solger ironie

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  • JournaloftheFacultyofLetters,TheUniversityofTokyo(Aesthetics),Vol.3(1978)

    Dfe5frkde5dsfeceew11f5esefK.W.F.Solge

    DeedefgdelesceI0le*

    KiyokazuNISHIMURA

    1.RetrospektundProspekt

    InderTatmuL3diePhilosophieSolgerseinTorsosein.DasBild,dassicheinstaus dem nochdunklenChaosdesMarmorsinsDammerungslichtauszubildenbegonnenhat,bleibtdochnochals,Gefangener'unterderewlgenUnterbrechungdesMei8elsgebannt.DasRatsel,VerZaubertinSchwelgen,bestehtinderDynamik

    zwischenSeinundNichtsein.NurwenlgePhilosophensindsoschwierlgZuWtirdigenwieSolger.Meistenswird

    eralsderNachfblgerderPhilosophieSchellingsundalsphilosophischerVertreterderdeutschenRomantik,besondersihresIroniebegribetrachtet.AndererseitswirdSolgersPhilosophieaufgrundderKritikHegelsalsdieVermittlungzwischenderIdentitatsphilosophieSchellingsund derDialektikHegels,OderzwischenFichteundHegelbestimmt.DurchdieseBestimmungenbleibtihrBildnochimmergefangen.DennsiesindnichtsanderesalsVersuche,dasnochunbekannteunsentgegengesetzteRatselmitallenm6glichenbekanntenKodeszu16sen.DieKodesfdrdieL6sungdesRatselsbefindensichabernlrgendsalsindemRatsel

    Selbst.EinParadox?Jawohl,insofbrnmandrauL3envordemRatselstehtumeszubestimmen.AberjedeInterpretationbefaL3tsichmitdiesemParadox.SieistJeWeilseinEntschluB,jenenMeiL3elindieelgeneHandzunehmenundjenesnochChaosverborgeneSeininvollendeterGestaltansLichtzubringen.EswargeradeeineManiftstationdesEntschlussesundahnungsvollerAuftritteiner

    neuenInterpretation,alsHeliereinstsagte,SolgerseiinseineminnerstenWesennichtRomantikergewesen,SOndernhabesichvielmehrumdieUberwindungderRoman-tikbemiiht."DieTragikdesLebensSolgersundseinerPhilosophiebestandalsodarin,daL3erzusehreinKindseinerZeitundzuinnlgmitderzeltgen6ssischenroman-tisch-SPekulativenPhilosophieverbundenwar,alsda13erihrgegentibereineelgeneSprachefdrdievollstandigeu8erungseinesimGrundeganzanderenphilosophi-SChenStandpunktesfindenkonntenlHl)DarausfblgertHeller,daL3SolgersPhiloso-PhieeinedialektischePhilosophiealsSynthesezwischendemsub3ektiven,dynami-*DerAufsatzistimBulletinder]uristisch-1iterarischenFakultatan derUniversitatOkayamaimJahre1977injapanischerSpracheerschienen.Erbestehtzum groBenTeilausdemVortrag,deramlO.Oktober1976inKiotoaufdem27.KongreBderJapanischenGesell-SChaftfBrAsthetikstattfand,undaus elnlgenNachtragen.

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    SChen,ethischenIdealismusFichtesmitdem objektiven,naturPhilosophischenIdealismusSchellingssei,derenjederfdrsichwiederumnureinseltlgSei.Undzwarerganzesiediedynamische,horizontale(historische),immanenteDialektikHegels,indemsiediestatische,Vertikale(einmalige),tranSZendent-immanenteist.DamitWirdderelgenartlgeIIorizont,densie6ensollte,jedochwiederinFinsterniselngehdlltDennsieisthiernichtsmehralseinesystematischeErganzungdergrundlegendenReiheimdeutschenIdealismusvonFichtebisHegel.HingegenmeintBoucher,daL3essichhiernichtumdieErganzungderDialektik

    Hegels,SOndernumdenursprnglichendialektischenSachverhalthandele,derzurSynthesenichtmehraufgehobenwerdenk6nneThemaderPhilosophieSolgersSeies,ebendiqjenlgeWahrheit,dieschonimErlebmisdiesesSachverhaltesalsUrpha-nomengegenwartigsel,mitBewuBtseinzuverstehen"Laphilosophiedelapresencetellequenousavonscrulad6couvrirdanslesouvragesdeSolger,n,estdoncpas,anotresens,1'undesrameauxdel'id6alismetranscendental.Ellen'estpasdavantageunexpos6syst6matiquedesth60riesromantiques.;ellenoussembleenetal'orlglned'uncourantnouveauquidevaits'61arglrVerSlafinduXIXesiecleetprendredenosJOurSuneimportanceprepond6rante.Elleestunpremieressaideph6nom6-

    nologleOntOloglquequin'apasencoretrouvesesr6glespropres,maiso1espositionsessentie11essontdaprlSeS"2)Kurz:"Solgerestunph6nom6nologuequlParlelelangagedel'idialismetranscendentalH3).EbendasseiseinVerdienstundzugleichSeinUnglckgewesen.DieInterpretationBouchers61etdenneuen AspektundHorizontdurchdie

    EinfhrungeinerganzneuenPerspektiveindiePhilosophieSolgers,dieweitiiberdieinsichselbstabgeschlossenesystematischeReihedesdeutschenIdealismusundderdeutschenRomantikhinausgeht.SieistbestimmteinesehrorlglnelleundgelStreicheInterpretation,Wieallgemeinanerkannt.Richtigistauch,daBdiephanomenolo-gischeFragestellunglmgewissenSinneinderPhilosophieSolgerserkanntwerdenkann.AberwasfiireinkdhnerMeiL3elschlag!WenndiePhanomenologleVOrallemvon denmethodologischenEntwrfenmotiviertwordenist,k6nnenwirWirklichsoIchesaus demnochnichtausgebildetenMarmorherausmeiL3eln?InderTat,habenwirnachvorhandenenVorbilderndenMeielnichtschonzustarkangesetzt?DamitwirddasseinsollendeBildverfalschtstattsichinsChaoswiederauf2u16senundfalltwiederinsNichtseinzurck.InsofbrndieInterpretationdieHerausfbrderunggegendasParadoxist,istsieimmerderEntstellungausgesetzt.Esistnichtv611igfalsch,WennHerzogdieInterpretationBouchersalseinennaiv

    VerStandenenPhanomenalismuskritisiert4).Aberesistdochauchverstandlich,daL3Henckmannhingegensiedarumhochschatzt,WeilsiedieontologischeBedeutungderPhilosophieSolgersdeutlicherhervorhebt5).DiehlterPretationHerzogsihrer-SeitsmeiBeltdasBildSolgersalsdaseinesklassischenMetaphysikersheraus.TrotzihresAussehensseidieSolgerschePhilosophienichtsanderesalseinVersuch,derKrisedertraditionellenVernunft,diedurchKantundnachherdurchdendeutschenIdealismusherbeigefdhrtwordensei,"durcheinenRtickgriffaufdiemetaphysische

  • rrdeJCewfegggg.I..Jr 135

    Traditionzubegegnen6)HDahermssenwirdazukommen,hierimGegensatzzuBouchereineganzumgekehrtePerspektivezufindenMssenwiraufdiesemScheidewegwieversteinertstehenbleiben?Esverstehtsichvonselbst,daL3diewahrenBedeutungenJenerau11endenParolen

    derHinfa11igkeitdesSch6nenundderIronie,diealleindenNameneinesinderWeltunbekannten,JunggeStOrbenenPhilosophenvor derVergessenheitbewahren,

    verborgenbleibenDennsieoffenbarensicherstdurchdieEntelecheiadesganzenBildesderSolgerschenPhilosophieJetzt,beimEntschluL3vonneuemJenenMeiL3elindieelgeneHandzunehmenundan derEntelecheiadesvollkommenenSeinsteilzunehmen,beruftnwiruns zuerstaufdieKritikan derPhilosophieSolgers

    zweierseinerZeitgenossen,aufdievonHegelundKierkegaardSietrifftzwar

    nichtimmerinsSchwarze,aberzumindestzieltsieaufdiewesentlichenProblemeinsofbrnsiealsZeitgenossenmitSolgereinemgemeinsamenGedankenkreisange-b6ren.

    2.Das ParadoxdesSch6nen

    IndemDialog"Erwin=1egtSolgerdasParadoxdesSch6nenfblgendermaBendar:

    "EbendarumistesJaSOhinfalligundverganglich,unddiesesmachtunsebendenAnblickdesselbensorrend,daL3wirwissen,ebenweilessch6nist,msse

    esauchsobaldvernichtetwerdenundverschwinden;ja,dasSchicksal,dasmitewlgerundgleichmaL3igkalterGewaltallesZeitlicheuntersichtritt,erSCheintunserstandemSch6nenrechtgrausamundroh,undvonihmvertilgtzuwerdenistvorzugsweise,WiederDichtersagt,dasLosdesSch6nenaufderErde=

    (E.97)7).NachSolgerblitztdasSch6neinderabsolutenZufalligkeitauf;vertikalabbrechend

    dieFesselnderbloJ3enErscheinungen,dieihrerelativenBedeutungennurinderhorizontalennotwendigenBeziehungsreihedesgemeinenVerstandeserhaltenSolangeesdiereineErscheinungist,dieanderSpitzederWirklichkeithervorragt,findenwirdarineineGegenwartderUnendlichkeitundempfangensiemitderFulederLiebe.UndzwarsobaldwirsiemitdenHandenzugreiftnversuchen,Weicht

    sieunsausJenSeitsindieFerne,unddiesseitssindwirinAngstundSehnsuchtzurck-gelassenGewiL3muBdasSch6nederschlechthinparadoxeSachverhaltseinVorallenDingenistesdasvollkommenDa-erSCheinend-SeinderIdee,dasDaseinderIdee.Fruns,gefangeninderEndlichkeit,erSCheintdieansichunendlicheIdeevollkommennurimSch6nen,WahrenddieVergegenwartigungdesWahrenoderGutennichtsalsPostulatist.NunistdasDaseinderIdee,SOlangeSein,WesenundIdeedieverschiedenenAspekteGottessind,dieGegenwartGottes,dieOnbarung,unddeshalbistdieWeltalsdasGesch6pfansichselbstnichtsanderesalsdieOn-barungGottesDassch6neDaseinistdiewahreSeinsartdesSeiendeniiberhaupt,dasheiBtdaswahreDasein,unddasSch6neistderGlanzdesSeins.FBrGottist

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    allessch6nWir,diewirmichtGottsind,k6nnenzwarnichtal1esalssch6nanschau-en,aberwirsindbefahigt,ineinerWeiseamSch6nenteilzuhaben.DennwirsindindieKunstalsdieNachahmungderg6ttlichenSch6nheiteingeweiht.AuchdieNaturglanztfdrunsinsofbrnsch6n,alssiealsdieKunst,dasheiBtdieKunstGottesangeschautwirdAndersausgedrckt:DerGegenstandwirdrichtigalsdaswahreDaseinoderdieOffenbarungGottesnurdannverstanden,insoftrnwirihnindieDimensionderSch6nheitaufuehmenEsistnurunsereelgeneSchuld,daBdasSch6nealssoIchesnichtaufgenommenundinsbloBeNichtseinentwertetwird.EsgefalltgeradedemGotteswi11ensehr,dieWeltalssch6nanzuschauen.DennwirbeeiendadurchdieWeltvonderDimensionderbloL3enErscheinungen,desNicht-Seins,undstellensieindiewahreBeziehungmitdemSeinselbst,dasheiBtwirveran-kernsieindieechteontologischeDimension.Daheristesnuneinleuchtend,daBdasSch6neebendarumalsdervorallem

    dialektischeSachverhalthervortritt,WeilesdaswahreDaseinist.EsmudieTrag6dieertragen,nurWegenSeinerSch6nheitverganglichinsreineNichtsfallenDermitSchwermuterfdllteBlick,derungeahntbeiderTrag6diedesSch6nenanwesendist,undnichtdavorzurckweicht,aufdasLosdieseshinfa11igenSch6nenzustarren,dieserBlickistnichtsanderesalsdieIronie.Derallesber-SChauendentichterneBlickderIronie,diesichmitdemh6chstenBewuL3tsein"berdenGegensatzunddieEinheitderIdeeundderWirklichkeitvollkommenklarist=(V247),istzugleichderberallemschwebende,allesvernichtendekalteBlick(E.387).AlleinwasheiL3tdasdenn,dasSch6ne,dassostrahlenderscheine,fa11ep16tzlich

    indenAbgrunddesNichts?WareJenehervorragendeBrillanzdesSch6nenlediglichbloL3erSchein,umSOmehr,alsesJaSCh6nist?Istessofragi1?SpiegeltSichnichtsmehralsdievageFinsternisdesbodenlosleerenAbgrundesimkaltenBlickderIromie,dieselbstdasSch6nealsglanzvollstesGeschenkvernichtet?Isteselgentlichm6glich,daBdaswahreDaseindasNichtsist?

    3.Die OntologiedesNichts

    MitdemBriefanTieckvom4Februar1817,derinder"NachgelasseneSchriftenundBriefh,eChsel=enthaltenist,SCheintSolgerdieEhreals"desNegativenmeta-PhysischerRitter"8)zuerwerben,wieKierkegaardihnnannte:

    "NichtunsererelativeSchwachemachtunsereUnvollkommenheit,nichtunsereigeneswesentlichesSeynunsereWahrheitaus.(1)WirsinddeshalbnichtigeErscheinungen,WeilGottinunsselbstExistenzangenommenundsichdadurchVOn SichselbstgeschiedenhatUndistdiesesnichtdieh6chsteLiebe,(2-a)daL3erselbstindasNichtsbegenen,damitwirseynm6chten,(2-b)unddalersichsogarselbstgeopfbrthat,damitwirnichteinbloL3esNichtsbleiben,SOndernzuihmzurtickkehrenundinihmseynm6chten?(3)Das

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    NichtigeinunsistselbstdasG6ttliche,insofbrnwiresnamlichalsdasNichtigeundunsselbstalsdieseserkennenfndiesemSinneistesauchdasGute,undwirk6nnenvorGottnurwahrhaftgutseyndurchSelbstopftrung(N..511f)."(Diedem TextvorangestelltenNummern bezeichnendieEntsprechungenderInterpretationHegelsundderunseren.)

    HegelerkanntenuninseinerSolgerRezension,daBimGedankenkreisSolgersderlogischeBegriffvonderNegationderNegation,deralseinzlgeWahreArmationdasPrinzIPallerspekulativenErkenntmissei,alsdieewlgeTatGottesderSch6pfungundVers6hnunggefa6twerde.Dennochbeurteilteerkritisch,daJ3hierderDualis-muszwischenGottundunsausMangelangentigenderdialektischerEntwicklungdesansichganzabstraktenBegrifftsunvermitteltvorausgesetztseiunddaL3deshalbderProzederSch6pfungmitdemderVers6hnungverwechseltwerde.IndieserWeiseparaphrasierteerdenobenangefiihrtenTeildesBriefbsanTieck:

    ";(1)daseineMalsindwirdarinalsdasNichts(WaSdasB6seist)voraus-gesetzt,(2)dannistauchwiedervonGottderharte,abstrakteAusdruckge-braucht,dai3ersichvernichte,alsoeressey,dersichalsdasNichtssetze,und

    ZWar,damitwirsg)en,(3)unddaraufheiLtdasNichti9einuns selbstdasG6ttliche,insoftrnwiresnamlichalsdasNichtigeerkennenDieseEntgegen-

    SetZungderBestimmungen,(1)daL3wirNichtsursprdnglichsind,und(2)erstinderBeziehungaufGottzumSeyngelangen,und(3)wieder,daBwirerstdurchdieseBeziehungzuNichtswerden,hatteeinerweiternAusfdhrungbedurfumausgeglichenzu werden=9).

    AuchKierkegaard,derbeiderUberprfungdesBegrisderIronieJeneAusqSungHegelsbernahm,dachte:"SOhabenwirnunmehrfiirSch6pfungundVers6hnungganzdengleichenAusdruckerhaltenHlO),WeilhiereineNegationver-kehrtindieanderehineinlauftunddiewahreAfRrmationnichtzustandekomme.DochgegendieBehauptungvonAugustSchlegel,daBdieIrdniedenMenschen

    lehre,Sichdberalleshinwegzusetzen,WandteSolgersoein:"DiewahreIroniegeht

    VOndemGesichtspunkteaus,daL3derMensch,SOlangeerindiesergegenwartlgenWeltlebt,SeineBestimmung,auChimh6chstenSinnedesWortes,nurindieserWelt

    erfnllenkann"(NII514f)DarinerkanntemiteinerArtvonUberraschungKierkegaardeinetieftWahrheitundbrachteseineVerlegenheitzum Ausdruck,

    =daL3manehermeinensollte,hierredeGoetheundnichtSolger=11).AberwennSolerdazunochhinzufdgte:"Undebendeswegenistes(=dasH6chste;d.VerL)anunssonichtigwiedasGeringste,undgehtnotwendigmitunsundunseremnichtig-enSinneunter"(NIL515),SOmuL3teKierkegaardgestehen,daL3dieUbereinstim-mungdieserWortemitdemVorhergehendennichtleichtzubewerkstelligensei.Denn,Obwohlsichdamitdochanzudeutenscheint,daL3dainunsetwasanderesist,dasnichtdas,Nichtige'ist,wirdesbeiSolgerBberausschwer,"angeSichtsdesFehlensallerZwischenbestimmungenzuentscheiden,ObdieNegationeninsZieltrefftn=12),WeilesaufdieseZwischenbestimmungenankomme,inwelchemSinnederMenschdas,Nichtige`sei,undwelcheRealitatdieEndlichkeitdurchdieIroniegewinne.

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    NunwasSolgerselbstbetri,SOfichtereinerseitsdenDualismuszwischenEnd-1ichemundUnendlichembeiSchellingoderFichtealsMangelanderdialektischenDisziplinlB).AndererseitserwahntervonHegel:"InderDialektikhabenwirbeideunabhanglgVOneinanderfastdenselbenWeggenommen,WenigstensdieSachevonderselbenundzwarneuenSeiteangegrinH(N..620).Somssenwirberprftn,ObinderPhilosophieSolgersdaspositiveMoment,dieZwischenbestimmunggefun-denwerdenkann,dievonHegelundauchvonKierkegaardgeahnt,jedochunterderDiktaturdesNegativennichtauBerlichsichtbarwar,OderobdiewidersprchlicheAussageinkeinerWeiseharmonisiertwerdenkann,undschlieL31ich,Obdort"derDualismus,WelcherinderExistenzliegt,SichinseinerWahrheitzeige=14)ZunachstmiissenwirdiefblgendeAuffassungKierkegaardsablehnen:"Solgerwi11

    dieabsoluteIdentitatzwischendemEndlichenunddemUnendlichenzustandebrin-gen,WilldieZwischenwandvernichten,Welchesovielfaltigbeidetrennenwill=15)DenndieDirenzzwischen,anSich',dasheiBt,fdrGott'und,fdruns'istentscheid-

    endbeiSolger.WohlistderDualismuszwischenGotteinerseits,unSandererseits.DieOnbarungwendetsichunsnurebendeshalbzu,WeilwirinkeinerWeiseGott

    Sind.DieserDualismuszwischenGottundunsistwederderlogischewiebeiFichteOderSchelling,der,WieSolgerkritisierte,auSMangelamdialektischenMomentvonderNegationderNegationentsteht,nOChwirddarinderProzelderSch6pfungmitdemderVers6hnungverwechselt,wieHegeldachte:

    (2-a)"IndemGottinunsererEndlichkeitexistiertoderofrbnbart,(2-b)opftrtersichselbstaufundvernichtetsichinuns:dennwirsindNichts.UndsoistunserganzesVerhalmiL3zuihmfbrtwahrenddasselbe,WelchesunsinChristusZumTypusaufgestelltist(N..603).

    HieristganzklardiemonistischeDialektikderSch6pfungundVers6hnungalsdieewigeTatGottes,dieinChristusexemplarischgezeigtwurde.Wesentlichist,daBSolgerzweiverschiedeneGesichtspunkteindenselbenewlgenSachverhaltderOffenbarungeinfdhrt,WaSaberwegenderZweideutigkeitderAusdrckeoftverbor-genbleibt.HierstehendieOfftnbarungalsdieTatGottesunddiePhilosophiealsunseremenschlicheTatnebeneinander,diedurchdieErfahrungJenereWlgenTatsa-Chegetriebenist,ihreanthropologischeBedeutungzuverstehen.DasistderelgeneStandpunktderPhilosophieSolgers,imUnterschiedzurHegelschen,dievonderh6chstenSpitzeabdasGanzederdialektischenSelbstentwicklungderIdeeber-Siehtundbegreift.BeiHegelsindErfahrungundErkenntnis,SeinundDenkenPrlnZipiellidentisch.ImGrundistdiePhilosophienichtsanderesalsdieTatdesabsolutenGeistes,dasWerdenGottes,dassogardieReligionbersteigt.DiesesdialektischeUbergehenderOnbarungGottes,VOndemeinHegelmitg6ttlicherSpracheredenwde,ist"anSichfarunsunerkennbar,insoftrnesinGottvorgehtH(N..172f)undwirnichtGottsind.InsoftrndieOfftnbarungdieewigeTatsacheist,istsiefdrunsimmerschongetanworden.AufgrundderEntdeckungundEr-fahrungderOhnbarung,dieschon"immerdawar(E.112),VerStehtdiePhilosophiedenSachverhaltselbst,derinnerhalbjenerTatsacheangekndigtist.Nichtdie

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    DialektikGottesan sich,SOndernderenTatsacheistderechteGegenstandderPhilosophie.DieObnbarungistfdrunseinSachverhalt,indemzugleichdieSch6-PfungundVers6hnungwahrgenommenwerdenk6nnen.KeingleicherAusdruckfdrdiesebeiden,SOnderndergleicheSachverhalt,indemsiegleichzeitigwahrgenom-menwerdenk6nnnen.DieOnbarungist,Wievorhergesagt,nichtsanderes,alsdaL3GottseinelgeneS

    Seinfdrunsundwirklichdaftststellt,kurz,daL3erdaist.DasDaseinistderToposdesSeins,indemsichdieDialektikGottesfdrunsonbart,undebendafindenwirZugleichihrebeidenMomente.WillmanalsoJenenBriefanTieckrichtigverstehen,mssendiebeidenprlnZipiellverschiedenenGesichtspunktezwischenGottunduns,dieSolgerbeiderEntzifftrungdesvorallemdialektischenSachverhaltesderOn-barungeinfdhrte,eXaktvoneinanderunterschiedenwerden.InsofbrnwirewlgSChonvonGottgesch6pftsind,dasheiBt,insoftrnerinunsselbst

    existiertunddaist,undzwarinsoftrndieExistenzanundfdrsichnurdaenlgeist,"WaSdasWesennichtist,dasNichtsdesWesens"(N..72),SindwirnichtbloL3es,Nichtsursprbnglich',SOndernschon,dasNichtsGottes'.Gotthat,SichselbstindasNichtsbegeben,damitwirseynm6chten',undebendeshalbistdieSch6pfhngdieSelbstnegationGottes.Ansichund.rGottmuL3a11eswirklichdasDaseinGottes,dasNichtsGottessein(2-a:fdrGott).Aberwir,diewirnichtGottsind,bersehenleichtdieWahrheitdesewlgendialektischenSachverhaltes,desNichtsGottesimDaseinundwrdigeneszumbloBenNichts,dembloL3enNichtseinherab.DasistnurunsereelgeneSchuld.,DamitwirnichteinbloBesNichtsbleiben',SOn-dernerstimVerhaltniszuGottalsdaswahreDaseinseink6nnen,mssenwirerken-nen,daL3wirebendasNichtsGottessind,daBwirnichtGottsind.Imewlgendialek-tischenSachverhaltderOfftnbarungerklartGott,daL3wirnichtGottsind,WeilwirgeradedaswahreDasein,dasNichtsGottessind,und,VernichtetseinNichts`.GewiL3dieNegationderNegation,undnunverklartsichGottnichtmehralsdasNichtsGottes,SOndernschlechthinalsGottselbstvoruns,diewirinderOn-barungseineErklarung,IhrseidnichtIch'vernommenhaben(2-b:fdrGott).InderTatistzumVerstandnisderOnbarungeineFahigkeitnotwendig,"beides,

    dasWesentlicheundNichtigezugleichvorzustellen"(N.II.72).SiewirdrichtigalsdiedialektischeIroniebezeichnet16).AuchrichtigistdieNegationderNegationdieSelbstarmationGottes;dennochistsieberhauptnichtunserAttribut,insoftrnfdrunsdasWesen"nurdaindiesemvollstandigenGegensatzemitdemNichts"(N..72)ist,undzwarinsofernwirselbstalsseinNichtsewigdiesseitsdesWider-SPruChszurckgelassenbleiben,Wirhabennichtszu tunmitderdialektischenEntwicklung,derenFederwerkdieNegationderNegationist.Angesichtsdesnicht

    mehrlogischzuvermittelnden,deshalbimwahrenSinnedesWortesontologischenWiderspruchsinderOnbarungk6nnenwirnurverstehen,daL3dasNichtigeinunsals,Nichts'GottesauchdasG6ttlicheist,insoftrnwiresnamlichalsNichts,Gottes'erkennen(1,3:fdruns).EsistdiegesuchteZwischenbestimmung,diedaswahreDaseinalsNichtsGottes,derdialektischeSachverhaltderimmanentenTranszen

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    denzist.

    4.Die dialektischeIronie

    VorallenDingenimSch6nen,Wieobenerwahnt,0nbartsichfiirunsderewlgeParadoxeSachverhaltNichtdasbloBeNichts,dieVerganglichkeitdesbloenIrdischen,SOnderndieNichtigkeitderdaseiendenIdeeselbstist,dasLosdesSch6nenaufderErde'.DieFragilitatdesSch6nenseinichtdieHinfalligkeitdesSch6nen,SagtBecker17).Wirmssensagen:DieHinfalligkeitdesSch6nenistnichtdieFragilitatdesSch6nen.Freilich,auChbeiderFragilitatdesSch6nenhandeltessichausschlieL1ichumdasZwischenwesen,indemzweiantagomistischeSeinsprlnZIPlenVerS6hntsind,umdasParadoxdesSch6nenimewlgenAugenblick.HieristdasSch6nenebendeswegenabenteuerlichundfragil,WeilessichnurimAugenblickvollziehtDieBrticke,diedenAbgrundzwischenderEwigkeitunddeminsichnichtigen,Jetzt'bloBmomentan glckhaftberw61btunddeshalbfragilwiederRegenbogenist,

    vergehtschonimnachstenAugenblickSelbstverstandlichisthierdasasthetischeDaseinnichtdaselgentlichmenschliche,alsohistorischeDasein.Dervergeb-1icheRufvonFaustandenmomentanenRegenbogen,Verweiledoch,dubistso

    sch6n!'isthierderFluchzum Untergang18).AberJenereWlgeWiderspruchist

    nichtderzwischenEwigkeitund,Jetzt`,GottundbloBemNichts,SOndernzwischenGottundNichtsGottes.ImUnterschiedzurIroniederFragilitatdesSch6nen,dieauchdieimsch6nenDaseinflimmerndeEwigkeitfiirnichtsmehralsdasinsichnich-tlge,Jetzt`imhistorischenDaseinbetrachtet,SiehtdiedialektischeIronieein,daBdassch6neDasein,namlichunserelgentlichesDasein,nichtGottundewlgVOnGottentlehntist,unddaL3esdennochdieGegenwartGottes,dasNichtsGottesist.DasSch6nezerbrichtnicht.Esh6rtnieundnimmerauf;fdrunsewlgSCh6nzuseln,insoftrnesdieewlgeOffenbarungGottesistNurvordemabsolutenLichtGottes

    verblaBtesundfalltinsNichtshin.DasLosdesSch6nenistauch"dasLosdesMenschenbberhaupt"(V.97).IndiesemPunktdifrenziertsichentscheidenddiedialektischeIronieauchvonder

    sogenanntenromantischenGewi8,Wieoftbemerkt,SinddieAusdrbckeSolgersberdieIronieauL3erlichzumVerwechselnahnlichmitdenFormulierungenFried-richSchlegels,des,VatersderIronie'.HierauchistdieIronie"dieFormdesParadoxen"19),undalleshangtvondemunau6sbarenWiderstreitundderSpan-nungabzwischenUnendlichemundEndlichem,IdeeundErscheinung"DieBestimmungdesMenschenist,dasUnendlichemitdemEndlichenzuvermahlen;diev611igeCoincidenzistaberewlgunerreichbarH20)DieIroniekenntgenausowohldieNotwendigkeitdieserunsererBestimmungalsauchdieUnm6glichkeitihrervollkom-menen Erfd11ung.AuchderKnstler,derMittlerdesUnendlichen,beschaftigt

    SichdamitnuruntereinerJeWeilsrelativenBeschrankung.Aberindemsiealsdie

    ,Selbst`-BeschrankungdesKnstlersbezeichnetwird,1euchtetes ein,daBgerade

    diesesSelbstmitjenemUnendlichenidentischist,"dennmankannsichnurinden

  • frdeceWfege.I.5bJr141

    Punktenundan denSeitenselbstbeschranken,WOman unendlicheKrafthat,Selbstsch6pfungundSelbstvemichtung"21).ObwohlhierFichtesDenkenanklingt,dBrftnwirnichtvoreiligurteilen,daJ3diesesSelbst,derKnstler,unmittelbardasabsoluteIchselbstalsdiedieWeltkonstruierendeeinzlgeSubstanzist,WeilSchlegelZunaChstnichtdastranszendentalePrinzipderWelt,SOnderndasderDichtungdesKtinstlerserlautert,dersichschoninderendlichenWirklichkeitbefindet.UberdiesisthierdasUnendlicheaufverschiedeneWeisebezeichnet,baldalsdiekosmologischeKraft,diesichdurchdenmenschlichenGeistoderdieNaturonbart,baldschlecht-hinalsGott.Aberwasesauchbedeutenmag,eSlehrtdieIronie,daBdasSelbstanSichmitihmidentischist,unddaBdasJeWeilsverwirklichtebeschrankteSelbstoderdessenProduktdieJeWeiligeTeilerscheinungderunendlichenFreiheitalsseinesWesens,dasheiBt,derSelbstsch6pfungselbstuntereinerBeschrankungist.DochkeinWunder,WennSichdieIronieumsoeherdurchdieFeststellungderBeschrankt-heitdieFreiheitzurErh6hunglnSUnendlicheerringt,und"dieeiesteallerLizen-Zen"22)istHieristdasNichtigenichtdaselgeneAn-Sich,SOnderndiezufalligeBeschranktheitunterderSelbstbeschrankung,derSchein,unddeshalbistdieSelbst-VernichtungauchnurbloBerSchein,Verstellung,Selbstparodie23).Damiterm-untertsichdasironischeSelbst,SeineaufdieWirklichkeitjeweilsmannigfaltiggeworftnenSchattenbildernachdemAn-Sich,demUnendlicheneiwi11igzuber-SPrlngen.DerKnstleristderAnkndigerdesUnendlichen,desG6ttlichen,dasSeinAn-Sichist.Und"alleSch6nheitistA11egorie"24).DasSch6neistnichtumSeinetwi11ensch6nSondernes hatdieraisond,etrenurim bloBennegativenMomentdestIbersteigensderIronie,alsonurdarin,bersichselbstaufdasG6ttlichehinzuweisen.SolangedieSelbstvernichtungderIromieScheinist,istsiekeinewahreNegationderNegation,undmanmuBsagen,daBgeradehierdasechteParadoxderimmanentenTranszendenz,dashei8t,dieZwischenbestimmungfehlt.WieSolger

    anSchellingkritisierte,SOk6nnenwirauchbeiSchlegelkritisieren,daBwir"indemDaseynselbstberalldasvollkommeneSeynfinden"(N..511).BestimmtmuL3diesamMangeldialektischerAusbildungliegenDieIronie,diesichbewuBtsein

    SO11te,dasG6ttlicheselbstewlgnichterreichenzuk6nnen,aberandererseits'indemheiterenBewuBtseinsteht,dalsieansichauchdasG6ttlicheselbstistundsichindiesematherischenagilenMediumbewegt,SichderSelbstbildungimSinnevom"StetenWechselvonSelbstsch6pfungundSelbstvernichtung25)-abernichtderNegationderNegation-hingibt,dieIronietraumtsogardavon,amEndeihresunendlichfbrtdauerndenWerdensGottzu werdenHiersind"Gottwerden,Menschsein,Sichbilden26)prlnZipiellsynonym.NichtohneGrundsiehtjenesunendlicheWerden,dasaufdemerknsteltenParadoxzwischenG6ttlichemundblo15emScheinhinundherschwingtundschwebt,ZeitweisewieGottesmimikdessenaus,derewlgnichtGottwerdenkannHierliegteineSelbsttauschungvor,dieAhnungdesewlgunaberbrckbarenAbgrundesdurchdenTraumderunendlichenAnnaherunganGottersetzenzuwollen.Jetzt,WOwirschonbeiSolgerdieWahrheitdesDualismusinderExistenzftst-

  • 142 KiyokazuNISHIMURA

    gestellthaben,k6nnenwirdieAussuhgvon Strohschneider-Kohrsnichtmehrrechtftrtigen,daBsichauchSolgerJenemrOmantischenPrinzipdesunendlichenWerdensunddesHinweisungscharaktersunterwerft27).

    ,NichtunsererelativeSchwache`,dasheiBtderbloBeSchein,maChtunsereUnvoll-kommenheit,,nichtunserelgeneSWeSentiichesSeyn',dasheiBtGottselbstmachtdieWahrheitunseresDaseinsaus.DiedialektischeIronieistnichtbeimWiderspruch

    ZWischenGottundNichts,SOndernbeimEwigenzwischenGottundNichtsGottesZugegen.NurGottalleinkanndaselgeneSeindurchsichselbstbeglaubigen.WirhabendieAblehnungGottes,Ihrseidnichtrch'vernommen,nunSindwirkeineswegsdasSubjektderDialektikGottes.Eheundbevorwirvernichten,istdasSch6ne,dasWahreDaseinalsdasNichtsGottesvernichtetworden.Trotzdem,VernichtetdieIroniealles'.Aber:NichtdieIronievernichtet.DieEntschlossenheitderIronie,diesichimWort,Vernicthen'zeigt,istinWahrheitderWille,Vernichtetwerdenzu

    WOllen.DasistderWille,daselgeneWahreDaseinalsdasNichtsGottessuektivhinnehmenzuwollen,1mabsolutenundewlgenVerhaltniszuGottdasNichtsGottes

    Seinzuwollen,unddamiterst"unSWiederzugewinnen=(P.G.319).DieIronielehrtnicht,denToposdeselgenenSeinsaufirgendeinenanderenOrthinzuber-

    SChreiten,SOndernimGegenteil,Sielehrt,daL3ebendaaufderSte11eunserDaseinSChonewigdasSch6ne,namlichdasKunstwerkGottesist,unddaBwir,inErwide-rungaufdenRufderTranszendenzinuns,IhrseidnichtGott',unSalsdaswahreSelbstdurchlebensollen."Sok6nntenwirwohlkurzsagen,unSergegenWartlgeS,WirklichesDaseln,1nSeinerWesentlichkeiterkanntunddurchlebt,SeidieKunst"(E.394).DievernichtendeGewaltderrronievorGott,dieSelbstopferung,dashei8tdie

    Zustimmung,Vernichtetwerdenzu wollen,1StnichtsanderesalsderGehorsam

    undGlaubean Gott.SoistesunsereDialektik,unSereSelbstvernichtung.DiePhilosophie,dievomauf11igparadoxenSachverhaltimSch6nen,VOnderErfahrungderOffenbarungausgeht,hebtsichjetztindieReligionaundzwarimEntschluBderIronie,dieTragikvonderHinfa11igkeitdesSch6nen,alsodesmenschlichenDaseinsftstzustellen28)."Zwischenbeiden,derReligionundderKunst,Stehtdie

    DarstellungderPhilosophie=(N..196).NunhatdieronievonneuemdieOnungderreligi6s-ethischenWeltvorAugen."GutseynheiL3tnurwahrhaftseyn,OderinGottseyn"(N.II.168).Allerdingsistdasauchsch6nsein"DasB6seaberistdieWillkr,WelcheExistenzistohneinGottzuseyn,dasheiL3t,WelcheeinbloL3erSchein,einexistierendesNichtsistundseynwi11"(N..168).EsistnichteinmaldasDasein,deshalb"dasNichtsdesgegenwartigenDaseins"(PG318)DerSprungistnirgendwohinalsindenGlauben,unddamitinsSich-Selbst-WerdenAberdasistwederdasunendlicheWerdenzu Gott,nOCham mindestenderFluchzumUnterganglmeWlgenAugenblick,SOnderndasewlgeWerdenDenndasheiL3tdeIjenlgeWerden,derdasSelbstschonewlgist.Mansollteehermeinen,hierredeKierkegaardundnichtSolger.AuchKierkegaardstelltesichdieFrage,inwieweitdasreinLogischevonderNegationderNegation"inderWeltderWirklichkeit

  • a5gdfcgWfeeg.fF..143

    Giltigkeithat,inderWeltderQualitaten;Obnichtder,Ubergang`hiereineandereRollespielt"29),underkannte,daBesdiegottesfdrchtigeIromiesei,diedartiberwacht,

    "daL3dieTiefederQualitatsverschiedenheitzwischenGott-undMenschbeftstigtSeinm6gesowiesieesistimParadoxundimGlauben,daL3GottundMenschnichtaufnochschrecklichereArtalsjeimHeidentum,derartphilosophisch,POetischusw.in einszusammenlaufbpimSystem"30).Mitdieser"beherrschtenIronie"31)beginnteinLeben,dasmenschenwnrdiggenanntwerdenkann.Sielehrt:":dirgeschehewieduglaubest,Oderwieduglaubest,SObistdu,glaubenistsein"32)InderqualitativenDialektikistderiJbergangnichtdasunendlicheWerden,SOndern"JaebeneineBewegunganOrt"33),dasheiL3tdasewlgeWerden,derSprungdesGlaubens.Nun,WennWirunsschlieBlichaufKierkegaardberuftn,kannmandasalseine

    nur oberflachlicheAnalogleVerurteilen?HatnichtKierkegaardselbsttrotzseinerVerlegenheiteinetieftWahrheitindenWortenSolgersvernommen?

    5.Positionund Visierung

    DievertikaleSelbstbewegungderPhilosophie,dievonderErfahrungderbestim-mtenTatsacheals,PrOterOnPrOShemas'ausgeht,durchdasVerstehenihreranthro-POlogischenBedeutungzumGlaubengelangtundsichindieReligionaufhebt,kommtWederaufdievorkantische,VOnKantalsdogmatischkritisierteMetaphysikzurck,integriertsiedienachkantischeidealistischeSystemphilosophie.VielmehrkritisierteSolgerdiePrinzIPlen,diejenePhilosophienals,PrOterOnkataphysin`voraussetzten,nuralsdieansichnegativenundabstraktenBegri,undversuchte,SiedurchdiegleichsamanthropologischeReduktionwiederindiepositiveFIlezubringen.Ge-nausowiesichSolgerselbstseinerelgenenPhilosophieals"elneneueundeigenthm-1icheEntwickelungderdeutschenPhilosophie(N.l'.573)rahmte,findenwirauchdarindenFadeneinerneuenGedankengenealogie,dermittenausdertotalenGeistes-Str6mungdesdeutschenIdealismusausgesponnenwurde.NamlichdieGenea-logiederphilosophischenAnthropologle,genauergeSagt,diederExistenzphilosophie,besondersderchristlichenExistenz,diesichdirektanKierkegaardanschlieBt.rndiesemZusammenhangmiiL3tedieFragenachderBeziehungderPhilosophieSolgers

    ZurPOSitivenPhilosophiedesspatenSchellingsgestelltwerdenInderTatmuL3diePhilosophieSolgerseinTorsoseinAbersieistnicht,Gefange-

    ner`,SOndern,PietaRondanini'.ObwohlsieeinstalsdasglanzendeSch6neausdemChaosdesMarmorsausgehauenwurde,istsiedennochimmerwiedervomMeiL3elbearbeitetworden,aufdaBdieinnersteSeeleausfindiggemachtwerde,undgeradedeshalbistsienun dabei,denUmriL3zuverlieren.Wasredet,Pleta`zuuns?Oedipus,dervonApollonbestimmtwar,dasnichtzuSehendevorAugenzuhaben,StaChseineelgenenAugengerademitseinenHandenaus.AberdieAugen,dieJetZtdasLichtverlorenhaben,StarrenebendeshalbdieWahrheitdesAbgrundes

  • 144 EiyokaznNISIIMRA

    SelbstanJedoch,istesnichtimmerhineineTrag6die?GingderPhilosophselbstnichtalsderHeldseinerelgenenTrag6dieunter?UnddennochfdhrtseinUnter-gangnichtzumTode"AufdereinenSeiteliegtinderTrag6diedieAufhebungdermenschlichensittlichenExistenz(nichta11eindersinnlichen),insofbrnsieExistenzist;ZugleichabererscheintdieservolleWiderspruchimMenschenalsdaseinzlge

    MittelderErhaltungseinerExistenz"(V.316).SogarderTeufbllieJFaustsSeeleSChlieBlichentwischen,derinBlindheitgeruftnhatte,Verweiledoch,dubistsoSCh6n!`Eswarean derZeit,daDaseinsbegriffSolgerserneutalsdieExistenzimLichtdesExistenzbegriffvonKierkegaardauftaucht.

    Anmerkungen

    l)J.E.Heller:SolgersPhilosophiederironischenDialektik.Berlin1928,S.19.2)M.Boucher:K.W.F.Solger.Esth6tiqueetphilosophiedela pr6sence.Paris1934,

    p.236.3).,p.247.4)RHerzog:DieBewahrungderVernunft.EineUntersuchungderMetaphysikK.W.

    F.Solgers.MGnchen1967,S.11.5)K.W.F.Solger:Erwin.VierGespracheberdasSch6neunddieKunst.Berlin1815.

    (NeuauflageBerlin1907).NachdruckderAusgabeBerlin1907,miteinemNachwbrtundAnmerkungenhrsg.vonWolfhartHenckmann,Mnchen1971,S.540.

    6)Herzog,.,S.83.7)DieZitateaus denTextenSolgerssindmitdenfolgendenAbkBrzungenunddenbetrefi

    fendenSeitenzahlenbezeichnet:KarlWilhelmFerdinandSolger:E. Erwin.VierGespracheberdasSch6neunddieKunst.Berlin1815.(Neuauf-

    1age,rlin1907)NachdruckderAusgabeBerlin1907,miteinemNachwortund Anmerkungenhrsg.vonWolfhartHenckmann,Mnchen1971.

    P.G.PhilosophischeGesprache.Berlin1817.NachdruckderAusgabeBerlin1817,miteinemVorwortvon WolfhartHenckTmann,Darmstadt1972.

    N..NachgelasseneSchriftenundBriefwechsel,hrsg.vonL.TieckundF.v.Raumer,2Bde.,Leipzig1826.NachdruckderAusgabeLeipzig1826,miteinemNachwortvonH.Anton,Heidel-berg1973.BandI

    N..andIIV. VorlesungenberAsthetik,hrsg.vonK.W.L Heyse,Leipzig1829.

    Fotomech.NachdruckderAusgabeLeipzig1829,Darmstadt1962.8)S.Kierkegaard:tJberde}nBegriffderIronie.1841.GesammelteWerke,31.Abt.,Ds-SeldorK61n1961,S.315.

    9)G.W.F.Hegel:UberSolgersnachgelasseneSchriftenundBriefwechsel.1828.HegelssamtlicheWerke.Jubilaumsausgabe,Bd.20,S.166.

    10)Kierkegaard:t5berdenBegriffderIronie,S.322.11).,S.326.12).,S.320.13)cr.Solger,.42,N..511.

  • Jerrdeecgw;fg...)J145

    14)Kierkegaard,ibid.,S.318.15)Kierkegaard,ibid.,S.317.16)Heller,SolgersPhilosophie,S.201.

    HellerbetrachtetrichtigdenUnterschiedzwischenSeinan sich(Gott)undErkenntnis(uns)beiSolgerundnenntunsere ErkenntnisderDialektikdiedialektischeIronie.TrotzdeminderDialektik,die"einewlgeSHin undHer,einewlgeSAuf und Ab

    ,ZWischen'demAbsolutenund seinemNichtsein"(S.210)ist-Hellernennt siedieironischeDialektik-bleibtdieanthropologischeBedeutung,SeinesNichtseins`,dasgeradederwahredialektischeSachverhaltist,nichthinreichendverstanden.

    17)0.Becker:DaseinundDawesen.Pfullingen1963,S.16.18)WennBeckerauchsagt,daB"derMenschalssoIcherZwischenwesenist=(S.37),ist

    diesesAn-Sich-Sein"demLebenfremd"(S.40),insofernes nur dasmomentane undfragilesch6ne(asthetische)Daseinist.Deshalb:"DasVerweilenbeimsch6nenMoment(,Augenblick')istfdrdendaseiendenMenschengleichsamderSndenfall=.(S.114)AberalsFaustwirklichjeneWortesagte,glngernichtunter.DieseletztenWortekndigenan,WaS dieIronieinderHinfalligkeitdesSch6nenerblickt.

    19)FSchlegel:Lyceums-FragmenteNr.48.KritischeFriedrich-Schlegel-Ausgabe,hrsg.vonE.Bebler,1958Bd.(abgkztKA.)S.153.

    20)Schlegel:NeuephilosophischeSchriften,VerSehenvonJ.K6rner,1935,S.368.21)Schlegel,Lyceums-Fragmente,Nr.28,KA.IS.149.22).,Nr.108,K.IS.160.23)cf.Lyceums-Fragmente,Nr.108,KA.IIS.160;Athenaums-Fragmente,Nr.305,KA.

    IIS.217;MarburgerHandschriften,HeftI,S.16.24)Schlegel,GesprachiiberdiePoesie,KA.IS.324.25)Schlegel,Athenums-Fragmente,Nr.5l,KA.IS.172.26)Schlegel,Athenaums-Fragmente,Nr.262,KA.IIS.210.27)Strohschneider-KohrsDieromantischeIronieinTheorieundGestaltung.Tbingen

    1960,S.221.28)"DieswBrdewiederdenenanst6L3igsein,diederPhilosophieihrenh6chstenRangunter

    denErkenntnisartensichernm6chten"(NII151)NatBrlichgehtdiePhilosophieHegelsberdieReligionhinauszur ErkenntnisGottesselbstweiter.

    29)Kierkegaard:DieKrankheitzum Tode.GesammelteWerke,24/25.Abt.S.97.30)d.,S.99.31)Kierkegaard:tlberdenBegriffderIronie,S.329.32)Kierkegaard:DieKrankheitzum Tode,S.93.33)ibid.,S.32.

    fz0

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