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Sind Biokraftstoffe ethisch Sind Biokraftstoffe ethisch verantwortbar?verantwortbar?

Guido GürtlerGuido Gürtler

Farmerstr. 17, 82194 GröbenzellFarmerstr. 17, 82194 Gröbenzellguido.guertler@t-online.de

http://www.kaguigu.com/Biokraftstoffe%20und%20Ethik/

12. November 200912. November 2009

Dank an das Forum Gröbenzell, insbesondere Frau Thöne und Herrn Wunram

Danke für aktive Mitwirkung

Äußerungen, Analysen und Gedanken erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder „wissenschaftliche Korrektheit“

Ziel: eine Positionsbestimmung

VorspannVorspann

StrukturStruktur1.Anstoß2.Begriffe3.Globale Trends4.Interdependenzen5.Antworten von Politik, Wirtschaft und

Kirchen6.Regelungsstand EU und Deutschland7.Welchen Anteil CO2 können

Biokraftstoffe…8.Aus der Mondperspektive9.Bleibende Kernfragen10.Suche nach Antworten11.Diskussion einer möglichen Position

Anstoß, März/April 2008Anstoß, März/April 2008

Ressourcen-verbrauch für

Kraftstoffe

Zunehmender Hunger….jeder

sechste Mensch…

Artikel: das kann nicht

ethisch sein

Parteien Verbände Kirchen

? ?

Verständnis „Biokraftstoffe“ Verständnis „Biokraftstoffe“ (1/2)(1/2)

Biokraftstoffe (auch: Biotreibstoffe, Agrotreibstoffe) sind eine Form der Bioenergie. Es handelt sich um flüssige oder gasförmige Kraftstoffe, die aus Biomasse hergestellt werden.

Sie kommen für den Betrieb von Verbrennungsmotoren für mobile und stationäre Anwendungen zum Einsatz. Ausgangsstoffe für Biokraftstoffe sind pflanzliche Rohstoffe wie z. B. Ölpflanzen, Getreide, Zuckerrüben oder -rohr, Wald- und Restholz sowie Holz aus Schnellwuchsplantagen und speziellen Energiepflanzen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Biokraftstoff (2009-10)

Verständnis „Biokraftstoffe“ Verständnis „Biokraftstoffe“ (2/2)(2/2)

Biokraftstoffe der 1. Generation: aus Nahrungsmitteln

Biokraftstoffe der 2. Generation: aus Holz und Stroh und anderen Reststoffen

Biokraftstoffe der 3. Generation: als Biowasserstoff

Verständnis „ethisch-sozial“Verständnis „ethisch-sozial“

ethisch: das richtige Handeln hinsichtlich einer guten Lebensführung des Menschen(in Anlehnung an Meyers Universallexikon)

sozial: mit dem Wohlergehen der Gesellschaft vereinbar(eigene Beschreibung; „unsozial“: mit dem…nicht vereinbar)

Globale TrendsGlobale Trends

Erdöl wird knapper Klima-“wandelt“ sich Wasser wird Mangelware Fruchtbare Böden werden

weniger Fauna und Flora verarmen Weltbevölkerung wächst Verkehrsaufkommen wächst Hunger wächst mit

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 29.7.2009, aus der Reihe „Es wird knapp“

Trend: Erdölverknappung

Quelle: Wikipedia (2009-10)

Trend: Globaler Temperaturanstieg (1/3)

Globale Durchschnittstemperaturen zwischen 1850 und Januar 2009 auf der Erdoberfläche nach Daten des britischen Hadley Center

...und für den Zeitraum 1880 bis 2007 nach den Messungen des amerikanischen Goddard Institute for Space Studies

Der Meeresspiegel ist Messungen zufolge zwischen 1900 und 2000 um 18,5 cm angestiegen und steigt weiter.

Quelle: Wikipedia (2009-10)

Trend: Globaler Temperaturanstieg (2/3)

Einige Projektionen der Temperaturentwicklung

bis 2100

Trend: Globaler Temperaturanstieg (3/3)Bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre gehen Klimaforscher[2] davon aus, dass die Erhöhung der Erdmitteltemperatur innerhalb von 2 °C bis 4,5 °C liegen wird. Dieser Wert ist auch als Klimasensitivität bekannt. Das IPCC rechnet abhängig von den Zuwachsraten aller Treibhausgase und dem angewandten Modell bis 2100 mit einer Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur um 1,1 °C bis 6,4 °C.Der dabei maßgebliche, allerdings auch der mit der größten Unsicherheit behaftete Parameter ist die Prognose über die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft. Da das Wirtschaftswachstum der Welt in der Vergangenheit stark mit dem Verbrauch an fossilen Energieträgern korrelierte[61] und dies auch in der näheren Zukunft erwartet werden kann, erklärt sich hieraus die relativ große Bandbreite der von den Klimatologen prognostizierten globalen Erwärmung.Quelle: Wikipedia (2009-10) Wirtschaftswachstum

korreliert auch mit Bevölkerungswachstum

Trend: Bevölkerungswachstum (1/3)

Die Welt-Bevölkerung wird laut UNO bis zum

Jahr 2050 auf 9,1 Milliarden steigen, davon 1,2 Milliarden in den Industrieländern.

Während die Bevölkerung in der Dritten Welt zunimmt, stagniert die Bevölkerungsentwick-lung in den Industrieländern.

Die Weltbevölkerung wird 2010 auf 6,8 Mrd. geschätzt, und wird immer älter.

Entwicklung der Weltbevölkerung in Millionen Menschen seit 1000 vor ChristusQuelle: Wikipedia (2009-10)

Trend: Bevölkerungswachstum (2/3)

Jahr

Trend: Bevölkerungswachstum (3/3)

2010

Interdependenzen

CO2-Reduzierun

g

Hunger

Verkehrsaufkommen

Bevölker-ungswachstu

m

Wasser

Luft Nahrungsqualität

Böden KriegeFauna, Flora

Bio-kraft-stoffe

Antwort der Antwort der Beratungsorgane der Beratungsorgane der

Bundesregierung Bundesregierung (Stand Januar 2009) Ethikrat:Befasst sich mit den ethischen, gesellschaftlichen, naturwissen-schaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie den voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft, … also mit Fragen der „roten“ Gentechnik. Die grüne Gentechnik gehört auftragsgemäß nicht zu den Themen, mit denen…

Nachhaltigkeitsrat:„Zur Erarbeitung ggf. weiterer Einlassungen des Rates nehme ich Ihre Hinweise und weiterführenden Kommentare, auch und besonders dort, wo Sie unsere Empfehlung kritisieren, gerne zur Kenntnis und lasse sie in die Diskussionen im Rat einfließen.“

Die Linke: gegen BiokraftstoffeUnterstützen die Gedanken, fordern neue Verkehrskonzepte

Die Grünen: eher gegen BiokraftstoffeUnterstützen die Gedanken, präsentieren ihre neuen Verkehrskonzepte

CSU: OHNE AussageSchweigt auch nach mehreren Kontaktversuchen samt eines Einschreiben-Rückschein

Antworten der Parteien (1/3) Antworten der Parteien (1/3) (Stand Januar 2009)(Stand Januar 2009)

Antworten der Parteien (2/3) Antworten der Parteien (2/3) (Stand Januar 2009)(Stand Januar 2009)

SPD: für BiokraftstoffeDiskutiert intensiv, Präsidiumsbeschluss.

Zitat: „Bioenergie ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zur weltweiten Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung. Entscheidend ist, dass die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bioenergieproduktion geschaffen werden. Die Nachhaltigkeit der Bioenergieerzeugung muss durch klare möglichst EU-weite Anforderungen gesichert werden.“

Besondere Bedeutung hat die Entwicklung und Markteinführung von nicht um die Agrarfläche konkurrierender Bioenergie (zum Beispiel Gülle, Abfälle, Biokraftstoffe der 2. Generation).“

Antworten der Parteien (3/3)Antworten der Parteien (3/3)(Stand Januar 2009)(Stand Januar 2009)

CDU: für BiokraftstoffeSetzt sich intensiv mit der Thematik auseinander. Erarbeitet eine Beschlussfassungsvorlage für den Bundesvorstand.Einem Bayern wird die Einbringung seiner Ethikaspekte in die CDU-interne Diskussion ermöglicht ; sehr pragmatisch.

CDU nimmt von Biokraftstoffen der 1. Generation Abstand; spricht nur noch von Reststoffen und Auflagen.FDP: eher für BiokraftstoffeBeginnt Position zu erarbeiten; greift Mitarbeitsangebot aber nicht auf.

Antworten der WirtschaftAntworten der Wirtschaft(Stand Januar 2009)(Stand Januar 2009)

VDA Verband Deutscher Automobilindustrie: erfreulich kompetent, verneint aber nachhaltige Bodenschädigung

VDB Verband Deutscher Biokraftstoffhersteller: Heftiger Meinungsvertreter, schweigt nach drittem Schreiben

BDI econsense: kompetent, keine wirkliche Meinung

Antworten der Kirchen (1/3) Antworten der Kirchen (1/3) (Stand Januar 2009)(Stand Januar 2009)

Zentralrat der Juden Deutschlands: Hat keine offizielle Stellungnahme, plädiert aber für einen verantwortungsvollen Umgang mit den verfügbaren Ressourcen…Katholische Kirche Deutschlands:

Hat keine offizielle Stellungnahme, gleichwohl werden die Entwicklungen in diesem Bereich von der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (VI) der Deutschen Bischofskonferenz kritisch verfolgt.

Katholische Kirche Brasiliens: Wendet sich vehement gegen die Vertreibung der Bauern zugunsten großer Soja-, Palmen- und Maisplantagen.

Koordinationsrat der Muslime Deutschlands: schweigt

Vatikan: Wichtiges Thema, verweist auf die „Kompendium der Katholischen Soziallehre“ (Freiburg 2006) und dessen Kapitel 10 zu Umweltfragen.

Antworten der Kirchen (2/3) Antworten der Kirchen (2/3) (Stand Januar 2009)(Stand Januar 2009)

Evangelische Kirche Deutschlands: Hat eine offizielle Stellungnahme: Dokumentation „Ernährungssicherung vor Energieerzeugung“

Es ist ein sehr gutes, sachlich argumentatives Dokument, von ethischen Grundsätzen und Weitsicht geprägt. Die sog. Agrotreibstoffe werden sehr kritisch gesehen.

Zitat: „Aus ethischer Sicht ist beim Anbau von Biomasse grundsätzlich eine klare Prioritätensetzung in der Rangfolge Lebensmittel – Futtermittel – nachwachsende Rohstoffe – energetische Rohstoffe – Agrotreibstoffe einzuhalten.“

Antworten der Kirchen (3/3) Antworten der Kirchen (3/3) (Stand Januar 2009)(Stand Januar 2009)

Europäische Richtlinie (1/4)Europäische Richtlinie (1/4)

10% Beimischung bis 2020 zu erreichen sei ein verbindliches Ziel (in gleichen Schritten für alle Länder)

Nachhaltigkeitskriterien für Pflanzen für Biokraftstoffe der 2. Generation sind zu entwickeln

eine weiter gehende Bewertung der ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produktion und des Verbrauchs von Biokraftstoffen sei vorzunehmen

Richtlinie 2009/28 „Erneuerbare Energien“ vom 23.4.09; sie sagt i.w.:

Europäische Richtlinie (2/4)Europäische Richtlinie (2/4)

Die biologische Vielfalt ist zu erhalten

Eine Kombination aus inländischer Herstellung und Importen sei wünschenswert

In multilateralen und bilateralen Handelsverhand-lungen seien Umwelt-, Sozial- und wirtschaftliche Aspekte und die Energieversorgungssicherheit zu berücksichtigen

Richtlinie 2009/28 „Erneuerbare Energien“ vom 23.4.09; sie sagt i.w.:

Europäische Richtlinie (3/4)Europäische Richtlinie (3/4)

„Angesichts der großen biologischen Vielfalt, die bestimmte Arten von Grünland in gemäßigten wie auch in tropischen Gebieten aufweisen, einschließlich Savannen, Steppen, Buschland und Prärien mit großer biologischer Vielfalt, ist es überdies angebracht, dass Biokraftstoffe, die aus von solchen Flächen stammenden Rohstoffen hergestellt werden, nicht für die in dieser Richtlinie vorgesehenen Anreize in Frage kommen sollten.“

Richtlinie 2009/28 „Erneuerbare Energien“ vom 23.4.09; sie sagt ganz entscheidend:

Europäische Richtlinie (4/4)

„Damit ein angemessener Marktanteil für Biokraftstoffe erreicht werden kann, muss dafür gesorgt werden, dass höhere als in der Norm EN590/2004 vorgesehene Biodieselkraftstoffbeimischungen in Dieselkraftstoffen in Verkehr gebracht werden.“

Richtlinie 2009/28 „Erneuerbare Energien“ vom 23.4.09; sie sagt i.w.:

Verordnung über Anforderungen an eine nachhaltige Herstellung von Biokraftstof-fen (Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung - Biokraft-NachV)Geltung ab 02.11.2009

Das ist die nationale Umsetzung der EU-Richtlinie 2009/28

Biokraft-NachV (1/5) Biokraft-NachV (1/5) Die deutsche Regelung

Biokraft-NachV (2/5)Biokraft-NachV (2/5)§ 3 Anerkennung von Biokraftstoffen

(1) Biokraftstoffe werden auf die Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz, im Lauf des Kalenderjahres einen bestimmten Mindestanteil an Biokraftstoffen in den Verkehr zu bringen, angerechnet, wenn

1. die Anforderungen an a) den Schutz natürlicher Lebensräume nach den §§ 4 bis 6 undb) eine nachhaltige landwirtschaftliche Bewirtschaftung nach § 7 erfüllt worden sind und

2. sie das Treibhausgas-Minderungspotenzial des § 8 aufweisen.

(2) Für die Beurteilung der Anforderungen an den Schutz natürlicher Lebensräume nach den §§ 4 bis 6 ist Referenzzeitpunkt der 1. Januar 2008. ….

Biokraft-NachV (3/5) Biokraft-NachV (3/5) § 3 Anerkennung von Biokraftstoffen (2/2)

(3) Absatz 1 [zu den Bedingungen der Anerkennung] gilt sowohl für Biokraftstoffe, die in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union hergestellt werden, als auch für Biokraftstoffe…aus… Drittstaaten…, …soweit sich aus den folgenden Bestimmungen nichts anderes ergibt.

Damit soll der Import von Biomasse aus z.B. Entwicklungsländern ausgeschlossen werden.

Kontrolle über Zertifikate?

Biokraft-NachV (4/5) Biokraft-NachV (4/5) § 50 Kontrolle des Anbaus§ 50 Kontrolle des Anbaus

Die Zertifizierungsstellen, die Schnittstellen nach § 2 Absatz 3 Nummer 1 ein Zertifikat ausstellen, kontrollieren auf Grund geeigneter Kriterien, ob die von den Schnittstellen benannten Betriebe, in denen die Biomasse zum Zweck der Herstellung von Biokraftstoffen angebaut oder geerntet wird, die Anforderungen nach den §§ 4 bis 7 erfüllen.

Art und Häufigkeit der Kontrollen nach Satz 1 müssen sich insbesondere auf der Grundlage einer Bewertung des Risikos bestimmen, ob in Bezug auf die Erfüllung dieser Anforderungen Unregelmäßigkeiten und Verstöße auftreten.

Es sind mindestens 5 Prozent der Betriebe jährlich zu kontrollieren.

Biokraft-NachV (5/5)Biokraft-NachV (5/5)ZertifikateZertifikate

§ 29 Gültigkeit der Zertifikate

„Zertifikate sind für einen Zeitraum von zwölf Monaten ab dem Datum der Ausstellung des Zertifikats gültig.“ http://www.buzer.de/gesetz/9068/a164392.htm (2009-11-01)Kommentare:

a)die Biokraft-NachV scheint ein perfektes Verwaltungsgesetz zu sein, in deutscher Gründlichkeit, und viel Bürokratie erzeugendb)Man beachte die Grammatik….der heißen Nadel

Zerti-

fikate

Biokraftstoffquotengesetz (BioKraftQuG)

Jahr Diesel-Quote (%)Benzin-Quote

(%)

Gesamt-

Quote (%)

2007 4,4 1,2 -2008

Unterquote gilt auch für Folgejahre

2 -2009 2,8 5,25  

2010 bis 2014

Unterquote gilt auch für

Folgejahre6,25

2015 bis 2016

Klimaschutzquote (Treibhausgasver-meidungsquote)

3

2017 bis 2019

4,5

2020 7Quelle: http://www.bio-energie.de/gesetzeslage/biokraftstoff-quotengesetz.html (2009-10)

Biokraftstoffquotengesetz (BioKraftQuG)

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Biokraftstoffquotengesetz (2009-10)

Das Biokraftstoffquotengesetz verpflichtet die Mineralölwirtschaft, einen festen und anwachsenden Mindestanteil von Biokraftstoffen in den Verkehr zu bringen. Dieser steigt sukzessive jährlich um festgesetzte Quoten bis zu 8 % der gesamten in den Verkehr gebrachten Kraftstoffe im Jahre 2015 an (§ 37a Abs. 3 BImSchG). Nach der bis zum 31. Dezember 2014 umzusetzenden Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU vom 23. April 2009[6] muss dieser Anteil bis zum Jahr 2020 10 % betragen.

Bis 2015 8%;

bis 2020 10%

Koalitionsvertrag Okt.2009 Koalitionsvertrag Okt.2009 (1/3)(1/3)

Zeile 304ff: Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit für die heimische Produktion von Biokraftstoffen auch unter steuerlichen Gesichtspunkten erhalten. Für die Branche muss Planungssicherheit gewährleistet sein.

Zeile 967ff: Wir wollen den Markt für reine Biokraftstoffe wieder beleben und werden dafür einen Gesetzentwurf mit Wirksamkeit zum 1.1.2010 vorlegen. Die Höhe der Steuer-begünstigungen soll spätestens 2013 nach spezifischen CO2-Reduktionspotentialen ausgelegt werden. Wir werden die Einführung von E 10-Kraftstoff auf freiwilliger Basis und als zusätzliches Angebot mit klarer Kennzeichnung ermöglichen.

Koalitionsvertrag Okt.2009 Koalitionsvertrag Okt.2009 (2/3)(2/3)

Zeile 1090ff: Wir werden ein neues Energieforschungs-programm mit Schwerpunkten in der Energieeffizienz-forschung, den Speichertechnologien, intelligenter Netztechnik und Biokraftstoffen der zweiten Generation entwickeln.

Zeile 1094ff: Wir entwickeln eine breit angelegte und technologieoffene Mobilitäts- und Kraftstoff-strategie, die alle alternativen Technologien und Energieträger berücksichtigt.Zudem soll sich Deutschland zum „Leitmarkt“ der Elektromobilität entwickeln.

Koalitionsvertrag Okt.2009 Koalitionsvertrag Okt.2009 (3/3)(3/3)

Zeile 1561ff: Als kurzfristige Maßnahmen zur Verbesse-rung der Klimabilanz des Verkehrs setzen wir auf die Optimierung von fossilen Antriebstechnologien und die Förderung von innovativen Biokraftstoffen.

Kommentar: „Volle Fahrt voraus!“

VDB-Pressenotiz vom 26.10.2009:„Die vereinbarte Wiederbelebung des Marktes für reinen Biodiesel (B100) zum 1.1.2010 ist ein wichtiger Schritt, damit die deutschen Klimaschutzziele erreicht werden können“, sagte…der Geschäftsführer…

Was regeln andere Länder?Was regeln andere Länder?Wenn Deutschland sein Haus bestellt hat, sind wir gutes Vorbild, aber….

Globalsierung natürlicher Ressourcen? Gehören wesentliche Klimaressourcen wie Luft, Wasser und Wald/Regenwald nicht „allen“?

Missbrauch wirkt sich doch auf „alle“ aus, z.B.:Chinas LuftverschmutzungTschernobylUSA‘s LuftverschmutzungBrasiliens UrwaldrodungIndonesiens und Malaysias Regenwaldrodung….

Ernste BedenkenErnste BedenkenEvangelische Experten plädieren für EU-Ausstieg aus 10-prozentiger Beimischungsquote Geschrieben von: Redaktion    Freitag, den 13. Februar 2009 um 11:48 Uhrhttp://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4672:biotreibstoffe-evangelische-experten-plaedieren-fuer-eu-ausstieg-aus-10prozentiger-beimischungsquote&catid=87&Itemid=34 (2009-10)

Biokraftstoffe, Klimakiller in GrünÖkologisch orientierte Anleger hoffen auf nachhaltige Gewinne mit Biosprit. Doch auch Biodiesel oder Ethanol schaden der Umwelt.

Durch den Anbau von Raps werden zudem Schadstoffe frei – die Ölfrucht mit den gelben Blüten produziert bis zu 3,6 Kilo Lachgas pro Hektar. Das Gas wirkt sich 300 Mal stärker …als Kohlendioxid aus… http://www.zeit.de/online/2006/41/Biodiesel-Ethanol?page=1 (2009-10)

Viele weitere Quellen und Argumente….

Der UNEP-Bericht (1/3)Der UNEP-Bericht (1/3)(von Mitte Oktober 2009)(von Mitte Oktober 2009)

Sekundärquelle: http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/landwirt/ulaee069.html (2009-11-01)

Bericht im Rahmen der Arbeit des "International Panel for Sustainable Resource Management", einem UNEP-Expertengremium unter Leitung von Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker.

Boom seit 2000:Ethanolproduktion (vor allem aus Zucker und Mais) hat sich zwischen 2000 und 2007 verdreifacht, von 17 auf 52 Milliarden Liter

Boom seit 2000: Biodieselproduktion (vor allem aus Raps, Soja und Palmöl) hat sich von weniger als einer Milliarde auf 11 Milliarden Liter verelffacht.

Der UNEP-Bericht (2/3)Der UNEP-Bericht (2/3)(von Mitte Oktober 2009)(von Mitte Oktober 2009)

Um 10% des Kraftstoffs für Transportzwecke im Jahre 2030 mit den bisher verwendeten Biokraftstoff-Pflanzen zu erzeugen, wären 118 Millionen der verfügbaren 508 Millionen Hektar Ackerfläche erforderlich. Angesichts von einer Milliarde hungernder Menschen und einem rasch steigenden Nahrungsmittelbedarf wäre dies schwerlich zu verantworten.

"Die Verwendung von aufgegebenem oder so genann-tem Brachland für Biokraftstoffe könnte eine vernünftige Option sein, aber sie kann auch Auswirkungen auf die Biodiversität haben, und die Treibhausgasemissionen könnten besser durch Aufforstungsprojekte reduziert werden."

Sekundärquelle: http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/landwirt/ulaee069.html (2009-11-01)

Der UNEP-Bericht (3/3)Der UNEP-Bericht (3/3)(von Mitte Oktober 2009)(von Mitte Oktober 2009)

"Die Verwendung von Biomasse vor Ort - zur Erzeugung von Hitze oder Elektrizität - ist üblicherweise energieeffizienter als die Umwandlung von Biomasse in flüssigen Kraftstoff. Sie könnte auch höhere Kohlendioxideinsparungen zu niedrigen Kosten ermöglichen."

Achim Steiner im Vorwort: "Vor allem macht der Bericht aufmerksam auf die Komplexität der Thematik und … dass simplifizierende Ansätze … ungeeignet sind, um eine nachhaltige Biokraftstoffindustrie hervorzubringen ..."

Sekundärquelle: http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/landwirt/ulaee069.html (2009-11-01)

Welchen Anteil… (1/2)Welchen Anteil… (1/2)…an der global nötigen CO2-Reduzierung können Biokraftstoffe überhaupt haben?

Anbau, Pflege, Ernte

Transport Substrate

Raffinie-rung

Transport zur

Tankstelle.

Landnutzungs-änderungen (Rodungen)

Boden-ausgasung Gewässer-

belastung, Düngung

Freisetzung anderer

Klimagase

weitere

weitere

Faktoren und ihre Berücksichtigung:

Welchen Anteil… (2/2) Welchen Anteil… (2/2) …an der global nötigen CO2-Reduzierung können Biokraftstoffe überhaupt haben?

Gibt es zuverlässige durchgestochene* Ökobilanzen für Biokraftstoffe?

*alle Faktoren in realistischer Weise einbeziehend

Öko-bi-lanz

Öko-bi-lanz

Öko-bi-lanz

Öko-bi-lanz

Öko-bi-lanz

Öko-bi-lanz

Öko-bi-lanz

Habe keine ent-

deckt

Diverseste Auftraggeber, Autoren, und Faktoren

Die Mondperspektive (1/4)

Was machen die

da unten eigentlich ?

Die Mondperspektive (2/4)

Luft-Verschmutzung*

Wasser-Verschmutzung*

Regenwald-Dezimierung*

Böden-Überdüngung*

..und führen dann Kriege um Rest-Ressourcen

Ihre Eingriffs-Intensität und -Geschwindigkeit kann von den Evolutionsprozessen der Natur

nicht kompensiert werden.

Arten-Vernichtung

*

* relevant für Biokraftstoffe

Die Mondperspektive (3/4)

Sie berauben sich ihrer eigenen

Lebensgrundlage !

Sie schädigen „ihre“ Natur

seit 150 Jahren immer

nachhaltiger?

Was war „ethisch“? Das richtige Handeln hinsicht-lich einer guten Lebensführung des Menschen

Sie vermehren sich

ungebremst!

Die Mondperspektive (4/4)

Ist nicht ein ganz

radikales Umdenken notwendig?

Kernfragen bleiben…Kernfragen bleiben…

…von Biokraftstoffen der 1. Generation:

aus Nahrungsmitteln…von Biokraftstoffen der 2. Generation: aus Holz, Stroh und anderen Reststoffen

…zur ethischen Verantwortbarkeit,trotz aller guter Regelungen

Suche nach Antworten (1/5)Suche nach Antworten (1/5)

Biokraftstoffe der 1. Generation: aus Nahrungsmitteln

unethisch

Biokraftstoffe der 2. Generation: aus Holz, Stroh und anderen Reststoffen

ethisch bedenklich

Unterschied, ob lokale Biomassen oder

Importe?

Natur kennt keine Reststoffe, sondern Zyklen

Suche nach Antworten (2/5)Suche nach Antworten (2/5)

20 cm Humus sindGrundlage allen Wachstums;Rückführung entzogener Stoffenotwendig…oder Verarmung, Verkarstung; -> „Bodenwandel“

Suche nach Antworten (3/5)Suche nach Antworten (3/5)

unethisch

Biokraftstoffe der 2. Generation: aus Holz, Stroh und anderen Reststoffen

Der Begriff „Klimawandel“ beschönigt die programmierte Klimakatastrophe, seit ca. 1970

Von „Bodenwandel“ spricht noch kaum jemand, geschweige denn von einer programmierten Bodenkatastrophe, aber in 70 Jahren…

Suche nach Antworten (4/5)Suche nach Antworten (4/5)

Eher nicht, oder?

Darf der Mensch auf Dauer ungestraft in die natürlichen Abläufe eingreifen?

…er n

imm

t doch

für sich

in A

nsp

ruch

, die

in

tellig

ente

ste K

reatu

r zu se

in…

Philosophie Ethik

Sollte ihm „seine Ethik“ nicht das permanente Eingreifen verbieten?

Eher doch, oder?

Wären nicht andere Maßnahmen viel wirkungsvoller?

Elektro-motoren per Solarenergie

Wasserstoff-motoren

Lenkung des Bevölkerungs-

wachstums

Änderung von Konsum- und Ernährungs-

gewohnheiten

Reduzierung von Ferntransporten

Verkehrs-leitsysteme

Dezentrale Energie-

erzeugung

Änderung von Reise-/Urlaubs-gewohnheiten

Suche nach Antworten (5/5)Suche nach Antworten (5/5)

…und dazu wirksame internationale Vereinbarungen?

…weitere

VerlustärmereEnergieverteilu

ng

Apropos Verkehrskonzepte Apropos Verkehrskonzepte

Horrorvision Pendlerverkehr:regelmäßiger Stau, nutzloser Kraftstoffverbrauch, mit heute 6,5% Biobeimischung aus importiertem Palmöl……und das steuerlich gefördert…

ADAC: Staus pro Jahr=> 160.000 Stunden=> 360.000 Kilometerhttp://www1.adac.de/images/Autobahnausbau_Fachinfo_0901_tcm8-241477.pdf (2009-11-04)

Apropos „radikales Apropos „radikales Umdenken“Umdenken“Nicholas Stern,

Professor der London School of Economics (Stern Report, 2006)

„Der Ausstoß von Klimakillern* muss einen Preis bekommen.“ Dann kämen auch neue Technologien auf den Markt, die den Ausstoß reduzieren oder ganz vermeiden.Quelle: Süddeutsche, 7./8. Nov. 2009, Seite 26 …und wer spricht bereits

von „Green Cars“??

* CO2, Methan, Lachgas und andere

Vielen Dank!

Womit wir bei 11. angelangt sind:

„Diskussion einer möglichen Position“…

Kurze Pause?

Mögliche Positionen Mögliche Positionen

1.Nichts tun, aber zumindest eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung für PKW auch in Deutschland einführen

2.Problematik öffentlich breit bekannt machen (über Internet/Presse, Europa, global, vielsprachig) und Gleichgesinnte finden

3.Eine durchgestochene Ökobilanz anregen (z.B. über den Nachhaltigkeitsrat) und mitwirken

Mögliche Positionen Mögliche Positionen

4.EU und nationale Regierungen sollen Fördergelder für Biokraftstoffe umlenken zu innovativen Antriebs- und Verkehrsleitsystemen

5.Text einer internationalen Vereinbarung entwerfen und öffentlich diskutieren

6.UNEP gezielt kontaktieren: internationale Gleichgesinnte finden

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