semantische theorienbildung (busch/stenschke – einheit 12) 16.04.2013

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Semantische Theorienbildung(Busch/Stenschke – Einheit 12)

16.04.2013.

MerkmalsemantikJohn Lyons:Die Bedeutung eines jeden Lexems kann aufgrund einer Menge allegemeiner Bedeutugskomponenten (oder semantischer Merkmale) analysiert werden.

Chemie: ein Molekül besteht aus Atomen

Seme = semantische Merkmale

(griech.: sema = Merkmal): die kleinsten distinktiven Bedeutungsmerkmale, die kleinsten Bestandteile von Lexembedeutungen. Die Menge der Seme bildet das Semem.

Frau – [+Mensch], [+weiblich], [+erwachsen]

Semmatrix

Verwandtschaftbeziehungen

Grenzen der Merkmalsemantik

• Abstrakta: Zeitgeist• Nicht abgrenzbare konkreta– Sitzgelegenheiten: • [+mit Armlehne] – gehört dieses Sem zur

Grundbedeutung von Sessel, Bank, Sofa? • [+mit Beinen], [+mit Rückenlehne], [+für eine Person]

KlassemeKlasseme: Klassenbildende und paradigmenübergreifende Merkmale wie z.B. [± menschlich], [± zahlbar], [± belebt], [± konkret]. Wahrend ein Sem eher innerhalb eines Sinnbereiches (etwa Verwandtschaftsbeziehungen, Sitzgelegenheiten) angesiedelt ist, sind Klasseme generelle semantische Merkmale. z.B. [± menschlich], [± zahlbar]

Verbbedeutungen: Zuordnung zu Verbklassen•Zustandsverben - [± Zustand] - schlafen•Vorgangsverben - [± Vorgang] - brennen•Handlungsverben - [± Handlung] - schlagen•Ereignisverben - [± Ereignis] - geschehen•Witterungsverben - [± Witterung] - schneien

Aktionsarten

Wortfamilie

Wortfamilie: eine Gruppe von Lexemen, die durch den ausdrucksseitigen Bezug auf einen gemeinsamen Wortstamm oder ein gemeinsames Kernlexem zurückgehen. Wort- familien können synchron und diachron konstruiert werden.

Henne: “Sie zeigt den lexikalischen Zusammenhang, der durch die Wortbildung gestiftet wird.”Basislexem: als Determinans (Bestimmungswort) oder als Determinatum (Grundwort) Konversion oder Derivat des Basislexems

Wortfamilie

Wortfelder

Jost Trier – Begründer der Wortfeldtheorie-Wörter bilden unter sich ein Gefüge, ein gegliedertes Ganzes, das man Wortfeld nennen kann.-Wortfeld: eine Menge bedeutungsahnlicher Lexeme. So bilden z. B. die Lexeme sterben, verscheiden, erfrieren, verhungern, abkratzen, verrecken u. a. das Wortfeld ‚Zuendegehen des Lebens‘. Die gangigste Methode zur Ermittlung der Wortfeldlexeme ist die Merkmalsanalyse. -Beispiele: Pferd, Temperaturadjektive-- lexikalische Lücken: Antonym zu durstig?

Prototypentheorie• Prorotypen-Experimente von Eleanor Rosch

(1975)• Skala von 1 bis 7 (sehr typisch – sehr untypisch)• Kategorie ,Vogel’: Rotkehlchen 1,1; Huhn 3,8• Erkennung von Abbildungen: Apfel wurde

schneller erkannt als Wassermelone• Fazit: Wortbedeutungen sind im mentalen

Lexikon sorgfaltig angeordnet. Eines der Anordnungsprinzipien ist jenes der Prototypikalitat.

Prototypensemantik

• Prototypensemantik: beruht auf der Grundannahme, dass die Bedeutung von Wörtern nach ihrer Position in einer Kategorie hierarchisiert ist. Prototypen sind besonders zentrale Vertreter einer Kategorie. Zu den Randern hin weisen Besetzungen von Kategorien Randunscharfen und Vagheiten auf.

„Vogeligkeit”

Labovs Tassenexperiment

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