schwerpunkt giessen innovationen und entwicklungstrends€¦ · 49 inbetriebnahme neuer mikro...
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GIESSEN Innovationen undEntwicklungstrends
SCHWERPUNKT
INFORMATIONEN AUS WIRTSCHAFT | WISSENSCHAFT | GESELLSCHAFT
28. JAHRGANG | 1/2019
MITTELDEUTSCHEMITTEILUNGEN
forum der technisch-wissenschaftlichen Vereine und Verbände Sachsen-Anhalts
3MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
EDITORIAL
Sehr geehrte Damen und
Herren,
zunächst möchte ich mich herzlich für
das entgegengebrachte Vertrauen mit der
Wahl zum Vorsitzenden des Magdeburger
Bezirksvereins des Vereins Deutscher In-
genieure (VDI) bedanken. Ich bin mir der
verantwortungsvollen Aufgabe bewusst
und werde mich als Interessenvertreter
sowie Netzwerker im besonderen Maße
für den Erhalt und den weiteren Ausbau
des Ansehens des Deutschen Ingenieurs einsetzen. Da-
bei werde ich von einem engagierten Vorstand sowie
vom VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt unterstützt.
Der VDI zählt zu den größten technisch orientierten Ver-
einen weltweit. In besonderem Maße engagieren sich
hier zahlreiche ehrenamtliche VDI-Mitglieder aktiv als
Leiter der Arbeitskreise und Bezirksgruppen. Immer
mehr wird unsere Vereinsarbeit auch von Fördernden
Unternehmen unterstützt, ohne die viele Aktivitäten
des VDI in unserer Region so nicht durchgeführt werden
könnten – dafür vielen Dank.
Die Stadt Magdeburg war Keimzelle für ingenieur-
technische Entwicklungen, die zur Industrialisierung
der Region bereits zur Mitte des 19. Jh. beigetragen ha-
ben. Nicht von ungefähr ist unweit von Magdeburg in
Alexisbad am 2. Mai 1856 der VDI gegründet worden.
Hier in Magdeburg hat Hermann Gruson den Hartguss
entwickelt, hat Rudolf Wolf eine Großserienfertigung
von Dampfmaschinen par excellence praktiziert und
in die ganze Welt exportiert, zog die Zuckerproduktion
den Bau von Gießereien und Maschinenbaubetrieben
nach sich und hier wurden auch Meilensteine der Flie-
gerei, der Raketentechnik und dadurch der Raumfahrt
gesetzt. Die Stadt entwickelte sich so zum Zentrum des
deutschen Maschinenbaus mit nachweislich über 40 Ma-
schinenfabriken mit meist eigenen Gießereien und
trug über viele Jahre den Beinamen »Stadt des Schwer-
maschinenbaus«. Und mehr noch: Der erste deutsche
Ingenieur war mit Otto von Guericke ein Magdeburger!
Heute kann die Region auf eine Universitäts- und Hoch-
schullandscha� mit angegliederten Forschungseinrich-
tungen, wie dem Fraunhofer-, Max-Planck- und Leibniz-
Institut, und einer exzellenten ingenieurtechnischen
Aus- und Weiterbildung verweisen.
Jubiläum! Bereits zum 10. Mal fi ndet in Magdeburg die
VDI-Tagung Gießtechnik im Motorenbau statt. Wenn et-
was so o� wiederholt wird, dann muss da ja wohl was
dran sein, dann muss es gut sein und man kann schon
von einer etablierten Veranstaltung mit Tradition spre-
chen. Wieder treff en sich hier Konstrukteure, Motoren-
entwickler, Gießer und Fertigungstechniker, junge und
erfahrene Praktiker und auch Wissenscha� ler zum
wissenscha� lich-technischen Erfahrungsaustausch zu
aktuellen und auch brisanten Themen des Automobil-
baus. Und wieder hat sich die Tagung neu erfunden.
Nun steht parallel das Gießen von Groß- und Nutz-
fahrzeugmotoren auf dem Programm. Daneben gibt es
tagungsbegleitende Exkursionen, eine Fachausstellung,
einen VDI-Spezialtag zu Simulation im Guss sowie Rund-
Tisch-Gespräche über die Gießereitechnik und Motoren-
entwicklung.
Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass
der VBI-Landesverband Sachsen-Anhalt seine Mit-Her-
ausgeberscha� der Mitteldeutschen Mitteilungen nach
27 Jahren mit der letzten Ausgabe beendet hat. Um so
mehr bin ich froh, dass wir mit der Ingenieurkammer
Sachsen-Anhalt einen neuen Mit-Herausgeber begrüßen
können und freue mich auf die Zusammenarbeit.
Abschließend wünsche ich Ihnen, unseren Leserin-
nen und Lesern, allen Mitgliedern, Freunden, Partnern
und Förderern des VDI ein gesundes und erfolgreiches
Jahr 2019, viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe der Mit-
teldeutschen Mitteilungen, die als Ausgabe mit dem
Schwerpunktthema Gießerei neben der Fachtagung
Gießtechnik im Motorenbau auch die Gießereifach-
messe GIFA unterstützt und Einblicke in die neuesten
technischen Trends und Forschungsarbeiten auf dem
Gebiet der Material- und Verfahrensentwicklung, der
Energieeffi zienz, sowie der Nachwuchssicherung gibt.
Ihr
apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E. h. Rüdiger Bähr
Vorsitzender VDI-Magdeburger Bezirksverein
Bereich Ur- und Umformtechnik des IFQ an der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Professor Rüdiger Bähr
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Kühn
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4 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
INHALT
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND
ENTWICKLUNGSTRENDS
5 Unsere Kernkompetenz ist Ihr Vorsprung
6 Rapid Prototyping – einbaufertige Gussteile aus einer Hand
7 Schnellere und effi zientere Fertigung von verlorenen Kernen
für die Großserie
8 Gießen von Zylinderkurbelgehäusen
10 Der Ruf nach weniger Fahrzeuggewicht – Emissionsreduzierung
durch Leichtbau
12 Additive Fertigung und Computer tomografi e in der Formel 1
14 Gebündelte Kompetenz für den Automotive-Sektor
15 Gießereitechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
18 Hoch belastbare Aluminium-Gussteile durch den gezielten Einsatz
von Ultraschall
19 Verzugsreduzierter Lösungsansatz von Formteilen im
Schwerkra� -Kokillengieß verfahren
20 Lösungen für eine energieeffi ziente Fertigung in Leichtmetall-Gießereien
21 Hochverschleißfeste Aluminiumverbundwerkstoff e für den Leichtbau
22 Verschleißbeständige Gusseisenlegierungen für thermoschockbelastete
Walzen
23 Steigerung der (Energie-)Effi zienz durch Digitalisierung
24 Big Data meets Gießerei – wie Daten analyse und künstliche Intelligenz
helfen, etablierte Industrieprozesse zu optimieren
26 Einfl uss der Oberfl ächenvorbehandlung auf das Adhäsionsvermögen in
Kunststoff verbundgusserzeugnissen
27 Zwei Gieß-Tagungen auf einen Streich
VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt28 24. Fest der Technik
30 Jubiläum »90 Jahre Industrieansiedlung«
30 8. Mittelstandsforum 2018 »Ohne Bildung keine Digitalisierung?!«
31 20 Jahre Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik an der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
31 Dr. Volker Kefer ist der neue VDI-Präsident
32 InvestMINT-Umfrage
32 Fördernde Unternehmen und Institutionen des VDI in Sachsen-Anhalt
VDI-Magdeburger Bezirksverein34 Fördernde Unternehmen und Institutionen des VDI in Sachsen-Anhalt
37 Ordentliche Mitgliederversammlung 2018
40 VDI-Magdeburger BV | Vorstandsmitglieder und weitere Funktionsträger |
Arbeitskreise | Bezirksgruppen
42 Würdigung besonderer Verdienste mit dem Ehrenzeichen des VDI
43 Erweiterte Vorstandssitzung bei der SBH Südost GmbH
Niederlassung Magdeburg
44 23. VDI-Symposium Energiewirtscha� und Umwelt in Gardelegen/Altmark
45 El Vuelo de Bronce – Gießereitradition trifft auf moderne Wissenscha�
46 Eine Exkursion in die Welt der Pfl anzen
47 Buch über die Automatisierungstechnik in Magdeburg erschienen
48 Aufruf zur Antragstellung für den VDI-Förderpreis 2019
48 Kolloquien zu Fragen der Automation
49 Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMI
49 Schirmherrscha�
50 Veranstaltungstipps
VDE Bezirksverein Magdeburg52 Grüße des Vorsitzenden zum Jahreswechsel
52 VDE Tec Summit
53 Dynamische Leitwarte für intelligentes Netzmanagement
Ingenieurkammer SACHSEN-ANHALT54 Bergrüßung der Leser als neuer Mitherausgeber
54 Versorgungswerk erhöht das Eintrittsalter
55 Beide Kammern lehnen die »Kleine Bauvorlage« ab!
RKW Sachsen-Anhalt GmbH56 Unternehmen profi tieren von Digitalisierungsprojekten ihrer
Auszubildenden
56 Gießereien: Zukun� s-Branche trifft Branchen-Zukun�
57 Zukun� sthema Generationenwechsel
57 Multiplikatoren-Workshop
WIRTSCHAFT58 Forschung, die ankommt – die Zuse-Gemeinscha� 2019
59 Zwei neue MakerLabs unterstützen kün� ig Ausgründungen
zur Arbeitswelt 4.0 und zur urbanen Mobilität
3 Editorial
59 Impressum
Inhalt
5MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
NRU GmbH
Südstraße 3 | 09221 Neukirchen
Tel. +49 (0) 371 28155-0 | Fax -20
info@nru-gmbh.de | www.nru-gmbh.de
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IGE
Unsere Kernkompetenz ist Ihr Vorsprung
Prototypen in Feinguss und Vakuumguss bei der NRU GmbH
Dr.-Ing. Tobias Schubert | Geschä� sführer
Mit über 25 Jahren Erfahrung im Proto-
typenguss gilt die NRU GmbH heute als
kompetenter Ansprechpartner im Bereich
der Fertigung von Feinguss- und Kunst-
stoff prototypen. Unter Verwendung mo-
dernster 3D-Druck- und Feingusstechno-
logien ist es uns möglich, in weniger als
10 Tagen ab Eingang der CAD-Daten zum
fertigen Bauteil zu gelangen. In diesem Zu-
sammenhang bieten wir höchste Flexibili-
tät hinsichtlich Geometrie, Stückzahl und
Werkstoff . Mit unseren etablierten Inhouse-
Fertigungsmöglichkeiten können nahezu
alle metallischen Werkstoff e vergossen
und weiterbearbeitet werden – beginnend
bei einer Stückzahl von Eins. Zudem ver-
fügt die NRU GmbH über eine eigene, dem
Nachbearbeitungsprozess angegliederte
CNC-Fertigung. Dadurch ist es möglich, bei
Engpässen in der externen mechanischen
Bearbeitung fl exibel agieren zu können,
um Liefertermine zu gewährleisten.
Neue Herausforderungen sehen wir als
Chance und meistern diese stets in enger
Zusammenarbeit mit unseren Kunden.
Neue Entwicklungen und Projektansätze
im Haus NRU fokussieren sich aktuell vor
allem auf die Bereiche des dünnwandigen
Stahlgusses, die Vergießbarkeit neuartiger
Stahlwerkstoff e und die Realisierbarkeit
hoher Geometriekomplexität. Gemeinsam
mit unserem Partner Urwahn-Bikes aus
Magdeburg konnten so u. a. in mehreren
Entwicklungsschleifen Stahlgussbauteile
mit einer Wandstärke von bis zu 0,8 mm ge-
fertigt werden.
Aufgrund der Produktvielfalt ist im Be-
reich des Formen- und Traubenbaus über-
wiegend Handarbeit gefragt, während der
Bau der keramischen Feingussschale be-
reits in einer voll automatisierten Roboter-
fertigung erfolgt. Nahezu unabhängig von
der Bauteilgeometrie können bis zu 24 ke-
ramische Schalen gleichzeitig hergestellt
und anschließend an die Folgeprozess-
schritte weitergegeben werden. Den hohen
Die NRU GmbH in Neukirchen bei Chemnitz.
Entwicklung hochkomplexer und fi ligraner Struktur-
bauteile in Stahlguss (42CrMo4) im Rahmen eines
Entwicklungsprojekts mit der Firma Urwahn Bikes.
Vollautomatische Fertigung von keramischen Fein-
gussschalen mittels Roboter. Bilder (3): NRU GmbH
Anforderungen an die Oberfl ächenqualität,
insbesondere die Oberfl ächenrauheit, wird
man bei einfach hinterschnittigen Geome-
trien durch den Einsatz von Ausschmelz-
modellen in Wachs gerecht. Die Darstellung
komplexer Geometrien hingegen ermög-
licht der Einsatz von PMMA (Polymethyl-
methacrylat)-Ausbrennmodellen.
Alle Fertigungszeiten und zum großen
Teil auch die Prozessdaten selbst werden
innerhalb der gesamten Prozesskette über
ein elektronisches Buchungssystem erfasst,
womit eine lückenlose Nachvollziehbarkeit
der Bauteilhistorie gewährleistet wird.
Unser Anspruch ist es, uns stetig weiterzu-
entwickeln und unsere Prozesse fortlaufend
zu verbessern. Vor diesem Hintergrund
arbeiten wir gemeinsam mit unseren Mit-
arbeitern ständig aktiv an kontinuierlichen
Verbesserungsprozessen, führen sowohl in-
terne als auch externe Audits durch und be-
urteilen unsere Prozesse sowie Ergebnisse
selbstkritisch, um einem hohen Qualitäts-
standard gerecht zu werden. Vor diesem
Hintergrund sind in naher Zukun� weitere
Investitionen in moderne Anlagentechnik
und Datenerfassungssysteme geplant. Ziel
ist es, die Prozesskette weiter zu automati-
sieren und sämtliche Prozessdaten elektro-
nisch erfassen zu können.
Sind Sie bereit, mit uns gemeinsam neue
Wege zu gehen? Wir nehmen die Heraus-
forderung gern an und freuen uns auf Ihre
Anfrage!
6 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Lütgemeier GmbH
Innovative Fahrzeugtechnik
Lange Straße21 | 33803 Steinhagen
Tel. +49 (0) 5204 9142-42
mail@luetgemeier.de | www.luetgemeier.de
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IGE
Innovative Fahrzeugtechnik, individuelle
Konstruktion, Rapid Prototyping und präzise
Fertigung – dafür steht die Lütgemeier GmbH
aus Steinhagen in Ostwestfalen. Bereits seit
über 40 Jahren arbeiten die Experten für
Fertigungstechnik mit Leidenscha� an ihren
einbaufertigen Komplettlösungen für den
Motorsport und Prototypenbau. Dabei reicht
das Leistungsspektrum von der Konstruktion
von Ölpumpen über die Fertigung von Fahr-
werksteilen bis hin zur Produktion ganzer
Baugruppen wie Turbolader oder Drossel-
klappenanlagen. Fast 500 neue Bauteile ent-
wickeln und produzieren die 20 Mitarbeiter
um die Geschä� sinhaber Jochen Hülsmann
und Jürgen Schwinghammer im Jahr.
Mit dem Rapid Prototyping von Guss-
teilen zur Fertigung von Prototypenteilen
und Kleinserien hat sich die Lütgemeier
GmbH einen Namen in der Automobilsze-
ne gemacht. Neben konventionellem Mo-
dellbau werden die Gussformen seit 2016
zusätzlich mit einem eigenen Sandprinter
hergestellt. Die Rapid Prototyping-Formen
der Voxeljet VX1000 PDB sind hervor ragend
Rapid Prototyping – einbaufertige Gussteile
aus einer HandLütgemeier GmbH – Leistung durch Vielfalt.
Jochen Hülsmann | Geschä� sführer Lütgemeier GmbH
geeignet zur Fertigung fi ligraner und kom-
plexer Form- und Kerngeometrien. Im eige-
nen Schmelzbetrieb werden Gussteile aus
Stahl-, Eisen- und Aluminiumlegierungen
bis zu einem Einzelteilgewicht von 5 kg
gegossen. Für größere und schwerere Teile
werden die Formen Partnergießereien zum
Gießen zur Verfügung gestellt.
Zum internen Leistungsspektrum gehört
u. a. auch die präzise 5-Achs-Bearbeitung
der Bauteile. Auf den 100stel-Millimeter ge-
nau bearbeiten die Profi s dabei ein breites
Spektrum an Materialien, wie Aluminium,
Magnesium, Titan und hochhitzefeste Stäh-
le. Komplette Ölpumpen, Drosselklappen-
anlagen und Turbolader werden vor der
Auslieferung auf hauseigenen Funktions-
prüfständen einem ersten Test unterzogen.
Das garantiert den Kunden wichtige Basis-
informationen zu neu entwickelten Bau-
gruppen.
Die Stärken des Unternehmens liegen
im vielfältigen Know-how der Mitarbeiter.
»Bei uns ist alles unter einem Dach: Ent-
wicklung, Konstruktion, Fertigung und
Qualitätssicherung. Damit haben wir kur-
ze Wege, die für die hohe Qualität unse-
rer Produkte wichtig sind«, erklärt Jochen
Hülsmann. Und diese Qualität ist seit 2013
mit der DIN 9001 zertifi ziert. Alle Abläufe
werden nach Norm dokumentiert, die Bau-
teile werden mit entsprechenden Mess- und
Prüfprotokollen versehen und ausgeliefert.
Ergänzend zur Inhouse-Kompetenz hat
sich das Unternehmen über die vergange-
nen Jahrzehnte ein eingespieltes Netzwerk
an spezialisierten Zulieferern aufgebaut.
Das garantiert schnelle Reaktionszeiten,
ein hohes Maß an Flexibilität und termin-
genaue Lieferungen. »Wir haben Partner,
die hohe Qualität und Präzision in kurzer
Zeit umsetzten. So können wir fl exibel und
schnell auf die hohen Ansprüche unserer
Kunden reagieren«, so Jochen Hülsmann.
Sandprinter VX1000 PDB.
Turbolader.
Fotos (2): Lütgemeier GmbH
7MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Schnellere und effi zientere Fertigung
von verlorenen Kernen für die Großserie Dipl.-Ing. Wolfram Bach | Soplain GmbH – Advanced Core Solutions
Eric Riedel M. Sc. | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)
Hoch belastbare und komplexe Gussteile wie
Motorenkomponenten für den modernen
Automobilbau sind ohne den Einsatz ebenso
anspruchsvoller Kerne undenkbar. Die Her-
stellung verlorener Kerne und Formen bil-
det somit einen der Eckpfeiler für qualitativ
hochwertige Gusserzeugnisse. Auch wenn
die generative Fertigung auf dem Gebiet der
Kernfertigung immer mehr Einzug hält, wird
der Binder, bestehend aus Phenolharz und
Polyiscyanat, eingesetzt wird, in nicht er-
wärmten Kästen durch eine Drucklu� -Amin-
nebel-Begasung aushärten, setzt das Hot-
Box-Verfahren üblicherweise auf organisch
gebundene, feuchte Formstoff e, die durch die
Aufnahme von Speicherwärme aus den Kern-
kästen vollständig aushärten.
Wie in vielen anderen Bereichen auch
treiben zunehmende Kostendrücke sowie
die ständige Notwendigkeit neuer Innova-
tionen die Branche zu Weiterentwicklun-
gen, damit die Gießereien und die beliefer-
ten Kunden, besonders hierzulande, auch
in Zukun� wettbewerbsfähig bleiben.
Die Soplain GmbH will mit dem Projekt
»Advanced Core Solutions« (ACS) dabei hel-
fen, diesem Ziel ein Stück näher zu kommen.
Verfahren zeichnen sich nach ersten Schät-
zungen im direkten Vergleich mit konventio-
nellen Prozessen signifi kante Kostenerspar-
nisse ab. Für die Einsparungen sind vor allem
zwei wesentliche Faktoren verantwortlich:
Zum einen wird durch die direkte Nutzung
des elektrischen Stroms, der vor dem Prozess
nicht verlustbeha� et in Wärme umgewandelt
werden muss, gegenüber konventionellen
Soplain GmbH – Advanced Core Solutions
Weinbergstraße 5 | 39171 Sülzetal
Tel. +49 (0) 3221 4219767
kontakt@advanced-core-solutions.de
www.advanced-core-solutions.de
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IGE
der Großteil aller
Kerne (auch in ab-
sehbarer Zukun� )
nach wie vor mit
Kernschießmaschi-
nen hergestellt wer-
den, die bislang das
Cold-Box- oder das
Hot-Box-Verfahren
nutzen. Während
beim Cold-Box-Ver-
fahren die geschos-
senen Kerne, bei
denen üblicherweise
ein zweikomponen-
tensystembasieren-
Mit der Umsetzung eines neuen Patents
(DE102017217098) zur großserientauglichen
Fertigung verlorener Kerne und Formen be-
fi ndet sich derzeit ein Verfahren in der Ent-
wicklung, das am Grundprinzip des Kern-
schießens und der Nutzung anorganischer
Binder festhält. Für das Aushärten der
anorganisch gebundenen Kerne wird jedoch
ein neuer Ansatz verfolgt und dabei ange-
strebt, sowohl effi zienter als auch umwelt-
freundlicher als bisherige Verfahren zu sein.
Dem Verfahren liegt die Annahme zu-
grunde, dass bei optimaler Arbeitstempera-
tur sowohl die Form als auch das Formstoff -
gemisch annähernd die gleiche elektrische
Leitfähigkeit aufweisen. Wird an das Sys-
tem eine elektrische Spannung angelegt,
kann in jedem Bereich des Werkzeugs und
des Formstoff gemisches die gleiche Menge
Strom fl ießen, wodurch sich eine homoge-
ne Leistungsverteilung ergibt. Die daraus
resultierende homogene Erwärmung führt
schließlich zu einem gleichmäßigen Aus-
härten des Formstoff gemisches ohne Scha-
lenbildung.
Nach bereits erfolgtem Abschluss der Vor-
untersuchungen mit dem neu entwickelten
Verfahren ein bis zu
33 Prozent höherer
Gesamtwirkungs-
grad erreicht. Zum
anderen sind Takt-
zeiteinsparungen
von bis zu 30 Prozent
zu erwarten, wo-
durch die jährlichen
operativen Kosten
vor allem für die
Großserienproduk-
tion massiv gesenkt
werden können. Wei-
tere Vorteile ergeben
sich u. a. hinsichtlich
der Fertigungsfl exibilität, eines vereinfach-
ten Anlagenbaus sowie der Arbeitssicherheit.
Für die kontinuierliche Weiterentwick-
lung des Prozesses sind wir ständig auf der
Suche nach Partnern, die gemeinsam mit
uns am Fortschritt des Verfahrens arbeiten
möchten.
Schematische Darstellung der Kernkastenausführung. Grafi k: ACS – Advanced Core Solutions
8 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Die Ablösung des Fahrzyklus NEFZ (Neuer
Europäischer Fahrzyklus) durch den WLTP
(Worldwide Harmonized Light Vehicles
Test Procedure) zur Ermittlung der Abgas-
emissionen hat die Anforderungen an die
Motortechnik noch einmal deutlich ver-
schär� .
Um die Emissionsziele zukün� ig sicher
einhalten zu können, werden die Anteile
der hybriden Antriebe, bestehend aus Ver-
brennungsmotor mit E-Maschine, steigen.
Die Umsetzung der Leichtbauziele bleibt
dabei eine unumkehrbare Forderung. Das
Zylinderkurbelgehäuse als zentrale Kom-
ponente des Verbrennungsmotors und Be-
standteil eines hybriden Antriebs behält
weiterhin seine hohe Bedeutung bei der
Realisierung dieser Ziele.
Um eine Akzeptanz der hybriden Antrie-
be beim Endkunden zu erreichen, besteht
ein hoher Druck, neben den anspruchsvol-
len technischen Anforderungen, die Kosten
in der Fertigungstechnik deutlich zu redu-
zieren. Alle heute in Serie angewandten
Gießverfahren, wie vakuumunterstützter
Gießen von Zylinderkurbelgehäusen
Herausforderung: Zylinderlauffläche
Franz Josef Feikus, Leopold Kniewallner | Nemak Europe GmbH
Druckguss, Rotacast-Kokillenguss [1] und
CPS (Core Package System)-Kernpaketsand-
guss [2], tragen durch zielgerichtete tech-
nologische Weiterentwicklungen in allen
Schritten der Fertigungskette vom Metall-
einsatz bis zur mechanischen Bearbeitung
wesentlich dazu bei.
Die Zylinderlaufb ahn als Reibpartner für
Kolbenring und Kolben sowie als Teil des
Verbrennungsraums hat dabei naturgemäß
einen starken Einfl uss auf das Emissions-
verhalten. Minimale Stegbreiten, realisiert
durch thermisch gefügte Buchsen oder
thermische Spritzverfahren, stehen hier im
Wettbewerb mit eingegossenen Linern.
Im Druckgießverfahren konnten bei-
spielsweise durch eine konsequente Pro-
zessentwicklung in den Bereichen des Ma-
terialeinsatzes, der Schmelztechnik sowie
der Schmelzereinigung deutliche Verbesse-
rungen insbesondere in den Schwingfestig-
keitskennwerten erreicht werden (Abb. 1).
Ein weiterer Schwerpunkt der Weiterent-
wicklungen lag auf dem Gebiet der Lauffl ä-
chengestaltung. Für die kostengünstigste
Lösung im Druckguss mit eingegossenen
Linern aus GJL gilt es, einen reproduzierba-
ren mechanischen bzw. auch metallischen
Verbund zum Aluminium-Umguss zu errei-
chen. Aufgrund der komplexen Geometrie
des Kurbelgehäuses stellt dies jedoch gieß-
technisch eine besondere Herausforderung
dar. Durch eine sorgfältige Abstimmung der
Prozessparameter lässt sich ein fehlerfreier
Umguss erzielen, ohne dass es zu Rissbil-
dungen oder unzureichendem Formschluss
kommt (Abb. 2).
Die Entwicklung der thermisch gespritz-
ten Lauffl ächen wird durch zwei wesent-
liche Prozessschritte geprägt: die Vorbe-
arbeitung der Aluminium-Zylinderfl äche
zur Einstellung des notwendigen Verbun-
des mit der Spritzschicht sowie durch das
Spritzverfahren selbst (Abb. 3).
Bei der Vorbearbeitung der Aluminium-
Zylinderfl äche sind folgende Varianten ver-
breitet:
mechanisch aktivierte Zylinderinnen-
fl ächen durch Hochdruckwasserstrahlen,
mechanisch bearbeitete Zylinderinnen-
wand mit defi niert eingestellten Hinter-
schnitten oder
mechanisch bearbeitete Zylinderinnen-
fl äche, ohne den Einsatz defi nierter
Schneiden.
Abb. 1: Steigerung der zyklischen Festigkeit
von Druckguss-Zylinderkurbelgehäusen aus
AlSi9Cu3(Fe)-T5, durch Prozessoptimierung, wie
Materialeinsatz, Schmelzen und Schmelzereinigung.
Abb. 2: Spaltbildung zwischen GJL-Linder und Aluminium-Umguss. Grafi k (2): Nemak Europe GmbH
9MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Abb. 3: Erreichbare Topologien nach Aufrauen mit
Hochdruckwasserstrahl (l. o.), Schneidbearbeitung
(r. o.) und erreichbarem Verbund für die Al-Guss-
Spritzschicht (u.). Bilder (3): Nemak Europe GmbH
Zur Bewertung unterschiedlicher Aufrau-
verfahren ist die Schichtha� ung eine wich-
tige Kenngröße. In einem Benchmark-Test
zeigte sich, dass die geforderte Mindest-
ha� zugfestigkeit für alle Verfahrensvarian-
ten sicher erreicht wird.
Literatur
[1] S. Dengler, H. Meishner: The New Audi
2.5l TFSI Five Cylinder Engine for the New
Audi TT-RS – A Lightweight Design High
Performance Engine, 9. VDI-Fachtagung
»Gießtechnik im Motorenbau 2017«
[2] M. Speicher et al.: Aluminium-Motorblö-
cke der neuesten Generation im CPS-Ver-
fahren, 9. VDI-Fachtagung »Gießtechnik im
Motorenbau 2017«
Nemak Europe GmbH
THE SQUAIRE 17 | Am Flughafen
60549 Frankfurt
Tel. +49 (0) 69 695376-4112 | Fax -4240
frankfurt@nemak.com
www.nemak.com
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IGE
10 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Eine wesentliche Entwicklung in der Auto-
mobilindustrie ist der rasante Anstieg der
Fahrzeugpopulation in Schwellenländern
und MegaCities. Dessen ungeachtet soll
der CO2-Aussstoß in der EU bis Ende 2020
– das ist in einem guten Jahr – nur noch 95
Gramm pro Kilometer betragen und wei-
terhin bis zum Jahr 2025 durchschnittlich
um 15 Prozent, bis 2030 sogar um 30 Pro-
zent reduziert werden. Ein Weg hierzu ist
bei konventionell angetriebenen Motoren
der Einsatz von Leichtbaumaterialien.
Sie verringern das Fahrzeuggewicht und
damit Kra� stoff verbräuche und Emissio-
nen. Dem steht der gewichtserhöhende
Trend entgegen, Komfort- und Sicher-
heitsfeatures zu verstärken sowie Fahr-
zeuge als Hybride zu konzipieren oder
schwere Batterien bei der Elektrifi zierung
einzusetzen. Leichtbau ist also auf allen
Ebenen vonnöten.
Mit seinem Joint Venture KS HUAYU Alu-
Tech GmbH und seiner Tochtergesellscha�
KS Kolbenschmidt GmbH hat der Auto-
mobilzulieferer Rheinmetall Automotive
eine langjährige Erfahrung im Gießen
von Motorenteilen aus Aluminium. Beide
Tochterunternehmen verfügen über inno-
vative gewichts arme Produkte und Lösun-
gen für eine effi ziente Gewichtskur, zu der
konsequent gewichtsreduzierte Kolben,
Motorblöcke und Zylinderköpfe, leichte
Struktur- und Fahrwerksteile sowie Kom-
ponenten für die E-Mobilität gehören.
Der Ruf nach weniger Fahrzeuggewicht –
Emissionsreduzierung durch Leichtbau
Heutige Motorengenerationen müssen
höchste Anforderungen an Festigkeit,
Steifigkeit und Dauerhaltbarkeit auf-
weisen. Der vermehrte Einsatz von Alu-
minium als Werkstoff für Motorblöcke
ist mit diesen Entwicklungen nahezu
selbstverständlich geworden. KS HUAYU
AluTech setzt seine jahrzehntelange Er-
fahrung im Gießen des Metalls ein und
erfüllt so die hohen Ansprüche an die
Konstruktion und das Guss-Engineering
der hoch belasteten Bauteile.
Leichtbau spielt bei Zylinderkurbelge-
häusen in den letzten Jahren daher defi ni-
tiv eine immer wichtigere Rolle. Das führt
zu einem vermehrten Einsatz von Alumi-
nium gegenüber dem klassischen Grau-
guss, und das nicht nur beim Ottomotor,
sondern auch bei hoch belasteten Diesel-
motoren. »An Zylinderkurbelgehäusen aus
Aluminium geht beim Thema Leichtbau
kein Weg mehr vorbei«, erklärt Dr. Chris-
tian Klimesch, Bereichsleiter Entwicklung.
»Die Alternative wären Blöcke aus Grau-
guss, die nach wie vor im Einsatz sind, sie
sind jedoch deutlich schwerer. In den letz-
ten Jahren sind die Anforderungen an Alu-
miniumblöcke weiter gestiegen. Das hängt
mit den Anstrengungen der OEMs zusam-
men, die CO2-Emissionen weiter zu reduzie-
ren. Das hat zum Einsatz leistungsstarker,
hochaufgeladener Motoren geführt.«
Der Zulieferer setzt bei Motorblöcken
ohne Hinterschnittgeometrien mit hohen
statischen und dynamischen Festigkeits-
werten auf ein hauseigenes, weiter ent-
wickeltes Druckgussverfahren. Hierbei
kommen Vakuumsysteme, intelligente
und bauteilgerechte Gießwerkzeugküh-
lungen sowie spezielle Sprühtechnologien
zum Einsatz. Dieses moderne Druckgießen
erzeugt einen porenarmen Guss, der lö-
sungsgeglüht auch im Lauffl ächenbereich
beschichtet werden kann. Dr. Christian
Klimesch erklärt dazu: »Bei geeignetem
Motorblockdesign und entsprechender Jah-
resstückzahl ist Druckguss auch weiterhin
deutlich kostengünstiger als andere Gieß-
verfahren.«
Bei Motorblöcken mit hoher Funktions-
integration, also mit vielen Hinterschnei-
dungen beispielsweise für Wasser- und
Ölkanäle, werden organisch und anorga-
nisch gebundene Sandkerne eingesetzt. Da
im Sandguss zum Erzielen höchster Fes-
tigkeitseigenscha� en verstärkt Kühleisen
verwendet werden müssen, nähern sich
technisch gesehen Kokillen- und Sandguss
stark an, sodass als Herstellungsverfahren
sandkernintensiver Niederdruck-Kokillen-
guss zum Einsatz kommt. Dieses Verfahren
vereint die Vorteile des Niederdruckgusses
mit denen des Schwerkra� gusses. Die her-
vorragende Beschichtungstauglichkeit der
Zylinderbohrungen wurde hier bereits in
Großserienproduktionen nachgewiesen.
3D-Grafi k eines Elektromotorengehäuses.
Grafi k: Rheinmetall Automotive AG
11MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Leichtgewichte: Fahrwerks- und Karosseriebauteile
Eine weitere Stellgröße zur Reduzierung
des Fahrzeuggewichts stellen besonders
leichte Aluminium-Gussteile für Fahr-
werk und Karosserie aus Aluminium dar.
Der Gussexperte hat hierzu in den letzten
Jahren sein Produktportfolio zielgerichtet
ausgebaut und bereits mehrere Au� räge
erhalten. Die Herstellung von Aluminium-
Struktur- und Fahrwerksbauteilen bringt
neben Gewichts- auch Prozessvorteile. Ihre
große Integrationsfähigkeit spielt ebenfalls
eine Rolle. Eine Federbeinaufnahme lässt
sich zum Beispiel aus Aluminium-Druck-
guss in einem Arbeitsschritt gießen. Ist er
hingegen aus Stahl, müssen bis zu zwanzig
Einzelbleche zusammengeschweißt wer-
den.
In den aktuellen Projekten für Struk-
turbauteile kommt die jahrzehntelange
Erfahrung des Zulieferers zum Einsatz –
beim Druckgießen ebenso wie beim Nie-
derdruckgießen mit Sandkernen. Dazu Dr.
Christian Klimesch: »Wir haben hierfür
spezielle Werkzeugkonzepte entwickelt, um
bei Fahrwerkskomponenten, die über einen
Meter lang sein können, beste Eigenschaf-
ten zu erzielen.« Auch die Wärmeverteilung
und die nachfolgende kontrollierte Erstar-
rung sind komplexe Prozesse, die nur mit
der entsprechenden Erfahrung bewältigt
werden können.
Auftragslage steigend bei der Rheinmetall Automotive AG
Für Aluminium-Strukturgussbauteile, wie
beispielsweise Federbeindome, Stoßdämp-
feraufnahmen oder Querträger, hergestellt
im Druckgussverfahren, wurden bereits
mehrere Serienau� räge fest gebucht, die
in Werken in Deutschland und China ge-
fertigt werden. Für einen im Niederdruck-
Kokillenguss gegossenen Hinterachsfahr-
schemel und Schwenklager ist KS HUAYU
AluTech seit Mitte 2016 in der Serien-
produktion.
Auch für Fahrzeugprojekte aus dem
Bereich Elektromobilität liegen bereits
Au� räge vor. So hat ein weltweit tätiger
deutscher Automobilhersteller den Zu-
schlag für die Herstellung von Gehäusen
für Elektrotraktionsmotoren von Perso-
nenkra� wagen erteilt. Hier kommt das
Präzisions-Niederdruck-Sandgussverfah-
ren zum Einsatz, welches fi ligrane und
gekühlte Gehäusestrukturen ermöglicht.
Produktionsstart war bereits Mitte 2018
bei dem ebenfalls zu Rheinmetall Auto-
motive gehörenden chinesischen Joint
Venture HASCO KSPG Nonferrous Compo-
nents (Shanghai) Co., Ltd. Die Entwicklung
und Prototypenlieferung der nur rund 20
Kilogramm schweren Leichtbaugehäuse
erfolgte durch KS HUAYU AluTech GmbH
am Standort Neckarsulm.
Weiterhin gibt es Serienau� räge deutscher
und amerikanischer Hersteller für die Ferti-
gung von Batteriegehäusen in Europa und
China. Diese Bauteile werden nicht nur ge-
gossen, sondern inhouse fertigbearbeitet,
mittels einer kathodischen Tauchlackie-
rung beschichtet und montagefertig zum
OEM geliefert.
Rheinmetall Automotive AG
Karl-Schmidt-Straße 2-8 | 74172 Neckarsulm
Tel. +49 (0) 7132 33 3142
manuela.schall@de.rheinmetall.com
www.rheinmetall-automotive.com
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IGE
Hinterachsträger aus Aluminium. Foto: Rheinmetall Automotive AGPorsche Boxer-Zylinderkurbelgehäuse. Foto: Rheinmetall Automotive AG
12 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Additive Fertigung und Computer-
tomografi e in der Formel 1G. Mäurer, N. Schott | YXLON International GmbH, Hamburg
Additive Fertigungsverfahren haben in den
vergangenen Jahren Einzug in viele Bran-
chen gehalten und spielen besonders in
der Lu� fahrt- und Automobilindustrie eine
tragende Rolle. Die Formel 1 ist für beide
Bereiche ein wichtiger Technologietreiber,
verantwortlich für die Entwicklung innova-
tiver Komponenten aus neuen Materialien.
Bei Renault F1 Team sind von 20 000 Teilen
in den derzeitigen Formel 1 Boliden rund
60 additiv gefertigte Teile zu fi nden. Jede
einzelne Komponente muss einen umfang-
reichen Testzyklus durchlaufen, bevor sie
auf der Rennstrecke zugelassen wird.
Bei der additiven Fertigung (auch be-
kannt als 3D-Druckverfahren, generative
Fertigung oder e-Manufacturing) werden
anders als beim klassischen Druckgussver-
fahren die Komponenten Schicht für Schicht
gedruckt. Die eingesetzten Werkstoff e rei-
chen dabei von Kunststoff en über Metalle
und Metalllegierungen bis zu Hybridma-
terialien und ermöglichen eine Vielzahl
neuer Eigenscha� en und Designvarianten.
Noch sind nicht alle Eff ekte bekannt und
es gibt zahlreiche Untersuchungen, um das
Zusammenspiel von Materialien, 3D-Druck-
verfahren und Werkstoff eigenscha� en bes-
ser zu verstehen.
Renault F1 Team zeigt mit seinem tech-
nischen Partner YXLON International an-
hand einiger Beispiele, dass AM und CT eng
zusammengehören: Computertomografi e
stellt als einzige Analysetechnologie die
komplexen inneren Strukturen von Bau-
teilen selbst im Nanobereich dar, deckt
verborgene Fehler auf und bestimmt mit
hoher Präzision die Lage und Größe von
Materialfehlern. Damit dient sie nicht nur
der Qualitätssicherung, sondern ist als Be-
standteil der Entwicklung und der Produk-
tion ein zeit- und kostensparender Prozess-
optimierer.
Die folgenden Komponenten wurden mit dem YXLON FF35 CT-System (225 kV-Direktstrah-
ler) untersucht, wobei bis zu 2 600 Teilbilder (Projektionen) aufgenommen wurden. Ver-
schiedene mathematische Algorithmen generieren auf Grundlage der Scans ein digitales
3D-Volumen, welches die inneren und äußeren Strukturen des Teils sichtbar macht und
zahlreiche Analysen und Auswertungen ermöglicht.
CT-Prüfung eines Ölpumpengehäuses
Das Ölpumpengehäuse ist ein 3D-ge-
druck tes Bauteil aus Aluminium mit einer
schwarz eloxierten Schutzschicht. Der Kor-
rosionsschutz wurde durch anodische Oxi-
dation (Eloxal-Verfahren) aufgebracht, um
eine sehr harte und kratzfeste Oberfl äche
für einen Einsatz in stark belasteten Be-
reichen zu erhalten. Von außen scheint das
Teil in Ordnung. Das rekonstruierte digita-
le 3D-Volumen mit virtueller Schnittachse
weist jedoch zwei Risse auf, die aufgrund
der Beschichtung nicht zu sehen waren.
Ölpumpengehäuse (r. o.), rekonstruiertes 3D-Volumen mit virtueller Schnittachse (l. u.) und
sichtbare Risse (r. u.).
Ein Lu� -Einlass-Diff usor steuert die Lu� zu-
führung vor dem Motor und erzeugt dabei
eine spezifi sche Verwirbelung des Lu� stroms,
um ein optimales Benzin-Lu� -Gemisch zu
schaff en. Die beiden 3D-gedruckten Kompo-
nenten bestehen aus hitzebeständigem Poly-
amid und unterscheiden sich voneinander
durch die Beigabe von Partikeln mit unter-
schiedlichen Materialkennwerten.
Luft-Einlass-Diffusor: Materialanalyse auf Poren und Einschlüsse
3D-ge-
druckte
Lu� -Einlass-
Diff u sor-
Kompo-
nenten.
13MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Im 3D-Volumen des linken
Diff usors werden mehrere
Poren unterschiedlicher
Größe gefunden und ge-
mäß der Skala farblich
codiert dargestellt, in
einer Größenordnung von
0,04 mm³ (dunkelblau) bis
1,1 mm³ (rot).
Im rechten Diff usor zeigen
sich keine Poren. Stattdes-
sen wird sowohl in den
Schnittbildern als auch im
Volumen eine Vielzahl von
Einschlüssen erkennbar,
die im gesamten Material
relativ gleichmäßig ver-
teilt sind. Es konnten drei
Klassen von Partikelgrö-
ßen gefunden werden:
grün 0,034 bis 0,087 mm³
blau 0,114 bis 0,194 mm³
rot 0,22 bis 0,3 mm³.
Bei den Einschlüssen
handelt es sich um ein Ma-
terial mit höherer Dichte,
höchstwahrscheinlich um
Kohlenstoff zur Verstär-
kung der Festigkeit.
Virtueller Schnitt horizontal (o.),
virtueller Schnitt vertikal (Mitte) und
Ansicht Volumen (u.).
Virtueller Schnitt horizontal (o.),
virtueller Schnitt vertikal (Mitte)
und Ansicht Volumen (u.).
Bilder (15): YXLON International
GmbH
Wandstärkenbestimmung an einer Hydraulikkomponente
Auch um die Wandstärken einer 3D-gedruckten Hydraulikkom-
ponente aus Titan im Inneren zu messen, ist Computertomografi e
die optimale Technologie.
Die entsprechenden Schnittbilder zeigen, dass die Rohre in Längs-
richtung eine gleichmäßige Wandstärke aufweisen, es in den Run-
dungen jedoch Abweichungen von +/-0,075 bis +/- 0,1 mm gibt.
Extrem dünne Wandstärken können bei hoher Beanspruchung zu
Rissen und Brüchen führen. Außerdem ist der Rohrdurchmesser in
diesem Teilbereich nicht gleichmäßig rund, was einen Einfl uss auf
das Fließ- und Strömungsverhalten im gesamten Teil haben kann.
Hier sind für die Bewertung der Abweichungen als auch des Ferti-
gungsprozesses vertiefende Untersuchungen notwendig.
YXLON International GmbH
Essener Bogen 15 | 22419 Hamburg
Tel. +49 (0) 40 52729-404 | Fax -170
gina.naujokat@hbg.yxlon.com
www.yxlon.com
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IGE
3D-gedruckte Hydraulikkomponente aus Titan (o.), Schnittlage und -bild der
Rohre in Längsrichtung (Mitte) und Abweichungen an den Rundungen (u.)
14 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Seit dem 01.10.2018 ist die KLEIN Stoßwel-
lentechnik GmbH ein hundertprozentiges
Tochterunternehmen der KLEIN Anlagen-
bau AG. Durch die gebündelten Kompe-
tenzen wird auch in Zukun� den stetig
steigenden Marktanforderungen der Auto-
motive-Gießereitechnik entsprochen.
Mit dem Stoßwellenverfahren CERABITE®
werden seit 26 Jahren Gussteile mittels
Kondensator-Unterwasserentladungen ge-
reinigt. Insbesondere werden Sandkerne,
Keramikkerne, Schlichten und Späne aus
komplexen Gussteilen wie Motorblöcken
und Zylinderköpfen entfernt. Das Verfah-
ren ist durch den Einsatz moderner Robo-
tertechnik fl exibel und vollautomatisch
für den Serienbetrieb ausgelegt. Zum Leis-
tungsspektrum gehören kundenspezifi sche
Untersuchungen im Technikum, Erstellung
von Anlagenkonzeptionen sowie Konstruk-
tion und Fertigung der Komplettanlagen
mit anschließender Montage und Inbetrieb-
nahme. Wartung und Service für installier-
Gebündelte Kompetenz für den
Automotive-Sektor
te Anlagen halten die Verfügbarkeit auf ho-
hem Niveau.
Das Mutterunternehmen, die KLEIN An-
lagenbau AG zeichnet sich durch jahrzehn-
telange Erfahrung und Kompetenz auf dem
Gebiet der pneumatischen Förderanlagen,
der Gießereiausrüstung und der Besan-
dungstechnik für Schienenfahrzeuge aus.
Als international tätiger Systemlieferant
bieten die KLEIN Anlagenbau AG ihren
Kunden maßgeschneiderte Komplettlösun-
gen von der Planung bis zum A� er Sales-
Service. Zum langjährigen Kundenstamm
gehören die Global Player der Automobil-
industrie, der Schüttgutbranche und des
Bahnsektors.
Für ein breites Spektrum an Schütt-
gütern und Sanden bietet die KLEIN An-
lagenbau AG verschiedene pneumatische
Förderanlagen an. Insbesondere der im
Haus entwickelte pneumatische Förde-
rer SP-HL zeichnet sich durch wesentliche
Energieeinsparungen, geringen Verschleiß
KLEIN Anlagenbau AG
K.-Adenauer-Str. 200 | 57572 Niederfi schbach
ab Februar 2019: Obere Hommeswiese 53-57 |
57258 Freudenberg
Tel. +49 (0) 2734 501-301 | Fax -327
info@klein-ag.de | www.klein-ag.de
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IGE
sowie höhere Transportleistungen aus.
Das Produktportfolio für Gießereien bietet
außerdem Anlagen zur Sand-, Bindemit-
tel- und Additivdosierung sowie zur Kern-
sandaufb ereitung und -verteilung. Der
Kernsandmischer STATORMIX erfüllt alle
Anforderungen in einer modernen Kern-
fertigung.
Den wachsenden Ansprüchen der Märkte
entsprechend wird in der eigenen Entwick-
lungsabteilung kontinuierlich an neuen
Produkten und innovativen Anlagenkon-
zepten gearbeitet. So wurde das patentierte
CLUSTREG®-Verfahren zum Regenerieren
von Altsand entwickelt.
Mit kompromissloser Orientierung an
Qualität und Service steht die KLEIN Anla-
genbau AG ihren Kunden als kompetenter
und zuverlässiger Partner zur Seite. Dies
wird nicht zuletzt durch ein zertifi zier-
tes Qualitätsmanagement dokumentiert.
Engagiert setzt sich das Team aus hoch
qualifi zierten und motivierten Mitarbei-
tern immer für die optimale Lösung ein.
Der Einsatz modernster 3D-CAD-Technik
spiegelt die hohen Anforderungen an Kon-
struktion und Entwicklung wider. Das ge-
samte Projektmanagement wird lückenlos
über ein ERP-System abgebildet.
Anlagen von KLEIN genießen Weltruf.
Vollautomatische Stoßwellenanlage zur Reinigung von V8-Motorblöcken. Foto: KLEIN Stoßwellentechnik GmbH
15MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Gießereitechnik an der Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg
Das Institut für Fertigungstechnik und
Qualitätssicherung (IFQ) der Otto-von-Gue-
ricke-Universität Magdeburg (OVGU) blickt
auf eine lange Maschinenbautradition zu-
rück, die bis in das Jahr 1871 zurückreicht.
Bis heute werden hier Studierende auf dem
Gebiet der Produktionstechnik ausgebildet.
Neben einer möglichen Spezialisierung auf
die Gießerei-, Zerspan- oder Messtechnik
sollen die Studierenden dabei den Blick
für das große Ganze nicht verlieren. Dabei
stellt sich auch der von apl. Professor Rüdi-
ger Bähr geleitete Bereich für Ur- und Um-
formtechnik den Herausforderungen der
modernen Gießereitechnik.
Das Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung
Von den 14 000 Studierenden, die in den
neun Fakultäten der Universität ausgebil-
det werden, sind ca. 2 000 an der Fakultät
für Maschinenbau eingeschrieben. Dabei
ist das Institut für Fertigungstechnik und
Qualitätssicherung eine der tragenden
Säulen der Maschinenbauausbildung, dar-
unter auch der von Professor Rüdiger Bähr
geleitete Bereich Ur- und Umformtech-
nik sowie die Bereiche und Lehrstühle für
Zerspantechnik, Fertigungseinrichtungen
sowie Fertigungsmesstechnik und Quali-
tätssicherung. Das IFQ ist damit imstan-
de, die gesamte produktionstechnische
Wertschöpfungskette abzubilden. Durch
die hohe Bandbreite der urformenden
Verfahren, darunter auch die generativen
Fertigungslösungen, und der trennen-
den Verfahren sind am IFQ umfassende
fertigungsrelevante Forschungsarbeiten
umsetzbar, um die derzeit und in Zukun�
anstehenden Aufgaben der Produktions-
technik anzugehen und zu bewältigen. Die
institutseigene Qualitätssicherung ergänzt
das Forschungsportfolio um die Möglich-
keit umfassender Untersuchungen zur
Ursachenermittlung sowie der Entwicklung
entsprechender Lösungsansätze. Wenn er-
forderlich, werden die Forschungsaktivi-
täten durch die gute fachübergreifende
Zusammenarbeit mit den verschiedenen
Lehrstühlen und Fakultäten der Univer-
sität ergänzt. Ein erheblicher Anteil der
am IFQ ausgebildeten Studierenden ver-
fügt als angehende Wirtscha� singenieure
daher auch über eine an den Lehrstühlen
der Wirtscha� swissenscha� en vermittelte
ökonomische Ausbildung und ist damit in
der Lage, Produktionsprozesse aus einem
weiteren spannenden und für Unterneh-
men relevanten Blickwinkel zu betrachten.
Unter anderem aufgrund dieser interdiszi-
plinären Ausrichtung sieht sich die OVGU
befähigt, hervorragend ausgebildete Inge-
nieurinnen und Ingenieure für die Produk-
tionstechnik auszubilden und damit auch
in Zukun� eine wettbewerbsfähige und
hoch entwickelte Produktion am Standort
Deutschland nachhaltig abzusichern.
Ausstattung
Diesen Entwicklungen und Zielen soll auch
die technische Ausstattung der Versuchs-
laboratorien Rechnung tragen. Der gieß-
technologische Forschungsschwerpunkt
des Bereichs der Urformtechnik am IFQ
liegt traditionell auf dem Schwerkra� gie-
ßen von Leichtmetallen, insbesondere von
Aluminiumlegierungen, sowohl in Dauer-
formen als auch in verlorenen Formen.
Neben Aluminium werden aber auch höher-
16 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
schmelzende Werkstoff e wie Stahl und
Eisen in den insgesamt drei Schmelzöfen
(induktions- bzw. widerstandsbeheizt)
verarbeitet. Die dafür erforderlichen Gieß-
formen werden dabei hausintern gefertigt.
Für die Herstellung metallischer Dauer-
formen steht der hochmoderne Maschi-
nenpark des IFQ zur Verfügung. Verlorene
Formen können neben den klassischen
Verfahren auch durch additive Fertigungs-
technologien hergestellt werden, wodurch
sich weitere Möglichkeiten hinsichtlich
der geometrischen Komplexität der zu
fertigenden Teile eröff nen. Verschiedene
kunststoff verarbeitende Rapid-Prototy-
ping-Anlagen kommen hier für eine sehr
fl exible und kostengünstige Fertigung
abformbarer Gießmodelle zum Einsatz.
Ergänzt wird die Ausstattung generativer
Fertigungsanlagen durch eine SLM/LMF
Rapid Prototyping Anlage (Typ Trumpf
TruPrint 1000), die den Direktdruck metal-
lischer Werkstoff e ermöglicht.
Zur Sicherstellung reproduzierbarer
Parameter während des Gießprozesses
verfügt das Gießereilabor über eine selbst
konzipierte automatisierte Kokillenschließ-
anlage sowie eine automatische Dosierein-
richtung. Zudem stehen für spezielle An-
wendungen bzw. Forschungsfragen eine
Vakuumdiff erenzdruckanlage sowie seit
Kurzem eine Spritzgießmaschine (Typ EN-
GEL e-motion 50/30 tl) zur Verfügung. Typi-
sche Neben- und Folgeprozesse, wie bspw.
die Wärmebehandlung der Gussteile, wer-
den ebenfalls mit modernen Anlagen rea-
lisiert.
Das bereichsinterne Simulationslabor ist
mit den drei So� warelösungen FLOW-3D,
ProCast und WinCast für die Simulation
gießtechnologischer Prozesse ausgestattet.
Es ermöglicht somit die anforderungsge-
rechte Auslegung bevorstehender Gießpro-
zesse und bietet für nahezu jede gießtech-
nologische Fragestellung eine passende
Lösung.
Vor dem Hintergrund einer wissen-
scha� lichen Bewertung der gewählten
fertigungstechnischen Maßnahmen ver-
fügt der Bereich sowohl über ein eigenes
Metallografi elabor als auch über ein Prüfl a-
bor zur Härtemessung und Feststellung der
statischen Bauteilfestigkeiten, die auf der
Warm-/Kaltzugmaschine unter einem Tem-
peratureinfl uss von bis zu 1 000 °C ermittelt
werden können. Neben den konventionel-
len spanenden oder erosiven Methoden
kann die Entnahme der zu untersuchenden
Gussteilproben auch unter Einsatz einer
Wasserstrahlschneidanlage (Typ Flow
Mach 2) erfolgen, durch deren Verwendung
präparationsbedingte Gefügebeeinfl ussun-
gen auf ein Minimum reduziert werden.
Durch die enge Zusammenarbeit mit
dem Institut für Werkstoff - und Fügetech-
nik (IWF) kann das IFQ, falls erforderlich,
zusätzlich auch auf die Anlagen für die zy-
klische und die zerstörungsfreie Prüfung
sowie auf verschiedene Computertomogra-
fen zurückgreifen. Ein Nanotom S180 er-
möglicht dabei eine dreidimensionale Auf-
lösung von ca. 1 μm.
Praxisorientierte Lehre und Forschung
Von den Aktivitäten und der Ausstattung
des Bereiches sollen auch die Studierenden
profi tieren. Neben der Vermittlung theo-
retischer Grundlagen ist es der Fakultät
daher besonders wichtig, die Studierenden
durch praxisorientierte Lehrinhalte opti-
mal auf ihr bevorstehendes Berufsleben
in Wirtscha� oder Wissenscha� vorzube-
reiten. Die Meinung von Professor Rüdiger
Bähr ist dahin gehend eindeutig: »Es kann
nicht sein, dass wir in den Vorlesungen und
Seminaren über Gießen und Gussteile spre-
chen, die Studierenden aber noch nie ein
Gussteil in der Hand gehalten, geschweige
denn hergestellt haben.« Jeder Studierende
muss daher in einer der zahlreichen vor-
lesungsbegleitenden Übungen eine verlo-
rene Form anfertigen und ist anschließend
beim Abguss des dazugehörigen Gussteils
dabei. Ziel ist es, ein besseres Verständnis
für Konstruktionsdetails wie bspw. An-
schnitt- und Speisersystem sowie für die
einzelnen Fertigungsabläufe zu schaff en.
Gemeinsam mit den Seminarleitern erfolgt
im Nachgang die gemeinsame Begutach-
tung der gegossenen Teile einschließlich
der Fehleranalyse.
Zurzeit ist die Gießereitechnik in neun
Vorlesungsreihen vertreten, zu denen u. a.
die Grundlagen der Fertigungstechnik, die
Hochtechnologie, die energieeffi ziente Pro-
duktion sowie die Digitale Produktionstech-
nik zählen. Professor Bähr ist dabei wichtig,
dass sich auch aktuellen Themen, wie der
Nachhaltigkeit oder der Digitalisierung
bzw. Industrie 4.0, angenommen wird – und
das nicht nur im Bereich der Forschung,
sondern bereits in der Lehre. Das funktio-
niert u. a. durch die Erstellung und Nutzung
von PodCasts, die ergänzend zu den Lehr-
veranstaltungen wichtige Lehrinhalte noch
einmal aufgreifen und der vertiefenden
Wissensvermittlung dienen, mit dem Ziel,
die Lehre attraktiv und informativ aufzu-
bereiten und einen Teil der angebotenen
Ein Student untersucht das Gefüge von Aluminiumguss im Metallografi elabor. Fotos (3): OVGU
17MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Lehrinhalte fl exibel für unterwegs anbie-
ten zu können. Mit dem aktuellen Semester
ist zudem der neue Studiengang »Elektro-
mobilität« gestartet, zu dem der Bereich Ur-
und Umformtechnik in den kommenden
Semestern ebenfalls Vorlesungen zur Gie-
ßereitechnik beisteuert.
Forschungsschwerpunkte
Im Hinblick auf die Forschungsprojekte,
von denen einige detailliert nachfolgend
vorgestellt werden, steht vor allem die Pra-
xisrelevanz im Vordergrund. Daher werden
nahezu alle Forschungsprojekte in Koope-
ration mit Industriepartnern durchgeführt.
Die Projekte spiegeln eine hohe Vielfalt wi-
der, wobei die Simulation ein großes Feld
abdeckt. Dazu gehören bspw. die Simula-
tion der in den Flügeln des renommierten
Piano-Herstellers Steinway & Sons verbau-
ten Gussplatten, die Simulation komplexer
Verbund-Schleudergießprozesse oder die
simulationsgestützte Entwicklung und
Auslegung neuer Schmelzöfen. Neben der
Simulation ist ein weiteres Feld die Pro-
zessentwicklung. In einem Verbundprojekt
mit der Daimler AG wird derzeit an einem
vakuum- und ultraschallunterstützten
Gießverfahren von Metal-Matrix-Compo-
sites geforscht. Auf diese Weise sollen die
bereits vorhandenen Kompetenzen zur
Herstellung von Werkstoff verbunden um
die Herstellung und Verarbeitung von Ver-
bundwerkstoff en (Composite) ergänzt wer-
den. Weitere Ansätze befassen sich mit der
gezielten Gefügebeeinfl ussung von Leicht-
metallkomponenten durch den Einsatz
von Ultraschall oder der automatisierten
qualitativen Bewertung der Auswirkungen
von Porosität auf ein Gussteil auf Basis von
(Inline)-CT-Daten. Ergänzt wird Letzteres
durch umfangreiche Untersuchungen zu
den Auswirkungen einer aktiven Ent- und
gezielten Aufgasung von Aluminium-
schmelzen.
Auf dem Feld der additiven Fertigung
decken die gegenwärtigen Forschungsak-
tivitäten gängige Anwendungsbereiche zur
Prototypenfertigung bzw. der Unterstüt-
zung gängiger Fertigungsverfahren bis hin
zu einer engen Zusammenarbeit mit den
Fakultäten der Humanmedizin ab. Dabei
werden Ansätze und Möglichkeiten zur Fer-
tigung individuell auf die Patienten zuge-
schnittener und biokompatibler Prothesen
erforscht. Hinzu kommt die Fertigung spe-
zieller Komponenten und Sonderlösungen
für innovative medizinisch/biologische Ap-
paraturen, wie bspw. eines Bioreaktors zum
Züchten von Herzmuskelzellen oder die
Vorbereitung komplizierter chirurgischer
Eingriff e durch den dreidimensionalen
Direktdruck patientenindividueller Opera-
tionsmodelle.
Ein noch junger, jedoch stetig wachsen-
der Forschungsbereich ist die Energieeffi -
zienz und Nachhaltigkeit gießtechnologi-
scher Prozesse. Das auf diesem Gebiet erste
Projekt zur energetischen Optimierung
von Wärmebehandlungsprozessen wurde
bereits erfolgreich abgeschlossen, wobei
enorme Einsparpotenziale nachgewiesen
werden konnten. Dass dieser neue For-
schungszweig ein enormes Potenzial birgt,
zeigt das jüngste Projekt, das auf eine Neu-
gestaltung sämtlicher Prozessstufen der
Schmelzebereitstellung und in diesem Kon-
text zugleich auf eine energetisch optimier-
te Logistik abzielt. Die digitale Vernetzung
aller relevanten Fertigungsabläufe, insbe-
sondere in mittelständischen Gießereien,
soll dabei kün� ig eine Neuausrichtung der
derzeit vielerorts noch konservativen Pro-
zessgestaltung ermöglichen.
Bei allen Projekten stehen praxistaug-
liche Lösungen im Vordergrund, die sich den
heutigen und zukün� igen fertigungstech-
nischen Herausforderungen annehmen. Im
Sinne einer ständigen Weiterentwicklung
der bisherigen Forschungsaktivitäten aber
auch in Hinsicht auf die Anbahnung neu-
er wissenscha� licher Projekte freuen wir
uns über alle Gelegenheiten, unser Koope-
rationsnetzwerk zu erweitern. Mit großer
Freude sehen wir den zukün� igen Aufga-
ben entgegen, denen wir uns gemeinsam
mit langjährigen vertrauten aber auch mit
neuen Partnern stellen werden.
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Institut für Fertigungstechnik und
Qualitätssicherung (IFQ)
apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Rüdiger Bähr
Leiter Bereich Ur- und Umformtechnik
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. +49 (0) 391 67-58315
ruediger.baehr@ovgu.de
www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT.html
ANZE
IGE
Additive Fertigung eines Modells.
18 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Hoch belastbare Aluminium-Gussteile
durch den gezielten Einsatz von UltraschallDipl.-Ing. Ingo Horn | Geschä� sführer ENA - Elektrotechnologien und Anlagenbau GmbHDipl.-Ing. Norbert Stein | Geschä� sführer LGL Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbHEric Riedel M.Sc., Dr.-Ing. Stefan Scharf | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | IFQ
Bereits heute sehen sich der Mobilitätssek-
tor aber auch der Maschinenbau mit zu-
nehmend steigenden Ansprüchen an die
gefertigten Komponenten konfrontiert. Vor
diesem Hintergrund sind neue, innovative
Fertigungsverfahren unabdingbar, um das
Potenzial der eingesetzten Werkstoff e ef-
fektiver auszuschöpfen und die Belastungs-
fähigkeit der immer komplexer werdenden
Bauteile zu erhöhen. Dies gilt insbesondere
für den Leichtbauwerkstoff schlechthin: Alu-
minium (Al) und seine Legierungssysteme.
Aufgrund ihrer vergleichsweise geringen
Dichte, verknüp� mit je nach Legierungssys-
tem fl exibel an den Einsatzfall anpassbaren
mechanischen Eigenscha� en (von duktil bis
hochfest), erfreuen sich Al-Legierungen ho-
her Beliebtheit und werden an den verschie-
densten Stellen eingesetzt. Deshalb müssen
schon bei der Gussteilfertigung die Weichen
für die fi nalen mechanischen Eigenscha� en
eines Bauteils gelegt werden.
Gemäß dem kausalen Zusammenhang
»schnelle Abkühlung – feines Gefüge – gute
mechanische Eigenscha� en« stehen z. B. bei
den klassischen Schwerkra� gießverfahren
insbesondere die mechanischen Eigenschaf-
ten der speisernahen zuletzt erstarrenden
Bereiche denen im übrigen Gussteil nach.
Eine Lösung, dies zu ändern und Homo-
genität hinsichtlich der Gefügeverteilung
und der mechanischen Eigenscha� en zu
erreichen, ist der Einsatz von Ultraschall
(US-) (hochfrequente mechanische Schwin-
gungen und damit starke Druckschwan-
kungen) während der Erstarrung. Die mit
der Behandlung einhergehenden Eff ekte
der Kavitation (Entstehung, Wachstum und
Implosion kleiner Bläschen) und die sog.
akustische Strömung führen zum einen zu
einer Zerschlagung bereits erstarrter Ge-
fügestrukturen und somit zur Ausprägung
feinerer Gefügebestandteile. Zum anderen
bewirkt die akustische Strömung einen Mas-
se- und Wärmetransport, der ständig wär-
mere Schmelze aus dem Gussteilzentrum
an die Randbereiche transportiert. Daraus
resultiert eine homogenere Temperaturver-
teilung innerhalb des Gussteils, was wiede-
rum zu einer Reduzierung des Temperatur-
gradienten in der Schmelze und zu einer
insgesamt rascheren Abkühlung führt.
Die größten Herausforderungen für eine
weitreichende industrielle Implementie-
rung dieser Technologie sind bislang das
limitierte behandelbare Schmelzevolumen
sowie die Schwierigkeit der Simulation der
hochfrequenten Bewegungsabläufe und
der damit verbundenen komplexen physi-
kalischen Eff ekte wie Kavitation und akus-
tische Strömung.
Gemeinsam haben es sich die ENA GmbH,
die Leichtmetallgießerei Bad Langensalza
GmbH (LGL) und die Otto-von-Guericke-Uni-
versität Magdeburg (OVGU) zur Aufgabe ge-
macht, eine Methode zu entwickeln, mit der
die Ultraschallbehandlung industriell sinn-
voll genutzt werden kann. Im Rahmen des
vom BMWi geförderten AiF-Vorhabens EmU-
SIG (ZF4105807EB6) wurde seitens der ENA
GmbH eine Anlagentechnologie entwickelt,
die eine Ultraschallbehandlung der erstar-
renden Schmelze durch den Speiser ermög-
licht. Der OVGU oblag in diesem Konsortium
zum einen die umfassende Simulation der
Ultraschallbehandlung sowie die Erprobung
der Anlage und die Auswertung von Proben
im Labormaßstab. Die LGL trat im Projekt als
Anwender auf, der die Anlage unter serien-
nahen Bedingungen erprobte.
Im Rahmen des kürzlich abgeschlossenen
Projekts konnte gezeigt werden, dass die mit
der Anlage der ENA GmbH durchgeführte Ul-
traschallbehandlung insbesondere für groß-
volumige Bauteile zu einer deutlichen Modi-
fi zierung des Gefüges und letzten Endes zu
einer beträchtlichen Erhöhung der mecha-
nischen Eigenscha� en führt, allen voran der
Zugfestigkeit. In Zukun� könnten auf diese
Weise höher belastbare Gussteile oder gerin-
gere Wandstärken realisiert werden.
Elektrotechnologien und Anlagenbau GmbH
Industriestraße 3 | 39443 Atzendorf
info@ena-mbh.de | www.ena-mbh.de
Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH
info@die-komplettgiesserei.de
www.die-komplettgiesserei.de
OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik
eric.riedel@ovgu.de
www.ovgu.dewww.ifq.ovgu.de/Bereich_UT
ANZE
IGEUltraschallanlage zur Optimierung des Al-Guss-
gefüges während der Abkühlung. Bild: ENA GmbH
19MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Motivation
Während des Gießprozesses entstehen Tem-
peraturgradienten im Werkzeug, die in Re-
lation zu Konstruktion, Lagerung und Ma-
terialeigenscha� en unterschiedlich lokale
Spannungszustände in den Formteilen her-
vorrufen. Daraus resultieren o� Verformun-
gen der Formteile, die sich infolge des Ferti-
gungsprozesses auf das Gussteil auswirken.
Eine prozessbasierte technische sowie tech-
nologische Steuerung der Einhaltung von
Form- und Maßtoleranzen von Gussteilen
trägt dazu bei, nachgelagerte kostenintensi-
ve Korrekturoperationen und Mehraufwand
einzusparen. Darüber hinaus wird für eine
erhöhte Prozesssicherheit gesorgt und das
Potenzial von Materialschonung und War-
tungsfreundlichkeit wird gesteigert.
Numerische Untersuchungen
Anhand vereinfachter Geometrien wurden
thermische, konstruktive und werkstofft ech-
nische Lösungen zur Verzugs reduzierung
mit der kommerziellen So� ware MAGMA-
so� numerisch berechnet und bewertet. In
Anlehnung an ein Serienwerkzeug, bei der
größtenteils zum Seriengussteil referenziert
wurde, konnte ein Versuchsmodell im CAD
Verzugsreduzierter Lösungsansatz von
Formteilen im Schwerkra� -Kokillengieß-
verfahrenDipl.-Ing. Robert Krause | Laempe Mössner Sinto GmbH (ehemals Doktorand Volkswagen AG – Komponenten Werkzeugbau Standort Braunschweig)Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)
abgeleitet werden. Dabei kam eine segmen-
tierte Versuchskokillenvariante, die nach
Nutzwertanalyse und nach dem größten
Verzugs reduzierungspotenzial gewählt wur-
de, als die eff ektivste Lösung zum Einsatz.
Mithilfe einer Simulationskopplung zwi-
schen MAGMAso� und ABAQUS CAE wurde
diese Variante strukturmechanisch unter-
sucht und zur baugleichen konventionellen
Variante verglichen. Im konventionellen
Versuchsaufb au wurde ein Verzug in Form
einer Durchbiegung in positiver z-Richtung
errechnet und damit ein korrelierendes Ver-
formungsverhalten zur Serie abgebildet. Sei-
tens der segmentierten Variante wurde der
Verzug um ca. 50 Prozent in der Simulation
rechnerisch reduziert.
Experimentelle Untersuchungen
Auf Basis des vereinfachten Versuchs-
modells wurde ein konventioneller und
ein segmentierter Versuchskokillenaufb au
angefertigt und experimentell untersucht.
Temperaturen und Zykluszeiten, insbeson-
dere Schmelze- und Werkzeugtemperatur
sowie Erstarrungs- und Abkühlzeit, wurden
vom Serienprozess übernommen. Direkt
nach Gussteilentnahme wurden mithilfe
des optischen Messsystems ATOS Triple Scan
der GOM GmbH die Kavitäts- und Dichtfl ä-
chen vermessen. Diese Messmethode kam
auch schon während der Untersuchungen
am Serienwerkzeug zum Einsatz. Resultat
ist eine triangulierte Netzoberfl äche, die in
entsprechender Ausrichtestrategie zu ande-
ren Oberfl ächen verglichen werden kann.
Dazu zählen auch formatierte Oberfl ächen
aus den Simulationsergebnissen. Die Re-
sultate der Realversuche bestätigen die Si-
mulationsergebnisse. Im konventionellen
Versuchskokillenaufb au stellte sich eine
Durchbiegung in positiver z-Richtung ein,
dessen maximale Abweichung in der seg-
mentierten Variante um mehr als 80 Prozent
reduziert wurde.
Ergebnisse und Nutzen
Neben weiteren Vorteilen, die eine Seg-
mentierung von konventionellen Formtei-
len im Schwerkra� -Kokillengießver fahren
verspricht, bietet diese eine gebräuchliche
Alternative zur Verzugsreduzierung von
dünnwandigen und großfl ächigen Kokillen-
konzeptionen. Eine Verifi zierung der simula-
tionstechnischen Erkenntnisse, bei der eine
Verzugsreduzierung von mehr als 50 Prozent
durch die Segmentierung erreicht werden
kann, konnte in den experimentellen Ergeb-
nissen nachgewiesen werden. Gleichzeitig
konnte zur Simulationskopplung ein Work-
fl ow abgeleitet werden, der zu einer prädik-
tiven strukturmechanischen Berechnung für
zukün� ige Werkzeugkonzepte im Schwer-
kra� -Kokillengießverfahren angewendet
werden kann.
Dipl.-Ing. Robert Krause
Tel. +49 (0) 7622 680-292
Funk +49 (0) 173 2159210
robert.krause@laempe.comCAD der Versuchskokille mit konventioneller und
segmentierter Variante. Grafi ken (2): Robert Krause
GOM-Messergebnisse der numerischen und experi-
mentellen Untersuchungen. ANZE
IGE
20 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Lösungen für eine energieeffi ziente
Fertigung in Leichtmetall-Gießereien
OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik
www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT
promeos GmbH, Nürnberg
www.promeos.com
Fraunhofer IFF Magdeburg
www.iff .fraunhofer.de
Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH
www.die-komplettgiesserei.de
Die Fragestellung nach einer energieef-
fi zienten und nachhaltigen Fertigung ist
für die kün� ige Wettbewerbsfähigkeit von
Unternehmen der metallverarbeitenden
Industrie von elementarer Bedeutung. Das
Grundlegend wurde in diesem Kontext
eine innovative Brennertechnologie ent-
wickelt, die entgegen bisher bekannter
Lösungen die Qualität eines Oberfl ächen-
brenners sowie die Effi zienz eines Frei-
schöpfenden Gießplätze transportiert wird
und hier die bisher üblichen Warmhalteö-
fen substituiert. Durch den Einsatz eines
solchen volltranspor tablen Schmelz- und
Warmhaltesystems entfallen mindestens
Forschungsvorha-
ben »ETAL« verfolgt
in diesem Kontext
das Ziel, über die
gesamte Prozess-
kette der Leichtme-
tallgusserzeugung
hinweg den erfor-
derlichen Primär-
energieeinsatz und
damit auch die
emittierten Schad-
stoff e signifi kant zu
reduzieren, gleich-
zeitig sowohl Gussqualität als auch Ferti-
gungsfl exibilität deutlich zu erhöhen (was
der Reduktion des spezifi schen Energie-
einsatzes entspricht) und somit in Summe
sowohl die Fertigungskosten zu senken als
auch die Umwelt zu schonen.
Realisiert werden soll dieses ambitio-
nierte Vorhaben durch einen konzeptionel-
len Umbruch in der Schmelzeversorgung
und einem damit einhergehenden Abbau
wesentlicher aktuell bestehender Restrik-
tionen in der Materialfl usslogistik.
Basierend auf der Entwicklung neu-
artiger Anlagenkomponenten, die eine
Zusammenlegung der bislang notwendi-
gen Prozessschritte »Metall schmelzen«
– »Schmelze transportieren« – »Metall
warmhalten« zu nun lediglich einem Pro-
zessschritt »Metall dezentral und voll-
transportabel einschmelzen und konti-
nuierlich warmhalten« ermöglichen, wird
kün� ig eine komplette Reorganisation der
Materialfl üsse sowie der generellen Ferti-
gungslogistik in der Gießerei angestrebt.
fl ammenbrenners mit vorgewärmter Ver-
brennungslu� erreicht und somit durch
eine effi zientere Nutzung des Energie-
trägers Gas eine nachhaltige Wärmebe-
reitstellung mit elektrischer Regelgüte,
jedoch zu den niedrigeren Gaspreisen, er-
möglicht. Eine weitere Effi zienzsteigerung
wird durch die Rückführung und Wieder-
verwertung der prozessintern anfallenden
Hochtemperaturabwärme zur Verbren-
nungslu� vorwärmung erzielt.
Als zentrale konzeptionelle Innovation
wird diese ökologisch sinnvoll erzeugte
Wärmeenergie kün� ig in einer neu entwi-
ckelten und mit der beschriebenen Bren-
nertechnologie beheizten Dockingstatio-
nen bereitgestellt und hier sowohl zum
Zweck des Aufschmelzens als auch zum
Warmhalten des Gussmaterials an mobi-
le Tiegelpfannen abgegeben. Als Tiegel-
pfanne wird dabei ein robustes isoliertes
Transportgefäß mit integriertem Tiegel be-
zeichnet, das wiederum nach dem Prinzip
einer Thermoskanne direkt an die wert-
zwei Umfüllpro-
zesse, wodurch die
Bildung der für die
Gussqualität äu-
ßerst schädlichen
Oxide signifi kant
reduziert wird. Des
Weiteren eröff nen
sich durch den in-
novativen Konzept-
ansatz insbesonde-
re auch aus Sicht
der Produktions-
planung und der
Fertigungslogistik komplett neue Möglich-
keiten für die Gestaltung der innerbetrieb-
lichen Materialfl üsse, was eine erhebliche
Senkung der Kreislauf materialquote und
damit ebenfalls die Senkung des indirekten
Energieverbrauchs erwarten lässt.
ANZE
IGE
Dr.-Ing. Stefan Scharf, Eric Riedel M. Sc., Dipl.-Ing. Wolfgang König | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)Dr.-Ing. Jochen Volkert, Dipl.-Ing. Jörg tom Felde | promeos GmbHDipl.-Ing. Marc Kujath | Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg, Logistik- und FabriksystemeDipl.-Ing. Norbert Stein, Dipl.-Ing. Hagen Stein | Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH
21MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Seit einigen Jahren ist die zunehmende Ent-
wicklung besonders harter und verschleiß-
fester Aluminium (Al)-Verbundwerkstoff e zu
beobachten. Der Einsatz von Leichtbauteilen
aus Aluminium-Matrix-Kompositen (AMC –
Aluminium Matrix Composite) bietet bspw.
im Vergleich zu herkömm lichen Bauteilen
aus Stahl oder Gusseisen bis zu 62 Prozent
Gewichtseinsparung. Ein weiterer Aspekt
für die vielen Forschungsbemühungen auf
diesem Gebiet ist die starke Reduzierung
von Partikelemissionen aus Bremsabrieb,
da an einer AMC-Bremsscheibe gar kein und
am Bremsbelag ein bis zu 1/8 reduzierter
Abrieb erzeugt wird. Die Werkstoffk lasse der
partikelverstärkten Metall-Matrix-Verbund-
werkstoff e (MMC – Metal Matrix Composite)
stellt daher eines der aktuellen Forschungs-
gebiete des Bereichs für Ur- und Umform-
technik des Instituts für Fertigungstechnik
und Qualitätssicherung dar. Im Fokus stehen
dabei die Entwicklung neuer serientaug-
licher Gießverfahren zur Herstellung parti-
kelverstärkter Verbundwerkstoff e sowie die
Modifi kation der Grenzfl äche zwischen dem
Matrixmaterial und der Verstärkungsphase.
Im Rahmen eines durch das BMWi ge-
förderten ZIM-Projekts wurde ein ultra-
schallunterstütztes Vakuumgießverfahren
entwickelt, das die wirtscha� liche und pro-
zesssichere Herstellung von hochverschleiß-
festen Al-Leichtbauteilen aus μ-partikelver-
stärkten Aluminium-Matrixkompositen in
einem serientauglichen Produktionsprozess
ermöglichen soll. Dabei stand die Entwick-
lung der Anlagen- und Steuerungstechnik
zur Herstellung partikelverstärkter AMC-
Bauteile im Fokus. AMC ist ein meist mittels
Keramik verstärkter Al-Verbundwerkstoff ,
bei dem die metallische Matrix in einer für
den jeweiligen Anwendungsfall speziell an-
gepassten Al-Legierung vorliegt. Für die Ke-
ramikpartikel wird neben Aluminiumoxid
Hochverschleißfeste Aluminiumver-
bundwerkstoff e für den Leichtbau
(Al2O
3) vorrangig Siliciumcarbid (SiC) ein-
gesetzt, da es neben der hohen Härte eine
geringe Dichte sowie einen geringen Wär-
meausdehnungskoeffi zienten aufweist. Die
prozessrelevanten Entwicklungsschritte des
neu entwickelten Gießverfahrens waren die
Zuführung, eine vollständige Benetzung so-
wie eine homogene Dispersion der Partikel
in der Al-Schmelze. Für die Benetzung der
Partikel mit der Al-Schmelze ist die Oberfl ä-
chenenergie der Partikel eine der wichtigs-
ten Materialkenngrößen. Diese bestimmt, ob
die Grenzfl äche der Partikel durch fl üssiges
Aluminium benetzt wird. Der Grenzfl ächen-
kontakt zwischen einer Al-Schmelze und z. B.
einer SiC-Oberfl äche weist unter Atmosphä-
re einen Benetzungswinkel > 90° auf, was als
unbenetzt einzuordnen ist. Um die Benetz-
barkeit der eingesetzten Partikel und damit
die Qualität der daraus produzierten AMC zu
verbessern, verläu� das gesamte Verfahren
unter Feinvakuum. Innerhalb der Anlage
werden die Keramikpartikel kontinuier-
lich mit der Al-Schmelze vermengt und an-
schließend mithilfe einer mehrfach hinter-
einander gelagerten Ultraschallbehandlung
vollständig benetzt sowie homogen verteilt.
Die schmelzmetallurgische Werkstoff -
handhabung des Verbundwerkstoff s er-
möglicht eine endkonturnahe Fertigung
der Bauteile, was im Vergleich zu alternati-
ven Verfahrensmethoden, wie dem Sprüh-
kompaktieren, erhebliche (Werkzeug-)
Kostenvorteile aufweist. Bis zu einem Ver-
stärkungsanteil von ca. 20 Vol.-% können
AMC-Legierungen nach aktuellem Stand
der Technik prozesssicher hergestellt wer-
den. Die entsprechenden Herstellungsver-
fahren sind jedoch für größere Stückzahlen
wirtscha� lich nicht einsetzbar. Um die Ver-
schleißfestigkeit der AMC-Bauteile weiter
steigern zu können, soll die Herstellung von
derartigen Kompositbauteilen mit einem
Verstärkungsanteil von ca. 35 Vol.-% auch
für große Stückzahlen möglich und wirt-
scha� lich werden. Dies ermöglicht z. B. die
Herstellung von AMC-Bremsscheiben als
Leichtbaualternative (mit und ohne Belüf-
tung) für Hybrid- und Elektrofahrzeuge.
Neben der Entwicklung neuer Gießver-
fahren für die Herstellung von MMC-Werk-
stoff en wird die Modifi kation der Grenzfl ä-
che zwischen dem Matrixmaterial und der
Verstärkungsphase Inhalt der nächsten For-
schungsaktivitäten auf diesem Gebiet sein.
Die Verbesserung der Oberfl ächenenergie
der Partikel sowie die Vermeidung inter-
metallischer Phasen, die sich negativ auf
die mechanischen bzw. die Korrosionseigen-
scha� en des Verbundwerkstoff s auswirken,
werden dabei besonders forciert.
Versuchsanlage für das vakuumunterstützte Gießen
und Ultraschallbehandeln von partikelverstärkten
Aluminiumlegierungen. Foto: OVGU
OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. +49 (0) 391 67-57131
christian.gawert@ovgu.de
www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT
ANZE
IGE
Christian Gawert M. Sc., Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)
22 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Verschleißbeständige Gusseisenlegierungen
für thermoschockbelastete Walzen
Anforderungsgerechte Werkstoffent-
wicklung für Warmwalzprozesswalzen
In den Warmwalzstraßen treten die höchs-
ten Umformkrä� e in den vorderen Ge-
rüsten auf. Konventionelle Werkstoff e, z. B.
perlitisch-zementitisches oder azikuläres
Gusseisen, weisen aufgrund von stärkerer
sog. Brandrissbildung und fehlender Zä-
higkeit im Verlauf des Walzprozesses unter
bestimmten Walzbedingungen Schwächen
auf. Diese Brandrissbildung, die durch sehr
hohe Umformkrä� e und durch die techno-
logisch bedingte wechselnde Kühlung der
Walzen noch verstärkt wird, führt zu einem
hohen Verschleiß und damit zu geringeren
Walzleistungen sowie ggf. zu einem vorzei-
tigen Ausfall der Walzen. Insbesondere beim
Warmwalzen von hochlegierten Stählen tre-
ten im Vergleich zu un- bzw. niedriglegierten
Stählen wesentlich höhere Umformkrä� e
auf. Da diese Krä� e im relevanten Tempera-
turbereich zwischen 800 und 1 100 °C stark
temperaturabhängig sind, ist eine intensive
Abkühlung des Walzgutes durch die sonst
übliche Wasserkühlung der Walzen un-
erwünscht und kontraproduktiv, wobei die
klassischen Walzenwerkstoff e unter diesen
Bedingungen trotz ständiger Verbesserung
an ihre Grenzen stoßen. Angesichts dessen
besteht das Ziel des mit Mitteln des BMWi
geförderten Forschungsvorhabens (Pro-
gramm »Zentrales Innovationsprogramm
Mittelstand«) darin, einen auf Gusseisen
mit Kugelgraphit basierenden Werkstoff zur
Herstellung von Walzen mit den geforder-
ten mechanischen Eigenscha� en, d. h. einer
ausreichenden Bruchdehnung bei hoher
Härte und Zugfestigkeit sowie einer guten
Thermoschockbeständigkeit, zu entwickeln.
Eine auf das Zielgefüge spezifi sch eingestell-
te Wärmebehandlung und der Einsatz an-
forderungsbezogener Legierungselemente
sollen die Bildung eines bainitisch-auste-
nitisch-martensitischen Grundgefüges er-
möglichen. Die Walzenfertigung kann damit
zeit- und kosteneffi zient in einem statischen
vertikalen Gießprozess erfolgen.
Numerische Simulation des Gieß- und WalzprozessesEinen wesentlichen Aspekt des Forschungs-
projekts stellt die simulative Abbildung re-
levanter Teilprozesse der Walzenherstellung
sowie die spätere Verwendung im Walzwerk
dar. Die Herstellung der Walzen im stati-
schen Gießprozess soll mittels simulations-
technischer Methoden untersucht werden,
um bereits ab Beginn des Herstellungspro-
zesses eventuelle Gefügegradienten auf-
grund variierender Abkühlgeschwindig-
keiten eff ektiv detektieren zu können. Zur
Simulationsvalidierung werden gleichzeitig
die Abkühlungsgeschwindigkeiten, welche
die Gefügeentwicklung während der Wär-
mebehandlung maßgeblich beeinfl ussen, an
relevanten Stellen der Gusswalzen unter Ver-
wendung thermomesstechnischer Methoden
ermittelt. Dabei wird die Entwicklung eines
Berechnungsmodells zur Bestimmung der
Zugfestigkeit und der Härte der Walzen in
Abhängigkeit von den Abkühlbedingungen
während der Wärmebehandlung und Imple-
mentierung in die Simulationsso� ware ver-
folgt. Als Grundlage dafür dienen Zeit-Tem-
peratur-Umwandlungs (ZTU)-Schaubilder,
die unter Verwendung dilatometrischer und
metallographischer Untersuchungen erstellt
werden. Neben den Fertigungsprozessen
spielt die Simulation der Bauteilnutzungs-
phase eine bedeutende Rolle, um den aus
mehreren Zyklen bestehenden Walzprozess
hinreichend genau zu durchdringen. Ziel
soll die Identifi kation des zeitlichen und geo-
metrischen Temperaturverlaufs (siehe Ab-
bildung) und folglich der Thermoschockbe-
lastung unter Berücksichtigung spezifi scher
Walzparameter sowie der Walzenkühlung
sein. In Verbindung mit der mechanischen
Bauteilbelastung aufgrund des Umformvor-
gangs lassen sich somit Aussagen zur Quali-
fi kation der entwickelten Werkstoff e für den
Walzprozess generieren.
OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik
Tel. +49 (0) 391 67-57169
martin.liepe@ovgu.de
www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT
ANZE
IGESimulationsergebnis des Warmwalzprozesses im Längs- und Querschnitt nach 90 Sekunden;
gerendert nach Walzentemperatur [°C]. Grafi k: Martin Liepe M. Sc.
Martin Liepe M. Sc., Prof. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)Dr. Martin Schrumpf | Walzengießerei und Hartgusswerk Quedlinburg GmbHDr. Stephanie Duwe, Prof. Babette Tonn | Institut für Metallurgie, Technische Universität Clausthal
23MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Steigerung der (Energie-)Effi zienz
durch DigitalisierungIndustrie 4.0 hält Einzug in mittelständischen Gießereien.
Obwohl aus einer Vielzahl wissenscha� li-
cher Abhandlungen hinreichend bekannt
ist, dass eine ungenaue Temperaturfüh-
An diese Problematik knüp� das For-
schungskooperationsprojekt »EvoMote«
zwischen der Hans Seifert Metallgießerei
GmbH, der 3DQR GmbH und des IFQ der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
an. Ziel des Projekts ist es, eine voll ver-
netzte Monitoring-Technologie zur univer-
sellen, standardisierten, objektorientierten
Echtzeit-Erfassung, -Bewertung und -Über-
wachung von Hochtemperaturprozessen
zu entwickeln und zu implementieren.
Dadurch wird es kün� ig möglich sein,
sämtliche produktionsrelevanten Prozess-
informationen unter den extremen Bedin-
gungen einer Gießerei berührungslos und
direkt in Form einer In-situ-Analyse zu-
verlässig zu erfassen, sofort weiterzugeben
und im Sinne einer Steigerung der operati-
ven Effi zienz zu verarbeiten.
Neben den beabsichtigten kontinuier-
lichen Temperaturmessungen innerhalb
der einzelnen Prozessschritte (Schmelzen,
Transportieren, Warmhalten, Gießen) soll
die zu entwickelnde Technologie zudem
auch eine berührungslose Füllstandsüber-
wachung in den verwendeten Schmelz-
zu machen, gilt es jedoch zunächst, auf
Basis umfangreicher wissenscha� licher
Untersuchungen, exakt defi nierte ferti-
gungstechnologische Toleranzfenster zu
erforschen, innerhalb deren ein zuverlässi-
ger, qualitätsorientierter, gleichzeitig aber
auch fl exibler und agiler Fertigungsprozess
garantiert werden kann. Eine tiefgehende
mathematische Prozessmodellierung wird
schließlich eine ganzheitliche und verall-
gemeinerungsfähige Beurteilung der Kau-
salkette »Gießprozess« ermöglichen.
OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik
stefan.scharf@ovgu.de | www.ifq.ovgu.de
3DQR GmbH
info@3dqr.de | www.3dqr.de
Hans Seifert Metallgießerei GmbH
koenig@giessereiseifert.de
www.giesserei-sw.de
ANZE
IGE
Dr.-Ing. Stefan Scharf, Chris Michaelis M. Sc., Dipl.-Ing. Wolfgang König | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)Dipl.-Ing. Daniel Anderson | 3DQR GmbH || Dipl.-Ing. Burkhardt König | Hans Seifert Metallgießerei GmbH
rung sowohl in
Schmelz- als auch in
Warmhalteöfen zu
einem signifi kanten
Abfall der Schmel-
zequalität führt,
wird die Schmel-
zetemperatur im
betrieblichen Pro-
duktionsablauf viel-
fach nur rudimen-
tär, meist mittels
Thermoelementen
oder, sofern mög-
lich, unter Zuhilfenahme eines Infrarot-
Wärmemessgeräts ermittelt. Nicht selten
erfolgt die »Überwachung« der Schmelz-
guttemperatur nach wie vor auf der Basis
der Erfahrungen des Gießers. Mögliche Ab-
weichungen von der legierungsspezifi sch
empfohlenen Temperierung führen jedoch
häufi g zu einem Abbrand von Legierungs-
elementen, zu einer verstärkten Oxid- und
Schlackebildung bzw. zu einer inhomoge-
nen Keim- und Clusterbildung aufgrund
der Unterkühlung der Schmelze.
Vor dem Hintergrund stetig steigender
Energie- und Emissionspreise, unter dem
immensen Druck der vom Kunden gefor-
derten Gussqualität und nicht zuletzt auf-
grund der Tatsache des unvermeidbaren
Verlustes traditioneller handwerklicher
Erfahrungen der beschä� igten Gieße-
reifachkrä� e, ist die Entwicklung einer
praktikablen Technologielösung zu einer
durchgehenden, idealerweise vollvernetz-
ten Prozesstemperaturüberwachung not-
wendig, um eine erfolgreiche Wettbewerbs-
fähigkeit der deutschen Gießereiindustrie
auch kün� ig aufrechterhalten zu können.
und Warmhalteöfen
ermöglichen, um
so eine produktivi-
täts- und nachhal-
tigkeitsorientierte
Ofenchargierung
und Prozessführung
zu gewährleisten.
Um die erfass-
ten Prozessdaten
gezielt für eine in-
telligente Prozess-
steuerung nutzbar
24 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Big Data meets Gießerei – wie Daten analyse
und künstliche Intelligenz helfen, etablierte
Industrieprozesse zu optimieren
Julian Feinauer (Geschä� sführer), Dr. Sebastian Finkel (Prokurist) | pragmatic industries GmbH
In Deutschland gibt es rund 300 Gießerei-
betriebe mit etwa 75 000 Beschä� igten. Gie-
ßereien zählen zu den traditionellen Unter-
nehmen im Maschinen- und Anlagenbau
und gehören daher zu den für Sachsen-An-
halt identifi zierten Leitmärkten. Obwohl das
Fertigungsverfahren Gießen zu den ältesten
Formgebungsverfahren zählt und weltweit
eingesetzt wird, sind in den Bereichen der
Gießereitechnik Lösungsansätze zur Imple-
mentierung der Digitalisierung in die Gie-
ßereimaschinen und den gesamten Prozess-
ablauf, auch bedingt durch die große Vielfalt
an Gießverfahren, Stückzahlen, Werkstoff en,
Formen und Prozessparameter bisher nur
als spezifi sche Varianten erprobt.
Die Digitalisierung der Wirtscha� im
Rahmen des Zukun� sprojekts »Industrie
4.0« stellt die Unternehmen vor umfassen-
de neue Herausforderungen und große
Aufgaben. Zugleich bieten sich zahlreiche
Chancen für die Sicherung der Wettbe-
werbsfähigkeit und die Erschließung wei-
terer Marktanteile.
Das in Barleben ansässige Unternehmen
Laempe Mössner Sinto GmbH hat gemein-
sam mit dem Start-up pragmatic industries
GmbH, das seit 2018 einen zweiten Stand-
ort in Magdeburg betreibt, ein Prozess- und
Maschinenzustandsüberwachungssystem
für Kernschießmaschinen entwickelt, um
die Digitalisierung in den Gießereien maß-
geblich voranzutreiben. Dabei wollen die
beiden Unternehmen in Zusammenarbeit
mit dem Institut für Fertigungstechnik und
Qualitätssicherung (IFQ) der Otto-von-Gue-
ricke-Universität Magdeburg in Zukun� fol-
gende Themen adressieren:
Online-Monitoring der Maschinenkom-
ponenten-Verschleißzustände im Betrieb
Integration von zusätzlicher Sensorik in
Kernschießmaschinen zur Verbesserung
des Prozesswissens durch die multisenso-
rische Erfassung der erweiterten Prozess-
bedingungen
Vorhersagende Wartungsplanung und In-
standhaltung (Predictive Maintenance)
Steigerung des Automatisierungsgrads
durch den Einsatz von Methoden der
Künstlichen Intelligenz zur Optimierung
der Prozessbedingungen, der Produkt-
güte und des Maschinengesamtprozesses
Bei großen Stückzahlen und Großserien,
z. B. in der Automobil- und Nutzfahrzeug-
industrie, bei Berg- und Tagebauausrüstun-
gen, in der Energie- und Elektrotechnik,
beim Schienen- und Waggonbauguss, bei
Industriearmaturen sowie beim Maschi-
nenbauguss setzt man aus ökonomischen
Gründen zumeist das maschinelle Verfah-
ren des Kernschießens zur Kernherstellung
ein. Die hierbei herrschenden Bedingungen
werden durch die sensorische Erfassung
funktions- und prozessrelevanter Kenn-
größen maschinensteuerungsseitig geführt
und bestimmen die Form und Güte des
Endprodukts Sandkern. Hierbei orientiert
sich die Prozessführung zum einen am Er-
fahrungswissen der Technologen und Ma-
schinenbediener und zum anderen an idea-
lisiertem Prozesswissen, das die komplexen
physikalischen und chemischen Prozesse
jedoch nur eingeschränkt abbildet und Ein-
fl uss nehmende Faktoren wie Umweltbe-
dingungen außer Acht lässt.
Da jedoch Inspektionen und Wartungen
prozessbedingt nur außerhalb der laufen-
den Produktion stattfi nden können und zu-
dem die Produktion an sich unterbrechen,
haben diese Vorgänge einen wesentlichen
Einfl uss auf die Gesamtanlageneff ektivität
(OEE) und sollten im Idealfall nur geplant
durchgeführt werden. Mit genauer Planung
können die nötigen Zeitfenster durch ent-
sprechende Arbeitsvorbereitung minimiert
werden. Bei ungeplanten Wartungen ist
neben einem längeren Stillstand außerdem
eine Einschränkung vor- oder nachgela-
gerter Prozesse zu befürchten sowie unbe-
schä� igtes Personal bzw. unnötig betriebe-
ne Infrastruktur.
Um diesen und weiteren Herausforde-
rungen zu begegnen, ergeben sich durch das
Aufk ommen von Methoden zur Verarbei-
tung großer Datenmengen (Big Data) sowie
den Einsatz von künstlicher Intelligenz
(KI) ganz neue Ansätze. Geplant ist daher
die Entwicklung eines maßgeschneiderten
echtzeitfähigen Maschinenmanagersys-
tems zur komplexen Zustandsüberwachung
(Erkennung und Informationsanalyse über
den Verschleißzustand und anliegender
Fehlermeldung einzelner Bauteile/Funk-
tionsgruppen) und zur intelligenten Steue-
rung von Kernschießmaschinen.
Einen großen Schritt in diese Richtung
haben die Unternehmen Laempe Möss-
ner Sinto GmbH und pragmatic industries
GmbH durch die gemeinsame Entwicklung
eines Prozess- und Maschinenzustands-
überwachungssystem gemacht. Dieses Sys-
tem ermöglicht es, alle relevanten Maschi-
nen-, Umwelt- und Steuerungsparameter
sowie weitere Einfl ussgrößen in hoher zeit-
licher Aufl ösung auszulesen und zu über-
wachen. Zusammen mit den Kernschieß-
maschinen der Laempe Mössner Sinto
GmbH wird das System aktuell intensiv
getestet und ist bei ersten Kunden schon im
Einsatz.
Die Menge und Aufl ösung der Daten, die
hierbei generiert werden, liegt weit über
dem, was im industriellen Umfeld bisher
üblich ist. Damit bieten sich völlig neue
Möglichkeiten, die oben genannten Frage-
stellungen zur besseren Prozesskontrolle
und Steuerung sowie der prädiktiven War-
tung datenbasiert zu beantworten.
25MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Die pragmatic industries GmbH ist ein junges
IT Start-up mit Sitz in Nürtingen (Baden-Würt-
temberg) und Magdeburg, das sich mit Digi-
talisierungslösungen für Maschinen und An-
lagen beschä� igt. Das seit 2017 bestehende
Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, mo-
derne Methoden der Datenanalyse (Big Data)
sowie der künstlichen Intelligenz (KI) auf in-
dustrienahe Problemstellungen anzuwenden.
Die Laempe Mössner Sinto GmbH ist ein
international tätiger sowie ökonomisch und
technologischer Marktführer auf den Gebie-
ten der Kernherstellung und der Produktion
von Kernschießmaschinen. Durch seine jahr-
zehntelange Erfahrung und kundennahe Pro-
duktentwicklung erlangte es fundamentales
Prozesswissen und hochkarätige Expertisen
in allen für die Produkte relevanten Bran-
chen, das Gießereiwesen der produzierenden
Industrie.
Das Institut für Fertigungstechnik und
Qualitätssicherung der Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg forscht beständig
in Kooperation mit Partnern aus der Indus-
trie im Rahmen von studentischen Arbeiten
und Forschungsprojekten nach innovativen
Lösungen für industrielle Probleme. Der Be-
reich für Ur- und Umformtechnik steht seit
2004 unter der soliden und konstanten Lei-
tung von Herrn apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing.
E. h. Rüdiger Bähr.
pragmatic industries GmbH
Zementwerk 1 | 72622 Nürtingen
Tel. +49 (0) 7022 2493301
info@pragmaticminds.de
www.pragmaticindustries.de
Laempe Mössner Sinto GmbH
info@laempe.com | www.laempe.com
OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik
ruediger.baehr@ovgu.de
www.ifq.ovgu.de/Bereich_UT
Sandkerne brauchen eine bestimmte Temperatur und Lu� feuchte als Idealumgebung. Mit einer permanenten
Überwachung und Steuerung der klimatischen Bedingungen im Sandkern-Lager (hier im Bild bei INACORE)
wird eine wichtige Grundlage für gleichbleibend hohe Kernqualität geschaff en.
Eine wichtige Kennziff er in der Kernmacherei ist die OEE, die Gesamtanlageneff ektivität. Mit einer Dash board-
Lösung kann die OEE (hier im Bild bei INACORE) bei Kernschießmaschinen sowie weitere Kennziff ern wie
beispielsweise deren Energieverbrauch jederzeit nachvollzogen werden.
Einer der wichtigsten Paramter für die OEE ist die Übersicht über die Kernproduktion. Mit dem Coreboard
(hier im Testbetrieb bei INACORE) kann die Anzahl der geschossenen Kerne pro Maschine jederzeit nachvoll-
zogen werden. Bilder (3): pragmatic industries GmbH ANZE
IGE
26 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Einfl uss der Oberfl ächenvorbehandlung
auf das Adhäsionsvermögen in Kunststoff -
verbundgusserzeugnissen
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Andreas Hartmann | SIEMENS Mobility GmbH BraunschweigProf. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)
Eine große Herausforderung unserer Ge-
sellscha� ist die Sicherstellung der Mobili-
tät. Zugbeeinfl ussungssysteme des schie-
nengebundenen Verkehrs unterstützen das
Gesamtziel einer sicheren Personen- und
Warenbeförderung, dabei ist die Schnitt-
stelle zwischen Fahrzeug und Strecke eine
wichtige Grundvoraussetzung. [1] Inner-
halb der Streckenausrüstung ist die Euro-
balise ein wichtiges Element, das die Daten
für die Ortung und Zugbeeinfl ussung, ba-
sierend auf einer induktiven Kopplung zum
Schienenfahrzeug, überträgt. Der weltweite
Einsatz von Eurobalisen führt zu hohen
Anforderungen an das Produkt und an die
Fertigung, um die Robustheit zu gewähr-
leisten. [2] Die Prinzipskizze verdeutlicht,
dass Komponenten für Zugbeeinfl ussungs-
systeme, wie die Eurobalisen im Gleisbett,
sehr hohen Belastungen durch den tägli-
chen Bahnbetrieb und Umwelteinfl üssen
ausgesetzt sind. [3]
Die Fertigung von Eurobalisen ist ge-
prägt durch den Einsatz verschiedener
Oberflächenvorbehandlungsverfahren,
um einen stabilen Werkstoff verbund des
Eurobalisengehäuses mit dem Eurobali-
senkern stoff schlüssig zu gewährleisten,
der dem herausfordernden Anforderungs-
profi l gerecht wird. Die Integration von
neuen Technologien zur Oberfl ächenvor-
behandlung in bestehende Fertigungs-
prozesse bietet hier neue Möglichkeiten,
dass Potenziale im Sinne einer Effi zienz-
steigerung der Fertigungskette ermöglicht
werden. Daraus resultiert auch eine Über-
windung bisheriger Verfahrensgrenzen.
Die Zeit-, Kosten- und Energieersparnis
durch mögliche verkürzte Durchlaufzei-
ten sind Vorteile, jedoch kann der Einsatz
von neuen Technologien auch eine höhere
technologische Komplexität und gesteiger-
te Anschaff ungskosten bedeuten. Für eine
wirtscha� liche Fertigung in Hochlohnlän-
dern ist es jedoch trotz aller Herausforde-
rungen eine unabdingbare Notwendigkeit,
innovative und effi ziente Verfahren zum
Einsatz zu bringen. [4, S. 36]
Herausforderungen durch Phänomene der Adhäsion in einem Werkstoffver-bund
Der gegenwärtige Stand der Technik zeigt,
dass das Phänomen der Adhäsion und die
Interpretation der Adhäsionsvorgänge auf
verschiedene Disziplinen verteilt sind. Da-
bei sind die theoretischen Modelle einzeln
betrachtet für eine vollständige Erklärung
der Adhäsionsvorgänge in einem Werk-
stoff verbund nicht ausreichend. vgl. [5,
S. 332] Eine Ausschöpfung von fertigungs-
seitigen Potenzialen im Rahmen des Pro-
jektvorhabens ausschließlich durch einen
wissenscha� lichen theoretischen Ansatz,
um zukün� ige Optimierungen realisie-
ren zu können, scheint nicht zielführend.
Vielmehr müssen wissenscha� lich expe-
rimentelle Wege eingeschlagen werden,
um die Ansätze, die Kombination oder die
Substitution mit neuen Technologien in
der bestehenden Fertigungskette integ-
rierfähig weiterentwickeln zu können. Auf
diesem Weg könnte die zukun� sorientier-
te Fertigung hochbelastbarer Komponen-
ten für Zugbeeinfl ussungssysteme wie die
Eurobalise vorangetrieben werden.
Prinzipskizze eines Zugbeeinfl ussungssystems mit Eurobalisen im Schienensystem. [3]
Eurobalise der SIEMENS Mobility GmbH.
Foto: Andreas Hartmann
27MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
SCHWERPUNKT // GIESSEN – INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGSTRENDS
Untersuchung innovativer Fertigungs-konzepte zur Erzeugung stabiler Werk-stoffverbunde
Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, auf
Basis durchzuführender experimenteller
Versuche zielführende Technologien zu
untersuchen, um mögliche innovative Fer-
tigungskonzepte zur Erzeugung eines sta-
bilen Werkstoff verbundes einer Eurobalise
zu entwickeln. Ferner sollen Potenziale in
Bezug auf den Ressourceneinsatz, Durch-
laufzeiten und Umweltverträglichkeit der
Fertigung aufgezeigt werden. Hierzu erfolgt
zunächst eine grundlegende Vorbetrach-
SIEMENS Mobility GmbH Braunschweig
Mobil +49 (0) 174 1883892
hartmann_andreas@siemens.com
www.siemens.com/ingenuityforlife
OVGU | IFQ | Bereich Ur- und Umformtechnik
Tel. +49 (0) 391 67-58315
ruediger.baehr@ovgu.de
Mikroskopische Vergrößerung der Grenzfl äche im
Werkstoff verbund einer Eurobalise. [7]
tung zur Eignung und zu den Anwendungs-
möglichkeiten der ausgewählten innovati-
ven Technologien. Aufgrund der Tatsache,
dass die Adhäsion im Werkstoff verbund
einer Eurobalise von entscheidender Be-
deutung ist, liegt ein wichtiger Fokus auf
der wissenscha� lichen Untersuchung der
Verbundfestigkeit. Eine systematische expe-
rimentelle Untersuchung der eingesetzten
Oberfl ächenvorbehandlungsverfahren zur
Ermittlung von Kennwerten und Wirkme-
chanismen der Verbundfestigkeit bildet die
Basis und Referenz für neuartige techno-
logische Verfahren. Darauf aufb auend wer-
den durch den Einsatz innovativer Techno-
logien unter bestimmten Voraussetzungen
stabile stoff schlüssige Werkstoff verbunde
einer Eurobalise erzeugt, die anschließend
experimentell untersucht werden sollen. Ab-
schließend gilt es, sowohl eine vergleichen-
de Bewertung durchzuführen, Potenziale für
mögliche Fertigungskonzepte abzuschätzen
als auch Machbarkeitsgrenzen aufzuzeigen.
Quellen
[1] Complete Mobility – SIEMENS Mobility GmbH. 2018
[2] Eurobalise S21 für Trainguard – SIEMENS Mobility
GmbH. 2006
[3] Trainguard MT – SIEMENS Mobility GmbH. 2016 ANZE
IGE
[4] H.-C. Möhring, B. Karpuschewski, R. Bähr u. Fer-
tigungstechnisches Kolloquium Magdeburg (Hrsg.):
Moderne Fertigungstechnologien zur Steigerung
von Leistung, Qualität und Effi zienz: Fertigungstech-
nisches Kolloquium Magdeburg; [2. bis 3. Dezember
2014 Magdeburg]. Magdeburg: Univ, 2014
[5] G. Habenicht: Grundlagen, Technologien,
Anwendungen, 6., aktual. Aufl . Berlin: Springer, 2009
[6] C. Bischof; W. Possart: Adhäsion Theoretische
und experimentelle Grundlagen. Berlin: Akademie-
Verlag, 1982
[7] R. Bähr, C. Michaelis, A. Hartmann, Prüfb ericht
IFQ. Magdeburg: Univ. 2014
Zwei Gieß-Tagungen auf einen Streich 10. VDI-Jubiläums-Fachtagung »Gießtechnik im Motorenbau 2019« | Branchentreff der Gießer und Motorenbauer
1. VDI-Tagung »Gießen von Groß- und Nutzfahrzeugmotoren 2019« | Neuer Treff punkt für Motorenexperten
der Off -Highway- und Transportindustrie
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)
Folgende aktuelle Themen stehen u. a. im
Rahmen der beiden Tagungen im Maritim
Hotel Magdeburg vom 29.01. bis 30.01.2019
auf dem Programm:
Zukun� des Verbrennungsmotors in Per-
sonenkra� fahrzeugen, Nutzfahrzeugen
und Off -Highway-Anwendungen
Innovative Produktion: Verfahren –
Werkzeuge – Werkstoff e
additive Fertigungsverfahren in der
Gießerei
strategische Herausforderungen der
Gießereiindustrie durch Verschiebungen
der Wertschöpfungsketten im Mobilitäts-
sektor
Quo vadis Gießereiindustrie?
An dieser Stelle möchte ich dem Programm-
ausschuss und speziell dem Tagungsleiter,
Herrn Dr.-Ing Götz C. Hartmann, für die
sehr konstruktive und kreative Arbeit zur
Vorbereitung und zur Zusammenstellung
dieses attraktiven Programms meinen
Dank aussprechen. Und ohne die unermüd-
liche Arbeit unserer Produktmanagerin
des VDI-Wissensforums, Frau Anne Bieler-
Brockmann, M. A., hätte diese Veranstal-
tung nicht dieses hohe Niveau und diesen
Zuspruch erhalten. Der Bundesverband der
Deutschen Gießerei-Industrie (BDG e. V.)
begleitet als Kooperationspartner dieses
Event.
Ausführliche Informationen über die
Programme, Kosten und Anmeldung usw.
für beide Tagungen fi nden Sie unter:
www.vdi.de/giesstechnik
28 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Zum 24. Mal fand am 20.10.2018 das Fest der Technik an traditionel-
ler Stelle im Herrenkrug Parkhotel Magdeburg statt. Der große Ju-
gendstilsaal bot das gewohnt festliche Ambiente. Die Anwesenheit
der rund 190 Gäste aus Politik und Gesellscha� bot wieder einmal
auch den gebührenden Rahmen für Ehrungen und Ansprachen.
»Das Glas ist halb voll, es sind gute Zeiten. Die Wirtscha� steht
gut da!«, so beendete Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirt-
scha� , Wissenscha� und Digitalisierung, sein Grußwort, das er als
Vertreter der Landesregierung Sachsen-Anhalts auf dem Fest der
Technik hielt. Als Jurist und immerhin bereits langjähriger Schwie-
gersohn eines Ingenieurs freute er sich augenzwinkernd, auf dem
Ball der Ingenieure im Rahmen seines kurzen Grußwortes ein Re-
sümee zur Halbzeit der Kenia-Koalition Sachsen-Anhalts ziehen
zu können: »Im Jahr 2017 erreichte Sachsen-Anhalt einen Rekord-
wert bei den Exporten; zudem lag die Investitionsförderung aus
der GRW (Gemeinscha� saufgabe zur ›Verbesserung der regionalen
Wirtscha� sstruktur‹ – d. R.) auf dem höchsten Stand seit vier Jahren.
Wir haben eine Arbeitslosenquote landesweit von durchschnittlich
7 Prozent – und im Harz sowie im LK Börde können wir fast von Voll-
beschä� igung sprechen.« Für neuste Investitionen in Sachsen-An-
halt hob Minister Willingmann Sandersdorf-Brehna hervor, wo die
Progroup AG in eine große Papierfabrik zur Herstellung von Well-
pappenrohpapier aus Altpapier rund 375 Mill. Euro investieren und
damit rund 140 neue Arbeitsplätze schaff en wird. Ebenso erfreulich
sei die Entscheidung der Salzgitter AG, in ihrer Ilsenburger Grob-
blech GmbH (ILG) 150 Mio. Euro in eine neue Wärmebehandlungsli-
nie zu investieren. Und die polnische Ciech-Gruppe baue in Staßfurt
im Salzlandkreis ein neues Salzwerk. In der neuen Produktionsstätte
zur Herstellung hochreiner Siedesalzprodukte für die Lebensmittel-
und Pharmaindustrie sollen einmal mindestens 130 weitere Arbeits-
plätze entstehen. Alle drei Projekte würden in ca. zwei Jahren in den
Betrieb gehen. »Sie sind auch das Ergebnis unserer Innovationsstra-
tegie, die das Land attraktiver für Investoren gemacht hat«, so Minis-
ter Willingmann. Erfreulich sei auch die Zahl der Studierenden in
unserem Land mit insgesamt 54 000 an den Universitäten und Hoch-
schulen. Da die Anzahl der Studierenden in MINT-Fächern mit 46
Prozent durch ausländische Studenten weit über der Zahl der deut-
schen Studierenden liege, sei es wichtig, einen möglichst großen Teil
dieser Absolventen für unser Land zu interessieren. Ihre Integration
könne auch wesentlich dazu beitragen, den Fachkrä� ebedarf an In-
genieuren zu sichern und unsere Gesellscha� gleichzeitig weltoff en
auch für die Zukun� unserer Kinder zu gestalten!
Für die anschließende Festrede hatte sich der Parlamentarische
Staatssekretär Christian Hirte, Beau� ragter für die neuen Länder
und Mittelstandsbeau� ragter beim BMWi, an diesem Abend trotz
einer starken Erkältung und belegter Stimme nicht nehmen lassen,
seine Ansprache in voller Länge zu halten: »… Die Begriff e Fest und
Technik in einem Atemzug zusammenzubringen, zeigt nicht nur,
dass Ingenieure und alle anderen an Technik Interessierten auch fei-
ern können. Dass Sie schon vor 24 Jahren, also relativ kurz nach der
Deutschen Einheit, mit dieser Veranstaltung begonnen haben, zeigt:
Sie haben schon sehr früh die Bedeutung von Technik, Ingenieurs-
kunst und den Naturwissenscha� en für unsere Gesellscha� und
unseren Wohlstand der Öff entlichkeit ins Bewusstsein bringen wol-
len. Ohne diese Begeisterung für Technik und die technischen Fähig-
keiten der Menschen hier in den ostdeutschen Ländern wären wir
bei der wirtscha� lichen Entwicklung nicht da, wo wir heute sind. …
Wir profi tieren bis heute davon, dass technische Berufe oder auch
Naturwissenscha� en in der DDR einen anderen Stellenwert hat-
ten. Wenn man so will, war die DDR bis zum Ende im Grunde etwas
fortschrittsgläubiger. Das hatte natürlich ideologische Gründe, weil
man den Sozialismus an sich als fortschrittlich deutete. Aber was
ich sagen will: Dieses Vertrauen, dass Technik und Fortschritt, die
mit Naturwissenscha� en verbunden sind, für die Menschheit gut
sind, das fehlt uns heute ein bisschen. Wenn man fragt, was hatte
der Osten einzubringen in den gesamtdeutschen Staat, dann gehört
das unbedingt dazu. Bis heute liegen wir in Bildungstests in dem
mathematisch-naturwissenscha� lichen Bereich o� vor den alten
Ländern – das hat etwas mit dieser Prägung zu tun. Oder schauen
sie sich die hervorragenden Technischen Universitäten, Fachhoch-
schulen an – da brauchen wir im Osten den Vergleich zum Westen
nicht zu scheuen. Mit Selbstbewusstsein können wir nicht nur in
Sachsen-Anhalt, sondern in allen ostdeutschen Ländern auf das seit
1990 Erreichte blicken. Die Beschä� igung liegt auf Rekordniveau, die
Wirtscha� skra� hat mit der in vielen französischen oder britischen
Regionen gleichgezogen. In vielen Zukun� sfeldern, wie Mikroelek-
24. Fest der TechnikBall der Ingenieure Sachsen-Anhalts
Prof. Dr.-Ing. Mirko Peglow | Vorsitzender VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt
Dipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt | Geschä� sstellenleiterin
Fotos: Viktoria Kühne
29MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Landesverband Sachsen-Anhalt
tronik, Elektromobilität und Leichtbau verfügen die neuen Länder
über erstklassige Kompetenzen. Wir sind davon überzeugt, dass die-
se Zukun� sfelder für Deutschland insgesamt von Bedeutung sind
und gleichzeitig den wirtscha� lichen Aufh olprozess zwischen Ost
und West beschleunigen können. Also auch hier sieht man, dass wir
vor allem aus dem Bereich der Technik und des Ingenieurwesens
heraus den Aufh olprozess vorantreiben können. … « Herr Hirte be-
endete seine Rede schließlich mit der Erläuterung der grundsätz-
lichen Themenfelder, in denen die Bundesregierung die Grundlage
für die wirtscha� liche Weiterentwicklung der neuen Länder sieht.
Dazu zählen insbesondere die Weiterentwicklung der Regional- und
Strukturpolitik des Bundes, Maßnahmen der Forschungs- und In-
novationsförderung, die Digitalisierung sowie die Fachkrä� esiche-
rung.
Das Themenfeld Fachkrä� esicherung war auch Argument für
die diesjährige Vergabe der Gruson-Ehrenplakette an Herrn Guido
Steff en. Als Geschä� sführer der NTN Antriebstechnik GmbH unter-
stützt er Schüler bei der Entscheidungsfi ndung für technische Be-
rufe sowie für die Wahl eines naturwissenscha� lich-technischen
Studiums. Er ist wesentlicher Förderer und Mitorganisator des
zur Tradition gewordenen, jährlich in Gardelegen durchgeführten
Symposiums zu Fragen der Energieeffi zienz und Ökologie. Als Ver-
treter eines Fördernden Unternehmens des VDI-Magdeburger BV
trage er wesentlich dazu bei, die Arbeit in den Arbeitskreisen sowie
das Engagement des VDI in den Schulen und bei Jungingenieuren
zu unterstützen, so der Wortlaut der Laudatio.
Kein Fest der Technik ohne die Aufnahme von neuen Fördern-
den Unternehmen, die mit ihrer Unterstützung die Aktivitäten des
VDI in Sachsen-Anhalt auf vielfältigen Gebieten ermöglichen. Dazu
bekannt haben sich im Jahr 2018 die Deutsche Bank AG, Sachsen-
Anhalt, die RDU Gesellscha� für Rotordynamische Untersuchungen
mbH, Magdeburg, die FS Fertigungs-Simulation, Blankenburg und
die thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH, Schönebeck. Unse-
ren neuen sowie auch den langjährigen Fördernden Unternehmen
möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich für ihr Engagement dan-
ken!!
Den vielen feierlichen und auch offi ziellen Programmpunkten
folgte der gesellige Teil mit gutem Essen, fl otter Tanz- und Party-
musik sowie dem einen oder anderen Abstecher zur Bar.
So viel sei heute schon verraten: Die Veranstalter sind jetzt
schon dabei, das 25. Fest der Technik vorzubereiten, das – seinem
Jubiläum entsprechend – ein paar zusätzliche Überraschungen für
seine Gäste bereithalten wird.
30 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Einen Nachholbedarf der Schulen in Sach-
sen-Anhalt in puncto Digitalisierung räumte
Bildungsminister Marco Tullner (CDU) auf
dem 8. Mittelstandsforum in Magdeburg ein
und erklärte, dass in den kommenden Jahren
bei der Modernisierung der Infrastruktur mit
fi nanzieller Hilfe des Bundes deutliche Fort-
schritte erreicht werden sollen. Vor allem
müsse es beim Breitbandausbau Fortschritte
geben, damit durch den Einsatz moderner
Technik auch tatsächlich alle Schüler das
Internet nutzen können. Der Politiker nannte
es eine wichtige Aufgabe, dass in diesem Zu-
sammenhang die Lehrerfort- und Weiterbil-
dung einen Schwerpunkt auf die Vermittlung
digitalen Wissens legen werde. Marco Tullner
zeigte sich zudem off en dafür, kün� ig auch
Formen des Unterrichts per Internet, wie sie
bspw. in Israel bereits erfolgreich praktiziert
würden, in Sachsen-Anhalt zu testen.
Der BVMW, das Fraunhofer IFF, der VDI-
Landesverband Sachsen-Anhalt, die Otto-
von-Guericke-Universität Magdeburg, der
FASA e. V. und die Landeshauptstadt Mag-
deburg hatten gemeinsam zur nun schon
traditionellen Veranstaltung eingeladen.
Sie stand am 27.09.2018 unter dem Thema
»Ohne Bildung keine Digitalisierung?!«.
Mehr als 80 Unternehmer und Wissen-
scha� ler beschä� igen sich damit.
Für einen schnellen Transformationspro-
zess plädierte Prof. Dr. Bernd Okun. Leipziger
Akademie DE VACTO. Er forderte, an den Ruf
der Bundesrepublik als Ingenieurland anzu-
knüpfen. »Digitalisierung ist für Ingenieure
nur ein anderes Anwendungsfeld ihres Wis-
sens«, sagte er. Lernen müssten sie dabei
vor allem, sich von alten Denkweisen zu
verabschieden und sich auf Neues einzulas-
sen. Dabei gelte es zu bedenken, dass Inno-
vationsstrategien heute deutlich schneller
als das bisherige Lernen verliefen. Großes
Interesse fanden in diesem Zusammenhang
die vom VDI zur Verfügung gestellten zwei
Publikationen »Ingenieurausbildung – digi-
tale Transformation« und »MINT als Chance
für technische Allgemeinbildung«.
Am Beispiel ihrer Heimat zeigte Mari
Aru, Wirtscha� sdiplomatin Estlands, wie
mit einem konzentrierten Vorgehen der
Politik die digitale Entwicklung verlaufen
kann. Das baltische Land habe bereits vor
mehr als 20 Jahren den Beschluss gefasst,
alle Schulen mit Internet und Computer-
technik auszustatten. Inzwischen läu� die
Kommunikation zwischen Bildungseinrich-
tungen, Schülern und Elternhaus über ent-
sprechende Apps. Nächstes Ziel sei es, bis
2020 eine digitale Schultasche einzuführen.
Alle Lernmaterialien stehen den Schülern
dann per Computer zur Verfügung.
In der Podiumsdiskussion kamen auch
junge Firmengründer zu Wort. Stefan Möller,
Social Media Agentur SOCIALFUCHS, bedau-
erte, dass eine Reihe von Unternehmen den
Stellenwert der Kommunikation per Internet
zwar erkannt hätten, aber ihnen das Wissen
über die Möglichkeiten und Funktionen der
unterschiedlichen Portale fehle. Vor einer
übermächtigen Information aus dem Inter-
net warnte dagegen Mark Heyen, 3kubik
GmbH. Für ihn sei es durchaus normal, dass
Firmeninhaber bei der Auswahl kün� iger
Mitarbeiter sich auch mithilfe von Google in-
formieren. Nur dürfe dies keinesfalls zum al-
leinigen Entscheidungskriterium werden.
8. Mittelstandsforum 2018 »Ohne Bildung keine Digitalisierung?!«. Auszugsweise PM BVMW
Weitere Aktivitäten
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hom
as E
rsti
ngs
Am 15.09.2018 nahm Prof. Peglow eine
Einladung in Weißandt-Gölzau wahr. An-
lass war das Jubiläum »90 Jahre Industrie-
ansiedlung«. Im September vor 90 Jahren
verließ der erste Güterzug mit syntheti-
schem Benzin aus vor Ort in 80 Meter Tiefe
geförderter Braunkohle den Bahnhof des
damals neu erbauten Schwelwerks in Weiß-
andt-Gölzau. Dieses Ereignis markiert den
Startpunkt einer beispielha� en industriel-
len Erfolgsstory in Sachsen-Anhalt. Es war
das Ende der reinen Agrarwirtscha� süd-
lich von Köthen, brachte mehr als Tausend
Arbeitsplätze ins fl ache Land und bewirkte
im Umkreis von etwa 30 km bei Handwer-
kern und Betriebsangestellten eine Wohl-
standsentwicklung der bis dahin recht ar-
men Bevölkerungsschicht.
Jubiläum »90 Jahre Industrieansied-lung«Auszugsweise MZ
Staatssekretär Dr. Jürgen Ude (r.) und Prof. Mirko Peg-
low, in Weißandt-Gölzau anlässlich der Jubiläums-
veranstaltung. Foto: Franziska Sondej
Nach der Schließung der Grube und dem
Abfahren der Chemieanlagen in den 1960er
Jahren, siedelten sich in Weißandt-Gölzau
neue Betriebe an, die wiederum Grundla-
ge für Neuansiedlungen im Zuge der Deut-
schen Einheit waren und den Bestand des
Industriestandorts Weißandt-Gölzau sicher-
ten. Eine der hier ansässigen erfolgreichen
Firmen ist die IPT Pergande GmbH. Sie enga-
giert sich aktiv als Förderndes Unternehmen
des VDI in Sachsen-Anhalt. Ihr Geschä� s-
führer leitet in der zweiten Amtsperiode den
VDI-LV Sachsen-Anhalt.
31MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Landesverband Sachsen-Anhalt
Die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik (FVST) feierte am
26.10.2018 ihr 20-jähriges Bestehen mit einem wissenscha� lichen
Festkolloquium. 140 Teilnehmer, Mitarbeiter der FVST, Alumnis, Stu-
dierende und externe Gäste verfolgten die Grußworte aus der Indus-
trie und erhielten Einblicke in die Geschichte der Verfahrenstechnik
in Magdeburg sowie über aktuelle und zukün� ige Forschungsschwer-
punkte. Im Fokus der Forschung und Lehre der Fakultät stehen
die Entwicklung von Stoff wandlungsverfahren und technischen
Prozessen, um wirtscha� lich hochwertige Produkte nachhalti-
ger, ressourcenschonender und energiesparender zu machen. Der
Rektor der OVGU, Prof. Jens Strackeljan, würdigte im Rahmen des
Festkolloquiums die Fakultät als einen starken Partner in der For-
schung. Die weltweit erste in Betrieb genommene Wirbelschicht-
trocknungsanlage steht bei Röstfein in Magdeburg, entwickelt von
Prof. Lothar Mörl von der FVST.
20 Jahre Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik an der Otto-von-Guericke-Universität MagdeburgAuszugsweise PM OVGU | FVT
Derzeit arbeiten Verfahrenstechniker erfolgreich daran, die für die
Herstellung vieler chemischer Produkte bisher verwendeten Aus-
gangsstoff e Erdöl und -gas durch nachwachsende Rohstoff e zu er-
setzen. Ein Wissenscha� lerteam um Prof. Andreas Seidel-Morgen-
stern schafft e es Anfang 2018, die Produktion eines Wirkstoff s für
Malariamedikamente zu optimieren, sodass er nun umweltscho-
nend und deutlich effi zienter als bisher erzeugt werden kann.
»Das Studium der Verfahrenstechnik eröff net den Absolventen
aufgrund des interdisziplinären Charakters extrem viele Möglich-
keiten für die spätere berufl iche Entwicklung«, sagte Alumnus,
Hon.-Prof. Mirko Peglow. Er selbst leitet heute als Geschä� sführer
die Pergande-Gruppe, ein mittelständisches Unternehmen im Her-
zen Sachsen-Anhalts. »Ich benötige noch heute nahezu täglich die
vermittelten Grundlagen des Ingenieurwesens – egal, ob dies Ent-
scheidungen auf Ebene des Managements oder aus der Produktion
betrifft . Ich bin stolz darauf, dass ich vor 20 Jahren einer der ersten
Diplom-Ingenieure der damals neu gegründeten Fakultät war.«
Dekan Prof. Dominique Thévenin mit zwei Alumnis der Fakultät, Prof. Heinrich, Insti-
tutsleiter für Feststoff verfahrenstechnik und Partikeltechnologie TU Hamburg, und
Prof. Mirko Peglow, Geschä� sführer IPT Pergande GmbH (v. l.). Foto: Harald Krieg
Dr. Volker Kefer ist der neue Präsident des Vereins Deutscher
Inge nieure (VDI). Er wurde am 13.12.2018 von der Vorstands-
versammlung des VDI mit großer Mehrheit gewählt. »Ich freue
mich auf diese ehrenvolle Aufgabe. Eines der wesentlichen Ziele
meiner Arbeit wird es sein, die wichtige Rolle von Ingenieur/in-
nen in der Gesellscha� herauszustellen«, so Dr. Kefer kurz nach
der Wahl in Düsseldorf. Der 62-jährige ehemalige stellvertretende
Vorstandsvorsitzende der DB AG tritt sein Amt am 01.01.2019 an.
Dr. Volker Kefer ist der neue VDI-PräsidentBahnexperte will sich verstärkt berufsständischen Themen widmen.
PM VDI
Dr. Kefer schloss sein Maschi-
nenbaustudium 1982 an der
TU München als Diplom-In-
genieur ab und promovierte
dort 1989 zum Dr.-Ing. 1983
bis 2006 war er in verschiede-
nen Geschä� sleitungspositio-
nen bei der Siemens AG im In-
und Ausland tätig, in denen
er für mehr als 1 Mrd. Euro
Umsatz und 2 700 Mitarbeiter
an sieben Standorten, u. a. in
den USA und China, verant-
wortlich war.
Von 2006 bis 2016 war er
bei der Deutschen Bahn AG
beschä� igt. Zuletzt agierte
er dort als Konzernvorstand
des Ressorts Infrastruktur,
Dr. Volker Kefer, neuer VDI-Präsident ab
2019. Foto: DB AG/Max Lautenschläger
Dienstleistungen und Technik, sowie als stellvertretender Vor-
standsvorsitzender der DB AG. Einer seiner maßgeblichen Erfolge
war die Vertretung des Projekts Stuttgart 21 in der Öff entlichkeit
mit positivem Ausgang der Volksabstimmung im November 2011.
Seit 2017 ist Dr. Kefer Geschä� sführer des Beratungsunterneh-
mens Kefer Consulting und Kefer Invest GmbH sowie Aufsichtsrats-
vorsitzender bei der Vossloh AG.
Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer wird zum 31.12.2018 nach sechs
Jahren als VDI-Präsident satzungsgemäß ausscheiden. Themen
wie technische Bildung, Nachwuchsförderung, einheitlicher aka-
demischer Grad für Ingenieur/innen, Interdisziplinarität vor dem
Hintergrund der Digitalisierung sowie das Streben um eine mehr
fakten- und sachorientierte Diskussion über Technik prägten seine
Amtszeit. Die Vorstandsversammlung bedankte sich sehr bei Prof.
Ungeheuer für seine langjährige und erfolgreiche Arbeit.
32 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Der Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI)
gibt als Sprecher, Gestalter und Netzwerker
seit mehr als 160 Jahren wichtige Impulse
für neue Technologien und technische Lö-
sungen für mehr Lebensqualität, eine bes-
sere Umwelt und mehr Wohlstand. Mit rund
150 000 persönlichen Mitgliedern ist der
VDI der größte technisch-wissenscha� liche
Verein Deutschlands. Als unabhängige, ge-
meinnützige Organisation verbindet er Ge-
sellscha� , Technik und Wissenscha� mitei-
nander. Er ist der zentrale Ansprechpartner
in technischen, berufl ichen und politischen
Fragen rund um den Ingenieurberuf. Die
Arbeit des VDI in Sachsen-Anhalt unter-
stützen insgesamt 67 Unternehmen und
Institutionen des Landes Sachsen-Anhalt.
Vielen Dank!
Fördernde
Unternehmen
und Institutionen
des VDI in
Sachsen-Anhalt
ABASYS GmbH
Norman Schaar, Geschä� sführer
Schleswiger Straße 9-10 | 06749 Bitterfeld-Wolfen
Tel. (03493) 6627-0 | Fax -19
info@abasys.de | www.abasys.de
Aengevelt Immobilien
GmbH & Co. KG
Dr. Lutz Aengevelt, Geschä� sführ. Gesellscha� er
Dr. Wulff Aengevelt, Geschä� sführ. Gesellscha� er
Kennedydamm 55/Ross-Straße | 40476 Düsseldorf
Tel. (0211) 8391-0 | Fax -255
kontakt@aengevelt.com | www.aengevelt.com
AEM-Anhaltische Elektromotorenwerk
Dessau GmbH
Dipl.-Ing. Reiner Storch, Geschä� sführer
Dipl.-Wirtsch.-Inf. Tino Storch, Geschä� sführer
Daheimstraße 18 | 06842 Dessau-Roßlau
Tel. (0340) 203-200 | Fax -311
info@aemdessau.de | www.aemdessau.de
33MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
Fördernde UnternehmenVDI-Landesverband Sachsen-Anhalt
Bundesverband
mittelstän dische Wirtscha�
Unternehmerverband Deutschlands e. V.
Dipl.-Phil. Peter Martini, Leiter des Kreisverbandes
Sachsen-Anhalt, Referent für Landespolitik
Gellertstraße 1 | 39108 Magdeburg
Tel. (0391) 4004962 | Fax (0391) 60772339
peter.martini@bvmw.de | www.magdeburg.bvmw.de
Deutsche Bank AG
Roland Sahr, Sprecher der Deutschen Bank
Sachsen-Anhalt
Leipziger Straße 87-92 | 06108 Halle
Tel. (0345) 2301-400 | Fax -339
roland.sahr@db.com | www.db.com
Dorint Herrenkrug Parkhotel
Magdeburg
Michel J. Y. Roze, Geschä� sführer
Herrenkrug 3 | 39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8508-0 | Fax -501
info.magdeburg@dorint.com | www.herrenkrug.de
Fraunhofer-Institut für
Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF
Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Dr. h. c. mult.
Michael Schenk, Institutsleiter
Sandtorstraße 22 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 4090-0 | Fax -596
ideen@iff .fraunhofer.de | www.iff .fraunhofer.de
InfraLeuna GmbH
Dr. Christof Günther, Geschä� sführer
Am Haupttor, Bau 4310 | 06237 Leuna
Tel. (03461) 43-3000 | Fax -4290
c.guenther@infraleuna.de | www.infraleuna.de
Investitions- und Marketinggesellscha�
Sachsen-Anhalt mbH
Thomas Einsfelder, Geschä� sführer
Am Alten Theater 6 | 39104 Magdeburg
Te. (0391) 56899-0 | Fax -50
welcome@img-sachsen-anhalt.de
www.investieren-in-sachsen-anhalt.de
Anstalt der Norddeutschen Landesbank Girozentrale
Marc Melzer, Geschä� sleitung
Mandy Schmidt, Geschä� sleitung
Domplatz 12 | 39104 Magdeburg
Tel. 0800 56007 56 (kostenfrei)
info@ib-lsa.de | www.ib-sachsen-anhalt.de
NOVO-TECH GmbH & Co. KG
Dipl.-Ing. Holger Sasse, Geschä� sführer
Dipl.-Kfm. Martin Erfurt, Geschä� sführer
Siemensstraße 31 | 06449 Aschersleben
Tel. (03473) 22503-0 | Fax -15
info@novo-tech.de | www.novo-tech.de
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-01 | Fax -11157
rektor@ovgu.de | www.ovgu.de
PRO SAFE Sicherheit und Service
Management GmbH
Helmut Bandulik, Geschä� sführer
Hendrik Rutz, Geschä� sführer
Sudenburger Wuhne 4 | 39112 Magdeburg
Tel. (0391) 66250-0 | Fax -19
info@prosafe-online.de | www.prosafe-online.de
Teleport GmbH
Thomas Patzelt, Geschä� sführer
Marco Langhof, Geschä� sführer
Breiteweg 147 | 39179 Barleben
Tel. (039203) 2167-0 | Fax -11
info@teleport.de | www.teleport.de
TESVOLT GmbH
Daniel Hannemann M. A., Geschä� sführer
Simon Schandert B. Eng., Geschä� sführer
Am Alten Bahnhof 10 | 06886 Lutherstadt Wittenberg
Hotline (kostenlos DE) 0800-8378658
Tel. (03491) 8797-100 | Fax (03491) 45951690
info@tesvolt.com | www.tesvolt.com
thyssenkrupp Presta
Schönebeck GmbH
Sascha Singer, Geschä� sführer (Sprecher)
Ralf Ebber, Geschä� sführer
Barbarastraße 30 | 39218 Schönebeck
Tel. (03928) 442-617 | -509
sascha.singer@thyssenkrupp.com
www.thyssenkrupp-presta.com
TM Group | TM Verwaltungs GmbH
Thomas Mittrenga, Geschä� sführer
Andrée Bojen, Geschä� sführer
Barbyer Straße 13 | 39218 Schönebeck
Tel. (03928) 453-0 | Fax -500
info@tmgroup.de | www.tmgroup.de
Tribo Technologies GmbH
Prof. Dr. Dirk Bartel, Geschä� sführer
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-52339 | Fax -41166
info@tribo-technologies.com
www.tribo-technologies.com
TOTAL Raffi nerie Mittel-
deutschland GmbH
Dr. Willi Frantz, Geschä� sführer
Maienweg 1 | 06237 Leuna
Tel. (03461) 48-0 | Fax -1136
kommunikation-trm@total.de
www.total-raffi nerie.de
Zweckverband zur Förderung
des Maschinen- und Anlagenbaus
in Sachsen-Anhalt e. V., FASA
Dipl.-Ing. Andrea Urbansky, Geschä� sführerin
Sandtorstraße 22 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 4090-321 | Fax -93-321
urbansky@fasa-ev.de | www.fasa-ev.de
34 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
Fördernde Unternehmen
Anhaltinische Verfahrens- und
Anlagentechnik GmbH
Dr.-Ing. Markus Henneberg, Geschä� sführer
Hafenstraße 9a | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 6341967-10 | Fax -99
henneberg@ava-web.de | www.ava-web.de
Avacon Netz GmbH
Dipl.-Ing. Axel Bünsche, MBA, Leiter Region Nord
Philipp-Müller-Str. 20-22 | 39638 Gardelegen
Tel. (03907) 7779-36612 | Fax -40181
axel.buensche@avacon.de
www.avacon.de
Direct Process Institute GmbH
Dipl.-Ing. Frank Schülke, Geschä� sführer
Mario Pobloth, Geschä� sführer
Mittagstraße 16p | 39124 Magdeburg
Tel. (0391) 24292867
info@dp-institute.de | www.dp-institute.de
DNV GL Business Assurance
Zertifi zierung & Umweltgutachter GmbH | Vertrieb
Nord- und Ostdeutschland | Büro Magdeburg
c/o Dr. Kersten & Partner
Hafenstraße 9a | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 56287788
dialog@dnvgl.com | www.dnvgl.de/assurance
domeprojection.com GmbH
Offi ce Magdeburg
Dipl.-Ing. Christian Steinmann, Geschä� sführer
Klausenerstraße 47 | 39112 Magdeburg
Tel. (0391) 636066-46 | Fax -45
info@domeprojection.com
www.domeprojection.com
Elektromotoren und Gerätebau
Barleben GmbH
Dipl.-Ing. Klaus Olbricht, Geschä� sführer
Otto-von-Guericke-Allee 12 | 39179 Barleben
Tel. (039203) 79-0 | Fax 5330
info@emb-online.de | www.emb-online.de
Europäisches Bildungswerk für Beruf und
Gesellscha� gGmbH
Thilo Reichelt, Geschä� sführer
Hegelstraße 2 | 39104 Magdeburg
Tel. (0391) 5311039 | Fax (0391) 5616008
info@ebg.de | www.ebg.de
FAM Magdeburger Förderanlagen
und Baumaschinen GmbH
Dr.-Ing. Lutz Petermann, Geschä� sführer
Dr. Heiko Schulze, Geschä� sführer
Sudenburger Wuhne 47 | 39112 Magdeburg
Tel. (0391) 6380-0 | Fax -433
sales@fam.de | www.fam.de
FS Fertigungs-Simulation
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Mathias Priesterjahn
Wilhelm-Pieck-Straße 51c | 38889 Blankenburg
(Harz) OT Heimburg | Tel. (0175) 3203302
m.priesterjahn@fertigungs-simulation.de
www.fertigungs-simulation.de
HDI Vertriebs AG
Gebiet Berlin-Magdeburg | Büro Magdeburg
Stephan Wollherr
Arndtstraße 33 | 39108 Magdeburg
Tel. (0391) 4089-782 | Fax -902
stephan.wollherr@hdi.de | www.hdi.de
Hochschule
Magdeburg-Stendal
Prof. Dr.-Ing. Harald Goldau, Institut für Maschinen-
bau | Fertigungs- und Spanungstechnik, QM
Breitscheidstraße 2 | 39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8864-105 | Fax -709
pro_forschung@hs-magdeburg.de
www.hs-magdeburg.de
Hotel Residenz
Joop GbR
Ursula Joop, Gesellscha� erin
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Bernd Joop, Gesellscha� er
Jean-Burger-Straße 16 | 39112 Magdeburg
Tel. (0391) 6262-0 | Fax -100
info@residenzjoop.de | www.residenzjoop.de
IngenieurBüro femcos
Technische Berechnungen und Simulation
Dipl.-Ing. Hans Baumgarten
Werner-von-Siemens-Ring 13a | 39116 Magdeburg
Tel. (0391) 8110-418 | Fax -423
info@ibfemcos.de | www.ibfemcos.de
ifak Institut für Automation
und Kommunikation e. V.
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jumar, Institutsleiter
Prof. Dr.-Ing. Christian Diedrich, stellv. Institutsleiter
Werner-Heisenberg-Straße 1 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 9901-40 | Fax -590
info@ifak.eu | www.ifak.eu
IGZ BIC Altmark GmbH
Dipl.-Ing. Thomas Barniske,
Geschä� sführer
Arneburger Straße 24 | 39576 Stendal
Tel. (03931) 681-446 | Fax -443
thomas.barniske@bic-altmark.de
www.bic-altmark.de
IGZ Innovations- und Gründer-
zentrum Magdeburg GmbH
Dr.-Ing. Stefan Schünemann, Geschä� sführer
Steinfeldstraße 3 | 39179 Barleben
Tel. (039203) 822-22 | Fax -29
info-igz@igz-md.de | www.igz-md.de
IGZ Innovations- und Gründer-
zentrum im Landkreis Harz GmbH
Heike Schischkoff , Geschä� sführerin
Dornbergsweg 2 | 38855 Wernigerode
Tel. (03943) 9356-00 | Fax -66
info@igz-wr.de | www.igz-wr.de
IPT Pergande GmbH
Dipl.-Ing. Wilfried Pergande, Geschä� sführer
Wilfried-Pergande-Platz 1
06369 Südliches Anhalt OT Weißandt-Gölzau
Tel. (034978) 305-0 | Fax -126
info@pergande.de | www.pergande.de
35MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
VDI-Magdeburger Bezirksverein Fördernde Unternehmen
IVW Ingenieurbüro für Verkehrs-
und Wasserwirtscha� splanung
GmbH
Dipl.-Ing. Eberhard Hoff mann, Geschä� sführer
Calbische Straße 17 | 39122 Magdeburg
Tel. (0391) 4060-300 | Fax -400
offi ce@ivw-gmbh.eu | www.ivw-gmbh.com
Jacob & Jacob GmbH
Versicherungsmakler für
Industrie und Gewerbe
René Jacob und Mario Jacob
Geschä� sführende Gesellscha� er
Danzstraße 12 | 39104 Magdeburg
Tel. (0391) 5353-610 | Fax -611
service@jacob-jacob.de | www.jacob-jacob.de
Landgesellscha� Sachsen-Anhalt mbH
Dr. Willy Boß, Geschä� sführer
Große-Diesdorfer-Straße 56/57 | 39110 Magdeburg
Tel. (0391) 7361-6 | Fax -777
info@lgsa.de | www.lgsa.de
Magdeburger Forschungsinsti-
tut für Fertigungsfragen e. V.
Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssiche-
rung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Vors. Dr.-Ing. Florian Welzel
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-58623/-58567 | Fax -42370
info@mff -ev.de | www.mff -ev.de
Magdeburger Industrie armatur
Manufaktur GmbH
Dr.-Ing. Matthias Ihlow, Geschä� sführer
Thomas Gersch BBA, Geschä� sführer
Werner-Heisenberg-Str. 33 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 6341967-0 | Fax -99
info@miam-armaturen.de | www.miam-armaturen.de
Nemak
Wernigerode GmbH
Dipl.-Ing. Frank Lehmann, Geschä� sführer
Dr. Franz Havasi, Geschä� sführer
Gießerweg 10 | 38855 Wernigerode
Tel. (03943) 652-0 | Fax -1150
frank.lehmann@nemak.com | www.nemak.com
NORDZUCKER AG
Werk Klein Wanzleben
Udo Harten, Direktor
Magdeburger Landstraße 1-5
39164 Stadt Wanzleben-Börde
Tel. (039209) 45-0 | Fax -100
info@nordzucker.de | www.nordzucker.de
Novelis Deutschland GmbH
Werk Nachterstedt
René Gentinetta, Werkleiter
Gaterslebener Straße 1
06469 Stadt Seeland OT Nachterstedt
Tel. (034741) 77-1400 | Fax (034741) 204
werk-nachterstedt@novelis.com | www.novelis.com
NTN Antriebstechnik GmbH
Dipl.-Ing. Guido Steff en, Geschä� sführer
Buschstückenstraße 6 | 39638 Gardelegen
Tel. (03907) 777-116 | Fax -199
guido.steff en@ntn-at.de | www.ntn-at.de
ÖHMI AG
Dr. Carsten Transfeld, Vorstandsvorsitzender
Berliner Chaussee 66 | 39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8507-0 | Fax -150
oehmi@oehmi.de | www.oehmi.de
OKAL Haus GmbH
Handelsvertretung
Ingo Bergner
Ingo Bergner M. A., IHK-zertifi ziert
Goethestraße 16 | 39108 Magdeburg
Tel. (0391) 6271790 | Mobil: (0151) 57249308
ingo.bergner@okal.de
PPM Pilot Pfl anzenöl -
technologie e. V.
Dr. Christian Psoch, Geschä� sführer
Berliner Chaussee 66 | 39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8189-162 | Fax -180
info@ppm-magdeburg.de | www.ppm-magdeburg.de
RDU Gesellscha� für Rotordynamische
Untersuchungen mbH
Dr.-Ing. Christian Daniel
Ranieser Weg 4 | 39114 Magdeburg
Tel. (0391) 50585952
christian.daniel@rdu-gmbh.de | www.rdu-gmbh.de
REFA Landesverband
Sachsen-Anhalt e. V.
Dr.-Ing. Uwe Gründler, Vorsitzender
Niels-Bohr-Straße 1 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 62099-97 | Fax -99
info@REFA-SachsenAnhalt.de
www.REFA-SachsenAnhalt.de
regiocom SE
Klemens Gutmann, Verwaltungsratsvorsitzender
Marienstraße 1 | 39112 Magdeburg
Tel. (0391) 2436-0 | Fax -1999
gutmann@regiocom.com | www.regiocom.com
REMONDIS Thermische Abfallverwertung GmbH
Dipl.-Kfm. Stefan Rist, Geschä� sführer
Butterwecker Weg 6 | 39418 Staßfurt
Tel. (03925) 3209-110 | Fax -120
stefan.rist@remondis.de | www.remondis.de
SBH Südost GmbH
Niederlassung Magdeburg
Ralf Walther, Niederlassungsleiter
Elbstraße 2 | 39104 Magdeburg
Tel. (0391) 4063-0 | Fax -151
ralf.walther@sbh-suedost.de
www.sbh-suedost.de
Siemens AG, Niederlassung Magdeburg
Dipl.-Ing. Steff en Fröhlich, Niederlassungsleiter
Werner-von-Siemens-Ring 14 a | 39116 Magdeburg
Tel. (0391) 6331-723 | Fax -722
steff en.froehlich@siemens.com | www.siemens.com
SÜDOST
R D Uotor ynamische ntersuchungen mbH
Gesellschaft für
36 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
Fördernde Unternehmen
Sondermaschinen
Oschersleben GmbH
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Matthias Franke, Geschä� sführer
Am neuen Teich 13 | 39387 Oschersleben
Tel. (03949) 5017-70 | Fax -72
info@smo-gmbh.de | www.smo-gmbh.de
Stadtsparkasse Magdeburg
Jens Eckhardt, Vorstandsvorsitzender
Lübecker Straße 126 | 39124 Magdeburg
Tel. (0391) 250-60 | Fax -6400
info@sparkasse-magdeburg.de
www.sparkasse-magdeburg.de
Stahlbau Magdeburg GmbH
Dipl.-Ing. Ralf Luther, Geschä� sführer
Dipl.-Ing. Dirk Linke, Geschä� sführer
Dr. Mark Sutcliff e, Geschä� sführer
Berliner Chaussee 106-112 | 39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8509-100 | Fax -109
info@stahlbau-magdeburg.de
www.stahlbau-magdeburg.de
Stern Auto GmbH Center Magdeburg
Autorisierter Mercedes-Benz Vertrieb und Service
Alexander Tomescheit, Centerleiter
Torsten von Hacht, Serviceleiter
Am Großen Silberberg 3 | 39130 Magdeburg
Tel. (0391) 7295-700 | Fax -702
torsten-von.hacht@sternauto.de
www.sternauto.de
SWM Städtische Werke Magdeburg
GmbH & Co. KG
Dipl.-Ing. Johannes Kempmann, Geschä� sführer
Am Alten Theater 1 | 39104 Magdeburg
Tel. (0391) 587-2100 | Fax -2112
kempmann@sw-magdeburg.de
www.sw-magdeburg.de
SYMACON GmbH
Dr.-Ing. Detlef Mlynek, Geschä� sführer
Dipl.-Ing. Bernd Annecke, Geschä� sführer
Matthias Bittrich, Geschä� sführer
Ebendorfer Chaussee 4 | 39179 Barleben
Tel. (039203) 516-00 | Fax -10
info@symacon.de | www.symacon.de
Techniker Krankenkasse
Landesvertretung
Sachsen-Anhalt
Elke Proff en, Referentin für Presse- und
Öff entlichkeitsarbeit
Olvenstedter Straße 66 | 39108 Magdeburg
Tel. (0391) 7394-400 | Fax -444
lv-sachsen-anhalt@tk.de | www.tk.de
TRIMET Automotive Holding GmbH
Luigi Mattina, Geschä� sführer
Minfen Gu, Geschä� sführerin
Aluminiumallee 1 | 06493 Harzgerode
Tel. (039484) 50-602 | Fax -620
harzgerode@trimet.de | www.trimet.de
tti Technologietransfer
und Innovationsförderung
Magdeburg GmbH
Dr.-Ing. Michael Klaeger, Geschä� sführer
Dipl.-Ing. Marko Wunderlich, Geschä� sführer
Bruno-Wille-Straße 9 | 39108 Magdeburg
Tel. (0391) 74435-20 | Fax -11
ttipost@tti-md.de | www.tti-md.de
Weidemann-Gruppe GmbH
Robert Weidemann, Geschä� sführ. Gesellscha� er
Carl-Miller-Straße 6 | 39112 Magdeburg
Tel. (0391) 60999-0 | Fax -14
verwaltung@weidemann-gruppe.de
www.weidemann-gruppe.de
X-Trade GmbH
Rene Buhe, Geschä� sführer
Sascha Rosenau, Geschä� sführer
Körbelitzer Straße 7 | 39126 Magdeburg
Tel. (0391) 8190-1900 | Fax -1901
info@xtrade-gmbh.de | www.xtrade-gmbh.de
www.tauro.de
Techniker Krankenkasse = 20 Jahre Förderndes Unternehmen des VDIDipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI Magdeburger BV
Fotos: Jana Bergner
Prof. Rüdiger Bähr (r.), kommissarischer Vor-
sitzender des VDI-Magdeburger BV, dankte
am 29.11.2018 in den Räumlichkeiten der
TK Landesvertretung Sachsen-Anhalt dem
Leiter, Herrn Jens Hennicke (l.), für die Treue
und sehr gute Zusammenarbeit in den letz-
ten zwei Jahrzehnten und überreichte eine
Ehrenurkunde. Ein konstruktives Gespräch
rundete das angenehme Treff en ab.
37MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein
Ordentliche
Mitgliederversammlung 2018Dipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI-Magdeburger BV
Fotos: Viktoria Kühne
Am 16.11.2018 fand in den Räumlichkei-
ten der IHK Magdeburg unsere diesjährige
ordentliche Mitgliederversammlung statt.
Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr eröff nete als
kommissarischer Vorsitzender und Ver-
sammlungsleiter die Mitgliederversamm-
lung und begrüßte die Anwesenden.
Wir haben uns sehr über die Grußworte
von Staatssekretär Dr.-Ing. Jürgen Ude, Mi-
nisterium für Wirtscha� , Wissenscha� und
Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt,
Prof. Dr.-Ing. Mirko Peglow, Vorsitzender
VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt, und
Stefan Gelb, VDI-Hauptgeschä� sstelle Düs-
seldorf, gefreut.
Staatssekretär Dr. Jürgen UdeProf. Rüdiger Bähr Stefan Gelb
Prof. Mirko Peglow
Weitere Bilder und
Informationen
38 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Dank und Anerkennung wurde 19 Mitglie-
dern für die langjährige Mitgliedscha� im
VDI für 60, 50 und 25 Jahre ausgesprochen.
Der Vorsitzende überreichte den fünf An-
wesenden, Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Smukal-
la, Dipl.-Ing. Andreas Budik, Dr.-Ing. Werner
Geßler, Dipl.-Ing. (FH) Bernd Giese und Prof.
Dr.-Ing. Gerhard Müller die VDI-Ansteckna-
del und die Urkunde.
Unser Dank gilt unseren Fördernden Unternehmen für die Treue und fi nanzielle Unterstützung unserer ehrenamtlichen Aktivitäten.
Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Smukalla50 Jahre Mitgliedscha� im VDI
Dipl.-Ing. Andreas Budik, Dr.-Ing. Werner Geßler und Dipl.-Ing. (FH) Bernd Giese25 Jahre Mitgliedscha� im VDI
25 Jahre Mitgliedscha� im VDI Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller,
Erfreulich war, das sich so viele Vertreter
unserer Fördernden Unternehmen auf den
Weg nach Magdeburg gemacht hatten. Dies
bietet uns einerseits die Möglichkeit, uns bei
den anwesenden Vertretern persönlich für
die Unterstützung zu bedanken. Andererseits
erhalten sie durch den Rechenscha� sbericht
des Vorstands einen Eindruck über die viel-
fältigen Aktivitäten zur Interessenvertretung
des Berufsstandes der Ingenieure und zur
Förderung von Kindern und Jugendlichen.
39MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein
AK Medizintechnik
Holger Fritzsche M. Sc.
zum Leiter ernannt.
AK Studenten und Jungingenieure
Staff elstabübergabe an von Nico Lanze-
rath B. Sc. (r.) an Philipp Müller B. Sc. (l.)
Berichte des
Schatzmeisters Dipl.-Ing. Edgar Heyde (r.)
Rechnungsprüfers Dr.-Ing. Werner Geßler (l.)
Wahlleiter
Prof. Adolf
Lingener
Gratulation zur Wahl (v. l.): Prof. Rüdiger Bähr, Vorsitzender
Dipl.-Ing. Harald Rupprecht, stellv. Vorsitzender
Dipl.-Ing. Edgar Heyde, Schatzmeister
Dank den anwesenden ArbeitskreisleiterInnen
Dank den anwesenden
Bezirksgruppenleitern
Dank den Rechnungsprüfern
Dr. Günter Ihlow und
Dr. Werner Geßler (v. l.)
40 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Vorstandsmitglied
Dr. Sylvia Busch
Jg. 1962
ÖHMI Analytik GmbH
Berliner Chaussee 66
39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8507-181 | Fax -137
ak-ew@bv-magdeburg.vdi.de
Vorsitzender
Prof. Dr.-Ing. habil.
Dr.-Ing. E.h. Rüdiger Bähr
Jg. 1957
Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg,
Institut für Fertigungstechnik und
Qualitäts sicherung, Ur- und Umform-
technik
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-58315 | Fax -12420
vorsitzender@bv-magdeburg.vdi.de
Stellvertretender Vorsitzender
Dipl.-Ing.
Harald Rupprecht
Jg. 1960
Forststraße 20
06847 Dessau
Tel. (0340) 2212943
Mobil (0172) 3494800
stellv-vorsitzender@bv-magdeburg.
vdi.de
Rechnungsprüfer
Dr.-Ing.
Werner Geßler
Jg. 1943
Emdener Weg 52
39110 Magdeburg
Tel. (0391) 7310048
Fax (0391) 7348010
Funk (0176) 10007388
rechnungspruefer@bv-magdeburg.
vdi.de
Schatzmeister
Dipl.-Ing.
Edgar Heyde
Jg. 1955
Dammstraße 7
39218 Schönebeck
Tel. (039203) 512-113 | Fax -111
(dienstl.)
Tel. (03928) 842577 (priv.)
schatzmeister@bv-magdeburg.vdi.de
Schriftführer
Dr.-Ing.
Markus Henneberg
Jg. 1970
AVA GmbH
Hafenstraße 9a
39106 Magdeburg
Tel. (0391) 6341967-10 | Fax -99
schri� fuehrer@bv-magdeburg.vdi.de
Vorstandsmitglieder | Rechnungsprüfer | Arbeitskreise Techniknachwuchs
Geschä� sstellenleiterin
Dipl.-Ing. Jana Bergner
Geschä� szeiten
Montag bis Freitag
10:00 – 16:00 Uhr
VDI-Magdeburger Bezirksverein
Rechnungsprüfer
Dr.-Ing.
Günter Ihlow
Jg. 1947
SMA Sondermaschinen-
und Anlagenbau GmbH
Bruno-Wille-Straße 9
39108 Magdeburg
Tel. (0391) 74435-21 | Fax -11
rechnungspruefer@bv-magdeburg.
vdi.de
VDIni-Club Magdeburg
Clubmanager/Leiter
des Arbeitskreises
Dr.-Ing. Hannes König
Jg. 1958
SITI e. V.
Pestalozzistraße 5 | 39539 Havelberg
Tel. (039387) 59757
Mobil (0172) 9366936
havelberg@zukun� spiloten.vdi.de
Geschäftsstelle
Sandtorstraße 23
39106 Magdeburg
Tel. (0391) 54486-19288
Fax (0391) 54486-19289
bv-magdeburg@vdi.de
www.vdi.de/magdeburg
Leiter
Dr.-Ing.
René Schasse M. Sc.
Jg. 1975
Pfuehlstraße 10 | 39218 Schönebeck
Tel. (03928) 422944 (privat)
Mobil (0151) 29229380
magdeburg@vdini-club.de
www.vdini-club.de
VDI-Zukunftspiloten Havelberg
QR-Code zur
Homepage des
VDI-Magdeburger BV
Foto
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41MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein
Arbeitskreise (AK) – Leiterinnen und Leiter
Fahrzeug- und Verkehrstechnik
Prof. Dr.-Ing. habil.
Dirk Bartel
Jg. 1966
Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg, Institut für Kompetenz
in AutoMobilität (IKAM)
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (03 91) 67-52339 | Fax -11166
ak-fvt@bv-magdeburg.vdi.de
Nachwachsende Rohstoffe
und Ressourcen
Dr.-Ing.
Frank Pudel
Jg. 1956
Pilot Pfl anzenöltechnologie
Magdeburg e. V.
Berliner Chaussee 66 | 39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8189-167 | Fax -180
Funk (0175) 5734085
ak-nrr@bv-magdeburg.vdi.de
Fördertechnik Materialfluss
Logistik
Prof. i.R. Dr.-Ing.
Dr.h.c. Dietrich Ziems
Jg. 1940
Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg, ILM
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-18604 | Fax -12646
ak-fml@bv-magdeburg.vdi.de
Produktionstechnik
Prof. Dr.-Ing. habil.
Dr.-Ing. E.h. Rüdiger Bähr
Jg. 1957
Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg, Institut für
Fertigungstechnik und Qualitäts-
sicherung, Ur- und Umformtechnik
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-18315 | Fax -12420
ak-pt@bv-magdeburg.vdi.de
Chemieingenieurwesen und
Verfahrenstechnik
Prof. Dr.-Ing. habil.
Evangelos Tsotsas
Jg. 1959
Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg, Lehrst. für Thermische
Verfahrenstechnik
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-58784 | Fax -11160
ak-gvc@bv-magdeburg.vdi.de
Frauen im Ingenieurberuf
Dipl.-Ing.
Christine Ihloff
Jg. 1963
Bernburger Straße 57
06366 Köthen
Tel. (0151) 70838510
ak-fi b@bv-magdeburg.vdi.de
Senioren
Dr. rer. nat.
Friedemann Laugwitz
Jg. 1942
Ferdinand-von-
Schill-Straße 25
39116 Magdeburg
Tel. (0391) 600244
ak-senioren@bv-magdeburg.vdi.de
Energie und Umwelt
Dr.-Ing.
Heinz Paul
Jg. 1950
tti Magdeburg GmbH
Bruno-Wille-Straße 9
39108 Magdeburg
Tel. (0391) 74435-47 | Fax -11
ak-geu@bv-magdeburg.vdi.de
Studenten und Jungingenieure
Philipp Alexander
Müller B.Sc.
Jg. 1993
suj-magdeburg@vdi.de
Büro: Otto-von-Guericke-Universität,
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Gebäude 05, Raum 105,
Sprechzeiten nach Vereinbarung.
Information
Jörg Groschopp
M. Sc.
Jg. 1965
megaDOK Informa-
tionsservice
Breitscheidstraße 51
39114 Magdeburg
Tel. (0391) 81072-50 | Fax -55
ak-id@bv-magdeburg.vdi.de
Ernährungswirtschaft
Dr. Sylvia Busch
Jg. 1962
ÖHMI Analytik GmbH
Berliner Chaussee 66
39114 Magdeburg
Tel. (0391) 8507-181 | Fax -137
ak-ew@bv-magdeburg.vdi.de
Mess- und Automatisierungs-
technik
Dipl.-Ing.
David Hasler
Jg. 1970
ifak e.V. Magdeburg
Werner-Heisenberg-Straße 1
39106 Magdeburg
Tel. (0391) 990-1462 | Fax -1590
ak-gma@bv-magdeburg.vdi.de
Technikgeschichte
Dr.-Ing.
René Schasse M. Sc.
Jg. 1975
Pfuehlstraße 10 | 39218 Schönebeck
Tel. (03928) 422944 (privat)
Mobil (0151) 29229380
ak-tg@bv-magdeburg.vdi.de
Medizintechnik
Holger Fritzsche M. Sc.
Jg. 1988
Otto-von-Guericke-
Universität Magde-
burg, Fakultät Elektrotechnik und
Inormationstechnik (FEIT), Institut für
Medizintechnik (IMT)
Rötgerstraße 9 | 39104 Magdeburg
Tel. (0391) 67-57037 | Fax 67-19347
ak-mt@bv-magdeburg.vdi.de
Ingenieurhilfe
VDI-Ingenieurhilfe e. V.
Frau Sigrid Flade | Geschä� sstelle
VDI-Platz 1 | 40468 Düsseldorf
Tel. +49 (0) 211 6214-282 | Fax -602
ingenieurhilfe@vdi.de
www.vdi.de/netzwerk/
vdi-ingenieurhilfe-ev
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42 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Altmark
Dipl.-Staatswiss.
Dipl.-Ing. Peter Timme
Jg. 1950
Platanenweg 1
39638 Hansestadt Gardelegen
Tel. (03907) 713107
bg-altmark@bv-magdeburg.vdi.de
Harz
Dr.-Ing.
Andreas Kleine
Jg. 1967
Trimet Automotive
Holding GmbH
Niederlassung Harzgerode
Aluminiumallee 1 | 06493 Harzgerode
Tel. (039484) 50-636 | Fax -640
bg-harz@bv-magdeburg.vdi.de
Börde
Dipl.-Ing.
Ulrich Reinecke
Jg. 1948
Spielstraße 19
39164 Wanzleben
Tel. (039293) 51153
bg-boerde@bv-magdeburg.vdi.de
Schönebeck/Staßfurt
Dipl.-Ing.
Gabriele Dietze
Jg. 1966
Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg
Fakultät Maschinenbau | Institut für
Werkstoff - und Fügetechnik (IWF)
Universitätsplatz 2 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 67-54511/-54538 | Fax -44569
bg-sbk-stf@bv-magdeburg.vdi.de
Bezirksgruppen (BG) – Leiterin und Leiter
Anhalt-Dessau
Dipl.-Ing.
Harald Rupprecht
Jg. 1960
Forststraße 20
06847 Dessau
Tel. (0340) 2212943
Mobil (0172) 3494800
bg-anhalt-dessau@bv-magdeburg.
vdi.de
AUFRUF
Derzeit können wir nicht für alle Organisationseinheiten Aktivitäten anbieten. Hierfür sind wir auf der Suche nach
Interessenten, die gern eine Gemeinscha� von Interessierten ehrenamtlich mit Leben erfüllen und leiten würden.
Um folgende Ehrenämter handelt es sich:
Leiter/-in Arbeitskreise Bautechnik und Technische Gebäude ausrüstung
Leiter/-in Bezirksgruppen Anhalt-Dessau und Jerichower Land
Clubmanager/-in VDI-Zukun� spiloten Magdeburg
Vertrauensperson Ingenieurhilfe für die Region Magdeburger Bezirksverein
Interessenten erhalten Unterstützung vom VDI durch Informationsmaterial und Workshops sowie von den amtierenden
Vorstandsmitgliedern, bis sie auf eigenen »Füßen« stehen. – Falls Sie Mitglied des VDI oder Ingenieur sind und Interesse
daran haben, ein solches Ehrenamt zu führen, dann zögern Sie nicht, sich bei unserer Geschä� sstelle unter
Tel. (0391) 54486-19288 oder über bv-magdeburg@vdi.de zu melden.
Der Vorstand des VDI-Magdeburger Bezirksvereins
Würdigung besonderer Verdienste mit dem Ehrenzeichen des VDIDipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI-Magdeburger BV
Foto: Prof. Rüdiger Bähr
Dr. Günter Ihlow, der sich als Mitbegründer
und Gesellscha� er des ersten ostdeutschen
Technologie- und Gründerzentrums, der
IGZ Magdeburg GmbH, um den Technik-
standort Deutschland besondere Verdiens-
te erworben hat, wurde auf Vorschlag des
VDI-Magdeburger BV mit dem Ehrenzei-
chen des VDI geehrt. Die Verleihung erfolg-
te auf Beschluss des Präsidiums anlässlich
der Vorstandsversammlung des VDI am
13.12.2018 in Düsseldorf.
Der Magdeburger BV gratuliert seinem
langjährigen Vorstandsmitglied und derzeiti-
gen Rechnungsprüfer auf das herzlichste und
freut sich sehr über die positive Beschlussfas-
sung des Präsidiums des VDI.
Das Ehrenzeichen des VDI wurde 1931, an-
lässlich des 75-jährigen Jubiläums des VDI,
gesti� et als Auszeichnung für Ingenieure,
die besondere Leistungen auf technischem
Gebiet erbracht und/oder sich um die tech-
nischwissenscha� liche bzw. berufspoli-
tische Gemeinscha� sarbeit verdient ge-
macht haben.
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Kühn
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Meldung
Das Ehrenzeichen
des VDI.
Foto: VDI | Haroc Marcard
43MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein
Erweiterte Vorstandssitzung bei der SBH
Südost GmbH Niederlassung MagdeburgDipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt Red. MM
Fotos Barbara Schmidt
Am 06.12.2018 war der erweiterte Vorstand
des VDI-Magdeburger BV zu Gast beim lang-
jährigen Fördernden Unternehmen SBH
Südost GmbH, Niederlassung Magdeburg.
Der Geschä� sführer Dipl.-Ing. Päd. Jürgen
Wilke (u. l.) der SBH Südost GmbH war extra
nach Magdeburg gekommen, um sich und
die SBH vorzustellen. Die SBH Südost GmbH
ist in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sach-
sen mit insgesamt 34 Standorten als zerti-
fi zierter Aus-, Weiterbildungs- und Arbeits-
marktdienstleister tätig. Bevor jedoch die
eigentliche Sitzung beginnen konnte, woll-
ten wir uns unbedingt einen Eindruck von
der Ausstattung verschaff en. So sind in
der Elbstraße z. B. Schulungsräume für die
Automatisierungstechnik, E-Technik und
Elektronik untergebracht. Hier führte uns
der leitende Mitarbeiter durch die Räume
und erläuterte deren modulare Ausstattung.
Nicht nur in ihren Objekten führt die SBH
GmbH Südost Aus- und Weiterbildungskurse
aus, sondern sie bietet auch Firmenschulun-
gen in Unternehmen zur Qualifi kation der
Mitarbeiter an. Aktuelle Angebote können
eingesehen werden unter
www.sbh-suedost.de > Standort Magdeburg
Herzlichen Dank für die tolle Organisation
und Gastfreundscha� . Wir konnten viele
Informationen mitnehmen und wünschen
der SBH Südost weiterhin viel Erfolg.
44 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
VDI-Magdeburger Bezirksverein | BG Altmark
23. VDI-Symposium Energiewirtscha�
und Umwelt in Gardelegen/AltmarkStaatssekretär Dr. Jürgen Ude: »NTN ist ein Gewinn für die Altmark«
Auszüge Volksstimme Gardelegen
»100 Jahre NTN Corporation mit Sitz im japa-
nischen Osaka und 16 Jahre NTN Antriebs-
technik am Standort Gardelegen – Grund
genug, das Unternehmen in den Mittelpunkt
des 23. VDI-Symposiums am 15.11.2018 im
Gardeleger Schützenhaus zu stellen. … Auch
um die Verbindung zwischen Industrie und
VDI deutlich zu machen«, betonte Dipl.-Ing.
Peter Timme, Leiter der BG Altmark des
VDI-Magdeburger BV, bei seiner Begrüßung.
Dazu käme das große Engagement in Sa-
chen Aus- und Weiterbildung bei der NTN
Antriebstechnik, ergänzte Rüdiger Bähr,
kommissarischer Vorsitzender des Magde-
burger BV. Denn das Unternehmen habe eine
Kooperation mit der Otto-von-Guericke-Uni-
versität Magdeburg. Das sei nicht alltäglich
und selbstverständlich. NTN als internatio-
nal agierendes Unternehmen sei zudem För-
derndes Unternehmen des VDI-Magdeburger
BV und sein Geschä� sführer, Dipl.-Ing. Guido
Steff en, wurde erst kürzlich mit der Gruson-
Ehrenplakette des VDI geehrt.
Das Grundsatzreferat hielt Dr.-Ing. Jürgen
Ude, Staatssekretär im Wirtscha� sministe-
Zu den Gratulanten für die Verleihung der gläsernen Weltkugel an Jana Bergner gehörten: (v. l.) Axel Bünsche,
Leiter der Avacon-Region Nord, Dr. Jürgen Ude, Staatssekretär im Wirtscha� sministerium, und Gardelegens
Bürgermeisterin Mandy Zepig sowie (v. r.) Rüdiger Bähr, kommissarische Vorsitzende des Magdeburger BV, und
Peter Timme, Leiter der VDI-BG Altmark. Foto: Malte Schmidt
In Anerkennung seiner hervorragenden Master-
arbeit zum Thema: »Messtechnische Erfassung und
Auswertung des Fahrverhaltens europäischer Fahrer
zur Objektivierung der Längsregelung« erhielt Herr
Gordon Milz M. Sc. den VDI-Förderpreis Altmark 2018.
Dipl.-Ing. Helmuth Marx, Stellvertretender Leiter der
BG Altmark, und Dipl.-Ing. Guido Steff en, Geschä� s-
führer NTN Antriebstechnik GmbH, überreichten
Herrn Milz den Preis nachträglich am 23.11.2018 in
den Räumen der NTN. Foto: NTN AT GA
rium Sachsen-Anhalts. Er riss viele verschie-
dene Themen an. Es ging um Mobilität, um
Wirtscha� s- und Förderpolitik in Sachsen-
Anhalt, um Innovationsförderung und -stra-
tegien und vieles mehr. Mit Blick auf NTN
schloss er mit den Worten, dass das Unter-
nehmen ein Gewinn für die Altmark und für
Sachsen-Anhalt insgesamt sei.
Danach referierte Yozo Mimura von der
NTN Corporation in deutscher Sprache über
die Entwicklung von Produkten im Bereich
alternativer Energien und Antriebe. Aus
Frankreich kam Christophe Ulrici, ebenfalls
von der NTN Corporation. Er sprach über
Möglichkeiten der Effi zienzsteigerung bei
der Herstellung von Lagern und Antriebs-
wellen. »Transformation im Unternehmen
– auf dem Weg zur summativen Intelli-
genz« war das Thema des dritten Vortrags.
Da der Referent Nick Trähne erkrankt war,
sprangen Guido Steff en, und David Pietsch
als Referenten ein.
Wie in jedem Jahr stand auch die Vergabe
der gläsernen Weltkugel auf dem Programm
und die Verleihung des Förderpreises. Mit
der Verleihung der gläsernen Weltkugel be-
dankte sich die BG Altmark bei Dipl.-Ing.
Jana Bergner, Leiterin der Geschä� sstelle
des Magdeburger BV, für ihre engagierte
Mitarbeit seit vielen Jahren bei der Vorbe-
reitung der VDI-Symposien in Gardelegen.
Die Verleihung des Förderpreises konnte im
Rahmen des Symposiums nicht persönlich
erfolgen, da der Preisträger dienstlich ver-
hindert war. Dies fand in der darauff olgen-
den Woche bei NTN statt.
45MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein
AK Produktionstechnik
El Vuelo de Bronce – Gießereitradition trifft
auf moderne Wissenscha� Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr, Martin Liepe M. Sc., Matthias Euler B. Sc. | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU),
Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ)
Wissenschaftliche Begleitung des Magdeburger Bronzesymposiums
»Der Flug der Bronze« – so kann der Name
der Künstlervereinigung »El Vuelo de Bron-
ce« übersetzt werden. Neun renommierte
Bildhauer aus Deutschland, Spanien und
Kuba trafen sich vom 02.09. bis 23.09.2018
im Technikmuseum der Landeshauptstadt
Magdeburg, um die über 850 Jahre wäh-
rende Gießereitradition der Stadt aufl eben
zu lassen. Als Hommage an die »Bronzetür
von Nowgorod« konnte in dieser kurzen
Zeit durch Nutzung einer breiten Palette
an Fertigungsverfahren und der Räumlich-
keiten des Technikmuseums sowie der Otto-
von-Guericke-Universität Magdeburg eine
beeindruckende Bronze-Stele geschaff en
werden. Während des Symposiums gab es
eine enge Verknüpfung der Aktivitäten zur
Universität, welche durch das Ministerium
für Wirtscha� , Wissenscha� und Digitalisie-
rung des Landes Sachsen-Anhalts gefördert
wurde. Das ermöglichte, dass die Künstler-
gruppe im Studenten- und Gästewohnheim
untergebracht war, dass insbesondere tren-
nende Arbeiten an den Bronzetafeln der
Stele auf einer institutseigenen Wasser-
strahlschneidanlage mit Zuführung eines
speziellen besonders scharfen und harten
Sandes bei einem Pumpdruck von 4 000 bar
und einer Schnittbreite von 1,2 mm durch-
geführt wurde und dass auch Doktoran-
den, Studenten, Lehrlinge und Mitarbeiter
des Institutes für Fertigungstechnik und
Qualitätssicherung an den künstlerischen
Arbeiten teilhaben konnten. Nicht allein
das Modellieren und Formen mit unter-
schiedlichen Technologien, sondern auch
das Gießen wurde unter freiem Himmel und
für alle nachvollziehbar und unter Einbezie-
hung der breiten Öff entlichkeit anschaulich
durchgeführt.
Kombination des traditionellen Kunst-gießens mit Methoden der numeri-schen Simulation und der additiven Fertigung
In der industriellen Produktion großer Se-
rien von Gussteilen hat sich in den letzten
Jahren der Einsatz von computergestützten
Simulationssystemen etabliert. So kann der
Gießprozess virtuell am Rechner durchge-
führt und somit die Formfüllung, die Strö-
mung der Schmelze durch den Einguss und
die Gießkanäle sowie die Abkühlung, Erstar-
rung und Schwindung im Vorfeld simuliert
werden. Gleichzeitig lässt sich die Wirkung
der Speiser und Entlü� ung nachvollziehen.
Der Bereich Ur- und Umformtechnik ver-
fügt hierzu über gleich drei verschiedene
So� warelösungen: »FLOW-3D« aus den USA,
»ProCAST« aus Frankreich und »WinCast«
aus Deutschland. Für das Bronze-Kunst-Gie-
ßen stellt diese numerische Begleitung eines
traditionell handwerklichen Prozesses eine
große Besonderheit dar. Von Studenten, die
durch erfahrene Doktoranden betreut wur-
den, wurde so die Geometrie ausgewählter
Motivplatten eingescannt, welche zuvor sei-
tens der Künstler durch verschiedene Ver-
fahren hergestellt wurden. Diese wurden am
Rechner nachbearbeitet und so aufb ereitet,
dass daraus ein verkleinertes Abbild addi-
tiv »gedruckt« werden konnte. Dieses neue
Modell wurde anschließend eingeformt und
abgegossen. Das in diesem Zuge erhaltene
Geometriemodell diente anschließend einer
Simulation, welche die Formfüllung, Ab-
kühlung und Erstarrung sehr anschaulich
visualisieren konnte. So konnte das Haupt-
problem des Gießens, die bestehende Unwis-
senheit über die Vorgänge in der Gießform,
da es sich im weitesten Sinne um eine nicht
einsehbare »Black-Box« handelt, gelöst und
Erkenntnisse darüber erlangt werden, wie
die Schmelze den Formhohlraum ausfüllt.
Digitalisierung einer gegossenen Platte mit einem
3D-Scanner. Bilder (3): OVGU
Additive Herstellung eines Gussmodells mit einem
»Multi-Jet-Modelling«-Drucker.
Simulation der Formfüllung einer Bronzeplatte (»Die
Vertreibung aus dem Paradies«) nach unterschied-
lichen Zeitschritten.
46 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Die zweite Exkursion im Jahr 2018 brachte am 25.10. Mitglieder der BG
Schönebeck/Staßfurt in das Leibniz-Institut für Pfl anzengenetik und
Kulturpfl anzenforschung (IPK) Gatersleben. Das IPK ist eine außer-
universitäre, mit Bundes- und Landesmitteln geförderte Forschungs-
einrichtung, an der über 500 Mitarbeiter/-innen aus über 30 Nationen
arbeiten. Es werden die genetische Vielfalt von Kultur- und Wildpfl an-
zen untersucht sowie die Mechanismen, welche die Ausprägung und
Vielfalt pfl anzlicher Merkmale beeinfl ussen, aufgeklärt. Dies sind hilf-
reiche Instrumente für die Entwicklung und Anwendung von Strate-
gien zu einer intensiven Charakterisierung von Pfl anzen.
Einer der bekanntesten und weltweit führenden Bereiche des
IPK ist die Gendatenbank, die 150 000 Pfl anzenmuster aus 2 500
botanischen Arten beherbergt. Herr Dr. Boerner nahm uns mit in
die Welt der Pfl anzendatenbank, welche die genetische Vielfalt be-
wahrt und Pfl anzen und deren Saatgut Forschern und Züchtern
zur Verfügung stellt. Die in 1-Liter-Glasgefäßen eingefüllten Saaten
werden in Kühlräumen bei -15 °C gelagert, so dass sie jahrzehnte-
lang keimfähig bleiben. Als wir einen dieser Kühlräume betraten,
waren wir sichtlich beeindruckt von der Vielfalt der dort gesam-
melten Saaten. Pfl anzen, die nicht als Saat erhalten werden kön-
nen, werden kryokonserviert, sprich mit fl üssigem Stickstoff auf
-196 °C abgekühlt oder in Gärten angepfl anzt. Weiterhin erläuterte
Dr. Boerner, dass die Gendatenbank in Gatersleben eine der welt-
weit größten botanischen Vergleichssammlungen in Form von
Herbarien beinhaltet. In der gesamten Gendatenbank fi nden sich
Angaben zu Sorten, Pfl anzengattungen, Ursprungsorten, Morpho-
logie etc., die Nutzern aus aller Welt in Form einer Internetdaten-
VDI-BG Schönebeck/Staßfurt
Eine Exkursion in die Welt der Pfl anzen
Das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben.
Gabriele Dietze | Leiterin BG Schönebeck/Staßfurt
Fotos: Gabriele Dietze
bank, in der auch gezielt Saatgut bestellt werden kann, zur Verfü-
gung stehen. Den Bereich Pfl anzenphänotypisierung zeigte uns im
Anschluss Herr Prof. Altmann, Leiter der gleichnamigen Arbeits-
gruppe. Ein Pfl anzenphänotyp beschreibt alle Merkmale, die eine
Pfl anze charakterisieren. In diesem Bereich wird die Leistungs-
fähigkeit von Kulturpfl anzen untersucht, da dies entscheidender
Faktor für die Beschaff ung von Nahrung, Rohstoff en und Energie
für eine stetig wachsende Weltbevölkerung ist. Wichtige Eigen-
scha� en der Pfl anzen, bspw. Größe, Aussehen und Krankheitsresis-
tenz, werden unter entsprechenden Umwelteinfl üssen bestimmt,
was ein sehr langwieriger und arbeitsaufwendiger Prozess ist. In
Gatersleben können die Eigenscha� en der Pfl anzen über automa-
tisierte bildgebende Verfahren zerstörungsfrei erfasst werden – ein
Alleinstellungsmerkmal dieser Einrichtung in Deutschland. Be-
sonders beeindruckte uns die neue Pfl anzenkulturhalle, in der auf
1 000 m² Fläche Pfl anzen unter streng kontrollierten Bedingungen
angezüchtet werden, um das Wachstum und die Ertragsbildung zu
dokumentieren. Prof. Altmann führte uns durch die einzelnen Be-
reiche von der Untersuchung der Wurzeln bis hin zu einem Groß-
containersystem, das das Wachstum unter Feldbedingungen simu-
liert.
Den Abschluss der Exkursion bildete wieder ein kleiner Aus-
tausch bei Getränk und Essen im Gasthaus Waltershof, bei dem
sich alle über das Gesehene austauschten und neue Termine und
Ideen für weitere Besichtigungen sammelten. Alles in Allem war es
ein gelungener Nachmittag. Dr. Boerner erläutert die Aufb ewahrung in der Gendatenbank in der Kühlzelle 15
Prof. Altmann in einer der Anzucht-
hallen.
Großcontainer in der neuen Pfl anzen-
kulturhalle.
47MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein
Aktivitäten zur Automatisierungstechnik gab
es in Magdeburg seit mehr als 170 Jahren. Zu-
erst standen patentierte pneumatische Mess-
geräte im Vordergrund. Sie führten zur welt-
weiten Marktführerscha� auf diesem Gebiet.
Es folgten erfolgreiche Entwicklungen von
Industriearmaturen. Positiv wirkte die rasan-
te Entwicklung des Magdeburger Maschinen-
baus als ein wesentliches Einsatzgebiet der
hier produzierten Automatisierungsgeräte
und Armaturen.
Die beiden Weltkriege im 20. Jh. zeigten
einschneidende Auswirkungen. Nach dem
I. Weltkrieg gingen internationale Märk-
te verloren, und im Ergebnis des II. Welt-
kriegs waren Produktionsstätten massiv
zerstört. Durch das wirtscha� liche Inter-
esse der sowjetischen Besatzungsmacht
an Automatisierungstechnik konnten
die Produktionsstätten wieder aufgebaut
und erweitert werden. Die Unternehmen
Messgerätewerk »Erich Weinert« (MEW)
und Magdeburger Armaturenwerke »Karl
Marx« (MAW) wurden Hauptlieferanten
für Gerätesysteme und Armaturen in der
früheren DDR und auch im Rat für gegen-
seitige Wirtscha� shilfe (RGW). Nach der
politischen Wende 1990 veränderte sich
das Erscheinungsbild der Automatisie-
rungstechnik in Magdeburg signifi kant.
Die großen Industrieunternehmen der
Automatisierungstechnik (MEW, MAW)
verschwanden (wurden »abgewickelt«).
An ihre Stelle traten kleine und mittlere
Unternehmen und bestimmen nun das
Bild einer kleinteiligen Magdeburger Auto-
matisierungstechnik. Im Gegensatz dazu
wurden leistungsfähige außeruniversitä-
re Forschungseinrichtungen gegründet,
die weit über Magdeburg, Sachsen-Anhalt
und Deutschland wirken. Sie repräsentie-
ren mit der Otto-von-Guericke-Universität
und der Hochschule Magdeburg-Stendal
Buch über die Automatisierungstechnik in
Magdeburg erschienenMagdeburger Automatisierungstechnik im Wandel – Vom Industrie- zum Forschungsstandort.
Peter Neumann | ifak Magdeburg (Herausgeber)
den Magdeburger Forschungsstandort für
Automatisierung.
Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert.
Im ersten Teil beschreiben die Autoren den
mess- und armaturentechnischen Bereich
des Magdeburger Maschinenbaus seit 1850
und konzen trieren sich hier auf die welt-
weit agierende Fa. Schäff er & Budenberg
Magdeburg-Buckau. Schließlich gingen
aus diesem Unternehmen die Magdebur-
ger Armaturenwerke und das Messgeräte-
werk Magdeburg hervor. Im zweiten Teil
wird auf die Ausbildung von Technikern,
Ingenieuren, Diplomingenieuren, Bache-
lors und Mastern eingegangen. Aufgezeigt
wird der Weg Magdeburgs hin zum Uni-
versitätsstandort. Die Ausbildungs- und
Forschungsprofi le der Hochschulen und
das Wirken namha� er Hochschullehrer
werden beschrieben. Im dritten Teil wird
die Automatisierungstechnik nach 1990 in
den Hochschulen und Forschungsinstitu-
ten der Magdeburger Region skizziert, wie
das Fraunhofer-Institut fü r Fabrikbetrieb
und -automatisierung IFF, das Institut für
Automation und Kommunikation (ifak) und
das Max-Planck-Institut für Dynamik kom-
plexer technischer Systeme (MPI).
Den heutigen und zukün� igen Arbeits-
und Forschungsinhalten der Automatisie-
rungstechnik folgend, geht das Buch im
vierten Teil auf absehbare Trends der Auto-
matisierungstechnik in der vierten indust-
riellen Revolution (Industrie 4.0) ein. Dieser
Ausblick kann jungen Menschen bei der Be-
rufsorientierung helfen. In weiteren Teilen
erfahren die Leserinnen und Leser Wissens-
wertes über innovative Betriebe sowie den
Beitrag von Ingenieurorganisationen und
können Erlebnisberichte gestandener Mag-
deburger Ingenieure studieren.
Das Autorenteam
Christian Diedrich | Rolf Höltge | Ulrich Jumar |
Achim Kienle | Reinhold Krampitz † | Gü nter Mü ller
| Peter Neumann | Konrad Pusch | Helga Rokosch
| Barbara Schmidt | Ulrich Schmucker | Gerhard
Unger | Gü nter Wolf
Layout, Satz, Redaktion und Umschlag
Dipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt, VDI | Ingenieurbü ro
Schmidt
Herstellung
Grafi sches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe
1. Aufl age | ISBN 978-3-944722-75-7
© Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | ifak
e. V., 2018
Vertrieb
ifak e. V. | Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jumar
Werner-Heisenberg-Straße 1 | 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 990140 | info@ifak.eu
Preis pro Exemplar 19,00 Euro inkl. MwSt.
bei Selbstabholung vom ifak e. V.,
zzgl. Porto und Verpackung bei Versand
Barbara Schmidt, Christian Diedrich, Gü nter Wolf,
Peter Neumann, Ulrich Jumar und Gü nter Mü ller (v. l.)
präsentieren das druckfrische Buch. Foto: ifak e. V.
48 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Aufruf zur
Antragstellung
für den
VDI-Förder-
preis 2019Mit der Unterstützung der Fördern-
den Unternehmen des VDI-Magde-
burger BV sollen auch im Jahr 2019
heraus ragende Leistungen junger
Ingenieure und Naturwissenscha� ler
durch den VDI-Magdeburger BV ge-
würdigt werden.
Antragsberechtigt sind Ingenieure
und Naturwissenscha� ler aus Wis-
senscha� und Wirtscha� , die jünger
sind als 30 Jahre. Eine Einschränkung
der Wissenscha� s disziplin bzw. der
Arbeit erfolgt nicht, sie sollte jedoch
im Zuständigkeitsbereich des VDI-
Magdeburger BV liegen.
Das Antragsformular steht unter fol-
gender Adresse zum Download zur
Verfügung:
www.vdi.de/magdeburg >
Förderpreis
Ihren Antrag auf Auszeichnung rich-
ten Sie bitte bis 31.03.2019 an
VDI-Magdeburger Bezirksverein
Geschä� sstelle
Sandtorstraße 23 | 39106 Magdeburg
foerderpreis@bv-magdeburg.vdi.de
Eine Auswahl der zu prämieren-
den Arbeiten erfolgt durch eine
Experten gruppe unter Ausschluss des
Rechts weges. Aus organisatorischen
Gründen versenden wir keine Ein-
gangsbestätigung sowie keine Mit-
teilungen zum Ergebnis des Auswahl-
verfahrens. Die Gewinner werden
schri� lich informiert und zur Preis-
verleihung eingeladen.
Simulation von Prozesswasser in der StahlindustrieLeonie Förster M. Sc.
Die Aufb ereitung und Wiederverwendung
von Prozesswasser ist für viele Industriezwei-
ge von ökonomischem und ökologischem In-
teresse, da Frischwasser o� eine begrenzte
Ressource darstellt. In den Kühlwasserkreis-
läufen der Stahlindustrie reichern sich durch
Chemikaliendosierung Salze an, die einen
kontinuierlichen Austausch des Kühlwassers
durch Frischwasser erfordern. Durch bedarfs-
gerechte Dosierung von Kühlwasserchemi-
kalien einerseits und durch die Entwicklung
geeigneter Verfahren zur Salzabtrennung aus
Zulauf-, Kreislauf- und Absalzwasser ande-
rerseits soll der Frischwasserbedarf halbiert
werden.
Die Referentin erläuterte in ihrem Vor-
trag am 25.10.2018, wie die Simulations-
so� ware SIMBA# für die speziellen Anfor-
derungen angepasst und erweitert wurde,
um die komplexe Kühlwassermatrix und
die Struktur der Kühlkreisläufe mit ihren
Entsalzungstechnologien, Wärmeströmen
und Versorgungssystemen modellieren zu
können.
Darüber hinaus sind viele Unternehmen
daran interessiert, die Umweltauswirkun-
gen der Herstellung, des statischen Be-
triebs und der Entsorgung mittels Life Cyc-
le Assessment (LCA) abschätzen zu können.
SIMBA# ermöglicht auch die Simulation des
dynamischen Betriebs und ermöglicht da-
mit eine feinere Abschätzung als ein klassi-
sches LCA-Tools.
Was haben Elektrobusse eigentlich mit dem Stromnetz zu tun?Dipl.-Inf. Christian Hübner | Dipl.-Inf. Sebastian
Naumann
Nicht zuletzt aufgrund der Lu� belastungen
durch Feinstaub und Stickoxid in den deut-
schen Ballungsräumen streben auch Betrei-
ber des ÖPNV eine sukzessive Umstellung
ihrer Dieselbusfl otte auf Busse mit alternati-
ven Antrieben an, wobei sich gegenwärtig vor
allem batterieelektrische Fahrzeuge sowohl
technisch als auch wirtscha� lich anbieten.
Pilotprojekte mit jeweils einer auf Elektro-
betrieb umgestellten Linie laufen bereits seit
einigen Jahren in verschiedenen deutschen
Städten. In Sachsen-Anhalt wird derzeit mit
der Einführung von Elektrobussen in Dessau,
Halle und Magdeburg begonnen.
Im Vortrag am 15.11.2018 wurden ver-
schiedene Ergebnisse aus dem laufenden
Verbundprojekt MENDEL (Minimale Be-
lastung elektrischer Netze durch Lade-
vorgänge von Elektrobussen) vorgestellt,
dessen primäre Ziele einerseits in der
möglichst kostengünstigen Integration
der Ladepunkte in bestehende Strukturen
der Stromverteilnetze und andererseits in
einer netzdienlichen und damit ebenfalls
kostengünstigen Organisation der Lade-
vorgänge liegen. Es wurden dabei sowohl
Aspekte der Planung als auch des Betriebs
betrachtet.
Kolloquien zu Fragen der
AutomationAK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V. Magdeburg
Die Kolloquien des VDI-/VDE-AK Mess- und Automatisierungstechnik werden regelmäßig
gemeinsam mit dem ifak e. V. unter großem Interesse durchgeführt. Folgende Themen
waren Inhalt der letzten zwei Kolloquien:
49MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDI-Magdeburger Bezirksverein
Am 29.11.2018 erfolgte die feierliche Inbe-
triebnahme neuer Laborräume. Das seit mehr
als 60 Jahre bestehende Labor für Lebensmit-
tel- und Umweltanalytik hat vor allem in den
letzten 26 Jahren seit der Privatisierung eine
rasante Entwicklung genommen. Der 1994
errichtete zweistöckige Anbau am Hauptge-
bäude ist nun um eine Etage vergrößert wor-
den. Rund 300 m2 moderne und mitarbeiter-
freundliche Laborfl ächen stehen nun mehr
zur Verfügung, um den Kunden in gewohnter
Weise qualitäts- und termingerechte Laborer-
gebnisse zu liefern. Es wurde insgesamt rund
eine Million Euro investiert.
Die Erweiterung war notwendig, um zu-
sätzliche Au� räge annehmen zu können.
Vor gut sechs Jahren hat die Politik auf die
stetig hohen Erkrankungen und Todesfälle
durch Legionellen mit der Änderung der
Trinkwasserverordnung reagiert. Damit
wurden Vermieter und öff entliche Einrich-
tungen zur Überprüfung ihrer Trinkwasser-
erwärmungsanlagen verpfl ichtet. Die ÖHMI
Analytik übernimmt u. a. für Wohnungsge-
Inbetriebnahme neuer mikro biologischer Labore bei ÖHMIPM ÖHMI Analytik GmbH
sellscha� en- und -genossenscha� en, für
private Verwalter von Immobilien und für
die öff entlichen Einrichtungen diese Kon-
trollen. Im Jahr 2017 wurden auch Indus-
trieunternehmen, die über Kühltürme und
Nassabscheider verfügen, auf Grundlage
der 42. Bundesimmissionsschutzverord-
nung zu regelmäßigen mikrobiologischen
Kontrollen verpfl ichtet.
Mit der Investition können nun wei-
tes gehend die mikrobiologischen Unter-
suchungen von Lebensmitteln und Was-
ser räumlich optimaler getrennt werden.
Gleichzeitig wurden die Lagerkapazitäten
der Laborproben erweitert.
Den Tag der feierlichen Inbetriebnahme
nutzten geladene Gäste, unter ihnen die
Ministerin für Arbeit, Soziales und Integra-
tion, Frau Petra Grimm-Benne, um sich von
der modernen Laborausstattung auf nun
mehr als 2 000 m2 zu überzeugen.
www.oehmi.de
Meldungen
Schlüsselübergabe: Dr. Sylvia Busch, Geschä� sfüh-
rerin ÖHMI Analytik GmbH, und Dr. Carsten Transfeld,
Vorstand ÖHMI AG. Fotos (2): ÖHMI AG
Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales
und Integration des Landes Sachsen-Anhalt (2. v. l.).
SchirmherrschaftDipl.-Ing. Jana Bergner | Geschä� sstellenleiterin VDI Magdeburger BV
Foto: Viktoria Kühne
Staatssekretär Dr. Jürgen Ude lud Mitte November 2018 ins Tech-
nikmuseum Magdeburg zu seinem Geburtstagsempfang ein. Wir
folgten dieser Einladung mit Freude und gratulierten zum runden
Geburtstag im Namen des Vorstands und der Geschä� sstelle des
VDI-Magdeburger BV.
Prof. Rüdiger Bähr, Staatssekretär Dr. Jürgen Ude und Jana Bergner (v. l.) beim
Empfang anlässlich des runden Geburtstags des Staatssekretär Dr. Ude, VDI-Mitglied
beim Magdeburger BV, im Technikmuseum Magdeburg.
50 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
VERANSTALTUNGTIPPS
Januar
Do 10.01.2019, 17:15 Uhr
AK Fahrzeug- und Verkehrstechnik | OVGU | IKAM | MAHREG
Vortragsveranstaltung zu Trends und Lösungen in der Fahrzeug- und Verkehrs-
technik | Automatisiertes Fahren: Evolution oder Game Changer
Ref.: Arno Schaumann, Abteilungsleiter Forschung Fahrzeugsicherheit und
Automatisiertes Fahren Robert Bosch GmbH, Renningen
Ort: 39106 Magdeburg, Universitätsplatz 2, Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg, Gebäude 16, Hörsaal 5
Info: Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Bartel, ak-fvt@bv-magdeburg.vdi.de
Die 15.01.2019, 15:00-17:00 Uhr
AK Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik | OVGU | Fakultät für Ver-
fahrens- und Systemtechnik | Institut für Verfahrenstechnik
Kolloquium
Modeling of stochastic biochemical reaction systems
Ref.: Dennis Pischel, Systemverfahrenstechnik (SVT)
A model for predicting colloidal droplet breakup during pulsed combustion
spray drying
Daniel Pramudita, Thermische Verfahrenstechnik (TVT)
Ort: 39106 Magdeburg, Universitätsplatz 2, Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg, Gebäude 25, Raum 201
Info: Prof. Dr.-Ing. habil. Evangelos Tsotsas,Tel. (0391) 67-58784,
ak-gvc@bv-magdeburg.vdi.de
Do 17.01.2019, 15:00-16:00 Uhr
AK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V.
Vortragsveranstaltung | Forschung, die ankommt – Vorstellung der
Zuse-Gemeinscha�
Ref.: Prof. Dr. Ulrich Jumar
Ort: 39106 Magdeburg, Werner-Heisenberg-Str. 1, ifak e. V ., 6. Et., Konferenzraum
Info: Dipl.-Ing. David Hasler,, ak-gma@bv-magdeburg.vdi.de
Mo 21.01.2019, 15:00-17:00 Uhr
AK Senioren
Vortragsveranstaltung | Stand der Technik im automatischen Fahren mit
Erläuterungen zu einem Projekt zur Rufb ereitscha� von Lastenrädern in
Magdeburg
Ref.: Jun.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Schmidt, Institut für Mobile Systeme der Otto-
von-Guericke-Universität Magdeburg
Ort: 39106 Magdeburg, Sandtorstraße 23, ExFa, Bitte bei ZPVP GmbH klingeln
Info: Info: Dr. Friedemann Laugwitz, Tel. (0391) 600244,
ak-senioren@bv-magdeburg.vdi.de
Sa 26.01.2019, 10:00-12:00 Uhr
Magdeburger BV
Kranzniederlegung am Grab von Hermann Gruson, anschließend kleiner
Erfahrungsaustausch | Interne Veranstaltung - geladener Teilnehmerkreis
Ort: 39112 Magdeburg, Leipziger Straße 47, Südfriedhof Magdeburg,
Grab von Hermann Gruson
Info: bv-magdeburg@vdi.de
Februar
Mo 18.02.2019, 15:00-17:00 Uhr
AK Senioren
Vortragsveranstaltung | Südliches Afrika: Sambia, Simbabwe und ein
Schul projekt in Hopley – Bildbericht über eine Privatreise 2017 durch Sambia/
Simbabwe und ein Schulprojekt von Ingenieuren ohne Grenzen in Hopley/
Harare
Ref.: Dr. Ing. Lothar Schulze, Magdeburg
Ort: 39106 Magdeburg, Sandtorstraße 23, ExFa, Bitte bei ZPVP GmbH klingeln
Info: Info: Dr. Friedemann Laugwitz, Tel. (0391) 600244,
ak-senioren@bv-magdeburg.vdi.de
Do 21.02.2019, 15:00-16:00 Uhr
AK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V.
Vortragsveranstaltung | Lu� ultraschall für die Materialprüfung in
Produktionsprozessen
Ref.: Sebastian Wöckel/Hendrik Arndt:
Ort: 39106 Magdeburg, Werner-Heisenberg-Str. 1, ifak e. V ., 6. Et., Konferenzraum
Info: Dipl.-Ing. David Hasler,, ak-gma@bv-magdeburg.vdi.de
HINWEIS zu Fotorechten während aller Veranstaltungen
An den Veranstaltungen nehmen Medienvertreter und/oder Fotografen im Auf-
trag der Veranstalter teil. Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die dabei
entstandenen Fotos zur Veröff entlichung und Verbreitung im Zusammenhang
mit den Veranstaltungen ohne zeitliche und örtliche Befristung durch den Ver-
anstalter verwendet werden können. Mit ihrem Besuch der Veranstaltung willi-
gen die Teilnehmer in die unentgeltliche Veröff entlichung in vorstehender Art
und Weise ein, und zwar ohne, dass es einer ausdrücklichen Erklärung durch die
betreff ende Person bedarf. Bei Nichteinverständnis bitten wir um unmittelbare
Mitteilung bei dem für die Motivsuche verantwortlichen Fotografen!
51MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
VDI-Magdeburger Bezirksverein VERANSTALTUNGTIPPS
März
Mo 14.03.2019, 14:00-17:00 Uhr
AK Senioren
Exkursion | Exkursion nach Ditfurt: Besichtigung der St. Bonifatius-Kirche
und des Heimatmuseums, anschließend Kaff eetrinken in den Räumen des
Museums
Treff punkt: Parkplatz am Ortsrand von 06484 Ditfurt, hinter der Bodebrücke
aus Richtung Weddersleben oder Quedlinburg kommend.
Ref.: Hans-Jürgen Gröpke, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates
Ort: 06484 Ditfurt, Langenberg
Info: Info: Dr. Friedemann Laugwitz, Tel. (0391) 600244,
ak-senioren@bv-magdeburg.vdi.de
Do 21.03.2019, 15:00-16:00 Uhr
AK Mess- und Automatisierungstechnik | ifak e. V.
Vortragsveranstaltung | Li-ion Battery Model in SIMBA for Electric Bus-
Simulation
Ref.: Feng Xie
Ort: 39106 Magdeburg, Werner-Heisenberg-Str. 1, ifak e. V ., 6. Et., Konferenzraum
Info: Dipl.-Ing. David Hasler,, ak-gma@bv-magdeburg.vdi.de
Vorschau
Mo 15.04.2019, 14:00-17:00 Uhr
AK Senioren
Exkursion | Besuch der Vogelschutzwarte Storchenhof in Loburg mit Führung
und Besichtigung des Rittergutes Barby mit anschließendem Kaff eetrinken im
Barby Café
Treff punkt: Parkplatz gegenüber dem Storchenhof
Ort: 29279 Loburg/Möckern, Chausseestraße 18
Info: Dr. F. Laugwitz Tel.(0391) 600244, ak-senioren@bv-magdeburg.vdi.de
Der VDI-Magdeburger Bezirksverein gratuliert auf das Herzlichste zum Geburtstag in den MonatenJanuar, Februar sowie März und wünscht Lebensfreude sowie Gesundheit zum
HINWEIS aufgrund der geltenden EU-DSGVO
Sollten Sie mit einer Veröff entlichung zu Ihrem Jubiläum aus daten-
schutzrechtlichen Gründen an dieser Stelle nicht einverstanden sein,
möchten wir Sie bitten, der Veröff entlichung Ihrer Daten zu widerspre-
chen. Der Widerspruch ist einmalig, schri� lich und ohne Angabe eines
Grundes an die Geschä� sstelle des VDI-Magdeburger BV, Sandtorstr. 23,
39106 Magdeburg zu richten.
und gratuliert natürlich auch allen anderen Mitglie-dern, die ebenfalls in diesen Monaten Geburtstag haben.
Alle aktuellen Termine auch
im VDI-Online-Veranstaltungs-
kalender mit direkten Links
zur Anmeldung!
www.vdi.de/magdeburg Veranstaltungen
85. GeburtstagDipl.-Ing. Wolfgang Fischer
Dipl.-Ing. Ingrid Weiß
80. GeburtstagDr.-Ing. Lothar Backhauß
Ing. Ekkehart Gämlich
Dipl.-Ing. Dietrich Kroll
75. GeburtstagDipl.-Ing. (FH) Dirk Fiedler
Dipl.-Ing. Gert-Volker Grämer
Dr.-Ing. Horst Lewy
70. GeburtstagDr. rer. nat. Hartmut Grahlert
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Schmidt
65. GeburtstagDipl.-Ing. Hartmut Grätz
Dr.-Ing. Harald Müller
60. GeburtstagDipl.-Ing. Jürgen Hauer
Dr.-Ing. Lutz Rauchhaupt
Prof. Dr.-Ing. Evangelos Tsotsas
50. GeburtstagDipl.-Ing. Heiko Gießmann
Dr. rer. nat. Christoph Ilgner
Dipl.-Ing. Frank Richter
Dipl.-Ing. Ulrike Schneider
Dipl.-Ing. (FH) Harald Wagner
Bernd Witte
40. GeburtstagMartin Drexler B. Eng.
Ulrike Schöne
30. GeburtstagAndre Grüneberg
Stefan Koch
Christoph Meineke
Andreas Neuenfels M. Sc.
Sanchit Rathi M. Sc.
Jens Thürmann M. Sc.
52 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Sehr geehrte Mitglieder,
Freunde und Förderer des VDE
Bezirks vereins Magdeburg e. V.,
wenn Sie diese Ausgabe der MM in den Händen halten,
liegen die besinnlichen Feiertage und der Jahreswechsel
bereits hinter uns. Ich hoff e, Sie konnten diese Zeit im
Kreis Ihrer Familien, Freunde und Partner genießen und
ein wenig Kra� tanken für die neuen Herausforderun-
gen des Jahres 2019. Von daher wünsche ich Ihnen auf
diesem Weg alles Gute, Gesundheit und interessante
Ideen für das neue Jahr.
Ein neues Jahr ist immer auch eine gute Gelegenheit,
mit einem neuen Au� ritt zu starten. – So haben wir es
dank der Unterstützung unserer Mitglieder Frau Gast
und Herrn Bartels geschafft , unsere Internetseite auf
den neuesten Stand zu bringen und wieder an Aktuali-
tät zu gewinnen. Schauen Sie einfach mal rein.
Des Weiteren werfen die ersten Exkursionen und Ver-
anstaltungen ihre Schatten voraus. So planen unsere
Studenten der Universität Magdeburg die Besichtigung
des UW Wolmirstedt unter Mithilfe des VDE. Keine Sor-
ge, auch für Sie als Mitglieder planen wir interessante
Events für das erste Halbjahr – so u. a. den Besuch des
Recyclingmaschinen-Herstellers Doppstadt in Calbe,
den Besuch des RFT-Technik museums und des Techni-
Sat-Werks in Staßfurt und den Besuch des Energiedorfs
Feldheim/Treuenbrietzen. Die genauen Termine und
Einladungen schicken wir wieder rechtzeitig per Mail an
Sie parallel zum Eintrag auf unserer Homepage
www.vde-magdeburg.de.
Ein ganz besonderes Highlight wird im Jahr 2019
unser Symposium für Blitz- und Überspannungsschutz
am 03.09.2019 sein. Wir wollen damit erstmals das kom-
binierte Format einer Fachtagung mit der Möglichkeit
des gemeinsamen Austausches in Magdeburg umset-
zen. Lassen Sie sich überraschen und merken Sie sich
den Termin schon einmal vor.
Wenn Sie selber noch Ideen oder Anregungen haben
oder eine hervorragende Abschlussarbeit eines Studen-
ten bei Ihnen entsteht, die Sie gern auszeichnen wollen,
lassen Sie es uns wissen.
Ich freue mich auf ein weiteres Jahr konstruktiver Zusam-
menarbeit mit Ihnen! – In diesem Sinne, herzlichst
Ihr Lutz Simmang
Vorsitzender VDE BV Magdeburg e. V.
Vernetzt – digital – elektrisch: Darunter präsentierte der VDE auf dem VDE
Tec Summit 2018 im November das gesammelte Wissen für die digitale Gesell-
scha� . Experten diskutierten über die Chancen und Herausforderungen des
digitalen Wandels in Bereichen wie industrielle Produktion, Verkehr, Energie,
Medizin und vernetztes Zuhause. Sie zeigten u. a., wie Künstliche Intelligenz die
Arbeit humaner, 5G die Fertigungsprozesse schneller und Cyber-Security die
Stromversorgung sicherer macht.
Digitalisierung verändert die Gesellscha� in beispielloser Weise. Technologien
wie das Internet der Dinge (IoT), Big Data, Blockchain, künstliche Intelligenz (KI)
und maschinelles Lernen revolutionieren ganze Branchen. Und sie ermöglichen
neue Geschä� smodelle. Angetrieben wird die Revolution durch Daten – sowie die
Möglichkeit, diese intelligent zu analysieren. Hier kommen maschinelles Lernen
und weitere Technologien ins Spiel, die der KI zuzuordnen sind. Die KI stellt eine
große Chance für den Menschen dar, so die Experten. Sie wird Arbeit humaner
machen. Assistenzsysteme werden den Menschen unterstützen und werten Infor-
mationen aus. Aber die Entscheidungen trifft am Ende immer noch der Mensch.
Im Zusammenhang mit der KI wurde auch das Thema Hybride Intelligenz be-
trachtet. Deren wesentliches Merkmal sind Maschinen, die zur Selbstrefl exion
fähig sind. D. h., sie können eigenständig zu Entscheidungen kommen. So lange
KI aber mit Regeln zuzementiert wird und die dahinter stehenden Algorithmen
nicht zur Entfaltung kommen können, entsteht nichts Neues, vertrat ein weite-
rer Experte. Eigenständige Entscheidungen sollen seiner Meinung nach auch von
Fahrzeugen getroff en werden können. Denn auch hier wird die Digitalisierung für
große Veränderungen sorgen. Autos werden kün� ig nicht nur Daten von ihren
eigenen Sensoren verarbeiten, sondern auch mit ihrer Umgebung permanent
kommunizieren – etwa mit anderen Fahrzeugen, Ampelanlagen oder Verkehrs-
leitsystemen. So lassen sich Unfälle verhindern, Verkehrsfl üsse steuern und Staus
reduzieren. Die Zukun� stechnologie E-Mobilität lässt sich in ein integriertes Kon-
zept einbinden. Der vorgestellte Ansatz umfasste dabei alle Aspekte der E-Mobi-
lität. Angefangen bei der Prognose und Identifi kation neuer E-Ladepunkte, der
Pilotierung kurzfristiger Überbrückungslösungen, Netzverstärkungen, die Ent-
wicklung von intelligenten und kundenfreundliche Lösungen sowie das Engage-
ment in Gremien und in der Öff entlichkeitsarbeit, um die Mobilitätswende für alle
Beteiligten zum Erfolg werden zu lassen. Auch der Sektor Energie spielt eine Rol-
le, wenn es um den Einsatz von Elektrofahrzeugen geht. Und dieser ist über das
Thema Smart Grid ebenfalls ein Spielfeld der Digitalisierung – eines, das auch be-
sonders geschützt werden muss. Denn mit der Vernetzung steigt auch das Sicher-
heitsrisiko. Sowohl Hacker-Angriff e von außen als auch Insider-Manipulationen
gefährden die Zuverlässigkeit der Stromversorgung. In diesem Zusammenhang
forderte ein weiterer Experte deutlich bessere Zugriff s- und Zugangskontrollen
für die Systeme im Smart Grid. Er beschrieb konkret, wie eine Sicherheitsinfra-
struktur für die Energieversorgung aussehen muss. Sicherheit war ohnehin einer
der thematischen Schwerpunkte des VDE TecSummit. Denn nicht nur im Ener-
giesektor erhöht die wachsende Vernetzung das Risiko von Attacken. Das gleiche
VDE Tec SummitExperten über selbstdenkende Maschinen
und sichere Netze.
Zusammenfassende Auszüge aus der PM VDE
53MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESVDE Bezirksverein Magdeburg
In Mitteldeutschland wird ein einzigartiges
Versuchslabor entstehen, in dem Wissen-
scha� ler die Herausforderungen im Hoch-
spannungsnetz der Zukun� simulieren
und erforschen können. Universitäten aus
Sachsen-Anhalt und Thüringen werden ge-
meinsam mit der Siemens AG in den nächs-
ten drei Jahren Steuerungs- und Regelungs-
technologien entwickeln, die das deutsche
Strom-Transportnetz auf die Anforderun-
gen der Energiewende vorbereiten.
Hintergrund dieses Forschungsprojekts
ist die von der Bundesregierung ausgeru-
fene Energiewende. Die Prozesse im bun-
desdeutschen Stromnetz werden durch die
zunehmende Einspeisung von Wind- und
Sonnenenergie einerseits und den daraus re-
sultierenden Transport über weite Strecken
andererseits wesentlich komplexer und dy-
namischer. Es ist Experten zufolge absehbar,
dass die heutigen Mechanismen zur Beob-
achtung und Steuerung kün� iger Anforde-
rungen nicht mehr genügen werden.
Ein wesentlicher Schwerpunkt des vom
BMWi mit rund 5 Mill. Euro geförderten
Forschungsprojekts sind sog. Smart Grids,
intelligente Stromnetze für eine effi ziente
Energieversorgung. Sie vernetzen, steuern
und überwachen Stromerzeuger, Strom-
speicher, Verteilungsnetze und Verbrau-
cher. Smart Grids können bspw. innerhalb
von Hundertstelsekunden Störungen durch
Blitzschläge, Baggerbiss, Vögel oder Kurz-
schlüsse identifi zieren und darauf reagie-
ren. »Das an der OVGU bereits bestehende
Smart Grid-Labor wird deshalb ein wesent-
licher Bestandteil des neuen Forschungs-
projekts«, erklärt Prof. Lindemann, Dekan
der Fakultät für Elektrotechnik und Infor-
mationstechnik der OVGU. »Windenergie
wird hauptsächlich in Norddeutschland
ins Netz eingespeist, Ballungsgebiete mit
hohem Stromverbrauch liegen vielfach im
Sü den. Unsere Arbeiten zielen darauf ab,
dass die elektrische Energie den optima-
len Weg durchs Netz nimmt und die Ver-
braucher bedarfsgerecht aus erneuerbaren
Quellen versorgt werden. So arbeiten wir an
der OVGU erfolgreich an Zukun� sthemen
für die elektrische Energieversorgung.«
An der TU Ilmenau wird im Rahmen des
Projekts demnächst eine dynamische Netz-
leitwarte entstehen, die das simulierte Mag-
deburger Hochspannungsnetz aus der Fer-
ne überwacht, steuert und das intelligente
Datenmanagement übernimmt.
Spezialisten für Regeltechnik und Leis-
tungselektronik von der Ruhr-Universität
Bochum arbeiten im Projekt ebenso mit wie
Forscher des Fraunhofer IFF Magdeburg so-
wie des Fraunhofer IOSB-AST Ilmenau. Sie
bringen ihr Know-how u. a. für den Aufb au
einer zukun� ssicheren automatisierten IT-
und Kommunikationsinfrastruktur in der
Stationstechnik und dem gesamten Ener-
gieleitsystem ein. »Die Automatisierung
ist nur mit standardisierten, gesicherten
Schnittstellen und Datenformaten möglich.
Das ist unser Forschungsau� rag im Dyna-
Grid-Projekt«, erklärt Prof. Komarnicki vom
Fraunhofer IFF. Siemens als Anbieter eines
umfassenden Portfolios fü r den gesamten
Hochspannungsbereich wird die Forschung
koordinieren. Das DynaGridCenter beinhal-
te aber nicht nur den Aufb au des über zwei
Bundesländer verteilten Demonstrators, so
Siemens-Projektleiter Prof. Krebs. »In Mit-
teldeutschland haben wir international an-
erkannte Experten für die Lösung dieser spe-
zifi schen Herausforderungen beim Umbau
unseres Energieversorgungssystems. Unser
Ziel ist es, hier ein dauerha� es Forschernetz-
werk zur gemeinsamen Weiterentwicklung
von Hochtechnologien zu etablieren.«
»Der Schwerpunkt der Energiewende in
Deutschland liegt auf nachhaltigen Ener-
giesystemen«, so Staatssekretärin Dr. Tama-
ra Zieschang zum Start des länderübergrei-
fenden Forschungsprojekts. »Doch müssen
diese stabil und zuverlässig arbeiten. Das
Verbundprojekt ›Dynamische Leitwarte‹ ist
in Mitteldeutschland bestens platziert und
beginnt zum richtigen Zeitpunkt.«
Dynamische Leitwarte für in-
telligentes NetzmanagementProf. Dr.-Ing. Andreas Lindemann, Marc Gebhardt M. Sc. | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Prof. Dr.-Ing. Andreas Lindemann, Dekan der
Fakultät für Elektrotechnik und Informations-
technik der Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg (OVGU)
Tel. (0391) 67-58594
andreas.lindemann@ovgu.de
gilt für Produktionsumgebungen, den Verkehr oder das Internet
der Dinge generell. Zahlreiche Experten widmeten sich daher der
Cyber-Security in den verschiedenen Bereichen und es wurde hier-
bei die Plattform CERT@VDE vorgestellt, die speziell auf mittelstän-
dische Unternehmen ausgerichtet ist. Darüber können Hersteller,
Integratoren, Maschinenbauer und Betreiber von Produktionsan-
lagen Informationen über Cybersicherheitsprobleme und potenziel-
le Schwachstellen austauschen. Die grundlegende Voraussetzung
für den digitalen Wandel ist jedoch, dass Daten fl ießen – und dies
besonders schnell. Die Experten des VDE TecSummit setzen daher
große Hoff nungen auf 5G. Bei dem kommenden Standard sollen
verschiedenen Netztechnologien miteinander zusammenspielen
– sowohl die kommende zellulare Mobilfunkgeneration als auch W-
LAN. Das Netzwerk entscheidet dann stets selbst, welche Technik für
welchen Teilnehmer und für welche Anwendung geeignet ist. Ziel ist
ein extrem hoher Datendurchsatz (10 Gb/s), minimale Latenz (1 ms),
hohe Netzverfügbarkeit und Sicherheit. 5G wird ein taktiles Internet
möglich machen. Dann können mobile Roboter im Fertigungstakt
drahtlos miteinander kommunizieren oder smarte Sensoren ihre
Informationen in Echtzeit bereitstellen. Unter der Überschri� »5G
treibt Industrie 4.0« berichteten Experten zudem über den Einsatz
des Standards in der Fabrik der Zukun� .
54 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Sehr geehrte Ingenieurinnen und Ingenieure,
sehr geehrte Leserscha� ,
Ingenieure tragen mit ihren Leistungen für
das Gemeinwesen große Verantwortung zum
Erhalt der Umwelt und der Lebensgrund-
lagen, für eine funktionierende Infrastruktur
und für die Qualität, Sicherheit und Nach-
haltigkeit von technischen Anlagen. Sie sind
wichtige Impulsgeber für neue Technologien
und Innovationen sowie für deren wirtscha� -
liche Umsetzung.
Die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt stellt
sich das Ziel, die Bedeutung, die Vielfalt und
das Ansehen unseres Berufes in Deutsch-
land darzustellen und weiterzuentwickeln.
Schwerpunkte der Kammer sind daher, den
Ingenieur – gleich welcher Fachrichtung, ob
freiberufl ich oder als Angestellter tätig in
Unternehmen der freien Wirtscha� , in Ver-
waltungen bei Bund, Land oder Kommune,
bei Dienstleistern und in anderen Einsatz-
gebieten – als Gestalter der Gesellscha� in
allen Belangen zu unterstützen, die Rahmen-
bedingungen insbesondere für kleine und
mittelständische Strukturen zu erhalten und
zu stärken sowie partnerscha� liche Inge-
nieurarbeit zu fördern.
Eine zeitgemäße, zukun� sfähige Inge-
nieurtätigkeit bedeutet für uns, sich gesell-
scha� spolitisch zu Wort zu melden, aktiv
gesellscha� liche Positionen zu besetzen und
diese verständlich und bürgernah zu kom-
munizieren. Daher haben wir uns als Inge-
nieurkammer Sachsen-Anhalt entschieden,
die Mitherausgeberscha� der Mitteldeut-
schen Mitteilungen zu übernehmen.
Wir hoff en, dass wir mit unseren Beiträgen
auch Ihr Interesse an der Arbeit der Inge-
nieurkammer Sachsen-Anhalt wecken kön-
nen und wünschen Ihnen viel Freude beim
Lesen.
Mit besten Grüßen
Dipl.-Ing. Jörg Herrmann
Präsident
Dipl.-Ing.-Ök. Susanne Rabe
Geschä� sführerin
In der 37. Sitzung des Vertretergremiums
der Ingenieurversorgung Mecklenburg-
Vorpommern (IV-MV) am 03.07.2018 in der
Geschä� sstelle in Schwerin wurde u. a. die
Neufassung der Satzung über die IV-MV vom
25.09.2009 besprochen und verabschiedet.
Ein wesentlicher Änderungsbedarf ergab
sich aus der Notwendigkeit einer Anpassung
der versicherungsrechtlichen Grundlagen
an die erhöhten Anforderungen der Risiko-
vorsorge, welche sich aus den grundsätzlich
veränderten Bedingungen an den Kapital-
märkten ergibt. Zudem war das in der ak-
tuellen Satzung festgelegte maximale Ein-
trittsalter von 45 Jahren aus rechtlicher und
berufspolitischer Sicht zu überprüfen, ins-
besondere um den Forderungen der ange-
schlossenen Kammern an eine berufsstän-
dische Versorgung auch weiterhin gerecht
zu werden und die Handlungsfähigkeit der
IV-MV auch zukün� ig zu gewährleisten.
Eine der wesentlichen Satzungsände-
rungen war auch, das in § 9 festgelegte
Höchsteintrittsalter von bislang 45 Jahren
zu überprüfen und wurde von 45 Jahren auf
62 Jahre erhöht. Die Teilnehmer des Versor-
gungswerks haben zunehmend Probleme,
wenn sie in einem Alter von über 45 Jahren
den Arbeitgeber wechseln und weiterhin als
Pfl ichtmitglied des Versorgungswerks an-
erkannt werden wollen. Dies gefährdet die
persönliche Zukun� ssicherung der Mitglie-
der der Kammern. Insgesamt sieht sich die
IV-MV entsprechend ihres gesetzlichen Auf-
trages als 1. Säule der gesetzlichen Altersvor-
sorge in der Pfl icht, auch dann für die versi-
cherten Ingenieure einzustehen, wenn diese
sich nach dem 45. Lebensjahr selbstständig
machen und folgt damit den berufspoliti-
schen Entscheidungen der angeschlossenen
Kammern.
Die 45-Jahres-Grenze wäre zudem europa-
rechtlich kaum haltbar. Aus versicherungs-
Versorgungswerk erhöht
das EintrittsalterBeratende Ingenieure können bis zum 62. Lebensjahr eintreten.
Susanne Rabe | Geschä� sführerin
mathematischer Sicht ist die Erhöhung
der Altersgrenze abgesichert, da durch das
Kapitaldeckungsverfahren keine Umlage-
elemente enthalten sind. Die Höhe des Ein-
trittsalters wurde gewählt, da ein Zeitraum
von 60 Monaten gemäß § 25 als Vorausset-
zung für den Bezug von Altersruhegeld und
die Regelaltersgrenze auf 67 Jahre festge-
setzt ist. Der § 10 b befasst sich mit der Stich-
tagsregelung im Zusammenhang mit der Er-
höhung des Eintrittsalters auf 62 Jahre. Die
in der Satzung der IV-MV geregelte Pfl icht-
teilnahme wurde wegen des Gleichheits-
prinzips gewählt und gewährleistet in Ein-
zelfällen ggf. eine rückwirkende Befreiung
von der gesetzlichen Rentenversicherung.
Die Regelungen zu den Wartezeiten für den
Bezug einer Berufsunfähigkeitsrente gemäß
§ 24 wurden für die Teilnehmer ergänzt, wel-
che der IV-MV nach Vollendung des 45. Le-
bensjahres beitreten. Hinzugefügt wurde
hier die Wartezeit zwischen dem 45. bis
55. Lebensjahr, die linear zwischen 24 und
60 Monaten auf 42 Monate festgelegt wur-
de. Bezüglich der Feststellung einer Berufs-
unfähigkeit im Sinne der Satzung wurden
die Anordnungsmöglichkeit eines weiteren
fachärztlichen Gutachtens sowie Regelun-
gen zur Erweiterung der Mitwirkungspfl icht
von Versicherten zur Verbesserung ihres
Gesundheitszustands in die Satzung aufge-
nommen. Mit den in § 27 geänderten Rege-
lungen zum Anspruch auf Witwen- und Wit-
werrenten soll in Anlehnung an das SGB IV
ein Ausschluss von sog. »Versorgungsehen«
erreicht werden.
Ingenieurversorgungen (IV) oder auch
Versorgungswerke für Ingenieure (VWI)
sind berufsständische Einrichtungen zur
Versorgung im Alter, bei voller oder teilwei-
ser Berufsunfähigkeit und zur Versorgung
von Hinterbliebenen der Mitglieder. Ver-
sorgungswerke unterstehen der Rechtsauf-
Dipl.-Ingnnnnnnnnnnnnn . Jörg Herrmann
Dippppppl.-Ing.-Ök. Susan
55MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESIngenieurkammer SACHSEN-ANHALT
sicht des Landes und der Versicherungsauf-
sicht der zuständigen Landesbehörde.
Das Versorgungswerk ist eine selbst ver-
waltete Einrichtung des Berufsstandes der
Ingenieure. Dem IV-MV, das bereits 1995
gegründet wurde, haben sich mehrere In-
genieurkammern (IK) angeschlossen. Seit
dem 01.01.2002 ist auch die IK Sachsen-An-
halt im IV-MV organisiert. Sie ist mit zwei
Mitgliedern im Vertretergremium des IV-
MV vertreten.
Die IK Sachsen-Anhalt bietet seinen Mit-
gliedern, die den Status »Beratender Inge-
nieur« haben und das 62. Lebensjahr noch
nicht vollendet haben, eine Mitgliedscha�
im IV-MV.
dass Bauvorlageberechtigte gegen etwaige
Schäden, die sich bei der Berufsausübung
ergeben können, vollumfänglich versichert
sind. Das ist ein wichtiger Aspekt des Ver-
braucherschutzes, den u. a. die AK und die
IK durch die Verpfl ichtung ihrer Mitglieder
auf gesetzlicher Grundlage nachkommen.
Letztmalig scheiterte die Einführung einer
»Kleinen Bauvorlage« vor drei Jahren im
Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.
Und das lag nicht nur an den Argumenten
der AK, der IK und der Berufsverbände,
es lag insbesondere daran, dass die Ha� -
pfl ichtversicherer es ablehnten, einen Kreis
»neuer« potenzieller Entwurfsverfasser zu
versichern.
Die Komplexität des Bauens hat mit den
Jahren zugenommen. Selbst Absolven-
ten der Fachrichtung Architektur müssen
nach ihrem mindestens achtsemestrigen
Studium die Ausübung einer zweijährigen
berufspraktischen Tätigkeit nachweisen,
bevor es möglich ist, in die Architekten-
und Stadtplanerliste eingetragen zu wer-
den. Erst dieser Eintrag berechtigt sie, die
geschützte Berufsbezeichnung »Architekt«
zu tragen, an die dann wiederum die Bau-
vorlage geknüp� ist. So verhält es sich auch
mit der Liste der bauvorlageberechtigten
Ingenieure: Eine Mindeststudiendauer von
sechs Semestern und eine sich anschlie-
ßende zweijährige berufspraktische Tätig-
keit ist Voraussetzung für die Eintragung in
die von der IK geführte Liste der bauvorla-
geberechtigten Ingenieure.
Umfangreiche Kenntnisse des öff ent-
lichen Baurechts (Planungs-, Denkmal-
schutz-, Naturschutz- oder Straßen- und
Wegerecht), der Vorschri� en zur Energie-
einsparung, der Tragwerksplanung und
die Anwendung örtlicher Bauvorschri� en
können auch bei sog. kleinen Bauaufgaben
durchaus von Belang sein. Die Ausbildung
Beide Kammern lehnen die »Kleine Bau-
vorlage« ab!Ingenieurkammer- und Architektenkammer Sachsen-Anhalt sind sich einig.
Prof. Axel Teichert | Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt
Dipl.-Ing. Jörg Herrmann | Präsident der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt
Gemeinsame Position der Architekten-
kammer (AK) Sachsen-Anhalt und der In-
genieurkammer (IK) Sachsen-Anhalt zu den
Überlegungen der Einführung einer »Klei-
nen Bauvorlageberechtigung« in Sachsen-
Anhalt
In acht Bundesländern gibt es in den jewei-
ligen Landesbauordnungen (LBO) die sog.
»Kleine Bauvorlageberechtigung« für einen
bestimmten Personenkreis und für einen
ganz speziellen Bereich von Bauvorlagen. Der
Landtag von Sachsen-Anhalt befasste sich am
27.09.2018 erstmals mit dieser Frage und ver-
wies die weitere Diskussion in die Ausschüsse
für Landesentwicklung und Verkehr und für
Wirtscha� , Wissenscha� und Digitalisierung.
Bauherren haben nicht nur einen An-
spruch auf eine genehmigungsfähige Pla-
nung, sie haben auch Anspruch darauf,
von Meistern und Technikern, die auf die-
se spezielle Aufgabe nicht ausgerichtet ist,
kann ein Studium nicht ersetzen.
Seit vielen Jahren wird daran gearbeitet,
das Bauen in Deutschland zu vereinfachen.
Die Vereinheitlichung der LBO, insbesondere
unter der Berücksichtigung der EU-Dienst-
leistungsrichtlinie, ist dazu ein wichtiger
Schritt. Die Musterbauordnung ist die Grund-
lage dafür. Gerade kürzlich hat der Landtag
Sachsen-Anhalt eine Novelle der LBO basie-
rend auf der Musterbauordnung beschlos-
sen, diese kennt die »Kleine Bauvorlage« im
Übrigen nicht. Bei genauerer Betrachtung ist
auch die »Kleine Bauvorlage« in jenen Län-
dern, in denen sich diese Privilegierung in
den LBO wiederfi ndet, sehr unterschiedlich
geregelt. Ein weiteres Auseinanderdri� en
der LBO kann nicht gewollt sein.
Die »Kleine Bauvorlage« gibt es bisher
nur in den alten Bundesländern, einge-
führt vor einem historischen Hintergrund
der Entwicklung von Handwerksbetrieben
und beibehalten im Status eines gewissen
Bestandsschutzes. In Sachsen-Anhalt be-
steht keine Notwendigkeit, für Handwer-
ker und Techniker, egal welcher Profession,
eine Bauvorlageberechtigung in der LBO
vorzusehen. In der mehr als 25-jährigen
Geschichte von AK und IK gab es von inter-
essierten Handwerkern kaum eine Hand-
voll Anfragen. Und wenn, erfolgten diese
überwiegend von Handwerksmeistern und
Technikern aus den alten Bundesländern,
in denen es eine »Kleine Bauvorlage« gab.
Aus Sicht der AK sowie der IK Sachsen-
Anhalt ist die Einführung einer »Kleinen
Bauvorlage« sowohl für Handwerksmeister
verschiedener Gewerke als auch für staat-
lich geprü� e Techniker weder notwendig
noch zeitgemäß. Insbesondere aus Verbrau-
cherschutzgründen sollte davon abgesehen
werden.
Ansprechpartnerin der IK Sachsen-Anhalt
Frau Nancy Meier | Tel. (0391) 62889-80
meier@ing-net.de
56 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLES
Die Gießerei-Branche übt in der deutschen
Industrie eine Schlüsselfunktion aus, denn
die ca. 600 überwiegend mittelständischen
Eisen-, Stahl- und Nichteisen-Metallgießerei-
en beschä� igen ca. 80 000 Mitarbeiter. Sie ist
integraler Bestandteil wichtiger Wertschöp-
fungsnetzwerke der deutschen Indus trie. Als
Grundstoffi ndustrie übernehmen die Gieße-
reien eine führende Stellung in Fragen der
Innovation z. B. in der Automobilindustrie
und im Maschinenbau. Die Deutsche Bank
bezeichnet die Branche als »systemrelevant«.
Hinsichtlich Qualität und Prozessinnovation
ist die Gießereiindustrie weltweit führend,
im globalen Maßstab jedoch unterliegen
deutsche Gießereibetriebe zunehmend
einem ruinösen Preiswettbewerb.
Der Zyklus der Industrie 4.0 hat sich zwar
noch nicht fl ächendeckend durchgesetzt,
jedoch haben Großunternehmen und ihre
Rund 80 Gäste kamen am 29.11.2018 nach
Quedlinburg in das Palais Salfeldt. Sieben
Unternehmen, die am Projekt DIGISCOUTS
teilnahmen, präsentierten nach sechs Mo-
naten Projektlaufzeit ihre Ergebnisse. Ge-
fördert wurde das Projekt DIGISCOUTS vom
BMWi, fachlich begleitet und unterstützt
vom RKW. Dahinter steht die Idee, das Inte-
resse der Jugendlichen an digitalen Techni-
ken zu nutzen, um die duale Ausbildung im
Betrieb attraktiver zu gestalten und gleich-
zeitig konkreten Nutzen für die beteiligten
Unternehmen zu erzielen.
Und so funktioniert‘s: Digiscout-Betrieb,
Ausbilder und Azubis werden von erfahre-
nen RKW-Coaches begleitet, vor allem bei
Unternehmen profi tieren
von Digitalisierungsprojekten
ihrer Auszubildenden
DIGISCOUTS-Projekt erfolgreich abgeschlossen.
der eigentlichen Arbeit im Unternehmen.
Jeweils mindestens zwei Azubis in einem
Unternehmen fi nden im Rahmen eines
Azubiprojekts heraus, wo im Betrieb Poten-
zial für Digitalisierung steckt.
Nach der Zustimmung der Geschä� s-
führung setzen die Azubis die beste Idee in
maximal sechs Monaten um. »Dabei bauen
die Jugendlichen nicht nur ihre digitalen
Fähigkeiten aus, sondern sammeln auch
wichtige Erfahrungen im Projektmanage-
ment. Und die Unternehmen profi tieren
von digitalisierten Prozessen im Betrieb
und von einer wachsenden Arbeitgeberat-
traktivität.« Die sieben Unternehmen aus
Sachsen-Anhalt sind:
wichtigsten Zulieferbetriebe den Take-off
bereits hinter sich – ein Prozess, der in-
zwischen auch aus Sicht der Mehrzahl der
Unternehmen des verarbeitenden Gewer-
bes unumkehrbar ist und der kün� ig die
Wertschöpfung in der gesamten Industrie,
im Handwerk und bei Dienstleistungen
entscheidend prägen wird. Industrie 4.0 als
technologiegetriebener Prozess ist dabei ein
vielschichtiger Gestaltungsprozess, der tief
in die Arbeitssysteme eingrei� . So ist es auch
in der Gießerei-Branche zu erwarten, dass
Arbeitsinhalte anspruchsvoller werden,
von Mitarbeiter/innen ein stärkeres Pro-
zessverständnis und ein Denken über den
Tellerrand hinaus gefordert wird und
die aktive Einbeziehung und Beteiligung
der Beschä� igten als Gestalter erst die
Industrie 4.0-Umsetzungen im Unterneh-
men ermöglichen.
Gießereien: Zukun� s-Branche
trifft Branchen-Zukun�
DIGISCOUTS-Abschlussevent in Quedlinburg mit
sieben Unternehmen aus Sachsen-Anhalt.
Insbesondere die Arbeits- und Produktions-
systeme müssen als lernfördernde sozio-
technische Systeme entwickelt werden, die
in Anbetracht demografi scher Prozesse u. a.
auch Älteren, Frauen und Migranten/innen
gerecht werden.
Zukun� sentscheidend für die Branche
sind daher vor allem die ständige Weiter-
entwicklung in Technik/Technologie, in
Agilität und Flexibilität der Prozesse sowie
die Förderung und konsequente Nutzung
des Wissens der Mitarbeiter/innen.
Sind Veränderungsprozesse notwendig
oder wie wirken sich Branchen- und Wett-
bewerbstrends auf Ihr Unternehmen aus?
Zur Klärung dieser und anderer Zukun� s-
fragen steht Ihnen das hierfür entwickelte
RKW-Digitalisierungscockpit – kostenfrei
oder begleitet durch unsere Experten – zur
Verfügung.
AWZ Aus- und Weiterbildungszentrum,
Halberstadt
AZURIT Seniorenzentrum, Quedlinburg
Elektroservice Reuss, Ballenstedt
Harzer Naturküche, Quedlinburg
Hotel & Restaurant Weißer Hirsch, Wer-
nigerode
Wersoma Werkzeug- und Sondereinrich-
tungsbau, Magdeburg
WFW Umformtechnik, Quedlinburg
57MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
AKTUELLESRKW Sachsen-Anhalt GmbH
Dieses Mal drehte sich die Mitgliederversammlung um den Ge-
nerationenwechsel. Moderne Bildungsformen der Arbeitswelt
standen im Mittelpunkt der öff entlichen Veranstaltung. Im Mit-
gliederteil wurde ein neuer Vorstand gewählt, der den Anforde-
rungen an den Generationenwechsel Rechnung trägt. Abgerun-
det wurde das Treff en von der zukun� strächtigen Atmosphäre
des neu eröff neten Elbedome im VDTC des Fraunhofers IFF in
Magdeburg.
Wie neue Bildungsformate dazu beitragen können, Mitarbei-
terInnen verschiedener Altersgruppen im Betrieb zu fördern
und Karrieren auszubauen, zeigten Dr. Rainer Thiehoff , Mit-
begründer des deutschen Demographie Netzwerks (ddn), so-
wie Udo Kiel (RKW) in der Ergebnispräsentation des Verbund-
projekts ComWeiter.
Im Anschluss wurde den Gästen eindrucksvoll im Elbe dome
die großfl ächige Darstellung interaktiver Visualisierungen
gezeigt. Durch die gewaltige Dimension im Vergleich zu klas-
sischen Projektionssystemen eignet sich der Elbedome ins-
besondere für die Darstellung großer Objekte, wie Maschinen,
Anlagen, Fabriken, Städte oder ganze Landscha� en.
Highlight der dann folgenden Mitgliederversammlung war
die Wahl des neuen Vorstands. Der alte und neue Vorstands-
vorsitzende Ralf Luther begrüßte die neuen Vorstandsmitglie-
der im RKW Sachsen-Anhalt e. V. und freute sich auf eine gute
Zusammenarbeit im Verein zur Stärkung der Wirtscha� in
Sachsen-Anhalt. Seinen Dank sprach er insbesondere den über-
wiegend altersbedingt ausscheidenden Vorständen für ihr jah-
relanges Engagement im Verein aus.
Mitglied des RKW Sachsen-Anhalt e. V. kann jedes Unterneh-
men bzw. jeder Selbstständige werden, der sich thematisch mit
einem der Schwerpunktthemen des RKW – Innovation, Fach-
krä� e und Gründung – beschä� igt oder dafür interessiert.
Zukun� sthema
GenerationenwechselJahrestreffen der Mitglieder des
RKW Sachsen-Anhalt e. V. im
Elbedome des Fraunhofer IFF.
Für Unternehmen, die
sich ein Bild über die
Auswirkungen und die
Chancen der Digitali-
sierung für die Zukun�
des Unternehmens
machen möchten, hat
RKW ein
DIGITALISIERUNGS-
COCKPIT
entwickelt, das selbst
oder mit Begleitung
durchgeführt werden
kann
https://app.
digitalisierungs-cockpit.
de/#/
RKW Sachsen-Anhalt
GmbH
Horst Mosler
horst.mosler@
rkw-sachsenanhalt.de
Telefon (0391) 73619-0
Funk (0152) 2846 0409
www.rkw-
sachsenanhalt.de
Mitglieder im neuen RKW-Vorstand
Vorstandsvors. Ralf Luther | Stahlbau Magdeburg GmbH
1. stellv. Vorstandsvors. Christoph Gumpert | Wersoma Werkzeug- und Sondereinrichtungs bau GmbH
2. stellv. Vorstandsvors. André KleinheisterkampTherme Thale Betriebsgesellscha� mbH & Co. KG
Manfred Cuno | Grafi sches Centrum Cuno GmbH & Co. KG
Reinhard Schröter | IHK Halle-Dessau
Kevin Kaiser | Handwerkskammer Magdeburg
Dr. Sigrun Trognitz | Arbeitgeberverband der Wirtscha� für Sachsen-Anhalt e. V.
Carmen Niebergall | tourenreich – Architektur- und Kunstreisen Mitteldeutschland
Sascha Singer | thyssenkrupp Presta Schönebeck GmbH
Dr. Carsten Transfeld | ÖHMI AG
Sven Schulze | Kinder- und Jugendhilfezentrum GmbH
André Menke | Sinnovo IT-Services GmbH
Andrea Urbansky | Fraunhofer-Institut Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF
Juliane Wolf | IHK Magdeburg
Prof. Dr. Mirko Peglow | IPT Pergande GmbH
Heidi Werner, Geschä� sführerin RKW Sachsen-Anhalt
GmbH. Fotos (2): RKW Sachsen-Anhalt GmbH
Foto: RKW Sachsen-
Anhalt GmbH
05.03.2019 | 9:30-16:00 Uhr | Magdeburg
Multiplikatoren-Workshop
(kostenfrei)
Einsatz von Planspielen zur Aufdeckung von
Energie- und Ressourceneffi zienzmaßnahmen
Zielgruppe: Berater/Experten und Interessen-
ten für Energie- und Ressourcenmanagement
Info/Anmeldung: Antje Groth
antje.groth@rkw-sachsenanhalt.de
58 MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
WIRTSCHAFT
Vor drei Jahren, in der Ausgabe des ersten
Quartals 2016 der Mitteldeutschen Mittei-
lungen, wurde die Deutsche Industriefor-
schungsgemeinscha� Konrad Zuse e. V. kurz
vorgestellt. Seit dieser Zeit haben die aktu-
ell sechs Mitgliedsinstitute im Land Sach-
sen-Anhalt in loser Folge in den MM oder
im Zuge der Mitgestaltung von Schwer-
punktausgaben ihre Forschungsinhalte
und Projekte näher erläutert. Es sind dies
die anwendungsnah tätigen gemeinnützi-
gen Forschungseinrichtungen
FZ-U – Forschungszentrum Ultraschall
gGmbh, Halle
GMBU e V., Halle
IKTR – Institut für Kunststofft echnologie
und Recycling e. V., Weißandt-Gölzau
ifak – Institut für Automation und Kom-
munikation e. V., Magdeburg
PPM – Pilot Pfl anzenöltechnologie Mag-
deburg e. V., Magdeburg und
SLV Halle GmbH, Halle.
Gegründet wurde die nach dem deutschen
Unternehmer, Ingenieur und Erfi nder Kon-
rad Zuse (1910-1995) benannte Zuse-Ge-
meinscha� im Jahr 2015. Dabei ging die
Gründungsinitiative von den Instituten
selbst aus, die sich damit erstmals eine ge-
meinsame Stimme und Vertretung gaben.
Bundesweit vertritt die Zuse-Gemeinscha�
mit ihrer Geschä� sstelle in Berlin die Inte-
ressen unabhängiger privatwirtscha� lich
organisierter Forschungseinrichtungen.
Heute gehören dem technologie- und bran-
chenoff enen Verband mehr als 70 Mitglieder
an. Typisch für die Mitgliedsinstitute ist ihre
Ausrichtung auf eine praxisorientierte For-
schung für mittelständische Unternehmen.
In der deutschen Forschungslandscha� er-
gänzt die Zuse-Gemeinscha� das Spektrum
von den Hochschulen und Universitäten auf
der einen Seite und den großen Forschungs-
Forschung, die ankommt –
die Zuse-Gemeinscha� 2019
verbünden wie Max-Planck, Fraunhofer,
Helmholtz und Leibniz auf der anderen
Seiten. Der Begriff »Forschungsmittelstand«
bringt gut zum Ausdruck, dass die Mitglieds-
institute der Zuse-Gemeinscha� selbst mit-
telständisch geprägt sind – Forschung aus
dem Forschungsmittelstand und für den
Mittelstand in der Wirtscha� .
Mehrere Studien und Indikatoren bele-
gen, dass in Deutschland die Innovations-
kra� der kleinen und mittleren Unter-
nehmen in den vergangenen Jahren leider
nachgelassen hat. Das ist ein alarmierender
Trend. Die Institute der Zuse-Gemeinscha�
sind innovativ und leistungsfähig, sie haben
hoch qualifi zierte Wissenscha� lerinnen und
Wissenscha� ler, die ebenso fl exibel, praxis-
orientiert und kompetent sind wie der in-
dustrielle Mittelstand, der von ihrer Arbeit
profi tiert. Geeignete rechtliche und fi nan-
zielle Rahmenbedingungen für die mittel-
ständische Forschung sind für die Institute
der Zuse-Gemeinscha� ein Schlüssel, um ihr
erfolgreiches Wirken für die Wirtscha� wei-
ter auszubauen und dem Trend nachlassen-
der Innovationskra� entgegenzuwirken.
Den wissenscha� spolitischen Anliegen
der Zuse-Gemeinscha� nimmt sich ins-
besondere der Senat an. Er wurde von der
Mitgliederversammlung im Herbst 2018
neu gewählt und tagte in der Berlin-Bran-
denburgischen Akademie der Wissenschaf-
ten. Die 18 Persönlichkeiten des Senats
sind Vertreter der Politik, der Wirtscha� ,
der Wissenscha� und aus den Bundesmi-
nisterien für Wirtscha� und Energie sowie
Bildung und Forschung. Als renommierter
Wirtscha� svertreter wirkt aus Sachsen-An-
halt Herr Klemens Gutmann im Senat, Prof.
Ulrich Jumar ist als gewählter Vorsitzender
des Innovationsrates der Zuse-Gemein-
scha� entsendetes Mitglied im Senat.
Dr. Peter Bloß, Dr. Matthias Heider (MdB), Klemens Gutmann, Prof. Dr. Horst Zuse, Nicola Beer (MdB), Claudia
Müller (MdB), Dr. Petra Sitte (MdB), Prof. Dr. Ulrich Jumar, Dr. Thomas Koenen (BDI), Yasmin Fahimi (MdB),
Sabine Maas (BMWi), Prof. Dr. Peter Bofi nger. (v. l.). Foto: Zuse-Gemeinscha� /G. Born
Deutsche Forschungsgemeinscha� Konrad Zuse e. V.Dr. Annette Treffk orn, Geschä� sführerinInvalidenstraße 34 | 10115 BerlinTel. +49 (0) 30 440-6274 | Fax -6297info@zuse-gemeinscha� .dewww.zuse-gemeinscha� .de
59MITTELDEUTSCHE MITTEILUNGEN 1/2019
WIRTSCHAFT
Impressum
Herausgeber
VDI-Landesverband Sachsen-Anhalt
Vorsitzender Hon.-Prof. Dr.-Ing. Mirko Peglow
Sandtorstraße 23, 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 54486-19286 | Fax -19287
lv-sachsen-anhalt@vdi.de | www.vdi.de
VDI-Magdeburger Bezirksverein
Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Bähr
Sandtorstraße 23, 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 54486-19288 | Fax -19289
bv-magdeburg@vdi.de | www.vdi.de
VDE Bezirksverein Magdeburg
Vorsitzender Dipl.-Ing. Lutz Simmang
c/o Schneider Electric Energy GmbH
Halberstädter Straße 32, 39112 Magdeburg
Tel. (0391) 61157-10 | Fax -77
vde-magdeburg@vde-online.de | www.vde.com
Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt
Körperscha� des öff entlichen Rechts
Geschä� sführerin Dipl.-Ing.-Ök. Susanne Rabe
Hegelstraße 23 | 39104 Magdeburg
Tel. (0391) 62889-50 | Fax -99
info@ing-net.de | www.ing-net.de
RKW Sachsen-Anhalt GmbH
Geschä� sführerin Heidi Werner
Werner-Heisenberg-Str. 1, 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 73619-0 | Fax -33
info@rkw-sachsenanhalt.de
www.rkw-sachsenanhalt.de
Redaktion
Ingenieurbüro Schmidt
Dipl.-Ing. (FH) Barbara Schmidt
Büro: Sandtorstraße 23, 39106 Magdeburg
Tel. (0391) 54486-19290
Post: Wolframstraße 25, 39116 Magdeburg
Tel. (0391) 6239-286 | Fax -287
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der Herausgeber nicht gestattet.
Erscheinungsweise 1/4-jährlich
Redaktionsschluss He� 2/2019: 14.02.2019
Anlässlich des letztjährigen ZUSE-TAGES
machte der Präsident der Zuse-Gemein-
scha� , Dr. Ralf-Uwe Bauer, deutlich: »Wir
halten es für zwingend erforderlich, die
Forschungseinrichtungen der Zuse-Ge-
meinscha� und damit die Unternehmen
des Mittelstandes verstärkt zu unterstüt-
zen. Dabei geht es uns um marktvorberei-
tende Forschung ebenso wie um Mittel für
Investitionen sowie um die Finanzierung
zur Weiterentwicklung der wissenscha� -
lichen Exzellenz. Denn die Institute der
Zuse-Gemeinscha� könnten bei verbesser-
ten Rahmenbedingungen noch wesentlich
mehr für die deutsche Wirtscha� und vor
allem für den Mittelstand bewegen.«
Im Verbund der Institute der Zuse-Ge-
meinscha� stellt sich auch das ifak – Insti-
tut für Automation und Kommunikation
in Magdeburg in seinen zahlreichen For-
schungs- und Entwicklungsprojekten dem
Anspruch »Forschung, die ankommt«. Als
vergleichsweise kleines Institut mit 54
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern profi -
tiert das ifak dabei von der wachsenden
Sichtbarkeit und Reputation, welche die
Zuse-Gemeinscha� mit ihren inzwischen
mehr als 6 000 Mitarbeitern, davon etwa
4 800 in Forschung und Entwicklung, er-
reichen konnte. Gepaart mit der eigenen
Expertise in hochaktuellen Arbeitsfel-
dern wie der industriellen Automation,
der Mobilkommunikation und der Digi-
talisierung in den Branchen Verkehr und
Wasserwirtscha� blickt das Institut zu-
versichtlich und mit neuen Plänen in das
begonnene Jahr 2019.
ifak – Institut für Automation und Kommunikation e.V.Prof. Dr. Ulrich JumarWerner-Heisenberg-St. 1 | 39106 MagdeburgTel. +49 (0) 391 9901-410 | Fax 0391 -590ulrich.jumar@ifak.eu | www.ifak.eu
Zwei neue MakerLabs unterstützen künftig Ausgründungen zur Arbeits-welt 4.0 und zur urbanen MobilitätPM OVGU
An der Otto-von-Guericke-Universität Mag-
deburg können seit Oktober in zwei neuen
ego.-Inkubatoren Geschä� sideen entwi-
ckelt sowie Prototypen gebaut und erprobt
werden. Im Beisein des Staatssekretärs im
Ministerium für Wirtscha� , Wissenscha�
und Digitalisierung des Landes Sachsen-
Anhat, Dr. Jürgen Ude, und des Rektors der
Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens
Strackeljan, wurden die Gründerwerkstät-
ten AWI-Lab und das IP-LogMo in Betrieb
genommen, um kün� ig Studierende und
Universitätsangehörige auf ihrem Weg in
die unternehmerische Selbstständigkeit
zu unterstützen. Während das AWI-Lab als
Infrastruktur zur Entwicklung und Erpro-
bung von innovativen Produkt-, Prozess-
sowie Dienstleistungslösungen im Bereich
der Arbeitswelt der Zukun� dient, werden
im fl exiblen Maschinenpark des IP-LogMo
Prototypen für intelligente Logistik- und
Mobilitätslösungen geschaff en. In diesen
sogenannten MakerLabs können Grün-
dungsinteressierte schnell und kosteneffi -
zient ihre Geschä� sideen entwickeln und
Prototypen bauen und erproben. An der
Universität Magdeburg sind derzeit 12 die-
ser ego.-Inkubatoren über alle Fakultäten
verteilt angesiedelt.
»Die MakerLabs der Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg fördern nicht nur
das Gründertum in Sachsen-Anhalt, son-
dern sie steigern auch die Attraktivität
der MINT-Studiengänge an der Universi-
tät Magdeburg durch die Verzahnung mit
Studierendenprojekten oder Abschluss-
arbeiten und fördern so die Kreativität und
Praxisnähe der Absolventen und Absolven-
tinnen«, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Jens
Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg.
ANZE
IGE
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