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Geschäftsbericht 2012Geschäftsjahresbericht
Das Geschäftsjahr 2012
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DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2012 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden
Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung regelmäßig beraten und überwacht. Er war
umfassend in die Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden.
Der Aufsichtsrat wurde bei seiner Aufgabenerfüllung von seinen drei Ausschüssen, dem Personal
ausschuss, dem Auditausschuss sowie dem Projektausschuss unterstützt. In den Ausschuss
sitzungen wurden die Entscheidungsvorlagen intensiv beraten und die Beschlüsse des Aufsichts
ratsplenums vorbereitet.
Im Geschäftsjahr 2012 gab es Veränderungen in der Zusammensetzung des Aufsichtsrates. Auf
der Anteilseignerseite ist Herr HansDieter Poth zum 27.04.2012 ausgeschieden. Zu seinem Nach
folger wurde Herr Ralf Raddatz ab dem 28.04.2012 in den Aufsichtsrat berufen. Herr Professor
KlausDieter Scheurle hat sein Mandat zum 18.09.2012 niedergelegt. Ihm folgte Herr Michael
Odenwald zum 27.09.2012 nach. Frau Dr. Martina Hinricher hat mit Wirkung zum 25.10.2012 die
Nachfolge für Herrn Rainer Münz angetreten, der sein Mandat zum 30.09.2012 niedergelegt hatte.
In seiner 80. Sitzung vom 9. Oktober 2012 hat der Aufsichtsrat Herrn Staatssekretär Michael
Odenwald zum Vorsitzenden gewählt.
Neben der ausführlichen Quartalsberichterstattung erfolgte die Berichterstattung der Geschäfts
führung zur Lage und über die Entwicklung des Unternehmens an den Aufsichtsrat gemäß § 90
Aktiengesetz in vier ordentlichen Sitzungen und drei Sondersitzungen. Zudem wurde der Aufsichts
rat fallweise von der Geschäftsführung über wichtige Themen ad hoc informiert.
Neben der turnusmäßigen Beratung der Quartalsberichte zur Lage des Unternehmens befasste
sich der Aufsichtsrat mit
■ dem Jahresabschluss 2011, dem Lage bericht und dem Bericht der Abschlussprüfer über die
Prüfung des Jahresabschlusses 2011 und
■ dem Wirtschaftsplan 2013 bis 2017 mit dem dazugehörigen Investitions und Finanzplan.
In drei Sondersitzungen beriet der Aufsichtsrat auf Grundlage der Gesellschafterbeschlüsse die
Neustrukturierung der Geschäftsverteilung und entschied über den Wechsel in der Geschäftsführung.
Weitere Schwerpunktthemen der Tätigkeit des Aufsichtsrates waren:
■ die Ersatzinvestitionen in die Flugsicherungssysteme in den Kontrollzentralen des Unteren Luft
raums im Rahmen des Programms P2,
■ die Neuplanung des Systemprojekts „iCAS Oberer Luftraum“,
■ die Erneuerung der Gegensprechsysteme,
■ die Sicherstellung der Liquidität der DFS,
■ das Compliance ManagementSystem
■ und das Kostensenkungsprogramm „HEADING 2012“.
Bericht des Aufsichtsrats
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Die Bestellung der Herren Dieter Kaden, Ralph Riedle und Jens
Bergmann als Geschäftsführer lief zum 31.12.2012 aus. Der
Aufsichtsrat hat das erfolgreiche Wirken für das Unternehmen
gewürdigt.
Der Aufsichtsrat hat die Weichen für die Zukunft gestellt und
in 2012 die Nachfolge in der Geschäftsführung geregelt. Zum
1. September wurde ein eigenständiger Geschäftsführungs
bereich Personal eingerichtet und mit Herrn Dr. Michael Hann
als Personalgeschäftsführer und Arbeitsdirektor besetzt. Zum 1. Januar 2013 hat der Aufsichtsrat
Professor KlausDieter Scheurle zum Vorsitzenden der Geschäftsführung bestellt und ihm auch die
Verantwortung für die Finanzen übertragen. Robert Schickling, bisher in der Funktion des Geschäfts
bereichsleiters Center für die DFS tätig, übernimmt ab dem 1. Januar 2013 die Verantwortung für
Betrieb und Technik. Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass die DFS mit der neuen Unterneh
mensführung sehr gut für die anstehenden Herausforderungen aufgrund der schwierigen Lage der
Luftverkehrswirtschaft und durch die zunehmenden Regulierungsanforderungen aufgestellt ist.
Auf Basis des Prüfberichts der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBS RoeverBroennerSusat GmbH
& Co. KG hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss 2012 sowie den Lagebericht nach § 53 Haus
haltsgrundsätzegesetz beraten. In die Prüfung einbezogen wurde das im Unternehmen etablierte,
umfassende Risikomanagement. Die Beratungen fanden in Gegenwart der Abschlussprüfer statt.
Die Abschlussprüfer haben über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung berichtet und für die
Beantwortung von Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwendungen
gegen den Prüfbericht und die Feststellungen der RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Der Aufsichtsrat dankt der ausgeschiedenen Geschäftsführung, allen Mitarbeiterinnen und Mitar
beitern sowie den Betriebsräten für ihre geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2012 und ihren hohen
Einsatz zum Wohl des Unternehmens.
Der Aufsichtsrat
Michael Odenwald
Vorsitzender
Michael Odenwald
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DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
Mitglieder des Aufsichtsrats
VorsitzenderMichael OdenwaldStaatssekretärBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Stellvertretender VorsitzenderMichael SchäferDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter
Otto FischerDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter
Dr. Martina HinricherMinisterialdirigentin Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Dr. Norbert KloppenburgMitglied des VorstandsKfW Bankengruppe
Dr. Angelika KreppeinRegierungsdirektorinBundesministerium der Finanzen
Holger MüllerDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter
Ralf RaddatzOberst i.G.Bundesministerium der Verteidigung
Petra ReineckeDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter
Peter SchaafDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter
Martin WalberRegierungsdirektor Bundesministerium der Verteidigung
Dirk WendlandDFS Deutsche Flugsicherung GmbHArbeitnehmervertreter
Stand Dezember 2012
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Mitglieder des Beirats
VorsitzenderJan Mücke MdBParlamentarischer StaatssekretärBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Christine AligVorsitzendeBoard of Airline Representatives in Germany e.V. (BARIG)
Uwe BeckmeyerAbgeordneterDeutscher Bundestag
Markus BeumerMitglied des VorstandsCommerzbank AG
Dipl.-Ing. Christoph BlumePräsidentArbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen e.V. (ADV)
Charles-Louis d’ArenbergPrésidentBelgocontrol
Patrick DöringAbgeordneter Deutscher Bundestag
Wolfgang FadenChief Executive Officer Germany & Central EuropeAllianz Global Corporate & Specialty AG
Dirk FischerAbgeordneterDeutscher Bundestag
Dr. Christoph Franz Vorsitzender des VorstandsDeutsche Lufthansa AG
Prof. Dr. Elmar GiemullaPräsident AOPAGermany Verband der Allgemeinen Luftfahrt e.V.
Winfried HermannMinisterMinisterium für Verkehr und Infrastruktur BadenWürttemberg
Karl MüllnerGeneralleutnantInspekteur der LuftwaffeBundesministerium der Verteidigung
Ralf NagelGeschäftsführendes PräsidiumsmitgliedVerband Deutscher Reeder (VDR)
Eduard OswaldBundesminister a.D.VizepräsidentDeutscher Bundestag
Dr. Karl-Friedrich RauschVorstand Transport und LogistikDB Mobility Logistics AG
Paul RiemensChief Executive OfficerLuchtverkeersleiding Nederland (LVNL)
Dr. Stefan SchulteVorsitzender des VorstandsFraport AG
Ulrich Schulte-StrathausManaging DirectorAviation Strategy & Concepts SPRL
Wolfgang StertenbrinkVorsitzender der AufsichtsräteALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern
Hans Joachim SuchanVerwaltungsdirektorZweites Deutsches Fernsehen,3sat und ARTE
Ralf TeckentrupVorsitzender der GeschäftsführungCondor Flugdienst GmbH
Daniel WederChief Executive Officerskyguide swiss air navigation services ltd
Ständiger GastMichael OdenwaldVorsitzender des DFSAufsichtsratsBundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Stand Dezember 2012
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DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
Konzernlagebericht
1. Geschäft und Rahmenbedingungen ....................................................................................9
2. Unternehmensstrategie ...................................................................................................14
3. Unternehmenssteuerung und Segmente ...........................................................................14
4. Wirtschaftliches Umfeld ..................................................................................................16
5. Ertragslage ....................................................................................................................19
6. Vermögens und Finanzlage .............................................................................................26
7. Mitarbeiter .....................................................................................................................32
8. Forschung und Entwicklungsaktivitäten ............................................................................34
9. Nachtragsbericht ...........................................................................................................35
10. Compliance ...................................................................................................................36
11. Risikobericht ..................................................................................................................36
12. Prognosebericht ............................................................................................................44
Konzernabschluss
Anlage 1: KonzernGesamtergebnisrechnung .........................................................................52
Anlage 2: KonzernBilanz ......................................................................................................53
Anlage 3: KonzernEigenkapitalveränderungsrechnung ...........................................................54
Anlage 4: KonzernKapitalflussrechnung ................................................................................55
Anlage 5: KonzernAnhang ...................................................................................................56
Allgemeine Grundlagen ...........................................................................................56
Bilanzierungs und Bewertungsgrundsätze ...............................................................58
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung ............................................................75
Erläuterungen zur Bilanz .........................................................................................83
Sonstige Erläuterungen ........................................................................................103
Abkürzungsverzeichnis .........................................................................................130
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1. Geschäft und Rahmenbedingungen1.1 Geschäftstätigkeit
Das Hauptgeschäft Flugsicherungsdienste der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) leitet sich
aus den Aufgabenstellungen des § 27c Luftverkehrsgesetz (LuftVG) ab. Danach ist die DFS mit
der Wahrnehmung der Flugverkehrsdienste sowie der Verkehrsflussregelung und der Steuerung
der Luftraumnutzung beliehen (hoheitlicher Auftrag). Hierfür entwickelt und betreibt sie AirTraffic
Service (ATS) sowie Kommunikations, Ortungs und Navigationssysteme. Die DFS betreibt Kont
rollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie 16 Kontrolltürme an internationalen
deutschen Verkehrsflughäfen. Zudem ist die DFS an der EUROCONTROLZentrale in Maastricht
vertreten. Mit diesen Tätigkeiten sorgt die DFS dafür, dass jährlich rund drei Millionen Flüge nach
Instrumentenflugregeln (IFR) sicher und pünktlich an ihr Ziel kommen.
Als Entgelt für ihr Hauptgeschäft erhebt die DFS Flugsicherungsgebühren, die vom Bundesminis
terium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durch Gebührenverordnung festgelegt werden.
Zusätzlich erbringt die DFS preisfinanzierte Leistungen für Dritte im freien Wettbewerb (Drittge
schäft). Hierzu gehören z.B. Projektleistungen im nationalen und internationalen Flugsicherungs
geschäft, Beratungsleistungen, Luftfahrtpublikationen, Vorfeldkontrolldienste sowie das Ausbil
dungsangebot der DFSAkademie.
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2012
Flugsicherungsdienste (§ 27c LuftVG)■ Flugverkehrsdienste■ Verkehrsflussregelung■ Steuerung der Luftraumnutzung■ Flugberatung
■ Projekte■ Beratung■ Publikationen■ Vorfeldkontrolle■ Ausbildung
Hauptgeschäft(Center, Tower und AIM)
Drittgeschäft(AS)
PreisfinanzierungGebührenfinanzierung
Die Geschäftstätigkeit der DFS im Überblick
Konzernlagebericht 2012
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Konzernlagebericht 2012
Haupt und Drittgeschäft sind auf vier Geschäftsbereiche verteilt:
Flugberatungsdienst und Bereitstellung
von Luftfahrtinformationen
und daten
Aeronautical Information
Management
Flugverkehrskontrolle im Flughafennahbereich und auf
der Strecke
Center
Flugverkehrskontrolle an den Verkehrs
flughäfen
Tower
Geschäftsbereiche der DFS
Simulations, Trainings und
Beratungsdienstleister sowie
Vermarktung von Luftfahrtinfor
mations produkten
Aeronautical Solutions
Neben den Geschäftsbereichen bestehen Corporate Service Center und Corporate Development
Center. Die Corporate Service Center erbringen zentrale Dienstleistungen als interne Dienstleister
für die Geschäftsbereiche. Corporate Development Center bündeln die Managementprozesse und
Entscheidungsvorbereitungen für die Unternehmensführung.
1.2 Konzernstruktur
100% The Tower Company
(TTC)
24,9% BILSODA
GmbH & Co KG
(BILSODA)
100% DFS Energy GmbH
(DFS Energy)
55% FCS Flight
Calibration Services GmbH
(FCS)
100% Unterstützungs -
kasse GmbH
(DFS UKasse)
100% DFS European
Satellite Services Provider
Beteiligungsges. mbH(DFS ESSP)
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH 100% Bundeseigentum
GroupEAD Europe S.L.
(GEAD)
36%
Tower Air Traffic Services S.L.
(TATS)
50%
European Satellite Services Provider
Société par Actions
(ESSP SAS)
16,667%
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Die Aussagen des vorliegenden Konzernlageberichts beziehen sich ausschließlich auf die DFS, da
die Tochterunternehmen weder einzeln noch in Summe quantitative Schwellenwerte überschreiten
oder qualitative Merkmale mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens, Finanz und Ertragslage
der DFS aufweisen.
1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen
Der DFS wurden 1993 die Aufgaben der Bundesanstalt für Flugsicherung übertragen. Sitz der DFS
ist Langen/Hessen, Am DFSCampus 10. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Offenbach unter
HRB 34977 eingetragen.
Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung der vom Bun
desministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung übertragenen Flugsicherungsdienste. Das
Unternehmen kann zusätzlich Flugsicherungsdienste in Europa sowie damit verbundene Nebenge
schäfte im In und Ausland erbringen. Alleingesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland.
Die Geschäftsverteilung der DFSGeschäftsführung bildet die Ausgangsbasis für die Führungs
organisation.
Weitere Betätigungsfelder des DFS-Konzerns
DFS Unterstützungskasse GmbH (UKasse)
Zuwendungen in besonderen Notfällen an aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DFS GmbH sowie deren Angehörige.
The Tower Company GmbH (TTC)
Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung von Flugsicherungsdiensten (an Regionalflug häfen) sowie Erbringung von weiteren Dienstleistungen, insbesondere Vorfeldkontrolle, Koordinierung von Bodenverkehrsdiensten und Wetterbeobachtungen.
DFS Energy GmbH(DFS Energy)
Erzeugung, Bereitstellung und Vertrieb von Energie für die DFS und einen festen externen Kundenkreis.
DFS European Satellite Services Provider GmbH
Führen, Halten, Verwalten und Finanzieren von Beteiligungen an anderen Gesellschaften, die die Entwicklung, Bereitstellung und Durchführung von Diensten im Luftverkehrsmarkt, die Weiterentwicklung des Luftverkehrsmarkts sowie die DFS bei ihrer Aufgabenerfüllung unterstützen und fördern.
FCS Flight Calibration Services GmbH(FCS)
Betrieb eines Luftfahrtunternehmens für den Transport von Personen und Sachen Dritter für die Flugvermessung von Navigationsanlagen sowie Dienstleistungen, Entwicklungen und Zuarbeiten aller Art zur Durchführung von Flugvermessungen.
Group EAD Europe S.L.
Betrieb einer Luftfahrtinformationsdatenbank zur Bereitstellung von Luftfahrtdaten sowie damit einhergehender Dienstleistungen.
BILSODA GmbH & Co. KG (BILSODA)
Errichtung, Vermietung, Betrieb und Verwaltung eines Parkhauses für die DFS.
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Konzernlagebericht 2012
Bis zum 31. August 2012 setzte sich die Geschäftsführung aus ihrem Vorsitzenden und zwei weite
ren Mitgliedern zusammen.
Die DFS reorganisierte die Geschäftsverteilung der Geschäftsführung in zwei Schritten, um die Effizi
enz durch optimierte Ressortverteilung und Berichtswege zu steigern.
Hierfür implementierte das Unternehmen das eigenständige Ressort „Personal“ und verlagerte den
entsprechenden Bereich aus dem Ressort „Finanzen und Personal“.
Vom 1. September bis zum 31. Dezember vertraten damit vier Geschäftsführer (inklusive Vorsitzen
den) die DFS.
Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung bis 31.08.2012
Vorsitzender der Geschäftsführung
■ Unternehmensentwicklung (Strategie, Organisation, Internationales)
■ Institutionelles, Recht, Versicherungen, Risikomanagement
■ Safety und Securitymanagementsysteme
■ Revision, Qualitätsmanagement■ Unternehmenskommunika tion,
Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt■ Kommunikations, Navigations
und Überwachungsdienste (inkl. Systemmanagement ATSSysteme für Bezirks, Anflug und Flugplatzkontrolldienste), Logistik
■ Technisches und infrastrukturelles Facility Management
■ Systemhaus (betriebswirtschaftliche und administrative InformationsTechnik)
■ ConsultingDienstleistungen
Geschäftsführer Betrieb
■ Bezirks und Anflugkontrolldienste (inkl. Produktmanagement ATSSysteme)
■ Flugplatzkontrolldienste (inkl. Produktmanagement ATSSysteme)
■ Fluginformationsdienst, Flugalarmdienst
■ Bereitstellen von Luftfahrtinformationen und daten einschließlich Flugberatungsdienst (inkl. ATSSysteme)
■ Forschung und Entwicklung■ Militärische Angelegenheiten
Geschäftsführer Finanzen und Personal – Arbeitsdirektor –■ Finanzen (inkl. Steuern und
Gebühren)■ Betriebswirtschaftliche Dienste
(Controllerdienste)■ Einkauf■ Personalmanagement■ Personalstrategie und
entwicklung■ Tarifarbeit■ DFSAkademie
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Zum 1. Januar 2013 wurde der Bereich Finanzen dem Ressort des Vorsitzenden der Geschäfts
führung zugeführt.
Ab 2013 werden damit die Geschäfte von drei Geschäftsführern (inklusive Vorsitzenden) unter neuer
Ressortverteilung geführt.
Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung ab 01.01.2013
Vorsitzender der Geschäftsführung
■ Strategie, Organisation, Internationales
■ Institutionelles, Recht, Versicherungen, Risikomanagement, Compliance
■ Safety und Securitymanagementsysteme
■ Revision, Qualitätsmanagement■ Unternehmenskommunikation,
Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt■ Finanzen inkl. Steuern und
Gebühren■ Betriebswirtschaftliche Dienste■ Einkauf■ Consultingleistungen und System
lieferungen
Geschäftsführer Betrieb
■ Flugverkehrsdienste■ Luftraummanagement■ Verkehrsflussregelung■ Flugberatungsdienst■ Kommunikations, Navigations
und Überwachungsdienste■ Produkt/Systemmanagement für
technische Systeme, Logistik■ Forschung und Entwicklung■ Militärische Angelegenheiten■ Technisches und infrastrukturelles
Facility Management■ Entwicklung von ATMSystemen
sowie betriebswirtschaftliche und administrative Informationstechnik
Geschäftsführer Personal – Arbeitsdirektor –■ Personalstrategie■ Tarifstrategie und Tarifpolitik■ Personalplanung, Personal
management■ Personalentwicklung, Aus und
Weiterbildung, Akademie■ Entgeltabrechnung■ Vergütungs und Anreizsysteme■ Betriebliche Altersversorgung■ Soziales und Gesundheits
management■ Arbeitsschutz, Unfallverhütung■ Arbeitsrecht, Tarifrecht
Geschäftsverteilung der DFS-Geschäftsführung 01.09.–31.12.2012
Vorsitzender der Geschäftsführung
■ Unternehmensentwicklung (Strategie, Organisation, Internationales)
■ Institutionelles, Recht, Versicherungen, Risikomanagement
■ Safety und Securitymanagementsysteme
■ Revision, Qualitätsmanagement
■ Unternehmenskommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt
■ Kommunikations, Navigations und Überwachungsdienste (inkl. Systemmanagement ATSSysteme für Bezirks, Anflug und Flugplatz kontrolldienste), Logistik
■ Technisches und infrastrukturelles Facility Management
■ Systemhaus (betriebswirtschaftliche und administrative InformationsTechnik)
■ ConsultingDienstleistungen
Geschäftsführer Betrieb
■ Bezirks und Anflugkontrolldienste (inkl. Produktmanagement ATSSysteme)
■ Flugplatzkontrolldienst (inkl. Produktmanagement ATSSysteme)
■ Fluginformationsdienst, Flugalarmdienst
■ Bereitstellen von Luftfahrtinformationen und daten einschließlich Flugberatungsdienst (inkl. ATSSysteme)
■ Forschung und Entwicklung
■ Militärische Angelegenheiten
Geschäftsführer Finanzen
■ Finanzen (inkl. Steuern und Gebühren)
■ Betriebswirtschaftliche Dienste (Controllerdienste)
■ Einkauf
Geschäftsführer Personal – Arbeitsdirektor –■ Personalbetreuung,
Personalverwaltung (inkl. Personalplanung)
■ Aus und Weiterbildung, Akademie
■ Entgeltabrechnung■ Mitarbeiterversorgung
(Altersversorgung, Pensionen)
■ Tarifstrategie und Tarifpolitik
■ Soziales und Gesundheitsmanagement
■ Arbeitsschutz/Unfallverhütung
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Konzernlagebericht 2012
Die Geschäftsführung wird von einem fünfzehnköpfigen Gremium (Management Committee) unter
stützt. Dem Management Committee gehören Mitglieder der ersten Führungsebene an.
Der bei der DFS eingerichtete Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern, wobei sechs von der Seite
des Gesellschafters bestellt und sechs aus den Reihen der Arbeitnehmer gewählt werden.
2. UnternehmensstrategieDie DFS strebt nach einer herausragenden Performance auf einem erstklassigen Sicherheitsniveau.
Sie erbringt ihre Dienstleistungen nachhaltig, umweltverträglich und orientiert sich an den unter
schiedlichen Anforderungen ihrer Kunden. Als anerkannter Flugsicherungsdienstleister für komplexe
Lufträume und Flughäfen entwickelt sie die Leistungsfähigkeit des Luftverkehrssystems zielgerichtet
weiter. Die DFS bietet herausfordernde Tätigkeiten für luftfahrtbegeisterte und innovative Menschen
aus aller Welt, die die Zukunft des Luftverkehrs mitgestalten wollen. (DFS-Vision)
Die strategische Planung orientiert sich an der Vision der DFS und ihrer langfristigen Zielrichtung.
Konzern und Geschäftsfeldstrategien werden in einer rollierenden strategischen Planung jährlich
angepasst und konsequent umgesetzt, sofern intensive und umfangreiche Umfeldanalysen oder die
Auseinandersetzung mit Marktchancen veränderte Rahmenbedingungen anzeigen. Damit verleiht
die strategische Planung Stabilität und Orientierung vor dem Hintergrund von Veränderungen, denen
das Unternehmen in den kommenden Jahren begegnen wird. Hierzu zählen insbesondere die Bildung
funktionaler Luftraumblöcke, die ökonomische Regulierung sowie die Harmonisierung der Flugsiche
rungssysteme in Richtung Interoperabilität. Alle diese Elemente führen zu einer zunehmend europäi
schen Ausrichtung der Flugsicherung.
Die DFS fokussiert dabei konsequent die Konzernziele „Marktziel“ und „Finanzziel“, indem sie
■ ihre Position als Flugsicherungsorganisation in der erwarteten Konsolidierung in Europa durch
das SingleEuropeanSkyProjekt (vgl. hierzu 12.1.1) stärkt und diesen Veränderungsprozess aktiv
gestaltet und damit ihre Marktposition ausbaut
■ ihre Ertragskraft steigert und damit den notwendigen finanziellen Spielraum für internationales
Wachstum schafft.
3. Unternehmenssteuerung und SegmenteDie Unternehmenssteuerung der DFS richtet sich an der Strategie, den Anforderungen des gebüh
ren und preisfinanzierten Geschäfts und der Organisationsstruktur der DFS aus. Sie bildet zudem
die strukturelle Grundlage für die Segmentberichterstattung.
Dabei unterteilt die DFS die Geschäftstätigkeit in die beiden Segmente „Gebührenfinanziertes
Segment“ und „Alle sonstigen Segmente“.
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Strecke
■ Bis Ende 2011: Vollkostendeckung
■ Ab 2012: Regulierung
An- und Abflug
■ Bis Ende 2014: Vollkostendeckung
■ Ab 2015: Regulierung
Preisfinanziertes Geschäft
Beteiligungen
gebührenunwirksame Finanztransaktionen
Gebührenfinanziertes Segment Alle sonstigen Segmente
DeutschlandWeltDeutschland
3.1 Gebührenfinanziertes Segment
Das gebührenfinanzierte Segment bildet den Schwerpunkt des deutschen Hauptgeschäftes (vgl.
1.1). Es gliedert sich in die wesentlichen Bereiche „Strecke“ und „An und Abflug“ und wird von den
Geschäftsbereichen Center und Tower sowie von ihren technischen Vorleistern verantwortet.
3.1.1 Regulierter Teilbereich Strecke
Im Rahmen der Verabschiedung des SingleEuropeanSky (SES)IIPakets wurde zum 1. Januar 2012
ein Leistungssystem für Flugsicherungsdienste und Netzfunktionen eingeführt (vgl. VO (EU) 691/2010
„Festlegung eines Leistungssystems für Flugsicherungsdienste und Netzfunktionen“ (ehemals VO
(EG) 2096/2005) sowie VO (EU) 1191/2010 „Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelung für
Flugsicherungsdienste“ (ehemals VO (EG) 1794/2006). Kernpunkte dieser Verordnungen sind euro
paweite und nationale Vorgaben in den Bereichen Sicherheit, Umwelt, Kapazität und Kosteneffizienz.
Für die erste Regulierungsperiode sind Zielwerte im sog. „Functional Airspace Block Europe Central
(FABEC)“Leistungsplan (Kapazität und Umwelt) bzw. für den deutschen Beitrag zum Leistungsplan
(Leistungsbereich Kosteneffizienz) vorgegeben. Die zu erhebenden Gebühren werden von den jewei
ligen nationalen Aufsichtsbehörden (in Deutschland das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, BAF)
nach EUVorgaben für jeweils eine Regulierungsperiode – erste Periode von 2012 bis 2014 – bindend
festgelegt. Die Steuerung erfolgt in Form von Kostenvorgaben und über nichtmonetäre Kennzahlen.
3.1.2 Nicht regulierter Teilbereich An- und Abflug
Der Bereich „An und Abflug“ unterliegt bis Ende 2014 der bisher geltenden Vollkostendeckung. Aus
der Gebührenabrechnung resultierende operative Über oder Unterdeckungen des Geschäftsjahres
werden als Verbindlichkeiten bzw. Forderungen in künftige Abrechnungsperioden (Geschäftsjahr
+ 2) vorgetragen und im Rahmen der Gebührenermittlung mit den Luftraumnutzern verrechnet.
Dabei wirken Überdeckungen als Minderung, Unterdeckungen als Erhöhung der künftigen Gebühren
basis. Die Steuerung erfolgt in Form von Kostenvorgaben und über nichtmonetäre Kennzahlen.
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Konzernlagebericht 2012
3.2 Alle sonstigen Segmente
Dieses Segment enthält die Tätigkeiten, die aufgrund ihrer quantitativen Schwellenwerte einzeln nicht
berichtspflichtig sind. Hierzu zählen im Wesentlichen preisfinanzierte Dienstleistungen, Beteiligungen
und gebühren unwirksame Finanztransaktionen. Die preisfinanzierten Dienstleistungen werden
weltweit angeboten. Im Gegensatz zum gebührenfinanzierten Geschäft unterliegen alle sonstigen
Segmente, im Wesentlichen also das preisfinanzierte Geschäft, weder der Regulierung noch der
Vollkostendeckung. Die Steuerung erfolgt über Deckungsbeiträge bzw. Umsatzrenditen mit dem
Ziel der Stärkung des Eigenkapitals der DFS.
Intersegmentäre Geschäftsvorfälle werden zu marktüblichen Konditionen und Preisen berechnet
(vgl. Anhang unter Kapitel 30).
3.3 Steuerung
Die Geschäftsführung der DFS überwacht fortlaufend die Ergebnisse des Konzerns, der einzelnen
Geschäftssegmente und der Konzerngesellschaften. Aus den externen und internen Vorgaben
werden Ziele für die Organisationsbereiche (Geschäftsbereiche, Corporate Service Center und
Corporate Development Center) abgeleitet.
Im Rahmen dieser Steuerung wurde ein finanzielles Kennzahlensystem entwickelt, dessen finanziel
le Steuerungsgrößen nicht immer aus der IFRSRechnungslegung abgeleitet werden. Das finanziel
le Zielsystem definiert Kennzahlen für Kostenvorgaben, Liquidität, Verschuldung und Eigenkapital,
die im Rahmen von Plan/IstVergleichen (monatlich und jährlich) monitort werden.
In die Steuerung fließen neben finanziellen Steuerungsgrößen auch nichtmonetäre Kennzahlen, wie
beispielsweise aus der Verkehrsprognose, ein. Ferner werden z.B. die Sicherheit über Staffelungs
unterschreitungen und die Flugsicherungskapazität mithilfe von Pünktlichkeitsindikatoren kontinu
ierlich gemessen und sind dadurch wirksam beeinflussbar.
Das Berichtswesen informiert Geschäftsführung und Bereichsmanagement monatlich und ggf.
ad hoc sowohl auf Konzern und Unternehmens als auch auf Bereichs und Produktebene in Form
von (Kennzahlen)Berichten.
Darüber hinaus wurden Mindestanforderungen definiert, die grundsätzlich vor der Entscheidung
durch die Geschäftsführung – ggf. nach Beratung mit dem Management Committee – und Durch
führung von kennzahlenrelevanten Sachverhalten berücksichtigt werden müssen.
4. Wirtschaftliches Umfeld4.1 Gesamtwirtschaftliche Lage
Mit 2,3 % verzeichnete die Weltwirtschaft 2012 die drittniedrigste Wachstumsrate der letzten
zehn Jahre. Hauptgrund für die verhaltene Entwicklung ist die anhaltende Wirtschaftskrise in den
Industriestaaten, die die globale Entwicklung bremst.
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In Deutschland ist nach einer vorläufigen Berechnung des Statistischen Bundesamtes das preisb
ereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2012 um 0,7 % zum Vorjahr gestiegen. In den beiden vor
angegangenen Jahren war das BIP mit 4,2 % in 2010 und 3,0 % in 2011 kräftiger gewachsen.
Der Finanzierungsüberschuss des Staates betrug 2012 nach aktualisierten Ergebnissen des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 4,2 Milliarden EUR. Bezogen auf das BIP ergibt sich
daraus für den Staat eine Quote von +0,2 %. Der Staat hat damit erstmals seit fünf Jahren wieder
einen Finanzierungsüberschuss erzielt.
Die deutsche Wirtschaft erwies sich nach Angaben von Destatis in einem schwierigen wirtschaft
lichen Umfeld als widerstandsfähig und trotzte der europäischen Rezession. Allerdings hat die
deutsche Wirtschaft zum Jahresende 2012 einen Dämpfer erhalten: das BIP ging im vierten Quar
tal 2012 – preis, saison und kalenderbereinigt – um 0,6 % im Vergleich zum Vorquartal zurück.
Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im Jahr 2012 mit 41,6 Mio. im sechsten Jahr in Folge einen
neuen Höchststand.
Die gesamtwirtschaftlichen Risiken und der Konsolidierungsdruck der Staatsfinanzen in fast allen
Industrieländern lassen für das Jahr 2013 gleichfalls nur einen geringen Anstieg der Wirtschafts
leistung erwarten.
4.2 Entwicklung des Luftverkehrs
Die weltweiten und nationalen Rahmenbedingungen fordern weiterhin die Luftverkehrsgesellschaf
ten. Die Verkehrsentwicklung wird durch die politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten
sowie die andauernde Stagnation der europäischen Wirtschaft belastet. Banken und Staatsschul
denkrise fördern bei nachhaltig hohen Kerosinpreisen die konjunkturelle Unsicherheit.
Die von der EUKommission beschlossene Aufnahme von Schadstoffemissionen des Luftverkehrs
in den Emissionshandel stellt eine weitere Veränderung der Rahmenbedingungen dar. Seit 2012
werden die Fluggesellschaften von einem Handelssystem der Europäischen Union erfasst, das den
Kauf von Zertifikaten für den jeweiligen Kohlenstoffdioxidausstoß vorschreibt. Etwa 30 Länder,
darunter China, Indien, Russland und Nordamerika, lehnen das EUSystem als „exterritoriale Über
schreitung“ der eigenen Zuständigkeit ab, weil bei der Berechnung auch jener Teil der Flüge nach
Europa heranzuziehen ist, der nicht im europäischen Luftraum stattfindet. Die EUKommission
drängt auf eine globale Lösung, um angedrohte wirtschaftliche Einschränkungen abzuwenden.
In Deutschland gilt seit Anfang 2011 das Luftverkehrsteuergesetz (LuftVStG). Es regelt die
Erhebung einer Steuer, die beim Abflug eines Fluggastes von einem inländischen Flughafen fällig
wird. Die Bundesregierung nahm im Jahr 2011 aus dieser Steuer 961 Mio. EUR ein. Für 2012
sind, trotz geringfügiger Senkung der Steuersätze, Einnahmen in vergleichbarer Höhe geplant.
Insgesamt steigt durch die passagierabhängige Luftverkehrsabgabe die Kostenbelastung für
die gesamte Luftverkehrsbranche. Ein Gutachten des Bundesfinanzministeriums weist aus, dass
ohne Einführung der Luftverkehr steuer rund zwei Millionen Passagiere pro Jahr mehr ab und
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Konzernlagebericht 2012
nach Deutschland geflogen wären. Die Kosten der Flüge sind durch die Steuer laut Gutachten
um 2,3 % gestiegen.
In Deutschland reagieren die Bürger auf Lärmbelastungen durch den Flugverkehr zunehmend sen
sibel. Nachtflugverbote in Frankfurt oder der Bürgerentscheid gegen eine dritte Bahn in München
mindern genauso wie die erneute Verschiebung der Eröffnung des Berliner Flughafens nationale
Wachstumsimpulse.
Die Airlines reagieren mit strikten Ausgabenkürzungen und haben umfangreiche mehrjährige Kosten
einsparprogramme (z.B. Verringerung der Luftfahrzeugflotten sowie Streichungen von Flugverbindun
gen) aufgelegt.
Als Folge des Wettbewerbsdrucks setzen sich darüber hinaus die Konsolidierungs und Konzentra
tionsbewegungen zu global tätigen AirlineBündnissen fort. Die Deutsche Lufthansa AG verhandelt
mit Turkish Airlines über eine Partnerschaft und organisiert derweil ihre Kurz und Mittelstrecken
in Europa neu. Während sich Lufthansa künftig auf das Geschäft mit den Langstrecken von seinen
Heimatbasen in Frankfurt und München aus konzentriert, werden bei der Tochtergesellschaft Ger
manwings sämtliche Direktflüge außerhalb der beiden Drehkreuze zusammengeführt und damit
die Tochtergesellschaft im LowCostSegment gestärkt. Dem Luftfahrtbündnis Oneworld ist es
als erster großer Allianz gelungen, mit Qatar Airways eine der arabischen Airlines in ihre Reihen
aufzunehmen. Die Fluggesellschaft soll als neues Mitglied die Kooperation von Gesellschaften wie
British Airways, Iberia und Air Berlin verstärken. Die dem Luftfahrtbündnis Skyteam angehörende
französischniederländische Air FranceKLM hat ihr Streckennetz mit Deutschlands zweitgrößter
Fluggesellschaft Air Berlin und deren Großaktionär Etihad verknüpft.
In Deutschland sank durch diese Entwicklungen die Anzahl der zivilen IFRFlüge im Jahr 2012 um
2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Der zivile Luftverkehr ging dabei im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 %
zurück, während im militärischen Luftverkehr 10,3 % weniger Flüge zu verzeichnen waren.
IFR-Flüge in Deutschland
2012 2011
Gesamt 2.993.866 3.060.225
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -2,2 +3,0
Mit einem Anteil von nur noch 11,7 % (im Jahr 2003 waren es noch 16,8 %) waren die innerdeut
schen Flüge weiterhin rückläufig, während die Anteile der Überflüge mit 36,1 % und der Ein und
Ausflüge mit 52,2 % zunahmen.
19
Verteilung der IFR-Flüge (%)
2012
2011
11,7
12,3
52,2
51,8
36,1
35,9
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Inlandsflüge
Ein und Ausflüge
Überflüge
5. Ertragslage5.1 Dienstleistungseinheiten und Gebührensatzentwicklung
5.1.1 Streckenbereich
Im Streckenbereich bezeichnet man mit einer Dienstleistungseinheit (DLE) den durch eine Wurzel
funktion gewogenen Gewichtsfaktor multipliziert mit dem Entfernungsfaktor. Damit wird der wirt
schaftliche Wert des einzelnen durchgeführten Fluges berücksichtigt und der Wert der Flugsiche
rungsdienstleistung vom Gesetzgeber in die maßgebliche Flugsicherungsgebühr überführt.
Berechnung der DLE:
max. Abflug ge wicht in Tonnen x
Flug stre cke in km 50 100
Stre cke:
Die vom Luftraumnutzer zu entrichtende Gebühr ergibt sich durch Multiplikation der ermittelten DLE
mit dem heranzuziehenden Streckengebührensatz.
DLE-Entwicklung Strecke
2012 2011
Gesamt 12.442.470 12.657.524
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -1,7 +3,7
Der nationale Streckengebührensatz setzt sich aus den für den Luftverkehr umlagefähigen Kostenbe
standteilen der DFS, des Deutschen Wetterdienstes (DWD), von EUROCONTROL, der Kontrollzentrale
Maastricht, der nationalen Aufsichtsbehörde (Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, BAF) und des
Referats Flugsicherung im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) zusam
men. Die DLEEntwicklung 2012 verblieb deutlich unterhalb der im Leistungsplan fixierten Erwartung,
da sich seit seiner Erstellung die gesamtwirtschaftliche Entwicklung deutlich eingetrübt hat.
Gebührensatz Strecke (€)
2013 2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 76,50 74,19 71,84 68,86 67,02 64,77
Anteil DFS 63,22 60,41 58,24 54,39 53,30 51,29
Veränderung (Gesamtbetrag) gegenüber Vorjahr (%) +3,1 +3,3 +4,3 +2,7 +3,6 -3,6
20
Konzernlagebericht 2012
Im Jahr 2012 stieg der nationale Streckengebührensatz, bedingt durch den Aufwuchs operativen
Personals bei steigenden Kosten der tariflichen Vergütung und der betrieblichen Altersversorgung,
um rund 3,3 % an. Die Anhebung ab 2013 beruht im Wesentlichen auf dem Ansatz der Gebühren
unterdeckung aus dem Jahr 2011, die in Folge einer verhaltenen Verkehrsentwicklung entstanden
war. Der Anteil der DFS am Streckengebührensatz liegt bei rund 81 %.
5.1.2 An- und Abflug
Eine Dienstleistungseinheit entspricht im An und Abflug dem auf zwei Dezimalstellen berechneten Quo
tienten aus dem durch fünfzig geteilten maximal zulässigen Starthöchstgewicht, potenziert mit 0,7.
Berechnung der DLE: 0,7
max. Abflug ge wicht in Tonnen
50
An-/Abflug:
Die vom Luftraumnutzer zu entrichtende Gebühr ergibt sich durch Multiplikation der ermittelten DLE
mit dem heranzuziehenden Gebührensatz für den An und Abflug.
DLE-Entwicklung An-/Abflug
2012 2011
Gesamt 1.310.562 1.327.797
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -1,3 +4,4
Der An und Abfluggebührensatz beinhaltet gemäß den EUVerordnungen zur Erbringung von Flug
sicherungsdiensten die umlagefähigen Kostenbestandteile der DFS, des DWD, der nationalen Auf
sichtsbehörde BAF und des Referats Flugsicherung im BMVBS. Die DLEEntwicklung 2012 verblieb
unterhalb der Erwartung.
Gebührensatz An- und Abflug (€)
2013 2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 181,99 171,29 163,05 162,54 167,78 162,34
Anteil DFS 175,84 165,70 155,76 154,33 160,80 154,24
Veränderung (Gesamtbetrag) gegenüber Vorjahr (%) +6,2 +5,1 +0,3 -3,1 +3,4 +1,4
Der Gebührensatz im An/Abflug stieg im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 %. Auch hier
stellen der operative Personalaufwuchs, tarifliche Vergütungssteigerungen sowie die betriebliche
Altersversorgung die wesentlichen Einflusskomponenten dar. Der Anteil der DFS am Gebührensatz
für den An und Abflug liegt bei rund 97 %.
Für den Anstieg ab 2013 sind hauptsächlich zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen lag der Verkehr
im Jahr 2011 unter den Erwartungen. Zum anderen stiegen die Sachkosten (wie z.B. die Energiekosten)
21
sowie die Kosten für Personal und betriebliche Altersversorgung stärker als in der Planung angenom
men. Die DFS wird die sich aus der Verkehrsentwicklung 2011 ergebende Gebührenunterdeckung
allerdings nicht vollständig im Jahr 2013 ausgleichen können, sondern diese gemäß Weisung des BAF
über die Jahre 2013, 2014 und 2015 gleichmäßig verteilen (hierzu auch 12.2.2.2 im Prognosebericht).
5.2 Erlöse
Die DFS generierte im Geschäftsjahr 2012 Umsatzerlöse in Höhe von 1.101,3 Mio. EUR und
steigerte diese somit trotz rückläufiger Flugbewegungen gegenüber dem Vorjahr, verblieb jedoch
unterhalb der Erwartung.
Umsatzerlöse (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 1.101,3 1.070,3 977,7 977,8 914,6
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,9 +9,5 +/-0,0 +6,9 +1,2
Zusammensetzung der Umsatzerlöse (%)(inkl. Ergebnisanteil aus der Verrechnung Über/Unterdeckung)
Erstattungen Bundfür gebührenbefreite Flüge 0,59 %
SonstigeFlugsicherungsleistungen0,67 %
Andere Umsatzerlöse1,85 %
Strecke68,41%
Erstattungen Bundfür militärischeFlüge5,18 %
Verrechnung Über/ Unterdeckung3,54 %
An /Abflug19,76 %
Die Erlöse aus Flugsicherungsleistungen stiegen nach der Verrechnung der Überdeckung 2010
(12,8 Mio. EUR) und unter Berücksichtigung der Unterdeckung 2012 (26,2 Mio. EUR inklusive
Carryover aus dem Streckenbereich) von 1.050,2 Mio. EUR auf 1.080,9 Mio. EUR.
Erlöse aus Streckengebühren (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 753,4 739,1 665,3 629,9 649,9
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +1,9 +11,1 +5,6 -3,1 -0,7
22
Konzernlagebericht 2012
Erlöse aus An- und Abfluggebühren (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Brutto 218,3 207,4 196,8 188,9 194,0
Gebührenanteile Abführungen1 (0,7) (0,6) (0,5) (7,7) (9,5)
Netto 217,6 206,8 196,3 181,2 184,5
Veränderung (netto) gegenüber Vorjahr (%) +5,2 +5,3 +8,3 -1,8 +3,71 Seit 2010 werden die umlagefähigen Kostenbestandteile des DWD nicht mehr in den Umsätzen der DFS berücksich
tigt. Es verbleiben die umlagefähigen Kostenbestandteile der nationalen Aufsichtsbehörde BAF.
Die Erlössteigerung aus Streckengebühren und im An und Abflug 2012 ist im Wesentlichen auf
die Gebührensatzentwicklung zurückzuführen, mit der die gestiegene Kostenbasis umgesetzt wird.
Gegenläufig wirkte sich die unterhalb der Erwartung verbliebene DLEEntwicklung aus.
Erlöse aus Erstattungen des Bundes (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Militärischer Einsatzluftverkehr 57,1 57,7 55,4 60,8 57,7
Gebührenbefreite Flüge 6,5 6,5 6,5 6,5 5,5
Gesamtbetrag 63,6 64,2 61,9 67,3 63,2
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -0,9 +3,7 -8,0 +6,5 +2,4
Die Erstattungen für militärischen Einsatzluftverkehr beinhalten Dienstleistungen der Betriebsstätte
in Maastricht. Bei den gebührenbefreiten Flügen handelt es sich um Flüge nach Sichtflugregeln im
Streckenbereich.
Erlöse aus sonstigen Flugsicherungsleistungen (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Nachrichten für Luftfahrer 3,3 3,6 2,8 2,9 2,9
Flugvermessungen 3,0 3,1 2,9 2,5 2,3
Übrige Flugsicherungsleistungen 1,1 0,9 0,4 0,3 0,2
Gesamtbetrag 7,4 7,6 6,2 5,7 5,4
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -2,6 +22,6 +8,8 +5,6 -8,5
Andere Umsatzerlöse (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 20,4 20,1 18,2 17,2 22,4
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,0 +10,4 +5,8 -23,2 +15,5
Die DFS erzielte andere Umsatzerlöse im Wesentlichen durch Beratungs und Personaldienstleistun
gen, Vorfeldkontrolle und Ausbildungsleistungen.
23
Innerhalb der sonstigen Flugsicherungsleistungen und anderen Umsatzerlöse erreichte das preis
finanzierte Geschäft mit 23,8 Mio. EUR (Vorjahr 22,7 Mio. EUR) einen Anteil von ca. 85,6 % und
übertraf damit die Erwartung laut Planung.
5.3 Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Erträge (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 77,8 38,4* 29,7 33,1 54,4
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +102,6 +29,3 -10,3 -39,2 +59,5
* Aufgrund einer Umgliederung sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Vorjahren vergleichbar.
Die Steigerung der sonstigen betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen auf den Sondereffekt aus
der QTETransaktion zurückzuführen. Aufgrund der Beendigung der wesentlichen Verträge und
Überführung in die verbleibende Rumpfstruktur (hierzu auch 11.3.2.4) wurde die Abgrenzung des
mit Transaktionsbeginn erzielten Nettobarwertvorteils in voller Höhe erfolgswirksam aufgelöst.
Wesentliche Bestandteile:
■ QTETransaktion (52,2 Mio. EUR)
■ projektgebundene Zuschüsse der Europäischen Kommission (7,2 Mio. EUR)
■ Ausbuchung von Verbindlichkeiten (5,3 Mio. EUR)
■ Erstattung von Kosten des Geschäftsjahres und aus Vorjahren (4,8 Mio. EUR)
■ Sachbezüge (3,0 Mio. EUR)
■ Anlagenabgänge (1,8 Mio. EUR)
■ Auflösung von Rückstellungen (0,8 Mio. EUR)
5.4 Aufwandsschwerpunkte
Personalaufwand (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 789,1 701,9 625,8 608,1 590,0
davon Löhne und Gehälter 586,1 550,3 527,6 485,7 462,2
davon soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
177,2 130,2 78,7 96,0 102,4
davon Personalkosten des LBA 25,9 21,3 19,5 26,4 25,4
Anteil am Gesamtaufwand (%) 75,5 72,5 71,4 70,4 69,7
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +12,4 +12,2 +2,9 +3,1 +6,4
Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen durch die Änderungen des Diskont
zinssatzes der betrieblichen Altersversorgung, die Auswirkungen der Ende 2011 neu abgeschlos
senen Tarifverträge hinsichtlich Vergütung, Eingruppierung und Zulagen sowie den Aufwuchs opera
tiver Nachwuchskräfte gekennzeichnet und entspricht weitgehend der Planung.
24
Konzernlagebericht 2012
Die Verzinsung der Pensions und Vorruhestandsrückstellungen (107,2 Mio. EUR) wird dem Finanz
ergebnis belastet, die Erträge aus Planvermögen (67,0 Mio. EUR) werden dem Finanzergebnis
gutgeschrieben.
Sonstige betriebliche Aufwendungen (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 144,0 155,0* 144,9 133,8 142,8
Anteil am Gesamtaufwand (%) 13,8 16,0 16,5 15,5 16,9
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -7,1 +7,0 +8,3 -6,3 +5,3
* Aufgrund einer Umgliederung sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Vorjahren vergleichbar.
Wesentliche Bestandteile:
■ Ersatzteile und Instandhaltung (37,4 Mio. EUR)
■ Raumkosten (22,3 Mio. EUR)
■ Rechts und Beratungskosten (13,3 Mio. EUR)
■ Fremdpersonal (12,4 Mio. EUR)
■ Miete und Leasing (12,3 Mio. EUR)
■ Sonstiger Personalaufwand (9,6 Mio. EUR)
■ Telekommunikationskosten (8,6 Mio. EUR)
■ Reisekosten (7,6 Mio. EUR)
■ KfzKosten (3,3 Mio. EUR)
Abschreibungen (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 105,0 102,5 100,8 116,3 109,5
Anteil am Gesamtaufwand (%) 10,0 10,5 11,5 13,5 12,9
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +2,4 +1,7 -13,3 +6,2 -10,6
Im Jahr 2012 wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.
5.5 Ergebnis
Die DFS erzielte 2012 einen Jahresüberschuss in Höhe von 73,1 Mio. EUR (Vorjahr: 79,6 Mio. EUR).
Die operative Unterdeckung inklusive Carryover aus dem Streckenbereich wurde mit 26,2 Mio. EUR
(Vorjahr: 39,7 Mio. EUR Unterdeckung) ermittelt.
Jahresüberschuss (Mio. €)
2012 2011 2010 2009 2008
Gesamtbetrag 73,1 79,6 104,8 99,4 49,6
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) -17,4 -25,2 +5,4 +100,4 +18,7
Aufgrund der besonderen, auf das Unternehmen wirkenden regulatorischen Einflüsse, ergeben
sich zwei wesentliche Sondereffekte (vgl. 5.5.1 und 5.5.2).
25
5.5.1 Überführung der Gebührenermittlungsgrundlage von HGB auf IFRS
Die DFS überführte mit Wirkung zum 1. Januar 2006 in Übereinstimmung mit europäischen Vor
gaben für Flugsicherungsunternehmen die Gebührenbemessungsgrundlage von HGB auf die vom
International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting
Standards (IFRS). Sie erfasste die sich dabei ergebenden Unterschiedsbeträge erfolgsneutral im
Eigenkapital. Die DFS ist berechtigt, den aus der Umstellung der Rechnungslegung resultierenden
Nachfinanzierungsbedarf (Nachholeffekte) über einen Zeitraum von 15 Jahren durch Einstellung in
die Gebührenerhebungsgrundlage zu realisieren (Art. 6 der EUVerordnung Nr. 1794/2006). Diese
Nachholeffekte sind erstmalig im Jahr 2007 in den Erlösen enthalten.
5.5.2 Einführung eines kalkulatorischen Modells zur betrieblichen Altersversorgung (bAv)
Die DFS entwickelte unter der Aufsicht ihrer Regulierungsbehörde ein Modell zur Ausfinanzierung
der bAv, das den europäischen Vorgaben zur Leistungsplanung und Gebührenfestsetzung ent
spricht. Es wird seit dem 1. Januar 2012 verwendet. Die Gebühr berücksichtigt in sinngemäßer
Anwendung von IAS 19 den Dienstzeit und Zinsaufwand. Dabei orientiert sich der Zinssatz zur
Ermittlung der Verpflichtungen prospektiv und mittelfristig an dem Zinssatz, der durch das der bAv
gewidmete Vermögen erzielt werden kann. Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang und Ver
mögen (Deckungslücken/Deckungsüberschüsse) werden rollierend über die durchschnittliche Rest
arbeitszeit (15 Jahre) der Mitarbeiter verteilt und in den folgenden Regulierungsperioden zusätzlich
als Gebührenbestandteil berücksichtigt. Weitere vorsichtige Annahmen unterstützen die fristgerech
te Ausfinanzierung, vermeiden zufällige Schwankungen in der Gebührengrundlage und damit eine
willkürliche Belastung der Luftraumnutzer.
Mit fachlicher Weisung vom 12. Dezember 2012 legte das BAF deshalb fest, dass der tatsächliche
Finanzierungsaufwand für die bAv keinen spezifischen Kosteneffizienzzielen der Leistungsplanung
unterliegen soll, sondern als Teil der „festgestellten Kosten“ der Leistungsplanung angesehen wird
und somit Teil der Kostenbasis ist. Das Modell wird im Rahmen der Leistungsplanung bei Aufstel
lung des folgenden Leistungsplans entsprechend angepasst, das jeweils in der Planungsphase
der folgenden Referenzperiode festgestellte Delta der Ausfinanzierung wird über 15 Jahre verteilt
(rollierende Betrachtung).
Das Unternehmen wendet in der ersten Regulierungsperiode von 2012 bis 2014 sowohl für die
Verzinsung des der betrieblichen Altersversorgung gewidmeten Vermögens als auch für die Diskon
tierung der korrespondierenden Verpflichtungen einen an vorsichtigen kaufmännischen Erwägungen
ausgerichteten einheitlichen Zinssatz von 4,65 % an.
5.5.3 Ergebnisauswertung
Das Ergebnis 2012 beinhaltet vom Luftraumnutzer erstattete Kosten für Vorjahre aus der Umstel
lung der Gebührenerhebung von HGB auf IFRS zum 1. Januar 2007 (sog. Nachhol effekte) in Höhe
von 45,8 Mio. EUR sowie aus der Änderung der Gebührenbemessungs parameter für Aufwendungen
aus der bAv (vgl. 5.5.2) im Rahmen der Einführung der regulierten Gebühr zum 1. Januar 2012 in
Höhe von 23,4 Mio. EUR.
26
Konzernlagebericht 2012
Aus der Abwicklung der QTETransaktion (hierzu auch 11.3.2.4) ergibt sich unter Berücksichti
gung prozessbegleitender Kosten, Zins und Währungseffekte ein einmaliger positiver Ergebnis
beitrag vor Steuern in Höhe von 46,7 Mio. EUR.
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern (Mio. €)
Jahresüberschuss 73,1
+ Steuern vom Einkommen und Ertrag 13,7
EBT 86,8
./. Nachholeffekte IFRSUmstellung 45,8
./. Nachholeffekte bAv 23,4
./. Ergebnisbeitrag QTE 46,7
EBT bereinigt -29,1
Das um die vorgenannten Einflüsse bereinigte Ergebnis vor Steuern beträgt somit 29,1 Mio. EUR.
Für den Streckenbereich teilt die EUGebührenverordnung 1191/2010 ab 2012 Chancen und Risi
ken, die sich aus Abweichungen zwischen geplanter und tatsächlicher Verkehrsmenge ergeben,
zwischen den Luftraumnutzern und der DFS auf (vgl. 12.2.1.2). Werden definierte Grenzen über
schritten, ist die DFS berechtigt und verpflichtet, entstehende Mehr bzw. Mindererlöse zurückzuge
ben oder nachzufordern (Carryover). Der für das Jahr 2012 ermittelte Carryover wird vorgetragen
und bei der Gebührenfestsetzung für die zweite Regulierungsperiode berücksichtigt (zur derzeit
bestehenden Anwendungsproblematik vgl. 12.2.1.2).
Dagegen unterliegt der An und Abflug noch bis Ende 2014 der Vollkostendeckung. Hier legen die auf
Richtlinien der ICAO und EUROCONTROL beruhenden Gebührengrundsätze fest, dass nach der Berück
sichtigung einer angemessenen Kapitalverzinsung entstandene Über oder Unterdeckungen in den Folge
jahren verrechnet werden müssen. Dementsprechend wird die operative Unterdeckung des Geschäfts
jahres 2012 für den Bereich An und Abflug bei der Gebührenfestsetzung 2014 berücksichtigt.
Insgesamt zeigt sich ein durch wesentliche Sondereinflüsse gekennzeichnetes positives Ergebnis.
Insbesondere durch die gestiegene Kostenbasis bei disproportionaler Umsatzentwicklung konnte
die DFS kein positives bereinigtes Ergebnis erreichen.
6. Vermögens- und Finanzlage6.1 Investitionen
Die DFS investiert in den Erhalt und die Weiterentwicklung der erforderlichen Infrastruktur, sofern
die Maßnahmen auf rechtlichen Verpflichtungen beruhen oder in betriebswirtschaftlich sinnvollem
Maße die Ergebnisentwicklung unterstützen. Vorgaben und Standards von ICAO, EUROCONTROL
und EU werden hierbei befolgt. Die Sicherheit des Luftverkehrs bestimmt die Investitionsentschei
dungen in besonderem Maß. Vor diesem Hintergrund wurden im Geschäftsjahr 2012 Investitionen
in Höhe von 107,4 Mio. EUR vorgenommen. Einer Beteiligung wurden 1,6 Mio. EUR zur Erhöhung
27
der sonstigen Einlage zugeführt. Eine konzerninterne langfristige Darlehenszusage der DFS über
50 Mio. EUR wurde bis zum 31. Dezember 2012 in Höhe von 11 Mio. EUR abgerufen.
Die in der Realisierung befindlichen Projekte mit dem höchsten Anteil am Investitionsvolumen
umfassen folgende Vorhaben:
■ Anbau Kontrollzentrale München: Der steigende Platzbedarf für die Einrüstung des Flugsiche
rungssystems P2 (Nachfolgesystem für P1AirTrafficControlAutomationSystem (P1/ATCAS) in
den Kontrollzentralen des unteren Luftraums) erfordert bauliche Veränderungen. Die Maßnahme
umfasst einen Betriebsraum für ca. 100 Lotsenarbeitsplätze sowie Büros und Funktionsräume
für den Betriebsdienst. Zusätzlich werden zwei Gestellräume sowie jeweils zwei Klima, Kälte
und Stromversorgungszentralen eingerichtet.
■ Rehosting ATCASHard und Software: Zur Sicherstellung des ProduktLifecycle erfolgt das
Rehosting von ATCAS. Die Software wird auf Linux unter einer intelkompatiblen Hardware
portiert.
■ P1/ATCASSoftwareerweiterungen: Gesetzliche Vorgaben aus den SESDurchführungsverord
nungen der Europäischen Union erforderten Anpassungen der Software. Hierbei handelt es sich
beispielsweise um die Optimierung der Datenaustauschfunktionalität mit Partnerorganisationen.
■ Entwicklung des Paperless Strip System (PSS) Langen: PSS ist eine Erweiterung im Bereich
der Flugdatenverarbeitung und darstellung innerhalb des in Bremen, München und Langen
genutzten AirTrafficService (ATS)Systems P1/ATCAS. PSS ersetzt die Papierkontrollstreifen
durch elektronische Kontrollstreifen und tauscht Daten mit dem Flight Data Processing System
(FDPS) von P1/ATCAS aus.
■ Neubau Technikzentrum Langen: Die DFS errichtet ein neues Technikzentrum für den Aufbau
von Test und Referenzanlagen der Flugsicherungssysteme sowie die Aufnahme des administra
tiven Rechenzentrums.
■ iCAS (Interoperability Through European Collaboration Center Automation System)Software:
Das künftige CenterATSSystem iCAS wird insbesondere die Interoperabilitätsanforderungen
der SESVerordnungen erfüllen.
■ Sprachvermittlungssystem ImprovedSpeechIntegratedSystem (ISISXM) in Langen: Die DFS har
monisiert ihre Sprachvermittlungssysteme und erneuert im Rahmen des Projektes LASER (Lan
gen Sprachvermittlung Erneuerung) das System in Langen. ISISXM soll künftig im Rahmen einer
homogenen Systemlandschaft in allen Kontrollzentralen der DFS eingesetzt werden. Einheitliche
Bedienoberflächen und konzepte sollen die Schulungseffizienz steigern und die Voraussetzungen
für die Verlagerung von Diensten (z.B. NachtZusammenlegungen von Kontrollzentralen) und neue
Konzepte zur Sicherstellung des FVKBetriebs in Notfällen (ContingencyKonzepte) schaffen.
28
Konzernlagebericht 2012
■ Erweiterung VAFORITSoftware (Very Advanced FDP (Flight Data Processing) Operational Requi
rements Implementation): Das neue Flugsicherungssystem für den oberen Luftraum (Inbetrieb
nahme Dezember 2010) wird erweitert. VAFORIT arbeitet vollständig streifenlos und löste das
Altsystem KARLDAP (Karlsruhe Automatic Data Processing and Display System) ab.
■ P2 Kontrollzentrale Niederlassung Langen: Ziel des Projektes ist die Einrüstung und Inbe
triebnahme von P2 im Center Langen im neuen Betriebsraum der Niederlassung Mitte. Dabei
werden die bisher geteilten ATS, Communication (COM) und AirTrafficFlowManagement
(ATFM)Systeme Frankfurt und Düsseldorf in jeweils einem einzigen ATS, COM und ATFM
System integriert. Gleichzeitig nimmt der Engineer on Duty (EoD) Langen den Dienst auf. Nach
Inbetriebnahme von P2 werden alle P1/ATCASAltsysteme aus dem alten Betriebsraum und den
Gestellräumen deinstalliert. Für die neu einzurüstenden P2Komponenten wird eine neue Kälte
zentrale im Center Langen in Betrieb genommen.
■ Radio Site Upgrade and Modernisation (RASUM) 8.33: Die DFS rüstet 95 Funkstellen inklusive
aller erforderlichen baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen auf das 8.33kHzKanalraster
im unteren Luftraum um. Das Projekt dient der Sicherung künftiger Steigerungsraten im Luft
verkehr und trägt dem Beschluss der ICAO European Air Navigation Planning Group (EANPG)
48 vom November 2006 sowie der EUVerordnung 1079/2012 Rechnung.
Im Geschäftsjahr 2012 wurden Anlagen im Bau im Wert von 31,1 Mio. EUR fertig gestellt.
Wesentlichen Anteil daran hatten insbesondere folgende Maßnahmen:
■ DataLinkSoftware für VAFORIT: Die DataLinkspezifischen Anpassungen am System VAFO
RIT setzen die Grundlagen zur Bereitstellung der technischen Infrastruktur zur Einführung
von „DataLinkCenter“. Das Projekt trägt der Umsetzung der Vorgaben aus EUVerordnung
29/2009 „DataLinkDienste“ und der EUVerordnung 30/2009 „Austausch von Flugdaten zur
Unterstützung von DataLinkDiensten“ Rechnung.
■ Mode Select (Mode S) für den WillyBrandtFlughafen Berlin (BER): Derzeit gibt es nur am Flug
hafen Tegel eine ModeSfähige Radaranlage. Zur Erfüllung betrieblicher Anforderungen und
einer EUDurchführungsverordnung sind zwei ModeSfähige Sensoren erforderlich. Um am
Flughafen BER einen ModeSService zur Verfügung stellen zu können, ist daher ein weiterer
ModeSRadarsensor erforderlich.
■ Advanced Surface Movement Radar (ASMR) Berlin Süd: Um künftig jederzeit über eine zuver
lässige und wetterunabhängige Bodenlagedarstellung zu verfügen, haben DFS und der Flugha
fen BerlinSchönefeld (FBS) 2009 die gemeinsame Errichtung und Nutzung eines operationellen
Advanced Surface Movement Guidance and Control System (ASMGCS) beschlossen. Das
vorhandene System der Flughafengesellschaft FBS ist angesichts der derzeitigen und künftigen
baulichen Veränderungen durch die Errichtung des Großflughafens BER nicht geeignet, eine
den betrieblichen Anforderungen entsprechende Bodenlagedarstellung zu liefern. Projektbe
29
gleitend wurde die Bauausführung des SMRTurmes angepasst und ein neuer Multilateration
(MLAT)Sensor zur Verbesserung der Abdeckung des Taxiway „NordSüdVerbindung“ an die
zusätzlichen Anforderungen eingebunden.
Mit den dargestellten Projekten sichert die DFS ihre Position als zuverlässiger Partner für die
Luftfahrt.
6.2 Bilanzstruktur
Die Bilanzsumme stieg 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 % auf 1.207,5 Mio. EUR (Vorjahr:
1.106,1 Mio. EUR).
Die Beendigung der QTETransaktion (vgl. 11.3.2.4) wirkte sich hierbei mehrfach aus. Die zu
Beginn der Transaktion erfolgte passive Erfolgsabgrenzung in Form sonstiger Verbindlichkeiten
wurde 2012 vollständig ergebniswirksam aufgelöst (vgl. 5.3, 5.5). Die verbleibende Rumpfstruk
tur wurde durch eine Erhöhung der sonstigen Vermögenswerte (Forderung an die Norddeutsche
Landesbank Nord/LB) und eine nahezu kongruente Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten
(Verbindlichkeit gegenüber der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW) abgebildet.
Auf der Aktivseite beruht der Anstieg im Wesentlichen auf der Erhöhung der langfristigen Vermö
genswerte um rund 10,0 % (QTE und Unterdeckung 2012) sowie auf einer Erhöhung kurzfristiger
Vermögenswerte um rund 6,5 % durch einen höheren Bestand liquider Mittel per 31. Dezember
2012. Die Veränderung der aktiven Steuerlatenz steht in Zusammenhang mit der Beendigung der
QTETransaktion.
Auf der Passivseite ist der Anstieg im Wesentlichen auf die Veränderung des Eigenkapitals
zurückzuführen. Die DFS konnte das negative Eigenkapital durch den erzielten Jahresüberschuss
um 96,7 % deutlich verbessern.
Das langfristige Fremdkapital entwickelte sich in Summe konstant, veränderte sich jedoch in
seiner Struktur. Die Pensionsrückstellungen verminderten sich nach Saldierung mit dem zugehöri
gen Planvermögen um rund 2,8 %. Die Erhöhung der finanziellen Verbindlichkeiten korrespondiert
im Wesentlichen mit der Minderung der sonstigen Verbindlichkeiten (QTE). Die Veränderung der
passiven Steuerlatenz steht in Zusammenhang mit der Beendigung der QTETransaktion.
Das kurzfristige Fremdkapital stieg durch die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen an überwiegend inländische Lieferanten sowie den Anstieg der sonstigen Rückstellun
gen um rund 14,7 %.
Die NettoFinanzschulden beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 182,6 Mio. EUR, der Ver
schuldungsgrad lag zum Bilanzstichtag bei rund 15,1 %. Der wesentlich durch die betriebliche
Altersversorgung geprägte Zinsaufwand überstieg den Zinsertrag um 50,0 Mio. EUR.
30
Konzernlagebericht 2012
Bilanzielle Kennzahlen
2012 2011 2010
NettoFinanzschulden (Mio. EUR)(Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel)
182,6 145,3 89,5*
Verschuldungsgrad (%)(Netto Finanzschulden/Bilanzsumme)
15,1 13,1 8,4*
Anlagenintensität (%)(langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme)
76,4 75,8 74,7
* Aufgrund einer Umgliederung in 2011 sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Folgejahren vergleichbar.
Bilanzielle Kennzahlen bei voller Berücksichtigung der Nachholeffekte und Deckungslücke
2012 2011 2010
NettoFinanzschulden (Mio. EUR)(Finanzverbindlichkeiten – Liquide Mittel)
182,6 145,3 89,5*
Verschuldungsgrad (%)(Netto Finanzschulden/Bilanzsumme)
10,0 8,7 5,3*
Anlagenintensität (%)(langfristige Vermögenswerte/Bilanzsumme)
50,3 49,9 47,2
* Aufgrund einer Umgliederung in 2011 sind die Angaben nicht unmittelbar mit den Folgejahren vergleichbar.
Eine detaillierte Überleitung des Eigenkapitals zum 31. Dezember 2012 zum Eigenkapital unter
Berücksichtigung der Nachholeffekte und der vom BAF genehmigten zu vereinnahmenden Kosten
aus der bAv (vgl. 5.5.2) enthält der Anhang in Kapitel 24.
6.3 Kapitalflussrechnung
Der Finanzmittelbestand setzt sich zum Jahresende wie folgt zusammen:
Finanzmittelbestand (T€)
Mittelzufluss (+) bzw. Mittelabfluss () 2012 2011 Veränd. (%)
Operative Geschäftstätigkeit 137.988 121.425 37,1
Investitionstätigkeit 117.077 119.469 +2,0
Finanzierungstätigkeit 40 2.445 +2.617,6
Zahlungswirksame Veränderung 20.871 489 +4.368,3
Finanzmittelbestand zum Jahresanfang 84.663 85.152 0,6
Finanzmittelbestand zum Jahresende 105.534 84.663 +24,7
An die Gesellschafterin erfolgte im Geschäftsjahr 2012 keine Ausschüttung. Detaillierte Angaben
sind in der gesonderten Kapitalflussrechnung sowie im Anhang unter Kapitel 31 enthalten.
31
6.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der DFS
Die Entwicklung der Vermögens, Ertrags und Finanzlage wird im Wesentlichen durch die recht
lichen Rahmenbedingungen, die Regulierung, den stagnierenden Luftverkehr, das anhaltende
niedrige Zinsniveau sowie die Maßnahmen der Geschäftsführung zur Reduzierung der Kosten
geprägt. Sie zeigt ohne die Berücksichtigung von Sondereinflüssen einen negativen Trend.
Im Geschäftsjahr 2012 wurde der Umsatz um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Damit
erzielte die DFS insgesamt einen Jahresüberschuss von 73,1 Mio. EUR. Dieser ist zwar weiterhin
deutlich positiv, lag aber unter dem Vorjahreswert und unter dem vor einem Jahr erwarteten
Wert. Es wurden bereits erste Handlungsfelder definiert, um Kosten zu senken und die Unterneh
mensflexibilität zu erhöhen. Die Ziele gelten unternehmensweit, wobei die spezifischen Umset
zungsmaßnahmen von jedem Bereich entwickelt werden.
6.5 Finanzmanagement
Das Finanzmanagement der DFS sichert und unterstützt im Konzern den gesetzlichen Auftrag der
DFS. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit des preisfinanzierten Geschäftes gefördert. Die
DFS optimiert durch eine adäquate Eigen und Fremdkapitalstruktur, die sparsame Verwendung
von Eigenmitteln, eine gezielte Aufnahme von Fremdmitteln sowie durch eine planmäßige Steue
rung der Zahlungsströme ihre Leistungsfähigkeit (vgl. Anhang Kapitel 24 Eigenkapital).
Die Finanzierung des Unternehmens erfolgt im Wesentlichen über den Mittelzufluss aus ope
rativer Geschäftstätigkeit sowie über Mittelaufnahmen am Geld und Kapitalmarkt. Zusätzlich
ergeben sich zeitlich begrenzte liquiditätsbegünstigende Auswirkungen aus vermögenswirksamen
Sondereffekten (vgl. 5.5).
Das KonzernTreasury steuert die Bestände an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten
sowie die Finanzmittelbeschaffung und bindet Tochtergesellschaften durch einen „Cashpool“ in
die Finanzströme ein. Dabei werden, soweit gesetzlich zulässig und wirtschaftlich sinnvoll, Finanz
mittel zusammengeführt und zentral gesteuert. Der Finanzierungsbedarf der Tochtergesellschaf
ten wird durch konzerninterne Verrechnungskonten und Darlehen befriedigt. Das Unternehmen
achtet auf eine ausgewogene Finanzierungstruktur und hält liquide Reserven vor, um unerwarte
ten Verkehrsmengenveränderungen (vgl. 11.3.1) wirksam zu begegnen.
Die Geschäftsbeziehungen zu einem ausgewählten Kreis von Hausbanken werden nach einheit
lichen Standards betreut und bestehende wechselseitige Zahlungsströme kontinuierlich verbes
sert.
Die DFS finanziert ihre langfristigen Verbindlichkeiten kongruent durch Schuldscheindarlehen und
an der Börse in Luxembourg gehandelte Anleihen. Die kurzfristige Liquidität wird durch ein „Multi
Currency Commercial Paper Programme“ gedeckt. Dieses Programm wird durch eine Konsortial
kreditlinie in Höhe von 160 Mio. EUR als BackUpFacility gestützt.
32
Konzernlagebericht 2012
Die DFS spricht mit ihrem Geld und Kapitalmarktprogramm sowohl nationale als auch internatio
nale Investoren an. Diese gründen ihre Investitionsentscheidungen sowie die Preisfindung auf der
Bonität der jeweiligen Schuldner. Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung lässt die DFS ihre
Bonität durch Kreditbewertungsagenturen (RatingAgenturen) in Form standardisierter Beurteilun
gen nach weltweit einheitlichen Verfahren einstufen.
Die Ratingagentur Standard & Poor’s bestätigte der DFS 2012 die bestmögliche Bonitätsbeur
teilung sowohl im kurz als auch im langfristigen Bereich (AAA/A1+). Die Ratingagentur Moody’s
stufte das Rating der DFS vor dem Hintergrund der seit dem 1. Januar 2012 geltenden Regulie
rung auf Aa3/P1 herab. Mit Pressemitteilung vom 25. Juli 2012 wurde der stabile Ausblick in
Folge der Neueinschätzung des Ratings der Bundesrepublik Deutschland auf negativ angepasst.
Zum Jahresende 2012 betrug das Emissionsvolumen der DFS aus Anleihen nominal
47,2 Mio. EUR mit Restlaufzeiten von bis zu sechs Jahren sowie aus Schuldscheindarlehen
175 Mio. EUR mit Restlaufzeiten von bis zu acht Jahren. Der durchschnittliche Nominalzinssatz
der Anleihen und Schuldscheindarlehen ermittelt sich am Bilanzstichtag mit 3,182 %. Die beste
henden Anleihefinanzierungen sind im Wesentlichen fest verzinslich oder durch ZinsswapVerein
barungen von variabler in feste Verzinsung getauscht.
7. MitarbeiterDie DFS beschäftigt Tarifmitarbeiter, außertarifliche Mitarbeiter, dienstüberlassene Mitarbeiter
des LBA und beurlaubte Soldaten. Die Tarifmitarbeiter unterliegen den Bestimmungen der unter
nehmensbezogenen Tarifverträge.
Die freie Verhandlung von Konditionen charakterisiert den Status der außertariflichen Mitarbeiter.
Für sie gelten Zielvereinbarungen in fachlicher Hinsicht. Anhand des Erfüllungsgrades ihrer Ver
einbarungen bemessen sich die variablen Gehaltsbestandteile.
Die dienstüberlassenen Mitarbeiter des LBA bilden die dritte Beschäftigtengruppe der DFS. Für
diese Beamten und Angestellten, die noch in einem Beschäftigungsverhältnis zum Bund stehen,
gelten nach wie vor die Bundesbesoldungsordnung und der Tarifvertrag für den öffentlichen
Dienst (TVöD). Die Tarifverträge der DFS finden auf sie deshalb keine Anwendung. Die DFS über
nimmt die hierfür anfallenden Aufwendungen.
Fluglotsen und Flugdatenbearbeiter treten in der Regel ab einem Alter von 55 bzw. 59 Jahren in
eine dem Ruhestand vorgelagerte Übergangsversorgung ein. Dieser Übergangsversorgungsan
spruch bestimmt einen maß geblichen Teil des Verpflichtungsbetrags.
Hinsichtlich der Vergütungsstruktur für die Geschäftsführung verweisen wir auf den Anhang, Kapi
tel (41) „Organe der Gesellschaft“.
33
Für den nachhaltigen Erfolg der DFS sind motivierte und qualifizierte Mitarbeiter eine unabdingba
re Voraussetzung. Deshalb konzentriert sich das Personalmanagement der DFS auf einen ganz
heitlichen Prozess, der von der Personalauswahl über die Aus und Weiterentwicklung bis hin zur
Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen reicht und durch eine an Lebensphasen orientierte
Personalpolitik unterstützt wird. Diese Ausrichtung führt zu einer Steigerung der Attraktivität als
Arbeitgeber und trägt zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der DFS bei.
Seit 2011 beteiligt sich die DFS am Standort der Unternehmenszentrale in Langen an der Unter
haltung einer Kindertagesstätte. Den Mitarbeitern stehen dort, wie auch an den DFSNiederlas
sungen, Belegplätze zur Betreuung ihrer Kinder zur Verfügung.
Über ihre gesamte Berufszeit hinweg stehen den Mitarbeitern unter anderem flexible Arbeitszeit
modelle, Gesundheitseinrichtungen, Seminare und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung.
Die DFS beschäftigte zum 31. Dezember 2012 insgesamt 6.100 Mitarbeiter.
Mitarbeiter (jeweils zum 31.12.)
2012 2011 2010 2009 2008
Stammpersonal gesamt 6.100 6.064 5.938 5.596 5.342
Angestellte 5.560 5.239 5.074 4.745 4.530
Beurlaubte Soldaten 246 259 263 268 267
Gewerbliche Arbeitnehmer 28 31 31 32 32
Techn./kaufm. Studierende & Auszubildende 51 51 45 45 39
Auszubildende Flugverkehrskontrolle 193 189 213 175 112
Mitarbeiter des LuftfahrtBundesamts 268 295 312 331 362
davon Beamte (204) (227) (240) (255) (280)
davon Tarifangestellte (64) (68) (72) (76) (82)
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +0,6 +2,1 +6,1 +4,8 +4,2
Anteil weiblicher Mitarbeiter (%) 26,3 26,0 27,0 26,0 26,0
Anteil ausländischer Mitarbeiter (%) 4,2 4,3 4,3 3,9 3,1
Die Zunahme der Belegschaft ist im Wesentlichen auf den Bedarf an Fluglotsen zurückzuführen. Des
Weiteren wurden vor allem Techniker und Ingenieure eingestellt, um dem gestiegenen Anspruch der
im Betrieb und in der Entwicklung befindlichen Systeme gerecht zu werden.
Mitarbeiter nach Tätigkeitsbereichen (%)
2012
2011
48
47
8
8
44
45
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Flugverkehrskontrolle
Operative Technik
Unterstützende Bereiche
34
Konzernlagebericht 2012
609 Personen waren in Teilzeit beschäftigt, davon 429 Frauen und 180 Männer. Die Anzahl der
Teilzeitkräfte hat sich gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt verringert.
Der Großteil der ausländischen Mitarbeiter kommt aus den USA und Großbritannien, gefolgt von
Österreich und Spanien. Insgesamt sind 48 Nationen vertreten. Die Altersstruktur der Mitarbeiter
ist ausgewogen. Das Durchschnittsalter liegt bei 41 Jahren, für Männer beträgt es 42 Jahre, für
Frauen 39 Jahre.
Die Fluktuationsquote, in der ausschließlich freiwillige Austritte berücksichtigt werden, betrug im
Jahr 2012 1,6 %.
Das Tochterunternehmen The Tower Company GmbH beschäftigte Ende Dezember 39 Mitarbei
ter. Davon sind 26 Mitarbeiter Fluglotsen bzw. in der Ausbildung zum Fluglotsen.
Die DFS ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und bietet Berufseinsteigern seit
vielen Jahren attraktive Ausbildungs und Studienplätze.
Ausbildungsbeginn bei der DFS
2012 2011
Gesamt 244 240
Fluglotse 189 178
Flugdatenbearbeiter 4 11
Duales Studium/Ausbildung 51 51
Veränderung gegenüber Vorjahr (%) +1,7 -7,0
Neben der Ausbildung zum Fluglotsen umfasst das derzeitige Ausbildungsspektrum der DFS
Ausbildungs und Studienplätze für duale Studiengänge mit BachelorAbschluss in den techni
schen Mangelberufen Informationstechnik, Elektrotechnik/Nachrichtentechnik, Informatik, Flug
sicherungstechnik, Servicetechnik sowie Luftverkehrsmanagement. Die DFS reagiert hiermit auf
den zukünftig großen Bedarf an Fachkräften, die auf diesem Wege innerhalb des Unternehmens
ausgebildet werden und mit hoher Wahrscheinlichkeit nach der Ausbildung oder dem Studium
Aufgaben in der DFS übernehmen werden.
Der duale Studiengang zum Flugsicherungsingenieur ist in Kooperation mit der HS Bremen 2012
erfolgreich eingeführt worden, der neue duale Studiengang zum Serviceingenieur wird voraus
sichtlich zum Wintersemester 2013 starten. Damit bietet die DFS auch in Zukunft interessante
Ausbildungs und Studienplätze mit Perspektive.
8. Forschung und Entwicklungs aktivitätenDer auch im weltweiten Vergleich äußerst verkehrsreiche und komplexe deutsche Luftraum erfor
dert eine besonders leistungsfähige Flugsicherung. Technologische und betriebliche Innovationen
35
stellen eine wichtige Voraussetzung dar, um dem stetig wachsenden Luftverkehr gerecht zu
werden. Deshalb engagiert sich die DFS seit vielen Jahren in nationalen und internationalen For
schungsprojekten, treibt innovative Entwicklungen voran und vermarktet sie auch.
Für Forschung und eigene Entwicklungen werden insgesamt ca. 2,7 % der Kosten und 195 Per
sonalkapazitäten eingesetzt. Kostenreduzierend wirken vereinnahmte Fördermittel in Höhe von
ca. 7,2 Mio. EUR aus dem deutschen Luftfahrtforschungsprogramm sowie aus europäischen
Förderprogrammen einschließlich dem Forschungsprogramm für das Flugverkehrsmanagement
im einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky Air Traffic Management Research;
SESAR). Die national geförderten Aktivitäten konzentrieren sich auf die Optimierung der hoch
belasteten Flughäfen und ihre Umgebung. Im internationalen Bereich ist SESAR das herausragen
de Projekt. Es wird im Rahmen des „SESAR Joint Undertaking“ (SJU) durchgeführt, dem die DFS
gemeinsam mit anderen führenden Organisationen im Juni 2009 als aktives Mitglied beigetreten
ist. So kann die DFS die Zukunft der europäischen Flugsicherung auf der Basis ihrer Erfahrungen
mitgestalten, optimalen Nutzen aus den gemeinsamen Entwicklungen ziehen und erhält bis zu
50 % Förderung.
9. NachtragsberichtAm 1. Januar 2013 übernahmen Prof. KlausDieter Scheurle und Robert Schickling ihr neues Amt
als Geschäftsführer der DFS gemeinsam mit Dr. Michael Hann, der seit 1. September 2012 im
Amt ist. Gleichzeitig trat die neue Geschäftsverteilung und damit der neue Aufgabenzuschnitt der
einzelnen Ressorts in Kraft.
Die Verträge der Geschäftsführer Dieter Kaden, Ralph Riedle und Jens Bergmann endeten mit
Ablauf des Jahres 2012 (vgl. Anhang Kapitel 41.1).
Am 30. Januar 2013 einigten sich DFS und die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) in der
zweiten Verhandlungsrunde hinsichtlich der 2012 gekündigten Verträge Vergütungstarifvertrag
(VTV), Vergütungstarifvertrag für Auszubildende (VTVA) und Zulagentarifvertrag (ZTV) auf einen
maßvollen Abschluss. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit vom 1. November 2012 bis zum
31. Dezember 2013 und umfassen im Wesentlichen eine Einmalzahlung sowie eine lineare
Gehaltssteigerung um 2 %.
Im Zusammenhang mit der Beendigung der QTETransaktion wurde der KfW eine Besicherung in
Form einer Abtretung der Forderung gegenüber der Nord/LB gestellt. Nach einvernehmlichen
Gesprächen im ersten Quartal 2013 verzichtete die KfW gegen eine zu leistende Einmalzahlung
auf die Besicherung.
Im Rahmen ihrer Finanzierungsstrategie platzierte die DFS nach dem Bilanzstichtag ein weiteres Schuld
scheindarlehen in Höhe von 110 Mio. EUR mit einer Mindeststückelung von 0,5 Mio. EUR bei einer
Laufzeit von zehn Jahren. Die Auszahlung erfolgt zum Nominalwert mit einem Coupon von 2,308 %.
36
Konzernlagebericht 2012
Am 7. März 2013 erhielt die DFS die Einwilligung des Gesellschafters zum Erwerb von 100% der
Anteile an der R. Eisenschmidt GmbH Vertrieb von Luftfahrthandbüchern mit Sitz in Egelsbach,
Hessen, durch das Tochterunternehmen DFS ESSP GmbH.
10. Compliance
DFS
Geschäftsführung
Risiko management
Internes Kontrollsystem
(IKS)
Compliance
ComplianceBeauftragter ComplianceGremium
Daten schutz
Korruptions prävention
Weitere Maßnahmen
Wirtschaftsprüfer
Interne Revision
Aufsichtsrat Audit-Ausschuss
Die bundeseigene DFS ist Trägerin hoheitlicher Aufgaben der Daseinsvorsorge. Sie unterliegt
dem Anwendungsbereich des Public Corporate Governance Kodex des Bundes. Er verpflichtet
die Geschäftsführung, für die Einhaltung und Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und
der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen. Auf dieser Grundlage richtete die DFS 2011 ein
ComplianceManagementSystem ein.
Gemeinsam mit dem Risikomanagementsystem und dem internen Kontrollsystem (IKS) für den
Rechnungslegungsprozess bilden diese Elemente die drei Säulen der auf Risikovorsorge aus
gerichteten Unternehmensstruktur. Dieses System wurde im Jahr 2012 weiter validiert und mit
Wirkung zum 20. Dezember 2012 ein ComplianceBeauftragter bestellt.
Das ComplianceManagementSystem wird fortwährend weiterentwickelt und ausgebaut. Orga
nisatorisch wird es dem Bereich Institutionelles/Recht zugeordnet. Über den ComplianceBeauf
tragten führt ein direkter Berichtsweg zur Geschäftsführung und zum Aufsichtsrat.
11. RisikoberichtDie DFS verfügt über ein eingespieltes Instrumentarium zur Identifikation, Analyse, Überwachung
und Steuerung der mit dem Geschäftsbetrieb einhergehenden Risiken. Die ständige Weiterent
wicklung des Risikomanagementsystems – orientiert an Veränderungen des Unternehmens und
der Luftverkehrsbranche – gewährleistet auch zukünftig eine frühzeitige Identifikation von Risiken
und damit verbunden die Einleitung von Gegenmaßnahmen.
37
11.1 Der Risikomanagement-Prozess
Der RisikomanagementProzess der DFS legt Standards für die laufende funktions und pro
zessübergreifende Erkennung und Bewertung von Unternehmensrisiken fest. Er beginnt mit
den Anträgen zur Genehmigung von Geschäftsvorhaben und Projekten. Die Themenfelder zur
Prüfung etwaiger Auswirkungen umfassen die Kategorien Betrieb (z.B. Erfüllung des gesetzlichen
Auftrags, Infrastruktur), Finanzen (z.B. Kosten, Finanzmarkt, Kunden bzw. Lieferanten), Führung,
(z.B. Strategie, Personal, Organisation) sowie externes Umfeld (z.B. Politik und Gesetze, Katast
rophen und Terroranschläge).
Die Prüfung erfolgt sowohl für den gebührenfinanzierten wie auch für den preisfinanzierten
Bereich. Mögliche Risiken für die DFS aus den Tochtergesellschaften sind einbezogen. Unterneh
mensrisiken der Tochtergesellschaften werden in direktem Kontakt zwischen deren Geschäftsfüh
rung und deren Aufsichtsorganen berichtet.
Die Risikobewertung richtet sich nach einer Einschätzung der Eintrittswahrscheinlichkeit und
der möglichen Schadenshöhe der betrachteten Gefährdungen durch die meldenden Bereiche.
Dabei ist grundsätzlich eine quantifizierte Bewertung angestrebt; in begründeten Fällen ist eine
qualifizierte Bewertung zulässig. Für die Bandbreite einer qualifizierten Bewertung sind Eckwerte
in einer abgestimmten Bewertungsmatrix zentral festgelegt. Daraus ergibt sich die Einteilung der
gemeldeten Risiken in „rot“/bestandsgefährdend, „gelb“/wesentlich und „grün“/bereichsintern.
Die daraus resultierende Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung findet vierteljährlich,
die der Geschäftsführung an den Aufsichtsrat der DFS halbjährlich statt. Sie enthält eine Über
sicht der Veränderungen zur Vorperiode sowie alle Meldungen, die im Berichtszeitraum nicht
mehr als Risiko eingeschätzt wurden.
Der RisikomanagementProzess ist in einer Prozessbeschreibung und einer fachlichen Anweisung
zum Risikomanagement verbindlich beschrieben. Seine Funktionsfähigkeit wird im Rahmen der
Jahresabschlussprüfung von den beauftragten Wirtschaftsprüfern sowie regelmäßig von der Inter
nen Revision geprüft.
11.2 Die Organisation
Die Geschäftsführung der DFS hat einen eigenständigen Bereich Risiko und Vertragsmanage
ment für die zentrale Umsetzung des RisikomanagementSystems im Unternehmen eingesetzt.
Aufgabenschwerpunkte sind die methodische Weiterentwicklung inklusive Festlegung der Doku
mentationserfordernisse und die zentrale Risikoberichterstattung an die Geschäftsführung.
Das Management der Risiken erfolgt grundsätzlich zuständigkeitsbezogen durch die Organisati
onseinheiten. Die Leiter der Organisationseinheiten sind im Rahmen ihrer Führungsaufgabe zur
vierteljährlichen Aktualisierungsmeldung bzw. zur bedarfsbezogenen AdhocMeldung verpflichtet.
Dabei werden auch die Maßnahmen zur Begrenzung und Bewältigung von Risiken überprüft und
ergänzt. Der Prognosezeitraum beträgt im Allgemeinen ein Jahr. Die Leiter der Organisations
38
Konzernlagebericht 2012
einheiten tragen die Verantwortung für die inhaltliche Richtigkeit ihrer Aussagen zur Risikosituation
ihrer Bereiche.
Für die bereichs und prozessübergreifende Betrachtung der aus den Bereichen gemeldeten Risi
kosituationen wurde 2004 das Gremium „RisikomanagementAusschuss“ (RMA) zur Unterstützung
des zentralen Bereichs eingerichtet. Die Mitglieder gehören in der Regel zur ersten Führungsebene,
sind nah am unternehmerischen Entscheidungsgeschehen, kennen unternehmensweite Zusammen
hänge und können daher zu einer zutreffenden Gesamtschau beitragen.
11.3 Wesentliche Risikofelder
Für die DFS werden in den folgenden Abschnitten wesentliche Risiken beschrieben, deren Reihenfolge
keine Wertigkeit der Eintrittswahrscheinlichkeit oder des potenziellen Schadens ausmaßes impliziert.
Alle Darstellungen können, bei für das Unternehmen positiver Entwicklung, gleichzeitig Chancen für
die DFS darstellen.
11.3.1 Unternehmensstrategische Risiken
Unternehmensstrategische Risiken entstehen im Wesentlichen aus der Fehleinschätzung von
Umfeldbedingungen und künftigen Marktentwicklungen. Sie können zu einer inadäquaten Ausrich
tung der unternehmerischen Aktivitäten mit negativen Auswirkungen auf die Ertragslage führen.
Die Gefahr von weltweiten politischen Veränderungen, Terroranschlägen sowie das Konfliktpotenzial
im Nahen und Mittleren Osten besteht nach wie vor und stellt ein nicht vorhersehbares Risiko für
die Entwicklung des Luftverkehrs dar. Insbesondere Unruhen im Nahen Osten können das Wachs
tum der AirlineBranche weiterhin belasten. Weitere sich abzeichnende Konflikte oder Naturkatas
trophen (z.B. Vulkanausbrüche) oder grenzüberschreitende gesundheitliche Gefahren (Pandemien)
mit negativen Auswirkungen auf den Luftverkehr sind derzeit nicht erkennbar. Die Entwicklung des
Luftverkehrs (vgl. 3.3, 4.2) wird kritisch beobachtet.
Die Neufassung der europäischen Verordnungslage führt zu Änderungen der regulativen Rahmenbe
dingungen für Flugsicherungsunternehmen, unter anderem zur Ablösung der langjährig praktizierten
Vollkostendeckung durch den Einstieg in die ökonomische Regulierung. Dadurch entsteht der DFS
ein Regulierungsrisiko, das sich insbesondere in einem Kosten, aber auch einem Verkehrsmengen
risiko auswirkt.
Der Leistungsplan der ersten Regulierungsperiode für den Gebührenbereich Strecke legt den
Gebührensatz verbindlich fest. Nur in begrenzten, in der EUVerordnung normierten Fällen (vgl.
12.2.1.2) können Abweichungen von den im Leistungsplan getroffenen Annahmen in der folgen
den Regulierungsperiode berücksichtigt werden. Sollte die DFS Verkehrsmengen oder Kostenab
weichungen selbst tragen müssen, kann es zu Jahresfehlbeträgen kommen, die nicht durch die
zugelassene Verzinsung des betriebsnotwendigen Vermögens kompensiert werden und zu Eigen
kapitalverlusten führen können.
39
Die DFS berücksichtigt bekannte Risiken in ihren Verkehrsprognosen. Da diese Prognosen bei
der Gebührenkalkulation ein wesentliches Element darstellen, sind die zum Planungszeitpunkt
bekannten Marktrisiken im Gebührensatz berücksichtigt. Zur Steuerung dieser Risiken wurde ein
Kennzahlensystem entwickelt (vgl. 3.3).
11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken
11.3.2.1 Grundsätze des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist die DFS verschiedenen finanzwirtschaftlichen Risiken
ausgesetzt.
Das Management dieser Risiken ist ein integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung. Die
Geschäftsführung legt die zugehörige Unternehmenspolitik fest. Sie zielt auf Vermeidung neuer
sowie die Begrenzung bzw. Minimierung vorhandener Risiken. Das Finanzmanagement setzt
diese Vorgaben um und wendet ein System zur Steuerung von finanziellen Risiken an, das auf
das spezifische Geschäft der DFS zugeschnitten ist. Insbesondere seit Beginn der globalen
Finanzmarktkrise verfolgt und analysiert die DFS kontinuierlich im kritischen Dialog mit Hausban
ken und Ratingagenturen die Ereignisse an den Finanzmärkten, um ggf. bestehende Strategien
neu zu bewerten oder neue Strategien zu entwickeln.
Als Teil des gesamten Risikomanagementsystems setzt die DFS zum Management von Markt
preisrisiken (Zinsen, Devisen) ValueatRiskAnalysen (VaR) ein.
Bei diesen Analysen wird wöchentlich die Risikoposition vom Bereich Treasury aufgrund von
Marktpreisrisiken gemessen und in regelmäßigen Abständen an die Geschäftsführung berichtet.
Der VaR kennzeichnet den absoluten Wertverlust einer im Unternehmen definierten Risikoposition,
der mit einer zuvor definierten Wahrscheinlichkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums nicht
überschritten wird. Die Ermittlung des VaR bei der DFS basiert auf einem Haltezeitraum von zehn
Tagen und einer Wahrscheinlichkeit von 95 %. Der kumulierte Verlust lag am 31. Dezember 2012
mit 95 %iger Wahrscheinlichkeit unter 1.675 TEUR (Vorjahr: 3.074 TEUR).
Der VaR wird mit Hilfe von statistischen Zeitreihen über relevante Finanzmarktdaten (Zinssätze,
Devisenkurse) ermittelt. Durch sogenannte historische Simulationen aus der Vergangenheit wer
den Szenarien in die Zukunft extrapoliert, unter deren Anwendung simulative Marktwertverände
rungen für die Finanzinstrumente errechnet werden.
Bestandteil dieser Marktrisikoanalyse sind alle Geldmarktgeschäfte der DFS, die begebenen
Anleihen, Schuldscheindarlehen, Zinsderivate, Wertpapiere, DevisenSicherungsgeschäfte sowie
die dazugehörigen Risikopositionen (Fremdwährungsbestellungen, Fremdwährungsforderungen/
verbindlichkeiten).
Quantitative Angaben zu VaRWerten aus Wechselkurs und Zinsänderungsrisiken werden im
Anhang in Kapitel 34 zusammenfassend dargestellt.
40
Konzernlagebericht 2012
Die berichtsorientierte Steuerung der Risiken wird durch klar definierte Rahmenbedingungen
unterstützt. Transaktionen mit derivativen Ins trumenten ohne Designation (Grundgeschäft) zu
Spekulationszwecken sind verboten.
Im Finanzanlagebereich werden Geschäfte nur mit Unternehmen kontrahiert, die über ein Rating
von langfristig mindestens AA/Aa3, kurzfristig A1/P1 oder entsprechend hohe Bonität bzw.
sonstige Risikoabsicherung verfügen.
11.3.2.2 Liquiditätsrisiko
Die tägliche Liquidität wird vom Bereich Treasury überwacht und mithilfe einer unterjährigen und
mittelfristigen Liquiditätsplanung gesteuert (vgl. 6.5).
11.3.2.3 Ausfallrisiko
Operatives Geschäft im Bereich der Strecke und des preisfinanzierten Geschäfts sowie Finanzin
strumente setzen die DFS einem Ausfallrisiko aus. Im operativen Geschäft werden die Forderun
gen laufend überwacht. Ausfallrisiken werden mittels Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.
Die DFS fordert Sicherheitsleistungen von Kunden mit relevanten Umsatzvolumina ein, sofern
definierte Warnschwellen überschritten werden. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buch
werte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben.
Gewährleistungsverpflichtungen aus dem preisfinanzierten Geschäft wird im Rahmen eines auf
tragsbezogenen Qualitätsmanagements Rechnung getragen.
11.3.2.4 Risiko durch Herabstufung des Ratings der DFS
Die wirtschaftliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit der DFS wird durch externe Rating
agenturen und die Deutsche Bundesbank (Notenbankfähigkeit der DFS) beobachtet. Negative
Analysen und Herabstufungen der Ratings können sowohl die Aufnahme von Fremdmitteln
erschweren als auch die Konditionen der Finanzierung beeinträchtigen und damit zu höheren
Zinslasten führen.
Die DFS hat für einen Teil der bei ihr im Einsatz befindlichen Flugsicherungssysteme des Anlage
vermögens in den Jahren 2002 und 2003 eine „USLeasein/Leaseout Transaktion“ (fünf Tran
chen) mit zwei USamerikanischen Investoren abgeschlossen (QTETransaktion).
Diese Transaktion wurde im 2. Quartal 2012 im Wesentlichen beendet. Die verbleibende inner
deutsche Rumpfstruktur mit einer Restlaufzeit bis einschließlich 2021 beschränkt sich noch auf
eine Forderung gegen die Nord/LB (Darlehensnehmer) und auf eine Verbindlichkeit gegenüber
der KfW (Darlehensgeber). Die hiermit im Zusammenhang stehenden Zahlungsströme stehen
sich betrags, fristen und währungskongruent gegenüber. Die DFS trägt während der Laufzeit
das Ausfallrisiko der Nord/LB i.H.v. 61 Mio. EUR zum Bilanzstichtag. Sollte das Rating der
DFS unter AA (Standard & Poor’s) oder Aa3 (Moody’s) fallen, ist die KfW zur außerordentlichen
Kündigung des Darlehens berechtigt. In diesem Fall müsste die DFS innerhalb einer definierten
41
Frist einen Dritten benennen, der die Forderung der KfW gegenüber der DFS (zum Bilanzstichtag
63 Mio. EUR) erwirbt.
Dies könnte zu höheren Finanzierungskosten mit der Folge einer negativen Beeinflussung der Ver
mögens, Finanz und Ertragslage führen.
Die DFS schätzt die dargestellten Risiken insbesondere aufgrund des unveränderten Bestratings
seitens Standard & Poor’s, dem als stabil eingeschätzten Ausblick durch Moody’s und der derzei
tigen Bankengespräche als gering ein.
11.3.2.5 Zinsänderungsrisiko
Sowohl im Bereich der Finanzierungen als auch der Finanzanlagen ist die DFS einem Zinsände
rungsrisiko ausgesetzt.
Die DFS setzte im Jahr 2012 zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos derivative Finanzinstru
mente zum Zwecke der Absicherung und Aufwandsminimierung ein. Die Effektivität der Sicherung
wird durch Laufzeit und Volumenkongruenz zwischen Grund und Sicherungsgeschäft gewährleis
tet.
11.3.2.6 Wechselkursrisiko
Die DFS unterliegt Transaktionsrisiken im Rahmen grenzüberschreitender Beschaffungsvorgänge.
Der größte Teil der Fremdwährungsbestellungen/verbindlichkeiten entsteht durch Lieferantenfak
turierung in USDollar (USD). Das Gesamtvolumen betrug ca. 8,5 Mio. USD im Berichtszeitraum
(Vorjahr: 8,5 Mio. USD). Andere Währungen sind nur in geringem Umfang betroffen.
Diese Risiken werden durch Sicherungsgeschäfte mithilfe derivativer Finanzinstrumente begrenzt.
Wechselkursrisiken von Finanzgeschäften (Fremdwährungsanleihen, Commercial Paper) werden
sofort bei Geschäftsabschluss kongruent abgesichert.
11.3.3 Leistungswirtschaftliche und informationstechnische Risiken
Die DFS räumt der Sicherheit des Luftverkehrs oberste Priorität ein und richtete deshalb ein
Sicherheitsmanagementsystem entsprechend den Vorgaben der EUVerordnung 1035/2011 ein.
Auf allen Ebenen der Planung, der Realisierung und des Betriebs der Infrastruktur der DFS wer
den vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit eines die Sicherheit des Luftver
kehrs gefährdenden und wirtschaftlich relevanten Ausfalls der betrieblichen Infrastruktur der DFS
zu minimieren.
In das Risikomanagementsystem der DFS sind neben den Systemen und Anwendungen der Flug
sicherungsdienste auch die administrativen Systeme und Anwendungen aufgenommen.
42
Konzernlagebericht 2012
Maßnahmen zur Vermeidung von sicherheitsbezogenen bzw. wirtschaftlich relevanten Ausfäl
len sind beispielsweise die Verdoppelung und räumliche Trennung der kritischen Systeme, die
umfangreiche Datensicherung mit Auslagerung und das SAPBackupRechenzentrum.
11.3.4 Personalrisiken
Das Engagement und die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter sind für die DFS zur Aufrechterhal
tung der Sicherheit des deutschen Luftraums sowie für die zukünftige Entwicklung des Unterneh
mens von entscheidender Bedeutung.
Insbesondere der demographische Wandel und der stärker werdende Wettbewerb der Unterneh
men um hoch qualifizierte Fach und Führungskräfte bilden ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
Daher bedient sich die DFS weiterhin eines umfassenden Personalmarketingportfolios. Der
Hauptfokus liegt hierbei speziell auf den Zielgruppen Lotsennachwuchs und Nachwuchs an Mit
arbeiterinnen und Mitarbeitern in den technischen Mangelberufsgruppen wie Informatik, Elektro/
Nachrichtentechnik und Informationstechnik.
Die bereits im Jahr 2011 initiierten und fortgeführten PersonalmarketingAktivitäten verfolgen das
Ziel einer verstärkten Präsenz der DFS am Arbeitsmarkt, der Steigerung des Bekanntheitsgrades
und des Arbeitgeberimages sowie der schnellen, nachhaltigen und effizienten Gewinnung von
qualifizierten und motivierten Nachwuchskräften in ausreichender Anzahl. Neben der intensiven
Zusammenarbeit mit Hochschulen und Gymnasien in Form von Exkursionen und Gastvorträgen
verstärkt die DFS ihre Marktpräsenz mit Unternehmensauftritten in sozialen Netzwerken.
11.3.5 Versicherte Risiken
Der Versicherungsschutz der DFS deckt die gängigen versicherbaren Risiken ab und erstreckt
sich auch auf direkte Mehrheitsbeteiligungen, die mitversichert sind. Er umfasst insbesondere die
Kompensation für den Verlust oder die Beschädigung von Sachwerten einschließlich der daraus
resultierenden Betriebsunterbrechungen und abzüglich der üblicherweise vereinbarten Selbstbe
halte.
Bei der Beurteilung der versicherten Risiken ist zu berücksichtigen, dass die DFS weitgehend
hoheitliche Verwaltung im Sinne des Art. 87d des Grundgesetzes in Verbindung mit §§ 31b und
31d des Luftverkehrsgesetzes im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland ausübt. Infolgedessen
haftet die Bundesrepublik Deutschland bei Ansprüchen Dritter nach den allgemeinen Grund
sätzen der Staatshaftung. Es wurde eine LuftfahrtHaftpflichtversicherung mit einem Limit von
767 Mio. EUR pro Schadensfall abgeschlossen, mit der die Bundesrepublik Deutschland im Falle
eines von der DFS schuldhaft verursachten Schadensereignisses freigestellt würde. Für nicht
hoheitliche Tätigkeiten ist die gesetzliche sowie in einigen Fällen, wie beispielsweise der Vorfeld
kontrolle, die vertraglich übernommene Haftpflicht bis zur genannten Höhe gedeckt.
Auch Schadensersatzansprüche Dritter aus Betriebshaftpflichtrisiken sind über Versicherungen
abgedeckt.
43
11.3.6 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Rechnungslegungsprozess
(§ 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB)
Das in der DFS implementierte interne Kontroll und Risikomanagementsystem im Hinblick auf
den (Konzern)Rechnungslegungsprozess ist ausgerichtet auf die ordnungsmäßige und effiziente
Darstellung aller finanz und rechnungslegungswirksamen Transaktionen und der damit verbun
denen Geld und Leistungsströme. Die Beurteilung der Geschäftsvorfälle und ihre Erfassung
erfolgen unter Einhaltung internationaler und nationaler Rechnungslegungs und Offenlegungs
vorschriften sowie unter Beachtung der gültigen Vorgaben des europäischen und nationalen
Gebührenrechts, des Steuer und Gesellschaftsrechts und der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung (GoB).
Die DFS setzt dies mit einer Aufbau und Ab lauforganisation in den zuständigen Bereichen, deren
Aufgaben in Funktionsdiagrammen und ISOzertifizierten Dokumenten beschrieben sind, um. Für
jeden Mitarbeiter dieser Bereiche sind prozess und kompetenzorientierte Stellenbeschreibungen
vorhanden.
Alle buchungspflichtigen Geschäftsvorfälle werden mit dem standardisierten Enterprise Resource
Planning (ERP)Softwareprodukt SAP R/3 erfasst. Die eingesetzte Software führt programmierte
Plausibilitätsprüfungen durch. Die im System hinterlegten Zugriffsberechtigungen und Funktionst
rennungen werden außerhalb des Finanzbereichs verwaltet.
Die gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften werden in allen Bereichen durch detaillierte
unternehmensinterne Anweisungen ergänzt. Dazu gehören verbindliche Festlegungen in Form von
internen Bilanzierungshandbüchern, richtlinien und anweisungen, die die Abbildung von Sachver
halten nach IAS/IFRS, HGB, Gebührenrecht und steuerrechtlichen Gesichtspunkten beinhalten.
Diese Festlegungen werden laufend aktualisiert und bei Bedarf angepasst. Spezielle Fragestellun
gen aufgrund komplexer, einmaliger oder nicht gewöhnlicher Geschäftsvorfälle werden darüber
hinaus durch Bilanzierungsentscheidungen geregelt.
Für die interne Rechnungslegung gelten spezielle, auf das Geschäftsmodell der DFS ausge
richtete europäische Rechtsverordnungen. Neben der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit wird die
Trennung gebührenfinanzierter und preisfinanzierter Aufgaben vollzogen. Im gebührenfinanzierten
Bereich wird dabei zwischen dem regulierten Teilbereich Strecke und dem (noch) nicht regulier
ten Teilbereich An und Abflug unterschieden.
Möglichen, die Rechnungslegung gefährdenden und als solche identifizierten Risiken wird durch
monatliche Berichterstattung zu den Ergebnissen der internen und externen Rechnungslegung
an die Geschäftsführung begegnet. Die Differenzen der IstErgebnisse zu den Planungen werden
analysiert. Diese Berichterstattung wird durch kontinuierliche und standardisierte Informationen
an den Aufsichtsrat ergänzt. Über die Abweichungen werden Frühwarnsignale definiert, mit deren
Unterstützung Risiken aus der laufenden Geschäftstätigkeit systematisch entgegengewirkt wer
den kann.
44
Konzernlagebericht 2012
Die Aufstellung des Jahres und Konzernabschlusses erfolgt in einem organisierten Prozess, der
von einer zentralen Abteilung koordiniert wird. Dabei kommen eine detaillierte Ablaufplanung
sowie standardisierte Informations und Abfragemethoden unter Anwendung auf die DFS zuge
schnittener Checklisten zum Einsatz, um die Vollständigkeit und Richtigkeit der verarbeiteten
Informationen sicherzustellen. Zur Gewährleistung eines optimalen Informationsaustausches
erfolgen regelmäßige Abstimmungen mit allen am Erstellungsprozess Beteiligten. Die in den
Rechnungslegungsprozess einbezogenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Zwischen den
am Erstellungsprozess des Jahres und Konzernabschlusses Beteiligten besteht eine klare Auf
gabenabgrenzung. Die Funktionstrennung und das VierAugenPrinzip werden dabei konsequent
umgesetzt. Komplexe versicherungsmathematische Gutachten und Bewertungen werden durch
darauf spezialisierte Dienstleister erstellt.
Gewonnene Erkenntnisfortschritte werden zur stetigen Steigerung der Effizienz, Transparenz und
Zuverlässigkeit des Prozesses eingesetzt. Die Abschlussprüfer nehmen an den beratenden Sit
zungen des Aufsichtsrats teil und berichten über ihre Prüfungsergebnisse.
Die interne Revision führt in unregelmäßigen Abständen analytische Prüfungshandlungen durch.
Auch abschlussrelevante Prozesse werden hierbei untersucht.
Mit den zuvor beschriebenen, miteinander verzahnten Instrumenten verfügt die DFS über ein
internes Kontroll und Risikomanagementsystem im Bereich der Rechnungslegung, welches
die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens,
Finanz und Ertragslage sicherstellen soll. Bewusst oder unbewusst vorgenommene fehlerhafte
Handlungen sollen hierdurch weitestgehend vermieden und mit hoher Wahrscheinlichkeit aufge
deckt werden können. Vollständige Sicherheit kann allerdings trotz größtmöglicher Sorgfalt nicht
garantiert werden.
11.3.7 Gesamtrisiko
Die Einschätzung der Gesamtrisikobeurteilung ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung
aller genannten Risiken. Die Risiken der DFS haben sich gegenüber dem Vorjahr durch die Einfüh
rung der regulierten Gebühr im Bereich Strecke erweitert. Die Geschäftsführung sieht nach Ein
schätzung der Risikolage des Konzerns jedoch derzeit keine Risiken, die einzeln oder gebündelt
mit anderen Risiken den Bestand der DFS gefährden könnten.
12. Prognosebericht12.1 Zukünftige Unternehmensentwicklung und Strategie
Die DFS führt die in den vergangenen Jahren begonnene Vorbereitung auf sich verändernde
Rahmenbedingungen in Europa konsequent fort. Die Geschäftsführung erwartet, dass folgende
wesentliche Einflussfaktoren die zukünftige Entwicklung der DFS zentral beeinflussen:
45
12.1.1 Single European Sky (SES) und Regulierung
Die Initiative der Europäischen Kommission zur Bildung und Verwaltung eines einheitlichen grenz
überschreitenden europäischen Luftraumes (SES) stellt einen bedeutenden Einflussfaktor dar.
Das Flugverkehrsmanagement im Rahmen von SES orientiert sich zukünftig nicht mehr an natio
nalen Grenzen, sondern an den Hauptverkehrsströmen und soll somit die Kapazität und Dienst
leistungsqualität im Luftraum weiter steigern.
Ein Grundpfeiler der SESInitiative ist die Bildung länderübergreifender Luftraumblöcke, in der
die Flugsicherungsdienste in gemeinsamer Verantwortung erbracht werden sollen. Diese Vor
gabe wird von einer Reihe von Staaten in Europa vorangetrieben. So beteiligt sich Deutschland
zusammen mit den BeneluxStaaten, Frankreich, der Schweiz und der EUROCONTROLZentrale
in Maastricht aktiv an der Konkretisierung und Umsetzung dieses Vorhabens im Rahmen des
FABEC. Die Ratifizierung des FABECStaatsvertrags erfolgte durch die Bundesrepublik Deutsch
land am 13. Juli 2012. Das Datum des Inkrafttretens des FABEC wird gesondert verkündet, wenn
alle beteiligten Staaten den Ratifizierungsprozess abgeschlossen und die Ratifizierungsurkunden
hinterlegt haben. Belgien hat den Vertrag allerdings noch nicht ratifiziert. Die Auswirkung auf die
SESInitiative bleibt abzuwarten.
Basierend auf den EUVerordnungen 691/2010 „Festlegung eines Leistungssystems für Flugsi
cherungsdienste und Netzfunktionen“ (ehemals VO (EG) 2096/2005) sowie VO (EU) 1191/2010
„Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelung für Flugsicherungsdienste“ (ehemals VO (EG)
1794/2006) aus dem SESIIPaket ist seit 2012 ein Leistungssystem für Flugsicherungsdienste
und Netzfunktionen im Bereich der Streckenkontrolldienste eingeführt worden.
Es zielt auf die Verbesserung der Leistungen der Flugsicherungsdienste und der Netzfunktionen
im einheitlichen europäischen Luftraum ab. Das Leistungssystem sieht auf europäischer Ebene
verbindliche Leistungsziele für Sicherheit, Kapazität, Umwelt und Kosteneffizienz innerhalb fest
gelegter Zeiträume (Regulierungsperioden) vor.
Der FABECLeistungsplan bestimmt für die erste Regulierungsperiode (2012–2014) gemeinsame
Ziele für Kapazität und Umwelt sowie in besonderem Maße die auch durch den deutschen Beitrag
zum Leistungsplan verbindlich festgelegte Kosteneffizienz.
Dagegen wird es erst mit Beginn der zweiten Regulierungsperiode ab 2015 sowohl auf europäi
scher Ebene wie auch auf FABEC/nationaler Ebene verbindliche Zielwerte für Sicherheit geben.
Das europäische Leistungssystem wird durch die angestrebte effektive Nutzung der zivilmilitäri
schen Lufträume unterstützt.
Der aktuelle Ausblick auf die zweite Regulierungsperiode (2015–2019) zeigt, dass neben dem
Streckenkontrolldienst auch der An/Abflug einer PerformanceRegulierung unterliegen wird. Die
aktuellen Verordnungsentwürfe werden derzeit auf europäischer Ebene diskutiert. Sofern die
46
Konzernlagebericht 2012
aktuellen Verordnungsentwürfe keine substanziellen Veränderungen mehr erfahren, ist davon aus
zugehen, dass die Flugsicherungsorganisationen in der zweiten Regulierungsperiode nicht nur im
Strecken, sondern auch im An/Abflugbereich einen erheblichen Anteil der Verkehrsmengenrisi
ken tragen müssen. Die damit einhergehenden Erlösrisiken sind aufgrund der Schwankungsbreite
der Verkehrsprognosen, nicht zuletzt aufgrund des langen Vorhersagezeitraums (fünf bis sieben
Jahre), nur mit hohen Unsicherheiten abschätzbar.
12.1.2 Single European Sky ATM Research (SESAR)
Die DFS trägt den europäischen Anforderungen zur Modernisierung des Flugverkehrsmanage
mentnetzwerks durch Teilnahme an dem Projekt SESAR Rechnung, indem sie gemeinsam mit
ihren Partnern unter Führung des SJU bedarfsgerechte Technologien und Verfahren entwickelt.
12.1.3 Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
Die meisten Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für Deutschland für das Jahr
2013 nach unten revidiert und erwarten ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zwischen 0,3 %
und 0,9 %. Sie begründen diese Erwartung mit der Staatsschuldenkrise, die zu großen Sparpro
grammen in vielen Ländern und einer tiefen Skepsis der Wirtschaft und Konsumenten über die
weitere Entwicklung führt. Die Stimmungsindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung stabilisie
ren sich auf niedrigem Niveau. Die Bundesregierung rechnet in ihrem Jahresbericht 2013 damit,
dass sich die deutsche Wirtschaft trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen behauptet und auf
Wachstumskurs bleibt. Sie erwartet allerdings einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts im
Jahr 2013 von nur 0,4 % und von 1,6 % im Jahr 2014. Mittelfristig geht die Bundesregierung von
einer Steigerung von 1,4 % pro Jahr bis 2017 aus.
Die International Air Transport Association (IATA), die weltweit rund 230 Airlines repräsentiert,
rechnet mit einem starken Anstieg der Passagierzahlen von 2,8 Milliarden im Jahr 2011 auf
3,6 Milliarden bis 2016, der zu einem jährlichen Wachstum von 5,3 % führe. Die Zunahme der
Passagierzahlen werde in der AsienPazifikRegion erwartet; in Europa dagegen werde sich das
Wachstum verlangsamen. Dennoch bleibe Europa der größte Markt für die Fluggesellschaften.
Beim Frachtverkehr rechnet die IATA mit einer jährlichen Zunahme von rund 3 % bis 2016.
EUROCONTROL erwartet im Basisszenario der aktuellen STATFOR7JahresPrognose („EURO
CONTROL 7year IFR Flight Movements and Service Units Forecast: 2013–2019“, Eurocontrol
Doc493, Stand: März 2013) im deutschen Luftraum für 2013 einen Verkehrsrückgang von
1,7 %. Im gesamten mittelfristigen Prognosezeitraum bis 2019 rechnet die Organisation für
Deutschland mit einem Zuwachs von rund 15 % bezogen auf das Jahr 2012.
12.1.4 Strategische Ausrichtung der DFS
Die größten Herausforderungen für die DFS liegen aus Sicht der strategischen Planung einerseits
in der Anpassung des Unternehmens an die Rahmenbedingungen der ökonomischen Regulierung
und andererseits in dem Verlauf der sich abzeichnenden europäischen Konsolidierung der Flugsi
cherungsbranche.
47
Die DFS antizipiert zunehmend diversifizierte Rahmenbedingungen und schafft damit die Voraus
setzungen zur strategischen Neuausrichtung, sodass die neue Geschäftsführung 2013 geeignete
Maßnahmen zur Strategieumsetzung ergreifen kann.
Den Kern des neuen strategischen Ansatzes sollen strategische Geschäftsfelder bilden, in denen
die DFS Produkte und Dienstleistungen anbietet. Mit diesem neuen Konzept können die Auswir
kungen von Trends und Herausforderungen auf die einzelnen Unternehmensbereiche differenzier
ter analysiert werden. Weiterhin wird der strategische Fokus von der DFS auf den DFSKonzern
erweitert und zusätzlich die Transparenz hinsichtlich der PerformanceBeiträge der Bereiche
erhöht.
Die Geschäftsführung stärkt durch ein 5PunkteProgramm die strategische Ausrichtung der DFS,
indem sie
■ im Bewusstsein der Bedeutung und des Stellenwerts der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für
den Erfolg die Personalarbeit neu orientiert und weiterentwickelt
■ die regulatorischen Rahmenbedingungen proaktiv unterstützt und fördert
■ die Produktivität erhöht
■ Kapazitätsengpässe sukzessive beseitigt und
■ das preisfinanzierte Geschäft ausbaut.
12.2 Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Auf Basis der beschriebenen Geschäftsentwicklung ergeben sich unter Abwägung der Chancen
und Risikopotenziale die nachfolgenden Prognosen, die Einfluss auf die Entwicklung der Vermö
gens, Finanz und Ertragslage haben können.
12.2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen
12.2.1.1 Normenkonflikt zwischen Gebührenbemessung und Erfolgsermittlung
Die DFS unterliegt einem substanzverzehrenden Normenkonflikt zwischen der Festlegung der
Gebühren und der Ermittlung handels und steuerrechtlicher Jahresergebnisse. Während einer
seits europäische Vorgaben die Anwendung der IFRS als Ansatz und Bewertungsgrundlage
gebührenrelevanter Sachverhalte voraussetzen, führen handels und steuerrechtliche Regelungen
teilweise zu deutlich abweichenden Bewertungen. Dieses Spannungsfeld erfordert sowohl im han
dels wie auch steuerrechtlichen Jahresabschluss den Ausweis von Unterschiedsbeträgen aus der
Gebührenabrechnung, um die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden
Bildes der Vermögens, Finanz und Ertragslage zu gewährleisten. Durch gesetzliche Regelungen
soll diese Bilanzierung zeitnah mit den regulatorischen Erfordernissen der Gebührenabrechnung
in Einklang gebracht werden und damit bedrohliche handels und steuerrechtliche Ergebnisse
vermeiden, die sich andernfalls aus der Normenkollision ergeben können. Ein entsprechender
Gesetzentwurf, der allerdings allein auf die Ermittlung einer zutreffenden steuerlichen Bemes
sungsgrundlage zielt, wurde durch das Bundesfinanzministerium im Rahmen des Jahressteuer
gesetzes 2013 eingebracht. Der Artikelgesetzentwurf zum Jahressteuergesetz enthielt einen
Gesetzentwurf zur „Berücksichtigung der Gebührenabrechnungsergebnisse bei der beauftragten
48
Konzernlagebericht 2012
Flugsicherungsorganisation (§ 31b Absatz 3 und § 37 Absatz 2a – neu – LuftVG)“. Der Bundesrat
hat den Gesetzentwurf abgelehnt, das Vermittlungsverfahren ist Anfang 2013 gescheitert. Das
Bundeskabinett hat am 6. Februar 2013 die unstreitigen Teile des Jahressteuergesetzes 2013
in der Form eines neuen Artikelgesetzes (AmtshilfeRichtlinieUmsetzungsgesetz) beschlossen,
das auch die Änderung des Luftverkehrsgesetzes enthält. Es ist geplant, diesen Gesetzentwurf
kurzfristig von Seiten der Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag einzubringen. Die DFS
geht deshalb nach wie vor davon aus, dass die Gesetzesänderung noch vor der parlamentarischen
Sommerpause beschlossen wird.
12.2.1.2 Abkehr von der Vollkostendeckung
Für die DFS bedeutet der Wechsel von der Vollkostendeckung hin zu einer leistungsorientierten
Gebührenstruktur im Streckenbereich tiefgreifende Veränderungen in den Kosten und Erlösposi
tionen. Sie partizipiert innerhalb bestimmter Grenzen an den Chancen und Risiken der Entwick
lung des Luftverkehrs.
Risikotragung der Verkehrsmengenabweichung
Verkehrsmengenabweichung (v) Anteil DFS Anteil Nutzer
v ≤ 2 % 100%
2 % < v ≤ 10 % 30% 70%
v > 10 % 100%
Einsparungen oder Mehraufwendungen werden nicht mehr in den Folgeperioden verrechnet, son
dern wirken direkt auf das Ergebnis der DFS. Es bestehen derzeit noch Auslegungs und Anwen
dungsfragen, die Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der Gesell
schaft haben können. So sind aus Sicht der DFS seit dem Umstellungsstichtag (31. Dezember
2011/1. Januar 2012) eine kleinere Anzahl von Bewertungs, Bilanzierungs und Abrechnungs
sachverhalten nicht zweifelsfrei gelöst. Regulierungsbehörde und DFS erarbeiten im kritischen
Dialog einen verbindlichen Katalog derjenigen Kostensachverhalte, die als nicht kontrollierbar
(sog. uncontrollable costs) zu qualifizieren und in voller Höhe vom Luftraumnutzer zu tragen
sind.
Die aktuelle Debatte um die Überarbeitung der Gebühren und PerformanceVerordnung der Euro
päischen Kommission umfasst eine Neugestaltung der Regelungen zu den „Unkontrollierbaren
Kosten“, die auch den Genehmigungsprozess umfasst. Der derzeitige Stand der Entwürfe sieht
eine abschließende Genehmigung jeder dieser Kostenpositionen durch die Kommission vor. Über
den Zeitpunkt dieser Genehmigung (jährlich/nur am Ende der Referenzperiode) wird derzeit noch
verhandelt. Die neue Regelung soll allerdings auch bereits für die unkontrollierbaren Kosten der
ersten Referenzperiode gelten. Angesichts dieser unklaren Rechtslage berücksichtigt die DFS
diejenigen Kosten, die nach der eigenen Rechtsauffassung vom Luftraumnutzer zu tragen sind,
noch nicht in ihrer Gebührenabrechnung. Dagegen werden erstattungspflichtige unkontrollierbare
Kosten bereits als Verpflichtung zurückgestellt.
49
12.2.2 Regulierung
12.2.2.1 Besondere Behandlung der betrieb lichen Altersversorgung in der Gebührenermittlung
Die Änderungen des Rechnungslegungsstandards IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) werden
insbesondere durch den Wegfall des sog. Korridoransatzes ab 2013 dazu führen, dass Zins
satzänderungen im Bereich der betrieblichen Altersversorgung nicht mehr geglättet werden. Die
unmittelbare Auswirkung führt zu erhöhten Eigenkapitalvolatilitäten, die aber durch die Einführung
des kalkulatorischen Modells im Bereich der regulierten Gebühr abgemildert werden (vgl. 5.5.2).
12.2.2.2 Gebührenfestsetzung für den An- und Abflug
Das BAF setzte mit fachlicher Anweisung vom 12. Dezember 2012 für den An und Abflug die
Verteilung der gebührenrechtlichen Unterdeckung des Jahres 2011 auf die Jahre 2013–2015
fest, reduzierte die geplanten Personalkostensteigerungen von 3 % auf 1 % und erhöhte die Ver
kehrsprognose, die damit über der EUROCONTROLKurzfristprognose (Stand 12/2012) und der
DFSErwartung für 2013 liegt. Diese Maßnahme entlastet kurzfristig den Luftraumnutzer, in dem
sie abweichend zur bisherigen Praxis die Verteilung der gebührenrechtlichen Unterdeckung des
Jahres 2011 über einen längeren Zeitraum anstelle der vollständigen Berücksichtigung im Jahr
2013 vorsieht und dadurch die Gebührenbemessungsgrundlage und die Liquidität beeinflusst.
Maßnahmen und Auswirkungen je Geschäftsjahr (Mio. €)
2013 2014 2015
Streckung Unterdeckung 7,4 +3,7 +3,7
Tarifsteigerung Personalkosten 1,9 +1,9
Anpassung Verkehrsprognose 2,8 +2,8
12.2.3 Umsatzerlöse und Kosten
12.2.3.1 Umsatzerlöse
Die DFS beobachtet derzeit eine erhebliche Abweichung zwischen dem tatsächlichen Luftver
kehrsaufkommen und dem für die erste Regulierungsperiode prognostizierten Verkehr. Die
Umsatzerlöse der DFS in der ersten Regulierungsperiode werden dadurch stark belastet.
Berlins neuer Flughafen Willy Brandt wird tendenziell erst deutlich nach seiner Inbetriebnahme
durch das von der Lufthansa angekündigte Engagement Wachstumsimpulse abgeben und
zunächst lediglich die Verkehrsströme der Flughäfen Berlin Schönefeld und Tegel, die geschlos
sen werden sollen, aufnehmen. Ein sicherer Zeitpunkt der Inbetriebnahme ist derzeit nicht
bekannt.
12.2.3.2 Kosten
Die notwendige Personalverstärkung im Bereich Flugverkehrskontrolle wird in den nächsten Jah
ren zentral die Aufwandsentwicklung beeinflussen. Der Personalaufwuchs in diesem Kernelement
des Geschäfts soll flugsicherungsbedingte Kapazitätsengpässe im nationalen und internationalen
Flugverkehr vermeiden. Zur Verbesserung der Verspätungssituation muss die DFS zusätzlich
50
Konzernlagebericht 2012
verstärkt in die Ausbildung von Fluglotsen investieren. Mit dieser Maßnahme sollen zukünftig
Personalunterdeckungen in einigen Sektoren und geplante Altersabgänge ausgeglichen sowie
Lotsenmehrbedarf gedeckt werden, sofern der prognostizierte ansteigende Flugverkehr den
Personalaufbau rechtfertigt.
Die DFS hat 2011 mit der GdF Tarifverträge zur Vergütung und Eingruppierung abgeschlossen.
Die Diskussionen mit den örtlichen Betriebsräten über die praktische Umsetzung dieses Vertra
ges sind noch nicht beendet.
Während der Eingruppierungstarifvertrag (ETV) eine Laufzeit bis Ende Oktober 2016 hat, sind die
in 2012 kündbaren Tarifverträge VTV, VTVA und ZTV auch tatsächlich gekündigt worden (vgl.
Nachtragsbericht zur Einigung nach dem Bilanzstichtag).
12.2.4 Investitionen
Ersatzinvestitionen und Investitionen in kapazitätserweiternde Flugsicherungssysteme bzw. in die
Infrastruktur der internationalen Verkehrsflughäfen München und Berlin führen zukünftig zu ten
denziell höheren Abschreibungen. Weitere Investitionen werden durch fristenkongruente Abschrei
bungen amortisiert.
Der im vergangenen Geschäftsjahr eingeleitete Evaluierungsprozess zur möglichen Übernahme
wesentlicher Anteile an der britischen Flugsicherung NATS wird aus strategischen Erwägungen
weiter verfolgt.
12.2.5 Finanzlage
Die Ereignisse an den Kapitalmärkten beeinflussen mit zwei gegenläufigen Effekten nach wie
vor deutlich die Finanzlage: schwache Kapitalmarktzinsen begünstigen die Kreditaufnahme und
sorgen für niedrige Zinsaufwendungen. Gleichzeitig verhindern die derzeit am Markt erzielbaren
niedrigen Renditen substanzielle Erträge aus der Anlage des der betrieblichen Altersversorgung
gewidmeten Planvermögens. Der Vermögensaufbau der bAv verlangsamt sich. Außerdem sind
die Verpflichtungen gemäß IAS 19.78 mit dem Zinssatz zu bewerten und zu diskontieren, der
sich am Markt für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen erzielen lässt. Dieser gegenüber
dem bisher zugrunde gelegten unternehmensspezifischen Diskontierungssatz niedrigere Zinssatz
führt zu deutlich steigenden Aufwendungen für die bereits erdienten Ansprüche der Mitarbeiter
mit erheblichem Einfluss auf die Personalkosten.
Die Regulierungsbehörde legte fest, dass der tatsächliche Finanzierungsaufwand für die bAv
keinen spezifischen Kosteneffizienzzielen der Leistungsplanung unterliegen soll und ermöglicht
damit eine verlässliche Bedienung dieser Verpflichtungen.
Die sich abzeichnenden operativen Verluste werden durch eine zunehmende Neuverschuldung
finanziert und durch zukünftige, auskömmliche Gewinne getilgt, die auf einer durch die Regulie
rungsbehörde gesicherten, angemessenen Rendite beruhen.
51
12.2.6 Ergebnisprognose
Die Geschäftsführung erwartet insgesamt ein stagnierendes Luftverkehrsaufkommen in Europa.
Sie antizipiert in ihrer aktuellen Verkehrsprognose für das Jahr 2013 (Stand März 2013) für den
Streckenbereich, im Gegensatz zum Leistungsplan, eine um ca. 1,8 % reduzierte Anzahl an DLE.
Da der Leistungsplan eine konstante Gebührenrate vorgibt, wird die DFS im Streckenbereich ten
denziell sinkende Umsatzerlöse erzielen.
Die Geschäftsführung steuert den sich abzeichnenden Erlösrückgängen gezielt mit Kostensen
kungsprogrammen entgegen und fokussiert sich dabei auf die Reduzierung des Personalaufbaus,
die Anpassung von Investitionsmaßnahmen sowie die Reduzierung von Projekt und allgemeinen
Kosten.
Diese Maßnahmen können die erwarteten reduzierten Umsatzerlöse im Vergleich zur Planung und
den Anstieg der Kosten allerdings nur begrenzt ausgleichen. Die Geschäftsführung rechnet für
die Jahre 2013 und 2014 mit operativen Verlusten, die allerdings durch die zu vereinnahmenden
Nachholeffekte kompensiert werden.
Langen, 12. März 2013
Die Geschäftsführung
Prof. KlausDieter Scheurle
Robert Schickling
Dr. Michael Hann
52
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
KonzernGesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012
Anhang 2012 2011TEUR TEUR
Umsatzerlöse (5) 1.101.317 1.070.253Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen (6) 2.588 1.845
Sonstige betriebliche Erträge (7) 77.779 38.442
Gesamtleistung 1.181.684 1.110.540
Materialaufwand (8) 6.705 7.470
Personalaufwand (9) 789.138 701.875
Abschreibungen (10) 105.026 102.478
Sonstige betriebliche Aufwendungen (11) 143.968 154.961
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 136.847 143.756
Finanzerträge (12) 75.299 59.780
Finanzaufwendungen (12) 125.308 115.084
Finanzergebnis (12) -50.009 -55.304
Ergebnis vor Ertragsteuern 86.838 88.452
Ertragsteuern (13) 13.756 8.818
Jahresüberschuss (24) 73.082 79.634
Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend 73.082 79.634
Sonstiges ErgebnisPosten, die nachfolgend in den Gewinn oder Verlustumgegliedert werden können:Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zurVeräußerung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte (24) 101 159
Steuereffekte (24) 55 84
Summe des sonstigen Ergebnisses (24) -156 -243
Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend 156 243
Gesamtergebnis 72.926 79.391
Davon auf Gesellschafterin des Mutterunternehmens entfallend 72.926 79.391
53
KonzernBilanz zum 31. Dezember 2012
Anhang 31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte (14) 234.074 236.434Sachanlagen (15) 511.486 508.873Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (16) 873 903Finanzanlagen (17) 40.526 35.032Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 7 0Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (18) 135.229 50.642Latente Steuerforderungen (13) 0 6.291Langfristige Vermögenswerte 922.195 838.175
Vorräte (21) 5.068 5.026Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (19) 142.060 147.268Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen (20) 1.415 3.998Sonstige Forderungen und Vermögenswerte (18) 20.061 24.746Laufende Ertragsteueransprüche 4.150 2.188Wertpapiere (22) 7.018 0Flüssige Mittel (23) 105.534 84.663Kurzfristige Vermögenswerte 285.306 267.889
Summe Aktiva 1.207.501 1.106.064
Anhang 31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR
Passiva
Gezeichnetes Kapital (24) 153.388 153.388Kapitalrücklage (24) 74.296 74.296Gewinnrücklage (24) 229.166 302.248Sonstige Rücklagen (24) 968 812Eigenkapital -2.450 -75.376
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (25) 532.415 547.916Sonstige Rückstellungen (26) 127.864 127.933Finanzverbindlichkeiten (27) 284.544 229.940Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (28) 798 1.123Sonstige Verbindlichkeiten (29) 4.672 50.533Ertragsteuerschulden 30.869 30.869Latente Steuerschulden (13) 7.349 0Langfristiges Fremdkapital 988.511 988.314
Sonstige Rückstellungen (26) 31.055 38.189Finanzverbindlichkeiten (27) 3.627 0Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (28) 51.754 41.471Sonstige Verbindlichkeiten (29) 134.904 112.779Ertragsteuerschulden 100 687Kurzfristiges Fremdkapital 221.440 193.126
Summe Passiva 1.207.501 1.106.064
54
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
KonzernEigenkapitalveränderungsrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012
Davon aufGesellschafterin
des Mutter-Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Sonstige Gesamt unternehmens
Kapital rücklage rücklage Rücklagen entfallendTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Anhang (24) (24) (24) (24)
Stand 1.1.2011 153.388 74.296 -381.882 -569 -154.767 -154.767
Ausschüttung an Gesellschafterin 0 0 0 0 0 0
Gesamtergebnis
Jahresüberschuss 0 0 79.634 0 79.634 79.634
Sonstiges ErgebnisVeränderung desbeizulegenden Zeitwertsvon zur Veräußerung verfügbaren finanziellenVermögenswerten 0 0 0 159 159 159Steuereffekte 0 0 0 84 84 84
Stand 31.12.2011 153.388 74.296 -302.248 -812 -75.376 -75.376
Ausschüttung an Gesellschafterin 0 0 0 0 0 0
Gesamtergebnis
Jahresüberschuss 0 0 73.082 0 73.082 73.082
Sonstiges ErgebnisVeränderung desbeizulegenden Zeitwertsvon zur Veräußerung verfügbaren finanziellenVermögenswerten 0 0 0 101 101 101Steuereffekte 0 0 0 55 55 55
Stand 31.12.2012 153.388 74.296 -229.166 -968 -2.450 -2.450
55
Anhang 2012 2011
(31) TEUR TEUR
Jahresüberschuss 73.082 79.634
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 105.026 102.478
Ertragsteuern 171 8.818
Beteiligungserträge 339 167
Gewinne () / Verluste (+) aus der Bewertung der Anleihen 3.534 2.328
Erträge () aus der Bewertung der Wertpapiere 7 6
Erträge () aus Anlageabgängen 1.775 84
Verluste (+) aus Anlageabgängen 996 3.522
Nicht zahlungswirksame Veränderungen aus der QTETransaktion 2.651 0
Erhöhung () der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte 16.495 30.606
Verminderung (+) der latenten Steuerforderungen 6.235 713
Erhöhung () / Verminderung (+) der Vorräte 42 27
Verminderung (+) / Erhöhung () der Forderungen ausLieferungen und Leistungen 5.201 16.656
Erhöhung () / Verminderung (+) der laufenden Ertragsteuerforderungen 1.962 14.425
Verminderung () der Rückstellungen für Pensionenund ähnliche Verpflichtungen 15.501 25.166
Verminderung () der sonstigen Rückstellungen 7.203 9.466
Verminderung () der sonstigen Verbindlichkeiten 22.834 17.813
Erhöhung (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.957 6.607
Verminderung () der Ertragsteuerschulden 586 1.814
Erhöhung (+) der latenten Steuerschulden 7.349 0
Gezahlte () / Erhaltene (+) Steuern 2.741 4.484
Erhaltene Dividenden 339 167
Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 137.988 121.425
Auszahlungen () für Investitionen inimmaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 107.441 120.387
Auszahlungen () für Investitionen in Finanzanlagen 12.606 386
Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellenVermögenswerten und Sachanlagevermögen 2.970 1.304Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit -117.077 -119.469
Einzahlungen (+) für Finanzierungsleasing 169 0
Zinsergebnis 6.271 3.905
Erhaltene Zinsen 1.159 1.989
Gezahlte Zinsen 7.639 8.339
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit -40 -2.445
Zahlungswirksame Veränderung desFinanzmittelbestands 20.871 -489Finanzmittelbestand zum Jahresanfang 84.663 85.152
Finanzmittelbestand zum Jahresende 105.534 84.663
KonzernKapitalflussrechnungfür die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012
Konzern-Anhang 2012
56
1. Allgemeine GrundlagenDie DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) ist eine privatrechtlich organisierte Gesellschaft mit
Sitz in 63225 Langen, Am DFSCampus 10. Die Eintragung erfolgte im Handelsregister des Amts
gerichts Offenbach am Main als Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter HRB 34977. Die DFS
steht im Alleineigentum der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).
Das Hauptgeschäft der DFS leitet sich aus den Aufgabenstellungen des § 27c Luftverkehrsgesetz
(LuftVG) ab. Danach ist sie mit der Wahrnehmung der Flugsicherungsdienste beliehen (hoheitlicher
Auftrag). Der Konzernlagebericht enthält Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit und zum Gegenstand
der DFS (vgl. Kapitel „1.1 Geschäftstätigkeit“ und „1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmenbe
dingungen“ im Konzernlagebericht).
2. Anwendung rechnungslegungsbezogener VorschriftenDie Verordnungen:
verpflichten die DFS, ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 nach den International
Financial Reporting Standards (IFRS) zu erstellen. Dabei wendet sie die von der Europäischen Union
(EU) anerkannten und verabschiedeten Standards des International Accounting Standards Board
(IASB) und die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee
(IFRIC) an.
Über das Bilanzrechtsreformgesetz vom 4. Dezember 2004 (BilReG – Gesetz zur Einführung
internationaler Rechnungslegungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung)
wurde die EUVerordnung Nr. 1606/2002 ins deutsche Handelsrecht (§ 315a HGB) übernommen
und bei der Erstellung dieses Abschlusses berücksichtigt.
KonzernAnhang für das Geschäftsjahr 2012
(EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend
die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards
(EG) Nr. 550/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 über dieErbring ung von Flugsicherungsdiensten im einheitlichen europäischen Luftraum(„FlugsicherungsdiensteVerordnung“)
(EG) Nr. 1794/2006 der Kommission vom 6. Dezember 2006 zur Einführung
einer gemeinsamen Gebührenregelung für Flugsicherungsdienste
(EU) 1191/2010 der Kommssion vom 16. Dezember 2010 zur Änderung der Verordnung(EG) Nr. 1794/2006 der Kommission zur Einführung einer gemeinsamen Gebührenregelungfür Flugsicherungsdienste
57
Der vorliegende Konzernabschluss der DFS steht in Einklang mit den in der EU verpflichtend anzu
wendenden Standards.
Das Geschäftsjahr des DFSKonzerns entspricht dem Kalenderjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember.
Die Geschäftsführung des Unternehmens stellte den Konzernabschluss auf und hat ihn am
12. März 2013 zur Weitergabe an den Auditausschuss des Aufsichtsrats freigegeben. Der Auditaus
schuss hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und dazu Stellung zu nehmen, ob er den
Konzernabschluss billigt. Der Aufsichtsrat wird nach Befassung mit dem Konzernabschluss sowie
der Stellungnahme des Auditausschusses eine entsprechende Empfehlung an die Gesellschafterin
zur Billigung beschließen. Die Gesellschafterin kann den durch die Geschäftsführung freigegebenen
Konzernabschluss ändern. Der gebilligte Konzernabschluss wird über den elektronischen Bundes
anzeiger gemäß § 325 Abs. 2a Nr. 1 HGB und auf unserer Website www.dfs.de zugänglich sein.
3. Konsolidierungskreis
Abkürzung Gesellschaft Sitz Beteiligungs-quote in %
DFS DFS Deutsche Flugsicherung GmbH Langen, Deutschland Obergesellschaft
Verbundene UnternehmenESSP DFS European Satellite Services Provider
Beteiligungsgesellschaft mbH Langen, Deutschland 100,00
UKasse DFS Unterstützungskasse GmbH Langen, Deutschland 100,00
TTC The Tower Company GmbH Langen, Deutschland 100,00
Energy DFS Energy GmbH Langen, Deutschland 100,00
FCS FCS Flight Calibration Services GmbH Braunschweig, Deutschland 55,00
Beteiligungen
GroupEAD GroupEAD Europe S.L. Madrid, Spanien 36,00
BILSODA BILSODA GmbH & Co. KG Pullach, Deutschland 24,90
Beteiligungen über verbundene Unternehmen
Beteiligungen über DFS European Satellite Services Provider Beteiligungsgesellschaft mbH:
ESSP SAS European Satellite Services ProviderSociété par Action Simplifiée Toulouse, Frankreich 16,67
Beteiligung über The Tower Company GmbH:
TATS Tower Air Traffic Services S.L. Madrid, Spanien 50,00
Die DFS erfasst ihre Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen (vgl. Kapitel
„17 Finanzanlagen“ und „40.1 Nahestehende Unternehmen“) zu Anschaffungskosten. Auch im
Rahmen einer zusammengefassten Betrachtungsweise wirken sich die Anteile nicht auf die Ver
mögens, Finanz und Ertragslage des Konzerns aus und werden daher nicht konsolidiert.
Konzern-Anhang 2012
58
4. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeDie DFS und ihre Tochtergesellschaften bilanzieren und bewerten nach einheitlichen Standards. Sie
wenden dabei grundsätzlich das Anschaffungskostenprinzip an, sofern die IFRS keine abweichen
den Bewertungskonzepte vorschreiben.
4.1 International Financial Reporting Standards und Interpretationen
4.1.1 Verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen
Die DFS wendet folgenden, überarbeiteten Standard für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
1. Januar 2012 beginnen, verpflichtend an. Die Anerkennung durch die Europäische Union ist mit
der Veröffentlichung des Standards im Amtsblatt der EU erfolgt.
Standard Titel Veröffent- EU- Inkraft-lichung Endorsement treten
IASBIFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben 7.10.2010 22.11.2011 1.7.2011
(Übertragung finanzieller Vermögenswerte)
Die Änderungen des IFRS 7 erweitern die Angabepflichten für Finanzinstrumente. So muss ein
Unternehmen, das finanzielle Vermögenswerte an ein anderes Unternehmen übertragen hat, Infor
mationen über die vollständig ausgebuchten finanziellen Vermögenswerte veröffentlichen, wenn es
noch ein anhaltendes Engagement an diesen Vermögenswerten besitzt. Zudem sind ergänzende
Angaben für übertragene, aber noch nicht vollständig ausgebuchte finanzielle Vermögenswerte
notwendig. Der Standard ist verpflichtend für Geschäftsjahre heranzuziehen, die am oder nach dem
1. Juli 2011 beginnen, wobei eine frühere Anwendung zulässig ist. Sowohl die Änderungen des
IFRS 7 als auch die Übergangsvorschriften haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
4.1.2 Freiwillig anzuwendende Standards und Interpretationen
Das IASB veröffentlichte folgende, überarbeitete bzw. neue Standards und Interpretationen. Im Rah
men des EndorsementVerfahrens wurden die Standards bereits in europäisches Recht übernom
men. Sie treten ab dem angegebenen Zeitpunkt verpflichtend in Kraft und können vorzeitig freiwillig
ausgeübt werden.
Die DFS prüft derzeit die Auswirkungen der neuen und geänderten Standards auf die Vermögens,
Finanz und Ertragslage des Konzerns. Sie verzichtet auf die vorzeitige, freiwillige Umsetzung der
Standards und wendet sie erst zum jeweils verpflichtenden Inkrafttreten an.
59
Standard Titel Veröffent- EU- Inkraft-lichung Endorsement treten
IASBIFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben 16.12.2011 13.12.2012 1.1.2013
(Saldierung von finanziellen Vermögenswertenund finanziellen Schulden)
IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung 16.12.2011 13.12.2012 1.1.2014(Saldierung von finanziellen Vermögenswerten
und finanziellen Schulden)IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS 20.12.2010 11.12.2012 1.1.2013
(Ausgeprägte Hochinflation und Beseitigung derfesten Zeitpunkte für Erstanwender)
IFRS 10 Konzernabschlüsse 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014
IFRS 13 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2013
IAS 27 Einzelabschlüsse 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und 12.5.2011 11.12.2012 1.1.2014Gemeinschaftsunternehmen
IAS 12 Latente Steuern (Realisierung zugrundeliegender 20.12.2010 11.12.2012 1.1.2013Vermögenswerte)
IFRIC 20 Abraumkosten in der Produktionsphase eines 19.10.2011 11.12.2012 1.1.2013Tagebaubergwerks
IAS 1 Darstellung des Abschlusses 16.6.2011 5.6.2012 1.7.2012(Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses)
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer 16.6.2011 5.6.2012 1.1.2013
Der neue Standard IFRS 10 bestimmt nach dem neuen Beherrschungskonzept die Einbeziehung
von Unternehmen in den Konzernabschluss. Der Standard bietet zudem Leitlinien zu dessen Ausle
gung in Zweifelsfällen. IFRS 11 bestimmt die Bilanzierung von gemeinschaftlichen Vereinbarungen
und knüpft dabei an die Art der sich daraus ergebenden Rechte und Verpflichtungen an. IFRS 12
normiert die Angabepflichten für sämtliche Arten von Beteiligungen an anderen Unternehmen.
IAS 27 und 28 wurden infolge der neuen IFRS angepasst und regeln die Bilanzierung von Einzel
abschlüssen bzw. von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Die
DFS erwartet aufgrund der neuen und geänderten Standards keine Auswirkungen auf den Konsoli
dierungskreis, da auch bei einer zusammengefassten Betrachtungsweise die Anteile an verbunde
nen Unternehmen von untergeordneter Bedeutung bleiben.
Konzern-Anhang 2012
60
Der geänderte IAS 19 schafft die Korridormethode für versicherungsmathematische Gewinne und
Verluste ab. Diese werden in „Umbewertungen“ umbenannt und sofort bei Entstehen erfolgsneutral
im „Sonstigen Ergebnis“ erfasst. Im Fall von Planänderungen und Plankürzungen werden die ent
standenen, verfallbaren nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen sofort im Zeitpunkt ihres
Entstehens ergebniswirksam berücksichtigt. Die erwarteten Erträge aus Planvermögen und die
Zinsaufwendungen für die Pensionsverpflichtungen werden einheitlich verzinst und als NettoZins
komponente ausgewiesen. IAS 19 fordert zudem umfangreichere Angaben zu den Verpflichtungen
aus betrieblicher Altersversorgung.
4.1.3 Veröffentlichte, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards
und Interpretationen
Das IASB hat folgende Standards herausgegeben, die bisher noch nicht verpflichtend anzuwenden
sind. Die Umsetzung der Standards setzt die Anerkennung und Übernahme durch die EU voraus.
Sie treten ab dem voraussichtlichen Zeitpunkt verpflichtend in Kraft.
Die DFS prüft derzeit mögliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Sie wendet keinen der
neuen bzw. geänderten Standards vorzeitig freiwillig an.
Standard Titel Veröffent- voraus- DFS-Relevanzlichung sichtliches
IASB Inkraft-treten
IFRS 9 Finanzinstrumente 12.11.2009 1.1.2015 jaIFRS 1 Erstmalig Anwendung der IFRS 13.3.2012 1.1.2013 nein
(Darlehen der öffentlichen Hand)Katalog Verbesserungen der International Financial 17.5.2012 1.1.2013 ja
Reporting Standards (2009–2011)
IFRS 10–12 Übergangsbestimmungen zu IFRS 10, 11 und 12 28.6.2012 1.1.2014 ja
IFRS 10 Konzernabschlüsse (Investmentgesellschaften) 31.10.2012 1.1.2014 ja
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 31.10.2012 1.1.2014 ja(Investmentgesellschaften)
IAS 27 Einzelabschlüsse (Investmentgesellschaften) 31.10.2012 1.1.2014 ja
4.2 Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter Verwendung
von Schätzungen, Annahmen, Ermessensentscheidungen
Die DFS prognostiziert im Rahmen der Bilanzierung und Bewertung zukünftige Entwicklungen, die
den später tatsächlich eintretenden Verhältnissen widersprechen können. Diese umfangreichen
Annahmen und Schätzungen sowie Beurteilungen und Ermessensentscheidungen können einen
erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens, Finanz und Ertragslage der DFS haben.
Sie basieren auf historischen Erfahrungen oder Erwartungen über das Eintreten künftiger Ereignis
se, die unter den gegebenen Umständen kaufmännisch vernünftig erscheinen. Die DFS verifiziert
ihre Einschätzungen und Prognosen fortlaufend und erfasst eventuelle Abweichungen zu den tat
sächlichen Verhältnissen periodengerecht.
61
4.2.1 International Financial Reporting Standards und Interpretationen
Die Änderung von Bilanzierungs und Bewertungsmethoden aufgrund von neuen und überarbeiteten
Standards oder Interpretationen erfolgen rückwirkend, sofern für einen Standard keine abweichen
de Regelung vorgesehen ist. Die Gesamtergebnisrechnung des Vorjahres sowie die Eröffnungsbi
lanz der Vergleichsperiode werden so angepasst, als ob die neuen Bilanzierungs und Bewertungs
methoden schon immer angewendet worden wären.
4.2.2 Werthaltigkeit finanzieller Vermögenswerte
Im Rahmen von Werthaltigkeitstests bei finanziellen Vermögenswerten sind bei Vorliegen objektiver
Hinweise für eine Wertminderung, die Barwerte der erwarteten, künftigen Cashflows zu bestimmen
(vgl. Kapitel „4.5.2 Wertminderungen“). Grundsätzlich begutachtet die DFS, neben anderen Fak
toren, die Dauer und das Ausmaß der Abweichungen von den Anschaffungskosten, die Zins und
Kursentwicklung, die finanzielle Situation, die kurzfristigen Geschäftsaussichten sowie die allgemei
ne wirtschaftliche Entwicklung. Bei zweifelhaften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beur
teilt die DFS die Kreditwürdigkeit der Kunden und bemisst erforderliche Wertberichtigungen nach
dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko auf Grundlage von Informationen über Insolvenzen (vgl. Kapitel
„4.6.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“).
4.2.3 Langfristige Dienstleistungsaufträge
Die DFS realisiert die Umsätze bei langfristigen Dienstleistungsaufträgen nach der „Percentage
ofCompletionMethode“ (vgl. Kapitel „4.5.1 Ertrags und Aufwandsrealisierung“). Die Bestimmung
des Fertigstellungsgrades und somit des Leistungsfortschritts erfordern die Schätzung von maß
geblichen Einflussfaktoren wie anfallende Kosten, Auftragserlösen und Auftragsrisiken. Die verant
wortlichen Fachabteilungen überprüfen kontinuierlich alle Einschätzungen und nehmen erforderliche
Anpassungen vor.
4.2.4 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Bewertung der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen beruht auf Annahmen, die zu Beginn
des Geschäftsjahres festgelegt werden (vgl. Kapitel „25.2 Versicherungsmathematische Annah
men“). Der Rechnungszins basiert auf der Rendite für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen.
Der Zinssatz für die erwarteten Erträge aus Planvermögen lässt sich aus den aktuellen Marktbedin
gungen ableiten. Die Zinssätze für Gehalts und Leistungstrend resultieren aus historischen Erfah
rungswerten. Jede Änderung dieser Annahmen hat Auswirkungen auf den Buchwert der Pensions
verpflichtungen sowie die in der Gesamtergebnisrechnung erfassten Aufwendungen und Erträge.
Die Abweichungen zwischen den Ermessensentscheidungen und den tatsächlichen Verhältnissen
berücksichtigt die DFS im Rahmen der „Korridormethode“ (vgl. Kapitel „4.6.13 Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen“).
Durch die Änderungen des IAS 19 (vgl. Kapitel „4.1.2 Freiwillig anzuwendende Standards und
Interpretationen“) und dem damit verbundenen Wegfall der „Korridormethode“ rechnet die DFS
damit, dass zum 1. Januar 2013 aufgelaufene versicherungsmathematische Verluste in Höhe von
1.295 Millionen Euro (vgl. Kapitel „25.6 Pensionsrückstellungen“) im Eigenkapital zu erfassen sind.
Konzern-Anhang 2012
62
Der Rechnungszins sinkt für die Bewertung ab dem 1. Januar 2013 von 4,50 Prozent um 1,60 Pro
zent auf 2,90 Prozent.
Die Neufassung des Tarifvertrags über die Kranken und Pflegeversicherung vom 17. Januar 2012
verpflichtet die DFS zu einer Zuschusszahlung zur gesetzlichen Krankenversicherung an die
Begünstigten und führt zu einem Ausweis von nachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand in den Pen
sionsverpflichtungen.
4.2.5 Sonstige Rückstellungen
Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfordert Ermessensentscheidungen über die
geschätzten Kosten, die erwarteten Zahlungsmittelabflüsse sowie deren Fälligkeiten (vgl. Kapitel
„4.6.14 Sonstige Rückstellungen“). Die Rückstellungen beruhen auf Verträgen, Tarifvereinbarungen,
gesetzlichen Vorschriften oder sonstigen Verpflichtungen. Sie wurden auf Grundlage von finanz und
versicherungsmathematischen Berechnungen oder historischen Erfahrungswerten nach vernünf
tiger kaufmännischer Beurteilung gebildet. Die Prämissen der sonstigen Rückstellungen werden
jährlich überprüft und gegebenenfalls an die aktuelle Entwicklung angepasst.
Die Zinssätze zur Abzinsung langfristiger Rückstellungen wurden an die Entwicklung des Zinsni
veaus im Geschäftsjahr angepasst (vgl. Kapitel „26 Sonstige Rückstellungen“).
4.3 Änderungen von Vergleichsinformationen in der Vorperiode
Bilanzposition und Kapitel vor Umstellung nach Umstellung
TEUR TEUR
Kapitel „9 Personalaufwand“Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und 130.249Unterstützung
Aufwendungen für IFRSAltersversorgung 71.740
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 58.509
Kapitel „11 Sonstige betriebliche Aufwendungen“
Miete, Leasing und Raumkosten 35.424
Raumkosten 22.370
Miete und Leasing 13.054
Kapitel „24 Überleitung zum bereinigten Eigenkapital“
Betriebliche Altersversorgung nach gebührenrechtlicher Sichtweise 0 80.136
Gebührenrechtliche Einbeziehung der Energy 0 256
Kapitel „30 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung“Die Segmentberichterstattung sowie deren Überleitung wurde an das zum 1. Januar 2012eingeführte, regulierte Gebührenerhebungsverfahren angepasst.
Kapital „32 Finanzinstrumente“
Beizulegender Zeitwert der Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 28.892
63
4.4 Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss und die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften werden in der Berichts
währung Euro erstellt. Grundsätzlich beziehen sich alle Angaben auf tausend Währungseinheiten in
Euro (TEUR). Rundungen werden in kaufmännischer Weise vorgenommen.
Für nicht monetäre Posten (z.B. immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen, Vorräte) in
fremder Währung erfolgt der Bilanzansatz zu historischen Kursen. Monetäre Posten (z.B. flüssige
Mittel, Forderungen, Verbindlichkeiten) in Fremdwährung rechnet die DFS zum Stichtagskurs um,
wobei Währungskurseffekte erfolgswirksam berücksichtigt werden.
Währungen ISO-Code Standard- EWU- Standard- EWU-umrechnung Umrechnung umrechnung Umrechnung
Mittelkurs Briefkurs Mittelkurs Briefkurs1 EUR = 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011
USDollar USD 1,31940 1,32240 1,29390 1,29690
Britisches Pfund GBP 0,81610 0,81810 0,83530 0,83730
Schweizer Franken CHF 1,20720 1,20920 1,21560 1,21760
Japanischer Yen JPY 113,61000 113,85000 100,20000 100,44000
4.5 Posten der Gesamtergebnisrechnung
4.5.1 Ertrags- und Aufwandsrealisierung
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge werden realisiert, sofern:
■ die Erbringung der Dienstleistung oder der Verkauf von Gütern mit dem Übergang der maßgebli
chen Risiken und Chancen auf den Kunden verwirklicht ist;
■ es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft zufließt;
■ kein weiter bestehendes Verfügungsrecht oder wirksame Verfügungsgewalt verbleibt und
■ sich die Höhe der Umsatzerlöse und der angefallenen bzw. noch zu erwartenden Verkaufskosten
verlässlich quantifizieren lassen.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer
Entstehung ergebniswirksam.
Die DFS bilanziert die Umsätze und Aufwendungen aus langfristigen Dienstleistungsaufträgen
nach der „PercentageofCompletionMethode“. Dabei berechnen sich die Umsatzerlöse nach dem
Fertigstellungsgrad der Leistung. Dieser bemisst sich aus dem Verhältnis der bis zum Stichtag
angefallenen Auftragskosten zu den insgesamt zum Stichtag geplanten Auftragskosten. Ist für die
Abwicklung eines Dienstleistungsauftrags ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich, umfassen die
Konzern-Anhang 2012
64
Auftragskosten auch die direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten. Auftragsänderungen, Nachfor
derungen oder Leistungsprämien werden insoweit berücksichtigt, wie sie mit dem Kunden bereits
verbindlich vereinbart wurden. Die Auftragskosten werden periodengerecht als Aufwand ausge
wiesen. Übersteigen die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse, wird der erwartete Verlust
unmittelbar als Aufwand ausgewiesen. Sofern das Ergebnis eines Dienstleistungsauftrags nicht
verlässlich schätzbar ist, werden die wahrscheinlich erzielbaren Umsätze bis zur Höhe der ange
fallenen Kosten erfasst. Die DFS weist die nach der „PercentageofCompletionMethode“ erzielten
Umsatzerlöse für langfristige Dienstleistungsaufträge unter Abzug erhaltener Anzahlungen unter
dem Bilanzposten „Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen“ aus.
Die Zuordnung der Zinserträge und aufwendungen erfolgt periodengerecht.
4.5.2 Wertminderungen
Die nicht finanziellen Vermögenswerte werden grundsätzlich zu jedem Bilanzstichtag daraufhin
überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Dabei wird der Buchwert mit dem
erzielbaren Betrag des Vermögenswertes verglichen.
Der Buchwert entspricht dem Betrag, mit dem ein Vermögenswert nach Abzug aller kumulierten
Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen angesetzt wird. Der erziel
bare Betrag resultiert aus einem Vergleich zwischen Nettoveräußerungswert und Nutzungswert,
wobei der jeweils höhere Wert anzuwenden ist. Der Nettoveräußerungswert ermittelt sich aus dem
beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten. Der Nutzungswert berechnet sich aus dem
Barwert der geschätzten zukünftigen Mittelzuflüsse und abflüsse, die aus der fortgeführten Nut
zung des Vermögenswerts und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Zur
Ermittlung des Barwerts verwendet die DFS einen den Marktbedingungen entsprechenden Zinssatz
vor Steuern unter Verwendung von geschätzten Zerobondstrukturkurven der Deutschen Bundes
bank (berechnet nach der Svensson Methode). Auf einen Risikozuschlag nach IAS 36.55 (b) wurde
verzichtet, da die Vermögenswerte keinen speziellen Risiken ausgesetzt sind.
Unterschreitet der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes seinen Buchwert, erfolgt eine Wert
minderung auf den erzielbaren Betrag. Kann für einen einzelnen Vermögenswert ein erzielbarer
Betrag nicht ermittelt werden, wird dieser für die kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit
bestimmt, der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Wertminderungsaufwen
dungen werden grundsätzlich sofort ergebniswirksam erfasst.
Entfallen zu einem späteren Zeitpunkt die Gründe für eine in den Vorjahren vorgenommene Wert
minderung ganz oder teilweise, ist eine Wertaufholung durchzuführen. Die Wertaufholung erfolgt
grundsätzlich ergebniswirksam und begrenzt sich auf den fortgeführten Buchwert, der sich ohne
die Wertminderung in früheren Jahren ergeben hätte. Wertaufholungen von vorgenommenen Wert
berichtigungen auf Firmenwerte sind nicht zulässig.
65
4.6 Posten der Bilanz
4.6.1 Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert, wenn es wahr
scheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil
verbunden ist und die Kosten zuverlässig bestimmt werden können.
Immaterielle Vermögenswerte, die durch eigene Entwicklungstätigkeiten entstehen, werden zu Her
stellungskosten aktiviert. Dies setzt voraus, dass aus den Produkten ein künftiger wirtschaftlicher
Nutzen erzielt werden kann. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten
sowie notwendige Teile der entwicklungsbezogenen Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden
unter den Voraussetzungen des IAS 23 als Teil der Herstellungskosten aktiviert.
Geleistete Anzahlungen werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Die Anzahlungen werden
zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme auf die jeweiligen immateriellen Vermögenswerte verteilt und
entsprechend ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben.
Die immateriellen Vermögenswerte haben eine begrenzte wirtschaftliche Nutzungsdauer. Sie wer
den planmäßig mit Nutzungsbeginn linear abgeschrieben:
Immaterielle Vermögenswerte Wirtschaftliche NutzungsdauerKonzessionen, gewerbliche Schutzrechte undähnliche Rechte und Werte sowieLizenzen an solchen Rechten und Werten 3–8 Jahre
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 8 Jahre
Geleistete Anzahlungen erst ab Inbetriebnahme
Forschungskosten sowie Zuwendungen der öffentlichen Hand werden ergebniswirksam berücksichtigt.
4.6.2 Sachanlagen
Materielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs oder Herstellungskosten aktiviert, wenn es
wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vor
teil verbunden ist und die Kosten zuverlässig bestimmt werden können.
Anschaffungskosten umfassen dabei den Erwerbspreis und alle direkt zurechenbaren Kosten, die
erforderlich sind, um den Vermögenswert am vorgesehenen Standort in den vom Management
beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen.
Die DFS teilt die Sachanlagen (insbesondere Gebäude) in die wesentlichen wirtschaftlichen Bestand
teile bzw. Komponenten auf und weist sie getrennt aus. Kosten für den Ersatz von Komponenten
oder für Generalüberholungen werden gesondert aktiviert.
Konzern-Anhang 2012
66
Herstellungskosten für selbst erstellte Sachanlagen beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess
zurechenbaren Kosten (Material und Fertigungseinzelkosten), angemessene Teile der fertigungs
bezogenen Gemeinkosten sowie die bis zum Fertigstellungszeitpunkt direkt zurechenbaren Fremd
kapitalkosten nach IAS 23.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden vom Buchwert des geförderten Vermögenswertes
abgesetzt.
Alle Vermögenswerte (mit Ausnahme der Grundstücke) unterliegen einer begrenzten wirtschaftli
chen Nutzungsdauer und werden planmäßig linear ab Beginn der Nutzung abgeschrieben:
Sachanlagevermögen Wirtschaftliche Nutzungsdauer
Gebäude – Tragwerk 25–40 Jahre
Gebäude – Fassade 25–30 Jahre
Gebäude – Innenausbau 25 Jahre
Gebäude – Heizung, Lüftung, Wasser 15–25 Jahre
Gebäude – Elektronik 15–25 Jahre
Außenanlagen 5–19 Jahre
Technische Anlagen 3–20 Jahre
Betriebs und Geschäftsausstattung 5–20 Jahre
Kosten für die Reparatur und laufende Wartung von Sachanlagen, die nicht zu einer Erweiterung
oder wesentlichen Verbesserung geführt haben, werden unter den sonstigen betrieblichen Auf
wendungen ergebniswirksam gebucht.
Werden Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet, wird der Gewinn bzw. Verlust als
Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieb
lichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
4.6.3 Leasing
Die DFS schließt Miet, Pacht und Leasingverträge mit befristeten und unbestimmten Laufzeiten
zur Wahrung einer angemessenen Dispositionselastizität ab. Sie untersucht diese Sachverhalte
nach IAS 17 auf bilanzierungspflichtige Finanzierungs und aufwandswirksame OperatingLeasing
verhältnisse.
Finanzierungsleasing liegt vor, wenn der Leasinggeber im Wesentlichen alle mit dem Eigentum
verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswerts auf den Leasingnehmer überträgt
(IAS 17.10). Liegen diese Voraussetzungen nicht vor, klassifiziert die DFS den Sachverhalt als
Operating Leasingverhältnis.
Im Rahmen des Finanzierungsleasing vergleicht die DFS den beizulegenden Zeitwert des Leasing
gegenstands mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen und aktiviert den jeweils niedrigeren
67
Wert. Die Zahlungsverpflichtungen aus künftigen Leasingraten werden korrespondierend zur
Höhe des aktivierten Leasinggegenstands unter den Finanzverbindlichkeiten passiviert. Die Min
destleasingzahlungen werden in einen Tilgungsanteil der Restschuld und in einen Zinsanteil aufge
teilt, wobei die Zinsen nach der Effektivzinsmethode ermittelt werden.
Die DFS schreibt den Vermögenswert entweder über die Laufzeit des Leasingverhältnisses oder
eine geschätzte, kürzere operative Nutzungsdauer ab.
OperatingLeasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses aufwands
wirksam erfasst.
4.6.4 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie
Teilweise werden Immobilien nicht eigenbetrieblich genutzt, sondern ausschließlich zur Erzielung
von Mieteinnahmen oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten. Sie werden als Finanzin
vestition klassifiziert, zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten bewertet und planmäßig linear
abgeschrieben.
4.6.5 Finanzinstrumente – Finanzielle Vermögenswerte
Unter einem Finanzinstrument sind alle vertraglichen Ansprüche und Verpflichtungen zu verste
hen, die unmittelbar oder mittelbar den Austausch von Zahlungsmitteln zum Gegenstand haben.
Sie führen gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und
bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalins
trument.
Finanzielle Vermögenswerte unterteilen sich in die Kategorien „Erfolgswirksam zum beizulegen
den Zeitwert“, „Bis zur Endfälligkeit gehalten“, „Kredite und Forderungen“ sowie „Zur Veräuße
rung verfügbar“ (vgl. Kapitel „32 Finanzinstrumente“):
■ Die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ umfasst finanzielle Vermögens
werte, die zu Handelszwecken gehalten werden. Finanzielle Vermögenswerte werden dieser
Kategorie zugeordnet, wenn sie prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurden.
Derivate gehören ebenfalls dieser Kategorie an, sofern sie nicht als Sicherungsgeschäfte
im Rahmen einer Sicherungsbeziehung qualifiziert sind. Die DFS setzt nach einer von der
Geschäftsführung definierten und vom Treasury überwachten Sicherungspolitik zur Absi
cherung bestehender und zukünftiger Zins und Devisenkursänderungsrisiken ausschließlich
wirksame Derivate ein (vgl. Kapitel „6.5 Finanzmanagement“ und „11.3.2 Finanzwirtschaftliche
Risiken“ im Konzernlagebericht). Während Zinsswaps das Zinsrisiko steuern, sichern Zins/
Währungsswaps sowohl das Zinsrisiko als auch das Devisenkursänderungsrisiko aus Finanzie
rungen in Fremdwährungen ab. Der erstmalige Ansatz zum Erfüllungszeitpunkt am Handelstag
und der Folgeansatz erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert der
Derivative mit positiven oder negativen Marktwerten ermittelt sich auf Basis von öffentlichen
Marktpreisen. Als Marktwert eines Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr
zwischen vertragswilligen und unabhängigen Vertragspersonen unter aktuellen Marktbedingun
Konzern-Anhang 2012
68
gen erzielt werden kann. Bei der Bestimmung des Marktwertes eines derivativen Finanzins
truments bleiben Kompensationseffekte aus dem Grundgeschäft (z.B. schwebende Geschäfte
und antizipierte Transaktionen) unberücksichtigt. Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte
bestimmen sich auf Basis von aktuellen EZB Referenzkursen unter Berücksichtigung der für
die Restlaufzeit zum Handelstag und Bewertungsstichtag entsprechenden Terminauf bzw.
abschläge. Die Marktwerte der Zinssicherungsinstrumente (z.B. Zinsswaps, Zins Währungs
swaps) ermitteln sich auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows. Dabei werden
die für die Restlaufzeit der Finanzinstrumente geltenden Marktzinssätze bzw. sich daraus
ableitenden impliziten Zinssätze verwendet. Sofern kein an einem aktiven Markt notierter Preis
existiert, wird auf andere geeignete Bewertungsmethoden zurückgegriffen. Diese Methoden
umfassen alle Faktoren, die unabhängige, sachkundige Marktteilnehmer bei der Preisbildung
berücksichtigen würden und die anerkannte, gängige ökonomische Modelle zur Preisbildung
von Finanzinstrumenten darstellen. Finanzinstrumente werden als kurzfristig ausgewiesen,
wenn ihre Realisierung innerhalb von zwölf Monaten erwartet wird. Ansonsten erfolgt der
Ausweis als langfristige Vermögenswerte. Der Ausweis von derivaten Finanzinstrumenten mit
positivem beizulegenden Zeitwert erfolgt als Forderung, solche mit negativem beizulegenden
Zeitwert als Verbindlichkeit. Alle derivativen Finanzinstrumente wurden ohne die Bildung von
designierten Sicherungsbeziehungen bilanziert. Marktwertveränderungen des beizulegenden
Werts zwischen den Abschlussstichtagen sind erfolgswirksam im Finanzergebnis zu berück
sichtigen.
■ Die Kategorie „Bis zur Endfälligkeit gehalten“ beinhalten nicht derivative finanzielle Vermögens
werte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen und einer festen Laufzeit (weitere Angaben zur
neu bilanzierten Forderung aus QTE Transaktion vgl. Kapitel „18 Lang und kurzfristige sonstige
Forderungen und Vermögenswerte“). Das Unternehmen muss die Absicht und die Fähigkeit
haben, die Finanzinstrumente bis zur Endfälligkeit zu halten. Der Erstansatz zum Erfüllungszeit
punkt erfolgt am Handelstag zum beizulegenden Zeitwert, unter Berücksichtigung der direkt
dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten. In Fremdwährung valutierte Forderungen wer
den erfolgswirksam zum Stichtagskurs umgerechnet. In der Folge werden die Finanzinstrumen
te zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Bestehen Zweifel an der Erbringung der Forderungen, werden diese auf Basis der geschätzten
Ausfallwahrscheinlichkeit auf den niedrigeren realisierbaren Wert aufwandswirksam abgeschrie
ben. Verringert sich die Höhe der Wertminderung in den folgenden Perioden, werden notwen
dige Wertaufholungen ergebniswirksam vorgenommen. Zinserträge werden im Finanzergebnis
berücksichtigt.
■ Die Kategorie „Kredite und Forderungen“ besteht aus finanziellen Vermögenswerten mit festen
oder bestimmbaren Zahlungsmodalitäten, die nicht in einem aktiven Markt notiert sind. Die
Vermögenswerte unterscheiden sich nach langfristigen und kurzfristigen Restlaufzeiten. Der
Erstansatz zum Erfüllungszeitpunkt erfolgt am Handelstag zum beizulegenden Zeitwert, unter
Berücksichtigung der direkt dem Erwerb zurechenbaren Transaktionskosten. In Fremdwährung
69
valutierte Forderungen werden erfolgswirksam zum Stichtagskurs bewertet. Die Folgebe
wertung bemisst sich nach den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der
Effektivzinsmethode bei unter oder nichtverzinslichen Krediten und Forderungen. Bestehen an
der Einbringlichkeit der Forderungen Zweifel, werden diese auf Basis der geschätzten Ausfall
wahrscheinlichkeit mit dem niedrigeren realisierbaren Wert angesetzt und aufwandswirksam
wertgemindert. Verringert sich die Höhe der Wertminderung in den folgenden Perioden, werden
notwendige Wertaufholungen ergebniswirksam vorgenommen. Zinserträge werden im Finanzer
gebnis erfasst.
■ Die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ beinhaltet alle weiteren finanziellen Vermögens
werte, die nicht einer der anderen beiden Kategorien zuordenbar sind (z.B. Finanzanlagen,
Wertpapiere). Der erstmalige Ansatz zum Erfüllungszeitpunkt erfolgt am Handelstag zum
beizulegenden Zeitwert, unter Berücksichtigung der direkt dem Erwerb zurechenbaren Transak
tionskosten. Die Folgebewertung dieser Kategorie erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern
dieser am Bilanzstichtag verlässlich bestimmbar ist. Für Wertpapiere wird der beizulegende
Zeitwert aus dem an einem aktiven Markt notierten Preis ermittelt. Die unrealisierten Gewinne
und Verluste aus Wertschwankungen des beizulegenden Zeitwerts zwischen den Abschluss
stichtagen werden erfolgsneutral im Eigenkapital in die sonstigen Rücklagen eingestellt. Bei
einer Veräußerung der finanziellen Vermögenswerte oder einer nachhaltigen Wertminderung
des Marktwerts unter den Buchwert wird die sonstige Rücklage aufgelöst und die kumulierten
Gewinne oder Verluste erfolgswirksam realisiert.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen
aus den finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen oder alle wesentlichen Risiken und
Chancen übertragen werden.
Der beizulegende Zeitwert für Finanzinstrumente entspricht grundsätzlich dem Betrag, den die
DFS erhalten bzw. zahlen würde, wenn die Finanzinstrumente am Bilanzstichtag getauscht oder
beglichen worden wären. Für Finanzinstrumente der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“
entspricht der beizulegende Zeitwert dem Marktpreis auf aktiven Märkten. Liegen solche Märkte
nicht vor, ermittelt sich der beizulegende Zeitwert durch anerkannte, finanzmathematische Model
le oder externe Bewertungen Dritter auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkondi
tionen (z.B. Zinssätze, Devisenkurse). Die beizulegenden Zeitwerte der Kategorie „Kredite und
Forderungen“ entsprechen ihren Buchwerten.
4.6.6 Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen
Nach der EquityMethode bewertete Beteiligungen werden zum Erwerbszeitpunkt mit den
Anschaffungskosten aktiviert und in den Folgeperioden mit den auf sie entfallenden Eigenkapital
veränderungen fortgeschrieben. Liegen Hinweise für eine Wertminderung der Beteiligungen vor,
wird nach den Regelungen des IAS 36 der niedrigere erzielbare Betrag angesetzt (vgl. Kapitel
„4.5.2 Wertminderungen“).
Konzern-Anhang 2012
70
4.6.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet. Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stimmen mit ihren
beizulegenden Zeitwerten überein.
Die DFS bemisst erforderliche Wertberichtigungen der Forderungen nach dem wahrscheinlichen
Ausfallrisiko auf Grundlage von Informationen über Insolvenzen. Zudem fordert sie Sicherheits
leistungen von Kunden mit relevanten Umsatzvolumina ein, sofern definierte Warnschwellen über
schritten werden. Die Wertberichtigungen werden ergebniswirksam auf einem gesonderten Wert
berichtigungskonto gebucht. Entfallen in den Folgeperioden die Gründe für die Wertberichtigung,
wird die Wertaufholung direkt im Gewinn oder Verlust berücksichtigt. Die Einstufung einer bereits
wertgeminderten Forderung als uneinbringlich, führt zu ihrer vollständigen Ausbuchung.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Fremdwährung bestehen in Höhe von
1.161 TEUR (im Vorjahr: 609 TEUR). Wegen des geringfügigen Umfangs (< 50 TEUR) erfolgte
keine Umbewertung.
4.6.8 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewer
tet. Die Buchwerte der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte stimmen mit ihren beizule
genden Zeitwerten überein.
Wertberichtigungen werden nach dem wahrscheinlichen Ausfall auf Basis von Altersstruktur und
Fälligkeitsanalysen bzw. Informationen über Insolvenzen bemessen und aufwandswirksam auf
einem separaten Wertberichtigungskonto erfasst.
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte in Fremdwährung werden erfolgswirksam zum Stich
tagskurs bewertet.
4.6.9 Latente Steuern
IAS 12 regelt den Ansatz latenter Steuern nach dem Konzept der bilanzorientierten Verbindlich
keitsmethode. Die DFS bildet aktive und passive latente Steuern grundsätzlich für sämtliche
Bilanzierungs und Bewertungsunterschiede zwischen den zeitlich abweichenden Wertansätzen in
der Konzernbilanz nach IFRS und den steuerlichen Wertansätzen (temporäre Differenzen) sowie
auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge. Die Bewertungsunterschiede beschränken sich
allerdings auf Bilanzpositionen, deren Veränderungen das steuerliche Ergebnis beeinflussen.
Sachverhalte, die der Vollkostendeckung (vgl. § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 6 LuftVG) unterliegen,
bleiben in der Regel unbeachtet. Zudem werden eine durch die Regulierungsbehörde genehmigte
und sich über eine Periode von 15 Jahren erstreckende Nachholung von Erstbewertungsdifferen
zen aus der Umstellung der Gebührenerhebungsgrundlage von HGB auf IFRS sowie seit 2012 aus
71
der betrieblichen Altersversorgung entstehende Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang
und Vermögen berücksichtigt.
Darüber hinaus werden aktive latente Steuern für künftige Steuerminderungsansprüche aus steu
erlichen Verlustvorträgen bilanziert. Aktive Steuerlatenzen für alle abzugsfähigen temporären Dif
ferenzen sowie für steuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Umfang berücksichtigt, in dem
wahrscheinlich zukünftiges zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das
die temporären Differenzen bzw. noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden
können.
Der Berechnung der latenten Steuern liegen die Ertragsteuersätze zugrunde, die in den einzelnen
Ländern zum Bewertungsstichtag nach derzeitig geltender Rechtslage bestanden bzw. bereits
beschlossen wurden. Der Ertragsteuersatz von 29,83 Prozent (Vorjahr: 29,83 Prozent) setzt
sich aus einem Körperschaftsteuersatz von 15,00 Prozent, einem Solidaritätszuschlag von
5,50 Prozent sowie einem gewichteten GewerbesteuerHebesatz von 400,00 Prozent auf einen
Steuermessbetrag von 5,00 Prozent zusammen. Der Effekt von Steuersatzänderungen auf akti
ve und passive latente Steuerpositionen spiegelt sich im Ertragsteueraufwand der Periode der
Gesetzesänderung wider.
Eine Saldierung von latenten Steuerforderungen und verbindlichkeiten erfolgt, soweit ein gesetz
licher Anspruch auf Aufrechnung besteht und die Forderungen und Verbindlichkeiten gegen die
selbe Steuerbehörde bestehen.
Aktive und passive latente Steuern werden nicht abgezinst.
4.6.10 Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel schließen Barmittel, Geldkonten sowie kurzfristige Tages und Termingeld
anlagen bei Kreditinstituten ein. Die Zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalenten Mittel sind zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Flüssige Mittel in fremder Währung werden zum Stichtagskurs umgerechnet.
Die DFS weist ausgenutzte Kontokorrentkredite in der Bilanz als „Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten“ unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten aus.
4.6.11 Vorräte
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten, die auf Basis der Durchschnittsmetho
de ermittelt werden, oder zu Herstellungskosten.
Die Herstellungskosten beinhalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten
(insbesondere Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne) sowie angemessene Teile der fertigungs
bezogenen Material und Fertigungsgemeinkosten. Aufwendungen der Verwaltung und des sozia
Konzern-Anhang 2012
72
len Bereichs werden berücksichtigt, soweit sie der Produktion zurechenbar sind. Finanzierungs
kosten werden nicht als Teil der Anschaffungs und Herstellungskosten angesetzt.
Bei der Folgebewertung werden die Vorräte zum niedrigeren Wert zwischen Anschaffungs oder
Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus
der Lagerdauer sowie geminderter Verwendbarkeit ergeben, wurden bei der Ermittlung des
Nettoveräußerungswerts durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. Wenn die Gründe,
die zu einer Abwertung geführt haben, nicht länger bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenom
men. Niedrigere Werte am Abschlussstichtag wurden aufgrund gesunkener Preise am Absatz
und Beschaffungsmarkt berücksichtigt.
4.6.12 Sonstige Rücklagen
In dieser Position werden erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals ausgewiesen, soweit
sie nicht auf Kapitaltransaktionen mit der Gesellschafterin beruhen. Hierzu zählen insbesondere
die Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbarer finanzieller
Vermögenswerte sowie die dazugehörigen Steuereffekte.
4.6.13 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Die Bewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen erfolgt gemäß IAS 19 nach dem
Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) auf Basis versicherungsmathemati
scher Gutachten zum Bilanzstichtag. Dabei sind insbesondere Annahmen über langfristige Gehalts
und Rentenentwicklungen sowie die durchschnittliche Lebenserwartung zu treffen. Die Prämissen
zum Gehalts und Rententrend stützen sich auf in der Vergangenheit beobachtete Tendenzen
und berücksichtigen das länderspezifische Zins und Inflationsniveau. Basis für die Schätzung zur
durchschnittlichen Lebenserwartung bilden anerkannte biometrische Rechnungsgrundlagen.
Der für die Abzinsung der künftigen Verpflichtungen verwendete Zinssatz ist der Marktzinssatz
für erstrangige festverzinsliche Industrie bzw. Regierungsanleihen.
Abweichungen zwischen den getroffenen Annahmen und den tatsächlich eingetretenen Änderun
gen bilden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste ab. Die Tilgung versiche
rungsmathematischer Gewinne und Verluste erfolgt nach der „Korridormethode“. Diese Methode
erfasst die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erst dann als Aufwand oder
Ertrag erfasst, wenn sie 10,00 Prozent des höheren Betrags aus 1. der Verpflichtung aus dem
leistungsorientierten Plan oder 2. dem beizulegenden Zeitwert des Planvermögens übersteigen.
Der den Korridor übersteigende Betrag wird über die durchschnittliche Restdienstzeit der aktiven
Mitarbeiter ratierlich über die Gesamtergebnisrechnung amortisiert.
Der Dienstzeitaufwand, der die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen Ansprüche der aktiven Mitar
beiter darstellt, wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand sowie die erwarteten
Erträge des Planvermögens werden im Finanzergebnis erfasst.
73
Die Entwicklung des Planvermögens setzt sich zusammen aus den Beiträgen, Auszahlungen und
Erträgen aus einem konventionellen Rückdeckungsversicherungsvertrag mit konservativer Anla
gepolitik nach dem Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). Eine chancenorientierte Fondsanlage
bei einer Kapitalanlagegesellschaft nach § 54b VAG ermöglicht für den Großvertrag der DFS
eine höhere Aktienquote des Versicherers und damit eine langfristige Renditesteigerung gegen
über der Verzinsung des Konsortiums. Die Fondsanlage ist begrenzt auf maximal die Hälfte des
Deckungskapitals. Die Erwartungen an die Fondsanlage werden durch eine Strategiekommission
formuliert. Sie berücksichtigt aktuelle Kapitalmarkterwartungen und Risikoaspekte. Pensions
verpflichtungen, für die Planvermögen vorhanden sind, werden mit dem beizulegenden Zeitwert
dieses Planvermögens saldiert ausgewiesen.
Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden bei Fälligkeit als Aufwand erfasst und
innerhalb des Personalaufwands ausgewiesen.
4.6.14 Sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen werden für eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende gegen
wärtige Verpflichtung gegenüber Dritten gebildet. Sie müssen künftig mit einer ausreichenden
Wahrscheinlichkeit von mindestens 50,00 Prozent zu einem Vermögensabfluss führen und in
ihrer voraussichtlichen Höhe zuverlässig geschätzt werden können. Eine Rückstellung wird nach
bestmöglicher Schätzung und unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken mit dem Erfül
lungsbetrag angesetzt, der voraussichtlich die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit aufweist.
Die DFS erwartet für die Mehrheit der sonstigen Rückstellungen, dass sie in der Regel inner
halb der nächsten ein bis dreißig Jahre fällig werden. Die Entwicklung einzelner Rückstellungen
erstreckt sich teilweise über längere Zeiträume. Es bestehen daher Unsicherheiten über den zeit
lichen Anfall und die konkrete Höhe der Aufwendungen. Dennoch geht die DFS davon aus, dass
sie für die gebildeten Rückstellungen zu 100,00 Prozent in Anspruch genommen wird und der
Abfluss zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens in Höhe der zurückgestellten Beträge erfolgt.
Rückstellungen für Verpflichtungen, die voraussichtlich nicht bereits im Folgejahr zu einer Ver
mögensminderung führen, werden zu marktüblichen Konditionen abgezinst und in Höhe des
Barwertes des erwarteten Vermögensabflusses angesetzt, sofern der Zinseffekt von wesent
licher Bedeutung ist. Als Grundlage für die Abzinsungssätze dienen die von der Bundesbank
herausgegebenen Umlaufrenditen inländischer Inhaberschuldverschreibungen und Anleihen der
öffentlichen Hand bzw. börsennotierter Bundeswertpapiere entsprechend ihrer Restlaufzeiten.
Zusätzlich zur Umlaufrendite erfolgt ein unternehmensinterner Risikoaufschlag in Höhe von
0,25 Prozent.
Resultiert aus einer geänderten Schätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die
Rückstellung anteilig aufgelöst und der Ertrag in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Konzern-Anhang 2012
74
4.6.15 Finanzinstrumente – Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln
oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Die Klassifizierung erfolgt in die Kategorien
„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ und „Fortgeführte Anschaffungskosten“ (vgl. Kapi
tel „32 Finanzinstrumente“).
Bei finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr entspricht der beizule
gende Zeitwert dem mit einem risikolosen Zinssatz abgezinsten Betrag.
In Fremdwährung valutierte Verbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs bewertet.
■ Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“
(derivative Finanzinstrumente) werden ausschließlich zu Handelszwecken gehalten (vgl. Kapitel
„6.5 Finanzmanagement“ und „11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken“ im Konzernlagebericht).
Sie werden sowohl im Erst als auch im Folgeansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.
Dieser basiert auf Börsennotierungen zum Bilanzstichtag. Wertschwankungen zwischen den
Abschlussstichtagen und Zinsaufwendungen werden erfolgswirksam im Finanzergebnis berück
sichtigt.
■ Die Kategorie „Fortgeführte Anschaffungskosten“ umfasst alle finanziellen Verbindlichkeiten, die
nicht der anderen Kategorie zuordenbar sind. Die Erstbewertung erfolgt zum beizulegenden
Zeitwert unter Einbeziehung von Transaktionskosten, die direkt der Emission der Verbindlich
keit zuzurechnen sind. In der Folge sind die Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungs
kosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode bei über oder unterverzinslichen
Verbindlichkeiten bewertet. Anleihen und Schuldscheindarlehen werden mit den fortgeführten
Anschaffungs¬kosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode geführt. Die beizulegenden
Zeitwerte der Anleihen berechnen sich aus den Barwerten der zukünftig erwarteten Cashflows,
wobei zur Diskontierung ein marktüblicher Zinssatz angewandt wird. Wegen der kurzfristigen
Fälligkeit von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkei
ten, entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten. Ausbuchungen und Wertberich
tigungen werden im Gewinn oder Verlust, Zinsaufwendungen im Finanzergebnis ausgewiesen.
In Fremdwährung valutierte Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe
von 613 TEUR (im Vorjahr: 995 TEUR). Wegen des geringfügigen Umfangs (< 1 TEUR) erfolgte
keine Umbewertung.
75
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung
5. Umsatzerlöse
2012 2011
TEUR TEUR
Erlöse aus Flugsicherungsleistungen 1.080.935 1.050.186
Andere Umsatzerlöse 20.382 20.067
Umsatzerlöse 1.101.317 1.070.253
Erlöse aus Flugsicherungsleistungen 2012 2011
TEUR TEUR
Streckengebühren 753.373 739.112
An und Abfluggebühren 218.257 207.365
Abführungen an DWD und BMVBS ausAn und Abfluggebühren 694 568
Verrechnung Gebührenüber/unterdeckung Vorjahr 12.810 7.250
Gebührenunterdeckung des laufenden Jahres 26.225 39.672
Erlöse aus Strecken- und An- und Abfluggebühren 1.009.971 978.331Erstattungen des Bundes für militärische Flügeund Einrichtungen 57.064 57.707
Erstattungen des Bundes für gebührenbefreite Flüge 6.500 6.500
Nachrichten für Luftfahrer 3.349 3.644
Flugvermessungen 2.990 3.069
Übrige Flugsicherungsleistungen 1.061 935
Erlöse aus Flugsicherungsleistungen 1.080.935 1.050.186
6. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
2012 2011
TEUR TEUR
Veränderung des Bestands an fertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen 129 18Andere aktivierte Eigenleistungen 2.459 1.863(im Wesentlichen selbst entwickelte ITSysteme)Bestandsveränderungen undandere aktivierte Eigenleistungen 2.588 1.845
Konzern-Anhang 2012
76
7. Sonstige betriebliche Erträge
2012 2011
TEUR TEUR
Erträge aus der QTETransaktion 52.248 13.727 – davon Erträge aus der Auflösung der QTERückstellung 495 8.406
Erfolgswirksam vereinnahmte Zuschüsse derEUKommission und der deutschen Bundes und Länderministerien zu Forschungs und Entwicklungsvorhaben 7.192 5.935
Kostenerstattungen 4.827 3.954
Erlöse aus Energieverkäufen 48 2.442
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 801 1.615
Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten 5.254 4.718
Mieterträge 648 623
Erträge aus Anlageabgängen 1.775 84
Sonstiges 4.986 5.344
Sonstige betriebliche Erträge 77.779 38.442
8. Materialaufwand
2012 2011
TEUR TEUR
Aufwendungen für Roh, Hilfs und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren 935 2.756Aufwendungen für bezogene Leistungen(Flugvermessungs und Consultingleistungen) 5.770 4.714
Materialaufwand 6.705 7.470
9. Personalaufwand
2012 2011
TEUR TEUR
Löhne und Gehälter* 586.068 550.349
Aufwendungen für IFRSAltersversorgung** 110.229 71.740
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 66.957 58.509
Personalkosten des LuftfahrtBundesamts 25.884 21.277
Personalaufwand 789.138 701.875
* Zur Vergütung der Geschäftsführung vgl. Kapitel „41.1 Geschäftsführung“** Zu den in der Gesamtergebnisrechnung enthaltenen Aufwendungen und Erträge für die betrieblichen Altersversorgung
vgl. Kapitel „25.7 Aufwendungen und Erträge“
Der Personalaufwand zeigt neben Löhnen, Gehältern und Sozialaufwendungen auch Kosten, die
durch das LuftfahrtBundesamt für eigenes Personal in Rechnung gestellt wurden.
77
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2012 2011
Angestellte 5.280 5.143
Beurlaubte Soldaten 246 259
Gewerbliche Arbeitnehmer 29 31
Technische und kaufmännische Studierende undAuszubildende 266 261
Mitarbeiter der DFS 5.821 5.694
Beschäftigte (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) 67 73
Beamte 216 235
Mitarbeiter des Luftfahrt-Bundesamts 283 308
Mitarbeiter insgesamt 6.104 6.002
10. Abschreibungen
2012 2011
TEUR TEUR
Immaterielle Vermögenswerte 33.650 30.737
Sachanlagen 71.346 71.711
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 30 30
Abschreibungen 105.026 102.478
Die im Geschäftsjahr durchgeführten Werthaltigkeitstests zeigten, dass keine außerplanmäßigen
Wertminderungen bei den immateriellen Vermögenswerten, den Sachanlagen, den als Finanzinvesti
tion gehaltenen Immobilien und den Finanzanlagen vorgenommen werden mussten.
Konzern-Anhang 2012
78
11. Sonstige betriebliche Aufwendungen
2012 2011
TEUR TEUR
Ersatzteile und Instandhaltung 37.369 44.061
Raumkosten 22.264 22.370
Miete und Leasing 12.291 13.054
Fremdpersonal 12.430 15.008
Sonstiger Personalaufwand 9.640 12.623
Rechts und Beratungskosten 13.324 9.330
Reisekosten 7.572 8.168
Telekommunikationskosten 8.618 7.642
Kosten für Vorjahre 658 4.663
KraftfahrzeugKosten 3.330 3.085
Anlageabgänge 419 2.660
Versicherungen 2.184 2.417
Umlagen EUROCONTROL 1.753 1.911
Zeitschriften, Fachliteratur, Büromaterial 1.280 1.343
Werbekosten 1.112 1.138
Bewirtungen 930 1.109
Kosten des Geldverkehrs 817 668
Wertberichtigungen und Forderungsverluste 2.185 444
QTEKosten 2.695 54
Übrige 3.097 3.213
Sonstige betriebliche Aufwendungen 143.968 154.961
Weitere Angaben zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen 2012 2011
TEUR TEUR
Mindestleasingzahlungen ausOperatingLeasingverhältnissen 12.291 13.054Wertminderungsverluste finanziellerVermögenswerte der Kategorie „Kredite und Forderungen“ 2.797 3.158
79
12. Finanzergebnis
2012 2011
TEUR TEUR
Erträge aus Fondsvermögen zur Finanzierung von Pensionsverpflichtungen 67.029 53.070
Erträge aus Währungsumrechnung 3.561 1.812
Zinserträge 3.037 1.934
Erträge aus Ergebnisabführungen 1.333 853
Erträge aus Beteiligungen 339 167
Ergebnis aus der Marktwertbewertung von Derivaten 0 1.944
Finanzerträge 75.299 59.780
Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen 110.960 104.550
Übrige Zinsaufwendungen 9.287 5.839
Ergebnis aus der Marktwertbewertung von Derivaten 4.289 0
Aufwendungen aus Verlustübernahmen 751 558
Aufwendungen aus der Währungsumrechnung 21 4.133
Aufwendungen aus Wertpapieren 0 4
Finanzaufwendungen -125.308 -115.084
Finanzergebnis -50.009 -55.304
Weitere Angaben zum Finanzergebnis 2012 2011
TEUR TEUR
Nach der Effektivzinsmethode ermitteltes Zinsergebnis ausFinanzinstrumenten, die ausschließlich nicht in der Kategorie„Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ klassifiziert sind 3.352 7.761
Zinserträge wertgeminderter finanzieller Vermögenswerte 284 306
Wertminderungsverluste der Kategorie„Zur Veräußerung verfügbar“ 101 163Wertminderungsverluste der Kategorie „Zur Veräußerungverfügbar“, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden 101 159
Konzern-Anhang 2012
80
13. Ertragsteuern
2012 2011
TEUR TEUR
Laufende Ertragsteuern 171 8.105
Latente Ertragsteuern 13.585 713
Ertragsteueraufwand 13.756 8.818
Unter den tatsächlichen Ertragsteuern werden die Körperschaftsteuer inklusive des Solidaritäts
zuschlags sowie die Gewerbeertragsteuer ausgewiesen. Die Ermittlung des Steueraufwands erfolgt
nach den maßgeblichen steuerlichen Vorschriften. Im Geschäftsjahr fielen kein Körperschaftsteuer
aufwand und kein Gewerbeertragsteueraufwand an.
Bewertungsunterschiede in Gebührensachverhalten führten zu einem steuerlichen Verlust von
17.306 TEUR.
Zusammensetzung der tatsächlichen Ertragsteuern 2012 2011
TEUR TEUR
Körperschaftsteuer 0 3.716
Solidaritätszuschlag 0 204
Gewerbeertragsteuer 0 4.119
Ausländische Steuern 171 66
Tatsächliche Ertragsteuern 171 8.105
Umgliederung von periodenfremden in laufende
Steuerrückstellungen 0 2.486
Neben den tatsächlichen Steuerschulden des laufenden Geschäftsjahres sind auch gegebenenfalls
zu leistende Steuernachforderungen insoweit enthalten, wie sich diese aufgrund von TimingDiffe
renzen, der Umstellung auf eine regulierte Gebühr oder aus der laufenden steuerlichen Außenprü
fung ergeben könnten.
81
Die DFS schuldet als Organträger Steuern für die Organgesellschaften TTC und Energy. Dement
sprechend werden die sich ergebenen latenten Steuern der Organgesellschaften bei dem Organträ
ger abgebildet. Die Ausgliederung der dem Gebührenbereich zuzuordnenden Energiezentrale auf
die Energy führt zu einer Fortführung der steuerlichen Bewertung bei diesem Rechtsträger. Daher
werden bei der Steuerermittlung die gebührenrechtlichen Besonderheiten der DFS auch bei der
Energy berücksichtigt und führen zu keinen steuerbaren temporären Wertdifferenzen zwischen der
nach internationaler Rechnungslegung erstellten Bilanz und der Steuerbilanz. Bei der TTC, deren
Geschäftstätigkeit dem preisfinanzierten Bereich zuzuordnen ist, ergeben sich aktive latente Steu
ern auf die Bewertungsunterschiede der Rückstellung für Übergangsversorgung zwischen IFRS und
Steuerbilanz in Höhe von 87 TEUR (Vorjahr: 77 TEUR).
Sachverhalte, für die keine latenten Steueransprüche gebildet wurden, liegen nicht vor.
Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen 2012 2011
Ertragsteueraufwand TEUR TEUR
Jahresüberschuss vor Ertragsteuern 86.837 88.452
Erwarteter Ertragsteuersatz in % 29,83 29,83
Erwarteter Ertragsteueraufwand 25.904 26.385
Periodenfremder Steueraufwand/ertrag 0 2.485
Reduzierung HandesbilanzEBT aufgrund Deckungslücke 1.970 0
Abweichungen Gewerbeertragsteuer 390 0
Steuerfreie Erträge 96 47
Ausländische Betriebsstätten 459 332
Ausländische Steuern 171 66
Abweichung der Wertberichtigung n + 2:
Latente Steuerforderungen 21.065 65.246
Latente Steuerschulden 2.050 1.976
Einbuchung Ausgleichsposten BilMoGSteuerbilanz 33.938 80.108
Verlustvortrag Körperschaftsteuer 0 1.439
Verlustvortrag Gewerbeertragsteuer 0 992
Sonstiges 639 548
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 13.756 8.818
Effektiver Steuersatz in % 15,84 9,97
Konzern-Anhang 2012
82
Latente Steuern nach Bilanzpositionen Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
2012 2011 2012 2011
TEUR TEUR TEUR TEUR
Immaterielle Vermögenswerte 0 0 12.934 13.918
Sachanlagen 8.656 8.977 9.731 11.275
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 4.877 3.309
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 91.594 98.863 638 353
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 187.157 157.208 0 0
Sonstige Rückstellungen 21.332 22.626 1.464 2.335
Verbindlichkeiten 6.412 18.668 743 228
315.151 306.342 30.387 31.418
Auswirkung n + 2:Immaterielle Vermögenswerte 0 0 7.981 8.426
Sachanlagen 8.656 8.977 6.526 7.991
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere 0 0 77 79
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 91.594 98.863 638 353
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 187.157 157.208 0 0
Sonstige Rückstellungen 21.332 22.626 1.464 1.887
Verbindlichkeiten 0 0 229 228
308.739 287.674 16.915 18.964
Sonstige Wertberichtigungen 376 0 0 0
Saldierung 6.036 12.454 6.036 12.454
TTC 77 87 0
Latente Ertragsteuern 0 6.291 7.349 0
83
Erläuterungen zur Bilanz
14. Immaterielle Vermögenswerte
Konzessionen, Selbst Geleistete Gesamtgewerbliche erstellte Anzahlungen
Schutzrechte und immaterielleähnliche Rechte Vermögens-und Werte sowie werte
Lizenzen an solchenRechten und Werten
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 481.883 46.763 38.266 566.912
Zugänge 19.329 1.204 17.016 37.549
Abgänge 4.787 0 0 4.787
Umbuchungen 29.837 0 29.372 465
Stand 31.12.2011 526.262 47.967 25.910 600.139
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2011 320.874 13.948 0 334.822
Zugänge 26.731 4.006 0 30.737
Abgänge 1.853 0 0 1.853
Umbuchungen 1 0 0 1
Stand 31.12.2011 345.751 17.954 0 363.705
Buchwerte 31.12.2011 180.511 30.013 25.910 236.434
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 526.262 47.967 25.910 600.139
Zugänge 11.416 2.275 17.250 30.941
Abgänge 6.726 0 0 6.726
Umbuchungen 14.046 0 13.120 926
Stand 31.12.2012 544.998 50.242 30.040 625.280
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2012 345.751 17.954 0 363.705
Zugänge 29.680 3.971 0 33.651
Abgänge 6.600 0 0 6.600
Umbuchungen 450 0 0 450
Stand 31.12.2012 369.281 21.925 0 391.206
Buchwerte 31.12.2012 175.717 28.317 30.040 234.074
Konzern-Anhang 2012
84
Einzelne immaterielle Vermögenswerte Buchwert verbleibende Anteil am von wesentlicher Bedeutung 31.12.2012 Nutzungs- Gesamtbuchwert
dauer 31.12.2012TEUR in Jahren in %
VAFORITSoftware 89.064 6 38,1
P1/ATCASSoftware inclusive Release 23.999 12 10,3
iCASSoftware 23.326 6 10,0
P1/ATCAS 2007 9.334 12 4,0
PSSSoftware 8.848 6 3,8
154.571 66,0
Gesamtbuchwert 234.074 100,0
Wertminderungstests für immaterielle Vermögenswerte ergaben keine Anhaltspunkte für außerplan
mäßige Wertminderungen nach IAS 36.
Aktivierung der Fremdkapitalkosten bei immateriellen Vermögenswerten
31.12.2012 31.12.2011
Fremdkapitalkosten in TEUR 710 1.558
Finanzierungskostensatz in % 3,21 5,41
Immaterielle Vermögenswerte, für die zwar vertragliche Abnahmeverpflichtungen bestehen, die
aber noch nicht in die wirtschaftliche Verfügungsmacht der DFS gelangt sind, werden in Kapitel
„35.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen“ dargestellt.
Die DFS hat immaterielle Vermögenswerte weder verpfändet noch als Sicherheit für Verbindlich
keiten hinterlegt. Sie kann frei über diese Vermögenswerte verfügen.
85
15. Sachanlagen
Grundstücke, Technische Andere Anlagen, Anlagen im Bau Gesamtgrundstücksgleiche Anlagen und Betriebs- undRechte und Bauten Maschinen Geschäfts-
einschließlich ausstattungder Bauten auf
fremden Grundstücken
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2011 632.415 1.061.585 89.753 16.850 1.800.603
Zugänge 8.327 38.356 5.890 30.265 82.838
Abgänge 33.597 30.363 1.745 0 65.705
Umbuchungen 965 8.901 325 10.656 465
Stand 31.12.2011 608.110 1.078.479 94.223 36.459 1.817.271
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2011 336.690 890.863 73.031 0 1.300.584
Zugänge 23.312 44.167 4.232 0 71.711
Abgänge 33.449 28.735 1.714 0 63.898
Umbuchungen 0 1 0 0 1
Stand 31.12.2011 326.553 906.296 75.549 0 1.308.398
Buchwerte 31.12.2011 281.557 172.183 18.674 36.459 508.873
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2012 608.110 1.078.479 94.223 36.459 1.817.271
Zugänge 2.336 33.640 5.676 34.849 76.501
Abgänge 1.698 37.503 2.426 0 41.627
Umbuchungen 4.141 11.860 1.128 18.055 926
Stand 31.12.2012 612.889 1.086.476 98.601 53.253 1.851.219
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2012 326.553 906.296 75.549 0 1.308.398
Zugänge 21.286 46.159 3.900 0 71.345
Abgänge 977 36.192 2.391 0 39.560
Umbuchungen 0 452 2 0 450
Stand 31.12.2012 346.862 915.811 77.060 0 1.339.733
Buchwerte 31.12.2012 266.027 170.665 21.541 53.253 511.486
Aktivierung der Fremdkapitalkosten bei Sachanlagen
31.12.2012 31.12.2011
Fremdkapitalkosten in TEUR 1.358 860
Finanzierungskostensatz in % 3,21 5,41
Konzern-Anhang 2012
86
Forschungs- und Entwicklungskosten31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung 30.097 29.779
Davon erfolgswirksam erfasste Forschungskosten 27.882 28.617
Davon aktivierte Zugänge unter den Anlagen im Bau 2.215 1.162
Stand der Entwicklungskosten unter den Anlagen im Bau zum 31.12. 2.677 761Planmäßige Abschreibung von Entwicklungskostenaufgrund erfolgter Fertigstellungsmeldung 3.971 4.006Von den Anschaffungs und Herstellungskosten abgesetzte Zuschüsseder EUKommission und der deutschen Bundes und Länderministerienzu Forschungs und Entwicklungsvorhaben 0 0
Zum Abschlussstichtag lagen keine Anhaltspunkte für eine Wertminderung nach IAS 36 bei den
Sachanlagen vor.
Die DFS geht Miet, Pacht und Leasingverträge für Grundstücke und Gebäude, technische Anlagen
und Maschinen sowie Fahrzeuge ein. Die wesentlichen Chancen und Risiken trägt der jeweilige Ver
tragspartner. Weitere Risiken aus den Verträgen bestehen für die DFS nicht. Sie zieht keine Kauf
preisoptionen, sondern übergibt die Leasinggegenstände nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit.
Fahrzeuge werden grundsätzlich nur für ein Jahr ohne Verlängerungsoption geleast.
Die bisher bestehende QTETransaktion wurde bis auf eine verbleibende Rumpfstruktur beendet (wei
tere Angaben vgl. Kapitel „18 Lang und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).
Die bisher bestehende QTETransaktion wurde bis auf eine verbleibende Rumpfstruktur beendet
(weitere Angaben vgl. Kapitel „18 Lang und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswer
te“).
Fälligkeiten der Operating- bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
Leasingverhältnisse TEUR TEUR TEUR TEUR
2012 8.144 4.991 368 13.503
2011 7.428 4.981 1.212 13.621
Sachanlagen, für die zwar vertragliche Abnahmeverpflichtungen bestehen, die aber noch nicht in
die wirtschaftliche Verfügungsmacht der DFS gelangt sind, werden in Kapitel „35.2 Sonstige finanzi
elle Verpflichtungen“ dargestellt.
Die DFS hat Sachanlagen weder verpfändet noch als Sicherheit für Verbindlichkeiten hinterlegt. Sie
kann frei über diese Vermögenswerte verfügen.
Entschädigungen von Dritten für wertgeminderte, untergegangene oder außer Betrieb genommene
Sachanlagen wurden erfolgswirksam in Höhe von 10 TEUR (Vorjahr: 12 TEUR) erfasst.
87
16. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
2012 2011
TEUR TEUR
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1. 1.210 1.210
Zugänge 0 0
Stand 31.12. 1.210 1.210
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1. 307 277
Zugänge 30 30
Stand 31.12. 337 307
Buchwerte 31.12. 873 903
Die DFS vermietet in Braunschweig ein Gebäude inklusive Grundstück an die FCS, die dieses Grund
stück für eigenbetriebliche Zwecke nutzt.
Weitere Angaben zu Finanzinvestitionen 31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Mieteinnahmen 111 121
Abschreibungen 30 30
Reparaturen 0 0
Die Immobilie wird linear über die Nutzungsdauer von 40 Jahren abgeschrieben. Wertminderungs
tests ergaben keine Anhaltspunkte für Wertminderungen nach IAS 36. Das aktuelle Gutachten vom
3. Dezember 2012 zeigt die Werthaltigkeit der fortgeführten Buchwerte.
Gutachten zur Wertermittlung der Immobilie
31.12.2012 31.12.2011
Datum des Gutachtens 3. Dezember 2012 22. Oktober 2008
Wertermittlungsstichtag 1. Dezember 2012 1. Oktober 2008
Verfahren DCFMethode DCFMethode
Verkehrswert 980 TEUR 1.030 TEUR
Beizulegender Zeitwert 980 TEUR 1.013 TEUR
Liegenschaftszinssatz der Stadt Braunschweig 7,60% 6,30%
Anfänglicher Diskontierungszinssatz 8,25% 7,75%
Die DFS ist vertraglich nicht zur Vornahme von Reparaturen, Instandhaltungen oder Verbesserungen
verpflichtet. Allerdings ist sie berechtigt, auch ohne Zustimmung der FCS, wesentliche Änderungen
an dem Anwesen und dem Mietobjekt sowie notwendige Reparaturen und Instandhaltungen vorzu
nehmen. Weitere vertragliche Verpflichtungen sowie Verfügungsbeschränkungen liegen nicht vor.
Konzern-Anhang 2012
88
17. Finanzanlagen
Anteile an Ausleihungen Beteiligungen Langfristige Gesamtverbundenen an verbundene WertpapiereUnternehmen Unternehmen
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Anschaffungskosten
Stand 1.1.2011 27.172 0 362 7.265 34.799
Zugänge 0 0 386 0 386
Abgänge 0 0 0 0 0
Marktwertveränderungen 0 0 0 153 153
Stand 31.12.2011 27.172 0 748 7.112 35.032
Kumulierte Wertminderungen 0 0 0 0 0
Buchwerte 31.12.2011 27.172 0 748 7.112 35.032
Anschaffungskosten
Stand 1.1.2012 27.172 0 748 7.112 35.032
Zugänge 0 11.000 1.606 0 12.606
Abgänge 0 0 0 7.112 7.112
Marktwertveränderungen 0 0 0 0 0
Stand 31.12.2012 27.172 11.000 2.354 0 40.526
Kumulierte Wertminderungen 0 0 0 0 0
Buchwerte 31.12.2012 27.172 11.000 2.354 0 40.526
Anteile an verbundenen Unternehmen* ESSP U-Kasse TTC Energy FCSTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Beteiligungsquote 100,00% 100,00% 100,00% 100,00% 55,00%
Weitere SKYNAV S.A.,Gesellschafter Belgien,
25,00%;AUSTRO CONTROL,
Österreich,20,00%
Stammkapital 26 26 25 5.000 0
Kapitalrücklagen 198 132
Gewinnrücklagen 264
Sacheinlagen 21.501
Buchwert 31.12.2012 21.527 26 223 5.396 unter 1 TEUR
Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12.
Bilanzierung HGB HGB IFRS und HGB IFRS und HGB HGB
* Weitere Angaben vgl. Kapitel „3 Konsolidierungskreis“ und „40.1 Nahestehende Unternehmen“
89
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge mit verbundenen UnternehmenTTC Der Ergebnisabführungsvertrag wurde am 21. Februar 2006 mit Wirkung zum 1. Januar 2006 und
einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2010 geschlossen. Seit 1. Januar 2011 verlängert sich der
Vertrag um jeweils ein Jahr, sofern nicht sechs Monate vor Vertragsablauf die Kündigung durch
eine der Parteien erfolgt. Die TTC führte an die DFS einen Gewinn nach HGB in Höhe von
1.333 TEUR (Vorjahr: 853 TEUR) ab.
Energy Der Beherrschungs und Ergebnisabführungsvertrag wurde am 15. Dezember 2009 mit Wirkung
zum 1. Januar 2010 und einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2014 vereinbart. Danach verlängert
sich der Vertrag um jeweils ein Jahr, sofern nicht sechs Monate vor Vertragsablauf die Kündigung
durch eine der Parteien erfolgt. Der von der DFS übernommene Verlust der Energy nach HGB
beträgt 751 TEUR (Vorjahr: 558 TEUR).
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen betrifft ein in 2011 vereinbartes Darlehen an die Energy
in Höhe von bis zu 50.000 TEUR. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2031. Es wird
seit dem 1. Januar 2012 in Anspruch genommen und je nach Bedarf bis zum 1. Januar 2014 ausge
zahlt. Zum 31. Dezember 2012 wurden 11.000 TEUR abgerufen. Das Darlehen wird seit Beginn der
Auszahlungen nachschüssig jeweils zum Ende eines jeden Quartals effektiv mit 3,45 Prozent verzinst.
Beteiligungen GroupEAD BILSODA
TEUR TEUR
Beteiligungsquote 36,00% 24,90%
Weitere FREQUENTIS AG, Österreich, 28,00%; AD Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG,Gesellschafter Entidad Pública Empresarial Aeropuertos Deutschland, 75,10%
Españoles y Navegación Aérea, BILSODA Beteiligungs GmbH,Spanien, 36,00% Komplementär, Deutschland, 0,00%
Hafteinlage 360 2
Sonstige Einlage 1.992
Buchwert 31.12.2012 360 1.994
Beteiligungserträge 339 0
(Vorjahr) (167) (0)
Gesamte Vermögenswerte * 3.012 7.404
Gesamte Schulden * 937 5.862
Eigenkapital * 2.075 1.542
Jahresergebnis * 821 15
Umsatzerlöse * 6.146 0 * Werte zum 31.12.2011
Geschäftsjahr 1.1. bis 31.12. 1.1. bis 31.12.
Bilanzierung spanisches Handelsrecht HGB
Die langfristigen Wertpapiere waren zum 31. Januar 2013 fällig und wurden unter den kurzfristigen
Vermögenswerten ausgewiesen (vgl. Kapitel „22 Wertpapiere“).
Es lagen keine Anhaltspunkte für Wertminderungen nach IAS 36 vor.
Konzern-Anhang 2012
90
18. Lang- und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte
31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit
mehr als 1 Jahr mehr als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR
Unterdeckung 72.481 72.481 39.672 39.672
QTETransaktion 58.945 55.694 0 0
Derivative Finanzinstrumente 6.908 6.908 10.812 10.812
Zinsforderungen 3.444 0 1.600 0
Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen 33 0 18 0
Forderungen gegen Gesellschafterin 0 0 7.107 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.194 146 1.273 158
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte 143.005 135.229 60.482 50.642Übrige nicht finanzielle Vermögenswerte 8.292 0 11.047 0Geleistete Anzahlungen 3.993 0 3.859 0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 155.290 135.229 75.388 50.642
Überfällige und wertgeminderte Forderungen liegen nicht vor.
Keine der Forderungen diente als Kreditsicherheiten bzw. zur Besicherung von sonstigen Verbind
lichkeiten.
Seit 2012 gilt ein reguliertes Gebührenerhebungsverfahren. Dabei legen europaweit die jeweiligen
nationalen Aufsichtsbehörden die Gebührensä tze für den Kostenträger „Strecke“ nach EUVorga
ben bindend fest. Grundsätzlich wirken sich deshalb Verkehrsmengen und Kostenänderungen im
Ergebnis aus (vgl. Kapitel „12.2.1.2 Abkehr von der Vollkostendeckung“ im Konzernlagebericht und
Kapitel „39.2 Strecke“). Werden die relevanten Größenordnungen in der Verkehrsmenge über oder
unterschritten, ist die DFS berechtigt und verpflichtet, entstehende Minder bzw. Mehrerlöse nach
zufordern bzw. zurückzugeben („Carryover“).
Im An und Abflug bilanziert die DFS wie bisher Unterdeckungen als Forderung (bzw. Überdeckun
gen als Rückstellung), die aufgrund der Regulierungsvorgaben im Hinblick auf Verkehrsrisiko und
Kostenrisikoteilung bis zur nächsten Regulierungsperiode vorgetragen und zukünftig mit dem Nut
zer verrechnet werden.
Die bisherige QTETransaktion wurde im Geschäftsjahr mit den ausländischen Investoren im Wesent
lichen abgeschlossen. Mit den verbleibenden Vertragsparteien einigte sich die DFS auf Aufrechterhal
tung der inländischen Zahlungsströme. Durch die Neustrukturierung der Vertragsbeziehungen konnte
91
sie finanzielle Nachteile vermeiden. Die verbleibende, rein innerdeutsche Rumpfstruktur umfasst eine
Forderung gegenüber der NORD/LB und eine Verbindlichkeit gegen die KfW Kreditanstalt für Wieder
aufbau (vgl. Kapitel „27 Finanzverbindlichkeiten“). Die neuen Darlehensverträge wurden mit festen
Zins und Tilgungszahlungen sowie einer Laufzeit bis zum 2. Januar 2022 abgeschlossen (vgl. Kapitel
„11.3.2.4 Risiko durch Herabstufung des Ratings der DFS“ im Konzernlagebericht). Die DFS erhält
die Ansprüche aus laufenden Mieten von der NORD/LB, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu
müssen. Sie trägt während der Laufzeit das Ausfallrisiko der NORD/LB. Die Ratingagenturen Moody’s
bzw. FitchRatings stufen die NORD/LB für langfristige, garantierte Verbindlichkeiten mit Aa1 bzw. AAA
ein. Für die Verbindlichkeit wurde gegenüber der KfW eine zeitlich begrenzte Besicherung in Form
der Abtretung der Forderungsansprüche gegenüber der NORD/LB bestellt. DFS und KfW haben eine
grundsätzliche, einvernehmliche Verständigung darüber erzielt, diese Besicherung im ersten Quartal
2013 gegen eine Einmalzahlung abzulösen. Die Beendigung der QTETransaktion führte zu einer deut
lichen Verbesserung der Risikoposition für die Gläubiger der DFS.
19. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungenbis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR
2012 142.060 7 0 142.067
2011 147.268 0 0 147.268
Fälligkeit und Wertminderung 2012 2011
TEUR TEUR
Buchwert 142.067 147.268
Davon nicht wertgemindert und
noch nicht überfällig 135.811 139.871
bis zu 30 Tage überfällig 4.014 5.318
31 bis 60 Tage überfällig 958 436
61 bis 180 Tage überfällig 542 1.001
länger als 180 Tage überfällig 742 642
Davon wertgemindert 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden auf ihren noch einbringlichen Teil wertgemin
dert, sobald Informationen über die Insolvenz von Kunden vorlagen. Es liegen keine Anhaltspunkte
vor, dass die Schuldner fälliger Forderungen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen werden.
Konzern-Anhang 2012
92
Entwicklung der Wertberichtigungen 2012 2011
TEUR TEUR
Stand 1.1. 4.439 6.672
Zuführung 2.210 439
Inanspruchnahme 0 0
Auflösung 573 2.672
Stand zum 31.12. 6.076 4.439
In der Gesamtergebnisrechnung enthaltene 2012 2011
Aufwendungen und Erträge TEUR TEUR
Ausbuchungen und Forderungsverluste 586 2.719
Erträge aus dem Eingang ausgebuchter Forderungen 38 42
Zuführung zu Einzelwertberichtigungen 2.210 439
Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen 573 2.672
Die DFS hinterlegte keine der Forderungen als Kreditsicherheiten.
20. Künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen
Fälligkeiten der künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgenbis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR
2012 7.029 0 0 7.029
Erhaltene Anzahlungen 5.614 0 0 5.614
31.12.2012 1.415 0 0 1.415
2011 719 4.046 0 4.765
Erhaltene Anzahlungen 0 767 0 767
31.12.2011 719 3.279 0 3.998
Weitere Angaben zu den Fertigungsaufträgen 2012 2011
TEUR TEUR
Erfasste Auftragserlöse im Geschäftsjahr 2.983 3.068
Angefallene Kosten im Geschäftsjahr 1.794 1.583
Erzielte Gewinne für laufende Projekte 1.189 1.485
Einbehalte 0 34
93
21. Vorräte
31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR
Roh, Hilfs und Betriebsstoffe 4.580 4.667
Wertberichtigungen 23 33
Fertige Erzeugnisse und Waren 488 359
Wertberichtigungen 202 217
Vorräte 5.068 5.026
22. Wertpapiere
31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR
Wertpapiere 7.018 0
23. Flüssige Mittel
31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Kassenbestand und Schecks 42 29
Guthaben bei Kreditinstituten 105.492 84.634
Flüssige Mittel 105.534 84.663
24. Eigenkapital
31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Gezeichnetes Kapital 153.388 153.388
Kapitalrücklage 74.296 74.296
Gewinnrücklage 229.166 302.248
Sonstige Rücklagen 968 812
Eigenkapital -2.450 -75.376
Das Stammkapital der DFS beträgt 300.000 TDM (Dreihundert Millionen Deutsche Mark).
Konzern-Anhang 2012
94
Die Stammeinlagen in Höhe von 100 TDM und 299.900 TDM werden von der Alleingesellschafterin
Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt
entwicklung (BMVBS), gehalten. Die Geschäftsanteile der Bundesrepublik Deutschland dürfen weder
veräußert noch belastet werden. Die Aufnahme weiterer Gesellschafter ist ausgeschlossen.
Die Kapitalrücklage besteht aus sonstigen Zuzahlungen der Gesellschafterin (§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB)
und dient der Stärkung des Eigenkapitals.
Die sonstigen Rücklagen weisen erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals aus, die nicht auf
Kapitaltransaktionen mit der Gesellschafterin beruhen.
Posten, die nachfolgend in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden können
31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Stand 1.1. 812 569Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zurVeräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 101 159Steuereffekte 55 84
Sonstige Rücklagen -968 -812
Die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das BMVBS, stellte mit Gesellschafterbeschluss
Nr. 124 vom 24. April 2012 den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Jahresab
schluss nach HGB zum 31. Dezember 2011 fest und beschloss die Einstellung des HGBJahres
überschusses 2011 in die Gewinnrücklage:
31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR
Bilanzgewinn 35.510 7.751
Bruttodividende an Gesellschafterin 0 0
Einstellung in Gewinnrücklage 35.510 7.751
Das Kapitalmanagement (zu weiteren Angaben vgl. Kapitel „6.5 Finanzmanagement“ im Konzernla
gebericht) orientiert sich in ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung an einer gebührenrechtlichen
Sichtweise, die gegenüber der Rechnungslegung nach IAS/IFRS zusätzlich folgende Elemente
einbezieht:
■ Berücksichtigung der nicht bilanzierten Nachholungseffekte aus der Umstellung auf IAS/IFRS
Die Rechnungslegung wurde 2007 von HGB auf internationale Rechnungslegungsvorschriften
umgestellt (vgl. Kapitel „2 Anwendung rechnungslegungsbezogener Vorschriften“). Die hierbei erfor
95
derlichen Neubewertungen, insbesondere im Bereich der betrieblichen Altersversorgung, wurden
erfolgsneutral gegen die Gewinnrücklagen gebucht und führten zu einem negativen Eigenkapital.
Die DFS ist berechtigt, die wesentlichen negativen Auswirkungen in die Gebührenbemessungs und
Erhebungsgrundlage einzustellen und damit nachzuholen. Diese nicht bilanzierten Nachholungsef
fekte werden dem Luftraumnutzer periodisiert über 15 Jahre belastet. Sie beeinflussen über einen
noch verbleibenden Zeitrahmen von neun Jahren das Eigenkapital und die Liquidität der DFS positiv.
■ Einbeziehung des durch die Regulierungsbehörde genehmigten Modells zur Ausfinanzierung der
betrieblichen Altersversorgung
Die DFS ist seit diesem Geschäftsjahr berechtigt, Unterschiede zwischen Verpflichtungsumfang und
Vermögen (Deckungslücken bzw. Deckungsüberschüsse) rollierend über die durchschnittliche Rest
arbeitszeit der Mitarbeiter (15 Jahre) zu verteilen und in den folgenden Regulierungsperioden zusätz
lich als Gebührenbestandteile liquiditätswirksam zu berücksichtigen (vgl. Kapitel „5.5.2 Einführung
eines kalkulatorischen Modells zur betrieblichen Altersvorsorge (bAv)“ im Konzernlagebericht).
■ Integration der Energy
Vermögen und Schulden der Energy werden im Rahmen der Ermittlung des betriebsnotwendigen
Vermögens als Bestandteil der Gebührenbemessungsgrundlage berücksichtigt.
Kapitalmanagement 31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Überleitung zum bereinigten Eigenkapital
Bilanzielles Eigenkapital 2.450 75.376
Noch nicht abgerechnete Nachholungseffekte 552.298 604.164
Darauf entfallende latente Steuern 27.292 30.733
Betriebliche Altersversorgung nachgebührenrechtlicher Sichtweise 86.551 80.136Veränderung des gebührenrechtlichen Eigenkapitals(Deckungslückenschluss) 14.294 0Gebührenrechtliche Einbeziehung der Energy 253 256
Bereinigtes Eigenkapital 623.148 577.935
Kennzahlen
Eigenkapitalquote 33,99% 32,85%
Eigenkapitalrentabilität 11,73% 13,78%
Jahresüberschuss 73.082 79.634
EBIT 136.847 143.756
Fremdkapital 1.209.951 1.181.440
Fremdkapitalquote 66,01% 67,15%
Gesamtkapitalrentabilität 3,99% 4,53%
Verschuldungsgrad 9,96% 8,26%
Konzern-Anhang 2012
96
Dieser Blickwinkel bezieht die durch die Aufsichtsbehörden genehmigten, künftig zufließenden
Gebühren ein und vermittelt so ein klares Bild über die Kapitalstruktur, Schulden und Geldströme.
Vermögenswerte bzw. Schulden, die ganz oder teilweise der Regulierung unterliegen, werden in
eine „Regulatory Asset Base“, also eine unter Regulierungsgesichtspunkten ermittelte Sichtweise
der Vermögens, Finanz und Ertragslage, überführt.
Netto-Finanzschulden
31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Flüssige Mittel 105.534 84.663
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 284.544 229.940
(davon QTETransaktion) 58.002 0
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (QTETransaktion) 3.627 0
Netto-Finanzschulden 182.637 145.277
25. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenRückstellungen für Pensionen werden ausschließlich für leistungsorientierte Versorgungszusagen
an aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebildet.
25.1 Versorgungspläne
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DFS bestehen verschiedene Formen der betrieblichen
Altersversorgung, die größtenteils tarifvertraglich geregelt sind.
Nach dem Versorgungstarifvertrag erhalten Mitarbeiter, die bis 31. Dezember 2004 in das Unter
nehmen eingetreten sind, Leistungen der betrieblichen Alters, Invaliden und Hinterbliebenenver
sorgung. Es handelt sich hierbei um leistungsorientierte Zusagen, deren Höhe sich am jeweiligen
Endgehalt des Mitarbeiters orientieren. Für Mitarbeiter mit Diensteintritt ab 1. Januar 2005 wurde
die Zusage nach dem Versorgungstarifvertrag auf einen Karrieredurchschnittsplan umgestellt.
Danach wird jährlich in Abhängigkeit des jeweiligen Einkommens ein Rentenbaustein errechnet und
die Altersrente aus der Summe der jährlichen Bausteine ermittelt.
Fluglotsen und Flugdatenbearbeiter erhalten am Endgehalt ausgerichtete, leistungsorientierte Zusa
gen auf Übergangsversorgung, die den Zeitraum zwischen Beendigung der operativen Tätigkeit und
der frühestmöglichen Inanspruchnahme der gesetzlichen Rentenversicherung abdecken.
Beide Pläne werden über kongruente Rückdeckungsversicherungen, die als Planvermögen im
Sinne von IAS 19.7 anerkannt sind, finanziert. Der Rückdeckungsvertrag sieht sowohl eine Anlage
der Deckungskapitalien im Allgemeinen Deckungsstock des Versicherers als auch eine separierte
fondsgebundene Kapitalanlage nach § 54b VAG vor, die jedoch auf maximal die Hälfte des gesam
ten Deckungskapitals begrenzt ist.
97
Die DFS zahlt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zuvor in einem beamtenrechtlichen
Beschäftigungsverhältnis zur Bundesanstalt für Flugsicherung oder dem LuftfahrtBundesamt (LBA)
standen, einen erhöhten Arbeitgeberschuss zu den Krankenversicherungsbeiträgen. Sie gleicht
damit während der gesamten aktiven Dienstzeit und im Ruhestand den Wegfall von beamtenrechtli
chen Beihilfen aus.
25.2 Versicherungsmathematische Annahmen
in Prozent 2013 2012 2011 2010 2009
Rechnungszins 2,90 4,50 4,90 5,50 6,30
Erwartete Erträge aus Planvermögen 2,90 4,65 4,00 4,00 5,00
Gehaltstrend 3,50 3,50 3,50 3,50 3,50
Leistungstrend 1,25–2,00 1,25–2,00 1,25–2,00 1,25–2,00 2,00
25.3 Erwartete Pensions- und Beitragszahlungen
2013 2014 bis 2017 ab 2018bis 1 Jahr 2 bis 5 Jahre über 5 Jahre
TEUR TEUR TEUR
Geschätzte Pensionszahlungen 80.270 387.209 1.555.713Erwartete Arbeitgeberbeiträgein das Planvermögen 95.700 795.641 1.723.182
25.4 Verpflichtungsumfang
2012 2011
TEUR TEUR
Anwartschaftsbarwert 1.1. 2.418.066 2.035.945
Laufender Dienstzeitaufwand 84.292 68.749
Zinsaufwand 107.159 97.966
Leistungszahlungen 69.820 66.402
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 6.399 0
Versicherungsmathematische Verluste (+) 873.764 281.808
Barwert der Versorgungsverpflichtungen 31.12. 3.419.860 2.418.066
Konzern-Anhang 2012
98
25.5 Planvermögen
2012 2011
TEUR TEUR
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.1. 1.429.722 1.317.101
Erwartete Erträge des Planvermögens 67.029 53.070
Arbeitgeberbeiträge 144.858 122.165
Gezahlte Versorgungsleistungen 51.389 47.199
Versicherungsmathematische Gewinne (+) / Verluste () 2.403 15.415
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 31.12. 1.592.623 1.429.722Nachrichtlich:Tatsächliche Erträge aus Planvermögen 69.432 31.991
25.6 Pensionsrückstellungen
2012 2011
TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientierten Versorgungsverpflichtungen 3.419.860 2.418.066Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.592.623 1.429.722
Nettoverpflichtung 1.827.237 988.344
Barwert der nicht durch Fonds finanzierten Verpflichtungen 0 0
Anpassungsbetrag aufgrund nicht realisierter versicherungsmathematischer Verluste () 1.294.822 440.428
Bilanzwerte 532.415 547.916
25.7 Aufwendungen und Erträge
In der Gesamtergebnisrechnung enthaltene 2012 2011
Aufwendungen und Erträge TEUR TEUR
Beiträge an Pensionssicherungsverein 2.768 1.512
Leistungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme 34.912 34.154
davon Beiträge zur Rentenversicherung 32.642 31.651
Laufender Dienstzeitaufwand 84.292 68.749
Zinsaufwand 107.159 97.966
Amortisation versicherungsmathematischer Verluste (+) 16.967 2.557
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 67.029 53.070
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 6.399 0
Auflösung der Rückstellung für nachzuverrechnendenDienstzeitaufwand 6.065 6.120
Aufwendungen und Erträge 179.403 145.748
99
25.8 Fünf-Jahres-Entwicklung des Finanzierungsstatus
2012 2011 2010 2009 2008
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Barwert der leistungsorientiertenVersorgungsverpflichtungen 3.419.860 2.418.066 2.035.945 1.683.147 1.484.342
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 1.592.623 1.429.722 1.317.101 1.166.489 1.004.421
Nettoverpflichtung () / Überschuss (+) 1.827.237 988.344 718.844 516.658 479.921
Erfahrungsbedingte Anpassungender Verpflichtung 6.112 89.357 27.855 19.411 32.303Erfahrungsbedingte Anpassungendes Planvermögens 2.403 15.414 18.735 35.030 21.738
26. Sonstige Rückstellungen
Stand Verbrauch Auflösung Aufzinsung Zuführung Stand Restlauf-1.1.2012 31.12.2012 zeit mehr
als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Gebührenüberdeckung 73.464 18.875 0 0 6.583 61.172 55.106
Personal 41.093 5.773 0 972 3.325 39.617 33.764
Gebäuderückbau 16.227 6 464 931 16.688 13.187
Erbpacht 15.336 550 0 1.376 0 16.162 15.601
Aufbewahrung 10.019 889 0 488 1.024 10.642 9.729
Restrukturierung 2.248 0 0 7 22 2.277 477
QTETransaktion 968 0 495 27 0 500 0
Sonstiges 6.767 23 337 0 5.454 11.861 0
Sonstige Rückstellungen 166.122 -26.116 -1.296 3.801 16.408 158.919 127.864
Die Rückstellung „Gebührenüberdeckung“ betrifft die Überdeckung für die über noch neun Jahre
periodisierte Nachholung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands.
Im Personalbereich wurden Rückstellungen für Vorruhestand, Altersteilzeit und Jubiläum gebildet.
Hierfür liegen Gutachten des versicherungsmathematischen Sachverständigen vor. Zusätzlich
gewährt die DFS den Fluglotsen Regenerationskuren.
Die zu zahlenden Erbpachtzinsen betreffen ein nicht betrieblich genutztes Grundstück in Berlin
Schönefeld.
Konzern-Anhang 2012
100
Die Rückstellung für die QTETransaktion betrifft die Kosten für den Verzicht auf Besicherung durch
die KfW (weitere Angaben zur QTETransaktion vgl. Kapitel „18 Lang und kurzfristige sonstige For
derungen und Vermögenswerte“).
Die Rückstellung für Restrukturierung umfasst Personalstruktur (Abfindungen) und Sachstruktur
maßnahmen (Rückbauverpflichtungen), für die wegen der Aufgabe von betrieblichen Bereichen kein
zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird.
Fälligkeit der zukünftigen, nicht abgezinsten Erfüllungsbeträge2013 2014 2015 2016 2017 ab 2018TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Gebührenüberdeckung 6.065 6.066 12.648 6.065 6.065 24.262
Personal 5.854 4.201 1.718 1.718 1.718 24.523
Erbpacht 561 572 584 595 607 18.839
QTETransaktion 500 0 0 0 0 0
Restrukturierung 1.800 0 482 0 0 0
Aufbewahrung 913 933 957 980 1.004 6.580
Gebäuderückbau 3.501 0 0 0 0 15.948
Sonstiges 12.415 0 0 0 0 0
31.609 11.772 16.389 9.358 9.394 90.152
Abzinssätze, verteilt auf die jeweiligen Restlaufzeiten in Jahren
1 bis 2 2 bis 3 3 bis 4 4 bis 5 5 bis 6 6 bis 7
2012 0,28 0,32 0,40 0,56 0,79 0,96
2011 0,60 0,70 0,95 1,10 1,43 1,63
7 bis 8 8 bis 9 9 bis 10 11 bis 15 15 bis 30
2012 1,12 1,36 1,52 1,48 2,25
2011 1,74 1,88 2,12 1,95 2,68
Aufgrund der Änderung der Zinssätze erhöhten sich die Rückstellungen und der Zinsaufwand um
jeweils 2.042 TEUR (Vorjahr: 4.159 TEUR) im Vergleich zur Anwendung der Vorjahreszinssätze.
101
27. Finanzverbindlichkeiten
31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit
mehr als mehr als1 Jahr 1 Jahr
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 51.406 51.406 54.940 54.940Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 175.000 175.000
QTETransaktion 61.595 58.002 0 0
Verbindlichkeiten ausFinanzierungsleasingverhältnissen 170 136 0 0
Finanzverbindlichkeiten 288.171 284.544 229.940 229.940
Anleihen und Schuldscheindarlehen
Laufzeiten Währung Nominal- Nominal- Effektiv- 31.12.2012 31.12.2011
wert zins zins TEUR TEUR
2003–2018 EUR 25.000 4,84% 4,84% 25.000 25.000
2004–2016 JPY 22.200 1,82% 1,82% 26.406 29.940
Anleihen 51.406 54.940
2010–2017 EUR 87.500 2,564% 87.500 87.500
2010–2020 EUR 87.500 3,007% 87.500 87.500
Schuldscheindarlehen 175.000 175.000
Die bisherige QTETransaktion wurde im Geschäftsjahr mit den ausländischen Investoren im
Wesentlichen abgeschlossen. Mit den verbleibenden Parteien einigte sich die DFS auf die Aufrecht
erhaltung der inländischen Zahlungsströme (weitere Angaben zur QTETransaktion vgl. Kapitel
„18 Lang und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).
Künftige Mindestleasingzahlungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen31.12.2012 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011
bis 1 Jahr 2 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt GesamtTEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Künftige Mindestleasingzahlungen 44 152 0 196 0Zinsanteil 10 16 0 26 0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen (Barwert) 34 136 0 170 0
Konzern-Anhang 2012
102
28. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit
mehr als 1 Jahr mehr als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR
Inland 47.948 0 35.968 0
Ausland 2.957 0 4.816 0
Debitorische Kreditoren 250 0 266 0
Einbehalte 1.394 798 1.543 1.123
Betriebsstätte Maastricht 3 0 1 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen 52.552 798 42.594 1.123
29. Sonstige Verbindlichkeiten
31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011Gesamt Restlaufzeit Gesamt Restlaufzeit
mehr als 1 Jahr mehr als 1 JahrTEUR TEUR TEUR TEUR
Personalkosten 37.701 0 18.182 0Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 24.086 0 10.881 0
Ausstehende Rechnungen 12.808 0 8.756 0
Zinsverbindlichkeiten 5.690 0 4.119 0
Derivative Finanzinstrumente 4.672 4.672 4.287 4.287
Verbindlichkeiten gegenüberGesellschafterin 3.325 0 0 0
Gebührenanteil Strecke DWD 1.660 0 2.174 0
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 787 0 395 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 90.729 4.672 48.794 4.287
Personalkosten 21.553 0 31.775 1.017
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzamt 15.057 0 17.184 0
QTETransaktion 0 0 50.550 45.229
Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 12.237 0 15.009 0
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 48.847 0 114.518 46.246
Sonstige Verbindlichkeiten 139.576 4.672 163.312 50.533
Aufgrund der vollständigen Beendigung des Kerninhalts der bisherigen QTEVereinbarungen wurde
die abgegrenzte Verbindlichkeit ertragswirksam aufgelöst (weitere Angaben zur QTETransaktion
vgl. Kapitel „18 Lang und kurzfristige sonstige Forderungen und Vermögenswerte“).
103
Sonstige Erläuterungen
30. Erläuterungen zur SegmentberichterstattungDie Segmentberichterstattung leitet sich aus den internen Steuerungs und Berichtssystemen ab.
Die betriebswirtschaftliche Ausrichtung und das Berichtswesen orientieren sich wegen der ab 2012
beginnenden Regulierung an einer Kostenträger bzw. Deckungsbeitragsrechnung. Sie verbessert
die Transparenz und die Steuerung der einzelnen Geschäftsbereiche.
Im Rahmen der Segmentberichterstattung werden die Ressourcenallokation und die Bewertung der
Ertragskraft der Geschäftssegmente durch die Geschäftsführung als Hauptentscheidungsträger
wahrgenommen. Die Abgrenzung des betrieblichen Ergebnisses (betrieblicher EBIT) stellt für die
DFS eine wichtige Steuerungsgröße dar. Sowohl die Ressourcenallokation als auch die Ertragskraft
der jeweiligen Segmente erfolgen nur auf EBITBasis. Weitere Daten werden weder erhoben noch
den Hauptentscheidungsträgern übermittelt.
Zum Hauptgeschäft der DFS (vgl. Kapitel „1.1 Geschäftstätigkeit“ im Konzernlagebericht) gehören
die Flugsicherung und die direkt damit zusammenhängenden Unterstützungstätigkeiten. Die DFS
definiert diese Tätigkeiten im gebührenfinanzierten Segment. Dieses unterteilt sich seit 2012 in die
Bereiche „Strecke“ sowie „An und Abflug“.
Die preisfinanzierten Produkte umfassen weltweit angebotene Beratungen, den Vertrieb von Flug
sicherungssystemen sowie Analyse, Simulations und Projektmanagementtätigkeiten.
Die übrigen preis und gebührenfinanzierten Produkte beinhalten Dienstleistungen, die sich nicht
oder nur mit erheblichem Mehraufwand einem Segment eindeutig zuordnen lassen. Hierzu gehören
insbesondere die Dienstleistungen für Operational Air Traffic (OAT), Visual Flight Rules (VFR) und
Maastricht Upper Area Control (MUAC).
Der Ermittlung der Segmentdaten liegen folgende Prämissen zugrunde:
■ Vermögen und Schulden der Energy werden im Rahmen der Ermittlung des betriebsnotwendigen
Vermögens als Bestandteil der Gebührenbemessungsgrundlage berücksichtigt. Demzufolge wer
den bei der Überleitung auf DFSErgebnisse die Aufwendungen und Erträge der Energy getrennt
ermittelt.
■ Das Finanzergebnis und die Ertragsteuern werden nicht einzelnen Segmenten zugeordnet, da die
Bereiche Treasury und Steuern zentral segmentübergreifend tätig sind.
■ Die Anzahl der Mitarbeiter entspricht der Anzahl der Beschäftigten.
Konzern-Anhang 2012
104
Informationen über Geschäftssegmente Gebühren- Alle Überleitung Summenach Kostenarten finanziertes sonstigen
Geschäft Segmente2012 TEUR TEUR TEUR TEUR
Externe Umsatzerlöse 1.051.316 23.821 1.075.137
Intersegmentäre Erlöse 21.962 21.962 0
Sonstige betriebliche Erträge 26.363 26.363
Bestandsveränderungen 129 129
Aktivierte Eigenleistungen 2.459 2.459
Gesamtleistung 1.102.229 23.821 -21.962 1.104.088
Personalkosten 790.641 790.641
Sachkosten 127.608 127.608
Abschreibungen 105.547 105.547
Projektkosten 20.610 20.610
Intersegmentäre Kosten 21.962 21.962 0
Gesamtkosten 1.044.406 21.962 -21.962 1.044.406
Internes Periodenergebnis 57.823 1.859 0 59.682
Unterdeckung 6.963 6.963
Carryover Strecke 19.263 19.263
Ausgleichsposten Kostenrechnung 6.065 6.065
Ergebnis vor Steuern nachgebührenrechtlicher Betrachtungsweise 90.114 1.859 0 91.973
2011 TEUR TEUR TEUR TEUR
Externe Umsatzerlöse 1.007.176 23.455 1.030.631
Intersegmentäre Erlöse 20.585 20.585 0
Sonstige betriebliche Erträge 26.915 26.915
Bestandsveränderungen 17 17
Aktivierte Eigenleistungen 1.863 1.863
Gesamtleistung 1.056.522 23.455 -20.585 1.059.392
Personalkosten 708.062 708.062
Sachkosten 146.332 146.332
Abschreibungen 103.700 103.700
Projektkosten 18.202 18.202
Intersegmentäre Kosten 20.585 20.585 0
Gesamtkosten 976.296 20.585 -20.585 976.296
Internes Periodenergebnis 80.226 2.870 0 83.096
Unterdeckung 39.672 39.672
Ausgleichsposten Kostenrechnung 6.120 6.120
Ergebnis vor Steuern nachgebührenrechtlicher Betrachtungsweise 126.018 2.870 0 128.888
105
Informationen über Geschäftssegmente EBIT EBIT2012 2011TEUR TEUR
An und Abflug 21.166 19.361
Strecke 62.558 98.802
Preisfinanzierte Produkte 1.859 2.870
Übrige preis und gebührenfinanzierte Produkte 6.390 7.855
Ergebnis vor Zinsen und Steuern nachgebührenrechtlicher Betrachtungsweise 91.973 128.888
Überleitung zum DFS-Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRSBetriebliche Altersversorgung nach gebührenrechtlicherBetrachtungsweise 82.111 71.740
Betriebliche Altersversorgung nach IAS/IFRS 110.229 71.740
Veränderung des gebührenrechtlichen Eigenkapitals(Deckungslückenschluss) 23.384 0
EnergyErgebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRS 709 700
QTETransaktion 52.248 13.602
Abweichende Abgrenzung zwischen buchhalterischerund gebührenrechtlicher Betrachtungsweise 3.349 566
DFS-Ergebnis vor Zinsen und Steuern nach IFRS 136.847 143.756
Informationen über wichtige 2012 2012 2011 2011
externe Kunden TEUR Prozent TEUR Prozent
DFSGesamtumsatzerlöse* 1.041.926 100,00 1.019.665 100,00
Lufthansa 222.229 21,34 211.611 20,76
Air Berlin 75.021 7,20 76.488 7,50
Bundesministerium der Verteidigung 63.090 6,06 64.086 6,29
Ryanair 41.303 3,96 35.931 3,52
KLM 30.204 2,90 29.165 2,86
British Airways 28.860 2,77 27.081 2,66
* Bestehend aus Anflug, Abflug und Streckenumsätzen sowie Umsätzen aus militärischem Einsatzverkehr
31. Erläuterungen zur KapitalflussrechnungDie Kapitalflussrechnung stellt die Veränderung der flüssigen Mittel zwischen zwei Bilanzstichtagen
dar, um die Informationen über die Zahlungsströme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquiva
lente der DFS darzustellen. Die Mittelzu und Mittelabflüsse unterscheiden sich nach der operativen
Geschäftstätigkeit sowie nach der Investitions und Finanzierungstätigkeit, wobei ausschließlich
Zahlungsflüsse aus fortzuführenden Geschäftstätigkeiten enthalten sind. Aufgegebene Geschäfts
bereiche liegen nicht vor.
Konzern-Anhang 2012
106
Für Zwecke der Kapitalflussrechnung wurden die kurzfristigen Kontokorrentkredite von den flüssi
gen Mitteln abgesetzt:
31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Kassenbestand und Schecks 42 29
Guthaben bei Kreditinstituten 105.492 84.634
Kurzfristige Kontokorrentkredite 0 0
Finanzmittelbestand 105.534 84.663
Der Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit wurde nach der indirekten Methode durch
Korrektur des Jahresergebnisses nach Steuern um Bestandsveränderungen der Vorräte, Forde
rungen, sonstigen Vermögenswerte und des Fremdkapitals sowie der Abschreibungen und der
sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen bzw. Erträge ermittelt. Die Zahlungsströme aus
Ertragssteuern entstehen grundsätzlich in allen drei oben genannten Tätigkeitsbereichen. Wegen
des unverhältnismäßig hohen Zeitaufwands für die Zuordnung der Zahlungsströme aus Ertragsteuern
werden sie für Zwecke der Kapitalflussrechnung der operativen Geschäftstätigkeit zugeordnet.
Neben der im IFRSAnhang Anlage 4 dargestellten Kapitalflussrechnung nach der indirekten
Methode ist die DFS der Empfehlung des IAS 7.19 gefolgt und stellt die Zahlungsströme aus der
operativen Geschäftstätigkeit zusätzlich nach der direkten Methode dar. Die direkte Darstellung
stellt Informationen zur Verfügung, welche die Abschätzung künftiger Zahlungsströme erleichtern
und die bei Anwendung der indirekten Darstellungsform nicht verfügbar sind. Die direkte Kapital
flussrechnung orientiert sich in ihrem Aufbau an den tatsächlichen Zahlungsströmen. Den Zuflüs
sen aus Umsatzerlösen stehen die liquiditätswirksamen Abflüsse gegenüber. Insbesondere die
Personalkosten sind gegenüber dem in der KonzernGesamtergebnisrechnung ausgewiesenen
Personalaufwand um die Zahlungen an die Rückdeckungsversicherung sowie die tatsächlichen
Rentenzahlungen nach Abzug der Erstattungen aus der Rückdeckungsversicherung erhöht. Die
sen Zahlungsabflüssen stehen Gebühreneinnahmen gegenüber, die den tatsächlichen Liquiditäts
zufluss zeigen und daher nicht mit den in der KonzernGesamtergebnisrechnung ausgewiesenen
Umsatzerlösen übereinstimmen können. Investitionszuschüsse, Erlöse aus dem preisfinanzierten
Geschäft sowie dem Gebührenkreislauf zuzuordnende Erstattungen (SESAR) sind als sonstige
Einzahlungen erfasst. Die Position „Valutarische Abgrenzung“ weist die Zahlungsströme aus, die
nicht oder nur unter erheblichem Aufwand einer der zuvor in der Kapitalflussrechnung genannten
Positionen eindeutig zuordenbar sind.
107
Zahlungsströme aus der operativen Geschäftstätigkeit 2012 2011
nach der direkten Methode TEUR TEUR
Vereinnahmte An und Abfluggebühren 225.828 208.894
Vereinnahmte Streckengebühren 753.289 730.987
Erstattung OAT / Maastricht / VFRFlüge 74.710 85.797
Gezahlte Abführungen 7.845 9.712
Personalkosten 813.829 782.120
Sach und Projektkosten 152.792 149.324
Sonstige Einzahlungen 42.323 30.200
Saldo Steuererstattungen (+) / Steuerüberzahlungen ()(Ertragsteuern, Umsatzsteuer, Quellensteuer) 14.936 6.522Valutarische Abgrenzung 1.368 181
Mittelzufluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 137.988 121.425
Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit und aus der Finanzierungstätigkeit wurden zahlungs
bezogen ermittelt.
Konzern-Anhang 2012
108
32. Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte Buchwert Erfolgswirksam Bis zur Kredite und Zur Beizulegendernach Kategorien zum Endfälligkeit Forderungen Veräußerung Zeitwert
beizulegenden gehalten verfügbarZeitwert
31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 27.172 29.240Ausleihungen an verbundene
Unternehmen 11.000 11.000 11.000
Beteiligungen 2.354 2.354 2.354
Wertpapiere 7.018 7.018 7.018
Forderungen ausLieferungen und Leistungen 142.067 142.067 142.067Künftige Forderungen ausFertigungsaufträgen 1.415 1.415 1.415
Unterdeckung 72.481 72.481 72.481
QTETransaktion 58.945 58.945 58.945
Derivative Finanzinstrumente 6.908 6.908 6.908
Zinsforderungen 3.444 3.444 3.444
Forderungen gegenBeteiligungsunternehmen 33 33 33
Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.194 1.194 1.194
Flüssige Mittel 105.534 105.534 105.534
439.565 6.908 58.945 337.168 36.544 441.633
31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Anteile an verbundenen Unternehmen 27.172 27.172 28.892
Beteiligungen 748 748 748
Wertpapiere 7.112 7.112 7.112
Forderungen ausLieferungen und Leistungen 147.268 147.268 147.268Künftige Forderungen ausFertigungsaufträgen 3.998 3.998 3.998
Unterdeckung 39.672 39.672 39.672
Derivative Finanzinstrumente 10.812 10.812 10.812
Forderungen gegen Gesellschafterin 7.107 7.107 7.107
Zinsforderungen 1.600 1.600 1.600
Forderungen gegenBeteiligungsunternehmen 18 18 18Forderungen gegenverbundene Unternehmen* 0 0 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.273 1.273 1.273
Flüssige Mittel 84.663 84.663 84.663
331.443 10.812 0 285.599 35.032 333.163
* Forderungen unter 1 TEUR
109
Finanzielle Verbindlichkeiten Buchwert Erfolgswirksam Fortgeführte Beizulegendernach Kategorien zum Anschaffungs- Zeitwert
beizulegenden kostenZeitwert
31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 51.406 51.406 58.016
Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 194.162
QTETransaktion 61.595 61.595 61.595
Finanzierungsleasing 170 170 170
Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen 52.552 52.552 52.552
Personalkosten 37.701 37.701 37.701
Verbindlichkeiten gegenüberverbundenen Unternehmen 24.086 24.086 24.086
Ausstehende Rechnungen 12.808 12.808 12.808
Zinsverbindlichkeiten 5.690 5.690 5.690
Derivate Finanzinstrumente 4.672 4.672 4.672
Verbindlichkeiten gegenüberGesellschafterin 3.325 3.325 3.325
Gebührenanteil Strecke DWD 1.660 1.660 1.660
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 787 787 787
431.452 4.672 426.780 457.224
31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 54.940 54.940 61.094
Schuldscheindarlehen 175.000 175.000 183.876
Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen 42.594 42.594 42.594
Personalkosten 18.182 18.182 18.182
Verbindlichkeiten gegenüberverbundenen Unternehmen 10.881 10.881 10.881
Ausstehende Rechnungen 8.756 8.756 8.756
Derivate Finanzinstrumente 4.287 4.287 4.287
Zinsverbindlichkeiten 4.119 4.119 4.119
Gebührenanteil Strecke DWD 2.174 2.174 2.174
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 395 395 395
321.328 4.287 317.041 336.358
Konzern-Anhang 2012
110
Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten können grund
sätzlich verlässlich ermittelt und durch entsprechende finanzmathematische Berechnungen bzw.
Saldenbestätigungen nachgewiesen werden. Für die GmbHAnteile an verbundenen Unternehmen
existiert allerdings nur der sogenannte „Graue Kapitalmarkt“. Die DFS geht davon aus, dass diese
Anteile an verbundenen Unternehmen zumindest zu ihren Buchwerten veräußert werden können und
bestimmt ihren beizulegenden Zeitwert in gleichlautender Höhe. Für die Anteile an der FCS kann
der beizulegende Zeitwert allerdings nicht verlässlich bestimmt werden, da der Buchwert lediglich
einem Erinnerungswert entspricht. Die DFS ermittelt den beizulegenden Zeitwert aus ihrem Anteil
am buchhalterischen Eigenkapital der FCS.
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte und SchuldenWertänderung Wertänderung Stand Stand
2012 kumuliert 31.12.2012 31.12.2011TEUR TEUR TEUR TEUR
Zinsswap 647659 819 90 90 909
Zinsswap 918388L 3.085 6.818 6.818 9.903
Vermögenswerte -3.904 6.908 6.908 10.812
TEUR TEUR TEUR TEUR
Zinsswap 653604L 218 29 29 247
Zinsswap 918135L 974 4.272 4.272 3.298
Zinsswap LEES2089U0 371 371 371 742
Schulden -385 -4.672 -4.672 -4.287
Hierarchische Einstufung von Finanzinstrumenten der Kategorie „Erfolgswirksam zumbeizulegenden Zeitwert"
Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 331.12.2012 TEUR TEUR TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente 6.908
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente 4.672
31.12.2011 TEUR TEUR TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente 10.812
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente 4.287
111
Stufen der Hierarchie und ihre Anwendung auf die finanziellen Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten
Kategorie 1 Auf aktiven Märkten gehandelte Finanzinstrumente, deren notierte Preiseunverändert für die Bewertung übernommen wurden.
Kategorie 2 Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, derenverwendete Einflussfaktoren direkt oder indirekt aus beobachtbarenMarktdaten abgeleitet werden.
Kategorie 3 Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, derenverwendete Einflussfaktoren nicht ausschließlich auf beobachtbarenMarktdaten beruhen.
Nettoergebnisse der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien
Vermögenswerte VerbindlichkeitenErfolgswirksam Bis zur Kredite und Zur Veräußerung Fortgeführte
zum beizulegenden Endfälligkeit Forderungen verfügbar AnschaffungsZeitwert gehalten kosten
31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Ergebnisanteil 921
Währungseffekte 3.539
Marktwertänderungen 4.289
Wertminderungsaufwendungen 2.797
Zinsergebnis 830 1.734 912 392 10.459
Sonstige betrieblicheAufwendungen 622 190
Nettoergebnis -5.119 1.734 -2.507 1.313 -7.110
Direkt im sonstigen Ergebnis erfasst 0 0 0 101 0
31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR
Ergebnisanteil 462
Währungseffekte 2.322
Marktwertänderungen 1.944
Wertminderungsaufwendungen 3.158 4
Zinsergebnis 789 1.566 368 7.468
Sonstige betrieblicheAufwendungen 464 197
Nettoergebnis 1.155 0 -2.056 826 -9.987
Direkt im sonstigen Ergebnis erfasst 0 0 0 159 0
Die Nettoergebnisse nach den Bewertungskategorien wurden für Finanzinstrumente ermittelt, die
zum Bilanzstichtag bilanziert und bewertet wurden. Im Geschäftsjahr wurden finanzielle Forderun
gen und Verbindlichkeiten aus den Änderungen der QTETransaktion bilanziert. Die entsprechende
Zinserträge bzw. aufwendungen wurden in den Kategorien „Bis zur Endfälligkeit gehalten“ bzw.
Konzern-Anhang 2012
112
„Fortgeführte Anschaffungskosten“ berücksichtigt. Das Nettoergebnis der finanziellen Vermögens
werte errechnet sich aus Ergebnisabführungen der verbundenen Unternehmen, Marktwertände
rungen der Derivate, Abwertungen und Forderungsverlusten, Zinserträgen und Zinsaufwendungen
sowie Nebenkosten des Geldverkehrs. Im Nettoergebnis der finanziellen Verbindlichkeiten sind der
Aufwand aus der Währungsumrechnung, Zinserträge und Zinsaufwendungen sowie Nebenkosten
des Geldverkehrs enthalten. Mit Ausnahme der Wertminderungen und der Nebenkosten des Geld
verkehrs, die im sonstigen betrieblichen Aufwand gezeigt werden, werden alle anderen Aufwendun
gen und Erträge im Finanzergebnis ausgewiesen.
33. Derivative FinanzinstrumenteDie DFS unterliegt Marktrisiken in Form von Zins und Währungsschwankungen (vgl. Kapitel „11.3.2
Finanzwirtschaftliche Risiken“ im Konzernlagebericht sowie in Kapitel „34 Finanzwirtschaftliche Risi
ken“). Zur Steuerung dieser Risiken setzt die DFS derivative Finanzinstrumente ein.
Zudem ist die DFS einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Zur Minimierung dieses Risikos schließt sie deri
vative Geschäfte ausschließlich mit ihren Hausbanken ab, die über gute Bonitäten verfügen.
Transaktionen mit derivativen Instrumenten ohne Designation (Grundgeschäft) zu Spekulations
zwecken sind verboten.
Derivate Finanzinstrumente Restlaufzeit Nominalvolumen Marktwert Nominalvolumen Marktwert
31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011
TEUR TEUR TEUR TEUR
Positiver Marktwert
ReceiverZinsswaps > 5 Jahre 25.000 90 25.000 910
ReceiverZins
Währungsswaps 1 bis 5 Jahre 22.200 6.818 22.200 9.903
CER/EUASwap* bis 1 Jahr 0 0 0 0
Negativer Marktwert
PayerZinsswaps bis 1 Jahr 32.000 400 0 0
PayerZinsswaps 1 bis 5 Jahre 22.200 4.272 54.200 4.287
Derivate 101.400 2.236 101.400 6.526
* Die endgültige Abwicklung des Swap erfolgt mit der Ausgleichszahlung und dem physischen Austausch der Zertifikate im Januar 2013.
Als Marktwert wird der „Clean Price“ der derivativen Finanzinstrumente ausgewiesen. Die Verände
rung der Marktwerte ist im Wesentlichen auf die Zinsentwicklung zurückzuführen. Zum 31. Dezem
ber 2012 variieren die festen Zinssätze zwischen 1,8200 Prozent und 5,1675 Prozent. Die variab
len Zinssätze variieren zwischen 0,196 und 0,698 EURIBOR (Vorjahr: 1,590 und 1,828 EURIBOR).
113
34. Finanzwirtschaftliche RisikenFinanzwirtschaftliche Risiken treten in Form von Liquiditätsrisiken, Ausfallrisiken und Marktrisiken
auf. Die DFS stellt im Konzernlagebericht in Kapitel „11.3.2 Finanzwirtschaftliche Risiken“ die nach
IFRS 7 erforderlichen qualitativen Angaben, wie die Art und Weise der Entstehung von Risiken aus
Finanzinstrumenten sowie Verfahren zur Steuerung der Risiken, dar.
34.1 Liquiditätsrisiken
Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, das die DFS möglicherweise nicht in der Lage ist, ihre
finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen
finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen.
Fälligkeitsübersicht von undiskontierten Tilgungs- und Zinsauszahlungen der finanziellen VerbindlichkeitenGesamt in weniger als in in in über
4 Monaten 4–12 Monaten 1–5 Jahren 5 Jahrenfällig fällig fällig fällig
31.12.2012 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen 47.200 0 0 22.200 25.000
Schuldscheindarlehen 175.000 0 0 87.500 87.500
Zinsen 41.142 1.210 5.279 25.550 9.103
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen 170 11 23 136 0
QTETransaktion 61.595 3.593 0 19.959 38.043
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.552 51.587 167 798 0
Sonstige Verbindlichkeiten 86.057 79.368 6.689 0 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate 3.151 178 743 2.230 0
466.867 135.947 12.901 158.373 159.646
31.12.2011 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Anleihen 47.200 0 0 22.200 25.000
Schuldscheindarlehen 175.000 0 0 0 175.000
Zinsen 54.120 1.210 5.278 25.955 21.677
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 42.594 41.373 98 1.034 89
Sonstige Verbindlichkeiten 44.507 37.838 6.669 0 0
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate 2.890 167 329 2.562 168
366.311 80.588 12.374 51.751 221.598
Konzern-Anhang 2012
114
34.2 Ausfallrisiken
Die DFS ist bei finanziellen Forderungen einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen
Nichterfüllung der Verpflichtungen eines Vertragspartners resultiert und in der maximalen Höhe
des positiven beizulegenden Zeitwerts bzw. Marktwerts des jeweiligen Finanzinstruments besteht.
Ausfallrisiko nach Kategorien 31.12.2012 31.12.2011
TEUR TEUR
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 6.908 10.812
Bis zur Endfälligkeit gehalten 58.945 0
Kredite und Forderungen 337.168 285.599
Zur Veräußerung verfügbar 36.544 35.032
Maximales Ausfallrisiko 439.565 331.443
Grundsätzlich ist, mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kein finanzieller
Vermögenswert überfällig oder wertberichtigt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
wurden auf ihren noch einbringlichen Teil wertberichtigt, sobald Informationen über die Insolvenz
von Kunden vorlagen. Die DFS fordert Sicherheitsleistungen von Kunden mit relevanten Umsatz
volumina ein, sofern definierte Warnschwellen überschritten werden. Darüber hinaus liegen keine
Anhaltspunkte vor, dass die Schuldner fälliger Forderungen ihren Verpflichtungen nicht nachkom
men werden.
Im Finanzanlagebereich kontrahiert die DFS Geschäfte nur mit Unternehmen, die ein Rating von
langfristig mindestens AA (Standard & Poor’s) bzw. Aa3 (Moody’s), kurzfristig A1 (Standard &
Poor’s) bzw. P1 (Moody’s) oder über entsprechend hohe Bonität bzw. sonstige Risikoabsicherun
gen verfügen.
Die Geschäftsbeziehungen zu einem ausgewählten Kreis von Hausbanken werden nach einheitlichen
Standards betreut und bestehende, wechselseitige Zahlungsströme kontinuierlich verbessert.
34.3 Marktrisiken
Das Marktrisiko bezeichnet das Risiko, dass sich beizulegende Zeitwerte oder künftige Zahlungs
ströme eines originären oder derivativen Finanzinstruments aufgrund von Schwankungen der
Marktpreise verändern (Zinsänderungsrisiko oder Währungsrisiko). Zinsänderungsrisiken bestehen
im Wesentlichen bei variabel verzinslichen Refinanzierungen. Währungsrisiken ergeben sich aus
Kursschwankungen bei Transaktionen in Fremdwährung.
115
Zinsrisiko zinssensibler finanzieller 31.12.2012 31.12.2011Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Nominalwert Nominalwert
TEUR TEUR
Finanzielle Vermögenswerte
Festverzinsliche Wertpapiere 7.000 7.000
Finanzielle Verbindlichkeiten
Festverzinsliche Anleihen 47.200 47.200
Festverzinsliche Schuldscheindarlehen 175.000 175.000
229.200 229.200
Nettorisiko nach Währungen 31.12.2012 31.12.2011
Nominalwert Kurs Nominalwert Kurs
TJPY TJPY
Originäre Geschäfte 3.000.000 113,61 3.000.000 100,20
Derivative Finanzinstrumente 3.000.000 113,61 3.000.000 100,20
Geplante Sicherungstransaktion 0 0
Nettorisiko 0 0
TUSD TUSD
Originäre Geschäfte 4.173 1,31940 5.585 1,29390
Derivative Finanzinstrumente 0 0
Geplante Sicherungstransaktion 0 0
Nettorisiko 4.173 1,31940 5.585 1,29390
Konzern-Anhang 2012
116
Die durchgeführte ValueatriskAnalyse bestimmt auf einem zur internen Steuerung eingesetzten
Sensitivitätsmodell das Devisen und Zinsrisiko. Die ValueatriskAnalyse zeigt einen Wertverlust,
der bei einer Haltedauer von 10 Tagen und mit einer Wahrscheinlichkeit von 95,00 Prozent nicht
überschritten wird.
Value-at-risk-Werte 31.12.2012 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2011
Devisenrisiko Zinsrisiko Devisenrisiko Zinsrisiko
nach Währungen TEUR TEUR TEUR TEUR
USD 143 269
EUR 1.624 2.913
nach Positionen TEUR TEUR TEUR TEUR
Geldmarkt 0 0 0 6
Kapitalmarkt 1.078 1.739 1.515 3.087
Hedge 955 68 1.084 118
Gesamtrisiko Jahresende Hoch Tief Durchschnitt
TEUR TEUR TEUR TEUR
2012 1.675 3.043 1.675 2.291
2011 3.074 4.636 1.857 3.379
Bilanzwirksame Devisenrisiken entstehen durch monetäre Posten, die nicht in der funktionalen
Währung bestehen. Der Bestand an originären monetären Finanzinstrumenten wird im Wesentlichen
in der funktionalen Währung gehalten oder durch den Einsatz von Derivaten in funktionale Währung
transferiert. Änderungen der Devisenkurse haben daher keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergeb
nis oder das Eigenkapital.
Das Zinsrisiko resultiert hauptsächlich aus der Sensitivität von Finanzinstrumenten. Die Liquiditäts
versorgung erfolgt über Geld und Kapitalmarktprogramme mit langen Laufzeiten sowie festen und
variablen Zinssätzen. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten (z.B. Zinsswaps, Zins/Wäh
rungsswaps) sichert feste Zinssätze und begrenzt somit die entstehenden Zinsrisiken. Die Änderun
gen der Zinssätze wirken sich daher nicht wesentlich auf das Ergebnis oder das Eigenkapital aus.
35. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen35.1 Haftungsverhältnisse
Fälligkeit der Haftungsverhältnisse 2012 2012 2012 2012 2011bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Avalgeschäfte 1.270 0 0 1.270 1.253
117
Für die dargestellten Verpflichtungen wurden keine Rückstellungen gebildet, weil das Risiko für
die Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. Unsicherheiten hinsichtlich des
Betrags oder der Fälligkeit aus den Haftungsverhältnissen bestehen nicht.
Avalgeschäfte werden als Anzahlungs, Gewährleistungs, Vertragserfüllungs sowie Bietungsgaran
tien für Simulations, Radardaten und Flugsicherungsanlagen abgewickelt. Am Ende des Geschäfts
jahres bestehen keine Verpflichtungen aus der Begebung und Übertragung von Wechsel und
Scheckbürgschaften.
35.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Fälligkeiten der sonstigen 2012 2012 2012 2012 2011finanziellen Verpflichtungen bis 1 Jahr 1–5 Jahre über 5 Jahre Gesamt Gesamt
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Darlehenszusagen 0 0 50.000 50.000 51.500
davon ausgeschöpft 0 0 11.000 11.000 0
IntercompanyKontokorrentkreditlinienan verbundene Unternehmen 14.900 0 0 14.900 14.900
davon ausgeschöpft 0 0 0 0 0
Bestellobligo für den Erwerb
von immateriellen Vermögenswerten 18.195 15.628 0 33.823 50.488
von Sachanlagen 67.481 24.659 969 93.109 59.566
von Sonstigem 51.142 16.455 27 67.624 72.286
151.718 56.742 50.996 259.456 248.740
Für die dargestellten Verpflichtungen wurden keine Rückstellungen gebildet, weil das Risiko für
die Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. Unsicherheiten hinsichtlich des
Betrags oder der Fälligkeit der sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen nicht.
Den verbundenen Unternehmen wurden zur Deckung ihres jeweiligen Liquiditätsbedarfs Intercom
panyKontokorrentkreditlinien eingeräumt, die täglich im Rahmen des Cashpooling in Anspruch
genommen werden können. Der Konzern optimiert dadurch insgesamt seine Konditionen bei
Geldanlagen und Geldausleihungen und nutzt die Vorteile einer zentralen und systematischen
Finanzdisposition.
Das Bestellobligo umfasst die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen
Vermögenswerten sowie für den Erwerb von Sachanlagen.
Konzern-Anhang 2012
118
Die neue Geschäftsführung der UKasse wurde durch die Geschäftsführung der DFS von ihrer
Haftung freigestellt.
36. Eventualforderungen
Zwischen der DFS und der FCS bestehen zwei selbständig begründete, abstrakte Schuldanerkenntnisse:
Wirkung zum 26. April 2006 29. September 2008 bzw. 6. Oktober 2008
Besicherung Bestellung eines Registerpfandrechts Bestellung eines Registerpfandrechts
Gesetzliche Grundlage § 1 Gesetz über Rechte an Flugzeugen (LuftfzgG) § 1 Gesetz über Rechte an Flugzeugen (LuftfzgG)
Begünstigter DFS DFS
Objekt Flugzeug Typ Hawker Beech Super King Air 350 Flugzeug Typ Hawker Beech Super King Air 350
Seriennummer FL473 DCFMD FL626 DCFME
Amtsgericht Braunschweig Braunschweig
Eintragung 22. August 2006 16. September 2009
Grundlage Darlehensvereinbarung vom März 2006 Darlehensvereinbarung vom September 2008bzw. Oktober 2008
Vertragspartner ESSP und FCS ESSP und FCS
Darlehen 1 Flugzeug FL473 DCFMD Flugzeug FL626 DCFMELaufzeit bis 31. Dezember 2022 Laufzeit bis 31. Dezember 2025in Höhe von 5.500 TEUR in Höhe von 4.300 TEUR
Darlehen 2 Flugvermessungssystem Typ Aerodata AeroFIS Flugvermessungssystem Typ Aerodata AeroFISLaufzeit bis 31. Dezember 2016 Laufzeit bis 30. September 2019in Höhe von 3.000 TEUR in Höhe von 1.700 TEUR
Sonstiges Das Darlehen für das Flugzeug ist während der Das Darlehen für das Flugzeug ist während dergesamten Laufzeit durch ein abstraktes gesamten Laufzeit durch ein abstraktesSchuldanerkenntnis zugunsten der DFS über Schuldanerkenntnis zugunsten der DFS übereine Verbindlichkeit in Höhe von 8.500 TEUR zu eine Verbindlichkeit in Höhe von 6.000 TEUR zubesichern. besichern.Von der Darlehenssumme wurden bisher Von der Darlehenssumme wurden bisher7.100 TEUR abgerufen. 5.200 TEUR abgerufen.
37. Ereignisse nach dem BilanzstichtagAm 1. Januar 2013 übernahmen Prof. KlausDieter Scheurle und Robert Schickling ihre Ämter als
neue Geschäftsführer der DFS. Gleichzeitig traten die neue Geschäftsverteilung und der neue Auf
gabenzuschnitt der einzelnen Ressorts in Kraft (vgl. Kapitel „1.3 Rechtliche und organisatorische
Rahmenbedingungen“ im Konzernlagebericht).
Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) über den Vergütungstarifvertrag
wurden im Januar 2013 erfolgreich abgeschlossen (vgl. Kapitel „9 Nachtragsbericht“ im Konzern
lagebericht).
119
Der im vergangenen Geschäftsjahr eingeleitete Evaluierungsprozess zur möglichen Übernahme
wesentlicher Anteile an der britischen Flugsicherung NATS wird aus strategischen Gründen weiter
verfolgt.
38. Honorar des Abschlussprüfers
Berechnetes Gesamthonorar des Abschlussprüfers 2012 2011
nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB TEUR TEUR
Abschlussprüfungsleistungen* 164 154
Andere Bestätigungsleistungen 0 34
Steuerberatungsleistungen 17 0
Sonstige Leistungen 59 0
Gesamt 240 188
* Der Prüfungsauftrag wurde im Zusammenhang mit dem Einkauf im Kaufhaus des Bundes um die Prüfung der Einhaltung der Beschränkungen der Einkaufsmöglichkeiten auf den hoheitlichen Bereich erweitert.
39. Dienstleistungslizenzen§ 27c LuftVG verpflichtet die DFS zur Wahrnehmung ihrer hoheitlichen Aufgaben (vgl. Kapitel
„1.1 Geschäftstätigkeit“ im Konzernlagebericht). Einzelheiten der Ausgestaltung dieser Aufgaben
werden in einer unbefristeten Rahmenvereinbarung mit der Bundesrepublik Deutschland, vertreten
durch das BMVBS, geregelt.
Gesetz und Rahmenvereinbarung berechtigen die DFS als die derzeit beliehene Flugsicherungs
organisation von den Flughäfen nach § 27d LuftVG:
■ die baulichen und räumlichen Voraussetzungen der Flugsicherung zu schaffen und zu erhalten,
die hierfür benötigten Grundstücke zur Verfügung zu stellen und die Verlegung und Instandhaltung
von Kabelverbindungen auf ihren Grundstücken zu dulden;
■ dem Flugsicherungspersonal die Mitbenutzung der an den Flugplätzen bestehenden Infrastruktur
zu ermöglichen;
■ die von ihnen überlassenen Bauten und Räumen mit Energie und Wärme zu versorgen, sie zu
heizen und zu klimatisieren, sonstige Versorgungsleistungen zu erbringen und die notwendige
Entsorgung sicherzustellen.
Im Gegenzug erstattet die DFS den Flughäfen die hierfür anfallenden Kosten. Sollte eine andere
Flugsicherungsorganisation mit den Aufgaben der DFS betraut werden, würden gesetzliche und ver
tragliche Rechte und Pflichten auf die Flugsicherungsorganisation übergehen.
Konzern-Anhang 2012
120
Haupteinnahmequelle sind die von der DFS eingenommenen Gebühren, die die geplanten Kosten
decken sollen (zur Änderung des Gebührensatzes vgl. Kapitel „5.1 Dienstleistungseinheiten und
Gebührensatzentwicklung“ im Konzernlagebericht).
39.1 An- und Abflug
Im An und Abflugbereich legt das BMVBS auf der Grundlage der Flugsicherungs An und Abflug
Kostenverordnung (FSAAKV) und unter Berücksichtigung der EUVerordnungen einer gemeinsamen
Gebührenregelung für Flugsicherungsdienste den Gebührensatz jährlich fest.
Zu diesem Zweck übermittelt die DFS der nationalen Aufsichtsbehörde BAF eine Kostenschätzung
für das kommende Jahr. Die Kostenschätzung basiert auf den Kosten des letzten Geschäftsjahres
sowie den Einschätzungen der Kostenentwicklung im laufenden und im folgenden Geschäftsjahr.
Der Gebührensatz errechnet sich aus dem Quotienten zwischen geplanten Kosten und geplanten
Verkehrsaufkommen. Falls sich eine geplante Annahme nicht einstellt, wird die sich daraus ergeben
de Über bzw. Unterdeckung in die Kosten der nächsten Jahre übertragen.
39.2 Strecke
Seit 2012 soll im Streckenbereich das Leistungssystem für Flugsicherungsdienste die Gesamteffi
zienz in den Bereichen Sicherheit, Umwelt, Kapazität und Kosteneffizienz verbessern. Die Europäi
sche Kommission legt dafür die für die gesamte Europäische Union geltenden Leistungsziele und
Warnschwellen für einen Regulierungszeitraum fest. Die einzelnen Regulierungsperioden umfassen
fünf Jahre. Um in der Einführungsphase Erfahrungen zu sammeln, wurde die erste Referenzperiode
auf drei Jahre (2012 bis 2014) begrenzt.
Die nationale Aufsichtsbehörde BAF stellt daraufhin auf nationaler Ebene oder auf Ebene funktiona
ler Luftraumblöcke einen Leistungsplan auf, der mit den Leistungszielen der Europäischen Union
vereinbar ist. Auf Vorschlag der nationalen Aufsichtsbehörden nehmen die Mitgliedsstaaten die
Leistungspläne an und teilen diese der Kommission mit. Diese bewertet die Leistungspläne und
empfiehlt oder ergreift gegebenenfalls Behebungsmaßnahmen.
Für die erste Regulierungsperiode von 2012 bis 2014 hat das BAF der DFS die Streckengebühren
sätze vorgegeben. Während bei der vormals geltenden Vollkostendeckung das unternehmerische
Risiko für die DFS gering war, steigt es nun mit Beginn der Regulierung stark an.
Die Kostenrisiken, die innerhalb einer Regulierungsperiode auftreten, verbleiben ergebniswirk
sam bei der DFS. Dagegen wird das Verkehrsrisiko zwischen der DFS und den Luftraumnutzern
geteilt. PrognoseAbweichungen innerhalb der ersten 2,00 Prozent (jeweils nach oben und unten)
trägt allein die DFS. Bei PlanIstAbweichungen von über 2,00 Prozent bis 10,00 Prozent werden
70,00 Prozent der zusätzlichen Einnahmen dem Luftraumnutzer zurückgegeben bzw. 70,00 Pro
121
zent der Mindereinnahmen zwei Jahre später nachbelastet. Bei Abweichungen zur Verkehrsprogno
se von mehr als 10,00 Prozent sind entsprechende Mehreinnahmen dem Nutzer zurückzuerstatten,
wobei Mindereinnahmen in voller Höhe nachbelastet werden können (vgl. Kapitel „12.2.1.2 Abkehr
von der Vollkostendeckung“ im Konzernlagebericht).
Die Abweichungen werden vom BAF ermittelt und an die Europäische Kommission sowie EUROCON
TROL gemeldet. EUROCONTROL prüft die Unterschiede und legt die Anpassungen den Vertretern
der Mitgliedsstaaten im Erweiterten Streckengebührenausschuss vor. Der Erweiterte Streckenge
bührenausschuss bereitet nach Konsultation mit den Luftraumnutzern die angepassten Streckenge
bührensätze zur Verabschiedung durch die Erweiterte Kommission vor, die die endgültige Fassung
beschließt.
Das BMVBS veröffentlicht daraufhin auf der Grundlage der FSStreckenKostenverordnung (FSStrKV)
und unter Berücksichtigung der EUVerordnungen einer gemeinsamen Gebührenregelung für Flugsi
cherungsdienste den Streckengebührensatz im Bundesgesetzblatt.
40. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen40.1 Nahestehende Unternehmen
Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden Dienstleistungen auch für nahestehende
Unternehmen (vgl. auch Kapitel „3 Konsolidierungskreis“ und Kapitel „17 Finanzanlagen“) erbracht.
Umgekehrt erbringen die Konzerngesellschaften auch Leistungen für die DFS. Diese umfangreichen
Liefer und Leistungsbeziehungen werden zu Marktbedingungen abgewickelt und unterscheiden sich
grundsätzlich nicht von den Geschäftsbeziehungen mit anderen Unternehmen.
Die DFS unterhält im Rahmen der ihr übertragenen hoheitlichen Aufgaben im Bereich der Flugsiche
rung auch Geschäftsbeziehungen zur alleinigen, beherrschenden Gesellschafterin Bundesrepublik
Deutschland (vertreten durch das BMVBS) sowie zu anderen von der Bundesrepublik Deutschland
kontrollierten Unternehmen. Diese Transaktionen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlos
sen und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Liefer und Leistungsbeziehungen mit ande
ren Unternehmen. Die DFS macht von der Befreiungsvorschrift des IAS 24.25 Gebrauch und gibt
keine Daten zu ausstehenden Salden und Geschäftsvorfällen mit im Bundeseigentum befindlichen
Unternehmen an.
Seit Juni 2009 ist die DFS zusammen mit anderen führenden Organisationen aktives Mitglied des
„SESAR Joint Undertaking“ (SJU). Das herausragende Projekt ist „Single European Sky Air Traffic
Konzern-Anhang 2012
122
Management Research“ (SESAR). Hierbei kann die DFS die Zukunft der europäischen Flugsicherung
auf Basis ihrer Erfahrungen mitgestalten und optimalen Nutzen aus den gemeinsamen Entwick
lungen ziehen. Für dieses Projekt werden Fördermittel aus europäischen Förderprogrammen zur
Verfügung gestellt.
Anteilsbesitz Sitz Beteiligungs- Eigenkapital Jahresergebnisquote in % TEUR TEUR
Verbundene UnternehmenDFS European Satellite Services ProviderBeteiligungsgesellschaft mbH Langen, Deutschland 100,00 26.045 1.396
DFS Unterstützungskasse GmbH Langen, Deutschland 100,00 26 1
The Tower Company GmbH Langen, Deutschland 100,00 223 0
DFS Energy GmbH Langen, Deutschland 100,00 5.396 0
FCS Flight Calibration Services GmbH* Braunschweig, Deutschland 55,00 3.760 633
Beteiligungen
GroupEAD Europe S.L.* Madrid, Spanien 36,00 2.075 821
BILSODA GmbH & Co. KG* Pullach, Deutschland 24,90 1.542 15
Beteiligungen der verbundenen Unternehmen
Beteiligung der DFS European Satellite Services Provider Beteiligungsgesellschaft mbH:
European Satellite Services ProviderSociéte par Action Simplifiée* Toulouse, Frankreich 16,67 4.256 1.481Beteiligung der The Tower Company GmbH:Tower Air Traffic Services S.L.* Madrid, Spanien 50,00 1.000 0
* Eigenkapital und Jahresergebnis zum 31. Dezember 2011
Ausstehende Salden Gesellschafterin Verbundene BeteiligungenUnternehmen
2012 TEUR TEUR TEUR
Finanzanlagen 38.172 2.354
Sonstige Vermögenswerte 2.853 1.577 42
Sonstige Verbindlichkeiten 6.278 25.663 10
2011 TEUR TEUR TEUR
Finanzanlagen 27.172 748
Sonstige Vermögenswerte 10.900 1.029 35
Sonstige Verbindlichkeiten 3.794 11.909 17
123
Erträge (+) und Aufwendungen (-) Gesellschafterin Verbundene BeteiligungenUnternehmen
2012 TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 70.511 664 79
Sonstige betriebliche Erträge 85 1.609 98
Bezogene Leistungen 3.352
Personalaufwand 25.884 17
Sonstige betriebliche Aufwendungen 8.481 248
Zinserträge 44 0
Zinsaufwendungen 6 0
Ergebnisabführungen 0 1.333 339
Verlustausgleich 751
2011 TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 71.248 810 76
Sonstige betriebliche Erträge 290 1.464 93
Bezogene Leistungen 3.277
Personalaufwand 21.277 0
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9.180 45
Zinserträge 0 0
Zinsaufwendungen 70 0
Ergebnisabführungen 0 853 167
Verlustausgleich 558
40.2 Nahestehende Personen
Nach IAS 24 berichtet die DFS auch über Geschäftsbeziehungen zwischen dem Unternehmen
sowie ihr nahestehende Personen bzw. deren Familienangehörige. Zu den nahestehenden Personen
gehören die Geschäftsführung, die Führungskräfte der Strukturebene 1, der Aufsichtsrat und deren
Familienangehörige (zur Vergütung vgl. Kapitel „41 Organe der Gesellschaft“). Es fanden keine
wesentlichen oder in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblichen, berichtspflichtigen Transaktionen
zwischen der DFS und Personen in Schlüsselpositionen des Managements bzw. deren nächsten
Familienangehörigen statt.
Konzern-Anhang 2012
124
41. Organe der Gesellschaft41.1 Geschäftsführung
Dieter Kaden, Bad Dürrheim,
Vorsitzender der Geschäftsführung (bis 31. Dezember 2012)
Prof. KlausDieter Scheurle, Frankfurt,
Vorsitzender der Geschäftsführung (ab 1. Januar 2013)
Ralph Riedle, Langen,
Geschäftsführer Betrieb (bis 31. Dezember 2012)
Robert Schickling, Bad Homburg vor der Höhe,
Geschäftsführer Betrieb (ab 1. Januar 2013)
Jens Bergmann, Bad Homburg vor der Höhe,
Geschäftsführer Finanzen (bis 31. Dezember 2012)
Dr. Michael Hann, Bad Dürkheim,
Geschäftsführer Personal (ab 1. September 2012)
Zur Neuverteilung der Geschäftsführung vgl. Kapitel „1.3 Rechtliche und organisatorische Rahmen
bedingungen“ im Konzernlagebericht.
Kurzfristig fällige Leistungen für Mitglieder der GeschäftsführungErfolgsunabhängige Erfolgsabhängige Gesamtbezüge
Komponente Komponente(einschließlichSachbezüge)
2012* TEUR TEUR TEUR
Dieter Kaden (Vorsitzender) 330 126 456
Ralph Riedle 257 107 364
Jens Bergmann 268 104 372
Dr. Michael Hann 91 0 91
946 337 1.283
2011 TEUR TEUR TEUR
Dieter Kaden (Vorsitzender) 322 112 434
Ralph Riedle 247 90 337
Jens Bergmann 258 90 348
827 292 1.119
* Inklusive der zum 31. Dezember 2012 ausgeschiedenen Geschäftsführer
125
Das Unternehmen hat keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder der Geschäftsführung oder ehe
malige Geschäftsführer gewährt. Zudem leistete die DFS keine Vergütungen aus Beratungs oder
Dienstleistungsverträgen.
Leistungen aus Anlass der Beendigung Pensions- Pensions- Aufwendungendes Arbeitsverhältnisses zusagen zahlungen für im laufenden
Jahr erdientePensionszusagen **
2012* TEUR TEUR TEUR
Dieter Kaden (Vorsitzender) 3.671 0 277
Ralph Riedle 2.493 0 95
Jens Bergmann 2.787 0 98
Dr. Michael Hann 97 0 0
Frühere Mitglieder der Geschäftsführung 5.263 293 189
14.311 293 659
2011 TEUR TEUR TEUR
Dieter Kaden (Vorsitzender) 2.872 0 257
Ralph Riedle 2.122 0 92
Jens Bergmann 924 0 80
Frühere Mitglieder der Geschäftsführung 4.345 298 192
10.263 298 621
* Inklusive der zum 31. Dezember 2012 ausgeschiedenen Geschäftsführer
** Dienstzeitaufwand (Service Cost) und Zinsaufwand (Interest Cost)
Andere langfristig fällige Leistungen und aktienbasierte Vergütungen lagen nicht vor.
Konzern-Anhang 2012
126
41.2 Aufsichtsrat
Vertreter der Gesellschafterin
Prof. Klaus-Dieter Scheurle Rainer Münz
Vorsitzender bis 18. September 2012 Ministerialdirigent
Staatssekretär a. D. Bundesministerium für Verkehr,
Mitglied bis 18. September 2012 Bau und Stadtentwicklung
Mitglied bis 30. September 2012
Michael Odenwald
Vorsitzender ab 9. Oktober 2012 Hans-Dieter Poth
Staatssekretär Brigadegeneral
Bundesministerium für Verkehr, General Flugsicherheit der Bundeswehr
Bau und Stadtentwicklung Luftwaffenamt
Mitglied ab 27. September 2012 Mitglied bis 27. April 2012
Dr. Martina Hinricher Ralf Raddatz
Ministerialdirektorin Oberst i. G.
Bundesministerium für Verkehr, Bundesministerium der Verteidigung
Bau und Stadtentwicklung Mitglied ab 28. April 2012
Mitglied ab 25. Oktober 2012
Martin Walber
Dr. Norbert Kloppenburg Regierungsdirektor
Mitglied des Vorstands der Bundesministerium der Verteidigung
KfW Bankengruppe
Dr. Angelika Kreppein
Regierungsdirektorin
Bundesministerium der Finanzen
Vertreter der Arbeitnehmer
Michael Schäfer Petra Reinecke
stellvertretender Vorsitzender Fluglotsin
Wachleiter Flugdatenbearbeiter
Peter Schaaf
Otto Fischer Fluglotse
Leiter Unternehmensentwicklung Vorsitzender Gesamtbetriebsrat
Holger Müller Dirk Wendland
Fluglotse Systemingenieur
127
Im Geschäftsjahr fanden turnusmäßig vier Aufsichtsratssitzungen sowie drei Sondersitzungen statt.
Vergütung des Aufsichtsrats 2012 2011
TEUR TEUR
Otto Fischer 1,0 0,5
Dr. Martina Hinricher 0,1 0,0
Dr. Norbert Kloppenburg 1,0 0,7
Dr. Angelika Kreppein 1,2 1,0
Dr. Reinhard Kuhn 0,0 0,2
Holger Müller 0,6 0,5
Rainer Münz 0,8 1,0
Michael Odenwald 0,3 0,0
HansDieter Poth 0,1 0,4
Ralf Raddatz 0,4 0,0
Petra Reinecke 1,3 0,9
Peter Schaaf 0,9 0,6
Michael Schäfer 1,4 0,9
Prof. KlausDieter Scheurle 0,7 0,6
Martin Walber 1,1 0,4
Dirk Wendland 0,9 1,0
11,8 8,7
Der Gesellschaftsvertrag bestimmt die Höhe der Aufsichtsratsvergütung. Die Bezüge bestehen
aus festen und variablen Bestandteilen. Die Sitzungspauschale beträgt 80 EUR und das Tagegeld
26 EUR je Sitzung.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten keine Vorschüsse, Kredite und Vergütungen aus Beratungs
oder Dienstleistungsverträgen.
42. Angaben zum Public Corporate Governance KodexDie DFS unterwirft sich dem Public Corporate Governance Kodex des Bundes. Die Geschäftsfüh
rung und der Aufsichtsrat geben jährlich gemeinsam eine Entsprechenserklärung ab und veröffent
lichen den Corporate GovernanceBericht auf der Internetseite des Unternehmens.
128
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Die Geschäftsführung der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH gibt nach § 37y Nr. 1 WpHG in Verbin
dung mit § 297 Abs. 2 Satz 4, § 315 Abs. 1 Satz 6 und § 315a Abs. 1 HGB folgende Erklärung ab:
Nach bestem Wissen versichern wir, dass der Konzernabschluss nach den anzuwendenden Rech
nungslegungsgrundsätzen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö
gens, Finanz und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäfts
verlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind,
dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesent
lichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im verbleibenden
Geschäftsjahr beschrieben sind.
Langen, den 12. März 2013
Prof. KlausDieter Scheurle Robert Schickling Dr. Michael Hann
Vorsitzender der Geschäftsführer GeschäftsführerGeschäftsführung Betrieb Personal
129
Wir haben den von der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen, aufgestellten Konzernab
schluss bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,
Kapitalflussrechnung und Anhang sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlage
bericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315aAbs.1
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen
Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der
anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens, Finanz und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicher
heit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezo
genen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs
und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlagebe
richts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a
Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser
Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz und
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,
vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Köln, den 12. März 2013 RBS RoeverBroennerSusat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
Graf von Kanitz Schorse Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin
Bestätigungsvermerk
130
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
Abkürzungsverzeichnis
Abs. Absatz
a.D. außer Dienst
AG Aktiengesellschaft
AIM Aeronautical Information Management
Art. Artikel
AS Aeronautical Solutions
ASMGCS Advanced Surface Movement and Guidance System
ASMR Advanced Surface Movement Radar
ATCAS Air Traffic Control Automation System
ATFM Air Traffic Flow Management
ATM Air Traffic Management
ATS Air Traffic Service
AUSTRO CONTROL Austro Control Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt mbH, Wien/Österreich
BAF Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung
bAv betriebliche Altersversorgung
BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
BilReG Bilanzrechtsreformgesetz
BILSODA BILSODA GmbH & Co. KG
BIP Bruttoinlandsprodukt
BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
COM Communication
DM Deutsche Mark
DFS DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
DLE Dienstleistungseinheit
DWD Deutscher Wetterdienst
EANPG European Air Navigation Planning Group
EBIT Earnings before Interest and Taxes
EBT Earnings before Taxes
EG Europäische Gemeinschaft
Energy DFS Energy GmbH
EoD Engineer on Duty
ERP Enterprise Resource Planning
ESSP European Satellite Services Provider
ETV Eingruppierungstarifvertrag
EU Europäische Union
EUR Euro
EURIBOR Euro Interbank Offered Rate (TermingeldZinssatz in Euro im Interbankengeschäft)
EUROCONTROL European Organisation for the Safety of Air Navigation
e.V. eingetragener Verein
EZB Europäische Zentralbank
FABEC Functional Airspace Block Europe Central
FCS Flight Calibration Services GmbH
FDP Flight Data Processing
FDPS Flight Data Processing System
FSAAKV FlugsicherungsAn und AbflugKostenverordnung
FSStrKV FlugsicherungsStreckenkostenverordnung
FVK Flugverkehrskontrolle
GdF Gewerkschaft der Flugsicherung
GroupEAD GroupEAD Europe S.L., Madrid/Spanien
GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GoB Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
HGB Handelsgesetzbuch
HRB Handelsregister Abteilung B
IAS International Accounting Standards
IASB International Accounting Standards Board
IATA International Air Transport Association
131
iCAS iTEC Center Automation System
ICAO International Civil Aviation Organisation
IFR Instrument Flight Rules
IFRIC International Financial Reporting Interpretations Committee
IFRS International Financial Reporting Standards
i.G. im Generalstab
ISISXM Improved Speech Integrated System
ISO International Organisation for Standardisation
JPY Japanischer Yen
KARLDAP Karlsruhe Automatic Data Processing and Display System
KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau
KG Kommanditgesellschaft
LASER Langen Sprachvermittlung Erneuerung
LBA LuftfahrtBundesamt
LuftfzgG Gesetz über Rechte an Flugzeugen
LuftVG Luftverkehrsgesetz
LuftVStG Luftverkehrssteuergesetz
Mio. Millionen
MLAT Multilateration
MUAC Maastricht Upper Area Control
NATS National Air Traffic Services
Nord/LB Norddeutsche Landesbank
Nr. Nummer
OAT Operational Air Traffic
OHG offene Handelsgesellschaft
P1/P2 Projekt 1/Projekt 2
PSS Paperless Strip System
QTE Qualified Technological Equipment
RASUM Radio Site Upgrade and Modernisation
RMA RisikomanagementAusschuss
S.A. Société Anonyme
SAS Société par Action Simplifiée
SES Single European Sky
SESAR Single European Sky ATM Research
SJU SESAR Joint Undertaking
SKYNAV skynav S.A., Awans/Belgien
S.L. Sociedad Limitada
SMR Surface Movement Radar
T Tausend
TATS Tower Air Traffic Services S.L.
TTC The Tower Company GmbH
TVöD Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst
u. a. unter anderem
USD United States Dollar
VAFORIT Very Advanced Flight Data Processing Operational Requirements Implementation
VAG Versicherungsaufsichtsgesetz
VaR Value at Risk (Wert im Risiko)
VFR Visual Flight Rules
vgl. vergleiche
VO Verordnung
VTV Vergütungstarifvertrag
VTVA Vergütungstarifvertrag für Auszubildende
WpHG Wertpapierhandelsgesetz
z.B. zum Beispiel
ZTV Zulagentarifvertrag
Abkürzungsverzeichnis
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Langen
60-2
290-
208
Impres sum
DFS Deut sche Flug si che rung GmbH
Unter neh mens kom mu ni ka ti on
Am DFS-Cam pus 10
63225 Lan gen
Tele fon 06103 707-4110
Tele fax 06103 707-4196
E-Mail info@dfs.de
Inter net www.dfs.de
ISSN 1865-6420
Bildnachweis
Quelle: BMVBS
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