april 2019 garten · wege im garten sind ein gestaltungselement. foto: vgl ba-w ein vom fachmann...
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Apr
il 20
19
GARTENKULTURBLÜTENPRACHT UND WOHNKUNST
GROSSES
GEWINNSPIEL
Wir verlosen Eintrittskarten
zu den Gartenschauen und
einen Beratungsgutschein
für den Garten im Wert
von 300 Euro
10 Wenn Pfl anzen klettern Tipps für Balkon und Terrasse
46 Gartenplanung vom Feinsten Frühjahrsmesse Garten
56 Unendliche Gärten Remstal Gartenschau 2019
WILLKOMMEN FRÜHLING
SCHAUEN. STAUNEN. BEGEISTERT SEIN. LASSEN SIE SICH VON UNSERER GROSSEN AUSSTELLUNG INSPIRIEREN. UND FREUEN SIE SICH AUF DEN SOMMER!gartenmoebel-stuttgart.com
DRAUSSEN ZUHAUSE
GARTENKULTUR 3
Die Freude am Garten beginnt bei vielen bereits in jungen Jahren. Foto: candy1812/Adobe Stock
IMPRESSUM
Herausgeber: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH,
Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart. Redaktion: Stuttgarter
Zeitung Werbevermarktung GmbH, Redaktion Sonderthemen,
Reimund Abel (Ltg.), Ingo Dalcolmo, Corinna Pehar, Michael Vogel.
Anzeigen: Oliver Nothelfer, Tel.: 07 11 / 72 05 1500. Titelfoto: Stefa
nie Baum/Adobe Stock. Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH.
INHALT
Grünes Kleinod – Die Zeit der
Hobbygärtner beginnt Seite 4
So lassen sich Jungpflanzen er
folgreich anzüchten Seite 8
Kletterpflanzen erweitern den
Garten in der Vertikalen Seite 10
Kräuter sollten in keinem Garten
fehlen Seite 13
Überlebenshilfe für Bienen auf
dem Balkon Seite 14
Großes Gewinnspiel mit tollen
Preisen Seite 15
Wiese statt Rasen – Auf die Sa
menmischung achten Seite 16
So kommen die Tropen in den
Topf Seite 18
Wo das Grundstück endet – He
cken und Zäune Seite 20
Stilvolles Zusammenspiel von
Möbeln und Pflanzen Seite 24
Draußen kochen – zwischen
Grill und Kochtopf Seite 26
Wildobst enthält wertvolle In
haltsstoffe Seite 30
Schwerpunkt GaLaBau Baden
Württemberg Seite 36
Urban Gardening – Stuttgart för
dert Initiativen Seite 42
Blumen zwischen Gemüse schüt
zen vor Schädlingen Seite 44
Schwerpunkt Frühjahrsmessen
in Stuttgart Seite 46
Lauschige Lieblingsplätze im
Garten Seite 52
Die Remstal Gartenschau findet
in 16 Kommunen statt Seite 56
Alte Obstsorten erhalten: Ge
nuss pur Seite 58
Ein Wüstenbeet erspart im Som
mer viel Arbeit Seite 60
Schwimmteiche – Paradies für
Mensch und Tier Seite 64
GROSSES GEWINNSPIEL RUND UM DEN GARTEN
Im zurückliegenden Jahr haben die
privaten Haus und Gartenbesitzer
in BadenWürttemberg über eine
Milliarde Euro für die Gestaltung
und Pflege ihres Gartens ausgege
ben – Tendenz weiter steigend.
Längst geht es beim eigenen Garten
nicht mehr nur darum, im Wettbe
werb mit dem Nachbarn zu zeigen,
wer die schönsten Stauden und Blu
men hat. Der Garten ist längst zum
Rückzugsort avanciert. Hier erholt
sich Mann oder Frau, zieht sich vom
hektischen Alltag zurück oder feiert
mit der Familie oder Freunden.
In der aktuellen Ausgabe der Gar
tenKultur hat sich die Redaktion wie
der einiges einfallen lassen, um all
jenen, die sich um die Anlage und
Pflege des eigenen Gartens küm
mern, Anregungen zu geben.
Dieses Jahr steht BadenWürttem
berg ganz im Zeichen der Garten
schauen. Bei unserem großen Ge
winnspiel (siehe Seite 15) verlosen
wir Eintrittskarten zur Bundesgarten
schau in Heilbronn, zur Gartenschau
im Remstal und zur Nacht der Sinne
im Rahmen der Frühjahrsmessen.
Außerdem gibt es einen GartenBe
ratungsgutschein vom Verband Gar
ten, Landschafts und Sportplatzbau
im Wert von 300 Euro zu gewinnen.
Kritik und Anregungen gern an
die EMailAdresse:
sonderthemen@stzw.zgs.de
4 GARTENKULTUR
Foto
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tock
Nun beginntfür die Hobbygärtner
eine emsige Zeit
GRÜNES KLEINOD
Ein altes Sprichwort lautet:
„Willst du ein Leben lang glück
lich sein, dann leg einen Garten an.“
Oder wie Hildegard von Bingen es
beschrieb: „Es gibt eine Kraft aus
der Ewigkeit und diese Kraft ist
grün.“ Studien zeigen: Wer im Gar
ten oder auf dem Balkon arbeitet,
macht nicht nur seine Umgebung
schöner und lebenswerter, sondern
tut auch noch etwas für seine Fitness
und Seele. Wichtig ist aber auch: Die
Weichen für ein grünes Kleinod wer
den früh im Jahr gestellt. Nach dem
Winter benötigen Beete, Rasen,
Sträucher und Gehölz viel Zuwen
dung, damit sie wieder schmuck
aussehen und Blütenpracht, Obst
und Gemüse hervorbringen.
Im März sollte bereits der Schnitt des
Gehölzes abgeschlossen sein, damit
Vögel bald ungestört brüten kön
nen. Wer seine Obstbäume zu spät
zurückschneidet, der riskiert, dass
diese nicht mehr richtig austreiben –
und damit die Ernte geringer aus
fällt. Durch den Schnitt kann die
Wurzel das gesamte Gewächs besser
mit Nährstoffen versorgen. „Lieber
mehr als zu wenig abschneiden“,
heißt es in Ratgebern dazu. Als
Faustregel wird allenthalben ange
geben, dass ein Drittel des Triebes
wegkann, bei Obstbäumen sogar die
Hälfte. Es sollte pyramidenartig ge
schnitten werden, um dem Baum
eine ansehnliche Form zu verpassen.
Auch die Rosen wollen Schnitte, da
mit sie im Sommer prachtvoll gedei
hen. Erfahrene Gärtner sind sich ei
nig, dass dafür der richtige Zeitpunkt
die Forsythienblüte ist. Unerlässlich
sei, die mitunter empfindlichen
Pflanzen außerdem sorgfältig nach
Befall von Rosenrost, Sternrußtau
oder Mehltau zu untersuchen.
Besonders im Frühjahr ist die Gefahr
einer Infektion groß: Pilze, die etwa
Mehltau verursachen, können im
Holz überwintern. Angegriffene
Pflanzenteile sollten sofort abge
schnitten, verbrannt oder im Rest
müll – keinesfalls im Kompost – ent
sorgt werden. Und wenn Rosen ge
pflanzt werden, sollten sie immer
„angehäufelt“ werden, also der
Staudenstamm bedeckt werden, am
besten mit einem Gemisch aus Mut
terboden und Kompost. Erscheinen
neue Blätter und Triebe, kann „ab
gehäufelt“ werden.
Der richtige Schnitt ist außerdem bei
Clematis, Hortensien, Forsythien,
Mandelbäumchen und Ranunkel
sträuchern angesagt. Sommer
blühende Clematissorten können
auf 30 bis 50 Zentimeter gestutzt
werden. Sie treiben schnell wieder
aus und blühen im Sommer umso
üppiger. Die Schere oder die Säge
sollten Hobbygärtner zudem anset
zen bei Sträuchern und Bäumen –
indes nur, wenn die Temperaturen
über null Grad sind. Achtung bei
Kirsch und Walnussbäumen: Bei ih
nen empfiehlt sich erst im Sommer
der Schnitt, da ihre Wunden schlecht
verheilen.
Und für alle Pflanzen gilt: Damit sie
kräftig wachsen, sollte man Dünger
ausbringen – am besten ist Kom
post, denn der belebt auch schwere
Lehmböden. Wer ihn selbst herstel
len will, der sollte nicht alle organi
schen Abfälle wild durcheinander
werfen. Gänzlich ungeeignet sind
gekochte Essensreste, gerbsäure
haltiges Eichenlaub, grobe Äste oder
Thujazweige. Auch kranke Blätter
und Unkraut sollten besser in den
Hausmüll.
Außerdem kommt es auf die
Schichttechnik an: Trockenes Mate
rial, etwa Holzhäcksel oder Stauden
reste, werden abwechselnd mit
feuchtem Material wie Grasschnitt
oder – ungespritzten! – Obstschalen
übereinandergelegt. Zuvor wird gro
bes Schnittgut mit dem Häcksler zer
kleinert, damit die Mikroorganismen
es „gut beißen“ können.
Mehr Zeit zu wurzeln haben wiede
rum Gewächse, je früher sie in die
Erde eingebracht werden. Auch des
halb ist das Frühjahr die ideale Zeit
zum Pflanzen. Im Gewächshaus oder
Frühbeet können bereits vorher ein
jährige Sommerpflanzen wie Gauk
lerblumen, Sonnenhut oder Löwen
mäulchen ausgesät und gezogen
werden, freilich auch Salat, Möhren,
Bohnen, Radieschen, Kohl und
anderes mehr, um hernach in ge
schützten Lagen im Freien eingesetzt
zu werden. Schutz für die Setzlinge
vor Frostschäden bietet in – womög
lich wiederkehrenden – kalten Näch
ten ein Vlies, mit dem diese abge
deckt werden.
Wärmebedürftige Gemüsesorten
wie Tomaten oder Paprika werden
am besten zunächst auf der Fenster
bank gezogen. Und wer im späten
Frühjahr beziehungsweise Frühsom
mer Erdbeeren ernten möchte, der
sollte möglichst im März deren Beet
bereiten. Auch hier gilt: Betagte,
kranke Blätter mit der Schere ab
schneiden, sie können Krankheiten
wie die Grauschimmelfäule übertra
gen, das Unkraut zwischen den ein
zelnen Erdbeerstauden entfernen,
den Mulch des Vorjahres vorsichtig
in die Erde einarbeiten.
Stachelbeeren sollten ebenfalls im
Frühjahr präpariert werden, also ent
weder vorhandene Sträucher zu
rückgeschnitten oder neue gepflanzt
GARTENKULTUR 5
Nicht zu verhalten
beim Zurückschneiden
sein
Alte und kranke
Blätter
lieber abschneiden
Dem Mehltau kann man bereits
durch den Schnitt der Rosen vorbeu
gen. Foto: WaffleBoo/Adobe Stock
werden – am besten an einem
Standort, an dem die Früchte nicht
in der prallen Sonne verbrennen
können. Ist kaum Platz vorhanden,
sollte sich der Obstfreund eine Sorte
mit Hochstamm aussuchen. Der
kommt mit der Hälfte der Fläche
aus. Anders ein Busch: Der benötigt
etwa eineinhalb Quadratmeter Platz.
Viel Luft wiederum will der Rasen.
Das heißt im Frühjahr den Rechen
zücken und das Laub entfernen.
Auch vermooste oder kahle Stellen,
die sich eventuell gebildet haben,
müssen ausgebessert werden. Ach
tung, keinesfalls das Moos mit Eisen
dünger bekämpfen, wie noch man
che Baumärkte empfehlen! Er ist
hochgradig ätzend und schadet da
durch Mensch und Tier. Hier lautet
die Devise beziehungsweise das Re
zept: Rasen vertikutieren, also belüf
ten, den pHWert überprüfen und
die Fläche gegebenenfalls nach
kalken. Hernach kann Kompost aus
gebracht und neuer Rasen ausgesät
werden. Überhaupt ist laut Profi
Gärtnern das Frühjahr der ideale
Zeitpunkt, den Rasen zu kalken, um
den SäureBaseHaushalt des Bodens
wieder auszugleichen. Geschehen
sollte das mindestens vier Wochen,
bevor er erstmals gedüngt wird.
Selbstredend tut es auch den Beeten
gut, von verwelkten Pflanzenteilen
wie Stängeln oder Ästchen befreit
und durchgeharkt zu werden. Wenn
das Erdreich nämlich gelockert ist,
wird es nicht nur gut belüftet, es
kann auch besser Regen aufneh
men. Um Nährstoffe hinzuzufügen,
wird bei vielen Obst und Garten
bauvereinen empfohlen, eine zwei
bis drei Zentimeter dicke Schicht aus
gesiebtem Kompost auf die Beete zu
geben. Auch eine Portion Humus ist
angezeigt.
Apropos, schön anzuschauen sind
Ziergärten. Im Frühling kann für die
se Art der Blütenpracht die Grund
saat gelegt werden. Eine alte Regel
besagt: Sobald die Sauerkirsche im
Garten blüht, können frostempfind
liche Knollen und Zwiebeln wie die
der Gladiolen und Dahlien, Lilien
6 GARTENKULTUR
Lockerer Boden
kann Wasser
besser aufnehmen
Das Frühjahr kann kommen. Foto: Maksim Kostenko/Adobe Stock
energie in der Erde gespeichert.
Das ist den Keimlingen zuträglich.
Und wer bei alldem mit Unmut an
die Arbeit denkt, der halte es mit
dem Dichter Hermann Hesse: „Im
Übrigen bin ich, nicht ungern, der
Sklave meines Garten, wo ich samt
meiner Frau fast jede freie Minute
arbeite. Es macht mich sehr müd’
und ist etwas zu viel, aber mitten in
alledem, was die Menschen heut’
tun, fühlen, denken und schwatzen,
ist es das Klügste und Wohltuendste,
was man tun kann.“ peix
len, um eventuelle Ablagerungen
oder gar einen möglichen Keimbefall
zu beseitigen.
Der Boden des Frühbeets kann zu
sätzlich auf die Aussaat vorbereitet
werden, indem man die Erde mit
einer schwarzen Folie abdeckt. Da
bei wird nicht nur der Boden vor
gewärmt, sondern auch die Sonnen
ist, alle Utensilien und Maschinen
zunächst zu warten. Experten raten,
bevor es ins Grüne geht, die elektri
sche Heckenschere und den Rasen
mäher zu testen, aber auch die ohne
Strom betriebenen Helfer, etwa
Schneidegeräte oder Spaten, zu säu
bern, zu ölen und zu schärfen. Wer
Frühbeete, Pflanzgefäße und Rank
gitter nutzt, sollte diese außerdem
bestens reinigen. Und weil die Was
seranschlüsse und leitungen oft
über die Winterzeit abgestellt wer
den, sollten man selbige durchspü
und Montbretien in das Erdreich ge
setzt werden. Sommerblumen wie
derum, beispielsweise Kapuziner
kresse, Studentenblumen, Malven
oder Jungfer im Grünen, dürfen im
Frühjahr direkt ins Beet gesät wer
den, um auf unkomplizierte Weise
die Lücken, die dort während der
Winterzeit entstanden sein mögen,
zu füllen.
So mancher Ziergarten ist gepaart
mit einem Teich. Der muss selbst
redend auch fit für das neue Jahr ge
macht werden. Sprich, der überflüs
sige Schlamm muss raus, abgestor
bene Pflanzenteile entsorgt, die
Wasserqualität überprüft werden.
Der Handel bietet spezielle Test
streifen, mit denen der pHWert des
Wassers gemessen werden kann.
Falls dieser unter sechs liegt, also
sauer ist, sollte das Wasser teilweise
ausgetauscht werden. Mit Tropfen
oder Teststreifen sollten Teichbesitzer
auch den Nitrit und Nitratgehalt des
Wassers bestimmen. Denn das sind
Stoffe, die im Gartenteich möglichst
nicht vorkommen sollten. Neue Fi
sche dürfen übrigens erst wieder im
Gewässer schwimmen, wenn die
Wassertemperatur konstant bei zehn
Grad liegt.
Noch ein Wort zum Werkzeug: Es
sollte stets scharf und sauber sein.
Der Anfang eines grünen Paradieses
GARTENKULTUR 7
Schon Hesse
liebte
das Gärtnern
Nach dem Winter muss der Gartenteich wieder auf Vordermann gebracht werden. Foto: Composer/Adobe Stock
Bei beengten Verhältnissen bietet es sich an, Stachelbeeren als Bäumchen, nicht als Strauch zu pflanzen. Foto: Yuliia/Adobe Stock
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8 GARTENKULTUR
Wie sich Jungpflanzen erfolgreich anzüchten lassen
ZEIT FÜR NACHWUCHS
Spätestens innerhalb einer
Woche bilden sich die Keim
linge aus. Foto: Arpad Nagy
Bagoly/Adobe Stock
rer Keimling erschienen ist, wird die
ser am Grund abgezwickt – Ausrei
ßen würde das Wurzelwerk stören.
Die heranwachsenden Pflanzen wer
den sich strecken. Daher ist es gut,
wenn oben im Papiertopf noch Platz
ist, um zusätzlich Substrat einzufül
len. Es stabilisiert den Wurzelhals
und sorgt dafür, dass sich in diesem
Bereich weitere Feinwurzeln bilden.
Das Pikieren entfällt bei der Anzucht
im Papiertopf. Damit die Pflänzchen
aber ohne Stocken weiterwachsen,
muss man nach rund drei Wochen
mit einer schwachen Flüssigdüngung
beginnen. Falls die Jungpflanzen
nach einiger Zeit recht groß werden,
muss man sie eintopfen. Man setzt
dann den Papiertopf in einen An
zuchttopf.
Kohlarten dürfen bereits Ende April
ins Freie. Drohen Fröste, kann man
die Pflanzen nachts mit einer Vlies
auflage schützen. Tomaten, Paprika,
Chili und Kürbisse dürfen erst ins
Freie, wenn die Frostgefahr mit Si
cherheit vorüber ist, nämlich in der
ersten oder zweiten Maiwoche.
Im Haus angezogene Pflanzen sollte
man vor dem Übersiedeln ins Freie
abhärten. Dafür stellt man sie zu
nächst an einem milden Tag für we
nige Stunden ins Freie. Der Freiland
aufenthalt wird jeden Tag verlängert,
mit der Zeit halten die Pflänzchen
auch kühleren Winden und direkter
Sonneneinstrahlung stand. Nach
zwei Wochen haben sie sich dann
ausreichend an die Freilandbedin
gungen gewöhnt. Lisa Stadler
oberen Topfrand eingefüllt. Sind die
mit Erde befüllten Töpfe aufgestellt,
gießt man sie mit einer sanften Brau
se leicht an. Das Substrat sackt dabei
nach unten, die Töpfe rutschen en
ger zusammen und man kann noch
ein paar mehr dazwischenschieben.
Als Nächstes geht es ans Aussäen.
Man bohrt mit einem Pikierstab oder
der Rückseite eines Bleistifts ein
knapp ein Zentimeter tiefes Loch in
die Erde und legt zwei Saatkörner
ab. Infrage kommt alles, was eine
Vorkultur im Haus benötigt, damit es
in unserem kurzen Sommer zur Reife
gelangt. Dazu gehören alle Kohl
arten, aber auch Zuckermais, Toma
ten, Paprika und Chili. Die Samen
bedeckt man mit der feuchten Erde
und streut darüber noch ganz dünn
feines trockenes Aussaatsubstrat. Ein
Sieb leistet hier gute Dienste, denn
es siebt grobe Substratteile aus. Die
trockene Auflage bewirkt, dass Was
ser von unten nach oben steigt, und
zwar an den Samenkörnern vorbei,
die dadurch leicht aufquellen.
Dann muss man warten, bis die Sa
men keimen, das dauert einige Tage
bis gut eine Woche. Solange kann
die Saat abseits vom Licht stehen,
doch sobald sich erste Keimblätt
chen zeigen, muss sie es hell haben.
Bei Lichtmangel bilden sich lange
Hälse, die leicht kippen und anfällig
sind für Fäulnis. Die Aussaat darf
nicht austrocknen. Benetzen kann
man die Oberfläche behutsam mit
hilfe eines Wassersprühers.
Wenn die Keimlinge allmählich er
starken, muss man sich einen Ruck
geben und aus jedem Töpfchen die
überzähligen Pflänzchen entfernen.
Nur eine Pflanze, nämlich die kräfti
gere, bleibt pro Topf. Falls ein weite
zwei Zentimeter überstehen. Diesen
Überstand faltet man nach innen
und drückt dann die runde Scheibe
der Papiertopfpresse dagegen, so
dass ein Boden entsteht. Damit der
obere Topfrand später einigermaßen
stabil bleibt, verstärkt man ihn, in
dem man das Papier etwa fünf Milli
meter weit nach innen faltet. Fertig
ist der Papiertopf.
Weil die mit Erde befüllten und an
gefeuchteten Papierhüllen ziemlich
weich werden, muss man die Töpfe
in einem Gefäß aufstellen, das ihnen
Halt bietet. Ideal wäre eine Aussaat
schale. Gut eignet sich auch ein lee
rer, noch nicht bepflanzter Balkon
kasten. Man muss die mit Erde be
füllten Papiertöpfe so dicht wie
möglich einstellen, denn einmal an
gegossen werden sie weich und fül
len alle Leerräume aus. Sie werden
feucht viel weniger Platz einnehmen,
als mit trockenem Substrat befüllt,
daher ist es wichtig, sie eng aufzu
stellen, damit sie sich während der
gesamten Kulturzeit eine gegensei
tige Stütze bieten.
In die fertig geformten Töpfe füllt
man feine AussaatErde ein. Sie wird
mit den Fingern leicht angedrückt,
aber nicht gequetscht. Auf die rich
tige Erde kommt es tatsächlich an.
AussaatErden bestehen aus feinen
Materialien, die wenig Zusatzdünger
enthalten, schließlich sollen die
Keimlinge reichlich Wurzeln bilden
und das tun sie nur, wenn sie sich
nach Nährstoffen strecken müssen.
Die Erde wird bis knapp unter den
Der Frühling bedeutet Aussäen,
Umtopfen, Auspflanzen. Leicht
gelingt die Jungpflanzenanzucht
mithilfe von selbst gedrehten Papier
töpfen. Dafür gibt es Topfpressen
aus Holz, mit denen sich Papiertöpfe
leicht herstellen lassen. Zeitungs
papier, das sonst weggeworfen wür
de, lässt sich auf diese Weise recy
celn. Ausgesät wird später direkt in
die Papiertöpfe. Darin entwickeln
sich die Pflänzchen, bis sie groß ge
nug sind, um ins Freiland gesetzt zu
werden. Bis dahin ist der Erdballen
gut durchwurzelt und weil die
Papierhülle im Boden verrottet,
pflanzt man zusammen mit dem
Topf ein. Dadurch fällt beim Umset
zen der Wurzelballen nicht auseinan
der, die Pflanze wächst ohne Sto
cken weiter.
Die hölzernen Papiertopfpressen
kann man inzwischen in vielen Gar
tenmärkten, Gartencentern und bei
diversen OnlineAnbietern kaufen.
Um umweltfreundliche Anzucht
töpfe formen zu können, muss man
zunächst einmal das Papier in geeig
nete Lagen reißen oder schneiden.
Grobes Zeitungspapier eignet sich
am besten, denn es wird später
leicht Feuchtigkeit aufnehmen und
zersetzt sich im Boden besser. Hoch
glanzpapier ist zu fest und lässt sich
nicht gut formen, es nimmt Feuch
tigkeit schlecht auf. Am besten reißt
man immer gleich doppelte Papier
lagen in einer Breite von zehn Zenti
metern. Ein Metalllineal leistet dazu
gute Dienste, denn das Papier kann
man an der scharfen Kante entlang
einfach abziehen.
Das Papier rollt man der Länge nach
entlang des Zylinders der Papiertopf
presse auf, unten lässt man etwa
GARTENKULTUR 9
AussaatErde
begünstigt
üppiges Wurzelwerk
Setzlinge langsam an
die Witterungsbedingungen
gewöhnen
Foto
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Ado
be S
tock
10 GARTENKULTUR
Einjährige Kletterpflanzen erweitern den Garten
in der Vertikalen
NACH OBEN
Einjährige Kletterpflanzen bieten
viele Gestaltungsmöglichkeiten,
denn sie ranken in die Höhe. Da
durch nutzen sie die Anbaufläche
besser aus und erweitern den Gar
ten in der Vertikalen. Meterhoch
wachsende Kletterpflanzen begrü
nen Wände, kleinere entwickeln sich
sogar im Gefäß. Dadurch bilden sie
auf Balkonen einen luftigen und
attraktiven Sichtschutz. Einjährige
Pflanzen entwickeln sich schnell: Sie
keimen, wachsen und blühen im
Jahr der Aussaat. Nach dem Verwel
ken bilden sie Samen aus, dann ster
ben sie ab. Einjährige eignen sich
bestens, um Lücken in der Bepflan
zung zu schließen oder um Pannen
im Pflanzschema zu korrigieren.
Als kletternde Blütenpflanzen, die
Insekten anlocken, zieht man Duft
wicken traditionell im Bauerngarten
und man findet sie selbstverständlich
in den Landhausgärten auf den Briti
schen Inseln. Dazu zieht man Schnü
re an Rahmen oder spannt Maschen
draht, damit sich die pflegeleichten
Pflanzen mit den schönen Schmet
terlingsblüten gut festhalten kön
nen. Duftwicken sät man am besten
direkt aufs Beet, denn wegen ihrer
langen Pfahlwurzel nehmen sie beim
Umsetzen leicht Schaden. Sie entwi
ckeln sich besser, wenn sich die Wur
zel von Beginn an tief im Erdreich
verankern kann.
Einfach gestaltet sich die Anzucht
von Prunkwinden aus Samen. Die
schlingenden Triebe erreichen inner
halb eines Sommers eine Länge von
vier Metern. Die einjährige Purpur
Prunkwinde trägt große blaue oder
violette, mit purpurroten Längsstrei
fen markierte Trichterblüten, die sich
nur für einen Tag öffnen, dafür er
scheinen sie wochenlang in großer
Zahl. Vorausgesetzt die Pflanzen ste
hen an einem warmen, sonnigen,
vor Wind geschützten Platz. Die Erde
darf nicht zu gut mit Stickstoff ver
sorgt sein, doch kaliumreicher Dün
ger fördert den Blütenansatz. Die
wüchsigen PurpurPrunkwinden ver
decken unansehnliche Wände oder
Fallrohre, wenn ihre Triebe an ge
spannten Schnüren oder Drähten
Halt finden.
Nur zwei bis drei Meter hoch wird
die Schwarzäugige Susanne, von der
man im Frühjahr beim Gärtner gut
entwickelte Pflanzen kaufen kann –
obwohl natürlich auch die eigene
Anzucht aus Samen möglich ist. Die
schlingenden Triebe sind dicht mit
herzförmigen Blättern besetzt, auf
fällig leuchten die gelben, orange
farbenen oder weißen Blüten mit
ihren fünf ausgebreiteten Zipfeln
rund um das namensgebende
schwarze Auge. Gewöhnlich wird
die Sommerblume einjährig gezo
gen. Doch man könnte sie frostfrei
überwintern, um die Kultur im Fol
gejahr fortzusetzen. Ideal ist für die
Schwarzäugige Susanne ein halb
schattiger Standort mit feuchter,
nährstoffreicher Erde. Die Pflanze
eignet sich hervorragend, um Rank
hilfen im Pflanzgefäß zu überziehen,
und ergibt damit einen dekorativen
Schirm. Mit ihren Blüten lockt sie
Nützlinge an, die Schädlinge an den
Gemüsekulturen im Nutzgarten in
Schach halten. Wegen ihrer modera
ten Größe kann man die Schwarz
äugige Susanne auch hängend kul
tivieren, etwa im Balkonkasten oder
am Rand einer Mauer.
Einfach gelingt ebenso die Anzucht
des Kletternden Löwenmauls (oft
unter seinem alten Namen Asarina
scandens angeboten). Exotisch wir
ken die großen Rachenblüten in
Violett oder Blauviolett mit weißem
Schlund. Die schnell wachsende
Pflanze besitzt efeuähnliche Blätter
an schlingenden Trieben, die höchs
tens drei Meter hoch werden.
Unerlässlich ist für die ansonsten ge
nügsame Pflanze ein warmer, voll
sonniger, höchstens teilweise be
schatteter Platz. Schön entwickelt
sich das Kletternde Löwenmaul an
Rankhilfen aller Art. Es gedeiht auch
im Kübel oder hängend in Trögen
oder Balkonkästen. Die mehrjährige
Pflanze wird hierzulande meist ein
jährig kultiviert. Im Kübel gezogen,
könnte man sie kühl, aber frostfrei
GARTENKULTUR 11
Prunkwinden haben markante Blüten. Foto: Birgit/Adobe Stock
Die Feuerbohne ist aufgrund ihrer
Farbe besonders dekorativ. Foto:
Barbara Gromadzki/Adobe Stock
Die Schwarzäugige Susanne
gibt es
in verschiedenen Farben
überwintern. Dabei wirft sie die
meisten der immergrünen Blätter ab.
Wo im Sommer ein Blättervorhang
gewünscht wird, lohnt sich vielleicht
die Kultur von Stangenbohnen, die
dann sogar noch schmackhafte Hül
sen liefern. Stangenbohnen benöti
gen viel Wärme, daher werden sie
erst ab Anfang Mai bis Ende Juni
direkt im Freien ausgesät. Noch de
korativer wirken Feuerbohnen mit
ihren hellroten Schmetterlingsblüten.
Ihre Hülsen schmecken im Vergleich
zu den Gartenbohnen kräftiger, die
Pflanzen brauchen viel Wärme.
Üblicherweise rammt man für Stan
gen oder Feuerbohnen zunächst
mindestens zwei Meter lange Stan
gen in die Erde und steckt in den
Grund neben jeder Stange vier bis
sieben Samen. Die aufkeimenden
Jungpflanzen und später die herab
hängenden Triebe leitet man im Uhr
zeigersinn um die Stangen. Kreativ
gruppierte Stangen, die man oben
mit einer quer verlaufenden Stange
stabilisiert, ergeben dekorative Ele
mente im Nutzgarten. An Schnüren
an einem Rahmen oder am Geländer
gespannt, ergeben Stangenbohnen
einen guten Sichtschutz.
Ein Bohnenzelt bietet sich in allen
Gärten an, in denen Kinder spielen.
Dafür steckt man im weiten Kreis
mehrere Stangen schräg in den Bo
den, belässt aber zwischen zwei
Stangen einen etwas weiteren Ab
stand – das ist später der Eingang ins
Zelt. Oben werden alle Stangen wie
ein Indianertipi zusammengebun
den. Kinder lieben so einen Platz, an
dem sie sich verstecken und weg
träumen können.
Ein Rankgerüst kann allein schon
zum schmückenden Element eines
Gartens werden. Obwohl es gegen
Ende des Sommers unter dem dich
ten Blätterkleid der aufgewachsenen
Triebe verborgen ist, stellt es doch
ein dauerhaftes Element dar, das in
der vegetationsarmen Jahreszeit als
Blickpunkt fungiert. Auf eine sorg
fältige Ausführung sollte man Wert
legen, damit die Rankhilfe auch
dann ansehnlich bleibt. Lisa Stadler
12 GARTENKULTUR
Mit Wicken lassen sich Gerüste oder Fassaden bewachsen. Foto: mp1982_06/Adobe Stock
Ein Bohnenzelt
als gemütlicher Ort
für Kinder
gelblich und grün geschecktem
Laub. Der gelblaubige Goldmajoran
sieht dekorativ aus und schmeckt
mild. Zitronengras ist in der südost
asiatischen Küche unentbehrlich. Vor
den ersten Nachtfrösten bringt man
die Schönheiten in Topf und Kübel
hinein ins Haus.
Eine Kräuterspirale im Garten sieht
das ganze Jahr über hübsch aus. Sie
ermöglicht den Anbau vieler ver
schiedener Kräuter mit ganz unter
schiedlichen Standortbedingungen –
und das auf engstem Raum. Erreicht
wird dies, indem man die verschie
denen Zonen mit dem für die Kräu
ter jeweils geeigneten Substrat be
füllt. Ganz oben liegt die steinige
Trockenzone. Hier wachsen Echter
Thymian, Küchensalbei und Bohnen
kraut. In der darunterliegenden so
genannten Normalzone gedeihen
Oregano, Zitronenthymian, Melisse,
Ysop und Basilikum. Das humose
Substrat der Feuchtzone beherbergt
Sauerampfer, Petersilie, Italienische
Raucke und Schnittlauch.
Für eine Kräuterspirale wählt man
einen möglichst vollsonnigen Platz
im Garten. Ist die Spirale bepflanzt,
kann man viele Jahre ernten. Neben
bei entwickelt sie sich zu einem wir
kungsvollen Blickfang, der zudem
allerhand Nützlinge anlockt und
Schädlinge vertreibt. Regine Gerst
Estragon. Es gibt französischen und
russischen Estragon. Französischer
Estragon besitzt ein feineres Aroma.
Er schmeckt mild, leicht süßlich, je
doch würzig. Er eignet sich hervor
ragend für Salate. Minze zählt zu
den beliebtesten Kräutern. Ihre Ar
ten und Sorten sind so vielfältig wie
der Geschmack und Duft. Kaum in
der Erde, wuchert Minze nahezu un
verwüstlich, fast schon unkrautartig.
Die Blütenstände des Liebstöckels
erreichen beinahe zwei Meter. Er
schmeckt ein wenig wie Sellerie. Im
mer noch stattlich, aber mit einem
Meter nicht ganz so hoch wird
bisweilen der Rosmarin. Von dem
Strauch, der wild an der Mittelmeer
küste wächst, gibt es wenige winter
harte Sorten, die ganzjährig im Frei
en bleiben können.
Durch ihre Sonnenliebe und Trocken
heitsverträglichkeit wie geschaffen
für die Kultur in Pflanzgefäßen er
weisen sich alle nicht winterharten
Kräuter. Neben ihren Blüten
schmückt interessantes Laub die
Kübel. Salbei überrascht mit grauen,
rötlichen, goldgelbgrünen oder
weißgrünen Blättern. Die kompak
ten Sorten von Thymian, die in fei
nen Geschmacksunterschieden an
geboten werden, tragen kleine silbri
ge oder gelbgrüne Blätter. Zitronen
thymian zeigt sich ebenfalls mit
Einmal angewachsen, brauchen
Kräuter kaum Pflege. Gelegentliches
Zurückschneiden, damit sie ihre bu
schige Form behalten, reicht in der
Regel. Ansonsten muss man sie nur
gießen. Am vorteilhaftesten platziert
man Kräuter in der Nähe der Kü
chentür, so sind sie auch bei Regen
wetter schnell zur Hand.
Die meisten Gewürzkräuter verlan
gen einen sehr sonnigen, warmen
Standort. Schnittlauch verträgt et
was Schatten. An sonnenarmen Plät
zen gedeiht nur noch die Pfeffermin
ze. Düngen muss man Kräuter nicht.
Ganz im Gegenteil: Der Boden sollte
nicht zu nährstoffreich und arm an
Humus sein. In kargem, sandigem
Boden entwickeln Kräuter ein inten
siveres Aroma, während in stickstoff
reicher Erde die ganze Energie in
lange Stängel und in die Blattmasse
fließt. Darunter leidet der Ge
schmack – ausgenommen Petersilie,
Dill und Kerbel. Sie alle benötigen
einen gehaltvollen Boden.
In Reihen aufs Beet kann man etliche
Kräuter einsäen. Manche wachsen
allerdings in die Höhe. Etwa knie
hoch werden Bohnenkraut und
Frisch geerntet schmecken sie am
besten, die Kräuter. Basilikum et
wa in Tomatengerichten und Pesto,
Oregano in Pasta. Weitere mediter
rane Sommerstars, aber auch exoti
sche und heimische Gewürzkräuter
bereichern Salate, Suppen und Ein
töpfe, eignen sich für Dips und
Chutneys sowie Kräuteressige und
öle. Man nimmt sie zum Grillen und
Marinieren oder zum Garnieren von
Kuchen und Käseplatten. Zudem
verfeinern sie Kompotts, Gelees und
Marmeladen. Kräuter verleihen Süß
speisen und Herzhaftem eine pikan
te Note und beleben in heißen und
kalten Getränken. Ihre ätherischen
Öle sind flüchtig, aber sehr gesund.
Obwohl man zum Kochen immer
nur kleine Kräutermengen benötigt,
lohnt sich der eigene Anbau auf je
den Fall, denn selbst auf dem Wo
chenmarkt gekaufte Kräuterbüschel
welken im Kühlschrank schnell. Der
Anbau ist denkbar einfach. Man
kann entweder eine klassische Kräu
terspirale oder ein großes Kräuter
beet anlegen, einige Küchenkräuter
entlang der Gartenterrasse oder zwi
schen die Gartenblumen pflanzen.
Auch in Töpfen auf der Fensterbank
oder dem Balkon sind Kräuter pro
blemlos zu ziehen. Stellt man die
Topfpflanzen noch windgeschützt,
trocknen sie nicht so schnell aus.
GARTENKULTUR 13Fo
to: R
omol
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vani
/Ado
be S
tock
Ein Standort
mit viel Sonne
ist fast immer Pflicht
Kräuter solltenin keinem Garten
fehlen
DUFTEND UND LECKER
14 GARTENKULTUR
prächtig blühenden Balkonpflanzen
bieten kaum Nahrung. Fuchsien et
wa liefern wenig Nektar und keinen
Pollen, Bienen ignorieren die Blüten
daher. Geranien stellen weder Pollen
noch Nektar bereit.
Geeignete Nektarblumen sind da
gegen Röhrenblüten, an deren
Grund die Pflanze den Zuckersaft
bereitstellt, damit Insekten mit lan
gem Saugrüssel herbeifliegen. Beim
Schlecken kommen sie mit Pollen in
Berührung, den sie zur nächsten Blü
te weitertragen. So funktioniert die
Bestäubung der meisten Pflanzen.
Ein gutes Nektarangebot bieten da
her alle Kräuter mit ihren duftenden
Lippenblüten, die unten in einer
Röhre auslaufen. Thymian, Majoran,
Rosmarin oder Ysop sind ideale Fut
terpflanzen für Insekten, sie blühen
wochenlang.
Unter den Balkonpflanzen, die im
Sommer blühen, sind alle für Insek
ten wertvoll, die viel Pollen haben.
Bei der Auswahl der Sorten muss
man daher auf ungefüllte Blumen
achten, die viele Staubblätter enthal
ten. Bei gefüllten Blumen dagegen
wurden die Staubblätter in Blüten
blätter umgewandelt. Das ist bei Ro
sen ebenso der Fall wie bei Dahlien,
die im Herbst zusammen mit den
Schmuckkörbchen und den Astern
so wichtig sind, weil sie noch blü
hen, wenn Blühendes in freier Natur
rar geworden ist. Lisa Stadler
Zugegeben, die Möglichkeiten,
etwas für bedrohte Wildbienen
oder andere Insekten zu tun, sind
auf einem Balkon beschränkt. Mit
ein paar Blümchen im Topf oder Kas
ten rettet man mit Sicherheit keine
bedrohte Art vor dem Aussterben.
Doch bieten Blüten mit Nektar und
Pollen Nahrung für wenig speziali
sierte Insekten und dies darf man
nicht unterschätzen. Wenn in freier
Natur und angrenzenden Rasen
flächen nichts Fressbares zu finden
ist, dann sind Nektar und Pollen im
Balkonkasten der rettende Anker.
Sobald die Temperaturen im ausge
henden Winter um wenige Grad
über null steigen, kommen die ers
ten Wildbienen hervor, die mit dem
Nestbau beginnen wollen. Für über
winterte Honigbienen müssen die
Temperaturen auf über 13 °C anstei
gen, damit sie ausfliegen, um im
Freien ihren Darm zu entleeren. Im
Februar finden die Insekten noch
keine Nahrung in der freien Natur,
nur in den Gärten blühen die ersten
Zwiebelblumen. Ein frühzeitiges
Nahrungsgebot kann auch ein
Pflanzgefäß auf dem Balkon liefern,
in dem Krokusse, ZwiebelIris, Pri
meln, Zwergnarzissen oder gedrun
gene Wildtulpen blühen. Sehr früh
kann im Topf ein kleiner Seidelbast
seine pinkfarbenen Blüten entfalten.
Etwas später, im April, wird eine klei
ne Zierkirsche oder ein Zierapfel
bäumchen zum Insektenmagnet.
Spätestens ab Mai versorgen Beet
und Balkonpflanzen Insekten mit
Nahrung, aber es kommt auf die
richtige Auswahl an: Viele unserer
Das Bienenkraut, auch Ysop ge
nannt, macht seinem Namen alle
Ehre. Foto: irottlaender/Adobe Stock
Auch auf dem Balkon kann manmit den richtigen Pflanzen
etwas für Insekten tun
HILFE ZUM ÜBERLEBEN
Bei der Auswahl
auf ungefüllte Blumen
achten
GARTENKULTUR 15
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GARTENKULTUR LANDLUST UND WOHNTRÄUME
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� Schneiden und Pfl egen
� Pfl anzzeit Herbst
� Obsternte
� Welche Pfl anzen müssen ins Haus?
und viele weitere interessante Themen rund um den Garten.
04 Schneiden und Pfl egen
10 Pfl anzzeit Herbst
14 Welche Pfl anzen müssen ins Haus?
GARTENKULTUR LANDLUST UND WOHNTRÄUME
DIE NEUE
AUSGABE am
23.09.2019
16 GARTENKULTUR
Schlafmützchen stärker in Erschei
nung. Im Grunde ist es beabsichtigt,
die Grünfläche jedes Jahr neu einzu
säen. Überlässt man die Fläche sich
selbst, wird sich Unkraut gnadenlos
ausbreiten.
Ökologen äußern allerdings bei der
artigen kurzlebigen Einsaaten Be
denken: Ein Großteil der in den Mi
schungen enthaltenen Sämereien
stammt von fremdländischen Arten
oder von Kulturauslesen, die sich
von den Pflanzen in freier Natur
unterscheiden. Der ökologische Wert
ist daher wesentlich geringer als bei
heimischen Blumenwiesen, die im
ersten Jahr zugegeben nicht so at
traktiv sind. Als Alternative bieten
sich Wiesenmischungen aus heimi
schen Pflanzen an. Wichtig ist es
hier, eine regionale Samenmischung
zu verwenden. Eine Blumenwiese
mit heimischen Pflanzenarten
braucht mehrere Jahre, um sich zu
entwickeln. Der mehrjährige Bestand
bietet den Vorteil, dass die trocke
nen Stängel den Winter über stehen
bleiben können. So finden Insekten
Stellen als Unterschlupf oder zum
Verpuppen. Lisa Stadler
ersten Blüten gegen Ende Mai er
scheinen. Bei der Mössinger Blumen
wiese sind zunächst pastellige Töne
zu sehen, während im Frühsommer
intensivere Farben hervortreten, al
len voran strahlt dann der Rote Lein.
Kräftige Töne zeigt der Hochsom
mer, wenn die Blüte von Ringelblu
me und Mädchenauge einsetzt. Im
August schließlich prunken niedrige
Auslesen der Sonnenblume. Zugleich
beginnt die Blüte der Kosmeen, de
ren rosa bis pinkfarbene Blüten bis
weit in den Herbst hinein das Bild
bestimmen. Als Letztes blüht im
Oktober noch das Gelbe Schmuck
körbchen.
So eine Blumenwiese schmückt für
einen Sommer. Mit etwas Glück ha
ben manche Arten ausgesät und
man bekommt im Folgejahr wieder
eine bunte Blumenpracht. Deren Zu
sammensetzung wird sich aber ver
schieben, so treten Schleifenblumen,
Mohn, Ringelblumen, Kosmeen oder
werden sich manche Samen besser
entwickeln und deutlich hervorste
chen, während es andere schwerer
haben und sich nur mühsam be
haupten. Dadurch kann dieselbe
Samenmischung je nach Standort
unterschiedlich aussehen.
Die Anlage erfolgt im Frühjahr: Die
Fläche wird von Auswuchs befreit,
die Überreste von Wurzelunkräutern
werden so gründlich wie möglich
entfernt. Anschließend wird etwa
zehn Zentimeter tief gehackt oder
gefräst. Durch die Erdbewegung
kommen Unkrautsamen ans Tages
licht, die nur darauf warten auszu
keimen. Deshalb lässt man die Erde
erst einmal zwei bis drei Wochen lie
gen, wartet, bis die Unkrautsamen
keimen, hackt diese weg und hat
dann eine freie Fläche zum Besäen.
Das Saatgut wird gleichmäßig über
die Fläche ausgebracht. Ausgestreu
tes Saatgut wird nur leicht mit dem
Rechen eingearbeitet. Danach muss
man die Fläche bis zur Keimung
feucht halten. Das dauert drei Wo
chen, erste Keimlinge zeigen sich
aber nach acht Tagen.
Hat man im April gesät, werden die
Wer Schmetterlinge und Bie
nen im Garten haben möch
te, erreicht das mit einer Blumenwie
se, im Gegensatz zum gleichförmi
gen Grün eines Rasenteppichs. Die
Nachfrage nach blühenden einjäh
rigen Mischungen hat zu einem un
übersichtlichen Angebot verschiede
ner Samenmischungen geführt. Es
gibt Wiesenblumenmischungen für
sonnige, halbschattige und sogar für
schattige Standorte, Wildblumen
mischungen für Schmetterlinge oder
für Bienen und Hummeln, man kann
flächig einen Blumenteppich aus
säen oder ein Stück Blumenwiese im
Balkonkasten heranziehen.
Alle käuflichen Blumenmischungen
enthalten viele unterschiedliche
Pflanzenarten. Die weitverbreitete
Mössinger Blumenwiese zum Bei
spiel enthält knapp 40 verschiedene
Arten und Sorten aus den Steppen
gebieten der Welt, folglich kommen
sie mit trockenen Standorten zu
recht. Weil die Mischung so viele
unterschiedliche Pflanzencharaktere
enthält, zeigt sie sich extrem anpas
sungsfähig an den Standort und die
Witterung: Je nach Voraussetzung
Foto
: Chr
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r/A
dobe
Sto
ck
Nicht jede Samenmischungist ökologisch wünschenswert
WIESE STATT RASEN
In keinem Jahr werden
die blühenden Blumen
sich gleichen
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GARTENKULTUR 17
Foto
: ArT
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dobe
Sto
ck
18 GARTENKULTUR
Zu den beliebtesten
Kübelpflanzen zählen
Zitrusgewächse
DIE TROPENIM TOPF
jährlich abzunehmen und mit fri
scher Erde aufzufüllen. Dennoch
muss alle paar Jahre das Substrat
komplett ausgetauscht werden. Kü
belpflanzenerde aus dem Handel
enthält einen hohen Anteil grober
mineralischer Bestandteile, die den
nötigen Wasserabzug sicherstellen.
Zitruspflanzenerde weist einen nied
rigen pHWert auf, während sich die
Bodenreaktion in gewöhnlicher Kü
belpflanzenerde im neutralen Be
reich bewegt. Beim Kauf sollte man
auf torffreie Erde mit Qualitätssiegel
achten. Das Substrat muss einen ge
wissen Anteil an Ton (oder Tonmine
ralien) enthalten. Dies ist wichtig für
die Aufnahmefähigkeit und die Spei
cherung von Wasser.
Düngen muss man Obstgehölze, die
tragen sollen, die ganze Wachstums
zeit über. Am besten mischt man
Depotdünger unter die Erde. Dafür
verteilt man die runden Kügelchen
im frischen Substrat.
Tropische Obstgehölze brauchen kei
nen jährlichen Schnitt, wie wir es
von den Obstbäumen im Garten
kennen. Doch sie vertragen Schnitt
maßnahmen, falls man ihre Größe
beschränken muss. Lisa Stadler
Wurzelraum verlangen große Käs
ten. Man muss dann schon mit
Abmessungen von 60 × 60 cm im
Querschnitt bei einer Höhe von min
destens 50 cm rechnen. Stellt man
so ein schweres Gefäß auf einem
Balkon auf, muss man sicherstellen,
dass die Statik des Gebäudes das
Gewicht auch wirklich trägt.
Pflanzen aus wärmeren Klimazonen
brauchen unbedingt einen möglichst
hellen, warmen Standort. Sie sollten
viel Sonne erhalten, jedoch vor Wind
geschützt stehen.
Blüten und Früchte entwickeln sie
nur, wenn sie gut gedüngt und aus
reichend mit Wasser versorgt wer
den. Das Umtopfen kann bei größe
ren Exemplaren schwierig werden.
Solange das Obstgehölz noch heran
wächst, muss man es alle zwei Jahre
in ein größeres Gefäß mit frischer Er
de umsetzen. Hat es seine Fruchtrei
fe und Endhöhe erreicht, genügt es,
die oberste Substratschicht im Topf
Zitrusgewächs, das im Winter im ge
heizten Zimmer stehen kann. Alle
anderen Zitrusgewächse brauchen
einen kühlen Platz, der hell sein
muss, weil die Pflanzen im Winter
ihr Laub behalten. Weil sie geringe
Fröste vertragen, bringt man die
Pflanzen am besten erst zu Winter
beginn ins Haus und stellt sie Ende
März wieder ins Freie. Für den Trans
port von eineinhalb Meter hohen Zi
tronenbäumen im Topf braucht man
dann eine stabile Sackkarre.
Bei den vielen tropischen Obstarten,
die für die Kultur im Topf angeboten
werden, muss man sich überlegen,
wie und wo sie überwintern müssen.
Manche, wie die Passionsfrüchte
oder Maracuja, vertragen keinen
Frost. Auch muss man sich darüber
informieren, wie realistisch es ist,
überhaupt jemals ernten zu können.
Einen eigenen PapayaBaum zu zie
hen, mag ganz reizvoll klingen, doch
erreicht das Gehölz im Gefäß kaum
die Größe, um fruchten zu können.
Außerdem kommen die Früchte in
unserem Klima nicht zur Reife. Ein
wenig anders sieht dies aus für
den Granatapfel. Zwar reifen seine
Früchte hierzulande nicht aus, doch
das Bäumchen sieht mit seinem gra
zilen Wuchs bezaubernd aus und die
großen, hellroten Blüten schmücken
ungemein. Eine gute Wahl stellt die
KakiPflaume dar. Italienische Sorten
besitzen einen zarten Schmelz voll
intensivem Aroma und übertreffen
die verwandten SharonFrüchte aus
dem Supermarkt bei Weitem.
Alle Obstgehölze blühen und fruch
ten erst ab einer bestimmten Größe.
Das heißt, man muss sich in Geduld
üben, falls man ein kleines, aber kos
tengünstiges Bäumchen gekauft hat.
Es wird mehrere Jahre brauchen, bis
es alt und groß genug ist, um Früch
te auszubilden. Ein älteres Gehölz
erreicht aber eine gewisse Höhe
und wird ein großes Pflanzgefäß
brauchen. Ein Topfdurchmesser von
40 cm genügt für ein Bäumchen bis
einen Meter Höhe, aber größere
Pflanzen mit einem umfangreichen
Obst kann man auch von Pflan
zen in Töpfen gewinnen, vor
ausgesetzt, die Gefäße sind groß
genug. In den letzten Jahren kamen
ungezählte Sorten von fruchttragen
den Gehölzen auf den Markt, die
sich für die Obstkultur auf dem
Balkon oder auf der Terrasse eignen.
Zu den beliebtesten Kübelpflanzen
überhaupt zählen die Zitrusgewäch
se.
Sie blühen und fruchten zuverlässig,
oft hängen Blüten und Früchte zur
selben Zeit am Strauch. Sie besitzen
ein dekoratives dunkelgrünes, leicht
glänzendes Laub, das im Winter
nicht abfällt. Die immergrünen Ge
hölze schmücken dadurch ganzjäh
rig, und weil die schon reifen Früch
te lange im Geäst hängen bleiben
können, tritt der Fruchtschmuck
besonders in Erscheinung.
Aus der Vielzahl von kultivierten Zi
trusgewächsen muss man für eine
Kultur im Topf die Pflanze gezielt
auswählen. Denn Formen, die große
Früchte entwickeln, wachsen auch
zu großen Gestalten heran. Der Stolz
herrschaftlicher Gärten aus früheren
Zeiten waren zwei bis drei Meter ho
he Bäume mit Pomeranzen (Bitter
orangen), Bergamotten oder Zitro
natzitronen.
Die nur mäßig frostverträglichen Kü
belpflanzen wurden in repräsentati
ven Orangerien überwintert und der
Umzug vom Gartenplatz ins Winter
quartier im Herbst und wieder zu
rück im Frühjahr war ein bedeuten
der Kraftakt.
Im Hausgarten muss man sich schon
mehr Gedanken darüber machen,
wo eine Kübelpflanze im Winter ste
hen kann und wie sie an ihren Auf
bewahrungsort kommt. Leichter ge
lingt der Standortwechsel mit klein
kronigen Bäumchen, dazu zählen
Kumquat und Mandarinen, die sich
mit einer Wuchshöhe zwischen
einem und eineinhalb Metern be
scheiden und eine kompakte Krone
ausbilden. Bei den Kumquats ver
zehrt man die länglich ovalen Früch
te mitsamt der Schale. Dies ist auch
der Fall bei der Calamondinorange.
Ihre Krone hat einen Durchmesser
von nur rund 50 cm, die runden,
orangefarbenen Früchte schmecken
intensiv säuerlich aromatisch. Die
Calamondinorange ist das einzige
GARTENKULTUR 19
Obstgehölze blühen und
fruchten erst ab einer
bestimmten Größe
Das Umtopfen kann sich bei
größeren Exemplaren als
schwierig erweisen
Kumquats: leichter Standortwechsel. Foto: flik47/Adobe Stock
20 GARTENKULTUR
Foto
: Tho
mBa
l/Ado
be S
tock
Ein Zaun oder eine Mauer ist mehr alseine reine Grenzmarkierung. Es sind auch
gern genutzte Gestaltungselemente
WO DASGRUNDSTÜCK ENDET
Ein Gartenzaun dient – ebenso
wie eine Mauer oder eine He
cke – zunächst der Abgrenzung des
eigenen Grundstücks vom öffent
lichen Raum oder vom Nachbarn.
Doch ist er mehr als eine reine
Grenzmarkierung, nämlich ein gern
genutztes Gestaltungselement, das
im besten Fall einen Bezug zum Gar
ten und zur Architektur des Wohn
hauses darstellt. Manchmal blick
dicht und wuchtig, oft durchlässig
und luftig. Abgeschirmt von Lärm
und neugierigen Blicken fühlt man
sich dahinter wohl und geborgen.
Der Holzzaun ist nach wie vor der
Klassiker unter den Gartenzäunen.
Er braucht einen regelmäßigen
Lasuranstrich, will man das Holz
nicht witterungsbedingt ergrauen
lassen. Generell sind Harthölzer wie
Robinie, Esskastanie oder Douglasie
langlebiger als Weichhölzer wie Kie
fer oder Tanne. Unabhängig von der
Holzart harmoniert ein Holzzaun mit
ganz unterschiedlichen Baustilen.
Mal betont eine feine Lamellenwand
den kühl modernen Neubau, mal
ranken Rosen, Clematis, Prunkwinde
oder Schwarzäugige Susanne de
korativ zwischen den Zaunlatten
vor einem alten Haus im Schweizer
stil.
Der Bauerngarten etwa wird tradi
tionell mit einem einfachen Latten
oder Staketenzaun aus Fichte,
Eichen oder Lärchenholz umgrenzt.
Dabei erweist sich sägeraues Holz als
besonders dauerhaft und bekommt
im Lauf der Jahre eine ausnehmend
hübsche Patina.
Sehr interessant sieht auch ein ge
flochtener Speltenzaun aus. Seine
in den Boden gerammten Spelten
(senkrechte Zaunhölzer) werden mit
Fichtenästen oder Weidebändern an
die von Säulen getragenen Querlat
ten gebunden. Noch schöner sind
Flechtzäune aus Weiden, Hasel
oder Eschenruten. Man kann sie
waage oder senkrecht binden. Die
kunstvoll geflochtene Umzäunung
steht nicht nur Gärten gut, die an
Wiesen und Wälder grenzen. Oft ge
nug wird der Zaun selbst zum Blick
fang. Sonnenblumen und Stock
rosen lehnen sich an. Kapuzinerkres
se, Kletterrose, Wicke und Weißrebe
überwuchern ihn. Rankender Eisen
hut, Rittersporn und Storchschnabel
verleihen weitere Blütenpracht – ein
Paradies für Bienen und Insekten.
Hecken aus Hainbuche, Hagebutte
oder Weißdorn gehören mit zu den
ältesten Einfriedungen. Blütenhe
cken mit Flieder, Hortensien, Duft
schneeball und Strauchrosen über
ziehen in Frühjahr und Sommer die
Grundstücksgrenze mit einem Blü
tenflor. Die herrlich duftenden und
lebenden Hecken locken Vögel und
andere Zaungäste an. Formschnitt
hecken aus immergrünen Gehölzen
wie Scheinzypresse, Ilex, Kirschlor
beer oder Eiben wirken vor allem im
Winter attraktiv. In der kalten und
blütenarmen Jahreszeit heben sie
die Struktur des Gartens hervor.
Holz und Gehölze sind aber nur zwei
der Materialien, aus denen man Zäu
ne und Mauern errichtet. Metall,
Gabionen, Naturstein und Sichtbe
ton bis zu Kunststoff werden gleich
falls verwendet. Allerdings sieht ein
Zaun aus Kunststoff in verwittertem
Zustand oft schäbig aus.
Rostfrei und wetterbeständig indes
präsentieren sich Gartenzäune aus
pulverbeschichtetem Aluminium.
Stabil und dauerhaft sind Zäune aus
Stahl. Ebenso Schmiedeeisen, das
dem Garten hinter dem Zaun eine
stilvolle bis romantische Note ver
leiht. Je nach Zaunmuster erscheint
er nostalgisch verschnörkelt oder ge
diegen modern. Für kleinere Reihen
hausgärten ist er völlig ungeeignet.
Hier bevorzugt man den eher unauf
fälligen niedrigen Maschendraht
zaun.
Ziemlich markant hingegen sind die
Gabionen, eine Mischung aus Me
tallzaun und Mauer. Die wuchtigen
Drahtkörbe gibt es in unterschiedli
chen Formaten. Für das Befüllen mit
Steinen oder auch Holz braucht man
etwas Zeit. Äußerst massiv und un
durchlässig bieten sie einen vollstän
digen Sichtschutz.
GARTENKULTUR 21
Grundstücksabgrenzungen gibt es in vielen Facetten mit unendlichen Ge
staltungsmöglichkeiten. Fotos: Annett Seidler/littleny/mirsad/Adobe Stock
Spelten und Flechtzäune aus
Weiden, Hasel oder
Eschenruten
Herrlich duftende Hecken an der
Grundstücksgrenze locken
auch die Vögel an
also in Material und Höhe in etwa in
die nähere Umgebung passen. Das
kann von Wohngebiet zu Wohnge
biet stark variieren und nicht immer
gilt eine Maximalhöhe von 1,20 Me
tern. Sichtschutzzäune dürfen mit
unter bis zu zwei Meter hoch sein.
Auch ist es ein Unterschied, ob man
den eigenen Garten zu einer Straße
oder einer landwirtschaftlichen
Nutzfläche hin abgrenzt. Bei Reihen
häusern etwa ist es Usus, dass jeder
Gartenbesitzer, von der Straße aus
betrachtet, die rechte Gartenseite
zum Nachbargrundstück einzäunt.
Bevor man einen Gartenzaun auf
stellt, sollte man sich also bei der
zuständigen Gemeindeverwaltung
über die baurechtlichen Vorschriften
informieren. Regine Gerst
zieht sie das Mauerwerk kaskaden
gleich mit unzähligen kleinen Blüten
in verschiedenen Blau, zarten Rosa
und Violetttönen oder in Rot.
„Gute Zäune machen gute Nach
barn“, so eine alte Volksweisheit.
Damit es nicht doch zu Grenzkon
flikten oder streitigkeiten kommt,
raten Experten, mit dem Nachbarn
über das eigene Zaunbauvorhaben
zu reden. In bestimmten Fällen ist
seine Zustimmung explizit rechtlich
vorgeschrieben. Klären sollte man
auch, wer die zukünftige Pflege und
die damit anfallenden Kosten über
nimmt. Ein Holzzaun etwa sollte re
gelmäßig von beiden Seiten gestri
chen werden. Auch sonst gibt es
beim Zaunbau einiges zu beachten:
Ein Zaun muss „ortsüblich“ sein,
Grauwacke anlegen. Kalkstein ist
meist sehr hell. Dagegen weist Sand
stein je nach Herkunft eine rötliche,
gelbliche oder sogar grünliche Fär
bung auf. Diabas ist gleichmäßig
dunkelgrau und Grauwacke unter
schiedlich gefärbt.
Behauene Natursteine sind etwas
kantiger und einfacher zu verbauen
als bruchraue Steine. Oft sieht man
die Zwischenräume und Fugen der
Trockenmauern mit Blaukissen be
pflanzt. Die niedrige, kriechende
und immergrüne Polsterstaude blüht
von April bis Mai. In dieser Zeit über
Doch selbst Gabionen lassen sich be
grünen – indem man eine größere
Steinfuge mit Erde füllt und Efeu
oder einen anderen Kletterer ein
setzt.
Glatt, schlicht und modern wirken
Gartenmauern aus Sichtbeton. Oft
bilden sie mit den davor wachsen
den Ziergräsern und beispielsweise
Lavendel spannende Kontraste. Die
se Art der Gartenmauer eignet sich
besonders für modern gestaltete
Gärten.
Trockenmauern aus Naturstein wir
ken ebenfalls sehr ästhetisch. Man
findet sie sowohl vor alten Villen als
auch vor neuen Stadthäusern. Sie
sind das ideale Sonnendeck für
Eidechsen. Man kann die Mauern
mit Kalk und Sandstein, Diabas oder
22 GARTENKULTUR
Wer sein Grundstück einzäunen will, sollte vorher mit dem Nachbarn reden. Das erspart Streit und Ärger. Foto: fotomine/Adobe Stock
Bei der Auswahl der Materialien für das Einzäunen gibt es viele Möglichkeiten. Fotos: crimson/maxximmm/Adobe Stock
Gute Zäune
machen
gute Nachbarn
Moderner Holz-Fachhandel mit TraditionHolz Ulrich bietet Produkte rund um Haus, Garten und Holzbau
Als inhabergeführtes Traditionsunterneh-men ist Holz Ulrich eine Top-Adresse,wenn es um hochwertige Produkte rundums Holz geht. Die letzten 96 Jahre sindder beste Beweis: „Wir bieten eine fast100-jährige Kompetenz und sind dabeinoch lange kein eingestaubter Laden. ImGegenteil, wir gehen mit der Zeit und bie-ten in unseren Ausstellungsräumen aktuel-le Trends zum Anschauen“, sagt Jens Pa-schaweh von Holz Ulrich. Egal ob für Privat-oder Gewerbekunden, das von Thomasund Ulrich Möhring geführte Unterneh-men bietet eine große Auswahl: von dergünstigen Einsteigerware bis zum exklusi-ven Premium-Produkt. So findet der KundeFußböden, Türen, Wand- und Deckenpa-neele sowie Gartenartikel und Holzwerk-stoffe für jedes Bauvorhaben im Sortiment.Und wer seinen Dachboden ausbauen
möchte, der kann nichtnur den passenden Bo-den und die idealenDachfenster aussuchen,sondern auch das Dachvon innen mit Klemm-filz dämmen und mitden Trockenbau-Pro-dukten fix neue Wändeeinziehen lassen. Eineausgiebige Fachbera-tung ist dabei selbst-verständlich. „Unser Team ist der wichtigs-te Bestandteil im Unternehmen“, betontPaschaweh. Auf der rund 300 Quadratme-ter großen Ausstellungsfläche kann mansich selbst ein Bild über verschiedene Ein-richtungsideen verschaffen und sich fürsein Eigenheim inspirieren lassen. In der 75Quadratmeter großen Gartenausstellung
bietet Holz Ulrich außerdem ein breitesSpektrum an Terrassenmöbeln aus Holz an.
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be S
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lung in jede beliebige Form bringen
lässt, macht er auch als Sitzbank
eine gute Figur. Und manche mutet
wie ein Kunstwerk an.
Betonflächen sind leicht porös, so
dass etwa Rotwein wüste Flecken
hinterlassen kann. Ein spezieller
Wachsauftrag macht die Flächen je
doch wasserabweisend und resistent
gegen Säure und Schmutz. Gleich
zeitig erhält der Beton dadurch eine
feine und glatte Optik.
Bei Sitzflächen wie Steinbank oder
Betonmöbel braucht man besonders
dicke Sitzpolster.
Wer lieber liegt als sitzt, sucht sich
ein entsprechendes Gartenmöbel.
Klassisch zum Klappen oder orga
nisch geformt wie eine Liegeschale
aus Hartkunststoff. Bei einer ge
schwungenen Holzliege mit langem
Kopfteil etwa kann man lässig die
Arme über dem Kopf verschränken
und fühlt sich, als schwebe man
über dem Boden. Einfach
abhängen vermag man in der Hän
gematte aus Tuch oder Baumwoll
netz. Auch das Schaukeln im Hänge
sessel entspannt. Und wer so richtig
faulenzen will, lümmelt sich auf dem
Day Bed und verschläft einen ganzen
Sommertag – mitunter auch die hal
be Nacht. Regine Gerst
Stühle aus Eisen, verschnörkelte Sitz
bänke aus Gusseisen oder geschmie
detem Bandeisen. Neben ihrer ei
gentlichen Funktion darf eine Sitz
bank im Landhausgarten auch einen
dekorativen Zweck erfüllen. Weiß
gestrichen bildet sie im Schatten
einen attraktiven Blickfang, der das
spärliche Licht reflektiert.
Eindeutig nicht zur Dekoration, son
dern zum bequemen Platznehmen
empfehlen sich die lässigen Lounge
möbel. Die Gartengarnituren aus
Polyrattan sind meist beige oder
braun gefärbt und sehen wie echtes
Rattan aus. Sie gelten als wetterfest
und beständig gegen Sonnenein
strahlung. Mit ihrem ausgesproche
nen Wohncharakter wirken sie durch
Blattschmuckpflanzen, Buchsbaum
kugeln oder OlivenHochstämmchen
in Metallkübeln elegant und doch
gemütlich. Auch FächerAhorne
dienen ihnen als stilvolle Kulisse.
Präsentieren sich Loungemöbel
großzügig und ausladend, zeigen
sich Möbel aus Beton in minimalisti
schem Design. Schnörkellos wie die
moderne Architektur, mit der sie
korrespondieren. Puristisch, prag
matisch und schlicht. Ein Hauch von
Avantgarde und extravagant. Da sich
Beton mit der entsprechenden Scha
achten. Da jedes Holz schnell die
Farbe verliert und ergraut, sobald
es Sonne und Regen ausgesetzt ist,
sollte man es umweltfreundlich be
handeln. Mit einem teuren Holzpfle
gemittel mit speziellem UVSchutz
oder dem deutlich günstigeren pig
mentierten Öl. Letzteres verleiht dem
Holz das farblich gewünschte Aus
sehen, das bleibt.
Möbel aus Holz sind zeitlos schön
und passen zu jedem Gartenstil.
Ganz typisch sind sie für den vor Blü
ten überquellenden Bauerngarten.
Die Möbel im Bauerngarten dürfen
durchaus Gebrauchsspuren aufwei
sen. Eine einfache, unlackierte Holz
bank vom Trödler oder vom Floh
markt lädt zum Verweilen ein. Alte,
verblichene Korbstühle wirken apart,
wenn durch ihr Geflecht der Son
nenschein fällt und zarte Schatten
wirft. Ländlich charmant machen die
Möbel im Landhausstil auf sich auf
merksam. Rustikale Holzmöbel, da
runter auch AdirondackGartenses
sel, trifft man im Landhausgarten
ebenso an wie filigrane Tische und
Das Zusammenspiel von Garten
möbeln und Pflanzen schafft
Räume, die ganz unterschiedliche
Stimmungen erzeugen. Der Bogen
spannt sich von romantisch verspielt
bis puristisch und klar. Manche In
szenierung erscheint spektakulär
und dramatisch, eine andere schon
bühnenbildreif. Je gelungener das
Arrangement von Möbeln und Grün,
umso einladender und gemütlicher
ist das Ambiente, umso länger die
Verweildauer im Garten.
Das Angebot an Gartenmöbeln ist
mittlerweile riesengroß. Das Spek
trum der verwendeten Materialien
reicht von Holz, Kunststoff, Alumi
nium und Edelstahl bis zu Beton. Bei
Holzmöbeln wiederum kann man
wählen zwischen heimischen Laub
hölzern wie Esche, Eiche und Robi
nie. Alle drei trotzen Wetter und
Wind. Das Holz von Nadelbäumen
wie Fichte, Kiefer oder Lärche zeigt
sich ebenfalls gartentauglich. Doug
lasie ist relativ leicht und preiswert.
Das sehr witterungsbeständige Eu
kalyptusholz aus vorzugsweise Aus
tralien, Tasmanien oder Indonesien
stammt meist von riesigen Monokul
turen, die die Urwälder verdrängen.
Auch deshalb sollte man beim Holz
möbelkauf auf die FSCZertifizierung
24 GARTENKULTUR
Zusammenspiel von Möbeln und Pflanzen
MIT STIL
Ländlich charmant:
Möbel
im Landhausstil
Gewölbe gestalten GärtenGewölbebau in Fertigteiltechnik bietet außergewöhnliche Möglichkeiten
Landläufig kennt man Gewölbekeller alsWeinkeller oder kühlen Vorratsraum. We-nig bekannt ist, dass man mit Gewölbengerade kleine Gärten um ein weiteresStockwerk clever erweitern kann. Auch derEinbau in Hanglagen bietet sich an. DasGewölbe dient dann gleichzeitig der Hang-befestigung. Den Nutzungen sind kaum Grenzen gesetzt. Partyraum und Wellness-oase sind die Favoriten. Großzügige Glas-fronten sorgen für helle, lichtdurchflutete Räume und geben den Blick in den Gartenfrei. Dank der Erdüberdeckung spendenGartengewölbe auch an sehr heißen Som-mertagen auf rein natürliche Weise Frischeganz ohne Klimatisierung.
Wichtig ist einzig die Verwendung vonZiegeln, denn kein anderer Baustoff ver-mag besser das Klima zu regulieren. Fürden Einbau werden einfach Fertigteile
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kommene Randerscheinung und
nicht den Mittelpunkt der Garten
anlage. Dünste und Dämpfe würden
sonst den Aufenthalt im Grünen und
das Naturerlebnis Garten stören.
Prinzipiell kommen für die Außen
küche nur robuste und witterungs
beständige Werkstoffe infrage – egal
ob sie im Schuppen überwintert
oder ganzjährig im Garten steht.
Küchengeräte, Spülbecken und Ar
maturen müssen nicht nur Hitze,
Frost und Regen trotzen, sondern
auch UVbeständig sein. Als beinahe
unverwüstlich empfiehlt sich Edel
stahl. Für Ablage und Arbeitsflä
chen eignen sich Stein oder Natur
steinplatten, pflegeleichte Keramik
fliesen und Platten aus Feinstein
zeug. Holz, allen voran heimische
Lärche und Eiche, ist ebenfalls sehr
weiter vom Haus entfernt, erweisen
sich Rollcontainer, Küchenwagen
oder ein mobiles Regal als ausge
sprochen hilfreich, um Lebensmittel
und Geschirr zu transportieren. Da
mit sich die Räder von Küchenwagen
und Beistelltisch nicht im Grastep
pich verheddern, stellt man die Out
doorküche am sinnvollsten auf einen
festen, strapazierfähigen Unter
grund. Sie sollte auch leicht zugäng
lich, praktischerweise von allen Sei
ten bedienbar wie bei einer Koch
insel sein oder die verschiedenen Ele
mente Uförmig angeordnet haben.
Anders als die Indoorküche kommt
die Außenküche mit weniger Qua
dratmetern aus und manchem Gar
tenbesitzer genügt eine kleine ge
mauerte Kochzeile. Grenzt diese zu
fällig unmittelbar an das Nachbar
grundstück, schirmt ein Sichtschutz
aus Flechtwerk oder Holzlammellen
neugierige Blicke ab.
Auch an anderer Stelle platziert bil
det die Outdoorküche stets eine will
in Modulbauweise angeboten. Dem
entsprechend lässt sich die Küche
nach Bedarf und schrittweise um Re
gale, Kochfeld und Spüle erweitern
und mit den gewünschten Elemen
ten ergänzen. Und so mancher Hob
bykoch baut sich seine Outdoor
küche einfach selbst. Doch auch er
sollte ein Zuviel an Ausrüstung ver
meiden und die Wege so kurz wie
möglich halten.
Idealerweise wählt man für die Out
doorküche einen wind und wetter
geschützten Platz – am besten gleich
überdacht. So muss man nicht bei
jedem kurzen Regenschauer ins Tro
ckene flüchten. Liegt die Sommer
küche günstig und direkt vor der
Küchentür, kann man alles Nötige
schnell nach draußen bringen. Sind
Koch oder Grillstelle dagegen etwas
Das Frühstück auf der Terrasse
und auch das Abendessen im
Freien: Im Sommer isst man am
liebsten draußen. Wer die Mahlzei
ten auch dort zubereiten kann, hat’s
gut. Wer jetzt mit dem Gedanken
spielt, sich eine Outdoorküche anzu
schaffen, sollte sich zunächst fragen:
Benutze ich sie häufig oder nur ge
legentlich? Wie viel will ich für das
Kochvergnügen ausgeben?
Während sich der eine für die güns
tige Discounterware entscheidet,
liebäugelt manch andere mit einem
maßgefertigten Einzelstück. Edle
Versionen in ausgesuchtem Design
bieten nicht nur Kochstelle, Arbeits
fläche und Spüle, auch Induktions
herde oder Kühlschränke können
stilsicher wie passgenau integriert
werden. Derartige Exklusivvarianten
kosten fast so viel wie eine gute Ein
bauküche. Doch auch der Preis von
bewährten StandardModellen be
läuft sich auf mehrere Tausend Euro.
Die meisten Küchensysteme werden
26 GARTENKULTURFo
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an/A
dobe
Sto
ck
Im Sommer isst man am liebsten draußen. Wer die Mahlzeiten auch
dort zubereiten kann, hat’s gut.
DRAUSSEN KOCHEN
Rollcontainer, Küchenwagen
und mobile Regale
erleichtern die Logistik
Edelstahl
gilt als
unverwüstlich
mehr Platz und je größer die Grillflä
che ist, desto größer ist auch die
Verwendung. Auf einem Gasgrill mit
Seitenbrenner kann man große
Mengen zubereiten – optimal bei
vielen Gästen. Weiteren Kochkom
fort versprechen Temperatur und
Zugluftkontrolle, und bei geschlosse
nem Deckel lassen sich Pizza oder
Kuchen backen. Generell sollte man
beim Kauf eines Gasgrills auf Quali
tät achten: Je hochwertiger und
dauerhafter die verwendeten Mate
rialien sind, desto länger ist die Le
bensdauer des guten Stücks.
Fügt sich schließlich der Essplatz zum
Gesamtensemble von Outdoorkü
che, Haus und Garten, ist der Tisch
groß genug und die Stühle bequem,
wird jede Mahlzeit an lauen Som
merabenden zum wahren Fest. Und
jeder wolkenfreie Grillplatz zur Ster
neküche. Regine Gerst
Wasseranschluss darf man nicht ver
gessen, ihn im Winter vor Frost zu
schützen. Will man überwiegend
Würstchen, Fleisch und Fisch grillen,
reicht ein Kohlegrill völlig aus. Die
typische Rauchbelästigung lässt sich
nicht immer vermeiden. Beim Elek
trogrill kommt sie dagegen erst gar
nicht auf. Zudem ist er leicht zu be
dienen und zu pflegen. Gehoben
ausgestattete Modelle besitzen
einen Pizzastein.
Bei den mittlerweile sehr beliebten
Gasgrills ist die Auswahl groß. Die
fast Alleskönner nimmt man per
Knopfdruck in Betrieb und reguliert
die Brattemperatur mit dem Schalter.
Ein Gasgrill beansprucht in der Regel
sich beispielsweise im Stauraum un
ter der Spüle aufbewahren, ebenso
die Grillkohle lagern oder die Reser
veGasflasche verstauen. Wer den
Platz über der Arbeitsfläche mit Ha
ken und Hängesystemen optimal
nutzt, hat die häufig verwendeten
Utensilien jederzeit griffbereit. So
sind Pinsel, Grillzange, Fleischgabeln
und Metallwender schnell zur Hand
– und noch bevor man den Grill an
wirft. Messer oder Stahlbürste zum
Reinigen der Roste hat man später
auch gleich parat.
Schnell verderbliche Frischwaren wie
Fleisch und Fisch müssen in der Som
merhitze gekühlt und zugedeckt ste
hen. Eine Kühlbox statt eines Kühl
schranks im Freien tut es auch. Wer
Letzteren im Außenbereich anschlie
ßen kann, muss die Steckdose mit
einer entsprechenden Abdeckklappe
sichern. Bei einem fest installierten
witterungsbeständig. Es sollte je
doch bis zu zweimal jährlich mit
einem umweltfreundlichen Öl – vor
zugsweise auf Basis von Leinöl oder
Bienenwachs – eingelassen werden.
Eingehüllt in die mannigfachen Ge
rüche und Düfte des Gartens und
umgeben von Kräutern in Kübeln
und Töpfen wird allein schon die Es
senszubereitung zu einem Genuss.
Auch macht es an der frischen Luft
schlichtweg mehr Spaß als drinnen
im Haus. Je mehr Utensilien draußen
gelagert werden können, umso ent
spannter das Kochen und Brutzeln.
Stauraum und Arbeitsflächen
braucht man daher auf jeden Fall.
Töpfe, Pfannen und Bleche lassen
28 GARTENKULTUR
Die Küche im Garten wird immer beliebter – ist aber auch nicht ganz billig. Foto: Ozgur Coskun/Adobe Stock
Mit Stauraum
ist das Kochen im Garten
viel entspannter
Beim Kauf eines
Gasgrills kommt es auf
die Qualität an
Foto
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ip/A
dobe
Sto
ck
30 GARTENKULTUR
Wildobst erfährt viel Beachtungwegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe
BELIEBTE FRÜCHTE
gärtnerischen Anbau kamen diese
Gehölze nur beschränkt, sie wurden
nach der Sesshaftwerdung des Men
schen aber in Notzeiten und als Heil
pflanzen gesammelt. Heute besinnt
man sich wieder auf die Qualitäten
dieser Früchte, nicht nur aus dem
Blickwinkel einer vielseitigen Ernäh
rung, sondern weil die Gehölze in
der Landschaft wie im Garten eine
wichtige Rolle spielen: Vögel finden
darin Nahrung, Verstecke und ge
schützte Nistplätze, die Blüten er
nähren Insekten, die Sträucher oder
Bäume schmücken mit ihrem Flor,
mit Fruchtbehang oder dank der
bunten Herbstfärbung. Wegen der
erhöhten Nachfrage vermehren die
Baumschulen inzwischen Auslesen,
die sich in bestimmten Regionen als
großfrüchtig, ertragreich oder als
überaus schmackhaft erwiesen ha
ben. Die Wildformen schmecken
nämlich in aller Regel bitter, aromati
schen Geschmack bieten nur Sorten
aus dem Vermehrungsbetrieb.
Wildobst erfährt derzeit viel
Beachtung wegen seiner
wertvollen Inhaltsstoffe. Deren Kon
zentrationen liegen ganz generell
weit über den Werten von bereits
lange kultivierten Obstarten, die
gärtnerisch ausgelesen wurden.
Wildobst enthält hohe Mengen an
Mineralstoffen, Vitaminen (beson
ders Vitamin C und Provitamin A),
Fruchtsäuren und anderen bioakti
ven Stoffen, aber wenig Zucker und
die enthaltenen Geschmacksstoffe
garantieren das vielfältige Aroma.
Dies führt dazu, dass man Wildobst
als sogenanntes Superfood bezeich
net und außerdem gilt es als Delika
tesse.
Auf welche Pflanzen und Früchte
sich die Bezeichnung „Wildobst“ be
zieht, lässt sich nicht exakt abgren
zen. Ganz allgemein sind wild vor
kommende, essbare Früchte ge
meint, die der frühe Mensch als
Jäger und Sammler einst in freier
Natur gesammelt hatte. In den
GARTENKULTUR 31
Schlehe (oben) und Holunder. Foto: LianeM/Khorzhevska/Adobe Stock
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Zum Wildobst zählen viele heimische
Gehölzarten wie die Schlehe
(Schwarzdorn), Schwarzer und Roter
Holunder oder der Weißdorn. Man
rechnet jedoch auch Arten hinzu,
die aus anderen Weltregionen nach
Europa gekommen sind, etwa die
Apfelbeere aus Nordamerika oder
die Scheinquitte aus Fernost. Die
Gojibeere hat in den letzten Jahren
mit ihrem chinesischen Namen viele
Freunde gefunden. Die Art stammt
aus China, hat sich jedoch in Europa
schon seit Langem eingebürgert.
Unter ihrer deutschen Bezeichnung
Gewöhnlicher Bocksdorn besaß die
Frucht nicht dieselbe Attraktivität
wie eine Gojibeere. Ihre elliptischen,
hellroten Beeren reifen im August
oder September. Der Strauch bildet
lange, überhängende, dornige Trie
be. Diese müssen jährlich ausge
dünnt und geschnitten werden.
Eine begrenzte Größe erreicht die
Schwarze Apfelbeere. Der 1,5 bis
zwei Meter hohe Strauch trägt im
Mai zahlreich hübsche weiße Blüten
büschel. Die glänzend schwarzen,
apfelähnlichen Früchte fallen bald
nach der Reife ab oder aber Vögel
naschen sie weg. Die Früchte enthal
ten hohe Konzentrationen an bio
aktiven Stoffen. Der Eisengehalt und
die Saftausbeute sind überraschend
hoch. Wegen des herben Aromas
mischt man die Frucht unter anderes
Obst. Im Herbst schmückt das ziegel
rot gefärbte Laub, das zeitig abfällt.
Die robuste Pflanze stellt kaum An
sprüche an den Boden.
Viele Früchte tragende Sträucher
unserer heimischen Flora wachsen
zu stattlichen Größen heran. Kön
nen sie sich entfalten, bilden sie
herrliche gemischte Hecken. Bei aus
reichend Platz können Haselsträu
cher dominieren, die von Schlehe,
Weißdorn und Kornelkirsche beglei
tet werden. Große Bedeutung für
Insekten hat die Kornelkirsche, weil
sich ihre gelben Blütenbüschel früh
zeitig im Jahr nach den ersten war
men Tagen öffnen. Sie gehören da
mit zu den allerersten Pollenlieferan
ten und ernährt überwinterte Wild
und Honigbienen. Auch von der
Kornelkirsche kennt man großfrüch
tige Auslesen wie „Jolico“ oder „Ka
sanlaka“. Die Steinfrüchte reifen
über einen langen Zeitraum von
August bis September. Im Oktober
schmückt die Kornelkirsche dann
mit orangebraunem Herbstlaub.
Diese mächtigen Sträucher wachsen
meterhoch, Haseltriebe können
sechs Meter lang werden. Doch alle
diese Gehölze lassen sich bei Bedarf
zurückschneiden.
In die Lücken zwischen den hohen
Gehölzen kann man niedrigere
Sträucher wie Berberitze oder Ja
panische Scheinquitte setzen, die
ebenfalls Wildobst tragen. Eine Fel
senbirne braucht am Grund wenig
Platz, weil sie sich an der Basis
schmal entwickelt. Ihre umgekehrt
kegelförmige Gestalt öffnet sich
aber breit nach oben, daher kann
sie nur neben deutlich niedrigeren
Sträuchern stehen. Die Felsenbirne
schmückt mehrmals im Jahr: Zuerst
erscheinen im April die Büschel fragi
ler weißer Blüten vor einem kupfer
braunen Neuaustrieb. Ab Ende Au
gust hängen die kleinen schwarzen
Steinfrüchte an den Zweigen, die
von Vögeln rasch weggepickt wer
den. Spektakulär schmückt der
Strauch im September mit seiner
ziegelroten Laubfärbung.
An trockenen Standorten, wo sich
Obst gewöhnlich nicht gut entwi
ckelt, kann ein Sanddorn stehen.
Der zwei bis drei Meter hohe
Strauch schmückt mit graugrünem
Laub und trägt zwischen Ende Au
gust und Ende September dekorati
ve gelborangefarbene, beerenartige
Steinfrüchte mit außergewöhnlich
hohem VitaminCGehalt.
Viele Rosenarten und unzählige Ro
sensorten tragen große, fleischige
Hagebutten, die ergiebig genug sind
für eine Verwertung. Strauchrosen
schieben ihre mehr oder weniger
stacheligen Triebe zwischen benach
barte Gehölze. Dadurch bilden sie
oft wehrhafte Dickichte, die an der
Grundstücksgrenze eine willkomme
ne Barriere bilden. Lisa Stadler
32 GARTENKULTUR
Wilde Früchte (von oben): Gojibeere, Felsenbirne und Kornelkirsche. Fotos:
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Herrlich gemischte
Hecken aus Haselsträuchern
und Weißdorn
Die Felsenbirne
schmückt
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denen Größen erhältlich; Hersteller New Garden, Farbe Grün, Preis ab 59,95 Euro. 4 Der Hängekorb
Panama ähnelt einem Ei, in dem man gemütlich hin und her schaukeln kann. Korb aus Aluminium
mit Überzug von Kunststoffgeflecht; Hersteller Garden Impressions, Farbe Earl Grey, Preis 449
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12 Der handliche Holzkohlegrill Smokey Joe eignet sich perfekt für unterwegs, ob beim Picknick, am
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3
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98
12
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36 SCHWERPUNKT – GALABAU BW
Die Bedeutung eines schönen Gartensoder einer hübschen Außenanlage
ist nicht zu unterschätzen.
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SCHWERPUNKT – GALABAU BW 37
Wege im Garten sind ein Gestaltungselement. Foto: VGL BaWü
Ein vom Fachmann geplanter Garten behält seinen Charakter über Jahrzehnte. Foto: VGL BaWü
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Hieß es früher Lage, Lage, Lage,
wenn es um den Wert einer
Immobilie ging, muss man heutzu
tage auch noch Garten, Garten, Gar
ten hinzufügen. Der Erholungsfaktor
hinter der Terrassentür oder beim
Blick in eine vom Experten gestaltete
Grünanlage ist mehr wert, als viele
denken – und fördert auch noch die
Gesundheit.
Viele Besitzer, aber auch Immobilien
makler unterschätzen den Einfluss
des Gartens beim Verkauf oder Kauf
einer Immobilie. Die Wertsteigerung
beginnt beim Vorgarten: Dieser ist
die Visitenkarte und der erste Ein
druck für Gäste, Familie und Freun
de. Neben dem ökologischen Auf
trag, den dieses Stückchen Grün
mittlerweile im Zuge des Klima
wandels vor allem in den Städten
hat, ist ein gut geplanter und gleich
zeitig pflegeleichter Vorgarten ein
fröhlicher Willkommensgruß. Er ist
das, was Kaufinteressenten noch vor
dem Betreten des Hauses oder der
Wohnung wahrnehmen.
Ist das Grün lieblos und ungepflegt,
ist der erste Eindruck nicht der beste.
Dabei lassen sich mit einer guten
Planung vom Landschaftsgärtner
herrliche Gartensituationen schaf
fen: ein murmelndes Wasserspiel in
Form eines Quellsteins, bunte, in der
Höhe gestaffelte Staudenbeete, die
wenig Pflege brauchen. Außerge
wöhnliche Solitärgehölze als Hin
gucker hinterlassen ebenfalls einen
nachhaltig positiven Eindruck. Wenn
dann der Weg nicht schnurgerade,
sondern leicht geschwungen, mit
einem passend ausgewählten Belag,
zur Haustür führt, werden das An
kommen und Eintreten zum Genuss.
Stellplätze für Autos, Fahrräder oder
Mülltonnen können durch grüne
Investitionen, wie eine Hecke, ein
Tonnenhäuschen mit Dachbegrü
nung oder ein mit Kletterpflanzen
begrünter Abstellplatz, ausgeblendet
und verschönert werden. Oftmals
stecken hier nur ein paar Tausend
Euro dahinter, doch die erzielte
Kaufsumme steigt durch solche
Maßnahmen teilweise um fünfstelli
ge Beträge.
Ein schöner Garten lässt sofort das
Kopfkino anlaufen. Unser Gehirn
schaltet auf Kindheitserinnerungen
um: romantische Kaffeetafeln un
term Apfelbaum, die Entdeckung
des ersten Molches oder Tagträume
in der Hängematte. Solche Bilder
wecken Begehrlichkeiten und vor
allem Emotionen. Positive Emotio
nen machen eine Kaufentscheidung
einfacher, denn beim Betrachter
stellt sich ein gutes Bauchgefühl ein.
Wer beispielsweise ein älteres Haus
zum Verkauf anbietet, tut gut daran,
einen Landschaftsgärtner vor Erstel
lung des Exposés in den Garten zu
lassen. Allein ein Verjüngungsschnitt
bei älteren Sträuchern, das Entfer
nen von Moos und Wildkräutern,
das Nachpflanzen frischer Stauden
sowie das fachmännische Reinigen
von Platten und Terrassenbelägen
wirken wie ein Jungbrunnen – und
Auch mit Licht kann man in einem Garten Akzente setzen. Foto: VGL BaWü
38 SCHWERPUNKT – GALABAU BW Anzeige
diese Kur zahlt sich aus – mit Sicher
heit. Kaufinteressenten, das zeigen
die Verkaufserfahrungen der Makler,
ziehen vom Zustand des Gartens im
mer ihre Rückschlüsse auf das Haus.
Auch ein Zuviel an versiegelter Flä
che kommt aufgrund der Abwasser
gebühren der Städte und Gemein
den nicht mehr gut an.
Wer von Anfang an in eine durch
dachte Planung mit hochwertigen
Materialien investiert, wie beispiels
weise Natursteinbeläge, schöne Soli
tärgehölze und Staudenmischpflan
zungen, hat einen höheren Wieder
verkaufswert seiner Immobilie – vo
rausgesetzt, der Garten wird über
die Jahre instand gehalten. Selbst
wildromantische Gärten sind ge
fragt, jedoch sollte die ursprüngliche
Grundidee noch erkennbar sein. Das
heißt, es darf grünen und blühen,
aber der Wildwuchs folgt einem
Konzept. Naturbelassen, im Hinblick
auf Lebensraum und Nahrungs
grundlage für Tiere und Insekten,
passt aber eventuell nur zu einer
bestimmten Käuferschicht.
Den Zeitpunkt des Verkaufes sollte
man, falls möglich, ganz bewusst
unter Einbeziehung des Gartenjahres
steuern. Wenn im Frühling die Zwie
belblumen für erste Farbtupfer sor
gen oder sogar noch die üppige Zier
kirsche blüht, weckt der Garten defi
nitiv mehr Emotionen als an einem
grauen, tristen Wintertag ohne Far
be. Auch der Herbst mit seinen feuri
gen Rot, Orange und Gelbtönen ist
ein leuchtendes Verkaufsargument,
das den Interessenten womöglich et
was tiefer in die Tasche greifen lässt.
Von allzu auffälliger Gartendekora
tion, die unter Umständen nicht
mehr zu den aktuellen Trendfarben
und themen passt, sollte man sich
besser verabschieden. Über Ge
schmack lässt sich bekanntlich strei
ten. Muss das Objekt im Winter an
den Mann oder die Frau gebracht
werden, so weckt vielleicht ein
Schneemann mit Karottennase und
Kohleaugen die sonst schwer ver
mittelbaren Kindheitsträume, sprich
Kaufemotionen.
Mit diesem Wissen lässt es sich gu
ten Gewissens in die Neuanlage
eines Gartens investieren. Ein ästhe
tisches Gartendesign lebt von einer
planerischen Grundstruktur, die
über Jahrzehnte besteht. Gelände
modellierungen mit Erde und Mau
ern schaffen Räume zum Wohlfüh
len. Grüner Sichtschutz, der die un
erwünschte Kulisse der Nachbar
grundstücke ausblendet, ist auch
nach Jahrzehnten Gold wert. Einge
zogene Leerrohre, die nachträglich
Strom und Wasser an verschiedene
Stellen des Gartens liefern, zeugen
von überlegter Planung und machen
bei der Nutzungsanpassung des
Grüns vieles einfacher und günstiger.
Wer bereits bei der Neuanlage be
rücksichtigt, dass aus dem Sandkas
ten einmal ein Teich wird oder die
Spielwiese später einem Schwimm
teich weichen soll, ist gut bedient,
dies von Anfang an mit einem Land
schaftsgärtner durchzusprechen.
Qualitativ hochwertige Materialien
bewähren sich über einen langen
Zeitraum und sind deswegen nach
haltig und ökologisch. Für mehr Ge
nusszeit im eigenen Garten sorgen
fleißige Helferlein wie automatische
Bewässerungsanlagen, Mähroboter
und eine perfekt inszenierte Garten
beleuchtung.
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SCHWERPUNKT – GALABAU BW 39Anzeige
Neben der Gestaltung von öf
fentlichen Parkanlagen, Haus
gärten sowie Spiel und Sportflächen
legen Landschaftsgärtner Schwimm
teiche an, pflastern Wege und Plät
ze, bauen Terrassen und Treppen
und pflanzen Stauden und Gehölze.
Auch die Dach und Vertikalbegrü
nung gehört zum Berufsbild der
Landschaftsgärtner. Selbst wenn es
um Biotope und Renaturierungen
von Flüssen und Landschaften geht,
sind sie dafür zuständig. Ihr Wissen
und ihre Kreativität in den Bereichen
Holz, Beton und Naturstein sowie
Pflanzen ist enorm groß. Da Städte,
Gemeinden, Unternehmen und Pri
vatpersonen immer mehr Wert auf
nachhaltige, ästhetisch gestaltete
grüne Außenflächen legen, sind die
Zukunftsaussichten für Landschafts
gärtner ausgezeichnet.
Wer Lust hat, diesen motivierten Ju
gendlichen bei ihrer Arbeit über die
Schulter zu schauen, ist beim Land
schaftsgärtnerCup am 17. April –
dem Eröffnungstag der Bundesgar
tenschau Heilbronn – genau richtig.
Hier messen sich die besten Auszu
bildenden aus BadenWürttemberg
in einem eintägigen Wettbewerb.
Innerhalb einer vorgegebenen Zeit
spanne bauen sie einen Garten nach
Plan. Eine ExpertenJury bewertet
dabei nicht nur das fachliche Kön
nen, sondern auch die Arbeitssicher
heit sowie die Teamfähigkeit.
Die Gewinner dürfen dann als ba
denwürttembergische Meister beim
bundesweiten Landschaftsgärtner
Cup am 20./ 21. September ihr
Bundesland vertreten und kämpfen
ebenfalls auf der Bundesgartenschau
um den Titel des deutschen Meis
ters. In der Zeit zwischen diesen
Wettkämpfen zeigen die Land
schaftsgärtner aus dem Ländle in
verschiedenen Kursen der Überbe
trieblichen Ausbildung, die norma
lerweise in Heidelberg stattfinden,
ihr grünes Können. Hier wird Ver
messung gelehrt, Mauerbau prak
tiziert, ein Staudenbeet gepflanzt
oder auch ein Teich angelegt.
Der Ausbildungsberuf des Landschaftsgärtnersist ungeheuer vielfältig
KREATIV UND VIELFÄLTIG
Stein ist ein wichtiges Material bei der Gestaltung von Gärten. Foto: VGL BaWü
Landschaftsgärtner ist ein abwechslungsreicher Beruf. Foto: VGL BaWü
40 SCHWERPUNKT – GALABAU BW Anzeige
wie eine große Bühne, die der Be
trachter von einem erhöhten Podest
mit Strandkörben und bunten Liege
stühlen genießen darf. Typische
Ufervegetation, Verlandungszonen,
kleine bepflanzte Inseln und Land
zungen zeigen die Vielfalt dieses
vom Wasser geprägten Dreiländer
ecks. Dank riesiger Spiegel bekommt
die gesamte Szene eine unglaubliche
Tiefe, durch die am Horizont die
Alpen blitzen – ein typisches Panora
ma am See und zugleich der Hinweis
auf die Landesgartenschau 2020 in
Überlingen.
Quadratisch präsentieren sich die
„Gartenwelten“ des Unteren Ne
ckars und machen hiermit ganz be
wusst auf die Bundesgartenschau
2023 in der QuadrateStadt Mann
heim aufmerksam. Ein Wasserspiel,
in Anlehnung an den Wasserturm
Mannheims, bildet das Zentrum.
Von hier aus gelangt der Besucher
zu verschiedenen einladenden Plät
zen mit schattigen Sitzgelegenhei
ten. Eine durchgehende Pflanzfläche
unterbricht diesen praktischen
„Quadratismus“ und bringt mit ihrer
Blütenkomposition sowie der raffi
nierten Terrassierung einen bunten
Vorgeschmack auf das Gelände der
zukünftigen BUGA.
Modern und innovativ präsentiert
sich der Stutengarten der Stuttgarter
und zeigt so den Facettenreichtum
rund um die Landeshauptstadt. Vie
les ist neu und in die Zukunft ge
dacht. Das schwarze Pferd im Stadt
wappen inspirierte auch die Land
schaftsgärtner: Nun steigt das Ross
in Heilbronn inmitten einer Gräser
Gärten machen das Leben le
benswert, das zeigt das Areal
der badenwürttembergischen Land
schaftsgärtner auf der Bundesgarten
schau (BUGA) in Heilbronn auf rund
8000 Quadratmetern. Sechs Regio
nen präsentieren hochwertigste Ge
staltungsideen in ihren „Gartenwel
ten“ zwischen dem Forum Heilbronn
und dem Haus der Landschaft. Hier
warten Inspirationen für alle Sinne.
Zur Eröffnung am 17. April zeigen
sich die „Gartenwelten“ bereits im
bunten Blütenkleid.
Wie gepflanzte Bilder aus den unter
schiedlichen Regionen BadenWürt
tembergs, so präsentieren sich die
„Gartenwelten“. Ungewöhnliche
Formate und Materialien schaffen im
Ausstellungsbeitrag der EnzGärtner
ein außergewöhnliches Spannungs
feld. Die Enz – fließend, ruhig, be
wegt und anmutig – steht ganz im
Mittelpunkt der Gestaltung. Vom
EnzUrsprung, symbolisiert durch
eine Wasserwand, bis über die leise
und am Ende verschwindende Enz
kann der Besucher hier am stilisier
ten Fluss entlangwandeln, sich im
Schatten eines Solitärgehölzes im
Senkgarten ausruhen und seinen
Blick bis auf die organisch geformte
Holzterrasse über den See schweifen
lassen. Schwere Materialien korres
pondieren gekonnt mit der Leichtig
keit pflanzlicher Arrangements.
Den besonderen Charakter der Bo
denseeregion fängt der Beitrag der
Landschaftsgärtner aus dem Raum
BodenseeOberschwaben gekonnt
ein. Die im Kleinformat geschaffene
Landschaft rund um den See wirkt
Sechs Regionen präsentieren sich mit inspirierenden Gestaltungsideen auf der Bundesgartenschau Heilbronn
GARTEN PUR
Vielfältige Bundesgartenschau. Fotos: VGL BaWü
SCHWERPUNKT – GALABAU BW 41Anzeige
Ein Teil des BundesgartenschauGeländes in Heilbronn. Foto: BUGA Heilbronn 2019 GmbH
landschaft und steht für die Verbin
dung von Wirtschaftsdynamik und
Gartenkunst. Den exakt geformten
Weg begleitet ein schmaler Wasser
lauf. Und so wandelt der Betrachter
über bunte Pflanzbänder, schmale
Reihen von Gräsern, Stauden und
Rasen sowie unter ganz besonderen
Gehölzen. Treffpunkt ist die Terrasse
aus Travertin, überdacht von einem
futuristischen Pavillon.
Ländlich, innovativ und mit großem
Erholungswert ausgestattet, das ist
die „Gartenwelt“ des Nordschwarz
waldes. Die Materialauswahl für die
sen Garten wurde unter ökologi
schen, nachhaltigen und qualitativ
sehr hochwertigen Gesichtspunkten
getroffen. Hierdurch entsteht eine
Symbiose aus Luxus und Ökologie.
Das Flachdach des eingeschossigen
Gebäudes dient als Wohnzimmer im
Grünen. Von hier aus kann der Besu
cher den Blick über den Pool, das
satte Grün des Schwarzwaldes und
die weiße Blütenwelt ausgewählter
Stauden und Gehölze genießen. Mit
recycelbaren und umweltfreundli
chen Materialien stellen sich die Gar
ten und Landschaftsbaubetriebe
ganz bewusst den Herausforderun
gen der Zukunft.
In der „Gartenwelt“ der Region
Franken steht die Wasserlandschaft
inmitten einer raffiniert inszenierten
Gehölzpflanzung für die Transfor
mation der Natur in eine äußerst
kreative Gestaltung. Trotz der un
konventionellen Kombination aus
Hartriegeln, Magnolien, Naturstein
und rohen FichtenKanthölzern wirkt
der Gartenraum absolut natürlich,
und zwar auf eine sehr selbstver
ständliche Art und Weise. Großfor
matige helle Muschelkalkplatten und
Holzdielen schweben über der Pflan
zung und dem Wasser und ermögli
chen ein achtsames Beschreiten. So
wird der Besucher innerhalb dieser
kunstvoll geschaffenen Waldatmo
sphäre zum leisen Betrachter der Na
tur. Ein dichter Saum ausgewählter
naturnaher Stauden wie Fingerhut,
Anemonen, Iris, Funkien und Stern
dolden verzahnt sich in Ufernähe
perfekt mit der Wasserfläche des
Teichs, in welchem sich Teile des
Gartens und des Himmels spiegeln.
Den Trend, draußen zu leben und zu
kochen, greift die „OutdoorKüche“
mit einem entsprechend genussvol
len Programm auf. Wer zwischen all
den Highlights eine Pause braucht,
nutzt die „Chill Zone“ vor der Ju
gendherberge. Im Informationspavil
lon „Haus der Landschaft“ berät ge
schultes Fachpersonal die Besucher
kompetent zu allen Fragen rund
um das Thema Garten. Höhepunkte
des vielfältigen Veranstaltungspro
gramms sind die Vorträge von Fern
sehgärtner Volker Kugel. Er wird
mehrfach bei der immer dienstags
um 18.30 Uhr stattfindenden Vor
tragsreihe „GArtenAktuell“ sein
vielfältiges Wissen rund um den
Hausgarten preisgeben.
Die Experten des Garten und Land
schaftsbaus übernehmen die weite
ren Termine und referieren zu aktuel
len Gartenthemen. Dabei geht es
um Obstbaumschnitt, altersgerechte
Gartenarchitektur, begrünte Dächer
und Fassaden, aktuelle Trends wie
Kochen, Grillen und Backen im Gar
ten, moderne Staudenmischpflan
zungen oder um wertvollen Garten
kompost, dem schwarzen Gold blü
hender Gärten.
Vortragsprogramm unter:
www.galabaubw.de/buga2019.aspx
GALABAUVERANSTALTUNGSKALENDER
In diesem Jahr gibt es an folgen
den Terminen zauberhafte Gär
ten zu bestaunen:
17. April bis 6. Oktober:
Bundesgartenschau Heilbronn
17. April: Landschaftsgärtner
Cup, BUGA Heilbronn
25. bis 28. April:
Garten Outdoor Ambiente, Mes
se Stuttgart
10. Mai bis 20. Oktober:
Remstal Gartenschau
20. und 21. September:
Deutsche Meisterschaften
Parkhauses. Anstatt Autos gibt es
dort eine grüne Oase. Die Aktiven,
die säen, gießen und ernten, sind
Büroangestellte, Wohngemeinschaf
ten, Kindergartenkinder, Senioren
und Familien. Die Idee dazu hatten
erneut Kreative, die den Projektraum
Ebene 0, der sich ebenfalls auf der
ParkEbene befindet, seit Jahren mit
Veranstaltungen bespielen.
Alle drei Projekte werden von der
Stadt Stuttgart gefördert, die sich
Urban Gardening seit rund vier Jah
ren auf die Fahne geschrieben hat.
Die Stelle von Larissa Eißler, die beim
Amt für Stadtplanung und Stadt
erneuerung angesiedelt ist und spe
zifisch für das urbane Gärtnern und
das kommunale Grünprogramm zu
ständig ist, ist bundesweit einzig
artig. „Ziel ist es, die Stadt grüner zu
machen und bürgerschaftliches En
gagement sowie gesellschaftliches
Miteinander zu fördern“, sagt Eißler.
Sie berät die Gruppen und hilft ih
nen etwa bei Fragen des Versiche
rungsschutzes. Außerdem vermittelt
sie die zweckgebundenen Zuschüs
se, die die Stadt für das urbane
Gärtnern zur Verfügung gestellt hat.
Mittlerweile sind bei ihr rund 40 Pro
jekte registriert. Eva Maria Schlosser
feln und Salat. Dabei bevorzugen die
Gärtner alte Obst und Gemüsesor
ten. Mitmachen kann jeder gegen
eine geringe Jahresgebühr. Auf der
Internetseite ist das Projekt als „eine
bunte Mischung aus Studierenden,
jungen Familien, Einwanderern und
Arbeitern mit unterschiedlicher Her
kunft wie China, Türkei, Italien so
wie aus den unterschiedlichsten Tei
len Deutschlands“ beschrieben. Was
alle verbindet, ist „die Lust auf Erde,
Pflanzen und schmutzige Hände,
sprich die Leidenschaft fürs Gärtnern
und der Wille zur Gestaltung unserer
Umwelt“.
Menschen zusammenbringen und
sich von der Natur inspirieren lassen
ist auch der Antrieb von Annik Ai
cher, Initiatorin von Maries Guter
Stube am Traubenplätzle im Stutt
garter Westen. Neben ihrem Gara
genmuseum hat die Kunsthistorike
rin riesige Holzzuber aufgestellt.
Dort wachsen Tafeltrauben sowie
Küchenkräuter. Es ist der Mittel
punkt von Nachbarschaftstreffen
und anderen Veranstaltungen.
Räumlich eher abgehoben findet
sich der Gemeinschaftsgarten Ebe
ne 0 über den Dächern der Stadt,
auf dem obersten Deck des Züblin
Auch der Stadtacker an den Wagen
hallen in Stuttgart, Veranstaltungsort
und Arbeitsstätte von Künstlern, ist
ein befristetes Projekt. 2012 wurde
dort ein Gelände, auf dem sich ehe
mals das Ausbesserungswerk der
Bahn befand, dekontaminiert. Die
brach liegende Fläche brachte als
bald die Kreativen in der Nachbar
schaft auf die Idee, sie mit Leben zu
füllen. Bei einem Festival wurde der
Boden dazu bereitet. Engagiert und
involviert waren nicht nur die Künst
ler, sondern auch Studierende, Land
schaftsarchitekten, die Pächter der
Flächen, Unternehmen und die Uni
Hohenheim. Letztere stellte das
Saatgut, die Unternehmen brachten
Erde zum neuen Stadtacker und
Maschinen zum Einsatz.
Irgendwann in nicht allzu ferner Zeit
soll auf dem Gelände ein neues
Wohnquartier entstehen. Bis dahin
aber wird die Fläche bewirtschaftet.
Mittlerweile sind dort mehr als 80
urbane Gärtner aktiv. Angebaut wer
den Tomaten und Kürbisse, Kartof
Stadtacker Wagenhallen, Ebene 0
und Maries Gute Stube – die Na
men der Stuttgarter Projekte sind
illuster, ihrer Vielfalt scheinen keine
Grenzen gesetzt. Es gibt interkultu
relle Gärten, Nachbarschaftsgärten,
Selbsternteprojekte, Stadtteilgärten
in Hinterhöfen, Guerilla Gardening
auf brach liegenden Flächen und
mobile urbane Landwirtschaftspro
jekte. Ihnen gemeinsam liegt die
Idee vom städtische Garten als Platt
form zugrunde für Themen wie
Stadtökologie und Stadtplanung,
Ernährung und Selbstversorgung,
Naturschutz und Sortenerhalt.
Außerdem fungiert der urbane Gar
ten als Treffpunkt für nachbarschaft
liches Miteinander, lokalen Wissens
transfer und interkulturellen Aus
tausch. Und der wird auch im Inter
net rege wahrgenommen, auf Seiten
von Netzwerken wie Die Urbanisten,
Anstiftung oder Urbane Oasen.
Auch dort geht es nicht allein um
Anbaumethoden, Hochbeete oder
Permakultur, sondern um das Ver
markten eigener Produkte, um
Upcycling und Stadtentwicklung.
Manche Gärten sind als Dauer
einrichtung gedacht, andere auf
Zwischennutzung angelegt.
42 GARTENKULTURFo
to: S
tutt
gart
Mar
ketin
g
MITTEN IN DER STADTUrban Gardening ist ein Trend.
Stuttgart fördert Initiativen.
Bis zur Bebauung
bleibt die Fläche
ein Garten
����� ������� ��� ������
��� ���� �����������Hedelfinger Str. 54 · 70327 Stuttgart
��� ���� ����������������������Nikolaus-Otto-Str. 20 · 70771 Leinfelden-Echterdingen
��� ���� ���������������Stuttgarter Str. 17 · 70469 Stuttgart
��� ���� ���������������Am Stellwerk 4 · 70197 Stuttgart
��� ���� ��������Friedrich-List-Straße 5 · 71364 Winnenden
��� ���� ���������Ziegeleistraße 2 · 71332 Waiblingen
��� ���� ���!�������Steinbeisstraße 12 · 71636 Ludwigsburg
��� ���� ������������Mahdentalstraße 78 · 71065 Sindelfingen
��� ���� ������"�����������Schwieberdinger Str. 224 · 70435 Stuttgart
��� ���� ��������Römerstraße 7-9 · 71229 Leonberg
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einen großen Pflanzabstand, damit
sie sich gut entwickeln.
Damit im Sommer Hummeln die Be
stäubung von Fruchtgemüse besor
gen und Schwebfliegen eine Blatt
lausplage verhindern, sind Blüten im
März und April nötig, wenn die über
winterten Insekten hervorkommen.
Frühzeitig im Jahr blühen bereits eini
ge Stauden, das sind krautige Pflan
zen, die über mehrere Jahre am sel
ben Ort wachsen. Oberirdisch sterben
sie im Winter ab. Stauden spielen
eine wichtige Rolle bei der Gestaltung
von Beeträndern. Die dauerhaften
Gewächse kommen mit den dortigen
trockeneren Verhältnissen gut zurecht
und sie halten den Boden bedeckt.
Polster von Primeln oder Vergissmein
nicht blühen aber bereits im April. Sie
bilden bereits zeitig im Jahr eine Gir
lande am Beetrand, zu einer Zeit,
wenn noch kaum Gemüse im Freien
wächst. Dekorative Bänder am Beet
rand formen auch die immergrünen
Bergenien, die ihre Blätter im Winter
behalten. Bergenien wirken mit ihren
großen, fleischigen Blättern sehr
üppig und sie tragen bereits im
März Blüten. Sie kommen mit Böden
jeder Art und mit jedem Standort
zurecht. Lisa Stadler
men neben Kartoffeln und Kohl er
höhen den Ertrag. Als unverzichtbar
im Gemüsebeet gilt der Borretsch.
Seine klarblauen Blüten erscheinen
den ganzen Sommer über und sind
exzellentes Futter für Insekten. Bor
retsch soll zudem Kohl vor Schädlin
gen schützen. Einmal angesät, ver
samt sich Borretsch Jahr für Jahr.
Etwas Planung verlangen zweijähri
ge Zierpflanzen: Sie keimen im ers
ten Jahr und entwickeln eine Blatt
rosette. Erst nach dem Winter bilden
sie einen hohen Blütenstand. Zu den
Zweijährigen zählen einige Blumen
des Bauerngartens: Goldlack blüht
bereits im April, die Bartnelke und
die MarienGlockenblume dagegen
im Mai, ab Juni zeigt der Muskatel
lerSalbei seine mächtigen Blüten
stände mit unzähligen weißrosa Blü
ten über auffälligen, rosa gefärbten
Hochblättern. Sie alle versamen sich
nach der Blüte. Die Sämlinge müssen
erstarken, damit sie im Folgejahr blü
hen können. Daher sollte man ein
Stück eines Beetes für solche zwei
jährigen Gewächse reservieren. Sind
sie bis zum Frühherbst herange
wachsen, kann man sie danach an
die Stelle setzen, wo sie im nächsten
Jahr blühen sollen. Sie brauchen
sie bringen für eine Weile bunten
Schmuck, lassen aber die Beetge
staltung für die nächsten Jahre of
fen. Von vielen einjährigen Blüten
pflanzen ist eine konkrete Abwehr
wirkung gegen Schädlinge oder
Krankheiten bekannt. Kapuziner
kresse setzt man traditionell unter
Baumscheiben, weil sie vor Blattläu
sen, Apfelblattsauger und Blutläusen
schützen soll. Außerdem lockt Kapu
zinerkresse die Schwarze Bohnenlaus
an, sie dient so als Fangpflanze für
den Schädling. Vielfach nachgewie
sen ist die Schutzwirkung der Ge
wöhnlichen Studentenblume vor Fa
denwürmern, die über den Boden
Gemüsewurzeln befallen. Sie soll To
maten, Kohl, Kartoffeln und Erdbee
ren gleichfalls vor Virenbefall schüt
zen. Es hat sich bewährt, Studenten
blumen zwischen Gemüse zu setzen.
Auch die Ringelblume wirkt einem
Besatz durch Fadenwürmer ent
gegen, sie fördert insgesamt die Bo
dengesundheit und gilt dadurch als
wertvolle Gründüngung. Ringelblu
Im Bauerngarten und in den viel
bewunderten herrschaftlichen Kü
chengärten wuchsen immer zahlrei
che blühende Zierpflanzen zwischen
Obst und Gemüse oder am Rand der
Beete. Die Blumen lockten Insekten
in den Garten, die dann die Bestäu
bung von Blüten sicherstellten und
folglich den Ertrag erhöhten. Bei den
unzähligen Arten finden sich auch
räuberische Insekten, die Pflanzen
schädlinge vernichten. So verhindern
blühende Gewächse im Nutzgarten
die übermäßige Vermehrung von
Schädlingen und Krankheiten.
Für einen belebten Garten und um
gesundes Wachstum zu ermögli
chen, sollte möglichst früh und mög
lichst spät im Jahr etwas im Garten
blühen: Schneeglöckchen, Winterlin
ge, Christrosen und Krokusse versor
gen überwinterte Bienen. Während
der Wachstumszeit liefern viele Blü
ten Pollen und Nektar, doch im Ok
tober blühen nur noch wenige Arten
wie Astern, HerbstAnemonen,
PrachtSedum oder Dahlien.
Unentbehrlich erscheinen die Ein
jährigen, die in einem Jahr blühen,
Samen verteilen und dann abster
ben. Mit ihnen lassen sich Lücken
in den Beeten problemlos schließen,
Foto
: Ing
o Ba
rtus
sek/
Ado
be S
tock
44 GARTENKULTUR
Blumen zwischen Gemüse schützen vor Krankheiten
und Schädlingen
GUTE NACHBARN
Kartoffeln, Kohl und
Ringelblumen
sind ein gutes Team
46 SCHWERPUNKT – FRÜHJAHRSMESSEN Anzeige
Foto
: sci
ence
pho
to/A
dobe
Sto
ck
Schaugärten stehen im Mittelpunkt der Garten Outdoor Ambiente vom
25. bis 28. April
LEBENDIGEGÄRTEN
Erhaltung und nachhaltige Nut
zung der biologischen Vielfalt
gelten gehören zu den wichtigsten
Grundlagen für das menschliche
Wohlergehen. Als weitaus größte
Gefahr für die biologische Vielfalt
wird die Zerstörung und Zerstücke
lung von Lebensräumen gesehen.
Aus diesem Grund kommt Grün
anlagen wie Parks und Gärten eine
immer entscheidendere Rolle zu.
Grund genug, dass sich die Messe
Garten Outdoor Ambiente (25. bis
28. April 2019) diesem wichtigen
Thema eingehend widmet. „Jeder
Einzelne ist aufgefordert, seinen Teil
dazu beizutragen, um den dramati
schen Rückgang an Biodiversität im
Land zu stoppen“, erläutert Guido
von Vacano, Mitglied der Geschäfts
leitung, das Engagement der Messe
Stuttgart für diesen Schwerpunkt.
Zu Recht.
Deutschland ist Lebensraum für et
wa 48 000 Tierarten sowie 25 000
Pflanzen und Pilzarten. Etliche da
von haben in Mitteleuropa ihren
Verbreitungsschwerpunkt oder
kommen sogar nur hier vor. Durch
menschliche Eingriffe sind viele die
ser Arten inzwischen selten gewor
den, einige sogar ausgestorben. Mit
dem Verlust der Biodiversität gehen
wichtige Bestandteile der hiesigen
Ökosysteme unwiederbringlich ver
loren.
Daher wurden die diesjährigen
Schaugärten unter das Motto „Le
bendige Gärten“ gestellt. „Leben
dig“ im wahren Sinne des Wortes,
denn in den vergangenen Jahren
habe sich teilweise ein Gartentyp
durchgesetzt, in dem „sich nichts
wiederfindet, was wir uns früher
unter einem Garten vorgestellt ha
ben“, sagt von Vacano. Gemeint ist
der Kies/Steingarten, der häufig mit
dem Zusatz „pflegeleicht“ versehen
sei. Diese Gärten seien durch eine
sparsame Bepflanzung und eine aus
geprägte Gestaltungsarmut gekenn
zeichnet. „Die Böden verarmen, Tie
re und Pflanzen verlieren ihren Le
bensraum, die Siedlungslandschaft
wird ästhetisch wertlos und nicht
zuletzt verlieren auch wir an Lebens
qualität.“ Die Garten Outdoor Am
biente will daher mithilfe der „Le
bendigen Gärten“ Lösungen anbie
ten und die Gartenbesitzer zum
Umdenken bringen. Zusammen mit
Betrieben des Verbands Garten,
Landschafts und Sportplatzbau Ba
denWürttemberg als ideellem Trä
ger der Messe werden diese Schau
gärten in der AlfredKärcherHalle 8
vorgestellt. Ins Rennen um die Gunst
der Besucher gehen sechs Beispiele,
welche die Gartenbaubetriebe von
Michael Kupka, Stephan Meier,
Benedikt Schradi, Björn Schmidt,
die Landwirtschaftliche Schule Stutt
gartHohenheim und die Firma Gar
tenfrosch vorstellen.
Am MesseSonntag wird der Publi
kumspreis für den schönsten Garten
vergeben. Ihre Bandbreite reicht von
Kunst, Design, Kulinarik und Well
ness über Nostalgie pur und modern
gestaltete Gartenräume bis hin zu
Gärtnern auf kleinstem Raum. Zu
dem zeigt der Verband an seinem
Beispiel, wie der „Ideenraum Gar
ten“ in Zukunft aussehen kann.
Und Auszubildende im Garten und
Landschaftsbau der Landwirtschaft
lichen Schule StuttgartHohenheim
präsentieren sich zum ersten Mal
mit einem eigenen Schaugarten, in
dem Holzfindlinge zwischen bunten
Pflanzflächen verbaut werden. Die
Insekten wird es freuen.
Vor Kurzem haben es die Bürgerin
nen und Bürger in Bayern vorge
macht, indem sie für einen wirksa
meren Schutz der Artenvielfalt und
die Förderung einer naturnahen
Landwirtschaft auf die Straße gin
gen. Ein klares Signal, das vom Aus
gang des Volksbegehrens „Artenviel
falt – Rettet die Bienen!“ ausgeht.
Wissenschaftliche Studien belegen,
dass nicht nur in Bayern immer mehr
Tier und Pflanzenarten vom Aus
sterben bedroht sind. Besonders be
troffen sind dabei die Insekten, die
unter anderem für das Überleben
der Menschheit als Bestäuber von
Nahrungspflanzen existenziell wich
tig sind. In Deutschland sind knapp
50 Prozent aller Bienenarten be
standsbedroht oder bereits ausge
storben, mehr als 75 Prozent aller
Fluginsekten sind nicht mehr da, die
Bestände an Schmetterlingen sind
stark zurückgegangen. Gefährdet
sind insbesondere die Wildbienen.
Unter den Insekten gelten sie als die
wichtigsten Pflanzenbestäuber. „Es
ist eine Kombination von vielen Fak
toren, die zu einem Verlust von bis
zu 80 Prozent der Biomasse an In
sekten geführt hat“, sagt Dr. Hannes
Aromatische Kräuter für den eigenen Garten. Foto: Messe
Sortenvielfalt. Foto: Messe
Publikumspreis
für den
schönsten Garten
SCHWERPUNKT – FRÜHJAHRSMESSEN 47
48 SCHWERPUNKT – FRÜHJAHRSMESSEN Anzeige
Eine Frage des richtigen Werkzeugs. Foto: Messe Stuttgart
Artenschutz ist wichtig. Foto: K. Thalhofer/Adobe Stock
Petrischak, als Biologe für den Ge
schäftsbereich Naturschutz bei der
HeinzSielmannStiftung zuständig.
Was kann man dagegen tun? „Man
soll viele verschiedene früh, mittel
und spätblühende Pflanzen säen“,
sagt der Experte, „damit wird der
,Wildbienentisch‘ vom Frühjahr
bis in den späten Herbst gedeckt
und hält ein großes Nahrungsange
bot bereit, denn viele Wildbienen
arten sind auf bestimmte Pflanzen
und deren Pollen spezialisiert.“ Blü
hende Kräuter wie Rosmarin, Thy
mian, Salbei und Oregano seien
ebenfalls wildbienenfreundliche
Pflanzen.
Auch Nistplätze und Baumaterial
würden den Insekten helfen. „Wild
bienen brauchen offene Bodenstel
len, sandige Flächen, Totholz oder
Trockenmauern in besonnter Lage“,
erklärt Petrischak. „Als Baumaterial
nutzen sie Lehm, Sand, Erde, kleine
Steinchen, Holzschnipsel, Pflanzen
material oder Harz.“ Hierfür könne
man zu Hause viel tun. Zum Beispiel
auf dem Balkon oder im Garten Nist
plätze für Wildbienen anbieten. Ideal
seien Wildbienenhotels oder natür
liche Nisthilfen wie Totholz oder
Markstängel. Diese sollten trocken,
sonnig und in der Nähe von bienen
freundlichen Pflanzen liegen, da
Wildbienen oft nur einen Flugradius
von einigen Hundert Metern hätten.
Petrischak zufolge sollte man nicht
nur bei Grün und Freiflächen, son
dern auch bei der Planung von Ge
bäuden die Bedürfnisse von Tieren
berücksichtigen. So würden nicht
nur neue Lebensmöglichkeiten für
stadtbewohnende Tiere geschaffen,
sondern auch neue Formen der Na
turerfahrung für die Menschen in
ihrem Wohnumfeld. Das sei das
wichtigste Ergebnis von „Animal
Aided Design“, einer Planungs
methode, die helfen soll, die Bedürf
nisse von Wildtieren besser in die
Planung von Gebäuden und Grün
flächen zu integrieren. Die Präsiden
tin des Bundesamts für Naturschutz,
Prof. Beate Jessel, nennt als Beispiel
„Nisthilfen für Mauersegler, die in
die Fassaden von Gebäuden inte
griert sind, nektarreiche Pflanzungen
für Schmetterlinge oder schützende
Gehölze für Singvogelarten“.
Auch für die SlowFoodBewegung
hat der Artenschutz oberste Priori
tät. Weltweit war sie nach eigenen
Angaben die erste mitgliederbasierte
Organisation, die beim Schutz der
biologischen Vielfalt über den Tier
schutz hinausging. Dabei vertritt sie
den Standpunkt, dass biologische
Vielfalt auch die Biodiversität in der
Landwirtschaft und bei Lebensmit
teln umfasse. Ursula Hudson, Vorsit
zende von Slow Food Deutschland,
stellt unmissverständlich fest: „Es
geht in großen Bereichen unserer
Landwirtschaft um immer mehr und
immer schneller produzierte Lebens
mittel. Auch die europäische Agrar
politik setzt auf Massenproduktion
mit einem immensen Wasserver
brauch, einem immer höheren Ein
satz von Dünger und Pestiziden,
die zum Insektensterben führen.“
Solange man Landwirtschaft aber
genauso denke und plane wie den
Autobau oder ähnliche Industrie
zweige, sei eine Veränderung nicht
umsetzbar. „Daher ist es für Slow
Food grundlegend, Lebensmittel
produktion im Sinne kultureller und
politischer Nachhaltigkeit zu den
ken.“ Besucher der Frühjahrsmessen
können sich davon auf dem Markt
des guten Geschmacks in den Hal
len 3 (JacquesLannersHalle) und 5
selbst ein Bild machen.
Das internationale Projekt der Slow
FoodStiftung für Biodiversität schüt
ze und fördere traditionelle Nutztier
rassen, Kulturpflanzen und Lebens
mittel, die vom Verschwinden be
droht seien. Neben den positiven
Auswirkungen artenreicher Öko
systeme auf die Bodenfruchtbarkeit,
Bienen und die Tierwelt generell,
gehe der Erhalt der biologischen
Vielfalt eng einher mit dem Erhalt
traditioneller Kulturlandschaften,
Verarbeitungstechniken und dem
kulturellen Erbe einer Region. Zum
Beispiel sei der Luikenapfel, einst die
meistverbreitete Sorte in Württem
berg, in den Streuobstwiesen selten
geworden. Um seine Erhaltung zu
fördern, hat ihn Slow Food in die
Arche des Geschmacks aufgenom
men. „Er ist ein wesentlicher Be
standteil der schwäbischen Most
kulturgeschichte“, sagt Hudson.
„Mit der Arche des Geschmacks
stellt sich Slow Food diesem Trend
aktiv entgegen.“ Die Artenvielfalt sei
das Immunsystem unseres Planeten.
Diese Vorlage nimmt der Landes
verband der Gartenfreunde Baden
Württemberg gern auf und bietet
auf der Messe Mitmachaktionen
zum Thema Artenvielfalt im eigenen
Garten. Im Workshop „Fleißige Bie
nen“ werden Kerzen gerollt und Bie
nensaatgut zusammengestellt. Auch
die Obst und Gartenbauvereine aus
Stuttgart und Esslingen zeigen in Sa
chen Artenvielfalt Flagge. Man habe
sich das Ziel gesetzt, Gartenkultur zu
fördern und die Landschaft nachhal
tig zu bewahren. Dazu engagieren
sich die Vereine für den Erhalt der
Kulturlandschaft, insbesondere für
den Streuobstbau. Samenhändler
wie die Firma Fetzer aus Gönningen
oder Thysantos aus Oyten sind mit
ihren insektenfreundlichen Sommer
blumenmischungen, speziell für
Schmetterlinge und Bienen, auf der
Garten Outdoor Ambiente präsent.
Einen Schritt weiter geht die Firma
Pollinature mit Sitz in Konstanz.
„Wir sind der führende Anbieter von
einheimischen Mauerbienen zur
punktgenauen Bestäubung im Obst
und Beerenanbau“, sagt Geschäfts
führer Christian Hauptmann.
Das Knowhow helfe gewerblichen
Obstbauern, mit minimalem Auf
wand die Bestäubung zu optimieren
und das Potenzial ihrer Anlagen aus
zuschöpfen. „Wir garantieren, dass
jedes Frühjahr nur lokal angepasste
und gesunde Mauerbienen zu ihren
Bestäubungsflügen starten.“ Dafür
sorge der ausgetüftelte Pflege und
Überwinterungsprozess, der die
nachhaltige Vermehrung dieser
Nützlinge sicherstelle.
Die Messe hat natürlich noch eine
Menge mehr zu bieten. Neben Gar
tenmöbeln wartet im „PflanzenRari
tätenmarkt“ historisches Saatgut auf
Sammler. Ob Tulpen, Stauden, Ge
hölz oder Kräuter, hier gibt es alles
von biologischen Samen bis hin zu
alten Kulturpflanzen. „Vom Kern zur
Pflanze erhalten Besucher im ,Garten
Forum‘ wertvolle ExpertenTipps“,
bekräftigt Miriam Hogg, Projektleite
rin der GartenMesse. Hinsichtlich
der Gartentechnik seien viele Profis
vertreten. Über Helfer, die das Gärt
nern erleichtern, wie Bewässerungs
anlagen und Pumpen, die den Gar
ten über Wasser halten, oder Mäh
roboter bekämen die Besucher tolle
Tipps. Auf dem „Garten Basar“ kön
ne man nützliche und hübsche Deko
Objekte kaufen. „Zahlreiche Ange
bote zu Kunsthandwerk und Am
biente werden von Holz bis Keramik
in allen Farben und Formen angebo
ten“, sagt Hogg. Bestäubung optimieren. Foto: G. Henes/Adobe Stock
SCHWERPUNKT – FRÜHJAHRSMESSEN 49Anzeige
Internationales Projekt
zur
Biodiversifikation
Wertvolle
Tipps
von Experten
50 SCHWERPUNKT – FRÜHJAHRSMESSEN Anzeige
Kochen und Grillen im Freien ist in – wie das große Besucherinteresse auf der Messe immer wieder zeigt. Foto: Messe Stuttgart/Franziska Kraufmann
Das Spektrum reicht von Außen
küchen, PelletGrills und Smo
kern bis hin zu BarbecueZubehör
sowie hochwertigen Soßen und Ge
würzen“, sagt Benjamin Mangold,
Projektleiter des Grillbereichs. Ko
chen und Grillen im Freien ist in –
vom kleinen Stadtbalkon über die
urbane Dachterrasse bis hin zum
großen Landhausgarten – die viel
seitigen Grills kommen überall zum
Einsatz. Angefangen beim klassi
schen Holzkohlegrill über Elektrogrill,
Gasgrills mit InfrarotTechnologie so
wie amerikanische Smoker oder asia
tische Kamados. Als Medienpartner
mit im Boot ist Elmar Fetscher, He
rausgeber des GrillMagazins „Fire &
Food“ und Organisator des Grillbe
reichs. Ein besonderes Thema ist Fet
scher zufolge das Hochtemperatur
grillen bis zu 800 Grad – „für das
perfekte Herausarbeiten der Röstaro
men“ – sowie Grillstationen für den
Garten. Am extra eingerichteten
„Meat Point“ könne man alles ver
kosten: Wurst, Fleisch oder Fisch
und natürlich auch Gemüse. Auf
dem Gemeinschaftsstand „Genuss
im Süden“ werden Produkte vom All
gäu, Bodensee und aus Oberschwa
ben präsentiert. Zum ersten Mal ist
die Kraftpaule GmbH aus Stuttgart
mit Craft Beer dabei. „Barbecue und
Bier passen perfekt zusammen und
sind für uns ist eine tolle Gelegen
heit, den Messebesuchern zu zeigen,
was diese Biere alles können und wie
unterschiedlich sie schmecken“, sagt
Thorsten Schwämmle, Geschäftsfüh
rer von Kraftpaule. Dafür werde eine
Ausschanktheke aufgebaut, wo die
Besucher lokale und internationale
Sorten probieren könnten. Die Firma
Walter Ludwig wird mit ihren Riesen
Smokern, „Big Louis“ und „Lucy“
gleich neben dem Bierausschank am
Start sein. Nach Aussage von Inhaber
Klaus Ludwig können sich die Besu
cher auf Schaugrillen, Verkostungen
und Beratung zum Thema „Barbecue
und OutdoorKüchen“ freuen.
„Spannend wird auch das Foodpai
ring“, sagt Mangold. „Hier erfährt
man von Experten, welches Bier am
besten zu welchem Fleisch passt.“
Premiere auch für den Landesjagd
verband BadenWürttemberg und
dessen Produkte. „Wir wollen den
Messebesuchern, vor allem den Grill
begeisterten, zeigen, wie einfach es
ist, Wild im Alltag in die Ernährung
einzubauen“, sagt Samuel Golter,
verantwortlich für die Förderung der
Wildbretvermarktung beim Landes
jagdverband.
Auf der GartenMesse gibt es das perfekte Rezept für die nächste Grillparty. In Halle 7 präsentieren sich auf der
„BBQWeek“ die kulinarischen Trends für draußen
GRILLEN, KOCHEN UND FOODPAIRING
Passend zu den Frühlingsgefühlen
locken die Messe Garten Out
door Ambiente sowie der dazugehö
rige GrillBereich „BBQWeek“ Ende
April Grünliebhaber, Freizeitgärtner
und Grillfans auf das Stuttgarter
Messegelände. Auf rund 10 000
Quadratmeter Fläche finden die Be
sucher in der AlfredKärcherHalle 8
frische Ideen, Blumenmeere und
Pflanzenschauen. Exklusive fachliche
Informationen rund ums grüne The
ma bieten Exper
ten und Profis im
viertägigen Gar
tenForum. Ob
Gärtnern im Kli
mawandel, der
Schutz der Bienen
oder lebenswerte
Vorgärten – in
den informativen
Vorträgen liegt
der Fokus auf
dem Thema Ar
tenvielfalt. Die Re
ferenten geben
zahlreiche Anregungen und Inspira
tionen, wie man mit wenigen Mit
teln viel erreichen kann.
Zum Start der Stuttgarter Frühlings
messen am Donnerstag, 25. April,
eröffnet Floristmeisterin Eleonore
Schick um 15 Uhr das Rahmenpro
gramm der GartenMesse. Besucher
können sich auf ein aufwendiges
und dekoratives Arrangement aus
Zweigen und Ästen freuen, das in
einem halbstündigen Vortrag auf der
Bühne entsteht. Da auf der Garten
auch das private Grün auf Balkon
und Terrasse im Mittelpunkt steht,
wird um 16 Uhr Harald Schäfer vom
Landesverband der Gartenfreunde
BadenWürttemberg sein Fachwis
sen in Bezug auf Blumenschmuck
zum Besten geben.
Am Freitag startet Eleonore Schick
um 11 Uhr mit Frühlingsblumen in
den Messetag und präsentiert auf
der Bühne eine dekorative Blumen
wiese. Ökologie und Optik stehen
bei Franziska Schäfer im Mittelpunkt
ihres Vortrages, bei dem es um
11.30 Uhr insbesondere um lebens
werte Vorgärten geht. Mit kleinen
Gärten geht es mit Harald Schäfer
um 12.30 Uhr auf der Forumsbühne
weiter. Der biologische Fachberater
zeigt außerdem, was man in Zeiten
des Klimawandels beim Gärtnern
beachten sollte. Gärtnern kinder
leicht gemacht: Christian Puschner,
Lehrer für Biologie und Geografie,
präsentiert den Besuchern in seinem
Vortrag die Vielfalt im Schulgarten.
Was ein jeder Gärtner wissen muss,
legt Albrecht Schützinger den Besu
chern in seinem Vortrag „Das kleine
Einmaleins eines jeden Gärtners“
dar.
Der MesseSamstag bietet spannen
de Vorträge unter dem Leitmotto
„Lebendige
Gärten“ auf
der Forums
bühne. Der Kli
mawandel ist
ein großes The
ma auf der
GartenMesse,
weshalb Fran
ziska Schäfer
um 15.30 Uhr
mit dem The
ma „Trocken
gärten“ eine
spannende Ra
senalternative
präsentiert. Am
letzten Messetag geben erfahrene
Gärtner und Landschaftsgestalter
zwischen 10 und 16 Uhr weitere Ein
blicke und Tipps.
Auch in dieser Gartensaison liegt das
Interesse auf allem, was auf dem
heißen Eisen zischt und brutzelt.
Schaugrillen, Verkostungen und Vor
führungen der neuesten Trends: Auf
der BBQWeek in der Messehalle 7
können sich Besucher auf ein span
nendes Rahmenprogramm freuen.
Beim Fire & Food Meatpoint entde
cken Besucher die Welt der Oberhit
zegrills und können sich von Exper
ten ein saftiges Steak zubereiten las
sen. Die MesseShows und Produkt
vorführungen präsentierten dem
Publikum die Zukunft des Grillens.
Bienenschutz, Blumenschmuck und Oberhitzegrills: spannendes Rahmenprogramm auf der GartenMesse
und der BBQWeek
GEMEINSAM ZUKUNFT SÄEN
Leuchtende Augenblicke
Buntes Angebot
Großer Andrang Fotos: Messe
SCHWERPUNKT – FRÜHJAHRSMESSEN 51
die den malerischen Sitzplatz rechts
und links umgeben, alle Blicke auf
sich. Die senkrecht aufgestellten
Pflanzenbeete verzaubern mit ihren
immergrünen Gräsern und Farnen.
Blühende Stauden mit dichtem Blatt
grün wie Streifenfarn, Japanischer
Regenbogenfarn, Kaukasusvergiss
meinnicht, BalkanStorchschnabel
und LanzenFunkie setzen bunte
Farbtupfer. Gärtnerisch ist das ver
tikale Grün zwar aufwendiger als
Kletterpflanzen an Rankseilen, seine
kühlenden Schatten. Mit weißen
Blüten von Salomonsiegel, Schaum
blüte, Schmaler Lilientraube und
WaldGeißblatt entpuppt sich so
eine kleine Schattenecke schnell als
Hingucker.
Zudem erlaubt sie einen Perspekti
venwechsel und den Blick auf das
eigene Zuhause.
Ein Sitzplatz fast am Grundstücksen
de angesiedelt, ermöglicht es, den
Garten zu erkunden. Dabei ziehen
vertikal begrünte Wandelemente,
dass man den Sitzplatz lange im
Schutz des Mauerwerks genießen
kann. Liegt die Terrasse in der prallen
Sonne, verleiht ein Sonnensegel dem
Sitzplatz eine fast poetische Leichtig
keit, während Mittelmeergehölze
wie Oliven und Feigenbäume,
Oleander und Zitrusgewächse das
Segel mit ihrem Duft umhüllen.
Steigt in der Mittagsglut die Tempe
ratur auf der Hausterrasse, bringt ein
Sitzplatz ein Stück weit in den Gar
ten hineinversetzt den ersehnten
Offen und einladend, verborgen
oder versteckt offenbart jeder
Garten ganz persönliche Lieblings
plätze. Wer die kleinen Fluchten so
sorgfältig wie seine Beete plant,
schafft intime Rückzugsorte. Fernab
von Hektik, Lärm und Alltagsstress.
Die Terrasse am Haus zählt zum be
liebtesten Aufenthaltsort. Hier wird
gelebt und gegrillt, mit der Familie
und mit Freunden gefeiert. Idealer
weise scheint die Sonne in den Mor
gen und frühen Abendstunden, so
52 GARTENKULTURFo
to: n
rued
isue
li/A
dobe
Sto
ck
Lieblingsplätzeim Garten
LAUSCHIG
„Steinreich“ und freundlichFauser Baustoffe stellt Service, Fachberatung und Kundenorientierung in den Mittelpunkt
Schon 1976 wurde Fauser Baustoffe imHerzen Echterdingens, zuerst als Fuhr-unternehmen, gegründet. 1976 wurde zu-sätzlich der Baustoffhandel in der Obergas-se angesiedelt. Mitte der 1980er Jahre zogman hinaus an den heutigen Standort imEchterdinger Industriegebiet Bohnacker.
Bei Fauser Baustoffe geht’s familiärund kompetent zu. 20 Mitarbeiter sorgenfür eine freundliche und fachkompetenteBetreuung der vielen Kunden. Mehr als10 000 Artikel vom groben Kies bis zurSpax-Schraube hat der Fachhändler stän-dig am Lager. „Und was wir nicht haben,besorgen wir sehr schnell. Geht nicht gibt’snicht“, sagt Heide Fauser, die gute Seeledes Betriebs.
Schnell und flexibel werden die Bau-materialien selbstverständlich auch ange-liefert. Dafür steht ein großer Fuhrpark
vom kleinen, wen-digen Lkw bis zumLastwagen mitund ohne Lade-kran zur Verfü-gung.
„Service, Fach-beratung und Kun-denorientierungstehen für allemeine Mitarbeiterim absoluten Mit-telpunkt“, erörtertHeide Fauser dieF i r m e n p h i l o s o -phie. Mit dem Ver-kaufsteam steht den Kunden von FauserBaustoffe eine geballte Fachkompetenzund professionelle Beratung in allen Berei-chen von Hochbau, Tiefbau, Gartenbau,
Dach- und Innenausbau, Fassadendäm-mung, kurz, bei allem rund ums Bauen, Re-novieren und Gestalten zur Verfügung. Imgut sortierten Baufachmarkt finden Kun-den vom Orchideendünger über Holzboh-rer, Gartenscheren bis hin zu Klebebän-dern, Pinseln und Elektrogeräten alles, wasdas Herz des Heimwerkers und Profi-Hand-werkers bewegt.
Und für Gartenfreunde bietet die Aus-stellung mit einer großen Auswahl an Ter-rassenplatten, Pflasterbelägen und Mauer-steinen aus Granit und Sandstein kreativeInspiration.
Fauser BaustoffeBohnackerstr. 570771 L.-EchterdingenTel.: 07 11 / 79 50 85www.fauser-baustoffe.de
Inhaber Karl Fauser.
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GARTENKULTUR 53
BaustoffeBaufachmarktBohnackerstraße 5–7 70771 Leinfelden-Echterdingen Telefon 795085 Fax 7979890 www.fauser-baustoffe.de
… mit Fauser baut man besser!
Biber bauen gut …
wag
er.d
e
für Rückzug. Bereits an Spätfrüh
lingstagen wird der Außenkamin
zum abendlichen Lieblingsplatz –
archaisch und stimmungsvoll mit
Feuer und Flamme. Feuerkörbe und
schalen aus Ton, Eisen, Beton,
Schmiedeeisen, Stahl oder Rohstahl,
bestückt mit ausreichend durchge
trocknetem Buchen und Birkenholz,
sorgen für ein knisterndes Holzfeuer.
Harzreiche Nadelhölzer wie Fichte,
Kiefer oder Tanne neigen zu über
mäßigem Funkenflug.
Außenkamine, die mit flüssigem Bio
Ethanol betrieben werden, brauchen
keinen aufwendigen Rauchabzug.
Der Kamin ist in diesem Fall vor al
lem Windschutz, damit die Flamme
ungestört züngeln kann.
Die Flamme selbst ist geruchsfrei,
entwickelt keinen Rauch und produ
ziert keine Asche. Die Wärmeab
strahlung der Flamme ist mit dem
eines Holzfeuers vergleichbar, die
ästhetische Wirkung jedoch umwer
fend. Regine Gerst
dschungelartige Wirkung aber ist
einfach hinreißend.
Ebenfalls Entspannung verspricht ein
schmales Sonnendeck vor einem
kleinen Gartenteich. Auf der Wasser
oberfläche lässt sich das Spiel des
Sonnenlichts betrachten, während
die Libellen um die Wasserstelle
kreisen. Auch der Steg an einem
Schwimmteich reicht für eine Korb
oder sanft geschwungene Holzliege.
Der Pavillon dagegen hat ein festes
Dach. Je nach Bauart ist er mit einer
Tür abschließbar oder zu einer Seite
offen. Von Frühjahr bis Herbst bietet
das leichte und sehr gemütliche Bau
werk einen gewissen Regenschutz.
Mit Kletterrosen, Wildem Wein oder
BergWaldreben mit ihren prächti
gen Blütensternen berankt, wirkt er
wie aus der Zeit gefallen.
Schatten an heißen Tagen findet
man natürlicherweise unter dem
Blätterdach eines Baums.
Doch nicht allein am Tag offeriert
der Garten seinen Besitzern Räume
Ganzjährig „Cabrio“SAPHIR: Die neue Art Wintergarten
SAPHIR solar veran-da – oftmals auchCABRIO-Wintergar-ten genannt. DieDachelemente sindkomplett aufzu-schieben. Die Ter-rasse bleibt so imSommer erhalten.Hitzestau, der sichgerne in festste-henden Modelleneinstellt, kannschon gar nichtentstehen. Überdie große geboge-ne Dachfläche wer-den die Sonnen-strahlen verstärktnach innen geleitet. In der SA-PHIR wird es, selbst im Winterbei Minusgraden, sobald dieSonne scheint, mollig warm –ohne Heizung!
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Bei Regen ist man bestens geschützt,
54 GARTENKULTUR
Idyllische Plätze im Garten. Foto: sonne_fleckl/Adobe Stock
GARTENKULTUR 55
Massiv, markant und naturbelassen 4M präsentiert seit über 33 Jahren edles Massivholz und außergewöhnliche Möbel
Naturbelassene Möbel, perfekt verarbeitet,findet man bei 4M für die Bereiche Woh-nen, Schlafen und Garten. Mit dem Umzugin 2018 hat sich das Möbelhaus, dessen Name 4M für Massivholz-Möbel-Mitnah-me-Markt steht, deutlich vergrößert. In derRosentalstraße, direkt an der B 28 RichtungHerrenberg, werden in einem lichtdurch-fluteten Neubau auf 2500 Quadratmeternüber zwei Ebenen die Möbel präsentiert.
„Seither haben wir auch Platz, dieGartenmöbel nicht nur saisonal, sondern ganzjährig auszustellen“, freut sich 4M-In-haber Uwe Schmitt. Das Outdoor-Mobiliarsei heutzutage auch gar nicht mehr so weitvon dem entfernt, was in Innenräumenüblich ist. „Viele Kunden kaufen hier bei-spielsweise auch Lounge-Möbel für ihreWintergärten“, verdeutlicht Schmitt. DieGartenmöbel bei 4M sind edel und massiv,mit modernem Design und zu 100 Prozentwetterfest. Kombiniert wird klassischesTeakholz mit modernem Granit und Edel-stahl sowie wetterfesten Textilien. Egal obim Garten oder auf dem Balkon – die Mö-bel sind ein echter Blickfang und zudemleicht zu pflegen.
Farbenfrohe und stabile Sonnenschir-me schützen außerdem vor brennender Sonne. „Wir halten in unserer Ausstellungviele verschiedene Modelle von May, Glatzund Knirps in unterschiedlichen Farbenund Ausführungen vor“, sagt Schmitt. Dazukommen schöne, aber eben auch prakti-sche Sideboards für Kissen und andere Tex-tilien. Ebenfalls 100 Prozent wetterfest!
Auch im Wohnbereich sind die Massiv-holzmöbel ein echter Hingucker. Hier bit-tet edles Holz in allen Varianten zu Tisch. Die Größe oder das Untergestell kannebenfalls frei gewählt werden. Am bestensucht man sich vor Ort das Passende aus.Tische von 4M bieten Qualität ein Lebenlang, sie sind massiv und markant – Naturzum Anfassen!
Beste Materialien werden bei 4M auchin den Massivholzbetten handwerklichperfekt verarbeitet. Besonders interessantsind die Baumkanten – die Betten auseigener Produktion, die in allen Größenund in zehn Holzarten lieferbar sind.
Ergänzt wird das reichhaltige Angebot anBetten durch eine große Auswahl anSchlafzimmerschränken und Kommoden.Modernes, zeitlos schönes Design wirdauch hier handwerklich solide und präzisegearbeitet – die Möbel überzeugen durcheinzigartige Materialien und perfekte Ver-arbeitung.
Ob zeitlos elegant oder klassisch ge-mütlich, ob weicher Stoff oder glattes Le-der – die 4M-Sofas sind der ideale Ort, dieSeele baumeln zu lassen. Perfekter Sitz-Komfort für alle Gelegenheiten bietetaußerdem das große Angebot an Stühlen,Bänken und Hockern. Stauraum mit jederMenge Platz findet man außerdem in denSchränken und Kommoden der Massivholz-Möbel-Kollektionen. Modernes, zeitlosschönes Design wird auch hier handwerk-lich solide und präzise gearbeitet – die Mö-bel überzeugen durch einzigartige Materia-lien und perfekte Verarbeitung. Perfekten Sitz-Komfort für alle Gelegenheiten bietetauch das große Angebot an Stühlen, Bän-ken und Hockern. „Hier finden Sie garan-tiert Ihren Lieblingsplatz“, sagt Schmitt.
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Edles Holz bittet zu Tisch.
Der Neubau liegt direkt an der B 28 am Ortsausgang von Tübingen in Richtung Herrenberg.
Gartenmöbel – 100 Prozent wetterfest.
Foto
: Gar
tens
chau
Rem
stal
DAS REMSTAL – EIN GARTEN
Die Remstal Gartenschau 2019ist die bundesweit erste Gartenschau,
die in 16 Städten und Gemeinden stattfindet.
56 GARTENKULTUR
Vom 10. Mai bis zum 20. Okto
ber verwandelt sich das Remstal
in einen unendlichen Garten. Auf
einer Länge von 80 Kilometern wird
ein ganzer Landschaftsraum für 164
Tage in Szene gesetzt und dauer
haft – durch viele Maßnahmen und
bürgerliches Engagement – aufge
wertet. So wird die Lebensader Rems
vielerorts wieder in den Blick gerückt:
Neue Zugänge machen den Fluss er
lebbar, tolle Spielplätze und Sitzgele
genheiten am Wasser laden zum Ver
weilen ein. Die Innenstädte werden
zur grünen Mitte: Aufgewertete
Parks und Grünanlagen machen
einen Aufenthalt noch attraktiver.
Einheitliche Rad und Wanderwege
leiten alle Bewegungslustigen ent
lang der remstaltypischen Streuobst
wiesen und Weinberge in die 16
GartenschauKommunen. Zwischen
Weinstadt und Waiblingen wird eine
durchgängige Kanuroute mit attrak
tiven Rastplätzen eröffnet.
Auch Kulturliebhaber kommen im
Remstal auf ihre Kosten: Es entste
hen eindrucksvolle Landmarken von
16 namhaften Architekten aus ganz
Deutschland, die sich an dem außer
gewöhnlichen Architekturprojekt
„16 Stationen“ beteiligen. Zudem
laden Gastronomen und Winzer zu
einzigartigen Touren mit dem Ge
nussBus ein. Unzählige Veranstal
tungen und Führungen machen das
Remstal zur großen Bühne und die
350 000 Remstäler gleichzeitig zu
Gästen und Gastgebern.
Sowohl in den HighlightWochen
der Kommunen als auch zum Teil
über den gesamten Zeitraum wer
den spannende und abwechslungs
reiche Events den großen und klei
nen Besuchern geboten. Regelmäßig
finden beispielsweise Weinerlebnis
führungen, Stadtführungen und
Gewässerführungen statt sowie ge
führte Touren mit dem Rad, zu Fuß
oder mit dem Kanu. Jede Woche
stehen gleich in mehreren Garten
schauKommunen regionale Bands
sowie nationale und internationale
Größen auf der Bühne. Vom 10. Mai
bis 22. September gibt es in Schorn
dorf und Schwäbisch Gmünd immer
donnerstags AfterWorkKonzerte,
ebenfalls in Fellbach vom 27. Juni bis
26. September.
Wer die Weinregion Remstal besser
kennenlernen möchte, kann jedes
Wochenende von Mai bis Oktober
die Sunset Lounge 105 Grad Oex auf
der Aussichtsplattform Luitenbächer
Höhe in Weinstadt besuchen. Jeden
Mittwoch laden außerdem örtliche
Winzer zum RathausTreff in
Strümpfelbach ein. In Kernen im
Remstal treffen sich Weinliebhaber
während der Gartenschau an einer
Weintheke in der neu gestalteten
Klosterstraße. Eine prickelnde Wein
probe mit Livemusik gibt es vom
4. Juli bis 17. Oktober bei „Waiblin
gen erfrischt!“. Täglich zugänglich
ist außerdem der Schauweinberg in
Remshalden, der mehr als 100 ver
schiedene Rebsorten beherbergt.
Als besonderes Highlight können Be
sucher jeden Samstag und Sonntag
von Mai bis August eine Tour mit
dem GenussBus unternehmen. Da
bei werden drei Weingüter im Rems
tal angefahren und sechs Weine pro
biert. Und da Ausflüge bekanntlich
hungrig machen, hat der Tourismus
verein RemstalRoute gemeinsam
mit vielen Gastronomen den „Rems
tal Gartenschau Teller“ kreiert. Mit
viel Kreativität und Leidenschaft für
guten Genuss zaubern die Remstaler
Küchenchefs täglich leckere Teller
gerichte sowie exklusive DreiGänge
Menüs.
Des Weiteren kann an vier Tagen in
der Woche im „Park am alten Bahn
damm“ in Böbingen an der Rems
gemeinsam gevespert werden. Kaf
fee, Kuchen und andere Köstlich
keiten können die Besucher unter
anderem im Künstlercafé unter der
Remise in Waiblingen genießen.
An jedem Wochenende der Remstal
Gartenschau ermöglichen Waiblin
ger Vereine dort den Cafébetrieb.
Viele Blumenausstellungen lassen
die Herzen der Blumenliebhaber hö
herschlagen. Bis zum 22. September
täglich geöffnet haben die Erlebnis
gärten in Schorndorf und Schwä
bisch Gmünd. Regelmäßig von Mai
bis Oktober gibt es Blumenschauen
in Kernen im Remstal zu sehen. In
Fellbach laden insgesamt drei Aus
stellungen zum Besuch ein: „Die
Gärtner von Fellbach“ ist vom
18. Mai bis 20. Oktober im Stadt
museum zu sehen, die IkebanaAus
stellung wird vom 24. bis 31. Mai
gezeigt und die Meisterschüler der
Floristmeisterschule StuttgartHo
henheim stellen vom 4. bis 18. Au
gust in der Schwabenlandhalle aus.
„Aufgeblüht und abgelichtet: Blu
men in der Fotografie“ lautet der
Titel der Blumenausstellung in der
Galerie Stihl in Waiblingen, die vom
11. Mai bis 25. August zu sehen ist.
Unzählige Kaktusarten können vom
13. bis 18. Mai in der Kakteen und
BonsaiAusstellung in Korb bestaunt
werden. Eine weitere IkebanaAus
stellung gibt es vom 13. bis 16 Juni
in Winterbach. red
Veranstaltungsüberblick der 16 Städ
te und Gemeinden: Themenflyer der
Remstal Gartenschau
Digitaler Veranstaltungskalender:
www.remstal.de
Viele Gastronomen
bieten
„Remstal Gartenschau Teller“
GARTENKULTUR 57
16 Kommunen liegen entlang der GartenschauRoute. Grafik: GS Remstal
Viele Orte im Remstal laden zum Verweilen ein. Foto: Gartenschau Remstal
blumen locken Nützlinge an und
sehen auch noch schön aus.“
Der LOGL stellt unter dem Titel
„Streuobstsorte des Jahres“ seit
1998 jährlich eine besondere Sorte
vor, darunter Jakob Fischer, Wilde Ei
erbirne und in diesem Jahr den Öh
ringer Blutstreifling. Heinzelmanns
persönliche Sortenempfehlungen
gelten dem Gravensteiner – „der
duftet herrlich“ –, dem Kardinal Bea
– „interessanter Geschmack, sehr
saftig“ – und Alkmene – „eine tolle
Sorte, die selbst noch in rauen Lagen
gedeiht“.
Bei Birnen fallen ihm spontan die
Herzogin Elsa und das Stuttgarter
Gaishirtle ein. Zwei von einer Art
sollte man dann pflanzen, wenn
man in isolierter Lage ohne Obst
bäume in der Nachbarschaft lebt,
um die Befruchtung zu gewähr
leisten. Einen Trick verrät er noch:
„Einen Eimer Wasser mit blühenden
Zweigen der gleichen Art daneben
stellen, so wird der Baum auch be
fruchtet.“ Eva Maria Schlosser
Listen mit entsprechenden Baum
schulen unter www.loglbw.de
und www.gruenistleben.de
man ein Reiheneckhaus mit einem
Garten groß wie ein Wohnzimmer
teppich hat und schnell zu Ertrag
kommen will, wird man damit nicht
glücklich“, sagt Heinzelmann. Er
empfiehlt kleinere Baumformen,
Buschbäume oder Spindeln, je nach
Größe des Gartens.
Die beste Pflanzzeit ist zwar im
Herbst, aber auch in der vegetations
losen Zeit ohne Frost, also auch noch
im März oder April, lässt sich ein
Baum gut pflanzen. Hilfe, etwa im
Fall von Baumkrankheiten oder beim
Baumschnitt, bekommt der Hobby
gärtner von den Obst und Garten
bauvereinen sowie von den Bera
tungsstellen für Obst und Garten
bau in den Kommunen und bei den
Landratsämtern. Gegen Krankheiten
vorbeugen kann der Hobbygärtner
aber auch selbst, etwa mit dem An
pflanzen von Kapuzinerkresse an
der Baumscheibe, also am Fuß des
Baums. „Läuse gehen gern an die
Kresse und locken damit vermehrt
Nützlinge an“, erklärt Heinzelmann.
„Auch Stauden, Kräuter und Ringel
„Wichtig ist, dass das Genmaterial
der alten nicht verloren geht, weil
dieses auch eine Rolle in der Züch
tung spielt.“ So können alte Sorten
die Grundlage bei der Züchtung ro
buster neuer Sorten sein. Während
bei neuen Sorten die Resistenz ge
gen den Pilzbefall oft nach einiger
Zeit durchbrochen, also aufgehoben
wird, sei dies bei alten Sorten viel
fach nicht der Fall. Ein weiterer Plus
punkt ist, dass Allergiker alte Sorten
oft besser vertragen. Als Drittes wird
von Kennern ihre Geschmacksvielfalt
ins Feld geführt. „Die neue Sorten
werden hauptsächlich auf Süße ge
züchtet“, so Heinzelmann. „Das be
sondere Aroma, das ein säuerlicher
Apfel hat, geht damit oft verloren.“
Als „alt“ gelten Obstsorten, die vor
mehr als 100 Jahren entstanden
sind.
Wer sich für den Anbau einer alten
Obstsorte entscheidet, sollte sich
überlegen, welchen Anforderungen
diese genügen soll: Will man das
Obst essen oder lieber zu Saft ver
arbeiten? Sind frühe oder späte Sor
ten gewünscht? Und welche Voraus
setzungen bietet der Garten, welche
Bodenverhältnisse und wie viel
Platz? „So sehr wir für Halb und
Hochstämme auch sind, aber wenn
Das Land BadenWürttemberg
rühmt sich seiner Streuobstwie
sen mit seinen alten Obstsorten. Sie
gelten allgemein als schützenswertes
Kulturgut. Was auf großem Gelände
viel Arbeit und Erfahrung abver
langt, bietet im eigenen Garten
einen Mehrwert mit besonderem
Genuss. Wer sich für den Anbau
einer alten Apfel oder Birnensorte
im eigenen Garten entscheidet, ist
gut beraten, sich an eine regionale
Baumschule zu wenden.
„Wir empfehlen, möglichst bei
einem Baumschuler, der selbst noch
veredelt und nicht zu weit weg ist,
zu kaufen“, sagt Rolf Heinzelmann,
Geschäftsführer des Landesverbands
für Obstbau, Garten und Landschaft
BadenWürttemberg (LOGL). „Zum
einen bekommt man dann eine Be
ratung, zum anderen ist die Chance
groß, dass die Bäume in einer ähn
lichen Klimaregion auch besser an
wachsen.“ Der LOGL hat Listen mit
regionalen Baumschulen im Internet
veröffentlicht. Wer sich für eine „al
te“ Apfel oder Birnensorte interes
siert, wird hier fündig. „Man kann
nach regionalen Baumschulen auch
beim Bund deutscher Baumschulen
(BdB) fragen, die Baumschulen sind
gut vernetzt“, so Heinzelmann.
58 GARTENKULTURFo
to: C
arm
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ause
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Sto
ck
Wer alte Obstsorten anbaut,trägt zu deren Erhalt bei
GENUSS PUR
Kapuzinerkresse
hilft gegen
Läuse am Obstbaum
„Die Kunst, das Leben zu genießen”Dass Design eine wichtige Rolle spielt, hat man bei fischer möbel schon früh erkannt
Nach einjähriger Planungs- und Bauphaseist im Schlierbacher Gewerbegebiet aufüber 800 Quadratmetern ein neuer Show-room entstanden, der dazu einlädt, dieMarke fischer möbel in einem ganz beson-deren Ambiente zu entdecken. Gleich aufden ersten Blick wird das anspruchsvolleDesign- und Qualitätsverständnis des Pre-miumherstellers deutlich. Herzstück sind die hochwertigen, komfortablen und funk-tionalen Möbel-Kollektionen für das Woh-nen im Freien. Von Stühlen und Relax-sesseln über Tische und Bänke bis hin zuLiegen und Loungemöbeln bleiben hierkeine Wünsche offen. Im Showroom lerntder Besucher die neuesten Entwicklungenkennen, erfährt Wissenswertes über Mate-rialien und Farbtrends und wird mit vielKnow-how beraten, um bei Interesse einefundierte, an individuellen Bedürfnissen
orientierte Kaufentscheidung treffen zukönnen. Neben unterschiedlichsten Out-door-Kollektionen, Sonnenschirmen, Zu-behör und Accessoires werden auch inte-ressante Exponate der Unternehmens-geschichte vorgestellt – so zum Beispieldas erste Gartenmöbelstück aus dem
Hause fischer, das mit einem Designpreisausgezeichnet wurde. Die Verkaufsausstel-lung richtet sich an Architekten, Objektein-richter und Fachhändler sowie an Privat-kunden, die gerne das Leben im Freien ent-spannt und stilvoll genießen. „Die Aus-zeichnungen mit internationalen Preisenbestätigen uns auf unserem Weg. Nochwichtiger sind uns jedoch die Anerken-nung und die langjährige Treue unserer Kunden”, betont Geschäftsführer Will Sey-fang. Bei fischer möbel ist man stolz darauf,dass die Zuverlässigkeit, die Qualität undder Service des Unternehmens bewusst wahrgenommen und geschätzt werden.
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Die neue Ausstellung zeigt, wie Design zeitlos und trendbewusst sein kann.
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GARTENKULTUR 59
Gliedern daher: Arten von Cylin
droopuntia stehen wehrhaft im Beet
und bilden mit den Jahren ganze
Teppiche aus. Nachhelfen kann man
der Entwicklung relativ einfach, in
dem man im Sommer einzelne Glie
der abbricht, die man in sandige Er
de zum Bewurzeln steckt. Das Sub
strat hält man feucht, es darf aber
nie lange nass sein.
Sukkulente Pflanzen entwickeln sich
sowieso nur in ihrer gewohnten Um
gebung gut. Das heißt, sie benöti
gen unbedingt einen offenen, war
men Platz, der voll der Sonne ausge
setzt ist. Der Boden muss karg sein
und bestens wasserdurchlässig, des
halb ist ein steiniger, kiesiger oder
sandiger Untergrund von Vorteil. Da
gegen bekommen höhere Humus
anteile in der Erde den Gewächsen
nicht gut.
Wasser muss vor allem im Winter
immer gut abfließen können. Für
che Arten sich im Freien tatsächlich
behaupten, weil sie unsere winter
lichen Tiefsttemperaturen aushalten.
Und das sind nicht einmal so weni
ge. Zum Beispiel sind etliche kleinere
Feigenkakteen (OpuntiaArten) in
der Lage, dichte Polster zu bilden.
Die Opuntien besitzen fleischige
ovale Glieder, die mit zentimeter
langen Dornen bewehrt sind. Wer
Hundehinterlassenschaften in Bee
ten am Straßenrand vermeiden will,
findet hier eine wirksame, aber auch
dekorative Abwehr.
Opuntien bilden im Hochsommer
seitlich neben der Spitze des obers
ten Gliedes große Blüten mit vielen
breiten Blütenblättern in Gelb, Rosa
oder Rot, dazwischen leuchtet ein
dickes Büschel hellgelber Staubblät
ter hervor. Wie alle Kakteen ent
wickeln sich die Opuntien langsam,
doch eingewachsene Exemplare
werden Ableger bilden.
Wehrhaft wirken gleichfalls die Bas
tionen aus den dicken Dornenkugeln
des Igelsäulenkaktus (Echinocereus
Arten). Nicht minder stachelig kom
men Kakteen mit länglich runden
Lebensräumen vor. In hoch gelege
nen Bergregionen von Colorado
oder Utah liegt auch im Sommer
Schnee und Kakteen wachsen sogar
noch viel weiter nördlich in Südwest
kanada, wo im Sommer trockene
Hitze und im Winter bittere Kälte
herrschen. Arten von solchen Stand
orten überdauern auch bei uns im
Freien – sie sind an extremere Ver
hältnisse angepasst.
Wichtig ist nur, dass man bekannter
maßen winterharte Kakteen von
fachlich versierten Betrieben erhält,
schließlich dürfen Kakteen seit Lan
gem nicht mehr am Naturstandort
eingesammelt werden, um sie zu
verkaufen. Gemäß dem Washing
toner Artenschutzabkommen dürfen
nur Pflanzen in den Handel kom
men, die nachweislich aus gärt
nerischer Vermehrung stammen.
Nur ein verlässlicher Fachbetrieb
kann Auskunft darüber geben, wel
An heißen Sommertagen wird
das Schleppen von Gießkannen
zur Last. Das lässt sich vermeiden,
denn ein Wüstenbeet kommt wo
chenlang ohne zusätzliche Wasser
gaben aus. Sukkulenten mit ihren
eigenwilligen Wuchsformen sind von
Natur aus an anhaltende Trockenheit
angepasst. Sie besitzen ein schwam
miges Gewebe, das Wasser spei
chern kann, damit dieses in widrigen
Zeiten zur Verfügung steht.
Als genügsame sukkulente Pflanzen
kennen wir Fetthennen und Haus
wurz, die Fetthennen (SedumArten)
besitzen fleischige Blätter, die Arten
der Hauswurz (Sempervivum) bilden
Rosetten aus dicken, spitz zulaufen
den Blättern. Hauswurzrosetten wir
ken ungemein dekorativ, wenn sie
größere Kolonien bilden dürfen,
doch dem hübschen Teppich fehlt
es an Höhe, sofern man ein ganzes
Beet gestalten will. Dazu braucht es
Gewächse, die sich in die Vertikale
entwickeln. Geeignete Arten finden
sich unter den Kakteen.
Die Vielzahl der KakteenArten
kommt in den unterschiedlichsten
60 GARTENKULTURFo
to: B
ernd
Udo
/Ado
be S
tock
Ein Wüstenbeet erspart im Sommer
viel Arbeit
GERNE TROCKEN
Kakteen müssen
aus der Zucht kommen –
sonst sind sie illegal
Sonnenplatz und
karger, wasserdurchlässiger
Boden
Natursteine und Materialien aus aller WeltJabin Gartengestaltung: seit mehr als 20 Jahren tätig im Gartenbau für Privatkunden
Bei Andree Jabin und seinem kleinen, ein-gespielten Team werden GartenträumeWirklichkeit – und das bereits seit 22 Jah-ren. „Besonders schön ist, dass uns einigeunserer Kunden auch schon seit Jahrzehn-ten die Treue halten“, freut sich Andree Ja-bin. Seine Kundschaft kommt nicht nur ausdem Raum Filderstadt und Stuttgart, auchin Hechingen auf der Alb, Bergamo in Ita-lien und sogar in Dubai in den VereinigtenArabischen Emiraten wurden bereits Pro-jekte realisiert.
Spezialisiert hat sich das Unternehmenmit seinen langjährigen Mitarbeitern aufArbeiten mit Naturstein und Hartholz: An-gefertigt werden vor allem Bodenbelägeund Mauern sowie Holzterrassen undSichtschutzzäune. Auch wird sehr großeSorgfalt auf die Auswahl der passendenPflanzung gelegt und es werden aus-
schließlich hochwertige, heimische Erdenund Substrate aus dem Schwarzwald ver-wendet. In der liebevoll angelegten Aus-stellung in Sielmingen können sich Garten-liebhaber erste Eindrücke verschaffen: Man
erfährt, was mit Naturstein alles möglichist. Andree Jabin verdeutlicht: „UnsereKunden können sich so die Ergebnisse vielbesser vorstellen.“
Außerdem finden die Besucher in derAusstellung eine große Auswahl an Natur-stein-Findlingen mit über 700 Exemplaren.Diese können zum Beispiel als Quellsteinefür Gartenbrunnen verwendet werden. Zu-dem kann man sich mit Naturmaterialienaus aller Welt eindecken: Korkeichen ausPortugal, Zierkies in allen Farben sowieUnikate aus Wurzelhölzern.
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GARTENKULTUR 61
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Schaugarten
und Naturstein-
Ausstellung auf
1.500m2
ins Freie, Spätfrost macht ihnen
nichts aus.
Ungemein dekorativ wirken außer
dem die AeoniumArten mit ihren
Rosetten fleischiger Blätter. Auch sie
überstehen nicht unsere Winter im
Freien, man kann sie aber von April
bis Oktober im Freien halten. Dann
pflanzt man sie entweder ins Sukku
lentenbeet oder man senkt einen
ganzen Topf in die Erde ein, den
man am Ende der Wachstumszeit
leicht wieder entnehmen kann, um
ihn an einen hellen, vor starkem
Frost geschützten Fensterplatz im
Treppenhaus zu stellen. Ganzjährig
dagegen harren die Palmlilien (Yuc
caArten und Sorten) aus: Die Stau
dengärtnereien bieten großwüchsige
Auslesen an, die im Juli eineinhalb
Meter hohe Blütenstände aus vielen
cremeweißen Blütenglocken über
einer Rosette aus vielen langen,
schmalen Blättern bilden.
Kräftige Farben im Sukkulentenbeet
steuern einjährige Sommerblumen
bei: Mittagsblumen aus Südafrika
leuchten in Pink, Rot, Violett, Gelb
oder Weiß, sie blühen den ganzen
Sommer über. Der Kalifornische
Kappenmohn, auch Schlafmützchen
genannt, blüht in Dottergelb, Pink,
Rosa oder Gelbweiß. Nach der Blüte
sterben die Pflanzen ab, sorgen aber
durch Selbstaussaat für Nachkom
men. Lisa Stadler
viele Kakteen entscheidet nämlich
nicht der Frost, ob sie überleben,
sondern die winterliche Nässe, durch
die die Wurzeln faulen können. Am
besten mischt man für die Pflanzen
einen Volumenanteil Grobsand mit
gleich viel Feinkies oder Splitt und
noch einmal so viel Gartenerde. Um
den Wurzelhals vor Fäulnis zu schüt
zen, bringt man eine mehrere Zenti
meter dicke Mulchschicht aus Bläh
ton, Splitt oder Feinkies aus.
Als Partner der Kakteen bieten sich
Pflanzen aus dem gleichen Lebens
raum an, etwa Agaven, deren Roset
ten aus dickfleischigen Blättern mit
garstigen Spitzen sich dekorativ
breitmachen und immer auch etliche
niedliche Tochterpflanzen bilden. Im
Herbst holt man die Agaven aus
dem Beet. Man schlägt den Wurzel
ballen in karges Splitt oder Sand
ErdeGemisch ein, stellt sie vor Frost
geschützt an einen kühlen, hellen
Platz und gießt nur alle zwei oder
drei Wochen ganz sparsam. Im April
können Agaven ohne Gefahr wieder
62 GARTENKULTUR
Hauswurz ist filigran und dekorativ, wächst allerdings flach. Foto: Karin Jähne/Adobe Stock
Manche Pflanzen
sind nicht
winterhart
Blühende Mittagsblume. Foto: Fede
rico/Adobe Stock
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Gebrauchte Natursteine: schön und günstigNirgendwo in Deutschland findet man so viele antike Steine wie im Natursteinpark
Vor den Toren Stuttgarts, nur eine halbeStunde Autofahrt entfernt, liegt der Natur-steinpark Tübingen. Der Besuch ist nichtnur ein Muss für jeden Gartenliebhaber,sondern auch für Unternehmungshungri-ge. „Wir haben hier ein tolles Ausflugsziel,wo man gleichzeitig noch viele verschiede-ne Steine bekommt“, empfiehlt Geschäfts-führer Manuel Rongen. Denn nirgendwosonst in Deutschland finde man so vieleantike Natursteine auf einem Haufen: Aufeiner Fläche von über 20 Hektar lagernrund 40 000 Tonnen Mauersteine, Platten,Pflaster, Kunst, antike Steinmetzarbeitenund vieles mehr. Die Fläche dient als Lagerund Ausstellung zugleich. „Bei unserenSteinen handelt es sich hauptsächlich umgebrauchte Natursteine aus dem Rückbau historischer Gebäude“, verdeutlicht Ron-gen. „Dieses traditionelle Baumaterial wur-
de von unseren Vorfahren per Hand be-arbeitet.“ Clevere Fachfirmen und private Selbstbauer verwenden es bevorzugt fürMauern, Flächen und sonstige Projekte imGarten- und Landschaftsbau. Denn hier
kann man richtig Geld sparen: Es ist vielgünstiger als Neumaterial und dazu nochviel schöner, wie ein Spaziergang durchden mit spektakulären Einzelstücken ge-spickten Natursteinpark beweist. Der Parkin Tübingen ist rund um die Uhr – auchsonntags – zur Besichtigung geöffnet. Bera-tung und Verkauf finden zu den Geschäfts-zeiten von Montag bis Freitag zwischen7 und 18 Uhr sowie Samstag von 9 bis 13Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.Nette Fachberater helfen kompetent beiallen Planungen und Fragen rund um dasThema Naturstein im Garten.
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GARTENKULTUR 63
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Hechtkraut gefällt mit blauen Ähren.
Eine Schönheit ist auch Sumpfkalla,
das Aronstabgewächs mit einem gel
ben Zapfen inmitten seines weißen
aufgeschlagenen Halbtrichters. Im
seichten Wasser gedeihen Seesimse
und Wasserminze. Die tiefe Pflanz
zone bevorzugen Seerosen (Nym
phaeaArten). Ihre sattgrünen
Schwimmblätter beschatten die
Wasseroberfläche und die Blüten
halten einige Tage. Von keiner ande
ren Wasserpflanze gibt es so viele
Arten und Sorten. Und eine leuchtet
schöner als die andere. Unterwasser
pflanzen brauchen eine Wassertiefe
von zwei Metern.
Alle Wasserpflanzen kann man von
April bis in den Herbst hinein pflan
zen. Vier Pflanzen pro Quadratmeter
Regenerationsfläche reichen aus,
wobei man 30 Prozent Unterwasser
pflanzen und 70 Prozent Sumpf
pflanzen rechnet. Seerosen setzt
man nach Belieben. Und bereits
nach kurzer Zeit siedeln sich zahllose
Insekten wie Wasserläufer, Pracht
sen die Wasserpflanzen gelegentlich
zurückgeschnitten werden. Einmal
im Jahr den Schlamm abzusaugen,
der sich am Grund abgesetzt hat,
genügt in der Regel. Gründliches
Duschen vor jedem Badegang sollte
sowieso selbstverständlich sein.
Will man die Regenerationszone
nicht direkt in den Teich integrieren,
lässt sie sich auch in einem separa
ten Becken anlegen. Das macht aber
Pumpen und Filter unumgänglich.
In diesem Fall muss das Wasser aus
dem Badebecken gepumpt und
nach der biologischen Reinigung
wieder dahin zurückgeführt werden.
Wasserpflanzen sind wichtig für die
Wasserqualität. Sie entnehmen dem
Badewasser Nährstoffe wie Stickstoff
und Phosphor. Ferner bilden sie den
Lebens und Rückzugsraum vieler
Tiere. Dicht am Ufer wachsen bei
spielsweise ZwergRohrkolben, hei
mische Wasserlilie und satt gelb
blühende Sumpfdotterblumen. Die
Schwertlilien glänzen hellviolett bis
blauviolett und das Herzblättrige
aufgenommen werden. Damit aber
der Nährstoffkreislauf intakt bleibt,
muss mindestens die Hälfte, besser
zwei Drittel der Gesamtwasserfläche
bepflanzt sein. „Bei entsprechender
Filtertechnik reicht auch weniger“,
sagt Melanie MauteBöhm, Garten
architektin und Geschäftsführerin
der Firma Maute in Albstadt.
Ein Schwimmteich mit großer Rege
nerationszone kommt ganz ohne
Technik aus. Gelegentliche leichte
Eintrübungen sind normal, meist ist
das Wasser jedoch klar. Ein Skimmer,
der oberflächlichen Schmutz wie
Laub oder Blütenstaub abzieht, ist
trotzdem sinnvoll und erleichtert
die minimale Pflege. Um die kommt
man nämlich nicht herum. Sonst rei
chern sich früher oder später zu viele
Nährstoffe und letztendlich Algen im
Wasser an. Dementsprechend müs
Ein Schwimmteich als Blickfang
im Garten ist attraktiv. Im Som
mer spiegelt er schon morgens den
Horizont und erweitert den Garten
in die Landschaft. Immer wieder ver
ändert das Gewässer seine Farbe,
reflektiert den Himmel und die Wol
ken. Noch am Abend bietet es ein
intensives Naturerlebnis.
Der klassische Schwimmteich be
steht aus einer Schwimmzone und
einem bepflanzten Wasseraufberei
tungsbereich, der sogenannten Re
generationszone. Die beiden Zonen
sind knapp unter der Wasserober
fläche durch einen Wall oder eine
Wand voneinander getrennt. Das
verhindert, dass Pflanzen ins
Schwimmbecken hineinwachsen
oder Schwebstoffe in der Klärzone
beim Baden aufgewirbelt werden.
Auch die Selbstreinigung des Was
sers funktioniert denkbar einfach:
Die im grobkörnigen Substrat des
flachen Uferbereichs von Mikro
organismen zersetzten Stoffe geben
Nährstoffe frei, die von den Pflanzen
64 GARTENKULTUR
Sehen gut aus und bieten etwas für Mensch und Tier: Schwimmteiche
IM EIGENEN NASS
Foto
: Mau
te
Eine Oberflächenreinigung
erleichtert
die Pflege
Gut gerüstet in den Frühling In den Dehner Gartencentern in Zuffenhausen und Plattenhardt blüht es in allen Farben
Begrüßen Sie die blühende Jahreszeit mitDehner: Im Gartencenter in Filderstadt-Plattenhardt und in Zuffenhausen findenGarten- und Tierliebhaber alles, was Gar-ten, Balkon und Terrasse zu einer grünenOase werden und die Herzen unserer tieri-schen Freunde höherschlagen lässt.
Endlich gibt es die Frühlingsblumenwieder in Hülle und Fülle. Und gerade imFrühling können große und kleine Schnitt-blumen im Handumdrehen jede Vase fül-len, und das ohne Beiwerk. Denn die Blü-ten wie beispielsweise von Tulpen und Ra-nunkeln wirken in ihrer natürlichen Formumwerfend und leuchten in den schönstenFarben. Man kann aus ihnen üppige Sträu-ße binden oder sie einzeln auf Vasen ver-teilen – immer versprühen sie ihren um-werfenden Charme. Bei Dehner gibt es inden Schnittblumenabteilungen Tulpen in
extravaganten Formen und Farben sowiedicht gefüllte, herrlich nostalgische Ranun-keln, so dass Ihre Vasen nicht mehr leerausgehen.
Tipp: Schnittblumen im Allgemeinen,aber Frühlingsblüher im Besonderen wol-len in Wohnräumen eher kühl stehen.Wird noch geheizt, stellt man seine Blu-men am besten nachts nach draußen, zumBeispiel auf den frostfreien Balkon, dannhalten sie länger.
Dehner Gartencenter Heinrich-Hertz-Straße 25, 70794 Filder-stadt-Plattenhardt, Tel. 07 11 / 7 70 59 60
Dehner Gartencenter Schwieberdinger Straße 7, 70435 Stutt-gart-Zuffenhausen, Tel. 07 11 / 8 20 36 00www.dehner.deVasenspaß mit Tulpen und Ranunkeln.
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GARTENKULTUR 65
libelle und Blaugrüne Mosaikjungfer
an. Frösche, Kröten und Schwanz
lurche lassen auch nicht lange auf
sich warten. Nichts zu suchen im
Badebiotop haben dagegen Fische
und Sumpfschildkröten. Stimmt das
ökologische Gleichgewicht, küm
mern sich zahlreiche Kleinlebewesen
um die Stechmückenlarven.
Neben Schwimmteichen mit Pflan
zen sind zunehmend auch Biopools
gefragt. „Wir machen in fast jedem
Garten, den wir anlegen, einen Bio
pool“, sagt Melanie MauteBöhm.
„Egal, ob die Besitzer eine Familie
mit Kindern sind oder Senioren.“
Im Gegensatz zum herkömmlichen
Schwimmteich, der meist eine grü
ne, seltener eine anthrazitfarbene
Abdichtung aufweist, wird der Bio
pool mit einer grauen Folie abge
dichtet. Die 1,3 Millimeter starke
Spezialfolie ist hitze und kälte
beständig und resistent gegen
UVStrahlen. „Sie hält gut 20 Jahre.“
Architektonisch meist sehr an
spruchsvoll gebaut und mit Einstieg
aus Edelstahl sorgen beim Biopool
spezielle Filter für die vollbiologische
Wasseraufbereitung. Moderne Tech
nik und Reinigungsroboter garantie
ren chlorfreies, stets kristallklares
Wasser. Pflege und Wartung sind
vorwiegend automatisiert. „Die An
sprüche haben sich geändert. Die
Leute wollen einen pflegeleichten,
sauberen Teich.“ Mal misst er als
Tauchbecken zwei auf zwei Meter,
oft 15 auf drei. „Der größte Biopool,
den wir bislang gebaut haben, maß
25 auf acht Meter.“ Auch mancher
Swimmingpool aus den Fünfzigern
lässt sich ohne großen Aufwand auf
das chemiefreie Filtersystem umrüs
ten.
Ob nun bepflanzt oder ohne Grün,
der Bau eines Schwimmteichs ist
nicht gerade billig. Folie und Technik
kosten zwischen 20 000 und 25 000
Euro. Den Erdaushub oder das Ein
setzen der Teichpflanzen kann man
selbst übernehmen. Mit Planung,
Abdichtung und technischen Instal
lationen sollte man einen Fach
betrieb beauftragen. Regine Gerst
66 GARTENKULTUR
Ein Schwimmteich hat immer eine freie Bade und eine bepflanzte Regenerationszone. Foto: Maute
Biopool
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