abfahrt fürs semesterticket? referat für Ökologie und verkehr im studentinnenrat der universität...
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Abfahrt fürs Semesterticket?
Referat für Ökologie und Verkehrim StudentInnenrat der Universität LeipzigFlorian Ferger
Die zwei Modelle
„Darmstädter Modell“
Findet sich in den meisten Unistädten
„Leipziger Modell“
Baden-Württemberg, Halle, Leipzig
Darmstädter Modell
Der Studiausweis funktioniert als Fahrkarte Alle StudentInnen sind verpflichtet, das
Semesterticket zu kaufen, unabhängig davon, ob sie das Semesterticket nutzen oder nicht
Die Gebühren werden automatisch mit dem Semesterbeitrag (Rückmeldung) eingezogen
Leipziger Modell Alle StudentInnen zahlen einen Sockelbetrag
(Leipzig 20€), der verpflichtend ist und ebenfalls über den Semesterbeitrag eingezogen wird
Dieser ermöglicht es abends, am Wochenende und an Feiertagen den ÖPNV zu nutzen
Wer den ÖPNV auch außerhalb dieser Zeiten nutzen will, kann zusätzlich das Semesterticket erwerben
Modellvergleich
Solidarisch? Semestertickets sind u.a.
deshalb günstiger als der Standarttarif, da alle Studierenden (auch die den ÖPNV gar nicht nutzen) einen Beitrag zahlen
Unser Radfahrer zahlt in…
Solidarisch? Der Solidaritätsgedanke
ist in beiden Modellen vorhanden
Im Falle des Darmstädter Modells aber wesentlich ausgeprägter
Der Stand der Dinge
Es existiert ein Vertrag mit der LVB nach dem „Leipziger Modell“
Der Vertrag läuft bis zum WS 2008/09 Vertragsverländerungen sind jederzeit
möglich, verbunden aber mit deutlichen: Preissteigerungen
19,90€
64,80€
19,90€
74,-€
19,90€
84,70€
93,90€
30,-€
30,-€
30,-€
81,10€
111,10€
92,-€
122,-€
Sockelbeitrag
Sockelbeitrag + „Stadt Leipzig“
Sockelbeitrag + „LVB Bedienungsgebiet“
Leipzig WS 2007/08
Leipzig WS 2010/2011
WS ca. 50%SS ca. 60%
WS ca. 50%SS ca. 40%
Prozentangaben von 2005/06
NutzerInnen
das bisherige Ticket kaufen also im Winter ca. 50% der Studierenden, im Sommer ca. 40%.
Da auch Urlaubssemester miteinbezogen sind, dürfte die tatsächliche Prozentzahl etwas höher liegen
Im Falle eines MDV-Tickets bzw. eines Komplettausstiegs wird sich das Nutzungsverhalten ändern.
Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV)
Der MDV umfasst ganz Mitteldeutschland- in Sachsen den Regierungsbezirk Leipzig:
* Kreisfreie Stadt Leipzig * Landkreis Leipziger Land * Landkreis Delitzsch * Landkreis Döbeln * Muldentalkreis * Landkreis Torgau-Oschatz * Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig
- in Sachsen-Anhalt Teile des ehemaligen Regierungsbezirks Halle: * Kreisfreie Stadt Halle * Landkreis Merseburg-Querfurt * Saalkreis * Landkreis * Landkreis Weißenfels * Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt
- in Thüringen das ehemals zum Bezirk Leipzig gehörende Gebiet: * Landkreis Altenburger Land
Die Verhandlungenmit dem MDV
Endgültiges Angebot liegt vor Darmstädter Modell Einführung zum WS 2008/09 möglich Beteiligen können sich alle Hochschulen
aus Leipzig, Halle, Merseburg
Das Angebot
Vertragslaufzeit 4 Jahre (ab WS 2008/09)
Jahr 1: 92,- € Jahr 2: 95,- € Jahr 3: 98,- € Jahr 4: 101,- €
3 Möglichkeiten…
Den LVB-Forderungen nachgeben (Preis ungewiss)
MDV-Angebot annehmen
Ausstieg aus dem Semesterticket
Entwicklung desSemesterbeitrages Beträgt z.Z. 71,50, davon sind 19,90 Sockelbetrag LVB
(Beitragserhöhung des StuWe nicht berücksichtigt)
1. LVB - Forderungen71,50€-19,90€+30,00€=81,60€
2. MDV - AngebotIm 1. Jahr: 71,50€-19,90+92,00€=143,60€Im 4. Jahr: 71,50€-19,90+101,00€=152,60€
3. Ausstieg71,50€-19,90€=51,60€
Pro
LVB-Angebot noch schlechter, ein Semesterticket wird benötigt
ca. die Hälfte der Studies kauft das Semesterticket – es wird angenommen
Großer Mehrwert (MDV vs. LVB) Kaum Mehrkosten für bisherige Semesterticket-Käufer Pendler Halle-Leipzig (Univerbund) ÖPNV-Kompetenz
Contra zu teuer
Solidarität wird überstrapaziert
Leipzig braucht kein Semesterticket: Radfahren ist gesünder und umweltschonender
In den kalten Wintermonaten kann das Azubi-Ticket erworben werden (Preis z.Z. 36€)
Die Einrichtung eines Fonds für Härtefälle ist denkbar
Würde nur ein minimaler Teil des Geldes in den Fahrradtopf fließen, könnte Radfahren enorm gefördert werden
Der steigende Semesterbeitrag wirkt als weitere Zugangsbarriere zur Hochschule
Der rationale Studi?
Wer heute ein Semesterticket kauft, müsste das Vollticket MDV unterstützen:
Semesterticket „Stadt Leipzig“ + Sockelbetrag = 111,10€ (Jahr: 2010)Vollticket MDV (2010): 98,00€
Ersparnis für den „Straßenbahnfahrer“: 13,10€ bei deutlichem Mehrwert!!!
Der rationale Studi?
Wer heute kein Semesterticket kauft, wird das Vollticket MDV ablehnen:
Sockelbetrag 2010: 30,-€Vollticket MDV 2010: 98,-€
Der Radfahrer, Autofahrer, Fußgänger… zahlt 68,-€ mehr für eine Dienstleistung, die er nicht nutzt. Spekuliert er darauf, dass es gar kein Ticket mehr geben wird, zahlt er sogar 98,-€ mehr
Der rationale Studi?
Unbekannte Größe:
Studierende, die das LVB-Ticket nicht kaufen, das MDV-Ticket aber nutzen würden (PendlerInnen)
Fazit:
Die Abstimmung wird knapp!
Vielleicht entscheident:
Mobilisierung!
Der irrationale Studi? In der Diskussion und Abstimmung sollte es
nicht nur um egoistisches Vorteilsstreben gehen, sondern auch die Frage der Solidarität eine Rolle spielen
Individuelle Betrachtung
Nicht-Nutzer:Mehrkosten von 92,-€ bei Einführung.
LVB-Nutzer:29,69(Azubi-Ticket)*12 Monate=356,28€2*92,-€ = 184,-€--> Mehrkosten von 86,14€ bei Nicht-Einführung
MDV-NutzerMehrkosten bei Nicht-Einführung schwer Bezifferbar: Leipzig+2Zonen mind. 59€/Monat
Kollektive Betrachtung (2010/11)
MDV-Ticket:28.000*2*98€=5.488.000€/Jahr
LVB-Ticket (geschätzt, Leipzig Stadt):Sommer: 16.800*30€+11.200*122€=1.870.000€Winter: 14.000*30€+14.000*122€=2.128.000Gesamt: 3.998.000€/Jahr
Kein-Ticket (Umstieg Azubi-Ticket Leipzig, gemittelt: 32€)
Sommer: 11.200*6*32€=2.150.400€Winter:14.000*6*32€=2.688.000€Gesamt: 4.838.400€/Jahr
c.p. „Unveränderter Modalsplit“
Die Infokampagne 1000 A2-Plakate 30.000 Flyer
(Minimalkonsens aller beteiligten Hochschulen) 8 VerteilerInnen (insg. 150 Stunden) 3 Zentrale Info-Veranstaltungen (+ weitere der
Fachschaftsräte) Ausführliche Internetpräsenz
Die Urabstimmung 4.-6.12.2007 Analog zu den FSR-Wahlen Wahlorte bei euren FSRä oder auf
www.stura.uni-leipzig.de/semesterticket