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1 st Open (Government) Data Konferenz der D-A-CH-LI Reihe
Tagungsort: Museum der Heizkultur, 1120 Wien; Malfattigasse 4
Open Government(Re)Launch der Demokratie?
Incentives - Einfach zum Nach- und Vordenken
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Aus Feuer wird Wärme
• (Hypo)Thesen• Open Government• Parlamentarische Demokratie• Conclusio
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Mittel gegen den Hochmut der Großen
Viel Klagen hör' ich oft erhebenVom Hochmut, den der Große übt.
Der Großen Hochmut wird sich geben,Wenn unsre Kriecherei sich gibt.
Gottfried August Bürger (* 31. Dezember 1747 in Molmerswende; † 8. Juni 1794 in Göttingen)
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(Hypo)Thesen
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Vom Einzeller zum Ameisenvolk
Zoon Politikon („Lebewesen in der Polisgemeinschaft“)
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Soziale Systeme
Ökosysteme
BiologischeOrganismen Psychische
Systeme
TechnischeSysteme
Soziale Systeme
Mindestvoraussetzung für ein sozialesSystem ist die Interaktion mindestens
zweier personaler Systeme oderRollenhandelnder.
Interaktionen sind§ Handlungen (Talcott Parsons)
oder§Kommunikation (Niklas Luhmann)
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Steuerung von komplexen sozialen SystemenKomplexe (soziale) SystemeBilden durch ihre Geschlossenheit und Selbstreferenz (Selbstreflexion)eine Eigenlogik und Eigendynamik heraus:• Bestimmen die tiefenstrukturellen Regeln ihrer Reproduktion als Systeme selbst,• sind im Kern ihrer Selbststeuerung von ihrer Umwelt unabhängig.
Zwei Interventionsmöglichkeiten– Kontextsteuerung
Handlung, Kommunikation des steuernden Systems wechseln sich mitBeobachtungen des zu steuernden Systems ab
– Anregung zur Selbststeuerung„Lernende Organisation“
In Anlehnung an Hans UlrichSt. Galler systemorientierte Managementlehre 1972
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Grundgedanken der Compliance
Compliance• Schutz vor Unwissenheit• Kooperative Umgangskultur• Pflege von Wertehaltungen
Normen• Ordnungsrahmen
Schutz legitim und legal Handelnder vor Ausbeutung durch nicht Normadäquate
• IndividualrahmenAnforderungen an legitimes Handeln unabhängig von Restriktionen
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Umgang mit Nichtwissen
• Positive Ignoranz– Wissensrisiko: zu wissen, was man nicht zu wissen braucht
• Schützende Ignoranz– Wissensrisiko: sozial unverträglich oder unerwünschte Wirkungen
• Ignoranz– Wissensrisiko: bewusste Lücken
• Manipulierte Ignoranz– Wissensrisiko: Fehlurteile durch Nichtwissen oder den Einfluss Dritter
• Ignorierte Ignoranz– Wissensrisiko: Nichtwissen v. vorhandenem Wissen, Blinde Flecken,
Grenzen der Erkennbarkeit, Halbwissen„Management der Ignoranz“, U. Schneider, Nichtwissen als Erfolgsfaktor, DUV, 1.5.2006
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Open Government (Data)
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DRAFT : [email protected] Government Standards/Principles
TRANSPARENCY• That information about the activities of public bodies is
– created and is available to the public,– with limited exceptions,– in a timely manner and– in open data formats– without limits on reuse.
• This includes the disclosure of– information in response to requests from the public and– proactively at the initiative of public bodies.
• In addition that key information about the private bodies is availableeither directly or via public bodies.
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DRAFT : [email protected] Government Standards/Principles
• TRANSPARENCY– right to know (limited exceptions)
–all information, all public bodies
–access is the rule – secrecy is the exception
– free of charge and free for reuse
–open formats
–compilation of information
– independent enforcement
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DRAFT : [email protected] Government Standards/Principles
PARTICIPATION
That members of the public can• engage directly in the consideration of policy options and in government decision making,
• and contribute ideas and evidence that lead to policies, laws, and decisions which bestserve the society and broad democratic interests.
That governments actively seek to• mobilize citizens to engage in public debate, and
• that mechanisms exist which permit the public to participate at their own initiative.
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DRAFT : [email protected] Government Standards/Principles
• PARTICIPATION–openess
– timeliness
–clear and comprehensive information
–active Collaboration
–clear engagement procedures
–empowerment
– transparency and accountability
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DRAFT : [email protected] Government Standards/Principles
ACCOUNTABILITYThat there are rules, regulations and mechanisms in place that govern thebehaviour of elected and public officials in their exercise of public powerand the spending of public funds.These norms should include requirements that decisions are fully reasonedand justified with full information made available to the public.
That there is protection for whistleblowers and mechanisms which react todisclosures of wrongdoing.
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DRAFT : [email protected] Government Standards/Principles
• ACCOUNTABILITY–clear standards of behaviour
– independent enforcement bodies
– lobby controls
– limiting conflicts of interest
– reducing corruption opportunities
–whistleblower protection
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Parlamentarische Demokratie
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Prinzipien der österreichischen Bundesverfassung• Demokratisches Prinzip
„Art. I B-VG: „Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volkaus.“Die Bestimmung, dass das Recht vom Volk ausgeht, bedeutet jedoch nicht, dasseine Mehrheit der BürgerInnen beschließen kann, was sie will und wie sie es will.
• Republikanisches Prinzip• Bundesstaatliches Prinzip• Rechtsstaatliches Prinzip• Gewaltentrennendes Prinzip
Parteienstaatlicher ParlamentarismusSozialpartnerschaft
Österreich ist eine repräsentative demokratische Republik
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Direkte Demokratie auf Bundesebene• Volksabstimmung
– Obligatorisch (12.6.1994):Gesamtänderung der Bundesverfassung bzw. Absetzung des Bundespräsidenten
– Fakultativ (5.11.1978)vom National beschlossene Änderungen der B-VG (Drittel-Quorum NR oder BR);einfache Gesetzesbeschlüsse (vor Beurkundung); Beschluss des NR od. Mehrheitder NR-Abgeordneten
• VolksbefragungFrage zu grundsätzlicher oder gesamtösterreichischer Bedeutung zur unverbindlichenAbstimmung. Mit "Ja" oder "Nein" beantwortbar oder zwei alternative Vorschläge zurAuswahl. Wahlen sowie Angelegenheiten, über die ein Gericht oder eineVerwaltungsbehörde zu entscheiden hat, können nicht Gegenstand einerVolksbefragung sein.
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Direkte Demokratie auf Bundesebene• Volksbegehren
Das Volk kann die Behandlung eines Gesetzesvorschlags im Nationalrat verlangen. Um einVolksbegehren zu einer Behandlung im Parlament zu führen, müssen die Initiatoren zunächst füreinen Zulassungsantrag und dann folgend für das eigentliche Volksbegehren in einer Frist voneiner Woche 100.000 Unterschriften Wahlberechtigter vorlegen. Ein direkter Einfluss auf dieGesetzgebung ist dabei explizit nicht vorgesehen. Der Nationalrat muss das Thema zwardiskutieren, er muss aber keinen im Sinne des Volksbegehrens günstigen Gesetzesentwurfbeschließen. Dieses unverbindliche Instrument ist daher formal betrachtet eine Volkspetition.
• BürgerinitiativenEinreichung einer parlamentarischen Bürgerinitiative kann frei, dh. ohne Zwang zum Gang aufsAmt unterschrieben werden und muss von mindestens 500 Staatsbürgern, die das 16.Lebensjahr vollendet haben, unterstützt werden. Nach der Einreichung wird dieparlamentarische Bürgerinitiative vom Petitionsausschuss des österreichischen Nationalratesbehandelt. In Österreich können alle Staatsbürger ab vollendetem 16. Lebensjahr wählen unddaher auch parlamentarische Bürgerinitiativen unterstützen oder einreichen.
• PetitionenIm Unterschied zu einer Bürgerinitiative werden Petitionen von Abgeordneten zum Nationalratoder von BundesrätInnen überreicht. Für die PolitikerInnen bieten Petitionen die Möglichkeit,konkrete Anliegen von BürgerInnen aus ihrem Wahlkreis im Parlament zu behandeln.
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Demokratie und Wertemonitoring 2011/2012
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Demokratie-, Toleranz und Wertemonitoring 2005 -2011
1. OGD-Konferenz-D-A-CH-LI OG - Relaunch der Demokratie_W.Keck 23
Was hindert Ihrer Meinung nach die österreichische Politikmehr direkte Demokratie zu ermöglichen?
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Orientierung
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Conclusio
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FÜNF Bausteine der partizipativen Demokratie
• Förderung neuer Modi demokratischer Willensbildung(Habermas - Deliberation)
• Stärkung der Entscheidungsmodi direkter DemokratieHomogenisierung auf Länder- und Gemeindeebenen
• Dezentralisierung von Kompetenzen„Think global, act local“
• Demokratisierung funktional definierter Systemeinheiten
• Repräsentation als Delegation zu verstehen„Das erteilte Mandat“ – Demut vor der Aufgabe – „The wise Leader“
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Kritik an der partizipativen Demokratietheorie• Primat des Normativen
Viele Aussagen werden als zu wenig empirisch abgesichert angesehen.
• Unrealistisches Menschenbild„Der Mensch ist ein Maximierer individuellen Eigennutzens und nur unter speziellenBedingungen zu gemeinwohlorientierter Kooperation willens und fähig.“
• Tocquevilles Problem„Eine umfassende Demokratisierung steigert die Gefahr des Minderheits- oderMehrheitsdespotismus. Die steigende Gleichheit gefährdet die Freiheit desIndividuums. Die Allmacht der Mehrheit ist ein gefährliches Konzept, das schnellzur Unterdrückung von Minderheiten führen kann.
• Destabilisierung durch ÜbermobilisierungÜberschuss an Beteiligung und Ansprüchen gegenüber dem politischen System.
• EindimensionalitätVernachlässigung der Effizienz und Ignoranz gegenüber Zielkonflikten
Manfred G. Schmidt (2006), Demokratietheorie, Eine Einführung, 3. Auflage Augburg
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Intermittierende partizipative Demokratie
PartizipativeDemokratie
DirekteDemokratie
RepräsentativeDemokratie
BeteiligungZusammenhaltCollaboration
Transparenzzyklus von Jack Brewerübersetzt von Mag. FH Robert Harm und Mag. Dr. Peter Parycek)
Die Zeit läuft
Verantwortlichkeit statt Zuständigkeit!
Bild: SXC.hu/Jana-Kollárová
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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
E-Government-, e-Health- und Compliance-ExperteOrganisator, Projekt- und Wissensmanagerhttps://www.xing.com/profile/[email protected]+436769336752@mergershark
Wolfgang Keck
Unterzeichner Wolfgang Michael Keck
Datum/Zeit-UTC 2012-10-05T07:43:50Z
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