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Eric Frère, Svend Reuse, Joachim Rojahn (Hrsg.) 5. Forschungsforum Finance Essen | 5. April 2014 Corporate Finance: Implikationen durch Kapital- marktinformationen Tagungsband

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Eric Frère, Svend Reuse, Joachim Rojahn (Hrsg.)

5. Forschungsforum Finance Essen | 5. April 2014

Corporate Finance:

Implikationen durch Kapital-

marktinformationen

5. F

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In hochvolatilen Marktphasen und Zeiten, wo die Themen Information und Transparenz besonders groß geschrieben werden, existieren viele Fragen und Trends, die es im Rahmen akademischer Arbeit zu erforschen gilt. So sind Aspekte der Bilanzierung, Finanzierung und Bankregulatorik exemplarisch zu nennen, die sich momentan im Spannungsfeld von Theorie und Praxis bewegen.

Der Tagungsband des 5. Forschungsforums Finance, welches am 5. April 2014 als Einzel-track im Rahmen des Hochschul-Forschungsforums in Essen durchgeführt wurde, skizziert und behandelt einige aktuelle Forschungsansätze und -ergebnisse in diesen Bereichen. Aktuelle Trends wie Crowd Financing finden ebenso Eingang in die Tagung wie Investor-Relations Management, Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten, Due Diligence, immaterielle Vermögensgegenstände sowie Risikomanagement in Banken. Das breite Spektrum der Themen lädt zur Aufarbeitung in Abschlussarbeiten an der FOM ein.

Aachen | Augsburg | Berlin | Bochum | Bönen | Bonn | Bremen | Darmstadt | Dortmund | Duisburg | Düsseldorf | Essen | Frankfurt a. M. | Gütersloh | Hagen | Hamburg | Hannover | Kassel | Köln | Leipzig | Mannheim | Marl | München | Münster | Neuss | Nürnberg | Offenbach | Siegen | Stuttgart | Wesel | Wuppertal

Tagungsband

ISBN 3-89275-075-0

5_FOM_Forschungsforum_Finance_14_08_25_RZ.indd 1 25.08.2014 10:26:37

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Eric Frère, Svend Reuse, Joachim Rojahn (Hrsg.)

5. Forschungsforum Finance

Corporate Finance: Implikationen durck Kapitalmarktinformationen

Essen 2014

© 2014 by

MA Akademie Verlags- und Druck-Gesellschaft mbH Leimkugelstraße 6, 45141 Essen Tel. 0201 81004-351 Fax 0201 81004-610

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ISBN 3-89275-075-0

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Geleitwort

I

Geleitwort

Der Ausbau der Forschung besitzt an der FOM seit je her einen hohen Stellenwert. Dabei

verfolgen die Forschungsaktivitäten die Ziele, Forschungsfragen der Praxis zu identifizieren

und aufzugreifen, praxistaugliche Forschungsergebnisse zu entwickeln und in die Praxis zu

transferieren und mit den gewonnenen Erkenntnissen Lehrinhalte sukzessive weiterzuentwi-

ckeln.

In diesem Kontext ist auch das Veranstaltungsformat „Forschungsforum“ zu sehen. Die FOM

organisiert nun schon seit einigen Jahren solche Foren, die zur weiteren Forschung animie-

ren und aktuelle Themen aus Theorie und Praxis aufwerfen und diskutieren. Studierenden

soll so die Möglichkeit gegeben werden, diese im Rahmen ihrer Abschlussarbeit selbststän-

dig akademisch zu erarbeiten und einen Beitrag zur Forschungsarbeit an der FOM zu leis-

ten. Im Zeitablauf zeigt sich immer deutlicher, dass das Forschungsforum eine gute Plattform

für die im Leitbild der FOM verankerten anwendungsbezogenen Forschungs- und Entwick-

lungsaufgaben ist.

Das 5. Forschungsforum Finance fand am 05.04.2014 in Essen im Gesamtkontext eines

fakultätsübergreifenden Ereignisses statt und baut auf den Befunden der vorangegangenen

Forschungsforen auf. Wir freuen uns daher, die Ergebnisse des nunmehr 5. Forschungsfo-

rums Finance mit diesem Tagungsband präsentieren zu dürfen. Des Weiteren liefert dieser

Forschungsband in Kapitel 5 einen Überblick über weiterführende Forschungsfragen, deren

Erarbeitung Gegenstand so mancher Master-Thesis sein wird.

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Fortführung dieser Reihe und wünschen allen Lesern

eine informative Lektüre, die zu weiteren Diskussionen und Forschungsaktivitäten anregt.

Essen, im Juli 2014

Prof. Dr. Burghard Hermeier

Rektor der FOM Hochschule für Oekonomie & Management

Prof. Dr. Thomas Heupel

Prorektor Forschung der FOM Hochschule für Oekonomie & Management

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Inhaltsverzeichnis

II

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitende Worte .............................................................................................................. 1

1.1 Einordnung in den Gesamtzusammenhang ................................................................. 1

1.2 Tagungsprogramm des Tracks „Finance“ ..................................................................... 4

1.3 Überblick über die Inhalte des Forschungsforums ....................................................... 5

2 Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich ......................................... 7

3 Vorträge des Forschungsforums ................................................................................... 14

3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht ........ 14

3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen ...................................... 33

3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten ......................................................... 46

3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken .................................................... 57

4 Parallel laufende Abschlussvorträge ............................................................................. 76

4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Diligence .......................................... 76

4.2 Kritische Analyse immaterieller Vermögenswerte in der Finanzkommunikation......... 88

5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen ........................................................... 105

5.1 Refinanzierung .......................................................................................................... 105

5.2 Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung ................................................................ 105

5.3 Wertorientierte Unternehmensführung...................................................................... 106

5.4 Crowd Investing ........................................................................................................ 106

5.5 Wertorientierte Management Vergütung ................................................................... 108

5.6 Risikotragfähigkeit bei Banken ................................................................................. 109

5.7 Liquiditätskostenverrechungssystem in Banken ....................................................... 110

5.8 Geschäftsleiterhaftung nach § 54a KWG ................................................................. 111

5.9 Financial Due Dilligence ........................................................................................... 112

5.10 Immaterielle Vermögensgegenstände in der Finanzkommunikation ...................... 115

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1 Einleitende Worte

1

1 Einleitende Worte

1.1 Einordnung in den Gesamtzusammenhang

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1 Einleitende Worte

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1 Einleitende Worte

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1.2 Tagungsprogramm des Tracks „Finance“

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1 Einleitende Worte

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1.3 Überblick über die Inhalte des Forschungsforums

Die Jahre 2013 und 2014 sind durch turbulente Zeiten an den Märkten geprägt. Zum einen

erklimmt der DAX einen Rekordstand nach dem nächsten, 10.000 Punkte sind geknackt und

noch ist kein Ende in Sicht. Zudem sind die Leitzinsen erstmals seit Bestehen der EZB auf

einen negativen Wert gesetzt worden. Dies führt zu Verwerfungen, die sich in viele Aspekte

der Forschung niederschlagen. Das Forschungsforum Finance behandelt ausgewählte The-

men, die in der Praxis momentan behandelt werden und zu integrativen Forschungsansätze

führen können.

Die ersten Minuten des 05.04.2014 skizziert Herr Prof. Dr. Joachim Rojahn den Inhalt und

den Aufbau des Forschungsforums 2014. Im Anschluss geht er in seinem Vortrag auf kon-

krete aktuelle finanzwirtschaftlichen Forschungsfragen ein. Hierbei wird auf Aspekte in den

drei Perspektiven Emittent, Anleger und Regulierung eingegangen, vollkommene Märkte und

die daraus resultierenden Theorien werden in diesem Kontext kritisch gewürdigt.

Der anschließende Vortrag von Herrn Prof. Dr. Andreas Löhr widmet sich dem Thema

Crowd Financing / Investing. Es werden aktuelle Fragestellungen aufgeworfen und Beispiele

für ein erfolgreiches Crowd Investing vorgestellt.

Die nächste Präsentation von Herrn Dr. Peter Schömig behandelt das Thema Investor Rela-

tions. Hierbei werden Beispiele für ein erfolgreiches Investor Relations Management präsen-

tiert und die das Wechselspiel zu Bilanz, GuV und Value Reporting näher analysiert.

Woher bekommt ein Forscher Daten für seine Analyse? Torsten Ulrich von der Börse Stutt-

gart widmet sich dieses Themas, stellt die Möglichkeiten der Börse Stuttgart vor und präsen-

tiert weitere mögliche Anbieter von Daten für die empirische Forschung im Rahmen einer

Master Thesis.

Keine Branche wird zurzeit ökonomisch wie regulatorisch so stark in den Würgegriff genom-

men wie die Bankenbranche. Der Vortrag von Dr. Svend Reuse präsentiert drei aktuelle

Forschungsschwerpunkte: Risikotragfähigkeit, Liquiditätskostenverrechnungssystem und

Geschäftsleiterhaftung. Diese drei Felder sind derzeit sowohl in Theorie als auch in der Pra-

xis hochaktuell.

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1 Einleitende Worte

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Der Financial Due Diligence kommt im Rahmen eines M&A Prozesses eine besondere Be-

deutung zu. Dirk Stein, MBA untersucht in seiner Arbeit den Einfluss des Informationsma-

nagements auf den Erfolg der Due Diligence.

Abschließend analysiert Alexander Zureck, MBA in seiner Ausarbeitung, wie sich immateri-

elle Vermögensgegenstände in der Finanzkommunikation auswirken. Die aus diesem For-

schungsansatz resultierenden Hypothesen und Erkenntnisse werden anschaulich statistisch

hergeleitet, was gerade für die anstehenden Master Theses in schönes Lehrbeispiel ist.

Details zu den Vorträgen inklusive der Präsentationsunterlagen finden sich nachfolgend. Die

Vorträge werfen diverse Forschungsfragen auf. Deren Beantwortung steht in weiten Teilen

noch aus und liefert damit hinreichendes Potenzial für hochwertige Abschlussarbeiten. Diese

Forschungsfragen werden in Kapitel 5 des Tagungsbands skizziert.

Mülheim/Essen, im Juli 2014

Prof. Dr. habil. Eric Frère

Dr. Svend Reuse, MBA

Prof. Dr. Joachim Rojahn, CFA

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2 Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

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2 Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

Prof. Dr. Joachim Rojahn, CFA

Bislang in der Praxis gängige finanzwirtschaftliche Modelle basieren auf der Annahme eines

vollkommenen Marktes. Die Realität ist aber durch Friktionen, insbesondere durch Informati-

onsasymmetrien und Transaktionskosten gekennzeichnet, weshalb neoklassische Modelle in

der Finanz- und Wirtschaftskrise versagen mussten. Diese Entwicklung hat aktuelle For-

schungstrends, die bereits in den 2000er Jahren forciert wurden, weiter bestärkt: Bislang

„klassische“ Modelle des vollkommenen Markts werden als Spezialfall eines „allgemeineren“

Modells interpretiert.

Dabei konzentriert sich die aktuelle finanzwirtschaftliche Forschung weiterhin auf die drei

wesentlichen Perspektiven:

1. Emittent: Wie lässt sich eine kostenminimale Refinanzierung sicherstellen? Aktuelle For-

schungsfragen unter diesem Blickwinkel finden sich in diesem Tagungsband sowie in

den bereits erschienenen Forschungsbänden.

Außerdem ist aus Perspektive des Emittenten von Interesse, durch welche Maßnahmen

der Shareholder Value maximiert werden kann. In der jüngeren Vergangenheit ist ver-

stärkt die Frage nach dem Wertbeitrag von Großaktionären, z.B. Sovereign Wealth

Funds, oder nachhaltigen, sozial-ethischem Verhalten (Corporate Social Responsibility)

in den Fokus gerückt.

Hier finden sich mitunter auch widersprüchliche Forschungsergebnisse: So ging die Leh-

re bis vor kurzem von sog. Diversifikationsabschlägen bei unternehmerischer Diversifika-

tion aus. Jüngere Befunde liefern dagegen vor allem bei Untersuchung von Kapitalmärk-

ten mit geringem Entwicklungsgrad Diversifikationszuschläge.

2. Für den Anleger ist unverändert die Bildung effizienter Portfolios relevant. Spätestens

die Finanzmarktkrise hat aber verdeutlicht, dass die höheren Momente der Renditevertei-

lung zu berücksichtigen sind: Eine Risikomessung durch die Kennzahl Volatilität mündet

bei fetten Enden oder Linksschiefe in einer systematischen Unterschätzung des Anleger-

risikos. Zudem gilt es, die Implementierungshürden üblicher Portfolio-Modelle zu über-

winden. Bei mehrperiodischer Betrachtung nimmt die Bedeutung der Reallokationstech-

nik zu. Das klassische Rebalancing, das ursprüngliche Portfoliogewichte wiederherstellt,

ist von Natur aus „contrarian“, d.h., gut laufende Titel werden untergewichtet, wodurch

die Portfolioperformance sinken kann. Mit der „Adaptive Asset Allocation“ von Sharpe ist

jüngst ein Alternativvorschlag entwickelt worden.

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2 Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

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3. Die Anforderungen an Regulierungsbehörden sind seit der Lehman-Pleite im Septem-

ber 2008 oder dem Flash-Crash im Mai 2010 deutlich gestiegen. Hintergrund ist die zu-

nehmende Derivatisierung, Automatisierung und Internationalisierung der Kapitalmärkte.

So stellt sich bspw. die Frage, ob Leerverkaufsverbote die gewünschte Wirkung erzielen.

Ebenso gilt es, die Effekte des automatisierten Hochfrequenzhandels zu analysieren. Ei-

nerseits kann hierdurch möglicherweise irrationales Verhalten verstärkt werden, ander-

seits erhöht dieses „High Frequency Trading“ aber auch potenziell die Marktliquidität zu

Gunsten aller Marktteilnehmer.

Ausgewählte Einzelfragen aus diesen drei Perspektiven finden sich in den nachfolgenden

Präsentationsunterlagen.

Prof. Dr. Joachim Rojahn, CFA

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2. Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

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Forschungsforum FinanceStand der Forschung

Prof. Dr. Joachim Rojahn, CFA

205.04.2014

Stand der Forschung

Vormals gängige Finanzmarktmodelle basieren auf der Annahme des

vollkommenen Markts.

Realität: Märkte sind durch Informationsasymmetrien, Transaktionskosten und/oder

(Verhaltens-)Anomalien gekennzeichnet.

Folge: u.a. Versagen „üblicher“ Risiko- und Prognose-Modelle.

Paradigmenwechsel in der Forschung, auch erkennbar an der Vergabe von

Nobelpreisen (u.a. 2001 Akerlof, Spence, Stieglitz: „Asymmetrische

Informationsverteilung“, 2002 Kahneman: „Behavioral Finance“, 2010 Diamond,

Mortensen, Pissarides: „Friction“, 2013 Fama, Hansen, Shiller:

„Informationseffizienz“ und „irrationaler Überschwang“.

„Verallgemeinerung“ neoklassischer Modelle: Neoklassische Modelle als

„Spezialfall“ einer allgemeingültigen Version.

Ausgangslage

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

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2. Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

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305.04.2014

Aktuelle finanzwirtschaftliche Forschungsfragen

Aktuelle finanzwirtschaftlichen Forschungsfragen lassen sich i.W. in drei

Perspektiven einteilen:

1. Emittent: Kostenminimale Refinanzierung, kapitalmarktorientierte

Rechnungslegung, wertorientierte Unternehmensführung, Corporate

Governance, Corporate Social Responsibility,…

2. Anleger: Bildung effizienter Portfolios, Risikomessung bei nicht-normalverteilten

Renditen, …

3. Regulierung: Derivate, High Frequency Trading, Vermeidung von

Blasenbildungen, Auswirkungen von Basel III, Effekte von

Finanzmarktransaktionssteuern, ...

Systematisierungsrahmen

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

405.04.2014

Perspektive Emittent

Unternehmensbewertung in volatilen Märkten? (s. Tagungsband 2tes

Forschungsforum Finance); insb. Bewertung nicht-börsennotierter Unternehmen

Schätzung von Kapitalkosten in illiquiden Märkten? (z.B. Acharya/Pedersen,

JoFE 2005: Liquidity Adjusted CAPM)

Finanzierungsverhalten von Unternehmen: Kapitalstrukturpolitik und

Determinanten der Dividendenausschüttungspolitik (s. Tagungsband 3tes

Forschungsforum Finance)

Warum halten Unternehmen so hohe Cash-Reserven? (z.B. Bates et al., JoF

2009; Gao et al., JoFE 2013)

Emission von Corporate Bonds (z.B. Underpricing: Cai et al., RFS 2007)

„Neuere“ Refinanzierungsalternativen: Mittelstands-Anleihen, Crowd-Funding,…

Forschungsansätze: Refinanzierung (Auswahl)

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

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2. Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

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505.04.2014

Perspektive Emittent

Kritische Würdigung der externen Rechnungslegung (z.B. Frings et al., FAJ 2012

„Does IFRS stand for Information RiSk?“)

Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände? Vor- und Nachteile der Fair

Value Bewertung

Bilanzierung von Leasing-Geschäften

Bilanzierung von Finanzierungsinstrumenten

Optimale Investor Relations Politik: Trade-Off zwischen Agency-Kosten und

Overdisclosure, Implikationen für die externe Rechnungslegung, …(z.B. Lambert

et al., Journal of Accounting Research 2007)

Forschungsansätze: kapitalmarktorientierte Rechnungslegung (Auswahl)

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

605.04.2014

Perspektive Emittent

Einfluss und Entlohnung der Unternehmensführung (z.B. Morse et al., JoF 2011

oder Peng/Röell, JoF 2013)

Wertbeitrag von Corporate Hedging – geringere Finanzierungskosten und mehr

Investitionsalternativen? (z.B. Campello et al., JoF 2011)

Wertbeitrag von Corporate Social Responsibility (z.B. Godfrey/Merrill, Strategic

Management 2009)

Der Einfluss von Großaktionären (z.B. von Sovereign Wealth Funds,

institutionellen Anleger, Eigentümerfamilien). Differenzierung zwischen passiven

(ETFs) und aktiven Investoren (Hedge Funds etc.)

Diversifikationsabschläge oder -zuschläge? (z.B. Hann et al., JoF 2013)

Corporate Finance und Asset Management: Effekte von Wertpapierilliquidität,

Investor Relations, Stock Splits, Kapitalmaßnahmen, etc.; allgemein:

„Informationsverarbeitung an Kapitalmärkten“

Forschungsansätze: Wertorientierte Unternehmensführung (Auswahl)

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

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2. Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

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705.04.2014

Perspektive Anleger

Informationseffizienz auf Kapitalmärkten (z.B. Duan et al., FAJ 2009), z.B.: Wie

„erfolgreich“ ist aktives Portfoliomanagement? Determinanten der

Outperformance?

Implikationen von Kalenderanomalien für Anleger und Emittenten

Identifikation „neuer“ Assetklassen (z.B. CAT Bonds, Volatilität etc.)

Portfolio-Implikationen „neuer“ Assetklassen

Portfoliooptimierung und Berücksichtigung höher Momente der Renditeverteilung

Portfolio-Rebalancing-Strategien (z.B. Sharpe, FAJ 2010)

Informationsgehalt von Analystenempfehlungen (z.B. Bradley et al., JoF 2014)

Forschungsansätze: Asset Management (Auswahl)

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

805.04.2014

Perspektive Regulierung

Krisen-Diagnose? Z.B. Richard Roll, FAJ 2011

Is the 2007 U.S. Sub-Prime Financial Crisis so Different? Reinhart/Rogoff AER

2008

High Frequency Trading (z.B. Hendershott et al., JoF 2010)

Kritische Analyse von Leerverkaufsverboten (z.B. Beber/Pagano, JoF 2013)

Kursmanipulation (z.B. von Hedge Funds, z.B. Ben-David, JoF 2013)

Derivatisierung und der Einfluss auf das Basisinstrument

Honorarberatung vs. Provisionsvergütung

Effiziente Instrumente zum Anlegerschutz

Forschungsansätze: Regulierung (Auswahl)

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

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2. Entwicklung und Stand der Forschung im Finance-Bereich

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905.04.2014

„There‘s plenty of Room at the Bottom“

(Richard Feynman)

Forschungsforum Finance – Stand der Forschung

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

14

3 Vorträge des Forschungsforums

3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

Prof. Dr. rer. pol. Andreas Löhr, Dipl.-Volkswirt, MBA (USA)

Ausgehend von den USA hat sich seit 2011 auch in Deutschland eine lebendige Kultur der

„Schwarmfinanzierung“ entwickelt. Die jährlichen Zuwachsraten bei der Einwerbung von Fi-

nanzierungsmitteln für Produkte, Projekte bzw. Start-up-Firmen über einschlägige Webplatt-

formen bei einer Vielzahl potentieller Finanziers belegen dies. Alleine in Deutschland wird für

2014 ein Crowd Investing-Volumen von 20-25 Mio. Euro erwartet1).

Wie oft bei neuen, schnell wachsenden Wirtschaftszweigen stellen sich auch bei Crowd

Investing eine Reihe spezieller Fragen: Welche Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken

bietet Crowd Investing überhaupt im Vergleich zu alternativen Kapitalquellen bzw. Invest-

ments für Kapitalnehmer und Kapitalgeber? Wie beurteilen Marktteilnehmer (Kapitalnehmer,

Kapitalgeber, Webplattformen) die Entwicklung der finanzierten Produkte/Projekte/Start-ups?

Welches sind die maßgeblichen Faktoren, die auf eine potentielle Marktdominanz bestimm-

ter Plattformen Einfluss nehmen; wer werden die „Überlebenden“ (unter den Plattformen)

sein? Wie wird sich der Gesetzgeber (Stichworte Anlegerschutz, Prospektpflicht) hinsichtlich

der verschiedenen Finanzierungsformen und -beträge verhalten?

Der Vortrag soll einen Einstieg in das Feld Crowd Investing liefern und zur konstruktiv-

kritischen Auseinandersetzung anregen.

Prof. Dr. rer. pol. Andreas Löhr, Dipl.-Volkswirt, MBA (USA)

1 Vgl. www.fuer-gruender.de: Crowdfunding Monitor, jeweils akt. Fassung.

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

15

CrowdinvestingKritische Analyse aus Kapitalnehmer- und

Kapitalgebersicht

Prof. Dr.rer.pol. Andreas Löhr

Vortrag beim FOM-Forschungsforum Essen 2014 (5.4.2014)

2Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Gliederung

Crowdinvesting – Eine krit. Analyse aus Kapitalnehmer- u. -gebersicht

1. Begriffe und Historie

2. Akteure

3. Anforderungen an Kapitalsuchende

4. Einige rechtliche Aspekte

5. Aufwendungen für Kapitalnehmer und Kapitalgeber

6. Beteiligungsdauer und Exit

7. Typischer Ablauf

8. Plattformen

9. Vorteile/Chancen für Beteiligte

9.1 Vorteile/Chancen für Kapitalnehmer9.2 Vorteile/Chancen für Kapitalgeber

10. Nachteile/Risiken für Beteiligte

10.1 Nachteile/Risiken für Kapitalnehmer10.2 Nachteile/Risiken für Kapitalgeber

11. Kleine Fallstudie

Einige Literatur-/Quellenhinweise

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

16

3Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Der Begriff „Crowd“ und historische „Vorboten“

1. Begriffe und Historie

„Crowd“ = „Masse“ oder „Schwarm“

Private und sonstige Geldgeber haben unter Nutzung eigens zum

„Crowdfunding“ eingerichteter Web-Plattformen die Möglichkeit (z.B.

kulturelle) Projekte, private Kreditnehmer, Produkte, Geschäftsideen bzw.

junge Unternehmen zu finanzieren („funding“).

Grundkonzept lässt sich auf Subskriptionsmodelle des 18. Jahrhunderts

zurückführen: Bücher-Finanziers wurden auf dem Titelbogen des Werks

genannt.

1885: Finanzierung der Freiheitsstatue droht zu scheitern. John Pulitzer,

Chefredakteur der New York World ruft Bürger zu Spenden für den Sockel

auf. Ergebnis: nach rd. 5 Monaten rd. 120.000 Spender, Spendensumme >

100.000 US-$. Abdruck der Spendernamen in Zeitung.

►►

4Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Webbasierte Entwicklung

1. Begriffe und Historie

Die Idee für webbasierte „Schwarmfinanzierungen“ stammt aus den USA

und hier aus dem Kreativbereich, speziell zur Finanzierung von

Filmprojekten

Finanzierung z.B. in folgenden Formen:

verlorene Zuschüsse, Kredite, (atypisch) stille Beteiligungen, Genussrechte,

partiarische (Nachrang)Darlehen, Aktien

Bei Finanzierung z.B. eines CD-Albums, Buchs, Films erhalten die

Geldgeber später meist sachbezogene Gegenleistungen wie z.B. ein

Exemplar des Produkts (z.B. DVD), eine Sonderedition oder eine

Namensnennung im Film-Abspann

„Demokratisierung“ des Business-Angel- bzw. Venture-Capital-Konzepts

►►

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

17

5Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Marktentwicklung

1. Begriffe und Historie

Fortsetzung:

Ausgehend von den USA wächst der Markt für Crowdfunding seit etwa 2006

mit hohen Zuwachsraten

2011 gilt als „Auftaktjahr“ des Crowdfunding bzw. Crowdinvesting in

Deutschland; u.a. Gründungsjahr der in D führenden Plattform „Seedmatch“

Crowdinvesting-Zahlen D*):

2012: 45 Finanzierungen mit rd. 4,3 Mio. Euro

2013: 66 Finanzierungen mit rd. 15 Mio. Euro;

kumuliert seit 2011: 116 Finanzierungen mit rd. 19,7 Mio. Euro.;

Erfolgsquote rd. 75%

2014: geschätztes Volumen 20-25 Mio. Euro. *): Quelle: Crowdinvesting Monitor, www.fuer-gruender.de

Weltweites Crowdfunding-Volumen:*)

2012: 2,7 Mrd. US-$ (dav. USA: rd. 1,6 Mrd., Europa rd. 0,9 Mrd.; 2013: rd. 5

Mrd. US-$, davon Europa rd. 1 Mrd. US-$*): Quelle: www.massolution.com sowie Ludowig (2014)

6Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Crowdfunding – eine Variante des Crowdsourcing

1. Begriffe und Historie

Crowdsourcing-Arten

*) Howe, J. (2006): The Rise of Crowdsourcing, in: Wired Magazine, June 2006, Vol. 14, Issue 6, 2006

Crowdsourcing *)

Crowdcreation CrowdfundingCrowdvotingCrowdwisdom

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

18

7Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Crowdfunding und Crowdinvesting

1. Begriffe und Historie

Die Begriffe „Crowdfunding“ und „Crowdinvesting“ werden häufig synomym

verwendet, sind es aber nicht.

„Crowdfunding“: Oberbegriff für sämtliche Webplattform-basierte

Finanzierungsarten wie z.B. verlorene Zuschüsse, Kredite, Beteiligungen,

Mischformen aus Eigen- und Fremdkapital

„Crowdinvesting“: Finanzierungen, die keine klassischen Kredite oder

verlorene Zuschüsse darstellen; meist in Form (atypisch) stiller

Beteiligungen, Genussrechte, (nachrangiger) partiarischer Darlehen; selten:

Aktien.

8Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Die verschiedenen Varianten beim Crowdfunding

1. Begriffe und Historie

Crowdfunding-Arten:

Crowdfunding

Crowd-

sponsoring

Crowd-

investing

Crowd-

lending

Crowd-

donating

„equity /mezzanine

based“„lending

based“

„donation /

support

based“

„reward

based“

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

19

9Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Die teilnehmenden Parteien

2. Akteure

Kapitalnehmer Plattform

Kapitalgeber

Kapitalgeber

Kapitalgeber

Kapitalgeber

Kapitalgeber

10Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

3. Anforderungen an Kapitalsuchende

Projekte, Geschäftsideen, Produkte, künftige neue Unternehmen sollten

insbesondere folgende Anforderungen erfüllen …

Wirtschaftliche Attraktivität

Einfache Verständlichkeit

Solide Dokumentation (Business-Plan, Texte, Zahlen, Bilder, Videos)

Je nach Projekt / Produkt / Geschäftsidee insbesondere auch: emotionale

Ansprache potentieller Geldgeber

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

20

11Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Finanzierungsvolumina und Prospektpflicht

4. Einige rechtliche Aspekte

Grundsätzliche Prospektpflicht für öffentliches Angebot von Wertpapieren

(Wertpapierprospektgesetz WpPG) und Vermögensanlagen

(Vermögensanlagengesetz VermAnlG; seit 1.6.2012)

Bagatellgrenzen: Einwerbung von WP/VermAnl von maximal 100.000 Euro

in 12 Monaten (§ 3 Abs. 2 Nr. 5 WpPG bzw. § 2 Nr. 3 VermAnlG) oder gem.

VermAnlG (§ 2 Nr. 3) Mindestpreis von 200.000 Euro oder maximal 20

Anteile

Die einzuwerbenden Mittel betragen oft nur unter / bis zu maximal 100.000

Euro, da bis zu diesem Maximalbetrag WP bzw. Vermögensanlagen

prospektfrei öffentlich angeboten werden dürfen.

►►

12Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Finanzierungsvolumina und Prospektpflicht

4. Einige rechtliche Aspekte

(Fortsetzung)

Nach aktueller Rechtslage in D: Keine Prospektpflicht für (nachrangige)

partiarische Darlehen, da sie keine WP bzw. Vermögensanlagen darstellen.

Damit auch höhere Volumina als 100.000 Euro prospektfrei einwerbbar.

Platzierung von Aktien und die evtl. organisierte Durchführung eines

Sekundärhandels bedarf einer BaFin-Lizenz. Falls Zahlungsdienste erbracht

werden sollen: Erlaubnispflicht nach Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG,

§ 8 Abs. 1 Satz 1)

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

21

13Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Finanzierungsvolumina und Prospektpflicht

4. Einige rechtliche Aspekte

Mindestfinanzierungsvolumen je Crowd-Investor

Abhängig von Plattform

z.T. KEINE Mindestvorgabe, ansonsten ab z.B. 5, 100, 250 oder 1000 Euro

je Finanzier

Maximalfinanzierungsvolumen je Crowd-Investor

Abhängig von Plattform

z.T. KEIN Maximalbetrag, ansonsten z.B 10.000 Euro je Finanzier

14Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

5. Aufwendungen für Kapitalnehmer und Kapitalgeber

Aufwendungen für Kapitalnehmer/Startups

Kosten für Vorbereitung der Präsentationsunterlagen für Vorstellung bei

einer bzw. mehreren Crowd-Finanzierungsplattformen

Zahlungen an Plattform: abhängig von Plattform und Finanzinstrument;

meist ca. 4 – 10% der eingeworbenen Mittel;

z.T. auch nur „ertrags-erfolgsabhängig“ in Abhängigkeit an Investoren

gezahlter Erträge (z.B. 10% bei Companisto).

Zahlungen an Finanziers: bei Nicht-EK: meist Beteiligung an lfd. Gewinnen

sowie an evtl. Mehrwert; im Falle von Aktien: Dividenden (sofern zahlbar und

von HV beschlossen)

Aufwand für Quartalsberichte und sonstiges laufendes Reporting / IR

Aufwand für weitere IR-Massnahmen im Post-Investment-Stadium

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

22

15Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

5. Aufwendungen für Kapitalnehmer und Kapitalgeber

Aufwendungen für Kapitalgeber

i.d.R. kostenlose Nutzung der jeweiligen Plattform durch potentielle

Kapitalgeber

16Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

6. Beteiligungsdauer und Exit

Laufzeiten / Beendigung des Engagements – bei NICHT-EIGENKAPITAL-

INVESTMENTS:

Mindest-Beteiligungsdauer meist ca. 5-10 Jahre. Exitmöglichkeiten und

Zeitpunkte/-räume richten sich nach den für die gewählte Finanzierungsform

vorgesehenen (Standard)verträgen der genutzten Plattform und u. U. dem

jeweiligen Beteiligungsunternehmen.

Im Regelfalle können Finanziers oder das jeweilige Startup - entsprechend des

jeweils abgeschlossenen Vertrages - nach einem Mindestbeteiligungszeitraum die

„Beteiligung“ meist zum nächsten Jahresende beenden. Finanziers erhalten dann

ihre „Beteiligung“ entsprechend der Höhe ihres jeweiligen Anteils (und bezogen

auf den Gesamtunternehmenswert, z.B. auf Basis einer Unternehmensbewertung

gem. IDW-Standard bzw. Multiplikatormethode) ausgezahlt.

►►

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

23

17Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

6. Beteiligungsdauer und Exit

Laufzeiten / Beendigung des Engagements – bei NICHT-EIGENKAPITAL-

INVESTMENTS (Fortsetzung)

Sollte die finanzierte Gesellschaft mehrheitlich verkauft werden, ist für diesen

Fall i.d.R. eine Partizipation der Finanziers an diesem Verkauf vorgesehen

(Abfindung unter Teilhabe am Verkaufserfolg / höheren Unternehmenswert;

„Bonuszins“).

18Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

6. Beteiligungsdauer und Exit

Laufzeiten / Beendigung des Engagements – bei EIGENKAPITAL-

(Aktien)-INVESTMENT

Grundsätzlich keine Befristung (allerdings sind i.R. eines

Gesellschaftervertrages z.B. (Mindest-)Bindefristen vereinbar)

Exit: abhängig von eventuellem auf bzw. durch die Plattform oder

anderweitig „organisierten“ Sekundärhandel

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

24

19Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

7. Typischer Ablauf

Die drei klassischen Phasen einer Crowdfinanzierung:

Veröffentlichung der ausformulierten Projekt-/Produkt-/Geschäftsidee auf

einer Plattform:

- Information über benötigte Summe („Fundingschwelle“ und

„Fundinglimit“)

- Inhalte/Ziele des Projekts

- Finanzierungszeitraum

- Gegenleistung für Unterstützer / Investoren

Warten auf die Finanzierung: während eines vorab festgelegten Zeitraums

(z.B. 30 oder 60 Tage zzgl. einer evtl. Verlängerung um z.B. weitere 30 Tage)

Umsetzung des Projekts/Produkts/der Geschäftsidee ODER (in den meisten

Fällen) Rückzahlung bei Nichtzustandekommen der gewünschten

Gesamtfinanzierung: „Alles-oder-nichts-Prinzip“

20Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

8. Plattformen

Bespielhafte Crowdfunding/-investing-Plattformen:

Kickstarter (in N.Y. gegründete, grösste Crowdfunding-Plattform)

Indiegogo.com (www.indiegogo.com) /USA

Seedmatch (www.seedmatch.de) ►►

Innovestment (www.innovestment.de) ►►

Companisto (www.companisto.de) ►►

Bankless24 (www.bankless24.de

Bergfuerst (www.bergfuerst.com)

bestBC (www.bestBC.de)

C-crowd (www.c-crowd.com) (Schweiz)

Deutsche Mikroinvest (www.deutsche-mikroinvest.de)

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

25

21Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

8. Plattformen

Bespielhafte Crowdfunding/-investing-Plattformen (Fortsetzung):

Founding Crowd (www.foundingcrowd.org)

Fundsters (www.fundsters.de)

Inkubato (www.inkubato.com)

Mashup Finance (www.mashup-finance.de)

meet&seed (www.meet-seed.com)

Pledgemusic (www.pledgemusic.com)

Pling (www.pling.de)

Sellaband (Musik-Crowdfunding-Plattform) (www.sellaband.de)

Smava (online-Kredite bis 50.000 EUR) (www.smava.de)

Startnext (www.startnext.de)

United Equity (www.united-equity.de)

VisionBakery (www.visionbakery.com)

Welcome Investment (www.wlcm.in)

Welche Plattformen können/werden überleben (können)?

(Beispiel für mittlerweile beendete Plattform: mySherpas)

22Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

8. Plattformen

Die nach Marktanteil in D führenden Plattformen:

Seedmatch (www.seedmatch.de)

2011 gegründet. Branchenführer in D.

per 2.4.2014 (www.seedmatch.de): 12,1 Mio. investiertes Kapital, > 23.700

registrierte Nutzer, 59 finanzierte Startups; nur partiarische Nachrangdarl.

Innovestment (www.innovestment.de)

2011 gegründet. Auktionssystem. Nur (atypische) stille Beteiligungen.

Companisto (www.companisto.de)

2012 gegründet.

per 2.4.2014 (www.companisto.de): 4,9 Mio. investiertes Kapital, > 15.000

registrierte Nutzer, 28 finanzierte Startups; seit 10.3.2014

gesamteuropäische Plattform (46 Länder); nur partiarische Nachrangdarl.

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

26

23Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Marktanteile

8. Plattformen

Quelle: entnommen aus Crowdinvesting-Monitor 2013, S. 11 (www.fuer-gruender.de

24Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Wesentliche Unterschiede

8. Plattformen

Wesentliche Unterschiede der diversen Plattformen zeigen sich

insbesondere hinsichtlich folgender Aspekte:

Funding-Art (Invest oder/und Non-Invest)

Investment-Instrumente (z.B. stille Beteiligungen, Genussrechte,

(nachrangige) partiarische Darlehen, Aktien)

Marktanteil (Anzahl abgewickelter Transaktionen, Transaktionsvolumina)

Spezialisierung auf bestimmte Branchen bzw. Art von Projekten

Vorprüfung von Projekten/Start-ups – ja/nein

Kapitalsammelverfahren (z.B. auch Auktion)

Alles-oder-nichts-Prinzip – ja/nein

Höhe der/evtl. Mindest- bzw. Maximalinvestments

Höhe sowie Art der „Erfolgsabhängigkeit“ der Plattformprovision

Direkte oder indirekte („Pooling“) Beteiligung

Geographische Ausrichtung (national / international)

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

27

25Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

9. Vorteile/Chancen für Beteiligte – 9.1 Vort./Chancen f. Kapitalnehmer

Vorteile/Chancen von Crowdinvesting für Startups

Ansprache auch von Kleinstinvestoren

Alternative zu „herkömmlichen“ Finanzierungsquellen, z.T. auch

„konkurrenzlos“

Schnelligkeit der Kapitalaufbringung

i.d.R. keine Abgabe stimmberechtigter Anteile bzw. keine Gewährung von

Mitwirkungsrechten

Produkt-/Markttest, Crowd gibt (kontinuierliche) Anregungen zu

Verbesserungen ohne bzw. mit sehr geringem Aufwand für die

Kapitalnehmerseite („Open Innovation“); Findung eines angemessenen

Pricing

►►

26Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

9.1 Vorteile/Chancen für Kapitalnehmer

Vorteile/Chancen von Crowdfinanzierungen für Startups –Fortsetzg.

Findung „affiner Unterstützer“

Generierung erster Umsätze durch die Finanziers

Geldgeber fungieren zusätzlich als Werbeträger für das Projekt /

Unternehmen: Aktivierung jeweiliger persönlicher Netzwerke insbesondere

unter Nutzung von Social Networks;

Folge: Erhöhung des Bekanntheitsgrads und der Umsätze, Generierung

weiterer Finanziers

Grundlage evtl. späterer VC-Finanzierungen

Zur Finanzierung von Beträgen in Mio.grössenordnung kommt Crowdinvesting

als Kovinvestment infrage

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

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27Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

9.2 Vorteile/Chancen für Kapitalgeber

Vorteile/Chancen von Crowdinvesting für Investoren

Unkomplizierter Einstieg; Nutzung standardisierter Vertragswerke

Durch niedrige Mindestinvestmenthöhe starke Streuung über diverse

Objekte möglich

Partizipation an Gewinnen und späterem Mehrwert des Startups

Im Falle eines echten EK-Investment (Aktien) die damit typisch verbundenen

Vorteile

Einfluss auf Gesamt-Finanzierungserfolg und Projekt-/Unternehmenserfolg

durch Weiterempfehlung

Selbstverständnis als „Mitunternehmer“ („Ich bin an einem Unternehmen

beteiligt“)

28Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

10. Nachteile/Risiken für Beteiligte – 10.1 Nacht./Ris. f. Kapitalnehmer

Nachteile/Risiken von Crowdinvesting für Startups

„Konzept-/Ideen-Diebstahl“

Risiken einer ausreichenden und passenden Anschlussfinanzierung

(„second“/“third“ etc. stage)

Potentieller Imageverlust im Falle des Scheiterns („das Web vergisst nicht“)

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

29

29Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

10.2 Nachteile/Risiken für Kapitalgeber

Nachteile/Risiken von Crowdinvesting für Investoren

Insolvenz des Start-up (2013 erster Ausfall in D: Hotelbuchungsportal

betandsleep).

Anm.: Laut z.B. KfW-Gründungsmonitor scheitert jedes dritte Startup in den

ersten drei Jahren.

Je nach Art des Investments (z.B. nachrangiges partiarisches Darlehen):

u.U. Nachrangigkeit des eigenen Investments gegenüber u.U. sämtlichen

anderen Nicht-EK-Kapitalgebern

u.U. keine laufenden Erträge, sehr langer Break-even, nicht-risikoadäquate

„Verzinsung“/“Rendite“

►►

30Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

10.2 Nachteile/Risiken für Kapitalgeber

Nachteile/Risiken von Crowdinvesting für Investoren (Fortsetzung)

i.d.R. (bei Nicht-EK-Investments) keine Mitsprache-/Kontrollrechte bzw.

weitergehende Informationsrechte

Risiken einer ausreichenden und passenden Anschlussfinanzierung

(„second“/“third“ etc. stage)

Informationsasymmetrien (potentielle Principal-Agent-Problematik)

Missbräuchliche Mittelverwendung / Betrug („fraud“)

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

30

31Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

BloomyDays

11. Kleines Fallbeispiel

Case Study – „BloomyDays“

Franziska Scheidel

und ihr Berliner Blumen-Abo-Unternehmensprojekt

2012 Crowd-finanziert über Seedmatch

32Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

BloomyDays

11. Kleines Fallbeispiel

Case Study – „BloomyDays“

„Den 31. Mai (2012) wird Franziska Scheidel nicht so

schnell vergessen. Es ist der Tag, der ihr Leben verändern

wird. Sie sitzt in der Küche, das Notebook aufgeklappt,

und wartet darauf, dass die Vorstellung von „Bloomy

Days“ – einem Abo-Service für Blumen – online

freigeschaltet wird. Punkt zwölf, die Uhr läuft, aber sie

läuft nicht lange. Der Kaffee ist noch heiß, da hat der

Finanzierungsbalken auf der Website bereits 20 Prozent

erreicht. 500 Euro, 1000 Euro, 2000 Euro, im Minutentakt

wird aus der Hoffnung eine überwältigende Gewissheit:

Die Idee kommt an ! Nach 20 Minuten sind bereits 20.000

Euro eingestellt, 70 Minuten später hat die Summe die

100.000-Euro-Marke erreicht. „Es war unvorstellbar“,

erinnert sich die Berlinerin, „in kurzer Zeit kamen 172

private Investoren zusammen und gaben mir die Chance

zu starten.“ (Quelle: mobil 10.2012, S. 67) www.bloomydays.de

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

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33Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Literatur / Quellen - Auszug

Einige Literatur-/Quellenhinweise

Alich, H. (2012): Internet-Kollekte belebt Uhrenmarke – DuBois et fils will über Crowdfunding neue

Produktion finanzieren; in: Handelsblatt 3.12.2012

Bareiss, A. (2012): Filmfinanzierung 2.0., in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht (ZUM), 56. Jg.,

S. 456-465

Begner, J. (2012): Crowdfunding im Licht des Aufsichtsrechts, in: BaFin Journal, 2012, Nr. 9, S. 11-15

Crowdfundingroadmap: www.crowdfundingroadmap.com

Crowdsourcing.org (2012): Crowdfunding Industry Report, Market Trends, Composition and

Crowdfunding Platforms; http://www.crowdsourcing.org

Dörner, B. (2012): Aufsichtsrechtliche Fragen bei Crowdfinanzierungen, in: AssCompact, 2012, Nr. 10,

S. 170

Garbs, H. (2011): Die Masse macht´s ! Crowdfunding als Finanzierungsalternative, in: Venture Capital

Magazin 10/2011, S. 36-37

Hemer, J., Schneider, U., Dornbusch, F., Frey, S. (2011): Crowdfunding und andere Formen

informeller Mikrofinanzierung in der Projekt- und Innovationsfinanzierung, ISI-Schriftenreihe

„Innovationspotenziale“, Stuttgart, Fraunhofer Verlag, 2011

Herbold, A. (2012): Das leise Sterben der Crowdfunding-Plattformen, in: Die Zeit, 29.8.2012

Hornuf, L., Klöhn, L. (2013): Crowdinvesting und Portfoliodiversifizierung, in: VC Magazin, 2012, Nr. 2,

S. 34-35

Howe, J. (2006): The Rise of Crowdsourcing, in: Wired Magazine, June 2006, Vol. 14, Issue 6, 2006

Howe, J. (2009): Crowdsourcing – Why the power of the crowd is driving the future of business, New

York, Three Reivers Press, 2009

34Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Literatur / Quellen - Auszug

Einige Literatur-/Quellenhinweise (Fortsetzung)

Klöhn, L.; Hornus, L: Crowdinvesting in Deutschland: Markt, Rechtslage und

Regulierungsperspektiven, in: Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirtschaft (ZBB), 15.8.2012, Heft 4,

S. 237-320

Leimeister, J.M.: Crowdsourcing, in: Controlling & Management, Dez. 2012, Vol. 56, issue 6,

S. 388-392

Ludowig, K. (2014): Crowdfunding – Das nächste große Ding im Internet ?, in: Handelsblatt, 2.4.2014

S. 20f.

Meinshausen, S., Schiereck, D., Wettermann, D. (2012): Finanzierungsinnovation via Crowdfunding,

in: Die Bank, 14. Jg., S. 66-72

Monen, J. (2012): Crowdfunding For Small Businesses Pt. 1: Is Crowdfunding A Viable Option for

Small Businesses ?; https://knowledgecenter.americanexpress.com/ArticleRead/ManageArticle/119

Moritz, R. (2013): Crowdinvesting – Die Suche nach dem nächsten großen Wurf, 8.9.2013, URL:

http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anlagestrategie/crowdinvesting-die-suche-nach-

dem-naechsten-grossen-wurf/8733338.html

Pütz, U. (2012): Ohne Bank geht´s auch; in: mobil 10.2012, S. 66-70

Schenk, R.: Crowdinvesting – Die Weiterentwicklung des Crowdfunding zur modernen und

unkonventionellen Finanzierungsform für kleine und mittelständische Unternehmen, Norderstedt, 2012

Schwienbacher, A.; Larralde, B.: Crowdfunding of small entrepreneurial ventures, New York 2012

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

www.fuer-gruender.de

www.crowdsourcing.org

www.massolution.org

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3.1 Crowdinvesting – Kritische Analyse aus Kapitalnehmer- und Kapitalgebersicht

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35Prof.Dr.Andreas Löhr - Crowdinvesting05.04.2014

Ihr Projekt

Und SIE …………. ?

Wann starten SIE Ihr Projekt ?

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

33

3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

Dr. Peter Schömig, CFA

Mit der Einführung der Konzernrechnungslegungspflicht nach IAS/IFRS für kapitalmarktori-

entierte Unternehmen im Jahr 20051 haben sich auch die Aufgabenbereiche deutscher In-

vestor Relations Management Abteilungen massiv verändert. Zahlreiche Beispiele aus der

Praxis vermitteln jedoch den Eindruck, dass noch nicht alle Unternehmen in der Lage sind,

diese neuen Herausforderungen zufriedenstellend zu bewältigen.

Die in den letzten Jahrzehnten zunehmende Bedeutung der Kapitalmärkte für die effiziente

Allokation von Kapital hat für eine starke Veränderung der Eigentümerstrukturen in deut-

schen Unternehmen gesorgt, wodurch der Eigenkapitalgeber als Adressat der Rechnungsle-

gung zunehmend in den Vordergrund gerückt ist. Die Prinzipal Agent Problematik macht

deutlich, dass sich die Informationsfunktion der Rechnungslegung im Zuge dieser Verände-

rung anpassen muss.

Das Vorsichtsprinzip als Leitbild der Rechnungslegung nach HGB erfüllt die geforderte In-

formationsfunktion nur unzureichend. Das Realisationsprinzip bei Gewinnen und das Nie-

derwertprinzip bei Aktiva bzw. Höchstwertprinzip bei Passiva sorgen für einen starken Ver-

gangenheitsbezug. Auch der Ansatz des Vermögens zu Anschaffungs- oder Herstellungs-

kosten bietet keinen Informationsgehalt bezüglich der zukünftigen Wertentwicklung der Ver-

mögensgegenstände.

Die 2005 eingeführte internationale Rechnungslegung schaffte hier Abhilfe. Durch die Fair

Value Bilanzierung von Aktiva und Passiva versteht sich die Bilanz nach IAS/IFRS als eine

Ertragswertbilanz und hat damit eine wesentlich höhere Informationsfunktion. Allerdings bie-

tet die Bilanzierung nach IFRS/IAS auch mehr Spielräume für Bilanzpolitik aus Sicht des Un-

ternehmensmanagements, was durchaus zum Nachteil für die Eigenkapitalgeber ausgelegt

werden kann. Beispielsweise können Entwicklungskosten, die normalerweise in der Gewinn-

und Verlustrechnung als Aufwand verbucht werden, als immaterielle Vermögensgegenstän-

de aktiviert werden, was schlussfolgernd das ausgewiesene Jahresergebnis erhöht. Ein wei-

teres Problem wäre die Bilanzierung von Fremdkapital zum Marktwert sowie der Ansatz von

Firmenwerten in nicht objektiv nachvollziehbarer Höhe.

Bei einer Bilanzierung nach IAS/IFRS sind Jahresergebnisse somit nicht immer wesentlich

für die ökonomische Wertentwicklung eines Unternehmens. Jedoch wird in der Praxis immer

wieder festgestellt, dass die Finanzberichterstattung von Unternehmen nach wie vor von

dem Jahresergebnis als zentrale Größe dominiert wird. Es ist auch festzustellen, dass weite

Teile der freiwilligen Publizität, wie z.B. die Wertschöpfungsrechnung, nicht immer die Nach-

1 Vgl. EU (2002): Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des europäischen Parlaments und des Rates vom

19. Juli 2002, erhältlich auf: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2002:243:0001:0004:de:PDF, Abfrage vom 16.07.2014.

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

34

vollziehbarkeit zum Ziele zu haben scheinen. Diese zwei Tatsachen verletzen das Konzept

der Transparenz, die einen grundlegenden Teil der effektiven Finanzmarktkommunikation

darstellt. Eine Nachbesserung an dieser Stelle würde somit zu einer höheren Effektivität des

Investor Relations Managements führen und gegebenenfalls auch auf der Seite der Finanz-

marktanalysten einen Denkprozess anstoßen, welcher von einer gewinnorientierten Unter-

nehmensbewertung wegführt. Ein Resultat wäre eine effizientere Kapitalallokation auf volk-

wirtschaftlicher Ebene, welche jedoch nicht zwangsläufig mit einer positiven Kursentwicklung

des einzelnen Unternehmens gleichzusetzen ist.

Dr. Peter Schömig, CFA

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

35

Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

Stand 03/2014

Dr. Peter Noel Schömig, CFA

Vorstellung

Dr. Peter Noel Schömig, CFA

2Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Wesentliche Aspekte des beruflichen Werdegangs

2013 – heute Paladin Asset Management; Hannover

Vorstand / Durchführung fundamentaler Aktienanalyse und Portfoliosteuerung

2009 – heute Schoemig & Gschrei; Tutzing

Geschäftsführer / Erstellung von Unternehmensstudien mit klaren Handlungsempfehlungen

2002 – 2009 West LB Mellon AM; Düsseldorf

Leiter Unternehmensberwertung & Rechnungslegung / Fachliche Führung eines Teams

von Buy Side Analysten Europäische Aktien bei Sektor-, Rechnungslegungs- und Bewertungsfragen

1997 – 2001 Sal. Oppenheim Kapitalanlagegesellschaft mbH; Köln

Senior Finanzanalyst / Analyst für alle Konsumsektoren; Entwicklung von Modellen zur fundamentalen Unternehmensanalyse

Erhaltene Auszeichnungen für berufliche Leistungen:

Kategorie: Drei Jahre in Folge „Best of the Buyside“ laut dem Institutional Investor Magazin; zwei Jahre in Folge “Top Ten Pan-

European Fund Management Individuals” laut Thomson – Extel Surveys

Tätigkeit an der FOM seit 2010

Lehrbeauftragter für Bachelor und Masterstudiengänge im Bereich Internationale Rechnungslegung, Corporate Finance & Accounting,

Bilanzpolitik und Analyse, Operational Controlling, Unternehmensbewertung. Standorte: Köln, Duisburg, Bonn, Dortmund.

Forschungsschwerpunkte:

Internationale Rechnungslegung, Wertschöpfungsrechnung (EVA); IFRS und Corporate Governance; Kapitalmarktkommunikation;

Besonderheiten Rechnungslegungsstandards und Auswirkung auf die Unternehmensbewertung

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

36

Effektives Investor Relations Management

Aufgaben des Investor Relations Manager

3Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Effektives Investor Relations Management

Aufgaben des Investor Relations Manager

4Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

37

Effektives Investor Relations Management

Investor Relations im Rahmen der Neuen Institutionenökonomik

5Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Unternehmen Investoren

Institutionen sind formale und informelle Regeln einschließlich der Mechanismen ihrer

Durchsetzung, welche das Verhalten von Individuen in Transaktionen ordnen. Sie dienen der

Reduzierung von Unsicherheit und fördern dadurch die Möglichkeit zwischenmenschlichen

Tauschs.

Wichtige Erklärungsvariable Transaktionskosten bzw. ihre Minimierung

Untersuchungsansätze: Theorie der Verfügungsrechte / Prinzipal Agent Theorie/ Transaktionskostentheorie

Effektives Investor Relations Management

Informationsgestaltung durch Rechnungslegung

6Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Adressaten der Rechnungslegung – Alternative Konzepte

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

38

Effektives Investor Relations Management

Informationsgestaltung durch Rechnungslegung

7Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Vorsichtsprinzip als Leitbild der Rechnungslegung nach HGB

Effektives Investor Relations Management

Informationsgestaltung durch Rechnungslegung

8Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Informationsbilanz als Leitbild der IFRS

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

39

Effektives Investor Relations Management

Informationsgestaltung durch Rechnungslegung

9Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Auswirkungen der Standards auf die Bilanz

Bilanz nach

HGB

Bilanz nach

IFRS

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

10Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Nutzungsintensität der Bestandteile des Geschäftsberichts

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

40

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

11Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Verschiebung von Aufwandspositionen in die Bilanz.. (in der Theorie)

Die isolierte Gewinnbetrachtung für die alleinige Beurteilung der Attraktivität

führt zu Fehlurteilen!!

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

12Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Verschiebung von Aufwandspositionen in die Bilanz.. (in der Praxis)

Quelle:Euromicron

Verlagerung in die Bilanz

Gew

innanpassung

&

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

41

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

13Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Fac

t Sh

ee

t Eu

rom

icro

n Fokus

klar auf

G&V

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

14Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Focus der Analysten liegt klar auf der G&V

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

42

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

15Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Forcierung einer Return on Invested Capital Betrachtung

Eine ganzheitliche Betrachtung des Erfolgs und des dafür verwendeten Kapitals ist

notwendig!

Dies entspräche auch finanzwirtschaftlicher Ziele des Unternehmens

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

16Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Alleine dadurch rückt die Bilanz mehr in den Fokus der Analyse

Objektivierbar?

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

43

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

17Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Value Reporting in der Theorie…

Effektives Investor Relations Management

Verlagerung der Aufmerksamkeit durch Investor Relations

18Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

… und in der Praxis

Quelle: Puma Jahresabschluss 2013

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

44

Effektives Investor Relations Management

Investor Relations und mögliche Problemfelder

19Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Hohe Transparenz ist nicht gleichbedeutend mit guter

Performance

Quelle: Ariva

Effektives Investor Relations Management

Investor Relations und mögliche Problemfelder

20Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Wie erkläre ich unterschiedliche Interessenlagen?

Quelle: Euromicron 2012

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3.2 Effektives Investor Relations Management in Unternehmen

45

Effektives Investor Relations Management

Investor Relations und mögliche Problemfelder

21Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Auch Wertschöpfungsrechnung ist (massiv) erklärungsbedürftig

Quelle: Ariva

Nicht den Aktionären gehörendABER

Finanzanalyse

Ausgewählte Literatur

22Peter Schömig - Effektives Investor Relations Management05.04.2014

Literatur

Coenenberg, A. G./Haller, A./Schultze, W. (2009): Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse,

21. Auflage, Stuttgart, 2009.

Heesen, B./ Gruber, W. (2011): Bilanzanalyse und Kennzahlen: Fallorientierte Bilanzoptimierung, 3.

Auflage, Wiesbaden, 2011.

Kirchhoff, K.R./ Piwinger, M. (2009): Praxishandbuch Investor Relations - Das Standardwerk der

Finanzkommunikation, 2. Auflage, Wiesbaden, 2009.

Schoemig P. (2013): Wertorientierung und Managementvergütung, in: Corporate Finance biz, Nr. 7,

S. 428 - 431

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

46

3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

Torsten Ulrich, MD Boerse-Stuttgart AG

Unter dem Motto „informations are key“ bzw. „informations are the new natural ressources“

wurde über die Bedeutung qualitativ hochwertiger Daten referiert.

Für eine hohe Datenqualität müssen in einem ersten Schritt willkürliche Datensammlungen in

eine Struktur überführt werden. Durch diese Aufbereitung sowie qualitätsverbessernde Maß-

nahmen entstehen Informationen.

Für eine Börse sind sowohl der Bezug von Daten als auch die Generierung und Distribution

von Daten (insbesondere Preis- und Stammdaten) essentiell. Die vermarkteten Daten wer-

den bei Banken sowohl im Back- Middle- als auch Frontoffice eingesetzt wobei die Bedeu-

tung stetig zunimmt bspw. für den Eintritt in neue Märkte, zur Generierung neuer Dienstleis-

tungen/Produkte oder aufgrund regulatorischer Erfordernisse. Nicht zuletzt sind Daten bzw.

Informationen für Forschungszwecke essentiell.

Aufgrund der Komplexität des Informationsbusiness, der unterschiedlichen Anwendung von

Fachbegriffen sowie der teilweise sehr großen Datenmengen wurden in Hinblick auf einen

effizienten Datenbezug einige Praxistipps gegeben.

Torsten Ulrich, MD Boerse-Stuttgart AG

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

47

Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

Torsten Ulrich, Managing Director

Essen, den 05.04.2014

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 2

1. Von Daten zu Informationen

2. Einsatz von Informationen bei Banken

3. Informationsangebot der Börse Stuttgart

4. Informationen im Börsen-Bankenumfeld

5. Aktuelle Entwicklungen

6. Praxistipps

Agenda

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

48

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 3

Der Manager will wissen

• Wie viele blaue Tonnen sind an Bord?

• Wie viele Passagiere im Vergleich zu gestern?

• Die Summe des braunen Gepäcks von Jahresanfang bis heute?

• Liegt die Anzahl der Fahrräder im typischen Bereich für einen Dienstag?

Unwillkürlich fragt sich der Controller

• Gehören zu den blauen Tonnen auch die eckigen Behälter?

• Was zählt eigentlich zum „braunen Gepäck“? Säcke, Pakete, Tonnen?

• Wo sind denn die Bilder aus den Vortagen?

Foto: Dr. Stefan Kröpelin, Universität zu Köln

Von Daten zu Informationen

Daten sind unstrukturiert

Durch Aufbereitung der Daten entstehen Informationen.

4

Interne / Externe

Verwendung

Informationen generierenDaten InformationInformation

Von Daten zu Informationen

Die richtigen Informationen, bewertbar und korrekt, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle.

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

49

Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 5

1. Von Daten zu Informationen

2. Einsatz von Informationen bei Banken

3. Informationsangebot der Börse Stuttgart

4. Informationen im Börsen-Bankenumfeld

5. Aktuelle Entwicklungen

6. Praxistipps

Agenda

© Börse Stuttgart, 05.04.2014

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 6

Einsatz von Informationen bei Banken

Informationen generieren

Daten

Information

PRE TRADE & EXECUTION

ANALYTICS, RESEARCH & FUNDAMENTALS

COMPLIANCE

TRADING & SALES

PORTFOLIO MANAGEMENT

MARKET & CREDIT RISK

COMPLIANCE

EVALUATIONS

POST TRADE

CLEARING, CONFIRMATION &

SETTLEMENTS FUND ADMINISTRATION

ACCOUNTING & AUDITING

FRONT OFFICE

MIDDLE OFFICE

BACKOFFICE

Beispielhafte Einsatzmöglichkeiten

Preis- und Stammdaten werden in allen Bereichen einer Bank benötigt.

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

50

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 7

1. Von Daten zu Informationen

2. Einsatz von Informationen bei Banken

3. Informationsangebot der Börse Stuttgart

4. Informationen im Börsen-Bankenumfeld

5. Aktuelle Entwicklungen

6. Praxistipps

Agenda

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 8

Informationsangebot der Börse Stuttgart

DatenInformation

OrderBuchDaten

Stammdaten

Kapitalmass

nahmen

PreisdatenHistorische

Daten

Statistiken

Trades pro Handels-teilnehmer

ORDERBUCHDATEN

Kategorisierungenverbriefte Derivate AnleihenFonds/ETPs

Intraday

KAPITALMASSNAHMEN

RealtimeDelayedEnd of day

PREISDATEN Börse Stuttgart

Dash BoardMarktstatistiken

STATISTIKEN

IP

DrittdatenDistribution Indices

MiFID OTC Daten

HISTORISCHE DATEN

PreisdatenStammdatenQuotes

STAMMDATEN

llll

lll

l

lll

ll

ll

ll

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

51

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 9

1. Von Daten zu Informationen

2. Einsatz von Informationen bei Banken

3. Informationsangebot der Börse Stuttgart

4. Informationen im Börsen-Bankenumfeld

5. Aktuelle Entwicklungen

6. Praxistipps

Agenda

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 10

• Entree für neue Märkte

• Bestehende Dienstleistungen effizienter gestalten

• Neue Produkte / Dienstleistungen

• Regulatorische Anforderungen (Dodd-Frank, EMIR, PRIPS, MIFID II,..)

• Managementinformationen

Beispiele für die Bedeutung

Informationen im Börsen-Bankenumfeld

Informations are key!

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

52

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 11

1. Von Daten zu Informationen

2. Einsatz von Informationen bei Banken

3. Informationsangebot der Börse Stuttgart

4. Informationen im Börsen-Bankenumfeld

5. Aktuelle Entwicklungen

6. Praxistipps

Agenda

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 12

Produktuniversum der BWWB

Aktuelle Entwicklungen

1.205.303

685.835

519.468

9.879

6.784

3.518

719

44

Derivate gesamt

Derivative Hebelprodukte

Derivative Anlageprodukte

Anleihen

Auslandsaktien

Fonds / ETFs

Inlandsaktien

Genusscheine

0 200.000 400.000 600.000 800.000 1.000.000 1.200.000 1.400.000

Anzahl gelisteter Produkte an der BWWB

Stand Feb. 2014

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

53

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 13

Distribuiertes Datenvolumen der Börse Stuttgart Q1/2014

Aktuelle Entwicklungen

0 500.000.000 1.000.000.000 1.500.000.000

Q1 2012

Q2 2012

Q3 2012

Q4 2012

Q1 2103

Q2 2013

Q3 2013

Q4 2013

Q1 2014

Daten-Ausgang / Tag im Durchschnitt

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 14

1. Von Daten zu Informationen

2. Einsatz von Informationen bei Banken

3. Informationsangebot der Börse Stuttgart

4. Informationen im Börsen-Bankenumfeld

5. Aktuelle Entwicklungen

6. Praxistipps

Agenda

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

54

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 15

Welche Daten

a. Assetklassen

b. Produktpakete

c. ISIN´s

d. Dataowner angeben

e. Zeitraum

Verwendung von Daten in Thesen

Praxistipps

So können lange Bearbeitungsprozesse und Rückfragen vermieden werden.

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 16

In welcher Qualität benötige ich die Daten / welche Datenverwendung?

Verwendung von Daten in Thesen

Praxistipps

Datenbereitsteller bspw. Thomson Reuters Dataowner / Lizenzgeber bspw. Börse Stuttgart

Streaming data (sowohl realtime als auch delayed Daten tick-by-tick) Realtime Daten (Informationen mit einer zeitlichen Verzögerung von weniger als 15 Minuten)

Delayed data (s.o. streaming data) Verzögerte Daten (Informationen mit einer Verzögerung von mind. 15 Minuten)

End-of-Day data (Tagesend snapshot mit des Tagesendkursen) End-of-Day Daten (Tagesschlusskurse nebst Volumen)

Tick history data base (alle Tageskurse am Ende des Tages tick-by-tick)

-

Snapshot (4mal / 8mal / 32mal; eine Momentaufnahme zur jeweiligen Uhrzeit nicht tick-by-tick)

-

Datenbereitsteller bspw. Bloomberg Dataowner / Lizenzgeber bspw. Börse Stuttgart

Resultant Data (Prozess bei der im Zuge einer Non-Display Nutzung eigene Daten erschaffen werden)

Derived Data Nutzung (Prozess bei der im Zuge einer Non-Display Nutzung eigene Daten erschaffen werden)

Displaying (Anzeige der unbearbeiteten Daten) Displaying (Anzeige der unbearbeiteten Daten)

Achtung gleiche Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung.

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

55

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 17

Datenmengen

a. Datenuniversum

b. Zeitraum

c. Qualität

d. Preise und/oder Quotierungen

e. Anzahl der Tradingvenues

Verwendung von Daten in Thesen

Praxistipps

Transfer / Bereitstellungsmöglichkeit beachten (Dateiformat; Datenträger…).

© Börse Stuttgart, 05.04.2014 18

Bezugsmöglichkeiten

1. Dataowner: z.B.: Börse Stuttgart, Deutsche Börse AG, NYSE, NASDAQ, Standard & Poors…

Grundsätzlich gilt, dass wenn es sich um Daten eines einzelnen Dataowners handelt, empfiehlt es sich diese bei dem Owner direkt anzufragen.

2. Datenprovider: z.B.: Thomson Reuters, Bloomberg, VWD, SIX Financial…

Wenn Sie Datenpakete benötigen, die mehr als einen Dataowner betreffen, empfiehlt es sich diese bei einem Datenprovider anzufragen.

Einzelne Datenprovider haben spezielle Konditionen für Universitäten / Studenten.

3. Informationsplattformen: finanzen.net; yahoo.com…

Für kleinere Datenmengen mit geringerer Datentiefe ist es eine Option, kostengünstig über öffentlich zugängige Informationsplattformen die Daten anzufragen.

ACHTUNG: die jeweiligen Nutzungsbedingungen sind zu beachten!

Verwendung von Daten in Thesen

Praxistipps

Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

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3.3 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten

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© Börse Stuttgart, 05.04.2014 Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten 19

Bezugsquellen*

Praxistipps

SIX Financial Information Deutschland GmbHTheodor-Heuss-Allee 108; 60486 Frankfurt am Main Telefon: +49 69717000 Telefax: +49 6971700103

Bartosz ZięterskiAccount Manager 153 Route de Thonon, 1245 Collonge – BelleriveTelefon: +41 583065254 Mobile: +41 799531541

Ute MunscheidSales Manager Königsallee 92a; 40212 Düsseldorf Telefon: +49 211 5403-9694 Telefax: +49 211 5403-9520

* Für Anfragen der Fakultäten der Universität

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Ihr Ansprechpartner:

Torsten Ulrich

Tel.: +49 (0)711 222 985-502

Fax.: +49 (0)711 222 985-91 501

Mail: [email protected]

Börse Stuttgart

Börsenstraße 4

D-70174 Stuttgart

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

57

3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

Dr. Svend Reuse, MBA

Die immer weiter zunehmende Regulierungswut der Bankenaufsicht in Kombination mit der

nun schon lange anhaltenden Niedrigzinsphase führt zu vielen neuen Anforderungen an die

Steuerung von Banken. Festzustellen ist, dass Aufsichtsrecht und Risikocontrolling immer

mehr miteinander verwoben sind, Banken werden dazu gezwungen, immer komplexere Mo-

delle und Verfahren einzuführen.

Gleichzeitig steigen die Anforderungen an das Aufsichtsorgan, welches z.B. nach § 25d (8)

KWG mittlerweile sogar darüber wachen muss, dass „die Konditionen im Kundengeschäft mit

dem Geschäftsmodell und der Risikostruktur des Unternehmens im Einklang stehen.1“ Das

hieraus resultierende Wechselspiel der entsprechenden Hebel verdeutlicht Abbildung 1.

Abbildung 1: Wechselwirkungen zum Thema geschäftsmodellkonforme Konditionierung2

Hieraus wird deutlich, dass Strategien, Aufsichtsrecht und Risikomodelle immer mehr in den

Dokus der Aufsicht rücken und dass diese eine immer aktivere Einbindung des Aufsichtsor-

gans fordert. Für die Banken resultieren hieraus viele Umsetzungsimpulse. Im Rahmen des

Forschungsforums Finance wurden hierzu exemplarisch drei Bereiche herausgegriffen, die

exemplarisch für die Themenvielfalt im Bankenbereich stehen:

1 §25d (8) KWG.

2 Entnommen aus Reuse, S. (2014.05): Kontrolle der Konditionen durch den Risikoausschuss gem.

§ 25d (8) KWG – Umsetzung in der Praxis und Aufzeigen der Wechselwirkungen, erscheint in Bankentimes Spezial Haftungsfragen/Vorstandspflichten, Juli 2014.

Geschäftsmodell§ 25d (8) S. 3

!

GeschäftsstrategieAT 4.2 Tz. 1 MaRisk

Risikostrategie AT 4.2 Tz. 2 MaRisk

Risikostruktur§ 25d (8) S. 3

LiquiditätskostenBTR 3.1 Tz. 5-7 MaRisk

Meldung ZKB§25 KWG, FinaV, SAKI

Konsistenz

Basis für

beeinflusst

Trennung ZKB / SBAT 4.2 Tz. 2 MaRisk

Sonderkonditions-

management

Ebene

KWG

Ebene

MaRisk

Ebene

Vertriebssteuerung

Vertriebscontrolling

barwertig/periodisch

Margendruck durch

Direktbanken

Quersubvention von

Produkten

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

58

1. Risikotragfähigkeit

Auch wenn seit einem klärenden Rundschreiben der Aufsicht3 die viele Aspekte der Model-

lierung im Bereich Risikotragfähigkeit geklärt sind, verbleiben hier eine Vielzahl an auch the-

oretisch anspruchsvollen Forschungsfragen. So ist die Risikotragfähigkeit seit den MaRisk

5.0 um einen Kapitalplanungsprozess zu ergänzen4, die Überführung wertorientierter Werte

in die GuV als auch die Messung eines periodischen Risikos verbleiben offene Punkte, die

es theoretisch und praktisch zu verzahnen gilt.

2. Liquiditätskostenverrechnungssystem

Im Rahmen der Finanzmarktkrise wurde das bislang vernachlässigte Liquiditätsrisiko erst-

mals schlagend: „Geld kostet Geld“ – und zwar mehr als nur den Zins, welcher auf Basis

einer risikolosen Kurve ermittelt wird. Die MaRisk fordern nun auch die Einpreisung der

Liquiditätsspreads5, etwas, was bei vielen Banken immer noch nicht vollumfänglich umge-

setzt worden ist und folglich viel Spielraum für Forschungsansätze mit sich bringt.

3. Geschäftsleiterhaftung

Der neue §54a KWG regelt erstmals die persönliche Strafbarkeit von Geschäftsleitern. Hier-

bei sind sogar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren im Gespräch6. Die Umsetzung dieser

Anforderungen ist erstmals zu regeln und stellt Banken sowohl praktisch als auch theoretisch

vor einige Herausforderungen. Dieses juristisch geprägte Thema verbindet Aspekte des Auf-

sichtsrechts mit Bereichen der Risikosteuerung und ist folglich für angehende Master sowohl

mit Schwerpunkt Finance als auch mit Schwerpunkt Law interessant.

Darüber hinaus existieren weitere interessante Themen, auch eine Kombination mehrerer

Aspekte zu einem übergreifenden Themenblock kann für Theorie und Praxis einen Erkennt-

nisgewinn erzielen.

Dr. Svend Reuse, MBA

3 Vgl. hierzu BaFin (2011): Aufsichtliche Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte, Ge-

schäftszeichen: BA 54-K 3000-2010/0006, Bonn/Frankfurt a.M., erhältlich auf: http://www.bafin.de/cln_152/SharedDocs/Downloads/DE/Service/Leitfaeden/leitfaden__risikotragfaehigkeit,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/leitfaden_risikotragfaehigkeit.pdf, Abfrage vom 31.01.2012.

4 Vgl. Reuse, S. (2013.02): MaRisk 5.0 – Umsetzungsimplikationen aus den Klarstellungen und Neu-

regelungen für 2013, in: Bankpraktiker, 8. Jg., Februar 2013, Ausgabe 02/2013, Heidelberg, S. 11 f.

5 Vgl. Reuse, S. (2014.04): MaRisk 5.0 – Wesentliche Neuerungen und Auswirkungen auf 2014, in:

geldprofi, 36. Jg., April, Nr. 02/2014, S. 30 – 31. 6 Vgl. umfassend Reuse, S. (2014b): Verschärfte Haftungsrisiken in der Risikomanagementpraxis für

Geschäftsleiter, in: Jobe, C. J. (2014): Riskante Bankgeschäfte: Haftungsrisiken und Strafverfol-gung – Kreditvergaben und NEU: Risikosteuerung im Fokus der Staatsanwälte und Gerichte, Hei-delberg 2014, S. 159 – 188.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

59

Forschungsansätze im

Risikomanagement:

Anforderungen

an das Risikocontrolling in Banken

Dr. Svend Reuse

Forschungsforum 2014

Gliederung

2Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

1 Einleitende Worte

2 Forschungsfeld Risikotragfähigkeit2.1 Status Quo in Theorie und Praxis

2.2 Aktuelle Problemstellungen

2.3 Ableitbare Forschungsfragen

3 Forschungsfeld Liquiditätskostenverrechnung3.1 Status Quo in Theorie und Praxis

3.2 Aktuelle Problemstellungen

3.3 Ableitbare Forschungsfragen

4 Forschungsfeld Geschäftsleiterhaftung 4.1 Status Quo in Theorie und Praxis

4.2 Aktuelle Problemstellungen

4.3 Ableitbare Forschungsfragen

5 Fazit und Ausblick

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

60

1 Einleitende Worte

3Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

1. Einleitende Worte

4Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Die regulatorischen Anforderungen an das Risikomanagement steigen:

Gesetz zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und

Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen

CRD IV-Umsetzungsgesetz

CRR

MaRisk 5.0

Zugleich steigen die Anforderungen an die quantitative Risikomessung:

Value at Risk (VaR)

Kritische Würdigung von Modellrisiken

Stresstests

Risikotragfähigkeitsberechnung

Hieraus resultieren einige Forschungsfelder, die im Folgenden diskutiert werden.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

61

2 Forschungsfeld

Risikotragfähigkeit

5Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.1. Status Quo in Theorie und Praxis

6Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

1. Definition Risikotragfähigkeit in den MaRisk

In den MaRisk wird die Risikotragfähigkeit geregelt und definiert:

AT 4.1 Tz. 1:

„Auf der Grundlage des Gesamtrisikoprofils ist sicherzustellen, dass die wesentlichen

Risiken des Instituts durch das Risikodeckungspotenzial, unter Berücksichtigung von

Risikokonzentrationen, laufend abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit

gegeben ist.“

Risikotragfähigkeit bedeutet:

zum einen die Einhaltung regulatorischer Mindesteigenkapitalbestandteile,

zum anderen aber auch die Einhaltung des ICAAP (Internal Capital Adequacy

Assessment Process) und die damit verbundene Verlustabsorbtionsmöglichkeit

auf Basis ökonomischer Eigenkapitalbestandteile und/oder Plangewinnen.

Vgl. Reuse (2013), S. 24.

BaFin (2012a), AT 4.1.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

62

2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.1. Status Quo in Theorie und Praxis

7Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

2. Abgrenzung verschiedener Risikotragfähigkeitsbegriffe

Arten des

Risikodeckungspotenzials

Steuerungsansätze der

Risikotragfähigkeit

Systematisierung interner

Verfahren

Definitionen und Begrifflichkeiten im Rahmen der Risikotragfähigkeitsbetrachtung

Säule 1:Einhaltung der regulatorischen

Eigenkapitalanforderungen

gem. 10 KWG und SolvV.

Säule 2:Einhaltung der ökonomischen

Risikotragfähigkeit gemäß

MaRisk.

Regulatorische

Sichtweise: Risikotragfähigkeit wird nur

aufgrund der SolvV ermittelt.

Periodische Sichtweise: Wirtschaftliches Eigenkapital

und (Plan)gewinne bestimmen

die RTF. Risikoberechnungen

werden nur auf ihre GuV-

Wirksamkeit hin überprüft.

Wertorientierte

Sichtweise: Der

ökonomische Wert der Bank

wird einer wertorientierten

Risikomessung

gegenübergestellt.

Going Concern Sicht: Bei Eintritt des Risikofalles ist

die Bank in der Lage, die

Mindesteigenkapitalanforder-

ungen aufrecht zu erhalten.

Gone Concern Sicht: Bei Eintritt des Risikofalles ist

die Bank in der Lage, den

Gläubigerschutz zu

gewährleisten, eine

Fortführung des Bankbetriebes

ist danach nicht mehr möglich.

Die Eigenmittelanforderungen

werden nicht mehr erfüllt.

Entnommen aus Reuse (2013), S. 25.

2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.2. Aktuelle Problemstellungen

8Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Vgl. Reuse (2013.02), S. 12.

1. Integration des Kapitalplanungsprozesses

Neue Eigen-

kapitalquoten

Veränderung des

Umfeldes

Veränderung

strategische Ziele

Veränderung Ge-

schäftstätigkeiten

Notwendigkeit

liquider Assets

Margendruck bei

„Retail“ Passiva

Basel III Sensitivität auf

Veränderungen

Veränderte

Berechnung RWA

Beteiligungsabzug

RTF aus drei Sichten

MaRisk

Nichtanerkennung

340f Reserven

Kosten & Erlöse

Kundengeschäft

Strukturbeitrag,

Zinsniveau

Prognose

Wechselwirkungen im zukunftsgerichteten Kapitalplanungsprozess gem. AT 4.1 Tz. 9

Planrisiko und Ziel

Asset Allocation

Notwendige 340f

Reserven für RTF

Mindestthesau-

rierung Gewinn

1. Wieviel 340f werden nachhaltig benötigt, um die ökonomische RTF

sicherzustellen und die geplante Risikosituation eingehen zu können?

2. Was kann dann folgerichtig in Kernkapital neuer Lesart umgebucht werden?

Hier sind durchaus Zielkonflikte erkennbar.

3. Will das Institut einen Going Concern Ansatz oder einen Liquidationsansatz in

der RTF modellieren?

4. Wie oft ist ein Risikofall verkraftbar?

5. Sind die geplanten Zielsolvabilitätskoeffizienten dann noch erreichbar?

6. Passt der Planungsprozess zum Geschäftsmodell?

7. Wie sieht die Thesaurierungspolitik aus?

8. Sind Anpassungen in einem geplanten Wachstumspfad erforderlich?

9. Hat dies Auswirkungen auf eine Mehrjahres-RTF?

10. Wie sensitiv reagieren Kosten- und Ertragsplanungen auf Änderungen? Wie

stabil sind somit die Planergebnisse?

11. Wie sieht dies „unter Stress“ aus?

12. Welche Gegensteuerungsmaßnahmen sind auf Basis der Erkenntnisse dieses

zusätzlichen Steuerungskreislaufes erforderlich?

Zentrale Fragestellungen

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

63

2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.2. Aktuelle Problemstellungen

9Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

In Anlehnung an Deutsche Bundesbank (2013), S. 62.

2. Going Concern vs. Gone Concern unter Basel III Aspekten

4,000%

5,500% 6,000% 6,000% 6,000% 6,000% 6,000%

4,000%

2,500% 2,000% 2,000% 2,000% 2,000% 2,000%

0,625%1,250%

1,875%2,500%

0,625%

1,250%

1,875%

2,500%

0%

4%

8%

12%

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

An

ford

eru

ng

en

in

% d

er

Ris

iko

akti

va

Stand per 01.01. des entsprechenden Jahres

Systemrisiko-pufferund/oderKapitalpufferfür G-SRI/A-SRI

AntizyklischerKapitalpuffer

Kapital-erhaltungs-puffer

Ergänzungs-kapital

Kernkapital

r S

pa

rka

sse

n: 8

,5%

Ke

rnka

pita

lqu

ote

so

wie

10

,5%

od

er

me

hr

üb

er

alle

s

au

s K

ern

ka

pita

l2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.2. Aktuelle Problemstellungen

10Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

In Anlehnung an Wiesemann, B. (2012), S. 19.

2. Going Concern vs. Gone Concern unter Basel III Aspekten

Sonstige interne

RDP-Positionen (z.B.

Plangewinn)

Nicht als

regulatorische Eigen-

mittel angesetzte

stille Reserve

Regulatorische

Eigenmittel zur

Erfüllung der 8,0%

ggf. zukünftig 10,5%

oder gar 13,0%

Going Concern Gone Concern

Freie

Eigenmittel

Zur Erfüllung der

Mindest-

anforderungen

gem. CRR /

KWG geforderter

Betrag

Zur Risiko-

abdeckung

angesetztes

RDP

Zur Risiko-

abdeckung

angesetztes

RDP

10,5%

8,0%

13,0%

„Grauzone“

zwischen

den

Ansätzen

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

64

2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.2. Aktuelle Problemstellungen

11Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Vgl. Reuse (2014.03), S. 16.

3. Überleitungsrechnungen GuV – Barwertwelt

Erläuterung

• Zinsgeschäfte lassen sich über ihre Zinsbindungen 1:1 in die GuV-

Perioden überführen.

• Problematisch sind hier allein die oftmals diskussionswürdigen Annahmen

bei den gleitenden Durchschnitten.

Barwert des

kontrahierten

Zinsge-

schäftes

• Auch diese lassen sich entsprechend analysieren und auf Basis von

Ablaufannahmen in eine GuV überführen.

• Diese Annahmen sind jedoch schon deutlich gröber als beim

Zinsgeschäft.

Kosten und

Erlöse des

Altgeschäftes

BestandteilÜberleitung

möglich?

• Problem bei variablen Geschäften: Oftmals klaffen Ermittlungen im

Bereich der Zinsbuchsteuerung (Verbarwertung analog Festzinsgeschäft)

und Vertriebssteuerung (periodische Gutschrift der Margen) auseinander.

• Zudem: Stückkosten und Bonitätsprämien der Vorkalkulation passen

methodisch nicht zwingend zur Ermittlung auf Basis des Altgeschäftes.

Nettobeitrags-

barwert des

Neugeschäftes

• Im Adressrisikomodell sind über die jeweiligen Zinsbindungen

entsprechende Bonitätsprämienbarwerte vorhanden, die analog dem

Zinsgeschäft in die GuV-Perioden überführt werden können.

• Problem: Gleitende Durchschnitte finden im Adressrisiko keine

Anwendung.

Adressrisiken

des

Altgeschäftes

• Eine Planung ist zwar möglich, wird in der Praxis aber oft durch

mangelnde Datenqualität erschwert.

• Zudem ist die Aufgliederung in Liquiditäts- und Zinsfristentransformation

schwierig.

Geplantes

Fristentrans-

formations-

ergebnis

+++

++

+

+

+

2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.2. Aktuelle Problemstellungen

12Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Vgl. Reuse (2014), Abb. 4.

4. GuV-Welt: Rollierend 12M vs. 2 KalenderjahreRollierend 12M Zwei Geschäftsjahre

Definition Es werden immer die nächsten 12

Monate analysiert. Die RTF „wandert“

über echte Jahresabschlüsse hinweg.

Ab ca. September des laufenden Jahres

wird neben der aktuellen GuV auch das

Folgejahr betrachtet.

Vorteile Immer konstanter Horizont.

Einsparen von Risikokapital, da nie

über 12M hinaus geschaut wird.

Betrachtung eines Zeitraums größer

12 M.

Ergebnisse mit Jahresabschluss

vergleichbar.

Going Concern auch im zweiten Jahr

darstellbar.

Nachteile Kein „echter“ Jahresabschluss aus-

weisbar, Ergebnisse oft erklärungs-

würdig.

Nie eine Betrachtung über 1J hinaus.

Wenn ein Jahresabschluss innerhalb

des 12M Horizontes liegt, führt dies

per 31.12. zu Verwerfungen.

Bindet mehr Risikokapital.

Aufwendiger in der Herleitung.

Gängige Risikomodelle geben oft

keine mehrperiodischen Risikowerte >

12M her.

Eher

geeignet

für

Großbanken, die Quartals- oder gar

Monatsabschlüsse erstellen.

Banken, die sich hierfür strategisch

entschieden haben.

Volksbanken und Sparkassen, die

risikoavers aufgestellt sind und in

Jahresabschlussgrößen denken

wollen.

Institute, die auch einen Going

Concern/Gone Concern im zweiten

Jahr adäquat darstellen wollen.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

65

2. Forschungsfeld Risikotragfähigkeit

2.3. Ableitbare Forschungsfragen

13Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Wie lassen sich Kapitalplanungsprozess und Risikotragfähigkeit miteinander

verbinden?

Wie lassen sich wertorientierte Risikotragfähigkeiten in periodische Effekte

überführen?

Wie lassen sich Going und Gone Concern mit Basel III verknüpfen?

Welche Form der periodischen RTF (rollierende 12M vs. 2 Kalenderjahre) ist

die bessere?

Welche Risikomessverfahren sind für die einzelnen wesentlichen Risiken

nach MaRisk geeignet? Welche Parametrisierungen hinsichtlich Haltedauer

und Konfidenzniveau sind hier erforderlich?

Wie sind Stresstests in die Risikotragfähigkeitsberechnung zu integrieren?

3 Forschungsfeld

Liquiditätskostenverrechnung

14Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

66

3. Forschungsfeld Liquiditätskostenverrechnung

3.1. Status Quo in Theorie und Praxis

15Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

1. Grundmodell der Marktzinsmethode

In Anlehnung an: Rolfes (2008), S. 33.

z

5,00% - 4,00% Laufzeit 2,00% - 1,50%

1,00% 2,00% 0,50%

Zinsspanne = Zinsertrag - Zinsaufwand 5,00% - 1,50% = 3,50%

Zinsspanne = Konditionsmarge + Transformationsmarge 1,50% + 2,00% = 3,50%

Aktiv PassivGeld- und Kapitalmarkt

Bruttozinsspanne

Kredit

5 Jahre

Wertpapier

5 Jahre

3 Monats-

geld

Termingeld

3 Monate

Konditions-

marge

Kredit

Konditions-

marge

Einlage

Trans-

formations-

marge

3. Forschungsfeld Liquiditätskostenverrechnung

3.1. Status Quo in Theorie und Praxis

16Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

2. Anforderungen der MaRisk

BTR 3.1 Tz. 5:

„Das Institut hat ein geeignetes Verrechnungssystem zur verursachungsgerechten

internen Verrechnung der jeweiligen Liquiditätskosten, -nutzen und –risiken

einzurichten. Die Ausgestaltung des Verrechnungssystems ist abhängig von Art,

Umfang, Komplexität und Risikogehalt der Geschäftsaktivitäten sowie der

Refinanzierungsstruktur des Instituts. Das Verrechnungssystem ist von der

Geschäftsleitung zu genehmigen.“

• Bis zur Finanzkrise waren Liquiditätsrisiken und-spreads von eher untergeordneter

Bedeutung.

• Erst durch die Finanzmarktkrise wurde auch das Thema Liquiditätskosten aktuell.

BaFin (2012a), BTR 3.1.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

67

3. Forschungsfeld Liquiditätskostenverrechnung

3.2. Aktuelle Problemstellungen

17Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

1. Definition des richtigen Marktzinses

Was ist der „richtige Marktzins“? Beispiel 05.11.2008

Vgl. Reuse (2011), S. 1331.

3,29

3,610

3,520

3,690

3,820

4,050

4,150

4,240

4,730

4,060 4,060

4,210

4,360

4,470

4,5604,620

4,6704,710

3,996

2,460

2,610

2,800

3,010

3,220

3,430

3,620

3,800

3,960

4,110

4,745

4,7164,663

4,3274,350

4,430

3,940

3,667

3,769

3,869

3,955

4,046

4,1324,216

4,2914,358

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

Tages

geld

1M E

uribor

3M E

uribor

6M E

uribor

9M E

uribor

1 Ja

hr

2 Ja

hre

3 Ja

hre

4 Ja

hre

5 Ja

hre

6 Ja

hre

7 Ja

hre

8 Ja

hre

9 Ja

hre

10 Jah

re

Zin

s i

n %

Geldmarkt Pfandbrief Indikationen Pfandbrief gehandelt Swapkurve Öffentlicher Anleihen

Öffentliche Hand

Pfandbrief gehandelt

Pfandbrief Indikationen

Swap

Euribor

3. Forschungsfeld Liquiditätskostenverrechnung

3.2. Aktuelle Problemstellungen

18Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

2. Grundprinzip der Liquiditätskostenverrechnung

„Geld kostet Geld“

Vgl. Reuse (2014.04), Abb. 3.

3,0%

Aufnahme zu Marktzins

3,0%

Einstand für den Kredit

1,0%Risiko

Firmenkunden-betreuer

Treasury

Pre

isu

nte

rgre

nze

1,0%Marge

Aktiva Passiva

Vor 2008

0,7%Liquidität

3,0%

Aufnahme zu Marktzins

3,0%

Zinseinstand für den Kredit

1,0%Risiko

Firmenkunden-betreuer

Treasury

Pre

isu

nte

rgre

nze

1,0%Marge

Aktiva Passiva

Nach 2008

0,7%Liquidität

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

68

3. Forschungsfeld Liquiditätskostenverrechnung

3.2. Aktuelle Problemstellungen

19Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

3. Möglicher Aufbau eines Liquiditätskostenverrechnungssystems

Entnommen aus Aubin (2013), S. 25.

3. Forschungsfeld Liquiditätskostenverrechnung

3.3. Ableitbare Forschungsfragen

20Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Wie lassen sich Liquiditätskosten in die Marktzinsmethode integrieren?

Erwirtschaftet die Passivseite einer Bank Liquiditätskosten oder

Liquiditätsnutzen?

Wie lässt sich das Liquiditätskostenverrechnungssystem in die Steuerung

integrieren?

Modifikation bestehender Vor- und Nachkalkulationssysteme im Hinblick auf

Liquiditätskosten.

Erweiterung der Methoden zur Abbildung zinsvariabler Produkte um Aspekte

der Abbildung liquiditätsvariabler Produkte.

Liquiditäts- vs. Zinsfristentransformation – welcher Beitrag ist aus welcher

Quelle zu erwarten?

Empirische Analyse der Effizienz von Fristentransformationen auf Basis der

letzten 20 Jahre sowie Ableitung möglicher Benchmarks.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

69

4 Forschungsfeld

Geschäftsleiterhaftung

21Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

4. Forschungsfeld Geschäftsleiterhaftung

4.1. Status Quo in Theorie und Praxis

22Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

1. Rechtliche Grundlagen - §25c (1) KWG

„Die Geschäftsleiter eines Instituts müssen für die Leitung eines Instituts fachlich

geeignet und zuverlässig sein und der Wahrnehmung ihrer Aufgaben ausreichend

Zeit widmen. Die fachliche Eignung setzt voraus, dass die Geschäftsleiter in

ausreichendem Maß theoretische und praktische Kenntnisse in den betreffenden

Geschäften sowie Leitungserfahrung haben. Das Vorliegen der fachlichen Eignung

ist regelmäßig anzunehmen, wenn eine dreijährige leitende Tätigkeit bei einem

Institut von vergleichbarer Größe und Geschäftsart nachgewiesen wird.“

Dies wird konkretisiert durch:

• BaFin Merkblatt zur Kontrolle der Mitglieder von Verwaltungs- und

Aufsichtsorganen gemäß KWG und VAG vom 03.12.2012.

• EBA Leitlinien zur Beurteilung der Eignung von Mitgliedern des

Leitungsorgans und von Inhabern von Schlüsselfunktionen,

EBA/GL/2012/06 vom 22. November 2012.

Vgl. §25c (1) KWG.

Vgl. BaFin (2012b).

Vgl. EBA (2012).

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

70

4. Forschungsfeld Geschäftsleiterhaftung

4.1. Status Quo in Theorie und Praxis

23Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

2. Rechtliche Grundlagen - §54a KWG

Vgl. Böhme/Jobe/Reuse (2014), S. 457.

54a Strafvorschriften(1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer entgegen 25c

Absatz 4a oder 25c Absatz 4b Satz 2 nicht dafür Sorge trägt, dass ein Institut oder eine

dort genannte Gruppe über eine dort genannte Strategie, einen dort genannten Prozess, ein

dort genanntes Verfahren, eine dort genannte Funktion oder ein dort genanntes Konzept

verfügt, und hierdurch eine Bestandsgefährdung des Instituts, des übergeordneten

Unternehmens oder eines gruppenangehörigen Instituts herbeiführt.

(2) Wer in den Fällen des Absatzes 1 die Gefahr fahrlässig herbeiführt, wird mit Freiheitsstrafe

bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(3) Die Tat ist nur strafbar, wenn die Bundesanstalt dem Täter durch Anordnung nach 25c

Absatz 4c die Beseitigung des Verstoßes gegen 25 Absatz 4a oder 25 Absatz 4b Satz 2

aufgegeben hat, der Täter dieser vollziehbaren Anordnung zuwiderhandelt und hierdurch

die Bestandsgefährdung herbeigeführt hat.

4. Forschungsfeld Geschäftsleiterhaftung

4.1. Status Quo in Theorie und Praxis

24Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

3. Rechtliche Grundlagen - §§25a&c KWG

Vgl. Reuse (2014.02), S. 10.

Aspekt Erläuterung Quelle Relevanz für

§54a KWG 25a KWG-E 25c KWG-E MaRisk 5.0

Bundesrat (2013 –

374/13

Bundesrat (2013 –

378/13

BaFin (2012)

Strategie Entwicklung einer auf die nachhaltige Entwicklung des Instituts

gerichtete Geschäfts- und Risikostrategie.

Abs. 1, Nr. 1 Abs. 4a, Nr. 1 AT 4.2 Tz. 1

AT 4.2 Tz. 2

Hoch

Risikotrag-

fähigkeit

Bereitstellung von Verfahren zur Ermittlung und Sicherstellung

der Risikotragfähigkeit des Instituts. Mit der Risikoinventur sollen

alle wesentlichen Risiken gem. MaRisk erfasst werden. Auch

Risikokonzentrationen sollen beachtet werden.

Abs. 1, Nr. 2 Abs. 4a, Nr. 2

Abs. 4b, Satz 2

AT 2.2

AT 4.1

Hoch

Internes

Kontroll-

verfahren

Errichtung interner Kontrollverfahren mit internen

Kontrollsystemen und einer internen Revision. Hierzu gehören

u.a:

Abs. 1, Nr. 3 Abs. 4a, Nr. 3 AT 4.3 Hoch

a) Organi-

sationa) Die klare Abgrenzung in der Aufbau- und Ablauforganisation

in den Verantwortungsbereichen.

Abs. 1, Nr. 3a Abs. 4a, Nr. 3a AT 4.3.1 Tz. 1

AT 4.3.1 Tz. 2

Mittel

b) Funktions-

trennungb) Funktionstrennung im Bereich Kredit und Handel in Markt und

Marktfolge einerseits und den Funktionen, die dem

Risikocontrolling und die der Abwicklung und Kontrolle der

Handelsgeschäfte dienen, andererseits.

Abs. 1, Nr. 3b Abs. 4a, Nr. 3b BTO

BTO 1.1

BTO 2.1

Mittel

c) Funktionen c) Existenz einer wirksamen Risikocontrolling- und Compliance-

Funktion.

Abs. 1, Nr. 3c Abs. 4a, Nr. 3c AT 4.3.1, AT 4.3.2

AT 4.4.1, AT 4.4.2

Hoch

d) Reporting

Vorstandd) Unterrichtung der Geschäftsleitung über die Risikosituation in

angemessenen Abständen.

--- Abs. 4a, Nr. 3d AT 4.3.1, AT 4.3.2

AT 4.4.1, AT 4.4.2

Gering

e) Reporting

Aufsichts-

organ

e) Unterrichtung des Verwaltungs- oder Aufsichtsrat in

angemessenen Abständen durch die Geschäftsleitung.

--- Abs. 4a, S. 3e AT 4.2 Tz. 5

AT 4.3.2 Tz. 6

Hoch

f) Stresstests f) Stresstests sind regelmäßig durchzuführen. Etwaiger

Handlungsbedarf hieraus muss geprüft werden.

--- Abs. 4a, Nr. 3f AT 4.3.3,

insbes. Tz. 5

Mittel

g) Berichter-

stattung

Revision

g) Die interne Revision hat in angemessenen Abständen an die

Geschäftsleiter und das Aufsichtsorgan zu berichten.

--- Abs. 4a, Nr. 3g AT 4.4.3, Tz. 2

BT 2.4, Tz. 4

BT 2.4, Tz. 5

BT 2.4, Tz. 6

Gering

Ausstattung Sicherstellung einer angemessenen personellen und technisch-

organisatorischen Ausstattung des Instituts, die sich an den

betriebsinternen Erfordernissen, den Geschäftsaktivitäten und der

Risikosituation zu orientieren hat.

Abs. 1, Nr. 4 Abs. 4a, Nr. 4 AT 7.1

AT 7.2

Mittel

Notfall Die Geschäftsleiter müssen ein angemessenes Notfallkonzept

erstellen, dessen Wirksamkeit anhand regelmäßiger Notfalltests

sichergestellt werden soll.

Abs. 1, Nr. 5 Abs. 4a, Nr. 5 AT 7.3 Mittel

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

71

4. Forschungsfeld Geschäftsleiterhaftung

4.2. Aktuelle Problemstellungen

25Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

1. Sicherstellung des Risikomanagementprozesses

Vgl. Reuse (2014.02), S. 11.

Aspekt Mögliche Prüfungsfelder Betroffene operative

Bereiche

Strategie • Ist der Strategieprozess sauber im Haus verankert?

• Werden Geschäfts- und Risikostrategie konsistent zueinander aufgebaut und sind diese nachhaltig?

• Sind Risikotoleranzen, Risikoinventur sauber hergeleitet?

• Sind strategische Ziele messbar und ex post auf ihre Erreichbarkeit hin überprüfbar?

• Vorstand

• Risikocontrolling

• Vorstandsstab

• Kreditbereich

• Treasury

Risikotrag-

fähigkeit

• Ist die Nachhaltigkeit der Strategie in einem Going Concern Ansatz der Risikotragfähigkeit umgesetzt?

• Existiert mindestens ein Steuerungskreislauf, welcher die Mehrperiodizität berücksichtigt?

• Sind Risikomessung und Konfidenzniveau konsistent zueinander?

• Sind alle wesentlichen Risiken enthalten und findet eine saubere Trennung in erwartete/unerwartete Verluste statt?

• Entfaltet das Limitsystem eine Steuerungswirkung?

• Risikocontrolling

Internes

Kontroll-

verfahren

• Ist das interne Kontrollsystem adäquat umgesetzt?

• Ist die Revision unabhängig?

• Bestehen Anweisungen zu Kontrollhandlungen in wesentlichen Prozessen?

• Organisation

• Revision

• Compliance

a) Organi-

sation• Sind Aufbau- und Ablauforganisation in den Verantwortungsbereichen klar voneinander abgegrenzt?

• Ist das Anweisungswesen adäquat und für sachkundige Dritte nachvollziehbar?

• Organisation

b) Funktions-

trennung• Ist die Funktionstrennung aufbauorganisatorisch in den Bereichen Handel und Kredit adäquat umgesetzt worden?

• Ist dies auch im Vertretungs- und Notfall gewährleistet?

• Sind mögliche Öffnungsklauseln der MaRisk adäquat dokumentiert worden?

• Ist die Funktionstrennung auch bei Intensiv- und Problemkrediten gewährleistet?

• Sind die Schnittstellen der Funktionstrennung bei Handel und Kredit aufeinander abgestimmt?

• Treasury

• Risikocontrolling

• Abwicklung/Kontrolle

• Kredit Marktfolge

• Kredit Markt

c) Funktionen • Sind Risikocontrolling- und Compliance-Funktion eingeführt worden?

• Haben diese das nötige Durchsetzungsvermögen?

• Verfügen sie über nötige Informationen zur Erfüllung ihrer Aufgaben?

• Risikocontrolling

• Compliance

d) Reporting

Vorstand• Existiert ein adäquates Vorstandsreporting, welches einen Strategieabgleich ermöglicht?

• Sind alle wesentlichen Risiken und die Risikotragfähigkeit enthalten?

• Risikocontrolling

e) Reporting

Aufsichts-

organ

• Unterrichtet die Geschäftsleitung das Aufsichtsorgan adäquat und regelmäßig?

• Existieren hierzu ausreichende Protokolle?

• Ist das Reporting konsistent zum oder im Idealfall gleich dem internen Reporting?

• Vorstand

• Risikocontrolling

• Vorstandsstab

f) Stresstests • Sind Stresstests angemessen und erfüllen sie die Anforderungen der MaRisk?

• Erzeugen Sie Handlungsimpulse?

• Vorstand

• Risikocontrolling

g) Berichter-

stattung

Revision

• Berichtet die interne Revision in angemessenen Abständen an die Geschäftsleiter und das Aufsichtsorgan?

• Sind Ad Hoc Prozesse sauber geregelt?

• Vorstand

• Revision

Ausstattung • Ist eine angemessenen personellen und technisch-organisatorischen Ausstattung sichergestellt?

• Ist dies ausreichend dokumentiert?

• Personal

• Organisation

Notfall • Besteht ein angemessenes Notfallkonzept?

• Finden regelmäßig Notfalltests statt?

• Personal

• Organisation

4. Forschungsfeld Geschäftsleiterhaftung

4.2. Aktuelle Problemstellungen

26Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

2. Abwenden der Strafbarkeit

Vgl. Reuse (2014.02), S. 11.

Stresstest-

beschreibung

Zurückzuführen auf

Fehlverhalten der

Geschäftsleitung

Da die Konditionsbeiträge des Kundengeschäftes fehlen,

wird die Risikostrategie dahingehend geändert, dass ein

höheres Risiko im Depot A eingegangen werden soll. Der

Going Concern Ansatz ist nicht mehr darstellbar, die

Risikotragfähigkeit ist nach starken Schwankungen am

Markt nicht mehr gegeben.

Ja, nur diese könnte die Ausweitung des

Risikoprofils beschließen und inkonsistent zur

Strategie handeln.

Existenzgefährdung

möglich?

Ja, bei nicht gegebener Risikotragfähigkeit ist die

Existenz des Instituts gefährdet.

Ist dieser Stress im

eigenen Haus

plausibel möglich?

Nein, da die Geschäftsleitung nachweisbar als Ziel

hat:

• einen Going Concern Ansatz umzusetzen.

• keine Risikoausweitung vorzunehmen.

• den geschäftsstrategischen Schwerpunkt im

Kundengeschäft zu setzen.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

72

4. Forschungsfeld Geschäftsleiterhaftung

4.3. Ableitbare Forschungsfragen/Fragestellungen

27Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Welche Eigenschaften muss ein Geschäftsleiter für Banken aufweisen?

Vergleich Europa vs. Deutschland.

Welche Tätigkeiten im Risikomanagement sind Vorstandsaufgabe und

welche sind hiervon nicht delegierbar?

Wie lassen sich strafbare Handlungen im Risikomanagement verhindern?

Welche möglichen Fallbeispiele könnten zur Strafbarkeit von Geschäftsleitern

führen?

Welche Wechselwirkungen gibt es für Geschäftsleiter mit sonstige Straf- und

Zivilrecht?

Wie ist ein adäquater Strategieprozess vor dem Hintergrund der neuen

strafrechtlichen Vorschriften aufzubauen?

Aus einer Mischung dieser Fragstellungen lassen sich mehrere, eher

juristisch geprägte Arbeiten ableiten.

5 Fazit und

Ausblick auf die Zukunft

28Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

73

5. Fazit und Ausblick auf die Zukunft

29Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

• Regulatorische Anforderungen an die Banken steigen.

• Dies ist vor allem auf die Umsetzung von Basel III in europäisches Recht

zurückzuführen.

• Das nachhaltig niedrige Zinsniveau wird weiterhin die Ertragslage der Banken und

Sparkassen schmälern. Dies wird weitreichende strategische Konsequenzen zur

Folge haben.

• Strategie, Risikomanagementprozess, Risikotragfähigkeit und die Frage der

Sinnhaftigkeit von Geschäftsfeldern werden in Zukunft weiter in den Vordergrund

rücken.

• Für regionale Institute entstehen hierdurch allerdings auch Chancen – diese gilt es

zu nutzen.

Literaturverzeichnis

30Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

74

Literaturverzeichnis

31Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Aubin, P. (2013): Einfaches System zur Liquiditätskostenverrechnung, in: GenoGraph 07/2013, S. 24 – 28.

BaFin (2012a): Rundschreiben 10/2012 (BA) vom 14.12.2012 – Mindestanforderungen an das

Risikomanagement – MaRisk, Anlage 1: Erläuterung zu den MaRisk in der Fassung vom 14.12.2012.

BaFin (2012b): Merkblatt zur Kontrolle der Mitglieder von Verwaltungs- und Aufsichtsorganen gemäß KWG und

VAG, Geschäftszeichen BA 53-FR 1903-2012/0003, Bonn/Frankfurt a. M., 3. Dezember 2012, inkl. 2

Anlagen, erhältlich auf:

http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/mb_121203_kontrolle_ar_vr_ba_va.ht

ml;jsessionid=21ECD1458F5E1357C9B23A978F4DCFED.1_cid298, Abfrage vom 31.03.2014.

Böhme, L. / Jobe, C. / Reuse, S. (2014): Neue haftungsrelevante Geschäftsleiterpflichten im

Risikomanagement, in: Bankpraktiker, 9. Jg., Januar 2014, Ausgabe 12-01/2014, Heidelberg, S. 455 –

461.

Deutsche Bundesbank (2013): Die Umsetzung von Basel III in europäisches und nationales Recht, in:

Monatsbericht Juni 2013, S. 57 – 73, erhältlich auf:

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Monatsberichte/2013/2013_06

_monatsbericht.pdf, Abfrage vom 31.03.2014.

EBA (2012): Leitlinien zur Beurteilung der Eignung von Mitgliedern des Leitungsorgans und von Inhabern von

Schlüsselfunktionen, EBA/GL/2012/06 vom 22. November 2012, erhältlich auf:

http://www.eba.europa.eu/documents/10180/106695/EBA_2012_00220000_DE_COR.pdf, Abfrage vom

31.03.2014.

KWG (2013): Kreditwesengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. September 1998 (BGBl. I S.

2776), das durch Artikel 8 des Gesetzes vom 28. August 2013 (BGBl. I S. 3395) geändert worden ist.

Literaturverzeichnis

32Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

Reuse, S. (2011): Controlling des Zinsbuchrisikos für das Treasury Management in Banken, in: Zeranski, S.

(Hrsg.): Treasury Management in mittelständischen Kreditinstituten, Band 2, Heidelberg 2011, S. 1322 –

1385.

Reuse, S. (2013): Einleitende Worte zum vorliegenden Werk, in: Reuse, S. (Hrsg.): Praktikerhandbuch

Risikotragfähigkeit: Prozesse – Steuerungsansätze – Einbindung von Risiken, FC Heidelberg 2013, S. 23

– 30.

Reuse, S. (2013.02): MaRisk 5.0 – Umsetzungsimplikationen aus den Klarstellungen und Neuregelungen für

2013, in: Bankpraktiker, 8. Jg., Februar 2013, Ausgabe 02/2013, Heidelberg, S. 8 – 14.

Reuse, S. (2014.02): Strafrechtliche Aspekte im KWG – Brisanz für Prüfungen im Risikomanagement 2014, in:

Revisionspraktiker, 2. Jg., Februar 2014, Ausgabe 02-03/2014, Heidelberg, S. 8 – 12.

Reuse, S. (2014.03): GuV- vs. barwertige Risikotragfähigkeit – Chancen und Fallstricke bei

Überleitungsrechnungen in: Banken Times, März 2014, S. 15 – 16.

Reuse, S. (2014.04): MaRisk 5.0 – Wesentliche Neuerungen und Auswirkungen auf 2014, erscheint in:

Geldprofi 02/2014.

Reuse, S. (2014): Risikotragfähigkeit – Aktuelle Diskussionspunkte. Umsetzungshinweise zur Modellierung,

Ausgestaltung und strategischen Verankerung, erscheint in: Bankpraktiker 2014.

Rolfes, B. (2008): Gesamtbanksteuerung – Risiken ertragsorientiert steuern, 2. Auflage, Stuttgart 2008.

Wiesemann, B. (2012): Aufsichtliche Beurteilung von Risikotragfähigkeitskonzepten, in: BaFin Journal, 02/2012,

S. 18 – 22.

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3.4 Anforderungen an das Risikocontrolling in Banken

75

Literaturverzeichnis

33Dr. Svend Reuse - Forschungsforum 201405.04.2014

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

76

4 Parallel laufende Abschlussvorträge

4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Diligence

Dipl.-Betriebswirt Dirk Stein, MBA

a) Definition und Strukturierung Due Diligence

Die Due Diligence ist ein wesentlicher Bestandteil im Rahmen eines M&A1. Die Due Dili-

gence kann in mehrere Bereiche strukturiert werden, wie Abbildung 1 zeigt.

Abbildung 1: Bestandteile einer Due Diligence2

1 Mergers & Acquisitions.

2 In Anlehnung an Müller-Ganz, J. (2007): Due Diligence: Ihre Bedeutung im Rahmen des Unter-

nehmenskaufes, in: helbling Management Letter, 12. Jg., S. 4 – 5, erhältlich auf: http://www.helbling.de/hol/publikationen/dokumente/due-diligence, Abfrage vom 20.07.2014.

Due Diligence

Commercial Due Diligence

Produktions Due Diligence

Legal & Tax Due Diligence

Innovations Due Diligence

Human Ressources Due Diligence

Environmental Real Estate Due Diligence

IT Due Diligence

Fin

an

cia

l Du

e D

iligen

ce

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

77

Sämtliche Erkenntnisse fließen letztlich in die Financial Due Diligence ein, welche den

die Qualität des Businessplans und die finanziellen Auswirkungen in Summe hinterfragt3.

Unter einer Financial Due Diligence kann folglich die umfassende Prüfung aller Einfluss-

faktoren auf die finanzielle Lage eines Unternehmens verstanden werden. Ziel ist es, für

den Käufer alle nötigen Chancen und Risiken transparent zu machen.

b) Ausgangssituation

In der Praxis lassen sich bei M&A Transaktionen jedoch einige Probleme festhalten:

Nutzen von M&A haben erfüllen mehrheitlich aus Käufersicht nicht den erwarteten

Nutzen der Transaktionen.

Digitalisierung der Geschäftsmodelle und deren Transformation schreitet weiter sig-

nifikant voran und damit steigt zunehmend die Bedeutung der Informationstechnolo-

gie im Rahmen von M&A.

Die Kosten und damit etwaige Risiken die sich aus der Informationstechnologie er-

geben steigen dadurch an.

Vorgehensmodelle für die Sorgfältigkeitsprüfung (Due Diligence) im Rahmen von

M&A für den Teil der Informationstechnologie ist in der wissenschaftlichen Literatur

schwach ausgeprägt.

Standardisierte und direkt nutzbare Modelle für die IT Due Diligence sind schwierig

zu finden bzw. nicht allgemein zugänglich verfügbar.

c) Zielsetzung

Der IT Due Diligence ist aufgrund der externen Einflussfaktoren eine besondere Bedeu-

tung beizumessen. Ziel ist die Entwicklung eines standardisierten IT Due Diligence Vor-

gehensmodells auf Basis eines auf Experteninterviews weiterentwickelten IT

Governance Modells für M&A.

d) Lösungsansatz

Hierzu kann wie folgt vorgegangen werden:

Sichtung und Erfassung in Frage kommender IT Governance Modelle die sich für

M&A Zwecke anpassen lassen.

Durchführung von Experten Interviews.

3 Vgl. Müller-Ganz, J. (2007), a.a.O., S. 5.

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

78

Konsolidierung der Ergebnisse.

Wissenschaftliche Validierung der Ergebnisse.

Pilotierung und Adaption der Erkenntnisse für ein IT Due Diligence Modell im Rah-

men von M&A.

Die vorliegende Präsentation stellt diese Grundgedanken vor, präsentiert entsprechende

Forschungsfragen und gibt erste Lösungsansätze.

Dipl.-Betriebswirt Dirk Stein, MBA

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

79

Informationsmanagement in der

Financial Due DiligenceForschungsforum

Deutsches Institut für Portfolio Strategien

Dirk Stein MBADipl. Betriebswirt

05. April 2014

Dirk Stein

Station 1 (1986-1990): RWTH Aachen- Informationselektronik- Institut für Kunstherzantriebe, Institut für Nachrichtentechnik und Institutfür Kraftfahrwesen

Station 2 (1992-1996): Fachhochschule Aachen- Mitarbeiter und Tutor Wirtschaftsinformatik- Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fachhochschule AachenSchwerpunkte: Organisation, Projektmanagement, Wirtschaftsinformatik

Station 3 (1996-2001): General Electric- Director Information Management Europe- Restructuring / Post Merger Integration (PMI)- General Electric Leadership Award by Jack Welsh

Station 4 (seit 2002): Unternehmensberatung / Blue Chips- Partner / Berater - Interim Management

Station 5 (2010-2013): RFH Köln- Konzeption und Akkreditierung neuer Studiengang- Lehrauftrag Rheinische Fachhochschule Köln

Station 6 (Seit 2010): FOM Hochschule- MBA an der FOM Hochschule Essen - Lehrauftrag FOM Hochschule- An der Hochschule seit 2010

Forschungsschwerpunkt 1- Mergers and Acquisitions- Due Diligence / IT Due Diligence

Forschungsschwerpunkt 2- Entrepreneurship

Forschungsschwerpunkt 3- Strategisches Management / Restrukturierung

Kurzvita

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 2

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

80

Agenda

1 Ausgangssituation

2

Methodik

3

Problemstellung und Zielsetzung

4

5

Hypothesen

Ausblick6

Forschungsfragen

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 3

1 2 3 4 5 6

Ausgangssituation

1

Ausgangssituation

Unternehmerische

Praxis

Wissenschaft

Herleitung

Problemstellung

1. Hohe Anzahl an Merger & Acquisition Projekten in

bestimmten Branchen.

2. Fortschreitende Konvergenz von Produkten und

Informationstechnologie.

3. Aktuell untergeordnete Rolle der IT Due Diligence in

M&A Projekten.

4. Heterogene sowie individuelle und nicht

standardisierte IT Due Diligence Modelle.

5. Zugestandener Aufwand / Dauer für eine

IT Due Diligence nicht adäquat.

6. M&A Projekte in der unternehmerischen Praxis

haben aus Käufersicht negative Abweichungen zu

den geplanten Erwartungen.

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 4

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

81

1 2 3 4 5 6

Ausgangssituation

1

Ausgangssituation

Unternehmerische

Praxis

Wissenschaft

Herleitung

Problemstellung

1. Informationstechnologie wird zu sehr simplifiziert und

resultiert in „IT doesn`t matter“ (Carr 2003).

2. Die Trivialisierung der IT Aspekte stellen

nachweislich ein Risikofaktor für den Erfolg von M&A

dar (Mieze 2005).

3. IT wird bisher selten als Hebel zur Realisierung von

M&A Zielen genutzt (Rigal Hornke 2007).

4. Die wachsende strategische Bedeutung der IT wird

bestätigt (Cullinan Le Roux Weddigen 2004).

5. Die Literatur bestätigt die nicht zufriedenstellenden IT

Due Diligence Lösungen als Grundlage einer

Akquisitionsentscheidung (Rigal Hornke 2007).

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 5

1 2 3 4 5 6

Ausgangssituation

Ungeplante Transaktionskosten oder mangelnde

strategische Optionen durch die betriebliche Informations-

technologie im Rahmen von Merger and Aquisitions

haben einen Einfluss auf die Wettbewerbssituation.Ausgangssituation

Unternehmerische

Praxis

Wissenschaft

Herleitung

Problemstellung

1

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 6

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

82

1 2 3 4 5 6

Problemstellung und Zielsetzung

2

Problemstellung

und Zielsetzung

Theoretische Wirkung

Problemstatement

und Zielsetzung

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 7

1 2 3 4 5 6

Problemstellung und Zielsetzung

2

Problemstellung

und Zielsetzung

Theoretische

Wirkung

Problemstatement

und Zielsetzung

Problemstatement:

Verborgene Eigenschaften der betrieblichen IT und

fehlende handhabbare IT Due Diligence Konzepte führen

in M&A Projekten aus Käufersicht zu ungeplanten

Transaktionskosten und zu einem zu hohen Kaufpreis.

Mögliche Zielsetzung um Abhilfe zu schaffen:

Entwicklung eines IT Due Diligence Vorgehens das

effektiv und effizient den M&A Prozess unterstützt.

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 8

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

83

1 2 3 4 5 6

Forschungsfragen

3

Forschungsfragen

Zielsetzung erfordert Zerlegung in handhabbare

Forschungsfragen.

1. Ist es gerechtfertigt das IT Due Diligence eine in

Zukunft besonders wichtige Rolle im Rahmen eine

Due Diligence einnehmen sollte?

2. Wie würden sich (verborgene) Eigenschaften der

betrieblichen Informationstechnologie auf ungeplante

Transaktionskosten und damit dem Kaufpreis für ein

Unternehmen auswirken?

3. Wie wirken sich die Ergebnisse einer

IT Due Diligence in Bezug auf die Betrachtung

verschiedener Branchen aus?

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 9

1 2 3 4 5 6

Hypothesen

4

Hypothesen

Modell für

Hypothesenableitung

Formulierte

Hypothesen

Zum Test des Einflusses von (verborgenen)

Eigenschaften betrieblicher Informationstechnologie auf

ungeplante Transaktionskosten und auf den Kaufpreis

werden Hypothesen auf Basis eines weltweit akzeptierten

IT Governance Modells gebildet.

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 10

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

84

1 2 3 4 5 6

Hypothesen

4

Hypothesen

Modell für

Hypothesenableitung

Formulierte

Hypothesen

Hypothesen für Impacts verborgener Eigenschaften der

betrieblichen Informationstechnologie:1. Unternehmensanforderungen

haben einen Einfluss auf

ungeplante Transaktionskosten

und dem Kaufpreis.

2. IT-Ressourcen haben einen

Einfluss auf ungeplante

Transaktionskosten und dem

Kaufpreis.

3. IT-Prozesse haben einen Einfluss

auf ungeplante Transaktionskosten

und dem Kaufpreis.

4. Es gibt branchenunterschiede in

den Ursachenbereichen für

ungeplante Transaktionskosten und

dem Kaufpreis.

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 11

1 2 3 4 5 6

Methodik

5

Methodik

Case Study Methode

Generalisierung

Vorgehensmodell

Experten

„A case study is an empirical inquiry that:

• Investigates a contemporary phenomenon in depth

and within its real-life context, especially when

• The boundaries between phenomenon and context

are not clearly evident“

„The case study inquiry:

• Copes with the technical distinctive situation in

which there will be many more variables of interest

than data points, and as one result

• Relies on multiple sources of evidence, with data

needing to converge in a triangulation fashion, and

as another result

• Benefits from the prior development of theoretical

propositions to guide data collection and analysis“Yin, 2009 p. 18

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 12

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

85

1 2 3 4 5 6

Methodik

5

Methodik

Case Study Methode

Generalisierung

Vorgehensmodell

Experten

Können die Ergebnisse generalisiert werden?

• “You can´t generalize from one or two cases to a

population”Yin, 2009 p. 15

• “However you may be able to use case study for

“analytical generalization” – to test a theory”Yin, 2009 pp. 38

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 13

1 2 3 4 5 6

Methodik

5

Methodik

Case Study Methode

Generalisierung

Vorgehensmodell

Experten

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 14

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

86

1 2 3 4 5 6

Methodik

5

Methodik

Case Study Methode

Generalisierung

Vorgehensmodell

Experten

Wer ist der Experte?

„Der Experte im Kontext dieser Dissertation verfügt

über Erfahrung als CEO, CFO, CIO bzw. als Leiter

Informationstechnologie oder als Projektleiter für

Mergers and Acquisitions.

….

Damit sind die definierten Experten per Definition auf

ein spezifisches Handlungsfeld im Sinne dieser

Dissertation, da er in dem er in relevanter Weise im

Mergers and Acqusitions Umfeld als Tätigkeitsbereich

agiert.*

* In Anlehnung an Bogner Littig Menz 2009

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 15

1 2 3 4 5 6

Ausblick

6

Ausblick

Wissenschaftlicher

Mehrwert

Weitere mögliche

Forschungsfragen

Die Schließung der Informationslücke durch einen

„IT DD Branchenindikator“ im Dissertationskontext

stellt den wissenschaftlichen Mehrwert und

Neuartigkeit dar.

Principal

Agent

TheorieLücke

Trans-

aktions-

Kosten

Impacts

of IT

in M&A

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 16

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4.1 Informationsmanagement in der Financial Due Dilligence

87

1 2 3 4 5 6

Ausblick

6

Ausblick

Wissenschaftlicher

Mehrwert

Weitere mögliche

Forschungsfragen

Warum spielt IT Due Diligence eine aktuell

untergeordnete Rolle in M&A?1

Gibt es Ursachen aus der IT die es Unternehmen

(Käufer) nicht erlaubten, geplante strategische

Mehrwerte realisieren zu können?

2

Wie wirken sich einzelne Strategieansätze zur

Führung der IT auf das Unternehmen /

Unternehmenswert aus?

3

05.04.2014 Dirk Stein, MBA 17

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

88

4.2 Kritische Analyse immaterieller Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

Alexander Zureck, MBA

Die Finanzkommunikation ist eine strategische Managementaufgabe mit zunehmender

Bedeutung. Die Financial Community fordert einen stetigen Dialog mit dem Unterneh-

men. Unternehmen müssen auf die Bedürfnisse der Financial Community reagieren,

damit das Unternehmen langfristig angemessen bewertet und eine generelle Refinanzie-

rung durch Eigen- und Fremdkapital sichergestellt wird.

Ein angemessener Aktienkurs berücksichtigt neben allen aktuellen Belangen im Unter-

nehmen auch zukünftige Entwicklungen. Für den Aktionär ausschlaggebend ist das Ge-

winnpotenzial, da er nur bei Gewinnen, in Form von Dividenden und Kurssteigerungen,

von seiner Investition profitiert.

Patente und andere immaterielle Vermögenswerte sind gute Indikatoren für die Innovati-

onskraft eines Unternehmens. Umso mehr Unternehmen in Forschung und Entwicklung

investieren, desto größer ist das Innovationpotenzial und verbessert die Wettbewerbspo-

sition.

Durch Berücksichtigung der immateriellen Vermögenswerte im Rahmen der Finanz-

kommunikation kann das Unternehmen Investoren Einblicke in die eigene strategische

Ausrichtung geben. Zudem können Investoren erkennen, welche Produkte und Dienst-

leistungen das Unternehmen zukünftig anbieten wird. Für Investoren wird ersichtlich, wie

das Unternehmen ihr Geld verwendet.

Alexander Zureck, MBA

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

89

Ereignisforschung: Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten

in der Finanzkommunikation

Alexander Zureck, MBA

FOM Forschungsforum, Track 2: Finance, 05.04.2014

Agenda

2Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

1. Vorstellung

2. Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

3. Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

4. Ereignisstudien in der Forschung

5. Patentveröffentlichung als Ereignis

6. Untersuchungsergebnisse

7. Fazit und Ausblick

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

90

Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

Definition von Finanzkommunikation

3Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Finanzkommunikation “ist eine strategische Managementaufgabe, die Finanzen,

Kommunikation, Marketing, Recht und Compliance umfasst, um einen möglichst

effektiven Dialog zwischen Unternehmen, der Financial Community und

anderen Multiplikatoren, die letztlich dazu beitragen, dass die Aktie eines

Unternehmens angemessen bewertet wird.”

Eigene Übersetzung

Original in englischer Sprache: NIRI Board of Directors, March 2003

Quelle

:

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Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

Theoretische Zuordnung der Finanzkommunikation

4Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

91

Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

Organisatorische Zuordnung der Finanzkommunikation

5

Unte

rnehm

ens-

kom

munik

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Organisations-kommunikation

Internes Kommunikationsumfeld

Marktkommunikation

Investoren

Kunden/Lieferanten

Wettbewerb

Public RelationsGesellschaftliches

Umfeld

05.04.2014 Alexander Zureck | Forschungsforum

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6Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

Strategische Zuordnung der Finanzkommunikation

Hausbank

UNTERNEHMEN

Financial Community

Investoren Presse

BaFin Wettbewerb

Lange/vertraute Beziehung

Neue/unbekannte Beziehung

Bedürfnisse

Vertrauen

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

92

Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

Ziele der Finanzkommunikation

7Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Quelle

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S. 8.

Agenda

8Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

1. Vorstellung

2. Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

3. Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

4. Ereignisstudien in der Forschung

5. Patentveröffentlichung als Ereignis

6. Untersuchungsergebnisse

7. Fazit und Ausblick

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

93

9Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

Maßnahmen und Erfolgsmessung in der Finanzkommunikation

Welchen Einfluss

haben immaterielle

Vermögenswerte

auf den

Aktienkurs?

Quelle

:

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Aachen: S

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S. 46.

Ausgaben für F&E spiegeln die

Innovationskraft eines Unterneh-

mens gegenüber den Wettbe-

werbern wider

F&E-Ausgaben korrelieren mit dem

Umsatz

F&E unterstreicht die Strategie

eines Unternehmens, insbesondere

wenn das Unternehmen

Qualitätsführer ist

Investoren können aus Patenten die

Zukunftsstrategie des Unter-

nehmens ableiten

Investoren erhalten Einblick in die

Verwendung ihres Kapitals

10Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

Bedeutung von F&E in der Finanzkommunikation

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

94

11Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

Chan, H., Martin, J., Kensinger, J. (1990)

Datensatz: 1979 bis 1985/Methode: Ereignisstudie (abnormale Rendite)

Positive Auswirkungen von F&E auf den Aktienkurs amerikanischer High-

Tech Unternehmen

Chauvin, K., Hirschey, M. (1993)

Datensatz: 1988 bis 1990/Methode: Marktwertmethode

Positive Effekte durch F&E für alle Unternehmen gleich welcher Größe. Der

Grad des Effekts hängt von der Branche ab

Booth, G., Juttila, J., Kallunki, J., Rahiala, M. Sahlström, P. (2006)

Datensatz: 1991-2001/Methode: Effects-Based Operations

Die Effekte sind positiver in durch den Kapitalmarkt finanzierten Märkten als

in klassischen durch Banken finanzierten Märkten

Stand der Forschung

Agenda

12Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

1. Vorstellung

2. Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

3. Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

4. Ereignisstudien in der Forschung

5. Patentveröffentlichung als Ereignis

6. Untersuchungsergebnisse

7. Fazit und Ausblick

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

95

13Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Ereignisstudien in der Forschung

Seit langem bekannter Forschungsansatz

Etablierung seit den 1960er Jahren

Keine relevanten Veränderungen in der Durchführung

Ursprünglich ein Instrument der empirischen Kapitalmarktforschung

Basis sind Renditen von börsennotierten Wertpapieren

Z.B. Aktien und Unternehmensanleihen

Erforderliche Annahmen zur Durchführung einer Ereignisstudie:

1. Börsenkurs spiegelt zukünftige Zahlungsströme an die Aktionäre wider

2. Kapitalmarkt ist insoweit effizient, dass öffentlich verfügbare Informationen direkt

eingepreist werden

Überblick

14Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Ereignisstudien in der Forschung

Auf Börsenkursreihen basierende Zeitreihenanalysen bzw. Ereignisstudien

können der Erfolgsmessung dienen, wenn …

sich das Ereignis von anderen spezifisch abgrenzen lässt,

sich das Ereignis quantifizieren lässt,

das Ereignis anspruchsvoll ist,

sich das Ereignis genau terminieren lässt.

Anforderungen an ein Ereignis

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

96

15Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Ereignisstudien in der Forschung

1. Bestimmung des Ereignisses

2. Ermittlung des Ankündigungszeitpunkts

3. Festlegung der Ereignisperiode

4. Berechnung der abnormalen Renditeeffekte durch

1. Schätzung der normalen erwarteten Renditen mit Hilfe von

Preisbildungsmodellen

2. Berechnung der individuellen abnormalen Renditen als Differenz aus

tatsächlich beobachteter und normaler erwarteter Rendite

3. Aggregation der abnormalen Renditen

5. Test, Analyse und Interpretation gewonnener Ergebnisse

Ablauf einer Ereignisstudie

1. Bestimmung des Ereignisses

2. Ermittlung des Ankündigungszeitpunkts

3. Festlegung der Ereignisperiode

16Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Ereignisstudien in der Forschung

Bestimmung des Ereignisses

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

97

17Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Ereignisstudien in der Forschung

Schätzung der normalen erwarteten Renditen mit Hilfe von

Preisbildungsmodellen

Am Beispiel des Marktmodells:

Als Marktmodell bezeichnet man die Darstellung eines Wertpapiers in

linearer Abhängigkeit von der Marktrendite unter Berücksichtigung einer

stochastischen Störgröße . Es ist dadurch charakterisiert, dass die Rendite

eines Wertpapiers ausschließlich von einem Faktor abhängt, dem Marktindex.

: Erwartete Rendite des Wertpapiers j am Tag t

; : Schätzparameter der linearen Regression des Wertpapiers j am Tag t

: Marktrendite am Tag t

: Stochastische Größe

Berechnung der abnormalen Renditeeffekte

18Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Ereignisstudien in der Forschung

Berechnung der individuellen abnormalen Renditen als Differenz

aus tatsächlich beobachteter und normaler erwarteter Rendite

Ziel einer Event Study ist es festzustellen, ob an den Tagen des Events

Reaktionen zu beobachten sind. Hierzu werden so genannte abnormale

Renditen ermittelt. Dies sind Renditen, die nicht der erwarteten Kursbewegung

im untersuchten Intervall entsprechen.

: Abnormale Rendite des Wertpapiers j am Tag t

: Logarithmierte Rendite des Wertpapiers j am Tag t

: Erwartete Rendite des Wertpapiers j am Tag t

: kumuliert

Berechnung der abnormalen Renditeeffekte

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

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t-Test für

: S

t-Test für

: S

t-Test für

t-Test für

19Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Ereignisstudien in der Forschung

Berechnung der abnormalen Renditeeffekte

Agenda

20Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

1. Vorstellung

2. Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

3. Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

4. Ereignisstudien in der Forschung

5. Patentveröffentlichung als Ereignis

6. Untersuchungsergebnisse

7. Fazit und Ausblick

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

99

Patentklassen (IPC)

A: Täglicher Lebensbedarf

B: Arbeitsverfahren, Transportieren

C: Chemie, Hüttenwesen

D: Textilien, Papier

E: Bauwesen, Erdbohren, Bergbau

F: Maschinenbau, Beleuchtung, Heiz-

ung, Waffen, Sprengen

G: Physik

H: Elektrotechnik

Patentanmeldung

Neu und innovativ

18 Monate von der Patent-

einreichung bis zur Veröffentlichung

Schutz vor Nachahmern

21Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Patentveröffentlichung als Ereignis

Patentarten und Anmeldeprozess

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Patentveröffentlichung als Ereignis

Hypothesen

22Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

H1: Patente haben einen signifikanten Einfluss auf die kurzfristige

Aktienkursentwicklung eines KMUs

H2: Die Haupt-IPC-Klasse ist ausschlaggebend für einen positiven Effekt

H3: Die Branche ist ausschlaggebend für einen positiven Effekt

H4: Das Publikationsjahr ist ausschlaggebend für einen positiven Effekt

H5: Die Umsätze sind ausschlaggebend für einen positiven Effekt

H6: Die Mitarbeiteranzahl ist ausschlaggebend für einen positiven Effekt

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

100

Event Study

Bestimmung des Untersuchungs-

objekts

Bestimmung des Datensatzes und

des Untersuchungszeitraums

Bestimmung des Beobachtungs-

zeitraums und der Ereigniszeit

Modell zur Errechnung abnormaler

Renditen

Wahl eines Signifikanztests

Ergebnisdiskussion

Datensatz

01.01.2003 – 31.12.2012

265 Patente

18 Unternehmen

Alle Unternehmen sind an einer

deutschen Börse gelistet

Alle Unternehmen sind gemäß

EU-Definition KMUs

Bloomberg-Kursreihen

30 Tage zwischen jeder einzelnen

Patentankündigung

23Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Patentveröffentlichung als Ereignis

Event Study & Dataset

Patentveröffentlichung als Ereignis

Eventauswahl, Renditenberechnung und Signifikanztest

24Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Methodisches Vorgehen

Abgrenzung des Events

Berechnung der tatsächlichen Ren-

dite

Berechnung der erwarteten Rendite

Abweichungsanalyse mittels t-Test

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

101

Agenda

25Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

1. Vorstellung

2. Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

3. Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

4. Ereignisstudien in der Forschung

5. Patentveröffentlichung als Ereignis

6. Untersuchungsergebnisse

7. Fazit und Ausblick

Untersuchungsergebnisse

Patente wirken sich auf den Aktienkurs von KMUs aus

26Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

191 von 468 Funden sind auf einem mindestens 95%-Level signifikant

Signifikanzen gibt es vor und nach der Patentveröffentlichung

3 Tage vor dem Ereignis bis zum Ereignistag sind am bedeutsamsten

H2: Haupt-IPC-Klasse

H3: Branche

H4: Publikationsjahr

H5: Umsätze

H6: Mitarbeiteranzahl

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

102

Untersuchungsergebnisse

Energie-, Kommunikations- und Konsumsektor profitieren

27Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

80% aller Patente von Unternehmen aus dem Energiesektor sind signifikant

Kostenintensiv und langlebig

77% aller Patente von Unternehmen aus dem Kommunikationssektor sind

signifikant

Kurzlebiger Produktlebenszyklus

75% aller Patente von Unternehmen aus dem Konsumsektor sind signifikant

Kurzlebiger Produktlebenszyklus

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Untersuchungsergebnisse

Mitarbeiterschwache Firmen profitieren

28Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Unternehmen mit 150 oder weniger Mitarbeiter profitieren überproportional

von Patenten in der Finanzkommunikation

Kleine Firmen nutzen Patente im Gegensatz zu Großunternehmen alleine

Lizenzen werden von kleinen Firmen eher selten vergeben

Patente in kleinen Firmen tragen überproportional zu einem steigenden Wert

des Humankapitals bei

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

103

Agenda

29Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

1. Vorstellung

2. Finanzkommunikation, Investor Relations oder Creditor Relations

3. Immaterielle Vermögenswerte in der Finanzkommunikation

4. Ereignisstudien in der Forschung

5. Patentveröffentlichung als Ereignis

6. Untersuchungsergebnisse

7. Fazit und Ausblick

Fazit und Ausblick

Fazit

30Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Patente sind Ausdruck für die Innovationskraft eines Unternehmens

Patente sind Sinnbild für das Entwicklungspotenzial des Unternehmens

Patente in der Finanzkommuniktion erleichtern die Bewertung der

immateriellen Vermögenswerte eines Unternehmens

Patente unterstreichen, dass ein Unternehmen nicht nur aktuell erfolgreich

ist, sondern auch in der Zukunft ( Qualitätsführerschaft)

Patente in der Finanzkommunikation können langfristig die

Refinanzierungskosten des Unternehmens senken (Vertrauensbildung)

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4.2 Kritische Analyse von immateriellen Vermögenswerten in der Finanzkommunikation

104

Fazit und Ausblick

Ausblick und anschließende Fragestellungen

31Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Untersuchung mit anderen immateriellen Vermögenswerten, z.B. Marke oder

Geschmacksmuster

Untersuchung in speziellen Wirtschaftszweigen

Untersuchung in anderen Ländern

Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

32Alexander Zureck | Forschungsforum05.04.2014

Booth, G. G., Junttila, J., Kallunki, J.-P., Rahiala, M., & Sahlström, P. (2006).

How does the financial environment affect the stock market valuation of R&D

spending? Journal of Financial Intermediation, 15(2), 197–214.

Chan, S. H., Martin, J. D., & Kensinger, J. W. (1990). Corporate research and

development expenditures and share value. Journal of Financial Economics,

26(2), 255–276.

Chauvin, K. W., & Hirschey, M. (1993). Advertising, R&D Expenditures and

the Market Value of the Firm. Financial Management, 22(4), 128–140.

Frère, E., Zureck, A., & Jäger, T. (2012). Analyse gezielter Investor Relations

für Bondinvestoren. Aachen: Shaker.

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

105

5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

Gerade aufgrund der aktuellen Lage an den Märkten kommt dem Thema dieses Forschungs-

forums eine besondere Bedeutung zu. Folglich existiert in vielerlei Hinsicht weiteres For-

schungspotenzial. Insbesondere sind Forschungsideen durch die Forumsdiskussionen auf-

gebracht worden, die im Folgenden skizziert werden.

5.1 Refinanzierung

Idee Unternehmensbewertung in volatilen Märkten? (s. Tagungsband 2tes For-

schungsforum Finance); insb. Bewertung nicht-börsennotierter Unternehmen.

Schätzung von Kapitalkosten in illiquiden Märkten? (z.B. Acharya/Pedersen,

JoFE 2005: Liquidity Adjusted CAPM).

Finanzierungsverhalten von Unternehmen: Kapitalstrukturpolitik und Determi-

nanten der Dividendenausschüttungspolitik (s. Tagungsband 3tes Forschungs-

forum Finance).

Warum halten Unternehmen so hohe Cash-Reserven? (z.B. Bates et al., JoF

2009; Gao et al., JoFE 2013).

Emission von Corporate Bonds (z.B. Underpricing: Cai et al., RFS 2007).

„Neuere“ Refinanzierungsalternativen: Mittelstands-Anleihen, Crowd Funding

etc.

Quellen Sind bei der jeweiligen Frage aufgeführt.

5.2 Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung

Idee Kritische Würdigung der externen Rechnungslegung (z.B. Frings et al., FAJ

2012 „Does IFRS stand for Information RiSk?“).

Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände? Vor- und Nachteile der Fair

Value Bewertung.

Bilanzierung von Leasing-Geschäften.

Bilanzierung von Finanzierungsinstrumenten.

Optimale Investor Relations Politik: Trade-Off zwischen Agency-Kosten und

Overdisclosure, Implikationen für die externe Rechnungslegung, …(z.B. Lam-

bert et al., Journal of Accounting Research 2007).

Quellen Sind bei der jeweiligen Frage aufgeführt.

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

106

5.3 Wertorientierte Unternehmensführung

Idee Einfluss und Entlohnung der Unternehmensführung (z.B. Morse et al., JoF

2011 oder Peng/Röell, JoF 2013).

Wertbeitrag von Corporate Hedging – geringere Finanzierungskosten und

mehr Investitionsalternativen? (z.B. Campello et al., JoF 2011).

Wertbeitrag von Corporate Social Responsibility (z.B. Godfrey/Merrill, Strategic

Management 2009).

Der Einfluss von Großaktionären (z.B. von Sovereign Wealth Funds, institutio-

nellen Anleger, Eigentümerfamilien). Differenzierung zwischen passiven

(ETFs) und aktiven Investoren (Hedge Funds etc.).

Diversifikationsabschläge oder -zuschläge? (z.B. Hann et al., JoF 2013).

Corporate Finance und Asset Management: Effekte von Wertpapierilliquidität,

Investor Relations, Stock Splits, Kapitalmaßnahmen, etc.; allgemein: „Informa-

tionsverarbeitung an Kapitalmärkten“.

Quellen Sind bei der jeweiligen Frage aufgeführt.

5.4 Crowd Investing

Idee Regulatorische Perspektiven: Prospektpflicht für sämtliche Finanzierungs-

formen einschließlich nachrangiger partiarischer Darlehen?

Kritische Erfolgsfaktoren für Crowd Investing-Plattformen?

Erfolgs-/Misserfolgsbilanz bei finanzierten Produkten/Projekten/Firmen aus

Sicht der Investoren ? Typisierbarkeit von Erfolgen/ Misserfolgen?

Crowd Investing im Ländervergleich.

Quellen Alich, H. (2012): Internet-Kollekte belebt Uhrenmarke – DuBois et fils will über

Crowdfunding neue Produktion finanzieren; in: Handelsblatt 3.12.2012.

Bareiss, A. (2012): Filmfinanzierung 2.0., in: Zeitschrift für Urheber- und Medien-

recht (ZUM), 56. Jg., S. 456 – 465.

Begner, J. (2012): Crowdfunding im Licht des Aufsichtsrechts, in: BaFin Journal,

2012, Nr. 9, S. 11 – 15.

Crowdfundingroadmap (2014): Roadmap, erhältlich auf:

www.crowdfundingroadmap.com, Abfrage vom 05.07.2014.

Crowdsourcing.org (2012): Crowdfunding Industry Report, Market Trends, Compo-

sition and Crowdfunding Platforms; erhältlich auf:

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

107

http://www.crowdsourcing.org, Abfrage vom 05.07.2014.

Dörner, B. (2012): Aufsichtsrechtliche Fragen bei Crowdfinanzierungen, in:

AssCompact, 2012, Nr. 10, S. 170.

Hemer, J. / Schneider, U. / Dornbusch, F. / Frey, S. (2011): Crowdfunding und an-

dere Formen informeller Mikrofinanzierung in der Projekt- und Innovationsfi-

nanzierung, ISI-Schriftenreihe „Innovationspotenziale“, Stuttgart, Fraunhofer

Verlag, 2011.

Herbold, A. (2012): Das leise Sterben der Crowdfunding-Plattformen, in: Die Zeit,

29.8.2012.

Howe, J. (2006): The Rise of Crowdsourcing, in: Wired Magazine, June 2006, Vol.

14, Issue 6, 2006.

Howe, J. (2009): Crowdsourcing – Why the power of the crowd is driving the future

of business, New York, Three Reivers Press, 2009.

Klöhn, L. / Hornus, L. (2012): Crowdinvesting in Deutschland: Markt, Rechtslage

und Regulierungsperspektiven, in: Zeitschrift für Bankrecht und Bankwirt-

schaft (ZBB), 15.8.2012, Heft 4, S. 237 – 320.

Leimeister, J.M. (2012): Crowdsourcing, in: Controlling & Management, Dez. 2012,

Vol. 56, issue 6, S. 388 – 392.

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9, Abfrage vom 05.07.2014.

Moritz, R. (2013): Crowdinvesting – Die Suche nach dem nächsten großen Wurf,

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maerkte/anlagestrategie/crowdinvesting-die-suche-nach-dem-naechsten-

grossen-wurf/8733338.html, Abfrage vom 05.07.2014.

Pütz, U. (2012): Ohne Bank geht´s auch; in: mobil 10.2012, S. 66 – 70.

Schenk, R. (2012): Crowdinvesting – Die Weiterentwicklung des Crowdfunding zur

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Schwienbacher, A. / Larralde, B (2012): Crowdfunding of small entrepreneurial

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

108

5.5 Wertorientierte Management Vergütung

Idee Vor dem Hintergrund der geringen Aussagekraft von Jahresergebnissen erscheint

es notwendig das Anreizsystem der gewinnorientierten Managementvergütung

neu zu bewerten. Die Ableitung eines wertschöpfungsorientierten Entlohnungsmo-

dels wäre dabei als Ziel einer solchen Neubewertung herauszustellen.

Quellen Coenenberg, A. G. / Haller, A. / Schultze, W. (2009): Jahresabschluss und Jahres-

abschlussanalyse, 21. Auflage, Stuttgart, 2009.

EU (2002): Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des europäischen Parlaments und des

Rates vom 19. Juli 2002, erhältlich auf: http://eur-

lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2002:243:0001:0004:de:P

DF, Abfrage vom 16.07.2014.

Heesen, B. / Gruber, W. (2011): Bilanzanalyse und Kennzahlen: Fallorientierte

Bilanzoptimierung, 3. Auflage, Wiesbaden, 2011.

Jungblut, R. (2012): Wie man’s gerade braucht – Gewinn oder Verlust? Der Fall

Commerzbank befeuert die Kritik an den international gültigen Bilanzie-

rungsmethoden, in: DIE ZEIT N° 10/2012, 04.03.2012, erhältlich auf:

http://www.zeit.de/2012/10/Bilanzierung, Abfrage vom 16.07.2014.

Kirchhoff, K.R. / Piwinger, M. (2009): Praxishandbuch Investor Relations - Das

Standardwerk der Finanzkommunikation, 2. Auflage, Wiesbaden, 2009.

Küting, K./ Pfitzer, N. / Weber, C.-P. (2013): IFRS oder HGB? - Systemvergleich

und Beurteilung, 2. Auflage, Stuttgart, 2013.

Schoemig P. (2013): Wertorientierung und Managementvergütung, in: Corporate

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

109

5.6 Risikotragfähigkeit bei Banken

Idee Wie lassen sich Kapitalplanungsprozess und Risikotragfähigkeit miteinander

verbinden?

Wie lassen sich wertorientierte Risikotragfähigkeiten in periodische Effekte

überführen?

Wie lassen sich Going und Gone Concern mit Basel III verknüpfen?

Welche Form der periodischen RTF (rollierende 12M vs. 2 Kalenderjahre) ist

die bessere?

Welche Risikomessverfahren sind für die einzelnen wesentlichen Risiken nach

MaRisk geeignet? Welche Parametrisierungen hinsichtlich Haltedauer und

Konfidenzniveau sind hier erforderlich?

Wie sind Stresstests in die Risikotragfähigkeitsberechnung zu integrieren?

Quellen BaFin (2012a): Rundschreiben 10/2012 (BA) vom 14.12.2012 – Mindestanforde-

rungen an das Risikomanagement – MaRisk, Anlage 1: Erläuterung zu den

MaRisk in der Fassung vom 14.12.2012.

Deutsche Bundesbank (2013): Die Umsetzung von Basel III in europäisches und

nationales Recht, in: Monatsbericht Juni 2013, S. 57 – 73, erhältlich auf:

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Mo

natsberichte/2013/2013_06_monatsbericht.pdf, Abfrage vom 31.03.2014.

KWG (2013): Kreditwesengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 9.

September 1998 (BGBl. I S. 2776), das durch Artikel 8 des Gesetzes vom 28.

August 2013 (BGBl. I S. 3395) geändert worden ist.

Reuse, S. (2013): Einleitende Worte zum vorliegenden Werk, in: Reuse, S. (Hrsg.):

Praktikerhandbuch Risikotragfähigkeit: Prozesse – Steuerungsansätze –

Einbindung von Risiken, FC Heidelberg 2013, S. 23 – 30.

Reuse, S. (2013.02): MaRisk 5.0 – Umsetzungsimplikationen aus den Klarstellun-

gen und Neuregelungen für 2013, in: Bankpraktiker, 8. Jg., Februar 2013,

Ausgabe 02/2013, Heidelberg, S. 8 – 14.

Reuse, S. (2014.03): GuV- vs. barwertige Risikotragfähigkeit – Chancen und Fall-

stricke bei Überleitungsrechnungen in: Banken Times, März 2014, S. 15 –

16.

Reuse, S. (2014.04): MaRisk 5.0 – Wesentliche Neuerungen und Auswirkungen

auf 2014, erscheint in: Geldprofi 02/2014.

Reuse, S. (2014): Risikotragfähigkeit – Aktuelle Diskussionspunkte. Umsetzungs-

hinweise zur Modellierung, Ausgestaltung und strategischen Verankerung,

erscheint in: Bankpraktiker 2014.

Page 114: 5. Forschungsforum Finance - FOM Hochschule · PDF fileEric Frère, Svend Reuse, Joachim Rojahn (Hrsg.) 5. Forschungsforum Finance Corporate Finance: Implikationen durck Kapitalmarktinformationen

5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

110

Rolfes, B. (2008): Gesamtbanksteuerung – Risiken ertragsorientiert steuern, 2.

Auflage, Stuttgart 2008.

Wiesemann, B. (2012): Aufsichtliche Beurteilung von Risikotragfähigkeitskonzep-

ten, in: BaFin Journal, 02/2012, S. 18 – 22.

5.7 Liquiditätskostenverrechungssystem in Banken

Idee Wie lassen sich Liquiditätskosten in die Marktzinsmethode integrieren?

Erwirtschaftet die Passivseite einer Bank Liquiditätskosten oder Liquiditätsnut-

zen?

Wie lässt sich das Liquiditätskostenverrechnungssystem in die Steuerung in-

tegrieren?

Modifikation bestehender Vor- und Nachkalkulationssysteme im Hinblick auf

Liquiditätskosten.

Erweiterung der Methoden zur Abbildung zinsvariabler Produkte um Aspekte

der Abbildung liquiditätsvariabler Produkte.

Liquiditäts- vs. Zinsfristentransformation – welcher Beitrag ist aus welcher

Quelle zu erwarten?

Empirische Analyse der Effizienz von Fristentransformationen auf Basis der

letzten 20 Jahre sowie Ableitung möglicher Benchmarks.

Quellen Aubin, P. (2013): Einfaches System zur Liquiditätskostenverrechnung, in:

GenoGraph 07/2013, S. 24 – 28.

BaFin (2012a): Rundschreiben 10/2012 (BA) vom 14.12.2012 – Mindestanforde-

rungen an das Risikomanagement – MaRisk, Anlage 1: Erläuterung zu den

MaRisk in der Fassung vom 14.12.2012.

Deutsche Bundesbank (2013): Die Umsetzung von Basel III in europäisches und

nationales Recht, in: Monatsbericht Juni 2013, S. 57 – 73, erhältlich auf:

http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Mo

natsberichte/2013/2013_06_monatsbericht.pdf, Abfrage vom 31.03.2014.

KWG (2013): Kreditwesengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 9.

September 1998 (BGBl. I S. 2776), das durch Artikel 8 des Gesetzes vom 28.

August 2013 (BGBl. I S. 3395) geändert worden ist.

Reuse, S. (2011): Controlling des Zinsbuchrisikos für das Treasury Management in

Banken, in: Zeranski, S. (Hrsg.): Treasury Management in mittelständischen

Kreditinstituten, Band 2, Heidelberg 2011, S. 1322 – 1385.

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

111

Reuse, S. (2013.02): MaRisk 5.0 – Umsetzungsimplikationen aus den Klarstellun-

gen und Neuregelungen für 2013, in: Bankpraktiker, 8. Jg., Februar 2013,

Ausgabe 02/2013, Heidelberg, S. 8 – 14.

Reuse, S. (2014.04): MaRisk 5.0 – Wesentliche Neuerungen und Auswirkungen

auf 2014, erscheint in: Geldprofi 02/2014.

Rolfes, B. (2008): Gesamtbanksteuerung – Risiken ertragsorientiert steuern, 2.

Auflage, Stuttgart 2008.

5.8 Geschäftsleiterhaftung nach § 54a KWG

Idee Welche Eigenschaften muss ein Geschäftsleiter für Banken aufweisen? Ver-

gleich Europa vs. Deutschland.

Welche Tätigkeiten im Risikomanagement sind Vorstandsaufgabe und welche

sind hiervon nicht delegierbar?

Wie lassen sich strafbare Handlungen im Risikomanagement verhindern?

Welche möglichen Fallbeispiele könnten zur Strafbarkeit von Geschäftsleitern

führen?

Welche Wechselwirkungen gibt es für Geschäftsleiter mit sonstige Straf- und

Zivilrecht?

Wie ist ein adäquater Strategieprozess vor dem Hintergrund der neuen straf-

rechtlichen Vorschriften aufzubauen?

Aus einer Mischung dieser Fragstellungen lassen sich mehrere, eher juristisch

geprägte Arbeiten ableiten.

Quellen BaFin (2012a): Rundschreiben 10/2012 (BA) vom 14.12.2012 – Mindestanforde-

rungen an das Risikomanagement – MaRisk, Anlage 1: Erläuterung zu den

MaRisk in der Fassung vom 14.12.2012.

BaFin (2012b): Merkblatt zur Kontrolle der Mitglieder von Verwaltungs- und Auf-

sichtsorganen gemäß KWG und VAG, Geschäftszeichen BA 53-FR 1903-

2012/0003, Bonn/Frankfurt a. M., 3. Dezember 2012, inkl. 2 Anlagen, erhält-

lich auf:

http://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/mb_1212

03_kontrolle_ar_vr_ba_va.html;jsessionid=21ECD1458F5E1357C9B23A978

F4DCFED.1_cid298, Abfrage vom 31.03.2014.

Böhme, L. / Jobe, C. / Reuse, S. (2014): Neue haftungsrelevante Geschäftsleiter-

pflichten im Risikomanagement, in: Bankpraktiker, 9. Jg., Januar 2014, Aus-

gabe 12-01/2014, Heidelberg, S. 455 – 461.

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

112

EBA (2012): Leitlinien zur Beurteilung der Eignung von Mitgliedern des Leitungs-

organs und von Inhabern von Schlüsselfunktionen, EBA/GL/2012/06 vom 22.

November 2012, erhältlich auf:

http://www.eba.europa.eu/documents/10180/106695/EBA_2012_00220000_

DE_COR.pdf, Abfrage vom 31.03.2014.

KWG (2013): Kreditwesengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 9.

September 1998 (BGBl. I S. 2776), das durch Artikel 8 des Gesetzes vom 28.

August 2013 (BGBl. I S. 3395) geändert worden ist.

Reuse, S. (2013.02): MaRisk 5.0 – Umsetzungsimplikationen aus den Klarstellun-

gen und Neuregelungen für 2013, in: Bankpraktiker, 8. Jg., Februar 2013,

Ausgabe 02/2013, Heidelberg, S. 8 – 14.

Reuse, S. (2014.02): Strafrechtliche Aspekte im KWG – Brisanz für Prüfungen im

Risikomanagement 2014, in: Revisionspraktiker, 2. Jg., Februar 2014, Aus-

gabe 02-03/2014, Heidelberg, S. 8 – 12.

Reuse, S. (2014b): Verschärfte Haftungsrisiken in der Risikomanagementpraxis für

Geschäftsleiter, in: Jobe, C. J. (2014): Riskante Bankgeschäfte: Haftungsrisi-

ken und Strafverfolgung – Kreditvergaben und NEU: Risikosteuerung im Fo-

kus der Staatsanwälte und Gerichte, Heidelberg 2014, S. 159 – 188.

5.9 Financial Due Dilligence

Idee Ist es gerechtfertigt das IT Due Diligence eine in Zukunft besonders wichtige

Rolle im Rahmen eine Due Diligence einnehmen sollte?

Wie würden sich (verborgene) Eigenschaften der betrieblichen Informations-

technologie auf ungeplante Transaktionskosten und damit dem Kaufpreis für

ein Unternehmen auswirken?

Wie wirken sich die Ergebnisse einer IT Due Diligence in Bezug auf die Be-

trachtung verschiedener Branchen aus?

Warum spielt IT Due Diligence eine aktuell untergeordnete Rolle in M&A?

Gibt es Ursachen aus der IT die es Unternehmen (Käufer) nicht erlaubten, ge-

plante strategische Mehrwerte realisieren zu können?

Wie wirken sich einzelne Strategieansätze zur Führung der IT auf das Unter-

nehmen / Unternehmenswert aus?

Quellen Bücher, Buchartikel und Internetquellen

Barthel, C.W. (2000): Due Diligence, in: Barthel, Carl W. (Hrsg.): Handbuch der

Unternehmensbewertung, Teil 2, 23. Ergänzungslieferung, Juni 2000.

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

113

Berens, W. / Brauner, H.U. / Strauch, J. (2011): Due Diligence bei Unternehmens-

akquisitionen, Stuttgart 2011.

Berens, W. / Hoffjan, A. / Strauch; J. (2005): Planung und Durchführung der Due

Diligence, in: Berens, W. / Brauner, H.U. / Strauch, J. (2011) Due Diligence

bei Unternehmensakquisitionen, Stuttgart 2011.

Berens, W. / Schmitting, W. / Strauch, J. (2005): Funktionen, Terminierung und

rechtliche Einordnung der Due Diligence, in: Berens, W. / Brauner, H.U. /

Strauch, J. (2011) Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen, Stuttgart

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Berens, W. / Strauch, J. (2002): Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen -

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Roehl-Anderson, J. (2010): Best Practises for Financial Managers, Hoboken / New

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Andelfinger, U. / Manneck, F.-M. / Manns, V. (2011): Trends und Anforderungen.

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Aumann, R. (1976): Agreeing to Disagree, Annals of Statistics 4(6): S. 1236 –

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Coenenberg, A.G.; Schultze, W. (2002): Unternehmensbewertung: Konzeptionen

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Hornke, M. / Menke, J. P. (2008): Brückenschlag zwischen IT-Due-Diligence und

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IDW (PS 340): IDW Prüfungsstandard: Die Prüfung des Risikofrüherkennungssys-

tems nach §317 Abs. 4 HGB (IDW PS 340) In: Wirtschaftsprüfung, Heft 16,

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5 Ausgewählte Forschungsansätze und -fragen

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Wortmann, J. (2008): Seven Deadly Sins Of IT Due Diligence, in: Buyouts, 5/2008,

S. 44.

5.10 Immaterielle Vermögensgegenstände in der Finanzkommunikation

Idee Als Erweiterungen lassen sich folgende tiefergehende Fragestellungen/Aufgaben

festhalten:

Differenzierte Betrachtung von unterschiedlichen Arten von immateriellen Ver-

mögenswerten.

Differenzierte Betrachtung von unterschiedlichen Wirtschaftszweigen.

Differenzierte Betrachtung im internationalen Kontext.

Quellen Booth, G. G. / Junttila, J. / Kallunki, J.-P. / Rahiala, M. / Sahlström, P. (2006): How

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FOM Hochschule

116

FOM Hochschule

Die 1993 von Verbänden der Wirtschaft gegründete staatlich anerkannte gemeinnützige

FOM Hochschule ist eine von Deutschlands führenden Hochschulen der Wirtschaft. Sie ver-

fügt über mehr als 30 Standorte in Deutschland und weitere im Ausland.

An der FOM studieren ausschließlich Berufstätige mit Hochschulberechtigung sowie Auszu-

bildende, die nach dem Abitur parallel zum Studium eine betriebliche Ausbildung absolvie-

ren. Großunternehmen wie 3M, Aldi, Bayer, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche BP, E.ON,

RWE und Siemens, aber auch viele mittelständische Betriebe kooperieren bei der Ausbil-

dung von Führungsnachwuchs mit der FOM.

Die FOM legt großen Wert auf die Profilbildung in Lehre und Forschung. Die inhaltliche Pro-

filbildung der Studiengänge konnte erfolgreich vorangetrieben, Forschungs- und Entwick-

lungsprojekte konnten initiiert und internationale Kooperationen realisiert werden. Als private

Hochschule wirbt die FOM bei der Finanzierung der Forschung und Entwicklung auch Dritt-

mittel ein und führt F&E-Projekte mit Drittmitteln sowie maßgeblichen Eigenanteilen durch.

Angewandte Forschung an der FOM ist darüber hinaus typischerweise auch Forschung für

die Lehre. Zum einen können Forschungsergebnisse in die zielgruppenorientierte Anpas-

sung und Weiterentwicklung berufs- und ausbildungsbegleitender Curricula führen. Zum an-

deren fließen Forschungsergebnisse in den Lehrbetrieb ein und werden im Rahmen von

Praxisprojekten oder Abschlussarbeiten aufgegriffen.

Die FOM setzt ihren Schwerpunkt in der Forschung und Entwicklung u.a. auf Karriere- und

Bildungsforschung, Beiträge zur Kompetenzentwicklung in KMU, steuerrechtliche Frage-

stellungen sowie institutionenökonomische Analysen.

Weitere Informationen finden Sie unter

www.fom.de

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Eric Frère, Svend Reuse, Joachim Rojahn (Hrsg.)

5. Forschungsforum Finance Essen | 5. April 2014

Corporate Finance:

Implikationen durch Kapital-

marktinformationen

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In hochvolatilen Marktphasen und Zeiten, wo die Themen Information und Transparenz besonders groß geschrieben werden, existieren viele Fragen und Trends, die es im Rahmen akademischer Arbeit zu erforschen gilt. So sind Aspekte der Bilanzierung, Finanzierung und Bankregulatorik exemplarisch zu nennen, die sich momentan im Spannungsfeld von Theorie und Praxis bewegen.

Der Tagungsband des 5. Forschungsforums Finance, welches am 5. April 2014 als Einzel-track im Rahmen des Hochschul-Forschungsforums in Essen durchgeführt wurde, skizziert und behandelt einige aktuelle Forschungsansätze und -ergebnisse in diesen Bereichen. Aktuelle Trends wie Crowd Financing finden ebenso Eingang in die Tagung wie Investor-Relations Management, Analyse und Bewertung von Kapitalmarktdaten, Due Diligence, immaterielle Vermögensgegenstände sowie Risikomanagement in Banken. Das breite Spektrum der Themen lädt zur Aufarbeitung in Abschlussarbeiten an der FOM ein.

Aachen | Augsburg | Berlin | Bochum | Bönen | Bonn | Bremen | Darmstadt | Dortmund | Duisburg | Düsseldorf | Essen | Frankfurt a. M. | Gütersloh | Hagen | Hamburg | Hannover | Kassel | Köln | Leipzig | Mannheim | Marl | München | Münster | Neuss | Nürnberg | Offenbach | Siegen | Stuttgart | Wesel | Wuppertal

Tagungsband

ISBN 3-89275-075-0

5_FOM_Forschungsforum_Finance_14_08_25_RZ.indd 1 25.08.2014 10:29:52