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Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland Aus der Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland 2015/1 Freude an der Bibel vermitteln ... Seite 4-6 Ein Pastor auf Abwegen Seite 12 Carloz Martinez auf Tour im Norden Seite 13

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Stiftung Freie evangelische Gemeindein Norddeutschland

Aus der Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland

2015/1

Freude an derBibel vermitteln ...Seite 4-6

Ein Pastor aufAbwegenSeite 12

Carloz Martinez auf Tour im NordenSeite 13

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Drei Gemeinden stellen ihre Lö-sungsansätze zu dieser Frage vor. Im Artikel „Die Bibel von hinten le-sen“ beschreibt Pastor Johannes Schmidt die Herausforderung der Bibelarbeit mit Asylbewerbern. Und auch Texte auf den Jugendseiten befassen sich mit unserem zentralen Thema.

Darüber hinaus haben wir natürlich auch in dieser Ausgabe wichtige In-formationen für Sie gesammelt. Sei-en Sie gespannt auf interessante Neuigkeiten aus der Diakonie! Nut-zen Sie die Möglichkeit, Fragen an die Diakonieleitung loszuwerden. Dafür haben wir extra eine neue Rubrik „erfunden“. Wir freuen uns auf den direkten Dialog mit Ihnen! „Dialog“ – dafür hat Gott uns sein Wort geschenkt. Er redet durch die Bibel zu uns – und zeigt uns gleich-zeitig, wie wir ihm antworten kön-nen. Das sehen wir deutlich in den Psalmen. Lassen wir uns durch Got-tes Wort neu zum Gespräch mit unserem Schöpfer inspirieren. Da-mit wir die Erfüllung dieser großen Verheißung selbst erleben: „Mein Wort kehrt nicht leer zu mir zu-

rück“ (Jesaja 55, 11).

Mit herzlichen Grüßen aus der Redaktion,

Annekatrin Warnke

FeG Norderstedt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

so lautete – aus der Erinnerung zu Papier gebracht – die Aussage von Pastor Jost Stahlschmidt am Anfang einer seiner Predigten. Das ist min-destens acht Jahre her. In jenem Gottesdienst war mein Papa zu Gast – und er ist nun schon über fünf Jahre im Himmel. Damals hat Papa sich über diese eindrückliche Auf-forderung, den Predigttext mitzule-sen, fast ein „Loch“ in den Bauch gefreut. Als „dienendem“ Bruder in einer „Christlichen Versammlung“ war es ihm ein Dorn im Auge, dass wir FeGler fast nie eine Bibel im Gottesdienst dabei hatten. „So könnt ihr doch gar nicht am Wort prüfen, ob alles richtig ist, was von der Kanzel verkündigt wird!“, sagte er häufig zu mir.

An Papas Einstellung ist ja durchaus was dran. Wie kriegen wir das denn hin, dass die Predigttexte mitgele-sen, verfolgt und geprüft werden? Der Beamer blättert ja keine ergän-zenden Bibeltexte auf …Und da sind wir schon mittendrin im Thema dieses „Einblick“: Die Bi-bel ist Gottes Wort. Es kann nicht sein, dass sie für manche Christen oft so nebensächlich, gar fade zu sein scheint. Gott erklärt sich in sei-nem Wort. Er macht deutlich, wie er um uns wirbt. Er schenkt uns Glaubens- und Lebenshilfe – schwarz auf weiß. Wie kann die Bi-bel (wieder) für uns werden, was sie ist: lebensnotwendig und schmack-haft?

Editor ial

Inhal t

„KEINE BIBEL DABEI? DANN SETZ DICH

NEBEN EINEN CHRISTEN!“

Editorial ........................................ 2

Geistliches Wort ....................... 3-4

Freude an der Bibel vermitteln- Bibelcafé in der CityChurch ...... 4- Besonderer Kurs in der FeG Lübeck ........................5- Bibelseminar FeG Lüneburg .......6

Die Bibel von hinten lesen ............... 7

Die Bibel lieben lernen .................. 8

JUCA 2015 - Einladung ................. 9

Vom Jugendpastor für dich .. 10-11

Veranstaltungen für den Norden 11

Hinweise BUJU 2015 .................. 11

Ein Pastor auf Abwegen........ 12-13

Carlos Martinez auf Tour im Norden .................... 13

"Muss ich ins Pflegeheim?" ... 14-15

Bei ELIM nachgefragt ................. 15

Jeder Tod ist anders .................... 16

Bauvorhaben Bondenwald ......... 17

Ein neuer Pastor für dieFeG Bergedorf ............................. 18

Impressum ...................................18

Familiennachrichten ............ 18-19

Personalnachrichten .................. 19

Erntedankopfer 2014 / Winteropfer 2014/2015 .......... 19

BUJU 2015 ................................... 20

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Der Psalm 1 ist eine Art Vorwort zum längsten Buch der Bibel:

den Psalmen. In diesem Vorwort drückt der Beter seine Haltung zu den Psalmen und dem ganzen Alten Testament aus: Er liebt es! Diese Liebe zeigt sich darin, dass er wie ein verliebter Mensch Tag und Nacht darüber nachdenkt. Interessanter-weise wird das hebräische Wort für ‚nachdenken‘, das Luther mit ‚sinnen‘ übersetzt, an anderer Stelle für Tiere gebraucht. Der Prophet Jesaja gebraucht es in Kapitel 31, 4 für den Löwen, der über seiner Beute knurrt, und in Kapitel 38, 14 für eine gurrende Taube. Die Vulgata, die lateinische Übersetzung des Alten Testamentes, gibt den Begriff mit ‚meditieren‘ wieder.

Wir sehen an diesen unterschied-lichen Begriffen, dass hier jemand mit allen Fasern seines Lebens dieses Buch verinnerlicht, betrachtet und reflektiert. Noch heute spiegelt sich die Liebe frommer Juden zur Torah, den fünf Büchern Mose, darin wider, dass sie die Torah-Rolle sogar küs-sen. Man mag das für übertrieben halten oder denken, dass solch eine Liebe und Leidenschaft doch nur Gott selbst oder seinem Sohn Jesus gebühren. Zielführender erscheint es mir aber zu fragen: Warum hat der Psalmbeter solch eine Liebe zum Al-ten Testament? Zwei Gründe werden ersichtlich:

a) Der Psalmbeter erwartet, dass Gott selbst durch das Alte Tes-tament redet. Deshalb spricht er vom Gesetz des Herrn (s. a. Ps 19 und 119; Jer 23, 29).

übertrieben vorkommt. Haben Bibelleser etwa keine Probleme, läuft bei denen immer alles glatt? Natürlich nicht! Auch der leidende und klagende Hiob hat im Alten Testament seinen Platz. Es handelt sich hier aber um eine geistliche Einsicht, die ihre Gültigkeit nicht verloren hat. Paulus schreibt den Kolossern (3, 16): „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“ Nach wie vor gibt es einen Zusammenhang zwischen geistlicher Frucht und der Be-schäftigung mit Gottes Wort.

Als Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland werden wir in diesem Jahr bei den Mitarbeiterkon-

ferenzen und der Glaubenskonfe-renz die Grundlagen des Glau-bens in den Focus nehmen. Wie viele Erweckungsbewegungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts sind auch wir als Bibelbewegung gestartet. Nicht immer wurde Gottes Wort richtig verstanden, nicht immer richtig ausgelegt.

Aber es wurde kräftig gelesen, dis-kutiert und war Grundlage für eine missionarische Ausstrahlungskraft im praktischen Leben und in der Verkündigung.

Meine Sorge ist, dass wir uns von dieser Begeisterung für die Bibel entfernt haben, obwohl wir mehr Material zur Bibel haben als jemals zuvor. Mein

Geist l iches Wort

Wie glücklich ist ein Mensch, der Freude findet an den Weisungen des HERRN, der Tag und Nacht in seinem Gesetz liest und darüber nachdenkt.

Psalm 1, 2 GNB

3

Gott selbst sieht er als Urheber, Autor an. Die Bibel ist dabei mehr als ein historisches Buch oder ein Lehrbuch über Gott. Gott redet wie in einem Brief ganz persönlich zu dir und mir. Er will, dass wir durch die Bibel seinen Willen erkennen und tun. Darum schreibt Paulus in 2. Tim 3, 16: „Jede Schrift, die von Gottes Geist ein-gegeben wurde, ist nützlich für die Unterweisung im Glauben, für die Zurechtweisung und Besserung der Irrenden, für die Erziehung zu einem Leben, das Gott gefällt.“ Das Hören auf Gottes Wort und das Befolgen seiner Anweisungen verändert unser Leben. Damit kommen wir zum zweiten Grund.

b) Der Psalmbeter rechnet damit, dass das Wort Gottes positive Auswirkungen auf sein eigenes Leben hat: „Er gleicht einem Baum, der am Wasser steht; Jahr für Jahr trägt er Frucht, sein Laub bleibt grün und frisch. Was immer ein solcher Mensch unternimmt, es gelingt ihm gut.“ Der Psalmbeter ist so überzeugt von den positiven Auswirkungen des Wortes Gottes, dass es uns fast schon

dieser Begeisterung für die Bibel entfernt haben, obwohl wir mehr Material zur Bibel haben als jemals zuvor. Mein

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sein Laub bleibt grün und frisch. Was immer ein solcher Mensch unternimmt, es gelingt ihm

Der Psalmbeter ist so überzeugt von den positiven Auswirkungen des Wortes Gottes, dass es uns fast schon

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Wunsch ist, dass wir uns daran erinnern, dass Gott selbst uns die Bibel als seine persönliche Botschaft geschenkt hat. Die Bibel überdauert alle Trends, in ihr steckt mehr gött-liche Weisheit als in jedem anderen Buch, und sie hilft uns zu einem Leben, das Gott gefällt.

Wäre es da nicht lohnenswert zu überlegen, wie die Bibel neu in un-serem Leben Raum einnimmt? Zum Beispiel die Bibel auf dem Smart-phone installieren zum Lesen und

Hören, obendrein natürlich auch die Losungen. Wie wäre es, wenn wir uns als Hauskreis vornehmen, in einem Jahr gemeinsam die Bibel durchzulesen? Können wir Paten-schaften bilden, um Einsteigern das Bibellesen zu erleichtern?

Ich würde mich freuen, wenn mehr Menschen sonntags ihre Bibeln zum Gottesdienst mitbringen – egal ob in Papierform oder elektronisch. In jedem Fall brauchen wir als Freie evangelische Gemeinde in Nord-deutschland nicht nur gute Pre-

digten am Sonntag. Wir brauchen Christen, die in ihren Bibeln zuhause sind, die sie immer mehr für sich selbst entdecken und umsetzen – Tag für Tag. Fangen wir doch heute damit an – Gott will zu uns reden!

Bibelcafé – so nennen wir das Angebot am Donnerstagnach-

mittag. Es wird vor allen Dingen von der älteren Generation in der CityChurch wahrgenommen. Der Besuch der klassischen Bibelstun-den wurde immer schwächer. Da kam uns die Idee, gemeinsames Bibellesen und Beten mit einem duftenden Kaffee zu verbinden.

Wir starten mit einem kräftigen Loblied in den gemeinsamen Nachmittag. Der Austausch von Gebetsanliegen aus der Gemeinde und Mission schließt sich an. Als Pastor nutze ich diese Gelegenheit auch, um die meist älteren Men-schen im Bibelcafé über das Leben der jüngeren Generation sowie über die Arbeit unserer Latinogemeinde und der IBC (International Baptist Church) hier vor Ort zu informie-ren. Das Anteilnehmen und Anteil-geben ist uns wichtig. Und natür-lich bringen wir alle Anliegen dann gemeinsam vor unseren Gott.

Freude an der Bibel vermittelnDrei Gemeinden stellen ihre Angebote vor

Bevor wir in das Bibel-gespräch einsteigen, gibt es Gele-genheit, sich bei einem Kaffee oder Tee mit sei-nem Nach-barn auszu-tauschen. Schließlich wollen wir miteinander auch Begeg-nung und Gemeinschaft haben.

Seit einiger Zeit nehmen wir als Grundlage für unser Gespräch den Bibeltext des vorangegangenen Sonntags. Wir nutzen dafür – wie andere Hausgruppen in unserer Gemeinde auch – die Fragen, die der Prediger vom Sonntag für das Gruppengespräch vorbereitet hat. So gewinnt der Bibeltext noch ein-mal an Tiefe, und schwierige Passa-gen können diskutiert werden. Vor

Pastor

Reinhard

Spincke

Gemeindeleiter

Bibelcafé in der CityChurch Hamburg

allem fragen wir aber danach, wie wir Gottes Wort im Alltag umsetzen können.

Dieser Dreiklang aus Gebet, Ge-meinschaft und Bibellesen hat sich aus unserer Sicht bewährt.

Pastor

Markus Endlich

Thema

Wunsch ist, dass wir uns daran erinnern, dass Gott selbst uns die Bibel als seine persönliche Botschaft

Hören, obendrein natürlich auch die Losungen. Wie wäre es, wenn wir uns als Hauskreis vornehmen, in einem Jahr gemeinsam die Bibel

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angemeldet hatten, mussten wir in unserem kleinen Gemeindehaus ganz ordentlich improvisieren!

Für das Jahr 2015 steht nun ein neuer Gamma-Kurs an – wegen der insgesamt guten Erfahrungen. Wir nennen ihn diesmal aber anders, nämlich: „Jesus besser kennen ler-nen“. Inhaltlich geht es darum, was Jesus am Kreuz für uns getan hat und was das ganz praktisch für uns bedeutet. Also Fragen wie: „Was heißt es, erlöst zu sein?“, „Freige-kauft von der Macht der Sünde – wie erlebe ich das?“, „Was heißt es, dass ich in Jesus eine neue Identität habe?“, „Was bedeutet es, dass ich durch Jesus Gott zum Vater habe?“ Nach einem grundlegenden Vortrag

Im Januar und Februar 2014 veranstalteten wir als FeG Lübeck unseren sogenannten Gamma-Kurs. Im Alpha-Kurs vermitteln wir die Grundlagen des Glaubens und laden zu Jesus ein. Der Beta-Kurs ist die Fortsetzung: eine Art Hauskreis, in dem die neu Glaubenden lernen, ihren Alltag im Vertrauen auf Jesus zu bewältigen. Der Gamma-Kurs hatte dann das Ziel, die schon im Glauben Erfahrenen neu zu ins-pirieren, indem sie noch mal die Grundlagen des christlichen Glau-bens hören und darüber in kleinen Gruppen sprechen sollten. Dieser Kurs beinhaltete acht Abende. Einem Vortrag von ca. 30 Minuten folgte der Austausch in kleinen Gruppen. Da sich über 200 Leute

Pastor

Michael Murzin

Besonderer Kurs in der FeG Lübeck

werden wir wieder in Gruppen ge-hen, um dort persönlich zu reden.

Mein Wunsch für diesen Kurs ist: Wieder viele Teilnehmer, die Jesus tatsächlich besser kennen lernen und die Kraft Gottes mehr in ihrem Leben erfahren.

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heißt es, erlöst zu sein?“, „Freige-kauft von der Macht der Sünde – wie erlebe ich das?“, „Was heißt es, dass ich in Jesus eine neue Identität habe?“, „Was bedeutet es, dass ich durch Jesus Gott zum Vater habe?“ Nach einem grundlegenden Vortrag

Pastor

Michael Murzin

Thema

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Einige O-Töne: „Ich bin immer noch überwältigt, wenn ich an das Seminar denke. Es hat mich dazu inspiriert, die Bibel als ein Buch zu lesen. Nicht einzelne Verse zu mir sprechen zu lassen, sondern auf die Stimme und das Herz Gottes zu hören. Den roten Faden in dem einzelnen Kapitel oder Buch zu suchen und erst dann nach der Bedeutung für mein Le-ben zu fragen. Mein Zugang zu Gottes Wort hat sich durch die Erfahrungen in dem Seminar verändert.“ „Die induktive Methode zum Bibel-studium ist unglaublich wertvoll. Das Seminar hat schon allerhand bei uns in Bewegung gesetzt, und wir werden uns diesem ‚Abenteuer Bibel‘ nun mit einer ganz neuen Herangehensweise nähern.“„Ich bin durch das Lesen und Sich-auseinandersetzen wieder motiviert worden, in Gottes Wort zu lesen und zu forschen, weil es einen lebensnahen und alltäglichen Bezug deutlich macht. Die gleichen Situationen, die die Menschen damals angegangen sind bzw. ange-hen mussten, stehen heute genauso im Raum und wollen gemeistert werden. Und da ist der Meisterbrief perfekt, um Lösungen zu den Problemen zu finden.“"Ich liebe es, in die Bibel einzutauchen und mich durch die verschiedenen Schichten zu graben. Man entdeckt dabei so viel Neues und Wunderbares und erlebt Gott auf eine sehr intensive Weise. Das Besondere: Gott redet! Er diskutiert, er ringt und wirbt um seine geliebten Kinder. Beim Lesen spüre ich seine Liebe, seinen Schmerz, seine Freude, seine Verzweiflung und seine Hoffnung. Der Allmächtige ist so ver-letzlich in seiner bedingungslosen Liebe – wie ein Ehemann, der sich festgelegt hat und seine Frau liebt, in guten und in schweren Tagen. Das berührt mich

tief, und ich sage: ,Ja, Herr, auch ich gebe dir mein Herz!'"

der Text? (Was bedeutete er damals – für die damaligen Hörer oder Leser?)

3. Anwendung: Wie lässt sich der Text heutzutage anwen-den? Wie antworte ich? (Was bedeutet er heute – für uns?)

So ein Bibelstudium ist mit einem Aufwand verbunden. Da geht es nicht darum, ob ich mich gerade danach fühle. Anstatt sich einfach eine leckere Mahlzeit servieren zu lassen oder gar gefüttert zu wer-den, müssen wir beim induktiven Studium sozusagen selber in die Küche. Wer jedoch einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird reichlich belohnt! Neben der so wichtigen Verwurzelung im Wort Gottes wächst dadurch die Liebe zu Gott und zu seinem Wort. Es ent-steht tatsächlich eine Lust auf mehr von dieser so köstlichen und kost-baren Nahrung. Was wir selber in der Bibel entdecken, bedeutet uns unvergleichbar mehr und berührt uns viel tiefer als das, was wir nur von anderen hören. Was wir selber herausgefunden haben, das wird uns in Erinnerung bleiben!

Auf diese Weise verändert sich unser Umgang mit dem Wort Gottes nachhaltig. Das ist meine Erfahrung, und so bezeugen es die Teilnehmer dieser Seminare.

Die Bibel selber spricht davon, unser Grundnahrungsmittel zu sein, um geistlich zu wachsen. Ist sie denn eine Nahrung, auf deren Aufnahme ich mich freue? Habe ich Appetit da-rauf, schmeckt sie mir? Und warum fühle ich mich eher schuldig, wenn ich lange nicht in der Bibel gelesen habe – nicht etwa „hungrig“?

In der FeG Lüneburg führen wir jedes Jahr unterschiedliche Semina-re und Kurse durch, in denen auch Lust auf das Wort Gottes geweckt wird. Wenn es um die Bibel geht, ist allerdings vor allem ein Seminartyp unser „Leckerbissen“, den wir oft mit dem Titel: „Die Bibel – Lust statt Frust“ versehen. In diesem Seminar (zeitlicher Umfang ca. ein Wochenende) geht es um das Erler-nen und Anwenden des induktiven Bibelstudiums.

Induktives Bibelstudium ist entde-ckendes Bibelstudium. Im Zentrum stehen nicht Verse, kurze Abschnit-te oder Themen, sondern ein ganzes Buch der 66 biblischen Bücher. Es geht darum, das Buch in seinem Zusammenhang zu verstehen. Im Kern sind dabei folgende drei Schritte zu beachten:

1. Beobachtung: Was steht im Text?

2. Auslegung: Was bedeutet

Bibelseminar FeG Lüneburg

Pastor

Jörg Stahlberg

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Thema

Bibelseminar FeG Lüneburg

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Die Bibel von hinten lesen ...… das kann man so oder so ver-stehen. Manche beginnen mit der Offenbarung des Johannes, so wie sie auch eine Zeitung lesen, von hinten,

also zuerst die Todesanzeigen. An-dere lesen die Bibel tatsächlich von hinten, im wörtlichen Sinn. Alle, die das hebräische und das arabische Al-phabet benutzen, beginnen hinten, da, wo für uns Schluss ist. Natürlich ist es die gleiche Bibel. Natürlich geht es um die gleiche Botschaft, … jeden Samstag in der Freien evange-lischen Gemeinde Seevetal-Hittfeld um 16.00 Uhr.

Neben meinem Arbeitszimmer treffen sie sich: Acht, zehn, vierzehn, manchmal auch mehr, die Meisten

Mitte Zwanzig: Männer aus dem Iran. Ihre Sprache ist mir auch nach drei Jahren immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Sie sprechen

Farsi, das Persisch als Ursprung hat. Einer von ihnen spricht türkisch, ein anderer

einen asserbaidscha-nischen Dialekt oder auch arabisch. Sie helfen die Sprachbarrieren zu überwinden und übersetzen die Bibelarbeit von A. Uschakov.

Pastor Alexandr Uschakov, kurz Alex, kommt aus Tadschikistan, kann die Dari-Sprache und hat damit Zugang zu Afghanen und Iranern. In mühevoller Kleinarbeit hilft er den Migranten, die Bibel, ihre Botschaft, das Wort vom Glau-ben verstehen zu lernen. Da muss er tatsächlich auch oft von hinten anfangen, nicht bei Gott, sondern

bei Jesus. Da gibt es die meisten Fragen. Immer wieder geht es auch um die Taufe. Auch an der Stelle wird das Pferd oft von hinten aufge-zäumt. Die Taufe gilt als Eintrittskarte für Deutschland. Dass die Taufe aber mit dem Glauben zusammen-hängt und was Glau-ben dann bedeutet,

Amir, einen unserer iranischen Freunde, habe ich gefragt: Was hat Dir die Beschäftigung mit der Bibel gebracht?Beim Lesen der Bibel ist mir das Wort „Freund-schaft“ aufgefallen. Es ist sehr wichtig für mich zu wissen, dass Jesus mich seinen Freund nennt. Das gibt mir Hoffnung. Ich bin nicht allein unterwegs, sondern Gott ist immer mit mir und ich darf mit ihm meinen Alltag gestalten. Ich merke auch, dass Gott in meinem Leben das tut, was er in der Bibel uns Menschen verspricht. Und das motiviert mich immer wieder, die Bibel zu lesen.

das zu erkennen braucht viel Zeit und Geduld.

Darum haben wir als Gemeinde Alex gebeten: Bitte, geh wie Philippus in Apostelgeschichte 8 mit ihnen. Frage sie, ob sie das verstehen, was sie lesen. Denn: Zum Glauben gehört das Verstehen. Wenn im Asylver-fahren dann irgendwann die Rede auf Religion kommt, dann sollen sie wissen, worum es geht. Was sie wirklich verstehen, was ihre tiefste Überzeugung ist, wissen wir in vielen Fällen natürlich nicht. Es gibt keine Prüfung. Aber wir vertrauen da-rauf, dass das Wort der Bibel seine eigene Kraft, seine eigene Dynamik entfaltet, unabhängig von unserem Lehren, unseren Methoden. Wir vertrauen darauf, dass das Wunder der Umkehr geschieht, auch wenn vieles zunächst so aussieht, als ob es von hinten begonnen wurde.

Alex, welche Anstöße hast Du durch das Lehren bei den Iranern bekommen?Als ich das erste Mal eine Bibelarbeit auf Farsi für die Iraner in der FeG Hittfeld vorbereitet habe, habe ich mir die Frage gestellt: „Alex, wie schaffst du es, die biblischen Begriffe, die uns vertraut sind, auf Farsi zu erklären?“ Ich hatte Angst, dass die Iraner mich nicht verstehen werden und mit „leeren Händen“ nach Hause gehen. Ich begann, über die Gnade und Liebe Gottes zu sprechen. So-fort ergaben sich sehr interessante Gespräche. Ich bemerkte, dass Gott mir die richtigen Worte gab und mich dabei unterstützte, die Bibel auf Farsi zu erklären. Zusammen mit den Iranern lerne ich auch immer wieder, was die Liebe Gottes für mich und mein Leben bedeutet.

Ich habe mich selbst gefragt: Hat das Miteinander mit den Iranern das Verstehen der Bibel verändert? Die Iraner besuchen unsere Gottesdienste. Deshalb übersetzt Alex einmal im Monat meine Predigt Satz für Satz. Ich habe dabei bemerkt, wie viel ich einfach als bekannt und selbst-verständlich voraussetze, was es aber gar nicht ist. Dass die Pre-digt übersetzt wird, zwingt mich, manche Glaubensaussagen noch einmal ganz neu zu buchstabie-ren.

Pastor

Johannes

Schmidt

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zäumt. Die Taufe gilt als Eintrittskarte für Deutschland. Dass die Taufe aber mit dem Glauben zusammen-hängt und was Glau-ben dann bedeutet,

Johannes

Schmidt

7

Thema

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Der „Einblick“ hat in verschiedenen Jugendgruppen nachgefragt: Wie wichtig ist für euch im Rückblick der „Biblische Unterricht“? Hier sind drei Statements dazu:

Daniel, 21 Jahre, FeG Schneverdingen

Das war eine gute Zeit zum Austausch, mein Bibelverständnis ist besser geworden. Unser Miteinander hat mir die Bibel lieb gemacht. Meine Lieblingsbibeltexte – noch aus dieser Zeit – sind Psalm 139, 9 und Epheser 2, 19.

Ich bin im Glauben gewachsen, vor allem auch in der intensiven Zeit mit

Freunden auf der BU-Freizeit. Von dem, was ich über die Bibel gelernt habe, ist mir das Wissen über die richtige

Anordnung der biblischen Bücher am wichtigsten. Durch den BU habe ich zu

meinem eigenen Glauben gefunden und bin nicht beim „Gemeindekind-Glaube“

stehen geblieben.

Die Bibel lieben lernenWelche Rolle spielt der Biblische Unterricht (BU)?

Ina, 17 Jahre, FeG Schneverdingen

Anja, 19 Jahre, FeG Cuxhaven

Der BU hat mir viele wichtige Dinge über die Bibel beigebracht und vor allem so eine Grundlage an Wissen darüber geschaffen.Jetzt, fünf Jahre später, lese ich in der Bibel, um Gott näherzu-kommen, zu verstehen, wie er ist und was ihn bewegt. Beson-ders im Neuen Testament gibt es unglaublich viele spannende Stellen, zum Beispiel im Jakobusbrief.Ich frage mich: Wenn wir wirklich unser Leben auf Gott ausrichten möchten und wollen, dass er zu uns spricht, sollte es uns dann nicht auch interessieren, was er durch die Bibel bereits zu uns gesagt hat? Das ist so ein Gedanke, der mir da einiges klargemacht hat ...Besonders interessant finde ich Bibellesen, wenn man auf be-stimmte Fragen oder Themen hin liest und nicht einfach ohne Ziel drin herum liest.

meinem eigenen Glauben gefunden und bin nicht beim „Gemeindekind-Glaube“

Ina, 17 Jahre, FeG Schneverdingen

Wie wichtig ist für euch im Rückblick der „Biblische Unterricht“?

Das war eine gute Zeit zum Austausch, mein Bibelverständnis

Der BU hat mir viele wichtige Dinge über die Bibel beigebracht und vor allem so eine Grundlage an Wissen darüber geschaffen.

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ThemaJugend

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ThemaJugend

JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015JUCA 2015Das Zeltlager für Kinder von 8 bis 13 Jahren

14. bis 17. Mai Stove an der Elbe

„Für den König“

Der Burgherr von der Jucenburg lässt verkünden

Gehabet euch wohl meine lieben Freunde, ich habe euch frohe

Kunde zu übersenden, auf dass ihr bald kommen werdet meyn La-

ger zur grossen Feyerey mit Speis und Trank, auf dass mit grosser

Freud und dem König zu Ehren getanzet und gesungen werde!

Graf Def von Gunter

Weitere Informationen unter: www.juca.camp oder www.juca-fegn.de

Eine Veranstaltung des Jugendverbandes der Jugend FeGN

Freud und dem König zu Ehren getanzet und gesungen werde!

Graf Graf Graf

Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von Def von

GunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunterGunter

© Jugendbüro FeGN

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Vom Jugendpastor für dichMotivation zum Bibellesen

Durststrecken sind total okay, sogar wertvoll

Wahrscheinlich bin ich in meinem Leben unzählige Male, was das Bibellesen angeht, wie im Wüstensand steckengeblieben – rien ne va plus. Ich behaupte einfach mal, es lag nicht an der Bibel selbst. Wenn du die Bibel liest, um auf Nummer sicher zu gehen, für welchen Partner du dich entscheiden sollst, wirst du lange lesen können. Findest du die richtige Antwort auf die Frage, ob du in den Urlaub fahren sollst, obwohl dein Konto dann leicht in den Sollbereich rutschen würde? Findest du in der Bibel die Antwort auf die Frage, ob du noch den richtigen Job hast? Die Bibel zeigt uns, wie wir Gott tiefer kennenlernen können, sie zeigt uns, wie man ihm nachfolgt, aber sie wird weder mich noch dich dabei entmündigen. Wir können die Bibel also mit der falschen Erwar-tungshaltung lesen und steckenbleiben. Diese Durststrecken sind geniale Chancen, um verschrobene Erwartungen aufzudecken und die Bibel völlig un-verzweckt zu lesen. Ich gebe zu, den Zauber verliert die Bibel in meinem Leben oft dann, wenn ich sie nur lese, um eine Predigt vorzubereiten oder um eine ganz bestimmte Sache zu bekommen, wie zum Beispiel Trost, oder eine ganz bestimmte Antwort. Trauen wir uns, die Bibel zu lesen, unabhängig davon, ob „etwas daraus wird“?

Das eigene Interesse wecken – Geschichten, die unser Leben verändern

Die Geschichten in der Bibel haben etwas Existenzielles. Sie sind schonungslos, rau, real, herzzerreißend, brutal, bringen das Dunkelste und das Strahlende eines Menschenlebens zum Vorschein. Petrus lässt denjenigen im Stich, der ihm am meisten bedeutet. David, der Gott liebt, lässt sich von seiner Lust beherrschen und wird zum Mörder. Eine von allen verurteilte Frau sieht, wie die für sie bestimmten Steine still zur Seite gelegt werden. Ein Greis wird doch noch zum Vater. Das Empfinden der Meisten von uns ist doch, dass wir oft nicht benennen können, was uns herausfordert bzw. bedroht. „Ich habe Angst, aber ich weiß nicht genau vor was.“ „Ich weiß nicht weiter, aber keine Ahnung, was überhaupt los ist.“ Warum enthält die Bibel so viele Geschichten? Damit wir andocken können, die Lage besser checken können, in der wir uns befinden. Da ist ein junges Mädchen. Sie leidet darunter, dass sie sich nicht wertvoll fühlt. Mit mehreren Geschwistern aufwachsen: Privileg und Herausforderung. Wer bin ich? Habe ich einen Platz und eine Rolle in der Familie? In einer Großfamilie gibt es doch immer jemanden, der besser ist als ich. Große, abstrakte Wahr-heiten sind hier manchmal weniger hilfreich als eine Geschichte, eine wie die von Josef und seinen Brüdern. Da gibt es auch diesen Konkurrenzkampf unter Geschwistern. Kein schnelles Happy End, und doch stecken viele kleine göttliche Zeichen darin. Was ist deine Geschichte, in der du gerade steckst, die du durchlebst oder durchleidest? Beim jüdischen Passahfest liest der Hausvater die Geschichte vom Auszug aus Ägypten vor und sagt anschließend der ganzen

Familie: „Ein jedermann aus jedem Geschlecht muss sich betrachten, als wäre er persönlich aus Ägypten gezo-gen.“ Die Geschichten der Bibel sind nicht antiquiert oder pure Nostalgie – sie helfen uns dabei, nicht auf der Strecke zu bleiben und motivieren uns zu glauben.

Wer bin ich, und was für eine Aufgabe bzw. welchen Zweck haben wir Menschen?

Was empfindet Gott für Jesus? Stell dir vor: Gott, der Vater, sieht Jesus zu, wie er sich mit Entschieden-heit für arme Menschen einsetzt, wie er einer Frau, die 18 Jahre lang verkrüppelt war, Heilung schenkt, wie er den Sohn einer Witwe zum Leben erweckt. Was wird der Vater denken? „Hey, Jesus, du bist mein Sohn! Ganz der Vater!“ Was wirklich geschah: Mit das Erste, das zwischen Gott dem Vater und Jesus passiert, ist, dass Jesus die Stimme Gottes hört, die sagt: „Du bist mein lieber Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen gefunden habe!“ Das ist das, was Gott über Jesus denkt, obwohl Jesus noch gar nichts gemacht hatte, noch keine tollen Predigten gehalten, noch keine Wunder getan, noch keinen Toten auferweckt und nicht eine einzige Person mit Fischbrötchen erfreut hatte – und trotzdem die Worte: Du bist geliebt! Was empfindet Gott, wenn er an dich denkt? Was glaubst du? „Mich guckt er anders an!“ „Gott, du musst enttäuscht sein.“ „Herr, wird das eigentlich noch was mit uns?“ „Werde ich jemals so eine innige Beziehung zu dir haben, wie ich das manchmal bei anderen sehe?“ Das Geniale ist, dass Jesus uns in der Bibel auf unterschiedlichste Art und Weise überzeugend und liebevoll flüsternd sagt:

Wer bin ich, und was für ich, und was für ich

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ThemaJugend

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„Du bist wertvoll für mich.“ Die gleiche „warme Dusche" die Jesus ge-kriegt hat, bekommst du auch! Geht es beim Bibellesen zuerst darum, Gott zu erkennen, oder geht es um mich und meinen Wert? Es geht um beides (Lies Johannes 1, 2; Johannes 15,15; Römer 8, 14 - 15; 1. Korinther 6, 17; Epheser 2, 19; Epheser 4, 24). Das sagt uns nur dieser beeindru-ckende Bestseller!

ExperimenteJeder von uns braucht Abwechs-lung und hin und wieder etwas frischen Wind beim Bibellesen. In der Vergangenheit habe ich mir manchmal einen halben Tag frei

genommen, um die Bibel einmal in längeren Passagen zu lesen. Kleine Bibelverse ohne Fortsetzung sind vielleicht genauso, als wenn ich kurz vor der Auflösung im Tatort den Fernseher ausschalte – da kommt die Spannung gar nicht erst auf. In einer Gemeinde hat eine Jugendgruppe drei Monate lang ein Programm angeboten, das sich „Seven“ nannte: Alle sieben Tage um sieben Uhr sie-ben Kapitel aus der Bibel lesen. Der Jugendraum wurde speziell dekoriert und zu einem Ort hergerichtet, an dem man nicht nur weniger abge-lenkt, sondern geradezu inspiriert wurde zum Bibellesen. Dietrich Bon-hoeffer gab einmal die Empfehlung, einen Bibelvers oder Abschnitt über die ganze Woche verteilt zu lesen und immer wieder darüber nachzu-

denken, zu meditieren. Lies die Bibel laut, lass die Worte auf dich wirken und Bilder in deinem Kopf malen. Nutze Anleitungen, zum Beispiel „Klartext“ vom Bibellesebund. Schwierigkeiten beim Bibellesen? Gib nicht auf! Versuche eine neue Taktik. Ändere deine Einstellung.

Fang bei dir selbst an! Jesus freut sich auf dich. Denn er selbst ist „das Wort“!

ExperimenteJugendpastor

Thomas Stracke

05. März: Missionsabend mit Henning Hoffmann, FeG Uelzen

05. - 08. März: LEGO-Bautage für Kinder, FeG Neuallermöhe

11. - 13. März: LEGO-Bautage für Kinder, FeG Sasel

13. - 15. März: Impulswochenende für Weltmission, FeG Lokstedt Freitag, 19.30 Jugendabend Samstag, 10.00 Missionsimpulse zu verschiedenen Themen und Ländern

13. März - 6. April: Ostergarten, FeG Buxtehude „Ostern mit allen Sinnen erleben“

16. März, 18.30 - 21 Uhr: Seminar „Schutz für Kinder vor Missbrauch und Gewalt“ Referentin: Diplom-Sozialpädagogin Tanya Tiedemann, FeG Lokstedt

12. April, 19.30: Theater für Einsteiger „47 Tage Paradies“, FeG Norderstedt

09. Mai, 19.00: Konzert mit dem Soulful Gospel Choir, FeG Niendorf

14. - 17. Mai: JUCA in Stove www.juca2015.kinder-fegn.de

22. - 25. Mai: DünenhofFestival/Die JesusKonferenz www.duenenhof.org

30. Mai: Seminar zu „Islam“ mit Dündar Karahamza, FeG Uelzen

30. Mai, 20.00: Konzert mit Thomas Steinlein, FeG Schwarzenbek

10. - 13. September: Glaubenskonferenz am „Holstenwall“ Thema: „Im Focus – wie dein Glaube stark, lebendig und echt wird“Ve

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Hallo liebe Jugendleiter,

im Mai heißt es wieder „Auf zum BUJU!" Um euch die Planungen etwas zu erleichtern, haben wir uns im Jugendarbeitskreis Folgendes überlegt:

1. Wir organisieren für eure Ju-gendkreise die Busfahrten.

2. Es wird dabei drei Routen in drei unterschiedlichen Regionen geben, um eure Anfahrtswege möglichst gering zu halten.

Region SüdwestAngedachte Route: FeG-Buxtehude (Haltestelle 1)- FeG-Lüneburg (Haltestelle 2)

Region Hamburg Angedachte Route: FeG Norderstedt (Haltestelle 1)- CityChurch (Haltestelle 2)

Region NordostAngedachte Route: FeG-Lübeck (Haltestelle 1)- FeG-Ahrensburg (Haltestelle 2)

Informationen dazu erhaltet ihr über Thomas Stracke:040/55425389 oder 0173/7433750

ThemaJugend

Gemeinde

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Ein Pastor auf Abwegen

Neulich ist Aufwindreisen ein „Reiseführer“ abhandenge-

kommen. Pastor Siegmar Borchert wurde um Hilfe gebeten – und nahm die Herausforderung an. Der Gemeindegründer erzählt:

Im Sommer 2014 besuchte eine Seniorenreisegruppe aus NRW den Norden. Am 18. August stand die Hamburg-Tour auf dem Pro-gramm.

Wir starteten um 12.00 Uhr mit der Orgelandacht in der Hauptkirche St. Michaelis. Anschließend besich-tigten wir die Krameramtsstuben. Mit dem Bus fuhren wir dann rund um die Außenalster und durch die Hamburger Innenstadt. Über den Hafen ging es weiter an das süd-liche Elbufer, wo wir die Elbinsel Finkenwerder und Airbus gesehen haben. Am Estesperrwerk in Cranz machten wir einen Stopp am windi-gen Elbdeich. Mit Blick auf vor-beifahrende Containerriesen und Blankenese wurden Bockwürstchen genossen. Die hatte der Freizeit-leiter, Pastor Christian Meier, mit Hilfe seiner Ehefrau Anneliese im Kofferraum des Busses erwärmt. Sogar eine frische Tasse Kaffee und Kuchen wurden gereicht.

So gestärkt ging es weiter nach Neuenfelde, wo wir die St. Pan-kratiuskirche mit ihrer originalen Arp-Schnitger-Orgel besichtigt haben. Kräftig wurde spontan ein Choral zur Ehre Gottes angestimmt. Weiter ging es über die Köhlbrandbrücke nach Wilhelmsburg, wo ich natürlich die Gelegenheit nutzte, um über die entstehende Gemeinde „wilhelms-burgprojekt“ zu berichten.

Nächster Stopp war dann die „CityChurch - Freie evangelische Gemeinde Holstenwall“. Hier gab

ich einen Überblick über die Ge-schichte des „Holstenwall“ und der Freien evangelischen Gemeinde in Norddeutschland.

Anschließend machten wir uns auf den Fußweg durch die Neustadt in die bischöfliche Altstadt Ham-burgs, vorbei am Mahnmal

„St. Nikolai“ weiter bis zum „Grö-ninger“. Dieser urige Braukeller zählt zu den ältesten Braustätten Hamburgs. Bei frisch gebrau-tem Gerstensaft und deftigen „Brauschmausplatten“ ließen wir diesen intensiven Hamburg-Tag ausklingen.

Wie seinerzeit bei der Spei-sung der 5000 blieben auch hier

zahlreiche Reste des „Brauschmau-ses“ übrig, sodass ich mit drei prall gefüll-ten Plastiktüten noch etwa 25 Obdachlose un-ter den Brücken direkt am Hafen glücklich ma-chen konnte.So fühlten sich am Abend dieses Tages viele Menschen reich

beschenkt, entweder durch beson-dere Erlebnisse, nette Begegnungen oder geteilten Überfluss.

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ThemaGemeinde

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Ein Teilnehmer schrieb:

“Hallo Siegmar, kommenden Montag sind bereits wieder vier Wochen vergangen, seit Du uns die schöne Stadt Hamburg mit ihren unterschiedlichen Facetten gezeigt hast …Für mich wird dieser Tag in beson-derer Weise in Erinnerung bleiben …Danke nochmals für diesen Tag, und ich hoffe, dass das Projekt in Wilhelmsburg Fortschritte macht und die entsprechenden Räumlich-

keiten gefunden werden konnten.Gottes Segen Dir und Deiner Fami-lie und für Euren Dienst.“

Eine weitere Teilnehmerin schrieb mir einen handschriftlichen Brief:

„Liebe Familie Borchert, meine verwitwete Freundin und ich hatten eine gute Zeit mit der Freizeit in Norddeutschland, und somit durften wir die Stadterkundung mit Siegmar miterleben. Seit dieser Zeit beten mein Mann und ich für euren wertvollen Dienst an den Ärmsten unserer Gesellschaft und eure ent-stehende Gemeinde in Wilhelms-burg.“

Vom 11. - 14. Dezember gastier-te der spanische Pantomime-Künstler Carlos Martínez in Norddeutschland. Insgesamt begeisterte er 700 Zuschauer in der Servicewohnanlage Engel-bekhof, den Freien evangelischen Gemeinden Buxtehude und Hamburg-Sasel sowie in der Bap-tistengemeinde Schwerin. „Time to celebrate“ heißt das Programm. Es zeigt bekannte Stücke aus 30 Jahren Bühnenerfahrung und Neues zum Thema „Zeit und Erinnerungen“.

Heike Bülau-Behrens beschreibt, wie sie die Veranstaltung in Buxtehude erlebt hat:

„Zum 12. Dezember 2014 lud die Freie evangelische Gemeinde Buxtehude zu „Theater ohne Worte“ ein. Über 200 Gäste kamen ins Gemeindehaus. Die Stücke wurden mit ihrem Titel anmoderiert und dann interpretierte Carlos Martinez „Die Taschenuhr“, „Das Geschenk“, „Der Liebesbrief“ und vieles mehr. Martinez beobachtet alltägliche Situationen und stellt sie so dar, dass der Zuschauer sie mit lebt – das ist faszinierend, witzig und bewundernswert zugleich.

Manchmal stellt der Künstler in einem Sketch unterschiedliche Charaktere dar. Eine Person stolpert über einen Stein und lacht später schadenfroh über eine andere Person, die auch darüber stolpert. Am Ende kommt ein Blinder, der den Stein mit seinem Stock ertastet und ihm so aus dem Weg gehen kann.

Der aus Barcelona stammende Künstler verfügt über eine ausgeprägte Bega-bung, (zwischen)-menschliche Begebenheiten mit Hilfe seiner Mimik, Gestik und Körpersprache darzustellen. Er brauchte vor seinem Publikum keine Deutschkenntnisse, sondern brachte es ohne Worte zum Lachen und Nachden-

Carlos Martinez

auf Tour im Norden

Pastor

Frank Reineck

Leitung ELIM

Servicebüro im

Engelbekhof

ken.

Am Ende schminkte sich der Ausnahmekünstler in Windeseile ab und dankte dem Publikum mit eigenen Worten. Sein bekanntes Stück „Die Bushaltestelle“ spielte er dann ohne Maske ebenso wie den Psalm 23. Das Publikum war nicht mehr auf den Sitzen zu hal-ten und applaudierte mit standing ovations!“

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Gemeinde

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Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen, die in ihrem

Zuhause nicht mehr ohne fremde Hilfe zurechtkommen. Abgescho-ben, abhängig, fremdbestimmt – Gedanken, die verunsichern, Angst machen und letztendlich oft ausschlaggebend sind für die Suche nach Alternativen: Ambulanter Pflegedienst, Pflegekraft zuhause, Pflegewohnung?

Letztere ermöglicht ihren Bewohne-rinnen und Bewohnern ein Leben, das noch weitestgehend selbstbestimmt gestaltet werden kann – gekop-pelt an ein umfangreiches Hilfsangebot, welches sich auf die Bereiche Grund- und Behandlungspflege, hauswirtschaftliche Hilfen und ergänzende Dienste wie Bera-tung und Betreuung erstreckt. Der Ambulante Pflegedienst ELIM mobil Hamburg bietet eben genau diese Dienstleistungen in einer sehr breit

gefächerten Angebotspalette an, seit kurzem sogar – und das ist wirklich innovativ – eine Betreuung, die ein betreutes Wohnen mit einer Rund-um-die-Uhr-Pflege verknüpft.

Wohnen in der „Berner Au“

Auch die ELIM Diakonie befasst sich seit langem mit dieser Form des Wohnens im Alter. Sie betreibt vier Servicebüros in Wohnanlagen frem-der Trägerschaft und eines in eigener Wohnanlage. Hierzu zählt auch die

Servicewohnanlage „Berner Au“ in Hamburg-Farmsen, die im Septem-ber 2013 von der Wohnungsgenos-senschaft 1904 e.G. mit insgesamt 70 barrierefreien Wohnungen errichtet

wurde. Die Wohnungen liegen in der Größenordnung bei etwa 50 bis 87 Quadratmetern und erstrecken sich im Grundriss auf 1 ½ bis 3 Zim-mer. Sie beeindrucken durch ihre hellen, lichtdurchfluteten Räum-lichkeiten, die moderne Ausstattung der Einbauküchen und Bäder sowie großzügige Balkone/Terrassen.

Langeweile kommt in der „Berner Au“ nicht auf, Gemeinschaft und Ge-sellschaft werden hier großgeschrie-ben. Wenn man das Vergnügen hat,

mit einigen der lebenslustigen Mieter ins Gespräch zu kommen, wird schnell deutlich, WIE wichtig eben genau diese sozialen Kon-takte sind: Man hilft einander, tröstet sich, gibt Ratschläge, man geht mal eben für den anderen mit einkaufen oder bügelt spontan die

Kleidung der Nachbarin, wenn diese das im Augenblick nicht selbst erledi-gen kann. Es wird gelacht, geklönt, computert oder gesportelt. Viele der Aktivitäten finden im großen

"Muss ich ins Pflegeheim?"

Lichtdurchflutet und modern: So präsentiert sich die Wohnanlage „Berner Au“ in Farmsen, in der die ELIM Diakonie auch vier Pflegewohnungen betreut.

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Diakonie

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Martina Kreft

Referentin für

Öffentlichkeits-

arbeit in der

ELIM Diakonie

Gemeinschaftsraum statt, der zudem über eine herrliche, sonnige Dach-terrasse verfügt. Gerade auch zuletzt während der Fußball-WM saß man hier gemeinsam bei Grillwurst und Bier, um die Jungs der National-Elf lautstark anzufeuern.

Was macht die Pflegewohnungen so besonders?

Sie werden an Menschen mit einem hohen Pflegebedarf vermittelt (mindestens Pflegestufe 2), die nicht in eine stationäre Pflegeinrichtung ziehen, sondern in eigener Häuslich-keit verbleiben möchten, obwohl sie auf externe Hilfe angewiesen sind. In der Anlage sorgt der Ambulante Pflegedienst ELIM mobil Hamburg für eine umfassende Betreuung und kann dadurch einen unerwarteten oder wechselnden Bedarf im pflege-rischen Bereich auffangen. ELIM mobil Hamburg legt als Part-ner für ganzheitliche Pflege beson-deren Wert auf eine aktivierende Pflege, welche sich als Hilfe zur Selbsthilfe definiert und die Pflege-kräfte verpflichtet, die Eigeninitiative der Pflegebedürftigen allgemein zu fördern und zu erhalten. So sollen

diese mit Unterstützung und unter Anleitung des Pflegedienstes so viel wie möglich selbst erledigen, sich zum Beispiel allein waschen und essen. Ansonsten macht ELIM mobil Hamburg all das, was man von einem Pflegedienst erwartet: Er wechselt Verbände, versorgt Wun-den, überwacht die Einnahme von Medikamenten, hilft bei der Körper-pflege und Inkontinenzversorgung, berät in Sachen Pflege und Ernäh-rung, kümmert sich um geeignete Hilfsmittel und bietet ergänzende Dienste wie eine Rufbereitschaft, Hausmeisterarbeiten, Wäschepflege und Reinigung der Wohnung an, um nur die wichtigsten zu nennen.

In Planung: Ein gemeinsamer Mit-tagstisch

Durch den Umzug in eine Pflege-wohnung müssen sich ältere Men-schen von Grund auf neu arrangie-ren, natürlich auch im Bereich der Ernährung. Für alle, die nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu ver-sorgen, aber auch für diejenigen, die lieber in Gesellschaft essen möchten, plant ELIM mobil Hamburg einen gemeinsamen Mittagstisch, der mit

Bei ELIM nachgefragt

eigenen Servicekräften und ehren-amtlichen Helfern organisiert und betrieben wird. Die Planung läuft bereits auf Hochtouren, gilt es doch, viele Aspekte zu bedenken wie das Angebot der Speisen, die unter-schiedlichen Kostformen, Lieferan-ten, Konditionen, Essenszeiten usw.

Ehrenamtliche Helfer, die Freu-de haben, unsere Bewohnerin-nen und Bewohner zu verkösti-gen und ein kleines Taschengeld verdienen möchten, können sich bei Claudia Schwill melden, die als Bereichsleiterin des Ambu-lanten Dienstes verantwortlich zeichnet. Sie ist per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch unter 040-55425-388 (Montag bis Mittwoch jeweils vormittags) erreichbar.

Liebe Leserinnen und Leser, immer wieder begegnen mir bei den Besuchen in den Gemeinden Fragen zum Thema Diakonie, und ich denke: Das ist eine Frage, deren Antwort bestimmt auch andere interessiert.

Mit einer neuen Rubrik im „Einblick“ wollen wir Ihnen die Gelegenheit geben, Ihre Fragen zu stellen. Ein Team der ELIM Diakonie wird sie in der nächsten Ausgabe beantworten. Wenn bei uns so viele Fragen eingehen, dass wir nicht alle mit den Antworten veröffentlichen können, erhalten Sie in jedem Fall eine Rückmeldung von kompeten-ter Stelle. Die Fragen sind unsererseits nicht auf einzelne Bereiche beschränkt, sie sollten jedoch nicht auf einen Einzelfall bezogen sein. Es gibt ja allgemein interessante Fragen wie: „Bei den Preisen für einen Pflegeplatz, wer kann sich denn einen Platz in einem ELIM Seniorencentrum leisten – ist das nicht nur etwas für Reiche?“ Oder auch: „Was ist eigentlich das ‚Diakonische‘ in den Einrichtungen und Diensten der ELIM Diakonie?“ Manchen bewegt vielleicht: „Warum hat die ELIM Diakonie keine Einrichtungen für Obdachlose?“ Wir werden uns um kompetente Antworten bemühen.

Ihre Fragen richten Sie bitte an: [email protected] oder an ELIM Diakonie, Bondenwald 56, 22459 Hamburg.

Pastor Jörg SpriewaldDiakonieleiter

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Diakonie

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Wie ist das, wenn man beruflich mit dem Sterben lebt? Darüber

spricht Friderike Dühring-Ehrke. Sie ist Diplom-Gerontologin mit abge-schlossener Palliative Care Weiter-bildung, seit dem 01.07.2014 für den ELIM Hospizdienst und seit dem 01.09. als Gesamtkoordinatorin tätig. Der Tod ist ein Thema, das von vielen Menschen verdrängt wird. Was hat Sie dazu bewogen, das Ster-ben in Ihren Alltag zu lassen und Menschen auf ihrer letzten Reise zu begleiten?

Ich empfinde die Arbeit als sehr be-friedigend und erfüllend, Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten.

Wie sieht Sterbebegleitung denn konkret aus?

Die Bedürfnisse der Betroffenen sind individuell, sie können physischer, psychosozialer oder auch spiritueller Art sein. Wichtig ist, dass die Patienten herzliche Zuwendung erfahren und sich nicht alleine gelassen fühlen. Ein wichtiger Teil der Arbeit der ehren-amtlichen Begleiter besteht darin, einfach für den Patienten da zu sein, ihm zuzuhören. Die Situation mit dem

Patienten und seinen Angehörigen auszuhalten und nicht in Aktionismus zu verfallen, sondern oftmals wirklich „nur“ da zu sein, zum Beispiel die Hand zu halten und am Bett zu sitzen – das fällt uns Menschen häufig sehr schwer.

Immer wieder hört man etwas von einer „ganzheitlichen Sterbebeglei-tung“. Was dürfen wir darunter verstehen?

Um dem Menschen in seiner Ganz-heitlichkeit gerecht zu werden, bedarf es eines multiprofessionellen Teams aus Ärzten, Fachpflegekräften, The-rapeuten, Seelsorgern und ehrenamt-lichen Helfern. Es geht darum, die Lebensqualität der schwerstkranken Menschen und ihrer Angehörigen zu verbessern: Beschwerden wie Schmer-zen, Übelkeit, Atemnot zu lindern sowie Ängste und Unruhe zu nehmen.

Ist ein menschenwürdiger Tod überhaupt möglich, wenn Sterbens-kranke ihren Ängsten, ihrer Trauer und großen Schmerzen ausgesetzt sind?

Menschen müssen darauf vertrauen können, dass ihnen trotz Hilfs- und Pflegebedürftigkeit ein würdiges Leben und Sterben gemäß ihren individuel-len Bedürfnissen ermöglicht wird. Sie müssen darauf vertrauen können, dass sie in der letzten Lebensphase mit ihren jeweiligen Vorstellungen, Wünschen und Werten respektiert werden.

„Sterbebegleitung kann sehr leben-dig sein“, so ein Krankenhausseel-sorger. Können Sie nachvollziehen, was er damit sagen wollte?

Viele Menschen verbinden diese Arbeit vor allem mit Trauer, aber es gibt auch häufig schöne Momente. Nur weil jemand unheilbar krank ist, heißt das

ja nicht, dass er nicht gerne lacht und am Leben teilnehmen möchte.

Wie halten Sie die Tränen der Hin-terbliebenen aus? Wie können Sie ihnen in dieser schweren Situation helfen?

Der Hospizdienst bietet Trauerbeglei-tung für Angehörige im Rahmen eines Trauercafés an, um dort Hilfe und Raum für ausführliche Gespräche zu geben.

Wie schaffen Sie es, die Empathie für den Sterbenden und seine Familie aufzubringen, ohne selbst dabei ein „Fall für die Seelsorge“ zu werden? Woher nehmen Sie die Kraft für die Hospizarbeit?

In die Situation eines Betroffenen kann ich mich natürlich nur bedingt hinein-versetzen, die Erfahrung des Sterbens kann man letztendlich nicht teilen. Ich bin auch nicht in dem Maße betroffen, wie es die Angehörigen sind. Ich glau-be, es ist wichtig, sich abzugrenzen und sich dennoch eine gewisse Berührbar-keit zu bewahren, das heißt die Balance zwischen der Aufgabe am Patienten und der Selbstsorge zu halten.

Haben Sie Angst vor dem Tod?

Wir alle wissen um unsere Endlichkeit, aber wir wissen nicht, wie unsere letzte Lebensphase verlaufen wird und wie es sich anfühlt, unheilbar krank und ster-bend zu sein. Ich würde mir wünschen, nicht alleine zu sein.

Jeder Tod ist andersDer letzte Weg ist sehr persönlich

Martina Kreft

Referentin für

Öffentlichkeits-

arbeit in der

ELIM Diakonie

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Diakonie

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Hierbei geht es um eine Reihe von Bau- und Umbaumaß-

nahmen auf dem Stiftungsgelände in Hamburg-Niendorf. Im Einzelnen sind dies:

• Umbau der Dependance zu einem neuen Wohnhaus der Diakonissen

• Neubau und Verlegung der zentra-len Heizungsanlage

• Abriss des alten Diakonissenhauses• Anbau an das ELIM Seniorencen-

trum • Sanierung des ELIM Seniorencen-

trums

Nachdem der Umbau der Depen-dance bereits im November 2014 fertig gestellt wurde und die Diako-nissen ihr neues Domizil bezogen haben, laufen nun die Planungen für die Verlegung der Heizungsanlage und den Neubau von 40 Pflegeplät-zen auf Hochtouren.

Pastor Jörg SpriewaldDiakonieleiter

Bauvorhaben BondenwaldDas ELIM Seniorencentrum Nien-dorf (ESC N) wurde in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts für 100 Bewohner gebaut. Aufgrund der starken Auslastung wurden später große Einzelzimmer in Doppelzim-mer umgewandelt und die Platzzahl wurde auf 120 erhöht. Dank der guten Pflege in der Einrichtung gab es immer eine Belegung zwischen 96 % und 99 %, obwohl sich über die Hälfte der Betten in Doppelzimmern befanden. Dieses gute Ergebnis haben wir auch dem Einsatz der ELIM Diakonissen zu verdanken, die unse-ren guten Ruf etabliert haben.

Der Neubau von Einrichtungen in der Umgebung, die vor allem über Einzelzimmer verfügen, und die schwindende Akzeptanz für Doppel-zimmer führten ab 2013 zu einem Belegungsrückgang auf etwa 90 %

Auslastung. Zur nachhaltigen Stand-ortsicherung plant die Stiftung FeGN einen Anbau mit 40 Pflegezimmern sowie die Schaffung von sieben neuen Zimmern im jetzigen Gebäude. Damit stehen dann insgesamt 118 Einzelzimmer zur Verfügung. Die 40 neuen Zimmer werden entsprechend den Anforderungen für Wohngrup-pen mit je acht Bewohnern errichtet.

Im Souterrain des neuen Gebäude-teils soll zudem die Küche für die drei ELIM Seniorencentren und das Diakonissenhaus untergebracht wer-den, um die hohe Qualität unserer Speisenversorgung auch zukünftig sicherzustellen.

(02302) 930 93-914

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Diakonie

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Famil ien-Nachrichten

HerausgeberStiftung Freieevangelische Gemeinde in Norddeutschland Bondenwald 56 22459 Hamburg www.fegn.de

RedaktionHelga Drefs, Jürgen Leng, Gabriele Pohlmann, Johannes Schmidt, Reinhard Spincke, Jörg Spriewald, Annekatrin Warnke

design-KonzeptJungepartner.de, Witten

RealisationHans Wagner, Weilburg

DruckWickenthey Communication, Hamburg

KontenFreie evangelische Gemeinde in NorddeutschlandSKB Witten eG IBAN DE91452604750009175800BIC GENODEM1BFG

Elim Diakonie:Hamburger SparkasseIBAN DE54200505501211120108BIC HASPDEHHXXX

Freunde der Elim Diakonie:Hamburger SparkasseIBAN DE38200505501211124373BIC HASPDEHHXXX

KontaktAlle Zuschriften und Beiträge bitte auf CD, oder per E-Mail an:Redaktion einblickFreie evangelische Gemeindein NorddeutschlandBondenwald 56, 22459 HamburgTelefon: (040) 55 425- 291E-Mail: [email protected]

Zusatz:Änderungen sind vorbehalten

Bildnachweise:Carlos Martinez von: www.profile-produc-tions.ch; S. 18: Lena Diekmann; sonst: jew. AutorIn bzw. Einblick

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Gemeinde

Ein neuer Pastor für die FeG Bergedorf

Seit Februar 2015 leitet Tobias Paul Otto Radtke die Ge-meinde. Er ist Jahrgang 1974 und verheiratet mit Nicole. Die Beiden haben drei Kinder zwischen acht und 14. Die vorhe-rigen Dienststellen waren Radevormwald und Wuppertal. Der „Einblick“ stellte Pastor Radtke einige Fragen:

Hatten Sie schon Berührungspunkte mit dem Norden, mit Hamburg?Meine Frau und ich lieben das Meer und die Weite.Meine Schwester wohnt in Hamburg, Verwandtschaft meiner Frau wohnt in Niedersachsen.

Was werden Sie vermissen? Meine Kinder vermissen ihre Klassenkameraden, der Abbruch ist hart.Ich vermisse meinen Kaminofen. Von meiner ersten Stelle vermisse ich das Leben auf dem Bauernhof und die freien Felder. Ich vermisse es, dass meine „Herde“ mich kannte und mir (meist) vertraute, das muss hier wieder wachsen, erarbeitet werden ...

Was mögen Sie besonders am "Pastor-Sein"?Das Hirte-Sein (Besuche, Fürsorge, Nachgehen), den Vertrau-ensvorschuss (ich kann an ein Krankenbett treten und sagen: „Guten Tag, ich bin Pastor, kann ich kurz mit Ihnen reden, Ihnen zuhören, mit Ihnen beten?“).Ich mag die Vielfältigkeit (alleine arbeiten, mit Menschen arbeiten, zuhören, predigen). Ich habe das Wichtigste und Erfüllende meines Lebens zu meinem Beruf gemacht.

Was mögen Sie in Ihrer Freizeit? Laufen (darf ich leider nicht mehr – „evtl. nie mehr“ – wegen gebrochenem Fuß), mit meinen Händen arbeiten am Haus und im Garten, Schrauben sortieren und Deutschlandfunk hören in meiner Werkstatt, gute Filme schauen, kleine Filme machen. Vielen Dank für diese ersten Eindrücke! Wir sind gespannt auf den Bericht von Ihrem Einführungsgottesdienst im nächsten „Einblick“.

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FeG Deutschland

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