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Die neue China-ASEAN Free Trade Area (CAFTA) ist mit der Volksrepublik China mit ihren 1,3 Milliarden Einwohnern und den zehn Staaten der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) mit insgesamt rund 580 Millionen Einwohnern deutlich größer als die Europäische Union und das NAFTA-Gebiet (North-American Free Trade Agree-ment). Die zum 1. Januar dieses Jahres entstandene Freihandelszone ist - gemes-sen an der Bevölkerungszahl - die größte der Welt. Gemessen an der Wirtschaftsleis-tung ist sie mit einem Bruttoinlandsprodukt von 5,7 Bill. Dollar nach der Europäischen Union (18,4 Bill. Dollar) und der NAFTA (16,9 Bill. Dollar) die drittgrößte. Dank wei-terer Abkommen mit wichtigen Partnern wie Australien und Neuseeland, Japan, Indien und Südkorea hat sich Südostasien damit zu einer Kernregion des freien internationa-len Handels entwickelt.
In einem ersten Schritt zu einer vertief-ten ökonomischen Integration entfielen zum
Jahresanfang 2010 zwischen China und den sechs ASEAN-Staaten Brunei, Indone-sien, Malaysia, Philippinen, Singapur und Thailand zunächst die Zölle auf 90 Prozent aller Waren. Bis 2015 sollen darüber hin-aus die Zölle auf die verbliebenen „sensi-tiven Güter“ gesenkt werden und auch die
weiteren ASEAN-Länder Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam der zollfreien Zone beitreten.
Nicht berührt von dem jetzt in Kraft getretenen Handelsabkommen sind die nichttarifären Handelshemmnisse. Nach Ansicht von Fachleuten bieten sie weit mehr Spielraum für Senkungen und grenzüber-schreitende Handelserleichterungen. Denn die Zölle, die nun gestrichen wurden, lagen in den meisten Fällen ohnehin bereits bei nur etwa 5 Prozent.
Die Vorteile der Freihandelszone lie-gen auf beiden Seiten: Für China ist ins-besondere der Zugang zu den Rohstoffen seiner Nachbarregionen interessant, wie Palmöl, Gummi, Holz oder Gas. Des Wei-teren hofft China im Zuge des steigen-den Wohlstands in den südostasiatischen Ländern auf einen größeren Absatzmarkt. Umgekehrt möchten die meisten ASEAN-Länder sicherstellen, dass sie als Lieferan-ten für das wachsende China an Gewicht behalten.
Wichtig ist es deshalb für Deutschland und Europa, nicht den Anschluss an die Entwicklung zu verlieren. Denn die ASEAN-Märkte haben ein sehr hohes Potenzial. Dazu gehören eine junge Bevölkerung, ein
International
FREIHANDELSZoNE CHINA-ASEAN
Neuer Wirtschaftsblock
Reich an Menschen: China und die ASEAN-Staaten - hier: Indonesien - bauen an einer Freihandelszone mit mehr als
1,7 Milliarden Bewohnern.
Foto: panthermedia
Mit der Gründung der China - ASEAN Free Trade Area (CAFTA) setzt China
beim Wirtschaftswachstum stärker auf die Region Asien. Mit der CAFTA
entsteht die bevölkerungsreichste Freihandelszone der Welt.
Dr. Michael Seitz
IHK Hannover
Tel. (0511) 3107-371
Bevölkerung(in Millionen)
Bruttoinlandsprodukt(in Billionen Dollar)
Warenhandel(in Billionen Dollar)
EU-27 500 18,4 5,9 (davon Intra-Handel: 4,0)
NAFTA 450 16,9 2,0 (davon Intra-Handel: 1,0)
China + ASEAN6* 1750 (davon China 1330)
5,7(davon China 4,4)
2,2 (davon Intra-Handel:0,2)
* Freihandelszone China und ASEAN6 (CAFTA): China, Brunei, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand
Quelle: FAZ.NET
Die größten Freihandelszonen der Welt im Vergleich (2008)
21niedersächsische WIRTSCHAFT 2 | 2010
Myanmar
Kambodscha
Brunei
Philippinen
Malaysia
Singapur
Indonesien
Osttimor
Vietnam
China
Indien
Japan
Thailand
Laos
China und die ASEAN-Staaten bauen an einer Freihandelszone.
IHK-FoRUM ASIEN-PAZIFIK
Dynamische Märkte in Südostasien
Zum hochrangig besetzten IHK-Forum Asien-Pazifik am 9. März in Hannover kom-men unter anderem die vier Geschäfts-führer der Auslandshandelskammern in Thailand, Indonesien, Singapur und Malay-sia, dazu der Geschäftsführer der Delega-tion der Deutschen Wirtschaft in Vietnam. Sie berichten über die Situation in diesen Ländern aus erster Hand. Damit sind fünf der wichtigsten ASEAN-Mitglieder in Han-nover vertreten (Programm siehe rechts). Darüber hinaus informiert die Wirtschafts-beratungsgesellschaft Rödl und Partner über die rechtlichen und steuerrechtlichen Regelungen eines unternehmerischen Enga-gements in den ASEAN-Ländern bzw. beim Handel von deutschen Niederlassungen innerhalb der ASEAN-Region und mit umlie-genden Handelspartnern wie China oder Indien. Hinzu kommen weitere Programm-punkte, die das IHK-Forum Asien-Pazifik zu einer umfassenden Informationsplatt-form für die aktuelle Entwicklung in dieser Region machen.
Info: Die Teilnahme am IHK-Forum kostet 85 Euro zzgl. 19 % USt. (brutto 101,15 Euro). Weitere Informationen und Anmeldung: IHK Hannover, International, Dr. Michael Seitz, Tel. 0511/3107-371, [email protected]
wachsender Mittelstand, eine vielverspre-chende Wirtschaftsentwicklung in Zusam-menhang mit einem hohen ökonomischen Nachholbedarf, ein vergleichsweise gesi-cherter Schutz geistigen Eigentums und eine geografische Lage inmitten anderer großer und wichtiger asiatischer Märkte wie China, Indien oder Japan, die von den ASEAN-Ländern aus leicht und schnell erreichbar und mit Dienstleistungen und Produkten belieferbar sind.
Deutsche Unternehmen haben gute Chancen, an der Entwicklung in Asien teil-zuhaben. Welche Möglichkeiten im ASEAN-Raum bestehen, zeigt das IHK-Forum Asien-Pazifik unter dem Titel „Dynamische Märkte in Südostasien“. Die Veranstaltung, bei der die wichtigsten ASEAN-Länder ver-treten sind, findet am 9. März in Hannover statt (siehe unten).
PRoGRAMM DES IHk-FoRuMS ASIEN-PAzIFIk AM 9. MäRz IN HANNoVER
8.30 Uhr Registrierung
9.00 Uhr Begrüßung Dr. Michael Seitz, IHK Hannover
Gerhard Gizler, Geschäftsführer NGlobal
9.10 Uhr Die ASEAN-Region: Ein Überblick
Lukas Brandau, Regional Manager ASEAN, Südpazifik, oAV, Hamburg
9.25 Uhr Markteinstieg in der ASEAN-Region: Rechtliche und steuerliche Aspekte Mathias Müller, Head Tax Group Asia / Pacific, Rödl & Partner, Singapur
9.50 Uhr Rechtliche und steuerliche Bedingungen beim Handel innerhalb der ASEAN-Region und mit den asiatischen Nachbarmärkten Seema Bhardwaj-Lamprecht, Geschäftsbereich Asien-Pazifik, Rödl & Partner, Berlin
10.10 Uhr Vietnam Jan Nöther, Geschäftsführer, Delegation der Deutschen Wirtschaft in Vietnam
11.10 Uhr Indonesien Jan Rönnfeld, Geschäftsführer, Deutsch-Indonesische AHK
11.40 Uhr Thailand Stefan Buerkle, Geschäftsführer, Deutsch-Thailändische AHK
12.10 Uhr Angebote der niedersächsischen Außenwirtschaftsförderung Stefan Austermann, NBank
12.30 Uhr Mittagspause
13.30 Uhr Singapur Dr. Tim Philippi, Geschäftsführer, Deutsch-Singapurische AHK
14.00 Uhr Malaysia Alexander Stedtfeld, Geschäftsführer, Deutsch-Malaysische AHK
14.30 Uhr Schlusswort
14.45 Uhr Gelegenheit für individuelle Beratungsgespräche
18.00 Uhr Ende der Veranstaltung