1.3.3 innervation der lunge - medi-learn.de

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1 www.medi-learn.de 9 1.3.3 Innervation der Lunge Zur Verdeutlichung soll auch Abb. 3, S. 8 dienen. Ductus thoracicus Der Ductus thoracicus beginnt an/mit der Cis- terna chyli und zieht durch den Hiatus aorticus. Anschließend verläuft er streckenweise an der Wirbelsäule entlang. Er nimmt im Regelfall die Lymphe des linken Lungenflügels auf (die des rechten Lungenflügels gelangt in den Ductus lymphaticus dexter) und mündet in den lin- ken Venenwinkel. Folgende Körperregionen entsenden z. B. ihre Lymphe in den Ductus thoracicus: die linke Hals-/Kopfregion, die linke Brustregion, die unteren Extremitäten (beiderseits) und die Bauchregion. Die rechte Hals-/Kopfregion, der rechte Arm und die rechte Thoraxseite geben ihre Lymphe in den Ductus lymphaticus dexter ab. 1.3.3 Innervation der Lunge Wie alle inneren Organe wird auch die Lunge sympathisch und parasympathisch innerviert. Die hierfür zuständigen Fasern bezeichnet man als Plexus pulmonalis anterior und posterior. Entsprechend liegen die Fasern also vor und hinter dem Lungenhilum. Der Plexus pulmonalis besteht aus Fasern des Nervus vagus = parasympathi- sche Efferenzen, bronchokonstriktorisch des vorderen Anteils des Unterkiefers so- wie der Zungenspitze. Übrigens … Hast du das generelle Prinzip des Lymph- abflusses verstanden, so lassen sich in der Regel die Antworten auf Examensfragen herleiten. der rechten Kopfhälfte und des rechten Arms. Als Fazit kann man sagen, dass ca. 1/5 der Lym- phe im rechten Venenwinkel dem venösen Sys- tem zugeführt wird, im linken Venenwinkel sind es ca. 4/5 der Lymphe. Unterhalb des Venenwinkels liegt also ganz di- stal das Einzugsgebiet und etwas weiter pro- ximal kommen die regionären Lymphknoten. Die Lymphe wird dann weiter nach kranial zum Venenwinkel geleitet. Oberhalb des Venenwinkels ist dies umgekehrt: Das Einzugsgebiet liegt kranial, darauf folgen etwas kaudaler die regionalen Lymphknoten, bis die Lymphe schließlich kaudal in den Ve- nenwinkel mündet (s. Abb. 3, S. 8). Da es im Körper sehr viele Lymphknoten gibt, sind die einzelnen Einzugsgebiete relativ klein. Man kann als Merkhilfe sagen, dass das Einzugsgebiet kaudal des Venenwinkels etwa eine Hand breit ist, kranial des Venenwinkels etwa zwei Finger breit. Merke! Beispiele: Das Einzugsgebiet der regionären Lymph- knoten in der Kniekehle liegt etwa eine Handbreit unterhalb, was in etwa der Wade entspricht. Bereits in der Kniekehle erfolgt ein Lymphabfluss von oberflächlich nach tief. Dasselbe lässt sich auch auf die Leis- tenlymphknoten anwenden. Hier liegt das Einzugsgebiet ebenfalls eine Handbreit kaudal. Zum Einzugsgebiet gehören da- her der ventrale Oberschenkel und das äu- ßere Genitale. Oberhalb des Venenwinkels liegen deut- lich mehr Lymphknoten und das Einzugs- gebiet ist hier nur zwei Finger breit. Daher mündet in die Nodi lymphoidei parotidei superficiales nur die Lymphe der Schlä- fe sowie eines Teils der Ohrmuschel und in die submentalen Lymphknoten im We- sentlichen die Lymphe der Unterlippe,

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Page 1: 1.3.3 Innervation der Lunge - medi-learn.de

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www.medi-learn.de 9

1.3.3 Innervation der Lunge

Zur Verdeutlichung soll auch Abb. 3, S. 8 dienen.

Ductus thoracicus

Der Ductus thoracicus beginnt an/mit der Cis-terna chyli und zieht durch den Hiatus aorticus. Anschließend verläuft er streckenweise an der Wirbelsäule entlang. Er nimmt im Regelfall die Lymphe des linken Lungen�ügels auf (die des rechten Lungen�ügels gelangt in den Ductus lymphaticus dexter) und mündet in den lin-ken Venenwinkel. Folgende Körperregionen entsenden z. B. ihre Lymphe in den Ductus thoracicus: – die linke Hals-/Kopfregion, – die linke Brustregion, – die unteren Extremitäten (beiderseits) und – die Bauchregion.

Die rechte Hals-/Kopfregion, der rechte Arm und die rechte Thoraxseite geben ihre Lymphe in den Ductus lymphaticus dexter ab.

1.3.3 Innervation der Lunge

Wie alle inneren Organe wird auch die Lunge sympathisch und parasympathisch innerviert. Die hierfür zuständigen Fasern bezeichnet man als Plexus pulmonalis anterior und posterior. Entsprechend liegen die Fasern also vor und hinter dem Lungenhilum.

Der Plexus pulmonalis besteht aus – Fasern des Nervus vagus = parasympathi-

sche Efferenzen, bronchokonstriktorisch

des vorderen Anteils des Unterkiefers so-wie der Zungenspitze.

Übrigens …Hast du das generelle Prinzip des Lymph-ab�usses verstanden, so lassen sich in der Regel die Antworten auf Examensfragen herleiten.

der rechten Kopfhälfte und des rechten Arms.Als Fazit kann man sagen, dass ca. 1/5 der Lym-phe im rechten Venenwinkel dem venösen Sys-tem zugeführt wird, im linken Venenwinkel sind es ca. 4/5 der Lymphe.

Unterhalb des Venenwinkels liegt also ganz di-stal das Einzugsgebiet und etwas weiter pro-ximal kommen die regionären Lymphknoten. Die Lymphe wird dann weiter nach kranial zum Venenwinkel geleitet.Oberhalb des Venenwinkels ist dies umgekehrt: Das Einzugsgebiet liegt kranial, darauf folgen etwas kaudaler die regionalen Lymphknoten, bis die Lymphe schließlich kaudal in den Ve-nenwinkel mündet (s. Abb. 3, S. 8).

Da es im Körper sehr viele Lymphknoten gibt, sind die einzelnen Einzugsgebiete relativ klein. Man kann als Merkhilfe sagen, dass das Einzugsgebiet kaudal des Venenwinkels etwa eine Hand breit ist, kranial des Venenwinkels etwa zwei Finger breit.

Merke!

Beispiele:Das Einzugsgebiet der regionären Lymph-knoten in der Kniekehle liegt etwa eine Handbreit unterhalb, was in etwa der Wade entspricht. Bereits in der Kniekehle erfolgt ein Lymphab�uss von ober�ächlich nach tief. Dasselbe lässt sich auch auf die Leis-tenlymphknoten anwenden. Hier liegt das Einzugsgebiet ebenfalls eine Handbreit kaudal. Zum Einzugsgebiet gehören da-her der ventrale Oberschenkel und das äu-ßere Genitale.Oberhalb des Venenwinkels liegen deut-lich mehr Lymphknoten und das Einzugs-gebiet ist hier nur zwei Finger breit. Daher mündet in die Nodi lymphoidei parotidei super�ciales nur die Lymphe der Schlä-fe sowie eines Teils der Ohrmuschel und in die submentalen Lymphknoten im We-sentlichen die Lymphe der Unterlippe,