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Luxemburger WortFreitag, den 12. Dezember 2008WIRTSCHAFT & FINANZEN80

Sylvain Zimmer, 24 ans, fondateur de Jamendo (à gauche), a reçu lundi unnouveau trophée des mains du ministre des Communications, Jean-LouisSchiltz. Jamendo offre une proposition unique au monde dans le domaine dela musique numérique. (PHOTO : ANOUK ANTONY)

Nouvelle récompense pour Jamendo Le ministre Jean-Louis Schiltz a remis le trophée «Young ICT Talent 2008» au fondateur de la société

Jamendo, n°1 mondial du téléchar-gement légal et gratuit de musiquesous licence Creative Commons, aeu l'honneur ce lundi de recevoirJean-Louis Schiltz, ministre desCommunications. A cette occa-sion, le ministre Jean-Louis Schiltza remis à Sylvain Zimmer le tro-phée «Young ICT Talent 2008».

Sylvain Zimmer, 24 ans, fonda-teur de Jamendo, a remporté letrophée «Young ICT Talent 2008»lors des «Luxembourg ICTAwards».

Etabli à Luxembourg depuis sacréation en 2005, Jamendo com-bine innovations juridiques, tech-nologiques et économiques pouroffrir une proposition unique aumonde de la musique numérique.Jamendo représente aujourd'huiplus de 7.000 artistes indépen-dants, originaires de plus de 60pays. La plate-forme vient de lan-cer des radios musicales et com-mercialise les licences permettant

l'utilisation professionnelle de cesmusiques. Grâce à Jamendo lesréalisateurs de longs-métrages, dedocumentaires ou de reportages,les producteurs de DVD, les créa-teurs de sites Internet, ou les res-ponsables de lieux publics dis-posent d'un guichet unique pouracquitter les droits d'auteur.

Après avoir été désignée «Startup of the year 2007», Jamendopoursuit son développement ra-pide: le service vient ainsi d'êtrelancé en Russie il y a quelquesjours.

Jamendo bénéficie depuis juin2007 du soutien financier de l'in-vestisseur luxembourgeois Man-grove, bien connu pour avoir sou-tenu les débuts de Skype.

L'environnement luxembour-geois, très favorable à l'entrepre-neuriat et au développement d'ac-tivités culturelles sur Internet acontribué au succès de la plate-forme. (C.)

Bertram Pohl, Präsident der gleichnamigen Stiftung, findet den Gesetzentwurffür Stifter verbesserungswürdig. (FOTO: BP FOUNDATION)

Bertram Pohl Foundation bezieht Stellung und kritisiert Gesetzesentwürfe zum Stiftungsrecht

„Nicht attraktiv für private Stifter“Brief an Justizminister Frieden fordert Verbesserungen für private Stifter, Spender und Mäzene

V O N C O R D E L I A C H A T O N

Die „Bertram Pohl Foundation“ hatin einem Schreiben an Luc Friedendie anstehenden Gesetzesänderun-gen im Stiftungsrecht als unzurei-chend kritisiert. Vor allem für pri-vate Stifter bliebe das Recht unat-traktiv. Die Gesetzesänderungensollen in der kommenden Wocheverabschiedet werden. Die Unter-zeichner hoffen auf Nachbesserung.

Die Verantwortlichen der BertramPohl Stiftung sind nicht glücklichmit den anstehenden Änderungendes Stiftungsrechts. Bertram Pohl,Urenkel des Wella-Gründers, istPräsident der gleichnamigen Stif-tung auf dem Senningerberg, dieRock- und Popmusiker in Europaunterstützt. Gemeinsam mit sei-nem Geschäftsführer Marc Hayardhat er sich Mitte November schrift-lich an den Justizminister Luc Frie-den gewandt, um konstruktive Kri-tik an den bisherigen Gesetzesent-würfen des Stiftungsrechts zuüben. Dieses war zuletzt 1994 über-arbeitet worden. Seither sind inEuropa mehrere Staaten in einenjuristischen Wettstreit um günstigeKonditionen für Stifter und Spen-der getreten. Das Schreiben liegtdem Luxemburger Wort vor.

Nachbarländernoch immer attraktiver

Darin kritisieren Hayard und Pohl,dass die Entwürfe generell eherdie Gegebenheiten von unterneh-mensgebundenen Stiftungen so-wie von Initiativen der öffentli-chen Hand verbessern werden.„Dabei bleibt das so wichtige Feldder privaten Mäzene und Stifterweitestgehend unberücksichtigt“,schreiben sie. Hayard wundert esdaher kaum, dass die „Ber-tram-Pohl-Stiftung die erste undeinzige signifikante Stiftung vongemeinnützigem öffentlichen In-teresse dieser Art ist, welche inLuxemburg in den letzten einhun-

dert Jahren gegründet wurde.“ DieUnterzeichner kritisieren, dass diegesetzlichen und steuerlichenGrundlagen in den Nachbarlän-dern immer noch attraktiver seien.

Pohl und Hayard regen an, einealternative Stiftungsform zu schaf-fen, die es ermöglicht, rasch undunkompliziert eine gemeinnützigeStiftung ins Leben zu rufen. „Einesolche Stiftungsform könnte sichgut eignen, um Erfahrungen zusammeln ... während das Anerken-nungsverfahren läuft, um eine sol-che Stiftungsform in eine ordentli-che Stiftung zu überführen“, heißtes. Sie verweisen auf Deutschland.Dort sei die Vorstiftung gängigePraxis.

Die „Bertram Pohl Foundation“bittet auch darum, die Möglichkeitder Rechtsform für Stiftungen zuprüfen. „Weitere mögliche For-men könnten eine gGmbH so wieeine gAG sein. Die Verfasser ver-weisen wiederum auf Deutsch-land, wo sich solche Rechtsformenbewährt hätten. Diese Formen eig-nen sich vor allem für private

Stiftungen mit großem Vermö-gen“, glaubt Hayard.

Für Stiftungen mit einer sehrgeringen Kapitalausstattung bietesich die Möglichkeit, sich unterdem Dach einer bereits existieren-den Stiftung in Form einer steuer-befreiten Zustiftung oder der zu-künftigen Dachstiftung anzu-schließen.

Die Verantwortlichen der Ber-tram-Pohl-Stiftung gehen auch aufdie steuerlichen Rahmenbedin-gungen ein. „Gemeinnützige Stif-tungen sind bei der Mehrwert-steuer aktuell schlechter gestelltals kommerzielle Unternehmen“,heißt es. „Daher wäre eine Mehr-wertsteuerbefreiung oder wenigs-tens ein stark ermäßigter Steuer-satz wünschenswert.“

Zwingend erscheint den Verfas-sern auch die Abschaffung der Ge-sellschaftssteuer (droit d'apport)bei Stiftungsgründungen, sowieder „steuerlichen Abgaben von 4,8Prozent und 7,2 Prozent beimThema ,droits de donation et/oude succession‘“. Einige EU-Länder

seien hier bereits Vorreiter. „Mei-nen Sie etwa, eine Bertelsmann-Stiftung mit einem so hohen Ver-mögen will jährlich darauf über 4Prozent Steuern zahlen“, fragtHayard rhetorisch.

Oft kritisierte Untergrenzeexistiert noch immer

Des Weiteren wünscht er sich,dass der Steuerrahmen so gestaltetist, dass regelmäßige Spendenmöglich sind. Die „Bertram PohlFoundation“ befürwortet die Ab-schaffung der Untergrenze fürsteuerlich abzugsfähige Spenden.Diese wird auch von anderenFachleuten gefordert. Darüberhinaus will sie eine großzügigeObergrenze. Spenden sollten mög-licherweise über mehrere Jahrehinweg steuerlich teilanrechenbarsein.

Die „Bertram Pohl Foundation“verweist auf grenzüberschrei-tende Spenden. „Seit dem 1. Januardiesen Jahres dürfen niederländi-sche Staatsbürger an gemeinnüt-zige Stiftungen in anderen euro-päischen Mitgliedstaaten spendenund diese Zuwendung wird steu-erlich gleich behandelt mit Spen-den an eine niederländische Stif-tung. Die Niederlande sind hierVorreiter und Vorbild für die ge-samte EU“, heißt es in dem Briefan den Justizminister. „Wäre diesnicht eine gute Opportunität fürLuxemburg, die Attraktivität desStiftungswesens zu erhöhen?“

Die Bertram-Pohl-Stiftung ver-weist auf eine fehlende zentraleAnlaufstelle für EU-Fördermittel.Derzeit gibt es in Luxemburg statteiner gleich vier Anlaufstellen,kritisiert der Brief. Damit entgin-gen dem Land vor allem im kultu-rellen Bereich viele EU-Mittel.

Die Unterzeichner hoffen aufDialog, um ihre praktischen Erfah-rungen weitergeben zu können.Die neuen Gesetzesentwürfe sol-len kommende Woche zur Ab-stimmung kommen.

Die Schweiz will der EU entgegenkommenBern. Fast zeitgleich mit dem Bei-tritt der Schweiz zum Schengen-Abkommen will die Regierung inBern der EU offenbar bei derUnternehmensbesteuerung ent-gegenkommen. Laut Medienbe-richten vom Donnerstag hat Fi-nanzminister Hans-Rudolf MerzPläne vorgelegt, nach denen in-und ausländische Gewinne vonHoldinggesellschaften gleich be-steuert werden sollen. Dies isteine Forderung der EuropäischenUnion, die die ungleiche Besteue-rung in- und ausländischer Un-ternehmen in der Schweiz, etwavon Briefkastenfirmen, als einenVerstoß gegen die bilateralenVereinbarungen ansieht. Merzschlägt vor für die rund 10 000Holdinggesellschaften in derSchweiz eine steuerliche Gleich-behandlung in- und ausländischerGewinne vor. Allerdings will erdie Sonderregelungen in einzel-nen Kantonen für Holdinggesell-schaften nicht antasten, da siedem Freihandelsabkommen mitder EU nicht widersprächen. Dassieht Brüssel anders und ist be-reits mehrmals in Bern wegendes Wettbewerbs der Kantoneuntereinander um das beste Steu-erangebot für solche Gesellschaf-ten vorstellig geworden. (dpa)

Deutschland drohtRezession bis 2010München. Die Wirtschaftsexper-ten vom Münchner ifo Institutsehen für kommendes Jahrschwarz. Nach einem Wachstumdes Bruttoinlandsproduktes vonimmerhin noch 1,5 Prozent indiesem Jahr sei 2009 in Deutsch-land ein Minus von 2,2 Prozentzu erwarten, sagte ifo-PräsidentHans-Werner Sinn am Donners-tag in München. „Das ist einedramatische Zahl.“ Derzeit zeigeaber in allen wichtigen Wirt-schaftsregionen der Welt derTrend nach unten. Deutschlandals Exportnation könne sich demnicht entziehen. „Wir schwim-men wie die Korken auf den Wo-gen der Weltkonjunktur.“ Die Ex-porte und Investitionen der Un-ternehmen dürften drastisch zu-rückgehen, sagte Sinn. Von Sei-ten der privaten Haushalte seitrotz steigender Löhne keine Un-terstützung zu erwarten. Auchdie Arbeitslosenzahl soll ummehr als eine halbe Million stei-gen. Erst im Jahr 2010 sei miteinem allmählichen Abebben derderzeitigen Finanzkrise zu rech-nen. (dpa)

Siemens droht erneuthohes EU-Bußgeld München. Dem ElektrokonzernSiemens droht erneut ein hohesBußgeld der EU-Wettbewerbs-hüter. Die EU-Kommission hatein Kartellverfahren gegen meh-rere Hersteller sogenannter Leis-tungs-Transformatoren eröffnet.Die Bauteile sind Schlüsselkom-ponenten in Stromversorgungs-netzen. Namen der betroffenenUnternehmen nannte die Kom-mission am Donnerstag zwarnicht. Nach Branchen-Informatio-nen sollen aber neben Siemensunter anderem auch der französi-sche Alstom-Konzern und derElektro- und Automationstech-nikkonzern ABB betroffen seinsowie der japanische Elektronik-konzern Toshiba. (dpa)