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Vorlufiger Rahmenlehrplan ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT Gymnasiale Oberstufe Gymnasiale Oberstufe mit berufsorientiertem Schwerpunkt Sozialwesen 402016.01 402020.01

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Vorläufiger Rahmenlehrplan

ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT

Gymnasiale OberstufeGymnasiale Oberstufe mit berufsorientiertemSchwerpunkt Sozialwesen

402016.01 402020.01

Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

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Impressum:

Gültigkeit des Vorläufigen Rahmenlehrplanes Erziehungswissenschaft/Gymnasiale Oberstufe:Gültig ab 1. August 2001 *(*Schülerinnen und Schüler, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Jahrgangsstufe 12 und 13befinden, beenden den Bildungsgang auf der Grundlage des Vorläufigen Rahmenplanes"Erziehungswissenschaft" - Plan Nr.: 4039.92)

Erarbeitet und koordiniert durch das Pädagogische Landesinstitut Brandenburg im Auftrag desMinisteriums für Bildung, Jugend und Sport.Pädagogisches Landesinstitut Brandenburg (PLIB)14974 Ludwigsfelde-StruveshofVerantwortlich: Prof. Dr. Hans Leutert

An der Erarbeitung des Rahmenlehrplanes haben mitgewirkt:Carmen Becker Oberstufenzentrum �Gottfried Wilhelm Leibniz� EisenhüttenstadtDr. Rosemarie Berghausen Oberstufenzentrum Frankfurt IH.-Jürgen Beyme Schulamt Oder-SpreeBarbara Durach Oberstufenzentrum Elbe-Elster IGunter Gesper Gymnasium FalkenbergDr. Kerstin Mettke Gymnasium BeeskowProf. Dr. Wolfgang Thiem Universität PotsdamDr. Gabriele Thomann Persius-Gesamtschule PotsdamCarola Volk Gesamtschule Bernau

Hinweise, Vorschläge, Kritiken oder Erfahrungsberichte senden Sie bitte an den Herausgeber.

Herausgeber:Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, Steinstraße 104 - 106,14480 Potsdam

Druck und Verlag:Wissenschaft und Technik Verlag, Dresdener Straße 26, 10999 Berlin, Tel.: 030/616602 - 22,Fax: 030/616602-20

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Diese Broschüre wurde aus umweltfreundlichem Papier hergestellt.

1. Auflage August 2001 2001 Wissenschaft und Technik Verlag

Printed in GermanyISBN 3-89685-...-.

Die Deutsche Bibliothek - CIP - Einheitsaufnahme

Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

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Inhalt

1 AUFGABEN UND ZIELE DES FACHES ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT 61.1 Allgemeine und fachliche Ziele 61.2 Didaktische Anforderungen an den Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft 71.2.1 Aneignen und Anwenden wissenschaftlicher Methoden zur Auseinandersetzung mit

Erziehungswirklichkeit 81.2.2 Problem- und handlungsorientiertes Auseinandersetzen mit Erziehungswirklichkeit 81.2.3 Biografisches und regionales Lernen zur Auseinandersetzung mit Erziehungswirklichkeit 81.2.4 Ausbilden pädagogischer Kompetenzen durch die bewusste Förderung von Fähigkeiten der

Kommunikation und Kooperation 91.2.5 Ausprägen pädagogischer Kompetenzen auf der Grundlage interdisziplinären Vorgehens 91.3 Zur Abgrenzung von Grund- und Leistungskursen 9

2 ERZIEHUNGSWISSENSCHAFT IM BERUFSORIENTIERTENSCHWERPUNKT SOZIALWESEN 10

3 LERNINHALTE, THEMEN, GEGENSTÄNDE 123.1 Schulhalbjahr 11/I 123.2 Schulhalbjahr 11/II 153.3 Schulhalbjahr 12/I 183.4 Schulhalbjahr 12/II 213.5 Schulhalbjahr 13/I 243.6 Schulhalbjahr 13/II 26

4 UNTERRICHTSGESTALTUNG UND LERNORGANISATION 284.1 Methoden im Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft 284.2 Hinweise zur fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterrichtsgestaltung 304.3 Medien im Fach Erziehungswissenschaft 30

5 EMPFEHLUNGEN ZU FORMEN DER LEISTUNGSBEWERTUNG 315.1 Grundsätze 315.2 Beurteilungsbereich Klausuren 315.3 Beurteilungsbereich Anderer Leistungsnachweis 325.4 Beurteilungsbereich Sonstige Mitarbeit 32

6 SYNOPSE DER VERBINDLICHEN INHALTE DER RAHMENLEHRPLÄNEERZIEHUNGSWISSENSCHAFT UND PSYCHOLOGIE 34

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1 Aufgaben und Ziele des Faches Erziehungswissenschaft

1.1 Allgemeine und fachliche Ziele

Das Unterrichtsfach Erziehungswissenschaftist dem gesellschaftswissenschaftlichenAufgabenfeld zuzuordnen und hat diewissenschafts- undhandlungspropädeutischeAuseinandersetzung mit dem Verhältnis vonErziehung und Bildung, Gesellschaft undIndividuum zum Gegenstand.Beschreibung, Analyse und Beurteilung vonErziehungsprozessen leisten einen Beitragzur vertieften Allgemeinbildung und sollendarauf aufbauend die Schülerinnen undSchüler zu verantwortungsvollem Handelnbefähigen.

Das Unterrichtsfach Erziehungswissenschaftfindet seine Begrenzung darin, dass es sichauf die Erschließung vonErziehungswirklichkeit konzentriert. Damitsind alle sozialen Bedingungen, Prozesseund individuellen Motive erfasst, welche derAusprägung, Förderung oder Änderung derPersönlichkeit dienen.Zur Auseinandersetzung mitErziehungswirklichkeit werden Erkenntnisseaus anderen Wissenschaften, insbesondereder Psychologie, Soziologie, Biologie,Geschichte und Philosophie, herangezogen.Insofern trägt das Fach interdisziplinärenCharakter.Der erziehungswissenschaftliche Unterrichtmuss sich zu anderen Fächern öffnen undmit ihnen zusammenarbeiten. DenSchülerinnen und Schülern wird damit dieMöglichkeit gegeben, sich mit Inhaltenfachübergreifend und fächerverbindendauseinander zu setzen und zugleichentsprechende Denk- und Arbeitsweisen zuerwerben (vgl. Nummer 4.2).

Das Fach erfüllt wissenschaftsbezogene,persönlichkeitsbildende undhandlungsorientierende Aufgaben.

Wissenschaftspropädeutik istGrundprinzip der Ausbildung in dergymnasialenOberstufe. Das wird im Unterricht im Fach

Erziehungswissenschaft realisiert, indemeine wissenschaftlich begründete Auseinan-dersetzung mit den Inhalten des Facheserfolgt und die Wechselwirkung von Wis-senschaft und Erziehungswirklichkeituntersucht und aufgedeckt wird.Erkenntnisse zu Möglichkeiten, Grenzen unddem verantwortlichen Umgang mitWissenschaft fördern die Bereitschaft derSchülerinnen und Schüler zum Überdenkeneigener Vorstellungen und Urteile.

Das Fach bietet in besonderer Weise Hilfenzur Entfaltung der Persönlichkeit insozialer Verantwortung. Das bedeutet,• die Entfaltung der personalen Identität zu

unterstützen;• Fähigkeiten und Bereitschaft zur Kom-

munikation und Kooperation auszubilden;• Empathie, positive Wertschätzung,

Akzeptanz und Toleranz zu sich undanderen auszuprägen sowie

• pädagogische Aspekte in verschiedenenBereichen des beruflichen undpersönlichen Lebens zu erkennen, zuwerten und zu berücksichtigen.

Handlungspropädeutik als Prinzip desUnterrichts im Fach Erziehungswissenschafterfordert, dass die Schülerinnen und Schülerpädagogische Handlungsfelder,Handlungsbedingungen, Möglichkeiten undGrenzen erzieherischen Handelns kennenlernen, erleben und ein Bewusstsein fürdessen Konsequenzen entwickeln.

Auf diese Weise ist es möglich,verantwortliches pädagogisches Handelnvorzubereiten, die Urteils- undEntscheidungsfähigkeit der Schülerinnenund Schüler sowie deren Bereitschaft zurGestaltung von sozialer und natürlicherUmwelt auf dieser Grundlageweiterzuentwickeln.

Ziel des Unterrichts im FachErziehungswissenschaft ist dieAusbildung von Qualifikationen derSchülerinnen und Schüler im Bereich derFach- und Methodenkompetenz, der

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personalen Kompetenz und derSozialkompetenz.

Fach- und Methodenkompetenz schließenein,• grundlegende Inhalte der

Erziehungswissenschaft und ihrerBezugswissenschaften, derenZusammenhänge undGesetzmäßigkeiten zu erwerben;wissenschaftliche Methoden undVerfahren anzueignen; Fachsprache derErziehungswissenschaft zunehmendbewusst einzusetzen;

• Verfahren der fachgerechtenWahrnehmung, Beobachtung undBeschreibung von Erziehungssituationensowie der damit in Verbindung stehendenSachverhalte zu verwenden;

• Fähigkeiten des Analysierens,Interpretierens, Beurteilens und Wertensvon Erziehungswirklichkeit zu entwickeln;

• Bedeutung individueller undgesellschaftlicher Bedingungen undVeränderungen für die Erziehung aufdem Hintergrund von Normen undWertvorstellungen zu erkennen und

• Fähigkeiten des Planens und Simulierensvon erzieherischen Situationenauszubilden und zum pädagogischenHandeln zu befähigen.

Personale Kompetenz schließt ein,• sich seiner selbst und seiner eigenen

Biografie bewusst zu werden;• subjektive Regulationsfähigkeit durch

Reflektieren und Verarbeiten eigener undfremder Lebensgeschichte zu gewinnen;

• Besonderheiten des eigenen Lernens zuerkennen und zu berücksichtigen;

• eigene pädagogische Fähigkeiten zuentfalten;

• Grenzen anzunehmen;• Fähigkeit zur rationalen Selbststeuerung

und Sensibilität auf der Basiswissenschaftlicher Erkenntnissezunehmend auszuprägen;

• sich eigener Handlungsnormen und-gewohnheiten bewusst zu werden, dieseim Handeln zu erproben undgegebenenfalls zu verändern sowie

• am Lebensentwurf mit Blick auf eigeneErwartungen, Berufsperspektiven undZukunftsbilder zu arbeiten.

Sozialkompetenz schließt ein,• Fähigkeiten zu erwerben, mit anderen zu

kommunizieren und soziale Beziehungeneinzugehen;

• pädagogisches Handeln imgesellschaftlichen und politischen Bereichauszubilden;

• Fähigkeit und Bereitschaft zu entwickeln,sich auf die psychischen Besonderheitenanderer Menschen einzustellen und damitverantwortungsbewusst umzugehen;

• Fähigkeiten und Einstellungen zuminterkulturellen Handeln auszubilden und

• Selbstbeherrschung undFrustrationstoleranz auszuprägen undKonflikte konstruktiv zu bewältigen.

1.2 Didaktische Anforderungen anden Unterricht im FachErziehungswissenschaft

Ziele und Inhalte des Faches, insbesonderedie Erschließung und der Umgang mitErziehungswirklichkeit, stellen besonderedidaktische Anforderungen an denUnterricht.Der Unterricht geht vonErziehungswirklichkeit aus, durchdringt siemithilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse,stellt fundiertes Handlungswissen bereit undführt zur Erziehungswirklichkeit zurück.Diese Auseinandersetzung istgekennzeichnet durch direkte undvermittelte Begegnung mitErziehungswirklichkeit, ihre Reflexion undMitgestaltung.Daraus resultieren folgende Gruppen vonTätigkeiten, die im Unterricht angeeignetwerden müssen:• wahrnehmen, erkennen und darstellen,• deuten, analysieren und erklären,• urteilen, entscheiden und werten,• planen, simulieren und handeln.

Um die Schülerinnen und Schüler zureflektiertem pädagogischem Denken undHandeln zu führen, müssen dieseHandlungsfolgen zum durchgängigenStrukturierungsprinzip für den Unterrichtwerden. Fragen der Erziehungspraxis sindAusgangspunkt für die Auseinandersetzungmit geeigneten Theorien, die ihrerseitswieder auf konkreteProbleme zurückgeführt werden. Dabei sind

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stets der fachübergreifende Charakter unddie Komplexität desUnterrichtsgegenstandes zuberücksichtigen.

1.2.1 Aneignen und Anwendenwissenschaftlicher Methodenzur Auseinandersetzung mitErziehungswirklichkeit

Um den Anforderungen des Faches zugenügen und zugleich einen Beitrag zurAusbildung von Studierfähigkeit undMethodenkompetenz zu leisten, werden dieVermittlung und Aneignung folgenderMethoden empfohlen:• Beobachtungen, Befragungen, Ent-

wickeln und Auswerten von Fragebogen,Interviews, Experimenten;

• Auswerten von statistischen undaudiovisuellen Materialien, Arbeit mitFallstudien und Biografien, Auswertenvon Fachliteratur;

• Arbeit mit Ganzschriften, Einsatz vonNachschlagewerken sowie Print- undelektronischen Medien;

• unterschiedliche Methoden derTextarbeit, beispielsweise systematischesLesen, Strukturieren und Aufbereiten vonTexten, Thesenbildung, hermeneutischeQuellenarbeit;

• Hypothesenbildung und Erarbeiten vonModellen und Erklärungsansätzen;

• pro - contra - Diskussionen,Podiumsdiskussionen, Planspiele,Hearings etc. als handlungsorientiertesAuseinandersetzen mit Theorien;

• theoriegestützte Bewertung vonArgumenten und Theorien;

• Präsentieren von Arbeitsergebnissensowie

• Anfertigen von Protokollen undReferaten.

Die genannten Methoden sind entsprechendden konkreten Bedingungen undErfordernissen des Unterrichts im FachErziehungswissenschaft zu ergänzen.

1.2.2 Problem- undhandlungsorientiertesAuseinandersetzen mitErziehungswirklichkeit

Das selbstständige Analysieren vonErziehungssituationen und die Suche nachtheoretischen Positionen und Modellen zurErklärung sowie Beurteilung erzieherischerSituationen dienen in besonderem Maße derEntwicklung theoretisch reflektiertenpädagogischen Denkens und Handelns.Der Einsatz unterschiedlicherwissenschaftlicher Methoden zur weitgehendselbstständigen Gewinnung vonInformationen über Erziehungswirklichkeit,deren bewusste Verarbeitung und dieDarstellung der erreichten Erkenntnissetragen zur Ausbildung von Kompetenzenpädagogischen Handelns bei und sichernzugleich die Entwicklung derStudierfähigkeit. Das Erkennen undselbstständige Lösen von Problemen, wiesie aus der Erziehungswirklichkeiterwachsen, erhöhen die Motivation und dasEngagement für pädagogisches Denken undHandeln.Dabei erhalten Möglichkeiten der Erkundungvor Ort und die Durchführung von Praktika inpädagogischen Handlungsfeldern einebesondere Bedeutung.

1.2.3 Biografisches und regionalesLernen zur Auseinandersetzungmit Erziehungswirklichkeit

Ein wesentlicher Ansatzpunkt für diebewusste Auseinandersetzung mitErziehungswirklichkeit ist die Einbeziehungder eigenen Entwicklung und Lerntätigkeit.Ein besseres Verständnis der eigenenGenese trägt wesentlich zurIdentitätsfindung bei, erleichtert die Suchenach einer Perspektive. Die persönlicheBetroffenheit bei einem solchen Vorgehenerhöht zugleich die Motivation für einetiefgründige Auseinandersetzung mit denaufgeworfenen pädagogischenFragestellungen.Dabei sollen die Schülerinnen und Schülerimmer die Möglichkeit haben, selbst zuentscheiden, ob sie ihre persönlicheSituation in die Diskussion einbringenwollen.

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Ein weiterer Ansatzpunkt sind regionaleGegebenheiten und Probleme. Inbesonderem Maße gilt das, wenn dieSchülerinnen und Schüler bei derProblemlösung Verantwortung übernehmenkönnen (vgl. beispielsweiseProjektvorschläge im Rahmen derEntwicklung der eigenen Schule, der Arbeitvon Jugendclubs u. a., auch alsZukunftswerkstatt gestaltet).

1.2.4 Ausbilden pädagogischerKompetenzen durch diebewusste Förderung vonFähigkeiten der Kommunikationund Kooperation

Ein wesentlicher Ansatz zur Ausbildung dervorgesehenen Kompetenzen ist diebewusste Förderung von Kommunikations-und Kooperationsfähigkeiten. Dabei kommtes insbesondere darauf an, dass sich dieSchülerinnen und Schüler Strategien zurKonfliktlösung und zur partner- undthemenzentrierten Kommunikationaneignen. Ausgehend von der Situation inder Lerngruppe sind in jedem Schulhalbjahrgezielt Probleme der weiteren Entwicklungder Kommunikations- undKooperationsfähigkeiten zu berücksichtigen.

1.2.5 Ausprägen pädagogischerKompetenzen auf derGrundlage interdisziplinärenVorgehens

Analyse und Beurteilung vonErziehungswirklichkeit verlangen zwingenddie Einbeziehung von Erklärungsmodellenaus der Soziologie, der Psychologie undanderen Wissenschaften. Problem- undprojektorientierte Vorgehensweisen sichernein fachübergreifendes bzw.fächerverbindendes Vorgehen. Bedeutsamist dabei, jeweils von einer spezifischpädagogischen Fragestellung auszugehen.Im berufsorientierten SchwerpunktSozialwesen erhält das FachErziehungswissenschaft zusätzlich das Ziel,verstärkte Berufsorientierung auf Feldernpädagogischen und sozialen Handelns zu

leisten. Das führt zu einer Akzentuierung derZielstellung, sich vertiefte Allgemeinbildunganzueignen, allgemeine Hochschulreife zuerreichen und dabei sich beruflich zuorientieren.

1.3 Zur Abgrenzung von Grund-und Leistungskursen

Grund- und Leistungskurse repräsentierenunterschiedliche Lernniveaus dergymnasialen Oberstufe unter dem Aspekteiner wissenschaftspropädeutischenAusbildung. Im FachErziehungswissenschaft ist das mit derAusbildung pädagogi-scher Handlungsfähigkeit verbunden.Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, inbesonderem Maße vonErziehungswirklichkeit auszugehen, sie zuerfassen und zu reflektieren, diese mithilfevon wissenschaftlichen Erklärungsmodellenund Theorien zu beurteilen, pädagogischesHandeln zu planen, zu realisieren und zuevaluieren.Es ist allerdings keineswegs sinnvoll, zweiverschiedene Rahmenlehrplansequenzen zuformulieren, weil viele derDifferenzierungsmöglichkeiten dannmehrfach wiederholt werden müssten.Grundkurse repräsentieren das Lernniveauder gymnasialen Oberstufe unter demAspekt einer grundlegendenwissenschaftspropädeutischen Ausbildung.Dazu ist verbindlich zu berücksichtigen:• pädagogisches Handeln in seiner

Komplexität und seinen konstitutivenOperationen zu begreifen und sichgrundlegende pädagogische Fähigkeitenanzueignen;

• ausgewählte grundlegende Theorienund Erklärungsmodelle derErziehungswissenschaft zur Analyse undBeurteilung von pädagogischenPhänomenen und Auffassungen sichanzueignen;

• ausgewählte Arbeitsmethoden derErziehungswissenschaft kennen zulernen und in der Durchführung kleinerProjekte und mehrtägiger Praktikaanzuwenden sowie

• wesentliche Zusammenhänge inErziehung, Sozialisation undmenschlicher Entwicklung sowie

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Lernprozessen zu begreifen und fürpädagogische Entscheidungenanzuwenden.

Für das Verhältnis von Verbindlichkeitund Offenheit gilt:In den einzelnen Kursthemen sind alleverbindlichen Themen zu behandeln. Beiden Zugängen und exemplarischenGegenständen sind eine Konzentration undAuswahl notwendig, wobei jeweils mehrereErklärungsmodelle bzw. theoretischeAnsätze zu beachten sind.Leistungskurse repräsentieren dasLernniveau der gymnasialen Oberstufe unterdem Aspekt einer exemplarisch vertieftenwissenschaftspropädeutischen Ausbildung.Dazu ist verbindlich zu berücksichtigen:• pädagogisches Handeln in seiner

Komplexität und seinen konstitutivenOperationen zu erfassen und sichgrundlegende pädagogische Fähigkeitenanzueignen;

• systematisch mit verschiedenenTheorien und Erklärungsmodellen derErziehungswissenschaft zur Analyse undBeurteilung pädagogischer Phänomeneund Auffassungen sich auseinander zusetzen und sie zu vergleichen, um dieKomplexität und den Aspektreichtumpädagogischen Geschehens zubegreifen; dabei ist eine Abgrenzung zurSichtweise von Psychologie undPolitischer Bildung zu sichern;

• verstärkt wissenschaftliche Methodender Informationsbeschaffung, derempirischen Arbeit (einschließlich der

Nutzung elementarer statistischerVerfahren) und der Präsentation vonUntersuchungsergebnissen sichanzueignen und sie mehrfach zumselbstständigen Durchdringen vonErziehungswirklichkeit anzuwenden sowieihre Anwendung kritisch zu reflektieren,wozu verstärkt entsprechende Formenselbst-ständiger Arbeit wie Referate,Facharbeiten, Recherchen, Projekte undmehrtägige Praktika einzusetzen sind;

• die Fähigkeit zu erwerben, pädagogi-sche Konzepte und Programmetheoretisch begründet zu evaluieren undeigenes pädagogisches Handelnvorzuplanen sowie

• das Wissen über EinsatzbereicheerziehungswissenschaftlicherKenntnisse zu vertiefen.

Für das Verhältnis von Verbindlichkeitund Offenheit gilt:Auf der Basis der verbindlichen Themen sindunterschiedliche Zugänge unddifferenzierte Gegenstände einzubeziehen,insbesondere unterschiedlicheErklärungsmodelle und Theorien alsGrundlage der Analyse und Beurteilung vonErziehungswirklichkeit zu nutzen. In derDarstellung der Kursthemen derSchulhalbjahre sind für diese vertiefteAuseinandersetzung jeweils inhaltlicheAkzente gesetzt.

2 Erziehungswissenschaft im berufsorientierten SchwerpunktSozialwesen

Im folgenden Text sind die diese Zielstellungbetreffenden Aussagen kursivhervorgehoben:Im Rahmen der allgemeinen Anforderungenzur Berufsorientierung in der gymnasialenOberstufe (ohne berufsorientiertenSchwerpunkt) können diese Hinweise alsAnregung dienen.Spezifisches Ziel des FachesErziehungswissenschaft imberufsorientierten Schwerpunkt Sozialwesenist es, sich vertiefte Allgemeinbildung

anzueignen sowie die allgemeineHochschulreife zu erreichen und dabei eineBerufsorientierung auf Felderpädagogischen und sozialen Handelns zuleisten. Das erfordert eine enge Verbindungvon fachlichem Wissen und Können mit demErleben eigenverantwortlichen sozialenHandelns zur Ausbildung entsprechenderHandlungskompetenzen.Das Erreichen dieser Zielstellung ist durchein koordiniertes Zusammenwirken mit dem

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Fach Psychologie bzw. Recht zu sichern,indem in schulinternen Curricula diejeweiligen Kurskombinationeneigenverantwortlich geplant werden. Dievorliegenden Pläne geben dazu eineausreichende Grundlage. BesonderesGewicht erhalten dabei auchfachübergreifende bzw. fächerverbindendeVorgehensweisen (vgl. Nummer 4.2).

Das Fach Erziehungswissenschaft imberufsorientierten Schwerpunkt stützt sichdeshalb auf die gleichen verbindlichenThemen; es wurden nur einzelne möglicheZugänge und exemplarischeGegenstände hervorgehoben, die inbesonderem Maße dafür geeignet sind, dieallgemein bildenden Aufgaben mitBerufsorientierung zu verbinden. EinigeProjektangebote eignen sich insbesonderefür die Schülerinnen und Schüler in diesemSchwerpunkt.

Da das Fach Erziehungswissenschaftohnehin in starkem Maße auf dieUnterstützung der Entfaltung derPersönlichkeit in sozialer Verantwortung(vgl. Nummer 1) orientiert ist, gelten imberufsorientierten Schwerpunkt auch keinegrundsätzlich andersartigen didaktischenund methodischen Orientierungen. Aus derAkzentuierung der Zielstellungen ergebensich lediglich Verstärkungen einzelnerAspekte des didaktischen Konzepts desFaches.

Die Berufsorientierung zielt darauf,mögliche Berufsfelder sozialer underzieherischer Arbeit sowie entsprechendeStudiengänge der Fachhoch- undHochschulen kennen zu lernen und sobegründete Berufsentscheidungen zuunterstützen. Dabei gibt der vorliegendeRahmenlehrplan eine breite Palette vonmöglichen Zugängen, unterschiedlichsteArbeitsfelder und Institutionen in dieBetrachtung einzubeziehen: seien esunterschiedliche Erziehungseinrichtungenvon Kindern und Jugendlichen,Freizeiteinrichtungen, Institutionen derAltenpflege, aber auch sonderpädagogischeEinrichtungen, Frauenhäuser, Bürgerbüros,Ausländerberatungen,Schuldnerberatungen, Suchtberatungen,Strafvollzug u.a. Besonderes Anliegen muss

es dabei aber auch sein zu verstehen, dassberufliche und soziale Tätigkeit in allenBerufs- und Lebensfeldern immer auch mitMenschenführung verbunden ist und damitpädagogischen Charakter erhält.In diesem Sinne kommt es darauf an, imRahmen des theoretisch begründetenEindringens in Erziehungsprozesse, ihrerWahrnehmung, Analyse und Erklärung,Beurteilung und Wertung, ihrer Planung undAusführung explizit auch in besonderemMaße die Tätigkeit des Erziehers, despädagogisch und sozial Handelnden zubeleuchten.Ziel der Berufsorientierung im Rahmendes Unterrichts im FachErziehungswissenschaft muss esinsbesondere sein,• sich grundlegende Kenntnisse über

unterschiedliche Berufsfelder sozialenund pädagogischen Handelns, überStrukturen und Entwicklungstendenzenam Arbeitsmarkt (z.B. Entwicklung desSozialmanagements), über Bedingungenund Strategien der Verwertung eigenerQualifikationen sowie über Möglichkeitender verantwortlichen Mitwirkung an derGe-staltung vorhandener Arbeitsbedingungenanzueignen;

• Sensibilität für den sozialen Umgangmit Menschen unterschiedlichen Alters,unterschiedlichen Entwicklungsstandsund -möglichkeiten, unterschiedlichsternationaler und kultureller Herkunft zuerwerben und so Motivationen für einensozialen Beruf und entsprechendeberufliche Handlungsfelder anzubahnen;

• sich im selbstverantwortlichen sozialenund erzieherischen Handeln zuerproben. Das schließt in besonderemMaße ein, berufliche Einstellungendurch das Planen, Entwickeln undReflektieren pädagogischen Handelnsunter Nutzung fachwissenschaftlicherErklärungsmuster und Theorien derErziehungswissenschaft und Psychologiezu fördern bzw. zu überprüfen.

Besondere Anforderungen erwachsen da-raus für die Gestaltunghandlungsorientierten Vorgehens, das inhohem Maße die Nutzungfachwissenschaftlicher Methoden undArbeitsweisen einschließt. Die qualifizierteArbeit mit Fallstudien und Systemanalysen

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erhält dabei besonderes Gewicht (vgl.Nummer 4.1).

Orientierung auf Berufs- und Arbeitsfelderpädagogischer und sozialer Tätigkeit mussin besonderem Maße mit der Ausbildungvertiefter sozialer Kompetenzen - wieEinfühlungsvermögen, Anteilnahme,Selbstbeherrschung undFrustrationstoleranz - verbunden sein. Dazusoll im Rahmen des gesamtenBildungsganges - in Kooperation mitanderen Fächern - auch gezieltes Trainingvon Kommunikation und sozialem Handelnin geschlossenen zeitlichen Etappenorganisiert werden.Um der Wechselhaftigkeit und dem Wandelsozialen Umgangs gerecht zu werden, isteine stabile personale Identität desErziehers oder anderer pädagogischHandelnder Grundvoraussetzung. DerUnterricht im berufsorientierten SchwerpunktSozialwesen insgesamt muss zur Entfaltungund Sicherung des Selbstkonzepts einenwichtigen Beitrag leisten. Dazu gehört imFach Erziehungswissenschaft insbesondereauch, sich mit eigenen Berufserwartungenauseinander zu setzen und ein Konzeptseiner eigenen �Berufsrolle� zu finden.Die Sicherung der Einheit vonWissenschafts- und Handlungspropädeutikmit erweiterter Orientierung auf Arbeits- undBerufsfelder pädagogischen und sozialenHandelns verlangt in besonderem Maße, dieAneignung von Wissen und Können mit dem

Erleben eigenverantwortlichen Handelnsorganisch zu verbinden.Dazu sind insbesondere die folgendenmethodischen Möglichkeiten zuempfehlen:• Realisierung von Praktika

(Informationspraktikum in Schulhalbjahr11/II und ein daran anknüpfendeszweiwöchiges Hospitationspraktikum inSchulhalbjahr 12/I) in unterschiedlichenBerufsfeldern pädagogischer und sozialerTätigkeit;

• Durchführung von Exkursionen inentsprechenden Einrichtungen derArbeitswelt;

• Einbeziehung von Experten ausunterschiedlichen pädagogischen undsozialen Berufsfeldern in den Unterricht;

• Planung von Projekten bzw. auchZukunftswerkstätten mit Einrichtungender sozialen und pädagogischenTätigkeit;

• Einbeziehung von Erkundungen undBefragungen in unterschiedlichenArbeitsfeldern;

• kritische Reflexion derPraxiserfahrungen auf der Grundlagewissenschaftlicher Erkenntnisse undArbeitsweisen derErziehungswissenschaft und Psychologie.

3 Lerninhalte, Themen, Gegenstände

3.1 Schulhalbjahr 11/I

Das Schulhalbjahr 11/I dient der Einführungin das Fach Erziehungswissenschaft, indemdas Wesen von Erziehung herausgearbeitetwird und die Möglichkeit sowie dieNotwendigkeit von Erziehung zuuntersuchen sind. Damit sollen an zentralenFragen der Erziehung grundlegendeinhaltliche und methodische Kompetenzenerworben werden.Ziel dieses einführenden Kurses "Erziehung- ein spezifischer, notwendiger Prozess"ist es, die Besonderheiten erzieherischenHandelns gegenüber anderen Arten

menschlichen Handelns herauszuarbeiten,indem konkrete (reale, abgebildete bzw.reflektierte) Erziehungssituationenanalysiert werden. In der Reflexion vonErziehungssituationen aus pädagogischerPerspektive, in ihrer Beurteilung ausaxiologischer, technologischer undemotional-affektiver Sicht, der Erörterungvon Erziehungszielen und Erziehungsmittelnwerden grundlegende Kenntnisse sichangeeignet und erste Fähigkeiten imDurchdringen von Erziehungswirklichkeitangebahnt. Dazu gehören u.a. Fähigkeitenim Wahrnehmen, Erkennen und Darstellen,im Deuten, Analysieren und Erklären, imUrteilen, Entscheiden und Werten, im

Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

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Planen und Simulieren vonErziehungswirklichkeit sowie imerzieherischen Handeln. Durch Sicherungeiner ausreichenden Breite vonunterschiedlichen Erziehungsfeldern, wobeiauch historische Erziehungsszenen undsolche aus fremden Kulturkreiseneinbezogen werden können, wird der Blickauf die Komplexität erzieherischenGeschehens gelenkt und der Prozess derschrittweisen Herausbildung desErziehungsbegriffs unterstützt.Im berufsorientierten Schwerpunkt bietetsich als möglicher Zugang insbesondere dieBetrachtung der Erziehung als professionelleTätigkeit an, wobei in besonderem Maße aufinstitutionelle Aspekte der Erziehungeinzugehen ist.

Im Weiteren werden wesentlicheanthropologische Grundlagen gelegt, indeman ausgewählten Fallbeispielen dieErziehungsbedürftigkeit undErziehbarkeit des Menschenherausgearbeitet und Folgen fehlenderErziehung diskutiert werden.Im berufsorientierten Schwerpunkt ist dieUntersuchung des Bedingungsfeldes derErziehung in Kindertagesstätten eingeeignetes Mittel, mit dem die Sicht auf einwichtiges Berufsfeld erschlossen werdenkann.Die Bestimmung des Wesens von Erziehungwird weiter vertieft, indem diese als einProzess der Kommunikation undInteraktion untersucht wird. ZentraleAnliegen können dabei die Betrachtung derErzieherpersönlichkeit, die Erörterung derDialektik von Zwang und Freiheit in der

Erziehung am Beispiel der Autorität sein. Mitder Betrachtung von Modellvorstellungenzum pädagogischen Verhältnis, der Analyseunterschiedlicher Erziehungsstile inErziehungssituationen und der Betrachtungvon Qualität und Stil der Kommunikationkönnen wesentliche Grundlagen geschaffen,erzieherische Situationen und eigeneErziehungserfahrungen begründet und damitzunehmend objektiv und distanziert bewertetwerden. In diesem Rahmen kann dieUntersuchung von Erziehungsprozessen inGruppen Bedeutung erlangen, womit einBeitrag zur Befähigung zu angemessenerInteraktion und Kommunikation erbrachtwird.

Im berufsorientierten Schwerpunkt könneninsbesondere die Funktion und die Methodikdes Gruppenleiters ein geeigneterUnterrichtsgegenstand sein.

Die Lerninhalte sind thematisch so angelegt,dass in starkem Maßehandlungsorientiertes Vorgehenermöglicht und pädagogischeHandlungspropädeutik in den Mittelpunktgestellt wird. Diesem Ziel dienen auch dieVorschläge zu möglichen Projekten.Zugleich wirdwissenschaftspropädeutisches Vorgehennotwendig, um Erziehungswirklichkeit aufder Grundlage wissenschaftlicherErklärungsansätze und Modelle zuanalysieren und zu beurteilen. In diesemProzess ist die bewusste Aneignungmethodischer und sozialer Kompetenzwesentlicher Bestandteil.

11/I: Erziehung - ein spezifischer, notwendiger Prozess

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

BesonderheitenerzieherischenHandelns

• Erziehungssituationen/Dimen-sionen erzieherischenHandelns

• Erziehung � historisch,interkulturell

• Erziehung � professionell

• Erziehungsbegriff• Erziehungsziele• Erziehungsmittel• Historische Erziehungsszenen• Erziehung in fremden Kultur-

kreisen• Institutionelle Erziehung

• Analyse von Erziehungssituatio-nen in Kindertagesstätten

• Vorstellungen verschiedenerGenerationen von Erziehung

• Spielzeug im historischen Blick• Erziehung - interkulturell gese-

hen• Reflexion von Erziehungssitua-

tionen in sozialpädagogischenEinrichtungen

Notwendigkeit,Möglichkeiten undGrenzen derErziehung

• Anthropologische Grundlagender Erziehung und ihrepädagogischenKonsequenzen

• Ursachen und Folgenfehlender, unzulänglicher undmisslingender Erziehung

• Bedingungen der Erziehung

• natur- und sozialwissenschaft-liche Erkenntnisse zurErziehbarkeit undErziehungsbedürftigkeit

• Hospitalismus, Verwilderung,sozial abweichendes Verhalten

• das Bedingungsfeld derErziehung am Beispiel derKindertagesstätte

• begünstigende und einschrän-kende Bedingungsfaktoren

• Ursachen und Folgenfehlgeschlagener Erziehung

• Analyse von Verhaltensweisenvon Kindern und Jugendlichen

Vorläufiger Rahm

enlehrplan Erziehungswissenschaft

Gym

nasiale Oberstufe

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zu 11/I: Erziehung - ein spezifischer, notwendiger Prozess

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

Erziehung - ein Prozess derKommunikation undInteraktion

• Erzieherpersönlichkeit

• pädagogisches Verhältnis • Erziehungsstile

• Qualitäten / Stile derKommunikation

• Erziehung in Gruppen

• Erzieherrolle in derEntwicklung / Autorität alspädagogisches Problem

• Modellvorstellungen (Nohl,Rousseau, Makarenko, Buber)

• Konzepte von Lewin, Tausch/Tausch...

• Grundaxiome derKommunikation (Watzlawicku.a., Schulz v. Thun)

• Themenzentrierte Interaktion(R. Cohn)

• Gruppenleiter

• Analyse vonKommunikationssituationen(digital, analog, Sachinhalt,Selbstoffenbarung,Beziehung, Appell)

• Analyse von Verhalten inGruppen(Kindertagesstätten bzw.Freizeitgruppen)

• Gruppenaktionen - z.B.Gestaltung eines Festes

• Übernahme vonPatenschaften

Vorläufiger Rahm

enlehrplan Erziehungswissenschaft

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Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

15

3.2 Schulhalbjahr 11/II

Mit dem Thema "Erziehung - ein Beitragzur Entwicklung" werden Grundlagen fürdie Betrachtung der pädagogischenFörderung menschlicher Entwicklung gelegt.Ausgangspunkt soll die Betrachtung vonpädagogischen Konsequenzen aus demWirken der Entwicklungsfaktoren(Anlagen, Umwelt sowie Selbstbestimmungim Prozess der Entwicklung) sein, wozuunterschiedliche pädagogischeBetrachtungsweisen und Positionenherangezogen werden können, um dieRelation zwischen pädagogischemRealismus, Optimismus und Pessimismuszu erörtern. Ein konkreter Gegenstand derAuseinandersetzung zu dieser Frage könnteder pädagogische Umgang mit Intelligenzund Begabung, der Erziehung zur Kreativitätsein.

Auf dieser Grundlage sollen grundlegendeProbleme der Erziehung in ausgewähltenPhasen der Entwicklung des Menschenvon Zeugung bis Jugendalter sein. Es wird inAbstimmung mit anderen Schulhalbjahren(insbesondere auch 12/II) daraufankommen, eine solche Konzentration aufwesentliche Entwicklungsetappenvorzunehmen, sodass im Verlauf desgesamten Kurses wesentliche Fragen derErziehung in allen menschlichenEntwicklungsetappen angesprochen werden.Konkreter Gegenstand derAuseinandersetzung sind ausgewählte,grundlegende pädagogische Fragen derjeweiligen Entwicklungsetappe, sodassdamit auch unterschiedliche Sphärenmenschlicher Entwicklung wie körperliche,geistige, sprachliche, moralischeEntwicklung zum Tragen kommen.Methoden biografischen Lernens undausgewählte Probleme können dieAuseinandersetzung mit dem Gegen-stand wesentlich bereichern. Diepädagogische Perspektive ist dabeiinsbesondere darauf gerichtet, den

Zusammenhang der Wirkung derEntwicklungsfaktoren und von Reifung undEntwicklung weiter zu erhellen und zukonkretisieren.Im berufsorientierten Schwerpunkt kann imSchulkindalter das Berufsbild einer Lehrkraftin der Grundschule ein geeigneterUnterrichtsgegenstand sein, wobeiinsbesondere auch die Ganztagsbetreuungein wichtiger Aspekt der Betrachtungprofessioneller Erziehungstätigkeit ist. BeiBehandlung des Jugendalters wird esmöglich, professionelle Erziehung in derJugendarbeit zu betrachten.

Das verbindliche Thema �Erziehung untererschwerten Bedingungen� kann dazudienen, einerseits Behinderung alsLebenserschwerung zu erkennen und einenersten Einblick in Möglichkeiten derspezifischen Förderung zu erhalten.Andererseits ist es möglich, dieVerhaltensstörung als pädagogischesProblem zu bearbeiten.Im berufsorientierten Schwerpunkt ergibtsich dann die Möglichkeit, Berufsbilderdieses Bereichs (Sonderpädagoge,Heilpädagoge, Logopäde u.a.) aufzugreifen.

Bei der Einführung von Profilkursenbesteht die Vertiefung der angestrebtenAllgemeinbildung insbesondere in einerverstärkten methodischen Befähigung sowiein einer inhaltlichen Erweiterung derSichtweisen, indem beispielsweise die Zahlder einbezogenen Entwicklungsetappenerweitert wird, weitere pädagogischeProblemstellungen und Sphärenmenschlicher Entwicklung in der jeweiligenEtappe betrachtet werden.

Insbesondere muss es aber gelingen, dieselbstständige individuelle und kooperative,theoretisch begründete Auseinandersetzungmit Falldarstellungen und eigenenErfahrungen menschlicher Entwicklung zufördern.

.

11/II: Erziehung - ein Beitrag zur Entwicklung

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

PädagogischeKonsequenzen desWirkens vonEntwicklungsfaktoren

• Zusammenwirken von Anlagen,Umwelt und Selbstbestimmung beider Entwicklung

• pädagogischer Realismus,Optimismus und Pessimismus

• pädagogischer Umgang mitIntelligenz, Begabung undKreativität

• Analyse von historischenErziehungsauffassungen

• Analyse von Tests derBegabung, derEinstellungseignung

Erziehung inausgewählten Phasender Entwicklung

• Einflüsse auf vorgeburtlicheEntwicklung

• Problem desBindungsverhaltens

• Reinlichkeitserziehung• Spracherziehung und Sprach-

entwicklung• pädagogische Bedeutung des

kindlichen Spiels• Formen der Tagesbetreuung• Pädagogisches Problem der

Schulreife, -bereitschaft• pädagogische Antworten auf

Schwierigkeiten desSchulanfängers

• pädagogische Antworten aufLernstörungen, Schulver-sagen u.a. Auswirkungen vonStressfaktoren

• Grundschullehrer/-in,Erzieher/-in und/oder Lehrer/-in

• Analyse von Erziehungs-auffassungen von jungenEltern und Älteren

• Betreuung von Kindern infamilienergänzenden und�ersetzendenEinrichtungen

• Veränderung von Krippen

• Begegnung mitEntscheidungsträgern derSchulaufnahme

• Vertrautmachen mitGrundschulkonzepten

• Analyse derGruppenbildung zuBeginn der Schulzeit

• Organisationsform Hort

Vorläufiger Rahm

enlehrplan Erziehunghswissenschaft

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nasiale Oberstufe

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zu 11/II: Erziehung - ein Beitrag zur EntwicklungThemen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projektezu: Erziehung inausgewählten Phasen derEntwicklung

• Entwicklung und Erziehung imJugendalter

• Entwicklungsaufgaben desJugendalters

• Interessen und BedürfnisseJugendlicher undKonsequenzen für Schule undJugendarbeit

• Jugendszenen, Peer-groups,Banden, Cliquen � Rückzugaus der Erziehung?

• Professionalität in der Jugend-arbeit

• Pädagogische AntwortenaufgeschlechtsspezifischeInteressen,Gesellungsorte und �formen

• Probleme der IntegrationausländischerJugendlicher in Schuleund Jugendarbeit,Antworten aufaggressives Verhalten

• Vergleich verschiedenerKonzepte derJugendarbeit

Erziehung unter erschwertenBedingungen

• Behinderung alsLebenserschwerung

• Verhaltensstörung als pä-dagogisches Problem

• Notwendigkeit besonderer Er-ziehungs- und Fördermaßnah-men bei Behinderungen

• Aufgaben der Sonderpädago-gik (Früherkennung, Frühför-derung, Rehabilitation, Inte-gration)

• Überblick über Berufsbilder(Sonderpädagoge, Heilpäda-goge, Logopäde, Heilerzie-hungshelfer...)

• Ursachen,Erscheinungsformen vonVerhaltensstörungen

• Maßnahmen zur Vorbeugungund Behandlung vonVerhaltensstörungen

• Beobachtungen inFördereinrichtungen bzw.Institutionen derIntegration

• Besuch vonBeratungsstellen

• Beobachtungen beiHeimunterbringungen

Vorläufiger Rahm

enlehrplan Erziehungswissenschaft

Gym

nasiale Oberstufe

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Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

18

3.3 Schulhalbjahr 12/I

Im Thema "Erziehung - ein dynamischerProzess der Verhaltensänderung� ist derZusammenhang von Erziehung, Lernenund menschlicher Entwicklung vertieftund theoretisch begründet zu untersuchen.Stand im Schulhalbjahr 11/II die konkreteerzieherische Vorgehensweise bei derLösung anstehender Probleme imMittelpunkt, so erfolgt in diesemKurshalbjahr gewissermaßen eineSystematisierung erzieherischerVorgehensweisen, indem unterschiedlichetheoretische Erklärungsmodellemenschlicher Verhaltensänderung alsAusgangspunkt dienen.Bloßes Thematisieren von Entwicklungs-und Lerntheorien ist zu vermeiden, um somiteine pädagogische Perspektive bei derAnalyse und Erklärung vonEntwicklungsverläufen zu wahren. Dieeinbezogenen Theorien dienen vielmehrdazu, pädagogisches Handeln zu verstehenund zu erklären, aus axiologischer,technologischer und emotional-affektiverSicht zu beurteilen, weiterführendeserzieherisches Handeln zu planen und zubegründen.Ein wichtiger Akzent der inhaltlichen Aus-einandersetzung mit diesem Thema musssein, den Schülerinnen und Schülern in einersachlichen Objektivierung die Möglichkeit zugeben, auch den eigenen Lebensweg zureflektieren.Ausgangspunkt ist eine einführendeBetrachtung ausgewählterErklärungsmodelle der Entstehung undVeränderung menschlichen Verhaltens alsGrundlage der Entwicklung pädagogischerStrategien und Konsequenzen. Dienotwendige Auswahl ist so zu treffen, dassim Gesamtzusammenhang derJahrgangsstufen unterschiedlicheErklärungsmodelle und Theorienaufgegriffen werden.Im zweiten verbindlichen Thema steht dieErziehung als beabsichtigte Lernhilfe imMittelpunkt. Dabei sind aus pädagogischer

Perspektive unterschiedliche Lernformenund -situationen zu analysieren, wobei dasLernen in der Kursgruppe und in der Schuleinsgesamt ein wichtiger Bezugspunkt seinkann. Es kommt hier insbesondere daraufan, konkrete Lernsituationen mittelsunterschiedlicher Lerntheorien zu erklären,zu beurteilen und konkrete pädagogischeHandlungskonsequenzen abzuleiten.Im berufsorientierten Schwerpunkt sindinsbesondere Lehren und Lernen alspädagogische Aufgabe in unterschiedlicheninstitutionellen Rahmen undunterschiedlichen Altersgruppen eingeeigneter Zugang.Das dritte obligatorische Thema dient dazu,Konsequenzen für pädagogischeInterventionen bei gestörter Entwicklungzu ziehen und zu begründen. Dabei könnendie zunehmend zu beobachtendenVerhaltensauffälligkeiten von Kindern undJugendlichen zum Gegenstand derAuseinandersetzung werden. Derhandlungspropädeutische Ansatz istGrundlage der Planung notwendigenerzieherischen Handelns.Im berufsorientierten Schwerpunkt ist dieBetrachtung der Methoden dersozialpädagogischen Arbeit ein geeigneterZugang, der es ermöglicht, Einzelfallhilfe,Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeitdifferenzierter zu betrachten.Wissenschaftspropädeutisches Vorgehen istzu sichern, indemErfahrungsbeschreibungen mittheoretischen Erklärungsmodellenkonfrontiert und weitere fachspezifischeForschungsmethoden erörtert werden.

In den Leistungskursen beruht dieangestrebte Vertiefung der Allgemeinbildungin diesem Kursthema in der Sicht auf dieKomplexität der Entwicklungsprozesse,indem weitere andersartigeErklärungsansätze einbezogen werden.Wesentliches Mittel der inhaltlichen undmethodischen Vertiefung kann auch dieAuseinandersetzung mit Ganzschriften sein.

12/I: Erziehung - ein dynamischer Prozess der Verhaltensänderung

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

Erklärungsmodelle derEntstehung undVeränderung menschlichenVerhaltens im KontextpädagogischerKonsequenzen

• ausgewählte theoretischeModelle der Entstehung undVeränderung von Verhaltenund ihre erzieherischenKonsequenzen (z.B.tiefenpsychologische,lernpsychologische, kognitive,behavioristische Theorien)

• Entstehung der Libido (nachFreud) im Zusammenhangfördernder undeinschränkenderErziehungsbedingungen

• Entstehung psychischerStörungen im pädagogischenKontext

• Ermutigung als pädagogischesGrundprinzipindividualpsychologischerErziehung (nach Adler)

• Kind als aktives Wesen - zurpädagogischen Förderung ausder Sicht der kognitivenEntwicklungspsychologiePiagets

• Wie bin ich geworden, wiebin ich?

• Piaget im Kindergarten

Erziehung als beabsichtigteLernhilfe

• Lernformen und ihreBedeutung für Erziehung (z.B.klassisches und operantesKonditionieren, Modelllernen,Lernen durch Einsicht)

• Lehren und Lernen alspädagogische Aufgabe

• Lernen als Verstärkungslernen- pädagogisch genutzt?

• Lernen durch Einsicht - entde-ckendes, forschendes Lernen

• Lernen an Vorbildern• pädagogische Möglichkeiten

selbstbestimmten Lernens• Gehirngerechtes Lernen - eine

Alternative?

• Analyse eigenerLernprozesse (z.B.Lerntypen nach Vester)

• Lernen im Internet oderplanloses Surfen?

• Lernen lernen - aber wie?• Strafe muss sein - muss

Strafe sein?• Planung einer

Unterrichtssequenz oderFreizeitaktivität

Vorläufiger Rahm

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Gym

nasiale Oberstufe

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zu 12/I: Erziehung - ein dynamischer Prozess der Verhaltensänderung

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

Pädagogische Interventiongestörter Entwicklung

• Erscheinungsformen gestörterEntwicklung

• Modelle der Erklärung• erzieherische Maßnahmen zur

Vorbeugung und Hilfe

• Methoden sozialpädagogi-scher Arbeit

• zum pädagogischen Verständ-nis von aggressivem Verhalten

• pädagogische Konzepte füraggressive Kinder und Ju-gendliche

• Essstörungen - Hilferuf, Sucheund Protest

• Angst und Erzieherverhalten• Jugendkriminalität - hat

Erziehung versagt?• Schulverweigerung - eine

pädagogischeHerausforderung

• Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit,Gemeinwesenarbeit

• Jugendkriminalität in derRegion

• Besuch von betreutemWohnen, Pflegenesternu.a.

Vorläufiger Rahm

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Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

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3.4 Schulhalbjahr 12/II

Im Thema "Erziehung imSozialisationsprozess" wird zunehmenddie gesellschaftliche Dimension derErziehung in die reflexive Durchdringung vonErziehungswirklichkeit aufgenommen.Zugleich werden im Sinne der spiralförmigenAnordnung der Lerngegenstände durch diedrei obligatorischen Themen wesentlicheAbschnitte menschlicher Entwicklungnochmals zum Gegenstand der Betrachtung,wobei in Berücksichtigung desvorangegangenen Vorgehens durchausunterschiedliche Akzente gesetzt werdenkönnen. Erziehung wird als lebenslangerProzess der Sozialisation be-griffen.Erkenntnisse und Forschungsergebnisse,aber auch spezifische Forschungsmethodenaus den Sozialwissenschaften sind indiesem Kursthema aufzugreifen, ohne diepädagogische Perspektive der Reflexionaufzugeben. Gezielt ist die pädagogischeKompetenz in ihrer Komplexitätanzubahnen, Erziehungswirklichkeit unterpädagogischer Perspektive zu erfassen, siebegründet zu beurteilen,Handlungsmöglichkeiten aufzufinden, sietheoretisch gestützt zu prüfen und sich füreine zu entscheiden, pädagogischeHandlungen zu vollziehen, zu evaluieren undgegebenenfalls zu korrigieren. Zu Letzteremkönnten Projekte und mehrtägige Praktikaeine Möglichkeit geben.

Ein erstes verbindliches Thema greiftnochmals die Kindheit auf, wobei dieFamilie ein wichtiger Bezugspunkt ist. Einwesentlicher Betrachtungspunkt kann dasProblem der Kindheit im Wandel sein.Probleme der schichten- bzw.

geschlechtsspezifischen Sozialisation stellenweitere Zugänge dar.Ein zweites verbindliches Thema wendetsich dem Jugendalter zu, wobei im starkenMaße biografisches Lernen zu realisierenwäre. Ein Aspekt kann die Lebenslage derJugend in der Informationsgesellschaft mitihren Risiken sowie möglichenpädagogischen Interventionen sein. Durchdie Analyse eigener Lebensverläufe und dasBekanntmachen mit wesentlichenpsychologischen und soziologischenForschungsergebnissen wird ein Beitrag zurIdentitätsbildung geleistet.Im berufsorientierten Schwerpunkt bietet essich an, das Bildungssystem im Überblickals Zugang zu wählen und insbesondere dieChancengleichheit im Berufsbildungssystemzu betrachten.

Ein drittes verbindliches Thema wendet sichder Erziehung als lebenslangem Prozess zu,indem Fragen und Ansätze, Konzepte derErwachsenen- und Altenpädagogikaufgegriffen werden können.Für gezielte Berufsorientierung bieten sichhierbei Berufsbilder des Freizeitpädagogenbzw. Altenpflegers als exemplarischerGegenstand an.In Leistungskursen sind in diesemKursthema die vertiefte Betrachtunginsbesondere durch das Aufgreifen vonErgebnissen der psychologischen,soziologischen Forschung und die gezielteDiskussion von empirischen Methoden derSozialforschung anzuregen, womit stärkerauch eine methodologische Sicht aufErziehungswissenschaft einbezogen wird.Konzentrationspunkt ist die zunehmendkomplexe und möglichst selbstständigeReflexion von Erziehungswirklichkeit.

12/II: Erziehung im Sozialisationsprozess

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

Erziehung und kindlicheSozialisation

• Kindheit im Wandel als päda-gogische Herausforderung

• Familie als primäreErziehungs- undSozialisationsinstanz

• schichtenspezifischeSozialisation alspädagogisches Problem

• pädagogischer Umgang mitgeschlechtspezifischerSozialisation

• Begründung erzieherischenHandelns auf der BasisausgewählterSozialisationstheorien

• Familienerziehung

• Spiel im Sozialisationsprozess

• Medienerziehung in derKindheit

• soziale Schichtung undErziehung

• Koedukation

• �Pädagogik der Vielfalt� - eineAntwort auf geschlechtsspezi-fische Sozialisation

• Sozialisation anderer Kulturen

• Familie im Wandel• alte Väter - neue Väter

• Spielen und Spielzeug

• Computerspielwelten

• Typisch Mädchen - typischJunge?

Vorläufiger Rahm

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Gym

nasiale Oberstufe

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zu 12/II: Erziehung im Sozialisationsprozess

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

Erziehung und Sozialisationim Jugendalter

• Jugend heute - Chancen undRisiken

• Selbstfindung und Lebens-

entwurf • Jugendarbeit • das Bildungssystem im

Überblick

• pädagogische Bedeutsamkeitgesellschaftlicher Situationen

• Jugend und verantwortlicherUmgang mit Freiheit

• Generationskonflikt alspädagogisches Problem

• Umgang mitAblösungsprozessen

• Sozialisation in derGleichaltrigengruppe

• aktiver Umgang mit Medien• Chancengleichheit im

Berufsbildungssystem

• Funktion/Arbeitsweise derHeimerziehung

• Jugendstrafvollzug,Erziehungsberatung

• SuchtproblemeJugendlicher (Alkohol,Drogen)

• Sozialarbeit • Jugendarbeit in der Region• Jugendliche in Europa

Erziehung und Sozialisationim Erwachsenenalter

Möglichkeiten und Grenzen vonErziehung im Erwachsenenalter

• Erwachsenenpädagogik• Gerontagogik/Geragogik• Freizeitgesellschaft als

Erziehungsfaktor• Berufsbilder:

Freizeitpädagoge, Altenpfleger

• Leben im Alter in unsererRegion

• Berufsberatung undSeniorenakademie

Vorläufiger Rahm

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3.5 Schulhalbjahr 13/I

Das Schulhalbjahr 13/I wendet sich demThema �Ziele der Erziehung - Grundlagepädagogischen Denkens und Handelns�zu.Gegenstände werden damitgesellschaftliche Determinanten undBedingungen der Persönlichkeitsentwicklungin ihrem historischen Wandel. Standenbisher stärker die Entwicklung undSozialisation im objektiven und subjektivenSinn im Mittelpunkt, so betrachten dieseKursthemen den Menschen als Teil einerGesellschaft, der deren Normen und Zieleder Erziehung erfährt und reflektiert. Auf diese Weise werden Grundkenntnisse zuErziehungsprozessen, beginnend imSchulhalbjahr 11/I, aufgegriffen und invertiefender Betrachtung angewandt.Zugleich bestehen vielfältige inhaltlicheBeziehungen zu den im Thema "Erziehungim Sozialisationsprozess" gewonnenenErkenntnissen, wobei die Anknüpfung aneigenes Erfahren nicht unwesentlich ist.

Im ersten Thema werden Normen und Zieleder Erziehung in unterschiedlichenKontexten bearbeitet, indem unterschiedlicheMenschenbilder von theoretischen Ansätzenund Erziehungskonzepten "großer"Pädagogen herangezogen werden. Es wirddamit die Einsicht herausgebildet, dassNormen und Ziele konstitutive Elemente desErziehungsprozesses sind und demhistorischen Wandel im jeweiligengesellschaftlichen Kontext unterliegen. DieBetrachtung von Menschenbildernermöglicht es, in spiralförmigem VorgehenGrundannahmen unterschiedlichertheoretischer Erklärungsmodelle vonmenschlicher Entwicklung aufzugreifen undunter neuem Aspekt zu erweitern.Im berufsorientierten Schwerpunkt ist eingeeigneter exemplarischerUnterrichtsgegenstand, Erziehungsziele alsGrundlage pädagogischer Praxis, inunterschiedlichen Berufsfeldern zubetrachten, wobei es möglich ist,

unterschiedliche Konzepte vonSozialpädagogik/Sozialarbeit zu analysieren.Ein zweites Thema wendet sich alternativenpädagogischen Konzepten zu, wobei in derBetrachtung des historischen Wandels vonErziehung, in reformpädagogischenKonzepten und alternativen Schulmodellendie unterschiedliche Sicht auf den das Kindzu Erziehenden herausgearbeitet werdenkann. In starkem Maße wird dabei dieFähigkeit der Schülerinnen und Schülergefordert und gefördert, in der Analyseunterschiedlicher Texte und Darstellungen inihrem historischen Kontext relativ abstraktehistorische, soziologische und kulturelleCharakteristika zu erfassen. Darüber hinaussind die Schülerinnen und Schüleranzuregen, die Bedeutsamkeitpädagogischer Konzepte im persönlichenund gesellschaftlichen Kontext zureflektieren.

In Leistungskursen ist es die Komplexitätder Fragestellung zu Normen und Zielen derErziehung und den gesellschaftlichbedingten pädagogischen Konzepten,insbesondere durch das mögliche erneuteAufgreifen unterschiedlicher Konzepte undModelle unter neuer Fragestellung, die infrüheren Schulhalbjahren schon eingeführtwurde. Die Auseinandersetzung mitVorstellungen großer Pädagogen gibtzugleich die Möglichkeit, am Beispiel dieTheoriebildung in derErziehungswissenschaft zu thematisierenund grundlegende Richtungen(geisteswissenschaftliche, empirische,kritisch-emanzipatorischeErziehungswissenschaft usw.) zuverdeutlichen und so die methodologischeBetrachtung vom Schulhalbjahr 12/II zuvertiefen. Dabei kommt es für dieSchülerinnen und Schüler darauf an, anausgewählten Beispielen zu erkennen, dassjedes der unterschiedlichen Paradigmen inder Lage ist, bestimmte konkreteErziehungssituationen zu erklären bzw. zubeurteilen.

13/I Ziele der Erziehung - Grundlage pädagogischen Denkens und Handelns

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche Projekte

Normen und Ziele inunterschiedlichenhistorischen, politischen undkulturellenErziehungskontexten

• Wertewandel/Ursachen undErscheinungsformen

• Normen im Erziehungspro-zess

• Menschenbilder als Ziele derErziehung

• Vorstellungen großer Päda-

gogen

• Erziehung im Vergleichverschiedener Kulturen

• Grundannahmen unterschied-

licher Menschenbilder• Erziehungsziele als Grundlage

pädagogischer Praxis• Klassik (u. a. Rousseau,

Fichte, Humboldt, Marx),Aufklärungspädagogik(Campe), Erziehung vomKinde aus (Key)

• Erziehung imFernsehen

• Computer und

Vorstellung vonmenschlicherEntwicklung

• Analyse

unterschiedlicherKonzepte undArbeitsfelder derSozialpädagogik/Sozialarbeit

Alternative pädagogischeKonzepte

• Erziehung als Funktion derGesellschaft

• reformpädagogische Kon-

zepte • alternative Schulmodelle

• Erziehung imgesellschaftlichen Wandel(Antike, ständische Erziehung,Volksbildung u.a.)

• Konzepte von Montessori,Freinet, Petersen, Steiner, v.Hentig

• Summerhill, Waldorf-, Oden-wald-, Lichtwark-, Jenaplan-schule; Oberstufenkolleg u.a.

• Erprobung von Mon-

tessori-Material• Hospitation in einer

alternativen Schule• Zukunftswerkstatt zur

Profilierung dereigenen Schule

Vorläufiger Rahm

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3.6 Schulhalbjahr 13/II

Das abschließende Thema �Erziehung imgesellschaftlichen Wandel� gibtGelegenheit, die erworbenen Kenntnisseund Fähigkeiten des Durchdringens vonErziehungssituationen anzuwenden, umaktuelleProbleme der Erziehung und vorhandeneLösungsansätze zu diskutieren.

Das Schulhalbjahr dient dazu,Erziehungswissenschaft und pädagogischeAuffassungen als eine gesellschaftlicheGestaltungskraft, als eine in Entwicklungbefindliche Wissenschaft zu begreifen.Dabei wird es durch eine synthetisierendeBetrachtung einerseits möglich, schonaufgegriffene Gegenstände weiter zuvertiefen und zu festigen. Andererseits solldie Erziehungswissenschaft in ihreraktuellen Entwicklung zum Gegenstand derAuseinandersetzung werden.

Das erste verbindliche Thema �Erziehung inder Diskussion� kann durch eine kritischeAuseinandersetzung mit Pädagogik(beispielsweise Antipädagogik) und neuenBildungskonzepten und Zukunftsvisionenrealisiert werden.Im berufsorientierten Schwerpunkt sindunterschiedliche Ansätze dersozialpädagogischen Arbeit ein geeigneterZugang, wobei situationsorientierte bzw.erlebnispädagogische Ansätze in denMittelpunkt gestellt werden können. Einanderer exemplarischer Gegenstand kanndie Betrachtung der Erziehung als

Dienstleistung sein, wozu neue Berufsbilderanalysiert werden können.Das zweite verbindliche Thema�Multikulturelle Gesellschaft alsHerausforderung für Bildung undErziehung� ermöglicht, aktuelleFragestellungen - auch aus regionaler Sicht- aufzugreifen und zugleich den Horizont derBetrachtung wesentlich zu erweitern.Hauptziel ist dabei, die ausgebildetenpädagogischen Fähigkeiten zur Erfassung,Analyse, Beurteilung vonErziehungswirklichkeit undErziehungsauffassungen möglichst komplexund selbstständig einzusetzen.Eine spezifische Fragestellung können diepädagogische Profilbildung und das pä-dagogische Programm der eigenen Schulesein, um die erworbenen pädagogischenKompetenzen auch in der öffentlichenDiskussion wirksam werden zu lassen unddadurch zu bekräftigen.Im berufsorientierten Schwerpunkt kann alsgeeigneter Gegenstand die Integration vonAusländern und Aussiedlern insozialpädagogischen und sozialenEinrichtungen aufgegriffen werden.

In Leistungskursen erfolgt die vertiefendeBetrachtung in diesem Thema insbesonderedurch projektorientierte Untersuchungen zuden möglichen Zugängen. Die Komplexitätder Betrachtung wird insbesondere durchhohe Selbstständigkeit und das Anwendenunterschiedlicher Erklärungsmuster zumErfassen, Analysieren und Beurteilenpädagogischer Auffassungen gewahrt.

13/II Erziehung im gesellschaftlichen Wandel

Themen (verbindlich) Mögliche Zugänge Exemplarische Gegenstände Mögliche ProjekteErziehung in der Diskussion • Erziehung in der Kritik

• Bildungskonzepte undZukunftsvisionen alsLegitimationpädagogischer Aussagen

• Freizeitgesellschaft �Gesellschaft der Zukunft

• Ansätze der sozial-pädagogischen Arbeit

• Antipädagogik• Pädagogische Programme der

Gegenwart (Gesamtschulkonzept,Kleine Grundschule u.a.)

• Freizeit und Selbstentfaltung• Ansätze in verschiedenen

Arbeitsfeldern -situationsorientierter,erlebnispädagogischer Ansatz

• Erziehung als Dienstleistung

• Zukunftswerkstatt zurProfilierung der eigenenSchule

• Befragung zumFreizeitverhalten vonKindern undJugendlichen

• Befragung zurLebenssituationArbeitsloser

• Erkundung in einerEuropaschule

• neue BerufsbilderMultikulturelle Gesellschaft -Herausforderung für Bildungund Erziehung

• Bildung und Erziehung imvereinten Europa -Chancen und Probleme

• Modelle interkultureller

Erziehung

• Europaschulen und ihrpädagogisches Programm

• Schulsysteme im Vergleich• Lebenssituation von Asylbewerbern,

Aussiedlern und Ausländern inDeutschland als pädagogischesProblem

• Integration von Ausländern,Asylbewerbern und Aussiedlern insozialpädagogischen und sozialenEinrichtungen

• Befragung von Kindernund Jugendlichenanderer Herkunft,Nationalität und Religion(Asylbewerber,Ausländer undAussiedler) zu ihrerLebenssituation

• Beteiligung an RAA* -Projekten

* Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen e.V. Brandenburg

Vorläufiger Rahm

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4 Unterrichtsgestaltung und Lernorganisation

4.1 Methoden im Unterricht

Grundsätzlich sind alle in der Literaturdargestellten Unterrichtsmethoden auch imFach Erziehungswissenschaft anwendbar.Aus der Sicht auf spezifische Ziele sowie aufdie enge Beziehung von Wissenschafts- undHandlungspropädeutik in diesem Fach sindeinige Unterrichtsmethoden in besondererWeise geeignet, Erziehungswirklichkeit zubeschreiben, zu analysieren und zubeurteilen. Die Methodenwahl in diesemFach unterliegt in besonderem Maße derpädagogischen Verantwortung, alleSchülerinnen und Schüler zu fordern und sieoptimal zu fördern. Unterricht im FachErziehungswissenschaft braucht somitMethoden, die ein problem- undhandlungsorientiertes Vorgehenermöglichen und dabei die Einbeziehungbiografischer und regionaler Gegebenheitenunterstützen.Dementsprechend sind insbesondereneuere Methoden zu kennzeichnen und ihreErprobung anzuregen. Dabei ist esnotwendig, das Lernen der Schülerinnen undSchüler selbst zu qualifizieren, indem siesich bewusst Lernmethoden aneignenkönnen.

Qualifizierung der Gesprächsformen undKommunikationstraining

Im Unterricht im FachErziehungswissenschaft ist die Qualität desDialogs und des Diskurses von besondererBedeutung. Es ist wichtig, dieKommunikationsfähigkeit der Schülerinnenund Schüler bewusst auszubilden.Folgende Aspekte des Methodeneinsatzessind dabei zu beachten:• Nutzung variabler Gesprächsformen

und deren Qualifizierung, wiebeispielsweise Kreisgespräch,Streitgespräch (pro - contra -Streitgespräch, Debatte auf der Basisverteilter �Rollen�), �echte� Diskussionunterschiedlicher Standpunkte,�Aquarium" bzw. Innen- undAußenkreisdiskussion,Podiumsdiskussion, zweistufige

Diskussion (Beginn in Kleingruppen,Diskussion offener Fragen) u.a.;

• Kommunikationstraining durch− Nachdenken über Kommunikation

(kritische Reflexion vonGesprächssituationen),

− Übungen zur Förderung freienSprechens,

− Methoden der Gesprächsführung,− überzeugendes Argumentieren und

Vortragen (rhetorische Übungen),− komplexe Kommunikations- und

Interaktionsspiele;• Organisation von Metakommunikation

(�Stimmungsbarometer", �Blitzlicht" sowiedie Organisation von Feed-back).

Strategien der Problembearbeitung

Wesentliche Formen des Unterrichts imFach Erziehungswissenschaft sind dasErkennen und Lösen von Problemen. Dafürsind besonders geeignet:• Fallstudien, Fallanalyse (Analysieren,

Verstehen, Beurteilen erzieherischerSituationen);

• Systemanalyse/Erarbeiten einesNetzwerks (sinngeleitetes Reduzierenund Strukturieren erzieherischerFaktoren, vernetztes Denken) -Arbeitsschritte:− Erkennen des Problems, Formulieren

des Ziels,− Bestimmung einzelner Variablen;

Entscheidung, wie viel und wieumfassend die Variableneinzubeziehen sind,

− Festlegung des Wirkungsgefüges(positiv verstärkend, negativabschwächend), Prüfen desWirkungsgefüges,

− Diskussion der Problemlösung;• Szenarien (sachlich-analytisches

Abwägen von Entwicklungsalternativen);• Zukunftswerkstatt (an Intuition und

Kreativität orientiertes Aufdecken vonMöglichkeiten selbstverantworteterZukunftsgestaltung) - Phasen:− Vorbereitungs-,

Einstimmungsphase,

Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

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− Beschwerde-, Kritikphase(Sammlung aller negativenErfahrungen und Kritiken, Sichtungund Ordnung),

− Phantasie- und Utopiephase (Ideenzur Veränderung, ohne vorerstRealisierbarkeit zu prüfen; Ordnung),

− Verwirklichungs- und Praxisphase(Prüfung der Durchsetzungschancen,Erarbeiten eines Aktionsplans);

• Experimente (theoriegeleiteterNachvollzug wissenschaftlicherExperimente oder Durchführung eigenerExperimente).

Komplexe Strategien für weitgehendselbstbestimmtes Lernen

Möglichkeiten für selbstbestimmtes Lernenzu schaffen, ist ein wesentliches Anliegenhandlungsorientierten Vorgehens. Geeigneterscheinen folgende Formen:• projektorientiertes Lernen (weitgehend

eigenverantwortliches Planen,Durchführen und Auswerten komplexerVorhaben zur Lösung gesellschaftlichbzw. persönlich relevanterProblemstellungen - vgl. Anregungenunter Nummer 3;

• Erkundungen (möglichstselbstbestimmtes Aufdecken,Veranschaulichen und Klären vonpädagogischen Fragen in der Praxis);

• Unterrichtsmoderation (nach denFragen der Schülerinnen und Schülerstrukturierte Form selbst organisiertenLernens); zu beachtende Phasen:− Eingangsmoderation (Sammeln von

Vorkenntnissen, Suchen vonLeitfragen; Ordnen der Leitfragen zuUnterthemen; Festlegen derArbeitsaufgaben der Gruppen),

− erste Arbeitsphase in den Gruppen(mit abschließender Moderation undAbleitung noch offener Fragen),

− zweite Arbeitsphase (Vertiefung,Strukturierung und Systematisierungder Erkenntnisse zu allen Leitfragen),

− Darstellung der Ergebnisse derGruppen;

• Formen der Freiarbeit an der fachlichenSystematik (strukturierte Form selbstorganisierten Lernens); folgende Strukturdes Vorgehens wird notwendig:− Zerlegen des Gesamtthemas in

sinnzusammenhängende Teilthemen,− Gruppenarbeit an den einzelnen

Teilthemen,− Zwischen- und Abschlussberichte

im Plenum.Methoden des handlungsorientiertenGewinnens und Verarbeitens vonInformationen

Erfassen von bisherigen Erfahrungen,Sammeln von konstruktiven Ideen undHypothesen, aber auch Systematisieren undStrukturieren von Lerninhalten, wozuvielfältige Methoden geeignet sind:• Sammeln von Ideen durch

Brainstorming/Brainwriting;• Formen der "Abfrage" (Zettelwand,

Graffiti, Onkel-Otto-Zettel,Kartenabfrage);

• Methoden der themenzentriertenSelbstdarstellung (Blitzlicht, Sprech-mühle, "Freiflug" als Traumreise,Interaktionsspiele);

• Clusterbildung/Mindmapping(Strukturieren von Lerninhalten);

• SQ3R-Methode: Lesetechnik mitfolgenden Arbeitsschritten für dieSchülerinnen und Schüler:− Survey: Verschaff dir einen Überblick!− Question: Stelle Fragen!− Read: Lies nun gründlich! Markiere

Textstellen!− Recite: Denk darüber nach! Ordne und

strukturiere die Schlüsselbegriffe!− Review: Wiederhole nun das Ganze!

• handlungsorientierter Umgang mitTexten (Texte �szenisch� interpretieren;Texte vervollständigen, zu Endeschreiben; Leerstellen füllen; Briefe,Steckbriefe von/an im Textvorkommenden Personen verfassen;Rezensionen erarbeiten; Text inJugendsprache oder Dialekt verfremden;Veröffentlichung eigener Texte);

• bildliches oder gestalterisches Sammelnvon Ideen, Einfällen oder Darstellen vonLernergebnissen (Bilder interpretieren;Geschichten zu Bildern und Cartoonserfinden; Karikaturen, Cartoons, Collagenzu einem Thema herstellen).

Vorläufiger Rahmenlehrplan ErziehungswissenschaftGymnasiale Oberstufe

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4.2 Hinweise zurfachübergreifenden undfächerverbindendenUnterrichtsgestaltung

Ein solches Vorgehen ist sowohl auf derinhaltlichen als auch auf dermethodischen Ebene notwendig, möglichund wünschenswert. Grundlage undBezugspunkt sind dieserRahmenlehrplan und die imbrandenburgischen Schulgesetzverbindlich vorgeschriebenenübergreifenden �Themenkomplexe�.Die Aufgaben und Ziele desUnterrichtsfaches können nur gelöst werden,wenn das theoretische und methodischePotenzial weiterergesellschaftswissenschaftlicher, aber auchnaturwissenschaftlicher Unterrichtsfächergenutzt wird.Im berufsorientierten Schwerpunktverstärkt sich die Notwendigkeit einer engenKooperation und Koordination der einzelnenFächer. Selbstverständlich sind eine ganzenge Abstimmung und gemeinsamePlanung zwischen Erziehungswissenschaftund Psychologie und ggf. Recht notwendig.Aber zu den Zielen vertiefterBerufsorientierung im Bereich pädagogischund sozial orientierter Berufsfelder und derdamit angezielten pädagogischen undkommunikativen Handlungsfähigkeit müssenmit ihren spezifischen Möglichkeiten auchweitere Fächer beitragen.

Fachübergreifender Unterricht bedeutet,dass die Lehrkräfte bewusst über dieGrenzen des Faches inhaltliche undmethodische Bezüge zu anderen Fächernherstellen. So bietet sich beispielsweise beider Bearbeitung der Anlage-Umwelt-Problematik ein Bezug zum Fach Biologiean. Beim Schwerpunkt Familie alsSozialisationsinstanz können Aspekte derFächer Politische Bildung, Geschichte,Kunst und Deutsch berücksichtigt werden.Aus fachübergreifender Sicht gewinnen dieReflexion über den eigenen Lerntyp und diedaraus resultierenden Schlussfolgerungenfür ganzheitliches Lernen in allenUnterrichtsfächern an Bedeutung.Bestimmte Methoden eignen sich verstärkt,interdisziplinäres Lernen zu ermöglichen.

Dazu zählen die Qualifizierung derGesprächsformen sowie dasKommunikationstraining. Das Aneignen undNutzen vielfältiger Methoden der Gewinnungund Verarbeitung von Informationen sind inbesonderem Maße auf fachübergreifendesLernen angewiesen (vgl. Nummer 4.1).

Fächerverbindender Unterricht bedeutet,dass Unterrichtsphasen geschaffen werden,in denen zwei oder mehr Fächer an einergemeinsamen, übergreifendenThemenstellung arbeiten. Dazu eignet sichu.a. projektorientiertes Vorgehen.Die Gestaltung fächerverbindendenUnterrichts ist organisatorisch sehranspruchsvoll und deshalb langfristiginhaltlich und methodisch von denkooperierenden Lehrkräften sowieSchülerinnen und Schülern vorzubereiten.

4.3 Medien im FachErziehungswissenschaft

Medien erhalten bei der empfohleneninhaltlichen und methodischen Gestaltungeine wesentliche Rolle, wobei dreigrundlegende Funktionen festzustellensind.

Erstens werden Medien im Unterricht imFach Erziehungswissenschaft zumunmittelbaren Gegenstand desUnterrichts, insbesondere in der Rolle alsFaktor der Sozialisation.

Zweitens sind Medien ein wichtiges Mittelzur Vermittlung derErziehungswirklichkeit, insbesondere ausfolgenden Perspektiven, um

• der Erziehungswirklichkeit direkt zubegegnen (Schulleben, der eigeneUnterricht, aber auch Spielzeug,Jugendbücher, Kinderspiele u.a.);

• der abgebildetenErziehungswirklichkeit zu begegnen(Printmedien, auditive, visuelle undaudiovisuelle Medien; sprachlicheWiedergabe erlebterErziehungswirklichkeit der Schülerinnenund Schüler; Videos, Spiele, Bilder,Filme; Ganzschriften);

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• die Erziehungswirklichkeit zu gestaltenoder zu simulieren;

• die Erziehungswirklichkeit zureflektieren (theoretisch begründetesReflektieren, Bewerten und Urteilen durchdie Rezeption fachwissenschaftlicherTexteoder anderer Textsorten wieAlltagstheorien, populärwissenschaftlicheTexte, wissenschaftliche Darstellungen,

Lexikonartikel, Statistiken, historischeQuellen).

Drittens stellen Medien eine wesentlicheForm der Ergebnispräsentation - Unterrichtim Fach Erziehungswissenschaft - dar(Ausstellungen, Internetseiten, Videos,Erlebnisberichte, spielerische Auftritte u.a.).

5 Empfehlungen zu Formen der Leistungsbewertung

5.1 Grundsätze

Die Grundsätze der Leistungsbewertungergeben sich aus den EinheitlichenPrüfungsanforderungen in der Abiturprüfung(EPA) Pädagogik (Beschluss der KMK*)sowie den geltenden Rechtsvorschriften desLandes Brandenburg.Folgende Grundsätze könnenhervorgehoben werden:• Leistungsbewertung als Überprüfung des

Lernerfolgs ist ein kontinuierlicherProzess, bei dem alle von Schülerinnenund Schülern im Zusammenhang mit demUnterricht erbrachten Leistungenbewertet und ggf. benotet werden.

• Leistungsbewertung bezieht sich aufKenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeitenhinsichtlich Umfang und Bedeutung sowieArt der Darstellung, wobeiSelbstständigkeit und gestaltendeEinflussnahme der Aufgabenlösungeinzubeziehen sind.

• Leistungsbewertung bezieht dreiAnforderungsbereiche angemessenein:I Wiedergabe von Sachverhalten sowieVerwendung erlernter fachbezogenerArbeitsweisen,II selbstständiges Anwenden erworbenerKenntnisse und Fähigkeiten aufveränderte oder neue Problemstellungen,III selbstständige Lösung einervielschichtigen Aufgabe einschließlichEntscheidungen über den Lösungswegmit Begründungen, Schlussfolgerungenund Wertungen.

* Kultusministerkonferenz

• Die Aufgabenstellungen derLeistungsbewertung im Unterricht imFach Erziehungswissenschaft solleninsbesondere die Anwendung vonFähigkeiten der Wahrnehmung undDarstellung, der theoriegeleitetenDeutung und Erklärung, die begründeteBewertung von Erziehungsphänomenensowie die Planung pädagogischerTätigkeiten ermöglichen.

• Anforderungen und Kriterien derLeistungsbewertung sind denSchülerinnen und Schülern offen zulegen.

• Im Sinne der Qualitätssicherung desUnterrichts legen die Lehrkräfte ihreBewertungsmaßstäbe offen undvergleichen untereinander exemplarischkorrigierte Arbeiten.

Die Lernerfolgsüberprüfung umfasst dieBeurteilungsbereiche Klausuren, AndererLeistungsnachweis und Sonstige Mitarbeit.

5.2 BeurteilungsbereichKlausuren

Klausuren dienen der schriftlichenÜberprüfung von Lernergebnissen in einemKursabschnitt. Sie geben die Möglichkeit, dieKompetenzen in der selbstständigen,problemgerechten Materialauswertung, derlogischen Gedankenführung, der fach- undsachgerechten schriftlichen Darstellung undder Bewältigung einer Aufgabenstellung invorgegebener Zeit zu überprüfen. Siebereiten schrittweise auf die komplexenAnforderungen der Abiturklausuren vor.

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Die Anzahl und den Umfang der Klausurenund ihre mögliche Ersetzbarkeit durch einen�Anderen Leistungsnachweis� regelt diegültige �Gymnasiale-Oberstufe-Verordnung�.In der Jahrgangsstufe 11 kann sich mit derWiedergabe von Fachkenntnissen undfachspezifischen Methoden ein hoherLeistungsanspruch verbinden. Einesachgerechte Erörterung vonErziehungsphänomenen, die Nutzung vonMethoden wissenschaftspropädeutischenArbeitens (z.B. in Fallstudien), diebeschreibende Darstellung vontheoretischen Zusammenhängen stellenanspruchsvolle Leistungen dar. In denJahrgangsstufen 12 und 13 sind dieAufgabenstellungen zunehmend aufkomplexe Erziehungsphänomene zubeziehen, wobei auch zurückliegendeErklärungsmodelle einzubeziehen sind.Zunehmend ist die argumentativeEntwicklung pädagogischer Werturteileeinzufordern.Im Fach Erziehungswissenschaft kommenfolgende Aufgabenarten infrage:• materialgebundene Aufgabe mit

untergliederter Aufgabenstellung,• materialgebundene Aufgabe mit

komplexer Aufgabenstellung,• Problemerörterung ohne

Materialgrundlage (vgl. gültige EPA).Die Beurteilungsmaßstäbe in derAbiturprüfung müssen im Verlaufe derQualifikationsphase angewendet werden:Gemäß �EinheitlicherPrüfungsanforderungen� in derAbiturprüfung (EPA) soll die Note�ausreichend� erteilt werden, wenn dieLeistung zwar Mängel aufweist, aber imGanzen den Anforderungen noch entspricht.Nach der Vereinbarung der Länder über dieeinheitlichen Prüfungsanforderungen in derAbiturprüfung ist dies im FachErziehungswissenschaft der Fall, wenn- Hauptgedanken, Hauptargumente und

gegebenenfalls kennzeichnendeMerkmale des vorgegebenen Materialsbzw. - bei einer Problemerörterung ohneMaterial - wesentliche Aspekte desProblems erfasst sind,

- für die Aufgabe wichtige fachspezifischeVerfahren und Begriffe überwiegendrichtig angewandt sind,

- die Aussagen weitgehend auf dieAufgabe bezogen sind,

- eine Auseinandersetzung mit denpädagogischen Problemen der Aufgabein Ansätzen stattfindet,

- die Darstellung im Wesentlichenverständlich ausgeführt und erkennbargeordnet ist.

5.3 Beurteilungsbereich AndererLeistungsnachweis

Andere Leistungsnachweise könnengleichgewichtig an die Stelle von Klausurentreten. Ein Anderer Leistungsnachweis isteine einzelne herausgehobene Leistung, dieden Anforderungen einer Klausurvergleichbar ist. Im Unterricht des FachesErziehungswissenschaft kann es dabei z.B.in Facharbeiten um die selbstständigeBearbeitung eines selbst gewählten Themasgehen, wobei die Analyse, Wertung bzw.Planung durch praktische Beobachtungenund Anwendung theoretischerErklärungsmodelle im Mittelpunkt stehensollen.

5.4 Beurteilungsbereich SonstigeMitarbeit

Im Beurteilungsbereich Sonstige Mitarbeitwerden schriftliche, mündliche undpraktische Leistungen der Schülerinnen undSchüler außerhalb der Klausureneinbezogen, wie Beiträge zumUnterrichtsgespräch, Referate, Leitung einerDiskussion, Hausaufgaben, Protokolle,Präsentation von Ergebnissen aus Projektenund Exkursionen. Schriftliche Übungen zurZusammenfassung gewonnenerErkenntnisse eines begrenztenKursabschnitts und zur Problemerörterungmit begrenzter Zeitvorgabe könnenKlausuren und andere Leistungsnachweisevorbereiten.Diese Leistungsformen werden inverschiedenen Relationen im einzelnen Kursauftreten, sie gehen mit unterschiedlichemGewicht, ggf. auch gebündelt, in dieSonstige Mitarbeit ein. Auch bei derBewertung der Sonstigen Mitarbeit sindAnforderungen der Aufgabenbereiche I, II, IIIeinzubeziehen und angemessen zuberücksichtigen.Beurteilungskriterien sind dabeiinsbesondere Fähigkeiten der Planung und

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Systematisierung, der Grad derSelbstständigkeit, Methodenbewusstheit,aber auch Kommunikations- undTeamfähigkeit.Leistungen der Sonstigen Mitarbeit könnenaus Einzel- bzw. Gruppenarbeit im Unterrichtbzw. aus der Projektarbeit erwachsen, wobeider individuelle Anteil der erbrachtenLeistungen des Einzelnen erkennbar seinmuss.

6 Synopse der verbindlichen Inhalte der Rahmenlehrpläne Erziehungswissenschaft und Psychologie

Besonderer Abstimmungsbedarf besteht im berufsorientierten Schwerpunkt Sozialwesen hinsichtlich des Faches Psychologie. In denfolgenden Tabellen wurden deshalb die verbindlichen Inhalte der Rahmenlehrpläne beider Fächer - Erziehungswissenschaft undPsychologie - für die einzelnen Schulhalbjahre zusammengestellt.

Schulhalbjahr

Erziehungswissenschaft(verbindliche Themen)

Psychologie(Grundlagendisziplinen und Hauptströmungen,

verbindlich)

11 / I Erziehung � ein spezifischer, notwendiger Prozess

• Besonderheit erzieherischen Handelns• Notwendigkeit, Möglichkeiten und Grenzen der Erziehung• Erziehung � ein Prozess der Kommunikation und Interaktion

Gleichgewichtig sind Themen aus vier Teildisziplinenzu wählen:

• Allgemeine Psychologie• Sozialpsychologie• Entwicklungspsychologie• Persönlichkeitspsychologie.

11 / II Erziehung � ein Beitrag zur Entwicklung

• Pädagogische Konsequenzen des Wirkens vonEntwicklungsfaktoren

• Erziehung in ausgewählten Phasen der Entwicklung• Erziehung unter erschwerten Bedingungen

In Leistungskursen sind die fünf klassischenHauptströmungen mit gleicher Intensität zu behandeln:

• Tiefenpsychologie• Behaviorismus• Ganzheits- und Gestaltpsychologie• Psychobiologie• Kognitivismus.

In Grundkursen sind mindestens vier der klassischenHauptströmungen mit gleicher Intensität zu behandeln.

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12 / I Erziehung � ein dynamischer Prozess derVerhaltensänderung

• Erklärungsmodelle der Entstehung und Veränderungmenschlichen Verhaltens im Kontext pädagogischerKonsequenzen

• Erziehung als beabsichtigte Lernhilfe• Pädagogische Intervention gestörter Entwicklung

12 / II Erziehung im Sozialisationsprozess

• Erziehung und kindliche Sozialisation• Erziehung und Sozialisation im Jugendalter• Erziehung und Sozialisation im Erwachsenenalter

13 / I Ziele der Erziehung � Grundlage pädagogischen Denkensund Handelns

• Normen und Ziele in unterschiedlichen historischen,politischen und kulturellen Erziehungskontexten

• Alternative pädagogische Konzepte

Angewandte Psychologie:

In Grundkursen ist mindestens eine Disziplin nach Wahl - in Leistungskursen sind mindestens zwei Disziplinennach Wahl - zu behandeln:

• Klinische Psychologie• Pädagogische Psychologie• Arbeits- und Betriebspsychologie - im

berufsorientierten Schwerpunkt sollte sie eine dergewählten Disziplinen sein

13 / II Erziehung im gesellschaftlichen Wandel

• Erziehung in der Diskussion• Multikulturelle Gesellschaft � Herausforderung für Bildung und

Erziehung

• Markt- und Werbepsychologie• Sportpsychologie• Forensische Psychologie.Dabei sollen in Jahrgangsstufen 11 bis 13 folgendeAspekte der Hauptströmungen berücksichtigt werden:• wesentliche inhaltliche Kernaussagen, typische

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Fachtermini und Argumentationsweisen• die spezifische Art, den Menschen zu sehen

(Menschenbild)• typische Forschungsmethoden, möglichst demonstriert

an �klassischen� Experimenten oderErkenntnismethoden

• wichtige Forscher als repräsentative Persönlichkeitender jeweiligen Hauptströmungen

• wichtige wirtschaftliche, gesellschaftliche oderideengeschichtliche Einflüsse auf die unterschiedlichenHauptströmungen und historische Auseinandersetzungzwischen ihnen.

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