zur chemischen bekämpfung der haselknospen-milben (acari, eriophyoidea)

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M. T. ALINIAZEE und G. W. KII.ANTZ: Zur chemischen Bek/impfung der Haselknospen-Milben 3~ basierend auf den grundlegenden Wechselbeziehungen zwi- schen dem Sch~idling und seiner Wirtspflanze. Dabei wer- den 2 Arten von Resistenz unterschieden: elne aktive (Anti- biose) und eine passive (mit den Unterarten der 6kologi- schen Resistenz und der Toleranz). Beide bestehen wieder- um aus 2 Typen -- dem horizontalen Typus (Variabilifiit im Resistenzgrad zwischen verschiedenen Pflanzenarten oder Pflanzensorten) und aus dem vertikalen Typus (Variabili- t~it innerhalb einer Pflanzenart oder Pflanzensorte). Jeder dieser Typen erscheint in 3 Formen: der selektiven, der Gruppen- und der komplexen Form, entsprechend der Re- sistenz gegen eine bestimmte Schiidlingsart, gegen eine ganze Gruppe oder einen Komplex yon Schiidlingen oder Krankheiten. Kennzeichnet man die genannten Typen mit je einem Buchstaben, kann man jeden mSglichen Resistenzfall mit- tels einer Formel charakterisleren. Literaturverzeichnis PAJNTI~It, R., 1953: Die Resistenz yon Pflanzen gegeniiber Insekten. IL., Moskau. IsaEv, A. S.; Gins, G. I., 1975: Die Wechselwirkung zwi- schen Baum und holzfressenden Insekten, ,Nat~ka", Novosibirsk. CZSNOKOV, P. G., 1973: Methoden zur Untersuchung der Resistenz yon Pflanzen gegenllber Schiidlingen. Sel'choz- giz., Leningrad. SU~LJANEZ, W. P.; CHURSIN, L. A., 1972: Anz. f. Sch~id- lingskde 45 (3), 134--140. SMIrrt, R. F., 1974: The Pan-Paciflc EntomoL 50 (4), 426--440. Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. W. SM~LJ^NEZ, Ukrai.- nisches Wissenschaftliches Forschungsinstitut ffir Pflanzen- schutz, UdSSR, 252022 Kiew 22, Wassilkowskaja 33. Anz. Schiidlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 51, 37--39 (1978) 1978, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0340--7330/ASTM-Coden: ASPUCR Oregon State University, Corvallis, Oregon, USA Zur chemischen Bek~impfung der Haselknospen-Milben (Acari, Eriophyoidea) 1 Von M. T. ALINIAZEE und G. W. KRANTZ Abstract Chemical control of filbert bud mites (Acari, Eriophyoidea) Various chemicals were tested for control of the filbert bud mites Phytoptus avellanae Nalepa and Cecidophyopsis vermilormis (Nalepa) using a single treatment applied during mite migration. Efficacy was determined by count- ing mlte-infested buds in the spring and fall. Endosulfan applied at 1.2 g/l was the most effective treatment. Dico- fol, ethion and Plictran | (tricyclohexylhydroxytin) gave moderate to poor control. 1. Einleitung Zwei Gallmilben, Phytoptus avellanae Nalepa und Cecidophyopsis vermiformis (Nalepa) befallen in Oregon gew~Shnlich die Knospen der Haselnu~, Cory- lus avellanae. Die beiden Milbenarten sind zwar ge- genw~irtig keine sehr wichtigen Sch~idlinge in Oregon, da die vorherrschende Haselnuf~sorte ,,Barcelona" ge- gen ihre Angriffe resistent ist. Jedoch erleiden ZiJch- ter mit anfiilligen Sorten wle ,,Daviana" oder ,Royal" allj~ihrlich Knospenverluste yon mehr als 20 0/0. Hinzu kommt, dag ein breit angelegtes Hasel- nug-Zuchtprojekt an der Universit~it Oregon be- tr~ichtlich unter der Anf~.lligkeit yon einigen sonst vMversprechenden Kreuzungen gegeniiber den Nil- ben leidet. Der Befall der sich entwickelnden Haselknospen durch P. avellanae und C. vermiformis fiihrt zu dem Symptom der Riesenknospen (KIEF~R 1952). Die be- fallenen Gewebe schwellen an und werden defor- miert; die -- oft offenen -- Knospen trocknen aus und fallen ab. t Oregon Agricultural Experiment Station Techn. Paper No. 3768. Versuche zur Bek~impfung der Haselknospen-Mil- ben in Spanien (PLANES et al. 1965, FABRECAT and DEL RIVrRO 1966, VIDAL-BARRAQ~SrP, et al. 1966) so- wle in Italien (PEsANTE 1961), wobei 3 bis 5 Behand- lungen mit Endosulfan oder Endrin durchgefiJhrt wurden, erbrachten im allgemeinen ausreichende Er- folge. Da die Milben den Chemikalien nur w~ihrend der Wanderungsperlode ausgesetzt sind, werden Be- k~impfungsmai~nahmen bereits Anfang April begon- nen, um schon die ersten Bewegungen der Sch~idlinge zu erfassen. Sie werden sodann in 2 bis 3wSchigen Abst~inden wiederhoh, so lange die Wanderungszeit dauert. Die vorliegenden Versuche hatten zum Ziel zu pr~- fen, ob die Milben auch mit einmaliger Anwendung yon Chemikalien ausreichend beMimpfbar sind. Die bisherige Mehrfachbek~impfung ist zu umweltsch~id- lich und auf~erdem fiir den Ziichter zu teuer. 2. Material und Methodik Der Bekiimpfungszeitpunkt wurde in den 3 Unter- suchungsjahren (1975, 76, 77) aufgrund der Beobachtun- gen iiber das Wanderungsverhalten der Knospenmilben in den Haselanlagen yon West-Oregon (KRANTZ 1978) ge- wiihlt. Die Behandlungen erfolgten bei einer Gruppe yon 7 bis 8j~ihrigen, yon den Milben befallenen HaselNiumen nahe bei Corvallis, Oregon. Die verwendeten Wirkstoffe wurden nach den in Europa sowohl gegen die beiden Mil- ben als auch gegen die Haselblattlaus, Myzocallis coryli (Goeze) und den Haselblattroller, Arcbips rosanus (L.), gewonnenen Erfahrungen gew~ihlt. 1975 land die Behandlung am 30. 4. start. Es wurde ein Motorspriiher mit Handrohr verwendet. Die Sprfihmittel wurden tropfna~ in Aufwandmengen yon 934--14001/ha verwendet. Die Versuchsparzellen wurden nach dem Zufall ausgew~ihlt. Jedes Pr~iparat und jede Dosis wurden an 4 verteilt liegenden Einzelb~iumen ausgebracht. Zwecks Aus- wahl gleich stark befallener B~iume wurden vor der Be- handlung Z~hlungen durchgeflihrt.

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Page 1: Zur chemischen Bekämpfung der Haselknospen-Milben (Acari, Eriophyoidea)

M. T. ALINIAZEE und G. W. KII.ANTZ: Zur chemischen Bek/impfung der Haselknospen-Milben 3~

basierend auf den grundlegenden Wechselbeziehungen zwi- schen dem Sch~idling und seiner Wirtspflanze. Dabei wer- den 2 Arten von Resistenz unterschieden: elne aktive (Anti- biose) und eine passive (mit den Unterarten der 6kologi- schen Resistenz und der Toleranz). Beide bestehen wieder- um aus 2 Typen - - dem horizontalen Typus (Variabilifiit im Resistenzgrad zwischen verschiedenen Pflanzenarten oder Pflanzensorten) und aus dem vertikalen Typus (Variabili- t~it innerhalb einer Pflanzenart oder Pflanzensorte). Jeder dieser Typen erscheint in 3 Formen: der selektiven, der Gruppen- und der komplexen Form, entsprechend der Re- sistenz gegen eine bestimmte Schiidlingsart, gegen eine ganze Gruppe oder einen Komplex yon Schiidlingen oder Krankheiten.

Kennzeichnet man die genannten Typen mit je einem Buchstaben, kann man jeden mSglichen Resistenzfall mit- tels einer Formel charakterisleren.

Literaturverzeichnis PAJNTI~It, R., 1953: Die Resistenz yon Pflanzen gegeniiber

Insekten. IL., Moskau. IsaEv, A. S.; Gins, G. I., 1975: Die Wechselwirkung zwi-

schen Baum und holzfressenden Insekten, ,Nat~ka", Novosibirsk.

CZSNOKOV, P. G., 1973: Methoden zur Untersuchung der Resistenz yon Pflanzen gegenllber Schiidlingen. Sel'choz- giz., Leningrad.

SU~LJANEZ, W. P.; CHURSIN, L. A., 1972: Anz. f. Sch~id- lingskde 45 (3), 134--140.

SMIrrt, R. F., 1974: The Pan-Paciflc EntomoL 50 (4), 426--440.

Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. W. SM~LJ^NEZ, Ukrai.- nisches Wissenschaftliches Forschungsinstitut ffir Pflanzen- schutz, UdSSR, 252022 Kiew 22, Wassilkowskaja 33.

Anz. Schiidlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 51, 37--39 (1978) �9 1978, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0340--7330/ASTM-Coden: ASPUCR

Oregon State University, Corvallis, Oregon, USA

Zur chemischen Bek~impfung der Haselknospen-Milben (Acari, Eriophyoidea) 1

Von M. T. ALINIAZEE und G. W. KRANTZ

Abstract Chemical control of filbert bud mites (Acari, Eriophyoidea)

Various chemicals were tested for control of the filbert bud mites Phytoptus avellanae Nalepa and Cecidophyopsis vermilormis (Nalepa) using a single treatment applied during mite migration. Efficacy was determined by count- ing mlte-infested buds in the spring and fall. Endosulfan applied at 1.2 g/l was the most effective treatment. Dico- fol, ethion and Plictran | (tricyclohexylhydroxytin) gave moderate to poor control.

1. Einleitung

Zwei Gallmilben, Phytoptus avellanae Nalepa und Cecidophyopsis vermiformis (Nalepa) befallen in Oregon gew~Shnlich die Knospen der Haselnu~, Cory- lus avellanae. Die beiden Milbenarten sind zwar ge- genw~irtig keine sehr wichtigen Sch~idlinge in Oregon, da die vorherrschende Haselnuf~sorte ,,Barcelona" ge- gen ihre Angriffe resistent ist. Jedoch erleiden ZiJch- ter mit anfiilligen Sorten wle ,,Daviana" oder ,Royal" allj~ihrlich Knospenverluste yon mehr als 20 0/0. Hinzu kommt, dag ein breit angelegtes Hasel- nug-Zuchtprojekt an der Universit~it Oregon be- tr~ichtlich unter der Anf~.lligkeit yon einigen sonst vMversprechenden Kreuzungen gegeniiber den Nil- ben leidet.

Der Befall der sich entwickelnden Haselknospen durch P. avellanae und C. vermiformis fiihrt zu dem Symptom der Riesenknospen (KIEF~R 1952). Die be- fallenen Gewebe schwellen an und werden defor- miert; die - - oft offenen - - Knospen trocknen aus und fallen ab.

t Oregon Agricultural Experiment Station Techn. Paper No. 3768.

Versuche zur Bek~impfung der Haselknospen-Mil- ben in Spanien (PLANES et al. 1965, FABRECAT and DEL RIVrRO 1966, VIDAL-BARRAQ~SrP, et al. 1966) so- wle in Italien (PEsANTE 1961), wobei 3 bis 5 Behand- lungen mit Endosulfan oder Endrin durchgefiJhrt wurden, erbrachten im allgemeinen ausreichende Er- folge. Da die Milben den Chemikalien nur w~ihrend der Wanderungsperlode ausgesetzt sind, werden Be- k~impfungsmai~nahmen bereits Anfang April begon- nen, um schon die ersten Bewegungen der Sch~idlinge zu erfassen. Sie werden sodann in 2 bis 3wSchigen Abst~inden wiederhoh, so lange die Wanderungszeit dauert.

Die vorliegenden Versuche hatten zum Ziel zu pr~- fen, ob die Milben auch mit einmaliger Anwendung yon Chemikalien ausreichend beMimpfbar sind. Die bisherige Mehrfachbek~impfung ist zu umweltsch~id- lich und auf~erdem fiir den Ziichter zu teuer.

2. Material und Methodik Der Bekiimpfungszeitpunkt wurde in den 3 Unter-

suchungsjahren (1975, 76, 77) aufgrund der Beobachtun- gen iiber das Wanderungsverhalten der Knospenmilben in den Haselanlagen yon West-Oregon (KRANTZ 1978) ge- wiihlt. Die Behandlungen erfolgten bei einer Gruppe yon 7 bis 8j~ihrigen, yon den Milben befallenen HaselNiumen nahe bei Corvallis, Oregon. Die verwendeten Wirkstoffe wurden nach den in Europa sowohl gegen die beiden Mil- ben als auch gegen die Haselblattlaus, Myzocallis coryli (Goeze) und den Haselblattroller, Arcbips rosanus (L.), gewonnenen Erfahrungen gew~ihlt.

1975 land die Behandlung am 30. 4. start. Es wurde ein Motorspriiher mit Handrohr verwendet. Die Sprfihmittel wurden tropfna~ in Aufwandmengen yon 934--14001/ha verwendet. Die Versuchsparzellen wurden nach dem Zufall ausgew~ihlt. Jedes Pr~iparat und jede Dosis wurden an 4 verteilt liegenden Einzelb~iumen ausgebracht. Zwecks Aus- wahl gleich stark befallener B~iume wurden vor der Be- handlung Z~hlungen durchgeflihrt.

Page 2: Zur chemischen Bekämpfung der Haselknospen-Milben (Acari, Eriophyoidea)

38 M.T. ALINIAZEE und G. W. Kg^NTZ: Zur chemischen Bek~impfung der Haselknospen-Milben

1976 wurde am 6.4. und 1977 am 12.4. bek~mpft. 1975 kam Endosulfan in Dosen yon 0,6 und 1,2 g, Dico- fol 1,2g, Ethion 1,2g sowie Plictran | (Tricyclohexyl- hydroxytin) 0,6 g zur Anwendung. Nachdem Dicofol zu gering wirkte, wurde es 1976 und 1977 weggelassen.

Die Kontrollen erfolgten 6 bis 8 Wochen nach der Be- handlung. Als Bewertungsgrundlage diente der Milben- befall in 20 Achselknospen yon 2 zuf~'llig ausgew~hlten Zweigen pro Baum. Die Ausz~hlung wurde innerhalb yon 8 Stunden nach dem Einsammeln durdagefiihrt, wobei die Knospen unter dem Binokularmikroskop geSffnet wurden. Aut~er dieser Fr~ihjahrskontrolle wurde noch eine zweite im September vorgenommen sowie 1976 auch noch eine dritte im M~.rz, um zu dieser Zeit die Riesenknospen zu z~hlen. Dieser Termin wurde gew~hlt, well die yon P. avellanae befallenen Knospen erst nach dem Winter ihre Befallssymptome deutlich entwickeln (KxANTZ 1978).

3. Ergebnisse und D i s k u s s i o n

Die in den Tabellen 1 und 2 enthaltenen Daten der Friihjahrskontrolle 1975 zeigen, dat~ Endosulfan in beiden Dosierungen sowie Plictran gute Erfolge (63--74 ~ Verminderung des Befalls) erbrachten. Ethion zeigte geringere Wirkung, obwohl bei zwei Z~ihlungen im Fr~ihjahr eine Verminderung des Be- falls auf 0 festgestellt wurde. Die Z~ihlungen im Herbst ergaben aber nur eine 50 ~ Wirkung. Noch unbefriedigender (41 ~ wirkte Dicofol.

Tabelle 1: Wirkung verschiedener Wirkstoffe und Dosen auf den FrUhjahrsbefall der Haselknospen durch Gallmil- ben. Behandlung: 30. 4.75 Effect of different chemicals on spring infestation of the filbert but mites. Treated April 30, 1975

Wirkstoff Mittleres % und Dosis befallener Knospen (g/l) zum Untersuchungsdatum

'Chemicals and Mean ~ rates used axillaries infested (g/I) indicated dates

5/16 5123 5/30 6/6

Unbehand., 75 80 55 35 untreated Dicofol 1.2 40 25 15 20

Ethion 1.2 40 25 0 0 Plictran 0.6 0 0 0 15 Endosulfan 0.6 0 0 0 20 Endosulfan 1.2 10 0 0 0

Die Untersuchung der Knospen erbrachte im Fr~ih- jahr signifikant geringere Befallswerte als im Herbst, wahrscheinlich well h~iufig der Anfangsbefall nur aus 1 oder 2 Milben bestand, die bei der Zerlegung der Knospen leicht iJbersehen werden k6nnen. Jedoch blieb der allgemeine Trend der Wirkung unver~indert.

Obglelch die ~iuBerliche Betrachtung der Befalls- symptome im folgenden Frlihjahr (Tab. 3) nicht so genaue Ergebnisse wie die mikroskopische ~berprii- fung erbringen konnte, best~.tigt sie doch die bei den frl.iheren Kontrollen gewonnenen Resultate. Die 1975 mit Endosulfan behandelten B~iume zeigten, ver- glichen mit unbehandelten, die geringsten Anteile an Riesenknospen.

1976 war der Milbenbefall der Haselknospen all- gemein wesentllch geringer als 1975, offensichtlich in- folge schlechter Witterungsbedingungen w~ihrend der

Tabelle 2: 30.4. 1975 Fall count from plots 1975

Herbstkontrolle des Milbenbefalls an den am behandelten Knospen. Z~ihlung: 8.9.1975 of axillary buds containing 1 or more mites

treated on April 30, 1975. Counts made Sept. 8,

Wirkstoff Mittl. Befalls- Verminderung und Dosis quote in ~176 ~ (g/l) Chemicals and Average ~ ~ rates used infestation of reduction (g/l) axillary buds ~

Unbehand., untreated 80 a 0 Dicofol 1.2 47 b 41 Ethion 1.2 40 bc 50 Plictran 0.6 30 be 63 Endosulfan 0.6 29 bc 64 Endosulfan 1.2 22 c 74

a Means followed by the same letter are not significantly different at 5 ~ level o Folgende Mittelwerte mit gleichem Buclastaben sind nicht signifikant verschieden (5 ~

Tabelle 3: Ausz~ihlung der ,Riesenknospen" im folgenden Friihjahr. Befall: April 1975. Ausz~ihlung: 11.3. 1976 Spring count of big buds in plots treated with different insecticides during 1975 season. Counts made March 11, 1976

Wirkstoff Mittl. Anzahl Verminderung und Dosis Riesenknospen ~ (g/l) pro Baum a Chemicals and Average No. ~ rates used big buds reduction (g/l) per tree ~

Unbehand., untreated 28.0 a 0 Ethion 1.2 13.8 b 51 Dicofol 1.2 11.0 bc 61 Plictran 0.6 4.5 bcd 84 Endosulfan 0.6 3.5 cd 84 Endosulfan 1.2 0.8 d 97

a Folgende Mittelwerte mit gleichem Buchstaben sind nicht" signifikant verschieden (5 ~ a Means followed by the same letter are not significantly different at 5 ~ level

Tabelle 4: Wirkung verschiedener Wirkstoffe und Dosen auf den Friihjahrsbefa11 der Haselknospen durch Gallmil- ben. Behandlung: 12. 4. 1977 Effect of different chemical treatments on spring infesta- tion of the filbert bud mites. Treated April 12, 1977, Cor- vallis, Oregon.

Wirkstoff Mittleres ~ und Dosis befallener Knospen (g/l) zum Untersuchungsdatum Chemicals and Mean ~ rates used infested axillary (g/l) buds on tindicated dates

6/16 6/27 7/5 7/12

Unbehand., 75 75 78 84 untreated Plictran 0.6 61 48 48 Ethion 1.2 41 45 38 51 Endosulfan 0.6 41 24 38 40 Endosulfan 1.2 29 24 33 26

Page 3: Zur chemischen Bekämpfung der Haselknospen-Milben (Acari, Eriophyoidea)

V. SKUHRAV~i " und V. ZUMR: Zur Migration der Nonnenm~innchen 39

Migrationsperiode. Aber auch in diesem Jahre erwies sich Endosulfan in 1,2 g Dosis als wirkungsvollstes Bek~impfungsmittel, das den mittleren Befall yon 28 0/0 auf 9,3 ~ herunterdri.ickte.

Die Tab. 4 l~if~t erkennen, daf~ 1,2 g Endosulfan auch 1977 den anderen 3 Anwendungen iJberlegen waren. Hier zeigte die Herbstz~ihlung (Tab. 5) mit 81 0/0 ein noch hSheres Wirkungsprozent (81 B/0) als 1975 (74 0/0). Die Untersuchungen ergaben, daft bei den einzelnen befallenen Knospen die Zahlen der Milben sehr unterschiedlich waren und sich daher nicht als Maf~stab der Effektivit~it der Bek~impfungsmittel eigneten.

Tabelle 5: Herbstkontrolle des Milbenbefalls in den am 12.4. 1977 behandelten Knospen. Z~ihlung: 16. 9. 1977 Effect of different chemical treatments on fall infestation of the filbert bud mites. Treatment date April 12, 1977, counts made September 16, 1977. Corvallis, Oregon

Wirkstoff Mittl. Befalls- Verminderung und Dosis quote ~176 ~ (g/l) Chemicals and Mean ~ of ~ rates used infested reduction (g/l) axillary buds ~

Unbehand., 47.5 a 0 untreated Plictran 0.6 22.5 b 53 Etbion 1.2 15.0 bc 69 Endosulfan 0.6 11.0 c 77 Endosnlfan 1.2 9.0 c 81

a Means followed by the same letter are not significantly different at 5 ~ level ~ Folgende Mittelwerte mit gleichem Buchstaben sind nicht signifikant verschieden (5 ~

Eine vollst~indige Ausschaltung der Knospenmilben konnte bei unseren Bekiimpfungsversuchen zwar nicht erzielt werden, doch zeigten die 3j~ihrigen Unter- suchungen, daf~ 1,2 g Endosulfan bei elnmaliger An- wendung eine geMigend hohe Vernichtung dieser Sch~idlinge bewirkte.

Zusammenfassung Verschiedene chemische Substanzen wurden als Bek~imp-

fungsmittel gegen die Haselnuflknospen-Milben Phytoptus avellanae und Cecidophyopsis vermiformis getestet. Sie wurden w~ihrend der Milbenwanderung nur einmal verwen- det. Ihre Wirksamkeit wurde durch Z~ihlung der infizierten Knospen bestimmt. Endosutfan, in einer Dosis von 1,2 g/1 zeigte die besten Resultate. Dicofol, Ethion und Plictran | dagegen erzielten nut m~if~ige bis geringe Wirkungen.

Summary The filbert bud mites, Phytoptus avellanae and Cecido-

pbyopsis verrniformis are common pests of filbert (hazel) nut in most filbert growing areas of the world. In Oregon, they are a severe problem on certain varieties, and these varieties require a control program to. protect the crop. In an attempt to determine the most effective control, we evaluated six different treatments over a 3-year period. The chemicals were applied during the time of peak mite migration from infested buds to new axillaries, and effi- cacy was determined by counting mite-infested buds in the spring and fall. The data indicate that endosulfan applied at a 1.2 g/l rate was the most effective of the tested com- pounds for a single treatment control. Other treatments (endosulfan 0.6 g/l, Plictran 0.6 g/l, Dicofol 1.2 g/l, and Ethion 1.2 g/l) gave moderate to poor control.

Literaturverzeichnis FABREOAT, F. M.; DEL RWERO, J. M., 1966: Neuvos en-

sayos de lucha contra el ~badoc~ del avellano. Estac. Fitopatol. Agric. Madrid (Serie Fitopatologie) 404, 1--3.

KEWER, H. H., 1952: Eriophyid mites of California. Bull. Calif. Insect Survey 2 (1), 1--123.

KRANTZ, G. W., 1978: The role of Phytoeoptella avelanae (Nalepa) and Cedicophyopsis verrni[ormis (Nalepa) (Eriophyoidea) in "big bud" of filbert. Proc. 4th Inter- nat. Cong. Acarology, Saalfelden (in press).

PESANTE, A., 1961: L'acarosi delle gemme del noceio]o. Boll. Lab. Sper. Osserv. Fitopatol, Dicembre: 27--74.

PLANES, S.; DEL RIVeRO, J. M.; MART1, F.; CARRERO, J. M., 1965: Contribucion al estudio de la biologia de Phytop- tus avellanae Nal. y de los medios de lucha contra la plaga. Estac. Fitopatol. Agrlc. Madrid (Serie Fitopato- logie) 377, 1--31.

VIDAL-BARRAQUER, R.; DE SIVATTE, M.; GIL MORENO DE MORA, J.; MIGUEL, J., 1966: Pbytoptus avellanae Nal. y otros eriofidos del avellano. Estac. Fitopatol. Agrlc. Madrid (Serie Fitoparologia) 402, 1--103.

Anschrift des erstgenannten Verfassers: M. T. ALINIAZEE, Dept. of Entomology, Oregon State University, Corvallis, OR 97331, USA.

Anz. Sch~idlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 51, 39--42 (1978) �9 1978, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg ISSN 0340--7330/ASTM-Coden: ASPUCR

Entomologisches Institut der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften, Praha

Zur Migration der Nonnenm~innchen (Lymantria monacha L.), untersucht durch Markierung und Fang an Pheromon-Lockfallen

Von V. SKUHRAV';" und V. ZUMR

Mit 2 Abbildungen

Abstract Migration of the nun moth (Lymantria monacha L.) investigated by pheromone traps and the release-recapture method

Migration of the males of nun moth was investigated on the area of 18sq. km networked with 110 pheromone traps. After 24 hours the males, marked with different colours, were recorded at the distance fo 280 m from the place of release and after 10--14 days they were found