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World Talent Forum 2013
Kurzzusammenfassung
Events
Kurzzusammenfassung World Talent Forum 2013 Seite 1
Keynote Discussion
Das World Talent Forum 2013 begann der Lokalität entsprechend fulminant! Die Keynote Diskussion
zum Thema „Talent Acquisition in Sports and in the Enterprise – Challenges & Strategies“ versprach
spannend zu werden. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren Frau Heidi Stopper
(Personalvorstand bei ProSiebenSat.1
Media), Herr Karl-Heinz Rummenigge
(Vorstandsvorsitzender bei FC Bayern
München) und in moderierender Funktion
Herr Professor Herbert Henzler (ehemaliger
Chairman bei McKinsey Europa). Herr
Rummenigge beleuchtete die harte Realität
des Traumjobs Fußball-Profi und die
verschwindend kleine Quote der Talente, die
es letztlich wirklich schaffen mit Profifußball
ihr Geld zu verdienen. Im Fußball herrscht ein
Überangebot an Willigen, aber wirkliche Talente sind rar und alle Vereine „ wollen diesen Messi“.
Solche Diamanten zu finden, aufzubauen und an sich zu binden ist die große Herausforderung. Bei
Unternehmen gibt es zwar mehr Talente, allerdings beginnt auch hier in speziellen Bereichen bereits
ein starker Wettbewerb, der sich künftig immer mehr ausbreiten wird, stellte Frau Stopper fest. Bei
dem Gewinnen und Binden der Talente sei, laut allen Beteiligten, gerade die Entwicklung und
Festigung einer authentischen, transparenten Arbeitgebermarke entscheidend. Denn leere
Versprechungen führen schlussendlich zu Missmut und gegebenenfalls zum Wechsel des Talents.
Auch die steigende Relevanz der HR Abteilungen wurde diskutiert. Recruiter der Zukunft nehmen
eine immer aktivere Rolle ein und verschwenden keine Zeit durch konventionelles „Post&Pray“-
Recruiting. Sie kennen Ihre Talente, den Markt und werden immer mehr „vom Fisher zum Hunter“.
Introduction to the World Talent Forum 2013
Dr. Martin Heibel (Geschäftsführer bei IntraWorlds GmbH) und
David Kelly (Vice President EMEA bei Kenexa, an IBM
Company) führten nach der Keynote Diskussion in die drei
Themenforen ein. Es wurden die zentralen Herausforderungen
adressiert, denen sich Human Resources Abteilungen von heute
stellen müssen: Der Mangel an Talenten, der Einsatz von „Big
Data“, die neuen und anspruchsvolleren Generationen von
Mitarbeitern (Gen Y, Gen Z) und das Social Web sind Themen,
die die Personalarbeit grundlegend verändern. IntraWorlds
veranschaulichte seinen Talent Sourcing-Ansatz anhand eines
Best Practice Beispiels von Accenture. Kenexa, an IBM Company,
ergänzte dieses Beispiel durch eine Case Study von Shell.
Kurzzusammenfassung World Talent Forum 2013 Seite 2
Talent Sourcing Strategy
Der Vortrag von Roman Dykta (Head of Employer Branding & Resourcing bei KPMG) über
„Systematic Talent Sourcing and Candidate Engagement at KPMG“ war gefüllt mit Strategie- und
Praxisbeispielen rund um die Talentgewinnung bei KPMG. Durch die große Bedeutung der
Einstellungen – KPMG stellt jährlich 1.500 Mitarbeiter ein -, ist
es zeitgleich wichtig effizient zu arbeiten und Mitarbeiter von
hoher Qualität einzustellen. Das gelingt KPMG u.a. über eine
Online-Plattform (KPMG Community). Kontakte aus allen
Personalmarketing-Aktionen werden dort gebündelt. Zudem
ist der Erstkontakt zu Kandidaten entscheidend. Herr Dykta
beschreibt dies mit Hilfe einer Flugmetapher: Dem Kandidaten
soll gleich zu Beginn ein Business-Class Eindruck vermittelt
werden, damit er nicht bei der Konkurrenz in der Economy
mitfliegen möchte. Vor allem hervorzuheben ist die „KPMG
World Tour“ als crossmediale Personalmarketingkampagne.
Hier lädt KPMG zehn Talente ein, Niederlassungen rund um den Globus kennenzulernen. Diese
Aktion wurde bereits zum zweiten Mal durchgeführt, wobei der erste Versuch 2009 noch auf weniger
Resonanz traf, da lediglich an Hochschulen dafür geworben wurde. 2013 gab es mittels der Online-
Plattform von KPMG 4.000 Anmeldungen und durch verschiedenste Kommunikationskanäle konnten
zahlreiche wertvolle Neukontakte gewonnen werden.
Herr Carsten von der Linden (Project Leader bei der Boston Consulting Group (BCG)) stellte die
Studie “Creating People Advantage Oct 2012″ der Boston Consulting Group vor und gewährte erste
exklusive Vorabeinblicke in die Ergebnisse der Studie diesen
Jahres. Diese beschäftigt sich mit dem Thema Talent
Management und Leadership. Dabei stellte sich heraus, dass
viele Unternehmen die beiden Themen als ausgesprochen
wichtige Aufgaben betrachten und auch viel investieren,
jedoch die meisten sich eher schlecht einschätzten. Aus den
Studienergebnissen konnten einige W-Fragen zur
Verbesserung des Talent Managements entwickelt werden,
wie beispielsweise: Wie viele Mitarbeiter brauche ich? Wie
viele kommen von außen? etc. Auch ging Herr von der Linden
der Frage nach, ob und wie man für „Talente“ noch zusätzlich
Unterteilungen bzw. Talent-Cluster schaffen kann.
Kurzzusammenfassung World Talent Forum 2013 Seite 3
Im Vortrag von Herrn Mogens Raun (Head of Talent
Development bei Allianz) “Match me if you can” ging es um
die Gewinnung der „richtigen“ bzw. passenden Talente, also
um das richtige Matching zwischen Talent und Unternehmen.
Dabei ist es aus Sicht von Herrn Raun von großer Wichtigkeit
als Arbeitgeber so transparent und authentisch wie möglich
aufzutreten und den Talenten genügend Informationsmaterial
zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten alle Anwendungen auf
dem neuesten Stand der Technik sein. Karriereseiten sollten
beispielsweise für Tablets, Smartphones und Desktops
optimiert werden. Dies hilft der Allianz dabei, die Zielgruppen
mit dem richtigen Medien anzusprechen (Nutzerzahlen für Smartphones und Tablets steigen stetig)
und fördert die Akzeptanz auf Seiten der Talente sowie die Candidate Experience.
Markus Frosch (Partner und Vorstand bei Promerit)
erläuterte in seinem Vortrag „5 Fundamental Observations on
how Active Sourcing Could Really Work“ seine persönliche
Erfahrung und Sichtweise auf das Thema Active Sourcing: Bei
seiner Interaktion mit einer Vielzahl von Unternehmen hat er
die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen häufig in das
Thema Active Sourcing hinein stolpern und aktionistisch
vorgehen, ohne sich Gedanken über Strategie und Vorgehen
gemacht zu haben. Hier rät er dazu, im Kleinen auszuprobieren
und systematisch vorzugehen. Dabei sollte Active Sourcing
nicht als Instrument zum Massenrecruiting sondern als
Premium-Dienstleistung verstanden werden. Ein Active Sourcer muss im Vergleich zum
„traditionellen Recruiter“ zudem viel mehr auf den Menschen eingehen und situativ beurteilen und
handeln. Wenn beispielsweise zu viel Zeit für eine Zusage verstreicht, ist der Kandidat vielleicht
schon bei einem anderen Unternehmen eingestiegen. In dem Kontext sind natürlich die Befugnisse
des Active Sourcers interessant: Was darf ein Active Sourcer? Was darf er nicht? Hier herrscht aktuell
in der Anwendung noch sehr viel Unklarheit sowohl im Bezug auf rechtliche Fragen als auch bei der
Abstimmung mit Unternehmenskultur und -kommunikation. Auch werden bisweilen noch nicht die
richtigen Unternehmensvertreter in den Active Sourcing-Prozess eingebunden. Beim Active Sourcing
überzeugen Menschen andere Menschen und hier sind zumeist eher die fachlichen
Unternehmensvertreter angesprochen und nicht die Recruiter. Als letzte der 5 Thesen nannte Herr
Frosch, dass Active Sourcing in einen Gesamtprozess gefasst werden sollte, denn sonst schaffen es
identifizierte Kandidaten nicht zu den richtigen Ansprechpartnern. Mit einem klar strukturierten
Prozess kann dem vorgebeugt werden. Schlussendlich sollte auf die besonderen Bedürfnisse und
Wünsche der Talente eingegangen werden. Unternehmen müssen hier mehr Flexibilität an den Tag
legen als bisher.
Kurzzusammenfassung World Talent Forum 2013 Seite 4
Talent Engagement
Alexander Senn (Head of Recruiting & Employability bei
Swisscom) hielt einen mitreißenden Vortrag über “Positive
Candidate Experience as Competitive Advantage – The
Candidate’s Journey at swisscom”. Wie läuft Recruiting und
Employability bei der Swisscom ab? Swisscom hat es sich zum
Ziel gesetzt, durch einen wertschätzenden und professionellen
Rekrutierungsprozess eine positive Candidate Experience
sicherzustellen, um so die richtigen Talente von der swisscom
zu überzeugen. Herr Senn betonte auch die Wichtigkeit des
schnittstellenübergreifenden Zusammenarbeitens zwischen
der „Linie“ (Fachabteilung) und dem Recruiting. Hier müsse in
Zukunft noch viel mehr der Dialog gesucht werden, um Vakanzen optimal zu besetzen. Durch ein
Inhouse „Bier&Brezn“-Event mit dem Management gelang es Swisscom 7 von 10 Vakanzen zu
besetzen. Und zwar sollten die Manager ihre XING und LinkedIn Profile nach passenden Kandidaten
durchsuchen. Das Ganze war an einen Anreiz (Erfolgsvergütung) geknüpft. Eine kreative Idee,
Headhunterkosten zu senken.
Ildiko Peter (Personalmarketing bei Otto Group) referierte
über das Thema “Talent Relationship Management at Otto:
General Approach & Examples”. Im Schwerpunkt ging es
darum, wie man das Image der Otto Group neu definieren und
als frische, dynamische, junge Arbeitgebermarke am Markt
auftreten kann. Frau Peter erläuterte zudem alle Talent
Relationship Programme, die Otto bereits im Einsatz hat sowie
deren Zielsetzung und künftige Ausrichtung. Ausgesprochen
kreativ war die Umsetzung von Giveaways, abgestimmt auf die
jeweils gesuchte Zielgruppe. Hier gab es beispielsweise
Skribble Blöcke oder kleine Festplatten. Auch ein riesiges
Plakat mit den Namen aller neuen Azubis am ersten Ausbildungstag sorgte bei den jungen
Neuankömmlingen für Begeisterung.
Kurzzusammenfassung World Talent Forum 2013 Seite 5
Christian Hansmann in Vertretung für Gero Hesse
(Bereichsleiter bei embrace) nahm sich des Themas “Talent
Engagement for the Generation Z” an. Dazu gab es fünf Thesen
rund um die Zielgruppe der Schüler und daraus resultierend
einige spannende Lösungsansätze. Basisorientierung der
Schüler sollte gefördert werden, um noch häufig anzutreffende
Desorientierung zu reduzieren. Beziehungen zu Talenten
sollten aktiv gepflegt werden (Talent Relationship
Management) anstatt sich lediglich auf Personalmarketing und
Stellenanzeigen zu verlassen. Im Schülermarketing sollte kein
Massenmarktdenken eingesetzt werden, denn gerade hier
dreht sich alles um das Individuum. Wunsch und Wirklichkeit sollten bei der Zielgruppe der Schüler in
Einklang gebracht werden: Anstelle von zu hohen Eintrittsbarrieren sollten auch systematische
Weiterentwicklung und Förderung in der Ausbildung in der Vordergrund rücken. Mobilität und
Deregionalisierung sollten als Chance verstanden werden. Final stellt sich die Frage, wie ein
funktionierendes Talent Relationship Management für die Generation Z aussehen sollte. Das
veranschaulichte Herr Hansmann anhand eines Ansatzes mit integrierter Software-Lösung
(Careerparcours).
Dr. Thomas Fritz (Director of Recruiting bei McKinsey &
Company, Inc.) referierte über “Engaging Talents around the
World at McKinsey”. Kern ist das Talent und das steht bei
McKinsey auf der Agenda des Top Managements. Wichtig beim
Recruiting ist, dass alle McKinsey-Niederlassungen vernetzt
sind und so im gesamten Netzwerk kein Talent verloren geht.
So werden Kandidaten, die sich in Ländern bewerben aber dort
nicht für einen Einstieg in Frage kommen, ggfs. passende
Stellen in anderen Ländern proaktiv angeboten. Herr Dr. Fritz
beschrieb auch die verschiedenen Talent Pools von McKinsey
und wie Identifizierung, Bindung und Gewinnung von Talenten
dort funktioniert. Eine Kampagne war beispielsweise ein Ski-Wochenende mit Markus Wasmeier und
Professor Herbert Henzler in Kitzbühel. Diese Aktion fand sehr großen Anklang bei den Talenten.
Kurzzusammenfassung World Talent Forum 2013 Seite 6
Talent Acquisition
Wie akquiriert die Deutsche Telekom AG Fachkräfte aus den
MINT-Bereichen? Darum ging es in der Präsentation von Herrn
Marc-Stefan Brodbeck (Vizepräsident Recruiting & Talent
Acquisition bei der Deutsche Telekom) “Talente – finden wir
gut”. Der Ansatz der Telekom besteht aus drei kreativen
Komponenten: „Neue Suchstrategie“, „Neue Talent-Pools“ und
„Neue Recruiter“. Die neue Suchstrategie beinhaltet u.a.
versteckte Talente 45+, Talent- statt Notenorientierung,
Frauenjobmatching und Internationalität (am Beispiel
Spaniens). Zudem hat man sich im Personalmarketing, mit
kreativen Ansätzen wie Speed Recruiting, Blind Applying sowie
gekonntem Guerilla Marketing neuartiger Methoden bedient. Auch die Recruiter müssen aus Sicht
der Telekom eine neue Rolle einnehmen und neben neuen Aufgaben auch als Netzwerker und
Vermittler fungieren. Auch Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programme kommen bei der Telekom
nicht zu kurz. Rund um, ein gelungener Einblick in neue Personalgewinnungsmaßnahmen der
Deutschen Telekom AG.
Anke Kirn (Director HR Talent Acquisition bei der Deutsche
Bank) referierte über das Thema “Next Generation Talents at
Deutsche Bank: Attraction, Selection & Retention”. Seitdem
die Generation Y auf dem Bewerbermarkt ist, hat sich auch für
die Deutsche Bank einiges geändert. Traditionelles Recruiting
reicht nicht mehr aus, deshalb hat die Deutsche Bank einen
Wertewandel vollzogen. Wertschätzung, Anerkennung und
Respekt von Talenten steht heute im Vordergrund. In diesem
Kontext werden erfolgreich Inhouse-Events umgesetzt, bei
denen Talente das Unternehmen, Mitarbeiter und die Kultur
hautnah kennenlernen. So erhalten Sie einen tiefen Einblick in
den Arbeitsalltag bei der Deutschen Bank. Mit solchen Events und Themen, wie persönliche
Weiterentwicklungsmöglichkeiten transportiert die Deutsche Bank ihre neuen Werte und stärkt
somit ihre Arbeitgebermarke.
Kurzzusammenfassung World Talent Forum 2013 Seite 7
Line Bjelsdorf Frost (Global Recruitment Manager bei
Danfoss) plädiert mit ihrem Vortrag “One Step Back … into the
Future” für einfache Lösungsansätze. Beispielsweise sollten
nicht zwei oder drei Vorstellungsgespräche mit einer Person
geführt werden, sondern maximal ein Interview und ein
Feedback-Gespräch. Es wird versucht den aktuellen
Recruitingzeitraum mittels eines sinnvollen
Bewerbermanagement-Tools von ca. 70 Tagen auf 50 zu
reduzieren. Vor allem die Candidate Experience im
Recruitingprozess ist wichtig und sollte bei jedem Kandidaten
abgefragt werden. Feedback gibt die Möglichkeit,
Fehlerquellen zu entlarven und diese zu schließen.
Der Vortrag von Tim Ackermann (Senior Talent Acquisition Director bei PAREXEL) “Building the Case – Delivering Business Value through Talent Acquisition” beschäftigte sich mit der Relevanz von Kennzahlen für Talent Acquisition. Es ist wichtig auch im HR den Erfolg der Recruiting-Aktivitäten zu messen und eine Kosten-Nutzen Analyse zu erarbeiten sowie kontinuierlich zu überprüfen. Dabei ist es wichtig, den „End-Kunden“ (= das Talent) im Zentrum der Betrachtung zu haben. Denn letztendlich ist es das Ziel, das richtige Talent für das Unternehmen zu gewinnen.
Ausklang auf dem Oktoberfest
Während des gesamten Events gab es die Möglichkeit zum Networking und Gedankenaustausch unter den Teilnehmern und mit den Referenten. Für das leibliche Wohl war durch ein gemeinsames Mittagessen und einige Kaffeepausen gesorgt. Wie auch in den letzten Jahren fand die Veranstaltung ihren Ausklang auf dem Münchner Oktoberfest. Bei einer kühlen Maß und knuspriger Ente konnten die Gespräche fortgeführt werden. Wir bedanken uns herzlich bei allen Referenten, Teilnehmern und Partnern und freuen uns auf das
World Talent Forum 2014 – voraussichtlich am 25. September 2014!
Partner des World Talent Forum 2013: