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Ihr Kontakt für Rückfragen: Friederike Gehlenborg Pressestelle Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel. 0711 8931-295, Fax: 0711 8931-167 E-Mail: [email protected] Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016 Weltschlaganfalltag: Neue Ansätze in Früherkennung, Therapie und Nachsorge Termin: Mittwoch, den 26. Oktober 2016, 11:00 bis 12:00 Uhr Ort: Langenbeck-Virchow-Haus, Raum „Rudolf Virchow“ Anschrift: Luisenstraße 58-59, 10117 Berlin Themen und Referenten: Schlaganfall-Risiko Vorhofflimmern: Wie kann die Herzrhythmusstörung früh erkannt werden? PD Dr. med. Karl Georg Häusler Leiter des Trial Teams im Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) Oberarzt der Neurologischen Klinik der Charité–Universitätsmedizin Berlin Thrombektomie: Die Erfolge einer neuen Methode und ihre Verbreitung Professor Dr. med. Joachim Röther Pressesprecher der DSG Chefarzt der Neurologischen Abteilung, Asklepios Klinik Altona, Hamburg Rehabilitation nach Schlaganfall: Wie früh, wie intensiv, mit wie viel Technik? Professor Dr. med. Klaus Jahn Chefarzt der Neurologischen Abteilung an der Schön Klinik Bad Aibling Schlaganfall, Reha – und dann? Depressionen erkennen, neurologische Folgeschäden verhindern – was eine gute Nachsorge ausmacht Professor Dr. med. Armin Grau 3. Vorsitzender der DSG und Direktor der Neurologischen Klinik mit Klinischer Neurophysiologie, Klinikum der Stadt Ludwigshafen Moderation: Dagmar Arnold, Pressestelle DSG, Berlin

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Page 1: Weltschlaganfalltag: Neue Ansätze in Früherkennung ... · Schlaganfall, Reha – und dann? Depressionen erkennen, neurologische Folgeschäden verhindern ... Hierzu stehen moderne,

Ihr Kontakt für Rückfragen: Friederike Gehlenborg Pressestelle Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel. 0711 8931-295, Fax: 0711 8931-167 E-Mail: [email protected]

Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016 Weltschlaganfalltag: Neue Ansätze in Früherkennung, Therapie und Nachsorge Termin: Mittwoch, den 26. Oktober 2016, 11:00 bis 12:00 Uhr Ort: Langenbeck-Virchow-Haus, Raum „Rudolf Virchow“ Anschrift: Luisenstraße 58-59, 10117 Berlin Themen und Referenten: Schlaganfall-Risiko Vorhofflimmern: Wie kann die Herzrhythmusstörung früh erkannt werden? PD Dr. med. Karl Georg Häusler Leiter des Trial Teams im Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) Oberarzt der Neurologischen Klinik der Charité–Universitätsmedizin Berlin Thrombektomie: Die Erfolge einer neuen Methode und ihre Verbreitung Professor Dr. med. Joachim Röther Pressesprecher der DSG Chefarzt der Neurologischen Abteilung, Asklepios Klinik Altona, Hamburg Rehabilitation nach Schlaganfall: Wie früh, wie intensiv, mit wie viel Technik? Professor Dr. med. Klaus Jahn Chefarzt der Neurologischen Abteilung an der Schön Klinik Bad Aibling

Schlaganfall, Reha – und dann? Depressionen erkennen, neurologische Folgeschäden verhindern – was eine gute Nachsorge ausmacht Professor Dr. med. Armin Grau 3. Vorsitzender der DSG und Direktor der Neurologischen Klinik mit Klinischer Neurophysiologie, Klinikum der Stadt Ludwigshafen Moderation: Dagmar Arnold, Pressestelle DSG, Berlin

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Ihr Kontakt für Rückfragen: Friederike Gehlenborg Pressestelle Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel. 0711 8931-295, Fax: 0711 8931-167 E-Mail: [email protected]

Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016 Weltschlaganfalltag: Neue Ansätze in Früherkennung, Therapie und Nachsorge Termin: Mittwoch, den 26. Oktober 2016, 11:00 bis 12:00 Uhr Ort: Langenbeck-Virchow-Haus, Raum „Rudolf Virchow“ Anschrift: Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin Inhalt: Pressemitteilungen

Redemanuskripte PD Dr. med. Karl Georg Häusler

Professor Dr. med. Joachim Röther

Professor Dr. med. Klaus Jahn

Professor Dr. med. Armin Grau

Lebensläufe der Referenten Bestellformular für Fotos Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter: [email protected]

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Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) am 26. Oktober 2016 anlässlich des Weltschlaganfalltags am 29. Oktober 2016 DSG: Bessere Nachsorge notwendig Auf einen Schlaganfall folgen oft Depression oder Demenz

Berlin, 26. Oktober 2016 – Lähmungen, Sprachstörungen und Sehstörungen – ein Schlaganfall

kann zahlreiche körperliche Folgen nach sich ziehen. Auch die Psyche leidet oft: Bei etwa jedem

dritten Patienten tritt eine Depression oder Angststörung auf. Zudem entwickelt jeder Zehnte

eine Demenz. Um solche Folgeerkrankungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen kompetent zu

begegnen, fordert die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) ein umfassenderes

Nachsorgekonzept. Wie dieses umgesetzt werden kann, diskutieren Experten anlässlich des

Weltschlaganfalltags auf der heutigen Pressekonferenz am 26. Oktober 2016 in Berlin.

Deutschland ist in der Akutversorgung und der Rehabilitationsbehandlung von Schlaganfall-Patienten

im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt. Es mangelt jedoch an einer strukturierten und

qualitätsgesicherten Weiterversorgung: „Nach einem Schlaganfall drohen zahlreiche Komplikationen

wie Depressionen und Angstzustände, kognitive Beeinträchtigungen oder Stürze. Damit die Gefahren

rechtzeitig erkannt werden, benötigen Patienten auch nach der Reha eine umfassende Nachsorge“, sagt

Professor Dr. med Armin Grau, Direktor der Neurologischen Klinik mit Klinischer Neurophysiologie

am Klinikum der Stadt Ludwigshafen und 3. Vorsitzender der DSG. „Eine strukturierte Nachsorge ist

auch notwendig, damit eine bestmögliche Versorgung mit Logopädie, Ergotherapie und

Physiotherapie rechtzeitig in die Wege geleitet werden kann.“

Haus- und Fachärzte, Kliniken und Therapeuten – in der Nachsorge von Schlaganfall-Patienten

arbeiten viele Experten und Einrichtungen zusammen. Die DSG plädiert deshalb für eine sektor- und

berufsgruppenübergreifende Weiterversorgung: „Um eine strukturierte Nachsorge zu ermöglichen,

sollte ein regionales Schlaganfallnetzwerk mit einem Schlaganfallkoordinator – also einem Facharzt

für Neurologie – und einer spezialisierten Pflegekraft, der >stroke nurse<, zum Einsatz kommen“,

meint Grau. Wichtig sei dabei, dass eine enge Kommunikation und Koordination zwischen allen

Ärzten und Therapeuten erfolge. Zudem sollten Patienten und ihre Angehörigen ausführlich über das

Krankheitsbild informiert und aufgeklärt und bezüglich präventiver Maßnahmen motiviert werden.

Nach Ansicht des Schlaganfall-Experten sind weitere Elemente in einem solchen regionalen

Schlaganfallnetzwerk wichtig: „Ein Gesunderhaltungspass kann dabei helfen, die Behandlung von

Patienten gezielt zu dokumentieren“, so Grau.

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„Durch regelmäßige Untersuchungen in der Klinik sowie beim Haus- und Facharzt können zudem

Risikofaktoren und mögliche Folgeerkrankungen überprüft werden.“ Die DSG setzt sich derzeit für

die Erprobung solcher Netzwerke im Rahmen einer Studie ein – und hat dazu einen Antrag im

Rahmen des Innovationsfonds der Bundesregierung gestellt.

Literatur AQUA. Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH. Versorgungsqualität bei Schlaganfall. Konzeptskizze für ein Qualitätssicherungsverfahren. Stand 13. März 2015.

Kontakt für Journalisten Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft Friederike Gehlenborg Tel.: +49 (0)711 8931-295, Fax: +49 (0)711 8931-167 E-Mail: [email protected] www.dsg-info.de Fachlicher Kontakt bei Rückfragen Prof. Dr. med. Joachim Röther Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) Chefarzt Neurologische Abteilung Asklepios Klinik Altona Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg Tel.: +49 (0)40-181881-1401 E-Mail: [email protected]

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Effektive Behandlungsform bei schweren Schlaganfällen

Thrombektomie: Mechanische Gerinnselentfernung in Deutschland flächendeckend eingeführt

Berlin, 26. Oktober 2016 – Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland.

Rund 260.000 Menschen pro Jahr sind von ihm betroffen. Bei 80 Prozent ist eine Durch-

blutungsstörung die Ursache. Bei etwa fünf Prozent dieser Patienten – das sind rund 10.000

Menschen jährlich – verschließen große Blutgerinnsel ein Hirngefäß. Bei diesen schwer

betroffenen Patienten hilft die medikamentöse Therapie – auch Thrombolyse genannt – häufig

nicht. Es besteht akute Lebensgefahr oder es drohen starke Beeinträchtigungen nach dem

Schlaganfall. Doch 2015 ist eine neue Ära in der akuten Schlaganfallbehandlung angebrochen:

Zahlreiche Studien bescheinigten der Thrombektomie, einer mechanischen Entfernung großer

Blutgerinnsel mittels eines Mikrokatheters, einen besonderen Erfolg. Dadurch haben sich die

Behandlungsmöglichkeiten für schwer betroffene Schlaganfall-Patienten grundlegend geändert.

Wie sich die neue Methode verbreitet, welche Chancen darin liegen und welche

Voraussetzungen nötig sind, diskutieren Experten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft

(DSG) auf der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Weltschlaganfalltags (29. Oktober 2016)

in Berlin.

„Die Thrombektomie setzt sich in Deutschland durch“, sagt Professor Dr. med. Joachim Röther,

Pressesprecher der DSG und Chefarzt der Neurologischen Abteilung der Asklepios Klinik Altona.

„Die bahnbrechende neue Methode kann schwere Behinderungen nach einem starken Schlaganfall

vermeiden, indem sie eine verstopfte Hirnarterie von einem Blutgerinnsel befreit.“ Bei dem Verfahren

schieben Neurointerventionalisten von der Leiste aus einen Katheter bis an die Stelle des Hirngefäßes,

wo das Blutgerinnsel die Arterie blockiert hat. Der Katheter durchbohrt den Thrombus und umschließt

das Gerinnsel anschließend mit einem Stent wie ein Drahtkäfig, sodass der Blutpfropfen

herausgezogen werden kann.

Von einer Therapie mit experimentellem Charakter hin zu einer führenden Schlaganfall-

behandlungsform – so lässt sich die Entwicklung der Thrombektomie beschreiben: Obwohl erst im

April 2015 auf dem europäischen Schlaganfall-Kongress in Glasgow aussagekräftige Studien

vorgestellt wurden, bescheinigen mehrere Multicenterstudien der neuen Therapie schon jetzt eine hohe

Wirksamkeit. Sie wurde rasch in die deutschen und europäischen Leitlinien zur Schlaganfalltherapie

integriert. Im internationalen Vergleich ist Deutschland besonders gut aufgestellt: „Wir haben

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mittlerweile eine gute Flächenabdeckung mit neurovaskulären Netzwerken, innerhalb derer die

Patienten der mechanischen Thrombektomie zugeführt werden“, so Röther. „Um diese qualitativ

hochwertige Behandlung sichern und ausbauen zu können, ist vor allem ein rascher

rettungsdienstlicher Transport der Patienten in die Kliniken mit einer Katheterbereitschaft notwendig.“

Hier sei es wichtig, die Rettungsdienste der Länder zu optimieren und entsprechende Richtlinien zu

entwickeln.

Deutschland hat ausgezeichnete Strukturen, um eine Thrombektomie-Versorgung von Patienten mit

schweren Schlaganfällen auch in der Fläche zu ermöglichen: umfassende Weiterbildung, ein

Zertifizierungssystem für die Schlaganfall-Spezialstationen (Stroke Units), die interventionelle

Neuroradiologie sowie Qualitätsdokumentation und -sicherung. Professor Hans-Christoph Diener,

Schlaganfall-Experte und Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), betont:

„Die akute Schlaganfallbehandlung, bestehend aus Thrombolyse und Thrombektomie, gehört

eingebunden in das System der Stroke Units. Nur in diesen Strukturen ist es möglich, die Mortalität

beim ischämischen Schlaganfall weiter zu senken und schwere Behinderungen der Patienten weiter zu

reduzieren.“

- Bei Abdruck Beleg erbeten -

Literatur Peter A. Ringleb, Gerhard F. Hamann, Joachim Röther, Olav Jansen, Christoph Groden, Roland Veltkamp. Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls, Ergänzung 2015 - Rekanalisierende Therapie. Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, 2016. Online: www.dgn.org/leitlinien und www.awmf.org Kontakt für Journalisten

Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft Friederike Gehlenborg Tel.: +49 (0)711 8931-295, Fax: +49 (0)711 8931-167 E-Mail: [email protected] www.dsg-info.de Fachlicher Kontakt bei Rückfragen

Prof. Dr. med. Joachim Röther Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) Chefarzt Neurologische Abteilung Asklepios Klinik Altona Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg Tel.: +49 (0)40-181881-1401 E-Mail: [email protected]

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Weltschlaganfalltag 2016: Neue Ansätze in Früherkennung, Therapie und

Nachsorge

Berlin, Oktober 2016 – Plötzliche Sprachstörungen, ein unsicherer Gang,

einseitige Lähmungen – das sind typische Symptome eines Schlaganfalls. Dann

ist Schnelligkeit gefragt, denn die Erkrankung ist ein absoluter Notfall. Neue

effektive Therapie- und Nachsorgeformen erhöhen die Chancen auf ein Leben

ohne bleibende Schäden. Welche neuen Behandlungsformen es gibt, was eine

gute Rehabilitation und Nachsorge ausmacht und wie das Schlaganfall-Risiko

Vorhofflimmern erkannt werden kann, berichten Experten auf einer Pressekon-

ferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) am 26. Oktober 2016 in

Berlin. Anlass ist der Weltschlaganfalltag (29.Oktober).

„In der Schlaganfallbehandlung ist die rasche Einleitung der richtigen Diagnostik und

Therapie sowie einer optimalen Rehabilitationsbehandlung und umfassenden Nachsorge

die Voraussetzung für möglichst geringe Folgeerscheinungen“, sagt Professor Joachim

Röther, Pressesprecher der DSG und Chefarzt der Neurologischen Abteilung der Asklepios

Klinik Altona. „Anlässlich des diesjährigen Schlaganfalltags wollen wir deshalb einen

Fokus auf alle Behandlungsschritte legen.“

Vorhofflimmern – erste Anzeichen frühzeitig erkennen

Eine häufige Ursache des Schlaganfalls ist das Vorhofflimmern: Durch die

Herzrhythmusstörung werden in Deutschland jährlich circa 50.000 ischämische

Schlaganfälle ausgelöst. Bei diesen tritt eine akute Minderdurchblutung des Gehirns

durch ein Blutgerinnsel auf, das durch die Rhythmusstörung im Vorhof des Herzens

entsteht. Doch Vorhofflimmern kann oft nur schwer nachgewiesen werden, da viele

Schlaganfall-Patienten die Beschwerden kaum bemerken. Gerade um einem weiteren

Schlaganfall vorzubeugen, ist der Nachweis der Herzrhythmusstörung jedoch wichtig.

Wenn diese identifiziert werden kann, wird das Risiko für einen erneuten ischämischen

Schlaganfall mit einer passenden Medikation um etwa zwei Drittel reduziert.

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Thrombektomie: Effektive Behandlungsform bei schweren Schlaganfällen

Auch für schwer betroffene Schlaganfallpatienten gibt es neue Hoffnung. „Die

Thrombektomie, eine mechanische Entfernung großer Blutgerinnsel mit einem Mikro-

katheter, ist in Deutschland mittlerweile nahezu flächendeckend eingeführt“, berichtet

Röther. „Entscheidend für die Sicherung und den Ausbau dieser Qualität ist die rasche

Aufnahme in eine Klinik mit einer Stroke Unit, um dort die notwendige Diagnostik mit

einer anschließenden Thrombolyse zu beginnen. Ist ein großes Hirngefäß verschlossen,

wird der Patient zur Thrombektomie weiterverlegt. Hier ist die Sicherstellung eines

unverzüglichen Rettungstransportes der Patienten eine wichtige Schnittstelle, die weiter

optimiert werden muss“. Kommunen und Länder müssten in Zusammenarbeit mit den

Rettungsdiensten diese Sekundärtransporte verbessern.

Akutbehandlung – und dann? Eine umfassende Reha und Nachsorge

Etwa die Hälfte der rund 260.000 Patienten, die in Deutschland jährlich einen

Schlaganfall erleiden, benötigt nach der Akutphase eine intensive neurologische

Rehabilitation. Hochspezialisierte Rehabilitationstherapien, die den individuellen

Erfordernissen des Patienten gerecht werden und eine umfassende Nachsorge sind

deshalb weitere wichtige Bausteine in der Schlaganfallbehandlung. Die Rehabilitation

beginnt schon auf der Stroke Unit und wird dann in einer Rehabilitationsklinik fortgesetzt.

Die Ziele der Rehabilitation bestehen darin, dass Patienten ihre Geh-und Stehfähigkeit

zurückerlangen und eine bestehende Schluckstörung sowie Defizite in der Sprache

verbessert werden. Hierzu stehen moderne, auf den Patienten zugeschnittene

Behandlungskonzepte zur Verfügung, die teils auch Roboter zur Hilfe nehmen, um eine

hohe Behandlungsfrequenz zu erreichen. Um anschließend eine qualitativ hochwertige

Nachsorge zu gewährleisten, benötigen Patienten nach Ansicht der Experten eine

intensive Weiterbetreuung. So könnten beispielsweise die Risiken für Depressionen,

Angstzustände oder Demenz verringert werden.

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Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:

Prof. Dr. med. Joachim Röther

Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)

Chefarzt Neurologische Abteilung

Asklepios Klinik Altona

Paul-Ehrlich-Straße 1, 22763 Hamburg

Tel.: +49 (0)40 181881-1401

E-Mail: [email protected]

Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft

Friederike Gehlenborg

Tel.: +49 (0)711 8931-295, Fax: +49 (0)711 8931-167 E-Mail: [email protected]

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Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

Schlaganfall-Risiko Vorhofflimmern: Wie kann die Herzrhythmusstörung früh erkannt werden? PD Dr. med. Karl Georg Häusler, Leiter des Trial Teams im Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB), Oberarzt der Neurologischen Klinik der Charité–Universitätsmedizin Berlin Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, die derzeit etwa ein bis zwei Prozent der deutschen

Bevölkerung und vornehmlich ältere Menschen betrifft. Das Risiko, einen ischämischen Schlaganfall

zu erleiden, ist bei bestehendem Vorhofflimmern im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung etwa vier-

bis fünffach erhöht. Anhand von Studiendaten ist davon auszugehen, dass zumindest 15 Prozent aller

ischämischen Schlaganfälle durch paroxysmales, persistierendes oder permanentes Vorhofflimmern

bedingt werden. Somit würden allein in Deutschland schätzungsweise 35 000 ischämische

Schlaganfälle pro Jahr durch Vorhofflimmern verursacht.

Der Nachweis des Vorhofflimmerns stellt eine besondere Herausforderung dar, da ein

Vorhofflimmern zu Beginn der Erkrankung häufig nur intermittierend besteht und zudem von einem

relevanten Anteil der Betroffenen zumindest initial nicht bemerkt wird. Wiederholt konnte anhand von

klinischen Studien nachgewiesen werden, dass bei Schlaganfallpatienten vergleichsweise häufig ein

bis dato nicht bekanntes Vorhofflimmern bestand. Die klinische Relevanz eines verlängerten EKG-

Monitorings nach ischämischem Schlaganfall wird derzeit auch im Rahmen der randomisierten Impact

of standardized MONitoring for Detection of Atrial Fibrillation in Ischemic Stroke (MonDAFIS)

Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht, an der sich in ganz Deutschland mehr als

35 zertifizierte Stroke Units beteiligen und die durch die Bayer Vital GmbH, Leverkusen finanziell

unterstützt wird.

Der Nachweis eines Vorhofflimmerns ist für die medikamentöse Sekundärprävention des

ischämischen Schlaganfalls insofern relevant, da alle Leitlinien bei nachgewiesenem Vorhofflimmern

aufgrund der derzeitigen Studienlage eine orale Antikoagulation empfehlen, sofern keine

Kontraindikation für eine solche Verordnung vorliegt, da eine orale Antikoagulation das relative

Risiko für einen erneuten ischämischen Schlaganfall bei bestehendem Vorhofflimmern um etwa zwei

Drittel reduzieren kann.

Im Rahmen des Vortrags während der Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft am

26. Oktober 2016 soll ein Überblick über die aktuelle Daten- und Studienlage zur Detektion von

Vorhofflimmern nach ischämischem Schlaganfall gegeben werden.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Oktober 2016

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Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

Thrombektomie: Die Erfolge einer neuen Methode und ihre Verbreitung Professor Dr. med. Joachim Röther, Pressesprecher der DSG; Chefarzt der Neurologischen Abteilung, Asklepios Klinik Altona, Hamburg Über 80 Prozent der jährlich 260◦000 Schlaganfälle in Deutschland werden durch ein verstopftes

Blutgefäß verursacht. Als Folge können Teile des Gehirns nicht mehr mit Blut versorgt werden. In

solchen Fällen kann durch die Infusion des Medikaments Alteplase (rt-PA) vielen Patienten geholfen

werden, wenn sie rasch genug in der Klinik sind. Der Wirkstoff kann das Blutgerinnsel in den

Hirnarterien auflösen. Diese Lysetherapie ist in allen deutschen Schlaganfalleinheiten (Stroke Units)

seit Anfang der 2000er Jahre Standard. Aufgrund des engen Zeitfensters von 4,5 Stunden von

Symptombeginn bis Start der Infusion kommen allerdings nur etwa 15 Prozent der Patienten für diese

Therapie in Frage. Je größer der Thrombus ist, desto geringer ist allerdings die Wahrscheinlichkeit,

dass die Gerinnselauflösung gelingt.

Anfang des Jahres 2015 wurden fünf Multicenterstudien vorgestellt (MR CLEAN, SWIFT-PRIME,

ESCAPE, EXTENDA-IA, REVASCAT), die der mechanischen Thrombektomie mittels

Kathetertechnik (Stent-Retriever-Systeme) eine hohe Wirksamkeit bescheinigen. Für die Therapie des

Schlaganfalls bricht mit dieser Studienlage ein neues Zeitalter an. Die endovaskuläre Methode - die

bis dato als experimentell eingestuft wurde – erweitert somit das Behandlungsrepertoire in der

Akutversorgung ischämischer Schlaganfallpatienten ganz entscheidend. Mit der Thrombektomie

konnte nun eine neue Methode entwickelt werden, die Behinderungen nach einem schweren

Schlaganfall vermeiden kann, indem sie eine verstopfte Hirnarterie von einem Blutgerinnsel

(Thrombus) befreit. Spezialisierte Neuroradiologen schieben von der Leiste aus einen Katheter bis an

die Stelle des Gehirns, wo das Blutgerinnsel eine Arterie blockiert hat. Der Katheter durchbohrt den

Thrombus und umschließt das Gerinnsel mit einem Stent wie ein Drahtkäfig. Anschließend kann es

über einen Hohlkatheter abgesaugt werden.

Deutschland treffen diese neuen Studienergebnisse nicht unvorbereitet: Das System der Stroke Units

der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft - ohnehin ein international führendes Versorgungsnetz - sieht

bereits seit dem Jahr 2012 vor, dass die überregionalen Versorgungseinheiten über das fachärztliche

Personal verfügen müssen, um den ischämischen Schlaganfall mittels Kathetertechniken zu behandeln.

Die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie hat gemeinsam mit der Deutschen Röntgengesellschaft

und der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie ein Zertifizierungssystem eingerichtet,

welches strenge Ausbildungskriterien für Neurointerventionalisten vorsieht. Aktuell verfügen rund

340 (neuro-)radiologische Fachärzte über das Zertifikat Modul E „Rekanalisierende Maßnahmen“, so

dass eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung nahezu flächendeckend in Deutschland gewährleistet ist.

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Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

Die beteiligten Fachgesellschaften haben die Studienergebnisse zum Anlass genommen, um ihre

Leitlinien zu ergänzen (online auf www.dgn.org oder www.awmf.org). Im Regelfall werden beide

Therapien – die Lysetherapie und die mechanische Thrombektomie – miteinander kombiniert. Im

Ärzte-Jargon heißt das „Drip-and-ship“. Da eine Katheterbehandlung nicht an allen Kliniken möglich

ist, wird der akute Schlaganfallpatient zuerst in die nächste Stroke Unit gebracht, um ohne Zeitverzug

mit der Lysetherapie zu beginnen („drip“). Dort entscheiden die Ärzte dann umgehend, ob eine

mechanische Thrombektomie in Frage kommt und der Patient mit dem Rettungswagen in eine Klinik

transportiert („ship“) werden soll, in der die Katheterbehandlung möglich ist. Ziel ist es, die

Thrombektomie möglichst schnell möglichst vielen Patienten zugutekommen zu lassen. Die

Thrombektomie wird bereits in vielen Regionen verlässlich angeboten. Um eine flächendeckende

Versorgung zu erreichen, bauen die Fachgesellschaften auf die Zusammenarbeit der Stroke Units in

Neurovaskulären Netzwerken. Das sind Netzwerkstrukturen, in denen eine optimale Zusammenarbeit

zwischen einem Neurovaskulären Zentrum mit allen Möglichkeiten der Akutversorgung (Neurologie,

Neuroradiologie und Neurochirurgie) und kooperierenden Kliniken um Umfeld existiert, die Patienten

für komplexe Eingriffe wie die Thrombektomie weiterverlegen.

Die medizinisch richtige Priorisierung von Schlaganfallpatienten spielt im Rettungsdienst eine zentrale

Rolle. Die beteiligten Fachgesellschaften und Berufsverbände erklären daher auf Grundlage oben

genannter Studienergebnisse und im Sinne einer qualitativ bestmöglichen Patientenversorgung:

1. Der Primärtransport eines Schlaganfallpatienten im Lyse-Zeitfenster ist grundsätzlich ein Notfall,

der mit höchster Priorität unter Nutzung der Sonderrechte zu erfolgen hat.

2. Der Transport eines Schlaganfallpatienten von der Stroke Unit, in der er als Notfall aufgenommen

wurde, zu der Einrichtung, in der eine mechanische Thrombektomie erfolgen soll, muss als

Primärtransport mit der gleichen Dringlichkeit wie unter Punkt 1 beschrieben erfolgen. Dafür ist im

Zweifelsfall auch schnellstmöglich ein Hubschrauber zur Verfügung zu stellen.

Deutschland bietet aufgrund langjähriger Expertise in der mechanischen Thrombektomie in vielen

Zentren und der relativ guten Flächenabdeckung mit neuroradiologischen Einrichtungen im

internationalen Vergleich eine hervorragende Schlaganfallversorgung. Entscheidend für die Sicherung

und den Ausbau dieser Qualität ist aber auch der medizinisch korrekte rettungsdienstliche Transport

der Patienten. Die Fachgesellschaften fordern die Politik und verantwortlichen Verwaltungsbehörden

auf, die Rettungsdienste der Länder in diese Richtung zu informieren und entsprechende Richtlinien

zu erlassen.

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Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

Die Fachgesellschaften betonen, dass die Thrombektomie ausschließlich von (neuro)radiologischen

Fachärzten durchgeführt werden sollte, die über das notwendige pathophysiologische und technische

Wissen verfügen, das zur erfolgreichen Therapie dieses minimalinvasiven Verfahrens notwendig ist.

Ferner muss die akute Schlaganfallbehandlung in das System der Stroke Units eingebunden sein. Nur

in diesen Strukturen ist es möglich, die Mortalität beim ischämischen Schlaganfall weiter zu senken

und das klinische Outcome der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Literatur: Peter A. Ringleb, Gerhard F. Hamann, Joachim Röther, Olav Jansen, Christoph Groden, Roland Veltkamp. Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls, Ergänzung 2015 - Rekanalisierende Therapie. Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, 2016. Online: www.dgn.org und www.awmf.org http://www.awmf.org/leitlinien/detail/anmeldung/1/ll/030-140.html

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Oktober 2016

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Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

Rehabilitation nach Schlaganfall: Wie früh, wie intensiv, mit wie viel Technik? Professor Dr. med. Klaus Jahn, Chefarzt der Neurologischen Abteilung an der Schön Klinik Bad Aibling Die frühe Behandlung der Defizite bei Patienten mit frischem Schlaganfall, das heißt das Üben vom

ersten Tag an, gehört zu den Standards der Behandlung auf der Stroke Unit. Im letzten Jahr hat der so

genannte AVERT-Trial für Aufsehen gesorgt, der gezeigt hat, dass sehr frühes und intensives

Mobilisieren in den Stand in den ersten Stunden nach einem schweren Schlaganfall auch von Nachteil

sein kann (Lancet 2015; 386: 46-55). Dies zeigt erneut, dass eine an den Einzelfall, an die Schwere des

Defizits und an Begleiterkrankungen angepasste Therapie notwendig ist, um optimale

Rehabilitationserfolge zu erreichen. Dies erfordert qualifiziertes Personal, das in den zertifizierten

Stroke Units vorhanden ist.

Etwa 50 Prozent der rund 260◦000 Patienten, die in Deutschland pro Jahr einen Schlaganfall erleiden,

benötigen nach der Akutphase eine intensive neurologische Rehabilitation, etwa 25 Prozent ambulant

und 25 Prozent in einer stationären Einrichtung. Die Frage nach der optimalen Intensität,

Wiederholungsfrequenz und Dauer der verschiedenen Behandlungsbausteine ist ein wichtiger

Gegenstand aktueller Forschung. Solche Ergebnisse, die bisher nicht in ausreichender Detailtreue

vorliegen, sind besonders wichtig, um die Schlaganfall-Patienten zu identifizieren, die von einer sehr

aufwendigen Therapie profitieren. Man weiß heute, dass der Erfolg des Übens generell umso größer

ist, je genauer das Training zum Defizit passt und je häufiger wiederholt wird. Die hohe

Wiederholungsrate ist ein Vorteil der robotergestützten Therapien, die in spezialisierten

Rehabilitationseinrichtungen zur Verfügung stehen. Eine ganz aktuelle Metaanalyse von 38 Studien

über >1 000 Patienten zeigt dies beispielsweise für die Armfunktion (Neurorehabil Neural Repair

2016; Epub ahead of print); analoge Ergebnisse gibt es für die Gangverbesserung mit Robotern.

Wichtige Bereiche für die Rehabilitation nach Schlaganfall sind:

• die Wiedererlangung der selbständigen Steh- und Gehfähigkeit (die in ca. 75 Prozent

initial gestört ist),

• die Wiedererlangung einer guten Handfunktion (die bei bis zu 80 Prozent der

Patienten nach Schlaganfall nicht in Ordnung ist),

• die Verbesserung einer bestehenden Schluckstörung (ein wesentlicher Faktor für die

Lebensqualität, dessen Beeinträchtigung die Nahrungsaufnahme erschwert und

Komplikationen in Form von Lungenentzündungen begünstigt),

• die Verbesserung von Defiziten der Sprache, des Gedächtnisses und anderer

kognitiver Funktionen.

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Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016

Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

Um diese Ziele erreichen zu können, ist für Deutschland insbesondere die schnelle spezialisierte

Weiterbehandlung nach der Stroke Unit wichtig. Ein Schritt dorthin sind die Etablierung von

„comprehensive Stroke Units“ mit integrierter Rehabilitation durch die Zertifizierungsverfahren der

Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und die Integration der Rehabilitation in die neurovaskulären

Zentren zur optimalen Schlaganfalltherapie.

Eine spannende Aufgabe für die Zukunft ist die Definition optimaler Zeitbereiche für das Training, um

die Fähigkeit des Gehirns zum Umbau nach einer Schädigung (neuronale Plastizität) bestmöglich

auszunutzen. Der gegenwärtige Kenntnisstand spricht auch hier für eine frühe Therapie. Schon jetzt

wird die Plastizität mit Stimulationstechniken und Medikamenten unterstützt. Motivation und

Therapiedauer können ferner durch das Üben in virtueller Realität verbessert werden (Cochrane

Database Syst Rev 2015; CD008349). Die Entwicklung von Verfahren zur Modulation

physiologischer Funktionen durch elektrische oder pharmakologische Stimulation (Neuromodulation)

befindet sich in einer dynamischen Phase und wird in Zukunft ebenso an Bedeutung gewinnen wie die

Anwendung telemedizinischer Verfahren zur Fortsetzung der Rehabilitation mit therapeutischer

Unterstützung in der häuslichen Umgebung. In Zukunft könnte möglicherweise sogar die Neubildung

von Nervenzellen in der Rehabilitationsphase durch eine Infusion von so genannten mesenchymalen

Stammzellen verbessert werden (J Phys Ther Sci 2016; 28: 1943-1948). All diese Möglichkeiten

ergeben sich aus der engen Verzahnung von Akutbehandlung auf der Stroke Unit und Rehabilitation.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Oktober 2016

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Schlaganfall, Reha – und dann? Depressionen erkennen, neurologische Folgeschäden verhindern – was eine gute Nachsorge ausmacht Professor Dr. med. Armin Grau, 3. Vorsitzender der DSG und Direktor der Neurologischen Klinik mit Klinischer Neurophysiologie, Klinikum der Stadt Ludwigshafen Mit einem nahezu flächendeckenden Angebot an Stroke Units, einer hohen Dichte interventioneller

Neuroradiologen, die mechanische Thrombektomien anbieten, sowie einem dichten Netz an

Rehabilitationskliniken erfolgen Akutversorgung und Rehabilitationsbehandlung des Schlaganfalls in

Deutschland auf - international betrachtet - sehr hohem Niveau. Zur längerfristigen Sicherung des

Behandlungserfolgs besteht jedoch keine strukturierte und qualitätsgesicherte Weiterversorgung in

unserem Land. Nach einem Schlaganfall drohen zahlreiche Komplikationen wie Rezidivschlaganfälle

und Herzinfarkte, aber auch Angstzustände und Depressionen, ein Abbau der kognitiven

Leistungsfähigkeit oder auch Stürze mit Folgeschäden. Die Patienten bedürfen einer strukturierten

Weiterbetreuung zur optimalen medikamentösen Behandlung und Einstellung ihrer Risikofaktoren,

zur Früherkennung und Vermeidung der oben genannten Komplikationen und zur bestmöglichen

Versorgung mit Hilfs- und Heilmitteln wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie.

Unter dem Titel „Versorgungsqualität bei Schlaganfall“ hat das AQUA-Institut in einer Konzeptskizze

für ein Qualitätssicherungsverfahren bereits 2015 darauf hingewiesen, dass Patienten und deren

Angehörige unzureichend über die Erkrankung Schlaganfall, einschließlich Risikofaktoren,

Sekundärprävention, Heil- und Hilfsmittelversorgung aufgeklärt werden, eine Aufgabe, die alle

Versorgungsbereiche, insbesondere aber die Kliniken betrifft.1 In einer Nachuntersuchung durch das

nordwestdeutsche Schlaganfallregister nach drei Monaten gaben 65 Prozent der Patienten subjektive

Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall an und rund 32 Prozent der Patienten waren im Alltag auf

Unterstützung angewiesen.² Häufig bestehen nach dem Klinikaufenthalt laut AQUA-Institut eine

Unterversorgung oder erhebliche zeitliche Verzögerungen bei der Heilmittelverschreibung als Hinweis

auf Versorgungslücken und Schnittstellenprobleme zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.1

Rund 10 Prozent der Schlaganfallpatienten entwickeln eine Demenz in den Monaten nach einem

Schlaganfall, die es zu erkennen gilt, auch um weiteren Komplikationen und Überforderungen im

Alltag vorzubeugen. Bei rund 30 Prozent der Patienten tritt im ersten Jahr nach Schlaganfall eine

Depression oder Angststörung auf; der Studie des AQUA-Instituts zufolge bestehen deutliche

Hinweise für eine Unterversorgung dieser Patienten im vertragsärztlichen Bereich in Deutschland.1

Mehr als 50 Prozent der Patienten stürzen im ersten Jahr nach Schlaganfällen und rund 5 Prozent

erleiden schwere Verletzungen dabei. Eine Erfassung und ein Management des Sturzrisikos ist daher

sinnvoll.³ Die World Stroke Organisation (WSO) empfiehlt, Komplikationen und Risiken nach

Schlaganfällen strukturiert abzufragen.4 Eine solche strukturierte Erfassung von Komplikationen und

Risiken erfolgt derzeit in Deutschland jedoch nur in wenigen Fällen.

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In einer Nachuntersuchungsstudie in Deutschland erlitten 3,5 Prozent der Patienten innerhalb von 90

Tagen einen weiteren Schlaganfall und 14 Prozent wurden aus anderen Gründen rehospitalisiert,

Zahlen die ein deutliches Optimierungspotential erkennen lassen.² Simulationsstudien zufolge lassen

sich rund 80 Prozent der Rezidivschlaganfälle durch fünf präventive Maßnahmen (Antiaggregantien,

Statine, Antihypertensiva, Diät und körperliche Aktivität) verhindern.5 Dieses Potential wird im Alltag

bei weitem nicht ausgeschöpft. In einer aktuellen Querschnittstudie erreichten nach Schlaganfällen

lediglich 43 Prozent bzw. 25 Prozent der Patienten in Deutschland die leitliniengerechten Ziele bei

Blutdruck bzw. Cholesterinspiegeln, 78 Prozent waren übergewichtig und 17 Prozent rauchten

weiterhin.6 Wie eine aktuelle Interventionsstudie zeigt, beugen Modifikationen der Risikofaktoren

dabei auch kognitiven Einschränkungen vor.7

Die Nachsorge nach Schlaganfällen liegt in der Hand des Hausarztes; 90 Prozent der Patienten suchen

in den drei Monaten nach Schlaganfall den Hausarzt auf, nur 21 Prozent der Patienten sehen einen

Neurologen und 10 Prozent einen Kardiologen.² Die meisten Hausärzte betreuen jedoch jeweils nur

eine kleine Zahl von Schlaganfallpatienten.

Vor dem beschriebenen Hintergrund plädiert die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft für ein sektor-

und berufsgruppenübergreifendes Nachsorgekonzept nach Schlaganfällen, in dem Haus- und

Fachärzte, Kliniken und Therapeuten strukturiert zusammenwirken und eine leitliniengerechte

Behandlung der Patienten erfolgt. Als wesentliche Elemente für ein solches Konzept schlagen wir ein

regionales Schlaganfallnetzwerk mit einem Schlaganfallkoordinator (Facharzt für Neurologie) und

einer spezialisierten Pflegekraft („stroke nurse“) vor, in dem eine enge Kommunikation und

Koordination zwischen allen Ärzten und Therapeuten erfolgt. Die Patienten und ihre Angehörigen

müssen ausführlich über das Krankheitsbild informiert und aufgeklärt werden, Motivationsgespräche

dienen dem Erreichen individueller Ziele (zum Beispiel bezüglich körperlicher Aktivität und

Ernährung), ein Gesunderhaltungspass kann als Steuerungsinstrument hilfreich sein. Regelmäßige

Vorstellungen in der Klinik und beim Hausarzt beziehungsweise Facharzt dienen der Überprüfung von

Risikofaktoren und möglichen Folgeerkrankungen. Die DSG strebt die Erprobung solcher Netzwerke

an und hat dazu zum Beispiel einen Antrag im Rahmen des Innovationsfonds gestellt.

Literatur: 1. AQUA. Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen

GmbH. Versorgungsqualität bei Schlaganfall. Konzeptskizze für ein Qualitätssicherungsverfahren. Stand 13. März 2015.

2. Schneider K, Heise M, Heuschmann P, Berger K. Lebens- und Versorgungssituation von Schlaganfallpatienten. 3-Monats-Follow-up des Qualitätssicherungsprojektes Nordwestdeutschland. Nervenheilkunde 2009; 28:114-118.

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Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

3. Batchelor FA, Mackintosh SF, Said CM, Hill KD. Falls after stroke. Int J Stroke. 2012; 7:482-90.

4. www.world-stroke.org/advocacy/post-stroke-checklist, zuletzt aufgerufen 5.5.2016. 5. Hackam DG, Spence JD. Combining multiple approaches for the secondary prevention of

vascular events after stroke: a quantitative modeling study. Stroke 2007; 38:1881-5. 6. Heuschmann PU, Kircher J, Nowe T et al. Control of main risk factors after ischaemic

stroke across Europe: data from the stroke-specific module of the EUROASPIRE IN survey. Europ J of Prevent Cardiol 2015; 22:1354-13627.

7. Ngandu T, Lehtisalo J, Solomon A et al. A 2 year multidomain intervention of diet, exercise, cognitive training, and vascular risk monitoring versus control to prevent cognitive decline in at-risk elderly people (FINGER): a randomised controlled trial. Lancet 2015; 385:2255-63.

(Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, Oktober 2016

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Curriculum Vitae PD Dr. med. Karl Georg Häusler Leiter des Trial Teams im Centrum für Schlaganfall- forschung Berlin (CSB), Oberarzt der Neurologischen Klinik der Charité–Universitätsmedizin Berlin Beruflicher Werdegang:

Herr PD Dr. med. Karl Georg Häusler ist als Oberarzt an der Klinik und Hochschulambulanz

für Neurologie der Charité–Universitätsmedizin Berlin tätig und leitet seit 2013 zudem das

Studienteam am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin.

Schwerpunkte seiner klinischen Forschungsarbeit als Leiter der Arbeitsgruppe „Interaktionen

von Herz und Hirn“ an der Charité sind die Detektion von Vorhofflimmern nach

ischämischem Schlaganfall, die Optimierung der Schlaganfallprävention bei kardialen

Erkrankungen, der Einsatz von bildgebenden Verfahren bei Patienten mit akutem

ischämischem Schlaganfall, die Analyse der Bedeutung von kardialen Komplikationen nach

akutem Schlaganfall und die Beschreibung der Häufigkeit neurologischer Komplikationen,

die im Zuge von Interventionen am Herzen auftreten.

Herr PD Dr. med. Karl Georg Häusler ist langjähriges Mitglied der Deutschen Schlaganfall-

Gesellschaft und amtierender Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Herz & Hirn” der Deutschen

Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Herr PD Dr. med.

Karl Georg Häusler ist seit 2012 Mitglied im Lenkungsausschuss des Kompetenznetzes

Vorhofflimmern (AFNET) e.V.

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Curriculum Vitae Professor Dr. med. Joachim Röther Pressesprecher der DSG, Chefarzt der Neurologischen Abteilung, Asklepios Klinik Altona, Hamburg Beruflicher Werdegang:

Professor Röther ist Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und Chefarzt der

Neurologischen Abteilung an der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona. Nach Medizinstudium und

Promotion in Marburg begann er eine neurochirurgische (RWTH Aachen) und neurologische

(Universitätsklinikum Heidelberg/Mannheim) Ausbildung. An der Stanford University, USA,

erforschte er von 1994 bis 1996 als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft physiologische

Hintergründe der Diffusions- und Perfusions-MR-Bildgebung.

Von 1996 bis 2005 war er als leitender Oberarzt und C3-Professor an der Neurologischen

Universitätsklinik Jena und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig. Von 2005 bis 2010

leitete er als Chefarzt die Neurologische und ab 2008 als Co-Chefarzt zusätzlich die Geriatrische

Klinik des Johannes Wesling Klinikums Minden. Seit Juli 2010 ist Professor Röther als Chefarzt der

Neurologischen Klinik in der Asklepios Klinik Altona tätig.

Professor Röther hat sich in über 250 wissenschaftlichen Arbeiten mit der Behandlung des

Schlaganfalls befasst. Er ist als Experte in nationalen und internationalen Gremien und Studien in

führenden Positionen vertreten. So ist er unter anderem Gründungsmitglied der European Stroke

Organisation, Mitglied des Editorial Boards der Zeitschriften Journal of Neuroimaging und

Cerebrovascular Disease und Mitglied des Scientific Boards der European Stroke Conference.

Professor Röther ist Mitherausgeber der deutschen Leitlinien zur Sekundärprävention des

Schlaganfalls und des Guideline Committees der European Society of Cardiology Perpipheral Artery

Disease.

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Curriculum Vitae Professor Dr. med. Klaus Jahn Chefarzt der Neurologischen Abteilung an der Schön Klinik Bad Aibling *1968 Universitätsausbildung:

1990–1996 Studium Humanmedizin (Universität Essen, TU München;

Staatsexamen 1996)

1990–1992 Studium Philosophie, Soziologie, Psychologie (Fernuniversität Hagen)

1997 United States Medical Licensing Certification

Wissenschaftlicher und beruflicher Werdegang:

1994 Forschungsaufenthalt im Neuroscience Program der University of Wisconsin,

Madison (USA)

1997 Promotion: Patch-clamp Untersuchungen Liganden-aktivierter Ionenkanäle

an dünnen Gehirnschnitten (Prof. J. Dudel, Prof. H. Hatt)

1995–1998 Neurologische Klinik der TU München (Prof. B. Conrad)

2003–2004 Psychiatrische Klinik der LMU München (Prof. H. J Möller)

1999–2014 Neurologische Klinik der LMU München (Prof. Th. Brandt, Prof. M.

Dieterich)

2005 Facharzt für Neurologie und Spezielle Neurologische Intensivmedizin;

Habilitation für Neurologie und Klinische Neurophysiologie:

Gleichgewichtsfunktion und Augenbewegungen: Stand- und Gangregulation

(Prof. Th. Brandt)

2000–2014 Oberarzt der Neurologischen Klinik der LMU (Prof. M. Dieterich), u.a.

Leitung Stroke Unit, Spezialambulanzen für Gangstörungen, Schwindel,

Schlaganfall

2012–2014 Sprecher und klinischer Leiter des Deutschen Schwindel- und

Gleichgewichtszentrums der Ludwig-Maximilians-Universität München

Seit 2015 Chefarzt der Neurologischen Klinik mit Neurologischer Intensivmedizin,

Frührehabilitation und Rehabilitation, Schön Klinik Bad Aibling

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Weiter assoziiert an der LMU München als Mitglied im Vorstand des

Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrums

Forschungsförderung, Forschungsaktivität und Auszeichnungen (Auswahl):

1994 Forschungsstipendium des Boehringer Ingelheim Fonds

2004 Young scientist award der Bárány Society for Vestibular Research

2006 Richard-Jung-Preis der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und

funktionelle Bildgebung (DGKN)

Kontinuierliche Forschungsförderung u.a. durch die Deutsche

Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesministerium für Bildung und

Forschung (BMBF)

Reviewer unter anderem für die Journale: Ann Neurol, Brain, Neurology, New Engl

J Med, Lancet, Gait & Posture, Neuroimage, Hum Brain Mapp, J Neuroscience.

Mitgliedschaft in Fachgesellschaften: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN),

Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung

(DGKN), Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR), Deutsche

Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Neurowissenschaftliche Gesellschaft (NWG),

European Academy of Neurology (EAN), International Society for Posture and Gait

Research (ISPGR), Bárány Society for Vestibular Research.

Circa 200 Publikationen in internationalen Fachzeitschriften, Buchkapitel,

Fortbildungsartikel, circa 300 eingeladene Vorträge auf nationalen und

internationalen Konferenzen.

Schwerpunkte Klinik und Forschung: Schlaganfall (vestibuläres System,

Okulomotorik, posturale Kontrolle, Rehabilitation); Diagnostik und Therapie von

Gangstörungen, Schwindel, Bewegungsstörungen; funktionelle Bildgebung und

klinische Neurophysilogie.

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Curriculum Vitae Professor Dr. med. Armin Grau 3. Vorsitzender der DSG und Direktor der Neurologischen Klinik mit Klinischer Neurophysiologie, Klinikum der Stadt Ludwigshafen *1959 Universitärer Werdegang:

1978–1983 Studium der Germanistik, Politikwissenschaften und Geschichte, Abschluss mit

dem Titel „magister artium“

1981–1987 Studium der Humanmedizin an der FU Berlin

1987 Approbation als Arzt

1989 Medizinische Promotion mit einer Dissertation über den Einfluss von

Benzodiazepinen auf das Schlaf-EEG bei Prof. Dr. Kubicki an der FU Berlin

Beruflicher Werdegang:

1987–1994 Assistenzarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg

1989–1990 Forschungsaufenthalt an der University of California, San Diego

1994–1995 Assistenzarzt an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg

1995–2001 Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg

11/1997 Habilitation für das Fach Neurologie

2001–2003 Leitender Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg

Seit 03/2003 Direktor der Neurologischen Klinik des Klinikums Ludwigshafen

2010–2014 Ärztlicher Direktor des Klinikums Ludwigshafen

Seit 01/2016 Mitglied des Vorstands der Deutschen Schlaganfall- Gesellschaft, derzeit 3.

Vorsitzender

Mitgliedschaften:

• Fellow of the American Heart Association (FAHA)

• Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift Stroke

• Fellow of the European Stroke Council (FESC)

• American Academy of Neurology

• European Neurological Society

• Deutsche Gesellschaft für Neurologie

• Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie

• Deutsche Gesellschaft für Neurologische Intensivmedizin

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Mittwoch, 26. Oktober 2016, 11 bis 12 Uhr, Berlin

Wissenschaftlicher Schwerpunkt:

• Epidemiologie des Schlaganfalls, v.a. infektiologische, entzündliche und sozioökonomische

Risikofaktoren des Schlaganfalls

• Publikation von > 140 Arbeiten in Journalen mit peer-review

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Ihr Kontakt für Rückfragen: Friederike Gehlenborg Pressestelle Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft Postfach 30 11 20 70451 Stuttgart Tel. 0711 8931-295, Fax: 0711 8931-167 E-Mail: [email protected]

Bestellformular: Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober 2016 Weltschlaganfalltag: Neue Ansätze in Früherkennung, Therapie und Nachsorge Termin: Mittwoch, den 26. Oktober 2016, 11:00 bis 12:00 Uhr Ort: Langenbeck-Virchow-Haus, Raum „Rudolf Virchow“ Anschrift: Luisenstr. 58/59, 10117 Berlin Bitte schicken Sie mir folgende(s) Foto(s) per E-Mail: o PD Dr. med. Karl Georg Häusler

o Professor Dr. med. Joachim Röther

o Professor Dr. med. Klaus Jahn

o Professor Dr. med. Armin Grau

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