vom gesamtkostenverfahren zum umsatzkostenverfahren · rechtliche grundlagen - ias / ifrs und hgb...
TRANSCRIPT
Vom Gesamtkostenverfahrenzum UmsatzkostenverfahrenEin Teilaspekt bei der Einführung von IAS / IFRSZusammenfassung der wesentlichen Punkte
Rechtliche Grundlagen - IAS / IFRS und HGB
Gesamtkostenverfahren (GKV) geregelt in IAS 1.80 bzw.in §275 Abs. 2 HGBUmsatzkostenverfahren (UKV) geregelt in IAS 1.82 bzw.in §275 Abs. 3 HGBBeide Verfahren sind zulässigZusätzliche Angaben bei der Anwendung des UKV:– Personalaufwendungen– Abschreibungenals Minimalangaben im Anhang gefordert, IAS 1.83
Ein willkürlicher Wechsel zwischen den Verfahren istaufgrund der Darstellungsstetigkeit nicht zulässig (SIC 18)
Steuerrechtliche Grundlagen
Eingang des Handelsrechtes über §5 Abs. 1 Satz 1 EStGin das SteuerrechtVerweis des KStG über §8 Abs. 1 Satz 1 KStG auf dasEStGVerweis des GewStG über §7 Satz 1 GewStG auf dasEStGSomit sind beide Verfahren auch Steuerrechtlich zulässig
Strukturen - GKV
Generelle Struktur:– Erlöse– Aufwendungen nach
Kostenarten– sonstige Positionen
(Finanzergebnis, Zinsen,außerordentliche Posten,etc)
Struktur festgelegt nach HGBStruktur offen nach IFRS,aber Erweiterungen nach IAS1.78 ff der deutschenErweiterung zu beachten
Umsatzerlöse xsonstige betriebliche Erträge x
./. Bestandsveränderungen x
./. Materialaufwand x
./. Personalaufwand x
./. Abschreibungen x
./. sonst. betriebliche Aufwendungen xSumme der Aufwendungen ./. x
Beteiligungen xFinanzergebnis xZinsen x
Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeiten
X
Strukturen - UKV
Generelle Struktur:– Erlöse– Aufwendungen nach
Funktionsarten– sonstige Positionen
(Finanzergebnis, Zinsen,außerordentliche Posten,etc)
Struktur festgelegt nach HGBStruktur offen nach IFRS,aber Erweiterungen nach IAS1.78 ff der deutschenErweiterung zu beachten
Umsatzerlöse x./. Umsatzkosten ./. xRohgewinn xsonstige betriebliche Erträge x
./. Vertriebsaufwand x
./. (Entwicklungsaufwand) x
./. Verwaltungsaufwand x
./. sonst. betriebliche Aufwendungen xSumme der Aufwendungen ./. xBeteiligungen xFinanzergebnis xZinsen x
Ergebnis der gewöhnlichenGeschäftstätigkeiten
X
Implementierungsoptionen
Auf Erfassungsebene:Implementierung in derBuchhaltung (im Kontenplan)Erfassung allerGeschäftsvorfälle undsofortiger funktionsgerechteZuordnungDirekte Überführung von derBuchhaltung in das ControllingVorteil: Einmalaufwand derUmstellungNachteil: Umstellungsaufwand,Kosten, StrukturbruchBevorzugte Lösung!
Auf Berichtsebene:Implementierung im Controllingund / oder BerichtswesenErfassung allerGeschäftsvorfälle wie bisherÜberführung in das Controllingbei gleichzeitiger Überleitung indas UKV-SchemaVorteil: KostengünstigNachteil: Wiederkehrenderhoher Aufwand
Layer
Umstellung erfolgt auf unterschiedlichenLayern:– Erfassung von Geschäftsvorfällen
(dem Buchen)– Ausweisverfahren– Kontenplan
Unterschiedliche Umstellungsaktivitätenper Layer erforderlich:– Richtlinien, Anweisungen und
Verfahren bei der Erfassung– Auswertungen und Zuordnungen bei
den Ausweisverfahren– Zuordnungen, Struktur im Kontenplan
Erfassung von Geschäftsvorfällen
Bewertung & Bilanzierung (Methoden & Politik)
Gewinn- und Verlustrechnung
- GKV- UKV
- Gliederung nach GKV- Gliederung nach UKV
Ausweisverfahren
Kontenplan
Kontenplan
Entscheidung über die Änderungen im Kontenplan:– Neuer Kontenplan oder– Neue Konten im aktuellen Kontenplan
Neuer Kontenplan:– Bedingt durch umfangreiche Änderungen sinnvoll– Saldenvortrag (auch für die Bilanz) notwendig
Neue Konten im aktueller Kontenplan:– Problematisch, da zu viele Änderungen– Kein logischer und systematischer Aufbau des
Kontenplanes entsprechend dem UKV mehr garantiert– Einhaltung des UKV-Schema nur über komplexe
Kontenverdichtung möglichIn jedem Fall wird die Kontinuität durchbrochen
Kostenarten
Im wesentlichen keine Änderung bei direkt zurechenbarenKostenarten (z.B. Materialkosten), da wie bisher immernoch Ausweis als Materialaufwand bzw. CoSAufbrechen einzelnen Kostenarten (insbesondereGemeinkosten) in TeilkomponentenMehrfache Erfassung von einzelnen Kostenarten anunterschiedlichen Stellen im KontenplanZuordnung von Kostenarten teilweise abhängig vonexternen Faktoren (z.B. Abschreibungen nach Standortdes Wirtschaftsgutes)Problem der Abstimmung einzelner Kostenarten (z.B. derPersonalkosten) zwischen Buchhaltung und anderenSystemen
Kostenstellen
Kostenstellen bleiben bestehenKostenarten - Kostenstellen Zuordnungen teilweiseunverändert, allerdings ändert sich die Zuordnung zu deneinzelnen KontenEinige Kostenarten sind Kostenstellen neu zuzuordnen,aufzuspalten oder erstmalig zuzuordnenDedizierte Abstimmungen von Konten- undKostenstellenkombinationen möglich, dies erleichtert dasEntdecken von Fehlbuchungen und Falschzuordnungen
Überleitungsmatrix
Zuordnung der Kostenarten und Kostenstellen über eineÜberleitungsmatrix für jede Kostenart, ggf. für jedeseinzelne Konto
Basis für die Festlegung des neuen „Roll-Up‘s“ imKontenplanBasis für Systemänderungen, z.B.IntegrationseinstellungenBasis für Buchungen, Kontierungen, etc
Kontenplan altKostenstelle 100 Kostenstelle 110 Kostenstelle 120 Kostenstelle 200 Kostenstelle 310 Summe
Kontenplan neuKonto 4560 xKonto 4570 xKonto 4600 xKonto 5490 x xKonto 5510 xKonto 6810Konto 6820 xSumme
Einführungszeitpunkt
Umstellung nur zum Beginn eines GeschäftsjahresUmstellung während eines Geschäftsjahres nicht möglich,da eine Abstimmung der GuV nicht möglich ist(Darstellungsstetigkeit, IAS 1.27, SIC 18)Ausnahmen: Rückwirkende Überführung zum Anfang desGeschäftsjahresAufgrund der Vergleichsangaben nach IAS 1.27 ff ist eineUmrechnung auch für das Vorjahr retrograddurchzuführenBei der Umstellung von HGB auf IFRS ist zusätzlich IFRS1.36 zu beachten
Besonderheiten nach IAS / IFRS
Die Gewinn- und Verlustrechnung nach IAS / IFRS kenntzusätzliche Komponenten, die abgebildet werden müssen.Darstellung von besonderen Komponenten:– Discontinued Operations (IFRS 5)– Konzept der Gains und Losses– Segmentberichterstattung
Abbildung von GuV-Positionen und Anhangsangabennicht zwangsläufig im Kontenplan möglichÜberleitungsrechnungen notwendig
Auswirkungen auf die Bilanz- & Berichtspolitik
Keine Auswirkungen auf die Bilanzpolitik, da nur neueKontenbenutzungUmfangreiche Änderungen in der Berichtspolitik:– Neue Struktur der GuV– Neue Kommentierung der GuV und der
Geschäftsentwicklung– Erweiterter Anhang (Pflichtangaben!)
Vergleichsinformationen des Vorjahres sind zuberücksichtigen und ebenfalls entsprechend zukommentieren
Auswirkungen auf das Controlling
Neue Daten aus der BuchhaltungZusammenführen von Kostenarten notwendigUmstellung von Auswertungen, Analysen und Berichte
Auswirkungen auf die IT
Umfangreiche Umstellungen in der Finanzbuchhaltung:– Neuer Kontenplan– Datenkonvertierung zwischen Kontenplänen
Angepaßte Eingaben und AuswertungenHistorienbehandlung ist zu prüfen und anzupassen
Auswirkungen auf die IT - Vorgelagerte Systeme
Änderungen der Schnittstellen zu vorgelagerten SystemennotwendigBei externen Systemen– Überarbeitung der Definition von
Schnittstellenzuordnungen– z.B Lohnarten - Konten- Kostenstellenzuordnungen bei
L&G-SystemenBei integrierten Systemen:– Neue Integrationseinstellungen zwischen Finanzmodul
und anderen Modulen gemäß der Überleitungsmatrix– Veränderte oder neue Plausibilitäts-, Konsistenz- und
Abstimmungsprozeduren aufgrund des Aufbrechensder Kostenarten
Auswirkungen auf die IT - NachgelagerteSysteme
Neue Berichts-, Verdichtungs- und Auswertungssichtenund -auswertungen notwendigNeue Berichte und Auswertungen notwendigNeue Schnittstellen- und Integrationseinstellungen zunachgelagerten Systemen notwendigAnpassung einer Flut von Excel-AuswertungenHistorienanpassungen erforderlich
Auswirkungen auf andereUnternehmensbereiche
Betroffen ist neben dem Controlling und der Buchhaltunginsbesondere die Geschäftsleitung, da Jahresabschlüsseanders aufbereitet, dokumentiert und interpretiert werdenmüssenEbenfalls betroffen: Öffentlichkeitsarbeit und InvestorRelations, sofern sie als Mittler von Finanzinformationentätig sind
Auswirkungen auf die Organisation
Erstellung von neuen Dokumentationen:– Kontenplan– Richtlinien– Kontierungsrichtlinien– Buchungsanleitungen– Systemdokumentation
Überarbeitung von TQM und QS-SystemSchulung von Mitarbeitern im Umgang mit dem UKV
Lösungsvorschlag Matrix-Reporting
Auswerte-Kubus aus Kontenplan, Unterkontenund KostenstellenAbgestimmte Struktur aus Konten undUnterkonten im KontenplanKonten gemäß UKVUnterkonten nach Kostenarten strukturiertVorteil:– Einfache Struktur– Abstimmung von Kostenarten weiterhin
möglichMehrdimensionale Auswertungen möglichErweiterte AnalysemöglichkeitenErleichterungen für das Controlling undBerichtswesen
1.EbeneKontenplan /Funktionsbereich
2. Ebene:Unterkonten / Kostenart
3. Ebene:Kostenstellen
So erreichen Sie uns
Krimpmann MBA CPAMalplaquetstraße 2513347 BerlinPhone & Fax 030 / 455 73 26
Ihr Ansprechpartner: Andreas KrimpmannMobil 0171 / 712 71 74