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TRANSCRIPT
NATURSCHUTZ heute1/11 Vogel des Jahres Der Gartenrotschwanz
Hähnchen-Highway Widerstand in WietzeKaninchen Stadtluft macht frei
Schiffsverkehr Auf dem falschen Dampfer
reddot design awardwinner 2010
75 xMaximalzoom mit hoher
Detailerkennbarkeit.
20 xWeites Sehfeld, großer Überblick.
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TITEL
8 Früher Sänger fängt den WurmViele Kriterien entscheiden, ob eine Landschaft für eineVogelart geeignet ist. Am Beispiel des Gartenrotschwanzesam Stromberg nahe Stuttgart zeigt sich, dass es auf dierichtige Mischung ankommt: Geologie, Klima, Vegetationund Landnutzung machen den Stromberg für den „Vogeldes Jahres“ hochattraktiv.
12 Rotzagel und SaulockerBetrachtungen zum Gartenrotschwanz.
15 Fisch und FischfresserÄsche und Kormoran können kooexistieren.
NATUR & UMWELT
6 High-Heels und GummistiefelRuth Moschner im Porträt
18 Auf dem Hähnchen-HighwayKampf um Riesen-Schlachthöfe
20 Auf dem falschen DampferSchiffe verpesten die Luft
22 Unterschätze KlimaschützerMoore als Kohlenstoffspeicher
44 Stadtluft macht freiErfolgreiche Wildkaninchen
SERVICE
34 Kompost und HandarbeitTipps zum klimafreundlichen Garten
38 Vitamine der JahreszeitWintergemüse-Rezepte
40 Fest verwurzeltTipps zum Bäumepflanzen
RUBRIKEN
4 | Leser5 | Impressum
16 | NABU-Welt27 | Rudi Rotbein31 | Jugend32 | Kleinanzeigenbörse42 | Service46 | Natur & Umwelt50 | Bücher
NATURSCHUTZ heute 1/11
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INHALT 3B
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Der kurze Draht zum NABU: Postanschrift: NABU, 10108 Berlin; Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 Berlin. Mitgliederservice: Tel. 030-28 49 84-40 00;
Spenden: Rena Zawal, Tel. 030-28 49 84-15 60; Patenschaften: Klemens Karkow, Tel. 030-28 49 84-15 74; Erbschaften und Vermächtnisse: Karen Pehla,
Tel. 030-28 49 84-15 72. Spendenkonto 100 100 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 205 00. Mail und Web: [email protected], www.NABU.de.
Liebe Mitglieder, liebe Freunde des NABU,
im vergangenen Jahr hatte der NABU den Kormoran zum Vogel des
Jahres gewählt – sicher die größte Herausforderung für unseren Verband
in der Geschichte der Jahresvögel. Wir hatten mit Konflikten gerechnet
und genauso ist es auch gekommen. Hat
sich der Aufwand gelohnt?
Ich meine, eindeutig ja, wenngleich es
auch einige negative Aspekte gab. So hatten
wir uns eine wesentlich höhere Beteiligung
von „Kormoranfreunden“ am Internet-
Forum erhofft, wo die Fischer und Angler
doch sehr präsent waren. Dennoch lässt
sich insgesamt ein positives Fazit ziehen:
Vielerorts konnten die Diskussionen versachlicht und Abschüsse verhin-
dert werden. Der Verschärfung von Kormoranverordnungen wie in Ba-
den- Württemberg stehen gegenteilige Entscheidungen, etwa des Verwal-
tungsgerichts in Köln, gegenüber. Die Aufmerksamkeit in den Medien
war hoch, das Thema stand auf der Tagesordnung.
Die Fronten zwischen Naturschützern auf der einen sowie Fischern
und Anglern auf der anderen Seite sind weiterhin verhärtet, es gibt aber
Ansätze zur Zusammenarbeit, etwa bei der Installierung effizienter Ab-
wehrmaßnahmen an kommerziellen Teichwirtschaften. Der NABU geht
hier bei seiner eigenen Karpfenwirtschaft an der Blumberger Mühle in
Brandenburg mit gutem Beispiel voran.
Dennoch werden nach wie vor viel zu viele Kormorane abgeschossen
– zwar legal, aber rechtlich umstritten. Daher werden wir auch nach dem
Kormoranjahr dafür kämpfen, dass der Kormoran nicht zum Sünden-
bock für Probleme gemacht wird, die andere Ursachen haben. Der NABU
wird sich weiterhin für eine Verbesserung der Wasserqualität und für
den Strukturreichtum der Gewässer einsetzen.
Mit dem Vogel des Jahres 2011, dem Gartenrotschwanz, kehrt sicher
wieder „Normalität“ in die Jahresvogel-Kampagne ein. Diesem farben-
prächtigen Singvogel, der in manchen Gegenden recht selten geworden
oder schon ganz verschwunden ist, kann mit relativ einfachen Mitteln
geholfen werden. Sein Hauptlebensraum, die Streuobstwiesen, wurde
vielerorts durch Neubaugebiete zerstört, durch die Anlage von Obst-
plantagen mit Niederstämmen ersetzt oder durch intensivierte Wiesen-
bewirtschaftung entwertet. Durch die Pflege von Streuobstwiesen und
strukturierten Gartenanlagen könnte dem Gartenrotschwanz effektiv
geholfen werden – eine lohnende Aufgabe für viele NABU-Gruppen.
Packen wir es an!
Ihr Helmut Opitz
NABU-Vizepräsident
Qualität seit 1959
Vielitz GmbH, 28719 Bremen, Olof- Palme- Str. 4Tel.: 0421 – 63 30 25 , Fax: 0421 – 63 63 498www.vielitz.de, E-Mail: [email protected]
Hochgras - MäherKreisel- oder Mulchmäher fürStreuobstwiesen, Biotop- undLandschaftspflege. Für Gras,Gestrüpp u. Anfluggehölze.
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Wir freuen uns über jeden Leser-
brief. Anschrift der Redaktion:
Naturschutz heute, 10108 Berlin,
[email protected]. Bitte
vergessen Sie nicht, auch bei Mails
Ihre Nachricht mit Namen und
Anschrift zu versehen.
Für LaufzeitverlängerungBetr.: Editorial (NH 4/10)
Sie behaupten fälschlicherweise,
dass die Verlängerung der Laufzeit
der AKW durch die Bundesregie-
rung gegen den Willen der Mehr-
heit der Bevölkerung erfolgt sei.
Tatsache ist doch, dass „Schwarz-
Gelb“ vor der Wahl die Verlänge-
rung angekündigt und bei der Wahl
eine klare Mehrheit erreicht hat.
Das ist also genau das Gegenteil von
dem, was Sie behaupten. Oder un-
terstellen Sie den Wählern, dass Sie
bei der Abgabe Ihrer Stimme ge-
dankenlos vorgehen? Es wäre schön,
wenn Sie im Interesse der Demo-
kratie Ihre Aussage korrigieren.
Herbert Schwank
56410 Montabaur
Unnötiges TötenBetr.: „Karpfen und Brassen“(NH 4/10)
Erstaunt und mit Kopfschütteln
habe ich den weichgezeichneten
Bericht über Fischer Wolfgang
Schröder gelesen. Herr Schröder
lebt wie die Fischerzunft insge-
samt vom unnötigen Töten wehr-
loser Kreaturen. Fische werden
meist qualvoll getötet, zum Bei-
spiel durch Übereinanderwerfen
und an der Luft langsam „Ersti-
cken“ lassen; vom Angeln/Haken-
fischen ganz zu schweigen. Natur-
schutz und Tierschutz gehen aller-
dings Hand in Hand, und so ist es
ein erschreckender Anachronis-
mus, wenn der NABU für das Fi-
schen eine Lanze bricht.
Dr. Martin Knierim, 68135 Mannheim
Schönes HeftBetr.: „Natur statt Panzer“ (NH 4/10)
Dem Team ist wieder einmal ein
wunderschönes Heft gelungen. Auf
dem Truppenübungsplatz Schmit-
tenhöhe habe ich in den 80 Jahren
des vorigen Jahrhunderts Panzer-
fahrversuche geologisch begleitet.
Eine wunderschön strukturierte
Landschaft, deren Nutzung als Na-
turschutzgebiet mit halbwilden
Rindern und Pferden ein Glücks-
fall ist.
Karl Ulrich Pierini, per E-Mail
Zum guten TonBetr.: „Klimaschutz selber machen“ (NH 4/10)
Vielen Dank für die schöne Ausga-
be, schon die hübschen „Wildpfer-
de“ auf dem Cover waren sehr an-
sprechend. Besonders beglück-
wünschen möchte ich Sie zu dem
Artikel über das Energiesparkon-
to. Ich habe den Bürgermeister für
Bau und Umwelt unserer Stadt
Überlingen darauf aufmerksam
gemacht, in der Hoffnung, dass er
die Kampagne etwas bewirbt.
Schön wäre es, wenn nun groß-
flächig weiter Werbung für das
Energiesparkonto laufen könnte.
Vielleicht Wettbewerbe auf Lan-
desebene, welche Stadt die wenigs-
te Energie verbraucht? Ich denke,
solche Aktionen eigenen sich gut,
um das fehlende Bewusstsein bei
der Bevölkerung zu wecken, dass
Ressourcen etwas Kostbares sind.
Energie einsparen sollte „chic“
werden, sollte „zum guten Ton“
gehören.
Karin Abrolat
88662 Überlingen
Ich finde es gut und längst über-
fällig, dass auch der NABU sich
der Klimaproblematik stellt. Dabei
liegt das Augenmerk in dem Arti-
kel leider ausschließlich auf dem
Energie- und Wassersektor und es
werden die jeweiligen Kosten in
Euro berechnet. Unser Klimapro-
blem resultiert aber primär auf
dem Ausstoß klimarelevanter
Treibhausgase, zu denen eben
nicht nur das CO2 gehört, sondern
vor allem auch Methan und Lach-
NATURSCHUTZ heute 1/11
4 LESER
Beim unserem Herbst-Preisausschreiben
hatten wir nach dem frisch gekürten „Vogel
des Jahres“ gefragt. Gartenrotschwanz lau-
tete die Lösung. Die ausgelobten Kosmos-
Waldführer und „Nisthilfen für Vögel und an-
dere heimische Tiere“ aus dem Aula-Verlag
gewannen Willi Schutz aus 36124 Eichen-
zell, Erna Anna Claassen aus 26524 Hage,
Steffi Müller aus 14778 Betzsee, Hannelore Huscheck aus 88456 Ingol-
dingen, Christine Köpf aus 73312 Geislingen, Erich Röttger aus 51647
Gummersbach, Jessica Mildenberger aus 66129 Saarbrücken, Almuth
Gollmer aus 72631 Aichtal, Christian Weller aus 10439 Berlin und Ger-
trud Edler aus 58456 Witten. Herzlichen Glückwunsch!
Für die neue Preisausschreibenfrage suchen wir zum Beginn der
Laichzeit den Namen eines heimischen Lurches, bei dem das Männchen
den werdenden Nachwuchs huckepack trägt. Schreiben Sie das Lösungs-
wort auf eine Postkarte und schicken Sie diese an Naturschutz heute,
Charitéstraße 3, 10117 Berlin. Zu gewinnen gibt es je fünf Mal „Was lebt
in Tümpel, Bach und Weiher?“ sowie „Reptilien und Amphibien Europas“,
beide aus dem Kosmos-Verlag. Außerdem erhalten die ersten 20 Einsen-
der eine NABU-Amphibienbroschüre. Einsendeschluss ist der 1. März. �
(elg)
!PREISAUSSCHREIBEN
Mit dem NABU gewinnen
An der ersten bundes-weiten „Stunde der Win-tervögel“ vom 6. bis 9.Januar haben sich mehrals 65.000 Naturfreundebeteiligt (Auszählungs-stand bei Drucklegungdieses Heftes). Häufigs-ter Wintervogel war dieKohlmeise – weitere Infosauf Seite 46. Der NABUdankt allen Teilnehmern!
F. D
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Erlebniswelt
NATUR-UMWELT-TIER
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gas aus der Landwirtschaft und
dort vornehmlich aus der fleisch-
produzierenden Massentierhal-
tung. Der NABU-Rechner ist auf
diesem Auge völlig blind und da-
her nur halb so viel wert.
Dr. Helmut Oehling
12203 Berlin
Antwort der Redaktion: Sie haben
völlig Recht, dass das vom NABU
nun angebotene Energiesparkonto
nicht alle klimarelevanten Emissio-
nen erfasst. Das kann es auch gar
nicht leisten. Es soll vielmehr ein hilf-
reiches Werkzeug sein, um die indi-
viduellen Energie- (und Wasser-) Ver-
bräuche, über die mittels jährlicher
Abrechnungen sehr genaue Daten
vorliegen, zum Zweck des Klima- und
Ressourcenschutzes sowie zum Geld-
sparen deutlich zu reduzieren.
Dünne ArgumenteBetr.: „Stuttgart 21“ (NH 4/10)
Seit vermutlich über 50 Jahren
Mitglied des NABU, bedaure ich
außerordentlich, dass sich der
NABU mit dünnen Argumenten
undifferenziert auf die Seite der
Stuttgart-21-Gegner schlägt. Der
NABU hat kein politisches Man-
dat, weder Natur- noch Umwelt-
schutzgründe sprechen gegen das
Projekt, und auch der Zuspruch,
den vor allem die Grünen auf
Grund ihrer ablehnenden Haltung
im Moment bei vielen Bürgern fin-
den, ist nicht sachlich, sondern
rein emotional begründet.
Dr. Wolfgang Weng
70839 Gerlingen
IMPRESSUM
„Naturschutz heute“ ist das Mitglieder-magazin des NaturschutzbundesDeutschland (NABU) e.V. und erscheintvierteljährlich. Für Mitglieder ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.
Herausgeber: NABU, 10108 Berlin, Tel. 030-284984-0,Fax 030-284984-2000, [email protected],www.NABU.de.
Verlag:Naturschutz heute, 10108 Berlin, Tel. 030-284984-1500, Fax 030-284984-2500, [email protected]: Charitéstraße 3, 10117 Berlin.
Redaktion:Helge May (Chefredaktion, elg), Dr. StefanBosch (bo), Julja Koch (jk), Linda Baumann(lb), Bernd Pieper (bep), Dr. Klaus Ruge(rg), René Sievert (sie), Uli Thüre (ut).
Weitere Autoren und Mitarbeiter dieser Ausgabe:Dr. Karl Wilhelm Beichert, Charlotte Blum,Dominic Cimiotti, Julia Degmair, BirgitFahrenholz, Almuth Gaitzsch, SönkeHofmann, Hartmut Netz, Dr. MarkusNipkow, Helmut Opitz, Hannah Piotter,Renée Püthe-Siegert, Nina Rohe, JulianeRosin, Beate Schuricht, Malte Stöck undDr. Klaus Vowinkel. Rudi-Rotbein-Seiten: Meike Lechler.
Anzeigen:Anne Schönhofen, NABU-Media-Agenturund Service-GmbH, Wolfstraße 25,53111 Bonn, [email protected],Tel. 0228-7667211, Fax 0228-7668280.Seit 1. Januar 2011 gilt Anzeigenpreis-liste Nr. 23.
Titelfoto: Gartenrotschwanz-Männchen. Fotograf:Markus Varesvuo / Birdphoto Finnland.
Art-Direktion:Mario Durst, Köln.
Druck und Versand:Dierichs Druck + Media GmbH, Kassel.
Ausgabe 1/11 vom 28. Januar 2011.Teilauflagen enthalten Beilagen und Bei-hefter des NABU und der NABU-Landes-verbände sowie von Aktion Mensch,Klepper, Solar Millennium, National Geo-graphic, Waschbär-Versand, Panda-Ver-sand, Personal Shop und Naturgucker.
ISSN 0934-8883
Online-Ausgabe:www.naturschutz-heute.de
S ie war gerade vier Jahre alt, da stand
Ruth Moschner zum ersten Mal vor
der Kamera – in einem Mini-Auftritt
in Eduard Zimmermanns Verbrecherjagd
„Aktenzeichen XY ungelöst“. Von da an hat die
Welt des Fernsehens die heute 34-Jährige nicht
mehr losgelassen. Bereits als Kind übernahm sie
weitere kleine Schauspiel-Rollen und nach ihrem
Volontariat beim Regionalsender tv.münchen
startete sie ihre Karriere als Moderatorin. In
Sendungen wie „Freitag Nacht News“ oder
„Big Brother“ machte sich Ruth Moschner einen
Namen. Heute moderiert sie unter anderem,
gemeinsam mit Tagesschausprecher Jan Hofer,
die MDR-Talkshow „Riverboat“.
Süße MärchenSeit 2006 ist die vielseitige Künstlerin auch Au-
torin. Ihr erstes Buch „Süße Märchen“ enthält
neben selbst geschriebenen Märchen Rezepte
für Schokoladenpralinen. Die blonde Wahl-
Berlinerin betont aber: „Alle meine Rezepturen
sind gesundheitsfördernd und machen – in
normalem Maße genossen – auch nicht dick.“
Gesunde Ernährung ist der schlanken
Power-Frau wichtig. Daher war sie auch die
optimale Besetzung der Jury des Grünen Ein-
kaufskorbes, dem Umweltpreis für Lebensmit-
telmärkte, den der NABU in diesem Jahr erst-
mals vergab. Ausgezeichnet wurden Händler,
die einen umweltfreundlichen Konsum durch
die Auswahl und Präsentation von ökologischen
Produkten in besonderem Maße fördern. „Ich
bin schon immer gerne einkaufen gegangen“,
NATURSCHUTZ heute 1/11
Highheels und Gummistiefel
Ruth Moschner engagiert
sich für den NABU.
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verriet Ruth Moschner bei der Preisverleihung
in Berlin. „Umso mehr freue ich mich, wenn es
viele regionale und vor allem Lebensmittel aus
ökologischem Anbau gibt.“
Doch nicht nur das Einkaufen, auch das
Kochen macht ihr Spaß. Bei der Kochshow im
Anschluss an die Preisverleihung packte sie
ganz spontan mit an und half dem Berliner
Bio-Spitzenkoch Tino Schmidt bei der Zube-
reitung des Desserts. Mit dem Live-Kochen hat
Ruth Moschner Erfahrung. In ihrer Online-
Kochshow kocht sie seit einem Jahr mit Profis
wie Alfons Schubeck oder Kolja Kleeberg. Und
auch die NABU-Gäste in Berlin hat sie von ih-
rem Kochtalent überzeugt.
„Ich mag Tiere, die andere ekelig finden“Nicht nur beruflich ist Moschner vielseitig,
auch ihr Engagement für den NABU hat viele
Facetten. Sie unterstützt die Arbeit des Verban-
des als langjähriges Mitglied und wirkt bei
Veranstaltungen wie dem NABU-Salon in
Berlin auch aktiv auf der Bühne mit.
Und immer wenn die Zeit es zulässt, durch-
streift sie die Natur. „Frösche waren schon
immer meine Lieblingstiere“, erklärt Ruth
Moschner. „Jedes Jahr im Frühling mache ich
mich auf die Suche nach balzenden Moorfrös-
chen. Die Männchen verfärben sich zur Paa-
rungszeit so schön blau“, erzählt sie begeistert.
„Ich mag Tiere, die viele andere ekelig finden.
Ich könnte auch Raupen stundenlang beob-
achten.“ Sie lacht.
Auf Veranstaltungen oder im Fernsehen
präsentiert sich Ruth Moschner meist in hohen
Schuhen und schick gekleidet. Doch ihre Frei-
zeit findet – nicht nur zur Moorfrosch-Balzzeit
– ohne Highheels statt. „Wenn ich frei habe,
bin ich bin am liebsten in der Natur. Das ist ge-
rade in meinem Beruf ein tolles Gegengewicht
zu der oft stressigen Arbeit. Draußen kann ich
perfekt entspannen. Ein Grund, warum ich
den NABU unterstütze ist, dass der Verband
sich für Naturflächen einsetzt. Durch den Kauf
sichert der NABU diese Paradiese für immer.
Das finde ich sehr wichtig.“
Aus Prinzip autofreiEinen Lieblingsort hat Ruth Moschner nicht.
„Deutschland ist überall schön. Am besten,
man setzt sich einfach in die Regionalbahn
und fährt los.“ Wenn sie sich auf den Weg in
die Natur macht, dann mit Bus und Bahn oder
mit dem Fahrrad. „Ich fahre aus Prinzip kein
Auto“, erklärt Ruth Moschner. „Mir sind Natur-
und Umweltschutz einfach wichtig. Man kann
so viele kleine Dinge tun, die eine große Wir-
kung haben. Nicht nur Fahrrad fahren, man
sollte auch Energiesparlampen benutzen,
Wasser sparen oder zu einem Ökostromanbie-
ter wechseln. Das ist nicht viel Arbeit.“
„Ich war schon immer sehr umweltbewusst.
Meine Eltern haben mich so erzogen“, erzählt
Moschner. „Ich bin in München aufgewachsen.
In den Ferien waren wir viel in den Bergen.
Dort haben sie mir beigebracht, Blumen und
Kräuter zu bestimmen. So etwas prägt einen.
Ich hatte auf dem Gymnasium dann auch Bio-
logie als Leistungskurs.“
Mädchentraum PrimaballerinaDoch auch das Ballett spielte in ihrer Kindheit
eine große Rolle. Mit fünf Jahren brachte die
Mutter sie zum ersten Mal zum Unterricht. Die
kleine Ruth hatte so viel Talent, dass sie an der
Musikhochschule das Balletttanzen lernte und
sogar an der Bayerischen Staatsoper einige Ne-
benrollen übernahm. Doch als Teenager muss-
te sie den Mädchentraum, Primaballerina zu
werden, aus gesundheitlichen Gründen aufge-
ben. Das Tanzen hat sie nicht verlernt, wie sie
2006 unter Beweis stellen konnte: Gemeinsam
mit dem Eiskunstläufer Carl Briggs gewann sie
den TV-Wettbewerb „Dancing on Ice“.
Ruth Moschner strahlt eine unglaubliche
Energie aus. Sie scheint niemals still zu stehen
und sprüht vor Ideen. Für ihre Zukunft hat sie
auch schon eine: „In ein paar Jahren würde ich
gerne aufs Land ziehen“, erzählt sie. „Ich hätte
gerne einen Bauernhof mit Schweinen, Ziegen
und ein paar Hühnern. Aber ich möchte auch
Obst und Gemüse anbauen. Nicht viel, nur für
den eigenen Bedarf.“ Auf den Einkaufsspaß
muss Ruth Moschner für die Küchenzutaten
dann verzichten, doch das Vergnügen am gesun-
den Kochen bleibt – mit und ohne Kamera. �
Julja Koch
Nachlesen kann man Ruth Moschners
Moorfrosch-Erlebnisse in der Online-Ausgabe.
NATURSCHUTZ heute 1/11
RUTH MOSCHNER 7
Ein Grund, warum ich den NABU unterstützeist, dass der Verband sich für Naturflächeneinsetzt – durch den Kauf sichert der NABUdiese Paradiese für immer.
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W enn die Gartenrotschwänze singen,
ist der Frühling da. Dann erfüllt
morgens ihr wehmütiger Gesang
die blühenden Obstbaumwiesen am Fuße des
Strombergs. Erfreulicherweise sind Gartenrot-
schwänze hier im Dreieck zwischen den Groß-
räumen Heilbronn, Karlsruhe und Stuttgart
noch recht häufig. Eine spezielle Geologie, mil-
des Klima und bestimmte Vegetationsstruktu-
ren bilden in diesem Naturraum die Grundla-
ge und zusammen mit der Nutzung durch den
Menschen die Rahmenbedingungen für beson-
dere Pflanzen- und Tierarten.
Bruthöhlen und NahrungStromberg und Heuchelberg erheben sich als
wärmegeprägte, überwiegend waldbedeckte
Keuperinseln aus der flachwelligen Lößland-
schaft des Kraichgaus und des Neckarbeckens.
Charakteristisch für das Gebiet ist vor allem an
den Südhängen eine bestimmte Abfolge von
Lebensräumen: Auf den vom Stubensandstein
gebildeten Höhenzügen thronen Buchen- und
Eichenwälder. An ihrem Rand schließt sich ein
Magerrasenband an. Ihm folgen Weinbauflä-
chen und in den Tallagen Ackerbau und Grün-
landnutzung.
In den für Weinbau und Grünland nicht
optimalen Bereichen sowie an den Ortsrän-
dern prägen Streuobstgebiete mit einem Mosa-
ik junger, mittelalter und sehr alter Bäume das
Landschaftsbild. Etwa 80 Apfel- und Birnen-
bäume stehen dort je Hektar. Diese Streuobst-
wiesen sind es, die für den Gartenrotschwanz
eine vortreffliche Heimat abgeben. Bruthöhlen
und Nahrung finden sich hier in idealer Kom-
bination. Im Südwesten Deutschlands wird die
Brutverbreitung des Jahresvogels 2011 wesent-
lich von der Ausdehnung des Streuobstbaus
bestimmt. In Obstgärten erreicht er hohe Be-
stände und das ist wohl ein Grund für den
deutschen Namen Gartenrotschwanz.
Höchste Dichte in Obstwiesen2010 durchgeführte Bestandserhebungen in
dem über 10.000 Hektar umfassenden Gebiet
unterstreichen die herausragende Bedeutung
der Streuobstgebiete für Gartenrotschwänze:
Durchschnittlich gibt es auf zehn Hektar drei,
in Kleingärten mit altem Obstbestand sogar
acht bis zehn Revierpaare. Damit liegen die
NATURSCHUTZ heute 1/11
Eine Streuobst-Landschaft für den „Vogel des Jahres“.
Im Rotschwanz- Paradies
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Brutdichten hier höher als sonst im Ländle
und weisen in den letzten 15 Jahren entgegen
dem allgemeinen Trend sogar einen leicht an-
steigenden Bestand auf. Selbst auf Kleinflächen
von nur einem Hektar ist der farbenfrohe Vo-
gel zuhause. Dagegen finden sich in den Wäl-
dern keine, im Bereich der Lichtungen sowie in
den flurbereinigten Weinbergen und dem
Steppenheidengürtel zwischen Wald und Re-
ben nur wenige Reviere.
Auf 800 Hektar Streuobst wird der aktuelle
Brutbestand aufgrund von Hochrechnungen
mit etwa 500 Revierpaaren angenommen. Da-
mit sind der vielfältig strukturierte Naturraum
Stromberg und vor allem seine Obstwiesen für
den Gartenrotschwanz in Baden-Württemberg
von überregionaler Bedeutung. Der entschei-
dende Faktor dafür ist das Bewirtschaftungs-
mosaik durch wechselnde Mahd oder Bewei-
dung auf vielen Grundstücken. Denn für die
Nahrungssuche benötigen Gartenrotschwänze
den Wechsel von niedriger und hoher Vegetati-
on, je vielfältiger umso besser. Außerdem tref-
fen am Stromberg günstige klimatische Bedin-
gungen und ein großes Höhlenangebot zu-
sammen: alte Bäume mit ausgefaulten
Astlöchern oder alten Spechthöhlen sind ideale
Nistplätze.
Obstwiesen überalternLeider führt das abnehmende Interesse am
Obst in großen Teilen der Streuobstflächen zur
Überalterung. Im zentralen Stromberg ist mitt-
lerweile von 15 Prozent abgängigen und drei
Prozent toten Bäumen auszugehen. In ortsna-
hen Lagen kommt die Umwandlung von
Baumgrundstücken in Wochenend- und Frei-
zeitgelände oder die Beweidung mit Pferden
hinzu.
Intensive Gründlandnutzung und der Ver-
lust hochstämmiger Bäume hat in ganz Baden-
Württemberg mit dazu beigetragen, dass 60
Prozent der landschaftsprägenden Streuobst-
bestände verschwunden sind. Da immer weni-
ger Menschen die aufwändige Baumpflege und
Obsternte an Hochstämmen auf sich nehmen
wollen, werden viele Obstwiesen nicht mehr
„in Schuss“ gehalten – vorerst noch zum Vor-
teil des Gartenrotschwanzes. Als Höhlen- und
Halbhöhlenbrüter wird er durch das im unge-
pflegten Zustand vorübergehend wachsende
Höhlenangebot zunächst profitieren. Dann
wird es mit dem „Abgang“ der Bäume aber in-
nerhalb kurzer Zeit zu einem drastischen Ver-
lust der Brutmöglichkeiten kommen.
Bewirtschaftung und PflegeNeben dem Gartenrotschwanz ist das Streu-
obst im Stromberg auch wegen größeren Vor-
kommen weiterer, europaweit bedeutsamer
oder gefährdeter Arten wie Halsbandschnäp-
per, Grauspecht und Wendehals bemerkens-
wert. Um die einmaligen Streuobstgebiete auf
Dauer zu erhalten, sind Ideen, Tatkraft und
langer Atem gefragt. Förderprogramme un-
terstützen die Pflanzung neuer Bäume und
wirtschaftlich attraktive Vermarktungsstrate-
gien unter anderem von Apfelsaft machen Be-
treuung und Bewirtschaftung wieder interes-
sant.
Neben den Obstwiesen, in denen zwei Drit-
tel des Bestandes brütet, müssen auch die flo-
ristisch und vegetationskundlich bedeutsamen
Mergelhänge mit den Steppenheiden durch
Dauerpflegemaßnahmen vor der Verbuschung
freigehalten werden. Die aufwändige Pflege der
Hangbereiche ist für den Gartenrotschwanz
wichtig, denn ein Drittel der Vögel brütet dort.
Kein Grund zur EntwarnungIn Südwestdeutschland und gerade im Strom-
berg brütet ein bedeutender Anteil des deut-
schen Gartenrotschwanz-Bestandes, dem wir
verpflichtet sind. Obwohl der Gartenrotschwanz
aus der aktuellen Roten Liste der Brutvögel
Deutschlands entlassen wurde und in Baden-
Württemberg nicht akut gefährdet ist, besteht
angesichts der großflächig zu erwartenden Ver-
änderungen in seinem Schwerpunkt-Lebens-
raum Streuobstwiese kein Grund zur Entwar-
nung. Jüngste Erhebungen im Rahmen des
Brutatlas-Projektes ADEBAR zeigen gegenüber
den bisherigen Bestandsschätzungen in der
aktuellen Roten Liste nun nahezu eine Halbie-
rung. Dies sollte Anlass sein, sich wieder stärker
mit dieser für Streuobstwiesen charakteristi-
schen Art zu beschäftigen – die Wahl zum „Vo-
gel des Jahres“ ist dafür eine große Chance. �
Klaus Vowinkel &
Stefan Bosch
NATURSCHUTZ heute 1/11
TITEL 9
Die jungen Gartenrotschwänzewachsen rasch heran. Bereitsim Alter von zwei Wochen ver-lassen sie flügge das Nest.
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Markus Schächter. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, um ein Los kaufen zu dürfen. Wenn Sie uns die ausgefüllte Einzugs-ermächtigung zusenden, erhalten Sie von uns ein entsprechendes Bestätigungsschreiben. Dadurch wird Ihnen das Zustandekommen des Lotterievertrages bestätigt. Für die Teilnahme gelten die von der staatlichen Lotterieaufsicht genehmigten aktuellen Lotterie-bestimmungen. Gleichzeitig erteilen Sie uns die Ermächtigung, den fällig werdenden Lospreis monatlich von Ihrem Konto abzubuchen (Einzugsermächtigung). Ein Recht, die Losbestellung zu widerrufen, besteht nicht. Die Teilnahme Ihres Loses an der Aktion Mensch-Lotterie erfolgt für einen Monat und verlängert sich dann monatlich jeweils um einen weiteren Monat. Sie sind aber jederzeit berechtigt, die weitere Teilnahme Ihres Loses dadurch zu kündigen, dass Sie dieser monatlichen Verlängerung widersprechen. Im Lospreis sind 16,66 % Lotteriesteuer enthalten. Die Lotteriebestimmungen und den Gewinnplan fi nden Sie im Internet unter www.5Sterne.de
Falls Sie weitere Fragen haben oder möchten, dass wir Ihnen die Lotteriebestimmungen kostenlos zusenden, rufen Sie uns bitte an: Tel. 0228 / 2092-200
Auch Glücksspiel kann süchtig machen. Die Aktion Mensch fühlt sich in besonderer Weise verpfl ichtet, Menschen vor den Gefahren der Glücksspielsucht zu schützen: Sie gestaltet daher ihre Lose so, dass von ihnen keine oder nur eine äußerst geringe Spielsuchtgefahr ausgeht. Sollten Sie dennoch Anzeichen einer Spielsucht erkennen, fi nden Sie Hilfe: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Tel. 0800 / 137 27 00 (kostenfreie Servicenummer). D
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NATURSCHUTZ heute 1/11
12 TITEL
E r gehört in den meisten Ländern unse-
res Erdteiles unter die gemeinen Vögel.
So ist er auch in Deutschland allenthal-
ben gemein; bloß solche Gegenden, die weder
Bäume noch Buschwerk haben, im ganzen also
doch nur unbedeutende Strecken, vermissen
ihn.“ So sah es Friedrich Naumann im Jahr
1820, doch die Situation hat sich leider gründ-
lich geändert, der Gartenrotschwanz befindet
sich auf dem Rückzug.
Seit der Antike hielt man das Rotkehlchen
und den Gartenrotschwanz für ein und densel-
ben Vogel. Erst sehr spät, im 16. Jahrhundert,
hat man dies zurechtgerückt. Interessant ist,
dass der berühmte Vogelkundler Conrad Ges-
ner um 1600 nur den Gartenrotschwanz – und
diesen unter dem Namen Haußrötelein –,
nicht aber den Hausrotschwanz beschreibt. Of-
fensichtlich war der Hausrotschwanz damals in
unseren Breiten noch nicht allgemein bekannt,
denn er war früher ein Bewohner der Felsen
des Hochgebirges und stieg erst später in die
Niederungen herab, indem er die menschli-
chen Gebäude als Felsenersatz nahm.
Schmatzender LockrufFür den Gartenrotschwanz gibt es unzählige
lokale Volksamen, sie beziehen sich fast alle auf
das Aussehen des Vogels, etwa Waldrotschweifel,
Rotsterz oder Rotzagel – Zagel bedeutet im Mit-
telhochdeutschen ebenfalls Schwanz. Auf die
Farben von Kehle und Brust beziehen sich die
Bezeichnungen Schwarzkehlchen, Rotbrüstlein
und Rotbäuchlein. Der zunächst überraschende
Name Saulocker hängt mit dem Lockruf des Vo-
gels zusammen, der dem schmatzenden Laut
ähnelt, mit dem man früher Schweine gelockt
hat.
Feinde der Rotschwänze waren in den ver-
gangenen Jahrhunderten die Bienenzüchter.
Noch in dem „Landwirtschaftlichen Ratgeber“
liest man im Jahrgang 1903: „Welchen Schaden
die dreisten Meisen, Fliegenschnäpper, Rot-
schwänze u. s. w. unseren Bienenständen thun,
wird wohl jeder erfahrene Bienenzüchter selbst
wissen.“ Als Abhilfe wird die akustische Ver-
grämung empfohlen: Mit Hilfe eines Blasrohrs
sollte auf eine in der Nähe des Bienenstocks
angebrachte Blechscheibe geschossen werden,
und der entstehende Lärm sollte die angebli-
chen Schädlinge vertreiben. >
Rotschwanz-Oasen schaffenEine Aktion für Obst- und Kleingärtner.
Kleingartenanlagen und Obstgärten zählen zu
den wichtigsten Lebensräumen des Garten-
rotschwanzes. Der NABU startet daher nun
eine Aktion „GARTENrotschwanzOASE“. Ziel
ist es, für naturnahe und vogelfreundliche
Gärten zu werben. Der Vogel des Jahres 2011
steht Pate dafür, denn er braucht alte Bäume
in den Gärten, Sitzwarten, Nisthöhlen und viel
Insektennahrung, um sich wohl zu fühlen.
Auch wer noch keinen Gartenrotschwanz in
seinem Garten hat, kann dazu beitragen, dass
er sich möglicherweise bald einfindet.
Der NABU gibt Mitte Februar ein A5-Akti-
onsheft heraus, in dem Gärtner Tipps und
Bauanleitungen finden. NABU-Aktive können
damit an Vereine und Einzelpersonen heran-
treten. Die Aktion lässt vor Ort weiter mit Le-
ben füllen: mit Führungen durch Kleingarten-
kolonien, Vorträgen, Baumpflanz-Aktionen
und Vielem mehr. Außerdem gibt es ein beid-
seitig bedrucktes kleines Aktionsposter für
Schaukästen. Heft (Artikel-Nr. 1942) und Pos-
ter (Artikel-Nr. 1943) gibt es gegen Versand-
kostenübernahme beim NABU-Natur-Shop.
Garten- und Obstwiesenbesitzer können
bei der Aktion zahlreiche Preise wie Obsternte-
sets und Komposter gewinnen. Als Haupt-
preis winkt eine professionelle Gartenberatung.
Treten Sie schon jetzt in Kontakt mit den
lokalen Kleingarten- und Obstbauvereinen und
begeistern Sie den Vorstand für den Garten-
rotschwanz. Stellen Sie mit dem Fachberater
der Kolonie eine Veranstaltung zum vogel-
freundlichen Gärtnern auf die Beine, überlegen
Sie zusammen, was man für den Gartenrot-
schwanz und die Vogelwelt tun können. In eini-
gen Kolonien entstehen zum Beispiel zuneh-
mend größere Gemeinschaftsflächen, auf denen
auch neue Streuobstwiesen gepflanzt werden.
Passend zur Aktion möchten wir im Inter-
net beispielhafte GARTENrotschwanzOASEN
vorstellen. Haben Sie einen (Klein-)garten und
den Gartenrotschwanz als Brutvogel oder
Nahrungsgast? Und einige schöne Fotos, die
einen Eindruck von Ihrer Oase geben? Dann
melden Sie sich bei uns: Wir freuen uns über
Ihre Zuschriften unter [email protected] und
berichten gerne von Ihrem Gartenparadies. �
Informationen zur Aktion gibt es auch im NABU-
Verbandsnetz.M.
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f
Rotzagel und SaulockerBetrachtungen zum Gartenrotschwanz.
Gartenrot-schwanz hältAusschaunach Beute.
Der Gartenrotschwanz sitzt meist auf niedrige-
ren Ansitzwarten, Ästen oder kleineren Büschen
und zittert dabei auffallend mit dem Schwanz.
Zur Nahrungssuche fliegt er kurz auf den Bo-
den oder fängt Insekten während eines kur-
zen Fluges in der Luft.
Das Nest wird ab Ende April in Baumhöh-
len, Fels- oder Mauerlöchern, Mauersimsen,
Nistkästen und manchmal in alten Schwal-
bennestern eingerichtet. Dort baut das Weib-
chen ein lockeres Nest, in das sie Anfang bis
Mitte Mai sechs bis sieben Eier legt.
Die Gartenrotschwanzbestände sind seit
rund 30 Jahren stark rückläufig. Als Hauptur-
sachen werden neben Lebensraumzerstörun-
gen in den Brutgebieten vor allem Veränderun-
gen in den afrikanischen Überwinterungsge-
bieten, wie verstärkter Gifteinsatz und die
Ausdehnung der Sahel-Zone angenommen.
Ausführliche Informationen zum Gar-
tenrotschwanz in Wort, Bild und Film
sowie das Spiel „Super-Gero“ gibt es online
unter www.vogel-des-jahres.de.
NATURSCHUTZ heute 1/11
A.
Juvo
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n
Zum Vogel des Jahres 2011hat der NABU eine Broschüre(Preis ein Euro), einen Aufkle-ber (Preis 50 Cent) und einA2-Poster (kostenlos) heraus-gegeben. Bestellung von Ein-zelexemplaren beim NABU-Infoservice, Tel. 030-284984-6000, [email protected] beimNABU-Natur-Shop, Tel. 0511-2157111, www.nabu.de/shop.Preise jeweils zuzüglich Ver-sandaufwand.
Rasende GeschwindigkeitAndererseits schätzte man den Eifer des Garten-
rotschwanzes im „Wegfangen vieler beschwerli-
cher und schädlicher Insekten“. Deshalb ist der
Jahresvogel auch in den Wohnstuben der Land-
leute gehalten worden, zumal er dort „fleißig
und fast das ganze Jahr hindurch“ sang.
Der Zoologe Oskar Heinroth rühmte seine
Geschicklichkeit beim Fliegen im Zimmer: „Läßt
man einen solchen Vogel zum Freiflug ins Zim-
mer, so sieht man nur einen rötlichen Schatten
an der Decke, unter dem Tisch, zwischen Stüh-
len hindurch, am Fenster vorbei, kurz überall
im Zimmer herumsausen und versteht gar nicht,
wie das Tier bei dieser rasenden Geschwindig-
keit in dem engen Raum die Gegenstände so
gut unterscheiden kann, daß es nicht anstößt.“
In jedem denkbaren HohlraumVielfältig und gelegentlich außergewöhnlich
sind die Brutstätten des Nischen- und Höhlen-
brüters Gartenrotschwanz. Beobachtet wurden
Bruten in Kehrichthaufen, aufgehängten Holz-
schuhen, Bahnsignalen, Geschützrohren,
Wetterstationen. Sehr gern nimmt der Garten-
rotschwanz auch das Angebot künstlicher Nist-
höhlen an. Es finden sich aber auch Nester auf
Dachbalken, unter Ziegeln, in natürlichen
Baumhöhlen, hinter abgelöster Rinde, in Mau-
erlöchern, Felsspalten und Nischen von Grab-
steinen, in Holzstößen, Reisigbündeln, Blumen-
töpfen oder hinter Bretterverschalungen.
Von einem interessanten Erlebnis mit Gar-
tenrotschwänzen berichtet Peter Baust vom
NABU Mosbach. In einer Mauerritze brütete
im Frühjahr 2007 ein Paar. Eines Tages, als die
NATURSCHUTZ heute 1/11
Immer aufrechtDer hochbeinige Gartenrotschwanz ist etwas kleiner
und schlanker als ein Haussperling. Wie bei vielen Vogel-
arten trägt das Männchen auffallend leuchtende Farben,
während das Weibchen schlichter gefärbt ist.
Garten- wie Hausrotschwanz haben typischerweise
eine ziemlich aufrechte Körperhaltung. Herausragendes
Merkmal der Gartenrotschwanz-Männchen ist die orange-
farbene Brust, die sich scharf von der schwarzen Kehle
abhebt. Die Stirn zeigt – anders als beim Hausrotschwanz
– ein weißes Band.
Die Weibchen haben ein beige-weißes Brustgefieder
mit einem Hauch orange, der Rücken ist graubraun ge-
färbt. Auf die Unterscheidungsmerkmale von Haus- und
Gartenrotschwanz werden wir in der nächsten Ausgabe
anlässlich der „Stunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 15.
Mai ausführlich eingehen.
Beim Vogel des Jahres 2011 singen nur die Männ-
chen. Ihr unverwechselbarer Reviergesang klingt etwas
schwermütig und ist schon im frühesten Morgengrauen
zu hören. Wer also das Glück hat, einen Gartenrot-
schwanz als Nachbarn zu haben, kann sich an seinem
zeitigen, angenehmen Weckruf erfreuen. �
Gartenrotschwanz-Weibchen sind beigebraun gefärbt, die sehr ähnlichen Hausrotschwänzinneneher mausgrau.
T. M
uu
kko
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n
M.
Sc
hä
f
NATURSCHUTZ heute 1/11
TITEL 15
E s wäre ein Leichtes gewesen, auf den
„Fisch des Jahres“ 2011 Wetten abzu-
schließen. Hatten doch NABU und
LBV ein Jahr zuvor den Kormoran zum „Vogel
des Jahres“ gekürt, was unter den Fischerei-
und Anglerverbänden eine Welle der Empö-
rung auslöste. „Den Kormoran zum Vogel des
Jahres zu machen ist das schlimmste, was man
der Natur antun kann“, schrieb damals zum
Beispiel Dr. Martin Oberle vom Institut für Fi-
scherei der Bayerischen Landesanstalt für
Landwirtschaft.
Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen,
die seitdem geführt wurden, stand immer auch
die Äsche. Als NABU und LBV im März 2010
zum Dialog aufriefen und auf ihrer Fachta-
gung in Ulm auch Vertreter der Fischerei- und
Anglerverbände einluden, da protestierten
draußen deren Funktionäre und Mitglieder
lautstark. Und in Radolfzell trugen sie symbol-
trächtig die Äsche „zu Grabe“. Der Kormoran
rotte deren Bestände aus.
Der Schutz seltener und gefährdeter Fische
ist genauso wichtig wie der anderer Tierarten.
Doch Maßnahmen zum Schutz gefährdeter
Fischarten müssen auch artenschutzkonform
sein. Der NABU fordert daher an erster Stelle
die ökologische Verbesserung der Fischlebens-
räume, besonders von Laichplätzen für selten
gewordene Kieslaicher. Laut Umweltbundes-
amt sind in Deutschland nur noch 20 Prozent
aller Fließgewässerstrecken naturnah. Mit dem
Ergebnis, das strömungsliebende Kaltwasserfi-
sche wie die Äsche an Gewässern mit zuneh-
mender Temperatur und Verschlammung, mit
Anstauungen, verbauten Ufern und fehlender
Deckung auf Dauer kaum überlebensfähig
sind. Dementsprechend gingen die Äschenbe-
stände an vielen Fließgewässern zurück lange
bevor das Comeback des Kormorans begann.
Szenenwechsel: Im Hitzesommer 2003 ver-
enden am Bodensee-Untersee Äschen im Ge-
samtgewicht von mehreren Tonnen. Die Popu-
lation am Hochrhein bricht um 95 Prozent zu-
sammen. Nur mühsam erholen sich dort seit-
dem die Bestände. Doch die Jagd- und Fische-
reiverwaltung des Schweizer Kantons Thurgau
sieht bereits im Sommer 2009 die Gelegenheit
gekommen, die notwendig gewordenen
Schonmaßnahmen schrittweise zu lockern.
Eine Arbeitsgruppe zur Rettung der Rheinä-
sche hatte „eine weitere Lockerung der Be-
schränkungen für den Winter 2009/10“ emp-
fohlen. Seit dem 1. Oktober 2009 dürfen pro
Patentinhaber oder Pächter wieder „fünf Äs-
chen pro Tag ab einer Länge von 30 Zentimeter
gefangen werden“.
Geht es manchen, die eine Regulierung der
Kormorane mit Schusswaffen oder anderen
Mitteln fordern, vielleicht doch mehr um die
eigenen Nutzungsrechte? Werfen wir einen
Blick in unser Diskussionsforum www.kormo-
ranfreunde.de. Dort mahnt beispielsweise
„Detlev Paulson“: Erlaubt sei doch „die nach-
haltige Nutzung durch den Menschen. Genau
diese Nutzung verhindert der Vogel.“ Selten
wird heute von Naturnutzern so freimütig ein-
gestanden, dass man die eigenen Interessen
höher bewertet als die natürlichen Rechte eines
Wildtieres an seiner Nahrung.
Äschenschutz ist notwendig und die Wahl
zum „Fisch des Jahres“ wird diese Bemühun-
gen hoffentlich auch vorantreiben. Die Wahl
zu benutzen, um Rückenwind zur Verfolgung
von Kormoranen zu bekommen, wäre jedoch
verkehrt. Gerade in den Binnenländern wie
Hessen oder Nordrhein-Westfalen stellen wir
fest, dass keine „ungebremste“ Zunahme der
Kormoran-Populationen eingetreten ist. So-
wohl zur Brutzeit als auch im Herbst und
Winter pendeln die Bestände inzwischen um
Höchstwerte, die auf Kapazitätsgrenzen der
Lebensräume hinweisen. Der Vergrämungs-
effekt von Abschüssen ist vor allem im Herbst,
wenn die größten Zahlen auftreten, nachweis-
lich sehr begrenzt.
Die Koexistenz von Äsche und Kormoran
ist möglich. Dies setzt allerdings voraus, den
unsinnigen Verfolgungsdruck zu verringern
und den Vögeln an fischreichen Seen und grö-
ßeren Flüssen die nötigen Ruhezonen zu ge-
währen. Warum sollten wir nicht zulassen, dass
sowohl die Äsche als auch der Kormoran in
den Zahlen leben, die ihnen unsere Lebensräu-
me ermöglichen? �
Markus Nipkow
Fisch und FischfresserAnmerkungen zur Äsche als „Fisch des Jahres 2011“.
Jungen schon geschlüpft waren, lag das Weib-
chen tot im Garten. Das Männchen hatte nun
allein fünf hungrige Schnäbel zu stopfen.
Zweifel entstanden, ob der Witwer genügend
Nahrung würde herbeischaffen können. Die
besorgten menschlichen Gastgeber kauften
Mehlwürmer und stellten sie aufs Fensterbrett.
Umgehend entdeckte der Gartenrotschwanz
die neue und bequeme Nahrungsquelle.
Schnell war der Vorrat verbraucht und musste
nachgekauft werden. Auf diese Weise brachte
der Vogelvater alle fünf Jungen durch, die
dann auch zur gegebenen Zeit ausflogen. Er
selbst fraß immer nur die kleinsten Mehlwür-
mer, während er die großen, fetten seinen Jun-
gen gönnte. �
Dr. Karl Wilhelm Beichert
Eine Langfassung des Beitrages und
historische Porträts früherer Vögel des
Jahres gibt es in der Online-Ausgabe.
Mehr als 24.000 Brandgänse zähl-
ten Urlauber und Anwohner von
März bis Oktober an der Watten-
meerküste und den Nordseeinseln
und meldeten diese dem NABU.
Der NABU hatte die Zählaktion
ins Leben gerufen, weil die Zahl
der bunten Wattvögel in den ver-
gangenen Jahren abgenommen
hat. Insgesamt gingen über
400 Meldungen aus dem
deutschen Wattenmeerraum
beim Michael-Otto-Institut im
NABU ein, so dass die Wissen-
schaftler einen guten Überblick
über das Vorkommen der Art
bekommen haben.
„Die meisten Brandgänse
wurden mit 16.000 Tieren
in Schleswig-Holstein und
mit fast 8.000 Vögeln in Nie-
dersachsen gemeldet“, erläutert
NABU-Wattenmeerexperte Domi-
nic Cimiotti. Dabei trägt Nieder-
sachsen eine besondere Verant-
wortung als Brutgebiet. Dies gilt
besonders für die ostfriesischen
Inseln, wo rund ein Drittel aller
Küken entdeckt wurde. Von den
NATURSCHUTZ heute 1/11
16 NABU-WELT
BRANDGÄNSE IM WATTENMEER
Nächste Runde der Zählaktion
Bundesfreiwillig zu sein, hat beste
Chancen „in“ zu werden. Ab Som-
mer 2011 kümmern sich Bundes-
freiwillige um wertvolle Biotope
oder bedrohte Pflanzen und Tiere
zwischen der Ostsee im Norden
und dem Bodensee im Süden. Sie
kartieren schützenswerte Natur,
vermitteln Kindern und Jugendli-
che spannende Natur-Erlebnisse
oder entwickeln Umweltprojekte.
Die Bundesfreiwilligen treten in
die Fußstapfen der bisherigen Na-
tur- und Umwelt-Zivis. Neu ist,
dass der Bundesfreiwilligendienst
für Alle offen ist. Für Jungen und
Mädchen, sofern sie die Schulpflicht
beendet haben. Für Frauen und
Männer, die zum Beispiel eine Aus-
zeit nehmen möchten, um sich neu
zu orientieren, oder einfach nur ihre
freie Zeit sinnvoll gestalten wollen.
Auch Senioren sind als Bundesfrei-
willige herzlich willkommen.
Bundesfreiwillige stellen sich
für ein halbes bis maximal zwei
Jahre in den Dienst der guten Sa-
che. Sie erhalten ein monatliches
Taschengeld sowie einen Zuschuss
für Verpflegung und gegebenen-
falls Unterkunft. Selbstverständ-
lich ist man während seines Diens-
tes kranken- und sozialversichert.
NABU, NAJU und LBV planen,
sich bundesweit mit rund 400 bis
500 neu eingerichteten Freiwilli-
genplätzen zu beteiligen. Noch
fehlt dem Bundesfreiwilligen-
dienst die gesetzliche Grundlage.
Sie soll bis April geschaffen wer-
den. Da es jedoch bereits im Som-
mer losgehen soll, nimmt der
NABU ab sofort Interessenbekun-
dungen und unverbindliche Be-
werbungen entgegen.� (rs)
Weitere ausführliche Infos auf der
NABU-Homepage.
NEUER FREIWILLIGENDIENST
Für Männlein wie Weiblein
Der NABU trauert um Klaus Stade
Kurz vor seinem 64. Geburtstag ist der Bremer NABU-Lan-
desvorsitzende Klaus Stade in der Nacht zu Silvester überra-
schend gestorben. Der Verlust trifft den
NABU hart, verliert er doch einen charis-
matischen Kämpfer für den Naturschutz.
Der Schutz der Bäume in der Stadt brach-
te Klaus Stade zum NABU. Seinem uner-
müdlichen Einsatz ist es zu verdanken,
dass die Bremer Baumschutzverordnung
wieder wirksam ist.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten als Ka-
pitän auf den Weltmeeren zwang eine
schwere Krebserkrankung Klaus Stade den
Beruf aufzugeben. Dennoch begleiteten ihn die maritime The-
men bei seiner Naturschutzarbeit weiter, vom Dieselruß aus
Schiffsmotoren über Flussvertiefungen bis zum aus seiner
Sicht „zutiefst unsinnigen“ Offshorehafen in Bremerhaven. �
Die fünf vom NABU in Schleswig-
Holstein mit Satellitensendern aus-
gestatteten Störche verbrachten die
letzten Monate ohne größere Wan-
derungen in ihren Winterquartie-
ren in Spanien und im afrikani-
schen Tschad. Zum Jahreswechsel
jedoch packte Storch Hobor plötz-
lich die Reiselust. Statt aber schon
einmal ein Stückchen der langen
Rückreise anzutreten, schlug er ge-
nau den umgekehrten Weg ein. In
den Weihnachtstagen flog er zu-
nächst Stück für Stück nach Wes-
ten in den Sudan und nach Äthio-
pien. Dann bog Hobor nach Süden
um, durchquerte Ostafrika, zog in
Tagesetappen von mehr als 200 Ki-
lometern über Sambia nach Sim-
babwe und befand sich bei Druck-
legung dieses Heftes kurz vor der
Grenze zu Südafrika. Man darf ge-
spannt sein, wie weit Hobors Reise
geht und ob er angesichts tausen-
der Zusatzkilometer nun im Früh-
jahr später als seine in der Sahelzo-
ne verbliebenen Mitstörche im eu-
ropäischen Brutrevier ankommen
wird.�
Die Reisen der Senderstörche können
online tagesaktuell verfolgt werden.
NABU-STÖRCHE
Im neuen Jahr nach SüdafrikaN
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F. D
ere
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zu können, wird die Aktion 2011
wiederholt. Info- und Erfassungs-
faltblätter gibt es in den Natur-
schutzzentren entlang der Küste,
die Ergebnisse werden im Internet
veröffentlicht.�
insgesamt 490 gezählten Küken
stammen 307 aus Niedersachsen.
Spannend für den NABU sind für
vor allem die Meldungen von Kü-
ken und flügge gewordenen Jung-
vögeln. Demnach war 2010 offen-
bar ein gutes Brutjahr. Um die Da-
ten abzusichern und den Brut-
erfolg mehrerer Jahre vergleichen
Brandgans
Mit der NABU VISA Card können Sie ganz einfach mithelfen und die
Projekte des NABU fördern. Von der ersten Jahresgebühr (15,- Euro
bei der Wahl eines Tiermotivs) erhält der NABU 10,- Euro.
Darüber hinaus unterstützen alle Kreditkartenumsätze (außer
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zum Beispiel das Rotkehlchen...
Mit seinen schwarzen Knopfaugen gehört das Rotkehlchen zu unseren beliebtesten Vögeln. Im Winter ist es regelmäßig am Futterhaus zu sehen, wo es trotz seines dünnen Insekten-fresserschnabels auch Fettfutter und Nussstückchen frisst.
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Der NABU hat RWE-Chef Jürgen
Großmann mit dem „Dinosaurier
2010“ ausgezeichnet. Der Vor-
standsvorsitzende des Essener
Stromkonzerns erhält die Trophäe
für die Aufkündigung des Atom-
konsenses in Deutschland. „Mit
seiner hemmungslosen und pro-
vozierenden Beeinflussung der
Bundesregierung für die Laufzeit-
verlängerung der Atomkraftwerke,
die im Spätsommer in einer von
ihm initiierten Anzeigenkampa-
gne gipfelte, hat sich Herr Groß-
mann den Preis in diesem Jahr
redlich verdient“, sagte NABU-
Präsident Olaf Tschimpke. „Aus
reinem Machtkalkül und Profit-
streben wird an einer Risikotech-
nologie festgehalten und gleichzei-
tig der notwendige Aus- und Um-
bau einer umweltfreundlichen
Energieversorgung in Deutsch-
land ausgebremst“, so Tschimpke.
Vor allem profitiert der Konzern
von der von Schwarz-Gelb be-
schlossenen Laufzeitverlängerung
für Atommeiler. Nach Berechnun-
gen des Öko-Instituts kann RWE
mit Zusatzgewinnen von 17 Milli-
arden Euro rechnen.
Das Kerngeschäft von RWE ist
die Energieerzeugung mit Risiko-
und klimaschädlicher Technolo-
gie: Atomkraft und Kohle. Der An-
teil von Strom aus erneuerbaren
Energien in der RWE-Angebots-
palette liegt bei gerade einmal drei
Prozent, wobei ein Großteil von
alten Wasserkraftanlagen bereitge-
NABU-WELT 17
JÜRGEN GROSSMANN
RWE-Chef ist Dinosaurier des Jahres
ben. Dino-Preisträger sind unter
anderem der frühere Präsident des
Bundesverbandes der Deutschen
Industrie (BDI), Hans-Olaf Hen-
kel, der Präsident des Deutschen
Bauernverbandes (DBV), Gerhard
Sonnleitner, Air Berlin-Chef Joa-
chim Hunold, Ex-Bundeswirt-
schaftsminister Michael Glos und
der Präsident des Münchener In-
stituts für Wirtschaftsforschung,
Hans-Werner Sinn, der die Tro-
phäe im Vorjahr erhielt. � (kk)
stellt wird. In punkto Klimaschutz
hat das Essener Energieunterneh-
men so gut wie nichts zu bieten.
„RWE ist mit jährlich 150 Millio-
nen Tonnen Kohlendioxid Eu -
ropas größter Produzent schädli-
cher Treibhausgase“, so der NABU-
Präsident.
Mit dem „Dinosaurier des Jah-
res“ zeichnet der NABU seit 1993
Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens aus, die sich in Sachen Um-
weltschutz negativ hervorgetan ha-
pa
/dp
a/R
. W
eih
rau
ch
W utbürger“ ist das Wort des Jahres
2010. Viele verbinden damit die
Proteste gegen das Großprojekt
Stuttgart 21, doch es gibt noch weitere Vorha-
ben die die Unmut der Bürger auf sich ziehen.
Ein wichtiger Schauplatz ist Wietze, ein kleiner
Ort mit 8.000 Einwohnern in der Lüneburger
Heide. Dort soll 2011 die größte Hähnchen-
schlachtanlage Europas entstehen. 134 Millio-
nen Hähnchen könnten dort im Jahr geschlach-
tet werden. Das sind 27.000 pro Stunde und
über 2,5 Millionen Hähnchen pro Woche. Und
das, obwohl bereits jetzt in Deutschland mehr
Hähnchenfleisch produziert als gegessen wird.
Hähnchen-Highway A7Um den immensen Hunger der Schlachtfabrik
zu stillen, müssen Berichten zufolge allein im
Umkreis von 100 Kilometern 400 neue Mast-
anlagen mit Stallplätzen für jeweils 40.000
Tiere gebaut werden. Die Tiere
werden dann per LKW zum
Schlachthof transportiert. 20
LKW-Ladungen werden pro
Tag verarbeitet. Dass ein Groß-
teil des Verkehrs vorrausicht-
lich über die Autobahn A7 lau-
fen wird, hat der Schnellstraße
bereits den Namen „Hähnchen-
Highway“ eingebracht.
Der neue Schwerpunkt in
der Geflügelmast und -verar-
beitung sei ein idealer Wirt-
schaftsfaktor für die Region,
der Arbeitsplätze schafft, so das Versprechen
der lokalen Politiker. Deshalb soll das Baupro-
jekt auch mit 6,5 Millionen Euro vom Land
subventioniert werden. Doch so viele neue Ar-
beitsplätze wird es gar nicht geben. Die Anlage
ist voll technisiert, wie Franz-Josef Rothkötter,
der Geschäftsführer der Celler Land Frischge-
flügel GmbH und Betreiber der Anlage, be-
tonte. Kein Wunder also, dass bei solch einem
Vorhaben bei den Niedersachsen Widerstand
aufkommt. 25 Bürgerinitiativen haben sich in-
zwischen allein rund um Wietze gegründet.
Produktion für den SupermarktZwischen zwei und vier Euro kostet ein Kilo
Hähnchenfleisch momentan im Supermarkt.
Möglich machen diesen Spottpreis die Hal-
tungszustände in deutschen Mastanlagen. Je
Quadratmeter wachsen hier bis zu 22 Hühner
heran. „Die Tiere sind einseitig auf Brust-
wachstum gezüchtet. Ihr Herz-Kreislauf-System
ist dem nicht gewachsen, Skelett und Beine
auch nicht. Gegen Ende der Mast haben diese
Hühner ernste Probleme, zu stehen“, erklärt
Eckehard Niemann, Sprecher der Arbeitsge-
meinschaft bäuerliche Landwirtschaft und
einer der Koordinatoren des bundesweiten
Bürgerinitiativen-Netzwerks „Bauernhöfe statt
Agrarfabriken“.
„Zudem leiden 70 Prozent unter schmerz-
haften Fußballenentzündungen, die entstehen,
weil die Vögel während der gesamten Mastdau-
er in ihrem eigenen Kot stehen. Bei 40.000 zu-
sammen gewachsenen Tieren ist ja gar kein
Platz mehr zum Nachstreuen.“ Niemann setzt
sich für eine tiergerechtere Haltung in bäuer-
lichen Strukturen ein und kämpft gegen die
Schlachtanlage in Wietze.
Der Kot führt nicht nur bei den Tieren in
den Mastanlagen zu Erkrankungen, auch die
Anwohner der Betriebe fürchten gesundheit-
NATURSCHUTZ heute 1/11
18 HÜHNERMAST
Wutbürger in Wietze
Die Haltungszustände indeutschen Mastanlagenmachen den Spottpreiszwischen zwei und vierEuro für ein ein Kilo Hähnchenfleisch möglich.
Niedersachsen wird zur Hähnchenfabrik.
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liche Konsequenzen. Die Exkremente sollen
zum Großteil in Biogasanlagen in der Region
eingespeist werden. Was nicht vergoren werden
kann, wird auf den Feldern ausgebracht.
Krankheitskeime gelangen so in die Luft und
in das Grundwasser. Die Feinstaubbelastung
nimmt zu. Hinzu kommt eine enorme Ge-
ruchsbelastung für die Anwohner von Mastbe-
trieben.
Widerspruch vom NABUEin weiteres Problem ist die Wasserversorgung.
Pro Huhn werden allein bei der Schlachtung
acht Liter Trinkwasser verbraucht. Bei über 2,5
Millionen Schlachtungen pro Woche führt das
zwangsläufig auf Dauer zu einer Absenkung
des Grundwasserspiegels – mit allen daraus
resultierenden Folgen für die Natur. „Die Ab-
wasserentsorgung für die Schlachtanlage ist
auch noch ungeklärt“, so Eckehard Niemann.
Die Bürgerinitiative Wietze mit ihren bereits
1.000 Mitgliedern will nun an dieser Stelle ver-
suchen, das Großprojekt zu verhindern. Auch
der NABU Niedersachsen hofft, das Projekt
noch stoppen zu können. Der Verband hat ge-
gen die Genehmigung der Schlachtanlage Wi-
derspruch eingelegt.
Einen Sieg können die Protestler schon ver-
buchen. Denn obwohl der Bau der Schlachtan-
lage bereits läuft, finden sich kaum Landwirte,
die auf Hähnchenzucht umsatteln möchten.
Auch die meisten Bauern sind gegen die agrar-
industrielle Geflügel-Produktion. Bisher wur-
den erst 50 der benötigten 400 Mastställe ge-
baut. „Rothkötter hat angekündigt, die Schlacht-
anlage in Wietze auf jeden Fall im Frühjahr in
Betrieb zu nehmen. Dafür will er die fehlen-
den Tiere aus dem Bereich seines bisherigen
Schlachthofs Haren im Emsland holen“, be-
richtet Eckehard Niemann. Doch das bedeutet
für ihn noch lange nicht, aufzugeben.
Baustopp für neue MastanlagenSeit vergangenem Herbst gilt im Kreis Emsland
und demnächst wohl auch in den Landkreisen
Vechta, Oldenburg und Hannover ein Baustopp
für neue Mastanlagen. „Das ist ein Zeichen, das
Hoffnung macht“, erklärt Niemann. „Wenn wir
Glück haben, schaffen wir es, ein Bauverbot
für Agrarfabriken ins Baurecht aufzunehmen.“
Immerhin ist angesichts des großen Wider-
standes mittlerweile sogar die eng mit der
Agrarindustrie vernetzte Spitze des Deutschen
Bauernverbands (DBV) davon überzeugt, dass
die Branche mehr auf die Bevölkerung zuge-
hen muss. „Langfristig werden allseits akzep-
tierte Haltungsverfahren noch wichtiger“
prognostiziert DBV-Generalsekretär Dr.
Helmut Born in der Zeitschrift „Deutsche
Bauern Korrespondenz“. Auch DBV-Vize
Franz-Josef Möllers räumt ein, dass „Tier-
schutzthemen und Forderungen der Gesell-
schaft an Tier- und Umweltstandards eine im-
mer wichtigere Rolle spielen.“
Es bleibt also zu hoffen, dass tatsächlich ein
Umdenken erfolgt, und Wörter wie „Qualzucht“
oder „Hähnchen-Highway“ 2011 kein Thema
sind. �
Julja Koch
NATURSCHUTZ heute 1/11
In der größten geplanten HähnchenschlachtanlageEuropas könnten 134 Millionen Hähnchen im Jahr geschlachtet werden – das sind 27.000 pro Stunde und über 2,5 Millionen Hähnchen pro Woche.
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a/V
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nko
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E islaufen in der Karibik, Cocktails am Nordpol – Luxusliner
machen Träume wahr. Doch dafür zahlen nicht nur die
Kreuzfahrt-Teilnehmer einen hohen Preis. Große Kreuz-
fahrtschiffe sind wie schwimmende Kleinstädte und verbrauchen
entsprechend viel Energie.
Ihre schmutzigen Abgase gefährden Mensch
und Natur. Leise rieselt der Ruß und hinter-
lässt seine Spuren an den Polen – Schwarz auf
Weiß. Die Ablagerung von dunklen Rußparti-
keln auf arktischen Schnee- und Eisflächen ist
folgenschwer: Sie beschleunigt ihr Abschmel-
zen. Was der Mensch – besonders in Hafen-
städten und Küstenregionen – mit bloßem
Auge nicht sehen kann, das ist der feine Gift-
staub, den er mit jedem Atemzug tief in seine
Lungen inhaliert. Untersuchungen belegen er-
schreckende gesundheitliche Folgen: Herz-
und Lungenerkrankungen, Asthma und chro-
nische Bronchitis sowie überdurchschnittlich
viele vorzeitige Todesfälle. So wird auch in
Hamburg das Wohnen nahe den Landungs-
brücken offenkundig zum Problem. Im neuen
Luxusquartier Hafencity rät die Umweltbehör-
de vom Öffnen flussseitiger Fensterfronten
vorsorglich ab.
NATURSCHUTZ heute 1/11
Auf dem falschenDampferSchiffsabgase
schädigen Mensch und Umwelt.
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Wir räumen unser La-ger mit den Restheftenälterer Ausgaben undverschenken diese anNABU-Gruppen und -Zentren für den Werbe-Einsatz bei Veranstal-tungen. Nur die Ver-sandkosten sind zuübernehmen.
Weitere Infos und Bestellformular unter www.NABU-Verbandsnetz.de.
Sondermüll als TreibstoffRuß ist neben Schwefeldioxid, Stickstoffoxid,
Benzol und Kohlendioxid einer der giftigen
Reststoffe, die täglich in gigantischen Mengen
aus den Schornsteinen von weltweit etwa
100.000 Ozeanriesen qualmen. Die meisten
dieser Schiffe, ganz gleich ob Container-, Pas-
sagier- oder Kreuzfahrtschiff, tanken den min-
derwertigsten und billigsten aller Treibstoffe:
Schweröl, ein teerartiger Abfallstoff der Erdöl-
veredelung, der an Land wie Sondermüll be-
handelt wird. Öle mit bis zu 4,5 Prozent Schwe-
felanteil dürfen in der Schifffahrt eingesetzt
werden. Ihr Schwefelgehalt ist mehr als 1.000-
fach höher als der von Dieselkraftstoffen für
Autos. Als feine Luftpartikel gelangen die gifti-
gen Gase in Atemwege, als „saurer Regen“ in
Böden und Gewässer. Laut Wirtschaftsmagazin
brand eins stoßen allein die 15 größten Schiffe
der Welt mit jährlich 78.000 Tonnen mehr
Schwefeloxid aus als weltweit alle 760 Millionen
Autos zusammen.
Nach einer Studie der schwedischen Wissen-
schaftlerin Ida-Maja Hasselöv verdampfte der
weltweite Schiffsverkehr bereits im Jahr 2000
rund 1,67 Millionen Tonnen Ruß. Davon wur-
den allein 21.000 Tonnen Feinstaub in den Hä-
fen der EU ausgestoßen. Mit der Kampagne
„Rußfrei fürs Klima“ machen BUND und
NABU, die Deutsche Umwelthilfe und der Ver-
kehrsclub Deutschland darauf aufmerksam.
Weltweit regelt die International Maritim
Organisation (IMO) die Schadstoffminderung
auf hoher See, so auch die Ausweisung mancher
Gebiete als sogenannte Schwefelemissions-Kon-
trollzonen (SECA). Dort darf der Schwefelan-
teil an den Abgasen einen Prozent nicht über-
steigen. Als SECA waren bis vor kurzem einzig
der Ärmelkanal sowie Nord- und Ostsee aus-
gewiesen. Im Mai 2010 kamen weitere dazu.
Darüber freut sich Lucienne Damm, die die
Rußfrei-Kampagne für den NABU betreut,
besonders. Für sie ist die jüngste SECA-Aus-
weisung der US-amerikanischen und kanadi-
schen Küsten „ein schönes Beispiel dafür, dass
so ein Antrag schnell in die Praxis umgesetzt
werden kann. Das könnte ein Anreiz für andere
Länder sein, die sich mit dem Procedere bisher
noch schwer tun.“
Natürlich dreht sich auch beim Thema
Schiffsemissionen vieles um die Frage der Wett-
bewerbsfähigkeit. Doch auch hier deutet sich
ein Umdenken an. Die Wirtschaft müsse eine
Führungsrolle beim Kampf gegen den Klima-
wandel einnehmen, forderte kürzlich der Mil-
liardär Richard Branson, der bei der Klimakon-
ferenz in Cancún eine Datenbank vorstellte,
die die Energieeffizienz von über 60.000 Con-
tainerschiffen weltweit auflistet. „Das bietet An-
haltspunkte, ist aber nicht ausreichend, da nur
die Kohlendioxid-Emissionen bilanziert werden“,
kommentiert Lucienne Damm das Projekt.
Mehr verspricht sie sich vom Environmen-
tal Ship Index, der von einer Initiative europäi-
scher Hafenstädte entwickelt worden ist, aber
noch nicht angewendet wird. Dieser Index
dokumentiert die Umweltauswirkungen und
dient zur Erkennung von umweltfreundlichen
Schiffen. Eine ökologische Hafengebühr je nach
Umweltstandard des Schiffes, wie sie der Ham-
burger NABU-Vorsitzende Alexander Porschke
schon 2000 in seiner Amtszeit als Umweltse-
nator gefordert und kurzzeitig eingeführt hat-
te, wäre dann auch international möglich.
Grüne Logistik Es gibt viele konkrete Vorschläge für Maßnah-
men, die den Schadstoffausstoß im Schiffsver-
kehr senken. Einer davon ist der Verzicht auf
minderwertige Treibstoffe mit hohen Schwefel-
anteilen. Denn bessere Treibstoffe ermöglichen
nicht nur eine sauberere und CO2-ärmere Ver-
brennung, sondern auch den Einsatz von Ruß-
partikelfiltern. Ökologisch sensible Gebiete
sollten als Emission Control Areas (EC) ausge-
wiesen werden, Schiffe auf Flüssiggas umge-
rüstet sowie ihre Fahrgeschwindigkeit verrin-
gert werden. Auch der Ausbau von Landstrom-
anschlüssen in Häfen und die Einbeziehung
des Schiffsverkehrs in den Emissionshandel
könnten emissionsmindernd wirken. Dass
nicht allein Mensch und Natur davon profitie-
ren, sondern auch Unternehmen, die sich für
die Umwelt einsetzen, hat die Logistikbranche
längst erkannt. Ein schlechtes ökologisches
Image kommt beim Verbraucher nicht gut an.
Grüne Logistik, die nachhaltig und klimaver-
träglich ist, wird daher zu einem wichtigen
Wirtschafts- und Wettbewerbsfaktor. Eine gute
Möglichkeit auch für Hamburg, die Stadt der
Schiffe. Als europäische Umwelthauptstadt
2011 kann sie in diesem Jahr viel für ihr grünes
Image und ihre Bürger tun. �
Renée Püthe-Siegert
SCHIFFSVERKEHR 21
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NATURSCHUTZ heute
D er weiche Boden gibt unter den Füßen
nach, mit einem schmatzenden Ge-
räusch gibt er den tief eingesunkenen
Gummistiefel wieder frei. Wabernder Nebel
kriecht über den schmalen Pfad, der sich durch
das dunkle Wasser schlängelt. Moore haben
eine einzigartige, für viele Menschen mystische
oder sogar gruselige Atmosphäre. Für unsere
Vorfahren waren Moorflächen vor allem eines:
lebensfeindliches, nutzloses Ödland. Daher
wurden sie Jahrhunderte lang entwässert und
kultiviert. Eine Praxis, die bis heute anhält. Da-
bei sind Moore nicht nur Heimat vieler Tier-
und Pflanzenarten, sie sind auch die effektivs-
ten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume.
Effektive KohlenstoffspeicherIn Mitteleuropa entwickelten sich Moore nach
der letzten Eiszeit. Im wassergesättigten Milieu
werden abgestorbene Pflanzenreste unter Sauer-
stoffausschluss nicht vollständig zersetzt und es
kommt zur Torfbildung. So wachsen lebendige
Moore langsam in die Höhe, etwa einen Milli-
meter pro Jahr. Mit dem abgelagerten organi-
schen Material wird auch der Kohlenstoff für
Jahrtausende im Moor festgelegt. Dieser Prozess
vollzieht sich in Deutschland bereits seit der
Entstehung der Moore vor 11.000 Jahren. Ob-
wohl Moore weltweit lediglich drei Prozent der
globalen Landfläche einnehmen, binden sie ein
Drittel des terrestrischen Kohlenstoffes – dop-
pelt so viel wie alle Wälder dieser Erde zusam-
men. In einem Hektar Moor mit einer 15 Zen-
timeter dicken Torfschicht findet sich in etwa
so viel Kohlenstoff wie in einem hundertjähri-
gen Wald auf gleicher Fläche.
Auf dem TrockenenBei der Entwässerung der Moore kommt der
gebundene Kohlenstoff mit Sauerstoff in Be-
rührung und oxidiert. Damit gelangen nicht
nur riesige Mengen CO2 in die Atmosphäre,
sondern auch das über 300 Mal klimaschädli-
chere Lachgas (N2O). Die Klimabilanz eines
Moores wird in CO2-Äquivalenten angegeben,
die anteilig alle klimarelevanten Gase enthalten.
Intakte Moore geben zwar während ihres natür-
lichen Bildungsprozesses mit Methan auch ein
klimaschädliches Gas ab, in der Summe wirken
sie aufgrund der Kohlenstofffestlegung lang-
fristig dennoch positiv auf das Klima.
Dessen ungeachtet geht die Zerstörung der
Moore durch Trockenlegung und Torfabbau
weiter. Im weltweiten Vergleich verursacht die
Europäische Union die zweithöchsten Treib-
hausgasemissionen aus der Zerstörung von
Moorgebieten. Damit liegt sie hinter Indone-
sien, aber noch vor Russland, das weltweit die
ausgedehntesten Moorflächen besitzt. In Indo-
nesien existieren bedeutende Torfwälder, die in
rasantem Tempo für Ölpalmenplantagen ver-
nichtet werden oder Moorbränden zum Opfer
fallen.
Vor der eigenen Haustür Aber auch in Deutschland sieht es nicht viel
besser aus. Moorlandschaften bedeckten ur-
sprünglich mit 1,5 Millionen Hektar eine Flä-
che von 4,2 Prozent der Landesfläche. Heute
sind 95 Prozent davon tot – das heißt entwäs-
sert, abgetorft, bebaut. Bundesweit werden so
etwa 44 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente
NATURSCHUTZ heute 1/11
Natürlicher KlimaschützerMoore als Kohlenstoffspeicher.
Futterhäuschen und Nistkästen� für Höhlenbrüter � Nischenbrüter und Mauersegler� Naturharzimprägniert � bewährt � haltbar � preiswert66453 Gersheim-Walsheim � Brühlgasse 3 � Tel. (0 68 43) 90 00-0w f b m @ h a u s s o n n e . d e � w w w . h a u s s o n n e . d e
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jährlich aus entwässerten Moorböden freige-
setzt. Das entspricht etwa fünf Prozent der Ge-
samtemissionen der Bundesrepublik. Allein
durch die landwirtschaftliche Nutzung von
Mooren werden 37 Millionen Tonnen CO2-
Äquivalente pro Jahr emittiert. So wird para-
doxerweise der Anbau von Mais zur alternativen
Energieerzeugung auf ehemaligen Moorflächen
als scheinbares Instrument zum Klimaschutz
gefördert. Aber auch der Torfabbau ist in
Deutschland noch nicht Geschichte. So findet
Torf als Zusatz in Blumenerde auch seinen
Weg in unsere Gärten, obwohl es längst gute
Alternativen gibt.
Eine positive Entwicklung in Richtung
Moorschutz ist dennoch zu erkennen. Auf
Druck der Umweltverbände wurden noch be-
stehende naturnahe Moorflächen unter Schutz
gestellt und geschädigte Moore renaturiert und
wiedervernässt. Einige Bundesländer verfügen
mittlerweile über eigenständige Moorschutz-
programme, mit deren Hilfe vor Ort Projekte
finanziert werden können. Solche Instrumente
sollten schnellstmöglich überall geschaffen
werden. Der NABU hat sich schon früh für den
Erhalt der Moore engagiert. Bereits 1911, vor
genau hundert Jahren, wurden die ersten
Moorflächen am Federsee in Baden-Württem-
berg gekauft. Auch heute arbeiten NABU-Akti-
ve bundesweit für den Schutz und die Wieder-
herstellung der letzten Moorlandschaften, etwa
am niedersächsischen Theikenmeer oder im
Biesenthaler Becken in Brandenburg. �
Text: Bernd Pieper & Linda Baumann
Fotos: Willi Rolfes
MOORE 23
Im Internationalen Jahr der Wäl-
der rückt der NABU den deut-
schen Wald auf ungewöhnliche
Weise in den Blick der Öffentlich-
keit. In Zusammenarbeit mit dem
Günter-Grass-Haus in Lübeck
entsteht die Ausstellung „Wolken
überm Wald“. Sie beleuchtet den
Zustand der Wälder seit Beginn
der Debatte um das Waldsterben
vor gut 25 Jahren bis heute und
wirft einen Blick auf die Zukunft
dieses wichtigen Ökosystems.
Literaturnobelpreisträger Gün-
ter Grass ist ausgebildeter Grafiker
und hat parallel zu seiner schrift-
stellerischen Tätigkeit immer auch
gezeichnet. Als in den 1980er und
1990er Jahren das Waldsterben in
der breiten Öffentlichkeit disku-
tiert wurde, beschäftigte auch er
sich intensiv mit diesem Thema.
Seine Gedanken zur beunruhigen-
den Situation der Wälder drückte
er in zahlreichen Kohlezeichnun-
gen und Lithographien aus, von
denen ausgewählte Objekte nun in
dieser eigens konzipierten Ausstel-
lung präsentiert werden. An The-
menstationen wird je ein bisher
noch nie öffentlich gezeigtes Ori-
ginal von Günter Grass den heuti-
gen Entwicklungen in den Wäl-
dern gegenübergestellt.
„Wolken überm Wald“ wird am
17. März im Kieler Landtag eröff-
net und ist dort bis zum 30. März
zu sehen. Öffnungszeiten sind täg-
lich von 10 bis 18 Uhr. Anschlie-
ßend wird sie in Schleswig-Hol-
stein unter anderem in Wallnau,
Heide, Eutin und Bad Schwartau
gezeigt sowie im Juni im Günter-
Grass-Haus in Lübeck. Danach
wird sie bundesweit auf Tour ge-
hen. Das Projekt wird gefördert von
der BINGO!-Umweltlotterie. �
(jd)
NATURSCHUTZ heute 1/11
24 NABU-WELT
Karneval der Tiere
Es war für mich schon ein bisschen wie zu Hause in
Köln, mit all den jubelnden und applaudierenden
Menschen. Und das Wetter spielte auch noch mit.
Strahlend blauer Himmel. Aber
von vorne: Am 4. und 5. Septem-
ber war Brandenburgtag. Die
Veranstaltung in der Gastgeber-
stadt Schwedt wurde von Minis-
terpräsident Matthias Platzeck
eröffnet. Einer der Highlights
war der Festumzug, in dem sich
ganz Brandenburg mit Festwa-
gen, Chören, Musik- und Tanzgruppen, Spielmanns-
zügen, Theater und auch Vereinen darbot. Und der
NABU war natürlich auch dabei.
Angeführt von der Gruppe Schwedt, unterstützt
von der NAJU-Kindergruppe vom Waldhof Zootzen
und dem Landesverband präsentierte sich der NABU
mit den Themen biologische Vielfalt und Arten-
schwund. Alle hatten ein NABU-Outfit an und waren
ausstaffiert mit NABU- und NAJU-Fahnen sowie
Plakaten. Die jungen Leute erschienen in wunder-
schönen Tierkostümen: Eisvogel, Laubfrosch, Apollo-
falter und Weißstorch. Einfach ein Hingucker, den die
fast hunderttausend Zuschauer am Straßenrand und
von Tribünen aus bejubelten. Mit dem gemeinsamen
Ausruf: „Die Natur ruft. Wir sind die Antwort“, kün-
digten wir uns fortwährend den Gästen an. Und der
Applaus nahm kein Ende. Ich hörte immer wieder
aus dem Publikum die Worte: „Da kommt der
NABU.“
Während des fast dreistündigen Zugweges ging es
an vier Haupttribünen vorbei. Dort machte jeweils
ein Sprecher auf unser Anliegen aufmerksam: „Jeden
Tag sterben weltweit 150 Tier- und Pflanzenarten aus.
Nicht nur in entlegenen Gebieten wie dem Amazo-
nas, sondern auch vor der eigenen Haustür. Und
kaum einer merkt das. Wen stört es schon, wenn es
immer weniger Weißstörche und Apollofalter gibt?
Den NABU und die NAJU! Sie setzen sich dafür ein,
dass die Lebensgrundlagen für Eisvogel, Laubfrosch
und Co. erhalten bleiben. Denn Artenvielfalt heißt
Leben!“
Dieser Auffassung wurde euphorisch zugestimmt
und wir waren beglückt. Es hatte etwas von der
Hochstimmung eines Karnevalsumzugs, eingedenk
meiner Kölner Herkunft aber auch die gute Gewiss-
heit, dass mithilfe von Begeisterung und Freude Pro-
bleme sehr gut vermittelt werden können. Und eines
ist sicher: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei. �
Charlotte Blum
WOLKEN ÜBERM WALD
Ausstellung mit Grass-Grafiken
Kohlezeichnungaus dem Zyklus
„Totes Holz“(Steidl/Günter-
Grass-Haus).
Zur Nachahmungempfohlen:NABU-Gruppebeim Festumzugzum Branden-burgtag 2010.
NABU · Karen Pehla · Charitéstraße 3 · 10117 Berlin
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Name: Geburtsdatum:
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Auch Sie können dazu
beitragen – mit Ihrem
Testament.
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Ort: Bundesgeschäftsstelle,
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Zeit: 10 bis 18 Uhr
Auf folgenden Exkursionen können Sie Ihren Berlin-Besuch mit einem Naturerlebnis verbinden:
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Ab-/Rückfahrt um 15/20 Uhr. Kostenbeitrag: Erwachsene 30 Euro, Kinder
bis 16 Jahre 10 Euro. Begrenzte Teilnehmerzahl.
2. Artenschutz von „schrägen“ Vögeln in der Berliner Innenstadt.Stadtführung vom Regierungsviertel durch den Tiergarten und zum NABU zurück.
Dauer rund drei Stunden. Begrenzte Teilnehmerzahl.
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stadt. Die Tour verläuft durch die Mitte Berlins. Sehenswürdigkeiten wie Sieges-
säule, Reichstag, Brandenburger Tor, Nikolaiviertel und Unter den Linden werden
angesteuert. Und ganz nebenbei entdecken wir wunderbare Stadtnatur mitten in
Berlin. Freut Euch auf Tiergarten, Lustgarten und mehr! Kostenbeitrag fünf Euro
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Kostenbeitrag zwei Euro pro Kind. Dauer rund zwei Stunden, Start um 15 Uhr von
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� Ich/wir nehmen an folgender Exkursion teil:
Nr.: …… Anzahl Personen: …… Nr.: ……… Anzahl Personen: ………
Antwort bitte bis zum 31. März an: NABU, „Tag der offenen Tür“, Charitéstraße 3, 10117 Berlin, oder per Fax 030-284984-2400 und [email protected].
PROGRAMM:
10.30Uhr Begrüßung
durch NABU-Präsident
Olaf Tschimpke. Danach
Vorstellung aktueller Projekte,
Vorträge und ganztägig
Hausführungen.
Verbringen Sie einen netten
Tag in der Bundesgeschäfts-
stelle in un mit tel barer Nähe
zum Bundeskanzleramt und
anderen Sehenswürdigkeiten
Berlins und lernen Sie den
NABU und die Mitarbeiter
näher kennen. Auch für un-
sere jungen Gäste gibt es
viel Spiel und Spaß.
Rudi Rotbein– die Kinderseiten
NATURSCHUTZ heute 1/11
RUDI ROTBEIN 27
ner großen Schere einzelneÄste von ihm ab. Erwärmt sichder Boden im Frühling, beginntsein Saft zu fließen und ver-sorgt wieder alle Pflanzenteile.Erste Knospen sprießen undbald schon wachsen die erstenBlätter. >
Er kann nicht in den Südenfliegen und sich auch nicht ver-graben. Seine Wurzeln haltenihn fest. Aber auch er rüstetsich für den Winter: Er wirftseine Blätter ab und speichertseinen Saft im Baumstamm.Das ist seine Reserve für dasFrühjahr. Manchmal kommt einGärtner und schneidet mit ei-
wie im Kühlschrank. Er holt nurnoch drei bis viermal in der Mi-nute Luft und sein Herz schlägtsehr langsam. Seine Fettreser-ven retten ihn über den Winter.Kugelrund schläft er ein, abge-magert erwacht er wieder.
Er macht sich einfach ausdem Staub. Im September be-ginnt seine große Reise: Er fliegtüber die Alpen, über das Mittel-meer und über die größte Tro-ckenwüste der Welt, die Sahara.Tagsüber frisst und rastet er,nachts zieht er weiter. Er fliegtalleine und erreicht nachrund 6.000 Kilometern seinZiel: die Savannen Zentral-afrikas. Dort geht geradedie Regenzeit zu Endeund er findet reichlich Le-ckerbissen. Drei Monatehat er Zeit, um sich von derlangen Reise zu erholen – undsich auf die Rückreise nachDeutschland vorzubereiten.
Im Winter vergräbt sie sichim Boden und verschließtihr Haus mit einer Haut aus
Schleim. Dort verharrt sie fünfMonate in einer Kältestarre. IhrHerz schlägt langsamer und siefrisst und trinkt nicht. Wenn eswärmer wird, schiebt sie mit ih-rem Fuß den Schleimdeckelnach außen und kriecht aus demengen Winterquartier. Völligausgehungert und ausgetrock-net, fängt sie sofort an, nachetwas zu fressen zu suchen.
Er macht es sich zu einerKugel zusammengerollt in sei-nem Winternest gemütlich undverschläft die kalte Jahreszeit.Du würdest bestimmt einenSchrecken bekommen, wenndu ihn während seines Winter-schlafes berühren dürftest:Sein Körper ist kalt – so kalt
Findest du heraus, wer die vier sind?
Der IgelMein Markenzeichen sind Stacheln. Ich habe rund8.000 davon. Meine Jungen haben erst 100 Sta-
cheln, die ich kaum sehen kann. Sie sitzen inihrer aufgequollenen Rückenhaut, da-
mit sie mich nicht verletzen. DieStacheln schützen uns Igel vorFeinden. Tagsüber verziehe ichmich zum Schlafen in Felsspalten,Reisighaufen oder Erdhöhlen.
Nachts flitze ich umher und schla-ge mir den Bauch mit Käfern,
Schnecken, Regenwürmern undanderen Insekten voll.
Der GartenrotschwanzHüit-trü-trü-(trü), ich bin der Gartenrotschwanz. An meinem Gesangerkennst du, dass ich ein Männchen bin, denn die Weibchen singennicht. Auch meine rotleuchtende Brust verrät mich, da das Brustge-fieder des Weibchens weißlich-beige gefärbt ist. Die typischen rot-weißen Schwanzfedern haben wir aber beide.
Es ist gar nicht so leicht mich zu finden, denn ich bin selten gewor-den. In meinem Winterquartier macht mir die Hitze zuschaffen, auf meiner Reise muss ichmich vor Vogeljägern in achtnehmen und in meinem Som-merquartier finde ich oft keinenPlatz mehr, der mir ge-fällt.
Es haben sich vier Bienenauf diesen Seiten versteckt.Findest du sie?
NATURSCHUTZ heute 1/11
RUDI ROTBEIN 29
Der ApfelbaumWenn sich im Frühling meine Blüten öffnen, bin ichder große Star. Schwärme von Bienen fallen über sieher, um Nektar und Pollen zu sammeln. Dabei bestäu-ben sie die Blüten. Aus den bestäubten Blüten wachsenmeine Früchte, die Äpfel. Aber nicht nur Bienen gehören zu meinenGästen. Wenn ich Glück habe, besuchen mich über das Jahr bis zu300 Arten: In meinen Zweigen bauen Vögel ihre Nester, in meiner Rindeleben Käfer und Wildbienen und Spechte klopfen sich Höhlen in meinenStamm. Zieht der Specht aus, übernehmen Siebenschläfer und Fleder-mäuse gerne seine Behausung. Im Herbst fressen Wespen, Schmetterlingeund Schnecken meine Äpfel.
Die BänderschneckeIch trage mein Häuschen auf meinem Rücken mit mir herum. Es
ist rosa und hat schwarze Streifen. Dank dieser Tarnungkönnen mich Schneckenjäger nur schwer entdecken,wenn ich im Gebüsch unterwegs bin. Vögel wie die Sing-drossel sind meine größten Feinde. Sie fressen sogarunsere Schneckenhäuser. Denn das Kalzium, das in
unseren Häusern steckt, ist ein wichtiger Baustoff fürihre Eierschalen und Knochen.
Illustrationen: Ulrike Suckow
Weißt du, wie die Schnecke es schafft,
große Blätter zu zerlegen und zu ver-
schlingen? Suche eine Schnecke und
setz sie auf eine Glasplatte. Biete ihr ein
Salatblatt an und beobachte nun von
unten, wie sie sich über den Leckerbis-
sen hermacht. Mit einer Lupe erkennst
du, dass sie das Blatt mit ihrer Zunge
zerkleinert. Ihre Zungenreibeplatte
spürst du, wenn du die Schnecke einen
Klecks Brotbrei von deinem Finger
schaben lässt.
Du beobachtest gerne Vögel? Super!
Vielleicht hast du ja Glück und du ent-
deckst auch den Gartenrotschwanz.
Zieh dir Klamotten in unauffälligen
Farben an, häng dir dein Fernglas um
und gehe in die Kleingartensiedlung
nebenan, in einen lichten Laubmisch-
wald oder auf eine Streuobstwiese.
Denn da treibt sich der Gartenrot-
schwanz besonders gerne rum.
Tschüss, EuerRudi Rotbein!
Einsendeschluss ist der 28. Mai 2011.
Gibt es auch was zu gewinnen?Klar! Auf die besten Forscherwarten tolle Preise wie Slack li-
nes, Abenteuerausrüstungenoder Zelte. Die Erstplatziertenwerden zu unserer Preisverlei-hung am 20. Juni 2011 nachBerlin eingeladen. Aber auchalle anderen erhalten einenTrostpreis und eine Urkunde. �
NATURSCHUTZ heute 1/11
30 RUDI ROTBEIN
� Es haben sich ein paar Fehler im linken Bild einge-schlichen. Findest du heraus, wie viele? Schick deineAntwort bis zum 1. März an die NAJU, Kinderbereich,Charitéstraße 3, 10117 Berlin. Unter allen richtigen Ein-sendungen verlosen wir fünfmal die Piepmatz-Post, ein zwölfmonatiges Brief-Abo für junge Vogelfreunde.
„Ich bin gespannt auf eureEinsendungen! Aber Vor-sicht: Der Wettbewerb istnichts für Stubenhocker!“
Schirmherr des Kinderwettbewerbs istGuido Hammesfahr. Er ist Schauspielerin der Kinderserie „Löwenzahn“.
G R O S S E S F R Ü H L I N G S R Ä T S E L
AKTIONSPAKET FÜR FRÜHLINGSFORSCHER:
� Für nur acht Euro rüsten wir Kinder und Erwachsene mit
einem Aktionsheft zu jedem Frühlingsboten, einem Poster und
Entdecker-Karten aus. Das Aktionspaket kann in unserem
Onlineshop www.naju-shop.de oder per Tel. 030-284984-1900
bestellt werden. Mehr Infos zum Wettbewerb:
www.erlebter-fruehling.de.
Geschichte, Forschertagebuch,Fotos oder Film an die NAJU,Stichwort: Erlebter Frühling,Charitéstraße 3, 10117 Berlin.
Findest du die Bänder-schnecke, die sichausgehungert über
die ersten jungen Blätter her-macht? Weißt du, warum sichder Igel so gerne beim Kom-posthaufen herumtreibt? Undhast du schon mal beobachtet,wie viele Bienen eine Apfelblü-te in fünf Minuten besuchen?
Nein?! Dann mach mit beimKinderwettbewerb und entde-cke die ersten Frühlingsbotenvor deiner Haustür!
So geht es:Stopf deine Forscherausrüs-tung in den Rucksack und ziehalleine, mit Freunden oder dei-ner Schulklasse in die Natur.Wir wollen wissen, was du beideiner Frühlingssafari erlebstund entdeckst.Schick deine Erlebnisse undBeobachtungen als Zeichnung,
JUGEND 31
TREFFPUNKT ERDBALL
NAJUs raus in die Welt
GEGEN FLÄCHENVERBRAUCH
„Wie viel Raum brauchst du?“
Der neue „Treffpunkt Erdball“ ist da! Hier erfahrt ihr alles
rund um die internationalen Aktivitäten eures Lieblings-
verbandes.
Unterstützt die NAJU Baden-Württemberg,
wenn sie dieses Jahr eine Gruppe junger Natur-
schützer/innen aus Tansania nach Deutsch-
land einlädt. Packt eure Koffer und begleitet
die NAJU Brandenburg in die Ukraine oder
durchwandert mit der NAJU Thüringen
schwedische Bergwelt des Jämtlandfjälls!
Lust auf mehr? Durchblättert den Treffpunkt
Erdball 2011 und erfahrt, was ihr noch alles
mit uns erleben könnt. Außerdem gibt es
jede Menge Starthilfen für eure eigenen in-
ternationalen Aktionen. Die Broschüre ist ab sofort unter
www. naju-shop.de als Download verfügbar, sie liegt
außerdem einer Teilauflage dieses Heftes bei. �
Kontakt: Juliane Rosin, [email protected], Tel. 030-284984-1924.
einer Jugendgruppe mitmachen
möchte, ist herzlich eingeladen sich
in der NAJU-Bundesgeschäftsstel-
le zu melden. Das Projekt ist ein
Teilprojekt der NABU-Kampagne
zur Integration nachhaltiger Ent-
wicklung und wird gefördert durch
das Bundesumweltministerium
und das Umweltbundesamt. �
Weitere Infos unter www.naju-kam-
pagnen.de oder bei malte.stoeck@
naju.de.
… die pure Verschwendung: Das große
NAJU-Bundescamp vom 2. bis 5. Juni.
Info: www.naju-bundescamp.de.
NEUE BROSCHÜRE
Tipps zur Kindergruppen-Gründung
Wie finde ich eine Gruppenlei-
tung? Wo bekomme ich Anregun-
gen für Gruppenstunden? Was ist
die Juleica? All diese Fragen beant-
wortet die frisch gedruckte Bro-
schüre „Kindergruppen gründen“.
Seit 112 Jahren setzt sich der
NABU für den Natur- und Um-
weltschutz ein. NABU-Aktive pa-
cken an und machen prakti-
schen Naturschutz vor Ort. Um
dieses Engagement langfristig
zu erhalten, ist es wichtig, Kin-
der und Jugendliche frühzeitig
an die Natur heranzuführen.
Zum Abschluss der gemeinsa-
men Zukunftsinitiative zur Stär-
kung der Kinder- und Jugend-
gruppenarbeit haben NAJU und
NABU eine gemeinsame Broschü-
re erstellt, um den Nachwuchs vor
Ort zu fördern. Die Broschüre
kostet einen Euro und kann bei
der NAJU und beim NABU be-
stellt werden. �
NAJU-LANDESVERBÄNDE
Naturerlebnis und Urlaubsplanung
Die NAJU-Landesverbände veran-
stalten jedes Jahr zahlreiche Frei-
zeiten, Seminare und Fahrten, die
in den jährlich erscheinenden Ver-
anstaltungsprogrammen erschei-
nen. Erstmalig findet vom 2. bis 5.
Juni das NAJU-Bundescamp statt.
Ein Gutschein für eine NAJU-Ver-
anstaltung ist übrigens auch ein
gutes Geburtstagsgeschenk, denn
die Veranstaltungen bieten neben
Spaß und Umweltwissen auch So-
zialkompetenz und positive Per-
sönlichkeitsentwicklung.
Die Veranstaltungsprogramme
sind bei den NAJU-Landesverbän-
den verfügbar. Kontaktdaten gibt
es unter www.naju.de/wir/landes-
verbaende. �
NAJU-SHOP ERÖFFNET
Die NAJU hat einen Online-Shop gelauncht. Neben den bereits bekannten Broschüren und
anderen Printprodukten können auch T-Shirts, Pullover und vieles mehr bestellt werden.
Alle Textilien sind zu hundert Prozent ökologisch, fair und mit höchsten Sozialstandards
produziert worden. Sie verfügen über fünf Zertifikate und gehören damit zum Besten, was
auf dem Markt zu bekommen ist. Weitere Infos unter www.naju-shop.de. �
März kann eine Bro-
schüre mit Aktionsideen
zum Flächenverbrauch bei
der NAJU bestellt werden. Ge-
meinsam mit Jugendgruppen in
ganz Deutschland wird getestet,
wie die Ideen bei jungen Men-
schen ankommen. Ende 2011 fin-
det ein Jugendmeeting statt, auf
dem die Aktivitäten der Öffent-
lichkeit präsentiert werden.
Wer Informationen oder Ideen
zur Kampagne hat oder selber mit
Das NAJU-Projekt zeigt, wie krea-
tiv und jugendlich das bisher ver-
nachlässigte Naturschutzthema
„Flächenverbrauch“ in offenen Ju-
gendgruppen oder in Schul-AGs
aktiv umgesetzt werden kann. Ab
R.
Mö
llma
nn
Suche
Suche hochwertiges Fernglas, ge-braucht, für Naturbeobachtungen. L.Rosada, Tel. 06035-5501.
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NATURSCHUTZ heute 1/11
32 BÖRSE
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für die nächste Ausgabe 2/11 – letzter Termin: 11.3.2011Diese Anzeige erscheint am 29. April in Heft 2/11, wenn sie bis zum 11.3.11 beim NABU eingegangen ist.
Rechnungsstellung nach Erscheinen. Gewünschte Zahlungsweise bitte ankreuzen:
� bequem und bargeldlos durch Bankeinzug � per Überweisung
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NATURSCHUTZ heuteDen Kleinanzeigen-Coupon bitte aus-füllen und faxen an 02 28-7 66 82 80oder einsenden an:
NABU-Media-Agen tur und Service-GmbH, Wolfstraße 25, 53111 Bonn
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Die Kleinanzeigenpreise sind als Service für Le ser und Na tur schutz - organisationen be son ders niedrig kalkuliert. Zur Ver mei dung von Verwal -tungs kosten wer den da her keine Auf trags be stät i gun gen ausgestel l t.Chiffre- An zei gen sind nicht mög l ich. Als Privat anzeigen gel ten Ge le gen -heitsan zeigen ohne gewerblichen Hin ter grund. Als ge werb liche An zeigengelten An zeigen für er kennbare Neben erwerb s tätig keiten (Ver mietung vonFerien woh nun gen oder sonstige Leis tungen, die nicht nur einmal er brachtoder ange bo ten werden). Anzeigen, die gegen die Arten schutz be stim -mun gen versto ßen, werden nicht veröffentlicht. Der Verlag behält sich vor,Klein an zeigen ohne An gabe von Grün den abzulehnen. Alle Prei se ver ste-hen sich inklusive Mehr wert steuer.
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� für beide Medien – Preiszuschlag: private Anzeige + 10 Euro /gewerbliche Anzeige + 15 Euro
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Fortsetzung auf Seite 41
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NATURSCHUTZ heute 1/11
BÖRSE 33
G ärtnern ist cool: Spätestens mit US-
Präsidenten-Gattin Michelle Obama,
die auf dem Gelände des Weißen
Hauses einen Bio-Garten anlegte, hat sich das
Umbrechen der eigenen Scholle zum globalen
Trend ausgewachsen. Die Menschen haben den
Spaß an der Gartenarbeit entdeckt. Hinzu
kommt, dass Gärtnern gelebter Klimaschutz
ist: Denn selbstgezogenes Obst und Gemüse
schmeckt nicht nur besser als Supermarktware,
es reduziert auch Lkw-Transporte und damit
den Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid.
Richtig angepackt, gehen Klimaschutz und
Freizeitspaß im eigenen Garten sogar eine – im
wahrsten Sinne – fruchtbare Verbindung ein.
Dünger muss her. Aber welcher?Der Weg zum klimafreundlichen Garten be-
ginnt beim Boden, dessen Fruchtbarkeit vom
Nährstoffkreislauf abhängt. Nährstoffe, die
eine Pflanze für ihr Wachstum dem Boden ent-
zieht, gibt sie zurück, wenn sie abstirbt. Wer
erntet, unterbricht diesen Kreislauf; er entzieht
dem Boden Nährstoffe und muss diese wieder
zuführen, will er dauerhaft ernten. Es muss
also Dünger her. Aber welcher? Kunstdünger,
auch Stickstoff- oder Mineraldünger genannt,
besteht hauptsächlich aus Stickstoff, Phosphor
und Kalium und versorgt die Pflanze direkt –
für den Boden fällt nichts ab. Auf längere Sicht
ist Kunstdünger der Bodenfruchtbarkeit sogar
abträglich, denn er schwächt die im Erdreich
lebenden Mikroorganismen.
Im klimafreundlichen Garten ist Kunstdün-
ger nicht nur wegen der energieintensiven Her-
stellung tabu: Einmal im Boden, dünstet er
Lachgas aus – ein Treibhaus-Gas, das 300 mal
klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Hinzu
kommt, dass sich in Böden, die mit Kunstdün-
ger behandelt werden, kein Humus anreichert.
Humus bindet jedoch Kohlendioxid und dient
damit nicht nur der Bodenfruchtbarkeit, son-
dern auch dem Klimaschutz. Die humusbil-
dende Alternative zu Kunstdünger ist organi-
schen Ursprungs und im Handel in Form von
Hornspänen oder Gesteinsmehl erhältlich.
Torf beschleunigt den KlimawandelVollblutgärtner machen ihren Dünger jedoch
selbst, indem sie an einer geeigneten Stelle im
Garten einen Komposthaufen anlegen. Die
Ausgangsstoffe fallen in jedem Haushalt an.
Kompostieren lassen sich fast alle organischen
Abfälle aus Küche und Garten. Man stellt einen
luftigen Lattenverschlag auf, in dem man das
Material verrotten lässt. Mit Fäulnis hat das >
NATURSCHUTZ heute 1/11
34 KLIMAGARTEN
Mit Humus gegen die Erderwärmung
Tipps zum klimafreundlichen
Garten.p
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Kompost-ABC� Ausgangsstoffe: Gut geeignet sind
Küchen- und Gartenabfälle wie Gemüse-
reste, Kaffee- und Teefilter, Eierschalen,
Rasenschnitt oder Ernterückstände.
� Belüftung: Kompost braucht Luft.
Gruben oder nach allen Seiten geschlos-
sene Behälter sind deshalb ungeeignet.
� Regenschutz: Komposter abdecken.
Zu feuchter Kompost saftet und
es droht Fäulnis.
� Bodenkontakt: Kom-
poster nach unten of-
fen lassen, damit Mi-
kroorganismen und
Regenwürmer zuwan-
dern können.
� Verrottung: Unter natür-
lichen Bedingungen verrotten
die Ausgangsstoffe innerhalb von zehn
bis zwölf Monaten. Mit Bakterienkulturen
lässt sich der Prozess beschleunigen. �
> nichts zu tun; guter Kompost stinkt nicht,
sondern riecht nach Erde. Es entsteht ein na-
türlicher Dünger, der den Boden dauerhaft
verbessert und gesund erhält.
Das macht Kompost zum idealen Ersatz für
Torf, der noch immer in großen Mengen ein-
gesetzt wird. Da Moore große Mengen
an Kohlendioxid speichern, die mit je-
dem gestochenen Torfballen wieder
frei werden, beschleunigt der Tor-
feinsatz zudem den Klimawandel.
Kompost statt Torf, muss also die
Devise lauten.
Technopark im GartenGartenbesitzer, die auf Torf und Kunstdünger
verzichten, sind schon weit gekommen auf
dem Weg zum klimafreundlichen Garten. Im
nächsten Schritt gilt es nun, den
Maschinenpark auf den Prüfstand zu
stellen: Jedes ausrangierte elektrische
Gartengerät spart Energie und vermeidet
damit den Ausstoß von Kohlendioxid. Ein
Elektro-Rasenmäher beispielsweise ist oft
überflüssig, denn die meisten Rasenflächen las-
sen sich problemlos mit dem Handmäher kür-
zen. Oder Laubsauger: Nicht nur, dass sie die
Nachbarschaft verlärmen, sie schaden auch
dem Bodenleben. Denn mit dem Laub werden
zugleich darin lebende Kleintiere abgesaugt.
Der Griff zu Besen, Harke oder Rechen dage-
gen schont nicht nur die Umwelt, sondern er-
spart auch den Gang ins Fitness-Studio.
Fit bleibt auch, wer seinen Garten mit der
Gießkanne statt mit dem Schlauch wässert. Es
empfiehlt sich, auf Leitungswasser zu verzich-
ten und mit Regenwasser zu gießen. Denn im
Gegensatz zu Leitungswasser hat Regenwasser
einen für Pflanzen idealen ph-Wert. Man zapft
es mithilfe einer ins Regenfallrohr eingebauten
Klappe, die das Wasser in eine Tonne leitet. Die
Tonne sollte möglichst groß sein, denn wegen
des Klimawandels werden die Sommer künftig
heißer und trockener ausfallen. Mit 600 Litern
Regenwasser lassen sich 100 Quadratmeter
Garten vier Wochen lang bewässern.
Klimaneutral mit der Kraft der SonneWer seinen Garten zusätzlich mit Wasserspie-
len und Kunstlicht in Szene setzen will, kann
dies klimaneutral mit der Kraft der Sonne tun:
So lässt sich ein Springbrunnen mit einer So-
larpumpe betreiben: Je stärker die Sonnen-
strahlung, desto höher die Fontäne. Wer es
beim Grillabend hell mag, stellt im Garten So-
larleuchten auf, die sich tagsüber aufladen und
nachts bis zu zwölf Stunden Licht spenden.
Absolut tabu sind allerdings Terrassen-Heiz-
strahler. Denn die sogenannten Heizpilze sind
echte Energiefresser. Stattdessen sollte man ei-
nen Baum pflanzen: Er spendet Schatten und
speichert Kohlendioxid. �
Hartmut Netz
Umfangreiche Tipps von Balkon bis Gar-
tenteich einschließlich Pflanzenporträts
gibt es auf der NABU-Hompage.
NATURSCHUTZ heute 1/11
36 KLIMAGARTEN
Umweltverträglich nur mit der Kraft der Sonne:Solarleuchten laden sich tagsüber auf und spenden nachts bis zu zwölf Stunden Licht.
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NATURSCHUTZ heute 1/11
S chon wieder Äpfel! Der Winter ver-
abschiedet sich noch lange nicht und
so langsam hat man das „langweilige“
Obst und Gemüse satt, das seit November die
Regale füllt. Als ökologisch orientierter Kon-
sument möchte man andererseits keine Trau-
ben aus Südamerika oder Tomaten aus Afrika
kaufen. Erste Frage: Was überhaupt zählt hier-
zulande zum Wintergemüse? Bis November
oder bei mildem Herbst noch im Dezember
gibt es Spinat, Brokkoli und Blumenkohl.
Teilweise bis in den Februar hinein lassen sich
Grünkohl, Wirsing, Rosenkohl, Lauch, Feld-
salat, Winterportulak (Postelein) und Topi-
nambur ernten. Viele Obst- oder Gemüsesor-
ten kann man jedoch länger lagern, und so
kommen sie bis in den späten Winter in die
Frischgemüse-Theke. Dazu zählen Kartoffeln,
Möhren, Kohlrabi, Sellerie, Pastinaken, Rote
Beete, Rot- und Weißkohl, Butterrüben,
Steckrüben, Schwarzer Rettich, Zwiebeln,
Schalotten, Hokkaidokürbis, Zuckerhut und
Chinakohl. Von den heimischen Obstsorten
halten nur Äpfel bis zum Frühjahr durch, die
meisten Birnen werden schon im Dezember
schwach.
Zweite Frage: Was rechnet man noch zum
„regionalen“ oder ökologisch vertretbaren Ein-
zugsgebiet, und was wird wo angebaut? Das
entscheidet natürlich jeder für sich. Geht man
davon aus, dass ganz Europa dazu zählt, wird
die winterliche Gemüse-Auswahl deutlich
größer. So wächst Blumenkohl hervorragend
in der normalerweise frostfreien Bretagne,
Blattsalate liefern die Provence und Italien.
Aus dem wärmeren Südeuropa kommen
außerdem Brokkoli, Zucchini, Paprika, Avoca-
dos, Tomaten, Fenchel, Süßkartoffeln, Bleich-
sellerie, Radicchio und Mangold. Manches
allerdings wird nicht im Freiland, sondern im
Folientunnel angebaut. Zitrusfrüchte aus Süd-
europa sichern im Winter zusätzlich die Vitamin-
zufuhr. Wer möchte schon auf Clementinen,
Orangen, Zitronen, Grapefruits oder die Vitamin-
C-Bombe Kiwi verzichten?
Kohlrabi-Schnitzelund Topinambur-RöstiLeckeres aus der winterlichen Gemüseküche.
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Die Auswahl klingt gut. Trotzdem: Um die
Langeweile aus dem Winteressen zu vertreiben,
bedarf es ab und zu kleiner Tricks. Pellkartof-
feln sind auf Dauer genauso fade wie Möhren-
gemüse. Manches will wenigstens einmal pro-
biert sein: Was lässt sich aus Wirsing kochen
und was mit Kohlrabi zubereiten? Ungewöhn-
liche Mischungen, exotische Gewürze und in-
teressante Zutaten geben hier Pfiff. So verfeinern
Pinien- oder Sonnenblumenkerne, Cashew-
nüsse, Walnüsse, Würzöle, Nussmuse oder an-
dere Beilgaben den Geschmack eines Gerichts.
Außerdem ergänzen sie den Gehalt an Vitami-
nen und Mineralstoffen. Es existieren inzwi-
schen zahllose vegetarische Rezepte – und es
lohnt sich, sie auszuprobieren. „Tortellini mit
Wirsingfüllung“ klingt ebenso interessant wie
„Grünkohl in Senf-Biersoße mit Kartoffel-
Gemüserösti“. �
Beate Schuricht
EIN KLEINER VORGESCHMACKWintergemüse-Rezepte
Trautes Kohlrabischnitzel mit Käsesoßefür vier Personen
2 große oder 4 kleine Kohlrabis schälen und in 1-1,5 Zentimeter dicke
Scheiben schneiden, in Salzwasser gar kochen. Das Kochwasser auf-
heben. 2 Eier und etwa einen Teelöffel Mehl verquirlen, mit Kräutersalz,
Salz und Pfeffer würzen. Die Kohlrabischeiben in der Panade wenden.
1 EL Bratöl in einer Pfanne erhitzen und den Kohlrabi goldbraun braten.
1-1,5 Becher Sahne, die gleiche Menge Joghurt, etwas Kohlrabi-Koch-
wasser, etwa 1 TL Stärkemehl, Muskat, Salz und Pfeffer mischen, in
einen Kochtopf schütten und erhitzen. 150-200 g Bergkäse oder
Gouda reiben und in die heiße Soße rühren, bis der Käse geschmol-
zen ist. Dazu passen Pellkartoffeln.
Rosenkohl-Quiche mit Nüssen für zwei Personen (Rezept von Judith Maaßen, „Schrot und Korn“)
100g Dinkel-Vollkornmehl, 50g Naturjoghurt, 1 EL Butter oder Öl, 1/2 Päck-
chen Backpulver, je 1/2 TL Meersalz und Brotgewürz. Für den Belag
600 g Rosenkohl, 150 ml Gemüsebrühe, 30 g gehackte Haselnüsse, 2
Eier, 50 ml süße Sahne, Kräutersalz und etwas geriebene Muskatnuss.
Zutaten für den Teig gründlich verkneten. Auf einer bemehlten Ar-
beitsfläche ausrollen. Tortenform von 24 Zentimetern Durchmesser ein-
fetten. Teig hineinlegen, mit einer Gabel mehrmals einstechen und bei
200 Grad Celsius etwa zehn Minuten vorbacken. Rosenkohl in der Ge-
müsebrühe garen und abtropfen lassen. Kohlköpfchen auf den Teig ge-
ben und Haselnüsse darüber streuen. Die Eier mit Sahne und Gewürzen
aufschlagen und darüber gießen. Quiche weitere 15 Minuten backen,
bis die Eimasse gestockt ist
Wenn man einen großen Salat dazu reicht, werden von der Rosen-
kohlquiche auch vier Personen gut satt. �
NATURSCHUTZ heute 1/11
WINTERGEMÜSE 39
Was ist Topinambur?In Bioläden gehören die Topinamburknollen zur
Standardausstattung, doch nicht jeder Kunde
kann etwas damit anfangen. Topinambur, auch
Erdbirne genannt, ist ein enger Verwandter der
Sonnenblume. Die krautige Pflanze mit gelben
Blüten ist mehrjährig und kann bis zu drei Meter
hoch wachsen. Ursprünglich stammt Topinambur
aus Nord- und Mittelamerika, heute wird er auf al-
len Kontinenten angebaut. Die Wurzelknollen
schmecken süßlich und können roh in Salaten
oder gekocht verwendet werden. Auch frittiert
sind die Knollen verwendbar. Bekannt und beliebt
ist außerdem Topinambur-Branntwein.
Wildtiere lieben die nahrhaften Knollen eben-
falls, deshalb pflanzen Jäger öfters Topinambur
auf Äsungsflächen. Von dort – oder durch unsach-
gemäße Entsorgung von Gartenabfällen – kann
sich die dichte Bestände bildende Art ausdehnen
und vor allem an Gewässerufern die übrige Pflan-
zenwelt verdrängen. � pic
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NATURSCHUTZ heute 1/11
40 PFLANZTIPPS
W enn die Natur im Winterschlaf versinkt, gönnt sich auch der Hobby-Gärtner
gerne eine Pause. Doch genau jetzt ist die richtige Zeit aktiv zu werden. Ein
Birnbaum für den Obstgarten, eine Hecke zur Straße hin oder eine schatten-
spendende Buche für die heißen Sommertage – entgegen der weit verbreiteten Meinung,
nur der Herbst eigene sich zum Pflanzen, ist gerade die Schlussphase der kalten Jahreszeit
ideal, um im eigenen Grün neue Akzente zu setzen. Ist der Boden frostfrei, können Sie
starten. Allerdings sollten die Bäume vor April eingepflanzt sein.
Bevor Sie sich auf den Weg in die Baumschu-
le machen, sollten Sie den geeigneten Standort
für den neuen Baum auswählen. Er braucht in
den nächsten Jahrzehnten vor allem Platz zum
Wachsen. Daher gilt es, das neue Gehölz mit
ausreichend Abstand sowohl zum eigenen Haus
als auch zum Nachbargrundstück zu positionie-
ren. Ärger können Sie sich ersparen, wenn Sie
vor dem Kauf ihren Nachbarn fragen, ob er mit
Ihren Plänen einverstanden ist. Denn er hat das
Recht Einspruch zu erheben, wenn der Baum
doch auf sein Grundstück hinüberwachsen
sollte.
Auf Qualität achtenNun folgt die Qual der Wahl. Was soll es für ein
Baum sein? Für welche Arten sind die Boden-
und Lichtbedingungen optimal? Zu welcher
Jahreszeit soll er Ihrem Garten besonderen
Charme verleihen? Soll der Baum mit einem
besonderen Herbstkleid aufwarten, eine hüb-
sche Blüte haben oder vor allem leckere Früchte
tragen? Wenn Sie unsicher sind, können Sie
sich in der Baumschule beraten lassen.
Achten Sie aber beim Kauf auf die Qualität
des Gehölzes. Gehen Sie von unten nach oben.
Die Wurzel sollte der Größe des Baumes ent-
sprechen und genügend feine Wurzeln aufwei-
sen. Der Stamm ist idealerweise gerade und
fehlerfrei. Der Stammumfang sollte in einem
Meter Stammhöhe mindestens sieben Zenti-
meter betragen.
An einem sonnigen Tag macht nicht nur die
Gartenarbeit doppelt so viel Spaß, es ist auch
besser für die Pflanzen, auf einen schönen Tag
zu warten, damit der Boden nicht zu feucht ist.
Pflanzen Sie den Baum am besten direkt nach
dem Kauf ein. Dazu müssen Sie zunächst die
Pflanzgrube ausheben, ein Loch, das andert-
halbmal so groß ist wie der Wurzelballen. Es
empfiehlt sich, den humusreichen Oberboden
getrennt von den tiefer gelegenen Erdschichten
abzulegen. Denn wenn Sie hinterher die Grube
füllen, sollte die humusreiche Schicht wieder
obenauf liegen. „Viele Kunden glauben, es
würde dem Baum gut tun, direkt an die Wurzeln
auch Mist oder Kompost zu füllen. Aber erstens
schadet zu nährstoffreicher Boden den Wurzeln
und zweitens soll sich der Baum ja an die Boden-
bedingungen gewöhnen“, erklärt Ralf Upmann,
Gärtnermeister der Baumschule Upmann in
Steinhagen.
Stützen und gut wässernDamit der Baum eine gerade Haltung bewahrt,
ist er zunächst auf eine Stütze angewiesen. Es
dauert Jahre, bis die junge Pflanze mit ihren
Wurzeln sturmfesten Halt im Boden gefunden
Tipps zur Baumpflanzung im Garten.
Auch im Winter fest
hat. Stützen Sie den Baum daher am besten
mit drei bis vier Holzpfosten ab. Schlagen Sie
diese 50 Zentimeter tief außerhalb des Wurzel-
bereiches in den Boden. Oben werden die
Pfähle später mit Holzlatten verbunden.
Schneiden Sie vor dem Einsetzen des Bau-
mes beschädigte Wurzelteile ab. Danach kön-
nen Sie den Baum in die Grube setzen. Die
Wurzeln sollten dabei an der Seite nicht am
Grubenrand anstoßen. Füllen Sie das Loch
nun bis zu zwei Dritteln mit Erde aus. Auch die
Hohlräume zwischen den Wurzeln sollten ge-
füllt werden. Um sicher zu gehen, dass die
Wurzeln überall mit Erde in Kontakt sind,
können Sie vorsichtig am Stamm rütteln. Nun
kommt das letzte Drittel Erdmasse. Treten Sie
NATURSCHUTZ heute 1/11
PFLANZTIPPS 41
Fortsetzung von Seite 33
Vogelparadies – Nationalpark Neu-siedlersee – Seewinkel: „Erholungs-urlaub“ in der ***Pension & Wein-gut Storchenblick. Kontakt: FamilieGeorg & Maria Fleischhacker, ObereHauptstraße 7, A-7142 Illmitz, Tel +Fax 0043-2175-2355, E-Mail: [email protected], Homepage: www.storchenblick.at.
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Zu allen so gekennzeichnetenThemen und Beiträgen findenSie Zusatz-Informationen unterwww.naturschutz-heute.de.
den Boden am Ende gut fest. Abschließend
können Sie in den Bereich rund um den
Baumstamm, die sogenannte Baumscheibe,
mit Rasenschnitt, groben Kompost oder Rin-
denmulch abdecken. Dann trocknet die Erde
nicht so schnell aus und der Boden bleibt lo-
cker und nährstoffreich.
Heben Sie nun einen kleinen Graben von
etwa einem Meter Durchmesser um die Baum-
scheibe aus. Dieser Gießring sollte nicht zu tief
sein. Er wirkt wie ein Wall und hält das Gieß-
wasser in der Nähe der Pflanze.
Sparsam mit DüngerDamit der Baum gerade wächst, müssen Sie ihn
nun an den Stützpfählen anbinden. Ideal eignen
sich dafür Stricke aus Kokosfaser. Formen Sie
diese jeweils zu einer Acht und verknoten Sie
sie an den Pfählen. Sie können sie dort zur Si-
cherheit auch festnageln. Die Stricke sollten
allerdings nicht zu fest sitzen, nur gerade so,
dass sie den Baum halten. Schauen Sie von Zeit
zu Zeit nach, ob die Halterungen noch gut sit-
zen und justieren Sie gegebenenfalls nach. Auf
keinen Fall dürfen die Kokosfasern einwachsen.
Zum Schluss wird der Baum noch mit mindes-
tens 20 bis 30 Litern Wasser gewässert.
Laubbäume müssen Sie in den ersten Jahren
nicht düngen, da ihnen die in der Erde enthal-
tenen Nährstoffe ausreichen. Obstbäume aller-
dings müssen in jedem Frühjahr gedüngt wer-
den. Legen Sie gut verrotteten Kompost oder
Stallmist auf die Baumscheibe. Allerdings nicht
zu nah am Stamm, denn die Feuchtigkeit kann
zu Fäulnis führen. Als Richtwert gilt, zehn Zen-
timeter Abstand vom Stamm einzuhalten. �
Text: Julja Koch
Illustrationen: Mele Brink
Wer einen Obstbaum pflanzt, sollte diesen am
besten noch vor dem Einpflanzen beschneiden.
Dieser Pflanzschnitt ist wichtig für den richtigen
Wuchs. Der NABU hat in der Broschüre „Tipps
zur Anpflanzung und Pflege von jungen Obstbäu-
men“ alles Wissenswerte
zusammengefasst. Unter
www.streuobst.de kann man
den Ratgeber bestellen und
auch herausfinden, welche
Obstsorten geeignet sind.
verwurzelt
Rußfreie CartoonsIm Sommer hatte die von BUND, NABU, Deutscher Um-
welthilfe und VCD getragene Kampagne „Rußfrei fürs Kli-
ma“ zu einem Cartoonwettbewerb aufgerufen. Die bes-
ten 50 Cartoons wurden
jetzt in einer Broschüre
veröffentlicht, die gegen
Versandkostenübernah-
me unter der Artikelnum-
mer 2408 beim NABU-
Natur-Shop bestellt wer-
den kann. �
GLASFLÄCHEN UND VOGELSCHUTZTäglich sterben europaweit Tausende Vögel durch die
Kollision mit Glasscheiben an Buswartehäuschen,
Wintergärten oder großen Fensterscheiben. NABU
und LBV haben eine Broschüre „Glasflächen und Vo-
gelschutz“ herausgegeben, die diese Probleme be-
schreibt und Lösungen vorstellt. Die Broschüre greift
die Gefahrenstellen auf und stellt mit Beispielen und
anschaulichen Fotos eine Vielzahl von Möglichkeiten
dar, mit denen man bereits in der Planungs- und
Bauphase durch architektonische Mittel oder den
Einsatz von markiertem Glas das Vogelschlagrisiko vermeiden kann. Aber auch für
die nachträgliche Absicherung bestehender Gefahrenstellen gibt es inzwischen ef-
fektive Lösungen. So ist die Broschüre nicht nur eine wichtige Arbeitsgrundlage für
Architekten und öffentliche Bauträger geeignet, sondern auch für private Hausbe-
sitzer. Die Broschüre kann beim NABU-Natur-Shop bezogen werden. �
42 SERVICE
Briefe von RonjaWie schafft es ein so kleiner Vogel wie der Gartenrotschwanz
bis nach Afrika zu fliegen? Warum sehen die Männchen an-
ders aus als die Weibchen und wie können Kinder helfen,
sich für den Schutz des selten gewordenen Vogels einzuset-
zen? Die Antworten zu diesen Fragen verrät Gartenrot-
schwänzin Ronja in ihren monatlichen Brie-
fen an kleine Vogelfreunde. Sie lädt ein, sie
zu begleiten und dabei zu sein, wenn sie
Nachwuchs bekommt, Wüsten überfliegt
oder auf Insektenjagd geht.
Kinder bis zehn Jahre können sich ein
Jahr lang jeden Monat auf einen Gruß von
Ronja freuen. Jedem Brief liegen kleine
Info- und Aktionskarten bei, die zu einem Mini-Lexikon zum
Gartenrotschwanz gebunden werden können. Zusätzlich
versteckt sich in jedem Brief eine kleine Überraschung: mal
ein Aufkleber oder ein Rätsel. Die Piepmatz-Post kann für
sechs Euro bei Meike Lechler unter [email protected]
oder Tel. 030-284984-1923 bestellt werden. �
NATURSCHUTZ heute 1/11
Der NABU und die E-Plus-Gruppe
wollen künftig beim Thema Um-
weltschutz zusammenarbeiten. Ab
diesem Jahr ist das Mobilfunkun-
ternehmen neuer Partner der Kam-
pagne „Alte Handys für die Havel“.
Für jedes abgegebene Alt-Handy
erhält der NABU bis zu drei Euro.
Das Geld fließt in das Natur-
schutzgroßprojekt Untere Havel.
Wer Rohstoffe durch das Handy -
recycling schonen und gleichzeitig
etwas für den Naturschutz tun
will, kann sein Altgerät bei vielen
NABU-Gruppen vor Ort abgeben.
Nach Herstellerangaben befin-
den sich mehr als 70 Millionen alte
oder defekte Handys in deutschen
Haushalten, Tendenz steigend. Die-
se Geräte enthalten wertvolle Roh-
stoffe. Wenn sie im Hausmüll lan-
den, gefährden sie die Umwelt
durch Schadstoffe. Ziel der Kampa-
gne ist es, mehr Elektrogeräte dem
Recycling zuzuführen, und mög-
lichst viele Menschen dafür zu sen-
sibilisieren, dass die Verwertung
von Elektroschrott notwendig für
eine nachhaltige Wirtschaftsent-
wicklung ist.
„Wir freuen uns auf die Koope-
ration mit dem NABU,“ so Alfons
Lösing, Chief Wholesale Officer E-
Plus-Gruppe. „Wir gewinnen da-
mit einen starken Partner beim
Handyrecycling, der uns mit seiner
Fachkompetenz und dem Engage-
ment seiner Mitglieder dabei un-
terstützen wird, mehr Althandys
in den Recyclingkreislauf zu brin-
gen. Damit leisten wir gemeinsam
einen aktiven Beitrag zur Scho-
nung der Umwelt.“ Die E-Plus-
Gruppe ist das drittgrößte Mobil-
funkunternehmen in Deutsch-
land, hierzu zählen Marken wie
BASE, E-Plus, simyo, AY YILDIZ
und vybemobile. Rund 20 Millio-
nen Kunden telefonieren, simsen
oder versenden Daten im Netz der
E-Plus-Gruppe.
Seit Beginn der NABU-Kampa-
gne 2006 wurden 55.000 Handys
eingeschickt. Alte Handys können
bei über 200 Sammelstellen abge-
geben werden. Die Adressen sind
im Internet unter www.NABU.de/Handyrecycling zu finden. Auch
über die Shops der E-Plus-Gruppe
können Endgeräte abgeben sowie
unter www.eplus-gruppe.de/hand-yrecycling Recyclingtüten und/
oder Sammelboxen bestellt wer-
den. �
JETZT MIT E-PLUS
Alte Handys für die HavelIm vergangenen Jahr beging derNABU seinen 111 Geburtstag. DieZeitschrift „Der Falke – Journal fürVogelbeobachter“ hat dies zum An-lass genommen, dem Wirken desNABU eine komplette Ausgabe zuwidmen. Beleuchtet werden die Ge-schichte des NABU sowie die natio-nale und internationale Vogel-schutzarbeit. Außerdem hat der„Falke“ zum Kormoran als Vogeldes Jahres 2010 ein eigenes Son-derheft herausgegeben. Die Ausga-ben können zum Preis von je Heft4,80 Euro plus Versandkosten be-stellt werden beim Aula-Verlag, Tel.06766-903-206 oder [email protected].
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I n unseren Gärten und Parks, auf Friedhöfen,
am Straßenrand und in Hinterhöfen, sogar
auf Flughäfen, Verkehrsinseln und in der
begrünten Mitte eines Kreisverkehrs machen
sie es sich gemütlich. Wildkaninchen sind
mittlerweile nicht mehr nur auf Feld, Wiese
und im Wald zu Hause. Man findet sie auch in
großer Zahl in unseren Dörfern und Städten.
Importware aus dem SüdenDoch der Siegeszug der Mümmelmänner be-
gann bereits viel früher. Ursprünglich kamen
Wildkaninchen nur in Nordafrika und auf der
Iberischen Halbinsel vor. Im ersten Jahrhundert
vor Christus entdeckten die Römer in den
Kaninchen eine wohlschmeckende Nahrungs-
quelle und begannen sie zu importieren.
Durch Zutun des Menschen wurden die Tiere
so im riesigen Römischen Reich auch nach
Mitteleuropa gebracht. Im Mittelalter kam es
zu ersten Zuchtversuchen, aus denen unsere
heutigen Hauskaninchen entstanden, parallel
dazu wurde die grau-braune Wildform zu
Jagdzwecken ausgesetzt.
Nicht ohne Grund gebrauchen wir noch
heute das Sprichwort „sich vermehren wie die
Karnickel“, denn Kaninchen haben eine ausge-
sprochen hohe Paarungsrate. Die Weibchen
sind die meiste Zeit ihres Zyklus fruchtbar.
Während der Paarungszeit zwischen Februar
und Juli kann ein Kaninchen daher bis zu fünf
Würfe auf die Welt bringen. Ein Wurf umfasst
dabei mindestens fünf Junge, kann aber auch
erheblich größer sein. In einer Saison kann
ein einzelnes Weibchen mindestens 25 junge
Kaninchen hervorbringen.
Jagdbeute und PlagegeistSo ist es wenig verwunderlich, dass die ausge-
setzten Individuen sich ab dem 18. Jahrhundert
über ganz Europa verbreiteten. Mit der Besied-
lung durch die Europäer gelangte das Kanin-
NATURSCHUTZ heute 1/11
44 WILDKANINCHEN
Wie Wildkaninchen die Städte erobern.
HeimlicheMitbewohner
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Da
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chen schließlich auch nach Übersee. In einigen
Gebieten, in denen das Kaninchen auf ideale
Lebensbedingungen und kaum natürlich Fein-
de traf, hatte das fatale Folgen. In Australien
zum Beispiel kam es zu einer regelrechten
Kaninchenplage. Die sich unkontrolliert ver-
mehrenden Tiere ästen das Weideland ab, ver-
nichteten ganze Ernten und trugen als Nah-
rungskonkurrenten sogar zum Aussterben
heimischer Arten bei. Die Australier versuchten
den Kaninchen bei zu kommen, zum Beispiel
mit einem 3.000 Kilometer langen „kaninchen-
sicherem Zaun“, aber auch mit Gift, Fallen und
sogar durch das Aussetzen von Krankheitser-
regern.
Kaninchen hierzulande entscheiden sich
aus ganz ähnlichen Gründen gegen ein Leben
auf dem Land und ziehen in unsere Städte. In
unseren zahlreichen Grünanlagen finden Sie
ideale Lebensbedingungen und ausreichend
Futter wie Gräser, Knospen, Blätter und Rinde
oder sogar die ein oder andere Delikatesse in
Form eines Salat- oder Kohlkopfes aus unseren
Gärten. Kaninchen leben gemeinsam in Kolo-
nien von acht bis zwölf Tieren in einem terri-
torial abgegrenzten Gebiet, in dem sie ein weit
verzweigtes Höhlensystem anlegen. Dazu be-
vorzugen sie Lebensräume mit halboffenen
Strukturen und sandigen, leicht durchlässigen
Böden, in denen sie ihre Baue graben können.
Idealer Lebensraum StadtSolche Lebensräume finden sie zuhauf in un-
seren Städten – Parkanlagen mit Busch- und
Baumbestand und weitläufigen Rasenflächen,
Friedhöfe, Gärten aber auch Flugplätze, auf
denen die Kaninchen zwischen den Start- und
Landebahnen sogar weitgehend ihre Ruhe vor
uns Menschen haben, sind beliebte Wohnge-
genden der Langohren.
Aber auch aus einem weiteren Grund be-
vorzugen die hoppelnden Gesellen das Leben
in unseren Städten. Paradoxerweise bleiben die
Kaninchen in den Städten meist von ihrem
größten Feind verschont – dem Mensch selbst.
Als wildlebende, herrenlose Tierart unterliegt
das Wildkaninchen zwar dem Jagdrecht, gejagt
werden darf aber in der Regel nur auf land-,
forst- oder firschereiwirtschaftlich genutzten
Flächen. Außerhalb dieser Gebiete, insbeson-
dere in sogenannten „befriedeten Bereichen“,
zu denen auch alle Grünanlagen, Wohngebiete,
Friedhöfe und Gärten gehören, ist das Jagen
aus Sicherheitsgründen grundsätzlich verboten.
Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn
eine ernsthafte Gefahr von einem Wildtier aus-
geht, kann die Jagdbehörde einen Abschuss er-
lauben. So sind es logischerweise diese Flächen,
auf die sich die Langohren bevorzugt zurück-
ziehen.
Drohende Überbevölkerung?Zu einer Kaninchenplage kommt es aber in
unseren Städten in der Regel nicht. Hier gibt
es noch genügend natürliche Feinde, wie den
Fuchs oder Greifvögel, die ihrer Beute zuneh-
mend in die Städte folgen und den Kaninchen-
Eine junge Gruppe Wildkaninchen liegt schlafendim Bau.
Kein Kaninchen,sondern ein Feld-hase, erkennbaran viel längerenBeinen und auchdie Ohren sindnoch ein Stückchenlänger. Hasen wirdman in der Stadtvergebens suchen,sie sind typischeTiere der Agrar-landschaft.
bestand regulieren. Außerdem lauern in den
Städten auch neue Gefahren, wie der Straßen-
verkehr, dem viele der tierischen Mitbewohner
zum Opfer fallen.
Auch durch Krankheiten werden die Ka-
ninchenbestände immer wieder reduziert.
Während die australischen Kaninchen mittler-
weile eine Immunität gegen viele Erreger ent-
wickelt haben, haben Viruserkrankungen wie
WILDKANINCHEN 45
Myxomatose oder die in den letzten Jahren
gehäufte auftretende Chinaseuche zu einem
starken Rückgang der Kaninchenbestände in
Mitteleuropa geführt. Über eine Überschwem-
mung unserer Städte mit Kaninchen müssen
wir uns also keine Sorgen machen. Und auch,
wenn sich der ein oder andere Hobbygärtner
über einen angenagten Kohlkopf ärgert, blei-
ben Kaninchen für die meisten zweibeinigen
Stadtbewohner die niedlichen Mümmelmänner
mit den langen Ohren. �
Linda Baumann
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Die Deutschen entpuppen sich als
ein Volk von Vogelzählern. Trotz
Schmuddelwetters stieß die „Stun-
de der Wintervögel“ vom 6. bis 9.
Januar bei Naturfreunden auf ein
überwältigendes Echo. Online war
der Ansturm auf die Meldeformu-
lare so groß, dass es wegen Über-
lastung sogar zu Serverabstürzen
kam. Die erste Million soll ja im-
mer die schwerste sein. Bei der
Stunde der Wintervögel wurde die-
se Hürde bereits am Aktionssonn-
tag um 16.20 Uhr genommen: Die
Meldungen bei NABU und LBV
zusammengerechnet, hatten gut
33.000 Vogelfreunde in 21.500
Gärten und Parks bereits mehr als
eine Million Vögel gezählt.
Zahlen nicht für Platz 1, denn von
der ebenfalls in mehr als 90 Prozent
der Gärten vorkommenden Kohl-
meise wurden pro Garten durch-
schnittlich fast sieben Vögel no-
tiert. Zu den Vögeln, die es gesellig
mögen, zählen auch Schwanzmei-
sen. Jetzt im Winter wurden sie so
häufig und meist in kleineren
Trupps beobachtet, dass sie Platz 12
belegen.
Hervorzuheben ist auch die
recht große Zahl an Staren. Die
„Stunde der Wintervögel“ doku-
mentiert, dass dieser ursprüngli-
che Kurzstreckenzieher unter den
Zugvögeln mehr und mehr bei
uns überwintert. „Schon den gan-
zen Winter über besuchen immer
mal wieder große Starenschwärme
die hohen Tannenbäume hinter
unserem Garten“, berichtet hierzu
Christian Wolf aus Saarbrücken.
„Vor zwei Tagen war der Himmel
vormittags fast schwarz vor Vö-
geln. Sehr beeindruckend!“ Zu
Ganz vorne in den Ergebnislis-
ten stand die Kohlmeise, die rund
ein Siebtel aller Wintervögel aus-
macht. Die häufigsten fünf Arten –
Kohlmeise, Haussperling, Amsel,
Blaumeise und Feldsperling – er-
gaben zusammen mehr als die
Hälfte der gemeldeten Vögel aus
über 140 Arten. Die Auszählung
dauerte mit bereits 65.000 Teilneh-
mern und zwei Millionen Vögeln
bei Redaktionsschluss noch an,
aber in der Spitzengruppe dürfte
sich nichts mehr verändert haben.
Nahezu auf jeder Vogelliste
stand die Amsel, in mehr als 95
Prozent aller Gärten wurde sie fest-
gestellt. Dennoch reichte dies nach
46 NATUR & UMWELT
STUNDE DER WINTERVÖGEL
Kohlmeise vor Spatz und Amsel
Mag auch der eine oder andere fehl-bestimmte Vogel gemeldet wordensein, in ihrer Masse zeigen die Beob-achtungen eindrucksvolle Ergebnis-se. So lässt sich auf der Verbreitungs-karte des Stars klar ablesen, dassdieser sich im Winter auf die mildenRegionen des Südwestens konzen-triert. Wie die andere Karte zeigt, warder Einflug der nordischen Seiden-schwänze in diesem Jahr rechtschwach, die meisten dieser buntenWintergäste drangen nur bis Nord-und Ostdeutschland vor.
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Bald geht es wieder los. Sobald sich
die Nachttemperaturen der Zehn -
gradmarke nähern, begeben sich
Kröten, Frösche und Molche auf
den Weg zu ihren Laichgewässern.
Kommt noch leichter Regen und
Windstille dazu, setzen wahre
Massenwanderungen ein und die
Amphibienschützer haben alle
Hände voll zu tun, die Tiere sicher
über Straßen und andere Gefah-
renpunkte hinwegzulotsen. Im In-
ternet begleitet der NABU seit vie-
len Jahren die Laichsaison und be-
reitet die Nachrichten der lokalen
Aktiven zu bundesweiten Über-
sichten zusammen. 2011 neu ge-
plant ist die Einführung einer Face-
book-Seite, auf der sich Amphi-
bienschützer und -freunde direkt
austauschen können.
Der Straßenverkehr ist aber
nicht das einzige Problem, mit
dem die zahlreichen Lurche zu
kämpfen haben. „Auch Gullys und
Kellerschächte werden oft zur töd-
lichen Falle“, warnt Amphibienex-
perte Jens Scharon. Der Verlust des
Lebensraumes trägt ebenfalls zum
Rückgang der Amphibienbestände
in Deutschland bei. Im Zuge der
Intensivierung der Landwirtschaft
sind in einigen Regionen bis zu 80
Prozent der Kleingewässer zuge-
schüttet und trockengelegt wor-
den. „Dieser Entwicklung wird
heute durch Schutzmaßnahmen
wie der Wiedervernässung oder
Neuschaffung von Kleingewässern
entgegengewirkt. Viele Kleinge-
wässer sind bereits geschützte Bio-
tope“, so Scharon. � (mb)
NATUR & UMWELT 47
den Besonderheiten gehörte unter
anderem der auch Trompetengim-
pel genannte Nordische Gimpel,
der in Mittelhessen gesichtet wur-
de. Die Bestimmung dieser Unter-
art – vor allem anhand seiner Rufe
– ist allerdings nur etwas für Spe-
zialisten.
Die genauen Ergebnisse in Lis-
ten und Karten gibt es online unter
www.stundederwintervoegel.de.
� (mb)
LAICHWANDERUNGEN
Kröten leben gefährlich
Seidenschwanz
M.
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Der NABU kritisiert die erhöhte
Ethanolbeimischung im Autoben-
zin auf zehn Prozent (E 10). Mit
der Erhöhung des Ethanolanteils
steigt weltweit die Flächenkonkur-
renz zwischen Nahrungsmittel-,
Futtermittel- und Agrokraftstoff-
produktion an, ohne dass die Um-
welt oder das Klima davon profi-
tieren. Im Gegenteil: Bis zum
Jahr 2020 verursachen
Ethanol und Biodiesel
erhebliche Klimagas-
emissionen. Darü-
ber hinaus ist für
die Erreichung der
EU-Biokraftstoff-
ziele ein zusätzlicher
Flächenbedarf in Höhe von bis zu
6,9 Millionen Hektar für Biomasse
erforderlich.
NABU hat mit anderen Um-
weltorganisationen eine Studie des
Instituts für Europäische Umwelt-
politik (IEEP) vorgestellt, die die
Befürchtungen hinsichtlich der
Klimabilanz bestätige. Dramatisch
sind vor allem die Folgen indirek-
ter Landnutzungsänderungen, also
der Verdrängung der bisherigen
Lebensmittelerzeugung auf andere
Standorte entstehen. EU-weit ist
mit zusätzlichen Treibhausgas-
emissionen in Höhe von 27 bis 56
Millionen Tonnen Kohlendioxid
zu rechnen. �
NATURSCHUTZ heute 1/11
48 NATUR & UMWELT
ETHANOL-KRAFTSTOFF
Mehr Schaden als NutzenWOLFSNACHRICHTEN
� Ein Jahr nach dem Start der „Willkommen
Wolf!“-Seite auf dem sozialen Netzwerk Facebook,
kann der NABU eine positive Bilanz ziehen: Mehr als
7.700 Menschen haben bereits eine virtuelle Freund-
schaft mit dem Wolf geschlossen.
� Der Rüde des Welzower Wolfsrudels in Süd-
brandenburg wurde offenbar durch einen Zusam-
menstoß mit einem Auto getötet. Der leblose Körper
des Tieres wurde von einer Passantin an der B 97
nördlich von Spremberg gefun-
den. Es handelt sich bereist um
das zehnte dokumentierte
Verkehrsopfer seit der
Rückkehr des Wolfs nach
Deutschland.
Mit dem Verlust des Va-
tertieres ist die Zukunft des
einzigen brandenburgischen Ru-
dels ungewiss. Da Wolfspaare
monogam ihr Rudel als Familie
führen, muss sich bei der zurück
bleibenden Fähe erst ein neues Männ-
chen einfinden, damit die Existenz der
Familie weiterhin gesichert ist.
� Für 2010 hat das sächsische Wolfsmanagement
in der Lausitz sechs Wolfsfamilien und zwei Wolfs-
paare ohne Welpen sicher nachgewiesen. Insgesamt
wurden in den Rudeln 26 Welpen gezählt. Außer bei
einem Rudel, bei dem mindestens drei Welpen durch
Spuren bestätigt werden konnten, gelang der Nach-
weis mit Fotofallen oder Filmaufnahmen. Das bran-
denburgische Rudel zieht dabei mit sechs Welpen den
meisten Nachwuchs groß. Im sachsen-anhaltinischen
Altengrabow gelang der derzeit einzige sicher bestä-
tigte Wolfsnachwuchs außerhalb der Lausitz.
� Der Landesbauernverband Sachsen wirft
dem sächsischen Wolfsmanagement eine „Ba-
gatellisierung“ von Schäden durch den Wolf
vor. Die Bauern zahlten „die Zeche für den
Wolf“. Beim NABU-Projekt „Willkom-
men Wolf!“ trifft diese Kritik auf Unver-
ständnis, denn schließlich kann in Sach-
sen der Wolf immer häufiger als Täter
bei Nutztierschäden ausgeschlossen wer-
den, weil die Schutzmaßnahmen ausge-
sprochen erfolgreich sind. „Im Jahr 2010
wurden im sächsischen Wolfsland von insgesamt
15.000 Schafen ganze 15 Tiere von Wölfen getötet –
dabei waren zwölf ungeschützt – und alle diese
Wolfsrisse wurden mit öffentlichen Geldern ent-
schädigt“, betont Katharina Weinberg, Sprecherin der
NABU-Bundesarbeitsgruppe Wolf.� (mb)
SCHMETTERLINGSRÜCKGANG
Falter machen die Flatter
Unseren Schmetterlingen geht es
immer schlechter. Untersuchun-
gen in 15 europäischen Ländern
ergaben bei typischen Bewohnern
von Wiesen und Weiden in nur
zwei Jahrzehnten einen Rückgang
um 70 Prozent. Schmetterlinge
gelten als sensible Indikatoren für
den Zustand von Lebensräumen.
„Der Verlust bei den Fal-
tern steht für einen
dramatischen und
anhaltenden Ver-
lust der gesamten
in rund 3.000 ausgewählten Ge-
bieten. Einen ähnlichen Indikator
gab es bisher lediglich für die Vo-
gelwelt.
Im Fokus der Untersuchungen
standen 17 als besonders typisch
ausgewählte Arten. Zehn dieser Ar-
ten nahmen seit 1990 ab, zwei blei-
ben in ihren Beständen stabil und
bei fünf ließ sich kein eindeutiger
Trend festlegen. Keine einzige der
Indikatorarten nahm im Lauf der
beiden Jahrzehnte europaweit zu.
Wiesen und Weiden sind meist
keine natürlich entstandenen Le-
bensräume, sondern von bäuerli-
cher Bewirtschaftung abhängig.
Genau da liegen auch die Ursa-
chen für den Rückgang der Wie-
senschmetterlinge, denn unsere
Landwirtschaft hat sich teils dras-
tisch geändert. Während fruchtba-
res Grünland immer intensiver ge-
nutzt wird, fällt es auf ungünsti-
gen Böden immer öfter brach. Die
Bauern können mit ihren Kolle-
gen auf den guten Böden nicht
mehr konkurrieren, die Erlöse rei-
chen nicht zum Überleben. � (elg)
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Artenvielfalt im europäischen
Grünland“, betont Dr. Martin
Warren von Butterfly Conservati-
on Europe.
Für den jetzt vorgelegten „Eu-
ropäischen Wiesenschmetterlings-
Indikator“ untersuchten Falterex-
perten Jahr für Jahr die Bestände
Brauner Feuerfalter
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Jahr 2006: Die Grafikerin Hanna
Zeckau und der Autor und Schau-
spieler Hanns Zischler entdecken
während Recherchen einen ver-
waisten Überseekoffer, bis an den
Rand gefüllt mit Schmetterlingen.
Der Koffer stammte von dem For-
schungsreisenden Arnold Schultze,
dessen gesamte Lateinamerika-
Sammlungen 1939 mit dem Frach-
ter versenkt wurden, der ihn nach
Deutschland bringen sollte. Neu-
gierig geworden, beginnen Zisch-
ler und Zeckau dieses Strandgut
der Wissenschaft zu bergen. Dabei
lernen sie einen Menschen ken-
nen, der durch seine sensible Be-
obachtungsgabe eine ansteckende
Lust verbreitet, fremde Länder,
Pflanzen und Tiere zu erkunden.
Ihn, seine Schriften, seine
Schmetterlingssammlung und die
Freude der Beschäftigung mit der
Natur stellen Zischler und Zeckau
in ihrem durchgehend farbigen
Band vor. Zu Recht nennt der
„Stern“ den Schmetterlingskoffer„eines der schönsten Bücher des
Herbstes“ und die „Welt“ lobt ihn
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Schmetterlingskoffer. Die tropischen
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ISBN 978-3-86971-024-2.
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journalist Christian Schwägerl be-
schreibt in seinem neuesten Buch,
warum wir schon längst im „An-
thropozän“, der Menschenzeit le-
ben – einer Epoche, in der der
Mensch dabei ist, seinen Planeten
in atemberaubender Geschwin-
digkeit zu verändern. Die Techno-
logien der Neuzeit haben eine ex-
plosionsartige Produktionssteige-
rung ermöglicht, begleitet von
einem dramatischen Bevölke-
rungswachstum. Rapider Klima-
wandel, Artensterben und zuneh-
mend fragile Ökosysteme hängen
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Ein Klassiker, neu vertontSeit 75 Jahren ist bei der Vogelbe-
stimmung auf Was fliegt denn da?Verlass. Zum Jubiläum wurde der
Fotoband jetzt komplett neu ge-
staltet. Er zeigt bei jeder Art neben
einem großen Hauptbild ein Foto
des fliegenden Vogels, Verbrei-
tungskarte und Zeichnung. Darü-
ber hinaus helfen Sequenz-Flugfo-
tos und direkte Merkmalskenn-
zeichnung im Foto bei der schnel len
Bestimmung. Behandelt werden
346 Arten Mittel, Nord- und Ost-
europas, zusätzliche Beobachtungs-
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im Garten. 160 Seiten. 14 Euro. Pala
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Jahrbuch ÖkologieNach dem Debakel der Klimakon-
ferenz von Kopenhagen hat die
großtechnische Klimamanipulati-
on, das sogenannte Geo-Enginee-
ring, enorm an Unterstützern ge-
wonnen. Anlass für das JahrbuchÖkologie, sich dieser grundsätzli-
chen Alternative zur Politik der Kli-
magasreduzierung zu widmen. Am
Beispiel der Erdabkühlung durch
Sulfatinjektionen in die Stratosphä-
re und durch Eisendüngung des
Meeres werden zwei prominente
Technikvarianten näher vorgestellt.
Wie es sich für ein Jahrbuch ge-
hört, kommen aber auch weitere
aktuelle Themen zur Sprache: Ent-
wicklungen in Recht, Wirtschaft
und Zivilgesellschaft, die über das
hinausgehen, was man von Politi-
kern und Ingenieuren (noch) er-
wartet.
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nipulateure. Jahrbuch Ökologie 2011.
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„Ich genieße meine Theaterbesuche und Unternehmungen.”
Berichtet begeistert Frau Karin Scholz aus Berlin.
Eine Formel aus der Schatzkammer der Natur unterstützt Ihre Blase!
Dieses neuartige Mittel ist für Ihre Blase völlig natürlich. Und zu einem erschwinglichen Preis. Der garantiert, dass Sie dieses Gesundheits-Mittel täglich nehmen.
Das Geheimnis des wasserlöslichen Kürbiskern-Extraktes!
Internationale Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Blase beschäftigt haben, stufen die Nährstoffe des Kürbisses als besonders wertvoll ein. Sie haben eine sensationell effektive Formel für die Blase ent wickelt. Von dieser Formel können auch Sie nun profitieren.
Diese wasserlöslichen Naturstoffe, die sie in Japan patentierten, unter der Patentnummer EP 0 730 830 B1, nimmt Ihr Blut bestens auf.
Kürbiskerne werden schon seit je -her für die Blase eingesetzt.
Die neue kräftige Nährstoff-Formel Investieren Sie jetzt in das Wert-
vollste im Leben: in Ihre Gesundheit.1 Kapsel statt 1/2 Pfund KürbiskerneKnabbern Sie gerne täglich 250 Gramm Kürbiskerne? Jeden Tag ein halbes Pfund Kürbiskerne – wer schafft das schon? Blasen-Kraft Pro: 100 % pflanzlich, tier- und lactosefrei.
Das sagen begeisterte Kunden
„Ich fühle mich wie neu und genieße mein
Leben. Etwas unternehmen und mich mit
alten Freunden treff en macht mir wieder
richtig viel Spaß! Meiner Frau ist das
auch schon aufgefallen.“
– Heinrich Pfeiff er, Ludwigsburg
„Ich bin 81 Jahre alt und nehme Ihr
„Blasen-Kraft Pro“ einmal täglich. Ich
stehe nachts nur 1-mal auf
und bin morgens vital und
voller Tatendrang“
– Martin Werner Bauer, Rees
In der Nacht weniger Unterbrechungen Hinaus ins Leben!
Freuen Sie sich auf neue Lebens-Qualität! Vor allem beim Lachen, Niesen, schweren Heben kommt es auf eine gesunde Blase an. Frauen sollten schon in jungen Jahren auf die Gesunderhaltung ihrer Blase achten. Insbesondere nach einer Schwanger-schaft. Genießen Sie das Leben!
Mit einer gesunden Blase können Sie das Leben genießen:• Gesunde, intakte freie Harnwege• Stärkung der Blasenfunktion• Bessere Lebensqualität• Unbeschwerte Freude bei allen
Unternehmungen
Lieber Leser!
„Ich bin von meinem Natur-Mittel 100 % über-zeugt und nehme es selbst täglich. Auch Sie werden
begeistert sein. Bei mir gibt es kein „Kleingedrucktes“. Zu diesem Ange-bot können Sie nur „Ja!“ sagen.“
Herzlichst
Dr. Reinhard Hittich
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Dr. Reinhard Hittich
Biochemiker
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Sprechen wir off en über ein verschwiegenes Thema
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Wie im Autorennsport setzt
er auch in seinem Privat-
leben auf gute Qualität
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