visavis finanzmagazin 11/2008 - abgeltung

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Heft 11/2008 Das neue Finanzsupplement für den Mittelstand Vertrauen ist gut, Sicherheit ist besser. Die Finanzkrise kommt in den Unternehmen an. RISIKOANALYSE Die Rente vom Arbeit- geber wird zum wichti- gen Standbein des Alterseinkommens. ALTERSVORSORGE Stabile Fundamente sind die beste Risiko- absicherung in tur- bulenten Zeiten. IT & FINANZEN Ein starkes Bundesland spielt im globalen Wett- bewerb auf gleicher Augenhöhe mit. NRW Als Drehscheibe zwi- schen Ost und West positioniert sich ein attraktiver Standort. ÖSTERREICH

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Die Finanzkrise versetzt längst auch Kleinanleger in Panik. Trotzdem wird es dank drohender Abgeltungsteuer nötig, die Bank oder den Vermögensverwalter seines Vertrauens zu finden.

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Page 1: VISAVIS FinanzMagazin 11/2008 - Abgeltung

Heft

11/2

008

D a s n e u e F i n a n z s u p p l e m e n t f ü r d e n M i t t e l s t a n d

Vertrauen ist gut,Sicherheit ist besser.Die Finanzkrise kommtin den Unternehmen an.

RISIKOANALYSE

Die Rente vom Arbeit-geber wird zum wichti-gen Standbein desAlterseinkommens.

ALTERSVORSORGE

Stabile Fundamentesind die beste Risiko-absicherung in tur-bulenten Zeiten.

IT & FINANZEN

Ein starkes Bundeslandspielt im globalen Wett-bewerb auf gleicherAugenhöhe mit.

NRW

Als Drehscheibe zwi-schen Ost und Westpositioniert sich einattraktiver Standort.

ÖSTERREICH

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Die globale Finanzkrise hat nun auch Deutsch-land voll erreicht. Während die Deutsche Banknoch immer auf das von der Bundesregierungkonzipierte Rettungspaket verzichten kann,nimmt neben diversen Landesbanken, die ihrInteresse signalisierten, nun auch die Com-merzbank die staatliche Rettung in Anspruch.Da verwundert es kaum, dass in der Bevölke-rung Unsicherheit besteht. Fühlte sich so man-cher Kleinanleger zu Beginn der Krise noch si-cher, haben sich die Zeiten doch geändert. Rent-ner haben Angst um ihr lang Erspartes, Sparermachen sich ernsthafte Sorgen um ihr Kapital.

In diesen Zeiten rückt das Thema Abgeltung-steuer fast in den Hintergrund, obwohl es somanchen Anleger bis Ende dieses Jahres wohlum den Schlaf bringen könnte. Dennoch siehtder Großteil der Bevölkerung die nahende 25-prozentige Versteuerung jedes Kapitalertrags,der über den neuen Sparer-Pauschbetrag hin-ausgeht, als legales Refinanzierungsmittel des Fis-kus an. In unserer aktuellen Titelreportage legt

die Wirtschaftsjournalistin Brigitte Freitag ihrenFokus auf die Themen der Finanzkrise und der Ab-geltungsteuer und zeigt Wege auf, mit deren Hil-fe man sich auch in der aktuell schwierigen Zeitvor der drohenden Steuer sinnvoll schützen kann.

Sabine Olschner zeigt in ihrer Reportagedie Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge auf.Die bisher oftmals unterschätzte Variante ent-puppt sich als attraktive Möglichkeit, um nachdem Arbeitsleben finanziell sorgenfrei das Rent-nerleben zu genießen. Was viele dabei nicht wis-sen: der Arbeitgeber hilft bei der Auswahl derrichtigen Variante.

Jürgen Hermann wirft in seiner Reportageden Blick in den Süden. Österreich, der Alpen-

staat, den viele nur als Urlaubsland kennen, hatwesentlich mehr zu bieten. Er stellt für auslän-dische Investoren einen in allen Bereichen gutaufgestellten Standort dar und spielt im Konzert

der Großen eine bedeutende Rolle. Auch dasdeutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen kannsich im internationalen Vergleich sehen lassen.Dr. Ralf Magagnoli zeichnet in seiner Standort-reportage den Weg NRWs vom ökonomischenSorgenkind zu einem der wirtschaftlichen Ge-winner Europas auf.

Henryk Deter und Susanne Gremmler be-leuchten in ihrer Reportage IT & Finanzen effi-ziente IT-Lösungen, die in Zeiten der zusam-menwachsenden Unternehmensstrukturen, ge-setzlicher Vorgaben und der internationalen Fi-nanzkrise immer wichtiger werden.

Ihre Redaktion

Magazin

2

Magazin 2Geschäftsreisen; Mittelstandsfinanzie-rung; Chancen in der Krise

Risikomanagement 7Wie wichtig ein gut funktionierendesRisikomanagement wirklich ist und wel-chen Schutz es bietet, wird Bankenund Versicherungen in Zeiten derschweren globalen Finanzkrise erstrichtig bewusst.

Titelreportage 11Die Finanzkrise versetzt längst auchKleinanleger in Panik. Trotzdem wird esdank drohender Abgeltungsteuer nötig,die Bank oder den Vermögensverwal-ter seines Vertrauens zu finden.

Altersvorsorge 19Die betriebliche Altersvorsorge (bAV)ist und bleibt die beste Möglichkeit,Geld für das Alter zu sparen. Da Ände-rungen in der Erwerbsbiografie keineSeltenheit sind, sollten Verträge flexibelund anpassungsfähig sein.

Großbritannien 20Das Königreich trotzt der Finanzkrise.Gerade jetzt erweisen sich die liberaleGesetzgebung und die sicherenRahmenbediungen als Vorteil undmachen Großbritannien zu einemattraktiven Standort in Europa.

Österreich 23Das Land im Herzen der Alpen bleibtfür ausländische Investoren einer derattraktivsten Standorte im deutschspra-chigen Zentrum Europas und spielt alsGlobal Player im Konzert der Großeneine bedeutende Rolle.

NRW 24Das Land hat sich vom wirtschaft-lichen Sorgenkind zum modernenStandort mit guten Zukunftsperspek-tiven gemausert. Moderne Clusterpo-litik und der „Rohstoff“ Bildung sindTrümpfe, die die Landesregierung imÄrmel hat.

IT & Finanzen 27Effiziente IT-Lösungen sind in diesenTagen wichtiger denn je. Wer sie nutzt,kann mit Hilfe gesetzlicher Vorgabenaus der Finanzkrise seine Vorteile ziehen.

E-Payment 29Safety first lautet die Devise. In Zeitenrasant wachsender Online-Umsätzemüssen Lösungen für bargeldlosenZahlungsverkehr hohe Sicherheits-standards für Kunden und Anbietererfüllen.

Inhalt

Finanzmagazin.info 11/08

Optimistisch bleiben

Brigitte Freitag

Henryk Deter

Susanne Gremmler

IMPRESSUM Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229 Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity: 07000 / visavis, E-Mail: [email protected], http://www.visavis. de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Schlussredaktion: Andreas Hodapp-Schneider; Re-daktion: Bernhard Haselbauer, Oliver Hammel, Jennifer Walther-Hammel, Cornelia Hornschild, Ellen Drechsler, Laura Mendelssohn, SarahBennemann, Martina Sauer, Jürgen Buscher, Peter Hanser (Saarbrücken), Martina Bartlett-Mattis (Nürnberg), Ina Schmidt (London), ChantalSénéchal (Frankreich) Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout: Andreas Schnittker, Marcel Rohland; Bildmaterial teilweise entnommen von:www.photocase.com; www.pixelio.de; www.sxc.hu Druck: Weiss-Druck GmbH&Co. KG, Industriestraße 7, 52156 Monschau; Geschäftsfüh-rer: Bernhard Haselbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare. 130.000 Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND bei.ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing: newpublic communication KG, Bonn; www.newpublic.org

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Bei der Altersversorgung in dengrößeren deutschen Unternehmenwird ein klarer Trend zur Umstellungvon klassischen auf beitragsorien-tierte Leistungszusagen festgestellt.Die Konzerne erkennen die Heraus-forderung, eine richtige Balancezwischen der Risikosteuerung ihrerbetrieblichen Altersversorgung (bAV)und dem Einsatz dieses Instrumentszur Mitarbeiterbindung und -akqui-sition zu finden. Dies ist das Ergeb-nis der vierten Perspektiven-Studiezum Thema „Trends in der betriebli-

chen Altersversorgung und im Be-reich Zeitwertkonten“ von JPMor-gan Asset Management.

Dafür wurden Interviews mit 141Vertretern deutscher Konzerne ge-führt, die für die bAV oder Wert-kontenpläne in ihren Unternehmenverantwortlich sind. Inzwischen istdie bAV in den meisten Unterneh-men zum festen Bestandteil des Ge-samtvergütungspakets geworden,wie 73 Prozent der Befragten be-stätigen. Die gesamte Studie findenSie unter www.jpmam.de

Mitarbeiterbindung mit Rente

Vorsorge

Das weltweite Finanzsystemschlägt Purzelbäume, gestern Tal-heute Bergfahrt, heute die Hoff-nung auf Besserung, morgen dieAngst vor weiteren Verlusten undwieder übereilte Reaktionen. Wasin diesen Tagen und Wochen fehlt,sind Ruhe, Vertrauen, Realitäts-sinn und Bescheidenheit – allesWerte, die im allgemeinen Durch-einander zwischen Gier und Pa-nik verloren gingen.

In den letzten Monaten habenwir auf eine Untergewichtung vonAktien zugunsten einer breiten Ver-mögensstreuung Wert gelegt. Aufdem heute erreichten Kursniveauerscheint uns ein antizyklischesHandeln viel versprechend. Ausunserer Sicht bieten daher schwa-che Börsentage dem chancenorien-tierten Anleger die Gelegenheit,seinen Aktienanteil wieder auf einhöheres Niveau anzuheben. Aberes ist heute noch nicht abzusehen,ob der Boden erreicht ist und auf

welchem Tiefpunkt die Talsohledurchschritten wird.

Doch in dieser Krise liegt aucheine Chance, wobei die Risikenallerdings noch nicht abzuschät-zen sind. Noch ist alles möglich –in schlechtem wie in gutem Sinn.Es gibt inzwischen Aktien bester,solider Unternehmen auf einemhistorischen Tiefstand. Aber sindin diesen Aktienkursen alle Fol-gen der zu befürchtenden Abküh-lung bereits eingerechnet? Volatilwerden die Kurse auf alle Fällebleiben. Das heißt für die verschie-denen Anlegertypen: Wer heute inAktien investiert und sich danntäglich durch den Blick in das Ak-tiendepot zur guten Laune ermun-tern möchte, wird bitter enttäuscht.Wer professionell ein- und ausstei-gen will, muss Mut zum Risiko ha-ben und die Fähigkeit, zum rich-tigen und frühen Zeitpunkt wiederzu verkaufen und sich mit demkleinen sicheren Gewinn zu be-

scheiden, statt auf den noch höhe-ren mit Risiko und Gier zu warten.

Wer langfristig investiert, oh-ne sich durch das Auf und Ab anden Märkten verunsichern zu las-sen, der könnte heute darüber nach-denken, kleinere Investitionen inAktien defensiver Branchen – zumBeispiel die der Pharmaindustrie,der Nahrungsmittelindustrie oderder Telekommunikation – zu tätigen.

Bei den sich überschlagendenschlechten Nachrichten und hek-tischen Kursbewegungen geriet einwichtiges Thema in Vergessenheit:die langfristige Investition in ver-mögensverwaltende Fonds, umdie nachteiligen Auswirkungen derAbgeltungsteuer zu vermeiden. Der

bekanntlich stürmische Oktoberkönnte sich als günstiger Ein-stiegszeitpunkt erweisen.

Die Gries & Heissel BankiersAG mit Hauptsitz in Wiesbaden istein exklusives Bankhaus, das sichauf Private Banking-Dienstleis-tungen konzentriert. Seit ihrerGründung 1987 berät die Pri-vatbank anspruchsvolle Kundenindividuell und umfassend. Im Mit-telpunkt der Beratung steht daherdie Entwicklung eines maßge-schneiderten Finanzkonzepts, dasgenau auf die Risikoneigung, dieaktuelle Lebensphase und die per-sönlichen Präferenzen des Kun-den zugeschnitten ist. Weitere In-fos unter: www.guh.de

Nach Verlusten die Chancen erkennenVertrauen

Kompetenz Das Beraterteam des Bankhauses Gries & Heissel empfiehltVertrauen und Realitätssinn auch in Zeiten der Finanzkrise.

Magazin

3Finanzmagazin.info 11/08

Anleger, die in Anleihen europä-ischer Unternehmen minderer Boni-tät (High Yield Bonds) investieren,bekommen aktuell für das eingegan-gene Risiko eine besonders guteEntlohnung. Diese Meinung vertratTorben Skødeberg, Manager desNordea 1 – European High Yield BondFund in Frankfurt. „Die derzeitigenSpreads – also die Risikoprämieneiner Unternehmensanleihe gegen-über einer als risikolos geltendenStaatsanleihe – würden eine Aus-fallquote von 21 Prozent rechtferti-gen“, so Skødeberg. „Gegenwärtigliegt die Ausfallquote in Europa aber

bei nur 0,7 Prozent. In einem Jahrhalten wir rund fünf Prozent für rea-listisch.“ Die Risiken, die Investorenmit Hochzinsanleihen eingehen, wür-den somit mehr als ausreichend ent-lohnt.

Solch hohe Differenzen zwischenSpreads und Ausfallraten sind lautSkødeberg nur in Zeiten großer Ver-werfungen auf den Kapitalmärkten,wie der aktuellen Kreditkrise, zu be-obachten. Zuletzt sei dies im Sep-tember 2001 der Fall gewesen, wor-aufhin die Performance von High YieldBonds extrem angestiegen sei. In-formationen: www.nordea.com

Hohe Entlohnung für Risiken

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berg

1.6001.4001.2001.000

800600400200

0Dez. 97 Dez. 99 Dez. 01 Dez. 03 Dez. 05 Dez. 07

Entwicklung der European High Yield Bonds

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4 Finanzmagazin.info 11/08

„Wir möchten im Hotelbetriebden Verbrauch kostbarer Rohstof-fe senken“, sagt Henrik Mészáros,stellvertretender Direktor im Ma-ritim Hotel & Congress CentrumBremen. Aus diesem Grund hatdas Haus eine Green-Meeting-Pauschale eingeführt. Für 65 Europro Person und Tag genießen dieTeilnehmer den gewohnt umfas-senden Maritim-Service ohne Ab-striche und helfen gleichzeitigkostbare Ressourcen zu schonen.Hungrigen Stromfressern geht esin dem Tagungshotel an den Kra-gen: Beamer und Projektoren wer-den nicht automatisch, sondernnur auf Wunsch eingeschaltet.Gleiches gilt für die Klimaanla-ge – sollten hitzige Sitzungen be-vorstehen, müssen die Tagungs-gäste auf diesen Komfort aberselbstverständlich nicht verzich-ten. Vergangenheit sind bei denGreen-Meetings überquellendePapierkörbe: Für die Teilnehmer

liegt Notizpapier nicht an jedemPlatz aus, sondern an einer zen-tralen Stelle. Damit auch nach-folgende Generationen rechtzei-tig begreifen, wie wichtig der Um-weltschutz ist, fließt ein Euro derPauschale in das zukunftsweisen-de Projekt „Klimahaus Bremer-haven“. Das Bildungszentrum sollim März 2009 eröffnet werden undüber die verschiedenen Klimazo-nen auf der Welt, deren Bedeu-tung und Schutz informieren.

Die Buchung der Green-Mee-ting-Pauschale im Maritim Hotel&Congress Centrum Bremen istüber die Veranstaltungsabteilungunter Tel. 0421 3789-789, Fax0421 3789-646 oder per [email protected] mög-lich. Die Maritim Hotelgesellschaftzählt mit gegenwärtig 49 Betrie-ben zu den führenden deutschenHotelketten. Zwölf der Hotels be-finden sich im Ausland. WeitereInformationen: www.maritim

Konferenzen

Umweltbewusst tagen

Gamma Capital Partners (GCP)erweitert seine Venture Capital Tech-nologie Kompetenz. Das WienerUnternehmen konnte den Expertenund Unternehmer Jürgen Wahl alsVenture Partner gewinnen.

Oliver Grabherr, GCP Gründerund Cleantech-verantwortlicher Part-ner, begründete die Entscheidungso: „Wir kennen Jürgen Wahl schonseit einiger Zeit über gemeinsameCleantech-Projekte. Daher freuenwir uns sehr, einen pragmatischenund erfahrenen Experten und Un-ternehmer als Venture Partner ge-wonnen zu haben.“

Jürgen Wahl ist seit über 15 Jah-ren in den Bereichen AlternativeEnergien, Sustainability und Um-welttechnologien als operativerManager, politischer Gestalter so-wie als Unternehmer erfolgreich tä-tig. Wahl startete seine beruflicheLaufbahn in einem Entwicklungs-hilfeprojekt in Bhutan, Südasien. Nachder Rückkehr baute er als Umwelt-manager für einen internationalenFast-Food-Konzern ein Abfallsammel-und -verwertungssystem mit auf.1997 wechselte er in das Kabinettdes österreichischen Umweltminis-ters. www.gamma-capital.com

Neuer Venture Capital Partner

Die 2004 gegründete CorporateWorld GmbH ist spezialisiert auf dieEntwicklung innovativer Lösungenfür Geschäftsreisen. Gemeinsam mitden beiden Bankpartnern, der Lan-desbank Baden-Württemberg / Ba-den-Württembergische Bank undder Commerzbank, sowie zahlrei-

chen weiteren Partnern bietet Cor-porateWorld ein ganzheitliches On-line-Travel-Management-System an.Dieses beruht auf zwei zentralen Ins-trumenten: dem einfach bedienba-ren Online-Geschäftsreiseportal undder weltweit gültigen CorporateWorldFirmenkreditkarte (MasterCard).

Das Online-Geschäftsreiseportalsteht CorporateWorld MasterCardInhabern zur selbständigen Planung,Buchung und Abrechnung von Ge-schäftsreisen unter Berücksichtigungunternehmenseigener Reiserichtlinienund ausgehandelter Firmenraten zurVerfügung. Überdies können sich Kar-teninhaber über einen Online-Infor-mationsdienst über das jeweilige Rei-seziel informieren und zu Sonder-konditionen ihre Visa beantragen.

Als Zahlungsmittel für die Ge-schäftsreiseausgaben dient die Cor-porateWorld MasterCard, die sich ne-ben einem verlängerten Zahlungs-ziel von bis zu 28 Tagen auch durchein umfangreiches Versicherungspa-ket auszeichnet. Inhaber einer Cor-porateWorld MasterCard sind auf je-der Geschäftsreise, die sie unterneh-men, versichert. Dies gilt auch un-abhängig vom Einsatz der Karte.

Mit der Online-Lösung von Cor-porateWorld lässt sich der gesamteGeschäftsreiseprozess abdecken,angefangen von der Reiseplanung

und -information über die Buchungder Reiseleistungen bis hin zur Rei-sekostenabrechnung und zum Rei-sekostencontrolling. Mit dem Einsatzdes Online-Travel-Managements vonCorporateWorld können sowohl di-rekte Reisekosten als auch indirekteReisekosten (=Prozesskosten) er-heblich gesenkt werden.

Im CorporateWorld Online-Portalstehen Karteninhabern eine monat-liche Kreditkartenabrechnung wieauch ein Online-Reisekostenabrech-nungssystem zur Verfügung. TravelManager haben die Möglichkeit, mitdem Management-Informationssys-tem detaillierte Auswertungen zu er-stellen, und können auf diesem Wegdie Reisekosten des Unternehmensauswerten und steuern sowie Aus-gaben reduzieren. Außerdem dienendiese Analysen als Basis für Ver-tragsverhandlungen mit Leistungs-trägern, wie z.B. Fluggesellschaften,Mietwagenanbietern und Hotels.Weitere Informationen im Internet:www.corporateworld.biz

Umfassend Das Geschäftsreiseportal bietet neben Planung, Buchungund Abrechnung auch einen Informationsdienst zum Reiseland.

Intelligentes Travel ManagementReise

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Innovationen in Unternehmen sindimmer mit finanziellen und personel-len Investitionen verbunden. FrischesGeld für diese Innovationen zu be-kommen, ist für Unternehmen im An-gesicht der Bankenkrise und der er-warteten konjunkturellen Eintrübungschwerer geworden. Das Geld mussaber nicht zwangsläufig von externenFinanciers kommen. Auch im Unter-nehmen sind finanzielle Mittel ver-borgen – sie müssen nur gefunden wer-den. Durch gezieltes Beschaffungs-management lassen sich leicht zusätz-liche Quellen erschließen. Laut Stu-dien, wie die vom Einkäuferverband

BME, lassen sich dadurch Einsparun-gen generieren, die einer Umsatzstei-gerung von 8-14 Prozent entsprechen.

In ihren Kernbereichen sind Unter-nehmen oft sehr gut aufgestellt. An-ders sieht es bei sogenannten Ge-meinkosten aus. In nicht-strategischenBeschaffungsbereichen wie Bürobe-darf, Flottenmanagement, Reisekosten,Energie, Reinigung, Betriebsversiche-rungen, Logistik und Druckkosten fehltes vor allem in mittelständischen Un-ternehmen meistens an genügend per-sonellen Ressourcen und spezifischemKnow-how. Hier helfen externe Exper-ten. Dienstleister wie die in 30 Ländernvertretenen Expense Reduction Ana-lysts (ERA) haben sich auf diesen Be-reich spezialisiert. Der Vorteil exter-ner Spezialisten: Sie beschäftigen sichtäglich mit Gemeinkosten, haben ei-nen Überblick über aktuelle Preise undTrends und stehen im regelmäßigenAustausch mit Lieferanten.

Im Unternehmen analysieren dieExperten Ausgabenstruktur und inter-ne Prozesse und erarbeiten mit denBedarfsträgern im Unternehmen We-ge, Ausgaben zu senken. Personalkos-ten werden dabei nicht angetastet. Diemeisten Dienstleister arbeiten dabeiauf Erfolgsbasis. ERA zum Beispielwird ausschließlich an den realisier-ten Ersparnissen beteiligt. WeitereInfos: www.expensereduction.com

Als Folge der Finanzkrise hat sichdie Zahlungsmoral in Deutschlandnach Erkenntnissen des Bundesver-bands Deutscher Inkasso-Unterneh-men (BDIU) verschlechtert. Beson-ders betroffen seien mittelständi-sche Unternehmen aus der Dienst-leistungsbranche, dem Handwerkund dem Baugewerbe. Für Ver-bandspräsident Wolfgang Spitz istdiese Entwicklung ein deutlichesZeichen, dass Deutschland am Ran-de einer Rezession steht. Er warnt

davor, dass in Zukunft deutlich mehrUnternehmen Liquiditätsproblemebekommen. Schließlich stiegen dieAnforderungen der Banken beson-ders für mittelständische Unterneh-men bei der Gewährung von Kredi-ten. Spitz rät Unternehmen zu einerangemessenen Ausstattung mit Ei-genkapital und einem schnellenMahnen offener Beträge. Darüber hi-naus sollten sie sich gegen Zahlungs-ausfälle auch durch Scoringverfah-ren absichern. www.inkasso.de

Beratung

Zahlungsmoral sinkt

Finanzkrise

Die herstellerverbundenen Auto-banken verzeichneten im ersten Halb-jahr 2008 deutliche Zuwächse beimLeasing und erwiesen sich erneut alswichtiger Absatzkatalysator für dieAutomobilbranche. Mit rund 668.000Neuwagen im Wert von 14,6 Milliar-den Euro konnten sich die Autoban-ken um 5,9 Prozent gegenüber 2007steigern. „Die Anzahl der Leasingver-träge bei Privatkunden ist mit 97.000Neuwagen um 44,8 Prozent gegenü-ber dem Vorjahreszeitraum gestie-gen. Das gewerbliche Leasing bliebmit rund 245.000 Neuverträgen aufhohem Niveau stabil“, erklärt KlausBentz, Sprecher des Arbeitskreisesder Banken und Leasinggesellschaf-ten der Automobilwirtschaft (AKA).

Wesentlicher Erfolgsfaktor ist da-bei die breite Angebotspalette derherstellerverbundenen Autobanken,die es ermöglicht, in allen Marktsi-tuationen und auch bei verändertenKundenbedürfnissen stets adäqua-te Produktlösungen anzubieten. „Beigewerblichen Kunden und geradebeim Mittelstand stehen rundum plan-bare Mobilitätskosten und sinnvolleServiceleistungen im Mittelpunkt desmobilen Anforderungsprofils“, soBentz. Genau hier setzen die diver-sifizierte Produktpalette und die um-fangreichen Paketlösungen der Her-stellerbanken an. Sie stehen für rund-um unkomplizierte und sorgenfreieMobilität. Ausgefeilte Softwarepro-gramme decken beispielsweise Kos-

tentreiber auf und zeigen Sparpoten-ziale an. „Mit Komplettlösungen, wiesie das Fuhrparkmanagement derAKA Mitglieder bietet, kann sich derKunde voll auf seine eigentliche Ge-schäftsaufgabe konzentrieren. AlleAufgaben rund um die Fahrzeuge undderen Administration können unse-ren Mitgliedern anvertraut werden.Der Kunde kann sich darauf beschrän-ken, den Fahrer zu stellen“, betontBentz. Auch für den weiteren Jah-resverlauf sind die Autobanken opti-mistisch: „Mit Blick auf das erste Halb-jahr gehen wir auch für das Gesamt-jahr 2008, verglichen mit dem Ge-schäftsjahr 2007, von einer leicht po-sitiven Entwicklung aus.“ Infos un-ter: www.autobanken.de

Sorgenfreie und unkomplizierte Mobilität

Freiraum durch Kostenoptimierung

Leasing

Magazin

5Finanzmagazin.info 11/08

Ihr Partner im Netz: DasPortal visavis.de versorgtsie durch Dow Jones News-wires mit topaktuellen Un-ternehmensnachrichten.

Depotcheck

Die DAB bank bietet VISAVIS-Lesern eine kostenloseÜberprüfung ihrer Geldanla-gen an. In einer bis zu zwei-stündigen Beratung erfah-ren Sie, ob Ihr Geld richtigangelegt ist (Seite 14).

Onlinemagazine

Hier finden Sie die Verlagspubli-kationen im Flash-Formatund zum kostenlosenDownload: www.visavis.de/publikationen

Pressenews

Mit den VISAVIS Pressenewsimmer auf dem Laufenden:www.visavis.de/newsletter

Autor Arnd Halbach, Geschäfts-führer Expense Reduction AnalystsDeutschland GmbH.

Page 6: VISAVIS FinanzMagazin 11/2008 - Abgeltung

Management

Finanzmagazin.info 11/086

Nach Jahren des kontinuierlichen Wachstums sind die Ri-siken wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Kein Wunder.Die US-Hypothekenkrise hat sich zur globalen Finanzkrise ent-wickelt. Dabei drückt nicht nur die Sorge vor einer Rezessionauf die Stimmung. Auch stellen die extremen Marktschwan-kungen die Unternehmen vor große Herausforderungen. ObWährungen, Rohstoffnotierungen oder Zinsen: Die Volatilitä-ten im Markt verändern die Kalkulationsgrundlage der Unter-nehmen und damit auch ihre Liquiditätsplanung. Zwar lassensich die Rahmendaten nicht beeinflussen. Wohl aber könnenUnternehmenslenker mit einem effizienten Risiko-Manage-ment für Planungssicherheit und stabile Erträge sorgen.

Das bewusste Steuern von Risiken ist in jeder Marktlagewichtig, weil Risiken reduziert und Ertragsaussichten verbes-sert werden können. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten aller-dings ist ein professionelles Risiko-Management unverzichtbar.Unternehmen, die Marktschwankungen schutzlos ausgesetztsind, erleiden erhebliche wirtschaftliche Nachteile. Sogar dieExistenz eines gesunden Unternehmens kann dann gefährdetsein. Denn extreme Marktschwankungen – so wie wir sie heuteerleben – können Umsatz und Marge erheblich beeinflussen.Brechen die Erträge erst weg, ist der Zugang zu Krediten er-schwert. Ein drohender Liquiditätsengpass ist dann kaummehr abzuwenden. Das schafft eine ganz neue Situation.Denn in den vergangenen Jahren haben sich erfolgrei-che und wachstumsstarke Unternehmen kaum Sor-gen über ihre Kapitalausstattung machen müssen.So konnten sie in den Zeiten hoher Liquidität selbstlangfristige Investitionen extrem günstig finanzie-ren – zum Teil unter Einbeziehung kurzfristigerMittel. In der Aussicht auf mögliche Zinsvorteile hatdas Risiko eines potenziellen Liquiditätsengpassesnur eine marginale Rolle gespielt. Nun hat sich derTrend im Zuge der Finanzmarktkrise gedreht: Unter-nehmen mit Frühwarnsystem sind für die derzeiti-gen Herausforderungen besser gewappnet.

In Zeiten extremer Volatilität ist fristen-kongruente Finanzierung das Gebot derStunde. Das „Surfen auf der Zins-strukturkurve“, das heißt langfristigeInvestitionsprojekte mit kurzfristi-gen Mitteln zu finanzieren, ist imheutigen Marktumfeld nur schwermöglich. Die Sicherung der Kredit-versorgung für zukünftige Investi-tionsprojekte muss insbesonderedurch frühe Einbindung der Haus-bank gewährleistet werden.

Ein systematisches Risiko-Früh-erkennungssystem sorgt für Planungs-sicherheit und damit auch für stabileErträge. Risiko-Management an sich istnichts Neues. Spätestens seit Verabschie-dung des Gesetzes zur Kontrolle und Trans-parenz im Unternehmensbereich (KonTraG)im Jahr 1998 ist in den Unternehmen ei-niges in Gang gekommen. Internationale

Rechnungslegungsvorschriften, Risiko-Management-Systemeund vor allem verstärkte Haftung durch das Management habenfür mehr Wachsamkeit in den Unternehmen gesorgt. Allerdingshaben sich die Methoden zur Risikokontrolle seitdem deutlichverfeinert. Einfache Wenn-Dann-Beziehungen lassen sich durchkomplexe Simulationen ersetzen. Anhand von Szenarienanaly-sen ist es möglich, die Veränderung jedes Einflussfaktors aufdas Gesamtsystem zu simulieren.

Dafür werden Waren- und Geldströme systematisch er-fasst und die Risiken des Gesamtportfolios ermittelt. Je globa-ler ein Unternehmen aufgestellt ist, desto mehr Interdependen-zen müssen berücksichtigt werden. Zudem fließen die Währun-gen der wichtigsten Handelspartner mit ins Kalkül. Das gilt zu-nehmend auch für den Einkauf. Globale Einkaufsprozesse undVertriebsstrukturen sorgen für Geld- und Handelsströme in im-mer mehr Richtungen. Unternehmen können an vielen unter-schiedlichen Stellschrauben drehen. Die einfachste Variante: zen-trale Risiken absichern. Mit Preisobergrenzen lassen sich dieseRisiken auf ein kalkulierbares Maß begrenzen. Zudem gibt eseine Vielzahl von Absicherungsstrategien, die individuell auf dieBedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten werden können.Kalkulationssicherheit für den wirtschaftlichen Ernstfall lässt

sich durchaus mit einer Teilhabe an sinkenden Preisen kom-binieren, viele Lösungen sind für die Unternehmen so-

gar kostenneutral.Risiko-Management stellt sehr hohe Anforderun-gen an das Management und sollte zur Chefsachegemacht werden. Es ist nicht nur ein Thema fürGroßunternehmen, sondern gleichermaßen für mit-telständische Unternehmen. Dabei reicht es nicht,ausschließlich auf Preise zu reagieren und Währun-gen, Zinsen oder Rohstoffpreise abzusichern. AuchThemen wie Finanzierungs-Sicherheit, Energie-Si-

cherheit, Umweltbedingungen oder regulatorischeRahmenbedingungen sind Bestandteil eines umfas-

senden und verantwortlichen Risiko-Manage-ments. Unternehmenslenker mit Weit-

blick haben eine Vielzahl von He-rausforderungen der Zukunft gleich-zeitig auf dem Schirm und sind in

der Lage, schnell auf die Anfor-derungen in sich wandelnden

Märkten zu reagieren. WeitereInformationen im Internet:www.deutsche-bank.de

Gastbeitrag Modernes Risiko-Management stabilisiert Unternehmenserträge und sichert auch ineinem turbulenten Marktumfeld die Liquidität. Früherkennung sorgt für Planungssicherheit.

Auf der sicheren Seite

Finanzexperte

Dr. Ulrich Schürenkrämerist Mitglied der Geschäftslei-tung Firmenkunden Deutschlandund des Management Com-mitee Deutschland, DeutscheBank AG.

Page 7: VISAVIS FinanzMagazin 11/2008 - Abgeltung

D ie aktuelle Finanzkrise offenbart die zu-künftige (neue) Rolle des Risikoma-nagements und vor allem die neue Be-

deutung von Risikomanagern in der strate-gischen Unternehmenssteuerung – in allenBranchen. Eines ist klar: Unternehmer ge-hen tagtäglich Risiken ein, denn hinter jederChance verbirgt sich auch eine Gefahr. Recht-zeitiges und durchdachtes Risikomanagementschützt jedoch den Unternehmenswert undkann diesen sogar steigern. Jede unterneh-merische Entscheidung basiert auf einem Ab-wägen von Chancen und Risiken. Allerdingstendiert unser Gehirn dazu, Sinneseindrückemöglichst einfach und übersichtlich zu or-ganisieren. Wir versuchen unsere Wahrneh-mung zu erleichtern und uns auf das Wich-tigste zu konzentrieren. Doch in der kom-plexen Unternehmenswelt reichen Intuitionund Bauchgefühl nur selten aus. „Bei Ent-scheidungen aus dem Bauch heraus ver-nachlässigen wir wichtige Entscheidungs-parameter, da Risikowahrnehmung sehr sub-jektiv ist“, so Henning Köcher, Betreiber undGeschäftsführender Gesellschafter mehrererBiogasanlagen. Was für den einen ein Risikoist, ist für den anderen noch lang keines.

„Bessere Risikoinformationen führenzu besseren unternehmerischen Entscheidun-gen, weil auch Unvorhersehbarkeiten berück-sichtigt werden“, so Dr. Werner Gleißner,Leiter der Risikoforschung des Versiche-rungsmaklers und Risikomanagement-Be-raters Marsh. Bei der Risikoidentifikation istentscheidend, dass im Kontext von Planungund Budgetierung alle unsicheren Planan-nahmen erfasst werden, die Planabweichun-

gen auslösen können. Risiken sind möglichePlanabweichungen. Damit sind alle einge-tretenen Planabweichungen auf das Eintre-ten von Risiken zurückzuführen. Auch unsi-chere Planannahmen müssen systematischerhoben und im Rahmen des Risikomanage-ments im Risikoinventar erfasst werden.„Wenn nicht sicher gestellt ist, dass Planab-weichungen und die damit implizit aufge-deckten Risiken dem zentralen Risikoma-nagement durch einen definierten Kommu-nikationsweg zeitnah zur Verfügung gestelltwerden, so ist dies ein Organisations- undSystemversagen. Dieser Verstoß gegen dieGrundanforderungen des Gesetzes zur Kon-trolle und Transparenz im Unternehmensbe-reich (KonTraG) kann schwer wiegende per-sönliche Konsequenzen für die Unterneh-mensführung zur Folge haben“, ergänztWerner Gleißner.

In der Unternehmenspraxis wird nichtselten erst dann reagiert, wenn das „Kindbereits in den Brunnen gefallen ist“. Aktuellzeigt die Finanzkrise, dass das Fahrwasserfür Unternehmen immer unruhiger gewor-den ist. Unternehmen leben in einem globa-len Kontext und plötzlich tauchen in der un-ternehmensindividuellen Landkarte Risikenauf, die ihren Ursprung auf dem US-Hypo-thekenmarkt haben. Die Unternehmens- undEntscheidungsprozesse sind komplexer ge-worden und die Reaktionszeiten gleichzeitigkürzer. Bereits heute fordern insbesonderedie Finanzmärkte und Kreditgeber ein effi-zientes Risikomanagement von ihren Kun-den und damit mehr Transparenz bei denWert- und Risikotreibern. Kostendruck und

Wettbewerb aus Schwellenländern sind wei-tere und neue Klippen im stürmischen Meerder globalen Wirtschaft. Um daran nicht zuzerschellen und am Markt überleben zu kön-nen, müssen Unternehmenslenker Chancenund Risiken in ihrer Unternehmenssteuerungzeitnah berücksichtigen und ihr Risiko-Chan-cen-Profil optimieren. Aus der jüngst ver-öffentlichten Analyse „Global Risks 2008“

7Finanzmagazin.info 11/08

Frühwarnsystem gegen Absturz

Wissen „Bessere Risikoinformationen führenzu besseren Unternehmensentscheidungen“,betont Dr. Werner Gleißner, Marsh.

Sicherheit Die aktuelle Finanzkrise offenbart Schwächen in Planungs- und Entscheidungs-prozessen von Unternehmen. Nur wer frühzeitig mitsteuert, kann langfristig überleben.

Management

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In stürmischen Zeiten braucht es fürdie Zusammenarbeit bei Unternehmen undBanken vor allem eines: Vertrauen. Doch wielässt sich diese offenbar verletzliche Qualitätwiederherstellen, die von den Schockwellender Finanzmarktkrise vielerorts hinwegge-spült, mindestens jedoch stark aufgeweichtwurde? Die Antwort: durch einen Dritten imBunde! Wo Vertrauen nötig ist, können Ver-sicherungen als Anbieter von Warenkreditenoder Bürgschaften ihre wahre Stärke zeigen– denn Vertrauen ist ihr Geschäft.

Während sich das volle Ausmaß der Fi-nanzmarktkrise noch immer nicht vollkom-men überschauen lässt, verspüren viele Un-ternehmen in Europa ihre indirekten Auswir-kungen: Besonders im europäischen Auslandwird es für sie zunehmend schwierig, attrak-tive Kreditkonditionen auszuhandeln, um zuinvestieren oder zu expandieren. Die Kredit-institute sind vorsichtig geworden und kulti-vieren eine nachvollziehbare Risikoaversion.Die dadurch schwindende Liquidität bereitetnicht wenigen Unternehmen Sorge. Alterna-tiven werden gesucht – von den Unterneh-men, um ihr Geschäft aufrecht zu erhaltenbeziehungsweise um zu wachsen; von denBanken, um sich Risiken mit verlässlichenPartnern zu teilen. „Diese Lücke füllen Ver-sicherer als Anbieter von Kredit- und Kau-tionsversicherungen“, erklärt Dr. Marita Krae-mer, als Vorstandsmitglied der Zurich Grup-pe Deutschland verantwortlich für das euro-päische Kreditversicherungsgeschäft desKonzerns. „Unternehmen wie Banken profi-tieren in diesen Zeiten von der Risikokom-petenz der Kreditversicherer.“

Die Warenkreditversicherung ermög-licht es den Unternehmen, ihre Abnehmer

trotz möglicher Forderungsausfälle gelassenzu beliefern und ihnen dabei attraktive Zah-lungsbedingungen einzuräumen. Falls ein Ab-nehmer des Versicherungskunden nicht zah-len kann und insolvent wird, tritt die Versi-cherung für ihn ein. Notwendig hierfür isteine sorgfältige, permanente und diskretePrüfung aller „Risiken“ durch die Versiche-rung. Abnehmer, die von der Kreditversiche-rung abgelehnt werden, sollte der Unterneh-mer schon aus eigenem Interesse nicht belie-fern. Das Wissen um diese Absicherung hilftauch den Banken; schließlich ist ihr Kunde

vor einer Folgeinsolvenz geschützt. Die Wa-renkreditversicherung zählt für sie deshalbals zusätzliche Sicherheit bei Kreditverhand-lungen mit ihren Kunden.

Mit der Kautionsversicherung hinge-gen bürgt der Versicherer für seinen Kunden.Er tritt dafür ein, dass der in der Lage ist,seine vertraglichen Verpflichtungen gegenü-ber seinen Auftraggebern wahrzunehmen.Wenn der Versicherungskunde dies nicht mehrkann, entschädigt die Versicherung den Auf-traggeber. Den Kautionsversicherungsmarktteilen sich die Versicherer mit den Banken,die ebenfalls Avale für ihre Kunden stellen.Durch die alternative Kautionsversicherungkann der Kunde allerdings seine Kreditliniebei der Hausbank entlasten und damit zu-sätzliche Liquidität gewinnen. Gleichzeitigziehen sich die Banken immer öfter aus demGeschäft mit kleineren Avalen zurück, dadie Kreditprüfung aufwändig und teuer ist.Für die Versicherung hingegen, die die Un-ternehmen meist schon aus dem Geschäftmit Warenkrediten kennt und die eine aus-gewiesene Expertise in der Bewertung klei-nerer Unternehmen besitzt, ist dies kein Pro-blem. Banken geben dieses Geschäftsfeld da-her immer öfter im Rahmen von Koopera-tionsverträgen an die Versicherer weiter, oh-ne ihren Kunden den gefragten Service ver-weigern zu müssen.

„Gerade jetzt muss die Kreditversiche-rung zu ihren Kunden und Partnern stehen;sie muss ihnen helfen, ihr Business weiterwie gewohnt und auf der Basis von Vertrau-en abwickeln zu können“, sagt Dr. MaritaKraemer. Die Nachfrage sei groß – schonaufgrund des wachsenden Risikobewusst-seins in den Chefetagen der Unternehmen.Allerdings, so Kraemer, müssen flankierendtragfähige Konzepte zur Risikominimierungimplementiert werden. Denn schließlich seieine nachhaltige Kreditprüfungspolitik seitjeher der Schlüssel zu erfolgreichem Kredit-versicherungsgeschäft. Im Zuge der Finanz-marktkrise seien darüber hinaus weitereMaßnahmen entwickelt worden, um zum Bei-spiel bestimmte Schlüsselbranchen tagesak-tuell zu beobachten. „Unsere langfristig aus-gerichtete Strategie zahlt sich in Zeiten wiediesen aus“, so Kraemer.

Die Kreditversicherer können als Ge-winner aus der aktuellen Finanzmarktkrisehervorgehen: Sie dürfen beweisen, dass sieals verlässliche Partner an der Seite ihrerUnternehmenskunden und der Banken ste-hen. Gleichzeitig nehmen sie ihre gesell-schaftspolitische Verantwortung wahr, in-dem sie das Wirtschaftssystem stabilisieren.Gewiss haben auch die KreditversichererLehren aus der Krise gezogen und ihrenstrengen Blick auf die Risiken weiter ge-schärft. Indem sie Vertrauen stiften, werdendiese Risiken für sie allerdings nicht seltenzur Chance. Weitere Informationen im Inter-net unter: www.zurich.de/kredit

Verantwortung Kreditversicherer können Vertrauen stiften. Damitwerden sie zum verlässlichen Partner in der Krise.

Erfahrung Dr. Marita Kraemer von der ZurichGruppe Deutschland: „Von der Risikokompe-tenz der Kreditversicherer profitieren.“

Der Dritte im Bunde

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8 Finanzmagazin.info 11/08

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9Finanzmagazin.info 11/08

lässt sich eine neue Risikolandkarte für Unter-nehmen ableiten. Der jährlich erscheinendeBericht hebt wichtige Risikobereiche hervor,auf die sich Verantwortliche aus Wirtschaftund Politik beim Jahrestreffen des Weltwirt-schaftsforums in Davos in ihren Gesprächenkonzentrieren werden. Der Bericht themati-siert vier zentrale Themen, die die globaleRisikolandschaft in der Zukunft bestimmenwerden: Systemic financial risk – Risikenim weltweiten Finanzsystem, Food securi-ty – Sicherheit der Nahrungsmittelversor-gung, Supply chains – Risiken in den inter-nationalen Lieferketten und Energy – Ri-siken in der Energieversorgung.

Systemische finanzielle Risiken werdenvon den genannten Risiken als die akutestenund bedrohlichsten Risiken eingeschätzt. Sys-temische Finanzkrisen sind in der Vergangen-heit selten aufgetreten. Beispiele hierfür sindder „schwarze Montag“ an der amerikanischenBörse 1987, die Finanzkrise in Japan in den90er Jahren, die asiatische Finanzkrise 1997,die russische Schuldenkrise 1998 und ebendie aktuelle Finanzkrise. Durch die stark zu-nehmende Komplexität der Finanzprodukteund -märkte sowie durch die enge weltweiteVernetzung sind die Risiken auf den interna-tionalen Finanzmärkten in den vergangenenJahren stark angestiegen.

Im Jahr 2007 erreichten die Preise fürviele Hauptnahrungsmittel Rekordhöhen, unddie weltweiten Lebensmittelreserven befin-den sich aktuell auf einem 25-Jahrestief. So-mit ist die globale Nahrungsmittelversorgunganfällig für eine internationale Krise oder ei-ne Naturkatastrophe – in einigen Fällen führ-te dies bereits im Jahr 2007 zu politischer In-stabilität und Unruhen. Mit Blick auf dieZukunft gehen die Experten davon aus, dasssich die Antriebskräfte der globalen Lebens-mittelunsicherheit – Bevölkerungswachstum,Veränderungen des Lebensstils, Einsatz vonFeldfrüchten zur Herstellung von Biotreib-stoffen, Klimawandel – in den kommendenzehn Jahren noch verschärfen werden.

Verbesserungen bei Technologie undglobaler Logistik sowie niedrigere Handels-barrieren haben in den vergangenen 20 Jah-ren zu einer Expansion des internationalenHandels geführt. Diese Verbesserungen ha-ben im Allgemeinen ein Mehr an Effizienzund globalem Wohlstand mit sich gebracht.Allerdings kann eine Optimierung der Lie-ferketten auch Störungsanfälligkeiten undRisikokonzentrationen zur Folge haben. Häu-fig resultieren daraus komplexe Geflechte,die sodann nicht mehr in vollem Umfang

verstanden werden. Die Verfügbarkeit vonEnergieressourcen ist der entscheidendeSchlüsselfaktor für die Weltwirtschaft. Eswird jedoch schwieriger, ein sicheres undnachhaltiges Angebot zu garantieren, wel-ches dabei auch noch im Einklang mit denglobalen Verpflichtungen einer Senkung derEmission von Treibhausgasen steht. Da pro-gnostiziert wird, dass die Nachfrage nach Ölbis zum Jahr 2030 um 37 Prozent gegenüberdem heutigen Stand steigen wird, sieht derBericht kaum Spielraum für sinkende Ener-giepreise in den nächsten zehn Jahren.

Das Risikomanagement sollte in die-sem Kontext das wichtigste Instrument derUnternehmensführung für die Erfassung undBeobachtung kritischer oder gar existenzbe-drohender Entwicklungen und für das Auf-zeigen präventiver Absicherungsstrategiensein. Im Zusammenspiel zwischen Risikoma-nagement- und Frühaufklärungssystemen ha-ben Unternehmen die Möglichkeit, frühzei-tig Warnsignale aufzufangen und entspre-chend gegenzusteuern. „Ein systematischesRisiko-Früherkennungsystem sorgt für Pla-nungssicherheit und damit auch für stabileErträge“, ergänzt Dr. Schürenkrämer von derDeutschen Bank. „Anhand von Szenarioana-lysen ist es möglich, die Veränderungen ei-nes jeden Einflussfaktors auf das Gesamt-system zu simulieren.“ Softwarelösungen un-terstützen Unternehmen bei der Entwicklungvon Szenarien. So bietet die internationaleTreuhandgesellschaft InterGest mit PaMMoneine Controlling- und Reporting-Software fürmittelständische Unternehmen an, die lang-fristige Analysen der Unternehmensentwick-lung sowie geschäftskritischer Szenarien er-möglicht.

In den vergangenen Jahren wurde Risi-komanagement häufig eher reaktiv und situ-ativ betrieben. Die Firmenlenker reagieren nurauf eine Bedrohung, wenn sie bereits einge-treten ist, statt diese schon im Vorfeld zu er-

kennen und zu eliminieren. Viele Unterneh-men verhalten sich wie Autofahrer, derenFrontscheibe beschlagen ist und die deshalbnur mit Hilfe des Rückspiegels fahren. Nurwer schnell reagiert und geschickt aus-weicht, verhindert das Schlimmste. Sinnvol-ler wäre ein proaktives Risikomanagement.Im Bereich der Kundenbeziehung kann hiervor allem eine Kreditversicherung ein wich-tiger Baustein sein. Für die Funktionsfähig-keit eines Frühwarnsystems ist vor allem ei-ne sorgfältige, permanente und diskrete Prü-fung aller Risiken erforderlich. „Abnehmer,die von der Kreditversicherung abgelehnt wer-den, sollte der Unternehmer schon aus eige-nem Interesse nicht beliefern“, so Dr. MaritaKraemer von der Zurich Gruppe Deutsch-land. Gleichzeitig sei eine nachhaltige Kre-ditprüfungspolitik seit jeher der Schlüssel zueinem erfolgreichen Kreditversicherungsge-schäft, so Marita Kraemer weiter.

Die Funktionsweise eines wirkungsvol-len Risikomanagements lässt sich mit demmenschlichen Organismus vergleichen. In un-serem Körper sind die verschiedensten Or-gane durch ein weit verzweigtes System vonNerven und Blutbahnen miteinander ver-bunden. Sie arbeiten perfekt zusammen undunter einer übergeordneten Kontrollinstanz– dem Gehirn. Wie Mutter Natur beweist,sind derartige Netzwerkstrukturen äußerstanpassungsfähig und flexibel, gut skalierbarund dadurch außerordentlich überlebensfä-hig. Falls Störungen innerhalb des Systemsauftreten, leitet die übergeordnete Kontroll-instanz entsprechende Reaktionen ein, umdie Störung zu beseitigen und das SystemKörper wieder zu stabilisieren. Das funktio-niert auch in Unternehmen. Frank Romeike

Fachmann Autor Frank Romeike analysiert Ri-siken und Gefahren für Unternehmen in derglobalen Geschäftstätigkeit.

Anzahl von Indikatoren

AktionReaktion

Möglichkeiten der Aktion

Uns

iche

rhei

tsgr

ad

Akt

ions

radi

usZeit

Entscheidungen Mit fortschreitender Zeit undZunahme der Indikatoren sinkt die Anzahl mög-licher Reaktionsoptionen der Unternehmen.

Weitere Informationen unter:

@+ www.risknet.de+ www.marsh.de+ www.intergest.com

Frühzeitiges Risikomanagement

Quelle: WEC Global Risks 2008

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Titelthema

10 Finanzmagazin.info 11/08

Das Thema Nachhaltigkeit in der Ver-mögensverwaltung gewinnt rasant an Attrak-tivität. Unsere Kunden investieren zuneh-mend nach dem Grundsatz der Nachhaltig-keit, der besagt, dass den Bedürfnissen derheutigen Generation entsprochen wird unddies, ohne die Möglichkeiten der Befriedi-gung eigener Bedürfnisse künftiger Genera-tionen zu vernachlässigen. Übertragen aufdie Vermögensverwaltung bedeutet dies ein-erseits langfristig Vermögenswerte zu ver-mehren, zu erhalten und diese bestmöglichzu übertragen, andererseits aber auch, dassKunden über ihre verwalteten Vermögen zueiner nachhaltigen Entwicklung der Weltbeitragen können – wenn das Geld entspre-chend angelegt wird. Über eine nachhaltigeVermögensverwaltung lassen sich diese bei-den Ziele vereinen – der Kunde erhält so ei-nen klaren Mehrwert.

Aktuell wächst die Nachfrage für nach-haltige Kapitalanlagen sehr dynamisch.Drei Anzeichen belegen in besonderem Ma-ße, dass nachhaltige Kapitalanlagen in denDepots der Privatkunden zunehmend an Be-deutung gewinnen. Während erstens ein ge-nerationsbedingtes Umdenken im Hinblickauf Kapitalwachstum und -erhalt stattfindet,ist zweitens auch insgesamt eine steigendeNachfrage an nachhaltigen Produkten zu ver-zeichnen. Beispielsweise vertreten 75 Pro-zent der in der aktuellen Studie des European

Sustainable Investment Forum (EUROSIF)befragten Family Offices die Auffassung,dass nachhaltige Anlageformen gerade beider Weitergabe des Familienvermögens andie nächste Generation eine zunehmendgroße Rolle spielen. Drittens erwirtschaftennachhaltige Investments Renditen, die denentraditioneller Anlageformen in nichts nach-stehen – gleichzeitig verzeichnen sie eineniedrigere Volatilität. Ökologische, ethischeund ökonomische Aspekte verschmelzen undbeinhalten die Chance, mit Vermögen Ein-fluss auf aktuelle Entwicklungen zu nehmenund gleichzeitig Kapital zu erhalten und zuvermehren. Nachhaltige Kapitalanlage zahltsich also aus: Zahlreiche aktuelle Studienbelegen, dass es statistisch gesehen einenpositiven Zusammenhang zwischen sozialerund ökologischer Unternehmensleistungund der finanziellen Wertentwicklung gibt.

Die Erfahrungen der Bank Sarasin alsPionier in der nachhaltigen Vermögensver-waltung zeigen, dass es ein schnell wach-sendes Segment mit Anlegern gibt, die nachRendite streben, sich aber gleichzeitig Nach-haltigkeitsthemen zuwenden. Dies belegtu. a. auch das Ergebnis der von der BankSarasin und der KPMG International in Auf-trag gegebenen EUROSIF Studie. Hiernachwird der Anteil nachhaltiger Anlagen an denPortfolios europäischer vermögender Privat-personen auf etwa acht Prozent geschätzt

und bis 2012 eine Steigerung auf zwölf Pro-zent prognostiziert. Damit würden erstmalsüber eine Billion Euro in nachhaltigen An-lageformen investiert sein. Verfolgen privateAnleger eine Strategie der nachhaltigen An-lage, so setzen sie am häufigsten auf thema-tische Investments, wobei saubere Energienund Wasser die Schwerpunkte bilden.

Aktuell bietet die Bank Sarasin ihrenKunden in Deutschland die interessanteMöglichkeit, über eine exklusive Vermögens-verwaltung im Fondsmantel von aktuellenund zukünftigen Entwicklungen im „GlobalVillage“ zu profitieren. Primäres Ziel des Sa-rasin Global Village – Opportunistic (EUR)ist der Kapitalerhalt. Die angestrebte Ziel-rendite liegt zwei Prozent über dem 3-Mo-nats-EUR-LIBOR.

Zu den Investitionsthemen zählen bei-spielsweise in der Kategorie Globalisierungdie Integration der Kapital- und Arbeits-märkte und in der Kategorie Technologie dieAspekte Produktivität und Innovation.

Weitere Schwerpunkte bilden Investi-tionen in Agrartechnologie, Wasserinfrastruk-tur, alternative Energien, Stromerzeugung und-übertragung. Durch den Einsatz verschie-dener Anlageklassen, wie zum Beispiel Ak-tien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilienerzielt die Bank Sarasin ein deutlich besse-res Risiko-Rendite-Profil als bei einer Inves-tition, die sich auf eine einzelne Anlagekonzentriert. Weitere Vorteile dieser Formder Vermögensverwaltung sind die niedrigeKostenstruktur, die durch die Investition indie institutionelle Tranche des Fonds erzieltwird, sowie die Steueroptimierung im Hin-blick auf die Abgeltungsteuer. So könnenunsere Kunden über eine professionelle nach-haltige Vermögensverwaltung kostengüns-tig und steueroptimiert von neuen Investi-tionschancen profitieren, ohne steuerlicheNachteile erleiden zu müssen.

Bank Sarasin AG ist 100 prozentigeTochter der Bank Sarasin & Cie AG, Basel.Deren Mehrheitsaktionärin ist die nieder-ländische Rabobank. Diese verfügt über einTriple-A-Rating und damit über höchstmög-liche Bonität. Der Hauptsitz der deutschenGesellschaft, die Mitglied im Einlagensi-cherungsfonds ist, befindet sich in Frankfurtam Main, eine weitere Niederlassung in Mün-chen. Die Bank konzentriert sich auf ganz-heitliche Anlagelösungen für Privatkunden,Institutionen und Stiftungen. Weitere Infor-mationen im Internet: www.sarasin.de, Info-telefon: 069 / 7 14 49 71 00

Chance Nachhaltige Vermögensverwaltung gewinnt an Bedeutung. Bernd Würfel, stellvertretenderVorsitzender des Vorstandes der Bank Sarasin AG, zeigt die Erfahrungen seines Instituts auf.

Trendsetter in Sachen Verantwortung

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Titelthema

S ie hat längst auch die deutsche Zwei-zimmermietwohnung erreicht und selbstRentner in Panik versetzt: die Finanz-

krise. Fühlte man sich als Kleinanleger zu Be-ginn der Börsenturbulenzen noch in Sicher-heit, muss so mancher Sparer mittlerweileum sein Kapital zittern. Denn auch der netteBankberater von der Hausbank um die Ecke

hat sich offensichtlich an spekulativen An-lagen versucht. Es scheint inzwischen keinEinzelfall mehr zu sein, dass Sparern stattsicherer Anlagen beispielsweise Zertifikateverkauft wurden, die als Inhaberschuldver-schreibungen im Pleitefall nicht geschütztsind. Oftmals wurden die Kunden nicht überdie Risiken informiert und hätten vermut-lich auch die finanzstrategischen Argumen-te der Berater gar nicht in vollem Umfangverstanden. Doch auch der langjährig be-kannte Angestellte der Hausbank, der gernemal am Serviceterminal über die Tücken desTouchscreen hinweghilft und sich zu Weih-nachten über die gute Flasche Wein freut,sieht sich den Umsatzerwartungen seines Ar-beitgebers ausgesetzt. Jahrelang bekommt derKunde gar nicht mit, dass sein Geld, ur-sprünglich zur Absicherung der Beerdigungs-kosten im Inland angelegt vermutet, inzwi-schen zum Globalplayer geworden ist. Mitdem Ausbruch der Finanzkrise stürzte dassorgfältig geplante Kartenhaus aus riskantenAnlagen, Provisionen für das verkaufendeGeldinstitut und mit Hilfe von komplizier-ten Umrechnungspunktesystemen ausgezahl-te Gehaltsaufbesserungen an den Bankbera-ter, der eigentlich als Verkäufer auftritt, zu-sammen. Die betroffenen Häuser könnenihren Kunden derzeit nur raten, abzuwar-ten, wie Gläubigerschutzverfahren aus-gehen oder ob die ausgegebenen Zerti-fikate von anderen Instituten aufgekauftwerden. Diese Verfahren können sichallerdings über Jahre hinziehen und

so werden die Erben die Beerdigung ver-mutlich vorfinanzieren müssen.

Neben dem Ruf nach Reformen der Fi-nanzmärkte und dem Einsatz einer Exper-tenkommission hat die Regierung unge-wohnt schnell ein Rettungspaket für Not lei-dende Banken geschnürt und verabschiedet.Der rund 500 Milliarden Euro umfassendeFonds verschuldet rein rechnerisch jeden Bun-desbürger mit ca. 6.000 Euro, sollten die zu-gesagten Bürgschaften in voller Höhe fälligwerden. Die staatlichen Hilfen werden übereine Anstalt, die bei der Bundesbank ange-siedelt ist und unter Aufsicht der Finanzmi-nisteriums steht, abgewickelt. Der Finanz-marktstabilisierungsfonds kann Garantieer-klärungen bis zu 400 Milliarden Euro abge-ben, die nur dann fließen, wenn eine Bank in

11Finanzmagazin.info 11/08

Änderung Will zumindest langfristige Fondsan-lagen, die der Altersvorsorge dienen, vor der Ab-geltungsteuer schützen: Michael Meister, CDU.

Ein Viertel ins KröpfchenSteuern Ab 1. Januar 2009 gilt in Deutschland die Abgeltungsteuer von 25 Prozent aufKapitalerträge. Wer jetzt wegen der Finanzkrise nicht reagiert, verliert Geld.

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Zahlungsschwierigkeiten gerät und alle an-deren Sicherheiten platzen. Für diesen Fallsind 20 Milliarden Euro kalkuliert, d.h. PeerSteinbrück müsste dann in dieser Höhe neueKredite aufnehmen. Mit weiteren 80 Milliar-den Euro darf sich der Finanzminister direktan schwächelnden Instituten beteiligen, wo-bei er auch dieses Kapital pikanterweise lei-hen muss – und zwar bei Banken. So ver-dient der Patient an seinem eigenen Medika-ment und lässt sich zur vollständigen Gene-sung noch eine Kur finanzieren. Allerdingshat Steinbrück auch die Chance, die jederKapitalanleger derzeit am Finanzmarkt nut-zen kann: Einstieg bei aktuell niedrigen Ak-tienkursen und Verkauf bei steigenden No-

tierungen. Im Umfeld von zurückgenomme-nen Wachstumsprognosen und deutlichemKursverfall wird der Boden für einen neuenAufschwung bereitet. Aus der Vergangen-heit weiß man, dass Kursgewinne in der ers-ten Phase des Börsenaufschwungs am höch-sten ausfallen.

Für die Regierung unverständlicherwei-se haben bisher nur einzelne Banken nachdem Rettungsanker gegriffen. Wissen sie dochum die divenartigen Launen der Börse, diedas Zugeständnis von Managerfehlern direktmit fallenden Kursen abstraft. Zudem stellensich die Führungskräfte ungern selbst unterfinanziellen Hausarrest, denn eine, wenn auchlückenhafte, Forderung des Gesetzes, ist die

Deckelung der Managergehälter auf ein für dieSteuerzahler erträglicheres Maß von 500.000Euro pro Jahr. Die Geldinstitute würden da-her verständlicherweise gerne eine anonymeVergabe an Not leidende Häuser sehen. Län-der wie England oder die Vereinigten Staa-ten haben ihren Banken längst Rekapitali-sierungen durch die konkrete Erhöhung derEigenkapitalquoten aufgezwungen. Das Ret-tungspaket der Bundesregierung schreibt danur eine „ausreichende Kapitalausstattung“vor, die im deutschen Bankensystem derzeitnicht einheitlich bewertet werden kann. Al-lerdings kann die mangelnde Eigenkapital-deckung die deutschen Banken im interna-tionalen Wettbewerb langfristig ins Abseitsdrängen, denn von der Höhe des Eigenkapi-tals hängt die Höhe der Kreditvergabe ab. UndKredite schmieren letztlich die Wirtschaft.

Hinter der derzeit alles beherrschendenFinanzkrise konnte sich das Schreckgespenstder Abgeltungsteuer vorübergehend verste-cken. Was inzwischen von der Bevölkerungals legales Refinanzierungsmittel des Fiskusangesehen wird, raubt allerdings so man-chem Anleger noch bis zum 31.12.2008 denSchlaf. Die Branche wirbt mit kreativen Fi-nanzmarktprodukten und verspricht bereit-willige Hilfe bei der Rettung von Kapital-markterträgen vor dem Zugriff des deutschenFiskus. Doch gerade die Bankbranche hat inden letzten Wochen einen erheblichen Teilihres Vertrauensbonus durch falsche Bera-tungen verspielt. Der Gang zu einem unab-hängigen Vermögensverwalter ist daher gleich-bedeutend mit einer Abkehr von Produkt-und Hauszwängen, denen gebundene Bank-berater oft unterliegen. Die jüngste Erfahrunghat gezeigt, dass Bankberater in vielen Fäl-len bestimmten Weisungen folgen müssen undAnlageideen des eigenen Hauses bevorzugtam Markt platzieren.

„Ein unabhängiger Vermögensverwal-ter betreut in der Regel nur einige DutzendKunden, während sich der Berater einer Bankim Regelfall um einige 100 Kunden küm-mern muss“, so Thomas Pickard von der DABbank AG in München. Durch den engen per-sönlichen Kontakt kennt der Vermögensver-walter die Verhältnisse seiner Klienten sehrgenau. Laut Pickard wird mit dem Kundenein Risikoprofil erarbeitet, in dem Zielvor-stellungen und Erwartungen unter Berück-sichtigung von Zeithorizont, Alter und fami-liärer Umgebung Berücksichtigung finden.Der Vermögensberater hat als Profi zudemeinen Informationsvorsprung, mit dem er dieim Depot befindlichen Werte täglich beob-achten und durch seinen Überblick indivi-duell streuen kann.

Der Wiesbadener FinanzdienstleisterDelta Lloyd stellte auf der DKM (Internatio-nale Fachmesse für die Finanz- und Versi-cherungswirtschaft in Dortmund) sein neuesInstrument vor, das dem Vermögensberaterauf einen Blick eine umfassende Übersicht

Diese Wertentwicklung machtAnleger aufmerksam: Es ist we-niger der Zuwachs von 1,3 Pro-zent binnen zwölf Monaten. Viel-mehr wurde sie von einemMischfonds während der uner-freulichen Börsenentwicklungder letzten Monate erzielt, in derder Vergleichsmaßstab um etwa18 Prozent nachgab. Was steckthinter dieser außergewöhnli-chen Entwicklung?

Einmal mehr zahlt es sichaus, zwischen verschiedenenAnlageklassen wählen zu kön-nen. Und die stehen dem an-tea-Fonds reichlich zur Verfü-gung: Neben Aktien, Anleihenund Liquidität berücksichtigt erauch Zertifikate, Immobilien, Pri-vate Equity, Hedgefonds, Wald-investments, Edelmetalle undRohstoffe. Bei Bedarf kann er

aber auch einzelne oder mehre-re dieser Anlageklassen außenvor lassen, wovon zuletzt auf-grund der aktuellen Situation inerheblicher Weise Gebrauch ge-macht wurde.

Wird der Fonds nach demVermeiden der Abwärtstrendsdenn auch an einer Aufwärts-entwicklung partizipieren, diesich irgendwann wieder ein-stellen wird? Dafür sorgen diedrei Vermögensverwalter, dieletztlich die Werte des Fonds-vermögens zusammenstellen: Dr.Hendrik Leber – häufig als „derdeutsche Warren Buffett“ be-schrieben –, Dr. Jens Ehrhardt –seine DJE Kapital AG ist einer dergrößten bankenunabhängigenFinanzdienstleister im deutsch-sprachigen Raum – und Dr. BertFlossbach – die Flossbach &

von Storch AG betreut ca. zweiMilliarden Euro – zählen zu denbesonders renommierten Ver-mögensverwaltern.

Dieses Konzept des in Ham-burg ansässigen Vermögens-verwalters Johannes Hirsch istschon innovativ: Der antea-Fonds erwirbt nicht die Fondsbesonders guter Verwalter, son-dern lässt Teile seines Vermö-gens direkt von ihnen verwal-ten. „Somit hat der Anleger beimantea-Fonds die volle Flexibili-tät sowohl hinsichtlich der Ein-zeltitel als auch der Anlageklas-sen und sogar der Verwalter“,so Johannes Hirsch, CFP vomgleichnamigen Vermögensver-walter antea.

Auch im Hinblick auf diekommende Abgeltungsteuer istdiese volle Flexibilität notwen-dig und wird derzeit nur vonDachfonds gewährleistet. Diedortigen Kosten summieren sichaber über die zwei Ebenen auffast die doppelte Höhe des an-tea-Fonds. Dieser anlegerfreund-liche Aspekt kann durchaus 30Prozent mehr Rendite bedeu-ten, im Vergleich zur Direktan-lage kann der Unterschied so-gar 40 Prozent betragen.

Es ist also nicht nur die Wert-entwicklung, die auf den an-tea-Fonds (WKN A0DPZJ) auf-merksam macht. Eigentlich hät-te das innovative und anleger-freundliche Konzept zumindestdie gleiche Berechtigung dazu.Weitere Informationen unter:www.antea-fonds.de

Vorsprung durch KompetenzInvestment

Stabil Während vergleichbare Anlagen abstürzten, konnte derantea-Fonds in den letzten Monaten sogar leicht zulegen.

Kursverlauf antea-Fonds+1,32 %

Kurs DAX / REX Performance

-17,94 %Wertentwicklung aus 50 % DAX und 50 % REX-P

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Titelthema

Finanzmagazin.info 11/0812

Wertentwicklung antea-Fonds

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Die in Deutschland 2007 einge-führten Real Estate Investment Trustshatten ihren Ursprung in den USAder 1960er Jahre. Die alstria officeREIT-AG ist das erste Unternehmen,das in Deutschland nach der neuenGesetzgebung gegründet wurde undist heute der größte deutsche REIT.

REITs bieten Lösungen für diezwei Hauptprobleme direkter Immo-bilieninvestitionen: hohe Transak-tionskosten und geringe Liquidität.Theoretisch wurden REITs als Alter-native zu direkten Immobilieninves-titionen konzipiert. Jedoch haben diePraxiserfahrungen gezeigt, dass REITskurzfristig zur Korrelation mit Aktientendieren, während sich die Korre-lation mit dem Markt für direkte Im-mobilieninvestitionen erst langfris-tig ergibt. Das Konzept der deutschenoffenen Immobilienfonds ist dem derREITs sehr ähnlich. Beide Modellesollen illiquide Vermögenswerte liqui-de machen. Um jedoch dieses Ziel zuerreichen, muss sich der offene Fonds,der nicht börsennotiert ist, verpflich-ten, seine Anteile jederzeit zurück-zukaufen. Damit er dazu in der Lageist, wird er stets einen großen Bar-mittelbestand in seiner Bilanz hal-ten. Laut einer aktuellen Studie be-trägt die Barmittelreserve deutscheroffener Fonds durchschnittlich 30,8Prozent ihres Nettoinventarwertes.

Das bedeutet, dass ein offener Fondsdurchschnittlich 30 Prozent mehr Ei-genkapital benötigt als ein REIT, umdenselben Vermögenswert zu halten.

Die Erträge der offenen Fonds wer-den überdies durch einen Ausgabe-aufschlag (normalerweise fünf Pro-zent) belastet. Wer 100 Euro in einenoffenen Fonds investiert, kauft so imEndeffekt nur für 95 Euro Anteile undbezahlt fünf Euro an Gebühren. Mitdenselben 100 Euro würde man beider Anlage in einen REIT Anteile fürrund 99,50 Euro erwerben. Die Tabel-le zeigt die unterschiedliche Wert-entwicklung eines REITs und eines

offenen Fonds bei gleichem Portfolio.Ein in Deutschland investierter offe-ner Fonds würde bei der Umwand-lung in einen REIT ceteris paribusseinen Anteilsinhabern deutlich bes-sere langfristige Erträge bringen. Derunbestreitbare Grund: Unabhängigvon der Kapitalstruktur würde es we-niger Kapital erfordern, um dasselbePortfolio zu halten.

„Ich glaube an effiziente Märkte,und daher glaube ich, dass sich of-fene Fonds in REITs umwandeln wer-den, da dies ein effizienteres Instru-ment darstellt“, so Olivier Elamine,CEO von alstria. www.alstria.de

Langfristiger Erfolg mit REITsAnlage

Offener Fonds REIT Ertragsannahmen

Transaktionskosten 5,00 Euro 0,50 Euro

Immobilien 66,50 Euro 95,50 Euro 8,0 Prozent

Barmittel 28,50 Euro 4,00 Euro 4,5 Prozent

Durchschnittlicher Ertrag

6,6 Prozent 7,8 Prozent

Rendite Bei deutlich niedrigeren Transaktionskosten erwirtschaftet einREIT durchschnittlich höhere Erträge als offene Immobilienfonds.

Experte Sieht REITs als effiziente-re Alternative zu offenen Immobi-lienfonds: Olivier Elamine, alstria.

über sämtliche Depots seiner Kunden gibt.Die MultiBankenPlattform hat Zugriff aufnahezu alle Fondsplattformen in Deutschland.Mit ihr kann man umfangreiche Depot-Ana-lysen durchführen und auf der Grundlage derAnlagetheorie des Nobelpreisträgers HarryM. Markowitz Vorschläge für eine Portfolio-Optimierung erstellen.

Denn im Zuge der Abgeltungsteuer spieltgerade die Strukturierung der Portfolien ei-ne große Rolle. Es wird sich ab Januar 2009zeigen, ob man Umschichtungen vornehmenkann, ohne der Steuer zu unterliegen bzw. wiegut man im Vorfeld beraten war. Im Unter-schied zum derzeitigen Recht hat die neueAbgeltungsteuer eine „abgeltende Wirkung“,das heißt der Anleger hat nach Abzug derAbgeltungsteuer seine Steuerpflicht geleis-tet. Der bisherige Zinsabschlag von 30 Pro-zent war dagegen nur eine pauschale Vo-rauszahlung, die im Rahmen der Einkom-menssteuerveranlagung nach Abzug desSparer-Freibetrages mit dem individuellenSteuersatz, der in der Spitze bis zu 45 Prozentbetragen konnte, belastet wurde. Prof. PaulKirchhof sieht in der neuen Abgeltungsteuereine „ermutigende Ausgangsperspektive“ zumEinstieg in die Flat-Tax, so hofft er: „Die Ab-geltungsteuer ist eine einmalige Chance, dasdeutsche Steuersystem drastisch zu verein-fachen.“ Allerdings wurde das Ziel des Bun-desfinanzministeriums einer Vereinfachungdes Systems teilweise verfehlt.

Es kann daher davon ausgegangen wer-den, dass im Wahljahr 2009 die Höhe derAbgeltungsteuer für Diskussionsstoff sor-gen wird. Michael Meister, der stellvertre-tende Fraktionsvorsitzende der CDU / CSUBundestagsfraktion, meldet im September2008 in der Rheinischen Post die ersten Be-denken an: „Wir prüfen, ob Geldanlagen inlangfristigen Fonds, die der Altersvorsorgedienen, von der Abgeltungsteuer ausgenom-men werden können.“ Gerade beim ThemaAltersvorsorge spricht einiges für das Ak-tiensparen. Dividendentitel erzielen erfah-rungsgemäß langfristig die höchsten Rendi-ten und bieten als Sachwertinvestitionen In-flationsschutz. Bei Jahrzehnte laufenden Spar-verträgen summieren sich wenige Rendite-punkte Unterschied im Jahr schnell zu fünf-stelligen Differenzen im Endkapital.

Die FDP fordert eine Verhinderung derDoppelbesteuerung von Dividenden, die alsUnternehmensgewinn bereits der Körper-schaftsteuer unterliegen. Hermann-Otto Solmsstellt in Aussicht: „Wir wollen Dividenden,die schon im Unternehmen mit mindestens25 Prozent belastet wurden, künftig von derAbgeltungsteuer befreien.“ Zudem sprichtsich die FDP für die Beibehaltung der Spe-kulationsfrist von einem Jahr aus, die bei-spielsweise unsere österreichischen Nachbarnihren Anlegern gewähren. Man darf also ge-spannt sein, ob der Wähler ein Wahlgeschenkin Form einer Änderung der Abgeltungssteu-

er erhält. Bis es eventuell zu einer Nachbes-serung des Gesetzes kommt, muss der Anle-ger sein Portfolio allerdings nach den der-zeit aufgestellten und ab Januar 2009 gülti-gen Vorgaben ausrichten.

Steuerflucht Bundesfinanzminister Peer Stein-brück (SPD): „Besser 25 Prozent von X, als 42oder 45 Prozent von nix.“

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Titelthema

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Warum einen unabhängigen Vermö-gensverwalter einschalten? Beispielsweisedeshalb, weil er sich mehr Zeit für jeden ein-zelnen Kunden nimmt. „Während sich der Be-rater einer Bank im Regelfall um einige 100Kunden kümmern muss, betreut ein Vermö-gensverwalter nur einige Dutzend“, erklärtThomas Pickard, Senior Sales Manager derDAB bank AG in München. Durch den en-gen persönlichen Kontakt kennt der Vermö-gensverwalter die Verhältnisse seiner Klien-ten sehr genau. Über 400 Vertreter dieser Zunftsind in Deutschland tätig. Sie helfen wohl-habenden Anlegern, deren Vermögen zu er-halten und zu mehren.

„Unser Mehrwert gegenüber einer klas-sischen Anlageberatung bei einer Geschäfts-bank ist die strikte Trennung zwischen Ab-wicklung und Beratung“, sagt Gert Floh, Ge-sellschafter der Fair Finanzteam GbR. Da-durch vermeidet man Interessenskonflikte undkann für seinen Kunden in der Abwicklungbedeutend günstigere Konditionen aushan-deln. Auch hat man für seine Kunden eineabsolute Unabhängigkeit in der Auswahl vonProdukten. Zudem ist die Kontinuität des Be-treuers gewährleistet, was gerade in der heu-tigen Zeit von großer Bedeutung ist.

Was sind die Notwendigkeiten für einenVermögensverwalter? Das fragte die DABbank. Sie ist die Direktbank Nummer Einsim Wertpapiergeschäft in Deutschland und

Österreich. Wichtigste Voraussetzung für ei-ne erfolgreiche Vermögensverwaltung ist zu-nächst eine genaue Vermögensanalyse. Dannmuss zusammen mit dem Kunden das indi-viduelle Risikoprofil erarbeitet werden. Da-bei gilt es, seine Zielvorstellungen, Präferen-zen und Erwartungen zu besprechen unterBerücksichtigung von Zeithorizont, Alter undfamiliärer Umgebung.

Danach wird die Anlagestrategie für denVermögensverwalter festgelegt. Hierbei han-delt es sich beispielsweise um das Verhältnis

zwischen Anleihen und Aktien sowie sonsti-gen Anlagemöglichkeiten. Erst nachdemdiese Punkte mit dem Kunden besprochensind, wird der Vermögensverwalter die Um-setzung sowie die laufende Anpassung an sichverändernde Märkte eigenständig und verant-wortungsvoll vornehmen.

Häufig ist beim Kunden fehlendes Fach-wissen zu beobachten. Hinzu kommen Zeit-mangel durch Urlaub, geschäftliche Abwe-senheit und Krankheit. Der Kunde agiert inder Regel mit Emotionen und will oftmalsKursverluste aussitzen. Dagegen verkauft derVermögensverwalter, auch wenn Titel zumBeispiel noch Kursverluste aufweisen. EinVermögensverwalter empfiehlt sich vor allembei einem größeren Vermögensbetrag und derNotwendigkeit zur Streuung. Bei der Depot-strategie und deren Umsetzung handelt eremotionslos. Er kommt zu klaren Entschei-dungen über Kauf, Verkauf und Limits bzw.Stopps. Zudem kann der Vermögensverwal-ter die Kurse zeitnah beobachten und durchseine direkte Verbindung zu den Börsenplät-zen schneller handeln.

Als Profi hat er einen Informationsvor-sprung und dadurch bessere Vergleichsmög-lichkeiten. Er hat die im Depot befindlichenWerte unter täglicher Beobachtung und wirdaußerdem in der Regel durch umfassendeSpezialsoftware unterstützt. Zudem überblicktder Vermögensverwalter das gesamte Spek-trum der Anlageklassen und kann individu-ell und marktbezogen streuen.

„Der Gang zu einem unabhängigen Ver-mögensverwalter ist gleichbedeutend mit ei-ner Abkehr von Produkt- und Hauszwängen,denen gebundene Bankberater oft unterlie-gen“, erläutern Insider. „Meist müssen diesebestimmten Weisungen folgen und beispiels-weise vorgegebene Produkte empfehlen oderAnlageideen des eigenen Hauses in den Vor-dergrund stellen“, kritisieren sie. Die einzi-ge Maxime, der unabhängige Vermögensver-walter folgen, sei dagegen das Interesse desKunden. Infos: www.profi-depotcheck.de

Vermögensverwalter Den Kunden fehlt es oft an Zeit und Wissen.Hier wird kompetent und individuell Hilfe geleistet.

Kostenloser Depotcheck

In Kooperation mit der DAB bank haben Le-ser von VISAVIS die Möglichkeit, ihre gesamtenGeldanlagen kostenlos von einem bankenunab-hängigen Vermögensverwalter in ihrer Näheüberprüfen zu lassen. Testen Sie, ob Ihr Geld rich-tig angelegt ist. Einzige Bedingung: Sie habenmindestens 25.000 Euro gespart oder wollen eineentsprechende Summe anlegen. Die Beratungist kostenlos und verpflichtet zu nichts. Sie um-fasst ein bis zu zweistündiges, persönliches odertelefonisches Gespräch. Es besteht keinerlei Ver-pflichtung. Ein Anspruch auf eine mehrseitigeschriftliche Analyse besteht nicht.

Die DAB bank versichert, dass alle Infor-mationen vertraulich behandelt werden. DieVerwendung und Speicherung Ihrer Daten

sowie die Übermittlung an den Vermögens-verwalter erfolgt ausschließlich zum Zweck derDurchführung des Depot-Checks.

Unter der Telefonnummer 08 00 / 3 22 30 02können Sie sich von Montag bis Sonntag zwi-schen 10 und 20 Uhr anmelden und informieren.Bitte geben Sie dabei das Stichwort: „VISAVIS“an. Der Anruf ist aus dem Festnetz der Telekomkostenlos. Mobilfunk kann abweichen. Darüberhinaus können Sie einen Brief an die DAB bankAG, Stichwort: „VISAVIS“, Landsberger Straße300, 80687 München schreiben.

Des Weiteren besteht auch unter www.profi-depotcheck.de die Möglichkeit der On-line-Anmeldung. Anmeldeschluss ist der 15.Dezember 2008.

Nehmen Sie an einem professionellen Depotcheck teil!

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Trotz Finanzkrise und Rezessionsängs-ten gibt es auch Produkte, die sich erfolgreichin den letzten Wochen am Markt durchge-setzt haben. Dazu gehört das innovative Kon-zept des in Hamburg ansässigen Vermögens-verwalters Johannes Hirsch. Der Anleger beimantea-Fonds genießt eine Flexibilität sowohlhinsichtlich der Einzeltitel als auch der An-lageklassen und sogar der Verwalter. „Im Hin-blick auf die kommende Abgeltungsteuer istdiese volle Flexibilität notwendig, die der-zeit sonst nur von Dachfonds gewährleistetwird“, erklärt Johannes Hirsch. Die Kostenvon Dachfonds summieren sich aber überdie zwei Ebenen auf fast die doppelte Höhe,denn es müssen zwei Fondsmanager, zweiFondsgesellschaften und zwei Depotbankenentlohnt werden. Die Idee von antea-Fondsbasiert darauf, dass nicht die Fonds beson-ders guter Verwalter erworben werden, son-dern Teile des Vermögens direkt von ihnenverwaltet werden.

Klassische Dachfonds, die von den Ban-ken seit Monaten gerne als Schlupfloch vorder Abgeltungsteuer gepriesen werden, kön-nen sich nämlich auf Dauer auch nicht vordem Zugriff des Staates schützen. Es ist zwarrichtig, dass Dachfondsmanager Umschich-tungen kursfrei durchführen können. Verkauftder Fondsbesitzer seine Anteile, wird dieAbgeltungsteuer fällig. Nur wer dieses Jahrnoch zeichnet, bringt seine Rendite, wie beiallen anderen Fondsprodukten auch, vor derAbgeltungsteuer in Sicherheit.

Ohnehin sollten Privatanleger schnells-tens ihr Depot unter die Lupe nehmen, dennbis 31.12.2008 sind Korrekturen noch pro-blemlos möglich. Die DAB bank AG rätderzeit ihren Kunden das Depot auf Aktien,Fonds oder Zertifikate zu überprüfen, derenWertentwicklung in den nächsten Jahren nichtoptimal sein dürften. Die Experten raten zu

einem Verkauf von Produkten, die man seitJahren „mitschleppt“. Nach einer Umfrageder DAB bank AG bei ihren Vermögensver-waltern nach den häufigsten Fehlern bei derGestaltung von Depots der Privatanleger stehtan erster Stelle eine Diskrepanz zwischenRisikofähigkeit und realem Portfolio. Dieeinmal gefällte Grundsatzentscheidung, wasman wann mit seiner Anlage erreichen will,fand oftmals bei der Produktauswahl keineBeachtung.

Auch Alois Ebner, NiederlassungsleiterMünchen der Schweizer Bank Vontobel, rätzu einer Überprüfung des Depots. „Die Ver-mögensstrukturierung bezieht sich nicht aufdie Auswahl der Investments, sonder auf dieEinbettung der Vermögenswerte in einen ge-eigneten rechtlichen Rahmen, beispielsweisein einen adäquaten Fondsmantel“, so sein Rat.Vontobel hat hiefür eine „fondsbasierte Lö-sung“ entwickelt, die auf den drei EbenenPortfolio, Fonds und Mandat basiert.

Mit welchen grundlegenden Änderun-gen muss der Anleger überhaupt am 01. Ja-nuar 2009 rechnen? Am heftigsten diskutiertwird der Wegfall der Spekulationsfrist. In Klar-text bedeutet dies, dass Veräußerungsgewin-ne unabhängig ihrer Haltefrist abgeltung-steuerpflichtig sind, sofern sie über dem Spa-rerpauschbetrag liegen. Womit sich gleichdie nächste Neuerung im Rahmen der Ab-geltungsteuer vorstellt. Der neue Sparerpausch-betrag löst den einstigen Sparerfreibetrag unddie so genannte Werbungskostenpauschale ab.Er beträgt 801 Euro pro Person bzw. 1.602Euro bei der Zusammenveranlagung. Depot-gebühren oder Werbungskosten bleiben un-berücksichtigt, ebenso Finanzierungskostenbei Spekulationen auf Kredit. Der alte Spa-rerfreibetrag hielt aber noch weiteren Spiel-raum bereit und erhöhte ihn so auf 1.313Euro / 2.626 Euro. Mit einem Freibetrag für

Kursgewinne aus Aktien und Wertpapierenin Höhe von 512 Euro pro Person, für Werte,die länger als zwölf Monate im Depot gehal-ten wurden, belohnte er zusätzlich die An-leger. Dieser Freibetrag fällt ersatzlos weg,somit kann der Anleger auf maximal 801Euro pro Person zurückgreifen.

Ein weiterer Einschnitt besteht im Weg-fall des Halbeinkünfteverfahrens für Aktio-näre. „Von allem die Hälfte“ lautet bis Ende2008 der Merksatz der Kapitalanleger. Vonsteuerpflichtigen Dividenden und Spekula-tionsgewinnen legt das Finanzamt den hal-ben Wert der Besteuerung zu Grunde. DieKehrseite: Verluste sowie angefallene An-schaffungs- oder Veräußerungskosten wer-den auch nur zur Hälfte berücksichtigt.

Um den Bestandsschutz für vor 2009angeschaffte Wertpapiere zu erhalten, ist esratsam Investments nach altem und neuemSteuerrecht getrennt voneinander zu verwah-ren. Das Bundesfinanzministerium hat inzwi-schen klargestellt, das kein zweites Depotnotwendig wird, sondern ein Unterdepot aus-reicht. Anlass für ein eventuell unerwünschtesAbkassieren kann das so genannte FiFo-Prin-zip sein. Bei der Veräußerung von Wertpa-pieren gilt die Methode „first in – first out“,dies bedeutet, steuerlich gesehen gelten diezuerst angeschafften Aktien, Anleihen oderFondsanteile als zuerst veräußert. Der Be-standsschutz für die älteren Tranchen würdesomit verloren gehen.

Mit der Einführung der Abgeltung-steuer auf alle Kapitalerträge liegt Deutsch-land im europäischen Vergleich an der Spitze.Inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchen-steuer liegt sie bei maximal 28,6 Prozent undwird damit nur noch von Schweden und

Verlierer Keine Veränderung

• Aktien

• Aktienfonds

• Dachfonds

• Fondssparplan

• Zertifikate

• Fondsgebundene Rentenversicherung

• Geschlossene Fonds

• Immobilien

• Lebensversicherung

• Riester- /Rürup-Rente

• Anleihen

• Aktienanleihen

• Festgeld / Sparbriefe / Zinspapiere / Bausparen

• Genussscheine

• Geldmarktfonds / Renten- fonds

• Offene Immobilienfonds

• REITs

• Termingeschäfte

• Private Equity Fonds

Gewinner

Finanzmagazin.info 11/08

Forderung „Wir wollen Dividenden künftig vonder Abgeltungsteuer befreien“ erklärt Hermann-Otto Solms (FDP) die Position seiner Partei.

Unterschiedliche Auswirkungen der Abgeltungsteuer

Quelle: Bundesministerium der Finanzen

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Ab 2009 zahlen deutsche Anleger auf Ver-äußerungsgewinne, die bislang nach einemJahr steuerfrei waren, 25 Prozent Abgeltung-steuer plus Zuschläge. Anlagefonds, die nochbis am 31.12.2008 gekauft werden, genie-ßen Bestandsschutz. „Eine Steilvorlage fürAnleger, sofern sie die Gunst der Stunde nut-zen und bis Ende des Jahres investieren“,bestätigt Alois Ebner, NiederlassungsleiterMünchen der Schweizer Bank Vontobel.

Mit der Einführung der Abgeltung-steuer zu Beginn des nächsten Jahres wirdsich die Besteuerung der Kapitaleinkünftegrundlegend verändern. Was bedeutetdas für vermögende Privatanleger?Die steuerlichen Veränderungen haben einenmaßgeblichen Einfluss auf die Strukturie-rung der Vermögensanlagen. Dies betrifft ins-

besondere die Übergangsphase vor dem 31.Dezember 2008. Es ist ganz entscheidend,dass Privatkunden ihre Vermögensanlagenvor diesem Stichtag richtig strukturieren.

Wie muss man sich diese Vermögens-strukturierung vorstellen? Was gilt es inder Kürze der Zeit zu beachten?Die Strukturierung bezieht sich nicht auf dieAuswahl der Investments, sondern auf dieEinbettung der Vermögenswerte in einen ge-eigneten rechtlichen Rahmen, beispielswei-se in einen adäquaten Fondsmantel.

Und wie setzt die Bank Vontobel einentsprechendes Vermögensverwaltungs-mandat für ihre Kunden um?

Wir haben hierfür eine „fondsbasierte Lö-sung“ entwickelt, die auf den drei EbenenPortfolio, Fonds und Mandat basiert. DieserAufbau ermöglicht es, die Vermögensstruk-

turierung optimal mit unserem integralen Be-ratungsprozess zu verknüpfen und dadurchdie spezifischen Anlagebedürfnisse vermö-gender Privatkunden zu berücksichtigen.

Wie setzen sich die einzelnen Portfo-lios zusammen? Welche Faktoren sind ent-scheidend für den Aufbau der Portfolios?

Wir richten die Vermögensverwaltung inerster Linie auf die unterschiedlichen Anlage-philosophien aus. Unsere Erfahrungen zeigen,dass Anleger mit der emotionalen Belastungin Krisenzeiten verschieden umgehen. Wirbieten unseren Kunden deshalb aktive bench-mark-orientierte und dynamisch opportuni-stische Lösungen mit den jeweils bekanntenRisikoklassen an.

Für welche Kundengruppen eignet sichdie fondsbasierte Lösung? Wie hoch istdas Mindestanlagevolumen?Das Vermögensverwaltungsmandat richtetsich in erster Linie an Privatkunden inDeutschland mit einem liquiden Vermögenab 500.000 Euro.

Bis zum Ablauf der steuerlich interes-santen Übergangsphase sind es nur nochwenige Wochen. Wie gehen interessiertePrivatanleger vor?

Da die Übergangsphase am 31.12.2008endet, empfehle ich die umgehende Kontakt-aufnahme mit einem erstklassigen Vermö-gensverwalter, der über ein profundes Fach-wissen in der Vermögensstrukturierung ver-fügt. Unsere beiden Niederlassungen in Mün-chen und Hamburg arbeiten derzeit mit Hoch-druck an entsprechenden Anlagelösungen fürunsere Kunden. Und die Erfahrung zeigt,dass die Nachfrage in den verbleibendenWochen noch weiter zunehmen wird. Wei-tere Informationen: www.vontobel.com

Abgeltungsteuer Durch Bestandsschutz lohnen sich bis Jahresende noch neue Investitionen. Wer jetztreagiert, profitiert noch. Ein Warten bis in die letzten Wochen kann gefährlich sein.

Der Countdown für Vermögen läuft

Vontobel-Gruppe

Die Vontobel-Gruppe ist eine internationalausgerichtete Schweizer Privatbank, derenGrundstein bereits 1924 in Zürich gelegt wurde.Vontobel ist auf die Vermögensverwaltung fürPrivatkunden und institutionelle Anleger sowiedas Investment Banking spezialisiert. Der Grup-pe waren per Ende Juni 2008 Vermögen in Höhevon CHF 113 Mrd. anvertraut. Weltweit erbrin-gen rund 1.300 Mitarbeitende erstklassige undmaßgeschneiderte Dienstleistungen für inter-national ausgerichtete Kunden. Die Namenak-tien der Vontobel Holding AG sind an der SWXSwiss Exchange kotiert. Die Familien Vontobelund die gemeinnützige Vontobel-Stiftung besit-zen die Aktien- und Stimmenmehrheit.

Zeitdruck Alois Ebner empfiehlt eine umgehen-de Kontaktaufnahme mit einem Vermögensver-walter zur Umstrukturierung des Portfolios.

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Finnland mit 28 bzw. 30 Prozent erreichtbzw. übertroffen. Allerdings spielt nicht nurder prozentuale Einbehalt eine wichtigeRolle bei der Renditeerwartung, sondern auchdie Bemessungsgrundlage und die Gewäh-rung einer Spekulationsfrist. So verdient derfranzösische Fiskus erst ab einem Steuerfrei-betrag von bis zu 20.000 Euro, während inGroßbritannien Veräußerungsgewinne bis 8.800Pfund pro Kalenderjahr steuerfrei sind. Daerscheint es verlockend Gelder im Auslandanzulegen. Vor der Mitteilung dieser Kapital-anlagen an den deutschen Fiskus bewahrt dieAnleger derzeit noch teilweise das Banken-geheimnis, dass sich jedoch Ende 2008 aufGrund der bilateralen Abkommen mit derEU lockert. Und selbst Länder, die das tra-ditionelle Bankengeheimnis nicht der EUgeopfert haben, behalten in der Regel eineso genannte Quellensteuer ein. Grundsätzlichist es nicht verboten Geld im Ausland zu in-vestieren, nur schafft man sich die Abgeltung-steuer mit einem Depot im Ausland nichtvom Hals. Auslandsbanken müssen zwar dieAbgeltungsteuer nicht stellvertretend für dendeutschen Fiskus einziehen, was den Anle-ger aber nicht von der Steuerpflicht entbin-det. Spätestens wenn die Quellensteuer vonderzeit 20 Prozent bis 2010 auf 35 Prozenterhöht wird, wird der Anleger die ausländi-sche Bank dankbar ermächtigen, die erziel-ten Erträge der deutschen Behörde mitzutei-len. Ärgerlich für ihn ist nur, dass die deut-sche Abgeltungsteuer auch auf Kursgewin-ne erhoben wird, die z. B. bei unseren nie-derländischen Nachbarn steuerfrei sind.

Der bisher jährliche Abfluss von Mil-liarden ins Ausland zwang laut Finanzminis-ter Peer Steinbrück zur Einführung der Ab-geltungsteuer. Mit der einfachen Formel „Bes-ser 25 Prozent von X, als 42 Prozent von nix“will er der akuten Fluchtgefahr des Kapitalsentgegenwirken. Doch auch der studierteÖkonom Steinbrück räumt ein: „Es ist nichtohne Weiteres einzusehen, dass Kapitalein-künfte einheitlich mit 25 Prozent besteuertwerden, während alle, die mit Kopf und Hän-den arbeiten, es mit einer steuerlichen Be-lastung zu tun haben, die weit darüber liegt.“

Es gibt also auch Gewinner der neuenSteuerhandhabung. Anleger, die bisher re-gelmäßig mit höheren Einkommensteuerbe-lastungen als ca. 28 Prozent leben mussten,können aufatmen. Statt in der Spitze bis zu45 Prozent schmälern jetzt nur noch 25 Pro-zent plus Solidaritätszuschlag und evtl. Kir-chensteuer die Erträge aus Tagesgeld, Fest-geld, Sparbriefen oder Anleihen. Diese Ein-nahmen aus Zins- und Dividenbesteuerungensollen laut Steinbrücks Beamten von heute25 Milliarden Euro jährlich bis 2012 umvier Milliarden Euro sinken. Die ab 2009 sohöhere Nach-Steuer-Rendite hilft, die infla-tionsanfällige Kapitalanlage wieder attrakti-ver zu machen. Auch Sparern mit OffenenImmobiliefonds wird die zehnjährige Spe-

kulationsfrist nicht genommen. Verkauft einFonds nach Ablauf der Frist Objekte mit Ge-winn und schüttet diesen aus, fällt keine Ab-geltungsteuer an. Erst wenn die Erlöse the-sauriert werden und die Anteilspreise desFonds erhöhen, fällt je nach Anschaffungs-zeitpunkt Abgeltungsteuer an.

Langfristigen Erfolg mit Immobilienverspricht sich auch die alstria office REIT-AG mit einem Real Estate Investment Trust(REIT), der sich ausschließlich auf die Ak-quisition, den Besitz und die Verwaltung vonBürogebäuden in Deutschland spezialisierthat. REIT’s bieten Lösungen für die beidenHauptprobleme direkter Immobilieninvesti-tionen, den hohen Transaktionskosten undder geringen Liquidität. Sie sind den deut-schen Offenen Immobilienfonds sehr ähnlich.Allerdings muss sich ein offener, nicht bör-sennotierter Fonds verpflichten, seine Antei-le jederzeit zurückzukaufen. Um dies sicher-zustellen, hält er einen großen Barmittelbe-stand bereit. Oliver Elamine, CEO von astria,sieht daher eine Umwandlung von offenenFonds in REIT’s als effizientes Instrument.

Ob sich die neue Steuer für den einzel-nen Anleger günstig auswirkt oder als rendi-teschmälernd gegenüber der alten Regelungherausstellt, hängt davon ab, ob man auf Zins-produkte setzt oder an der Börse investiert.Wer ab 2009 neu in Aktien einsteigt, schnei-det mit der Neuregelung auf jeden Fallschlechter ab als bisher. In letzter Zeit schie-len Anleger neben guten Erträgen aber auchzunehmend auf den Grundsatz der Nachhal-tigkeit. Sie wollen ihre Vermögenswerte lang-fristig erhalten sowie vermehren und gleich-zeitig mit ihrem Vermögen zu einer nachhal-tigen Entwicklung der Welt beitragen. BerndWürfel, stellvertretender Vorsitzender desVorstandes der Bank Sarasin AG, Frankfurt,beobachtet: „Nachhaltige Anlageformen spie-len gerade bei der Weitergabe des Familien-vermögens an die nächste Generation eine zu-

nehmend große Rolle.“ Aktuell bietet dieBank Sarasin ihren Kunden in Deutschlanddie Möglichkeit über eine exklusive Vermö-gensverwaltung im Fondsmantel von aktuel-len und zukünftigen Entwicklungen im „Glo-bal Village“ zu profitieren. Durch den Einsatzverschiedener Anlageklassen, wie z. B. Ak-tien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien, er-zielt die Bank Sarasin ein deutlich besseresRisiko-Rendite-Profil als bei einer Investition,die sich auf eine einzelne Anlage konzentriert.

Da die Finanzbranche bekanntermaßenüber einen hohen Einfallsreichtum verfügt,die Abgeltungsteuer auch Vorteile bereithältund sehr oft mit einer Kapitalanlage auch derWunsch nach der Berücksichtung der näch-sten Generation einhergeht, wird es für deneinzelnen Anleger fast unmöglich die richti-gen Entscheidungen zu treffen. Neben demfehlenden Fachwissen kommt meist auch Zeit-mangel hinzu, denn das anzulegende Kapi-tal muss ja erst erwirtschaftet, sprich durch„zeitaufwändige berufliche Erfolge“ verdientwerden. Um diese Wissenslücke zu schlie-ßen, sollte man die Dienste eines Vermögens-verwalters in Anspruch nehmen. Ideal istwenn zwischen Beratung und Abwicklungeine Trennung besteht; so läuft der Anlegernicht Gefahr Spielball in Interessenskonflik-ten zu werden. Nur die Unabhängigkeit vonBeraterprovisionen und Umsatzsollvorgabengewährleistet die optimale Auswahl des Port-folios. Zu Beginn der Zusammenarbeit miteinem Vermögensverwalter muss der Anle-ger konsequent seine Wünsche, Ziele, finan-zielle Leistungsfähigkeit und vor allem sei-ne Risikobereitschaft dokumentieren und aufderen Berücksichtigung bestehen. Der pro-fessionelle Vermögensberater wird dann imSinne seines Mandanten aktiv und übernimmtfür ihn das Finanzmanagement. Im Idealfallkann sich der Anleger dann zurücklehnen,denn die schönste Art, Geld zu verdienenist: einfach nichts tun. Brigitte Freitag

Innovativ „Der antea-Fonds erwirbt nicht die Fonds erfolgreicher Vermögensverwalter, sondern lässtTeile seines Vermögens von ihnen verwalten“ erläutert Johannes Hirsch, antea.

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Fragen, wie: „Welche Voraussetzungenmuss ein modernes bAV-Produkt erfüllen,um neben hohen Garantieleistungen auchPlanungssicherheit und Flexibilität zu bie-ten?“ müssen beantwortet werden. Schließ-lich soll die betriebliche Altersvorsorge einnachhaltiges Standbein der Rentensicherungsein. Maximale Sicherheit und Garantien,Gesetzgebung, Rechtsprechung, Arbeitneh-mer- und Arbeitgeberbedürfnisse spielen indiesem Zusammenhang eine Rolle. Es istunverkennbar, dass ein bAV-Produkt erfor-derlich ist, das all diese Begriffe aufgreiftund entstehende Fragen klärt. Nur so ist Ri-siko-Management für Arbeitgeber und Ar-beitnehmer gleichermaßen möglich.

Das Betriebsrentengesetz wurde 1974eingeführt, ein Schutzgesetz, welches zu-nächst Arbeitnehmern mehr Sicherheit bie-ten sollte. Im Laufe der Zeit wandelte sichdie Bedeutung der bAV von einer reinen Vor-sorge hin zum Entgeltbestandteil. DiesemWandel und dem immer häufiger von Verän-derung geprägten Arbeitsleben hat das Be-triebsrentengesetz Rechnung getragen: Mitder Einführung der beitragsorientierten Leis-tungszusage und der Möglichkeit, einprozen-tige Rentenanpassungen fest zuzusagen, wirddas Bedürfnis des Arbeitgebers nach Pla-nungssicherheit erstmals im Gesetz berück-sichtigt. Mit einem festgelegten Beitrags-aufwand ist die bAV kalkulierbar geworden,so dass keine Finanzierungslücken entste-

hen können. Das Recht eines Arbeitnehmersauf Entgeltumwandlung hat zu einem weite-ren Aufschwung der bAV geführt. Bei-spielsweise müssen bei einem Arbeitgeber-wechsel Sicherheit und Flexibilität gewähr-leistet werden. Der Anspruch auf Portabilitätder Versorgung bei gleichzeitigem Wert-erhalt muss für beide Parteien – Arbeitgeberund Arbeitnehmer – optimal erfüllt werden.Je flexibler die Erwerbsbiografien in Zukunftsein werden, desto mehr Garantien muss einmodernes bAV-Produkt bieten. Dabei gilt es,sowohl die rechtlich festgelegten Rahmenbe-dingungen als auch die von allen Beteiligtenvorausgesetzten Erfordernisse zu erfüllen.Die Hauptforderung ist die Werthaltigkeit inallen Lebenslagen: in der Elternzeit, zu Ren-tenbeginn, bei Dienstaustritt, beim Wechsel inTeilzeit, bei Karrieresprüngen und Auszeit(unbezahlter Urlaub) und bei Änderungender Firmen- oder Erwerbsbiografie – Rahmen-bedingungen, die heute nicht absehbar sind.

Besondere Sicherheitsanforderungensind an die Flexibilität des Produkts bei Un-terbrechung des Berufslebens zu stellen, beiElternzeit, Arbeitslosigkeit oder lang andau-ernder Krankheit. Die Versorgung muss auf-rechterhalten und später auch wieder weiter-geführt werden können. Diese Anforderun-gen werden bei allen bAV-Produkten vonSwiss Life erfüllt. Enthält die Versorgung ei-ne zusätzliche Absicherung bei Berufsunfä-higkeit, ist die Wiederinkraftsetzung nach ei-

nem festgelegten Zeitraum sogar ohne er-neute Gesundheitsprüfung möglich.

In der Regel wählt der Arbeitgeber imFall der betrieblichen Altersvorsorge das Pro-dukt sowie den Produktgeber aus. Außerdemist er auch derjenige, der die Vorschriften desBetriebsrentengesetzes zu erfüllen hat. Wennein Arbeitgeber eine einprozentige jährlicheRentensteigerung zusagt, entfällt für ihn dieAnpassungsprüfungspflicht für laufende Al-tersvorsorge. Das bedeutet für ihn Planungs-sicherheit, Kalkulierbarkeit und eine deutli-che Reduzierung seines Verwaltungsaufwands.Der Wunsch nach einem bAV-Produkt mitgarantierter einprozentiger Rentenanpassungist berechtigt und gelebtes Risiko-Manage-ment. Auch der besonderen Personengruppeder Gesellschafter-Geschäftsführer geht esum die Sicherheit ihrer Versorgung. Sie sindArbeitgeber und Arbeitnehmer zugleich undfallen nicht unter das Betriebsrentengesetz.Sie wollen insbesondere den Fall einer Insol-venz absichern. Die Sicherheit über ein Con-tractual Trust Arrangement (CTA) bietet hiermaximale Absicherung.

Am Grad der Erfüllung aller Erforder-nisse lässt sich die Eignung eines bAV-Pro-dukts feststellen, unabhängig vom gewähl-ten Durchführungsweg. Hohe garantierte Leis-tungen im Alter, bei Rückkauf im Falle desfrühzeitigen Ausscheidens, bei Übertragungauf einen neuen Arbeitgeber und bei Inan-spruchnahme im Vorruhestand sind selbst-verständliche Prüfkriterien.

Es gibt viele Produktanbieter, die einigeder genannten Anforderungen erfüllen, aberwenige, die alle relevanten Kriterien leisten.Bei einem Anbieter, der Sicherheiten für alleDurchführungswege der bAV abbilden undzudem Zeitwertkonten, Gutachtenerstellungund Treuhand-Vereinbarungen (CTA) als „Sah-nehäubchen“ anbieten kann, sind Arbeitge-ber und Arbeitnehmer sicher aufgehoben –wie bei Swiss Life. Weitere Informationenunter: www.swisslife.de

Rente

Start bAV

frühzeitiges Ausscheiden innerhalb der ersten 5 Jahre

befristete Freistellung z.B. Elternzeit

Vorruhestand

Arbeitgeberwechsel

vorzeitiges Ausscheiden

Berufsunfähigkeit

Rente Jobwechsel, Freistellung, Vorruhestand – moderne Erwerbs-biografien erfordern erhöhte Flexibilität und Sicherheit.

Autorin Diplom-Mathematikerin Michaela Nanninga ist bei Swiss Life verantwortlich für dieVersorgung von Gesellschafter-Geschäftsführern: „Auf die Garantien kommt es an.“

Garantien fürs Alter

Versicherung

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Änderungen der Erwerbsbiografie

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D ie demografischen Entwicklungen zei-gen, dass auf die gesetzliche Renten-versicherung nicht mehr uneinge-

schränkt Verlass ist: Eine steigende Lebens-erwartung und sinkende Geburtenzahlen füh-ren dazu, dass nicht mehr genügend Geld indie Rentenkasse fließt. Der Staat hat bereitsgegengelenkt, indem er das Renteneinstiegs-alter von 65 auf 67 Jahre hochgesetzt hat.Trotzdem empfiehlt es sich, nicht allein aufdie gesetzliche Rente zu setzen. Denn sie istnur eine der drei Säulen, die für die Alter-vorsorge herangezogen werden können. Zurersten Säule zählt neben der gesetzlichenRentenversicherung und den berufsständi-schen Versorgungswerken die private Basis-rente, auch Rürup-Rente genannt. Die zwei-te Säule umfasst die betriebliche Altersvor-sorge sowie die staatlich geförderte Riester-Rente. Die dritte Säule besteht aus verschie-denen Möglichkeiten der persönlichen Vor-sorge, zum Beispiel durch private Lebens- undRentenversicherungen oder Anlagen am Ka-pitalmarkt.

Vor allem Säule zwei, die betrieblicheAltersvorsorge, wird bislang von vielen un-terschätzt. Noch hat es sich nämlich nicht beiallen Arbeitnehmern herumgesprochen, dasssie Anspruch auf eine bAV haben. Ihr Ar-beitgeber muss ihnen mindestens einen vonfünf Durchführungswegen anbieten. WelcheSparform die beste ist, hängt von den tarif-,arbeits- und steuerrechtlichen Verhältnissendes Arbeitnehmers ab. Folgende Durchfüh-rungswege sind möglich – nicht immer bie-

ten Unternehmen jedoch alle Wege an: Beider Direktversicherung schließt der Arbeit-geber für seine Mitarbeiter eine Lebens-versicherung ab und überweist die Beträgedirekt an das Versicherungsunternehmen.Die Leistungen zahlt der Versicherer späterdirekt an den Arbeitgeber aus. Weil die Di-rektversicherung nur einen geringen Ver-waltungsaufwand hat, wird sie vor allem vonkleineren und mittleren Betrieben angebo-ten. Große Unternehmen nutzen für die bAVhäufig eher die Direktzusage. Dabei wirdder Arbeitgeber sozusagen selbst zum Ver-

sicherer, denn er verpflichtet sich, im Ver-sorgungsfall die Rente direkt an den Arbeit-nehmer zu zahlen. Um die Betriebsrenten imFalle einer Insolvenz abzusichern, muss dasUnternehmen Beiträge an den Pensions-Si-cherungs-Verein zahlen, der bei Zahlungsun-fähigkeit einspringt. Durch strenge, interna-tionale Rechnungsvorschriften kann die Di-rektzusage allerdings schnell zu einem Bal-last in der Unternehmensbilanz werden.

Der Pensionsfonds bietet durch eine fle-xiblere Form der Anlage höhere Renditechan-cen. Er wird, ebenso wie die Pensionskassen,von einem oder mehreren Unternehmen aus-schließlich für die betriebliche Altersversor-gung ihrer Beschäftigten gegründet. Ein Bei-spiel ist hier die Kölner Pensionskasse, dievon der Stiftung Warentest als günstigsterAnbieter mit der höchsten garantierten Al-tersrente bewertet wurde. Gleichzeitig be-tont Stiftung Warentest aber auch, dass beider Auswahl nicht nur die Höhe der Garan-tieleistungen im Vordergrund stehen sollte,sondern auch der Service des Anbieters undflexible Gestaltungsmöglichkeiten wie mo-natliche und jährliche Zahlungen. Die Un-terschiede zwischen den Anbietern sind groß.Auch Unterstützungskassen sind rechtlichselbstständige Versorgungseinrichtungen fürdie Beschäftigten eines oder mehrerer Un-ternehmen. Sie sind allerdings nicht an dieVorschriften des Altersvermögensgesetzes ge-bunden, was ihnen größere Freiräume undmehr Effizienz verschafft.

Für alle Durchführungswege gilt: Wich-tig ist, die Flexibilität im Auge zu behalten.Häufige Arbeitgeberwechsel sind bei einerErwerbsbiografie keine Seltenheit mehr.Das Stichwort heißt Portabilität – also dasRecht des Arbeitnehmers, seine angespartebetriebliche Altersvorsorge (bAV) ohneVerluste zum neuen Arbeitgeber mitzuneh-men. Dies spielt bei der Wahl eines Anbie-ters eine wichtige Rolle, ebenso wie die Mög-lichkeit, etwa bei Elternzeit oder Arbeitslo-sigkeit die Einzahlungen zu unterbrechen.Zu den Versicherern, die solche flexiblenVerträge mit vielen weiteren Vorteilen fürArbeitgeber und Arbeitnehmer bieten, ge-hört zum Beispiel die Swiss Life. Mit einemguten Produkt sind beide auf der sicherenSeite – gleich wie viele Mitarbeiter ein Be-trieb hat. „Betriebliche Altersversorgung istein Thema für Unternehmen jeder Größen-ordnung“, betont auch Boy-Jürgen Andresen,Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft betrieb-liche Altersversorgung. Wer sich angesichtsder aktuellen Finanzkrise Sorgen um seinebAV macht, den kann Franz Thönnes,Staatssekretär im Ministerium für Arbeitund Soziales, beruhigen: „In anderen Län-dern sehen wir, dass sich die Menschendurchaus um ihre Altersversorgung sorgenmüssen. Die betrieblichen Vorsorgesystemein Deutschland sind in ihrer Konstruktionhingegen sicher.“ Sabine Olschner

Versicherung

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Der Arbeitgeber hilftAltersvorsorge Die Mehrheit der Arbeitnehmer nutzt inzwi-schen die Möglichkeit der betrieblichen Altersrente.

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01960 1970 1980 1990 2000

MännerFrauen

Demographie Die Rentenbezugsdauer der Frau-en steigt exponentiell an, während diejenigeder nach 1990 geborenen Männer stabil bleibt.

Durchschnittliche Bezugsdauer

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I n Krisenzeiten kann sich gute Politik be-weisen. In Großbritannien zeigt derzeitdie Labour-Regierung unter dem ehema-

ligen Schatzkanzler Gordon Brown, dass siedas Schiff auch in stürmischer See führenkann. Die Krise bietet dem Premierministerdie einmalige Gelegenheit, sich als kompe-tenter Steuermann zu beweisen. Der Wäh-ler belohnt die Tatkraft bereits mit steigen-den Umfragewerten.

In der aktuellen Situation preschte Groß-britannien schnell vor und versucht, mit ei-nem umfassenden Investitionsprogramm dieheimische Konjunktur anzukurbeln, währenddie anderen Länder der EU noch das Aus-maß der Krise eruierten. So sollen öffentli-che Gelder, die ursprünglich für 2010 und2011 eingeplant waren, unter anderem fürden Schul- und Wohnungsbau verwendetwerden. Parallel dazu bindet London seineumfangreichen Hilfen für den Bankensektoran verpflichtende Auflagen: Finanzinstitute

müssen künftig eine Kernkapitalquote vonneun Prozent aufweisen, ansonsten müssensie Geld vom Staat annehmen und somit ei-ne Staatsbeteiligung akzeptieren. Inzwischendenkt auch die deutsche Bundesregierungdarüber nach, ähnliche Vorgaben in ihremeigenen Hilfspaket zu verankern.

Dabei bedeutet das Rettungspaket der bri-tischen Regierung keineswegs eine Abkehrvom bisherigen System. Als Ursprungslandder industriellen Revolution, des Liberalis-mus und der Marktwirtschaft bietet Großbri-tannien weiterhin verlässliche Rahmenbe-dingungen eines liberalen Rechtsstaates mithervorragenden Bedingungen für ein akti-ves Unternehmertum. Mit einem nominalenKörperschaftsteuersatz von 28 Prozent bie-tet das Land hervorragende Investitionsbe-dingungen für Unternehmen auf der Suchenach interessanten Standorten.

Hinzu kommt, dass das Vereinigte Kö-nigreich von Großbritannien und Nordirland

Zugegeben, auf den ersten Blickist die Lage alles andere als rosig: DasFinanzsystem ist in seinen Grund-festen erschüttert, das Wachstumeingebrochen, das Vertrauen der Un-ternehmen im Sinkflug – und das nichtnur in Großbritannien und in Deutsch-land, sondern weltweit. Doch auf denzweiten Blick gibt es gute Gründe,warum gerade die wirtschaftlichenBeziehungen zwischen dem Verei-nigten Königreich und der Bundes-republik Deutschland in der Vergan-genheit so erfolgreich waren undauch weiter sein werden.

Der Warenaustausch zwischenbeiden Ländern wächst stetig, teil-weise mit zweistelligen Raten. FürDeutschland ist Großbritannien derdrittwichtigste Handelspartner, fürGroßbritannien ist Deutschland so-gar der zweitwichtigste. „Die briti-schen Exporte allein nach Nordrhein-Westfalen sind höher als nach Chi-na und Indien zusammen“, erläutertDr. Thomas Wittek, PressesprecherUK Trade & Investment.

Ähnlich sieht es bei den Investi-tionen aus. In den vergangenen Jah-ren war Großbritannien für deut-sche Unternehmen, die internationalexpandieren wollten, in Europa ers-te Wahl. Global gesehen haben sieaußer in den USA nirgendwo sonstmehr investiert. Eine Umfrage desMonheimer Instituts hat ergeben,dass deutsche Manager den Stand-ort Großbritannien vor allem wegender Offenheit der Märkte, des gerin-gen Grads der Regulierung und derim weltweiten Vergleich attraktivenUnternehmenssteuersätze schätzen.

Alles Faktoren, an denen sichtrotz weltwirtschaftlicher Turbulen-zen nichts ändern wird. Hinzu kommteine exzellente Forschungslandschaftmit Universitäten, die internationalSpitze sind, und Wachstumsbranchenwie die Biotechnologie und Pharma-industrie oder die Informations- undKommunikationstechnologie, in de-nen Großbritannien gut aufgestellt ist.„Besondere Möglichkeiten bietensich deutschen Unternehmen aus

dem Bereich erneuerbare Energien.Der Ausbau der Wind- und Meeres-energie beispielsweise wird von der

britischen Regierung massiv geför-dert“, so Thomas Wittek.

Neben diesen Faktoren gibt esaber noch einen weiteren, der oftübersehen wird: „Die Stärken vonBriten und Deutschen ergänzen sichganz hervorragend“, erklärt Wittek.So haben sich die Briten einen Na-men für innovatives Design gemacht,die Deutschen sind nach wie vorführend bei der Entwicklung neuerTechnologien. Die Briten gelten alsbesonders kreativ, die Deutschen alssehr gut organisiert. Die Briten sindSpitze im Marketing, die Deutschenbei der Qualität ihrer Produkte. Voneiner Zusammenarbeit profitierenfolglich beide Seiten. Eine echte Win-Win-Situation. Heikel kann es nurwerden, wenn die Rede auf den Fuß-ball kommt. Den haben die Englän-der zwar erfunden, aber die Deut-schen sind einfach erfolgreicher.

UK Trade & Investment ist dieWirtschaftsförderung der britischenRegierung. Weitere Informationenunter www.uktradeinvest.de

Starke Partner für stürmische ZeitenSynergien

Kooperation „Von einer Zusammen-arbeit profitieren beide Seiten. Eineechte Win-Win-Situation“, so Wittek.

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Rule BritanniaNachhaltigkeit Der Standort Großbritannien bleibt auf-grund seiner strategischen Ausrichtung attraktiv.

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nicht nur eine der fünf größten Wirtschafts-nationen der Erde ist, sondern auch weltweiteine der am stärksten deregulierten und pri-vatisierten Volkswirtschaften. Der Anteildes Dienstleistungssektors macht 73 Prozentdes Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Do-minierend sind hier die Finanzdienstleistun-gen, vor allem der Bankensektor und das Ver-sicherungswesen. Einige weitere Superlati-ve: die City of London ist weiterhin mit Ab-stand das größte Finanzzentrum Europas undder zweitgrößte Finanzplatz der Welt. Lon-don weist zudem weltweit die höchste Kon-zentration von Niederlassungen ausländi-scher Banken auf. Edinburgh, die HauptstadtSchottlands, ist der fünftgrößte FinanzplatzEuropas. Und: bereits 2050 wird Großbri-tannien vermutlich die größte BevölkerungEuropas stellen – vorausgesetzt, die Türkeiist bis dahin kein Mitglied der EU.

Das umfangreiche Investitionsprogrammder britischen Regierung verliert bei aller Kri-senstimmung in Europa auch den Klimaschutznicht aus den Augen: erst Mitte Oktoberkündigte der neu ernannte Energie- und Kli-maschutzminister Ed Miliband, Bruder desAußenministers David Miliband, im Unter-haus an, dass Großbritannien den Ausstoßvon Treibhausgasen bis Mitte des Jahrhun-derts um 80 Prozent senken wolle. Bisherhatte sich die Regierung auf das Ziel von 60Prozent verpflichtet.

Etwa 80 Prozent des elektrischen Stromswerden derzeit noch aus fossilen Brennstof-fen gewonnen. Der größte Teil der restlichenProduktion stammt aus der Kernenergie undin zunehmendem Maße aus der Windener-gie. Zwar verfügt Großbritannien immer nochüber große Reserven an Kohle, Erdöl undErdgas, die Ausrichtung an den ehrgeizigenKlimazielen macht jedoch weitere Anstren-gungen nötig, zumal die Regierung beschlos-sen hat, dass die zwölf ältesten Atommeilerbis 2035 abgeschaltet sein sollen. Deshalbplant man neben dem Bau großer Offshore-Windparks den Bau neuer Atomkraftwerke– auch in Zusammenarbeit mit Frankreichund Deutschland. Insbesondere im Bereichder erneuerbaren Energien bieten sich fürdeutsche Investoren besondere Möglichkei-ten. Sie besitzen weltweit angesehenes Know-how und die britische Regierung lockt mit„massiver Förderung“, so Dr. Thomas Wit-tek, Pressesprecher UK Trade & Investment.

Aber auch der Handel zwischen Deutsch-land und Großbritannien wächst stetig. Un-ter den Partnern Deutschlands nimmt Lon-don den dritten Rang ein, umgekehrt belegtDeutschland unter den Handelspartnern Groß-britanniens sogar den zweiten Rang. „Diebritischen Exporte allein nach Nordrhein-Westfalen sind höher als nach China undIndien zusammen“, so Wittek. Umfragen un-ter deutschen Managern und Unternehmernzeigen immer wieder das gleiche Bild: derStandort Großbritannien wird vor allem we-

gen der Offenheit der Märkte, des geringenGrades der Regulierung und der im welt-weiten Vergleich attraktiven Unternehmen-steuersätze geschätzt.

Diese Attraktivität gilt auch jenseits dergroßen Finanzmetropolen London und Edin-burgh. Großbritannien verfügt über eine gan-ze Reihe attraktiver Standorte mit hervor-ragender Infrastruktur, Seehäfen, gut ausge-bauten Straßen und modernen Flughäfen. Eingutes Beispiel ist die Region East Midlands.Durch ihre zentrale Lage und ihre Nähe zuLondon bieten sie optimale logistische Ver-bindungen zum Rest des Landes und auchzum europäischen Festland. Dabei liegenGrundstückspreise und Lebenshaltungskos-

ten weit unter dem Landesdurchschnitt. „Achtrenommierte Universitäten mit einer engenAnbindung an die regionale Wirtschaft ga-rantieren den Zugang zu Spitzenforschungs-projekten und zu hochqualifizierten Fach-kräften“, so die East Midlands DevelopmentAgency (EMDA).

Trotz weltweiter Finanzkrise und dro-hender Rezession bleibt das Vereinigte Kö-nigreich – und hier sowohl seine Finanz-metropolen wie auch die Regionen außer-halb Greater Londons – ein attraktiver Stand-ort. Gerade die nachhaltige Ausrichtung sei-ner Investitionsprogramme bietet auch inder aktuellen Lage mehr Chancen als Risi-en. Andreas Hodapp-Schneider

Wo Robin Hood einst als „Rä-cher der Enterbten“ von sich re-den machte, finden sich heuteoptimale Bedingungen für aus-ländische Unternehmen mit Ex-pansionsplänen. Auf der Welt-rangliste ausländischer Direkt-investitionen liegt Großbritanniennach wie vor auf Rang zwei, gleichhinter den USA. Der Grund: Ne-ben der Senkung des Unterneh-menssteuersatzes von 30 auf 28Prozent in diesem Jahr bietetdas Land ein wirtschaftsfreund-liches Umfeld mit verlässlichenRahmenbedingungen und libe-raler Gesetzgebung.

Die Krise an den internatio-nalen Finanzmärkten wird denTrend langfristiger Investitionenin Großbritannien verstärken,denn die nationalen und regio-nalen Förderprogramme sindgrundsätzlich nachhaltig aus-gerichtet. Innovative Business-modelle haben gute Chancen,von staatlichen Subventionen zuprofitieren. Hinzu kommen dieOlympischen Spiele 2012 inLondon – der Zeitpunkt für eineExpansion nach Großbritannienwar selten so günstig wie zumjetzigen Zeitpunkt.

Die englischen East Midlandsim Herzen des United Kingdomsnehmen hier eine besondereRolle ein: Durch die zentrale La-ge besteht eine optimale logis-tische Verbindung zum Rest desLandes und nach ganz Europa.London liegt nur circa eine Auto-stunde entfernt, wobei die Grund-stückspreise und auch die Le-

benshaltungskosten in den EastMidlands weit unter dem Lan-desdurchschnitt liegen. Achtrenommierte Universitäten miteiner engen Anbindung an dieregionale Wirtschaft garantie-ren den Zugang zu Spitzenfor-schungsprojekten und zu hoch-qualifizierten Fachkräften.

Die EMDA (East MidlandsDevelopment Agency) ist einevon neun Agenturen, mit der diewirtschaftliche Entwicklung desLandes auf regionaler Ebenevorangetrieben wird. Mit demProgramm „VIP Fast-Track“ bie-tet die EMDA einen umfangrei-chen Service an, der speziell aufdie deutschsprachigen Märktezugeschnitten ist. Unternehmenaus Deutschland, Österreich und

der Schweiz werden gezielt da-bei unterstützt, die Einstiegshür-den beim Markteintritt zu über-winden und von Anfang an denrichtigen Weg für ein erfolgrei-ches Wirtschaftswachstum inGroßbritannien einzuschlagen.

Das Programm umfasst dieprofessionelle Betreuung durchExperten des deutsch-britischenMarktes über einen Zeitraumvon mindestens drei Monaten imRahmen der angebotenen Leis-tungen. Dazu gehören die Ver-mittlung von Geschäftspartnern,die Beratung in Rechts-, Steu-er- und Finanzierungsfragen so-wie die individuelle Unterstüt-zung bei der Standortwahl undbei der Personalbeschaffung. In-fos: www.eastmidlands.de

Attraktiv Die East Midlands locken mit verlässlichen Rahmen-bedingungen und kompetenter Unterstützung für Investoren.

Englands grüne MitteStandort

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Seit 140 Jahren produziert Eybl im österrei-chischen Krems Textilien. CEO Otto Zwan-zigleitner analysiert im Gespräch mit demFinanzmagazin die Erfolgsgeschichte desUnternehmens.

Herr Zwanzigleitner, die Marktsituationder Automobilhersteller ist zur Zeit allesandere als einfach. Wie bewerten Sie alsAutozulieferer die Situation?Der Automobilmarkt befindet sich mit Si-cherheit in einem Veränderungsprozess. Dasmerken alle, die sich innerhalb dieses Mark-tes bewegen. Allein die Turbulenzen am Fi-nanzmarkt und deren Folgen zeigen, wie nach-haltig sich der Markt wandeln wird. Ent-scheidend ist, diese Entwicklungen frühzei-tig zu erkennen und sich mit den richtigen

Produkten zu positionieren. Tatsache bleibtzudem, dass sich der Trend zu hoher Qualitätweiter verstärkt. Gefragt sind Betriebe, diemit breitem Know-how flexible Lösungen füreinzelne Kunden anbieten können, Lieferter-mine einhalten und fehlerfreie Ware liefern.Wo sehen Sie die Kernkompetenzen vonEybl International?Eybl International ist ein über Europa hin-aus anerkannter Hersteller von Autotextilien– unsere Kompetenz liegt dabei ganz klar indrei Geschäftsfeldern: Konfektion, das sindklassisch die Sitzbezüge im Auto, Textil, da-runter kann man sich den kompletten texti-len Innenraum im Pkw vorstellen, sowie In-terieur, beispielsweise Türinnenverkleidungen,Armauflagen, Mittelkonsolen oder Schalt-hebelbezüge. Diese qualitativ hochwertigenProdukte wurden bislang ausschließlich Pkw-Herstellern angeboten.Was soll sich daran in Zukunft ändern?Mit unserer Wachstumsstrategie erschließenwir zusätzliche Absatzmärkte. Wir könnenmehr als „nur“ Autos ausstatten: Daher bietenwir ab sofort unser Know-how auch für dieInnenraumgestaltung einerseits für Lkws undBusse, andererseits auch im nicht-automoti-ven Bereich etwa für Bahnen und Flugzeu-ge an. Drei Kernkompetenzen und Geschäfts-felder, daraus ergibt sich für die Unterneh-mensausrichtung der Begriff 3x3-Strategie.Von der Idee bis zum fertigen Produkt:Wie darf man sich diesen Prozess in ei-

nem innovationsorientierten Unter-nehmen wie Eybl vorstellen?Gemeinsam mit unserem Projektpart-ner VRVIS wird bei Eybl seit demJahr 2004 das Virtual Reality Systemrealisiert. Diese Technologie ermög-licht, beliebige Objekte rechnerge-stützt dreidimensional darzustel-len. Dazu wird ein 3D-Datensatzeines Bauteiles wie zum Beispieleines Sitzes oder eines Auto-In-nenraums benötigt. Dieser Da-tensatz kann mit Stoffen, Le-der und verschiedenen Näh-ten „belegt“ werden. Zur Zeitstehen eine Vielzahl an Naht-varianten sowie unterschied-liche Stoffe und Leder zurVerfügung. Die Datenbankwird laufend ergänzt underweitert.Was sind die Vorteile derVirtual Reality Technologiefür Sie und Ihre Kunden?

Die virtuelle Technologie ist in mehrfacherHinsicht vorteilhaft, denn sie stellt einen ganzklaren Wettbewerbsvorteil für uns dar: Wirsparen Zeit in der Produktentwicklung, kön-nen Änderungen rasch erledigen, erfüllendadurch stets die Wünsche unserer Kundenund verbrauchen zudem weniger Material.Welche Faktoren sind Ihrer Meinung nachfür Zulieferer in Zukunft entscheidend?Das lässt sich mit drei Schlagworten beant-worten: Design to Cost, Design to Manufac-turing und Design to Quality. Gleichzeitigsind wir nicht nur einfach Lieferanten, füruns nimmt auch die Entwicklung einen sehrhohen Stellenwert ein. Welchen Nutzen ziehen Ihre Kunden ausdieser Entwicklungstätigkeit?Eybl International verfügt über ein Innova-tionsnetzwerk bei Produktentwicklung undDesign. Die Grundlagen-, Anwendungs- undProzessentwicklung sowie die Verwendungneuer Materialien und innovativer Technolo-gien stehen hier im Mittelpunkt. In unseremhauseigenen Entwicklungszentrum verfügenwir beispielsweise über ein Frontloading-System mit der Funktion, Design sowietechnologische und sonstige Eigenschafteneines Produktes mit Hilfe von digitalen Mo-dellen in einer sehr frühen Entwicklungs-phase darzustellen. Das ermöglicht uns dieaktuellen Kundenbedürfnisse zu erkennenund dementsprechend zu reagieren.Zum Abschluss noch eine Frage: Stimmtes, dass Eybl für die Ausstattung des neu-en BMW 7er verantwortlich zeichnet?Ja, Eybl wird in mehreren Bereichen dafürsorgen, dass für BMW-Fahrer die Freude amFahren noch größer wird. Um nur einigeBeispiele zu nennen: die Ledersitzbezüge,Teile der Lenksäule, Himmel- und Säulen-dekor, die Hutablage und die Sonnenblen-den. Weitere Informationen im Internet un-ter: www.eybl-international.com

Märkte In jedem vierten Auto, das in Europa produziert wird, steckt Technologie von Eybl. Mit neuerWachstumsstrategie werden zusätzliche Absatzmärkte in anderen Bereichen erschlossen.

Perfekt auf die Zukunft zugeschnitten

Fact Box: Eybl International

Ob Audi, BMW, DaimlerChrysler, VW,Seat, Ford, Mitsubishi – Eybl InternationalProdukte findet man in den Modellen al-ler führenden Automobilhersteller. Jährlichproduziert der Konzern 30 Mio. m2 Textil, 12Mio. Konfektionsteile und 2 Mio. Interieur-teile. Bisher fokussiert Eybl auf den Auto-innenraum, zukünftig sollen sich auchHersteller von Lkws, Bussen, Flugzeugenund Bahnen auf der Kundenliste finden.

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L ängst hat sich die Alpenrepublik zueinem Global Player entwickelt undnutzt die Vorteile ihrer geographischen

Lage, ihrer günstigen Verkehrsanbindung,ihres intensiven Handels mit den aufstreben-den Märkten Mittel- und Osteuropas sowieihres Potenzials an hoch qualifizierten Ar-beitskräften. So gilt das Land als „Türöffnernach Osteuropa“ und bietet durch zahlreicheBeteiligungen und Kooperationen im Ban-ken- und Versicherungssektor ideale Mög-lichkeiten, um Investitionen in Reformlän-dern wie Tschechien, Ungarn oder Rumä-nien zu begleiten. Kontinuierlich wird Ös-terreich in internationalen Rankings seinehohe Wettbewerbsfähigkeit attestiert, welchees dem Land ermöglichen dürfte, die Aus-wirkungen der derzeitigen Finanz- und Wirt-schaftskrise besser als andere Staaten zumeistern. Es bietet günstige ökonomische undsoziale Rahmenbedingungen, innere Stabili-tät, eine solide und berechenbare Wirtschafts-leistung sowie eine Vielzahl internationalausgerichteter Branchen und damit Fakto-ren, von denen Unternehmen – die zentralevolkswirtschaftliche Leistungseinheit – pro-fitieren.

„Der Wirtschaftsstandort Österreichkann sich sehen lassen, es muss aber allesgetan werden, um seine Attraktivität weiterzu steigern“, betont Dr. Christoph Leitl, derPräsident der Wirtschaftskammer Öster-reich. „Unser Land kann nicht mit den hochentwickelten bzw. aufstrebenden Billig-standorten Asiens oder Osteuropas konkur-rieren, doch profitieren wir von einem zu-nehmenden Technologietransfer und setzen

uns mit höherwertigen Arbeitsplätzen undmodernen Produktionsverfahren von diesenBilliglohnländern ab. Zudem liegt die Kör-perschaftssteuer bei nur 25 Prozent. Für In-vestoren haben wir im Internet ein technischund redaktionell hervorragend gestaltetesSchaufenster eingerichtet und laden Interes-senten ein, die Website www.wsoe.at zu be-suchen.“

Österreich hat sich in den vergangenenJahren auch als wichtiger Finanzmarkt fürdie benachbarten Reformländer mit hohemWirtschaftswachstum etabliert. Mehr als 42Prozent des Gewinns vor Steuern entfielen2007 auf dieses Geschäftsfeld. Im gleichen

Jahr erhöhte sich der österreichische Exportum 9,8 Prozent auf 113,9 Mrd. Euro. 80Prozent der Produkte bleiben in Europa. DieRegierung in Wien investiert umfangreicheMittel in die Bereiche Forschung undEntwicklung und wird 2010 die Vorgabe derEU erfüllen, eine Forschungsquote von dreiProzent des Bruttoinlandsprodukts aufzu-weisen. Hierbei engagieren sich besondersdie Sektoren Maschinenbau, Autozulieferer,Nachrichtentechnik, Elektronische Bauteileund Pharma.

Das vorsichtige Kaufverhalten von im-mer mehr Verbrauchern macht die rascheAnpassung an die veränderte Marktsituationfür Unternehmen zur Überlebensfrage. Sospricht Otto Zwanzigleitner, CEO von EyblInternational, von einem nachhaltigen Wan-del an den Märkten und von der Bedeutung,die Kunden hohen Qualitätsstandards bei-messen. Der Automobilzulieferer aus Kremsmit mehr als 4.000 Beschäftigten setzt aufsein breites Know-how sowie auf High-Tech-Lösungen wie die Virtual Reality Technolo-gie, wenn er für führende Fahrzeugherstellerdie komplette textile Innenraumgestaltungübernimmt. Aufgrund der guten Akzeptanzam Markt will Eybl künftig auch als Zulie-ferer für die Bahn- und Flugzeugbranche tä-tig sein und sich auf diese Weise neue Ab-satzmärkte erschließen. Wirtschaftlich oftals „das bessere Deutschland“ bezeichnet,sucht Österreich neue politische Stabilitätnach dem Scheitern der großen Koalition.Dass die Weltwirtschaft den Koalitionäreneine Schonfrist einräumt, dürfte eine verge-bliche Hoffnung sein. Jürgen Hermann

Innovativ und wachstumsstarkLeistung Österreich bleibt für ausländische Investoren einer der attraktivsten Standorte imdeutschsprachigen Zentrum Europas und Türöffner nach Osteuropa.

Aufgabe „Österreich kann sich sehen lassen,es muss aber alles getan werden, um seineAttraktivität zu steigern“, so Christoph Leitl.

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P rognosen sind schwer, vor allem wennsie die Zukunft betreffen, lautet einbekanntes, dem amerikanischen Schrift-

steller Mark Twain zugeschriebenes Bonmot.In einem Fall dürfte eine zutreffende Prog-nose aber nicht allzu schwer fallen: Nord-rhein-Westfalen dürfte in den nächsten Jah-ren zu den wirtschaftlichen Gewinnern in Eu-ropa zählen. Das im Herzen Europas gelege-ne Nordrhein-Westfalen ist mit rund 18 Mil-lionen Einwohnern – so viele wie Belgienund Österreich zusammen genommen – nichtnur das größte deutsche Bundesland, es über-trifft von der Bevölkerungszahl her gesehenauch 20 der 27 Mitgliedstaaten der Europäi-schen Union. Mit einem Bruttoinlandsproduktvon über 500 Milliarden Euro spielt es in

einer Klasse mit den Niederlanden und wärefür sich alleine genommen die Nummer 17in der Welt. Zugleich bietet es neben Londonund Paris den größten Ballungsraum in Eu-ropa. Eine gute Infrastruktur, die hohe Kauf-kraft der Bevölkerung und eine kluge, Ak-zente setzende Wirtschaftspolitik der Düs-seldorfer Landesregierung führen dazu, dasssich zunehmend Global Player, aber auchMittelständler in der Region ansiedeln. Der vonDüsseldorf forcierte Weg an die Spitze inEuropa ist aber nicht leicht: Das industrielleHerz der Bundesrepublik hatte mit seinenKohle- und Stahlfabriken besonders unterStrukturwandel und Entindustrialisierung inder Schwerindustrie zu leiden. Milliarden-subventionen konnten den Abbau von Ar-beitsplätzen nur mildern – die süddeutschenBundesländer zogen an Nordrhein-Westfa-len vorbei.

Doch die Aufholjagd hat längst begonnen.Und in Düsseldorf kann man auf beachtli-che Erfolge verweisen: Mit rund 22 Prozenterwirtschaftet das Land den größten Anteilam deutschen Bruttoinlandsprodukt. In derDienstleistungsbranche arbeiten weitaus mehrMenschen als im Dienstleistungssektor, näm-lich über 70 Prozent. 34 der 100 größten deut-schen und neun der 100 größten europäischenUnternehmen haben ihren Sitz in Nord-rhein-Westfalen. Neben zahlreichen Groß-konzernen weist das Land eine gesundeStruktur an mittelständischen Unternehmenauf – nach Ansicht der nordrhein-westfäli-schen Landesregierung zeigen mehr als

723.000 Mittelständler, dass das Land eine„Weltmacht im Mittelstand“ ist. Gerade wirt-schaftsstarke Metropolen wie Düsseldorfund Köln zeichnen sich durch eine starkePräsenz mittelständischer Firmen in unter-schiedlichsten Bereichen aus. Überhaupt istdie Branchenvielfalt im Land zwischen Rheinund Weser groß – von der Versicherungswirt-schaft – hier konnte Köln München als Stand-ort Nummer Eins in Deutschland ablösen,über die Medienbranche und die Chemiein-dustrie bis hin zur Energiewirtschaft. Für In-vestoren aus dem In- und Ausland bietetNordrhein-Westfalen mit einem der dichtes-ten Verkehrsnetze in Europa, seiner Nähe zuanderen Metropolen und Agglomerationensowie vielen international renommiertenMesseplätzen und seinen Qualitäten als Ab-satzmarkt – größter europäischer Ballungs-raum nach Paris und London – günstige Pers-pektiven: Allein bei den ausländischen In-vestitionen hält es mit 27,3 Prozent denhöchsten Anteil aller deutschen Bundeslän-der. Christa Thoben, Wirtschaftsministerinin Düsseldorf, führt den Erfolg des Landesvor allem auf die „produktive Mischung zwi-schen den traditionell starken Industriesek-toren mit den innovativen Dienstleistungs-sektoren sowie neuen Wachstumsfeldern derWissens- und Kreativwirtschaft“ zurück.

Die Landesregierung plant, mit ihrer2006 gestarteten Innovationsoffensive diebekannten Stärken auszubauen – Leitbild:„Stärken stärken“ – und bis 2015 Innovations-standort Nummer Eins in Europa zu wer-

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Mehr als Kohle, Kölsch und KöBundesland Nordrhein-Westfalen hat sich durch eine neue Strategie vom wirtschaftlichenSorgenkind zu einem modernen Standort mit guten Zukunftsperspektiven entwickelt.

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Stärke Ministerpräsident Jürgen Rüttgerssetzt seit 2005 mit seiner Landesregierung aufClusterpolitik und „Rohstoff Bildung“.

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den. Das Land will die ehrgeizigen Zieledurch eine Förderung von Spitzentechnolo-gie auf den Feldern Biotechnologie, Medi-zintechnik sowie neue Werkstoffe und Tech-nologie erreichen. Dabei setzt Düsseldorf vorallem auf die enge Verzahnung von Unter-nehmen, Hochschulen und Forschungsein-richtungen – das so genannte Clustering. ImMärz 2007 verabschiedeten Wirtschaftsmi-nisterin Christa Thoben (CDU) und Innova-tionsminister Andreas Pinkwart (FDP) eineneue Clusterstrategie mit 16 Clustern. Chris-ta Thoben: „Mit der Förderung von 16 lan-desweiten Branchen- und Technologieclus-tern soll ein günstiges Umfeld für Innovatio-nen geschaffen, der Wettbewerb gestärkt unddas Standortprofil national wie internationalgeschärft werden“.

Zu den Clustern zählen etwa Nanotech-nologie, Energie, Chemie, Kunststoff, Fahr-zeug- und Verkehrstechnik sowie Ernährung.Beispiel Cluster Produktionstechnik: DerCluster hat sich der Verbesserung der Produ-ktionstechniken verschrieben; eine maßgeb-liche Rolle spielen neben der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule(RWTH) Aachen die Fraunhofer Institute fürProduktions- und Lasertechnik. Mit mehrals 500.000 Arbeitnehmern in über 2.000Unternehmen, die 19 Milliarden Euro Um-satz erwirtschaften, nimmt die Life-Scien-ce-Branche eine herausragende Stellung aufdem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarktein. Forschungseinrichtungen in Münster, Bo-chum, Düsseldorf, Köln, Bonn und Aachensorgen für eine Spitzenstellung des Landesim europäischen Kontext. Zu den größtenWachstumsbranchen gehört auch die Logis-tik, in der 620.000 Beschäftigte arbeiten. Ei-nes der dichtesten Straßennetze in Europa,die Wasserwege und sieben internationaleFlughäfen – darunter mit dem Köln-BonnerFlughafen einer der größten in Deutschland– machen Nordrhein-Westfalen zu einemVerkehrsknotenpunkt in Mitteleuropa.

An dem Cluster Logistik beteiligen sichunter anderem das Entwicklungszentrumfür Schiffstechnik und Transportsysteme inDuisburg, die Deutsche Gesellschaft für Or-tung und Navigation in Bonn, der For-schungsschwerpunkt intelligente Logistikim Güter- und Wirtschaftsverkehr in Köln unddas Netzwerk innovative Kreislauftech-nologien in Dortmund. Ehrgeizige Ziele hatsich die Düsseldorfer Landesregierung auchim kulturellen Bereich gesteckt: Dass Kulturgewinnbringend sein kann, zeigen milliar-denschwere Umsätze im Verlagswesen, in Wer-bung oder Filmwirtschaft. Mit dem ClusterKreativwirtschaft, in dem Einrichtungen undUnternehmen der Film- und Fernsehwirt-schaft, des Buch-, Theater- und Kunstmark-tes, der Musikwirtschaft, der Software- undGames-Industrie sowie der Felder Werbung,Design vernetzt werden sollen, soll die Stel-lung des Landes weiter ausgebaut werden.

Kooperation und Konkurrenz könnenHand in Hand gehen. Dies zeigt das Beispieldes Clusters Maschinenbau in Wuppertal, das2003 mit dem ersten Preis im Wettbewerb„Die beste Kooperation“ des Bundesfor-schungsministeriums ausgezeichnet wurde.Die Kooperation zwischen ursprünglich zweiWuppertaler Maschinenbauern und zweifreischaffenden Konstrukteuren ist inzwi-schen auf fünf Unternehmen angewachsen.Der Vorteil für die Beteiligten: kein Auftragmuss abgelehnt werden, weil er die Kapazi-täten eines Unternehmens sprengt. „Clusterstellen gegenüber dem klassischen Neben-einander von Regierung, Unternehmen, Hoch-schulen, Verbänden und Gewerkschaften neue

Kooperationsformen dar“, erläutert ChristaThoben. „Sie ermöglichen ein institutionali-siertes, eingespieltes und schnell handlungsfä-higes Miteinander der Akteure, um im globa-len Wettbewerb ‚die Nase vorn‘ zu haben“.

Neben Clusterbildung setzt die Landes-regierung auf die „Ressource Mensch“. Mi-nisterpräsident Jürgen Rüttgers: „Seit 2005haben wir mit der Wirtschaft insgesamt elfneue Forschungseinrichtungen ins Leben ge-rufen. Beispiele sind das neue Institut fürMaterialforschung an der Uni Bochum, dasMax-Planck-Institut zur Biologie des Alternsin Köln oder auch das Energieforschungs-institut von E.ON gemeinsam mit der RWTHAachen“. Ein grundlegender Fahrplan für den

Nach London und Paris istNordrhein-Westfalen die größ-te Metropolregion Europas. Inden letzten Jahrzehnten hat sichdas Land an Rhein und Ruhr zueinem der wichtigsten Stand-orte in Europa für ausländischeInvestoren entwickelt.

Vergleicht man die Wirt-schaftsstandorte Nordeuropas,so konkurriert Nordrhein-West-falen mit Ballungszentren wieÎle-de-France, Randstad oderGreater London. Im direktenVergleich schneidet das west-lichste Bundesland Deutsch-lands bei wichtigen Indikatorenzunehmend besser ab. So ha-ben sich die Personalkosten infast allen Branchen konkurrenz-fähig entwickelt. Büromietenund Gewerbeflächenpreise sinddeutlich günstiger als in ande-ren europäischen Metropolen.Und auch bei der effektiven Un-ternehmensbesteuerung erzieltNordrhein-Westfalen – mit ei-nem vergleichsweise geringenSteuersatz von nur 25 Prozent –Platz eins.

Mit 27,3 Prozent (143,9 Mil-liarden Euro) verzeichnet dasLand den mit Abstand höchs-ten Anteil aller 16 Bundeslän-der an den Direktinvestitionenin Deutschland. Über 10.000 aus-ländische Unternehmen aus denwichtigsten Wirtschaftsnationenmit über 535.000 Arbeitnehmernsteuern von Nordrhein-Westfa-len aus ihre Deutschland- be-ziehungsweise Europaaktivitä-ten. Dazu gehören internatio-

nale Global Player wie 3M, BP,Ericsson, Ford, LG Electronics,QVC, Sony, Renault, Toyota oderVodafone. Insbesondere Inves-toren aus Asien fühlen sich inNordrhein-Westfalen zuhause.Landesweit beschäftigen zirka520 japanische Unternehmenüber 23.000 Mitarbeiter. Nord-rhein-Westfalen hat sich zum be-deutendsten japanischen Zen-trum auf dem europäischenFestland entwickelt. Und auchfür Investoren aus China wirddas Land immer attraktiver. Rund500 meist kleinere und mittle-re Unternehmen haben sich inNordrhein-Westfalen in den letz-ten fünf Jahren niedergelassen.Nun investiert beispielsweise derchinesische Baumaschinenher-steller Sany 100 Millionen Euroin eine Montageanlage sowie

ein Forschungs- und Entwick-lungszentrum und eine Ausbil-dungsstätte am Standort Bed-burg / Bergheim Mühlenerft.

Ein wichtiger Baustein inder Ansiedlungspolitik des Lan-des ist die landeseigene Wirt-schaftsförderungsgesellschaftNRW.INVEST. Mit zwei Toch-tergesellschaften in Japan undden USA sowie Repräsentan-zen in China, Indien, Korea undder Türkei lotst sie Investorennach Nordrhein-Westfalen. Da-bei unterstützt die GesellschaftInteressenten mit einem Ser-vice, der bereits bei der Suchenach geeigneten Gewerbeflä-chen beginnt und darin mün-det, dass Firmen weit über dieAnsiedlung hinaus betreut wer-den. Weitere Informationenunter: www.nrwinvest.com

Konkurrenz Die Metropolregion Nordrhein-Westfalen spielt in-ternational in einer Liga mit Greater London und Île-de-France.

Top an Rhein und Ruhr Ansiedlung

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langfristigen Hochschulausbau mit einemmilliardenschweren Investitionsprogrammsoll die Qualifizierung von Nachwuchskräf-ten unterstützen. In den kommenden Jahrensollen den Planungen zufolge zusätzlich180.000 Akademiker – vor allem in den Na-tur-, Technik- und Ingenieurwissenschaften– ausgebildet werden. Ein Schwerpunkt sinddabei die Fachhochschulen, die mittelfristig40 Prozent der Studienplätze anbieten sol-len. Außerdem hat die Regierung ein neuesHochschulrecht verabschiedet, das denHochschulen ein in Deutschland beispiello-ses Maß an Freiheiten und Gestaltungsspiel-räumen „in Bezug auf Budgets, Projekteund den Wettbewerb um kluge Köpfe“ ein-räumt.

Außerdem kümmert sich Düsseldorfverstärkt um die internationale Vermarktungdes Standorts Nordrhein-Westfalen. Mit derNeuausrichtung der vormaligen Gesellschaftfür Wirtschaftsförderung Nordrhein-Westfa-len zur NRW.Invest GmbH beschreite man„konsequent den Weg der internationalen Ver-marktung“, so Thoben. Die Gesellschaft mitSitz in der Landeshauptstadt bietet ausländi-schen und deutschen Investoren Unterstüt-zung bei der Ansiedelung von der Analyseder Investitionsvorhaben über die Auswahlpassender Standorte im Land bis zum Ar-rangieren und Begleiten von Verhandlungenmit den zuständigen Behörden. Um den Zu-gang nordrhein-westfälischer Unternehmen

auf ausländischen Märkten kümmert sichhingegen seit April 2007 die neu gegründe-te NRW.International GmbH, die vor allemauf die Bedürfnisse mittelständischer Firmeneingeht. Die Gesellschafter der Einrichtungzur Erschließung von Auslands- und Wachs-tumsmärkten sind die NRW Bank sowie dieIndustrie- und Handelskammern und dieHandwerkskammern des Landes. Auch dieKommunikation kommt bei den Anstren-gungen nicht zu kurz: Tue Gutes und rede

darüber – unter dem Motto „We love theNew“ wirbt eine Kampagne des Landes fürdie Leistungsfähigkeit und Kreativität dernordrhein-westfälischen Wirtschaft.

„Wir müssen aus dem Mittelfeld derForschung herauskommen“, kommentiertdie Landeswirtschaftsministerin ChristaThoben selbstkritisch. Das Ziel ist klar, derWeg auch. Gute Perspektiven für Nordrhein-Westfalen, um zu den Gewinnern der Zu-kunft zu zählen. Dr. Ralf Magagnoli

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Wandel Unter den Partnern Nordrhein-West-falens nehmen die Niederlande, Frankreichund Großbritannien die Spitzenstellungen ein.

Forschung „Nordrhein-Westfalen muss ausdem Mittelfeld herauskommen“ fordert Wirt-schaftsministerin Christa Thoben.

„Innovationen und Wachstumbrauchen Investitionen“, weiß Al-mut Schmitz, Geschäftsführerin der2006 gegründeten NRW.Internatio-nal GmbH (NRW.International). Da-mit die Finanzierung von Projektenexportorientierter Unternehmen auchangesichts der aktuellen Finanzkri-se gesichert ist, appelliert die Juris-tin an das Vertrauen von Unterneh-mern und Banken in die Zukunft derglobalen Märkte. Nur wenn Bankensich selbst und Kunden ihrer Haus-bank vertrauen könnten, blieben dieChancen des Mittelstands erhalten,die nötigen Mittel für ihre Investi-tionsvorhaben auch zu erhalten.

Almut Schmitz betrachtet mit Be-sorgnis derzeit die ausländischen Fi-nanzmärkte. Die dortigen Problemekönnten sich auch auf die heimischenUnternehmen auswirken: „Wenn Kun-den in den USA oder Japan von ihrenHausbanken keine Kredite mehr er-halten, könnten auch Bestellungenbei nordrhein-westfälischen Expor-teuren darunter leiden“, so Schmitz.

Bisher mussten noch keine Projekteabgesagt werden. NRW.Internatio-nal werde die aktuelle Situation „ge-nau im Auge“ behalten und die Risi-ken, aber auch Chancen, die sichdurch die konjunkturelle Situationergeben, für die begleiteten Unter-nehmen analysieren. Denn das ist dieKernkompetenz der NRW.Interna-tional – die Unterstützung nordrhein-westfälischer Unternehmen bei derweltweiten Erschließung wichtigerWachstumsmärkte.

Um am Export interessierten so-wie auslandserfahrenen Unterneh-men kompetente und schnelle Hil-festellung bieten zu können, koope-riert NRW.International unter ande-rem mit den Industrie- und Handels-kammern, den Handwerkskammerndes Landes und der NRW.Bank, wel-che die Gesellschaft zu je einem Drit-tel tragen. Durch diese enge Abstim-mung mit den zentralen Akteurender nordrhein-westfälischen Außen-wirtschaftsförderung werden die ein-zelnen Instrumente zur Exportförde-

rung effizienter und näher an den Be-dürfnissen der Wirtschaft gestaltet.So werden alle Unternehmerreisengemeinsam mit Partnern aus Kam-mern, Verbänden oder Wirtschafts-fördergesellschaften konzipiert undumgesetzt.

Obwohl Almut Schmitz unter an-derem in den BRIC-Staaten interes-sante Chancen für exportwillige mit-telständische Unternehmen sieht,liegen ihrer Ansicht nach die wich-tigsten internationalen Wachstums-märkte immer noch vor der Haustür– und zwar in Europa. Durch die ver-gleichbaren kulturellen, wirtschaft-lichen und rechtlichen Rahmenbedin-gungen in West- und Osteuropa fän-den sich Unternehmen hier meistschnell zurecht. Besonders die Dienst-leistungsbranche könne laut Schmitzim Ausland erfolgreich sein. Und dasExpansionspotential für mittelstän-dische Unternehmen ist noch längstnicht ausgeschöpft. Hier will die NRW.International als Türöffner dienenund Unternehmen auch in Zukunft als

Partner der Außenwirtschaftsför-derung zur Seite stehen. Informatio-nen unter: www.nrw-international.de

Mit kühlem Kopf durch die FinanzkriseFörderung

Kompetent „NRW.Internationalfördert das Engagement im Aus-land“, so Almut Schmitz.

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Ein- und Ausfuhr in NRW

Einfuhr

Ausfuhr

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D ie enorme Bedeutung eines funktio-nierenden Risikomanagements beiBanken und Versicherungen ist durch

die aktuelle Finanzkrise mehr denn je in denFokus gerückt. Schon im Januar 2008 for-derte Jochen Sanio, Chef der FinanzaufsichtBaFin, eine Verbesserung der Risikomanage-mentsysteme. „Wenn eine anlaufende Ket-tenreaktion nicht rechtzeitig unter Kontrollegebracht wird, kann es schnell zur Kata-strophe für das Gesamtsystem kommen“, sag-te er damals. Seine Befürchtungen sind in-zwischen Realität geworden: Der Banken-crash hat Finanzinstitute und Versicherer kalterwischt. Dabei gab es im Markt offenbarschon länger entsprechende Vorahnungen,wie eine Umfrage der Fachmesse EuropeanBanking and Insurance Fair (E.B.I.F.) unter194 deutschen IT-Herstellern im Mai 2008nahe legt. Darin bestätigten die Teilnehmereine erhöhte Nachfrage nach Risikomanage-ment-Lösungen infolge der in den Vormo-

naten publik gewordenen ersten Betrugs-und Krisenfälle. Mehr als 90 Prozent der IT-Anbieter sagten, dass Banken die Gefahreneines mangelnden Risikomanagements imAllgemeinen unterschätzten.

Im Juli 2008 – im Rahmen einer vonSAS, einem Anbieter von Business Intelli-gence- und Business Analytics-Software,beauftragten weltweiten Studie – äußerten70 Prozent der Experten die Ansicht, dassdie Auswirkungen der Finanzkrise maßgeb-lich mit Lücken in den Risikomanagement-Systemen (Enterprise Risk Management –ERM) zusammenhänge und diese Systemeüberprüft werden sollten. Alarmierend: 71Prozent sagten, bei ihnen gebe es zwar eineStrategie für Risikomanagement, sie sei abernoch immer nicht vollständig umgesetzt.

Die Implementierung von Risikoma-nagement Software gestaltet sich offensicht-lich schwierig. Zusätzlich benötigen diemeisten Finanzinstitute eine modernere IT,

um die notwendigen Systemstrukturen zuschaffen. Ein Trend bei den IT-Anbietern:Alle Dateninformationen werden in einemstandardisierten Format zur Verfügung ge-stellt. Ein Lieferant dieser effizienten Finanz-daten-Lösung ist WM Datenservice. Die Be-sonderheit des angebotenen Produkts A & RAnlage- und Risikomanagement ist, dass al-le Daten sich schnell in jede Systemland-schaft integrieren lassen.

Auch auf der E.B.I.F., die vom 18. bis20. November in der Frankfurter Messehalle5.1 stattfinden wird, steht das Thema Risiko-management im Blickpunkt. Das ist einesder großen Themen der E.B.I.F., hier findendie Entscheider der Banken und Versiche-rungen IT-Lösungen, um den gestiegenenSicherheitsanforderungen gerecht zu wer-den. „Für uns ist diese Messe das ideale Fo-rum, um uns mit unseren Kunden und Part-nern auszutauschen. Finanzdienstleister sindseit der Finanzmarktkrise für das Thema

Interview mit Karl Polefka, Geschäfts-führer der Fujitsu Services GmbH inDeutschland.

Welche Entwicklungen zeichnensich beim Vertrieb von Finanzdienst-leistungen ab?Finanzprodukte und -dienstleistun-gen werden zunehmend austausch-bar. Um Kunden zu gewinnen und zuhalten, kommt deshalb ein andererFaktor mit ins Spiel: die emotionaleBindung an das Unternehmen. Wirdein Kunde freundlich bedient, hat erein positives Kundenerlebnis undkommt gerne wieder. Heutzutage gibtes jedoch viele verschiedene Ver-triebskanäle und damit Kontaktpunk-te zum Kunden. So wird diese ver-meintlich einfache Spielregel zur He-rausforderung: Guten Kundenserviceund somit auch ein positives Kunden-erlebnis gilt es, einheitlich über alleVertriebswege sicherzustellen – vomBesuch in der Filiale über den Anrufbeim Call-Center bis zur Informa-tionsbeschaffung via Internet. Hinzu

kommen heute verstärkt Selbstbe-dienungsportale und -technologien,zum Beispiel Terminals und Selbst-bedienungskioske.

Wie wirken sich solche Selbstbe-dienungslösungen auf das Kunden-verhalten und die Einkaufserfahrungaus?Ihr Einfluss ist nicht zu unterschätzen.Hat der Kunde hier ein gutes Ein-kaufserlebnis, überträgt er dies aufalle anderen Vertriebskanäle. Dasstärkt die Kundentreue und -bin-dung. Zum Thema Selbstbedienungs-lösungen und Kundenerlebnis hatFujitsu Services eine europaweiteStudie durchgeführt. Dazu wurdenüber 2.500 Kunden befragt und ergän-zend Gespräche mit Finanzdienst-leistern geführt.

Welche wichtigen Ergebnissekonnten Sie daraus gewinnen?Die Studie hat uns bestätigt: Selbst-bedienungstechnologien kommen beiden Kunden allgemein gut an. Kun-den erwarten solche Angebote vonihrer Bank oder Versicherung. Dabei

steigen ihre Anforderungen: Sie wol-len bedienerfreundliche Technolo-gien für alle Vertriebskanäle. Gleich-zeitig ist bei Fragen und Problemender persönliche Kontakt in der Filialeimmer noch sehr wichtig. Entschei-dend für die Kundenloyalität sinddas Preis-Leistungs-Verhältnis (43

Prozent), der Service (41 Prozent) so-wie die Bedienerfreundlichkeit vonSelf-Service-Einrichtungen. Hingegenglauben die Finanzdienstleister, dassprimär die Vielfalt und Qualität derangebotenen Produkte ausschlagge-bend seien. Unser Fazit: Es liegt nunan den Finanzdienstleistern, die Ini-tiative zu ergreifen und integrierte,flexible und kundenorientierte Selbst-bedienungstechnologien anzubieten.Die Akzeptanz bei den Kunden ist da.

Welche Vorteile ergeben sich fürDienstleister durch den Technolo-gie-Einsatz?

Fujitsu Services hat für eine großeFinanzdienstleistungskette in Groß-britannien ein innovatives und zuver-lässig vernetztes Filialschaltersystemgeplant und implementiert sowie des-sen Betrieb übernommen. Die Kun-den erhalten jetzt Dienstleistungenschneller und können Transaktioneneinfacher erledigen. Dies führt zu ei-nem besseren Kundenerlebnis. Wei-tere Informationen im Internet un-ter: www.fujitsu.com/de/difference

Selbstbedienung und KundenerlebnisCRM

Kundenerlebnis „Selbstbedienungs-technologien kommen gut an“, soKarl Polefka, Fujitsu Service GmbH.

Software

27Finanzmagazin.info 11/08

Stabile IT-FundamenteInformationstechnologie Zusammenwachsende Unternehmensinfrastrukturen, gesetzlicheVorgaben und die internationale Finanzkrise zeigen die Vorteile effizienter IT-Lösungen.

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Transparenz in den Geschäftsprozessen sehrviel sensibler geworden. Um künftige Eska-lationen zu verhindern, setzen viele Instituteauf die Optimierung ihrer Geschäftsabläu-fe“, sagt Thorsten Schäfer, Managing Direc-tor der Cordys Deutschland AG.

Doris Pillokat, Geschäftsführerin derebenfalls auf der Fachmesse ausstellendenPSP GmbH, bestätigt: „Als ein Experte fürSicherheitstechnologien ist die E.B.I.F. gera-de im Rahmen der aktuellen Bankenkriseein wichtiges Forum, um uns mit unserenKunden und Partnern auszutauschen und sieüber unsere Lösungen zu informieren.“

Zusätzlich beschäftigt die Einführungder SEPA-Lastschriftverfahren die Ausstel-ler, da viele Banken und Versicherungen ih-re IT-Systeme auf diese Einführung erst nochvorbereiten müssen. „Es empfiehlt sich einefrühzeitige Planung und Migration der IT-Systeme, damit die Banken und ihre Kun-den möglichst schnell von der erhöhten Si-cherheit profitieren können, die SEPA bie-tet“, meint Armin Gerhardt, Geschäftsführerder auf Zahlungsverkehr spezialisiertenABK Systeme GmbH. Die Finanzkrise be-wirkte außerdem eine Konsolidierung des Fi-nanzsektors. In diesem Zusammenhang spie-len Serviceorientierte Architekturen (SOA)eine wichtige Rolle, da meist unterschiedli-che IT-Systeme in den fusionierenden Un-ternehmen im Einsatz sind. Um aber schnellund effizient auf die Anforderungen des Mark-

tes reagieren zu können, sind flexible, mo-dulare Architekturen wesentlich. Mit SOAlassen sich neue Geschäftsprozesse und Lö-sungen auf Basis von bestehenden Baustei-nen schnell umsetzen und in die Systemland-schaft integrieren.

Bei all den großen Veränderungen imMarkt dürfen die Finanzinstitute aber auchihre Zielgruppen nicht aus den Augen ver-lieren. So ergab eine Befragung von 2.500Personen in Europa durch Fujitsu Services,dass Selbstbedienungstechnologien bei Bank-

kunden allgemein gut ankommen – auch beider Altersgruppe 50 Plus. Allerdings stellendiese auch Ansprüche: Sie wollen bediener-freundliche Technologien für alle Vertriebs-kanäle und zusätzlich noch den persönli-chen Kontakt in der Filiale. „Es liegt nun anden Finanzdienstleistern, die Initiative zu er-greifen und integrierte, flexible und kunden-orientierte Selbstbedienungstechnologienanzubieten“, sagt Karl Polefka, Geschäftsfüh-rer der Fujitsu Services GmbH in Deutsch-land. Susanne Gremmler, Henryk Deter

stimme völlig zu

stimme zu

neutral

nicht geplant

geplant

vorhanden,nicht vollentwickelt

vorhanden,unternehmensweitkommuniziert,mit klarem Zeitplan

vorhanden,nicht konsequentunternehmensweitkommuniziert

stimme nicht zu

stimme überhaupt nicht zuvorhanden,voll implementiert

3%

22% 18%

8%

21%28%

11%

17%

37%

33%2%

Die aktuelle Krise am Finanzmarktmacht einmal mehr die enorme Be-deutung des Risikomanagements so-wie einer adäquaten Risikoqualifizie-rung und -quantifizierung für Finanz-institute deutlich. „Bei einer Risiko-bewertung im Wertpapierumfeld müs-sen nicht nur die Kurs- und Marktri-siken eines Finanzinstruments an sichbewertet werden, sondern auch um-fangreiche Beurteilungsrisiken all-gemeiner Art“, erläutert Holger Mai-er Moritz, Produktmanager WM Da-tenservice in Frankfurt.

Um das Gesamtspektrum inhaltlichvoll zu erfassen, braucht es daher ei-nerseits vermehrt auch eine makro-und mikroökonomische Betrachtungbis auf die Unternehmensebene undanderseits aufgrund der Komplexi-tät moderner Finanzinstrumente ei-nen genauen Blick in die Wertpa-pierprospekte. Angesichts mehrererhunderttausend Titel ist dies zudemein sehr zeitaufwändiger Vorgang,der geschultes Fachpersonal erfor-dert und in dieser Bandbreite inklusi-

ve sensibler Wirtschaftsdaten nurvon wenigen qualifizierten Dienstleis-tern angeboten wird.

„Schlicht ungenügend ist die gän-gige Praxis, Risikoauskünfte – meistvia Internet – nur einmal am Tag oderseltener abzurufen“, so Holger Mai-er Moritz. Um die immense Informa-tionsvielfalt über Risiken automati-siert verarbeiten und damit qualifi-ziert darstellen zu können, benötigtman bewährte Informationstechno-logien sowie eine adäquate Daten-Schnittstelle, die auf umfangreicheFinanzdaten entsprechend reagiertund triggerbar ist. Die entscheiden-den Komponenten für eine fundierteMessung der operationellen Risikenbilden dabei neben der Qualität undSumme der Daten auch die Infor-mationen für Geschäftsprozesse unddie Performance bei der Gestaltungneuer Prozesswege im Zusammen-spiel mit der IT-Architektur.

Eine für Finanzinstitute äußerstkostensparende und effiziente Daten-lösung wird von WM Datenservice

im Rahmen des Produkts A&R An-lage- und Risikomanagement angebo-ten. Die Besonderheit dabei ist, dassalle Dateninformationen in einemstandardisierten Format aufbereitet

sind, welches sich schnell in jedeSystemlandschaft integrieren lässt.„Die Strukturen der Asset Backed Se-curities (ABS) sowie die der Zertifi-kate und anderer komplexer Produk-te setzen für eine Risikobewertungallerdings in der Regel eine notwen-dige IT-Erweiterung heutiger System-strukturen voraus, bei deren Anpas-sung wir gerne behilflich sind“, ver-spricht Maier Moritz.

Bei Interesse können einfach undunverbindlich die benötigten Felderoder Prozessinformationen bestands-bezogen für das Unternehmen bzw.auf den Marktfokus einer Abteilungbestellt werden.

Alternativ kann der Kunde das Ri-sikomanagement-Seminar am 24. No-vember 2008 in Frankfurt / Main be-suchen und sich von den Expertenzeigen lassen, wie das Risikomanage-ment schnell und effizient verbessertwerden kann. Seminar-Details erhal-ten Sie unter Tel. +49 (0)69 2732 435oder [email protected]. Wei-tere Infos: www.wmdaten.com

Modernes RisikomanagementIntegration

Reaktion Holger Maier Moritz, WMDatenservice, kritisiert die Risiko-management-Systeme.

Software

28 Finanzmagazin.info 11/08

Wahrnehmung Nur etwa 40 Prozent der befragten Unternehmen besitzen eine Risikostrategie,obwohl 70 Prozent die Lücken im Risikomanagement als Ursache der Finanzkrise sehen.

Risikostrategien in der RealitätERM-Strategie: Wie ist derStand Ihres Unternehmens?

Die Auswirkungen der Finanzkrise hängenmaßgeblich mit Lücken im Risikomanage-ment zusammen.

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E-Business

29Finanzmagazin.info 11/08

D er Online-Markt boomt auch in Zei-ten der Krise. Betrug der E-Commer-ce-Umsatz in Deutschland im Jahr

2005 noch 321 Milliarden Euro, von denen32 Milliarden auf das B2C-Geschäft entfie-len, so steigerte er sich im Folgejahr auf 438Milliarden Euro mit einem B2C-Umsatz von46 Milliarden. Bis 2010 wird im E-Commer-ce mit einer explosiven Steigerungsrate von78 Prozent gerechnet – auf 438 MilliardenEuro, von denen 145 Milliarden Euro imBereich zwischen Unternehmen und Kon-sumenten erwirtschaftet werden. Trotz allerPerspektiven im Online-Geschäft existieren

aber immer noch Hemmschwellen auf Sei-ten der Endverbraucher, wie eine Studie meh-rerer E-Commerce-Spezialisten wie ConCar-dis, Hermes Logistik Gruppe, Saferpay, ibiresearch und xt:Commerce offen legt, beider fast 1.400 Teilnehmer aller Schichten,Einkommensgruppen und Altersklassen be-fragt wurden. 56 Prozent der Befragten ga-ben an, bereits schlechte Erfahrungen mitOnline-Shopping gemacht zu haben. Grün-de waren lange Lieferzeiten, falsche Produkt-beschreibungen und fehlerhafte Kontoabbu-chungen. Kein Wunder, dass die Bereitschaft,Geschäfte im Internet zu tätigen, dramatisch

nachlässt, wenn als Zahlungsmöglichkeit nurdie Vorkasse angegeben wird. 56 Prozent derTeilnehmer erklärten, sie würden überhauptnicht per Vorkasse bezahlen, auch wenn keinanderer Online-Anbieter verfügbar wäre. Aberauch gegen das E-Payment haben viele End-kunden Bedenken. Auf die Frage, was sietun würden, wenn der Online-Shop Bezahl-verfahren wie Vorkasse oder E-Payment an-böte, antworteten ganze zwölf Prozent derTeilnehmer, sie würden per Vorkasse zahlen,44 Prozent gaben an, sie würden die verschie-denen E-Payment-Optionen von PayPal, überClickandBuy bis T-Pay, Luupay oder Mo-neybookers nutzen. 42 Prozent erklärten, siewürden sich nach einem anderen Anbieterumsehen. Je höherwertiger die Ware und jehöher der Preis, desto weniger Befragte wa-ren bereit, die Möglichkeiten des E-Paymentzu nutzen: Die Bereitschaft sank von 48Prozent bei einem Preis von 20 Euro auf 34Prozent bei einem Preis von 1.200 Euro.

Doch auch auf Seiten der Anbieter gibtes Bedenken. So werden nach Angaben vonEOS-Payment Solutions, einem Experten aufdem Gebiet des elektronischen Zahlungs-verkehrs, bei fast einem Drittel der Online-Shops Rechnungen in einer Höhe von min-destens drei Prozent des Umsatzes nicht be-glichen. Will der Shop den Verlust ausglei-chen, muss er bei einer Gewinnmarge vonfünf Prozent das Zwanzigfache der Verluste

Vom Käufer zum KundenBoom Im Zeichen rasant wachsender Internet-Umsätze sind Lösungen für bargeldlosenZahlungsverkehr gefragt, die Anbietern und Kunden größtmöglichen Schutz bieten.

Manfred Krüger, Vorsitzender der Ge-schäftsführung der ConCardis GmbH,zeigt, worauf Händler bei Bezahlver-fahren im Internet achten sollten.

Herr Krüger, warum ist die Zah-lungsabwicklung im World WideWeb besonders sensibel?Immer mehr Menschen nutzen dasInternet, um bequem von zu Hauseaus ihre Einkäufe zu tätigen. Bei so-genannten „Distanzzahlungen“ sindjedoch einige Besonderheiten undSicherheitsvorkehrungen zu beach-ten, da der Karteninhaber nicht per-sönlich an der Verkaufsstelle prä-sent ist und identifiziert werden kann.

Ist die Implementierung der er-forderlichen Standards nicht mit er-heblichem Aufwand für die Händ-ler verbunden? Nicht unbedingt. Wir bieten beispiels-weise die ConCardis PayEngine an.Diese E-Payment-Lösung erfüllt dieneuesten Anforderungen an bargeld-loses Bezahlen im Internet und er-möglicht Händlern einen einfachenEinstieg in das Online-Geschäft. Da-bei werden sichere Zahlungsabläu-fe ohne großen technischen Aufwandfür unsere Kunden und für die Kar-teninhaber umgesetzt.

Welche Bezahlangebote sollte einOnline-Shop anbieten?

Ohne Zweifel gehört das Bezahlen mitKreditkarte zu den gängigsten undbeliebtesten Zahlweisen im Internet.Weltweit ist die Kreditkarte sogardas Zahlungsmittel Nummer eins imE-Commerce.

Wo finden Händler weitere Infor-mationen und Tipps?Praxisnahe Informationen, zum Bei-spiel zur Auswahl von Shop-Syste-men und Besonderheiten der unter-schiedlichen Zahlungsverfahren, fin-den sich im E-Commerce-Leitfaden,in dem mehrere Lösungsanbieter ihrKnow-how zusammengeführt haben.Er kann auf www.concardis.com her-untergeladen werden.

Sicherheit „Unsere E-Payment-Lö-sung erfüllt höchste Sicherheits-ansprüche“, so Manfred Krüger.

Einfach zahlen – aber sicherOnline

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E-Business

30 Finanzmagazin.info 11/08

an Neugeschäften abschließen. Der GeneralManager bei EOS Payment Solutions, Mi-chael Hülsiggensen, fordert im Fall anony-mer Vertriebswege wie des Internets die „Bo-nität des Kunden in Echtzeit zu prüfen“.Eine Möglichkeit dazu bieten die Produktedes Unternehmens, das seit 1997 auf demMarkt tätig ist. Die Bandbreite reicht vomCard-Processing über das Risiko- und For-derungsmanagement bis zur Online-Über-weisung. Beispiel Click Safe: Das auf eineweltweite Adressdatenbank zurückgreifendeEOS-Tool überprüft die Bonität der Kundenund reduziert so das Risiko. Andere Produk-te garantieren die Abwicklung von Kredit-kartenzahlungen nach den neuesten Stan-dards und die komfortable Zahlung per On-line-Überweisung und giropay.

Als wichtigstes weltweites Zahlungsmit-tel sieht Manfred Krüger, Vorsitzender derGeschäftsführung der ConCardis GmbH, dieKreditkarte, die vor allem von 26-45-jähri-gen Männern genutzt wird: „Ohne Zweifelgehört das Bezahlen mit der Kreditkarte zuden gängigsten und beliebtesten Zahlweisenim Internet“. Das 1982 als Gesellschaft fürZahlungssysteme gegründete UnternehmenConCardis ist Allroundservice-Anbieter umden kartengestützten Zahlungsverkehr undbetreut rund 400.000 Handels- und Dienst-leistungsunternehmen, die den bargeldlosenVerkehr akzeptieren. Nicole Mantow, SeniorBusiness Managerin bei ConCardis, rät On-line-Shop-Anbietern, Bestellungen aufmerk-sam auf Auffälligkeiten zu prüfen und beiVerdachtsfällen der Händlerbank den Be-trugsverdacht mitzuteilen. „Um Händler bes-ser vor Betrügern zu schützen, wurden zu-dem von den Kreditkartenunternehmen mitder Kartenprüfnummer, dem Address Ve-rification Service und MasterCard SecureCode bzw. Verified by Visa zusätzliche Si-cherheitsmechanismen für den Online-Han-del entwickelt“, so Nicole Mantow. Unterneh-men, die diese Verfahren bisher noch nichteinsetzen, gibt Mantow den Rat, den „Pay-ment Service Provider“ oder „Acquirer „da-rauf anzusprechen. Mit PayEngine hat ConCardis eine Anwendung geschaffen, die sichleicht in bestehende Shopsysteme integrie-ren lässt und „einen einfachen und beque-men Einstieg ins Online-Geschäft“ ermög-licht. Der Karteninhaber legt seine Artikel inden Warenkorb und gibt abschließend seineDaten in ein virtuelles Terminalfenster ein.Die Anwendung entspricht den neuestenAnforderungen an bargeldloses Bezahlenund umfasst zahlreiche Funktionen von der

Reservierung, Zahlung und Nachbelastungüber das Reporting von Zahlungen sowieden automatischen und manuellen Tagesab-schluss bis hin zum IP-Adressencheck undprofilgesteuerten Ablehnungen.

Wer sich als Online-Shop-Betreiber wei-terhin auf Vorkasse konzentrieren will, soll-te seinen Kunden attraktive Optionen bieten.Dazu zählen beispielsweise Rabatte, wie dieStudie der E-Commerce-Spezialisten belegt.So liegt die Rate derjenigen, die sich beimehreren Zahlungsmodellen für die Vorkas-se entscheidet, bei nur einem Prozent. Beieinem Rabatt von drei Prozent steigt die Ra-te auf fast 20 Prozent an. Auch ein Gütesie-

gel für den Online-Shop-Betreiber erhöht dieChancen, dass sich der Endkunde für denZahlungsmodus Vorkasse entscheidet. Hier-von profitieren Produkte mit einem niedri-geren Preis allerdings stärker als höherpreis-liche Produkte: So stieg die Kaufabbrecher-quote bei einem Shop mit Gütesiegel, derZahlung per Vorkasse, Nachnahme oder E-Payment anbietet, von 16 Prozent bei ei-nem Warenwert von 20 Euro auf 26 Prozentbei einem Warenwert von 100 Euro und 31Prozent bei einem Warenwert von 500 Euro.Die Abbrecherquote lag bei einem Shop oh-ne Gütesiegel mit 35 Prozent nur unwesent-lich höher. Dr. Ralf Magagnoli

Initiierung einer Zahlung

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2008

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Anbieter desE-Payment-Verfahrens

Bank desKunden

Bank desHändlers

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Kreditkarte,Lastschrift, ...

Rückmeldung und Zurück-leitung in den Web-Shop

Umleitung zuE-Payment-Anbieter

Bestätigung der

Zahlung

Präsentation einer

Bezahlseite

Rückmeldung

und Zurückleitung

in den Web-Shop

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Vernetzung Darstellung des Ablaufs von Zahlungen im E-Business. Im Hintergrund kümmert sichder Anbieter des E-Payment-Verfahrens um den ordnungsgemäßen Zahlungsausgleich.

Das Online-Geschäft boomt.In 2007 kauften deutsche Ver-braucher für 17,2 Milliarden Eu-ro Waren und Dienstleistungenüber das Internet. Laut einer Stu-die der GfK sind das zwölf Pro-zent mehr als im Vorjahr. Grundgenug für Händler, sich nachganzheitlichen Lösungen für denelektronischen Zahlungsverkehrumzusehen.

Die richtige Zahlart spielt fürVerbraucher und Händler einewichtige Rolle. Michael Hülsig-gensen, General Manager beiEOS Payment Solutions, weiß:„Sie beeinflusst, ob der Kundeden Kauf tätigt.“ Der Händler ver-sucht seinerseits, die Zahlungs-ausfälle zu minimieren. Denn:Bei jedem zehnten Online-Shopwerden Rechnungen in Höhe vonmindestens drei Prozent des Um-satzes nicht bezahlt. Um den Ver-lust zu kompensieren, muss derUnternehmer bei einer Marge vonfünf Prozent das Zwanzigfache

der ausgefallenen Forderungenan Neugeschäften abschließen.Hülsiggensen folgert: „Bei ano-nymen Vertriebswegen wie Call-center oder Internethandel mussder Anbieter die Bonität der Kun-den in Echtzeit prüfen.“

EOS Payment Solutions bie-tet mit der ClickPay-Systemlö-sung verschiedene Produkte, dieden Händlern die Sorgen abneh-men. Der Payment Providerstellt Schnittstellen zu Kreditkar-ten-Acquirern sowie Banken zur

Verfügung und verarbeitet na-tionale sowie internationale Zahl-arten. Das Know-how im Be-reich der automatisierten Zah-lungslösungen verbindet dasUnternehmen mit den Kompe-tenzen der EOS Gruppe in denBereichen Informations-, Debi-toren- und Forderungsmanage-ment. Die Kunden zahlen einfachund sicher – und die Händlerwissen, dass auf den getätig-ten Kauf der Geldeingang folgt.www.eos-payment.com

Abgesichert Mit einer Full-Service-Lösung kann jedemKäufer die geeignete Zahlungsvariante angeboten werden.

Debitoren-management

Forderungs-management

Realisierung

Payment-processing

Risk-Management

EOSFull

Service

EmpfehlungZahlungsarten

Zahlungsausfälle

Sicherheit beim Online-Handel

Quelle: EOS Payment Solutions

EOS Full Service: Ein Partner – die Lösung

So funktioniert E-Payment

Weitere Informationen unter:

@+ www.bvdw.org+ www.ecommerce-leitfaden.de+ www.ibi.de

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VISAVIS ECONOMY als Beilage in der FINANCIAL TIMES DeutschlandRedaktionsschluss: 21.11.2008

• Life Science

• Business Education

• Franchising

• Storage

• Corporate Social Responsibility

Der Blick auf dasJahr 2009VISAVIS ECONOMY präsentiert in der nächsten

Ausgabe Trends aus den Bereichen Technologie,

mobiler Gesellschaft, beruflicher Weiterbildung

sowie Corporate Social Responsibility. Gerade

technische und soziale Kompetenz sind gleicher-

maßen für den Unternehmenserfolg verantwortlich.

Informationsmaterial und Themenpläne erhalten

Sie telefonisch unter 0228/30794-0 oder im

Internet: www.visavis.de

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