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Versicherungskonzern Pax lanciert einenPreis für digitale Kunstvon Christian Mensch — Schweiz am Wochenende • 6.1.2018 um 18:00 Uhr
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Medienkunst der Mediengruppe Bitnik in der Ausstellung Future Lovedes HEK.
© zvg
Während der nächsten Kunstmesse Art Basel, im Juni, vergibt derBasler Lebens- und Vorsorgeversicherer Pax erstmals einen Preis fürdigitale Kunst. Der Wettbewerb erfolgt auf Einladung, wobeiEingaben von sechs bis acht Künstlern erbeten werden, die in derSchweiz im Bereich der elektronischen Künste arbeiten. Von einerJury prämiert und vom Unternehmen aufgekauft werden zweiArbeiten mit einer Preissumme von jeweils 15'000 Franken.
Der Pax-Kunstpreis wird von einer neu gegründeten ArtFoundation Pax getragen, die vom Unternehmen mit einemKapital von 1,3 Millionen Franken ausgestattet wurde. Damit soll derPreis für die ersten zehn Jahre gesichert sein. Der Stiftungsrat wirdpräsidiert vom Pax-Marketingleiter Nicolas Bopp. DieStiftungskonstruktion habe man gewählt, um die Preisvergabelängerfristig und ungebunden von einzelnen Personen sichern zukönnen. Nicht zufällig im Stiftungsrat ist auch Sabine Himmelsbach,die Leiterin des Hauses für elektronische Künste (HEK), demsachkundigen Kooperationspartner für den neuen Preis.
Von Baloise bis Ricola
Die Schaffung eines Kulturpreises ist für einVersicherungsunternehmen nicht sonderlich originell. Seit 1999vergibt die Baloise in Zusammenarbeit mit der Art Basel einenKunstpreis für junge Künstler. Eine Jury prämiert jährlich zweiPreisträger mit jeweils 30'000 Franken. Die Berner Mobiliar lobt sichselbst, den ältesten Förderpreis für junge Kunst einer Versicherungbegründet zu haben; sie ehrt seit 1996 jährlich einen jungen Künstlermit einem Preisgeld von 15'000 Franken. Der National-Kunstpreis derBasler Unternehmer- und Kunstsammlerfamilie Theler wurde 2004aus der Taufe gehoben. Seit der Übernahme des Basler Versicherersheisst er nach dem St. Galler Au#äufer «Helvetia Kunstpreis». Errichtet sich an Abgänger von Kunsthochschulen im Bereich BildendeKunst und Medienkunst. Dem Sieger winken ein Preisgeld von 15'000Franken sowie eine Ausstellung an der Liste, der Art-Parallelmessefür junge Kunst.
Den wohl ältesten Kunstpreis einer Schweizer Firma vergibt Manor.Der 1982 von Philippe Nordmann begründete Preis bietet ebenfallsjungen Kunstschaffenden eine Plattform. Die jährlich sechsPreisvergaben mit einer inszenierten Übergabe eines Checks in Höhevon 15 000 Franken finden alternierend in zwölf Schweizer Städtenstatt. Verhältnismässig neu ist der bisher zweimal vergebene Preisder Sammlung Ricola. Die Laufener Unternehmerfamilie Richterichehrt damit alle zwei Jahre einen Künstler mit einem Preisgeld von 20000 Franken.
In einer Nische
Den genannten Unternehmen gemeinsam ist, dass sie selbst übergrosse Kunstsammlungen verfügen. Damit kann die Pax, die einekleinere Sammlung von regionalen Künstlern besitzt, nicht mithalten.Die Versicherung sucht deshalb ihr Alleinstellungsmerkmal mit einemFokus auf digitale Kunst. Sie besetzt damit eine Nische, in der nochmit verhältnismässig wenig Mitteln Aufmerksamkeit erzielt werdenkann. Marketingchef Bopp sieht mit dem Kulturpreis auch eineMöglichkeit, den eingeschlagenen Imagewandel der Firma zu einem«jüngeren Unternehmen» voranzutreiben.
Eine Wette auf die Zukunft
Pax startet allerdings nicht als erste Firma, um sich mit einemMedienkunstpreis zu profilieren. Um die Jahrtausendwende suchteder Werbevermarkter Publigroupe die Nähe zur Art Basel und vergabden Namics-Kunstpreis für Neue Medien. Mit dem Niedergang derFirma verschwand jedoch der Preis. Die wichtigste Adelung digitalerKunst ist derzeit wohl mit dem Prix Ars Electronica verbunden, derin Österreich in Koproduktion mit dem ORF vergeben wird.
Aber auch im Kleinen lauert Konkurrenz. So vergibt ausgerechnet dasHEK, der Partner der Pax, in Zusammenarbeit mit dem Magazin«Kunstbulletin» seit 2016 bereits den mit 10'000 Franken dotierten«net bases award», eine Auszeichnung für «netzbasierte Kunst».Angst, in der Kulturpreisflut unterzugehen, hat Bopp nicht. Er sagt:«Vielleicht werden wir in den ersten Jahren belächelt.» Doch der Pax-Kulturpreis ist auch eine Wette auf die Zukunft, dass dieelektronische Kunst in den kommenden Jahren an Bedeutunggewinnen wird.
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Der Basler Versicherungskonzern sucht eine Nische in derPhalanx der kunstfördernden Unternehmen. Der Pax-Kunstpreis wird von einer neu gegründeten Art FoundationPax getragen, die mit einem Kapital von 1,3 MillionenFranken ausgestattet wurde.
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