verlagsprospekt 2012

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2012 Wendland · Eichsfeld · Rügen · Gerauer Land · Kyffhäuser · Kraichgau-Stromberg · Südschwarzwald · Fehmarn · Fläming · Hildesheim Elbmarschen · Vestischer Kreis · Niederer Fläming · Elbe-Elster · Neuwied · Holsteinische Schweiz · Naheland · Hochschwarzwald Südniedersachsen · Anhalt · Oder-Spree · Spreewald · Limburg · Küstenwache · Odenwald · Kassel · Rheinhessen · Aar-Dill St. Wendeler Land · Vogelsberg · Mittleres Neckartal · Oderbruch · Oberes Vogtland · Maifeld · Ennepe-Ruhr-Kreis · Fuldaer Land Mittelmosel · Neuburg-Schrobenhausen · Oberallgäu · Griese Gegend · Ronneburger Hügelland · Trierer Land Rostock · Westerwald · Lennetal · Nordfriesische Inseln · Müggelspree-Köpenick · Waldecker Land · Vordertaunus Die schönsten Seiten Deutschlands

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Die schönsten Seiten Deutschlands in der Übersicht 2012

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Page 1: Verlagsprospekt 2012

2012

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Die schönsten Seiten Deutschlands

Page 2: Verlagsprospekt 2012

InhaltSchleswig-Holstein ............................................................. 4 Niedersachsen ................................................................... 6Nordrhein-Westfalen ........................................................... 8Mecklenburg-Vorpommern ................................................... 11Brandenburg ..................................................................... 12

S. 4-5

Hessen ............................................................................. 14Thüringen ......................................................................... 17Rheinland-Pfalz ................................................................. 18Baden-Württemberg ........................................................... 20Bayern ............................................................................. 22Saarland / Sachsen ............................................................. 23Neuerscheinungen 2012 (geplant) ........................................ 24

S. 11

S. 6-7S. 12-13

S. 23S. 17

S. 20-21

S. 22

S. 18-19

S. 23

S. 14-16

S. 8-10

im Prospekt vorgestellt

Neuerscheinungen 2012 (geplant)

Page 3: Verlagsprospekt 2012

EditorialMit der Heimat ist das so eine Sache. Sie bleibt für uns meist unbemerkt und ist selbstverständlich. Mit zunehmendem Abstand jedoch erkennt man ihren Wert. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn: Erst dann ist man in der Lage, ihre schönsten Seiten für sich neu zu entdecken. Dabei wollen wir mit unseren Büchern helfen, auch ohne dass Sie verreisen: Unsere Bücher setzen die Besonderheiten und auch die Selbstverständlichkeiten deutscher Regionen in Szene.

Große Themenvielfalt – unsere GroßformateEs ist nicht nur die reine Buchqualität, die unsere Heimatbuch-Reihe so besonders macht. Es sind auch die Innenansichten, die unsere Autoren für ihre jeweilige Region bereithalten. Ob Ge-schichte oder Kultur, Vereinsleben oder Infrastruktur – die Autoren breiten mit den Bildbänden der Edition Limosa die Vielfalt ihrer Heimatregion vor dem Leser aus. Selbst Alteingesessene entdecken in der Palette der Themen noch neue, bislang unbekannte Seiten ihrer eigenen Heimat. Für den Inhalt stehen Texte, die mit Liebe zur Heimat recherchiert und mit Verstand geschrieben wurden sowie großzügige Fotostrecken. Gliederung und Layout sind beste handwerkliche Kompetenz des Verlages. Dank geschickter Präsenta-tion des Inhalts ist das »Lesen am Stück« wie auch das »Blättern« im Buch möglich – je nach Geschmack und Leserlaune.

Es ist dieser besondere Geschmack – unsere HeimatkochbücherWer das Wort Heimat im Munde führt, spürt dabei auch einem besonderen Geschmack nach. Nicht ohne Grund! Der Geschmack von Heimat ist nachweisbar: Er gehört zu den Spezialitäten, die es nur zu Hause gibt, zu den Rezepten, die es so nur hier gibt, und zu den Leckereien, die die Natur gerade hier hervorbringt. Er ist unverwechselbar und gewinnt im Laufe der Jahre an Intensität.

Aber egal ob traditionell oder modern, bescheiden oder üppig: Esskultur ist etwas sehr Lebendiges. Eine gesunde Küche setzt mit Vorliebe auf regionale Produkte – was läge da näher, als die Region und ihre Rezepte zu einem Heimatkochbuch zu verbinden? Der we-sentliche Unterschied zu anderen regionalen Kochbüchern ist die konsequente Betonung des Heimatbuchcharakters. Geschichten aus der Region sowie Fotos von Land und Leuten unterstreichen die Verbundenheit der Rezepte mit der Region, aus der sie stammen. Schicke, aber austauschbare sogenannte »Food-Fotografi e« sucht man in diesen Kochbüchern daher zu Recht vergeblich.

Als die Uhr noch anders tickte – unsere »Damals« – ReiheDie Nachrichten von gestern sind die Geschichten von heute. In unserer Damals-Reihe wird aus ihnen eine Lesereise in die Ver-gangenheit – unterhaltsam, nachdenklich und staunenswert. Eine Reise durch die Region wie sie früher war, mit ihren Menschen, ihren Besonderheiten, Stärken und Schwächen. Jung und Alt ist eingeladen zum Stöbern und Entdecken, zum Erinnern, Schmunzeln und Wundern.

Es ist ...... immer wieder spannend, was sich zwischen zwei Buchdeckeln

entdecken lässt.... der Verdienst von zahlreichen Unterstützern und Helfern, dass

diese Bücher entstehen können.... der Anspruch der Edition Limosa, Bücher von höchster Qualität

zu einem höchst attraktiven Preis zu machen.

Das Team der Edition Limosa GmbH wünscht Ihnen viel Spaß bei der Erkundung der schönsten Seiten Deutschlands.

Doreen Rinke Lektorat

Uwe Hils Geschäftsführung

Olaf Schöllhorn Marketing

Axel Wittmer-Eigenbrodt · Vertrieb

Britta Arndt Regionalmanagement

Martina BergmannRegionalmanagementBüro Brandenburg

Lena Hermann Satz & Layout

Zdenko Baticeli Satz & Layout

Christin Stade Satz & Layout

Christel Bremer Buchhaltung

Karin Monneweg Produktionsmanagement

Ulrike Kauber Lektorat

Manuela v. Hörsten Bestellannahme

Page 4: Verlagsprospekt 2012

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Die Hafeneinfahrt des Neustädter Hafens – links ist der Rundhafen des Neustädter Segler-Vereins zu sehen.

GEFÜLLTE BLÄTTERTEIGRÖLLCHENKarin Meyer-Kirstein

4 Blätterteigscheiben (TK) Je 2 Platten aufeinander legen und auf 20 x 30 cm ausrollen.200 g Thüringer Mett mit40 g Frühlingszwiebeln

(fein geschnitten) sowie30 g Parmesan

(frisch gerieben)50 g Crème fraîche

1 Ei undSalz, Pfeffer mischen und auf dem Teig verteilen. Dabei 2 cm Rand an allen Seiten frei lassen, aufrollen, auf ein Blech legen.1 Eigelb mit1 EL Milch verquirlen, die Teigrollen damit bestreichen und 20 Minuten bei 220 °C goldgelb backen. Die Rollen nach dem Backen leicht abgekühlt in jeweils 6 Scheiben schneiden.

CARPACCIO VON KOHLRABIKarin Meyer-Kirstein

1 Kohlrabi hauchdünn in Scheiben schneiden und mitSalz, Pfeffer würzen. Auf einem großen, flachen Teller fächerartig anrichten.2 – 3 EL Olivenöl mit2 – 3 EL Balsamico bianco

1 TL SahnemeerrettichPfeffer, Salz, Zucker sowiePetersilie (gehackt) zu einer Soße verrühren und gleichmäßig über die Scheiben verteilen.

Kapitän Holger Ehlers (Rüdiger Joswig, r.) kann jederzeit mit dem vollen Einsatz seiner Crew rechnen. In Teamarbeit mit Maschinist Wolfgang Unterbaur (Elmar Gehlen, l.) und Sanitäter Kai Norge (Andreas Arnstedt, M.) bleibt kein Fall ungelöst.

Die Mannschaft der Küstenwache: v.l.n.r. Kommunikationstechniker Ben Asmus (Max Florian Hoppe), die Wachhabende der »Albatros II« Saskia Berg (Sabine Petzl), Kapitän Holger Ehlers (Rüdiger Joswig), Leiter der Einsatzzentrale Polizeirat Hermann Gruber (Michael Kind), Bootsfrau Leonie Stern (Annekathrin Bach), Sanitäter und Smutje Kai Norge (Andreas Arnstedt) und Maschinist Wolfgang Unterbaur (Elmar Gehlen)

8

Vorspeisen

9

Vorspeisen

9

Zwischen Raps und Rinderbraten

DAS Holsteinische Schweiz

KOCHBUCHJutta Neuber

Jutta Neuber224 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-342-2Preis 19,90 €

97

83

86

03

73

42

2

176 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-444-3Preis 19,90 €

Rapsfelder an der Landstraße in Seestermühe

Schafe am Deich in Seestermühe

Kartoffel-Knoblauch-Püree

mit glasierten Möhren

Von Susanne Bohn, Landfrau aus Seestermühe

1 kg Kartoffeln

(mehlig kochend) schälen und in Stücke schneiden.

10 Knoblauchzehen häuten und teilen. Alles zusammen etwa 20 Minuten in

Salzwasser garen, dann aus dem Kochwasser nehmen

und ausdämpfen lassen.

200 ml Milch mit

200 ml Sahne sowie

3 EL Olivenöl unter die Kartoffelmasse rühren, bis ein cremiges,

geschmeidiges Püree entsteht. Mit

Salz, Pfeffer, Muskat abschmecken. Für die glasierten Möhren

1 Bund Möhren (etwa 500 g) schälen, in schräge Scheiben schneiden und in

Salzwasser 4 bis 5 Minuten bissfest garen.

1 EL Butter in der Pfanne erhitzen und die abgetropften Möhren mit

1 EL Zucker in die Pfanne geben. Das Gemüse darin kurz anbraten

und leicht karamellisieren.

Alles zusammen auf einem Teller anrichten.

Safran-Risotto

1 Zwiebel pellen, würfeln und in

2 EL Butter langsam anschwitzen. Dann

400 g Risottoreis

(italienischer Reis) dazugeben und ebenfalls glasig schwitzen. Mit

250 ml Weißwein ablöschen und etwas

Safran dazugeben, verrühren. So lange köcheln lassen, bis der

Wein verdampft ist.

1 l Gemüsebrühe erhitzen, nach und nach unter ständigen Rühren

hinzufügen. Das Ganze etwa 15 bis 20 Minuten bissfest

garen. Mit

Safran, Salz, Pfeffer abschmecken, nochmals

2 EL Butter einrühren und 1 Minute zugedeckt erhitzen. Auf Teller

verteilen und mit

100 g Parmesan (gerieben) bestreut servieren.

Das Armenhaus vom Gut Seestermühe (erbaut 1835) –

es dient heute als Bürgerhaus und Kindergarten.

Storchenankunft vom 2. Mai 2010

in Seestermühe

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Reis – Kartoffeln – Nudeln

Reis – Kartoffeln – Nudeln

Regine Albrecht192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-464-1Preis 19,90 €

Heimat genießen – zwischen Wedel, Holm und Seestermühe

KOCHBUCHELBMARSCHENDAS

Regine Albrecht

Fehmarn

Elbmarschen

HolsteinischeSchweiz

Küstenwache

Nordfriesische Inseln

Dieses Rezept ging schon durch viele Hände,

zufriedene Esser sprechen Bände,

wo immer der Salat wurde aufgetischt,

war er als Erster vom Tisch entwischt!

Warmer Kartoffel-Salat

1 kg Kartoffeln kochen, pellen, in Scheiben schneiden.

40 g Fett in einen Topf geben und erhitzen.

1 Zwiebel würfeln, zufügen.

50 g durchwachsenen Speck dazugeben, leicht ausbraten, mit

30 g Mehl leicht anbräunen, mit

250 ml Brühe

250 ml Milch ablöschen und verrühren. Mit

2 TL Salz, ½ TL Pfeffer

1 Prise Zucker, 2 EL Essig abschmecken, die Kartoffelscheiben dazugeben und

ca. 30 Minuten ziehen lassen.

Kartoffel-Salat nach Oma Frida

2½ kg Kartoffeln in

Wasser garen, pellen und kalt stellen.

250 ml Kräuteressig mit

250 ml Wasser

3 TL Salz,1 Prise Pfeffer in einem Topf zum Kochen bringen.

4 Zwiebeln schälen, hacken, hinzugeben und 20 Minuten kochen

lassen. Dann durch ein Sieb geben.

125 g Butter in einem Topf schmelzen und

100 g Mehl hinzugeben, mit dem Kräutersud auffüllen, mit

200 ml Sahne und

3 TL Zucker einmal aufkochen lassen.

2 Eigelb in einer großen Schüssel verrühren, die Mehlschwitze

langsam einrühren und die Kartoffeln hineinschneiden.

4 Eier hart kochen, hacken,

6 Gewürzgurken würfeln, mit den Eiern unterheben. Mit

Salz, Zucker abschmecken und eventuell etwas

Gurkenwasser hinzugeben.

Von Erika Brosch

Rinderweide bei Hornsdorf

Vom Kummer der Holsteiner Bauern

Zum Kummer vieler Holsteiner Bauern, wissen die Städter oft nur sehr wenig

über die Arbeit und Produkte vom Lande Bescheid. Die Milch kommt aus der

Tüte, die Kartoff eln aus dem Supermarkt und das Fleisch vom Schlachter.

Eines Tages kam eine Urlauberin mit ihrer achtjährigen Tochter an einem blühen-

dem Kartoff elfeld vorbei. Das Mädchen fragt den Bauern, was das für Pfl anzen

seien. Der Bauer erklärt dem Kind, das es Kartoff eln wären. Das Mädchen ist

äußerst wissbegierig und hinterfragt, was es denn für Kartoff eln wären. Da blitzte

der Schalk in den Augen des Bauern und er sagte: »Die Kartoff eln mit den weißen

Blüten wären die Pellkartoff eln und die mit den rosa Blüten wären die Salzkartof-

feln!«Als Mutter und Kind weitergingen, glaubt die Mutter ihre Tochter tadeln zu müs-

sen: »Wie konntest du nur so dumm fragen, wusstest du das etwa nicht?!«

Rund 200 Seen prägen

das Landschaftsbild der Holsteinischen Schweiz.

183

Rund um die Kartoffel

Für Zwischendurch

182

Zwischen Kamera und Küche

KÜSTENWACHED A S K O C H B U C H

Schleswig-Holstein

Meer, Küste, Land!

Page 5: Verlagsprospekt 2012

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Sylt, Amrum, Föhr und Rømø

Trauminseln im NordenJÜRGEN RUST

FehmarnClaudia Czellnik

Die Sonneninsel in der Ostsee

Das große Buch über

Claudia Czellnik280 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-379-8Preis 19,90 €

Jürgen Rust240 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-455-9Preis 19,90 €

Amrum ist mit rund 20 Quadratkilometern die zehntgrößte Insel Deutschlands. Sie besitzt eben-so wie Föhr, Sylt und Rømø einen Geestkern, an den sich Marschgebiete anschließen, die den Übergang zu ausgedehnten Wattfl ächen bilden. Heute sind Marsch und Watt, nach langem Kampf zwischen Mensch und Meer, durch hohe Seedei-che voneinander getrennt und es entstanden die Inselküsten, wie wir sie kennen.

Auf Sand gebaute Häuser

Doch noch bis in die Neuzeit hinein waren weite Teile der heutigen Inseln dem Zugriff der Gezei-ten und Sturmfl uten offen ausgesetzt. Deshalb lie-gen alle Siedlungsplätze auf den genannten Inseln auf sicheren Geestplätzen, deren Höhe über Nor-malnull zwar nicht bedeutend, aber ausreichend ist, um auch bei einer Orkanfl ut nicht überspült zu werden.

Dies war natürlich auch den ersten Siedlern be-wusst, die sich vermutlich in der Jungsteinzeit hier niederließen. Ihre Spuren und die ihrer bronze- und eisenzeitlichen Nachfolger kann man, zum Beispiel als Großsteingräber über die ganze Insel verteilt besichtigen.

Auf dem Geestkern, der sich wie ein Rückgrat aus Sand und Steinen von Nord nach Süd zieht, lie-gen auch alle heutigen Orte der Insel: Norddorf, Nebel, Süddorf, Steenodde und Wittdün. Wald- und Heidegebiete, beides siedlungswichtig, be-fi nden sich auch auf diesem Streifen, während die

Dünen und Sände sich westwärts zum Meer hin erstrecken und über Jahrhunderte von den Men-schen eigentlich gar nicht genutzt werden konn-ten. Erst der aufkommende Tourismus und später der Naturschutz haben die Schönheit und öko-logische Bedeutung dieser Gebiete erkannt und entsprechend behandelt.

Kleine Bernsteinfeuer

Der Kniepsand, der bis vor vier Jahrzehnten noch durch einen breiten Priel von der Dünenkette ge-trennt war, schien bis ins 19. Jahrhundert hinein uninteressant. Hin und wieder, nach heftigen Stürmen, wanderten die Leute bei Ebbe hinaus und sammelten Wrackholz oder plünderten die gestrandeten Segler. Einige jagten Bernstein, der

entweder zu Schmuck verarbeitet wurde oder als Lichtquelle diente. Bernstein hieß bei unseren Vorfahren auch Brennstein und ist vom Wort-stamm her verwandt mit dem angelsächsischen burn, was ja brennen heißt. Die anderweitig unbrauchbaren Stücke des Nordseegoldes, der Überrest des vorzeitlichen Baumharzes, wurden also in den Lampen verfeuert. Wer das nicht glaubt, opfere ruhig einmal einen seiner auf Amrum gefundenen Bernsteine und fackele ihn in einer Schale ab. Nur ein seltsamer Duft, der Jahrmillionen verkapselt war, Ruß und ein wenig Asche bleiben übrig.

Ein lebendiges Dünenmuseum

Das Dünengebiet westlich der Geest ist etwa ei-nen Kilometer breit und zwölf Kilometer lang.Dort kann man die Entstehungsgeschichte der Verdünung studieren: Primär-, Weiß- und Grau-dünen. Frühere Wanderdünen hat man durch Bestückung mit Strandhafer oder anderweitiger Bepfl anzung befestigt. Natürlich darf man nicht einfach frei durch die Dünen wandern. Das ist lange vorbei und gut so. Denn die großfl ächigen Schutzgebiete umfassen auch die Dünen, de-nen man sich jetzt nur noch auf den bezeichne-ten Wegen und Holzstegen nähern kann. Doch es gibt Aussichtspunkte genug, zumeist an den Strandübergängen. Die höchste Düne Amrums ist übrigens die Siatler-Düne bei Norddorf mit 32 Metern.

Warum die Dünen soviel Leben besitzen, zeigt sich nicht nur am ständigen Sandgeriesel, son-

dern vor allem an den Möwen, die hier in zahl-reichen Kolonien brüten und ihren Nachwuchs aufziehen. Dies ist, zumindest was den Dünen-standort betrifft, einmalig an der Westküste. Woanders hat der Touristenstrom die Möwen in ruhigere Gefi lde vertrieben. Der Dünengür-tel wird nach Norden hin immer schmaler und verläuft sich auf dem nördlichen Landhaken, der Amrumer Odde. Von dort hat man einen herr-lichen Blick hinüber zu den nächsten Dünen in Hörnum auf der Nachbarinsel Sylt. Eine ebenso bequeme wie eindrucksvolle Besichtigung der Amrumer Dünenkette kann man von See her unternehmen, wenn man etwa eine Stunde mit dem Ausfl ugsschiff auf der Route Wittdün-Hör-num an ihr entlangfährt.

Während dieser Passage sieht man die ganze Zeit das Wahrzeichen der Insel, den Amrumer Leucht-turm, der hoch auf einer Düne nördlich von Witt-dün thront. Er wurde 1873 bis 1875 erbaut und ist mit seinen 41,8 Metern der höchste Leuchtturm an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Er ist beliebtestes Fotomotiv Amrums und steht sei-nen Kollegen in Hörnum, Kampen und auf dem Lister Ellenbogen in nichts nach.

In Amerika leben mehr Amrumstämmige als Amrumer hierAmrum hat etwa 2300 Einwohner in fünf Dörfern und den drei Gemeinden Norddorf, Nebel und

Wittdün mit weit über einer Million Gästeüber-nachtungen pro Jahr. Unter diesen, von auswärts anreisenden, Freunden der Insel sind immer auch ganz besonders willkommene Menschen, nämlich die fast sprichwörtlichen Verwandten aus Amerika.

Vor allem in 19. Jahrhundert wanderten Hunder-te von Amrumern in die Neue Welt aus, um ihr Glück zu suchen. Die Gründe für diesen Exodus waren entweder die wirtschaftlichen oder die

politischen Verhältnisse auf der Insel, also Armut und eine gewisse Hoffnungslosigkeit der Jugend sowie die preußischen Zwangsmaßnahmen nach dem Krieg gegen Dänemark 1864. Viele Amru-mer wollten partout keinen Waffendienst für das verhasste Preußen leisten und fl üchteten lieber von ihrer Heimatinsel. Einige gingen nach Dä-nemark, die meisten aber setzten auf die große Chance in Amerika. Insulaner von Sylt und vor allem von Föhr haben aus ähnlichen Gründen

Warum so viele an dieser Insel nicht vorbeikommen

Auf der Schnellfähre nach AmrumAm Kniepsand in Wittdün

Reetdachhaus in NebelDie Nebeler Kirche

Straßencafé in Norddorf

Das Radwegenetz ist perfekt.

Dünen an der Norddorf Wattseite

Amrum ist auch eine Pferdeinsel.

110

111

Amrum – Insel unter dem Wind

Amrum – Insel unter dem Wind

Es ist leicht zu behaupten, dieser oder jener

Mensch wäre ein typischer Inselmensch, jemand,

der die Abgelegenheit schätzt, der die Einsamkeit

sucht, der am liebsten ganz für sich ist. Doch so

sind die Inseln ja eigentlich gar nicht – fern der

Zivilisation, verlassen und eigenbrötlerisch – und

so waren sie auch nie. Man könnte mit einigem

Recht sogar sagen: ganz im Gegenteil.

Dadurch, dass man die Inseln nur mit dem Boot

oder Schiff erreichen konnte, waren sie selbst

auch überraschend gut mit der Welt verbunden,

auf jeden Fall viel besser als die abgeschiedenen

und weltfernen Bauerndörfer der Geest, die oft-

mals kaum einen befahrbaren Weg in die nächste

Stadt kannten. Da konnte auch der Ochsenweg,

der das Land durchzog, wenig helfen. Sein Zu-

stand war allzu oft erbärmlich, zertrampelt und

zerfahren und in Regenzeiten schlichtweg ein

wahres Wagengrab. Da half dann nur der Quer-

feldeinritt, der allerdings immer nur die eine Per-

son und eventuell kleine Lasten oder irgendwel-

che Nachrichten transportieren konnte.

Ganz anders die Insulaner mit ihren Schiffsverbin-

dungen. Sie ähnelten eher den Menschen in den

gut erreichbaren Hafenstädten, konnten überall-

hin Handel führen, wurden von überallher ange-

segelt und waren stets auf dem neuesten Stand

der Dinge. So wundert es auch überhaupt nicht,

dass weit gereiste, weltkundige und gebildete

Leute sehr häufi g ihre Heimat auf einer der in die-

sem Buch geschilderten Inseln hatten. Sie brach-

ten zudem ihr Wissen über die Fremde wieder mit

nach Hause oder schufen für die Inselbevölkerung

wichtige auswärtige Stützpunkte. Später, in den

Phasen der Auswanderung, wird diese Tatsache

vor allem für die Föhrer und Amrumer eine tragi-

sche Bedeutung gewinnen.

Alles stand und fi el natürlich mit der Qualität der

Transportmittel, eben der großen Segler, und dem

Können der Offi ziere und Mannschaften. Und hier

hatten die Menschen von Sylt, Amrum, Föhr und

Rømø nachweislich ganz erheblich bessere Be-

dingungen als die Leute vom Binnenland. Dies lag

auch an ihrer hohen Leistungsbereitschaft gegen-

über konkurrierenden Hafenorten und Inseln der

Nordsee und später auch der Ostsee und anderer

Kontinente. Mit anderen Worten: Die Weltsicht

der Insulaner war seit etwa der Wende zum 18.

Jahrhundert durch Handel, Wandel und Walfang

so weit entwickelt und geöffnet, dass man alle

auswärtigen Kontakte bestens zu nutzen wusste.

Der Wohlstand der Inseln, der weit vor der Ära des

Tourismus anfi ng, gründete sich auf ganz gesunde

und realistische Verhältnisse. Diese werden sicht-

bar und messbar zum Beispiel am teilweise hohen

Steueraufkommen einiger Inselteile. So lag die

Steuerlast 1662 für Westerlandföhr und Amrum mit

1700 Reichstalern ganz erheblich über dem Auf-

kommen der Festlandsharden. Man verdiente gut

am Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, an

der Austernfi scherei, vor allem aber an den Dienst-

leistungen, die man auf dänischen, hamburgischen

und holländischen Seglern erbrachte. Dies führ-

te noch im gesamten 18. Jahrhundert dazu, dass

eben diese Gebiete sich bezüglich der dänischen

Aushebung widersetzten. Man war schlichtweg

der Meinung, mit der hohen Steuerzahlung bereits

allem Genüge getan zu haben. Die Handelsfahrt

gewann ab 1800 an wirtschaftlicher Bedeutung.

Sie führte Insulaner in alle Erdteile und brachte oft-

mals reichen Ertrag auf die Inseln zurück.

Eine wichtige Episode muss hier kurz beleuchtet

werden. Als die Kämpfe nach dem deutsch-dä-

nischen Krieg am 30. Oktober 1864 durch den

Friedensvertrag von Wien beendet waren, kamen

die königlich-dänischen Anteile des Herzogtums

Schleswig an der Nordseeküste, also Westerland-

föhr, Amrum, List auf Sylt und Süd-Rømø, mithin

Teile aller uns interessierenden Inseln, zunächst

unter gemeinschaftlich österreichisch-preußi-

sche, schließlich ab dem 23. August 1866, dem

Friedensschluss von Prag, unter rein preußische

Verwaltung. Damit endete für Westerlandföhr

und Amrum eine fast 500-jährige unmittelbare

Zugehörigkeit zur dänischen Krone, was einen

sehr tiefen politischen und kulturellen Einschnitt

auf beiden Inseln darstellte. Kaum jemandem ist

bekannt, dass in Artikel fünf jenes Prager Ver-

trages festgelegt war, dass die Menschen unter

anderem in Westerlandföhr und auf Amrum die

freie Wahl haben sollten, ob sie zu Dänemark

oder Preußen gehören wollten. Diese Vereinba-

rung wurde erst am 13. April 1878 von Preußen

und Österreich wieder aufgehoben. Zum Zeit-

punkt ihres Abschlusses jedoch, auch bereits

beim Wiener Friedensvertrag von 1864, war der

Unmut und Widerstandsgeist ganz erheblich, vor

allem, als sich Preußen daran machte, auf Föhr

und Amrum junge Leute zum Waffendienst in der

verhassten Feindesarmee zu ziehen. Viele fl ohen

zunächst in die ehemalig dänischen Inselgebiete

Nordfrieslands, um bald endgültig Abschied von

Erstaunliche Charaktere

der Heimat zu nehmen. Etwa 500 ihrer 5000

Einwohner verlor allein die Insel Föhr durch die

Flucht von Wehrpfl ichtigen nach Amerika, ein

Pendler und Tagesgäste strömen auf die Insel Sylt.

Der Keitumer Wattenblick

Kurkonzert auf der Westerländer Promenade

Bootsreparatur im Hafen von Havneby

Ankunft in Nebel

Bei Kampen unterwegs

Ankunft der Rømø-Fähre im Lister Hafen

Tagesschlaf nach langer Strandnacht

An der Sansibar

Kunstbetrachtung

Dünenpanorama mit Amrumer Leuchtturm

19

Inselmenschen

Inselmenschen

Eeten und Drinken holt Liev und Seel tosam

Claudia Czellnik

KOCHBUCHFEHMARNDAS

Claudia Czellnik208 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-469-6Preis 19,90 €

Feundliche Kameraden grüßen

Die Flüssigkeitszugabe richtet sich danach, wie sich der Teig anfühlt,

da die Menge bei Vollkornmehl schwanken kann.

Das Krumbrot isst man mit Milch und Grütze, vorweg oder nebenher

werden Bratkartoff eln gereicht.

Kröm un MelkKrumbrot nach Christine Albert aus Ostermarkelsdorf

1 kg Vollkornweizenmehl

(am besten frisch gemahlen) in eine Schüssel geben und in die Mitte des Mehls eine

Mulde drücken.

2 Würfel Hefe in

100 ml Wasser verrühren, die Hefefl üssigkeit kräftig in die Mulde

einrühren, 15 Minuten gehen lassen.

1 EL Meersalz sowie

80 g Butter

550 ml lauwarme Milch (oder

50 % Sahne, 50 % Wasser) zum Mehl geben und alles zu einem weichen Teig

kneten. Den Teig in 4 gleichgroße Stücke teilen und

jeweils in eine gefettete Backform geben. Darauf achten,

dass die Backform höchstens halbhoch gefüllt ist. Die

Teige solange gehen lassen, bis diese sich verdoppelt

haben (rund 25 Minuten), dann sofort in den heißen Ofen

schieben und bei 200 °C etwa 30 bis 45 Minuten (je nach

Hitzeentwicklung des Ofens) abbacken. Am selben Tag

das Brot in Scheiben schneiden und im Ofen bei 200 °C

trocknen, bis es eine leicht goldgelbe Farbe hat. Das

getrocknete Krumbrot luftdicht aufbewahren.

Kröm un Melk

Christine Albert aus Ostermarkelsdorf backt das Krumbrot noch heute. Sie erzählt dazu:

»Meine Schwiegermutter hat mir folgende Geschichte überliefert: Während der Ern-

te waren bei uns im Hof 25 Arbeiter, die alle bei der Ernte geholfen haben. So war

es naheliegend, dass die Arbeiter Produkte vom Hof zu essen bekamen, die nicht

nur schmackhaft sein mussten, sondern auch satt machten und der sparsamen Wirt-

schaftsweise des Hofes entsprachen. So schaute man, was der Hof hergab: Milch von

den Kühen, Kartoff eln vom eigenen Feld und Früchte aus dem eigenen Garten, die

zu Grütze verarbeitet wurden. Die Kartoff eln wurden im Schweineschmalz gebraten.

Die Kunst lag im Zerkleinern des Krumbrotes. Dazu gab es einen Holzkasten, der

auf einer Seite geöff net war und eine Größe von etwa 40 mal 30 Zentimetern hatte,

und einen Holzhammer. Das Brot musste in gleichgroße Stücke zerklopft werden.

Dieses machte entweder meine Schwiegermutter oder eine eigens angelernte und

darin vertraute Magd. Auf keinen Fall durfte das Brot zu klein, aber auch nicht zu

grob geklopft werden. So kamen das Brot, die Milch und die Grütze in den tiefen

Teller. Die Kunst des Essens begann, denn jeder Bissen sollte mit Milch, Brot und

Grütze noch einen knusprigen Eff ekt im Mund ergeben.

Südermühle in Petersdorf

Annekatrin Detlef erzählt:

»Bratkartoff eln und Melk und Kröm aßen die Fehmarnaner noch in den 1950er

Jahren jeden Abend, außer sonntags, auf den Bauernhöfen als Abendmahlzeit. Zu den

Bratkartoff eln gab es entweder Spiegelei, Reste vom Mittagessen, Gurken oder Rote Bete.«

123

Für Zwischendurch

122

Traditionelle fehmarnsche Hauptspeisen

Schleswig-Holstein

Das nördlichste Bundesland ist zugleich das fl ächenmäßig zweitkleinste. Zwischen Nord- und Ostsee gelegen bietet es nicht nur traumhafte Strände und wunderbare Urlaubsmöglichkeiten, sondern hat auch kulinarisch Einzigartiges zu bieten. Die Schleswig-Holsteiner gelten als bo-denständig und tatkräftig. Hier weiß man, wo man steht, auch ohne viele Wort zu machen.

Ob herzlich oder herzhaft, wichtig ist, was dran ist. Das gilt für unsere Kochbücher ebenso wie für die großen Heimatbücher aus dieser Region. Sie enthalten die schönsten Seiten Schleswig-Holsteins und schmecken nicht nur Bücherwürmern. Ob Seebären oder Landratten – mit den Büchern der Edition Limosa lässt sich Schleswig-Holstein sowohl kulinarisch als auch landschaftlich und kulturell erleben.

Page 6: Verlagsprospekt 2012

6 Niedersachsen

Susanne Laschütza32 Seiten, gebundenFormat 23 x 28,5 cmISBN 978-3-86037-370-5Preis 14,90 €

97

83

86

03

73

70

5

Wendland /Pietzsch

Hildesheim

Südniedersachsen

Braunschweig/Walter Schmidt

Leben zwischen Solling, Harz und Weser

Südniedersachsen

Carolin Köpp-GrünthalStefan Liebig

Eine Entdeckungsreise durch

Carolin Köpp-Grünthal, Stefan Liebig240 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-453-5Preis 19,90 €

Niedersachsens Regionen haben von allem etwas: Von den Ostfriesischen Inseln bis zum Harz, von der Lüneburger Heide bis ins Emsland – hier fi ndet man Meer und Strände, aber auch dichte Wälder, Berge und fl aches Heideland. Dazu gesellen sich Knotenpunkte der Wissenschaft wie Göttingen und industrielle Zentren wie Wolfsburg. Fünf dieser Regionen haben wir mit unserem Sortiment bereits in Buchform gebracht – weitere werden in Kürze folgen.

Ob kulinarisch oder historisch, bildhaft, sportlich oder als ganz persönliche Sicht auf die Heimat: Die Bücher aus Niedersachsens Regionen bieten viel Hintergrund von Harz

Susanne Laschütza

Bis nächstes Jahr

Karl Adebar

Eichsfeld

Heide, Elbe, Höhenzüge!

bis Heide und sind für große und kleine Entdecker genau der richtige Einstieg in unser Sortiment. Dass die Edition Limosa mit Niedersachsen besonders eng verbunden ist, hat natürlich einen ganz einfachen Grund – es ist unsere Heimat!

Page 7: Verlagsprospekt 2012

7Niedersachsen

Lebensqualität und Leistungsfähigkeit

Thomas Dahms . Herbert Johannessen

D A S G R O S S E B U C H Ü B E R D I E R E G I O N

HILDESHEIM

Thomas Dahms, Herbert Johannessen264 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-436-8Preis 19,90 €

Manfred Fortmann296 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-395-8Preis 23,90 €

Karin Meyer-Kirstein

Zwischen Elbufer und Sandkuchen

DAS WENDLANDBACKBUCH

Karin Meyer-Kirstein224 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-316-3Preis 19,90 €

Manfred Fortmann160 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-454-2Preis 29,90 €

Dr. Manfred Fortmann (Hrsg.)

UL

RIC

H P

IET

ZS

CH

Der Bildermaler

Geschichten und Fotos vom Dorfl eben zwischen Elbe und Drawehn

Burghard Kulow

Damals imWendland

Burghard Kulow192 Seiten, gebundenFormat 23,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-345-3Preis 24,90 €

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WALTER SCHMIDT

mein LebenSportDeutscher Meister 1967 – Erinnerungen eines Profi sportlers

Walter Schmidt192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-382-8Preis 4,90 € (empfohlener VK)

Page 8: Verlagsprospekt 2012

8

Ein Festival der Vielfalt

Ralf Rudzynski . Nils Rimkus

DER VESTISCHE KREIS

Ralf Rudzynski, Nils Rimkus240 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-422-1Preis 19,90 €

Nordrhein-Westfalen

Der Kreis Recklinghausen ist ein besonderer Kreis. Zehn starke Städte machen ihn zu einem außergewöhnlichen Zusammenschluss, der den Menschen, die dort leben, aber auch Besuchern aus aller Welt viel zu bieten hat.Beliebt bei Einwohnern wie Auswärtigen ist die Halde Hoheward. Sie ragt im Städtedreieck zwi-schen Herten, Recklinghausen und Herne gen Him-mel. Wer sie erklimmt, wird vom Horizontobserva-

torium aus mit einer eindrucksvollen Aussicht über das gesamte mittlere Ruhrgebiet für die Mühen des Aufstiegs belohnt. Fördertürme inmitten des Grüns geben Zeugnis von der Bergbauvergangenheit der Region. Die Schalke-Arena ist zum Greifen nah, und auch die Hochhäuser der Essener Innen-stadt, das Tetraeder auf der Halde in Bottrop oder der Gasometer in Oberhausen scheinen plötzlich nur noch einen Steinwurf entfernt.

Vom Haldenplateau aus sieht man auch, wie grün der Kreis Recklinghausen ist. 19 000 Hektar sind Wald. Hinzu kommen 29 000 Hektar landwirt-schaftlich genutzte Fläche. Wer die Aussicht von oben kennt, wundert sich auch nicht mehr über 1000 Kilometer Wanderwege im Kreis, die über Wanderparkplätze gut erreichbar sind.

Das »westfälische Rothenburg«Wer lieber auf historischen Pfaden wandeln möchte, findet zahlreiche Schlösser, alte Herren-sitze und Burgen. Sehenswert ist das Alte Dorf Westerholt mit 58 meist denkmalgeschützten Fachwerkhäusern. Alte Inschriften in den Holzbal-ken, liebevoll gestaltete Vorgärten und schmale Gassen zwischen den weiß-schwarzen Häusern hindurch machen den Spaziergang durch dieses Ÿwestfälische Rothenburgÿ zu einem spannenden Erlebnis.

Ein ganz anderes Gesicht zeigt der Vestische Kreis in Haltern am See. Der Name verrät es schon: Haltern hat viel Wasser und ist damit vor allem im Sommer Anziehungspunkt für alle Son-nenhungrigen, die das Wasser in den Silberseen dem Freibad vorziehen. Auch landschaftlich setzt sich Haltern am See von den anderen Kreisstäd-ten ab � u nd trägt daher auch den liebevollen Beinamen ŸDas Tor zum Münsterlandÿ.

Kulturelle und wirtschaftliche StärkenWeithin bekannt sind auch die kulturellen High-lights im Kreis Recklinghausen. Die Ruhrfestspie-le locken ab dem 1. Mai international bekannte Schauspieler auf die Bühne und ein begeistertes Publikum aus dem ganzen Ruhrgebiet an verschie-dene Aufführungsorte. Das Grimme-Institut sorgt mit der Verleihung des Grimme-Preises jedes Jahr für ein riesiges Medienaufkommen in Marl.Auch wirtschaftlich haben sich unterschiedliche Schwerpunkte im Kreis herausgebildet. Die prä-gende Ära des Bergbaus ist vorüber, wenn auch in Marl mit Auguste Victoria eine letzte Zeche das schwarze Gold fördert. Dafür sind die Berei-che, die im Verbund mit der Kohle groß wurden,

als Kompetenzfelder der Region ausgewiesen: Chemie und Energie. Dazu kommen zwei weite-re, recht moderne Bereiche: die Gesundheitswirt-schaft � d er größte Arbeitgeber im Kreis! � u nd der Tourismus. Daneben spielt aber weiterhin

das klassische, vorindustrielle ŸKompetenzfeldÿ eine wichtige Rolle: die Landwirtschaft. Spargel, Kartoffeln, Erdbeeren � w ussten Sie, dass der Vestische Kreis für diese und weitere Gemüse- und Obstarten eine der größten und wichtigsten Anbauregionen in Deutschland ist?

Besonderheiten und liebenswerte EckenOb Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Oer-Erkenschwick,

Recklinghausen oder Waltrop � j ede der zehn kreisangehörigen Städte hat ihre ganz eigenen Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten und lie-benswerten Ecken, die es sich zu erkunden lohnt. Zusammen bilden sie den Kreis Recklinghausen, den Vestischen Kreis. Eine Einheit, die trotz aller Vielfalt gemeinsam stark ist für die Region und die Menschen, die dort leben.Svenja Küchmeister

Ein Kreis voller Vielfalt und LebensqualitätZehn Städte zwischen Natur und Kultur, Freizeitspaß und Wirtschaftskraft

640 000 Einwohner sind nicht zu überbieten: Der Kreis Recklinghausen ist der größte Kreis aller 301 � a nderswo meist Landkreise genannten � K reise

Deutschlands. Die Kreise zusammen teilen sich rund 96 Prozent des Bundesgebiets und versam-meln 68 Prozent der Bevölkerung auf sich. Meist leben in den Kreisen zwischen 100 000 und 200 000 Menschen, aber es gibt Ausnahmen. Die eine ist, wie erwähnt, der Vestische Kreis. Dann gibt es die 2001 gegründete Region Han-nover mit 1,1 Millionen Einwohnern. Die hat zwar den Landkreis Hannover geschluckt, aber auch einen Sonderstatus, weshalb sie nicht wirklich als Kreis zählt. Der kleinste Landkreis ist Lüchow-Dan-nenberg in Niedersachsen, der knappe 50 000 Einwohner zählt. Neben den Kreisen gibt es in Deutschland noch 112 kreisfreie Städte.

30 Kreise in Nordrhein-Westfalen (NRW)Nahezu 60 Prozent der Einwohner NRWs, des bevölkerungsreichsten Bundeslandes, leben in einem der 30 Kreise des Landes. In Zahlen sind das rund 11 Millionen von insgesamt 18 Millionen Nordrhein-Westfalen. Die NRW-Kreise bedecken

rund 90 Prozent der Landesfläche � d en Rest von Bevölkerung und Fläche teilen die 23 kreisfreien Städte unter sich auf. Logischerweise ist der Ves-tische Kreis der größte Kreis in NRW, der kleinste ist der Kreis Olpe mit etwa 140 000 Einwohnern. Dafür ist der Kreis Olpe einer der wenigen Kreise in NRW, der seit seiner Gründung im Jahr 1817 nahezu unverändert geblieben ist. Auch die Ge-bietsreformen der 1970er Jahre, die den Kreis Recklinghausen stark veränderten, sind am Kreis Olpe vorübergegangen.Nils Rimkus

Der Größte im Kreise der KreiseZahlenspiele zum Kreis Recklinghausen

Zehn Wappen für zehn Städte � un d in der Mitte das Kreiswappen. (Foto: © Nils Rimkus)

Sitz der Kreisverwaltung ist Recklinghausen. (Foto: © Nils Rimkus)

Eigenwillige Schönheit: der Kreis Recklinghausen zwischen Ruhrgebiet und Münsterland.(Foto: © Svenja Küchmeister)

Verkörpert eindrucksvoll den Strukturwandel im Kreis: das Horizontobservatorium auf der Halde Hoheward. (Foto: © Svenja Küchmeister)

Feste versteht man zu feiern, wie hier eine Schloss-park-Illumination. (Foto: © Svenja Küchmeister)

Der Vestische Kreis ist eine wichtige Anbauregion � auch für Erdbeeren. (Foto: © Daniel Maiß)

Idyllisch: das Alte Dorf Westerholt. (Foto: © Svenja Küchmeister)

9

Typisch Vest

Typisch Vest

Die Gesundheitswirtschaft ist ein Feld, das der

Kreis Recklinghausen in den kommenden Jahren

als Kompetenzfeld besonders stärken wird. Ent-

sprechende Maßnahmen unternimmt der Kreis im

Verbund mit den Städten Bottrop und Gelsenkir-

chen � i n der so genannten Emscher-Lippe-Region.

In dieser Region sind im Gesundheitssektor mehr

als 54 000 Beschäftigte zu verzeichnen. Im Kreis

ist die Gesundheitswirtschaft mit circa 35 000 Be-

schäftigten der bedeutendste Arbeitgeber.

Problemhorizont alternde Bevölkerung

Eine besondere Problemstellung für die Gesund-

heitswirtschaft in der Region ergibt sich aus dem

demografischen Wandel: Die Bevölkerungszahl

nimmt ab, gleichzeitig steigt der Anteil älterer

Menschen gegenüber dem Anteil jüngerer. Das

Kreisgebiet wie insgesamt das Ruhrgebiet ist be-

sonders stark von der Alterung der Bevölkerung

betroffen. Schon jetzt stellen die jährlich 250 000

Patienten und 33 000 Pflegebedürftigen die Ge-

sundheitseinrichtungen in der Emscher-Lippe-Re-

gion vor besondere Herausforderungen.

Die Region ist gut gerüstet: 27 Krankenhäuser,

zwei Landeskliniken, 146 ambulante Pflegediens-

te, 94 stationäre Pflegeeinrichtungen, rund 1150

niedergelassene Ärzte, 570 Zahnärzte und über

300 Apotheken bilden die Säulen funktionie-

render Gesundheitsleistungen. Hinzu kommen

diverse Dienstleister und Unternehmen, die sich

auf das Thema Medizin und Gesundheit spezi-

alisiert haben. Beachtung verdient der Verein

MedWIN e.V. (Medizin-Wirtschaft im Netz-

werk). Dieser Zusammenschluss von Gesund-

heitswirtschaft und Kommunen bildet eine Kom-

munikations- und Kooperationsplattform, über

die gesundheitsrelevante Projekte entwickelt und

Initiativen koordiniert werden.

Schwerpunkte der Entwicklung

Die Gesundheitswirtschaft der Emscher-Lippe-

Region hat angesichts der großen Herausforde-

rungen verschiedene Entwicklungsschwerpunkte

festgelegt. Ganz oben auf der Liste steht die so

genannte integrierte Versorgung. Hierbei soll der

Patient im koordinierten Eingreifen von Kranken-

häusern, Fach- und Allgemeinärzten eine bessere

Versorgung erfahren. Gleichzeitig sollen Kosten

gesenkt werden. Auch in Sachen Pflegeeinrich-

tungen werden neue, kostengünstige und den de-

mografischen Wandel berücksichtigende Struktu-

ren aufgebaut. Ein Beispiel ist der Schillerpark

in Oer-Erkenschwick. Dort wurde im Rahmen des

Stadtumbaus West eine intergenerative, altersge-

rechte und mit entsprechenden Dienstleistungen

versehene Siedlung errichtet.

Besondere Aufmerksamkeit erhält auch der Be-

reich Berufsausbildung. Über 3000 Schüler wäh-

len für ihre Ausbildung das Berufsfeld Gesund-

heitswesen. Um hier einen sehr gut qualifizierten

Nachwuchs auszubilden, stehen in der Emscher-

Lippe-Region neben öffentlichen auch 17 pri-

vate Schulen bereit, in denen die Fächer unter

anderem Krankenpflege, Kinderkrankenpflege,

Physiotherapie oder Rettungsassistenz heißen.

Gleichzeitig unterhalten die Krankenhäuser der

Region gemeinsame Krankenpflegeschulen.

Das Gesundheitswesen im Kreis Recklinghausen

und in der Emscher-Lippe-Region ist schon jetzt

gut gerüstet. Der Kompetenzfeldstatus garantiert

zudem auch zukünftig Gesundheitsleistungen auf

höchstem Niveau.Nils Rimkus

Woher kommen in Zukunft Wärme, Strom und

Treibstoff, also die Energien, von denen wir ab-

hängig sind? Die Beantwortung dieser Frage ist

immens wichtig. Denn indem der Energiebedarf

einer sich industriell entwickelnden Welt wächst,

wachsen auch die Probleme durch den steigenden

Verbrauch fossiler Energien. Diese sind zum einen

endlich � E xperten sprechen vom Versiegen der Öl-

quellen in rund 40 Jahren. Zum anderen droht der

Klimawandel als Folge der CO2-Emissionen durch

den Einsatz fossiler Brennstoffe, das ökologische

Gleichgewicht der Erde aus dem Lot zu bringen.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma zeigen die

Zukunftsenergien auf. Darunter versteht man Tech-

nologien, die helfen, sparsame und nachhaltige

Energien bereitzustellen: Erneuerbare Energien

wie Windenergie, Sonnenenergie, Bioenergie,

aber auch die Brennstoffzellen- und Wasserstoff-

technik.

Gut aufgestellt

Deutschland und die EU haben beispielsweise als

Ziel ausgegeben, in 40 Jahren rund 50 Prozent

der Energieversorgung durch Erneuerbare Ener-

gien zu decken. Um diese Herausforderung zu

bewältigen, müssen nicht nur die gegenwärtigen

Schwerpunkte des Energiesystems verschoben

werden. Vor allem die Technologien der Zukunfts-

energie müssen noch erforscht und fortentwickelt

werden.Das Ruhrgebiet und besonders der Vestische

Kreis sind hier auch im internationalen Vergleich

sehr gut aufgestellt. Der Kreis hat nicht ohne

Grund die Zukunftsenergien als Kompetenzfeld

der Region ausgemacht. Steinkohlebergbau,

Kohlekraftwerke, Energie � i n diesen Feldern be-

stehen 150 Jahre Erfahrung, und hier ansässige

Unternehmen arbeiten schon lange im Bereich

der Zukunftsenergien. Um diesen Standortvorteil

zu nutzen, hat die regionale Politik auf Kreis- und

kommunaler Ebene, oft im Verbund mit der Wirt-

schaft, viel bewegt, um der Zukunftsenergie ide-

ale Rahmenbedingungen zu verschaffen. Einige

Erfolgsgeschichten sind an Emscher und Lippe

schon geschrieben worden.

Hier spielt die Zukunftsmusik

Wasserstoff zum Beispiel ist das Thema in Her-

ten. Das dortige Wasserstoff-Kompetenz-Zentrum

H2Herten bietet eine ideale Voraussetzung, die-

ses Feld technologisch und unternehmerisch zu

erschließen. So entstand auf dem ehemaligen Ge-

lände der Zeche Ewald in Herten auch das erste

kommunale Technologiezentrum für Wasserstoff-

und Brennstoffzellentechnologie in Deutschland.

Im Neubau des Technologiezentrums werden

Firmen angesiedelt, deren Forschungen, Entwick-

lungen und Produktionen um das Thema Wasser-

stoff kreisen. Am Innovationszentrum Wiesenbusch Gladbeck

(IWG) ist das ŸKompetenzzentrum NRW für

Solarthermie und Wärmepumpentechnikÿ ent-

standen. In Kooperation mit der Fachhochschule

Recklinghausen forscht man dort daran, die Wär-

mepumpentechnik unter Einsatz erneuerbarer En-

ergien zu verbessern.

Spannend ist auch das Biotechnologie-Center

der Evonik Degussa GmbH in Marl. Dort wird

seit 2007 unter anderem an zukunftsweisenden

biotechnologischen Verfahren und Produkten ge-

forscht und gearbeitet. Herkömmliche Verfahren

und Produkte sollen solche ersetzen, die auf Bio-

materialien basieren. In Marl versuchen die Bio-

technologen zum Beispiel, petrochemische Roh-

stoffe durch Stoffe zu ersetzen, die aus Zucker

oder Pflanzenresten erzeugt werden.Nils Rimkus

Energiegeladen in die ZukunftWasserstoff und Biotechnologie sind

»in« im Vestischen Kreis

Baustelle bei Nacht: Auf dem Gelände der Zeche Ewald in Herten entsteht der ŸBlaue Turmÿ. In ihm soll aus Biomasse Wasserstoff

für die Energieerzeugung gewonnen werden. (Foto: © Nils Rimkus)

Windrad und Förderturm stehen für unterschiedliche

Energiekonzepte. (Foto: © Nils Rimkus)

Biogas � ei n umweltfreundliches Argument.

(Foto: © Infracor GmbH)

Gesundheit und Pflege im FokusDie Gesundheitswirtschaft steht vor besonderen

Herausforderungen

Mitten im Park: das St. Elisabeth-Krankenhaus in

Dorsten-Hardt. Foto: © Nils Rimkus)

Kompetente Kräfte sichern im Vestischen Kreis die Gesundheit auch der kleinsten Mitbürger.

(Foto: © St. Elisabeth-Hospital Herten)

Idyllische Lage am See: das St. Elisabeth-Kranken-

haus in Herten. (Foto: © St. Elisabeth-Hospital Herten)

Citynah: die Paracelsus-Klinik in Marl-Hüls.(Foto: © Nils Rimkus)

Wirtschaft im Vestischen Kreis

198

199

Nordrhein-Westfalen ist mehr als nur ein Bundesland. Es ist mehr als ein Klischee aus Kohle und Karneval. Das bevölke-rungsreichste unter den Bundesländern hat schon so manchen Wandel mitgemacht – und ist daraus gestärkt hervorgegan-gen. Wir zeigen Ihnen die überraschenden Seiten der Städte und Regionen Nordrhein-Westfalens. Stillgelegte Zechen wurden in Schmuckstücke der Architektur verwandelt. Dort wird jetzt gesungen, getanzt und The-ater gespielt. Der Ballungsraum Rhein-Ruhr präsentiert sich mit modernen Industrien, zukunftsweisender Technik und innovativen Produkten.

Wahre Stärke wächst aus Dir selbst heraus

Höxter

Lennetal

Lennep

Lüden-scheid

EN Hohenlimburg

Vestischer Kreis

DuisburgRuhrort Bochum

Haspe

Aplerbeck

Köln

Städtenetz

Page 9: Verlagsprospekt 2012

9

Bochum

Eine Stadt mit Pfi ff

Dorothée HölscherRalf Rudzynski

Das ist

Dorothée Hölscher,Ralf Rudzynski240 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-392-7Preis 19,90 €

Nordrhein-Westfalen

DAS

K O C H B U C HLENNETAL

Michael Kaub

Zwischen Burg Altena und Märkischer Hotte

Michael Kaub192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-411-5Preis 19,90 €

Potthucke zwischen Wäldern und Talsperren

DAS

K O C H B U C HLÜDENSCHEID

Björn Othlinghaus

Björn Othlinghaus192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-421-4Preis 19,90 €

Rundturm ältester Teil des Gebäudes

Haus Martfeld bietet heute »Infotainment«Als Kleinfestung erbauter Komplex war ursprünglich ein militärischer Kontrollpunkt

Breckerfeld mit guten Verbindungen in alle Richtungen

Bahnhof Ennepetal-Milspe seit dem Jahr 1949

Gevelsberg: Kleinster Hauptbahnhof in DeutschlandMit der S-Bahn von Hattingen nach Bochum und Essen

Herdecker Bahnhof 1960 wieder aufgebaut

Schwelm liegt an verschiedenen Verkehrsknotenpunkten

Ennepe-Ruhr-Kreis verkehrstechnisch auf außerordentlich guten WegenBeste Erreichbarkeit aus nah und fern – und untereinander

Holger Krieg

An Ennepe und Ruhr

Holger Krieg280 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-447-4Preis 19,90 €

Ob die deftige Küche oder die modernen Dienstleister im Revier, die grünen Zonen im Pott und die Schönheiten des Sauerlandes – Nordrhein-Westfalens Vielfalt lebt davon, von außen immer ein wenig unterschätzt zu werden.

Page 10: Verlagsprospekt 2012

Lebenswertes Hafenquartier am Rheinkilometer 780

Heinz Pischke · Nadine Heinze · Marc Dietschreit

D U I S B U R G

RUHRORT

10 Nordrhein-Westfalen

Rund um HöxterBirgit Schultz

Romantische Stadt an der Weser

Birgit Schultz160 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-385-9Preis 4,90 € (empfohlener VK)

HohenlimburgKarsten-Thilo Raab

Das westfälische Heidelberg

Karsten-Thilo Raab160 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-386-6Preis 4,90 € (empfohlener VK)

Heinz Pischke, Nadine Heinze, Marc Dietschreit160 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-403-0Preis 19,90 €

AplerbeckGeorg Eggenstein (Hrsg.)

Sechs Profi le – Ein Gesicht

Kultur-Blitzlichter im Stadtbezirk Aplerbeck

Michael Rupprecht

Üppig, kraftvoll und gelassen

KölnDas ist

Georg Eggenstein160 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-402-3Preis 4,90 € (empfohlener VK)

Helmut Harhaus176 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-387-3Preis 19,90 €

Helmut Harhaus

Liebenswertes

Lennep

Die Perle des Bergischen Landes

Zwieback, Doppelwachholder und Ulk

Karsten-Thilo Raab

HASPEHA

GE

N

Karsten-Thilo Raab144 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-413-9Preis 19,90 €

Michael Rupprecht160 Seiten, gebunden,Format 24,5 x 30,5 cm

ISBN 978-3-86037-356-9Preis 4,90 € (empfohlener VK)

Das

StädtenetzMichael Kaub

Balve, Hemer,Iserlohn und Menden

Michael Kaub240 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-397-2Preis 4,90 € (empfohlener VK)

Page 11: Verlagsprospekt 2012

11

Andreas Küstermann280 Seiten, gebunden

Format 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-361-3

Preis 19,90 €

RÜGENAndreas Küstermann

Deutschlands Schönste

97

83

86

03

73

61

3

Stephan Bohnsack

Strände Schiffe Backsteingotik

WARNEMÜNDER O S T O C K

Stephan Bohnsack112 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-405-4Preis 14,95 €

Mecklenburg-Vorpommern

Den fertigen Aufl auf mit 1 Esslöff el gehackten

Walnüssen bestreuen und servieren.

Dieses Gericht haben wir zusammen mit Susanne Grön

beim NDR 1 MV Topfgucker gekocht.

Wanderdüne in Schmölen

Vielfältige Kartoff el

Kartoffel-Steinpilz-Steckrübenaufl auf

Vom Ludwigsluster Schloss-Café

500 g Steckrüben in feine Streifen schneiden. In etwas Wasser bissfest

garen.

500 g Steinpilze

(frisch oder TK) putzen,

30 g Zwiebeln fein hacken und

50 g Speck würfeln. Zwiebeln, Speck und Steinpilze in

30 g Butter anbraten.

500 g gekochte Kartoffeln in Scheiben schneiden und alle Zutaten abwechselnd in

eine Aufl aufform schichten. Nun

100 ml Sahne

1 TL Thymian, 1 TL Majoran und

Pfeffer, Salz miteinander verrühren, über den Aufl auf verteilen und mit

100 g geriebener Käse bestreuen. Bei 180 °C 25 Minuten backen.

De Mäkelbörger un sine Tüffeln –

Der Mecklenburger und seine Kartoffeln

Kartoff eln werden heute fast auf der ganzen Welt angebaut, weil die Pfl anze sehr

anpassungsfähig ist. Mit mehr als 320 Millionen produzierten Tonnen nimmt die

Kartoff el in der Weltproduktion von pfl anzlichen Lebensmitteln nach Reis, Wei-

zen und Mais die vierte Stelle ein. Zu den wichtigsten Kartoff elproduzenten gehört

neben den USA, Russland, China und Indien auch Deutschland. Die Anbaufl äche

nimmt bei uns allerdings kontinuierlich ab. In unserer Region haben im Jahr 2008

insgesamt 70 Bauern Kartoff eln angebaut. Auf einer Fläche von 3400 Hektar ern-

teten sie 136 000 Tonnen Kartoff eln. Gefüllt in Säcke von je 50 Kilogramm, würde

sich damit eine Strecke von Ludwigslust bis zum Pabst nach Rom ergeben.

Am besten gedeihen Kartoff eln auf leichten Böden, die eine gleichmäßige Wasser-

versorgung sichern. Beregnungsanlagen sind oft Voraussetzung für gute Ernteerträ-

ge. Auch an das Klima stellt die Kartoff el nur geringe Ansprüche. Lediglich Frost,

Hitze und Trockenheit schränken ihren Anbau in unseren Breiten ein.

Anfassen und Staunen

auf dem Kartoff elfest Glaisin.

Pferdekoppel am Wanzeberg

63

Kartoffelspezialitäten

62

Für Zwischendurch

Kirchtürme und Kontorhäuser fallen vor’m Einlaufen des Schiffes in den Rostocker Stadthafen schon ins Auge – alles ganz streng hanseatisch. Die Kaufl eute errichteten ihre Firmensitze praktischerweise auch gleich in Ha-

Im Rostocker Stadthafen angekommenHier wünschen sich die Rostocker die Installation einer »Maritimen Meile«

fennähe. Was davon heute noch steht wurde seitdem nobel hergerichtet; Lücken mit an den hanseatischen Stil angepassten Bauten ergänzt. So er-gibt es heute ein überraschendes Bild von Funktionalität und Gediegen-heit, obwohl der Trieb der Kaufl eute zur Repräsentation vielleicht etwas zu kurz kam. Weithin sichtbar, gro-ße Speicher mit Klinkerfassaden, die die Symbiose zwischen alt und neu, zwischen Backstein, Beton und Glas bilden.

Auch der 117 Meter hohe Turm der Petrikirche ist jetzt schon in deutli-chen Details erkennbar, wies er doch Schiffern schon seit Jahrhunderten den sicheren Weg in den Stadthafen.

Tipp: Der obere Teil des Turmes zählt in Rostock zu den beliebtesten Stand-orten für Besucher, besonders für Fo-tografen.

Segelschiffe, später Dampf- und Mo-torenschiffe brachten Waren aus aller Welt in den Rostocker Stadthafen, so-gar fast bis vor die alten Speicher, bis eines Tages der Rostocker Überseeha-fen seinen Betrieb aufnahm. Der Stadt-hafen verlor seitdem seine Bedeutung – und auch der Lattenzaun, der das Hafengelände während der Ära der Planwirtschaftler vom Rest der Welt abschirmen sollte, wurde endlich ab-gerissen. Heute fi ndest Du ein offe-nes, freies Warnowufer, das nicht nur Bummelmeile, sondern auch Anlege-stelle für Yachten, Segler, Motorboote und Fahrgastschiffe der »Blauen Linie« ist. Langsam gleitet das Schiff jetzt in den Stadthafen, vorbei an einem der ehemaligen Ausbildungsschiffe der Deutschen Seereederei Rostock, der

»Georg Büchner«, die heute öffentlich Unterkünfte und Büros anbietet.

Kurz vor’m Anlegen erreicht unser Schiff die Position des einstmals größten deutschen Eisbrechers, der »Stephan Jantzen«, die seit dem 11. August 2009 im Rostocker Stadthafen liegt und seit-dem nicht nur besichtigt werden kann.

ObenMorgen im Stadthafen

UntenWohnhäuser zwischen Stadthafen und Lange Straße

ObenDie Sonne wacht auf – im Stadthafen

MitteRostocker Stadthafen

UntenDie alten Speicher im Stadthafen beherbergen heute Büros und Restaurants.

Jetzt schippern wir auf der Warnow ...

Jetzt schippern wir auf der Warnow ...

67

Zwischen Klump und Boddermelksäten

KOCHBUCHGRIESE GEGEND

Sylvia Mohn

DAS

Sylvia Mohn176 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-465-8Preis 19,90 €

Die zarten und herben Schönheiten der Natur machen Mecklenburg-Vorpommern zum bevorzug-ten Reiseziel der Deutschen. Die verführerischen Bücher der Edition Limosa erweitern das Reiseland um einige reizvolle und unerwartete Aspekte, die es wert sind entdeckt zu werden: »Deutschlands Schönste« braucht keine großen Worte – aber ein großes Buch verträgt die Insel Rügen allemal. Ab-seits von Strandidyll und Bäderfassade gibt es viel zu entdecken. Das gilt auch für Warnemünde und Rostock. Jahr für Jahr präsentieren sie sich den Besuchern, die zu Wasser oder über den Landweg der alten Hansestadt und ihrem Strand huldigen.

Ganz frisch im Programm ist ein Heimatkochbuch, mit dem sich die Edition Limosa der Griesen Ge-gend widmet.

Griese Gegend

Rostock

Rügen

Elbesand und Ostseestrand vom Feinsten

Page 12: Verlagsprospekt 2012

12

Küchenplausch zwischen Schlachtefest und Heidekraut

DASELBE-ELSTERKOCHBUCH

Matthias Eichhorn

(2. überarb. Aufl age) Matthias Eichhorn224 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-442-9 Preis 19,90 €

Zwischen Kunst, Kultur und Kochtopf

DAS

KOCHBUCHODERBRUCH

Mirjam Pikula, Wolfgang Schirmer

Mirjam Pikula, Wolfgang Schirmer192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-446-7Preis 19,90 €

Zwischen Klemmkuchen und Kleinbahn

FLÄMINGKOCHBUCH

R. und J. Anders · Ch. Henkert · R. Kneist

NIEDERER

R. und J. Anders,Ch. Henkert, R. Kneist224 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-331-6Preis 19,90 €

Michael HelmJens Joachimi

Das schöne Land zwischen Elbe und Dahme

FlämingDas große Buch über den

Michael Helm, Jens Joachimi160 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-359-0Preis 19,90 €

Brandenburg

Von der Elbe bis zur Oder reichen die Grenzen Brandenburgs. Sie umschließen Landschaf-ten, die nicht nur das Dichterherz höher schlagen lassen. Das Land ist für vieles berühmt: Staatsmänner und Generäle, Disziplin und Küche ... und für seine Autoren und Bücher.

Fläming

Elbe-Elster

Müggel-Spree

Oder-Spree

Oderbruch

Spreewald

Preußens Wiege

Page 13: Verlagsprospekt 2012

13

R

Zwischen Gurken, Tracht und Tradition

DASSPREEWALDKOCHBUCH

Peter Franke · Peter Becker

Peter Franke, Peter Becker192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-391-0Preis 19,90 €

Küchenplauderei von Aalgreifen bis Zampern

DASODER-SPREEKOCHBUCH

Torsten Kleinschmidt

Torsten Kleinschmidt200 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-377-4Preis 19,90 €

Peter Becker192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-456-6Preis 19,90 €

Peter Becker

... mit ihren »geheimen« Tipps aus Küche, Garten und Fließ

Spreewälder Die

Brandenburg

Küchenplauderei zwischen Paddeltour und Quetschkartoff eln

DASTorsten Kleinschmidt

MÜGGELSPREE-KÖPENICK

KOCHBUCH

Torsten Kleinschmidt192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-428-3Preis 19,90 €

Dieses Land durchzieht ein Fluss, der Natur und Menschen seit Urzeiten prägte und die Besucher in seinen Bann zieht. Im Verlauf ihrer Reise schafft die Spree ganz unterschiedliche Landschaften – jede auf ihre Weise mit einem besonderen Reiz versehen. Land und Leute, Impressionen und Küche werden in den Büchern der Edition Limosa beschrieben und dem geneigten Leser vorgestellt. Dabei begibt man sich auf eine Reise entlang der schönsten und roman-tischsten Ufer der Republik.

Siegfried Janzen führt genau Buch: Fast 500 Auftritte hatten die beiden Mundart-sprecher in den zurückliegenden Jahren, meist auf Volks-, Dorf- und Familien-festen in der Spreewaldregion. Mit dem »Spreiwälderdeitsch« der beiden Mundart-sprecher, eine Mischung aus wendischen und deutschen Begriff en, fühlen sich gera-de die Älteren wieder an ihre Kindheit und Jugend erinnert, während die Jüngeren so ihre liebe Müh’ haben, es zu verstehen. Ehefrau Christa kann das gut nachvoll-

An guten Kuchen darf keine Maschine

Ehepaar Christa und Siegfried Janzen

ziehen, schließlich war die 1941 geborene immer wieder Ohrenzeuge, wenn sich die Großeltern oder Nachbarn im heimischen Groß Lübbenau unterhielten. Neugierig wie sie war, wollte sie natürlich möglichst viel verstehen und fragte immer mal nach. Ihr lag die Sprache, es machte ihr Spaß, diese Mundart selbst zu übernehmen. Mit ihren Freundinnen, ja sogar mit den Puppen sprach sie den Dialekt, der in den Dörfern rings um Lübbenau gepfl egt wurde. »Mit die Sproache bin ich glei kloa ekummn«, gibt Christa eine Hörprobe zum Besten und zeigt auch gleich noch, dass es dem Spreewälder ziemlich egal ist, ob es »die«, »der« oder »das« heißen muss. »Hier gehen die Leute ›uff s Acka!‹, nicht auf den Acker.« Dennoch war das »Spreiwäld’sche« in den Dörfern bald immer seltener zu hö-ren und drohte zu verstummen. In Chris-tas Herzen lebte es aber weiter und sollte wieder zu neuem Leben erweckt werden. Aber bis zu den öff entlichen Auftritten nach der politischen Wende war es noch ein weiter Weg.

Der 1931 im westpreußischen Elbing ge-borene und zur hochdeutschen Sprache durch seine Mutter erzogene Siegfried Jan-zen, hätte es sich damals sicher nicht vor-stellen können, dass er einmal genau das Gegenteil von Hochdeutsch pfl egen wür-de. Bedingt durch Vertreibung und Flucht fand die zersprengte Familie im Berliner Umland wieder zusammen und auch bald eine Bleibe. Siegfried wurde wie sein Vater Schlosser, folgte aber bald dem Ruf »Neue Lehrer braucht das Land« und wurde in einem einjährigen Schnelldurchgang zum Pädagogen ausgebildet. Bald folgte auch die Zuweisung in eine Schule, auf einer Liste hatte er von weitem seinen Namen

und seinen zukünftigen Einsatzort, der im Schwarzwald lag, gesehen. »Oh, ich bin wohl der Einzige, der in die Westzone darf, ihr müsst wohl alle hier bleiben«, rea-gierte er etwas ungläubig-frohlockend. Ein erneuter Blick brachte aber Aufklärung: »Spreewald« stand da schwarz auf weiß und »Groß Beuchow«.

Zwei Jahre später wurde er dann nach Groß Lübbenau versetzt. Hier trafen sich nun auch beide Schicksalslinien, der schmu-cke Neulehrer war im Ort bald bekannt und beliebt. Die 18-jährige Christa emp-fand sogar noch etwas mehr für ihn und es wurde auch bald geheiratet. »Ich wollte unbedingt vor 30 Vater werden und das ist mir gelungen.« Siegfried lässt heute noch einen gewissen Stolz spüren, denn Sohn und Tochter folgten »wie auf Bestellung.« Christa Janzen arbeitete als Kindergärt-nerin in Groß Lübbenau und Boblitz, sie nähte für die Kleinen Trachten, erzählte wendische Sagen und sang mit ihnen bei öff entlichen Auftritten, mal in Wendisch, mal in Deutsch.

Ehemann Siegfried war lange Jahre als Lehrer an der Groß Lübbenauer Schule, die sich im Schloss befand, tätig. Später, mit dem Vorrücken des Tagebaus, wurden ganze Ortsteile, darunter auch das wun-derschöne Schloss, der damaligen Energie-politik geopfert. Die Schüler folgten ihren Lehrern in die Lübbenauer Schulen. Sieg-UntenChrista und Siegfried Janzen kommen von einem Auftritt zurück.

Obenxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Untenxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Kwerrlack – Spreewälder Kartoffelsuppe (für 4 Personen)1 kg Kartoff eln schälen und gemeinsam mit 1 Zwiebel (geschnitten) sowieSalz, Pfeff er und etwasMaggikraut rund 15 bis 20 Minuten kochen. Das Kochwasser abgießen und

aufbewahren. Die Kartoff eln stampfen und500 ml Milch zugeben. EtwasMajoran und das restliche Kochwasser portionsweise zugeben, bis der Brei

»suppig« ist.100 – 200 g Speck (oder Margarine) auslassen und 300 – 500 g Wurst

(in Scheiben) darin anbraten, zur Suppe geben. Zum Schluss 1½ EL Rindsboullion unterrühren.

Der Spreewälder isst gern saure Gurken oder Gewürzgurken dazu.

MitteIm hofeigenen Backofen wird zu besonderen Anlässen Brot und Kuchen gebacken.

Siegfried Janzen führt genau B500 Auftritte hatten die beiden sprecher in den zurückliegendemeist auf Volks-, Dorf- und festen in der Spreewaldregion. »Spreiwälderdeitsch« der beiden Msprecher, eine Mischung aus weund deutschen Begriff en, fühlen sde die Älteren wieder an ihre KindJugend erinnert, während die Jüngihre liebe Müh’ haben, es zu veEhefrau Christa kann das gut na

An guutteteenn n KKuc

Ehepaar Christa u

UntenChrista und Siegfried Janzen kommen von einem Auftritt zurück.

Karl Winkelgrund studiert in den Tagen

des sehr frühen Winters 2010 förmlich

Wetterbericht und Prognosen für die

Weihnachtszeit. Für den Stradower Fischer

nähert sich die Weihnachts- und Silvester-

zeit und somit der Höhepunkt seines Jah-

resgeschäfts. Der Großhandel und auch

die Stammkunden, die meist direkt von

seiner Anlage den Fisch beziehen, warten

schon auf die jährliche Delikatesse. »Mei-

ne Karpfen sind gut gewachsen und wohl-

genährt, sie würden ein köstliches Gericht

abgeben – wenn ich denn an die Fische in

meinen Hälterbecken auch weiterhin he-

rankäme.« Sorgenvoll schweift sein Blick

auf die Schnee- und Eisdecke: »Da werde

ich wohl, wie schon im letzten Jahr, mit

dem Bagger das Eis aufbrechen müssen,

aber das bringt Unruhe in die Fische und

mir Eisberge auf den Hof.«

Ganz so schwer hatte sich der diplomierte

Biologe und ausgebildete Fischwirt seinen

Start in die freiberufl iche Existenz eines

Binnenfi schers eigentlich nicht vorgestellt.

Erst seit zwei Jahren hat er die Stradower

Anlage von der Peitzer Edelfi sch GmbH

in Pacht genommen und muss nun gleich

zwei strenge Winter überstehen. »Für die

Fische ist eine Eisdecke auf den Teichen

kein Problem. Im Gegenteil: Sie haben

dann Ruhe vor Fressfeinden und kommen

so gut durch die kalte Jahreszeit«, weiß er

die Vorteile für seine Tiere einzuschätzen.

Sie stellen für jeden Fischer die Existenz-

grundlage dar und wie jeder andere, der

von Tieren lebt, sorgt er sich um seine Fi-

sche, besonders um seine Brotfi sche, die

Karpfen. Eine Krankheit könnte da schon

schlimme Folgen haben. »Ich rechne oh-

nehin mit jährlich einem Drittel Verlust,

aber das ist hier im Biosphärenreservat

normal. Fisch- und Seeadler, Grau- und

Silberreiher, Fischotter und Mink und

wer sich sonst noch meiner Fische bedient,

schlagen kräftig zu – während ich taten-

Der Fischer und seine schwarzen

Gegner

Karl Winkelgrund

los und manchmal sogar fasziniert zusehe.

Leben in und mit der Natur ist nun mal

ein Geben und Nehmen«, schätzt er sein

Verhältnis zur Umwelt ein.

Karl Winkelgrund hat neun Jahre in Göt-

tingen Biologie studiert, er weiß um die

Zusammenhänge in der Natur bestens

Bescheid. Aber da gibt es auch noch das

zweite Drittel Verlust jährlich: Die Über-

handnahme der Kormorane führt zu so

starken Einbußen, dass sie seine Exis-

tenz bedrohen. Anders als die anderen

Fischräuber tauchen diese Vögel auch in

größeren Schwärmen auf und jagen orga-

nisiert, auch gesunde und kräftige Fische.

Mit ihrem scharfen Schnabel verletzten sie

auch manchmal Fische, die dann an Infek-

tionen sterben oder Narben davontragen.

»Wer kauft mir denn Fische mit Narben

ab!?« Für Karl Winkelgrund sind solche

Tiere nicht absetzbar. »Wenigstens darf ich

jetzt mit einer Sondergenehmigung diese

schwarzen Räuber durch gezielte Abschüs-

se vergrämen!« Er hoff t so, seine Verluste

auf wirklich wieder nur ein Drittel ein-

grenzen zu können, um den Fortbestand

der Teichwirtschaft zu sichern. Fischer

Winkelgrund setzt vorsichtshalber auch

auf weitere Standbeine. Er hat zwei Teiche

zum Angeln freigegeben, darunter einen

Teich mit Großfi schen. Diese müssen nach

dem Fang wieder vorsichtig zurückgesetzt

werden – dem Angler bleibt aber ein unver-

gessliches sportliches Erlebnis. »So kann er

am Lebendfi sch von einem Meter Länge

schon mal für den Ernstfall trainieren«,

beschreibt Winkelgrund die Angelpraxis

am Weideteich.

In seiner knappen freien Zeit werkelt er

in den Ferienwohnungen, denn die will er

bald zur Vermietung freigeben. Mitten in

den Teichen gelegen, sind diese Wohnun-

gen bestens für Tier- und Naturfreunde

geeignet. »Solche sollten es auch sein, die

sich hier einmieten, denn das nächtelange

Quaken der Frösche und die lauten Rufe

Oben und unten

Besatz des Weideteiches

mit Großfi schen

ObenKarl Winkelgrund führt regel-

mäßig Kontrollfänge durch,

um den Entwicklungsstand

einschätzen zu können.

MitteBissschäden durch Kormorane

an einem Karpfen

UntenFischer Winkelgrund freut sich

über einen kräftigen Hecht,

der beim Abfi schen eines Karp-

fenteiches gefangen wurde.

Page 14: Verlagsprospekt 2012

14

Kulinarischer Reiseführer im Wandel der Jahreszeiten

DAS

KO C H B U C HAAR-DILL

Günter Decker · Anja Post · Katharina Weber

Günter Decker, Anja Post, Katharina Weber192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-445-0Preis 19,90 €

Zwischen Dom und Brockselsupp’

LIMBURGGOLDENER GRUND

BezirksLandfrauenverein LimburgDAS KOCHBUCH

BezirksLandfrauenvereinLimburg176 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-415-3Preis 19,90 €

Zwischen Rhön und Reibekuchen

DAS KOCHBUCH AUS DEM

FULDAER LAND

Bezirkslandfrauenverein Fulda

Bezirkslandfrauenverein Fulda192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-419-1Preis 19,90 €

Hessen

WaldeckerLand

Vogelsberg

FuldaerLand

Aar-Dill

Vordertaunus

GerauerLand

In Hessen liegt seit 2007 der geografi sche Mittelpunkt Europas. Einen Mittelpunkt der kulinari-schen Genüsse sollte man hier auch vermuten – schließlich hat die Edition Limosa mit derzeit neun lieferbaren Heimatkoch-büchern aus Hessen eine reichhaltige Auswahl zu bieten. Erleben Sie Hessen kulinarisch: im Taunus rund um den Apfelwein, mit regionalen Spezialitäten bei den Gastronomen der »Odenwald-Gasthäuser« oder bei Leckereien von »Hessen á la carte« im Ronneburger Hügelland. Die Hessen jeden-falls verstehen es, ihre Küche zu genießen. Und sie lassen Gäste gerne davon probieren.

Limburg

Odenwald

Ronneburg

Küche und Lebensart

Kassel

Page 15: Verlagsprospekt 2012

Stadt und Landkreis

Heidi Rühlmann

Die märchenhafte Region mitten in Deutschland

Kassel

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Zwischen Sandstein und Apfelwein

DAS ODENWALDKOCHBUCH

Armin Treusch

Armin Treusch200 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-408-5Preis 19,90 €

Zwischen Kinzigtal und Latwerge

Reiner Erdt

RONNEBURGERHÜGELLAND

DAS KOCHBUCH

Reiner Erdt208 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-429-0Preis 19,90 €

Hessen

Die beliebten Backhausbrote aus traditionellem Sauerteig

Das Backhaus in der Bahnhofstraße 4 im Hüttengesäßer Unterdorf

Das Backspiel – Regeln der Einteilung der öffentlichen GemeindebackhäuserVon Helmut Schäfer, HüttengesäßFrüher wurden an Feiertagen, Ostern, Pfi ngsten, Weihnachten und besonders an der Kirchweih (Kirb), Unmengen von Brot und Kuchen gebacken. An Ostern etwa wurde von Karfreitag an bis zum Ostersonntagmorgen rund um die Uhr ge-backen, oft auch nachts. Kuchen und Brot wurden aber nicht Zuhause gebacken, dafür gab es in den Dörfern das Backhaus. Brotteig wurde einen Tag vorher »en-gemeert«, also angesetzt, und am Folgetag gebacken. Den Sauerteig zum Ansetzen hat man gemeinschaftlich weitergereicht. Wir in Hüttengesäß hatten früher zwei Backhäuser – eines im Unterdorf in der Bahnhofstraße 4, das andere im Oberdorf in der Langstraße 44. Man konnte aber nicht backen, wann man wollte, das Dorf war in Backhausrotten eingeteilt, die unter sich der Reihe nach mittels Losent-scheid das Anheizen, Benutzung und Backzeit festlegten. Dafür gab es das Back-spiel. An Kerb konnten die Gastwirte entscheiden, wann sie selbst backen wollten. Da sie für Fremde und Besucher mehr benötigten als sonst.In der damaligen Zeit, von der ich berichte, wurde das Backspiel bei der Familie

Bender in der oberen Langstraße abgehalten. Am Sonntag vor Ostern sagte meine Mutter: »Nimm Dir zehn Pfennige und gehe zum Backspiel.« Fünf Minuten vor neun Uhr war ich dort, im Nebenzimmer bei Benders saßen schon einige Leute, die auch backen wollten. Wenn ich mich recht erinnere, waren da – die Hofhannese Madda, des Filibraals Käddche, die Sandhannese Miene, die Diggesch Greed, die Juusde Emma, die Schuoldese Sanne, des Meinhade Ungelsche, des Lebse Kadrien-che, de Dienese Schneirer, die Kirchehannese Marie, die Schousdesch Malla un des Woachnersch Marieche. Das Mariechen hatte ein kleines Kind auf ihren Knien sit-

zen, das furchtbar weinte »Uus Waltraud kräid Zieh« (Unsere Waltraud bekommt Zähne), sagte das Mariechen.Nun wurden die Anwesenden gezählt, mit mir waren es 13 Personen. Die Tochter des Hauses, die »Schreinebennesch Käddi«, machte kleine Zettel von eins bis 13 und warf sie vermischt in einen alten Hut. Nachdem man seine zehn Pfennig bezahlt hatte, durfte man sich einen Zettel aus dem

Hut nehmen. Je nachdem, welche Nummer man zog, in dieser Reihenfolge wurde dann gebacken. Ich hatte die Nummer eins gezogen und war sehr Stolz darauf. Mein Großvater sagte immer: »Die Numero eins gewinnt die Nadelbigs!«.Ich machte mich auf den Heimweg, schaute noch schnell beim Spengler Kurt

hinein, er war der Bruder meines Großvaters, dort bekam ich ein großes Glas Li-monade. Ich kann mich noch gut an die knallrote Farbe erinnern, bei uns zuhause gab es nur das einfache Wasser aus Bad Vilbel.Daheim angekommen, teilte ich meiner Großmutter freudestrahlend mit, dass ich die Nummer eins gezogen habe. »Woas säst dou – musse mier schun wirrer ohedze!«, brüllte sie und verzog sich in die Küche. Da fi el mir ein, dass ich ja an Weihnachten auch die Eins gezogen hatte. Wer die Nummer eins beim Backspiel zieht, der muss den Ofen anheizen (ohedze), das geschieht mit »Wellen«, das sind Reisigbündel von gefällten Bäumen. Wenn man natürlich öfters die Eins zieht im Jahresverlauf, dann sind die vorhandenen Wellen schnell aufgebraucht, das Anheizen kostete zudem et-was mehr Zeit. Der Zorn meiner Großmutter war bald verfl ogen, ich durfte aber nie mehr zum Backspiel, das machte sie von nun an doch lieber wieder selbst.

Viele fl eißige Hände braucht man beim Backhausfest, wie hier in Eckartshausen.

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Für Zwischendurch

Für Zwischendurch

Das Backspiel – Regeln der Einteilung der öffentlichen GemeindebackhäuserVon Helmut Schäfer, HüttengesäßFrüher wurden an Feiertagen, Ostern, Pfi ngsten, Weihnachten und besonders an der Kirchweih (Kirb), Unmengen von Brot und Kuchen gebacken. An Ostern etwa wurde von Karfreitag an bis zum Ostersonntagmorgen rund um die Uhr ge-backen, oft auch nachts. Kuchen und Brot wurden aber nicht Zuhause gebacken, dafür gab es in den Dörfern das Backhaus. Brotteig wurde einen Tag vorher »en-gemeert«, also angesetzt, und am Folgetag gebacken. Den Sauerteig zum Ansetzen hat man gemeinschaftlich weitergereicht. Wir in Hüttengesäß hatten früher zwei Backhäuser – eines im Unterdorf in der Bahnhofstraße 4, das andere im Oberdorf in der Langstraße 44. Man konnte aber nicht backen, wann man wollte, das Dorf war in Backhausrotten eingeteilt, die unter sich der Reihe nach mittels Losent-scheid das Anheizen, Benutzung und Backzeit festlegten. Dafür gab es das Back-spiel. An Kerb konnten die Gastwirte entscheiden, wann sie selbst backen wollten. Da sie für Fremde und Besucher mehr benötigten als sonst.In der damaligen Zeit, von der ich berichte, wurde das Backspiel bei der Familie

Bender in der oberen Langstraße abgehalten. Am Sonntag vor Ostern sagte meine Mutter: »Nimm Dir zehn Pfennige und gehe zum Backspiel.« Fünf Minuten vor neun Uhr war ich dort, im Nebenzimmer bei Benders saßen schon einige Leute, die auch backen wollten. Wenn ich mich recht erinnere, waren da – die Hofhannese Madda, des Filibraals Käddche, die Sandhannese Miene, die Diggesch Greed dieJuusde Emma, die Schuoldese Sanne des M i h dche de Di

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Ich machtehinein, er wmonade. Ichgab es nur d

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Für Zwischend hFür Zwischendurch

Hühnerfamilie

Am Weißen Berg in Neuwiedermuß –

hier war früher ein Weinberg.

Gefüllte Hähnchen

Von Inge Schäfer, Hüttengesäß

2 Hähnchen innen und außen mit

Salz, Pfeffer würzen.

300 g Hackfl eisch (gemischt) mit

1 Knoblauchzehe (gepresst) und

1 mittlere Zwiebel

(gewürfelt) vermischen, mit

Salz, Pfeffer abschmecken und die Hähnchen damit füllen. Die

gefüllten Hähnchen rundum in

4 EL Öl anbraten

1 Zwiebel grob würfeln, zugeben, ebenfalls anbraten. Mit Wasser

auffüllen, so dass sie bedeckt sind und

4 Lorbeerblätter dazugeben. Langsam kochen, bis das Fleisch gar ist (etwa

45 Minuten). Das Hähnchen auf einen Teller legen und

im Backofen warm stellen, etwas anbräunen lassen.

100 ml Rotwein in die Brühe geben, abschmecken und nach Belieben

andicken.

Gabys Hähnchenschenkel

Von Gabriele Weisensell, Neuwiedermuß

8 Hähnchenschenkel waschen und mit

Pfeffer, Salz, Paprika würzen. Anschließend in eine große Aufl aufform oder auf

ein Backblech mit hohem Rand legen.

8 mittelgroße Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und ebenfalls in die

Aufl aufform geben. Die Aufl aufform etwa 2 bis 3 cm hoch

mit Wasser auffüllen.

2 TL gekörnte Gemüsebrühe

oder Hühnerbrühe zugeben. Das Ganze bei 160 bis 170 °C für 30 bis

45 Minuten in den Backofen geben. Die Hähnchenschenkel

zwei- bis dreimal wenden. 20 Minuten vor Ende der Garzeit

250 g Partytomaten

2 – 3 Rosmarinzweige

5 – 6 Salbeiblätter dazugeben.

Mit Stangenweißbrot servieren.

Dazu passt Knoblauchsoße (Rezept S. 21)

Bei meiner Mutter wurden

die Hähnchen früher mit

Zwiebeln und Gartengemüse

gefüllt. Dazu reicht man

Salzkartoff eln und Salat

oder auch Kartoff elklöße und

leckeres Rotkraut.

Gleitschirmfl ieger fi nden an der

Ronneburg ein Trainings-

und Schulungsgelände.

Orleshausen – alte Schule

(1769 bis 1951)

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Fleischgerichte

Fleischgerichte

Heidi Rühlmann160 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-381-1Preis 4,90 € (empfohlener VK)

Page 16: Verlagsprospekt 2012

16 Hessen

Champagnerluft und Streuobstwiesen

KOCHBUCHVORDERTAUNUS

Wolfgang Bender

DAS

Zwischen Ried und Riwwelkuchen

Landfrauenverein Groß-Gerau

DAS GERAUER LANDKOCHBUCH

DAS

KOCHBUCHVOGELSBERG

Hans Schmidt

Heiß und kalt – auf dem BasaltZwischen Talsperren, versunkenen Dörfern und Ofenkuchen

DAS

KOCHBUCHWALDECKER LAND

Bezirkslandfrauenverein Waldeck

Hans Schmidt208 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-432-0Preis 19,90 €

Wolfgang Bender192 Seiten, gebunden

Format 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-441-2

Preis 19,90 €

BezirkslandfrauenvereinWaldeck192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-451-1Preis 19,90 €

Landfrauenverein Groß-Gerau192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-461-0Preis 19,90 €

Altes Rathaus Münster

Kreuzspinne

Schupfnudeln800 g Kartoffeln waschen, mit Schale kochen, abgießen, pellen und

durchpressen.1 Ei zu den Kartoffeln geben.50 g Mehl oder Gries untermischen. MitSalz, Muskat (gerieben) abschmecken. Die Masse gut durchkneten und in etwa

7 bis 8 cm lange Stäbe formen. An den Enden spitz zurollen. Dann in kochendemSalzwasser 10 Minuten gar kochen, aus dem Wasser nehmen und abkühlen lassen.50 g Butter in einer Pfanne erhitzen und die Schupfnudeln rundum anbraten.

Speckkartoffeln250 g Bauchspeck in kleine Würfel oder Streifen schneiden und in der

Pfanne mit etwasÖl glasig braten.750 g Kartoffeln waschen, schälen und in dünne Scheiben (2 bis 3 Millimeter) schneiden. Mit in die heiße Pfanne geben.

Salz, Pfeffer (aus der Mühle) dazugeben und kräftig anbraten. Ab und zu durchschwenken und etwasKümmel überstreuen.2 Zwiebeln schälen und grob würfeln, kurz in der Pfanne mitbraten.

Dann die Pfanne mit einem Deckel abdecken und etwa 30 Minuten bei schwacher Hitze ziehen lassen.

Mit gebratenem Speck und Sauerkraut sind Schupfnudeln ein leckerer Imbiss. In Butter gebraten auch eine herzhafte Beilage zu Fleisch- und Wildgerichten. Als Beilage serviert man am besten einen herzhaften Salat oder auch ein rustikales Bauernbrot.

Kaisertempel in Eppstein

Waldweg auf dem Staufen

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Kartoffelgerichte und Beilagen

Kartoffelgerichte und Beilagen

Schupfnudeln800 g Kartoffelnfeln waschen, mit Schale kochen, abgießen, pedurchpressen.

11 Ei1 Ei zu den Kartoffeln geben.50 g50 g Mehl od50 g Mehl oder Gries untermischen. MitSalz, Muskat (gerieben) abschmecken. Die Masse gut durchkneten u7 bis 8 cm lange Stäbe formen. An den Endezurollen. Dann in kochendemSalzwasser 10 Minuten gar koche d

Kartoffelgerichte und BeilKartoffelgerichte und Beilagenn

Butterwaffeln

125 g Butter

1 EL Zucker

4 Eigelb zusammen in einer Schüssel mit dem Schneebesen

schaumig rühren.

250 g Mehl dazugeben und mit

250 ml Milch glatt rühren. Von

1 Zitrone (unbehandelt) die Hälfte der Schale abreiben und mit in den Teig geben.

4 Eiweiß zu Eischnee aufschlagen, unterheben.

20 g Öl ebenfalls unterheben. Dann den Teig in einem

Waffeleisen ausbacken. Entweder

Marmelade auf die Waffeln streichen oder mit

Puderzucker bestreuen.

Die Waff eln schmecken natürlich auch mit eingemachten Früchten und Sahne.

Kinder bevorzugen oft einen Aufstrich aus Haselnusscreme.

Johann Carl Weck ...

... geboren am 8. Juli 1841 in Schneidhain (Taunus) – heute ein Stadtteil von König-

stein – hat das Leben so mancher Hausfrau verändert. Einwecken war die Tätigkeit,

die seiner Erfi ndung zu Grunde lag.

Im Jahr 1900 gründete er mit seinem Partner Georg van Eyck die Firma J. Weck

& Co. im südbadischen Ölfi ngen. Die dort produzierten Gläser revolutionierten

die Haltbarmachung von Lebensmitteln in Zeiten, in denen es weder Strom noch

Kühlschrank in den Küchen gab.

Der spezielle Deckel mit Gummidichtung und der Metallverschluss halfen, die Ern-

ten zu konservieren und im Winter noch Gemüse und Obst zu genießen. Erfolg-

reiches Marketing führte dazu, dass bald in jedem deutschen Haushalt nicht nur

eines dieser Gläser stand, auf dem der Name Weck prangte.

Der Erfi nder der Haltbarmachung von Lebensmitteln durch Hitze war der Chemi-

ker Dr. Rudolf Rempel. 1895 kaufte Weck ihm das Patent ab. Als Vegetarier und

Anti-Alkoholiker suchte er nach Methoden der Haltbarmachung ohne den Einsatz

von Alkohol.

1901 übersiedelte Weck nach Frankreich, wo er 1914 verstarb. Er versuchte dort

sein Verfahren ebenso wie in Deutschland bekannt zu machen.

Das Wort »Einwecken« wurde schon 1907 vom Duden als Synonym für das Einko-

chen von Lebensmitteln aufgenommen.Weckgläser mit Kirschen

Golfplatz am Schloss Friedrichshof

145

Nachtisch – süße Verführer

144

Für Zwischendurch

Page 17: Verlagsprospekt 2012

17

Zwischen Schmandkuchen und Feldgieker

DASEichsfeldKOCHBUCH

Jens Kohl, Karin Pradler, Klaus Röhrig, Marion Stolze

Jens Kohl, Karin Pradler, Klaus Röhrig, Marion Stolze192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-364-4Preis 19,90 €

Von A wie Aschkloß bis Z wie Zupfkuchen

DASKYFFHÄUSERKOCHBUCH

Heinz Noack · Steffi Rohland

Heinz Noack, Steffi Rohland192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-435-1Preis 19,90 €

Zwischen Tradition und Moderne

Das neue Buch über das

EichsfeldIlka Kühn

Ilka Kühn240 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-380-4Preis 19,90 €

Thüringen

EichsfeldKyffhäuser

Unsere thüringischen Autoren präsentieren das Eichsfeld und den Kyffhäuser, zwei ganz besondere Ecken auf den bunten Seiten Deutsch-lands. Burgen, Kirchen, aufwändige Wallfahrten und eine bodenständige Küche – dafür ist das Eichsfeld bekannt. Als Teil des Fürstbistums Mainz war es über Jahrhunderte eine Art katholische Insel, die ihre Identi-tät in Brauchtum und Glauben fand und diese bis heute weitgehend bewahrt hat. Der Kyffhäuser – Mittelgebirge südöstlich des Harzes – ist sagenumwo-ben. Die Barbarossahöhle und der Naturpark Kyffhäuser sind nur zwei der sehenswerten Schönheiten dieser Region.

Wunderbares Hügelland

Page 18: Verlagsprospekt 2012

18 Rheinland-Pfalz

Zwischen Römerbauten und Rieslingcreme

DAS

KOCHBUCHTRIERER LAND

Landfrauenverband Trier

Zwischen Limes, Römertopf und Deppekochen

LANDKOCHBUCHNEUWIEDER

LandFrauenverband Neuwied

DAS

Zwischen Basalt und Kartoff elbrot

Landfrauenverband Westerwald

DAS WESTERWALDKOCHBUCH

LandFrauenverband Westerwald192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-433-7Preis 19,90 €

LandFrauenverband Neuwied192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-450-4Preis 19,90 €

Neuwieder Deich

Anfang der 1940er Jahre pfl ügte die Bäuerin mit ihren Kühen den Acker.

Knoblauch-Suppe4 EL Mehl in

2 EL Butter kurz bräunen.5 Knoblauchzehen pressen und hinzugeben. Mit750 ml Brühe ablöschen. MitKräutersalz, Pfeffer würzen.250 ml Milch dazugießen und bei kleiner Hitze 15 Minuten ziehen lassen.

125 ml süße Sahne einrühren. 2 Scheiben Toastbrot in Würfel schneiden, ohne Fett anrösten und zur Suppe geben. Die Suppe mitSchnittlauchröllchen servieren.

Bräpe AllerleiWaldbreitbach; im Tal an der schönen Wied,alte Worte und Sprüche es viele noch gibt;die den Menschen von heute nicht mehr bekannt,mit der modernen Zeit leider vieles verschwand.Ich möchte versuchen, etwas »Bräpe Platt«,euch zu sagen, wie man früher gesprochen hat.

»En Ümm« das war ein alter Mann, was heut’ man nicht mehr sagen kann.»E Schößje on en Einweck« klar,früher beim Bäcker zu haben war.»Hällepe« trug ein jeder Mann,es sind die Hosenträger dann.

»Die Zeipe Gass« war ganz gewisswas heut’ die Deutschherrenstraße ist.»Mem Siecht« wurde das Korn gemäht,das Feld bestellt mit einer »Äd«.(Von Stefan Birnbach, Fortsetzung auf Seite 135)

Party-Ofensuppe (für 6 Personen)1 kg Schweinegulasch mit

Salz, Pfeffer würzen.500 g Zwiebeln sowie1 rote, 1 gelbe Paprikaschote und

230 g Ananas (Dose) in Würfel schneiden. Alle Zutaten mit280 g Pilze (Glas) und400 g Kidneybohnen (Dose) in einen Topf schichten. Mit250 ml Curry-Ketchup250 ml Chili-Soße100 ml Ananassaft sowie

500 ml süße Sahne übergießen. Über Nacht kalt stellen und 2½ bis 3 Stunden bei 170 °C im Backofen garen. Nach der Garzeit durchrühren.

Dazu reicht man Baguette.

Kastanienblüten recken sich hinauf zum Marienhaus in Waldbreitbach.

33

Suppen und Eintöpfe

32

Für Zwischendurch

Dorfbrunnen in Butzweiler

Walderdbeere – Fragaria vesca

Käsespätzle

500 g Mehl mit

1 TL Salz, 1 TL Pfeffer sowie

1 Prise Muskat in einer Rührschüssel mischen.

7 Eier zugeben und alles verrühren. Dann mit der

Küchenmaschine so lange schlagen, bis der Teig Blasen

wirft. Den Teig portionsweise von einem Holzbrett in

reichlich kochendes Salzwasser schaben. Sobald die

Spätzle an die Oberfl äche steigen, herausnehmen und

abtropfen lassen.

2 Gemüsezwiebeln schälen, halbieren und in Ringe schneiden.

2 EL Butter in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln darin weich dünsten.

Mit

Salz, 1 Prise Zucker würzen. Spätzle dazugeben und mitbraten.

250 g Bergkäse reiben und darüber streuen. Spätzle im Backofen

überbacken.

Räucherfi sch-Aufl auf

250 g Makkaroni in Salzwasser garen.

400 g Räucherfi sch zerlegen und lagenweise mit den Makkaroni in eine

Aufl aufform schichten. Mit

500 ml Tomatensoße übergießen und mit

30 g Semmelmehl sowie

50 g Käse (gerieben) bestreuen. Bei 200 °C etwa 30 Minuten überbacken.

Chicorée-Aufl auf

8 Stangen Chicorée waschen, bitteres Ende entfernen und in wenig Salzwasser

etwa 15 Minuten dünsten. Die Chicoréestangen mit je

einer der

8 Scheiben Kochschinken umwickeln und in eine gefettete Aufl aufform setzen.

50 g Käse (gerieben) darüber streuen.

50 g Butter in Flöckchen aufsetzen, unter dem Grill oder im Backofen

bei 200 °C etwa 20 bis 25 Minuten überbacken.

Auf dem Jakobsweg

Staustufe Detzem

114

Nudel- und Gemüsegerichte

115

Nudel- und Gemüsegerichte

Landfrauenverband Trier192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-431-3Preis 19,90 €

ndndFrFrauauenverband Neuwiedd992 2 SeSeititenen,, gegebubundndn enenrmatt 17,5 x 2424,5,55 ccmmmBN 978-3-86037-4450-44eieis s 19,90 €

Trier

Mittelmosel

Maifeld

NeuwiedWester-

wald

Naheland

Rheinhessen

Römer, Wein und Lebensfreude

Page 19: Verlagsprospekt 2012

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Ingrid Fusenig

Von Schweich bis Bullay – das Leben am Fluss

An der Mittelmosel

Ingrid Fusenig160 Seiten, gebunden

Format 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-389-7

Preis 4,90 € (empfohlener VK)

NAHELANDKOCHBUCH

Gisela Kehl

Zwischen Rotenfels und Rotweinkuchen

DAS

Gisela Kehl224 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-335-4Preis 19,90 €

97

83

86

03

73

35

4

Rheinhessen weiblich

DAS RHEINHESSEN

KOCHBUCH

Land Frauen Verband Rheinhessen e.V.208 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-443-6Preis 19,90 €

Zwischen Rapsblüten und Ritterromantik

DAS

KOCHBUCHMAIFELD

Petra Fath

Petra Fath192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-438-2Preis 19,90 €

Rheinland-Pfalz

Persönlich kannten sie sich noch nicht,

und doch gibt es gleich reichlich Ge-

sprächsstoff zwischen Jutta Fassian-

Emmrich und Katja Fehres. Kein Wun-

der also, dass die Stunden nur so dahin

fl iegen auf der gemütlichen Terrasse

bei Wasser, natürlich einem Gläschen

Wein und köstlichen Leckereien aus

der Küche. Schließlich lässt sich über

Moselwein und Winzerberuf ausgiebig

plaudern.

Es ist eine ganze Menge, was die

beiden Frauen verbindet, die nicht

zuletzt mit der Aufgabe als Gebiets-

weinkönigin ihre Liebe zur Mosel und

ihren Weinen besiegelten. Jutta Fassi-

an trug die Krone als Repräsentantin

des Wein-Anbaugebietes Mosel-Saar-

Ruwer 1986/1987. Zuvor war sie Orts-

weinkönigin von Mehring, anschlie-

ßend Deutsche Weinkönigin. Die 15

Jahre jüngere Katja Fehres übte das

Amt der Gebietsweinkönigin genau

20 Jahre später, nämlich 2006/2007

aus, nachdem sie zuvor Ortsweinkö-

nigin in ihrem Heimatort Brauneberg

gewesen war. Als Winzermeisterinnen

im eigenen, von den Vätern übernom-

menen Betrieb, bewirtschaften beide

je drei Hektar Rebfl äche mit überwie-

gend Riesling. Und auf die Frage, wo

sie gerne leben wollen, antworten die

Beiden ebenfalls übereinstimmend:

»Nur an der Mosel!«

Moselwein: so individuell

wie die Menschen

Die Landschaft, Struktur und Kultur der

Gegend und der einmalige Charakter

der Menschen, das ist es, was Jutta Fas-

sian und Katja Fehres an ihrer Heimat

so ganz besonders lieben. »Die Leute

an der Mosel sind sehr individuell, sehr

herzlich«, beschreibt die 29-jährige

Braunebergerin. »Sie passen einfach in

keinen Einheitstopf«, fügt ihre Kollegin

aus Mehring schmunzelnd hinzu. Wie

die Menschen seien auch die Weine

aus dem Anbaugebiet von Mosel, Saar

und Ruwer, das seit August 2007, dem

letzten Monat in der Amtszeit von Kat-

ja Fehres, zur besseren Identifi kation

bei den Kunden nur noch unter »Mo-

sel« fi rmiert.

Diese spritzigen, individuellen Weine

sowie die Menschen, die sie herstellen,

würdig zu vertreten, sahen beide Wein-

königinnen als ehrenvolle Aufgabe an.

Mit Leidenschaft übten sie ihre Ämter

aus und sprechen noch voller Begeiste-

rung über ihre Majestätenzeit. Schließ-

lich sei es wichtig, die Arbeit des

Winzers bewusst zu machen und dem

Berufsstand vor allem auch in schwieri-

gen Zeiten eine gewichtige Stimme bei

Kunden und besonders auch Politikern

zu geben. So erinnert sich Jutta Fassian

an den Glykolskandal in ihrer Amtszeit,

und Katja Fehres hatte Überzeugungs-

arbeit zugunsten der Kurzbezeichnung

fürs Weinbaugebiet zu leisten. »Da ist

»Wein ist eine lebendige Persönlichkeit«

Die beiden ehemaligen Gebietsweinköniginnen Jutta Fassian-Emmrich

und Katja Fehres plaudern über ihr Amt, ihre Liebe zur Mosel und

natürlich den Wein

ObenKatja Fehres (links) und Jutta

Fassian-Emmrich kannten

sich noch nicht, obwohl sie das

gleiche Ziel verfolgen. Klar,

dass es viel zu erzählen gibt.

UntenAm Beginn der Nussbaum-

Allee in Brauneberg begrüßt

Weinkönigin Katja Fehres die

Gäste.

Oben linksEin idyllischer, schattiger Platz

für eine Rast bei der Fahrrad-

tour: 1,6 Kilometer lang ist die

Allee von Walnuss-Bäumen in

Brauneberg. Im 18. Jahrhun-

dert wurden die Bäume als

Schutz gegen das Eis der Mosel

gepfl anzt.

Oben rechts

Da fühlen sich Katja Fehres

(links) und Jutta Fassian-

Emmrich wohl: mitten drin im

Weinberg.

UntenInmitten der Nussbaum-Allee

in Brauneberg weisen Schilder

auf Weingüter und Straußwirt-

schaften hin – hier auf die von

Katja Fehres.

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nau007

nkö-

herzlich«, beschreibt

Braunebergerin. »Sie passen einfach in

keinen Einheitstopf«, fügt ihre Kollegin

aus Mehring schmunzelnd hinzu. Wie

die Menschen seien auch die Weine

aus dem Anbaugebiet von Mosel, Saar

und Ruwer, das seit August 2007, dem

letzten Monat in der Amtszeit von Kat-

ja Fehres, zur besseren Identifi kation

bei den Kunden nur noch unter »Mo-

sel« fi rmiert.

Diese spritzigen, individuellen Weine

sowie die Menschen, die sie herstellen,

Leben unter »Strom«

Leben unter »Strom«

»War sie vorher schöner oder ist sie jetzt schöner?« – diese Diskussion be-herrschte in meiner Jugend über Jahre die sonntäglichen Fahrten entlang der Mosel zur Großmutter nach Neuma-gen. Sie, die Mosel, zeigte sich in der Tat vorher und nachher mit einem an-deren Gesicht, gerade auf dieser Stre-cke der Mittelmosel. Ein bisschen wie frisch geliftet wirkte die neue Mosel, glatter, gerader, gleichmäßiger, mäch-tiger, vielleicht auch ein wenig lang-weiliger. Geschmackssache, was der Betrachter bevorzugte.

Ob das alte Bild der Mosel mit ihren Auen und Laachen, den Kribben und Bleichwiesen, mit verträumten Trei-delwegen, Aalkuttern, Ponten und Flö-ßen schöner anzusehen war, ist für die Heutigen eine müßige Diskussion. Wer in den 1960er Jahren und später gebo-ren ist, hat keine Chance, sich an die alte Mosel zu erinnern.

Die Mosel war ein tückischer Wasserweg

Wie früh die Mosel mit Schiffen be-fahren wurde, belegen ja nicht zuletzt römische Denkmäler wie das Neu-magener Weinschiff. Ein Blick in den mürrischen Gesichtsausdruck des be-rühmten »Steuermanns« belegt aber auch: Die Mosel machte den Boots-leuten nicht immer Freude. Sie war ein tückischer Wasserweg. Im Som-mer oft selbst für niedrige Kähne zu fl ach, im Winter wegen Hochwasser und Eis(gang) oft ebenso unbefahrbar,

stellte sie die Schiffer immer wieder vor Herausforderungen. Die Erfi ndung der Dampfmaschine und damit der Dampf-schiffe sorgte im 19. Jahrhundert ab 1840 für eine Belebung des Schiffsver-kehrs. Aber mit der Einweihung der Ei-senbahnstrecke Koblenz-Diedenhofen kam die Moselschifffahrt fast gänzlich zum Erliegen, »der schöne, einst leb-hafte Fluss verödete gänzlich«, schrieb ein Zeitgenosse. Die Anlieger entsannen sich uralter Träume von der Kanalisierung des Flus-ses. So gibt es schon aus dem Jahr 1888 eine Denkschrift, in der der Ausbau der Mosel gefordert wird. Befürworter war neben den Orten an der Mosel die Schwerindustrie an der Ruhr. Die Schwerindustrie war es auch, die die Kanalpläne nach dem Ende des Zwei-ten Weltkriegs wieder ins Gespräch brachte. Vor allem die französischen Stahlkocher sahen im billigeren Was-sertransport eine Überlebensfrage. »Der lothringische Stahlriese ist ein Ge-fangener der frachtteuren Eisenbahn«, schrieb der »Spiegel« 1953. Und urteilt am Schluss des Artikels: »Bonn und die Ruhrindustrie erteilen deshalb den Lothringern den kaufmännischen Rat: Wenn Frankreich den Kanal so dringend will, soll es den Bau selbst fi nanzieren.« Das entsprach durchaus der allgemei-nen Stimmung damals in Deutschland. Man lese dazu etwa im Internet den al-ten Artikel aus der »Zeit« vom 24. Mai 1956 (www.zeit.de/1956/21/Was-kos-tet-der-Moselkanal).

Die Kanalisierung war der Preis für die Saar

Es waren dann aber letztlich doch nicht die Kaufmänner, die über diese Frage entschieden. Der politische Wille war stärker. Frankreich, Deutschland und Luxemburg wollten dem noch zarten Pfl änzlein Europa keinen jähen Rück-

schnitt zumuten und für Adenauer war die von den Franzosen zur Bedingung gemachte Kanalisierung der Mosel der nicht zu hohe Preis für die Rück-kehr der Saar. So ermöglichte der am 27. Oktober 1956 in Luxemburg unter-zeichnete Vertrag über die Schiffbar-machung der Mosel letztlich die am 1. Januar 1957 vollzogene Wiederein-gliederung des Saarlandes als zehntes Bundesland (ohne Berlin) in die dama-lige Bundesrepublik Deutschland. Auf 370 Millionen DM veranschlagte man auf dem Preisstand von 1955 die Bau-kosten, davon sollten Deutschland 120 Millionen, Frankreich 248 Millionen und Luxemburg zwei Millionen Mark übernehmen. Weitergehende Aufwän-dungen sollten von Deutschland und Frankreich im Verhältnis 120 zu 250 getragen werden.Am 26. Mai 1964 wurde der Mosel-Schiff-fahrtsweg durch Großherzogin Charlotte von Luxemburg, Bundespräsident Hein-rich Lübke und Staatspräsident Charles de Gaulle eingeweiht. Die dazwischen liegenden Jahre waren für die Mosel im

Die geliftete Schönheit

Mit der Kanalisierung wurde die Mosel zum begehrten Wasserweg – ohne ihre Reize zu verlieren

ObenAuch als Kanal schön an-zuschauen: die Mosel beim Pündericher Viadukt.

UntenWar sie nun vorher schöner oder ist sie jetzt schöner? Diese Frage ist beim Blick auf Riol schnell zu beantworten: Schön ist die Mosel defi nitiv heute noch.

Oben und untenEin Blick auf den mürrischen Gesichtsausdruck des »Steu-ermanns« des Neumagener Weinschiffes belegt: die Mosel machte den Bootsleuten nicht immer Freude.

51

Leben unter »Strom«

Leben unter »Strom«

Vielleicht liegt es am Wein, bestimmt aber an der reichen Geschichte des Landes. Eine gewisse Gelas-senheit ist der Grundton im ganzen Land. Rheinland-Pfalz liebt das Leben und alles, was es schöner machen kann. Dazu gehört neben dem Rebsaft auch eine deftige Küche und die Pfl ege einer Kultur, die historisch gewachsen, reich und prächtig ist.

Page 20: Verlagsprospekt 2012

20

Südschwarzwaldund Hochrhein

Eva Baumgartner

Reizvolle Landschaften – lebendige Kultur

Das große Buch über

Eva Baumgartner240 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-349-1Preis 19,90 €

Kulinarische Wege zwischen Neckarschleifen

DAS KOCHBUCHMITTLERES NECKARTAL

»Maultaschenkönig« Udo Rommel

»Maultaschenkönig«Udo Rommel176 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-440-5Preis 19,90 €

Baden-Württemberg

DAS

KOCHBUCHHOCHSCHWARZWALD

Zwischen Feldberg und Kirschtorte

Horst A. Böß, Manfred Schülein

Horst A. Böß, Manfred Schülein192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-427-6Preis 19,90 €

Wer den ganzen Tag »gschafft« hat, darf sich am Abend ruhig etwas gönnen. Das könnte zum Beispiel ein Buch der Edition Limosa sein, denn die schönsten Seiten Baden-Württembergs sind ein Genuss.

Dass es dabei ruhig etwas mehr sein darf als »Herrgottsbschei-ßerle« und Leberspätzle versteht sich von selbst. Die Rezepte

Kraichgau-Stromberg

Neckartal

Hoch-schwarzwald

Süd-schwarzwald

Hightech, Spätzle, Tradition

der Landesküche bieten genug für jeden Anlass und Geldbeutel – alltagstauglich muss es sein, dann rechnet es sich umso besser. Vom Hochrhein über das Neckartal bis in den Kraichgau und auf den Stromberg eröffnen die Autoren der Edition Limosa dem Leser das Land.

Page 21: Verlagsprospekt 2012

21

Kraichgau-Stromberg

Waltraud König

Das Land der 1000 Hügel

Das große Buch über den

Waltraud König256 Seiten, gebundenFormat 24,5 x 30,5 cmISBN 978-3-86037-355-2Preis 19,90 €

(2. überarb. Aufl .)Waltraud König, Renate Hörner224 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-400-9 Preis 19,90 €

Baden-Württemberg

Süße Vielfalt

Faust und Springerle zwischen Kraich und Zaber

im Kraichgau-Stromberg

Waltraud KönigRenate Hörner

Waltraud König, Renate Hörner208 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-467-2Preis 19,90 €

Blumenvielfalt in einer Trockenmauer

Gemütlicher Unterstand im Wengert

Man kann den Kranz noch mit kandierten Kirschen verzieren. Man sollte dann Buttercreme für das Spritzen der Rosetten beiseite stellen .

Frankfurter Kranz mit Buttercreme von Oma MetaBiskuit

6 Eiweiße steif schlagen. Nach und nach125 g Zucker zufügen und weiter rühren, bis eine zähe Masse entstanden ist. In einer zweiten Schüssel

6 Eigelbe, 6 EL Wasser (heiß) schaumig rühren.100 g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker langsam einrieseln lassen und zu einer dicken Creme rühren, dann über die Eiweißmasse geben.

175 g Mehl, 1 TL Backpulver mit50 g Speisestärke mischen, über die Eigelbcreme sieben und alles mit

dem Schneebesen vorsichtig unterheben. Den Teig in eine ausgefettete, bemehlte Kranzform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 190 °C (Umluft) etwa 35 bis 40 Minuten backen. Vor dem Herausnehmen die Stäbchenprobe machen. Das Biskuit auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Buttercreme180 g Butter, 1 EL Zucker mit2 EL Orangenlikör oder

Obstschnaps schaumig rühren und beiseite stellen. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, eine Schüssel darüber stellen, darin

4 Eigelbe, 1 Ei und90 g Puderzucker cremig rühren. Unter Rühren abkühlen lassen. Danach

löffelweise zur Buttercreme geben und so lange weiter rühren, bis die Creme glatt und geschmeidig ist.Füllen und Verzieren Das Biskuit waagerecht zweimal durchschneiden (in

3 Lagen teilen). Ein Drittel der Creme auf den ersten Boden streichen, das Mittelteil darauf setzen, das zweite Drittel der Creme darauf geben, den Deckel aufsetzen und den ganzen Kranz rundum mit der restlichen Creme bestreichen.

1 EL Butter, 1 EL Honig in einer Pfanne erhitzen,250 g gehackte Mandeln zugeben und unter ständigem Rühren braun rösten. Abkühlen lassen und den Kranz rundum mit dem Krokant bestreuen.

Kälbchen auf dem Kirbachhof

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Festtagstorten

Festtagstorten

Frankfurter Kranz mit Buttercreme von Oma MetaBiskuit

6 Eiweiße steif schlagen. Nach und nach125 g Zucker zufügen und weiter rühren, bis eine zähe Masse entstanden ist. In einer zweiten Schüssel

6 Eigelbe, 6 EL Wasser (heiß) schaumig rühren.100 g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker langsam einrieseln lassen und zu einer dicken Creme rühren, dann über die Eiweißmasse geben.

175 g Mehl175 g Mehl, 1 TL BackpulverBackpulver mit50 g Speis50 g Speisestärkeg Speisestärkeärke mischen, über die Eigelbcreme sieben und alles mit

dem Schneebesen vorsichtig unterheben. Den Teig in eine ausgefettete, bemehlte Kranzform füllen und im vorgeheizten Backofen bei 190 °C (Umluft) etwa 35 bis 40 Minuten backen. Vor dem Herausnehmen die Stäbchenprobe machen. Das Biskuit auf einKuchengitter au kühl

BButtteerccrreeemmee1800 gg BBuutteer, 1 EL

2 ELL OOraranngenlikObst

44 EEigelb900 gg PPuder

FülleFüllen und Verzieren

1 EL Butter, 1 EL H250 g gehackte Mand

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Festtagstorten

Ganz köstlich schmeckt dazu roter Johannisbeersaft.

Grießpudding

500 ml Milch mit

2 EL Zucker, ½ TL Zimt aufkochen, unter Rühren

50 g Grieß einstreuen und bei geringer Temperatur etwa 10 Minuten

quellen lassen. Dabei öfters umrühren.

2 Eigelbe, 1 EL Milch verquirlen und einrühren. Von der Kochstelle nehmen.

2 Eiweiße zu Schnee schlagen und unter den heißen Brei heben.

Das Walzerlied

Victor Holländer

»Als Bübchen mit heißem Verlangen

sah oft ich zum Nachbar hinein,

dort sah einen Kirschbaum ich prangen,

der lud mich zum Naschen ein.

Die Kirschen ganz heimlich gestohlen,

was besseres wusst’ ich mir kaum.

Ich kroch durch den Zaun, sie zu holen

und klettert auf Nachbars Baum.

Kaum konnt’ ich die Stunde erwarten,

wo sich die Gelegenheit bot.

Die Kirschen in Nachbars Garten,

die waren so süß und so rot ...«

Romantischer Sonnenuntergang

Mit Puderzucker bestäuben und heiß servieren. Zu Stierum

reicht man gerne Apfelmus (Rezept S. 43) oder Kompott.

Stierum oder Kratzete

Der Name »Stierum« beziehungsweise »Kratzete« stammt daher, dass nach dem Zerrei-

ßen des Pfannkuchens ständig in der Pfanne »rumgestiert« oder »gekratzt« werden muss.

In Österreich nennt man diese Mehlspeise »Kaiserschmarrn«.

5 Eigelbe im Wechsel mit

375 ml Milch und

250 g Mehl gut verrühren.

5 Eiweiße, 1 Prise Salz steif schlagen und unter den Teig ziehen.

20 g Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen. Die Hälfte des Teiges einfüllen

und bei mittlerer Hitze stocken lassen, bis die Unterseite

fest ist. Die Oberseite soll noch feucht sein. Mit

1 EL Puderzucker bestäuben. In der Pfanne mit 2 Gabeln in größere Stücke

zerreißen. Unter ständigem Wenden rösten, bis die Stücke

goldgelb sind. Zwischendurch

1 EL Butter zugeben, damit das Stierum nicht anbrennt. Auf eine

vorgewärmte Platte geben, bis der zweite Pfannkuchen

fertig ist.

Weingarten im Kraichgau

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Süßer Mittagstisch

Süßer Mittagstisch

Geschichtlicher Hintergrund und Bau der Eppinger LinienAls Ludwig XIV. im Jahre 1685 Anspruch auf die Pfalz erhob, plante er, die Ostgrenze Frankreichs an den Rhein zu verschieben. Die angrenzenden südwestdeutschen Gebiete sollten militärisch und wirtschaftlich so geschwächt werden, dass keine Gefahr mehr von ihnen ausging. 1688 fi elen fran-zösische Truppen erstmals in Südwestdeutschland ein. Die Überfälle wiederholten sich in jedem

Wandern auf den Eppinger LinienAuf Entdeckungsreise entlang der ehemaligen VerteidigungslinieFrühjahr. Und die französischen Truppen drangen schließlich bis tief in die Gebiete Württembergs und des schwäbischen und fränkischen Reichs-kreises vor.

Der Bau der Eppinger Linien begann im Früh-jahr 1695. Sie wurden unter dem militärischen Kommando von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, auch »Türkenlouis« genannt, als Vertei-digungslinie von Neckargemünd bis Weißenstein bei Pforzheim errichtet, um die Plünderungen der Franzosen abzuwehren. Das Grabensystem wurde unter Androhung der Todesstrafe im Fron-dienst errichtet. Man versuchte, beim Bau die Geländeform optimal zu nutzen und legte dort, wo es das Gelände zuließ, lediglich eine breite Schneise aus kreuz und quer gefällten Bäumen an, den Verhack. Weite Abschnitte wurden mit Schanzen versehen, die aus einem tiefen Graben bestanden, dessen Aushub auf der dem Feind ab-gewandten Seite als Wall aufgeschüttet wurde. In die Böschung wurden Palisaden eingerammt. Wachtürme, so genannte Chartaquen, dienten zur Beobachtung. An besonders gefährdeten Punkten wurden Viereckschanzen für Artilleriestellungen errichtet. Die Linien wurden niemals ernstlich angegriffen, was beweist, dass sie ihren Zweck erfüllten.

Sehenswertes entlang des WegesHeute sind die Eppinger Linien zur beliebten Wanderroute geworden, auf der es vieles zu ent-decken gibt. Ausgangspunkt ist die Stadt Eppin-gen, in der Fachwerkhäuser aus dem 12. und 13. Jahrhundert das Stadtbild prägen. Rund um das älteste Baudenkmal, den Pfeifferturm, reihen sich das Baumann’sche Haus, die ehemalige Rats-schänke und die Alte Universität. Ein unbedingtes Muss ist ein Altstadtbummel in dieser schönen

gotischen Kapelle bieten einen schönen Rund-blick über das Kraichgauer Hügelland mit dem Steinsberg, der Ravensburg und dem Eichelberg genießen. Dahinter ist bei klarem Wetter der Odenwald mit Königstuhl und Katzenbuckel zu erkennen.

Unweit des Ottilienberges steht beim Wander-parkplatz Rottstück ein Aussichtsturm als Nach-bildung einer Chartaque.

Für Freunde des Steinmetzhandwerks lohnt sich ein anschließender Abstecher nach Mühlbach. In Mühlbach, auch das Steinhauerdorf genannt, ist der Sandstein allgegenwärtig, sei es als Baustoff, als Exponat im Ortsmuseum oder als Skulptur auf dem Rathausplatz.

Auf den Spuren der Herren von Sternenfels erin-nern in Ochsenburg zwei erhaltene Nebengebäu-de sowie Reste der Stadtmauer an das ehemalige Renaissance-Schloss.

Anstelle der ehemaligen Burg der Herren von Sternenfels steht heute auf dem Schlossberg in Sternenfels ein Aussichtsturm mit einem grandio-sen Rundblick, der auch schon vom Türkenlouis genutzt wurde.

Ein Abstecher in den Ortsteil Diefenbach mit sei-nen schönen Fachwerkhäusern lohnt sich ebenso wie der Aufstieg auf den Scheuelberg (382 Meter). Oben angekommen, wird man mit einer herrlichen Sicht belohnt. Der Weg führt weiter nach Maul-bronn und zum ehemaligen Zisterzienserkloster.

Die letzte Etappe führt durch den Wannenwald, folgt meist der Schanze und endet auf dem Sauberg an einer sternförmig angelegten Verteidigungsanla-ge. Der Grundriss dieser Sternenschanze ist heute noch erhalten. Von hier aus sieht man auf Mühla-cker, den Endpunkt des Wanderwegs.

Fachwerkstadt, um dabei den historischen Orts-kern zu besichtigen.

Anschließend wandert man über die »Himmels-leiter« zum Höhenrücken des Hardtwaldes, von dort weiter zum Ottilienberg. Die Turmruine der

Aussichtsturm auf dem Schlossberg in Sternenfels

Ein schmuckes Fachwerkhaus nahe der Kirche in Diefenbach

Das Baumann’sche Haus in Eppingen

Steinhauermuseum in Mühlbach

Hinweisschild auf dem Eppinger Linienweg an der Langenberghohle Eppingen

Schwebegiebelhaus in Eppingen

Nachbildung einer Chartaque auf dem Ottilienberg

Mit Sturmgepäck damals fast unüberwindbar – die spitzen Palisaden auf dem Eppinger Linienweg

Auf historischen Spuren

199

Mit gerade einmal 333 Metern erreicht der Steins-

berg keine besondere Höhe. Dennoch ragt der

Hügel – ein ehemaliger Vulkan – als höchste Er-

hebung im sanften Hügelland des Kraichgaus auf.

Durch diese besondere Lage dient er als Orien-

tierungsmarke und wird als »Kompass des Kraich-

gaus« bezeichnet.

Eine ideale Festung

Ein faszinierender Ausblick bietet sich vom hohen

Turm der Anlage. Friedrich Ratzel, weit gereister

Geograf, beschrieb diesen Ausblick mit folgenden

Worten: »... in jene weiche liebliche Welt, für den

Menschen wie gemacht ...«

Durch die freie Sicht nach allen Seiten stellte die

Burg Steinsberg eine ideale Befestigung dar. Der

knapp 30 Meter hohe, majestätisch anmutende

achteckige Bergfried, umrahmt von einem drei-

fachen Mauerring, bestand aus mächtigen Bu-

ckelquadern von überdurchschnittlicher Qualität.

Vier Meter dicke Mauern umfassten ursprünglich

sechs Stockwerke. Der Zugang zur Burg gestaltete

sich als durchaus schwierig. Zunächst musste man

drei Tore passieren, um zu dem Haupttor zu ge-

langen. Der Eingang lag in etwa elf Metern Höhe.

Durch ihn erreichte man das erste Obergeschoss.

Das Erdgeschoss war nur von oben durch ein so

genanntes »Angstloch« zugänglich.

Die gewaltige Burganlage stammt aus der Stau-

ferzeit und erinnert an die Burganlage des Stau-

ferkaisers Friedrichs II. – Castel del Monte – in

Süditalien.

Der Kompass des KraichgausDie Burg Steinsberg

Bewegte Geschichte

Die Burg Steinsberg wurde erstmals im Jahre 1109

im Zusammenhang mit Eberhard von Steinsberg

urkundlich erwähnt. Als großzügiger Gastgeber galt

der nächste Burgherr, Wernhardt von Steinsberg.

Vermutlich durch die Heirat einer Steinsberg-Toch-

ter gelangte die Burg um 1200 an die Grafen von

Oettingen, die die Burg von Grund auf erneuerten,

und wurde dann an die Pfalzgrafen bei Rhein wei-

tergegeben. Über zwei Jahrhunderte lang war sie

Sitz eines pfälzischen Amtes, bis schließlich im Jahre

1517 die Freiherren von Venningen mit dem Besitz

belehnt wurden. Kurze Zeit später, zur Zeit der Bau-

ernkriege, erfolgte ein Brandanschlag auf die Burg,

der den massiv gebauten Mauern allerdings nicht

viel anhaben konnten. Erst 1777, nach einem Blitz-

schlag in den Turm, wurde die Anlage aufgegeben.

Nach und nach verfi el die Burg zur Ruine.

Der Minnesänger Spervogel

Als sich die Burg im Besitz von Wernhardt von

Steinsberg befand, genoss der Minnesänger Sper-

vogel längere Zeit Gastrecht. In der berühmten

Manessischen Liederhandschrift fi ndet sich eine

Abbildung von Spervogel. In seinen Versen bringt

er die Dankbarkeit an seinen großzügigen Gast-

geber zum Ausdruck und erwähnt namentlich die

Burg Steinsberg und seinen damaligen Besitzer.

Im Jahr 1973 kaufte die Stadt Sinsheim die ehema-

lige Burg. Es wurden umfangreiche Restaurations-

und Sanierungsarbeiten vorgenommen, so dass

heute Besichtigungen stattfi nden können.

mit Unterstützung von Nicolai Knauer

Burg Steinsberg – die größte Burganlage aus der Stauferzeit

Blick in den romantischen Burghof

Blick vom Steinsberg auf Weiler

Verwundert reiben sich manche beim Anblick

der preußischen Fahne an dem schönen Fach-

werkgebäude die Augen. Erst recht beim Blick in

den fränkischen Kleinbauernhof. Wohl niemand

erwartet hier ein »Friedrich-der-Große-Muse-

um«. Der Grund dafür liegt in einer Begebenheit

des Jahres 1730. Damals schlugen im badischen

Steinsfurt nicht nur König Friedrich Wilhelm I.

von Preußen und sein Sohn, Kronprinz Friedrich,

ihr Nachquartier auf, sondern von hier aus wollte

der Achtzehnjährige ins Ausland fl iehen. Für die-

ses Vorhaben hatte Friedrich den Ort der Reise

eingeplant, der Frankreich am nächsten lag. Und

das war Steinsfurt, wohin die Preußen nach dem

Aufenthalt am Hof zu Ludwigsburg auf dem Weg

nach Mannheim gekommen waren. Der äußerst

sparsame König ließ hier in Bauernhöfen Quartier

aufschlagen. Dem Kronprinzen wurde die Scheu-

ne des Bauern Lerch zugeteilt.

Das Verhältnis zwischen dem Kronprinzen und

seinem strengen Vater war damals denkbar

schlecht. Diesem Beziehungsstreit wollte sich

Friedrich entziehen. Seine Fluchtvorbereitungen

verliefen jedoch sehr dilettantisch und blieben

dem Hof nicht verborgen. Auf der Reise eska-

lierte der Vater-Sohn-Konfl ikt. Deshalb ließ sich

Friedrich zivile Kleidung schneidern. In Steinsfurt

erhielt ein Page von ihm den Auftrag, nachts zwei

Pferde zu besorgen. Oberst von Rochow ent-

Das Lerchennest – Wendepunkt

im Leben Friedrichs des Großen

Steinsfurter Fluchtversuch mit gnadenlosem Nachspiel

deckte jedoch, wie sich Friedrich in den frühen

Morgenstunden aus der Scheune zu den Pferden

im Hof schlich. Aus war der Traum von der Frei-

heit. Sein Vater wurde vom Fluchtversuch infor-

miert. Sein Sohn und dessen Freunde kamen vor

ein Kriegsgericht. Friedrich wurde zu Festungshaft

in Küstrin verurteilt. Hart traf es den Vertrauten

des Kronprinzen, Leutnant Hans Hermann von

Katte, der später wegen Fluchtplanunterstützung

vor den Augen Friedrichs hingerichtet wurde.

Wie das Lerchennest

zu seinem Namen kam

Als sich Kronprinz Friedrich vor der Abreise bei

seinem Gastgeber Johann Lerch verabschiedete,

hat er der Überlieferung nach gesagt: »Da habe

ich ja in einem schönen Lerchennest übernach-

tet.« Damit hatte das Anwesen seinen Namen.

Das Gehöft wurde im 20. Jahrhundert unter

Denkmalschutz gestellt. Seit dem 19. Jahrhundert

macht eine Tafel am Gebäude auf diese nächtli-

che Begebenheit aufmerksam: »Hier blieb auf

seiner Flucht am 4./5. August 1730 Friedrich der

Große dem Vaterland erhalten«.

Der Verein »Freunde des Lerchennest e.V.« unter-

hält seit 1975 im »Museumshof Lerchennest« das

einzige Museum, in dem das Leben und Wirken

Friedrichs des Großen anhand von verschiedenen

Exponaten detailliert dokumentiert ist. Zusätz-

lich gibt es regelmäßige Sonderausstellungen. In

den Nebengebäuden sind heimatgeschichtliche

Sammlungen (Landwirtschaft und Handwerk) zu

besichtigen. Renate Hörner

Exponate im Eingangsbereich des Museums

Museumshof Lerchennest in Steinsfurt, ein ehemaliges Bauerngehöft

Büste von Friedrich des Großen

28

Im Herzen des Kraichgaus

29

1000 Hügel und mehrWo sich Baden und Schwaben vereinen, entsteht etwas Großartiges. Gleich dreifach hat die Edition Limosa mit herausragenden Titeln dem Kraichgau-Stromberg gehuldigt. Bilderreich, süß und herzhaft ist das Sortiment.

Page 22: Verlagsprospekt 2012

Der Tourismus ist neben der Milchwirt-schaft die zweite wichtige Säule der All-gäuer Wirtschaft. Die zugleich groß- und kleinräumige Landschaft des Allgäus mit ihren vielen Höhen und grandiosen Ausblicken einerseits, den vielen Tälern, Senken und Einöden andererseits bietet dem Touristen eine Vielzahl von Sport- und Erholungsmöglichkeiten. Der Auf-bau einer entsprechenden Infrastruktur mit Wanderwegen, Skipisten und Über-nachtungsmöglichkeiten begann Mitte des 19. Jahrhunderts und zog sich über Jahrzehnte hin.

Für die Schönheit der Bergwelt hatten die Menschen lange keinen Sinn. Be-kanntlich jagten dem großen Nürnberger Künstler Albrecht Dürer (1471 bis 1528), der im Jahr 1494 zu seiner ersten Itali-enreise aufbrach, die engen Täler und hohen Berge Tirols nur Angst und un-angenehme Schauder ein. Die oftmals in Wolken gehüllten Gipfel galten als Sitz der Götter und höheren Mächte, deren

Ersteigung einem Sakrileg glich. Erst im 18. Jahrhundert wurden die Alpen von Reisenden in ihrer Schönheit erkannt und zu einem Reiseziel per se. Die Schweizer waren die ersten, die den Alpintourismus als Einnahmequelle erkannten und nutz-ten. Ihre Gäste waren damals vor allem reich gewordene Engländer, die auf ihrer Bildungsreise nach Italien die Eidgenos-senschaft durchquerten.

Der touristischen Erschließung der All-gäuer Berge ging ihre wissenschaftliche Erkundung voraus. Bota-niker, Geologen und Ver-messungstechniker durch-streiften die Bergwelt und machten ihre Forschungen der Öffentlichkeit zugäng-lich. Der Arzt Dr. Karrer aus Immenstadt legte im Jahr 1832 einen Bericht über seine Erforschung der Sturmannshöhle im Schwarzenberg bei Ober-maiselstein vor. Carl W. Gümbel publizierte 1861 eine »Geognostische Be-schreibung des bayerischen Alpengebirges«.

Die Anfänge des Tourismus im Allgäu

Oben Blick von Sonthofen in Richtung Schwarzenberg

UntenBlick vom Weitnauer Tal nach Süden zum Grünten

Der Grünten von Süden gesehen im Jahr 193736

37

Tourismus

Tourismus

22

Kulinarische Reise zwischen Jura und Paartal

DAS KOCHBUCH

SCHROBENHAUSENNEUBURG

Angela Rehm · Ludwig Wagner

Angela Rehm, Ludwig Wagner192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-439-9Preis 19,90 €

Peter Hutter

Geschichte(n) aus der südlichsten Region Deutschlands

Damals im

Oberallgäu

Peter Hutter192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-401-6Preis 19,90 €

97

83

86

03

74

01

6

Bayern

Günther Jaumann

WEISSENBURGEine Entdeckungsreise durch

Römer – Franken – Lebensart

Günther Jaumann112 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-409-2Preis 19,90 €

Ehrenbürger Richard Stücklen

Bevölkerung von Weißenburg

Wichtige Daten im Vergleich

Die Stadt Weißenburg kann stolz auf

den Ehrenbürger Richard Stücklen sein,

der sicher vielen als ehemaliger Postmi-

nister und Bundestagspräsident bekannt

ist. Als »fröhlicher Franke« genoss er An-

sehen bei allen Parteien. Stücklen war

1949 in den Bundestag gewählt worden.

1957 wurde er Postminister. In seiner

neunjährigen Amtszeit führte er die Post-

leitzahlen ein. 1976 stand die Wahl zum

Vizepräsidenten des Bundestages an und

1979 wurde er mit großer Mehrheit als

erster CSU-Politiker zum Präsidenten des

Parlaments gewählt. In Erinnerung bleibt

sein Saalverweis für den Grünen-Abge-

ordneten Joschka Fischer. Dieser hatte

ihn zuvor mit den Worten »Mit Verlaub,

Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!«

gerügt. Stücklen hatte am 18. Oktober

Ehemaliger Postminister

1984 den grünen Abgeordneten Jür-

gen Reents ausgeschlossen, da dieser

Helmut Kohl als »von Flick freigekauft«

bezeichnete. Die grüne Abgeordnete

Christa Nickels stellte daraufhin Antrag

auf Sitzungsunterbrechung. Als Stücklen

ihr das Mikrophon abstellte, ließ Fischer

sich zu dem bekannten Ausspruch hin-

reißen. Am nächsten Tag nahm Fischer

den Satz wieder zurück. Anlässlich der

Schleyer-Entführung 1977 machte Stück-

len mit der Bemerkung auf sich aufmerk-

sam, ein toter Terrorist könne weder

Wiederholungstäter noch freigepresst

werden. Der CSU-Politiker Richard

Stücklen, der auf eine lange politische

Karriere zurückschauen konnte, verstarb

im Alter von 85 Jahren im Mai 2002 in

seiner Heimatstadt Weißenburg.

Weißenburg in Bayern, (amtlich Wei-

ßenburg in Bayern, früher auch: Wei-

ßenburg im Nordgau, Weißenburg am

Sand) ist eine große Kreisstadt im mit-

telfränkischen Landkreis Weißenburg-

Gunzenhausen und Sitz des Landratsam-

tes Weißenburg-Gunzenhausen. Die

Einwohnerzahl (31. Dezember 2007)

beträgt 18 971, die Bevölkerungsdichte

194 Einwohner je Quadratkilometer. Zu

den 24 Ortsteilen gehören: Dettenheim,

Emetzheim, Gänswirtshaus, Haardtt,

Hagebuch, Hammermühle, Hattenhof,

Heuberg, Holzingen, Kattenhochstatt,

Kehl, Laubenthal, Markhof, Niederhofen,

Oberhochstatt, Potschmühle, Rohrberg,

Rohrwalk, Rothenstein, Schmalwiesen,

Stadelhof, Suffersheim, Weimersheim,

Weißenhof und Wülzburg.

Lage:

Weißenburg in Bayern liegt im Süden des

Regierungsbezirks Mittelfranken. Größe-

re Städte in der Umgebung sind Ingolstadt

(55,5 Kilometer), Nürnberg (61,7 Kilome-

ter), Augsburg (85 Kilometer), München

(134,6 Kilometer) und Würzburg (150,4

Kilometer) Nachbarstädte sind Ellingen (3

Kilometer), Treuchtlingen (12 Kilometer),

Gunzenhausen (23 Kilometer), Eichstätt

(25 Kilometer), Monheim (25 Kilometer),

Donauwörth (40 Kilometer) und andere.

ObenDie älteren Leser können sich

sicher noch an den ehemaligen

Postminister Richard Stücklen

erinnern.

UntenEine der vielen engen Gäss-

chen von Weißenburg

Feste feiern in Stadt und Land

Eine Vielzahl von Attraktionen auf der

Renaissancefestung Wülzburg bietet

das TOLLWUG-Festival. Live-Musik,

Theater und Akrobatik, Abendvorstel-

lungen, über 140 Aussteller, Künstler,

Kunsthandwerker, Designer und ku-

linarische Genüsse locken Tausende

von Besuchern aus der Umgebung an

und das vier Tage lang. Zeitlich vor der

Kirchweih fi ndet ein anderes Ereignis

statt, das es in dieser Form als Erbe

aus reichsstädtischer Zeit nur noch in

Weißenburg gibt: die Reichsstädtische

»Schützenzeche«, die im festlichen

Zug sämtlicher Schützenvereine der

Stadt und der eingeladenen Gast-

schützen durch die Altstadt gipfelt.

Die »Zeche« symbolisiert den Dank

der Stadt an ihre früheren Verteidi-

ger. Unter denen, die dieser Einladung

folgen, marschiert eine der ältesten

deutschen Schützengesellschaften,

die Weißenburger Hauptschützenge-

sellschaft von 1250.

Tollwug-Festival auf der Wülzburg

ObenSchattige Biergärten in luftiger

Höhe sind bei den Festival-Be-

suchern immer beliebt.

MitteViel zu sehen gibt es bei den

zahlreichen Kunsthandwer-

kern auf der schmucken Burg.

UntenSportliche Attraktionen hinter

alten Mauern

Wo das Leben stattfi ndet

20

Wo das Leben stattfi ndet

21

Ob kulinarisch oder geschichtlich, der Alltag in Bayern ist eine Kultur für sich. Im Oberallgäu begeben wir uns auf die Spuren der Adler-jagd im Hochgebirge. In Weissenburg lassen wir uns von der histori-schen Altstadt verzaubern und gehen römischer Geschichte nach. Im Heimatkochbuch Neuburg-Schrobenhausen kann man zwischen Jura und Paartal Leckeres kennen lernen – zum Beispiel Schweinebratl und Brezenknödel.

Oberallgäu

Neuburg-Schrobenhausen

Weißenburg

WeißblauerHimmel

Page 23: Verlagsprospekt 2012

23

Eine kulinarische Reise durchs Neunmühlental

KOCHBUCHOBERES VOGTLAND

Silvio Kuhnert

Silvio Kuhnert192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-390-3Preis 19,90 €

Mit allen Sinnen genießen

DAS KOCHBUCHST. WENDELER LAND

KreisLandFrauenverband St. Wendel

KreisLandFrauenverband St. Wendel192 Seiten, gebundenFormat 17,5 x 24,5 cmISBN 978-3-86037-416-0Preis 19,90 €

Saarland | Sachsen

Die Rolle kann man auch schneiden und als Teilchen backen, so erhält man Hefeschnecken.

Gefüllter HefekranzHefeteig (Rezept S. 142) herstellen.

Die Füllung400 g Haselnüsse (gemahlen) und

10 EL Zucker vermengen, mit2 Eier undMilch verrühren, bis eine streichfähige Masse entsteht. Den

Hefeteig zu einer Platte ausrollen, die Nussmasse darauf streichen. Je nach Geschmack4 EL Rosinen darüber streuen und das Ganze zusammenrollen. Anschließend 1 Stunde bei 180 °C backen.

Erdbeerstrauß und Erdbeeren

Sommerdekoration

Mascarpone-Erdbeer-Torte250 g Mascarpone mit

500 g Quark175 g Zucker

8 EL Zitronensaft und8 Tropfen Buttervanillearoma verrühren.8 Blatt Gelatine einweichen, ausdrücken, erwärmen und unterrühren.400 ml Sahne steif schlagen.500 g Erdbeeren waschen, einige zur Seite stellen und den Rest klein

würfeln. Die Erdbeeren und die geschlagene Sahne unter die Masse heben. Einen Tortenring um1 Biskuitboden

(Rezept S. 145) legen, die Masse darauf verteilen und über Nacht im Kühlschrank erkalten lassen. Anschließend aus dem Tortenring schneiden, mit geschlagenerSahne und Erdbeeren dekorieren.Blick vom Ringwall Otzenhausen auf Schwarzenbach

Blick vom Peterberg auf Primstal 159

158

Backwerk

Backwerk

Die RTeilche

GGGGeGeefefeffüfüüllter HHHeeffeeteeig (Rezept S

Diee FFüülllluunngg4000 gg HHHaaaseeelnnüsse (gema

10 EL Zu

2

M

44 EL Rosin

Sommerdek

158

Die 5. Eiweiler Lohheckentage 2008

Demonstration der Lohheckenwirtschaft

bei den 1. Eiweiler Lohheckentagen 1987

Nohfelder Waldgeschichten –

Eiweiler Lohheckentage

Von Werner Feldkamp

In den letzten zwei Jahrzehnten haben sich zwei Nohfelder Dörfer zwei für un-

sere Wälder bedeutenden historischen Nutzungsformen gewidmet. Die Eiweiler

Dorfgemeinschaft erinnerte mit den »Eiweiler Lohheckentage« 1987, 1992, 1997,

2002 und 2008 an die jahrhundertelang waldprägende Lohheckenwirtschaft. Ei-

nen Eindruck von diesen Veranstaltungen vermittelt folgender Bericht:

»Das Signal der Jagdhornbläser ließ es alle wissen: Auf geht’s in die Glockenheck,

die Loh wird geschleß! Was vielen höchstens vom Hörensagen ein Begriff war,

wurde hier anschaulich und absolut originalgetreu demonstriert; eine Jahrhunder-

te alte Form der Niederwaldbewirtschaftung – die Lohrindegewinnung – erlebte

in Eiweiler eine Renaissance.

Und dabei halfen natürlich alle mit: Die Männer, mit Axt, Lohschleißer und Häb

ausgestattet, schälten die Rinden von den 15 bis 18-jährigen Eichen. Mit der Spit-

ze des Lohschleißers wurden die Rinden aufgeschlitzt und mit dem Löff el vom

Stamm gelöst. Der Baum wurde gefällt, um die restliche Rinde verwerten zu kön-

nen. ›Wie einst im Mai‹ ist man versucht zu sagen, denn der Frühlingsmonat war

in der Tat die Zeit, in der die Bäume voll im Saft standen und so der Loh allerbes-

te Qualität verliehen. Auch die Frauen halfen tüchtig mit, sowohl beim Entrinden

als auch beim ›Lohkloppen‹.

Es war für alle eine harte Arbeit und so verwunderte es kaum, dass das geschäftige

Treiben in der Glockenheck mit einem Schlag aussetzte: der Ruf ›es Esse kemmt‹

schallte es von weitem durch den Wald. Es war Mittagszeit, und die Frauen brach-

ten das Mittagessen in Körben und Soppedeppe in die Lohheck. Ein kurzes Gebet

und man ließ sich Erbsesupp, Rauchfl eisch und Sauerkraut schmecken. Nach ei-

ner Ruhepause ging es wieder an die Arbeit und am frühen Abend – nur noch von

einer Kaff eepause unterbrochen – war dann Feierabend.«

Erbsensuppe

2 l Wasser zum Kochen bringen.

500 g Erbsen (geschält) zugeben.

1 Bund Suppengrün putzen, klein schneiden und zufügen. Mit

1 TL. Salz und

1 TL Gemüsebrühe

1 Lorbeerblatt würzen.

250 g Kartoffeln schälen, klein schneiden, dazugeben.

1 Speckschwarte mitkochen. Im Schnellkochtopf 10 Minuten garen,

im Topf etwa 45 Minuten. Nach dem Kochen die

Speckschwarte entfernen und die Suppe pürieren.

Dazu reicht man Sauerkraut (Rezept S. 174) und Mettwurst.43

Für Zwischendurch

42

Suppen und Eintöpfe

Oberes Vogtland

St. Wendeler Land

Sinnliches SaarlandLeichtigkeit, Genuss und gute Küche – dazu haben die Landfrauen des Saarlandes ein bilder- und ideenreiches Kochbuch beigesteuert.

Sachsens VogtlandDas Vogtland erstreckt sich über Thüringen, Bayern, Sachsen und Böh-men. Die Sachsen haben sich den oberen Teil gesichert. Und wir haben aus dieser Ecke ein schmackhaftes Stück Lesestoff – guten Appetit.

Page 24: Verlagsprospekt 2012

Neuerscheinungen 2012 (geplant)

AmmerlandAngelnDithmarschenHarlinger LandHochtaunusHolsteiner AuenlandNeckar-EnzNordhessische

Heimatbücher Heimatkochbücher

Bilderreise SpreewaldDie Flämingische SpracheHitzackerLausitzer SeenlandMansfeld-Südharz PrignitzSalzgitterWolfsburg

Frühjahr / Sommer

WurstkücheRügenSaale UnstrutSaalebogenSüdliches WeserberglandThüringer RhönUsedomVorderpfalz

FigurentheaterLeben an der A40Märkischer KreisUnstrut-Hainich-KreisVöcklabruck / Österreich

Heimatbücher Heimatkochbücher

AhrtalAlbtalFischland-Darß Göppingen Stauferkreis HavellandHoher Fläming

Main-SpessartNienburgerOberhavelPotsdamSilbernes ErzgebirgeStettiner Haff

Herbst / Winter

Edition Limosa GmbH · Lüchower Straße 13a · 29459 ClenzeTel. (0 58 44) 9 71 16-0 · Fax (0 58 44) 9 71 16-39 · [email protected] · www.limosa.de