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VeranstaltungsübersichtSommersemester 2017Veranstaltungsübersicht
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VERANSTALTUNGSÜBERSICHT
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Gegründet 1909, ist sie die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften. Sie versteht sich als traditionelle Gelehrtengesellschaft und als Trägerinstitution moderner außer-universitärer Forschung.
Die Mitglieder der Heidelberger Akademie treffen sich als her-ausragende Vertreter ihrer jeweiligen Disziplin regelmäßig zur Diskussion von wissenschaftlichen Fragestellungen.
Durch die Vielfalt der vertretenen Forschungsgebiete ermög-licht die Akademie wie kaum eine andere Institution fächer-übergreifenden Gedankenaustausch und Zusammenarbeit über Disziplinen, Fakultäten und Universitäten hinweg. Die Akade-mie verantwortet derzeit 20 Forschungsvorhaben. Ihr Schwer-punkt liegt auf dem Gebiet langfristiger Grundlagenforschung. Darüber hinaus veranstaltet sie wissenschaftliche Tagungen sowie Vortragsreihen.
Ein weiteres Anliegen ist der Akademie die Förderung junger Wissenschaftler in Baden-Württemberg. Mit der Einrichtung eines Nachwuchsprogramms (WIN-Kolleg), der Ausrichtung von zum Teil internationalen „Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler“ sowie durch die Vergabe von Forschungsprei-sen fördert sie herausragende jüngere Exponenten der Wissen-schaft und lädt diese zur Teilnahme an den Veranstaltungen der Akademie ein.
Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein, an den öffentli-chen Veranstaltungen der Akademie teilzunehmen.
Änderungen können nicht ausgeschlossen werden.
Aktuelle Informationen finden Sie unter
www.hadw-bw.de
VERANSTALTUNGSÜBERSICHT
APRIL 2017
Fr. 28.04. –Sa. 29.04.
Frühjahrssitzungen4
Sa. 29.04. WIN-KollegQuartalstreffen 5
MAI 2017
Do. 04.05. Vergabe des Karl-Jaspers-Preises 6
Fr. 05.05. Podiumsdiskussion „Zur Aktualität von Karl Jaspers“ / Buchpräsentation der Karl Jaspers-Forschungsstelle 7
Do. 11.05. –Sa. 13.05
Internationale Konferenz aus dem WIN-Projekt „Der digital turn in den Altertumswissenschaften“ 8
So. 14.05. Schwetzinger Hofmusik-Akademie 2017:Abschlusskonzert mit Werken derMannheimer Schule 9
Fr. 19.05. Vorträge der Preisträger der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 10
Sa. 20.05. Jahresfeier der Heidelberger Akademie der WissenschaftenProf. Dr. Dres. h.c. Angelos Chaniotis:„Mit den Göttern reden.Die Orakel-Täfelchen von Dodona“ 11
Mo. 22.05. –Di. 23.05.
Internationale Tagung der Forschungsstelle„Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ 12
JUNI 2017
Do. 08.06. – Sa. 10.06.
Internationale Konferenz aus dem WIN-Projekt:Working Numbers: Science and Contemporary Politics 13
Mi. 14.06. „Wir forschen. Für Sie.“ [Teil 1]Dr. Matthias Dall‘Asta„Albtraum ReformationMelanchthon und die Wut der Theologen“ 15
Sa. 17. –So. 18.06.
Symposium des Akademieprojekts „Südwestdeut-sche Hofmusik“:„Die Familie Stamitz und die europäischeMusikermigration im 18. Jahrhundert“ 16
Mo. 19.06. Vortragsveranstaltung des Vereins zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.Prof. Dr. Axel Michaels„Nepal am Rande der Globalisierung – vor und nach dem großen Erdbeben“ 17
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VERANSTALTUNGSÜBERSICHT
Mi. 28.06. „Wir forschen. Für Sie.“ [Teil 2]Dr. Harald Drös„O Herr behüt vor falscher Lehr –Die Reformation im Spiegel südwestdeutscher Inschriften“ 18
JULI 2017
Fr. 07.07. Akademientag 2017„Umbruch, Aufbruch, Vielfalt –Die Reformation und ihre Wirkungen“ 19
Mi. 12.07. „Wir forschen. Für Sie.“ [Teil 3]Dr. Gerald Dörner„Gottes ‚Haußhalter‘ im Daseinskampf –Der evangelische Pfarrer des 16. Jahrhunderts“ 20
Fr. 21.07.
Sa. 22.07.
Sommersitzungen
Wissenschaftliche Sitzung zu Ehren von Prof. Dr. Peter Graf Kielmansegg anl. seines 80. Geburtstages zum Thema „Geschichte, Gegenwart und Zukunft des demokratischen Verfassungsstaates“ 21
Mi. 26.07. „Wir forschen. Für Sie.“ [Teil 4]Prof. Dr. Katharina Grätz„Barbar des Geistes oder großer Wohltäter? Lutherdeutungen in Nietzsches Texten“ 22
SEPTEMBER 2017
Di, 12.09. –Fr. 15.09.
Tagung der Forschungsstelle„Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“6. Ptolemäische Sommerschule 23
Do. 28.09. –Sa. 30.09.
Tagung der Forschungsstelle„Kommentierte Karl Jaspers-Edition: Werke – Briefe – Nachlass“:„Jaspers und Heidegger in der Philosophiedes 20. Jahrhunderts“ 24
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28. APRIL 2017
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
Frühjahrssitzungen
Wissenschaftliche Sitzung der Philosophisch-historischen Klasse
Beginn: 15:00 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Dr. h.c. Jens Halfwassen Universität Heidelberg
Wozu brauchen wir negative Theologie?
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Wissenschaftliche Sitzung der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse
Beginn: 16:30 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Irmgard Sinning
Wie ein zellulärer Postbote die korrekte Zustellung von Membranproteinen sicherstellt
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
18:00 Uhr Geschäftssitzungen beider Klassen
Gesamtsitzung
9:30 Uhr Geschäftssitzung des Plenums
10:45 Uhr Wissenschaftliche Sitzung
Vortrag: Prof. Dr. Maurus Reinkowski Universität Basel
Das Ende der Ersten Republik Zur Geschichte der modernen Türkei
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
29. APRIL 2017
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29. APRIL 2017
WIN-Kolleg
Quartalstreffen
Messen und Verstehen der Welt durch die Wissenschaft
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 14:00 Uhr
Die Heidelberger Akademie hat im Jahr 2002 das Kolleg für den wissenschaftlichen Nachwuchs (WIN-Kolleg) eingerichtet. Gefördert werden interdisziplinäre Projekte herausragender junger Wissenschaftler in Baden- Württemberg. Das Land stellt die Mittel hierfür zur Verfügung.
Die Heidelberger Akademie bietet den WIN-Kollegiaten in diesem Zusammenhang ein Forum für die fächerübergreifende Kom-munikation und wissenschaftliche Kooperation. Wissenschaft-lich begleitet wird das WIN-Kolleg von einer Kommission.
Bei diesem Quartalstreffen haben die WIN-Kollegiaten nach erfolgreicher Begutachtung ihrer Projekte, die Gelegenheit zu diskutieren, auf welches neue Ziel hin sie die Treffen in den nächsten zwei Förderjahren konzipieren wollen.Die gemeinsam erarbeitete Publikation wird 2017 beim Sprin-ger Verlag erscheinen.
Weitere Informationen unter www.haw.uni-heidelberg.de/forschung/win-kolleg.de.html
William Blake „Europa, eine Prophetie“ (1794) (British Museum, London)
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4. MAI 2017
Karl-Jaspers-Preisfür das Forscherpaar Aleida und Jan Assmann
Universität, Akademie und Stadt würdigen wissenschaftliche Arbeit von internationalem Rang
Ort: Aula der Alten Universität Heidelberg Grabengasse 1, 69117 Heidelberg
Beginn: 4. Mai 2017, 18:00 Uhr
FÜR GELADENE GÄSTE
Der Karl-Jaspers-Preis wurde aus Anlass des 100. Geburtstages des Heidelberger Philosophen Karl Jaspers im Jahr 1983 von der Stadt Heidelberg und der Universität Heidelberg gestiftet. 2013 ist die Heidelberger Akademie der Wissenschaften als dritter Preisstifter hinzugekommen. Der Preis wird für ein wissen-schaftliches Werk von internationalem Rang verliehen, das von philosophischem Geist getragen ist. Die wissenschaftliche Bedeutung soll die Grenzen einer geisteswissenschaftlichen oder psychiatrischen Fachdisziplin zugunsten einer interdisziplinären Verständigung überschreiten.
Mit dem Heidelberger Ägyptologen Prof. Dr. Jan Assmann und der Konstanzer Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann erhält in diesem Jahr ein herausragendes Forscherpaar den Karl-Jaspers-Preis. Ihre wegweisenden und einzigartigen Studien zum kulturellen Gedächtnis und zur Archäologie der literarischen Kommunikation haben ihre Grundlage in einer Reihe von exemplarischen Projekten, die die beiden Wissen-schaftler gemeinsam initiiert und durchgeführt haben, wie es in der Begründung zur Vergabe des Preises heißt. Die Forschungs-leistung von Aleida und Jan Assmann sei zugleich ein „bahnbre-chender Beitrag zu einer interdisziplinären Verständigung“. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert.
Prof. Dr. Jan Assmann(Foto: Rama)
Prof. Dr. Aleida Assmann(Foto: Jussi Puikkonen/KNAW)
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5. MAI 2017
Podiumsdiskussion mit Jan Assmann / Buchpräsentation „Karl Jaspers Gesamtausgabe“ (KJG)
Zur Aktualität von Karl Jaspers
Ort: Aula der Alten Universität Heidelberg Grabengasse 1, 69117 Heidelberg
Beginn: 5. Mai 2017, 10:00 Uhr
ÖFFENTLICH
Karl Jaspers zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Philosophen des 20. Jahr-hunderts. Landläufig gilt er als Mitbegründer der sog. „Existenzphilosophie“. Jaspers selbst verstand darunter keine besondere Richtung des Denkens, sondern die moderne Gestalt der Metaphysik: Philosophie der Existenz ist immer auch Philosophie der Transzendenz. Die Verbindung beider findet ihren Ausdruck in einem dialogisch gewendeten Begriff der Vernunft, der ebenso auf Platon zurückweist wie zeit-genössische Konzeptionen der Hermeneutik vorwegnimmt. Als universaler „Wille zur Kommunikation“ appelliert die Vernunft an den normativen Kern der Lebenswelten, die das individu-elle Selbstsein umgreifen und seine Verwirklichung damit erst ermöglichen: die übernationale Idee der Universität, die in der „Achsenzeit“ begründete Einheit der Geschichte und schließlich den Entwurf eines philosophischen Glaubens jenseits religiöser und konfessioneller Spaltungen. Wie aktuell aber sind solche Plädoyers heute, unter Bedingungen einer Weltgesellschaft, die kein „außen“ mehr kennt und intern zunehmend durch gewaltbereite Abgrenzung, Konflikte der Kul-turen und Renationalisierung geprägt ist? Die Veranstaltung richtet sich nicht an ein Expertenpublikum, son-dern will, im Sinne von Jaspers, den Dialog zwischen Forschung und
Öffentlichkeit fördern. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.
Podium:
Prof. Dr. Jan Assmann (Karl-Jaspers-Preis 2017)Prof. Dr. Paul Kirchhof (Altpräsident der Heidelberger Akademie)Prof. Dr. Jens Halfwassen (Forschungsstellenleiter KJG)Prof. Dr. Reinhard Schulz (Forschungsstellenleiter KJG in Oldenburg)Dr. Oliver Immel (Forschungsstelle KJG in Oldenburg)
Moderation: Dr. Dominic Kaegi
Anmeldung bitte unter [email protected]
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11. BIS 13. MAI 2017
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
Internationale Konferenz aus dem WIN-Projekt Der digital turn in den Altertumswissenschaften: Wahrnehmung – Dokumentation – Refl exion
Digital ClassicsRe-thinking Text Analysis
Veranstalter: Dr. Anna Novokhatko Dr. Stelios Chronopoulos Universität Freiburg PD Dr. Felix K. Maier
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 11. Mai 2017, 13:15 Uhr
Konferenzsprache ist Englisch.
Die digitale Textanalyse gewinnt in den Geisteswissenschaften immer mehr an Bedeutung. Die ständig wachsende Daten-menge hat für die Forschung neue Möglichkeiten der quan-titativen Textanalyse als Methode des Lernens über Form und Inhalt des Textes eröff net. Insbesondere die griechische und lateinische Textanalyse dringt durch die Entwicklung von Textanalyse-Tools und -Technologien in neue Bereiche vor.
In Anknüpfung an die beiden vorangehenden Workshops (2015 und 2016) werden in der nun stattfi ndende Konferenz Ansätze der Methoden, Methodologie, Werkzeuge, Technologie und hermeneutischen Überlegungen zur Textanalyse diskutiert. Sie schließt alle Arten digitaler Projekte mit altgriechischen und latei-nischen Texten, die auf folgenden zentralen Fragen basieren, ein.
Um einen breiteren Überblick über die Themen gewinnen zu können, wurden auch einige Experten in der Textanalyse aus nicht-klassischen Bereichen eingeladen.
Anmeldung bitte unter [email protected]
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14. MAI 2017
Schwetzinger Hofmusik-Akademie 2017: Abschlusskonzert mit Werken der Mannheimer SchuleIm Rahmen der Schwetzinger SWR Festspiele in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Südwestdeutsche Hofmusik
Werke von Anton Stamitz (1750–1798 oder 1809), Carl Stamitz (1745–1801), Johann Stamitz (1717–1757), Franz Xaver Richter (1709–1789), Carl Joseph Toeschi (1731–1788) und Niccolò Jommelli (1714–1774)
Orchesterworkshop (Nachwuchsförderung)
Leitung: Werner Ehrhardt
Mitwirkende: Camerata Villa Musica
Ort: Schloss Schwetzingen, Rokokotheater Akademie der Wissenschaften
Beginn: 18:00 Uhr (Einführung: 17:00 Uhr im Ausstellungssaal)
Die Schwetzinger Hofmu-sik-Akademie widmet sich diesem Jahr aus Anlass des 300. Geburtstages des Hofmusikers Johann Stamitz dem Thema Migration. Wie zahlreiche andere Musiker aus Böh-men migrierte Stamitz nach Westeuropa und wurde Anfang der 1740er Jahre als Musiker am kur-pfälzischen Hof in Mannheim engagiert. Das Konzertprogramm der Hofmusik-Akademie nimmt zum einen die drei Mitglieder der Stamitz-Familie – Johann, Carl und Anton – in den Blick, zum anderen aber auch andere wichtige Hofmusiker Südwest-deutschlands, die ebenfalls aus dem Ausland kamen: Franz Xaver Richter, Carl Joseph Toeschi und Niccolò Jommelli.
Weitere Informationen unter www.swr2kulturservice.de
Schloss Schwetzingen, Rokokotheater
(Foto: Andreas Dafferner/HAdW)
ÖFFENTLICH
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19. MAI 2017
ÖFFENTLICH
Vorträge der Preisträger der Heidelberger Akademie der WissenschaftenOrt: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 15:00 Uhr
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt mehrere Preise an junge Forscher. In Vorträgen stellen die Preisträger ihre ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeiten der interessierten Öff entlichkeit vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Dem Förderverein der Akademie und mehreren Stiftern ist es zu verdanken, dass jährlich (beim Otto-Schmeil-Preis alle zwei Jahre) junge Wissenschaftler von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften für ihre Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet werden.
Akademiepreis
SVENJA NAGEL, M.A. | Würzburg/Heidelberg„Die Ausbreitung des Isiskultes im Römischen Reich: Tradition und Transformation auf dem Weg von Ägypten nach Rom“
Karl-Freudenberg-Preis
DR. TIM BLEITH | Heidelberg„Reaktionsmechanismen der eisenkatalysierten, enantioselektiven Hydrosilylierung von Ketonen und der zinkkatalysierten, enantioselektiven Alkylierung von Oxindolen“
Walter-Witzenmann-Preis
DR. JOCHEN RAUBER | Heidelberg„Strukturwandel als Prinzipienwandel. Theoretische, dogmatische und methodische Bausteine einer Prinzipientheorie des Völkerrechts und seiner Dynamik“
Ökologie-Preis der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung
DR. HATEM ABUSHAMMALA | Freiburg„Novel ionic liquid-mediated Technologies for the Extraction of Nanocellulose directly from Wood”
Manfred-Fuchs-Preis
PD DR. DR. HAMID R. NOORI | Tübingen Würdigung des bisherigen wissenschaftlichen Werdegangs
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20. MAI 2017
Jahresfeier der Heidelberger Akademie der WissenschaftenFestvortrag: Prof. Dr. Dres. h.c. Angelos Chaniotis I Princeton, New Jersey
Mit den Göttern redenDie Orakel-Täfelchen von Dodona
Ort: Alte Aula der Universität Heidelberg, Grabengasse 1
Beginn: 11:00 Uhr
Das Heiligtum des Zeus in Dodona im Nordwesten Griechen-lands war durch literarische Quellen als eine der wichtigsten Orakelstätten der Griechen bekannt. Aber nur wenig war über die Orakelpraxis bekannt. Bei Ausgrabungen im Heiligtum in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Tausende von beschrif-teten Bleitäfelchen gefunden; bis 2013 waren aber nur rund 170 Texte publiziert. Die Veröff entlichung von mehr als 4.000 Texten im Jahr 2013 ermöglicht jetzt zum ersten Mal ein besseres Verständnis der Orakelpraxis. Anders als bisher vermutet, wurden die Antworten der Götter durch ein Losverfahren ermittelt. Die Täfelchen (ca. 525-167 v. Chr.) enthalten die Fragen der Besu-
cher, z.T. auch die Antworten der Götter und sind somit eine ausgezeichnete Quelle über die Sorgen, Ängste und Hoff nungen einfacher Leute, aber auch über eine sich rasch verändernde Welt (4. und 3. Jh. v. Chr.), in der viele Menschen über Auswande-rung und neue wirtschaftliche Aktivitäten nachdachten.
(Angelos Chaniotis)
Heiligtum des Zeus in Dodona Orakeltäfelchen
FÜR GELADENE GÄSTE
Angelos Chaniotis ist Professor in der “School of Historical Studies” am “Institute for Advanced Study” in Princeton, New Jersey. Der Althis-toriker lehrte zuvor an den Universitäten Heidelberg, New York und Oxford. Chaniotis ist Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie auswärti-ges Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften. Er wurde mit dem Landesforschungspreis Baden-Württemberg, dem griechi-schen Phönix-Orden (Kommandeur) sowie dem Anneliese Maier-For-schungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.
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22. UND 23. MAI 2017
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
Internationale Tagung der Forschungsstelle „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“
Assur und Assyrien Neue Funde und Forschungen
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 22. Mai 2017, 9:00 Uhr
Im Rahmen der Tagung werden Altorientalisten, die Beiträge zur Erfor-schung Assyriens
und der im Norden des heutigen Irak gelegenen Metropole Assur geliefert haben, ihre neuesten Ergebnisse vorstellen. Dabei soll ein Gesamtbild der im späten siebten vorchristlichen Jahrhundert untergegangenen assyrischen Zivilisation entworfen werden.
Der Blick wird sich auf die politischen Geschicke Assyriens richten, aber auch auf den Widerschein, den Assurs Macht in den biblischen Quellen gefunden hat. In den Vorträgen wird sich das Leben der „kleinen Leute“ ebenso spiegeln wie jenes der höchsten Kreise um den assyrischen König.
Das besondere Interesse gilt den Themen zu der reichen Schrift-gelehrsamkeit der Assyrer. Viele Elemente dieser Gelehrsamkeit waren durch den südlichen Nachbarn Babylonien vermittelt worden, erhielten aber in Assyrien ein eigenes Gesicht. Zur Diskussion gestellt werden Erkenntnisse, die sich aus der Erfor-schung der Fachliteratur zur Astronomie und zur Divination sowie zu den verschiedenen Disziplinen der Heilkunde gewin-nen ließen. Darüber hinaus werden in Beiträgen zum Mythos, zur Geschichtsschreibung und zur Dichtkunst weitere zentrale Aspekte der Keilschriftliteratur Assurs und Assyriens zur Sprache kommen.
Anmeldung bitte unter [email protected]
Assur im 7. Jahrhundert v. Chr., Rekonstruktion von Walter Andrae
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8. BIS 10. JUNI 2017
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
Internationale Konferenz aus dem WIN-Projekt „Wissen(schaft), Zahl und Macht. Zeitgenössische Politik zwischen Rationalisierung und Zahlenhörigkeit“
Working Numbers Science and Contemporary Politics
Veranstalter: Dr. Markus J. Prutsch | Brüssel, Heidelberg
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 8. Juni 2017, 13:30 Uhr
Konferenzsprache ist Englisch.
Das heutige Verhältnis zwischen Wissen-schaft und Politik lässt sich durch zwei ambivalente Befunde charakterisieren: Bedingt durch die Kom-plexität und Diversifizierung moderner Politik ist einerseits eine ausgeprägte „Verwissenschaftlichung“ des Politikbetriebes festzu-stellen, die Entscheidungsträger auf wissenschaftliche Expertise – vielfach in numerischer Form – zurückgreifen lässt und dadurch für den politischen Prozess charakteristische Werteabwägungen um eine rationale Komponente ergänzt. Andererseits lässt sich eine zunehmende Re-Ideologisierung von Politik im Zeichen des Populismus konstatieren, die sich nicht zuletzt in wachsendem Misstrauen gegenüber Experten und deren Einfluss auf politi-sche Entscheidungsprozesse äußert und Ausdruck im Schlagwort „postfaktische Politik“ findet.
Auf der Tagung thematisieren internationale Forscher verschiede-ner Disziplinen sowie Akteure der politischen Praxis gemeinsam Chancen und Grenzen einer „verwissenschaftlichter Politik“, dies unter besonderer Berücksichtigung der Rolle von Zahlen. Diese Konferenz des WIN-Kolleg-Projektes „Wissen(schaft), Zahl und Macht“ zielt darauf, die bisherigen Forschungsergeb-nisse zu bündeln und für den politischen Prozess aktiv nutzbar zu machen. Hierfür werden in parallel stattfindenden thematischen Workshops anwendungsorientierte Empfehlungen zur Ausgestal-tung der Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik sowie zur Nutzung von Zahlen in politischen Kontexten erarbeitet.
Anmeldung bitte unter [email protected]
Plakat zum EU Referendum, Belfast (Juni 2016)„Postfaktische Politik“: Durch falsche Zahlen wurde gegen die EU und für den Brexit propa-giert. (Foto: Albert Bridge)
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14. JUNI 2017
MITARBEITERREIHE „WIR FORSCHEN. FÜR SIE.“
ÖFFENTLICH
Bei dieser Veranstaltungsreihe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften unter dem Motto „Wir forschen. Für Sie.“ kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der einzelnen For-schungsstellen zu Wort. Die Vorträge richten sich an ein breites Publikum, um Einblicke in die Forschungsarbeiten zu geben.
Öffentlichkeit sowie Medienvertreter sind herzlich dazu einge-laden, mit den Forschern persönlich ins Gespräch zu kommen, wenn im Anschluss an die Vorträge Fragen diskutiert werden.
Das Reformationsjubiläum ist Anlass, die Vorträge in diesem Jahr erstmals einem übergeordneten Thema zu widmen. Dabei werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vier Forschungsstellen unterschiedliche Facetten der Reformation sowie ihrer (Aus-)Wirkungen aufzeigen.
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14. JUNI 2017
ÖFFENTLICH
„WIR FORSCHEN. FÜR SIE.“ [TEIL 1]
Albtraum Reformation Melanchthon und die Wut der Theologen
Vortrag: Dr. Matthias Dall‘Asta
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 18:15 Uhr
Universalgelehrter, Lehrer Deutschlands, Außenminister der Reformation – an postumen Ehrentiteln mangelt es dem vielseitigen Humanisten Philipp Melanchthon nicht. An oft gewaltigem Ärger hatte er lebenslang allerdings auch keinen Mangel. Er kämpfte für Luther; er litt an Luther; und nach 1546 musste er mit den selbsternannten Erben von dessen Theologie streiten. Zwischen den Fronten von Kaiser, Papst, Wittenberger, Schweizer und Magdeburger Theologen drohte Melanchthon dabei nicht selten aufgerieben zu werden. Auf der Grundlage seiner häufig intimen Briefe an Freunde und Vertraute zeichnet der Vortrag nach, wie sehr die theologischen Auseinandersetzungen Philipp Melanchthon verfolgten – bis in seine schlimmsten Träume und seine letzten Lebenstage.
William Blake „Die Prüfung des Hiob: Satan schüttet
die Plagen über Hiob aus“ (1826/27)
(Tate Britain, London)
Matthias Dall‘Asta nahm 1983 zunächst das Studium der evan-gelischen Theologie in Tübingen auf, dann ab 1984 der Klassischen Philologie und Italianistik in Göttingen und Rom. Seit 1994 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Heidelberger Akademie der Wissen-schaften tätig, zunächst in der Reuchlin-Forschungsstelle in Pforzheim und seit 2008 für das Forschungsprojekt „Melanchthon-Briefwechsel“.
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17. UND 18. JUNI 2017
Symposium des Akademieprojekts „Südwestdeutsche Hofmusik“ in Kooperation mit der Fachgruppe Musikwissenschaft / Musikpäda-gogik der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
Die Familie Stamitz und die europäische Musikermigration im 18. Jahrhundert
Ort: Palais Hirsch, Schlossplatz 2, 68723 Schwetzingen
Beginn: 17. Juni 2017, 9:30 Uhr
Migration – ein Thema, das aktueller nicht sein könnte und gleichzeitig weit in die Geschichte zurückreicht. Es lohnt sich deshalb, Musikermigrationen jenseits der Forschungen über das 20. und 21. Jahrhundert auch in früheren Jahrhunder-ten und anhand konkreter Fallbeispiele und neuer Quellenuntersuchungen zu betrachten. So ist die Familie Stamitz etwa
ein Musterbeispiel für geglückte Migration: Der böhmische Musiker Johann Stamitz prägte entscheidend die musikalische Entwicklung am kurpfälzischen Hof – er begann mit dem Aufbau einer Violinklasse und war maßgeblich beteiligt, die Konzertsinfonie zu etablieren. Seine Söhne begannen ihre Karriere in Mannheim und waren später in den europäischen Metropolen erfolgreich.
Aus Anlass des 300. Geburtstags von Johann Stamitz veranstalten die Forschungsstelle „Südwestdeutsche Hofmusik“ der Heidelber-ger Akademie der Wissenschaften und die Fachgruppe Musikwis-senschaft / Musikpädagogik der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim am 17. und 18. Juni 2017 ein Symposium in Schwetzingen. Hierbei werden das Migrantendasein als Bestandteil von Musikerbiographien, das Überschreiten von nationalen und konfessionellen Grenzen ebenso wie die wechselsei-tige Beeinflussung von Migranten und sesshaften Komponisten im 18. Jahrhundert eingehender untersucht.
Hinweis: Am Sonntag, dem 18. Juni, findet nach dem Sym-posium ein Festvortrag (17:00 Uhr) zu Johann Stamitz sowie ein Konzert mit Werken von ihm im Mannheimer Schloss (Rittersaal) statt. Beides wird von der Musikhochschule Mannheim organisiert. Das Konzert beginnt um 20:00 Uhr.
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
Johann Stamitz
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19. JUNI 2017
FÜR GELADENE GÄSTE
Vortragsveranstaltung des Vereins zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
Vortrag: Prof. Dr. Axel Michaels | Universität Heidelberg
Nepal am Rande der Globalisierung – vor und nach dem großen ErdbebenOrt: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 19:00 Uhr
Der Vortrag befasst sich mit der Frage, wie Nepal mit der immer drohenden Katastrophe eines Erdbebens umging und umgeht. Er befasst sich aber auch mit der Frage wie in Zeiten der Globalisierung die Welt mit Nepal umgeht. Im Einzelnen werden dabei die „Entdeckung“ Nepals ebenso angesprochen wie die Debatten um den Wiederaufbau nach den großen Erdbeben des Jahres 2015. Der Vortragende stellt die These auf, dass es internationale und lokale Annäherungen und Strategien zur Bewahrung des kulturellen Erbes gibt, die auf eine bisweilen konfliktreiche Weise miteinander verbunden sind.
Durbar-Platz nach dem Erdbeben 2015(Foto: Simoshace)
Axel Michaels ist Senior Professor und ehemaliger Leiter der Abtei-lung „Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens“ (Klassische Indolo-gie) am Südasien-Institut der Universität Heidelberg. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Universität und Direktor des Exzellenz-clusters “Asia and Europe“. Seit 2006 ist er Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und seit 2016 dort im Vorstand tätig. Zudem leitet er das Akademieprojekt „Religions- und rechtsgeschicht-liche Quellen des vormodernen Nepal”. Er wurde vielfach ausgezeich-net, darunter mit dem Landeslehrpreis Baden-Württemberg, dem Lautenschläger-Forschungspreis und jüngst mit dem Höffmann-Preis für interkulturelle Kommunikation der Universität Vechta.
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28. JUNI 2017
„WIR FORSCHEN. FÜR SIE.“ [TEIL 2]
„O Herr behüt vor falscher Lehr“ Die Reformation im Spiegel südwestdeutscher Inschriften
Vortrag: Dr. Harald Drös
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 18:15 Uhr
In der Regel sind Inschriften, die beispiels-weise in Stein, Metall
oder Holz angebracht sind, für einen großen Adressatenkreis bestimmt. Im Kontext mit der Reformation stellt sich die inter-essante Frage, ab wann, wo und in welchen Bereichen Inschriften auftreten, in denen durch Martin Luther angestoßene kirchliche Neuerungen zum Ausdruck kommen. Wie wird die Reformation thematisiert? Lassen sich – etwa bei Grabinschriften – aus dem Inschriftenformular oder aus der Verwendung bestimmter Texte Rückschlüsse auf eine reformatorische Gesinnung der Auftraggeber ziehen?Diesen und ähnlichen Fragestellungen widmet sich der Vortrag, dessen Materialgrundlage die Inschriften des 16. und 17. Jahrhun-derts im heutigen Baden-Württemberg bilden.
Das deutsche Inschriftenwerk, in dessen Rahmen das Heidelberger Forschungsprojekt die Inschriften Baden-Württembergs erfasst und ediert, ist ein Gemeinschaftsunternehmen aller deutschen Akade-mien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Kanzeldeckel aus Niklashausen (Gemeinde Werbach, Main-Tauber-Kreis) von 1586 (Foto: HAdW)
ÖFFENTLICH
Harald Drös studierte Geschichte, Mittellateinische Philologie und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Heidelberg. Seit 1990 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 2001 Leiter der Forschungsstelle „Deutsche Inschriften des Mittelalters“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
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7. JULI 2017
Akademientag 2017
Umbruch, Aufbruch, Vielfalt –Die Reformation und ihre Wirkungen
Ort: Universität Heidelberg (Neue und Alte Universität) Universitätsplatz und Grabengasse 1 69117 Heidelberg
Beginn: 12:30 Uhr
Beim Akademientag präsentie-ren sich alle acht in der Union zusammengeschlossenen Akademien einmal im Jahr der Öffentlichkeit.
Dieses Jahr findet er erst-mals in Heidelberg statt. In Vorträgen, Diskussionsrunden, Workshops, die sich besonders an Schüler ab der 10. Klasse
wenden, dreht sich diesmal alles rund um das Thema Refor-mation. Zudem werden Mitarbeiter von Forschungsprojekten der Akademien in einer Projektstraße Einblicke in ihre Arbeit geben.
Federführend für den Akademientag 2017 sind die Heidelberger Akademie der Wissenschaften und die Akademie der Wissen-schaften und der Literatur, Mainz.
Weitere Informationen und Programm unterwww.akademienunion.de/veranstaltungen/akademientage/akademientag-2017
Ferdinand Pauwels, Luthers Thesenanschlag (1872), Detail(Foto: Arianus)
ÖFFENTLICH
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12. JULI 2017
„WIR FORSCHEN. FÜR SIE.“ [TEIL 3]
Gottes „Haußhalter“ im Daseinskampf Der evangelische Pfarrer des 16. Jahrhunderts
Vortrag: Dr. Gerald Dörner
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 18:15 Uhr
ÖFFENTLICH
Durch die Reformation entstand ein neuer Beruf: der evan-gelische Pfarrer. Mit ihm hielt auch ein neues Lebensmodell Einzug, das des verheirateten Geistlichen mit Familie. Konfron-tiert sah sich der evangelische Pfarrer zum einen mit den neuen fürstlichen oder reichsstädtischen Herren der Kirche und ihrer Regulierungswut und zum anderen mit den sehr unterschied-lichen Erwartungen der Gläubigen an ihn. Statt sich ganz der Verkündigung des heilbringenden Evangeliums und der Seel-sorge widmen zu können, war er häufig mit verfallenden Pfarr-häusern und Kirchengebäuden, der ausbleibenden Bezahlung und der Versorgung der eigenen Familie beschäftigt. Und nicht zuletzt war da der beständige Kampf mit seiner Gemeinde, die sich oft so gar nicht nach seinen Vorstellungen richten wollte. Von der vielbeschworenen Idylle des evangelischen Pfarrhauses war das 16. Jahrhundert jedenfalls noch weit entfernt.
Jakob Andreae (1528–1590), Kupferstich aus dem 17. Jh.
(Foto: Torsten Schleese)
Gerald Dörner studierte Geschichte und Theologie in Münster und Zürich. Von 1994 bis 2007 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle „Edition des Reuchlin-Briefwechsels“; seit 2008 ist er in der Forschungsstelle „Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts“ tätig.
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21. JULI 2017
Sommersitzungen
Wissenschaftliche Sitzung der Philosophisch-historischen Klasse
Beginn: 15:00 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Bernhard Zimmermann I Universität Freiburg
Mosaiksteine der Literaturgeschichte Die Fragmente der griechischen Komödie
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Wissenschaftliche Sitzung der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse
Beginn: 16:30 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Johanna Stachel I Universität Heidelberg
Erforschung von Urknallmaterie durch Kollisio-nen von super-relativistischen Atomkernen
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
18:00 Uhr Geschäftssitzungen beider Klassen
Gesamtsitzung
10:00 Uhr Wissenschaftliche Sitzung
Sitzung zu Ehren von Prof. Dr. Peter Graf Kielmansegg anlässlich seines 80. Geburtstages zum Thema
Geschichte, Gegenwart und Zukunft des demokratischen Verfassungsstaates
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
22. JULI 2017
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26. JULI 2017
„WIR FORSCHEN. FÜR SIE.“ [TEIL 4]
„Barbar des Geistes“ oder „großer Wohltäter“? Lutherdeutungen in Nietzsches TextenVortrag: Prof. Dr. Katharina Grätz
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Beginn: 18:15 Uhr
ÖFFENTLICH
Dass Friedrich Nietzsche ein Querdenker war, der sich darauf verstand, Bekanntes auf unkonventionelle Weise neu zu beleuch-ten und zu bewerten, zeigen nicht zuletzt seine Kommentare zur Reformation, die er etwa zu einer der „verlogensten Eruptio-nen von gemeinen Instinkten“ erklärt und auf die er Zeit seines Lebens immer wieder zu sprechen kommt. Gleiches gilt für seine Stellungnahmen zu Luther, mit dem er ebenfalls nicht gerade zimperlich umgeht. Zu beachten ist freilich, dass Nietzsches Urteil nicht durchweg negativ ausfällt, sondern starke Schwan-kungen aufweist. Seine Texte nähern sich der historischen Figur Luthers aus unterschiedlichen Perspektiven und liefern wider-sprüchliche, bisweilen polemisch zugespitzte Wertungen. Dies will der Vortrag zeigen und vorführen, wie Nietzsches Luther-deutungen die Geschichte als Projektionsfläche nutzen und für die eigene Argumentation dienstbar machen.
Friedrich Nietzsche, 1882 (Foto: Gustav-Adolf Schultze)
Katharina Grätz studierte in Freiburg und Köln Germanistik und Politikwissenschaften. Sie lehrte als Literaturwissenschaftlerin an der Universität Tübingen und unterrichtet derzeit am Deutschen Seminar der Universität Freiburg. Seit 2014 arbeitet sie als wissenschaftliche Kommentatorin an der Forschungsstelle „Nietzsche-Kommentar“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
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12. BIS 15. SEPTEMBER 2017
Die Ptolemäische Sommerschule als regelmäßiges Treffen von Forschern, die auf die Bearbeitung hieroglyphischer Texte der griechisch-römischen Zeit Ägyptens spezialisiert sind, wurde 2005 von Christian Leitz ins Leben gerufen. Bisherige Veran-staltungsorte waren Freudenstadt, Aussois (Frankreich), Oost-duinkerke (Belgien) und Montpellier (Frankreich).
In diesem Jahr wird das Arbeitstreffen erstmals in Heidelberg stattfinden und durch die Forschungsstelle „Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“ organisiert, die sich hauptsächlich mit Quellen aus der betreffenden Epoche befasst. Im Vordergrund der Veranstaltung steht die Präsentation besonders schwieriger Texte, deren Übersetzung und Deutung im Detail erläutert und mit den Teilnehmern diskutiert werden. Die Ptolemäische Sommerschule trägt somit maßgeblich zum wissenschaftlichen Austausch zwischen Spezialisten in diesem Teilbereich der Ägyptologie bei.
Anmeldung bitte unter [email protected]
Ausschnitt aus einer Säulen-inschrift im Tempel von Esna(Foto: Christian Leitz)
Pronaos des Tempels von Esna, Ägypten(Foto: Olaf Tausch)
TEILNAHME AN DEN VORTRÄGEN NACH VORHERIGER ANMELDUNG MÖGLICH
Tagung der Forschungsstelle „Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens“
6. Ptolemäische SommerschuleOrt: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Karlstraße 4, 69117 Heidelberg
Beginn: 12. September 2017, 9:00 Uhr
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28. BIS 30. SEPTEMBER 2017
Tagung der Forschungsstelle „Kommentierte Karl Jaspers-Edition: Werke - Briefe - Nachlass“
Jaspers und Heidegger in der Philosophie des 20. JahrhundertsOrt: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Karlstraße 4, 69117 Heidelberg
Beginn: 28. September 2017, 15:00 Uhr
„Nur für Freunde kann man überhaupt philosophieren.“ In Schelers berühmtem Diktum hätten Jaspers und Heidegger sich wiedererkannt, eine Zeitlang wenigstens. Beide verband anfangs nicht nur persönliche Sympathie, sondern das Bewusstsein ursprünglicher Kampfgemeinschaft. Gegen die Abstraktionen einer an zeitlosen Werten und dem Ideal strenger Wissenschaft orientierten Schulphilosophie setzen beide auf „die Existenz“: Aus der Analyse von Schlüsselphänomenen des Daseins – Zufall, Schuld oder Sterblichkeit – sollte die Philosophie ihre Lebens-bedeutsamkeit zurückgewinnen; als Begründer der Existenzphi-losophie sind Jaspers und Heidegger zu prägenden Gestalten des nachmetaphysischen Denkens geworden – und zu Antipoden. Der zunehmenden Entfremdung, zementiert durch Heideggers Engagement für den Nationalsozialismus, entsprachen getrennte Wege einer Erneuerung der Metaphysik in Gestalt des philo-sophischen Glaubens bei Jaspers, einer Überwindung der Metaphysik im Maßstab einer unvordenklichen Seinsgeschichte bei Heidegger: Wege auch der gegenseitigen Distanzierung. Sie haben, selbst unter Bedingungen einer öffentlich abgebro-chenen Kommunikation, Versuche der Verständigung nicht
Martin Heidegger (1938)
ÖFFENTLICH
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28. BIS 30. SEPTEMBER 2017
verhindert. Das belegen besonders eindrücklich Nachlassma-terialien, die Korrespondenz, Vorlesungen und „Dossiers“: Notizen zu Heidegger von Jaspers, Notizen zu Jaspers von Heidegger. Zumindest in diesem tentativen Sinne sind Jaspers und Heidegger Freunde geblieben, „versuchte und einander versuchende Freunde“, wie Gadamer es formulierte. Die Tagung thematisiert in drei Sektionen und einem Podium über Philosophie und Politik wesentliche Aspekte der kom-plexen und nachhaltig aktuellen Konstellation „Jaspers und Heidegger“.
Karl Jaspers (1931)
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Freunde und Mäzene – Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
Aufgabe des Fördervereins ist, diese im deutschen Südwesten einzigartige Forschungseinrichtung ideell wie materiell zu unterstützen.
Den Mitgliedern des Fördervereins ist es wichtig, dass sich die Wissenschaft uneingeschränkt in der Akademie entfalten und erneuern kann, dass gezielt auch junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei ihrer Karriere unterstützt werden und dass der Dialog zwischen Wissenschaft und der Öffentlichkeit verstärkt wird. So wurde 2009 die Heidelberger Akademievor-lesung ins Leben gerufen, bei der jährlich Gelehrte von Welt-rang zu Vorträgen nach Heidelberg eingeladen werden.
Wir freuen uns, wenn Sie Mitglied im Förderverein werden. Tragen Sie aktiv dazu bei, dass das kulturelle Gedächtnis erhal-ten bleibt. Fördern Sie Spitzenforschung und unterstützen Sie junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Gestalten Sie die Zukunft der HAdW mit!
MITGLIEDSBEITRÄGE» Einzelperson 60 Euro (Mindestbetrag) » Unternehmen/Institutionen 600 Euro (Mindestbetrag) oder darüber hinaus frei wählbar
VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER HEIDELBERGER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN E.V.Karlstraße 4 | 69117 HeidelbergTelefon: 0 62 21/54 32 66Telefax: 0 62 21/54 33 55Internet: www.hadw-bw.deE-Mail: [email protected]
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