vcd jahresbericht 2013

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VCD JAHRESBERICHT 2013

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Page 1: VCD Jahresbericht 2013

VCD JAHRESBERICHT

2013

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Page 2: VCD Jahresbericht 2013

Ob Auto- oder Bahnfahrerin, Fußgänger oder Radler – der VCD ist der richtige Partner für alle umweltbewussten Menschen. Über 55.000 Mitglieder sowie Spenderinnen und Spender ermöglichenunsere Arbeit für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik. Unsere Mitglieder profitieren außerdem von zahlreichen Serviceleistungen. Dazu zählen:

• 24-Stunden-Servicetelefon bei Pannen und Notfällen• VCD-Anwaltsservice• Persönliche Verkehrsberatung• Kostenlose Publikationen frei Haus: sechs Mal im Jahr das VCD-Magazin fairkehr plus jährlich

die VCD Auto-Umweltliste

Über www.vcd-service.de bieten wir außerdem 24-Stunden-Pannenhilfe schon ab 29 Euro im Jahr,Rechtsschutz und Reiseversicherungen, ökologische Schutzbriefe und Kfz-Versicherungen – mit Sonder-konditionen für umweltverträgliche Autos.

Setzen Sie sich mit uns für eine menschenfreundliche und umweltschonende Mobilität ein! Mitglied werden und spenden geht ganz einfach online unter: www.vcd.org

Telefonisch erreichen Sie uns Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Freitag von 9 bis 13 Uhr unter 030/280351-0.

Inhalt

Vorwort 1

Grußwort 2

Das Jahr 2013 in Zahlen 3

Der VCD deutschlandweit 4

Luftreinhaltung 5

Kampagne 2013 – Tempo 30 für mehr Leben! 6

Verkehrspolitik und Klimaschutz 8

Alt und Jung unterwegs 10

Fahrrad 12

Bus und Bahn 14

Umweltbewusst Autofahren 16

Übersicht Drittmittelprojekte 2013 18

Verantwortung und Nachhaltigkeit 20

Einnahmen und Ausgaben 22

Verbandsstruktur 24

Impressum 25

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Seit mehr als 25 Jahren begleitet der VCD unab hängig und kompetent politischeEntscheidungs prozesse. Denn es ist die Politik, diedie rechtlichen Rahmen bedingungen für einezukunftsfähige Mobilität setzt. Wie wichtig dieseArbeit ist, zeigte sich 2013 unter anderem in derDiskussion um neue Grenzwerte für den CO2- Aus stoß für Pkw: Spritsparende Autos mit gerin-gem CO2-Ausstoß schonen nicht nur die Umwelt,sondern auch den Geldbeutel der Verbraucher/-innen. Umso unverständlicher ist es, dass diedeutsche Bundes regierung sich zum Handlangerder deutschen Auto industrie machte und den vonder EU gefundenen Kompromiss torpedierte. Mitbeharrlicher Lobby- und Pressearbeit und unsererOnline-Aktion »Keine Rechentricks, Frau Merkel!« haben wir dazu beige tragen, dass Ende2013 immerhin ein Grenzwert von 95 GrammCO2/km ab 2020 beschlossen wurde. Auch wenndas Ergebnis aus unserer Sicht nicht ambitioniertgenug ist, ist es doch ein Schritt in die richtigeRichtung. Eine weitere begrüßenswerte verkehrs -politische Neuerung war die Liberalisierung desFernbusmarkts Anfang 2013. Unternehmen dürfen nun bundesweit Linien fernverkehre mitBussen anbieten und ergänzen damit das Fern -verkehrsangebot auf der Schiene.

2013 wurden jeden Tag innerorts 95 Menschenschwer verletzt oder starben durch Verkehrs -unfälle. Die Einführung von Tempo 30 als Regel-geschwindigkeit in Städten und Dörfern würdeerheblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit

beitragen. Mit unserer Kampagne »Tempo 30 fürmehr Leben« haben wir uns dafür eingesetzt –nicht nur in Deutschland, sondern als Teil einereuropa weiten Bürgerinitiative. Auch wenn diesenicht die erforder liche Anzahl an Unterschriftenerreichte, haben wir darüber eine wichtigeDebatte ange stoßen.

Neu gestartet ist 2013 außerdem das Projekt»Lasten auf die Räder!«, das mit konkreten Informationen rund um Beschaffung und Betriebden Einsatz von Lastenrädern im Wirtschafts -verkehr fördert. Eine aktuelle Studie des EU- geförderten Cyclelogistics-Projektes verdeutlichtdie Potenziale: 51 Prozent aller motorisiertenTransporte bis 250 kg in europäischen Städtenkönnten auf Lastenräder verlagert werden. Mitunserem Projekt wollen wir diese Potentiale auf-zeigen und die spannende Dynamik im Bereichder Lasten räder verstärken.

Das sind einige Ausschnitte unserer Arbeit, die nurdurch die Unterstützung unserer Mitglieder undSpender/-innen sowie unserer rund 1.500 Ehren -amtlichen möglich ist. Dafür bedanken wir unsrecht herzlich! Gemeinsam können wir auch inZukunft viel bewegen – für eine umwelt -schonende und menschenfreundliche Mobilität.

Mit den besten GrüßenMichael Ziesak, VCD-BundesvorsitzenderClaudia Maiwald, VCD-Bundesgeschäftsführerin

VCD Jahresbericht 2013

VORWORT2013 – EIN BEWEGTES JAHR

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VCD Jahresbericht 2013

Liebe Leserin, lieber Leser!

wir alle sind fast täglich unterwegs – zur Arbeitoder Schule, zum Einkauf oder Arzt, in der Freizeitoder im Urlaub. Je nach Wohnort und Bevölke-rungsgruppe ergeben sich dabei unterschiedlicheMobilitäts anforderungen. Und je nach gewählterFortbewegungs art beziehungsweise dem ent -sprechenden Verkehrsmittel ergeben sich unter-schiedliche Belastungen für die Umwelt und diemenschliche Gesundheit.

Grundlegendes Ziel einer modernen Verkehrs-und Umweltpolitik muss es daher sein, die gesell-schaftlich gewünschte Mobilität möglichstumweltver träglich zu gestalten. Eine besondereHerausforderung liegt dabei in der Bewältigungder wachsenden Verkehrsmengen im BereichGüterverkehr und Personenverkehrsleistung sowiederen Auswirkungen.

Auch wenn die Umweltwirkungen des Verkehrswesentlich von den Entwicklungen der Verkehrs -leistung abhängen, spielen auch die Effizienz dereingesetzten Technologien und Kraftstoffe sowieder Anteil der einzelnen Verkehrsträger am Ver-kehr eine Rolle. Für die entsprechenden Rahmen-bedingungen engagiert sich das Bundesumwelt-ministerium (BMUB).

Aus den Mitteln der Nationalen Klimaschutz -initiative initiiert und fördert das BMUB darüberhinaus zahl reiche Projekte, zwei davon geleitetvom VCD: »Klimaverträglich mobil 60+« und»Projekt 2050«. Sie leisten einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen.Von ihnen profitieren Verbraucher/-innen vor Ort ebensowie Unternehmen, Kommunen oder Bildungs -einrichtungen. Der VCD hat sich in diesemBereich als wichtiger Partner etabliert.

Doch auch wenn schon viel Positives zu ver -zeichnen ist, liegt noch einige Arbeit vor uns, umgemeinsam die Herausforderungen einer umwelt-und sozial verträglichen Mobilität in den Griff zubekommen. Hierzu bedarf es weiterhin einer breiten Unterstützung der Gesellschaft und desEngagements des VCD!

GRUSSWORT

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Jochen Flasbarth –Staatssekretär im Bundes ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

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DAS JAHR 2013 IN ZAHLEN

Über 500.000 Mal wurden die Webseiten des VCD besucht.

4.500 Jugendliche er radelten bei der Kampagne»FahrRad!« 800.000 Kilometerund sparten so 111 Tonnen CO2.

67.000 Kinder ließen das Elterntaxi stehen und liefenbei den gleichnamigen Aktions -tagen »Zu Fuß zur Schule« und in den Kindergarten.

Wir haben 120 Radio- und TV-Interviews gegeben.

653 Anfragen bei unserer Verkehrsberatung von A wie Autokauf bis Z wie Zypernreise.

6.420.000 Menschen lasen die Ergebnisse der VCD Auto-Umweltliste2013/2014.

Es erschienen 372.000Exemplare des VCD-Magazins fairkehr.

1.500 Modelle warenEnde 2013 in Deutschlandsumfangreichster Online-Datenbank für Elektrofahr -räder e-radkaufen.de verzeichnet.

Rund 1.500 Mitglieder engagierten sich aktiv vor Ort.

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Mit seinen 12 Landesverbänden und über 140 Gruppen vor Ort ist der VCD auch regional undlokal präsent. Aktive VCD-Mitglieder gestalten dieVerkehrspolitik vor Ort mit: Sie mischen sich ein –mit neuen Ideen, Konzepten und Vor schlägen, füreine umwelt- und sozialverträgliche Verkehrspolitik.

Vor Ort stehen Ihnen die VCD-Aktiven mit Ratund Tat zur Seite. Viele Landes- und Kreisver-

bände halten auch eigene Publikationen oderNewsletter mit regionalem Bezug bereit. Rufen Sieeinfach an, oder schreiben Sie uns. Die Kontakt-daten finden Sie unter www.vcd.org/vor-ort.html

Wenn auch Sie Lust aufs Mitmachen und Mit gestalten haben – Sie sind jederzeit herzlich willkommen!

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DER VCD DEUTSCHLANDWEIT

PotsdamBerlin

Hamburg

Bremen

Hannover

LeipzigKasselDüsseldorf

Koblenz

Saarbrücken

Stuttgart

Nürnberg

Sitz der Landesgeschäftsstellen

Gruppen vor Ort

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Im Projekt »Clean Air« arbeiten wir mit acht Partnern aus sechs EU-Ländern daran, die Luft inStädten sauberer zu machen, zum Beispiel durchdie Aus stattung von Fahrzeugen mit Techniken zurAbgas behandlung. Partikelfilter halten Diesel -partikel zurück, sogenannte SCR-Systeme (englisch:selective catalytic reduction; deutsch: selektivekatalytische Reduktion), vermindern Stickoxide.

Einer unserer konkreten Ansätze im Projekt »CleanAir« ist, in verschiedenen europäischen Städten dieBusflotten durch Ausstattung mit Abgasreinigungs-techniken sauberer zu machen. In Budapest wurden mehr als 200 moderne Busse angeschafft;in Berlin werden 2014 rund 100 Busse mit SCR-Systemen nachgerüstet, weitere sollen noch folgen.Abgase von Schiffen sind besonders schmutzig undwerden mit dem Wind über weite Entfernungen anLand geweht. Gemeinsam mit unserem Partner,dem Naturschutzbund Deutschland e.V. konntenwir erreichen, dass 2013 das KreuzfahrtschiffEuropa 2 mit SCR aus geliefert wurde. 2014 sollendie Mein Schiff 3 und die AIDAcara mit einem Filtersystem nachgerüstet werden.

Die Luft wird auch sauberer, wenn mehr Menschenvom Auto aufs Rad und in den öffentlichen Verkehrumsteigen oder zu Fuß gehen. Unsere Städte und

Dörfer werden damit auch leiser und es gibt mehrPlatz. Kurzum, sie werden lebenswerter. Gemein-sam mit sechs europäischen »Biking Cities«, alsoFahrrad-Städten, haben wir deshalb ein Netzwerkgeknüpft, um wirkungsvolle Maßnahmen zur För-derung des Radverkehrs umzusetzen – zum Beispieldurch Verkehrs beruhigung mit Hilfe von Tempo 30und durch Schaffung von Fahrradstraßen.

Wie geht es 2014 weiter? In Prag, Warschau undverschiedenen deutschen Städten, wie Stuttgart,Düssel dorf und München, werden wir daraufdrängen, dass die Reduzierung von Rußpartikelnund Stickoxiden von Bussen möglichst schnellzum Standard oder verschärft wird.

Durch Medienarbeit und öffentliche Diskussionenmöchten wir die breite Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, wie lebenswichtig saubere Luft füruns alle ist, und Lösungen und Maßnahmen vor-stellen, um dies zu erreichen.

Außerdem arbeiten wir mit unserem europäischenDachverband Transport & Environment daran, das Problem der Real Driving Emissions zu lösen:Denn die offiziell angegebenen Kraft- undSchadstoff emissionen werden im realen Fahr -betrieb auf der Straße häufig überschritten.

Leben heißt atmen. Ein erwachsener Mensch atmet etwa 7,5 Liter Luft pro Minute.Nur wenn diese Luft sauber ist, bleiben Mensch und Natur gesund. Von Autos, Lkwund Bussen werden Schadstoffe wie Rußpartikel und Stickoxide in die Luft gepustet,die schwere Krankheiten wie Krebs verursachen und die Atemwege schädigen.

LUFTREINHALTUNG

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Am 14. Juni 2013 fiel der Startschuss für unsere bundesweite Fotoaktion »1000 Orte für Tempo 30«

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Das Recht auf körperliche Unversehrtheit erfordert wirksame Maßnahmen. Tempo 30 rettetLeben und verhindert Unfälle. Das haben vieleStädte und Gemeinden mittlerweile erkannt undgroße Teile ihrer Stadtgebiete als Tempo-30-Zonen ausgewiesen. Der Haken: Die derzeitgesetzlich verankerte Zonenregelung führt zueinem ständigen Bremsen und Beschleunigen. DieFolgen: Es ist nicht nur ver wirrend und unüber-sichtlich, auch die Vorteile von Tempo 30 kommen so nicht richtig zum Tragen.

Obwohl sich Verkehrsexperten weitgehend einigsind, dass Tempo 30 das Unfallrisiko und dieUnfallschwere innerorts deutlich senkt, scheut sichdie Bundes regierung noch immer, Tempo 30 alsinner örtliche Regelgeschwindigkeit fest zusetzen.Aus diesem Grund haben wir 2012 unserebundes weite Kampagne »Tempo 30 für mehrLeben« gestartet, um den Verantwortlichen in derVerkehrspolitik Mut zu machen, die längst über-fällige Änderung der Straßen verkehrsordnunganzuschieben.

Tempo 30 macht den Verkehr nicht langsamer:Tempo 30 beseitigt unnötige Stop-and-go-Phasenund macht den Verkehr durch weniger Staus flüssiger und gleichmäßiger.

Tempo 30 rettet Leben: Überhöhte Geschwindig-keit ist die häufigste Todesursache im Straßen -verkehr. Jeden Tag verunglücken 664 Menschen

bei Verkehrsunfällen in unseren Städten und Dörfern.

Tempo 30 reduziert Stress: Verkehrslärm gehörtzu den am stärksten empfundenen Verkehrs -belastungen und er macht krank. LangsamereAutos sind leiser und durch den flüssigeren Ver-kehr sinkt der Lärm pegel.

2013 haben wir ein bundesweites Verbändenetz-werk für Tempo 30 initiiert, das sich gemeinsamfür Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit engagiert.Auf einer von uns organisierten Tagung konntenwir Vertreter/-innen von 20 Kommunen zeigen,wie sie Tempo 30 realisieren können. Wir habeneinen Tempo-30-Modellversuch zusammen mitder Stadt Göttingen vorbereitet, der bisher jedochan der Genehmigungspflicht durch die Landes -behörde scheitert. Zusammen mit dem DeutschenVerkehrs sicherheitsrat DVR versuchen wir weiterein Modelvorhaben zu initiieren. Außerdemhaben wir uns mit der Europäischen Bürger -initiative »30 kmh – macht die Straßen lebens-wert!« auf internationaler Ebene für Tempo 30eingesetzt.

Über 21.000 Menschen haben in Deutschlandihre Stimme für Tempo 30 abgegeben. Deutsch-land war damit das Land mit den meisten Tempo-30-Befürwortern und -Befürworterinnen.

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KAMPAGNE 2013 – TEMPO 30 FÜR MEHR LEBEN!

2013 haben wir uns mit unserer Kampagne »Tempo 30 für mehr Leben!« mitNachdruck für Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerorts eingesetzt. Denn aus-gerechnet dort, wo immer mehr Menschen mit dem Rad oder zu Fuß unterwegssind, ist das Risiko im Straßenverkehr sein Leben zu verlieren zu hoch. Das wollenwir ändern!

Die Überlebenschancen eines Fußgängersbei einem Unfall mit Tempo 30 liegen bei90%, bei Tempo 50 dagegen nur bei 10%.

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Neben den klassischen Maßnahmen zur Verkehrs-vermeidung, der Verlagerung auf umweltverträg-lichere Verkehrsmittel sowie der Erhöhung derEffizienz setzen wir in unseren Projekten auch aufInformation und Bewusstseinsbildung. Ein klima-freundlicherer Verkehr bedeutet gleichzeitig weniger Luftschadstoffe und Lärm und somitmehr Lebensqualität.

Pkw sind für rund 40 Prozent der verkehrs -bedingten CO2-Emissionen in Deutschlandverant wortlich. Wenn Autos weniger verbrauchenund weniger CO2 aus stoßen, profitiert nicht nurdie Umwelt, sondern profitieren auch die Ver-braucherinnen und Ver braucher. Ein zentralerHebel zur Verringerung der Treibhausgas -emissionen sind ambitionierte CO2-Grenzwertefür Neuwagen. Der CO2-Ausstoß ist an den Kraft-stoffverbrauch gekoppelt. Bis 2015 dürfen neuePkw im Schnitt nicht mehr als 130 Gramm CO2pro Kilometer (g/km) ausstoßen. Diesen Werterreichten die Autohersteller bereits 2013, alsozwei Jahre früher als vorgegeben. Das zeigt: DieVorgaben wirken.

Wir haben uns 2013 sowohl auf deutscher alsauch europäischer Ebene erfolgreich dafür stark-gemacht, dass Autos künftig noch sparsamer werden und weniger Treibhausgase ausstoßen.Ende 2013 hat die EU beschlossen, den CO2-Grenzwert ab 2021 auf 95 g/km abzusenken.

Wir sagen: Da geht noch mehr und setzen uns füreine weitere Verschärfung des CO2-Grenzwertsab 2025 auf 65 bis 68 g/km ein.

Damit die Verbrauchseinsparungen auch bei denMenschen ankommen, fordern wir zusätzlich die Einführung eines neuen Testverfahrens zur Er mittlung des Kraftstoffverbrauchs bis spätestens2017. Das bisherige Verfahren bietet den Her -stellern zu viele Schlupflöcher, die Angaben inihrem Sinne zu schönen. Im Schnitt verbrauchenNeuwagen bis zu 25 Prozent mehr Sprit im Ver-gleich zu den offiziellen Angaben!

Nahezu alle neuen Pkw sind mit einer Klima -anlage ausgestattet. Was viele nicht wissen: Klimaanlagen kühlen nicht nur das Wageninnere,sondern heizen auch das Klima an. Der Betriebder Klimaanlage erhöht den Spritverbrauch um biszu zwei Liter pro 100 Kilometer, und das derzeitverwendete Kühl mittel ist 1.430-mal klima -schädlicher als CO2. Zwar müssen Klimaanlagenkünftig mit einem weniger klimaschädlichen Kühl-mittel ausgestattet werden, doch die bereits beieinigen Herstellern verwendete Alternative – dasso genannte R1234yf – ist im Brandfall lebens -gefährlich. Gemeinsam mit der Deutschen Umwelt -hilfe haben wir im Rahmen des EU- Projektes»PRO KLIMA« über die Gefahren informiert undfür den Einsatz von CO2 als natürliches und ungefährliches Kältemittel geworben. Durch den

VERKEHRSPOLITIK UND KLIMASCHUTZ

Die Treibhausgas-Emmissionen des Luft ver -kehrs sind in der Europäischen Union zwischen 1990 und 2011 um 94% gestiegen.

Der Verkehr ist das Sorgenkind der deutschen Klimapolitik. Ein Viertel aller Treib -hausgasemissionen in Deutschland gehen auf sein Konto. Während alle anderen Sektoren ihre Emissionen seit 1990 verringern konnten, sind sie beim Verkehrsogar leicht gestiegen. Damit auch der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klima -schutz leisten kann, ist eine Verkehrswende analog zur Energiewende unum-gänglich. Deshalb kämpfen wir für eine Neuorientierung der Verkehrspolitik aufnationaler und europäischer Ebene.

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intensiven Dialog mit der deutschen Autoindustriehat Daimler als erster deutscher Hersteller inzwischen den Einsatz von CO2 als Kältemittelangekündigt. 2014 gilt es, weitere Hersteller zugewinnen sowie auf europäischer Ebene ein Ver-bot des gefährlichen Kältemittels R1234yf zuerwirken.

Das Flugzeug ist das umweltschädlichste Ver-kehrsmittel. Der Luftverkehr verursacht Lärm undTreibhausgasemissionen, wobei die Klimawirkungin großen Lufthöhen um ein Mehrfaches verstärktwird. Trotzdem genießt der Luftverkehr gegen-über umweltverträglicheren Verkehrsträgern wieder Bahn in mehrfacher Hinsicht Privilegien. Sozahlen Flug unternehmen keine Energiesteuern aufKerosin und grenzüberschreitende Flüge sindmehrwertsteuerfrei. Auch die Infrastruktur, zumBeispiel der Bau und Betrieb von Regionalflug -häfen, ist vielfach subventioniert. Vor dem Hinter-grund der Wachstums prognosen und der höherenKlimawirksamkeit der Luftverkehrsemissionen ist

ein Umsteuern dringend notwendig. Auf nationalerEbene ist die 2011 ein geführte Luftverkehrsteuerein erster, wenn auch kleiner Schritt, die vomFlugverkehr verursachten Klimaschäden den Ver-ursachern anzulasten. Um eine wirkliche Lenkungs -wirkung zu erzielen, fordern wir, die Steuer weiterzuentwickeln. Die neue Bundes regierunghat angekündigt, 2014 ein Luftverkehrskonzeptvorzulegen. Wir werden unsere Vorstellungen ein-bringen und auf die Aufnahme von Umwelt -aspekten drängen.

2013 wurden einige Weichen für den Klimaschutzgestellt, bei denen wir wichtige Punkte einbringenkonnten. Nun geht es darum, die Treibhausgas -reduktion zu verstetigen und nicht nur bei Pkw, sondern auch bei Lkw und Flugzeugen auf denWeg zu bringen. Denn ohne entsprechende Maß-nahmen im Verkehr sind die gesteckten Klimazielenicht zu erreichen!

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Am 17. April 2013 forderten wir »Keine Rechentricks für die Autoindustrie, Frau Merkel!«, damit Autohersteller den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge nicht schönrechnen können

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Uns ist es wichtig, auch Kindern einen eigenenHandlungsspielraum bei der Wahl der Verkehrs-mittel zu ermöglichen, sie in ihrer eigenständigenMobilität zu unterstützen, die Umweltrelevanzihres Tuns zu verdeutlichen und Bewegung zu fördern. Unsere Bildungsangebote für junge Menschen reichen von der Kita bis zur beruflichenAus- und Weiterbildung. Mit Aktionen, wie »ZuFuß zur Schule« und dem »VCD-Laufbus« können schon die ganz Kleinen erfahren, wie viel

Spaß es macht, sich zu bewegen und dabei auchnoch etwas für das Klima zu tun. Während derAktionstage »Zu Fuß zur Schule« gehen Kindermöglichst viele Wege zu Fuß, sammeln Kilometerund dokumentieren ihre Erlebnisse in Tage büchern, Bildern, Hörkonzerten. Sie fordern mehr Platz aufdem Schulweg oder dem Schulhof. Der VCD-Laufbus ist eine gute Möglichkeit, Kindern dasZufußgehen auch im stressigen Alltag zu ermög -lichen, indem sich mehrere Kinder zusammen -

ALT UND JUNG UNTERWEGS

Wir fördern mit unseren Projekten eine sozial verträgliche und möglichst umwelt -schonende Mobilität von Jung und Alt. Kinder sind unsere Zukunft und sie werden die Mobilität der Zukunft bestimmen. Deshalb legen wir mit ver schiedenen Projekten ein besonderes Augenmerk auf die Mobilitätsbildung von Kindern und Jugendlichen. Für ältere Menschen stellt es oft eine besondere Heraus -forderung dar, mobil zu bleiben. Dabei unterstützen wir sie auf ganz praktischeWeise. Denn nachhaltig mobil zu sein erfordert oft ein Umdenken.

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schließen und sich die Eltern bei der Betreuungabwechseln. Das spart Zeit. Die Größeren gehenmit »FahrRad! Fürs Klima auf Tour« (mehr dazuauf Seite 13).

Mit unserem Projekt »Klimaverträglich mobil60+« unterstützen wir seit Mitte 2012 ältereMenschen dabei, möglichst klimafreundlich unter-wegs zu sein. Wir möchten ihnen den Zugang zueiner klimaverträglichen Mobilität im Alltag undauf Reisen ermöglichen sowie Alternativen zuAuto und Flugzeug aufzeigen. Unser Ziel ist es,mobilitätsbedingte CO2-Emissionen der Alters-gruppe 60+ zu senken. Denn wenn Menschenaus dem Berufsleben aus scheiden, befinden siesich in einer Umbruchphase, in der sie besondersempfänglich für neue Impulse sind. Hier habenwir angesetzt: Wir organisierten ÖPNV-Ralleys,warben für besonders verbrauchsarme Autos, ließen E-Räder testen und boten Pedelec- Tourensowie Ticketautomaten-Schulungen an.

Wir entwickelten Mobilitätsangebote in den Bereichen Wohnen, Einkaufen und Freizeit/Reisenin Zusammenarbeit mit Wohnungsunternehmen,Einzelhandel sowie Verkehrsbetrieben. Außerdemführten wir Beratungen für Unternehmen derambulanten Altenhilfe durch und setzten dadurchAnreize zur Routenoptimierung und zur An -schaffung effizienterer Fahrzeuge.

Mit unserem Projekt-Portal www.60plus.vcd.orgversorgten wir alle Interessierten mit Tipps zumAutoteilen und (E-)Radfahren, informierten überden Nutzen von Bus und Bahn und klimaver -trägliches Reisen. Wir führten über 100 Aktionen,Beratungs angebote und Infoveranstaltungendurch. Rund 1,5 Millionen Leser/-innen aus derZielgruppe 60+ konnten wir durch Printmedienüber unser Projekt informieren. 2014 wollen wirdiese Zahlen noch einmal deutlich übertreffen und noch mehr Menschen mit unseren Projekt -aktivitäten ansprechen. Sie sollen für innovativeund klimaverträgliche Mobilitätsarten, wie zumBeispiel (Elektro-)Sessel-Drei räder, begeistert werden. Mit unseren Checklisten werden wir2014 praktische Tipps geben. Damit sollen Mieter/-innen einschätzen können, ob und wiesie in ihrem Wohnumfeld alltägliche Ziele auchohne Auto erreichen können. Auf der anderenSeite sollen Wohnungsunternehmen für dieMobilitäts bedürfnisse ihrer älteren Mieter/-innensensibilisiert werden.

Den Blick in die Zukunft wagt das neue »Projekt2050«, das uns im Dezember 2013 aus den Geldern der nationalen Klimaschutzinitiativebewilligt wurde. Auszubildende und Studierendeheute sind die Entscheider/-innen von morgen.Deshalb zeigt das Projekt jungen Menschen, wieman sich sowohl privat als auch beruflich für einenachhaltige Mobilität engagieren kann, und dasnatürlich mit Spaß und Gewinn für den eigenenBerufsstart. Dabei werden wir 2014 mit Aktionenan Berufsschulen und Hochschulen präsent sein.

2014 wird auch der VCD Bildungsservice onlinegehen und alle Bildungsmaterialien des VCD aufeiner zentralen Webseite bündeln.

Mit unserem Engagement für junge und alte Menschen und unserer Präsenz in Kitas, Schulen,Hochschulen, Berufsschulen, Volkshochschulen,Seniorenbeiräten, Kirchen und Studieninitiativenmöchten wir neue Verbündete aus allen Alters-klassen gewinnen. Gemeinsam setzen wir uns füreine menschenfreundliche und möglichst umwelt-schonende Mobilität ein.

Der demographische Wandelwird auch die Mobilität der Zukunft prägen: Der Anteilder älteren Generation wirdbei knapp 40% liegen, während der Anteil der unter 20-Jährigen auf etwa 16%sinkt.

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Wir setzen uns dafür ein, dass mehr MenschenRad fahren und dass das Radfahren einfacher undsicherer für alle wird. Wir greifen politisch ein und gestalten auf allen Ebenen mit. Auf Bundes-ebene sind wir aktiv an der Gestaltung und Um -setzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020beteiligt und nehmen am Bund-Länder-Arbeits-kreis Fahrrad verkehr teil. Auch auf kommunalerEbene sind zahlreiche VCD-Aktive in Gremien zur Radförderung aktiv, beispielsweise im FahrRat inBerlin.

Außerdem sprechen wir Zielgruppen gezielt anund motivieren Jugendliche, die Generation 60+, Pendler/-innen sowie Unternehmen für das Rad fahren. Nicht zuletzt greifen wir Trends aufund fördern zum Beispiel Elektro- und Lasten -räder.

Individuelle Elektromobilität funktioniert bishervor allem per Fahrrad. Längst sind über eine Million E-Räder in Deutschland unterwegs. DieserTrend geht weiter und wie unsere VCD Nutzer-umfrage im Frühjahr 2013 gezeigt hat, werdenmit dem E-Rad häufig Wege erledigt, die zuvormit dem Auto zurückgelegt wurden.

Bei der Vielzahl an E-Rad-Modellen und -Variantenwuchs in den letzten Jahren auch der Bedarf nachkompetenter und unabhängiger Beratung.

Mit dem Portal www.e-radkaufen.de unseres Projekts »Besser E-Radkaufen« haben wir hiereine Lücke geschlossen und bieten vom Typentestüber eine Produktdatenbank bis hin zu technischenDetails umfassende Beratung. Über 230.000Besuche und gut zwei Millionen Seitenansichtenseit dem Launch im Februar 2012 zeigen, dassunsere Online-Beratung eine wichtigeInformations quelle für Verbraucherinnen und Verbraucher ist. Obwohl die Finanzierung des Projekts durch das Bundesumweltministeriumund das Umweltbundesamt im Februar 2013 ausgelaufen ist, fördern wir diese Form derElektro mobilität weiter und finanzieren die Aktualisierung des Portals auch in Zukunft auseigenen Mitteln.

Einen weiteren wichtigen Trend im Fahrradbereichfördern wir mit unserem Projekt »Lasten auf dieRäder!«. Das Potenzial moderner Lastenräder isthoch: sie kommen bereits in vielen Bereichen desWirtschaftsverkehrs zum Einsatz. Dennoch handelt es sich meist noch um Einzelprojekte miteher geringen Stückzahlen. Unser Projekt will dieEntwicklung beschleunigen und das Lastenrad ausder Nische führen. Dafür vernetzen wir relevanteAkteure aus Politik, Medien und der Lastenrad-branche, stellen erfolgreiche Einsätze von Lasten-rädern vor und bieten interessierten Unternehmeneine Marktübersicht sowie Informationen rundum Beschaffung und Betrieb. Auch Kommunenberaten wir dabei, wie sie den Einsatz von Lasten-rädern im Wirtschaftsverkehr gezielt fördern können. Die Ziele für 2014 sind dabei neben demBeratungsportal www.lastenrad.vcd.org unsereNetzwerkarbeit und eine Reihe von eigenen Veranstaltungen sowie Auftritten auf Messen undKonferenzen.

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Das Fahrrad ist aus Sicht des VCD zentraler Bestandteil einer zukunftsfähigen,nach haltigen Mobilität. Es macht unsere Lebensräume attraktiver und unsereStädte und Gemeinden lebenswerter. Radfahren bedeutet emissionsfreie undaktive Fortbewegung. Es ist gesund und preiswert, verursacht keinen Lärm undkeine Schadstoffe. Und es macht Spaß!

FAHRRAD

Jeder Kilometer, den wir mitdem Fahrrad statt mit demAuto zurücklegen, erspart demKlima rund 140 Gramm CO2.

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Unser Projekt »European Biking Cities« ist Teildes europaweiten Projekts »Clean Air«. Ziel ist es,Fahrradförderung als ein effektives Mittel der Luft -reinhaltung präsenter zu machen und das Fahr radfest in der dazugehörigen politischen Debatte zuverankern. Das Projektnetzwerk der sechs teil -nehmenden Städte (Bozen, Straßburg, Brighton-Hove, Mannheim, Potsdam und Vitoria-Gasteiz)trifft sich regelmäßig, um gemeinsame Maß -nahmen zu planen und sich über erfolgreicheStrategien auszutauschen.

Mit der Fahrradkampagne »FahrRad! Fürs Klimaauf Tour« vermitteln wir Jugendlichen Spaß amRad fahren. Die Idee dahinter: Wer schon in jungen Jahren das Fahrrad nutzt, fährt auch alsErwachsener häufiger Rad. Jugendgruppen, Schul -klassen und Familien mit Kindern im Alter von 12 bis 18 Jahren können sich im Aktionszeitraumvon März bis August unter www.klima-tour.deanmelden und jeden auf Schul- und Freizeitwegen

erradelten Kilometer auf dem Online-Portal ein-tragen. Dies bringt sie gleichzeitig auf einer virtuellen Tour durch Deutschland und Europavoran, auf der tolle Gewinne, Quizfragen, Mit-machaktionen und viel Wissenswertes auf sie warten. Dieser Ansatz hat sich bewährt: »Fahr-Rad!« ging 2013 in die siebte Runde und hat bislang 27.000 Schülerinnen und Schüler aufs Radgebracht. Die Aktion wurde außerdem zum zweiten Mal in Folge als UN-Dekadeprojekt fürnachhaltige Bildung ausgezeichnet.

2013 konnten wir im Bereich Zwei- und Dreiräderviel erreichen: Wir haben dazu beigetragen, dieTrendthemen E-Räder und Lastenräder weiter zuverbreiten, haben spürbar zur bundesweiten Rad-politik Stellung genommen und werden als kompetenter Partner geschätzt. Mit »FahrRad!«haben wir eine mehrjährige Erfolgsstory geschaffen,eine Form der Langfristigkeit, die absolut wünschenswert ist.

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Der öffentliche Verkehr hat an Bedeutung gewon-nen. In den letzten 20 Jahren stieg die Zahl derjährlich beförderten Personen um 1,6 Milliardenauf rund 11,1 Milliarden. Jedoch konnte derAnteil des ÖV am Verkehrsaufkommen (ModalSplit) nicht gesteigert werden, da der motorisierteIndividualverkehr (MIV) im selben Zeitraum eben-falls deutlich zunahm. Aber gerade in Ballungs -räumen sind öffentliche Verkehrsmittel von großerBedeutung, um viele Menschen zu transportieren.Vor allem Busse und Bahnen sind daher wesent -liche Säulen einer zukunftsfähigen Mobilität. Verglichen mit dem MIV brauchen Busse und

Bahnen weniger Platz, stoßen weniger CO2 undLuftschadstoffe aus, sind leiser – und das zu geringeren individuellen Kosten. Für viele Menschen ist der öffentliche Verkehr auch ausfinanziellen Gründen die einzige Möglichkeit einerselbst bestimmten Mobilität und somit Grund -voraussetzung gesellschaftlicher Teilhabe.

Seit dem Jahr 2000 untersuchen wir, was getan werden muss, damit mehr Menschen vom eigenen Auto oder vom Flugzeug auf die Bahnumsteigen. 2013 haben wir zwei VCD Bahntestsdurchgeführt.

BUS UND BAHN

Ohne den öffentlichen Verkehr (ÖV), ohne Busse und Bahnen, Trams undMetros, Seilbahnen und Fähren wäre nicht nur unsere Mobilität erheblich ein -geschränkt. Auch unsere Straßen wären mit noch mehr Autos vollgestopft, verpestete Luft und Lärm die Folgen. Für eine menschenfreundliche und möglichst umweltschonende Mobilität ist ein gut ausgebauter, kundenfreund -licher und solide finanzierter ÖV daher unabdingbar. Dafür setzen wir uns ein.

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Im ersten VCD Bahntest überprüften wir die Qualität und den Service im Fernverkehr. Ergeb-nis: Die Bahn sollte in den Bereichen Sauberkeit,Informationen und Pünktlichkeit nachbessern. Wirhaben zudem von der Bahn gefordert, die Reisen-den bei Störungen während einer Bahnreise besser zu informieren, die Züge sauber zu haltenund neue Züge rechtzeitig zu bestellen.

Im zweiten VCD Bahntest verglichen wir die Preise zwischen Bahn- und Flugreisen im grenzüber-schreitenden Verkehr. Ergebnis: Bei 93 Prozentder 374 Preisvergleiche ist die Bahn preisgünstiger.Wir haben daraufhin von Unternehmen gefordert,bei Geschäftsreisen Flüge auf Mittel- und Kurz-strecken zu verbieten, den Gesetzgeber aufge -fordert, die steuerlichen Bedingungen von Bahnund Flugzeug anzugleichen, und Verbraucher/-innen ermuntert, sich vor der Reise besser überdie verschiedenen Angebote zu informieren.

Auf unserer Webseite veröffentlichen wir regel-mäßig Servicepapiere, die praktische Informationenzur einfacheren Nutzung des öffentlichen Ver-kehrs bieten. Der VCD ist außerdem Partner inder Initiative »Deutschland-Takt«. Ziel ist die Ver-taktung und Verknüpfung aller Angebote desöffentlichen Verkehrs, wodurch die Nutzung ein-facher und damit attraktiver wird.

Bei der Finanzierung des öffentlichen Personen-nahverkehrs (ÖPNV) steht die Politik vor großenHerausforderungen. Die Finanzierung desSchienenpersonen nahverkehrs durch den Bund imsogenannten Regionalisierungs gesetz muss bisEnde 2014 neu geregelt werden. Gleichzeitigerhalten die Länder vom Bund nur noch bis 2019die sogenannten Entflechtungsmittel, die bislangden Aus- und Neubau der Infrastruktur des ÖPNVsicherstellen. Wird keine Anschlussregelunggefunden, bedeutet dies, dass die langfristigeFinanzierung des ÖPNV gefährdet ist.

Unser Ziel ist eine langfristig gesicherte Finanzie-rung des ÖV. Deshalb haben wir 2013 eineÖPNV-Studie in Auftrag gegeben, die neueAnsätze einer zukünftigen Finanzierung aufzeigenund 2014 präsentiert wird. Darüber hinaus setzenwir uns für attraktive Fahrt angebote, verständ -liche Informationen und guten Service ein.

Unser Schwerpunkt des Jahres 2014 ist deröffentliche Verkehr. Das langfristige Ziel dabei istes, den ÖV zu stärken und attraktiver zu machen,damit mehr Menschen ihn nutzen. Da dies ohneeine gesicherte Finanzierung nicht möglich ist,liegt darauf unser Hauptaugenmerk.

Unsere Ideen und Forderungen für einen starkenÖV möchten wir in der Fachwelt publik machenund in die Politik einbringen. Wir werden Positionzur Zukunft der Regionalisierungsmittel und zumThema »20 Jahre Bahnreform« beziehen und mit Politikern und Entscheidungsträgern sprechen.Um unser Ziel erreichen zu können, wollen wir dieGliederungen des VCD und ihre Aktiven besservernetzen. So wird es möglich sein, unser Wissenund unsere Erfahrungen zum öffentlichen Verkehrnoch mehr Menschen zugänglich zu machen.Über erfolgreiche Aktionen der Landes- undKreisverbände sowie der Ortsgruppen soll einerbreiten Öffentlichkeit berichtet werden, um zu zeigen: So sieht ein zukunftsfähiger, attraktiverund leistungsstarker öffentlicher Verkehr aus.

Damit der ÖPNV akzeptiert und genutzt wird,spielen Fragen der Basisinformation und desErscheinungsbildes, der Bedienungsfreundlichkeit,Barrierefreiheit und Verkehrsmittelintegration einewichtige Rolle. Deshalb haben wir 2013 einenAntrag beim Bundesumweltministerium für dasProjekt »Einfach Ein steigen – Zugänglichkeits -check des ÖPNV« gestellt, das im Frühjahr 2014starten wird.

Die Nutzung von Bussen und Bahnen spart im Vergleich zum Auto bundesweitcirca 15 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht ungefähr dem, was eineStadt wie Hamburg jährlich emittiert.

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Ein Viertel aller Treibhausgasemissionen werdenin Deutschland durch den Verkehr inklusive Flug-verkehr verursacht. Über 40 Prozent davon werden aus den Auspuffanlagen der Pkw in dieUmwelt geblasen. Mit noch höheren Anteilen istder Autoverkehr an gesundheitsschädigendenAbgasen beteiligt. Allerdings gingen diese Emis-sionen deutlich zurück, während der Ausstoß desTreibhausgases CO2 beim Pkw-Verkehr nur lang-sam sinkt. Die Umweltbewegung hat in den letz-ten zwei Jahrzehnten erreicht, dass die Emissionvon gesundheits- und natur schädigenden Schad -stoffen durch den Autoverkehr deutlich reduziertwurde. Wir haben an diesem Erfolg einen wesentlichen Anteil. Die Atemluft in den Städtenist sauberer als vor 20 Jahren. Aber immer nochsind die Abgase der Pkw – Feinstaub und Stick-oxide – vor allem in dicht bebauten Innenstädtenproblematisch. Wir setzen uns für strenge Grenz-werte für Fahrzeuge ein, kämpfen für weiträumigeUmweltzonen mit strengen Anforderungen undinformieren betroffene Bürger/-innen über Nach-rüstmöglichkeiten mit Filtertechnik.

In der seit 1989 erscheinenden VCD Auto-Umwelt liste vergleichen wir über 400 Autos unter ökologischen Kriterien. Damit geben wir all jeneneine fundierte Entscheidungshilfe, die beim Auto-

kauf ökologische Aspekte berücksichtigen wollen.So können Ver braucher/-innen ihren Einflusszugunsten eines umweltverträglicheren Angebotsauf dem Automarkt geltend machen. Den Auto-produzenten machen wir bewusst, wodurch sichein umweltschonendes Auto auszeichnet. Wir zeigen auf, was bei der Konkurrenz schon möglichist und was noch besser werden muss. Unser Zieldabei ist es, den Wettbewerb der Fahrzeug -ingenieure anzuregen. Mit der VCD Auto-Umwelt-liste geben wir nicht zuletzt immer wieder wichtigeAnstöße für Diskussionen und Entscheidungen inder Politik. Die VCD Auto-Umweltliste ist in Fach-kreisen anerkannt, sie gilt als wissenschaftlichvalide. Im Jahr 2013 berichteten unmittelbar nachihrer Ver öffentlichung weit über 100 Medien –Fernseh- und Radiosender, Internetmedien, Zeitungen und Zeitschriften. Allein durch Print -artikel erreichten wir damit über 6,5 MillionenLeser und Leserinnen. 2013 hatte die VCD Auto-Umwelt liste erstmals einen Themen-Schwerpunkt:Familienautos. Hier galt es zu zeigen, dass auchkleinere Fahrzeuge als die von der Industrie be worbenen Vans, SUVs und Großkombis familien - tauglich sind. Das Internetportal www.besser-auto-kaufen.de nutzt die Daten der VCD Auto-Umweltliste für eine typorientierte Kauf beratung.

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Alle Autokäufer stellen Vergleiche an. Mit der VCD Auto-Umweltliste gibt ihnender VCD eine wissenschaftlich fundierte Darstellung an die Hand. Dr. Ulrich Höpfner,

Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg

Wir machen uns stark für eine umwelt- und sozial verträgliche Mobilität. DasAuto ist dabei nicht das ideale Verkehrsmittel. Doch wenn es keinen gut ausge-bauten ÖPNV, kein zufriedenstellendes Radroutennetz und zu wenig Carsharing-Fahrzeuge gibt, ist das eigene Auto oft die gewählte Alternative. Deshalb bietenwir Verbraucherinnen und Verbrauchern Service- und Informationsleistungen, die auf einen umweltbewussten Umgang mit dem Auto abzielen, und kämpfen auf politischer Ebene für die not wendigen politischen Rahmenbedingungen.

UMWELTBEWUSST AUTOFAHREN

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Verkehrslärm gehört zu den am stärksten empfundenen Verkehrsbelastungen – und ermacht krank. Die Belastung durch Verkehrslärmist in den letzten Jahren fast gleich geblieben: DieUmwelteffekte durch technischen Fortschritt wurden durch den zunehmenden Verkehr weit -gehend unwirksam. Wir bieten Lärmbetroffeneneinen VCD Lärm-Aktions-Koffer, der neben Informationen auch ein Lärmmessgerät enthält,und geben ihnen zudem mit unserem Online-Lärm-Rechner die Möglichkeit, das Maß des Straßenverkehrslärms zu berechnen. Für Lehr-kräfte stellen wir Unterrichtsvorschläge und weiterführende Informationen zum Thema Ver-kehrslärm zur Ver fügung. Wir unterstützen darüber hinaus seit mehreren Jahren den Taggegen Lärm. Wir haben außerdem zusammen mitunserem europäischen Dachverband Transport &Environment auf europäischer Ebene Lobbyarbeitgeleistet, um einen ambitionierten Grenzwert fürVorbeifahrlärm bei Pkw durch zusetzen. 2013wurde dieser Grenzwert verabschiedet. EinenLärmbonus für Sportwagen konnten wir gegen

die Lobbymacht der Auto industrie zwar leidernicht verhindern, aber immerhin öffentlich hörbarkritisieren und damit das Problembewusstseinauch der Abgeordneten des Europaparlaments fürkommende Gesetzesinitiativen schärfen.

Die Verbesserung unserer Lebensqualität durch weniger Autoverkehr, der gleichzeitig effizienterund leiser wird, kann nur gelingen, wenn zweiWege gleichzeitig verfolgt werden. Zum einenmuss die Politik Rahmenbedingungen setzen durchverbind liche Qualitätsziele für Schadstoff- undLärmemissionen und dabei den Umweltverbund,den Fuß- und Rad verkehr sowie Busse und Bahnenfördern. Zum anderen sind alle Verkehrsteil -nehmer/-innen gefordert, Alternativen auszu -probieren und Umweltkriterien bei der Wahl vonVerkehrsmitteln zu berücksichtigen.

Wir werden auch 2014 entsprechende politischeÜberzeugungsarbeit leisten und parallel durchUmwelt- und Verbrauchertipps informieren.

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ÜBERSICHT DRITTMITTELPROJEKTE 2013

Projekttitel

Clean Air – Saubere Luft für Europawww.cleanair-europe.org

Saubere Luftwww.saubereluft.org

Rußfrei fürs Klimawww.russfrei-fuers-klima.de

Kampage für ambitionierte CO2-Grenzwerte für Pkw ab2020

Klimaverträglich mobil 60+60plus.vcd.org

Lasten auf die Räderlastenrad.vcd.org

Cleaner Car Contracts

ViaDeutschland

PRO KLIMA – EffizienteAutoklima anlagen mit natürlichen Kältemitteln

Projekt Flugverkehr und CO2

(1)

Projekt Flugverkehr und CO2

(2)

Thema / Bereich

Luftreinhaltung

Luftreinhaltung

Luftreinhaltung

Verbrauchs minderungPkw – Verkehrspolitikund Klimaschutz

Alt und Jung unterwegs

Fahrrad

VerbrauchsminderungPkw – Verkehrspolitikund Klimaschutz

Bus und Bahn

VerbtrauchsminderungPkw – Klimaschutz

Flugverkehr – Verkehrs-politik und Klimaschutz

Flugverkehr – Verkehrs-politik und Klimaschutz

Laufzeit

9/2012 – 11/2015

1 – 2/2013

3/2009 – 2/2015

3/2011 – 2/2015

7/2012 – 6/2015

4/2013 – 12/2014

8/2009 – 12/2013

4/2012 – 2/2013

9/2011 – 12/2013

1 – 12/2013

1 – 12/2013

Gesamtbudgetfür den VCD [€]

1.019.470

19.924

368.672

178.765

1.264.792

193.132

139.700

183.684

105.437

24.000

17.168

Drittmittel [€]

504.710

18.860

368.672

168.985

1.201.492

155.047

126.900

145.642

52.559

24.000

13.500

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VCD Jahresbericht 2013 19

Eigenmittel [€]

514.760

1.064

0

9.780

63.300

38.085

12.800

38.042

52.878

0

3.668

Zuwendungsgeber

Life+ Programm der Europäischen Kommission

Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit (BMU),Umweltbundesamt (UBA)

Climate Works Foundation (CWF)

European Climate Foundation (ECF)

Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit (BMU),Umweltbundesamt (UBA)

European Climate Foundation

Bundesministerium für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit (BMU),Umweltbundesamt (UBA)

Life+ Programm der Europäischen Kommission

Transport & Environment (T&E)

European Climate Foundation (ECF)

Partner organisationen

Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland(BUND), Center for Sustainable Alternatives(CEPTA), Clean Air Action Group, The Danish Ecocouncil, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Natur-schutzbund Deutschland (NABU), Transport &Environment (T&E), Verkehrsclub Österreich (VCÖ)

Unterstützung des Projektes Clean Air

Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland(BUND), Deutsche Umwelthilfe (DUH), Natur-schutzbund Deutschland (NABU)

Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisa-tionen (BAGSO), Deutscher Mieterbund (DMB)

Stichting Natuur&Milieu (NL)

Deutsche Umwelthilfe (DUH)

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Umwelt- und Klimaschutz beim VCD

Als Umweltverband, der sich für eine Verringe-rung des CO2-Ausstoßes einsetzt, ist es unser Ziel,uns möglichst umweltschonend zu verhalten.Dazu gehört:

• Wir nutzen in unserer Bundesgeschäftsstelle ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energie -quellen. Der zertifizierte Ökostrom-Anbieter EWS(Elektrizitäts werke Schönau) ist strengen ökologischen Leitlinien verpflichtet.

• Gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmittelnist die Bundesgeschäftsstelle in Berlin, die sich inzentraler Lage befindet. Die Mitarbeiter/-innen können verbilligt ein Jobticket erwerben.

• Innerhalb Deutschlands reisen wir grundsätzlichmit der Bahn. Wir fliegen nur, wenn es sich nichtvermeiden lässt. Dienstreisen ins Ausland und alleFlüge bedürfen der vorherigen Zustimmung derGeschäftsführung.

• Fast alle Mitarbeiter/-innen unserer Bundes -geschäftsstelle in Berlin kommen mit dem Rad,mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zurArbeit.

• Bei Ausstattung und Betrieb unserer Bundesge-schäftsstelle bevorzugen wir fair gehandelte beziehungsweise regionale Produkte und Lebens -mittel aus ökologischem Anbau.

• In der Bundesgeschäftsstelle drucken wir aufRecyclingpapier und, wenn möglich, CO2-neutralsowie mit mineralölfreien Farben.

Finanzen und Fundraising beim VCD

Umgang mit UnternehmenWir wahren unsere politische Unabhängigkeitauch in finanzieller Hinsicht. Deshalb arbeiten wirnur mit Unternehmen zusammen, die Umwelt-,Sozial- und Ethikstandards ausreichend beachten.Wir gehen nur Kooperationen mit Unternehmenein oder nehmen Zuwendungen an, wenndadurch die Werte, die Ziele, die Integrität oderdie Unabhängigkeit des VCD nicht gefährdet wer-den.

Wir überprüfen Spenden bis zu 5.000 Euro nurdann detailliert, wenn uns das spendende Unter-nehmen kritisch erscheint. Ab 5.000 Euro über-prüfen wir generell umfassend. Entspricht dasUnternehmen nicht unseren Kriterien, überweisenwir das Geld zurück. Für die Prüfung nutzen wiröffentlich zugängliche Quellen, darunter Informa-tionen von Institutionen, die Auskünfte über Wirtschaftsunternehmen erteilen, beispielsweisevon Creditreform und German Watch.

Anonyme ZuwendungenWir nehmen nur Zuwendungen von natürlichenoder juristischen Personen an, die uns bekanntsind und die wir daher überprüfen können. Wirrespektieren allerdings den Wunsch von Spende-rinnen und Spendern oder von Unternehmen, diegegenüber der Öffentlichkeit anonym bleibenwollen. Dies gilt jedoch nur für einen Betrag bis zueiner maximalen Höhe von zehn Prozent, derbeim VCD im letzten beziehungsweise vorletztenJahr eingegangenen Spenden, Geldauflagen undVermächtnisse. Die Grundlage für die Berechnungist der aktuelle Jahresbericht.

VERANTWORTUNG UND NACHHALTIGKEIT

Wir haben den Anspruch transparent, nachhaltig und nachvollziehbar zu handeln. Deshalb legen wir regelmäßig Rechenschaft ab: gegenüber den Menschen, dieuns mit Zeit oder Geld unterstützen, und unseren Mitarbeiter/-innen gegenüber.

Der VCD hat sich 2012 der »Initiative Transparente Zivilgesellschaft«angeschlossen.

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Rechte von Spenderinnen und Spendern

Wir befolgen die Richtlinien der »Charta derSpenderrechte« des Deutschen Fundraising Ver-bandes. Die Charta ist eine freiwillige Selbstver-pflichtung gemeinwohlorientierter Organisationenzum fairen und transparenten Umgang mit Spenderinnen und Spendern.

Effiziente Verwendung der uns anvertrauten MittelInnerhalb des VCD gibt es ein System von internenund externen Mechanismen, das die Kontrolle deruns anvertrauten Mittel und deren wirtschaftlichenund transparenten Einsatz gewährleistet. Für Verantwortlichkeiten und Zeichnungsbefugnisse gelten klare Regeln. Dank einer differenziertenKosten rechnung können wir die Aufwendungenund Erträge den einzelnen Bereichen zuordnenund Auswertungen über den aktuellen Finanz -status der Organisation und einzelner Vorhabenerstellen.

Der Verein stellt jährlich ein detailliertes Budget fürdas Folgejahr auf, das vom Vorstand genehmigtund von der Bundesdelegiertenversammlung bestätigt wird. Im laufenden Geschäftsjahr berichtetdie Geschäfts führung regelmäßig zur finanziellenSituation und inhaltlichen Arbeit an den Vorstand.Darüber hinaus stellen wir einmal im Jahr unseremittel ristige Finanzplanung dem Länderrat, einesder Gremien des Verbandes, vor. Der Jahres -abschluss des Vereins wird durch einen Wirtschafts -prüfer geprüft.

Datenschutz beim VCD

Wir nehmen den Schutz der uns anvertrauten persönlichen Daten ernst. Wir erheben bei Aktionen solche personenbezogenen Daten, diefür die Mitglieder verwaltung und für Zwecke derSpendengewinnung und Spendenverwaltungerforderlich sind. Persönliche Daten nutzen wirebenso, um über geplante Aktionen und Aktivitätendes VCD zu informieren und unser Mitglieder -Magazin fairkehr zu verschicken. In keinem Fallverkaufen wir die erhobenen Daten oder gebensie an Dritte weiter. Unsere Datenschutzbeauf-tragte sichert den verantwortungsvollen undtransparenten Umgang mit den persönlichenDaten unserer Mit glieder, Unterstützer/-innensowie Mitarbeiter/-innen.

Arbeit beim VCD

Unseren Mitarbeiter/-innen bieten wir familien-freundliche, flexible Arbeitszeiten und Regelungen,die die Kinderbetreuung erleichtern. Bei Ein -stellungen sind wir um die Teilhabe gesellschaft -licher Minderheiten bedacht. Die Bundes geschäfts -stelle in Berlin ist rollstuhlfreundlich und kann beiBedarf barrierefreie Arbeitsplätze einrichten. AlleMitarbeiter/-innen haben einen Urlaubsanspruchvon 30 Arbeitstagen pro Jahr.

GehaltsgruppeI

II

IIIIVV

VI

Gehaltsstruktur der VCD-Bundesgeschäftsstelle

Eingruppierte StellenReferent/-innen, Projektleiter/-innen,Projektmanager/-innenAssistenzen und/oder Sach bearbeiter/-innen Organisation/Service leitendOrganisation/ServiceStudentische Hilfskräfte, kurzfristig beschäftigte AushilfenPraktikanten und Praktikantinnen Volontäre und Volontärinnen Azubis, Teil- und Vollzeit

Band-Obergrenze5.579

2.886

4.2332.886

12,50 Euro/h

300Erstes Jahr: 1.388 / Zweites Jahr: 1.620

Erstes Jahr: 678 / Zweites Jahr: 745 / Drittes Jahr: 834

Bruttogehälter 2013 / Monat [€](Vollzeit 38,5 Wochenstunden)

Band-Untergrenze3.085

2.116

3.2702.116

9,80 Euro/h

2013 betrug das Bruttojahresgehalt der VCD-Bundesgeschäftsführerin 67.200 €.

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Einnahmen 2013

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Erträge desVCD um 244.336 Euro auf 3.216.390 Euro deutlich angestiegen und liegen um 41.000 Euroüber dem Plan 2013. Der Anstieg der Erträge imVergleich zum Vorjahr um 8,2% ist der erfolg -reichen Akquisition von Projektzuschüssen zu ver-danken.

Die Einnahmen des Vereins setzen sich zusammenaus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Zuschüssen,Einnahmen aus Zweckbetrieb und sonstigem wirt-schaftlichen Geschäftsbetrieb (Verkauf von Verlagsprodukten und Informationsmaterial,Dienstleistungen im Rahmen von Werkverträgen,sowie aus der Vermögensverwaltung)

Zum 31.12.2013 hatte der VCD e.V. 53.181 Mit - glieder. Die Mitgliedsbeiträge in Höhe von1.897.532 Euro sind mit einem Anteil von 59%Prozent an den Gesamteinnahmen weiterhin diebedeutendste Einnahmequelle des VCD. Danachbilden die Zuwendungen von Drittmittelgebern

mit 837.612 Euro die zweithöchste Einnahme-quelle. Spenden und Geldauflagen in Höhe von 394.944 Euro sind die dritte bedeutende Finanzie-rungquelle des VCD.

Wir danken dem Bundesministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit, dem Bundes-ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick-lung, der European Climate Foundation, der Climate Works Foundation sowie der FoundationNetherlands Society for Nature für ihre finanzielleUnterstützung unserer inhaltlichen Arbeit.

Unser ausdrücklicher Dank gilt auch in diesemJahr wieder unseren Mitgliedern sowie Spenderin-nen, Spendern und Fördermitgliedern. Ihrebeständige Unterstützung macht unsere Arbeiterst möglich!

Ausgaben 2013

Die Aufwände sind im Vergleich zum Vorjahr um333.712 Euro auf 3.281.623 Euro gestiegen undliegen leicht unter dem Plan 2013.

VCD Jahresbericht 2013 22

EinnahmenAusgabenÜberschuss/Fehlbetrag

2013 [€]3.216.390,383.281.622,84

-65.232,46

2012 [€]2.972.053,912.947.910,97

24.142,94

2011 [€]3.080.267,603.071.692,12

8.575,48

2010 [€]3.131.712,563.213.603,96

-81.891,40

2009 [€]3.457.421,173.472.524,47

-15.103,30

Einnahmen [€]

2013

Ausgaben [€]

2012 2011 2010 2009

3.600.000

3.500.000

3.400.000

3.300.000

3.200.000

3.100.000

3.000.000

2.900.000

2.800.000

EINNAHMEN UND AUSGABEN

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VCD Jahresbericht 2013 23

Woher kommt das Geld? [€]

Mitgliedsbeiträge

Spenden und Bußgelder

Zuwendungen Projekte

Sonstiges

Wohin geht das Geld? [€]

Abführungen an Gliederungen

Drittmittel- und eigene verkehrspolitische Projekte1

Personalkosten inkl. Personal für Drittmittel- und eigene Projekte

Presse, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit

Mitglieder-Magazin fairkehr

Raumkosten

Sonstige Infrastruktur, Logistik inkl. Mitgliederverwaltung

Sonstiges2

1.897.531,72

1.531.102,22

133.910,55

401.970,33

159.868,31

198.761,3949.625,10

837.611,90

86.302,92

299.284,72

394.943,84

507.100,22

Auf der Aufwandsseite stellen die Ausgaben fürdas Personal in Höhe 1.531.102 Euro den größtenEinzelposten dar. Diese Personalkosten beinhalteninsbesondere alle in verkehrspolitischen Projektenbeschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.Die Unterstützung der verkehrspolitischen Projekt-und Lobbyarbeit vor Ort, in unseren Regional-,Landes- und Kreisverbänden bildet mit 507.100Euro die zweitgrößte Ausgabeposition.

Der VCD e.V. ist föderal strukturiert und fungiertals Dachverband für die selbständigen Regional-,Landes- und Kreisverbände, die wiederum alsgemeinnützige Vereine anerkannt sind. 12 Landes -verbände und rund 140 Kreisverbände und Orts-gruppen werden durch die Abführungen des Bundesverbandes satzungsgemäß mit 27 Prozentder bereinigten Beitragseinnahmen in ihrer politischen Arbeit unterstützt.

Der Bundesverband wurde zuletzt durch einenBescheid vom 4.4.2014 für das Jahr 2012 alsbesonders förderungswürdig und damit als

gemeinnützig anerkannt. Der Verein führt frei -willig Bücher im Sinne des Handelsgesetzbuches.Der Verein arbeitet bei der laufenden Buchhaltungund der Erstellung der Jahresabschlüsse mit demsteuer- und Wirtschaftsprüfungsbüro Böttges,Papendorf und Weiler (Bonn, Stollberg, Bornheim,Berlin) zusammen.

Der Verein hat den Jahresabschluss 2013 über diegesetzlichen Verpflichtungen hinaus durch einenWirtschaftsprüfer prüfen lassen. WirtschaftsprüferMarkus Treu erteilte uns den uneingeschränktenBestätigungsvermerk.

Jahresergebnis

Das Jahr 2013 schließt mit einem Fehlbetrag von65.232 Euro ab, und ist somit um 48.000 Eurobesser als der Plan 2013.

______________________________________________________1 Ausschließlich Sachmittel, keine Personalkosten.2 Übrige Aufwendungen, Abschreibungen und Zins -

aufwendungen.

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VCD Jahresbericht 2013 24

Der VCD ist ein gemeinnütziger Verein, der nachdemokratischem Prinzip organisiert ist und rund55 000 Mitglieder und Unterstützer/-innen hat.Mit seinen 12 Landes- und rund 140 Gruppen vorOrt ist der VCD regional und lokal präsent.

Aktive VCD-Mitglieder gestalten hier die Verkehrs - politik vor Ort mit: Sie mischen sich ein – mitneuen Ideen, Konzepten und Vorschlägen, füreine umwelt- und sozialverträgliche Verkehrs -politik. Sie entsenden zudem Delegierte auf diejährlich stattfindende Bundesdelegiertenver -sammlung, die den Vorstand wählt und über die

Finanzen des Verbandes wacht. Der Bundes -vorstand des VCD setzt die politischen Schwer -punkte des Vereins, legt die langfristigen Ziele festund repräsentiert den VCD nach außen.

Die Mitglieder des Bundesvorstands werden allezwei Jahre von der Bundesdelegiertenversammlunggewählt. Die Umsetzung der Verbandsbeschlüsseerfolgt in der Bundesgeschäftsstelle des VCD in Berlin, wo sich 2013 46 hauptamtliche Mitarbeiter/-innen um die Geschicke des Verbandes kümmerten.

VERBANDSSTRUKTURw

ähle

n D

eleg

iert

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Bundesdelegiertenversammlung (BDV)

Landesverbände

Mitglieder des Verkehrsclubs Deutschland e.V. (VCD)

Ortsgruppen RegionalgruppenKreisverbände

Bundesvorstand

Bundes-geschäftsstelle

Wiss. Beirat Länderrat

bauftragtun

ters

tütz

t

berät / kontrolliert

wählt / entlastet

beri

chte

t

benenntberä

t

berät

unterstützen sichgegenseitig

entsenden Vertreter

informieren sichgegenseitig

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Impressum

Herausgeber:

VCD Verkehrsclub Deutschland e. V.Wallstraße 58 · 10179 BerlinFon 030/280351-0 · Fax 030/[email protected] · www.vcd.org

V. i. S. d. P.: Claudia Maiwald (Bundesgeschäftsführerin)Redaktion und Koordination: Ingrid HolzmayerTexte: Heiko Balsmeyer, Anja Hänel, Rainer Hauck, Ingrid Holzmayer, Gregor Kolbe, Gerd Lottsiepen,Claudia Maiwald, Anika Meenken, Michael Müller-Görnert, Wasilis v. Rauch, Carolin Ritter, Heidi Tischmann, Michael ZiesakMitarbeit: Laureen Dinter, Jana Luckner

Fotos / Illustrationen:

S. 1: VCD / Markus Bachmann· S. 2: Bundesregierung / Sandra Steins · S. 5 franckreporter · S. 6 VCD / Tina Stalf · S. 9 VCD / Markus Bachmann · S. 10 vzbv / Marcus Gloger · S. 13 VCD / Aleksander Slota · S. 14 Deutsche Bahn AG / Bartlomiej Banaszak · S. 17 iStock. Mike Kiev ·S. 25 jonibe.de / photocase.de · Illustrationen Titel, S. 5, 7, 8, 11, 12, 15, 16 Lucie Galand · Illustrationen S. 3 Anna-Maria Roch

© VCD 9/2014

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Page 28: VCD Jahresbericht 2013

VCD e. V. – der ökologische Verkehrsclub Seit 1986 setzt sich der VCD erfolgreich für eine menschenfreundlicheund möglichst umweltschonende Mobilität ein: mehr Sicherheit im Verkehr vor allem für Kinder, null Verkehrstote, mehr Platz für Fahr -räder, ein gutes Bus- und Bahnangebot und spritsparende Autos.

VCD Verkehrsclub Deutschland e. V. BundesgeschäftsstelleWallstraße 58 · 10179 BerlinFon 030/280351−0 · Fax 030/280351−[email protected] · www.vcd.org

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