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TRANSCRIPT
UNTERWEISUNGSKONZEPT FÜR DAS AUSBILDUNGSUNTERNEHMEN
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GESE
LLSC
HAFT
FÜR PÄ
DAGOGIK, INFORMATION UND MEDIEN E.V.
FÜR EXEMPLARISCHE BILDUNGSMEDIEN2017
Siegel
Einen mit 70 Prozent
besonders hohen Anteil als Hauptverursacher
von Unfällen haben die 18- bis 20-jährigen Fahranfänger und Fahranfängerinnen.
www.dguv.de
FAKTENLISTE 1 „GEFÄHRDUNGEN
ERKENNEN, WEGEUNFÄLLE VERHINDERN.“
BERUFSSCHÜLER UND BERUFSSCHÜLER-
INNEN GEHÖREN BEI DEN SCHWEREN
WEGEUNFÄLLEN ZUR RISIKOGRUPPE
NR. 1.
Wer bei Tempo 50 zwei Sekunden
nicht auf die Straße schaut, fährt etwa
30 Meter blind.Es werden in
Deutschland mehr Unfälle durch Ablenkung
verursacht als durch Alkohol.
DIE 18- BIS 24-JÄHRIGEN
FÜHREN DIE UNFALL-STATISTIK BEI DEN
HANDYVERSTÖSSEN AM STEUER AN.
Alle 23 Stunden
verlor 2015 ein Fahrradfahrender
sein Leben.
42,4 Prozent der tödlichen Straßenver-
kehrsunfälle in der Schüler-Unfallversicherung entfallen
auf Berufsschüler und Berufsschülerinnen.2
ABLENKUNG DURCH AGGRESSIVE STIMMUNG BESITZT
EIN HOHES STÖRPOTENZIAL.
Die meisten jungen Erwachsenen (16,8 Pro-
zent) wurden bei Unfällen in den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs zwischen
16 und 18 Uhr verletzt oder getötet.
DER ANTEIL DER
KLEINLASTERFAH-RER ALS HAUPTVER-
URSACHER VON UNFÄLLEN LIEGT
BEI RUND 64 PROZENT.
INHALTSVERZEICHNIS
EINFÜHRUNG
Die Arbeit mit dem Unterweisungskonzept
Medienübersicht „Jugend will sich-er-leben“ 2017/18
Die gesetzliche Unfallversicherung
Der Film „Pimp Up Your Day“
Animationsfilme
UNTERWEISUNGSEINHEITEN
U I Unterweisungseinheit I
U II Unterweisungseinheit II
WISSEN
Grundlagenwissen Unterweisungsarbeit
ARBEITSSBLÄTTER
Arbeitsblatt 1 „Finde die 12 Fehler“
Arbeitsblatt 2 „Persönlichkeitsmatrix“
Informationsblatt 1 Checkliste „Wegeunfall“
Quellen / Impressum / Fotonachweise
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TIPP
Das Unterweisungskonzept und alle Lehrmaterialien finden Sie auch unter www.jwsl.de
Projekt GUROMSeite 11
Risiken bewerten Seite 13
Vision ZeroSeite 15
Wut beim FahrenSeite 15
THEMENBEISPIELE
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Das Präventionsthema
Das Thema des Präventionsjahres 2017/18 ist „Gefährdungen erkennen, Wegeunfälle verhindern.“ Das Motto lautet „Sicher hin und zurück – Wege ohne Unfall“. Berufsschüler und Berufsschüle-rinnen gehören bei Wegeunfällen zur Risikogruppe Nr. 1. Keine andere Altersgruppe als die 18- bis 24-Jährigen verunglücken so oft und werden schwer verletzt oder getötet. Daher ist es wichtig, mit Auszubildenden Gefährdungen im Straßenverkehr zu thematisieren. Denn Wegeunfälle sind häufig Straßenverkehrsunfälle.
Für Sie als Ausbildende
Dieses Unterweisungskonzept ist geschrieben für Sie als Ausbilder oder Ausbilderin, zur Unterweisungsarbeit mit Ihren Auszubildenden. Das Unterweisungskonzept ist Bestandteil des Präventionsprogrammes „Jugend will sich-er-leben“. Es gliedert sich in zwei Unterweisungseinheiten, für Sie zur Anleitung und Durchführung in Ihrem Unternehmen.
Inhalt des Unterweisungskonzept
1. Medienübersicht zum diesjährigen Präventionsprogramm2. Basiswissen zur Gesetzlichen Unfallver- sicherung plus regionale Ansprechpartner3. Informationen zum Präventionsfilm „Pimp Up Your Day“
4. Informationen zu den fünf Animationsfilmen5. Unterweisungseinheiten I+II6. Grundlagenwissen zur Unterweisungsarbeit7. Arbeitsblätter 1 und 28. Informationsblatt 1
DIE ARBEIT MIT DEM UNTERWEISUNGSKONZEPT
Grundlagenwissen
Auf den Seiten 14 und 15 finden Sie wichtige Basisinformationen zum Thema „Straßenverkehr und die junge Zielgruppe“. Empfehlung: Lesen Sie sich diese Seiten vor der Unterweisungsarbeit durch. Ergänzend dienen Ihnen die statistischen Infos auf Seite 2 dieses Unterweisungskonzeptes.
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EINFÜHRUNG
Unterweisungseinheiten I und II
In diesem Jahr stehen die beiden Unterweisungseinheiten jeweils unter einem konkreten Unterthe-ma. Jede Unterweisungsidee ist gegliedert in verschiedene Module. Die Module bauen nicht auf-einander auf und können einzeln und in verschiedener Reihenfolge durchgeführt werden. Eine Zeitangabe, wie viele Minuten Sie jeweils einplanen sollten, ist Bestandteil jedes Moduls. Daran können Sie sich orientieren. Für einzelne Aufgaben gibt es zudem Arbeitsblätter auf den Seiten 16 und 17. Zusätzlich finden Sie auf der Seite 18 eine Checkliste „Wegeunfall“. Hier sind alle Informati-onen und Fakten zusammengefasst. Die Themen der Unterweisungseinheiten und die dazugehöri-gen Module sind folgende:
Unterweisungseinheit I: Wegeunfälle und Unfälle auf Dienstfahrten vermeidenModul 1: Sicheres Fahren zahlt sich aus!Modul 2: Sicher FahrenModul 3: Das sichere AutoModul 4: Sicher und ohne StressModul 5: Fehler finden, Fehler Modul 6: Pannen und UnfälleModul 7: Das Projekt GUROM
Das Präventionsprogramm „Jugend will sich-er-leben“
„Jugend will sich-er-leben“ (JWSL) ist ein Programm für Auszubildende zur Prävention in den Berei-chen Sicherheit und Gesundheit. JWSL ist ein Präventionsprogramm der gesetzlichen Unfallversi-cherung. Es wird über die Landesverbände der DGUV allen Berufsschulen in Deutschland angebo-ten. Gestartet ist es 1972 und ist heute das größte branchenübergreifende Präventionsprogramm für Auszubildende. Es erreicht jährlich bis zu 800.000 junge Beschäftigte. Für die Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger ist JWSL die Gelegenheit, sich zu Beginn ihres Berufslebens mit den Risiken der Arbeitswelt vertraut zu machen. Gleichzeitig sollen sie zu sicherheits- und gesundheitsbewusstem Verhalten motiviert werden. Das Angebot richtet sich an Ausbilderinnen und Ausbilder, Lehrkräfte an berufs- und allgemeinbildenden Schulen sowie anderen Bildungseinrichtungen.
Unterweisungseinheit II: Risiko- und Gefährdungsbewusstsein im StraßenverkehrModul 1: RisikocheckModul 2: PersönlichkeitscheckModul 3: Wer bin ich? Modul 4: Risiken erkennen, beurteilen und bewertenModul 5: Risiko im Straßenverkehr: Moped oder Roller
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EINFÜHRUNG
MEDIENÜBERSICHT „JUGEND WILL SICH-ER-LEBEN“
2017/18
Emotion Unterrichtsfilm
Der Unterrichtsfilm gliedert sich in vier Episo-den. Jede Episode ist drei-vier Minuten lang. Der Film ist konzipiert als Einstieg, als unter-haltsamer Zugang zum jeweiligen Thema der verschiedenen Unterrichtseinheiten.
Reflexion Unterrichtskonzept
Das Unterrichtskonzept enthält vier ausge-arbeitete Unterrichtseinheiten mit Arbeits-blättern und Grundlagenwissen, plus weitere Module zur Ergänzung oder eine Vertretungs-stunde. In den Unterrichtsstunden können sich die Berufsschülerinnen und Berufsschüler mit dem jeweiligen Thema auseinandersetzen. Hier wird das im Film geschaffene Problembe-wusstsein auf- und ausgearbeitet, inklusive Lösungsansätze.
Information Animationsfilm
Die Animationsfilme sind konzipiert als Visu-alisierungen von wichtigen Daten und Fakten. Besonders die junge Zielgruppe kennt Videos als Quelle. Die diesjährigen Animationsfilme sind im modernen Motion Design und enthal-ten in fünf Episoden wichtige Informationen, zugeordnet den jeweiligen Unterrichtseinhei-ten, plus das Thema „Fußgänger“.
Ausbildung Unterweisungskonzept
Das Unterweisungskonzept ist eine 20-seitige Handreichung für Ausbildende. Darin enthalten sind zwei Unterweisungsideen und Informa-tionen zum Thema „Gefährdungen erkennen, Wegeunfälle verhindern.“ Auf der DVD finden Sie eine PDF-Version.
Ergebnissicherung Wege-Quiz
Bestandteil des jährlichen Präventionspro-grammes JWSL ist ein Klassenquiz, das gleich-zeitig Preisausschreiben ist. Die DVD enthält eine PDF-Version der Vorlage des diesjährigen Wege-Quiz und das dazugehörige Plakat. Quiz-blätter gibt es an Ihrer Schule.
Vertiefung Kreativwettbewerb
Jedes Jahr lobt die DGUV einen Kreativwettbe-werb aus. Hier können die Schülerinnen und Schüler das Thema vertiefen – in Form von größeren oder kleineren Projekten. Konkrete Informationen über die Mitmachaktion finden Sie auf der Homepage. Die DVD enthält eine PDF-Version des Plakats zum diesjährigen Wettbewerb.
Online Homepage/Social Media
„Jugend will sich-er-leben“ postet aktuell und regelmäßig auf dem eigenen Facebook-Account www.facebook.com/jwsl.de. Auf der Homepage finden Sie alle Informationen, Medien und Un-terlagen von „Jugend will sich-er-leben“ – zum Ansehen und Download, von diesem Jahr und archiviert auch von den vergangenen Jahren.
Unterrichtskonzept
Daten- und Film-DVD
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EINFÜHRUNG
DIE GESETZLICHE UNFALLVERSICHERUNG
Fast alle Deutschen sind im Laufe ihres Lebens gesetzlich unfallversichert. Die gesetz-liche Unfallversicherung gewährleistet im Verletzungsfall eine Therapie und die Reha-bilitation. Sie gliedert sich in die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, zusam-mengeschlossen in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Die DGUV ist der Spitzenverband und vertritt mit ihren Landesverbänden die Interessen der Be-rufsgenossenschaften und Unfallkassen.
Die gesetzliche Unfallversicherung unterstützt Unternehmen und Schulen dabei, die Arbeit beziehungsweise den Unterricht sicher und gesund zu gestalten, so dass Unfälle und Be-rufskrankheiten gar nicht erst entstehen. Dennoch können Verletzungen eintreten, etwa auf dem Arbeitsweg oder während der Arbeit im Ausbildungsbetrieb. Dann springt die ge-setzliche Unfallversicherung ein, mit Versorgungs- und Gesundheitsangeboten und dem Ziel, Betroffene so schnell wie möglich wieder fit für Arbeit und Privatleben zu machen.
Die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen helfen den bei ihnen versicherten Un-ternehmen, Beschäftigten den Weg zurück in ein selbstbestimmtes (Berufs-)Leben zu ermöglichen. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen finanzieren sich durch die Beiträge der bei ihnen versicherten Unternehmen oder, für Schule und Ehrenamt, durch die Beiträge von Bund, Ländern und Kommunen.
Die gesetzliche Unfallversicherung macht keinen Gewinn und bildet mit der gesetzli-chen Krankenversicherung, der Rentenversicherung, der Pflegeversicherung und der Arbeitslosenversicherung die Grundpfeiler der sozialen Sicherheit.
81.000 Fachkräfte für
Arbeitssicherheit
17 Millionen Kitakinder, Schülerinnen
und Schüler sowie Studierende
80 MILLIONEN VERSICHERTE
1,8 Millionen Ersthelfer und
Ersthelferinnen
560.000 Sicherheits- beauftragte
4 Millionen versicherte
Unternehmen und Einrichtungen
BERUFSGENOSSENSCHAFTEN:�� Berufsgenossenschaft Rohstoffe und
chemische Industrie www.bgrci.de�� Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM)
www.bghm.de�� �Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro
Medienerzeugnisse (BG ETEM) www.bgetem.de
�� �Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) www.bgn.de
�� �Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) www.bgbau.de
�� �Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) www.bghw.de
�� Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) www.vbg.de
�� Berufsgenossenschaft für Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr) www.bg-verkehr.de
�� Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) www.bgw-online.de
UNFALLKASSEN BUNDESWEITE TRÄGER: �� Unfallversicherung Bund und Bahn (UVB)
www.uv-bund-bahn.de
UNFALLKASSEN LANDESWEITE TRÄGER:�� Unfallkasse Baden-Württemberg (UKBW)
www.ukbw.de �� �Kommunale Unfallversicherung Bayern (KUVB)
www.kuvb.de �� Bayerische Landesunfallkasse (Bayer.LU K)
www.bayerluk.de �� �Unfallkasse Berlin (UKB)
www.unfallkasse-berlin.de�� �Unfallkasse Brandenburg (UKBB)
www.ukbb.de �� �Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg (FUKBB)
www.fukbb.de�� �Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen
(UK Bremen) www.unfallkasse.bremen.de�� �Unfallkasse Nord (UK Nord) www.uk-nord.de �� �Unfallkasse Hessen (UKH)
www.unfallkasse-hessen.de�� Unfallkasse Mecklenburg-Vorpommern (UK MV)
www.uk-mv.de�� Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord
(HFUK Nord) www.hfuknord.de�� Braunschweigischer Gemeinde-
Unfallversicherungsverband (BS GUV) www.bs-guv.de
�� Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover (GUVH) www.guvh.de
�� Landesunfallkasse Niedersachsen (LU KN) www.lukn.de
�� Gemeinde-Unfallversicherungsverband Oldenburg (GUV OL) www.guv-oldenburg.de
�� Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen (FUK) www.fuk.de
�� Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (UK NRW) www.unfallkasse-nrw.de
�� Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP) www.ukrlp.de
�� Unfallkasse Saarland (UKS) www.uks.de �� Unfallkasse Sachsen (UK Sachsen)
www.unfallkassesachsen.de�� Unfallkasse Sachsen-Anhalt (UK ST )
www.ukst.de�� Unfallkasse Thüringen (UKT) www.ukt.de �� Feuerwehr-Unfallkasse Mitte (FUK Mitte)
www.fuk-mitte.de
Stand 2016
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EINFÜHRUNG
EINFÜHRUNG
UNTERHALTSAMER EINSTIEG: DER FILM „PIMP UP YOUR DAY“
MIT ANNA UND TIM
Tim und Anna sind Azubis und in der Freizeit Youtuber. In ihren vier Youtube-Clips thematisieren sie wichtige Aspekte des sicheren Straßenverkehrsver-haltens. Die Clips sind ein unterhaltsamer Einstieg in einzelne Bereiche des Präventionsthemas „Gefährdungen erkennen, Wegeunfälle verhindern.“
EPISODE 1 JEDER ENTSCHEIDET SELBST
STORY: Tim und Anna haben heute einen Vortrag in der Berufs-schule. Anna verschläft, hetzt in die Schule und muss immerwieder entscheiden: Gefährdung oder sicherer Weg?
EPISODE 2 KETTENREAKTION
STORY: Die beiden sind mit den Fahrrädern unterwegs. Weil Anna während der Fahrt auf ihrem Smartphone herumtippt, kommt es fast zu einem Unfall.
EPISODE 3 WIE RISIKEN WIRKEN
STORY: Risiko ist ein unklarer Begriff. Tim und Anna beleuchten ihn mit ein paar Szenen aus ihren vergangenen Youtube-Clips. Dabei kommt Amüsantes und Interessantes heraus.
EPISODE 4 GEFÄHRLICHE WUT
STORY: Anna macht eine Vollbremsung, um nicht gegen einen anderen Wagen zu knallen. Daraufhin wird sie wütend und bringt Tim und sich in eine gefährliche Situation.
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VISUALISIERTES WISSEN: FÜNF EPISODEN
ANIMATIONSFILM
Lara und Paul sind Azubis. In den fünf modernen Animationsfilmen im Motion Design werden anhand von Situationen, in die Lara und Paul geraten, wichtige Fakten der Verkehrsprävention visualisiert.
EPISODE 1 WEGEUNFALL: WAS NUN?
Lara und Paul haben einen Unfall auf dem Weg zur Berufs-schule: Wie geht es nun weiter? Was müssen sie beachten?
EPISODE 2 ABLENKUNG BEI UNFÄLLEN
Paul benutzt während des Autofahrens sein Smartphone. Welchen Gefährdungen setzt er sich und Lara aus?
EPISODE 3 RISIKOEMPFINDEN
Warum ist Pauls Risikoempfinden als Beifahrer anders als das von Fahrerin Lara? Über unterschiedliche Risikowahrnehmung.
EPISODE 4 EMOTIONEN UND HANDELN
Lara hat sich gestritten: Emotionen beeinflussen oft unbewusst unser Handeln im Straßenverkehr. Warum ist das so?
EPISODE 5 FUSSGÄNGER IM VERKEHR
Lara und Paul erfahren: Jugendliche sind seltener als andere Altersgruppen von Fußgängerunfällen betroffen.
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EINFÜHRUNG
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Unterweisungseinheit I:Wegeunfälle und Unfälle auf Dienstfahrten vermeiden
UI
Einführung
In dieser Unterweisungseinheit geht es um die Vermeidung von Wegeunfällen und Unfällen auf Dienstfahrten. Manche Auszubil-denden müssen Dienstfahrten absolvieren, manche nicht. Aber da Dienstwegeunfälle häufig Straßenverkehrsunfälle sind, ver-knüpft sich hier die Unterweisung innerhalb des Ausbildungsbe-triebes mit allgemeiner Prävention im Bereich Straßenverkehrs-sicherheit. Die folgenden Unterweisungen zielen darauf ab, mit den Auszubildenden eine Checkliste zu erarbeiten, mit deren Hilfe sie sicher Dienstwege antreten können.3
MODUL 1 20 MIN
Sicheres Fahren zahlt sich aus!
Besprechen Sie mit den Auszubildenden die Frage: � Wovor schützt verkehrssicheres Fahren?
Auflösung:� Unfällen��gesundheitlichen Schäden� Berufsunfähigkeit� Gefährdung von Verkehrsteilnehmenden� Bußgeldern und sonstigen Kosten� Punkten in Flensburg� Fahrverbot und Führerscheinentzug
MODUL 2 15 MIN
Sicher Fahren
Besprechen Sie mit den Auszubildenden die Frage: � Was sind Voraussetzungen für eine sichere Fahrt?
Auflösung:� ausgeruht und stressfrei fahren� nur gesund fahren� Vorsicht bei Medikamenten� kein Alkohol und keine Drogen� gutes Seh- und Hörvermögen� fahrpraktische Trainingsangebote sind sinnvoll
MODUL 3 20 MIN
Das sichere Auto
Besprechen Sie mit den Auszubildenden die Frage: � Welche Maßnahmen sind wichtig, damit ein Auto in gutem Fahrzustand ist?
Auflösung:� regelmäßige Wartung� monatliche Prüfung von Reifendruck und Profiltiefe
Vor jeder Fahrt:� prüfender Blick rund ums Auto� Kontrolle der Fahrzeugbeleuchtung� freie Rundumsicht gewährleisten� Warnweste, Warndreieck und Verbandskasten mitführen� Ladung ausreichend sichern � nur mit betriebssicherem Fahrzeug fahren
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UNTERWEISUNGSEINHEIT
MODUL 4 25 MIN
Sicher und ohne Stress
Besprechen Sie mit den Auszubildenden die Frage: � Was hilft für eine sichere und stressfreie Fahrt?
Auflösung:� Fahrzeit mit ausreichendem Zeitpuffer einplanen� Wetterverhältnisse und Staus berücksichtigen� Bewegungspausen einplanen� Fahrersitz und Spiegel richtig einstellen� bequeme Kleidung, umschließendes Schuhwerk tragen� angepasste und vorausschauende Fahrweise� auch tagsüber mit Licht fahren� Anzeichen auf Ermüdung beachten� Ablenkungen vermeiden (zum Beispiel Bedienung Naviga- tionsgerät, Handy, lautes Radio)
MODUL 5 35 MIN
Fehler finden, Fehler vermeiden
Auf dem Arbeitsblatt 1 finden Sie ein Bild, auf dem zwölf Fehler eingebaut sind. Geben Sie den Auszubildenden das Bild und lassen Sie sie die Fehler anstreichen. Besprechen Sie anschließend, welche Folgen die Fehler im Straßenverkehr haben können.
Auflösung (siehe auch Seite 19):� Fehler 1: Kein Auto fahren bei eingeschränkter Fahrtauglichkeit.� Fehler 2: Ordnungsgemäß parken.� Fehler 3: Bei Pannen am äußersten rechten Rand halten, um Abstand zum fließenden Verkehr zu haben.� Fehler 4: Bei Pannen immer den fließenden Verkehr im Blick haben.� Fehler 5: Bei einer Panne außerhalb des Autos eine Warnweste tragen.� Fehler 6: Warndreieck mit ausreichendem Abstand aufstellen.� Fehler 7: Nicht übermüdet Auto fahren.� Fehler 8: Nur mit Fahrzeug ohne Defekt fahren. Vor Fahrtantritt Sichtprüfung durchführen.� Fehler 9: Nur über Freisprecheinrichtung telefonieren.� Fehler 10: Ladung im Fahrzeug sichern.� Fehler 11: Eine freie Rundumsicht sicherstellen.� Fehler 12: Nur mit Fahrzeug ohne Defekt fahren. Vor Fahrtantritt Sichtprüfung durchführen.
MODUL 6 20 MIN
Pannen und Unfälle
Besprechen Sie mit den Auszubildenden die Frage: � Wie verhält man sich richtig bei Pannen und Unfällen?
Auflösung:Bei Pannen:� am äußersten rechten Straßenrand halten� Warnblinkanlage und ggf. Standlicht einschalten� Warnweste vor Verlassen des Wagens anziehen� Warndreieck aufstellen, dabei fließenden Verkehr beachten� Arbeitgeber informieren und Pannenhilfe anfordern
Bei Unfällen:� Personenschutz geht vor Sachschutz� Unfallstelle absichern� Überblick verschaffen� Notruf absetzen� Erste Hilfe leisten� Unfall dokumentieren
MODUL 7 45 MIN
Das Projekt GUROM www.gurom.de
Animieren Sie Ihre Auszubildenden, den GUROM-Onlinefragebo-gen zu Hause auszufüllen. Oder füllen Sie diesen gemeinsam im Ausbildungsbetrieb aus und besprechen Sie Details, Unklar-heiten oder die jeweiligen Antworten der Auszubildenden. Das Ausfüllen dauert zwischen 10 und 20 Minuten. Lassen Sie die Auszubildenden die Ergebnisse miteinander vergleichen. Oder Ihr Ausbildungsbetrieb meldet sich als Gesamteinrichtung an und lässt alle Auszubildenden daran teilnehmen. Dann wird sogar ein Gesamtprofil erstellt.
InformationGUROM ist die Abkürzung für „Gefährdungsbeurteilung und Risikobewertung organisationaler Mobilität“. Da GUROM allen gesetzlich unfallversicherten Personen zur Verfügung steht, zählen auch Berufsschülerinnen und Berufsschüler zu diesem Personenkreis. Daher ist hier die Rede von ORGANISATIONALER und nicht von betrieblicher Mobilität. Es wird von „Mobilität“ und nicht von „Verkehrsteilnahme“ gesprochen, da allzu häufig Verkehrsteilnahme mit Straßenverkehrsteilnahme und dieses wiederum häufig mit Pkw-Nutzung gleichgesetzt wird. GUROM möchte jedoch explizit alle Verkehrsteilnehmenden berücksich-tigen, einschließlich Fußgängern und Fußgängerinnen sowie Radfahrern und Radfahrerinnen, die (relativ) häufiger und auch schwerer verunfallen.
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UNTERWEISUNGSEINHEIT
Unterweisungseinheit II:Risiko- und Gefährdungs-bewusstsein im Straßenverkehr
UII
Einführung
In dieser Unterweisungseinheit geht es um das Sensibilisieren für Risiken und Gefährdungen im Straßenverkehr. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hat hierzu umfangreiches Material erarbeitet, auf dem diese Unterweisungseinheit basiert.4 Weitere Infos und umfangreiches Material finden Sie auf risikocheck.me und www.risiko-check.info. Alle hier aufgeführten Module sind unabhängig voneinander mit den Auszubildenden durchführbar.
MODUL 1 20 MIN
Risikocheck
Lassen Sie die Auszubildenden über das Phänomen „Risiko“ nachdenken. Nutzen Sie folgende Fragen für ein Einstiegsgespräch:
� Welchen Risiken bin ich täglich im Straßenverkehr ausgesetzt?� Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit zu verunglücken?� Wie stark ist meine Persönlichkeit mit meinen Risiken verbunden?� Welche Möglichkeiten habe ich, Gefährdungen im Straßenverkehr zu vermeiden?
MODUL 2 25 MIN
Persönlichkeitscheck
Unabhängig vom Straßenverkehr haben Risiken viel mit der eigenen Persönlichkeit zu tun. Besprechen Sie mit den Auszubildenden folgende Fragen:
� Welche Risiken bin ich allgemein bereit einzugehen?� Wie gut kenne ich mich selbst?� Bin ich ruhig oder schnell reizbar?� Lasse ich mich leicht ablenken?� Bin ich zurückhaltend oder draufgängerisch?� Bin ich nachgebend oder durchsetzungsstark?� Bin ich aggressiv oder defensiv?� Bin ich risikofreudig oder vorsichtig?� Bin ich rücksichtsvoll?
MODUL 3 30 MIN
Wer bin ich?
Mithilfe der Matrix auf dem Arbeitsblatt 2 kann man sein eige-nes emotionales Potenzial prüfen. Lassen Sie die Auszubilden-den die Matrix ausfüllen. Vollständig ausgefüllt verbindet man die untereinanderstehenden Kreuze. Es ergibt sich eine Linie, die bei jeder Person anders aussehen wird.
Lassen Sie die Auszubildenden die Linienbilder deuten. Wer hat die höchste soziale Kompetenz? Wer ist risikobereit, wer nicht und was lässt sich daraus schlussfolgern? Welche Bedeutung hat das für den Straßenverkehr?
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UNTERWEISUNGSEINHEIT
MODUL 4 180 MIN
Risiken erkennen, beurteilen und bewerten
Starten Sie mit den Auszubildenden eine Analyse des täglichen Arbeitsweges zum Ausbildungsbetrieb. Gehen Sie nach den folgenden Schritten vor:
1. Festlegen von Arbeitsbereichen Wer macht was? Gibt es Gruppen? Sollten alle einen Arbeitsweg bearbeiten oder jeder seinen? Lassen Sie die Auszubildenden klar formulieren, wer welche Aufgabe hat. Eventuell bietet sich auch an, zum Beispiel bei wenigen Auszubildenden, dass jeder alles macht und "sein kleines" Arbeitsweg-Risiko-Projekt startet.
2. Ermitteln der Gefährdungen Nun gehen alle los und nehmen den festgelegten Bereich des Straßenverkehrs oder des Arbeitsweges unter die Lupe. Die Auszubildenden sollen alle Gefahren, Risiken, Stolperfallen möglichst genau erfassen, ohne sie zu bewerten.
� An welchen Stellen des Arbeitsweges lauert welche Gefährdung?� Durch was werden diese zur Gefahr?� Welche Risiken gibt es? Wer geht sie ein?� Ist im Verkehr etwas unvorteilhaft gelöst? Keine Fahrradwege? Unübersichtlichkeit?� Wie genau sieht die Gefährdung aus?� Wie könnte ein Unfall passieren?
3. Beurteilen der Gefährdungen� die gesammelten Gefahrenquellen bewerten� Welche Stellen sind wirklich gefährlich?� Von wem oder was geht die Gefährdung aus? Von mir oder anderen Verkehrsteilnehmenden?� Wie kann man die Gefährdung vermeiden, was kann man selbst beitragen?� Was sollte man auf seinem Arbeitsweg künftig anders machen?
4. Überprüfen des RisikosThematisieren Sie nach einigen Wochen den Arbeitsweg erneut. Hat sich etwas geändert? Nehmen die Auszubildenden Situati-onen anders wahr? Gehen sie mit Risiken anders um? Verhalten sie sich anders? Warum oder warum nicht?
MODUL 5 20 MIN
Risiko im Straßenverkehr: Moped oder Roller
Fakt
Im Vergleich zu 2013 stieg die Zahl der Verunglückten, die Kleinkrafträder benutzten, im Jahr 2014 um 4,7 Prozent. Die Zahl der mit dem Fahrrad Verunglückten (einschließlich Pedelecs) stieg um 9,6 Prozent und mit Motorrädern um 13,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gab es eine starke Zunahme in Höhe von 19,2 Prozent bei den tödlich Verletzten auf Kleinkrafträdern.4
Information
Roller und Moped fahren ist für viele mehr als nur Fortbewe-gung. Es ist ein Lebensgefühl. Im Projekt "U.Move"5 ermittelten Forschende verschiedene Mobilitätstypen, zum Beispiel den "Technik- und Autoorientierten" und den "jungen Technikfan", den "Ökosensibilisierten", den "Unauffäligen" und den "Distan-zierten". Der "Technik- und Autoorientierte" besitzt häufig einen Motorroller. Er befindet sich meist in Ausbildung und verfügt über Geld. Er ist unzufrieden mit den Freizeitangeboten in seiner Gegend und legt weite Wege zurück, um seine Freizeit zu gestalten. Er lehnt den ÖPNV, das Fahrrad oder die eigenen Füße als Verkehrsmittel ab. Der "junge Technikfan" wiederum besitzt häufig ein Mofa oder Moped und schraubt gerne daran herum. Für beide ist das Moped eine emotionale Verbindung zwischen Mobilität und Lebensgefühl, die sie regelmäßig ausleben. Es geht dabei um die Lust am Fahren. Nicht das Zurücklegen eines notwendigen Weges von A nach B steht im Vordergrund ihrer Mobilität, sondern der Spaß am Fahren. Daraus jedoch resultiert ein besonderes Risiko: Denn das Fahren aus Lustgefühl kann zu einem gefährlichen Flow führen. Eine realistische Risikoein-schätzung wird dann fast unmöglich.6
Diskussion
Thematisieren Sie mit den Auszubildenden diese beiden Mo-bilitätstypen. Stellen Sie beispielhaft folgende Leitfragen und lassen Sie die Auszubildenden offen darüber diskutieren.
� Welche Konsequenzen auf das Verhalten im Straßenverkehr können die Persönlichkeitseigenschaften dieser beiden Mobilitätstypen haben?� Welche Risiken werden die beiden Mobilitätstypen eingehen? Welche positiven Eigenschaften für den Straßenverkehr werden diese Mobilitätstypen einbringen?� Finden Sie sich in einem der beiden Typen wieder? Wenn ja, zu welchen Schlussfolgerungen kommen Sie bezüglich Ihres Fahrverhaltens? Wenn nein, wie nennen und beschreiben Sie den Mobilitätstyp, zu dem Sie sich zählen würden?� Welche Risiken sind mit dem Fahren von Kleinkrafträdern verbunden?� Welche Vorteile haben Kleinkrafträder, welche Nachteile?
UNTERWEISUNGSEINHEIT
13
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GRUNDLAGEN-WISSEN FÜR DIE
UNTERWEISUNGS-ARBEIT
Fakten über Ablenkung 8
��Heute stirbt jedes zehnte Opfer im Straßenverkehr durch Ablenkung.
��Die jungen Fahrerinnen und Fahrer der 18- bis 24-Jährigen sind für Ablenkung die anfälligste Altersgruppe.
��Ablenkung durch aggressive Stim- mung besitzt ein hohes Störpotenzial.
��Ablenkung verdoppelt das Unfallrisiko.
��Die 18- bis 24-Jährigen führen in der Unfallstatistik bei den Handyverstö- ßen am Steuer.
��Es werden in Deutschland mehr Unfälle durch Ablenkung verursacht als durch Alkohol.
��Wählen mit Mobiltelefon in der Hand erhöht das Unfallrisiko um das Zwölffache.
WISSEN
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Höchste Gefährdung im Berufsverkehr 9
Verunglückte 18- bis 24-Jährige bei Straßenverkehrsunfällen 2015 nach Uhrzeiten
23 bis 0 Uhr22 bis 23 Uhr21 bis 22 Uhr20 bis 21 Uhr19 bis 20 Uhr18 bis 19 Uhr17 bis 18 Uhr16 bis 17 Uhr15 bis 16 Uhr14 bis 15 Uhr13 bis 14 Uhr12 bis 13 Uhr11 bis 12 Uhr10 bis 11 Uhr9 bis 10 Uhr8 bis 9 Uhr7 bis 8 Uhr6 bis 7 Uhr5 bis 6 Uhr4 bis 5 Uhr3 bis 4 Uhr2 bis 3 Uhr1 bis 2 Uhr0 bis 1 Uhr
1.603
2.139
2.437
3.098
3.676
4.709
5.679
5.420
4.622
4.258
3.835
3.087
2.438
1.901
1.951
2.390
4.410
2.411
1.347
851
807
888
1.009
1.190
Die sieben risikoreichsten Jahre 7
18- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmende haben das mit Abstand höchste Unfall-risiko im Straßenverkehr. Im Jahr 2015 verunglückten in Deutschland insgesamt 66.156 junge Männer und Frauen dieser Altersgruppe, 473 junge Erwachse-ne wurden getötet. Damit waren 16,7 Prozent aller Verletzten und 13,7 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr zwischen 18 und 24 Jahre alt, obwohl nur jeder 13. der Gesamtbevölkerung (7,7 Prozent) dazu zählte. Je 100.000 Einwoh-ner dieser Altersgruppe verunglückten 1.062 junge Erwachsene im Straßen-verkehr. Der Durchschnittswert für die Gesamtbevölkerung beträgt 489. Auch das Tötungsrisiko der 18- bis 24-Jährigen war fast doppelt so hoch im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.
WISSEN
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Unfallverursacher sind oft junge Menschen 12
Bei den Unfallverursachern spielen junge Verkehrsteilnehmende eine führende Rolle. Gut jeder fünfte Unfall mit Personenschaden, bei dem ein Pkw die Hauptursache war, wurde von einer 18- bis 24-jährigen Person verschuldet. Einen besonders hohen Hauptverursa-cheranteil von 70,7 Prozent haben die 18- bis 20-Jährigen.
Wut beim Fahren 10
Bestätigung Aggressiver, gereizter Stim-mung im Wagen nach Fahrermerkmal (in Prozent)
GES
AMT
MÄN
NER
FRAU
EN
18- B
IS 2
4-JÄ
HRI
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IS 6
4-JÄ
HRI
GE
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Sicherheit im Straßen-verkehr: Vision Zero 11
An tödlichen Wegeunfällen im Verkehr sind Berufsschülerinnen und Berufs-schüler mit über 42 Prozent verhältnis-mäßig oft beteiligt. Das Konzept der Vision Zero beinhaltet das Ziel, Straßen und Verkehrsmittel so sicher zu gestal-ten, dass es keine Toten und Schwerver-letzten mehr im Straßenverkehr gibt.
Grundmaxime der Vision Zero sind: � Leben ist nicht verhandelbar!��Menschen machen Fehler!��Toleranzgrenzen sind die körperlichen Belastungsgrenzen des Menschen!��Menschen haben ein Grundrecht auf eine sichere Arbeitsumgebung!
www.dguv.de/de/praevention/visionzero
Finde die 12 Fehler1
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ARBEITSBLATT
Finde die zwölf Fehler. Streiche sie im Bild an und notiere sie auf den vorgesehenen Zeilen. Besprich anschließend mit deinen Kolleginnen und Kollegen und deiner Ausbilderin oder deinem Ausbildender, welche Folgen jeder Fehler haben kann.
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Fehler 12
Sicherheitskurzgespräch 029: Sicher unterwegs – mit dem Auto Seite 7
Finde die zwölf Fehler
ALLE ZWEIEINHALB MINUTEN VERUNGLÜCKTE
2015 EIN PKW-INSASSE.
ALLE FÜNFEINHALB STUNDEN WURDE 2015 EIN
PKW-INSASSE GETÖTET.
ALLE FÜNFEINHALB MINUTEN VERUNGLÜCKTE
2015 EINE 18- BIS 25-JÄHRIGE PERSON.
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ARBEITSBLATT
Persönlichkeitsmatrix2
Füll die Matrix aus und prüfe dein emotionales Potenzial. Vollständig ausgefüllt verbindest du die untereinanderstehenden Kreuze. Es ergibt sich eine Linie, die bei jeder Person anders aussehen wird.
Erklärt die Unterschiede und besprecht: Was könnte man aus den verschiedenen Linien ableiten hinsichtlich des eigenen Handelns, des Umgangs mit anderen und des Verhaltens im Straßenverkehr? Wer ist möglicherweise risikobereiter und wer nicht? Was bedeutet das für das Handeln im Straßenverkehr?
trifft sehr zu trifft zu weder noch trifft zu trifft sehr zu
ruhig reizbar
abgelenkt konzentriert
unbeherrscht beherrscht
draufgängerisch zurückhaltend
durchsetzungs-stark
nachgebend
aggressiv defensiv
unangepasst angepasst
risikofreudig vorsichtig
partnerschaft-lich
egoistisch
umweltbewusstnicht umweltbewusst
hektisch gelassen
Regeln beachtend
Regeln missachtend
angeberischnicht angeberisch
sicher unsicher
mutig ängstlich
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ARBEITSBLATT
Checkliste „Wegeunfall“ 1
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INFORMATIONSBLATT
Was ist ein Wegeunfall? 13
Wegeunfälle sind Unfälle, die sich auf dem direkten Weg zur oder von der Arbeit beziehungsweise der Berufsschule ereig-nen. Wegeunfälle sind Arbeitsunfällen versicherungstechnisch gleichgestellt. Der Unfall muss seine wesentliche Ursache in der Zurücklegung des Weges haben. Grundsätzlich ist der kürzeste Weg versichert. Die Wahl des Verkehrsmittels ist frei. Versichert sind Körperschäden, keine Sachschäden.
Umwege und Abwege
Kein Versicherungsschutz besteht grundsätzlich auf Umwegen und Abwegen, die persönlichen Interessen dienen. Beim Umweg wird die Zielrichtung Ausbildungsbetrieb oder Berufsschule beziehungsweise Wohnung beibehalten, der direkte Weg jedoch deutlich verlängert. Beim Abweg wird die Richtung durch einen zusätzlichen Weg nicht eingehalten. Er führt also vom Ziel weg oder über dieses hinaus. Umwege und Abwege sind versichert, wenn diese zum Beispiel notwendig sind wegen einer Umleitung, einer schnelleren Verbindung, bei Fahrgemeinschaften oder um Kinder vor der Arbeit in den Kindergarten oder in die Schule zu bringen. Der Versicherungsschutz ist wiederhergestellt, wenn der direkte Weg wieder erreicht wird und die private Erledigung nicht länger als zwei Stunden gedauert hat.
3. Wegeunfälle müssen dem Ausbildungsbetrieb bzw. der Berufsschule gemeldet werden.
1. medizinische Notfallversorgung
2. Vorstellung bei einem Durchgangsarzt (zu finden auf www.dguv.de)
Unterbrechung des Weges
Wird der direkte Weg von der oder zur Arbeit aus privaten Grün-den unterbrochen, besteht für die Dauer der Unterbrechung kein Versicherungsschutz. Bei Fortsetzung des Weges innerhalb von zwei Stunden ist dieser aber wiederhergestellt.
SCHRITTE BEI EINEM WEGEUNFALL
Quellen:1 https://www.dvr.de/betriebe_bg/daten/titel.htm2 Schülerunfallgeschehen 2014. DGUV, Berlin 2016. 3 Die Module 1-7 sind übernommen aus: Berufsgenossen- schaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI): Sicher unterwegs – mit dem Auto. Wegeunfälle und Unfälle auf Dienstfahrten vermeiden. Sicherheitskurzgespräche (SKG 029), 2015. Mit freundlicher Genehmigung und Unterstüt- zung der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI).4 Statistisches Bundesamt, Zweiradunfälle im Straßen- verkehr, 2014.5 Hunecke, Tully, Bäumer (Hrsgf.), "Mobilität von Jugendlichen, Springer Fachmedien, ISBN 3-8100-3672-8 (2002 und 2013). 6 vgl. DVR/UK/BG-Schwerpunktaktion RisikoCheck http://risikocheck.me und DVR/UK/BG Jugendaktion „Check Dein Risiko“ http://www.risiko-check.info, 18.5.2017, 17:35 Uhr. Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V. (DVR).7 Statistisches Bundesamt, Unfälle von 18- bis 24-Jährigen, 2015. 8 https://www.allianzdeutschland.de/die-allianz- ablenkungsstudie-2016/id_79696088/tid_da/index und A. Dingus et al. „Driver crash risk factors and prevalence evaluation using naturalistic driving data“, Virginia Tech Transportation Institute, in William J. Horrey, Stanford University PNAS, 8. März 2016.9 https://www.allianzdeutschland.de/die-allianz- ablenkungsstudie-2016/id_79696088/tid_da/index, 16.5.2017, 10:45 Uhr.10 https://www.allianzdeutschland.de/die-allianz- ablenkungsstudie-2016/id_79696088/tid_da/index, 16.5.2017, 10:45 Uhr.11 www.dguv.de/de/praevention/visionzero/index.jsp, 16.5.2017, 10:15 Uhr.12 Statistisches Bundesamt, Unfälle von 18- bis 24-Jährigen, 2015.13 Hier und im Folgenden: http://www.bgetem.de/ unfall-berufskrankheit/glossar/wegeunfall, 26.6.2017, 12:00 Uhr; https://www.bghm.de/arbeitnehmer/ versicherungsschutz/wegeunfall/, 26.6.2017, 12 Uhr.
Fotonachweise: Matthias Popp,shutterstock.com (blurAZ, Igor Sinkov, Monkey Business Images); photocase.com (pixelklex); iStockphoto.com (Martinan)
Sicherheitskurzgespräch 029: Sicher unterwegs – mit dem Auto Seite 7
Finde die zwölf Fehler
Auflösung Arbeitsblatt 1 „Finde die 12 Fehler“
HerausgeberArbeitskreis „Jugend will sich-er-leben“ bei denLandesverbänden der Deutschen GesetzlichenUnfallversicherung, Postfach 3780 55027 Mainzwww.dguv.dewww.jwsl.de
Redaktion und Grafikjungvornweg – Verlag für Kinder und JugendkommunikationLoschwitzer Straße 1301309 Dresden0351 65698400www.jungvornweg.de
Mainz, 2016
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