und was erwarten wir von unseren nutzerinnen?

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UND WAS ERWARTEN WIR VON UNSEREN NUTZERINNEN? Warum wir auch auf uns selbst schauen müssen, um Nutzerorientierung möglich zu machen Anne Christensen Leuphana Universität Lüneburg, Medien- und Informationszentrum 5. März 2013

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Warum wir auch auf uns selbst schauen müssen, um Nutzerorientierung möglich zu machen

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Page 1: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

UND WAS ERWARTEN WIR VON UNSEREN NUTZERINNEN?

Warum wir auch auf uns selbst schauen müssen, um Nutzerorientierung möglich

zu machen

Anne ChristensenLeuphana Universität Lüneburg, Medien- und Informationszentrum

5. März 2013

Page 2: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Gut erforscht: Was erwarten unsere NutzerInnen

von uns und unseren Diensten.

Page 3: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Das Prinzip Google:Einfache, umfassende Suchen mit hoch

relevanten Treffern und cleveren Mehrwertfunktionen

Page 4: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Das Prinzip Starbucks:Praktische Räume für unterschiedliche

Nutzungssituationen, immer mit Entspannungsfaktor

Page 5: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Bibliothekeken reagieren darauf schon ziemlich gut.

Page 6: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Aber irgendwo hört der Spaß auf.

Page 7: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Garderobenpflicht

Page 8: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Erweiterte Suche und Boole‘sche Operatoren

Page 9: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Unverrückbare Werte?Was und wen beschützen wir, und

wovor?

Page 10: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Was denken und erwarten wir eigentlich von unseren

NutzerInnen?

Page 11: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Dazu gibt es wenig Forschung.

Page 12: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Drei Anhaltspunkte:

Page 13: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

1. Rollenverständnis:

"The librarians believed that their role was very much that of a

"mediator and an "information broker" (...) We are the person in the middle. We can try and steer

them in the direction of where they'll find useful information"

Tina Du, Jia and Evans, Nina: Academic Library Services Support for Research Information Seeking. Australian

Academic & Research Libraries, 42 (2011)2, S. 103-120.

Page 14: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

2. Berufsethik:

• alle NutzerInnen gleich behandeln• hohe Qualität liefern• sachliche, unparteiische und höfliche

Beratung• Unterstützung dabei, Informationsbedarfe

zu decken & ungehinderten Zugang ermöglichen

• Respekt vor Privatsphäre• freie Meinungsbildung unterstützen

BID Code of Ethics, 2007

Page 15: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

3. Qualitative Studien:

„Students have no time.“ „They get bored very quickly.“

„Users are looking for the easiest path“„They have no interest in

understanding how the information is organized at the library.“

Zitate aus Interviews mit BibliothekarInnen aus: Jenny Bronstein: The Role and Work Perceptions of Academic

Reference Librarians: A Qualitative Inquiry. portal: Libraries and the Academy 11(2011)3, S. 791-811

Page 16: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Hypothese:

Zwischen den hohen Ansprüchen an

Nutzerorientierung und der Wirklichkeit klafft eine Lücke

Page 17: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Hypothese:

http://www.oliverobst.de/archives/2012/08/09/205

Kommentar von Dr. Henning Klauß (UB Frankfurt/Oder) in BuB 2013, Heft 2

Page 18: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Screenshot aus: http://log.netbib.de/archives/2013/02/07/alle-unsere-services/

Page 19: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Hypothese:

Unsere Erwartungen an die NutzerInnen sind falsch.

Page 20: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Zu hoch

Page 21: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Zu niedrig

Page 22: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Insbesondere das Durchsetzen von Verhaltensregeln ist ein

großer Stressfaktor.

Page 23: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Ist nur eine strenge Bibliothekarin

eine gute Bibliothekarin?

Matteson, Miriam L. and Miller, Shelly S. A study of emotional labor in librarianship. Library and Information Science Research

35 (2013) 1, S. 54-62.

Page 24: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

„Librarians think that users need to eat their greens.“

https://twitter.com/brinxmat/status/238183016084680704

Page 25: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Welche Handlungs-Alternativen haben wir?

Page 26: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Selbstverantwortliches Handeln stärken – ohne

Verantwortung aus der Hand zu geben.

Page 27: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Space

Abbau von SchildernReduktion von Regeln

Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmenden

Page 28: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Klarheit über grundverschiedene

„mentale Modelle“ gewinnen

Holman, Lucy: Millenial students’ mental model of search. Journal of Academic Librarianship 37(2011)1, S. 19ff.

Page 29: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

• Strukturierte Metadaten

• Exact match• Normierte

Benennungen• Festgelegte

Regelungen für Aus- und Fernleihe

• Vollständigkeit

• Leitbild Volltext• Best match• Nochmal probieren• Mit einem Klick

zum Text• Bequemlichkeit

Page 30: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Bibliothekarisches Modell:

An Entstehung und Aufbau von Recherche-

Tools orientiert

Modell der NutzerInnen:Pragmatisch und ergebnisorientiert

Page 31: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Das Shoshin-Prinzip Die Chance nutzen, Bibliotheksbenutzung und Recherche auch als BibliothekarIn mit

den Augen von Anfängern zu sehen

http://blog.mattjb.org/?p=122

Page 32: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

„Den Jahrgang der Zeitschrift haben wir nicht. Wir können den Aufsatz aber per Fernleihe bestellen.“

„Ach danke, ist dann nicht so wichtig.“

Page 33: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Pragmatischer Ansatz bei Discovery-Systemen: Nach

Delivery-Optionen eingrenzen

Page 34: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

„Zu Performance Measurement haben wir jetzt ziemlich viele Treffer – wir können das aber eingrenzen“

„Hm…Haben Sie noch die Liste mit den Büchern aus dem

Seminapparat von Prof. XY letztem Jahr?“

Page 35: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Kontextualisieren statt katalogisieren?

Page 36: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

„Ich kann Ihnen nicht sagen, was die beste Zeitschrift für die Publikation Ihrer Ergebnisse ist – aber hier ist eine Liste der Impact Factors in den Geowissenschaften“

„Super, das reicht mir schon aus“

Page 37: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

„Good enough“ statt perfekt?

Page 38: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

ErmahnenVorgebenErziehen

Page 39: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

ErmöglichenNeugierig machen

Begeistern

Page 40: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Mehr Bereitschaft zu Wohlwollen und

zum Loslassen von eigenen Vorstellungen!

Page 41: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Mehr Evidenz: Was erwarten wir von unseren

NutzerInnen? Was sind unsere Vorbehalte bei

Themen wie Regel-Liberalisierung oder Discovery?

Page 42: Und was erwarten wir von unseren NutzerInnen?

Danke schön.