umgang mit zentralvenösen kathetern shahram ramtin medizinische klinik und poliklinik c...
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Umgang mit zentralvenösen
Kathetern
Shahram RamtinMedizinische Klinik und Poliklinik CKardiologie, AngiologieUKM Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
Indikationen
- Schocksituationen (Volumenmangel, Sepsis)
- Parenterale Ernährung
- Zufuhr stark venenreizender Medis (Katecholamine, Zytostatika, Kaliumchlorid... )
- Messung des ZVD (z.B. bei Perikardtamponade/-erguss)
- Peripherer Zugang unmöglich
(relative) Kontraindikationen
- Anatomische Fehlbildungen
- Entzündliche Hautveränderungen
- Gerinnungsstörungen
- Starke Schilddrüsenvergrösserung
- Allergie auf ZVK-Material
- Lungenemphysem
Zugangswege
- Vena jugularis Interna (-Externa)
- Vena subclavia
- Vena femoralis (nur im Notfall!)
- V. cepahlica/basilica (Nicht auf ICU wg. hohem Thromboserisiko)
V. jugularis interna
Vorteile
- 1. Wahl- einfach zu punktieren- Fast immer offen- Abdrücken bei Fehlpunktion
möglich- Selten Pneu-Hämatothorax- Vorzugsweise rechts
Nachteile/Komplikationen
- Punktion der A. Carotis(Blutungen, Thrombembolie)
- Pneu-Hämatothorax- Verletzung des Plexus brachialis- Verletzung des Halssympathikus (Horner Syndrom)- Hämatom und Kompression- Obere Einflussstaung
(Hirnödem, ICB...)- Vagusreiz- Luftembolie
V.jugularis externa
Vorteile
- zentralvenöse Lage möglich
Nachteile/Komplikationen
- kleineres Gefäß (Thromboserisiko)
V. subclavia
Vorteile
- stets geöffnetes Lumen
- Infektionsbarriere
- Angenehmer für Patient
Nachteile/Komplikationen
- Pneumothorax
- Hämatothorax
- Punktion der A.subclavia ohne Möglichkeit einer Kompression
- Verletzung des Plexus brachialis
- Luftembolie
- Verletzung des Ductus thoracicus (links)
V. femoralis
Vorteile
- Schneller, einfacher Zugang
(Notfall)
- Lunge nicht im Weg
Nachteile
- Infekt, Sepsis
- Immobilisation
- Thrombose + Embolie
Risiken:
- Katheterinfektion (häufig Staph. epi)
- arterielle Fehlpunktion
- Pneumothorax (s. Abb.)
- Hämtothorax, Chylothorax (Punktion Ductus thoracicus bei V. subclavia Punktion links)
- Fehllage des Katheters (z.B. Umschlagen von V. jugularis in V. subclavia)
- Embolien bei vorbestehenden Thrombosen
Katheter-assoziierte Infektionen
- Fast alle liegenden Gefäßkatheter sind mit Mikroorganismen besiedelt
- Mikroorganismen üblicherweise in einen Biofilm eingebettet
- Innerhalb des Biofilms lebensfähig und metabolisch aktiv
- Biofilme bereits innerhalb von 24h nach Anlage nachweisbar
Katheter-assoziierte Infektionen
- häufigsten Quellen der nosokomialen Infektionen- Bis 500,000 Bakteriämien (USA)- 5 – 26% Lokalinfektionen oder Sepsis:
- septische Thrombosen
- Endokarditis
- Osteomyelitis
- Candidämien
- Candida species: 67% Letalität !!!
Katheter-assoziierte Infektionen
%
Koagulase neg. Staphylokokke
n
Staph. Aureus
Enterobacter species
Candida species
Klebsiella species
Pseudomonas species
Enterococcus species
0 10 20 30 40
%
Infekt-Prävention
- Hygienische Händedesinfektion- Desinfektion der Dreiwegehände vor Diskonnektion- Streng hygenischer Verbandwechsel - Kein routinemässiger Austausch - Antiseptisch beschichteten ZVK:
- Chlorhexidinsilbersulfadiazin
- Antibiotika imprägnierte Katheter
(Minocyclin/Rifampicin)
Benötigtes Material für die ZVK-Anlage
Sterile Handschuhe
Material für Lokalanästhesie:-12-er Kanüle, 5 ml Spritze, -1 Amp. Lokalanästhesie
Lege-Set
Mund-Nasen-Schutz Haube
NaCl 0,9%a` 10 mlmehrlumiger ZVK
Patienten-Vorbereitung
Kopf des Patienten lagern
Oberkörper auffeuchtigkeitsundurch-lässiger Unterlage lagern
ESS großräumigFreilegen, b.B.rasieren
Desinfektion der ESS mit Hautdes-infektionsmittel unter Beachtung derEinwirkzeit
Cave: Trachealkanüle nicht dislozieren!
Anlegen der Schutzkleidung
2. Anlegen der sterilen HS
3. Öffnen des Lege-sets
1. Mund-, Nasenschutz und Haubeanlegen
4. Anlegend des sterilen Schutzkittels
5. Im Halsbereich und der Körpermitte verschließen
Vorbereitung des Materials
Anlage des Abdecktuchs
Abdecktuch über des Patienten ausbreiten unter Beachtung der ESS und dem Aspekt der Sterilität
Korrekte Stichrichtung
falsche Stichrichtung
Induktion von supraventrikulären und ventrikulären Arrhythmien durch den Draht
10 ml Spritze mit NaCl 0,9% füllen
Blut aspirieren, danach mit NaCldurchspülen, bis keine Blutreste mehr in den Katheterlumen vorhanden sind.
Spülen der Katheterlumen
Alle Konen der Dreiwegehähne mit Verschlussstopfen schließen
Spülen der Katheterlumen
Arbeitsschutz
Kanülen, Skalpelle in den dafür vorgesehenen Abwurf stecken.
Verband anlegen
1. ESS säubern, Katheter mit Porofix fixieren
2. Als Erstverband keine Folie ein- setzen, es besteht die Gefahr der Nachblutung.