Über die häufigkeit des kell-faktors in der berliner bevölkerung
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Jg. 32, Heft 11/~2 Kurze wissenschaftliche -'~-~ *- eM;~*e;~un"en. 269 15. M~rz 1954
Elemente der Psychophysik. Leipzig 1860. - - KOHLSC~ii'T- T~a, E. : Diss. Leipzig 1862. --- Z. rat ion. Ned. 17, 209 (1863). - - M S ~ I ~ B D ~ , 0. , u. F. P I ~ S ~ n a E ~ : Z. Biol. 19, 114 (1883). RANKE, 0 , : Physiologic des GehSrs. In O. F. t~ANKE U. H. LULLIES: GehSr, Stimme, Sprache. Berlin-GSttingen- Heidelberg 1953. - - T~E~D~LE~nV~G, W. : Der Gesichtssian. Berlin 1943. - - WSH~%SCH, E.: Z. Biol. 103, 81 (1949). - - Kiln. ~ s c h r . 19HI, 1010. - - Z. Biol. 1954 (ira Druek).
UBER DIE H~UFIGKEIT DES KELL-FAKTORS IN DER BERLINER BEV~LKERUNG.
Von H. J. PETTENKOFEI~,
Aus der Serotogisehen Abteilung des :Robert Koch-Institutes Berlin.
(Eingegangen am 28. Januar 1954.)
Fiir die westdeutsche Bev61kerung ver6ffentlichten P~o- xoP, L~vE~s und SPEISE~ ~ kfirzlich Befunde fiber die H~ufig- keit des Kell-Faktors. Ua te r 401 Personen fanden sic 5,98 % Nell-Positive. Aus 0sterre ich (Wien) liegen Untersuehungen yon SPEtS~ ~ vor, der 8,29% Nell-Positive beobaehtete. E in gr6gerer Personenkreis ~-urde ledigtich in England nnter- sueht a-~, wobei sich ein Durehschni t t yon 7,99% NeI1-Posi- given ergab.
Wir priiften bisher 562 unausgew~hlte Blutproben yon Blutspendern jeweils mi t 2 Anti-Kell-Seren. Bei einem Serum handel te es sich um das yon der F i rma , ,Biotest" (Frankfur t a. M:.) in den I-Iandel gebrachte Anti-KelI-Serum. ])as andere Serum win'de uns freundlieherweise yon I-Ierrn Dr. ~ .8SIG YOre Zentra l laborator imn des Schweizer Blutspendedienstes zur Verfiigung gestellt (dieses Serum konnte nur fiir A- und 0-Erythrocyten verwendet werden). Beide Testseren lieferten in allen F~illen i ibereinst immende Ergebnisse, wobei nur der Ausfall der Reakt ionen bei dem Biotestserum starker als bei dem Sehweizer Serum war.
Un te r den 562 untersuchten Blutproben fanden sich 46 Nell-positive sowie 516 Kell-negative I~eaktionen. :Die tt/~ufigkeit des KelI-Faktors in der Berliner BevSlkerung be- tr~tgt also 8,36 % (3facher mJttlerer Fehler (3 m = :t= 3,5I % ).
Die yon uns ermit te l ten Werte kommen den Prozent- zahlen der Nell-Posit iven aus England und 0sterreich sehr nahe, wahrend nur die Befunde aus Westdeutschland niedriger zu liegen scheinen; dazu ist zu bemerken, dal~ abex auch diese n icht stat ist isch signifikant yon den iibrigen europ~iisehen Wer ten abweiehen (3 m = ~ 3,5%).
Literatur. ~ P~OKOF, O. u. Mitarb. : Kiln. Wschr. 19~8, 720. - - ~ S~ISn~ , P. u. )£itarb.: Klin. Med. 1951, 105. - - a Dvxs~oR:o, I . : Nature (Load.) 163, 962 (1952). - - ~ B E a - TI~SHAW, D. u. Mitarb. : Ann. of Eugen. 15, 77 (1950). - -
R~c:~, tL R., and R. S ~ G E ~ : Blood groups in man. Oxford 1950.
~BER DIE H~UFIGKEIT EINES VASCUL~REN KURZSCHLUSSES BEI LUNGENERKRANKUNGEN*.
Von K.-H. OST~W~nD und Jo in S ~ s I ~ .
Aus der ~redizinisehen Univemitg~tsklinik Kiel (Direktor: Prof. Dr. ]~. l ~ - wreN) und der Inneren AbgeiIung des Krankenhauses EckemfSrde (Leiten-
tier Arzt: Doz. Dr. OSTERWAI~D).
(Eingegangen am 30. Januar 1954.)
Ein vascul&rer KurzschluB kann sieh dana ausbilden, wenn ein Lungenteil wohl noch durchblutet , aber f iberhaupt n icht mehr oder nur ungenfigend beltiftet wird. Durch einen solchen KurzschluB kommt es zu einer e rh6hten aIveot~r- arteriellen Sauerstoffspammngsdffferenz (AND), die als Zeiehen einer St6rung des Sauerstoffausgleiches zwischen Alveolartuft und arteriellem B h t gewertet wird.
Die Abt rennung eines vascul/iren Nurzschlusses yon einer DiffusionsstSrung, die ebenfalls eine erhShte AaD zeigt, gelingt, Me dies ROSSlE~ und W~ESI~eE~ zeigten, durch den Sauerstoffversuch mi t Bes t immung der Sauerstoffs~ttigung und des Kohlens/iuregehMtes im arteriellen Btut. Die Differen- zierung ist ferner aueh dadureh mSg]ieh, dab m an beim Vor- iiegen einer erhShten AnD ein sauerstoffarmes bzw. sauerstoff-
* Die Untersuchungen wurden mit Unterstiitzung der Deutschen Forschungsgemeinsehaft durchgeffihrt.
reiehes Gasgemisch e inatmen l~Bt und dalm die AnD bes t immt (BEEGGI%EN, OPITZ, BARTEL$, RODEWALD und O~TZ). Beim Vorliegen clues Yaseularen Kurzschlusses t r i t t unter der Sauerstoffmaagelatmung eine Verringerung der AnD ein, bei der Diffusionsst6rung kommt es hingegen zu einer Zunahme der AnD.
Um einen Einblick in die Hi~ufigkeit des vascularen Kurz- schlusses bei Lungenerkrankungen zu erhatten, untersuchten wir bisher 21 Pat iea ten, bei denen nach dem kIinischea Bild mit dessert Vorkommen gerechnet werden konnte. In 9 F/~llen bes tanden ausgedebnte Atelektasen, bei 6 Pa t ien ten eine Si l l kose 1. bzw. 2. Grades und 6real ein Emphysem. Als Normal- wert legten wir eine AnD yon 5 =[: 5 m m I-Ig zugrunde (BARTELS und RODEWALD). Wurde dieser Wer t t ibersehritten, so f i ihrten wir zur Differenzierung eine Sauerstoffmangelatmung durch. Die B lu ten tnahme erfolgte aus der Arteria femoralis. Die ar- terielle S&uerstoffspannung win-de mit dem I-I~mooxatensio- meter nach BAm"ELS und LAv~ best immt. Die Alveolar- lu f ten tnahme geschah mittels der Exspirat ionsendmethode nach HALD~E und P~IESTLE¥, ihre Analyse nach HALDaNE. Zus/itzlich wurde bei den Emphysemat ikern die alveol~re Sauerstoffspannung naeh BENZI~Gna oder F E ~ errechnet.
Unsere Befunde sind in tier Tabelle zusammengefal~t.
Tabelle 1.
]AaD in mm H g unter ]AaD in mm Hg u nteI~
,i,.~o.au~elO..~X~n~e 11 ~mo |lAugenluft O!.Mangel Name
Atelektase Me. 0,5 Kr. 4,9 Re. 6,6 Ru. 4,5 Vo2 27,5 Gu. t 55,9 Be. 1 28,2 Sp. I 31,3 He. 1 27,5
Silikose I
Me. I 6,5 E n 3 21,3
! - - Schr. - - Rie. - - B r ) - - I ~ e . 1
2,0 30,6
7,7 Ste. 10,8 Schm.
5,9 Pa. Pc. LH. 1
- - Schi2 6,4
F/tHe mi t vasculi~rem Kurzschlug.
Silikose I I 7,3 3,9
18,4 0,3 47,3 1.0,5
Emphysem 4,0 [ - - 1,7 2,2 2,9
26,5 ! 2,8 16,5 4,0
Es zeigt sich hieraus, dal3 ein vascuI/~rer Kurzsehlul3 so- wohl bei Atelektasen als ~ueh bei der Silikose i . und 2. Grades und in einem Tell der FMle auch beim Emphysem bestehen kann. Die klinische Bedeutung dieser Feststel lung wird an anderer Stelle ausftihrlich erSrtert werden.
Literatur. BAmmLs, I.i.: Pflfigers Arch. 254, 107 (1951). BAI~TELS, t~I., n. G. I~ODEWALD : Pfltigers Arch. 256, 113 (1952). BAI%TELS, H., G. ~ODEWALD u. E. OPITZ: Klin. Wschr. 1953, 1020. - - BE~GGREN, S. M. : Acta physiol, seand. (Stockh.) 4, Suppl. 11 (1942). - - OPITz, E.: Erg. Physiol. 44, 315 (1941). Verh. dtsch. Ges. Kreislaufforsch. 1951. - - Beitr. Klin. Tbk. ]10, 3 (1953). - - RossIE~, P. tL, u. K. WIESINGE~: Beitr. Klin. Tbk. 101, 407 (1949) (dort weitere Literatur).
EIN WEG ZUR UNUNTERBROCHENEN AUFZEICHNUNG DER WAS SERSTOFFIONE NKO3+ZENTRATION.
Von K. i . KIMBEL, H. KI:NZLMEIEI¢ und J. BoscJ:t.
Aus der Medizinischen Universit~itsklinik Erlangen (Direktor: Prof. Dr. ~. ]~ENNING) und dem Elektro-Laboratorimn der Fa. Friesecke & It6pfner.
Erlangen-Bruck (Leiter: Dipl.-Ing. jr BOSCH).
(Eingegangen am 3. Februar 1954.)
Das Bestreben, biologische Ab]aufe ununterbrochen zu verfolgen und die Ver~nderungen zu registfieren, fi ihrt zu st/indiger Ausbrei tung selbstschreibender Anordnungen in Physiologic und Klinik. Man zieht dabei die direktsehreiben- den Systeme (Tinge, Metallpapier, UV-Papier) den photo- graphiseh registrierenden vor. Sie gest~t ten den Kurvenzug sehon im Ent~tehen zu verfolgen und entsprechende ~nde- ruagen tier Anordnung un te r dem Versueh vorzunehmen.
Wi t sahen uns vor einiger Zeit vor die Aufgabe gestelIt, die Wasserstoff ionenkonzentrat ion in Blur, Mageasaft und