ueber caffeingehalt der kaffeebohnen

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Ueber Cafedngehalt der Kctfeebohnen. 341 stellt. Fein gepulverter und gesiebter ungerosteter Icaffee wurde 14 Tap lang im Wasserbade mit Renzol ausgezogen. Nach dem Verdampfen des Henzols bleibt eine iilige Fliissig- keit von gelblichcr Fnrbe und chnrakteristischem Kaffee- geschmack zuriick. Sie hinterlaisst auf Papier einen Fett- fleck. Durch Uenzol werden BUS deni KaiTee 18,2 Proc. liisliche Substanzen aufgenommen. ,4us dcm concentrirten Benzol-Arxm~ge hatten sicli beim langsamen Verdampfen des Benzols Krystalle ausgeschieden. Durch Auspressen zwischen Filtrirpapier von der oligen Flussigkeit getrennt und durch Abwasclien mit Aether gereinigt, sind es voll- kommen wcisse Nadeln, mit krystallinischem Gefuge sub- limirbar. Sit: verhalten sich wie reines Caffein und es iintcrliegt somit keinem Zweifel, dass sich das Benzol zur Darstellung des Caffeins anwenden last. In dem Hcnzol- Auszuge deu gebrannten Kaffees ist die beschriebene Kry- stallbilc.limg snbedeutcnder, als bei der Behandlung des ungerosteten Kaffees wahrgenoinmen wurde. (LA? Julwb. B. fiir PhuTm. Bd. 8. Heft 5.) IJeber Cafeingehalt der Haffecbobnen. Das Caffein darzustellen schliigt Dr. A. Vogel jun. folgende Methode vor, welche weit einfacher ist als die bisherige Methode, und daher anch genauere Besultate ergeben soll. Dieselbe beruht auf der Rehandlung der gcpulverten Kaffeebohnen niit kauflichcm Renzol. Uieses ninimt aus dem Kaffee zwei Bestandthcile auf, Knffee-Oel und Caffein. Nach dern Verdampfen des Henzols sind diese beiden Substanzcn sehr leicht von eiriander zu tren- nen durch Schiitteln tnit heisseni Wasser, worin sich das Caffein auflijst, nogcgen das Oel oben aufschwimmt und abgcnomnien werden kann. Aus der whsserigen Losung erhalt nim durch Verdarnpfen das Caffcin in sehr scho- nen Iirystdlen, welche sublimirt werclen konnen. Man kann die ganze Mengc des Benzols wieder gewinncn, indem man dasselbe, wenn es ungefiihr eine Woche niit den Knffcebohncn digerirt worden, in einer Retorte uberdestillirt. Der Riickstand in der Retorte ist KaRee- Oel und CafTein, welche auf die angegebene Weise durcli Wasser getrennt werden kiinnen, oder durch Behandeln init Aether, welcher das Icaffee- Oel lost und das Caffein in Krystallen zuruckliisst. Nach dieser Methode konnten in Benzolfnbriken Kaffee -0el und Caffein als Nebcnproducte gewonnen werden. ,

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Page 1: Ueber Caffeingehalt der Kaffeebohnen

Ueber Cafedngehalt der Kctfeebohnen. 341

stellt. Fein gepulverter und gesiebter ungerosteter Icaffee wurde 14 T a p lang im Wasserbade mit Renzol ausgezogen. Nach dem Verdampfen des Henzols bleibt eine iilige Fliissig- keit von gelblichcr Fnrbe und chnrakteristischem Kaffee- geschmack zuriick. Sie hinterlaisst auf Papier einen Fett- fleck. Durch Uenzol werden BUS deni KaiTee 18,2 Proc. liisliche Substanzen aufgenommen. ,4us dcm concentrirten Benzol-Arxm~ge hatten sicli beim langsamen Verdampfen des Benzols Krystalle ausgeschieden. Durch Auspressen zwischen Filtrirpapier von der oligen Flussigkeit getrennt und durch Abwasclien mit Aether gereinigt, sind es voll- kommen wcisse Nadeln, mit krystallinischem Gefuge sub- limirbar. Sit: verhalten sich wie reines Caffein und es iintcrliegt somit keinem Zweifel, dass sich das Benzol z u r Darstellung des Caffeins anwenden last. In dem Hcnzol- Auszuge deu gebrannten Kaffees ist die beschriebene Kry- stallbilc.limg snbedeutcnder, als bei der Behandlung des ungerosteten Kaffees wahrgenoinmen wurde. (LA? Julwb.

B. fiir PhuTm. Bd. 8. Heft 5.)

IJeber Cafeingehalt der Haffecbobnen. Das Caffein darzustellen schliigt Dr. A. V o g e l jun.

folgende Methode vor, welche weit einfacher ist als die bisherige Methode, und daher anch genauere Besultate ergeben soll. Dieselbe beruht auf der Rehandlung der gcpulverten Kaffeebohnen niit kauflichcm Renzol. Uieses ninimt aus dem Kaffee zwei Bestandthcile auf, Knffee-Oel und Caffein. Nach dern Verdampfen des Henzols sind diese beiden Substanzcn sehr leicht von eiriander zu tren- nen durch Schiitteln tnit heisseni Wasser, worin sich das Caffein auflijst, nogcgen das Oel oben aufschwimmt und abgcnomnien werden kann. Aus der whsserigen Losung erhalt n i m durch Verdarnpfen das Caffcin in sehr scho- nen Iirystdlen, welche sublimirt werclen konnen.

Man kann die ganze Mengc des Benzols wieder gewinncn, indem man dasselbe, wenn es ungefiihr eine Woche niit den Knffcebohncn digerirt worden, in einer Retorte uberdestillirt. Der Riickstand in der Retorte ist KaRee- Oel und CafTein, welche auf die angegebene Weise durcli Wasser getrennt werden kiinnen, oder durch Behandeln init Aether, welcher das Icaffee- Oel lost und das Caffein in Krystallen zuruckliisst. Nach dieser Methode konnten in Benzolfnbriken Kaffee -0el und Caffein als Nebcnproducte gewonnen werden. ,

Page 2: Ueber Caffeingehalt der Kaffeebohnen

342 Bedeutender Eism- u. Mangaiigehalt einer Wasserpjlanze.

V og c1 ist jetzt dainit besclibftigt, versehiedene Kaf- feesorten nach dieser Methode zu untersuchen. (Kzinst- u. Gewedeblatt f iir Bayern. 1858. - Dingl. polyt. Journ.)

Bk.

Bedeutender Eisen- und Mangangehalt einer Wasser- yflanze,

E. v. G o r u p - H e s a n e z hat die Asclie der T r a p nataiis analysirt. Die Asche war ganz dunkelbraun ge- fiirbt und enthielt ansser den gewohnlichen Hestandtheilen der Pflanzenaschen so bedeutende Mengen von Eisen- und Manganoxyd, wie sie wohl ncich nic bei einer Pflanze, nainentlich einer Wasserpflanze,. gefunden sind.

Im Mittel aus zwei gut stmimenden Beobachtungen sind in 100 Theilen kohlenslure- kohle- und sandfreier Asche enthalten:

Phosphorsaures Eisenoxyd . . . 6,Ol Eisenoxyd . . . . . . . . . . . . . . . . 19,65 nianganoxyduloxyd . . . . . . . , . 13,85.

Die Asche der uber dem Wasserspiegel befindlichcn Orgnne, der sogenannten Hochbliitter, ergab ein sehr ab- weichendes Resultat, indeni hier der Eisen- und Mangan- gehalt ein bedeutend geringerer war. Dass das Wasser der Teiche, welchen die Trapa natnns zu diesen Ver- suchen entnoininen war, stark manganhaltig ist, darf njcht unbeinerkt bleiben, indessen ist es doch von Interesse, zu sehen, welche hedeutende Menge sonst ungewohnlicher Bestandtheile eine Pflanze unter Unistiinden aufzunehmen vermag. (Annal. der Chenz. u. Pharm. X X l V . 106-107.)

G.

Ueber den sogenannten Jagrezucker. Ueber den sogenannten Jngrezucker bericltet S o u -

b c i r a n Folgendcs : Den sogenannten Jagreziickcr gewinnt man in Ost-

indien und den angrenzenden Landern aus dein Safte verschiedcner Palmen, besonders der weitverbrciteten Palmyrapalme, und consuinirt ihn dort in grossen Mengen. In raffinirteni Zustande gleicht er fast ganz dem Bohr- zucker, zeigt aber roh, j e nach den verschiedenen Palm- arten, wesentliche Differenzen. Qewohnlich im Anfange der Bliithezeit bohrt man die Stamrne an und dampft den aufgefangenen Saft mit etwas Kalk, urn die Saure zu neutralisiren, bis zur dicken Syrupsconsistenz ein.