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UBS Switzerland Date: 18.07.2018 Type of Media: Print Page: 3 Section: Thema UBS Media Watch 4 A Service provided by UNICEPTA. The Media Watch is licensed for the designated recipient only. Further distribution both within and outside UBS as well as copying is forbidden and may result in UBS infringing third-party rights. «Wir werden lokal immer stark präsent sein» Axel Lehmann, UBS-Chef Schweiz, über Wachstumschancen in einer der reichsten Volkswirtschaften der Welt Von Patrick Griesser und Christian Egli BaZ: Die UBS landete In einer Studie von «Markenlandschaft Schweiz» in der Kategorie «heimatmüde». Was sagt der UBS-Schweiz-Chef dazu? Axel Lehmann: Das ist natürlich ein Klischee, das an vielen grossen und international tätigen Konzernen haf- tet. Unabhängig von der Branche wird ab einer gewissen Unterneh- mensgrösse automatisch eine wach- sende Distanz vermutet. Die UBS ist zudem nach der Finanzkrise beson- ders kritisch begleitet worden, weil wir offensichtlich Probleme hatten. Aber wir sind nicht heimatmüde, im Gegenteil: Wir sind in der Schweiz stark verwurzelt Wie äussert sich dies auf der Stufe Management? Wir verfolgen zwei Schwerpunkte. In der globalen Vermögensverwaltung wollen wir der weltweit führende Wealth Manager sein. Zweitens set- zen wir den Schwerpunkt auf den Heimatmarkt mit dem Ziel, unsere Position als führende Universalbank auf dem Schweizer Markt weiter zu festigen. Wir haben hierzulande in den letzten Jahren massiv investiert. 2011 und 2012, kurz nach der Finanzkrise, erhöhten wir die Investi- tionen für den Ausbau und die Erneuerung des Filialnetzes deutlich. Ausserdem haben wir unser Engage- ment besonders in den Bereichen Bil- dung und Sport nicht nur in der Region Basel, sondern in der ganzen Schweiz ausgebaut. So nehmen zum Beispiel beim UBS Kids Cup jedes Jahr mehr als 160000 Kinder und Jugendliche teil. Wie gut gelingen Ihnen dieser Spagat ins Kleinräumige und die Positionierung als Ansprechpartner vor Ort? Wir haben uns massiv verbessert, wenn wir die Situation vor der Finanzkrise mit der heutigen verglei- chen. Dies belegen die Umfragen bei unseren Kunden. Sowohl Vertrauen als auch Zufriedenheit sind zurückge- kehrt und befinden sich auf dem höchsten Niveau seit Jahren. Wir wol- len aber weiter daran arbeiten, dass wir auch als die lokale Bank um die Ecke wahrgenommen werden. Wie sieht es in dieser Hinsicht in der Region aus? In den letzten zehn Jahren haben wir auch vor Ort grosse Fortschritte ge- macht. Wir haben heute 28 Geschäfts- stellen in der Region Basel. Wir ach- ten darauf, dass die Geschäftsstellen- leiter von hier sind und sich lokal engagieren. Dies gilt auch für die Mit- arbeitenden. Auch ist es uns wichtig, dass die Angestellten längere Zeit hier in der Region arbeiten, sodass die Kontinuität bei der Kundenberatung garantiert ist. «In der Region Basel gewannen wir allein im ersten Quartal mehr als 1500 neue Kunden.» Wie steht es denn wirtschaftlich um das Schweizgeschäft? Je nach Kennzahl macht die UBS Region Schweiz zwischen 25 bis 35 Prozent aus. In der Schweiz arbei- ten über 20000, weltweit rund 60000 Mitarbeiter für die UBS. Im Schweizer Privat- und Firmenkunden- geschäft haben wir zuletzt 1,7 Milliar- den Franken adjustierten Gewinn vor Steuern erwirtschaftet, für die ganze Region Schweiz haben wir 2,9 Mil- liarden Gewinn ausgewiesen. Im Ver- gleich zum adjustierten Konzernge- winn vor Steuern von 6,3 Milliarden sind dies eindrückliche Zahlen. Die Schweiz ist ein wichtiger und zentra- ler Markt. Die Krise hat uns der Schweiz nähergebracht. Zu dieser Verbundenheit hat Sergio Ermotti als CEO viel beigetragen. Wie wichtig ist die «Swissness» für die Grossbank UBS? Der Schweizer Markt zeichnet sich durch eine gewisse Stabilität aus, bei den politischen Rahmenbedingun- gen, aber auch den wirtschaftlichen. Das zeigt sich natürlich auch im Geschäft in der Schweiz oder dem Geschäft, das wir aus der Schweiz heraus machen können. Das wird im Konzern wieder ganz klar als Stärke gesehen. Eine gewisse Swissness der UBS spielt gerade in der globalen Ver- mögensverwaltung eine wichtige Rolle, so zum Beispiel in Asien. Kun- den unterscheiden, ob es sich um eine Schweizer oder eine amerikanische Bank handelt. Und ihre Rückmeldun- gen sind wieder deuüich positiver als noch vor fünf, sechs Jahren. Welches sind die Herausforderungen hierzulande? Die Herausforderungen im Schweizer Markt ergeben sich vor allem aus der Tatsache, dass es sich bei rund acht Millionen Einwohnern um einen klei- nen Markt handelt. Wir sind eine der reichsten Volkswirtschaften, haben ein hohes Pro-Kopf-Einkommen, sind ein attraktiver Bankenmarkt. Aber die Schweiz ist kein Markt, wo man sechs, sieben oder zehn Prozent jährlich wächst. Wir konnten etwas vom Bevölkerungswachstum profitieren, aber es herrscht ein Verdrängungs- wettbewerb. Trotzdem sprechen alle Banken hier in der Region von Wachstum und Neu- kundenzulauf. Wie ist dies möglich? In der Region Basel konnten wir allein im ersten Quartal mehr als 1500 neue Kunden gewinnen. Das ist enorm und entspricht aufs Jahr gesehen der Grösse eines mittleren Dorfes. Gerade bei den jüngeren Kunden ist die Marke UBS wieder hip geworden. Unser digitales Angebot ist ausge- zeichnet. Zudem sind wir bei Neuzu- zügern aus dem Ausland sehr beliebt, da sie die Bank bereits kennen. Hier in Basel sind wir beispielsweise die Einzigen, die eine Filiale auf dem Campus der Novartis haben. Aber das Wachstum geht flächendeckend bis ins Baselbiet und ins Fricktal hinein. Das beschränkt sich nicht nur auf Pri- vatkunden, wir stellen den Zuwachs auch im Firmenkundengeschäft fest. Sie sind seit sieben Monaten Schweiz- Chef. Was sind die konkreten Ziele für die Schweiz? Hierzulande wird immer die Qualität vor der Quantität stehen. Wir wollen wachsen, aber nicht um jeden Preis. Wir sind klar die Nummer 1. Dies bedeutet aber auch, dass alle auf uns schauen und versuchen, uns einzu- holen: im Privatkundengeschäft, im 1 / Circulation: 46353

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Page 1: UBS Switzerland · UBS Switzerland Date: 18.07.2018 Type of Media: Print Page:3 Section: Thema UBS Media Watch 4 A Service provided by UNICEPTA. The Media Watch is licensed for the

UBS Switzerland

Date: 18.07.2018 Type of Media: Print Page: 3 Section: Thema

UBS Media Watch 4

A Service provided by UNICEPTA.The Media Watch is licensed for the designated recipient only. Further distribution both within and outside UBS as well as copying is forbidden and may result in UBS infringing third-party rights.

«Wir werden lokal immer stark präsent sein»Axel Lehmann, UBS-Chef Schweiz, über Wachstumschancen in einer der reichsten Volkswirtschaften der Welt

Von Patrick Griesser und Christian Egli

BaZ: Die UBS landete In einer Studievon «Markenlandschaft Schweiz» in derKategorie «heimatmüde». Was sagt derUBS-Schweiz-Chef dazu?

Axel Lehmann: Das ist natürlich einKlischee, das an vielen grossen undinternational tätigen Konzernen haf-tet. Unabhängig von der Branchewird ab einer gewissen Unterneh-mensgrösse automatisch eine wach-sende Distanz vermutet. Die UBS istzudem nach der Finanzkrise beson-ders kritisch begleitet worden, weilwir offensichtlich Probleme hatten.Aber wir sind nicht heimatmüde, imGegenteil: Wir sind in der Schweizstark verwurzelt

Wie äussert sich dies auf der StufeManagement?

Wir verfolgen zwei Schwerpunkte. Inder globalen Vermögensverwaltungwollen wir der weltweit führendeWealth Manager sein. Zweitens set-zen wir den Schwerpunkt auf denHeimatmarkt mit dem Ziel, unserePosition als führende Universalbankauf dem Schweizer Markt weiter zufestigen. Wir haben hierzulande inden letzten Jahren massiv investiert.2011 und 2012, kurz nach derFinanzkrise, erhöhten wir die Investi-tionen für den Ausbau und dieErneuerung des Filialnetzes deutlich.Ausserdem haben wir unser Engage-ment besonders in den Bereichen Bil-dung und Sport nicht nur in derRegion Basel, sondern in der ganzenSchweiz ausgebaut. So nehmen zumBeispiel beim UBS Kids Cup jedesJahr mehr als 160000 Kinder undJugendliche teil.

Wie gut gelingen Ihnen dieser Spagatins Kleinräumige und die Positionierungals Ansprechpartner vor Ort?

Wir haben uns massiv verbessert,wenn wir die Situation vor derFinanzkrise mit der heutigen verglei-chen. Dies belegen die Umfragen beiunseren Kunden. Sowohl Vertrauenals auch Zufriedenheit sind zurückge-kehrt und befinden sich auf demhöchsten Niveau seit Jahren. Wir wol-len aber weiter daran arbeiten, dasswir auch als die lokale Bank um die

Ecke wahrgenommen werden.Wie sieht es in dieser Hinsicht in derRegion aus?

In den letzten zehn Jahren haben wirauch vor Ort grosse Fortschritte ge-macht. Wir haben heute 28 Geschäfts-stellen in der Region Basel. Wir ach-ten darauf, dass die Geschäftsstellen-leiter von hier sind und sich lokalengagieren. Dies gilt auch für die Mit-arbeitenden. Auch ist es uns wichtig,dass die Angestellten längere Zeit hierin der Region arbeiten, sodass dieKontinuität bei der Kundenberatunggarantiert ist.

«In der Region Baselgewannen wir allein imersten Quartal mehr als1500 neue Kunden.»

Wie steht es denn wirtschaftlich um dasSchweizgeschäft?

Je nach Kennzahl macht die UBSRegion Schweiz zwischen 25 bis35 Prozent aus. In der Schweiz arbei-ten über 20000, weltweit rund60000 Mitarbeiter für die UBS. ImSchweizer Privat- und Firmenkunden-geschäft haben wir zuletzt 1,7 Milliar-den Franken adjustierten Gewinn vorSteuern erwirtschaftet, für die ganzeRegion Schweiz haben wir 2,9 Mil-liarden Gewinn ausgewiesen. Im Ver-gleich zum adjustierten Konzernge-winn vor Steuern von 6,3 Milliardensind dies eindrückliche Zahlen. DieSchweiz ist ein wichtiger und zentra-ler Markt. Die Krise hat uns derSchweiz nähergebracht. Zu dieserVerbundenheit hat Sergio Ermotti alsCEO viel beigetragen.

Wie wichtig ist die «Swissness» für dieGrossbank UBS?

Der Schweizer Markt zeichnet sichdurch eine gewisse Stabilität aus, beiden politischen Rahmenbedingun-gen, aber auch den wirtschaftlichen.Das zeigt sich natürlich auch imGeschäft in der Schweiz oder demGeschäft, das wir aus der Schweizheraus machen können. Das wird imKonzern wieder ganz klar als Stärkegesehen. Eine gewisse Swissness der

UBS spielt gerade in der globalen Ver-mögensverwaltung eine wichtigeRolle, so zum Beispiel in Asien. Kun-den unterscheiden, ob es sich um eineSchweizer oder eine amerikanischeBank handelt. Und ihre Rückmeldun-gen sind wieder deuüich positiver alsnoch vor fünf, sechs Jahren.

Welches sind die Herausforderungenhierzulande?

Die Herausforderungen im SchweizerMarkt ergeben sich vor allem aus derTatsache, dass es sich bei rund achtMillionen Einwohnern um einen klei-nen Markt handelt. Wir sind eine derreichsten Volkswirtschaften, habenein hohes Pro-Kopf-Einkommen, sindein attraktiver Bankenmarkt. Aber dieSchweiz ist kein Markt, wo man sechs,sieben oder zehn Prozent jährlichwächst. Wir konnten etwas vomBevölkerungswachstum profitieren,aber es herrscht ein Verdrängungs-wettbewerb.

Trotzdem sprechen alle Banken hier inder Region von Wachstum und Neu-kundenzulauf. Wie ist dies möglich?

In der Region Basel konnten wir alleinim ersten Quartal mehr als 1500 neueKunden gewinnen. Das ist enorm undentspricht aufs Jahr gesehen derGrösse eines mittleren Dorfes. Geradebei den jüngeren Kunden ist dieMarke UBS wieder hip geworden.Unser digitales Angebot ist ausge-zeichnet. Zudem sind wir bei Neuzu-zügern aus dem Ausland sehr beliebt,da sie die Bank bereits kennen. Hierin Basel sind wir beispielsweise dieEinzigen, die eine Filiale auf demCampus der Novartis haben. Aber dasWachstum geht flächendeckend bisins Baselbiet und ins Fricktal hinein.Das beschränkt sich nicht nur auf Pri-vatkunden, wir stellen den Zuwachsauch im Firmenkundengeschäft fest.

Sie sind seit sieben Monaten Schweiz-Chef. Was sind die konkreten Ziele fürdie Schweiz?

Hierzulande wird immer die Qualitätvor der Quantität stehen. Wir wollenwachsen, aber nicht um jeden Preis.Wir sind klar die Nummer 1. Diesbedeutet aber auch, dass alle auf unsschauen und versuchen, uns einzu-holen: im Privatkundengeschäft, im

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Firmenkundengeschäft, im WealthManagement, im Investmentbanking,auch im Asset Management. Wir wol-len den Kunden die besten Produkteund Dienstleistungen bieten, deshalbinvestieren wir massiv in unsere Mit-arbeiter, in neue Technologien unddie Digitalisierung. Das werden wirauch in Zukunft tun. Die Bank mussdem Kunden ermöglichen, mit einemKlick in die moderne digitale Welteinzutreten, mit Direktzugang zumPortfolio, zu den Transaktionen undzu Zahlungen. Auf der anderen Seitebraucht es weiterhin die persönlichenAnsprechpartner. Wir glauben nichtan eine reine digitale Welt, aber auchnicht an eine rein analoge, sondernwir wollen die beiden verbinden.

In vielen Branchen muss man in beidenWelten Dienstleistungen anbieten. Daskostet viel Geld. Wie gehen Sie diesesProblem an?

Die Digitalisierung beinhaltet natür-lich eine gewisse Rationalisierung.Sie ist leider wie eine kleine Bug-welle. Das haben wir auch unseremVerwaltungsrat und den Investorenerklärt. Auch zulasten des Ergebnis-ses werden wir in den nächsten zweiJahren bedeutende Investitionentätigen. Sie sind eine Art Anschub-finanzierung. Diese können wir unsleisten, weil wir im Schweizer Ge-schäft sehr profitabel sind. Einenbeträchtlichen Teil des Gewinnsinvestieren wir in die Digitalisierungund die Fort- und Weiterbildungunserer Mitarbeiter.

Können Sie die Menschen beruhigen,die lieber in der analogen Welt bleiben,dass sie auch in Zukunft bequem in eineUBS-Filiale gehen können und bedientwerden?

Ja, wir werden sicherlich immer eineUBS sein, die eine starke lokale Prä-senz hat. Der Kunde, der kein Smart-phone, Tablet oder Computer hatund den digitalen Sprung nichtmachen will, der findet bei unsimmer Zugang. Dies bedeutet abernicht, dass wir als Bank stehen-bleiben. Wir werden uns verändern.Wir passen sowohl unser Filialnetzals auch die Geschäftsstellen an dieBedürfnisse unserer Kunden an.Jedes Jahr gehen die Bargeldbezügean Bancomaten um fünf bis siebenProzent zurück. Seit drei Jahrennehmen auch die Buchungen von Sit-zungszimmern in den Filialen um biszu sieben Prozent jährlich ab. Das

Verhalten der Kunden ändert sich,dem tragen wir Rechnung.

Mit dem neuen Gebührenmodell, wel-ches seit Juni gilt, zwingen Sie aber dieKunden auch, den Sprung ins digitaleZeitalter zu machen.

Wir erheben für gewisse Transaktio-nen, zum Beispiel Einzahlungen, dieüber Papier laufen, eine Gebühr.Erfolgen sie hingegen rein digital,bleibt es gratis. Das machen auchandere Unternehmen so. Mit unseren«Digi-Lounges» in den Schalterhallenermutigen wir unsere Kunden undbegleiten sie in die digitale Welt.

Wie reagierten die Kunden auf das neueGebührenmodell?

Die Anzahl «digitaler» Kunden hatsich in den letzten Monaten bereitsmehr als verdoppelt. Tendenz stei-gend. Wir hatten dies gut vorbereitetund unsere Mitarbeiter in den Filialenund im Callcenter geschult. Wir hat-ten aber viel weniger Kundenrück-fragen als erwartet. Dabei geht esnicht nur um Kosten, wir wolltenauch einen Anreiz bieten, um vomPapier wegzukommen. Durch dieelektronische Zustellung von Bank-dokumenten können jährlich etwa200 Millionen Blatt Papier eingespartwerden, was einem Gewicht von rund1000 Tonnen entspricht. Durch diePapiereinsparung müssen circa12600 Bäume nicht gefällt werden;dies entspricht einer Waldfläche vonzwölf Fussballfeldern.

Wie hoch ist die von Ihnen erwähnteAnschubfinanzierung im Bereich derDigitalisierung?

Als Gesamtgruppe investieren wirüber zehn Prozent unserer jährlichenEinnahmen in die Digitalisierungoder Technologie. Bei rund 30 Mil-liarden Franken ergeben sich somitüber drei Milliarden Franken. Inner-halb des Bankensektors sind wir dasicherlich im oberen Bereich. Wirsind überzeugt, dass auch aus Wett-bewerbsgründen die Technologieunser Geschäft in den nächsten fünfbis zehn Jahren verändern wird.Investitionen garantieren uns dennotwendigen Freiraum.

Bei Investitionen in der Höhe von dreiMilliarden für Digitalisierung/Techno-logisierung jährlich. Wird das Banking-Geschäft billiger oder teurer?

Es sind gegenläufige Tendenzen.Auf der einen Seite versuchen wirimmer effizienter zu werden. Techno-logie hilft dabei, auch um Kosten zu

sparen. Auf der anderen Seite hattenwir in den letzten Jahren enormeAufwände für regulatorische undCompliance-Vorschriften. Alleinezwischen 2015 und 2017 haben wirfast 2,5 Milliarden Franken ausge-geben, um regulatorische Vorgabenzu erfüllen.

Die mobile Bezahllösung Twint hat sichzumindest als Zahlungsmittel nicht eta-bliert. Glauben Sie an die Überlebens-chance von Twint?

Selbstverständlich, sonst würden wirnicht investieren, und die Entwick-lung von Twint als Zahlungsmittel istdurchaus positiv. Twint erwartet denmillionsten Nutzer noch in diesemJahr. SIX hat einen Deal mit der fran-zösischen Worldline gemacht, alsowird das Potenzial auch internationalgesehen. Auch die Bancomat-Kartehatte ihren Ursprung in der Schweiz.Die Frage ist, wie sich der Markt ent-wickelt. Werden mehr Zusatzdienst-leistungen integriert, wird Twintimmer stärker. Es laufen in demZusammenhang eine Reihe von viel-versprechenden Projekten.

«Die Entwicklungvon Twint alsZahlungsmittel istdurchaus positiv.»

Vor wenigen Wochen startete mitApple-Pay ein grosser Konkurrent inDeutschland. Ist dies nicht ein Todes-stoss für Twint?

Ich denke nicht. Schon in der Schweizkonnte sich Apple-Pay nicht wirklichdurchsetzen. Bei Apple-Pay ist nureine Kreditkarte hinterlegt. DieGebühren sind sehr hoch, vor allemim Ausland. Vielleicht kommt einesTages WeChat aus China. Letztlich istes ein Wettbewerb. Als Schweizerfinde ich es auf jeden Fall beeindru-ckend, dass man hierzulande einegemeinsame Lösung gefunden hat.Als einzelner Anbieter ist das Projektnicht erfolgversprechend zu lancie-ren, aber mit der kritischen Massevon beteiligten Banken, Technologie-firmen, Detailhändlern und Zusatz-dienstleistungen, ja. Wenn wir einlokales System schaffen, dann ist essehr schwierig, dies zu übertrumpfen,weil es den Bedürfnissen der Schwei-zer entspricht.

Die Regulierungen sind ein anderes

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grosses Thema für alle Banken. Siemüssen Milliardenbeträge aufwenden.Vor einem Jahr sagte Axel Weber, dasses einen Dialog mit dem Regulator gebe,aber die Herausforderungen weiterhinbestünden. Was ist seither passiert?

Es hat sich einiges bewegt. Wir führeneinen konstruktiven Dialog mit den

Behörden. Es liegt in der Natur derSache, dass man als Regulator und alsgrosse Bank nicht immer einer Mei-nung ist. Seit Ende letzten Jahreshaben wir mehr Klarheit zu den Kapi-talanforderungen unter Basel III. Daswar ein grosser Schritt.

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Eine Bankfiliale bei der Roche

Basel. Die Gross-bank UBS wird inZukunft auch beimzweiten grossenPharmakonzern inBasel präsent sein,wie UBS-Regional-direktor SamuelHolzach der BaZ

sagte. Das Gebäudemit der UBS-Ge-

schäftsstelle entsteht derzeit im nörd-lichen Teil der Grenzacherstrasse undsoll Serviceangebote für Mitarbeiter ent-halten. Die Geschäftsstelle der UBSumfasst unter anderem Schalterdienst-leistungen, Bancomaten und persönlicheKundenberatung. Nach der im Jahr 2013

auf dem Novartis-Campus eröffnetenGeschäftsstelle handelt es sich damit umdie zweite voll operative Geschäftsstelle,die firmenintern eingerichtet wird, wieHolzach sagt. «Wir freuen uns sehr, dasswir diese Gelegenheit bekommen.» Essei ein Beweis dafür, wie sehr die UBS inder Region verankert sei. pg

Samuel Holzach.

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