tödliche lust – sadistischer fetischismus

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Nervenarzt 2009 · 80:1366–1370 DOI 10.1007/s00115-009-2705-5 Online publiziert: 5. April 2009 © Springer Medizin Verlag 2009 Tödliche Lust – sadistischer Fetischismus Leserbriefe Leserbrief A. Spengler Wunstorf Paraphilien gehen nicht regelhaft mit Delinquenz einher, auch nicht beim sexuellen Sadismus 1. DSM-IV-TR 302.84 erfasst im Krite- rium A mit den intensiv erregenden Phantasien und dranghaften Bedürf- nissen auch Fälle, bei denen das Ver- halten nicht realisiert wird. Dies muss nach Kriterium B mit deutlichem Leiden oder zwischenmenschlichen Schwierigkeiten einhergehen. 2. Klinisch sind Fälle bekannt, bei de- nen sich fixierte, auch progrediente sadistische Paraphilien ausschließ- lich in der Phantasie und masturba- torisch abspielen, teilweise mit fikti- ver Inszenierung sadomasochistischer Beziehungskonstellationen in Tagebü- chern, Publikationen oder im Inter- net. Gleiches gilt grundsätzlich für die Pädophilie. Sadomasochismus ist oft mit Masochismus oder Fetischismus vergesellschaftet. Er kommt ebenso bei homosexuell wie bei heterosexuell orientierten Personen vor, seltener als bei Männern auch bei Frauen [1]. 3. Subkulturell organisierte Sadomaso- chisten sind eine kleine Minorität, aber ihre Zahl ist nicht auf Einzelfälle beschränkt [7]. Angehörige der Sub- kultur interagieren ritualisiert und partnerschaftlich aufgrund von Ver- haltensregeln, die die Einwilligung des masochistisch agierenden Betei- ligten absichern. In ihrer Program- matik grenzen sie sich von „real-sadis- tischem” Verhalten strikt ab. Spezi- alisierte Printmedien erreichen fes- te Leserkreise, ein SM-Handbuch von M. Grimme aus dem Charon-Verlag Hamburg 1997 erreichte eine Auflage von 55.000. Die Gruppen stellen sich im Internet dar und erreichen in Fo- ren noch größere Teilnehmerzahlen. In repräsentativen Studien bei homo- sexuellen Männern [2] und Frauen beschrieben 10 bzw. 3% eine deutliche sadomasochistische Präferenz. Frage- bogenstudien oder Online-Umfragen [7] in der sadomasochistischen Sub- kultur geben nur indirekt Hinweise zur paraphilen Fixierungen. 4. Empirische Studien bei Nutzern sa- domasochistischer Medien und Mit- gliedern ihrer Organisationen [3, 5, 6] zeigten, dass auch Personen an der Subkultur partizipieren, die niemals Praktiken mit einem realen Partner realisieren (4 bis über 20%). 6 bis über 20% der Befragten bekunden, dass sie sexuell ausschließlich mit sadomaso- chistischen Praktiken Befriedigung finden. Dabei ist nur eine Untergrup- pe exklusiv auf die sadistische Rolle eingestellt (10–20%). Je nach Umfrage oder Studie haben 1–16% bereits we- gen ihrer sadomasochistischen Ori- entierung einen Therapeuten aufge- sucht. 3–10% der Befragten halten ih- re Präferenz für krankhaft, erleben sich als therapiebedürftig und oder leiden subjektiv unter ihrer Fixierung [5]. 5. Die DSM-Kriterien eines Sadismus scheinen nur bei wenigen organisier- ten Sadomasochisten erfüllt. Den- noch übersteigen diese zahlenmäßig bei weitem die Fälle, bei denen gra- vierende Delikte zur Strafverfolgung führen. Gewaltsam delinquent wer- den sehr wenige hoch abnorme bzw. schwer gestörte isolierte Einzelper- sonen. Subkulturelle Kanalisierung sadistischer Bedürfnisse indiziert meist eine kompromisshafte oder eher stabile Verarbeitung. Das „Aus- leben” von Sadismus ohne Gesetzes- verstoß kommt also regelhaft vor. 6. In der Gesamtschau erscheint es sinn- voll, auch Paraphilien durch ein er- weitertes Vulnerabilitäts-Stress-Mo- dell zu erklären, bei dem biologische Prädisposition und frühe Bindungs- störungen, auch Traumatisierungen den Hintergrund für eine spätere Stö- rungsdynamik bilden, die sich auch über Jahrzehnte entwickeln kann. Or- ganische Faktoren wie die gelegent- lich beschriebenen Temporallappen- veränderungen erhöhen das Risiko einer Paraphilie. Klinisch und foren- sisch scheinen Fälle von Sadismus mit einer frühen spezifischen Prägung (ähnlich einer Traumatisierung oder initialen Suchterfahrung) nicht selten [6] und wurden schon in der frühen Sexualwissenschaft beschrieben. 7. Im konkreten Fall scheint die sadis- tische Komponente von Anbeginn mit der fetischistischen amalgamiert. Der stärker tabuisierte sadistische Anteil scheint im Selbstbild und in der Selbstdarstellung der Betroffenen hinter dem sozial akzeptableren Feti- schismus eher verborgen. Korrespondenzadresse Prof. Dr. A. Spengler Rotdornstraße 10, 31515 Wunstorf [email protected] Zum Beitrag Nedopil et al (2008) Tödliche Lust – sadisti- scher Fetischismus. Zur forensisch-psychia- trischen Begutachtung von Sexualstraftätern. Nervenarzt 79(11):1249–1262 1366 | Der Nervenarzt 11 · 2009

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Nervenarzt 2009 · 80:1366–1370DOI 10.1007/s00115-009-2705-5Online publiziert: 5. April 2009© Springer Medizin Verlag 2009

Tödliche Lust – sadistischer Fetischismus

Leserbriefe

Leserbrief

A. SpenglerWunstorf

Paraphilien gehen nicht regelhaft mit Delinquenz einher, auch nicht beim sexuellen Sadismus

1. DSM-IV-TR302.84erfasstimKrite-riumAmitdenintensiverregendenPhantasienunddranghaftenBedürf-nissenauchFälle,beidenendasVer-haltennichtrealisiertwird.DiesmussnachKriteriumBmitdeutlichemLeidenoderzwischenmenschlichenSchwierigkeiteneinhergehen.

2. KlinischsindFällebekannt,beide-nensichfixierte,auchprogredientesadistischeParaphilienausschließ-lichinderPhantasieundmasturba-torischabspielen,teilweisemitfikti-verInszenierungsadomasochistischerBeziehungskonstellationeninTagebü-chern,PublikationenoderimInter-net.GleichesgiltgrundsätzlichfürdiePädophilie.SadomasochismusistoftmitMasochismusoderFetischismusvergesellschaftet.ErkommtebensobeihomosexuellwiebeiheterosexuellorientiertenPersonenvor,selteneralsbeiMännernauchbeiFrauen[1].

3. SubkulturellorganisierteSadomaso-chistensindeinekleineMinorität,aberihreZahlistnichtaufEinzelfällebeschränkt[7].AngehörigederSub-kulturinteragierenritualisiertundpartnerschaftlichaufgrundvonVer-haltensregeln,diedieEinwilligungdesmasochistischagierendenBetei-

ligtenabsichern.InihrerProgram-matikgrenzensiesichvon„real-sadis-tischem”Verhaltenstriktab.Spezi-alisiertePrintmedienerreichenfes-teLeserkreise,einSM-HandbuchvonM.GrimmeausdemCharon-VerlagHamburg1997erreichteeineAuflagevon55.000.DieGruppenstellensichimInternetdarunderreicheninFo-rennochgrößereTeilnehmerzahlen.InrepräsentativenStudienbeihomo-sexuellenMännern[2]undFrauenbeschrieben10bzw.3%einedeutlichesadomasochistischePräferenz.Frage-bogenstudienoderOnline-Umfragen[7]indersadomasochistischenSub-kulturgebennurindirektHinweisezurparaphilenFixierungen.

4. EmpirischeStudienbeiNutzernsa-domasochistischerMedienundMit-gliedernihrerOrganisationen[3,5,6]zeigten,dassauchPersonenanderSubkulturpartizipieren,dieniemalsPraktikenmiteinemrealenPartnerrealisieren(4bisüber20%).6bisüber20%derBefragtenbekunden,dasssiesexuellausschließlichmitsadomaso-chistischenPraktikenBefriedigungfinden.DabeiistnureineUntergrup-peexklusivaufdiesadistischeRolleeingestellt(10–20%).JenachUmfrageoderStudiehaben1–16%bereitswe-genihrersadomasochistischenOri-entierungeinenTherapeutenaufge-sucht.3–10%derBefragtenhaltenih-rePräferenzfürkrankhaft,erlebensichalstherapiebedürftigundoderleidensubjektivunterihrerFixierung[5].

5. DieDSM-KriterieneinesSadismusscheinennurbeiwenigenorganisier-tenSadomasochistenerfüllt.Den-nochübersteigendiesezahlenmäßigbeiweitemdieFälle,beidenengra-vierendeDeliktezurStrafverfolgungführen.Gewaltsamdelinquentwer-

densehrwenigehochabnormebzw.schwergestörteisolierteEinzelper-sonen.SubkulturelleKanalisierungsadistischerBedürfnisseindiziertmeisteinekompromisshafteodereherstabileVerarbeitung.Das„Aus-leben”vonSadismusohneGesetzes-verstoßkommtalsoregelhaftvor.

6. InderGesamtschauerscheintessinn-voll,auchParaphiliendurcheiner-weitertesVulnerabilitäts-Stress-Mo-dellzuerklären,beidembiologischePrädispositionundfrüheBindungs-störungen,auchTraumatisierungendenHintergrundfüreinespätereStö-rungsdynamikbilden,diesichauchüberJahrzehnteentwickelnkann.Or-ganischeFaktorenwiediegelegent-lichbeschriebenenTemporallappen-veränderungenerhöhendasRisikoeinerParaphilie.Klinischundforen-sischscheinenFällevonSadismusmiteinerfrühenspezifischenPrägung(ähnlicheinerTraumatisierungoderinitialenSuchterfahrung)nichtselten[6]undwurdenschoninderfrühenSexualwissenschaftbeschrieben.

7. ImkonkretenFallscheintdiesadis-tischeKomponentevonAnbeginnmitderfetischistischenamalgamiert.DerstärkertabuisiertesadistischeAnteilscheintimSelbstbildundinderSelbstdarstellungderBetroffenenhinterdemsozialakzeptablerenFeti-schismuseherverborgen.

KorrespondenzadresseProf. Dr. A. SpenglerRotdornstraße 10, 31515 Wunstorf  [email protected]

Zum Beitrag

Nedopil et al (2008) Tödliche Lust – sadisti-scher Fetischismus. Zur forensisch-psychia-trischen Begutachtung von Sexualstraftätern. Nervenarzt 79(11):1249–1262

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Literatur

1.   Breslow N, Evans L, Langley J (1985) On the preva-lence and roles of females in the sadomasochistic subculture: Report of an Empirical Study. Arch Sex Behav 14:303–317

2.   Dannecker M, Reiche R (1974) Der gewöhnliche Homosexuelle. Fischer, Frankfurt

3.   Moser C, Levitt EE (1987) An Exploratory-Descrip-tive study of a sadomasochistically oriented samp-le. J Sex Res 23:322–337

4.   Schorsch E, Pfäfflin F (1994) Die sexuellen Devi-ationen und sexuell motivierten Straftaten. In: Venzlaff U, Foerster K (Hrsg) Psychiatrische Be-gutachtung. 2. Aufl. Gustaf Fischer, Stuttgart Jena New York, S 323–368

5.   Spengler A (1977) Manifest Sadomasochism of Males: Results of an empirical Study. Arch Sex Be-hav 6:441–456

6.   Spengler A (1979) Sadomasochisten und ihre Sub-kulturen. Campus Frankfurt, New York – mit einem Vorwort von E Schorsch.

7.   http://www.datenschlag.org/umfrage und../txt/statistik

Leserbrief

W. Berner, A. Hill, P. BrikenInstitut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Die Darstellung eines außergewöhn-lichenFallesvonsadistischemFetischis-mus,derzurTötungvonmindestens6Frauen (darunter ein 14-jähriges Mäd-chen)führteundschließlichzumSelbst-morddesTätersinderHaft,istausvie-lenGründenbemerkenswert.ManmussderArbeitsgruppevonProf.Nedopilau-ßerordentlichdankbarsein,dasssiedie-senFalleinschließlichderneuropatho-logischenBefunde(multiplemeistsub-kortikalgelegenebiszu6×10mmgroßeMarklagerläsionenimMRT,Hämosiderin-ablagerungenindenStammganglien,as-trozytäreZellvermehrungimBereichderVierhügelplatte–dieseBefundewurdenimSinneeinerzerebralenArterioskleroseinterpretiert)sogenaudokumentierthat.DiesexuelleunddieDelinquenzentwick-lungwerdenbewusstnichtalsobjektiverTatbestand,sondernausderSichtdesTä-ters,wiediesesichinderGutachtenssitu-ationentfaltethat,dargestellt.

OhnedieseVerdiensteschmälernzuwollen,möchtenwiruns–alsArbeits-

gruppe,die sichausführlichmitQuer-schnittsuntersuchungenundKatamne-senvonSexualmördernbeschäftigthat–einigeergänzendeAnmerkungenerlau-ben.DawirnichtGelegenheithatten,denProbandenselbstzuuntersuchen,kön-nenunsereSchlussfolgerungennatürlichnursehrhypothetischbleiben.SiesindalsDiskussionsbeitragzurDarstellungdesBeitragesvonNedopiletal.gedacht.

DieArbeitsgruppeumNedopiletal.brichteineLanzefürdiesogenanntenar-rativeBetrachtungsweise.AusdemNar-rativdesTatgeschehenssollderGutach-terindividuellsinnvolleHypothesenzurGenesederHandlungenunddamitauchzudendemTäterzurVerfügungstehen-denFreiheitsgradeninseinemHandelnableiten.EineArtkomparativePsycho-pathologieisteinesderHauptwerkzeugedesGutachters.Ervergleichtdiebeobach-tetePsychopathologiemitdervonFällen,indenenmanvoneinererheblichver-mindertenSteuerungsfähigkeitodervonEinsichtsunfähigkeitausging(z.B.Hand-lungenvordemHintergrundderSympto-matikeinerSchizophrenie).

Entsprechend dieses Ansatzes kamdieArbeitsgruppevonNedopilzudemSchluss,dassdiefetischistischenHand-lungendesTäterseinemseitderPuber-tätfestgelegten,seinesexuelleErregungweitgehendundfastsuchtartigbestim-mendenMusterentsprochenhätten,wasauchdaranzuerkennengewesensei,dasssichnochbeimGesprächdarüberZei-chen vegetativer Erregung angedeutethätten.FürdasgetriebeneVerwirklichendieserErregungsmusterfandendieAuto-rendieAnnahmeeinererheblichenMin-derungderSteuerungsfähigkeitangemes-sen,nichtjedochfürdiedamitverbunde-neersteTötungshandlung,diesichfürdasMusterdesfetischistischenWühlens indenHaarendesmeistbewusstlosenOp-fersnichtzwingendalsdazugehörigodernotwendigerwiesenhätte.

HiersetztunserZweifelan.Natürlichlässtsichnichtobjektivieren,wiesehrderbeschriebeneTätersichüberdasWüh-len im Haar seines bewusstlosen Op-fershinausirrationalgezwungenfühlte,dieseszutötenoderinwiefernerdieTö-tungzurVerdeckungeinerStraftatdurch-

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führte,wiederProbanddiesfürdasers-te Tötungsdelikt angab. Unserer Mei-nung nach spricht aber vieles für stö-rungsbedingtmotivierteTötungen–fürdiespäterenTötungsdelikte,wahrschein-lichähnlichwiefürdaserste–zumalseitdem12./13.LebensjahrdesProbandendasWürgendesOpfersTeilderMasturbatio-nsfantasiengewesenist.

Nedopiletal.führenselbsteineReihevonUntersuchungenan,indenenhirn-morphologischeund funktionelleAuf-fälligkeitenbeiStichprobenvonParaphi-lengefundenwurden.Wirmöchtendi-esenochumzweiergänzen,diesichbe-sondersmitdemZusammenhangzwi-schendiffuserHirnpathologieund(mör-derischen)sexuelldeviantemVerhaltenbeschäftigen[1,3].DanebenwärenabernochArbeitenanzuführen,diesichmitdemVerlaufvon„tödlichemSadismus”beschäftigen[4,5,6].IndiesenArbeitenundnachunsererErfahrunginderBegut-achtungundBehandlungsadistischerSe-xualmördergehenwirdavonaus,dassderWunschnachdertotalenOhnmachtdesOpfersoftsehrfließendindenWunschübergeht,dastoteOpfersexuellzumiss-brauchen.VielesausdensubjektivenAn-gabendesvonNedopiletal.dargestelltenFallesweistindiegleicheRichtung.Derseit der Kindheit bestehende Hass desMannesaufFrauen(gegenüberdenMit-schülerinnen), sein ungehemmtes Tri-umphgefühlnachdererstenTötungeinerMitschülerin,späterseinezunehmendeAusweitungsexuellerHandlungenandentotenOpfern,wennersichhalbwegssi-cherseinkonnte,nichtentdecktwerdenzukönnen.

Beidervergleichendenpsychopatho-logischen Methode werden wir immervon Vorstellungen geleitet, die auf Er-fahrungenmitdenklassischenpsychia-trischenundneurologischenKrankheits-bildern(krankhafteseelischeStörungenimSinnedesStGB)zurückgehen.WennmandenschizophrenenMenschen,derunterdemEinflussimperativerStimmenseinenVatertötet,alseinsichtsunfähigbe-urteilt,danngeschiehtdasunterderVor-stellung,erwäreseinenHalluzinationenausgeliefert; ähnlichverhält es sichbeieinemProbanden,beidemder schwe-repathologischeBefundimGehirnnacheinemSchädeltraumazusammenmitei-

nerdazupassendenPsychopathologiena-hezu„beweist”,dassseinGehirnnichtin-tegrativgenugfunktionierenkonnte.Niereichtdiehermeneutisch-narrativeMe-thodealleinaus,dieauchdergebildeteRichterselbstanwendenkönnte,indemersichderLogikfolgerichtigenHandelnsbedient.DerRichterbenötigtunsereEr-fahrungmitKranken,umseinhermeneu-tischesDenkenzuergänzen.

OftliegtbeisexuellsadistischenTä-terndieStörungvorallemaufdermotiva-tionalenEbeneunddamiteigentlichdemBegriffdergestörtenEinsichtsfähigkeitnäheralsdemderSteuerungsfähigkeit.MitderFähigkeitentsprechendeHand-lungsimpulseaufzuschiebenhabenvieleTäterwenigSchwierigkeiten[2].Dassda-mitbeisadistischenTäternmanchederklassischen Kriterien für eine vermin-derteSteuerungsfähigkeitanihreGren-zenstoßen,habenwirversuchtaufzuzei-gen[2,7,8].

EinwichtigesArgument,eineTötungvordemHintergrundsexuellsadistischerMotivationingewissenFällendennochimZusammenhangmiteinerKrankheitbzw.Störungmiterheblichverminder-terSteuerungsfähigkeitzusehen,kommtaberfürunsauchausderErkenntnis,dassdiemedizinisch-psychologischeMethodederBehandlungnochamehestendazuangetanist,dasstarreErregungsmusterderBetroffenenzuverändern.UnssinddurchausFällebekannt,dieaufeinekom-biniert medikamentös (antiandrogen)psychotherapeutische Behandlung an-sprachenundüberJahregutbetreutwer-denkonnten.EinVergleichzwischenSe-xualmördern,dieimStrafvollzugunter-gebrachtwaren,mitsolchen,dieimMaß-regelvollzugbehandeltwurden,erbrachteaufgrundderwenigenzurVerfügungste-hendenDatenausGutachten,dassPer-sonenmiteinerParaphiliediagnose(se-xuellerSadismus)undschwerenPersön-lichkeitsstörungeneherindenMaßregel-vollzugkamen,dortmeistlängerbehan-deltwurdenunddanneinentendenziellbesserenVerlaufzeigten,alsdieimStraf-vollzugverbliebenen[8].Wirgehenda-herdavonaus,dassesvielenGutachternundRichterneherentspricht,beitödlichverlaufendemsexuellemSadismusvonei-nerStörungauszugehen,dieeineUnter-

bringungimMaßregelvollzugnach§63rechtfertigt.

KorrespondenzadresseProf. Dr. W. BernerInstitut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf  Martinistrasse 52, 20246 Hamburg  [email protected]

Literatur

1.   Aigner M et al (2000) Brain abnormalities in violent behavior. J Psychol Hum Sex 11:57–64

2.   Briken P (2008) Sadismus im forensischen Kon-text. In: Hill A, Briken P, Berner W (Hrsg) Lustvoller Schmerz. Psychosozial, Gießen, S 213–227

3.   Briken P, Habermann N, Berner W, Hill A (2005) The influence of brain abnormalities on psychosocial development, criminal history and paraphilias in sexual murderers. J Forensic Sci 50:1204–1208

4.   Hill A, Habermann N, Klusmann D et al (2008) Cri-minal recidivism in sexual homicide perpetrators. Int J Offender Ther Comp Criminol 52:5–20

5.   Hill A, Habermann N, Berner W et al (2007) Psych-iatric disorders in single and multiple sexual mur-derers. Psychopathology 40:22–28

6.   Hill A, Habermann N, Berner W, Briken P (2006) Se-xual sadism and sadistic personality disorder in se-xual homicide. J Personal Disord 20:671–684

7.   Hill A, Ujeyl M, Habermann N et al (2008) Schuld-fähigkeit bei sexuellen Tötungsdelikten. Fortschr Neurol Psychiatr 76:343–353

8.   Ujeyl M, Habermann N, Briken P et al (2007) Sexu-elle Tötungsdelikte – Vergleich von Tätern im Straf- und Maßregelvollzug. Nervenarzt 79:587–593

Erwiderung

N. NedopilAbteilung für Forensische Psychiatrie, Psychiatrische Klinik der Universität München

SeltenhabeichnacheinemArtikelsovielRückmeldungenerhaltenwienachjenemüberdensadistischenFetischismus.Inso-fernistsicheraucheinAnliegenderVer-fassererreichtworden,diesesThema–wiedereinmal–einerbreiterenwissen-schaftlichenDiskussionzuzuführen.DieKommentarevonProfessorSpenglerundProfessorBernerundMitarbeiternehmendifferenziertzueinzelnenAspektendesArtikelsStellungundweisenaufgrundei-generwissenschaftlicherErfahrungenzuRechtaufverschiedeneAspektebeiderEinschätzungvonParaphilienhin.Profes-

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Leserbriefe

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sorSpengler,dersichmitnichtstraffälliggewordenenSadomasochistenbefassthat,betont,dassParaphiliennichtzwangsläu-figmitDelinquenzeinhergehenunddassdiemeistenMenschenmitStörungendersexuellenPräferenzWegefinden,umih-re Sexualität zu praktizieren, ohne ge-genstrafrechtlicheNormenzuverstoßen.DiesgiltauchfürvieleMenschenmitsa-distischer,masochistischerodersadoma-sochistischerSexualpräferenz.ProfessorBernerundKollegen,diesichmitsadis-tischenMördernbeschäftigthaben,mei-nen,dassdieTötungdesOpfersvondererstenTatanzumSkriptdersexuellenBe-friedigungdesUntersuchtengehörthabeunddassdieforensischeBeurteilungehermitdemKonstruktderEinsichtsunfähig-keitalsmitjenemderSteuerungsfähig-keitgerechtwürde.DieZuschriftenzei-gen,wiesehrderjeweiligeErfahrungshin-tergrunddenFokusderAufmerksamkeitprägt,siesindeswert,sichdetailliertmitihnenauseinanderzusetzen,zumalkaumjemandinDeutschlandübervergleich-bareempirischeErkenntnisseverfügt,wiedieAutorenderbeidenLeserbriefe.

ZunächstzumKommentarvonProfes-sorSpengler:1. ProfessorSpenglerweistzuRecht

auchaufdievielfältigenFormenritu-alisiertersadomasochistischerPrak-tikenhin,dieeinverständlichvonzweiodermehrMenschenzurBefrie-digungihrersexuellenBedürfnisseangewandtwerden1.DieAutorenwolltendieBetroffenenkeineswegskriminalisierenundsindsichauchbewusst,dassfürmanche,dieanihrerAbweichungleiden,derZugangzuderartigenritualisierten,einverständ-lichenundselbstkontrolliertenPrak-tikennichtnurvondenBetroffenenselbergesuchtwird,sondernauchei-nedertherapeutischeOptionenseinkann.

2. ProfessorSpenglerweistfairerweiseauchdaraufhin,dasssichdiesubkul-turellorganisiertenSadomasochistenklarvon„real-sadistischem”Verhal-

1  Spitzfindig könnte man zwar anfügen, dass auch die Körperverletzung eines anderen im sadistischen Ritual ein Gesetzesverstoß ist, der lediglich durch die Zustimmung des anderen nicht zur Strafverfolgung führt. Dies war jedoch mit dem Satz nicht gemeint.

tendistanzierenunddieses„striktab-lehnen”.GenaudiesesVerhaltenwarmitderFormulierunggemeint,dassdasAuslebendesSadismusohneVer-stoßgegenGesetzenichtvorstellbarist.Solltediesmissverständlichdarge-stelltwordensein,bedauernwirdieseVereinfachung.

3. DievonProfessorSpenglerzitiertenDSM-IV-TR-KriterienunddieunterPunkt4erwähntenempirischenDa-tenzeigendarüberhinausdieGren-zenderAnwendbarkeitderdiagnosti-schenSystemeimforensischenKon-text.Solltenlediglichjene,beide-nenihrePräferenzzusubjektivenLei-denoderzuzwischenmenschlichenSchwierigkeitenführt,alsSadoma-sochistenbezeichnetwerdendürfen,sowäredieserBegriffoderdieseDi-agnosebeiderMehrzahlderer,diesichsubkulturellalsSadomasochis-tenbekennen,falschgewählt.Foren-sischePsychiatriehatklinischeBe-griffeinallgemeingebräuchlicheSpracheumzusetzen.Dieswirdim-merdannschwierig,wenndieUm-gangsspracheunddiediagnostischenZuordnungendieselbenBegriffever-wenden.SoauchbeimBegriffSadis-mus.DieseSchwierigkeitstelltesichjedochnichtbeidemvondenAuto-renbeschriebenenFall,weilsichhierdiagnostischeundallgemeinsprach-licheBegrifflichkeiteninihrerBedeu-tungtatsächlichdeckten.GleichwohlwäreeinevertiefteDiskussiondieserProblematiksinnvoll,dasieeineRei-hevonUnsicherheitenundMissver-ständnissenimpsychiatrisch-juristi-schenDialogbedingen[1].

4. DieAutorenvertretenebenfallseinbiopsychosozialesKrankheitsmodell,jedochauchunabhängigvondemspezifischenhirnorganischenBefund.BeidemvonunsbeschriebenenPati-entenbleibtunklar,wanndiehirnor-ganischenVeränderungenaufgetretensind,undsomitauchnichtbestimm-bar,obsiebedeutsamfürdieEnt-stehungderStörungwaren.Siehät-tenaberspäterbeieinerprognosti-schenEinschätzungbedeutsamwer-denkönnen.

5. ObdiesadistischeKomponentederParaphilievonAnbeginnmitderfe-

tischistischenamalgamiertwar,mussfürdenjenigen,dernurdieKasuis-tikliest,Spekulationbleiben,fürdieUntersucherwareseineHypothe-se,dietrotzsorgfältigerExplorationbeieineminAnbetrachteinerBegut-achtungsehroffenAuskunftgeben-denProbandennichtbestätigtwer-denkonnte.Verbundenwarenbei-deKomponenteninderfrühenPu-bertät,diefetischistischeKomponen-te(langeHaarederPuppeundHaar-teilderMutter)stelltesichjedochinderPräpubertät(mit10Jahren)einundgingdersadistischendamitumetwaeinJahrvoraus.DiesadistischeKomponentetraterstauf,alsderPro-bandseinefetischistischenVorstel-lungeninseinenPhantasienaufle-bendePersonenübertrugundparalleldasWühlenindenHaarenalleinanstimulierenderWirkungverlorenhat-te.

Der Beitrag von Professor Berner undMitarbeiternerforderteinefallbezogeneundeinegrundsätzlicheAuseinanderset-zung:1. FallbezogenwirddieHypotheseauf-

geworfen,dassdieTötungdesOpfersvonAnfanganzumfetischistisch-sa-distischenSkriptdesUntersuchtengehörteunddamitdergleichenforen-sisch-psychiatrischenWertungunter-liegenmusswiedasWürgendesOp-fersunddasWühlenindenHaaren.DieseHypothesewurdeauchvomAutorzunächstverfolgt.SiewurdenichtnurwegenderdetailliertenundinsichstimmigenSchilderungdesTätersverworfen,sondernauchwe-genobjektiverUmstände:

a) DerTäterberichtete,dasserwedervordererstenTatinseinerFantasienochbeidererstenTatinderRealitäternst-haftüberdasWühlenindenHaarendesbewusstlosenOpfershinausVorstellun-genentwickelthabe,geschweigedennsichdurchweitereVorstellungensexu-ellerregthabe.DieFrage,wieerdieers-teTatbeendensolle,seiihmnachdemerindenHaarengewühlthabe,erstindie-semAugenblickbewusstgeworden,habeihnzunächsthilflosgemachtundverhin-dert,dassersichunmittelbarorgiastischbefriedigthabe.Auchhatteer(objektiv)

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Page 5: Tödliche Lust – sadistischer Fetischismus

keinTatwerkzeugmitandenTatortge-bracht.Gleichzeitigberichteteer,dassihnderToddesOpfers,ebensowiedieVorstellung,dassseinzweitesOpferbeiderversuchtenVergewaltigunggestorbensei,emotionalnichtberührthabe.DiesubjektivenAngabengewinneninsofernanPlausibilität,alsderTäteranschaulichschilderte,wiedieTötungshandlungennachder3.Tötung(jenerder2.Prostitu-ierten)zunehmendindassadistischeRi-tualmitaufgenommenwurdenundihndieVorfreudeaufdieTötungdesOpferssexuellerregteundauchemotionalaus-füllte.b) Objektivbleibtfestzuhalten,dassderProbandnachseinererstenHaftentlassungausderJugendstrafeca.30Frauenüberfiel,würgteundinih-renHaarenwühlte,ohnedasseszuTö-tungshandlungenkam.Selbstwenn–derHypothesevonProfessorBerneretal.folgend–dieTötungvonAnfanganzurBedürfnisbefriedigunggehörthätte,wäreervielmalsinderLagegewesen,diesenTeildesSkriptszuunterlassen,wasfüreineerhalteneSteuerungsfähigkeitinBe-zugaufdasTötensprechenwürde.DassdieHypothese,dieTötungshandlungha-bevonAnfanganzudenElementendersadistischenPraktikendesProban-dengehört,jedochnichtzubestätigenist,lässtsichdarausableiten,dassauchbeidenSexualpraktiken,diederProbandzwischen1994und2001anseinerGum-mipuppeausübte,dieTötungnichtzudensexuellenRitualengehörte.2. DiegrundsätzlichenÜberlegungen

geltendemVerhältnisvonEin-sichts-undSteuerungsfähigkeitbeiderSchuldfähigkeitsbeurteilung.Ein-sichtsunfähigkeitbedeutet,dassderTäterbeiderTatnichtweiß,dassermitseinemHandelngegengängigeNormenverstößt,sowiederWahn-kranke,dersichaufgrundseinesWahnesineinerNotwehrsituationbefindet,diefürihnimAugenblickderTatRealitätscharakterhat.DerSchizophrene,derimperativeStim-menhört,glaubtnurdannkeinUn-rechtzubegehen,wennerdieseStim-menineinemWahneinerhöherenMachtzuordnet,dieüberdemGesetzsteht,z.B.wennerdieStimmeGotteszuhörenwähnt.NichtdieHalluzina-

tion,sonderndermitihrverbunde-neWahnführtzurEinsichtsunfähig-keit.ImmerhinfolgenSchizophreneinweitwenigeralsderHälftederFäl-leihrenimperativenStimmen[2].Sietunesvorallemdann,wenndieseinÜbereinstimmungmiteinemWahnstehenoderwennsiedurchdieHal-luzinationensogequältsind,dassda-durchihreHandlungssteuerungun-terminiertwird.LetzteresistdannabereineFrageaufgehobeneroderverminderterSteuerungsfähigkeitundnichteineFragederEinsichtsfä-higkeit.InsofernbrauchtauchbeiderBeurteilungsexualdevianterHand-lungendieAnalogiezudenschwerenpsychischenStörungen,wiezuderSchizophrenieoderzudenaffektivenPsychosenoderdenorganischbe-dingtenStörungennichtaufgegebenzuwerden.AusmeinerSichtproble-matischeristdieinderLiteraturöf-terzitierteAuffassung,dassdieFähig-keit,eineHandlungaufzuschieben,gegeneineerheblicheBeeinträchti-gungderSteuerungsfähigkeitspre-che.DieseAuffassungscheintausderDiskussionder80erJahredesvorigenJahrhundertsumAffektdelikteundumStraftatenunterAlkoholeinflussheraus–wosieihreBerechtigunghat–relativunreflektiertzueinergrund-sätzlichenMeinunggewordenzusein.UnaufschiebbarkeitgehörtbeiverschiedenenStörungen,u.a.auchbeiParaphilien,häufignichtzudenCharakteristikaderStörung;demge-genüberkommtesgeradebeidiesenStörungenhäufig(undsoauchbeidemProbanden)zulängerenTatpla-nungenundTatvorbereitungen,ob-wohldiesesVerhaltendenzitierten,vonAffektdeliktenabgeleitetenGe-pflogenheitenzufolgegegeneineer-heblichverminderteSteuerungsfähig-keitsprechensoll.Derhierbeschrie-beneHerrE.warsichohneZweifeldesUnrechtsseinesTunsbewusst,al-lerdingswardiesesWissenimBe-reichseinersexuellenDeviationweitwenigerhandlungsleitendalsinsei-nensonstigenLebensbereichen–undkonnteesaufgrundseinerStörungauchnichtsein.DeshalbistausSichtdesUnterzeichnerseineanderealsdie

imGutachtengetroffeneFeststellung,nämlichdieAnnahmederVorausset-zungenfürdieAnwendungdes§21StGB(verminderteSchuldfähigkeit)fürdiedurchdieParaphiliebestimm-tenTatennichtplausibel.DerAutorstimmtmitProf.Bernerdahingehendüberein,dassHerrE.behandlungsbe-dürftigwarundauchdeshalbdieUn-terbringungimMaßregelvollzugnach§63StGBsinnvollgewesenwäre.

Betontwerdensoll,dassdiewesentlichenIntentionendesArtikelsnebendemAuf-greifen der spezifischen sexuellen De-vianzundihrerEntwicklungwaren,diebiographischeundpsychopathologischeSchwerpunktsetzunginderforensischenPsychiatriehervorzuheben.DieseerlaubteineUnterscheidungzwischeneinerfo-rensischrelevantenBeeinträchtigungderSteuerungsfähigkeit bei den verschie-denenTeilaspektendesdelinquentenVer-haltens(verminderteSteuerungsfähigkeitbeidensexuellenÜbergriffen,keineBe-einträchtigungderSteuerungsfähigkeitbeimVerdeckungsmord),unddasseineBeurteilungaufneurowissenschaftlicherGrundlage allein – selbst bei patholo-gischemNMR-Befund–einesolcheDif-ferenzierungnichtermöglichenwürde.

IchbinProfessorSpenglerundProfes-sorBernerdankbar,dasssieEinzelaspektederArbeithinterfragtundklargestelltundmirdieGelegenheitgegebenhaben,Un-genauigkeitenzubeseitigenunddeneige-nenStandpunktzuklären.

KorrespondenzadresseProf. Dr. N. NedopilAbteilung für Forensische Psychiatrie,  Psychiatrische Klinik der Universität München, Nussbaumstr. 7, 80336 München

Literatur

  1.  Nedopil N (2008) Forensische Psychiatrie - Psycho-pathologie zwischen Neurowissenschaft und nor-mativen Zwängen. In Schöch H, Satzger H, Schäfer G (Hrsg) Strafverteidigung, Revision und die ge-samten Strafrechtswissenschaften – Festschrif für Gunter Widmaier. Carl Heymanns, Köln, S 925–940

  2.  Link BG, Stueve A, Phelan J (1998) Psychotic symp-toms and violent behaviors: probing the compo-nents of „threat/control-override“ symptoms. Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol 33 [Suppl 1]:55–60

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