the president's science advisory committee: use of pesticides

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16 Milbenbefall derBehausungderangeblichen ,,Wahn-Befallenen"dieUrsachederenVerstortheit war .MilbenbefallwirdhaufigvonDesinfektorenand praktischenSchadlingsbekampfernnichtalssolcher erkannt .IneinemsolchenFallekonntez .B .einBefall jenerWohnungmit GIyciphagus festgestelltandso- dannderbetreffendenFraugeholfenwerden . NebenwirklichenFallenvon„Ungeziefer-Wahn" hatsichaberfernernochergeben,daBdieVerwendung vonMetallbronzefarben,vorallemAluminiumbronze- Farbe,zumAnstrichdesWohnungs-Inventarsoderder -WandebeizahlreichenPersonenschwereallergische Zust .andeimGefolgehatte,vorallemdann,weandie getrockneteFarbeanihrerOberflachefeinstenMetall- staubabschied(Heizperiode!),derimAuflichtder SonnenstrahlenalsglitzernderStaubindiesen Wohnungenherumwirbelte .Auchubersolchekausale MoglichkeitenmullderzuRategezogeneParasitologe andpraktischeSchadlingsbekampfervoltimBildesein, umdienotwendigeHilfeindierichtigenandzustandi- genBahnen(Allergiearzt!)lenkenzukonnen .Gege - benenfallsmuBtenalsostetsHautarztand Nervenarztverstandigtwerden .Inkeinem FallesolltederPraktikeretwaeineWoh- nungnurdeshalbausspritzen,damitder tatsachlichodernuranscheinendvon,Un- geziefer-Wahn"befallenelnhabersieht, eswirdetwasgetan,wennderNachweis irgendwelchenUngeziefer-Befalls(ein- schlielllichMilben)nichteindeutigerfolgt ist !VierwichtigeLiteraturzitatevervollstandigen thesehochstbemerkenswerteMitteilung .H.Petzsch BIOLOGISCHEREGELUNG Atger,P .(1963) :LesMaladiesde Lymantriadispar et lespossibilitdsdeluttemicrobiologiquecontrecet insecte .Rev.d .Patholog,vegetaleetd`entomologie agricoledeFrance .XLII,S .47-51 . NeckdemheutigenStanddesWissenssiehtder VerfasserzweiMoglichkeitenzurmikrobiologischen Bekampfungvon Lymantriadispar . EinmaldieAnwen- dungvonPraparaten,hergestelltmitdemBacillus thuringensis anddieAnwendungvonPraparatenmit Smithia-Virus .Schlielllich1stesnochmoglich,subletale DosierungenvonchemischenInsektizidenmitbiolo- gischenPraparatenzukombinieren . E.Sch . INSBKTIZIDE GruppenbezeichnungenfiirPfanzenschutzmittel . Biolo- gischeBundesanstaltfiirLand-andForstwirtschaft, MerkblattNr,20(2 .Auflage)April1963 . ZurErleichterungderUbersichtuberdieverschiede- nen,inbetrachtlicherAnzahlzurVerfugungstehenden HandelspraparatedesPflanzenschutzesandderSchad- lingsbekampfung,werdeninnvorliegendenMerkblatt dievonderBiologischenBundesanstaltfiirLand-and ForstwirtschaftanerkanntenPraparatenachihremWirk- stoff,bzw .neckderKombinationihrerWirkstoffein GruppenzusammengefaBt,AlsGruppenbezeichnungen werdenjeneBenennungengenommen,dieinderFach- literaturfurdiebetreffendenWirkstoffeVerwendung finden . IneinerTabellewerdenvon92Handelspraparaten dieGruppenbezeichnungenderBiologischenBundes- anstaltfurLand-andForstwirtschaft,diewissenschaft- lich-chemische BezeichnunganddieFormeldesWirk- stoffes,diezugehonigeallgemeingebrauchlicheBe- zeichnung(CommonNamederInternationalenStan- dardisierungs-Organisation(ISO)ineinembesonderen TechnischenComitee(TC81),dieStandardbezeichnung desStoffesindenLandernEngland,Frankreichand Amerika,sowiederAnwendungsbereich.desStoffes (Akarizid,Fungizid,Herbizid,Insektizid,Keimhem- mungs-oderwuchsfarderndesMittel,Nematizid,Ro- dentizid)angefuhrt . DiesesMerkblatt,welchesaulerdervorherange- fuhrtenZusammenstellungaucheineUbersiclrtuber jeneGruppenbezeichnungengibt,dienichtimPflanzen- schutzmittel-VerzeichnisderBiologischenBundesanstalt KleineMitteilungen eingefuhrtsind,gibt,istinVerbindungmitdemAmt- lichenPflanzenschutzmittelverzeichnis(MerkblattIder BiologischenBundesanstalt)einwertvoller,unerlaB- licherBehelfffirdenPflanzenschutz . A .Sinreich ThePresident'sScienceAdvisoryCommittee :Useof pesticides .TheWhiteHouse,Washington,D .C ., 25S .,May15,1963 . DiesehrkonzentriertgeschriebeneSchriftstelltden VorteilderchemischenPflanzenschutzmitteldenmit ihremGebrauchverbundenenGefahrengegenuber .Im einzelnenwerdendieverschiedenenMittelgruppen, ihreVerteilungandBestandigkeitimFreiland,ihre biologischeWirkunggegenuberMenschenundHaus- sowiedieGiftigkeitbesonderswichtigerVer- ngenbesprochen .Dienicht-chemischenBekamp- ungsverfahrenwerdenkurzdiskutiert .Ausfiihrlicher erfahrtmandanndieindenUSAiiblichePrilfung andUberwachungderPflanzenschutzmittelmitder bewahrtenArheitsteilungzwischenLandwirtschafts- ministerium(USDA)andGesundheitsbehorde(FDA) . DieExpertengruppederVerfasserstelltdannVerbes- serungsvorschlagedesjetztiiblichenstrengenVerfah- renszurDiskussion,diedaraufabzielen,toxische MittelnochmehralsbishervomGebrauchimPflanzen- schutzauszuschlieBen. In17sehrbemerkenswertenEmpfehlungenwerden denverantwortlichenStellenVorschlagegemacht,wie richdieUnterlagenfibermdglicheGiftigkeitvonPflan- zenschutzmittelnsichernlassen,wiedieSicherheits- bestimmungenzuverstarkensind,welcheForschungs- arbeitenalsvordringlichzugeltenh.aben,welche gesetzlichenVorschriftengeandertwerdensolltenand wiedieOffentlichkeitnochbesseruberVor-and besondersNachteilesolcherMittelaufgeklartwerden konne .SehrbemerkenswerterscheinendemReferen- tenzweiPunkte :1 .DieAufforderung,bisherfurhaufig verwendeteMittel(Heptachlor,Methoxychlor,Dieldrin, Aldrin,Chlordan,LindenundParathion)giltigeToIe - ranzenerneutzuuberprufen,dadiealien Unterlagenangezweifeltwerdenmiissen ;2 .dieForde- rung,dasSchwergewichtderForschungvonden breitenwirksamenInsektizidenzuverlegenaufselek- tive,wenigerlangwirksameMittel,selektiveMetho- denderAnwendunganddieEntwicklungvonnicht- chemischenVerfahrenwiedenGebrauchvonLock- stoffenanddieVerhinderungderFortpfla.nzung .Die sichbieranbahnendeneueOrientierungdiirfteauch beiunsbeachtetwerden,zumaldieindenVereinigten Staatenerarbeiteten.Unterlagen(Toleranzen,\Varte- zeiten)bisherauchfiirentsprechendedeutscheund europaischeRegelungenalsAnhaltdienten . 3.M .Franz(Darmstadt) KleineMitteilungen Diealljahrliche TagungderEntomologicalSocie ofAmerika fandvorn 2 .---S . Dezember1963inSt .Louis statt .InderVollversammlungbatderPresidentDr . E .A,SteinhausdenFestvortraguberInsekten- pathologiegehaiten .EsfandeinSymposiumuberoko- logischeUberlegungenbeiderchemischenSchadlings- bekampfung u nt.e r VorsitzvonDr.RoyF .Smith statt .DenVortragsumGedachtnisdesGriindershielt Dr .G.C .Decker ;dasThemewareinUbersichts- referatuberSchadlingsbekampfung . Innerhalbder6SektionenderGesellschaftwarden abgehalten :EfnSymposiumuberweitweiteOrganisa- tionenfurbiologischeSchadlingsbekampfung,Vortrage aufEinladunguber,insectlife-tables'anddieRoile vonDatenbearbeitungsmaschinen,einSymposiumuber dieBiologiederAphiden(Dr .Boudreaux,Dick- son,Painter&MittIer),einePodiumsdiskussion zurInsektizidresistenzvonChrysomelidenlarvenan Wurzeln,einSymposiumffberdasFinden .desWirtes beizoophilenInsekten,andeinVortragaufEinladung uberdieAusrottungvon Callitroga americana(Coch- liomyiahominivorax)inFlorida . Bombosch

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Page 1: The President's Science Advisory Committee: Use of pesticides

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M i l b e n b e f a l l der Behausung der angeblichen,,Wahn-Befallenen" die Ursache deren Verstortheitwar. Milbenbefall wird haufig von Desinfektoren andpraktischen Schadlingsbekampfern nicht als solchererkannt. In einem solchen Falle konnte z . B . ein Befalljener Wohnung mit GIyciphagus festgestellt and so-dann der betreffenden Frau geholfen werden .

Neben w irk lichen Fallen von „Ungeziefer-Wahn"hat sich aber ferner noch ergeben, daB die Verwendungvon Metallbronzefarben, vor allem Aluminiumbronze-Farbe, zum Anstrich des Wohnungs-Inventars oder der-Wande bei zahlreichen Personen schwere allergischeZust.ande im Gefolge hatte, vor allem dann, wean diegetrocknete Farbe an ihrer Oberflache feinsten Metall-staub abschied (Heizperiode!), der im Auflicht derSonnenstrahlen als g l i t z e r n d e r Staub in diesenWohnungen herumwirbelte . Auch uber solche kausaleMoglichkeiten mull der zu Rate gezogene Parasitologeand praktische Schadlingsbekampfer volt im Bilde sein,um die notwendige Hilfe in die richtigen and zustandi-gen Bahnen (Allergiearzt!) lenken zu konnen. G e g e -benenfalls muBten also stets Hautarzt andNervenarzt verstandigt werden . In keinemFalle sollte der Praktiker etwa eine Woh-nung nur deshalb ausspritzen, damit dertatsachlich oder nur anscheinend von ,Un-geziefer-Wahn" befallene lnhaber sieht,es wird etwas getan, wenn der Nachweisirgendwelchen Ungeziefer-Befalls (ein-schlielllich Milben) nicht eindeutig erfolgti s t ! Vier wichtige Literaturzitate vervollstandigenthese hochst bemerkenswerte Mitteilung. H. Petzsch

BIOLOGISCHE REGELUNGAtger, P . (1963) : Les Maladies de Lymantria dispar et

les possibilitds de lutte microbiologique contre cetinsecte . Rev. d. Patholog, vegetale et d`entomologieagricole de France . XLII, S . 47-51 .Neck dem heutigen Stand des Wissens sieht der

Verfasser zwei Moglichkeiten zur mikrobiologischenBekampfung von Lymantria dispar . Einmal die Anwen-dung von Praparaten, hergestellt mit dem Bacillusthuringensis and die Anwendung von Praparaten mitSmithia-Virus . Schlielllich 1st es noch moglich, subletaleDosierungen von chemischen Insektiziden mit biolo-gischen Praparaten zu kombinieren .

E. Sch .

INSBKTIZIDEGruppenbezeichnungen fiir Pfanzenschutzmittel . Biolo-

gische Bundesanstalt fiir Land- and Forstwirtschaft,Merkblatt Nr, 20 (2. Auflage) April 1963 .Zur Erleichterung der Ubersicht uber die verschiede-

nen, in betrachtlicher Anzahl zur Verfugung stehendenHandelspraparate des Pflanzenschutzes and der Schad-lingsbekampfung, werden inn vorliegenden Merkblattdie von der Biologischen Bundesanstalt fiir Land- andForstwirtschaft anerkanntenPraparatenachihremWirk-stoff, bzw . neck der Kombination ihrer Wirkstoffe inGruppen zusammengefaBt, Als Gruppenbezeichnungenwerden jene Benennungen genommen, die in der Fach-literatur fur die betreffenden Wirkstoffe Verwendungfinden .

In einer Tabelle werden von 92 Handelspraparatendie Gruppenbezeichnungen der Biologischen Bundes-anstalt fur Land- and Forstwirtschaft, die wissenschaft-lich-chemische Bezeichnung and die Formel des Wirk-stoffes, die zugehonige allgemein gebrauchliche Be-zeichnung (Common Name der Internationalen Stan-dardisierungs-Organisation (ISO) in einem besonderenTechnischen Comitee (TC 81), die Standardbezeichnungdes Stoffes in den Landern England, Frankreich andAmerika, sowie der Anwendungsbereich. des Stoffes(Akarizid, Fungizid, Herbizid, Insektizid, Keimhem-mungs- oder wuchsfarderndes Mittel, Nematizid, Ro-dentizid) angefuhrt .Dieses Merkblatt, welches auler der vorher ange-

fuhrten Zusammenstellung auch eine Ubersiclrt uberjene Gruppenbezeichnungen gibt, die nicht im Pflanzen-schutzmittel-Verzeichnis derBiologischenBundesanstalt

Kleine Mitteilungen

eingefuhrt sind, gibt, ist in Verbindung mit dem Amt-lichen Pflanzenschutzmittelverzeichnis (Merkblatt I derBiologischen Bundesanstalt) ein wertvoller, unerlaB-licher Behelf ffir den Pflanzenschutz .

A. SinreichThe President's Science Advisory Committee : Use of

pesticides . The White House, Washington, D . C .,25 S., May 15, 1963 .Die sehr konzentriert geschriebene Schrift stellt den

Vorteil der chemischen Pflanzenschutzmittel den mitihrem Gebrauch verbundenen Gefahren gegenuber. Imeinzelnen werden die verschiedenen Mittelgruppen,ihre Verteilung and Bestandigkeit im Freiland, ihrebiologische Wirkung gegenuber Menschen und Haus-

sowie die Giftigkeit besonders wichtiger Ver-ngen besprochen. Die nicht-chemischen Bekamp-

ungsverfahren werden kurz diskutiert . Ausfiihrlichererfahrt man dann die in den USA iibliche Prilfungand Uberwachung der Pflanzenschutzmittel mit derbewahrten Arheitsteilung zwischen Landwirtschafts-ministerium (USDA) and Gesundheitsbehorde (FDA) .Die Expertengruppe der Verfasser stellt dann Verbes-serungsvorschlage des jetzt iiblichen strengen Verfah-rens zur Diskussion, die darauf abzielen, toxischeMittel noch mehr als bisher vom Gebrauch im Pflanzen-schutz auszuschlieBen.In 17 sehr bemerkenswerten Empfehlungen werden

den verantwortlichen Stellen Vorschlage gemacht, wierich die Unterlagen fiber mdgliche Giftigkeit von Pflan-zenschutzmitteln sichern lassen, wie die Sicherheits-bestimmungen zu verstarken sind, welche Forschungs-arbeiten als vordringlich zu gelten h.aben, welchegesetzlichen Vorschriften geandert werden sollten andwie die Offentlichkeit noch besser uber Vor- andbesonders Nachteile solcher Mittel aufgeklart werdenkonne. Sehr bemerkenswert erscheinen dem Referen-ten zwei Punkte : 1 . Die Aufforderung, bisher fur haufigverwendete Mittel (Heptachlor, Methoxychlor, Dieldrin,Aldrin, Chlordan, Linden und Parathion) g iltige T o I e -ranzen erneut zu uberprufen, da die alienUnterlagen angezweifelt werden miissen ; 2 . die Forde-rung, das Schwergewicht der F o r s c h u n g von denbreitenwirksamen Insektiziden zu verlegen auf selek-tive, weniger lang wirksame Mittel, selektive Metho-den der Anwendung and die Entwicklung von nicht-chemischen Verfahren wie den Gebrauch von Lock-stoffen and die Verhinderung der Fortpfla.nzung. Diesich bier anbahnende neue Orientierung diirfte auchbei uns beachtet werden, zumal die in den VereinigtenStaaten erarbeiteten. Unterlagen (Toleranzen, \Varte-zeiten) bisher auch fiir entsprechende deutsche undeuropaische Regelungen als Anhalt dienten .

3. M. Franz (Darmstadt)

Kleine MitteilungenDie alljahrliche Tagung der Entomological Socie

of Amerika fand vorn 2.---S . Dezember 1963 in St . Louisstatt. In der Vollversammlung bat der President Dr .E. A, S t e i n h a u s den Festvortrag uber Insekten-pathologie gehaiten . Es fand ein Symposium uber oko-logische Uberlegungen bei der chemischen Schadlings-bekampfung unt.e r Vorsitz von Dr. Roy F. Smithstatt. Den Vortrag sum Gedachtnis des Griinders hieltDr. G. C. Decker ; das Theme war ein Ubersichts-referat uber Schadlingsbekampfung .Innerhalb der 6 Sektionen der Gesellschaft warden

abgehalten: Efn Symposium uber weitweite Organisa-tionen fur biologische Schadlingsbekampfung, Vortrageauf Einladung uber ,insectlife-tables' and die Roilevon Datenbearbeitungsmaschinen, ein Symposium uberdie Biologie der Aphiden (Dr . Boudreaux, Dick-son, Painter & MittIer), eine Podiumsdiskussionzur Insektizidresistenz von Chrysomelidenlarven anWurzeln, ein Symposium ffber das Finden. des Wirtesbei zoophilen Insekten, and ein Vortrag auf Einladunguber die Ausrottung von Callitroga americana (Coch-liomyia hominivorax) in Florida .

Bombosch