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Textilforschung 2011 Bericht 58 Forschungskuratorium Textil e. V.

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Textilforschung 2011Bericht 58Forschungskuratorium Textil e. V.

Abbildungen Titelseite:Obere Reihe: Biomineralisierte Schalen einzelliger Planktonorganismen als Konstuktionsvorbilder für den stabilen Leichtbau (TU Dresden) Untere Reihe, von links: High-Distance-Gewirke (TU Dresden) · Membrankonstruktion des Suvarnabhumi International Airport, Bangkok (Wikipedia) · Hightech-Leichtbau des 1-Liter-Autos aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (Vau-Max.de) .

FKT-Broschüre „TexTile ChanCen“ Die industrielle Gemeinschaftsforschung (iGF) hat als eines der äl-testen Förderprogramme des Bundes einen nicht zu unterschätzenden Anteil am gelungenen Strukturwandel der deutschen Textilindustrie. Das belegt die jetzt vom Forschungskuratorium Textil (FKT) heraus-gegebene Broschüre „Textile Chancen – IGF-Förderung hilft dem Mit-telstand“. Von der Lotus-Markise über Schwebefassaden bis zum ex-plosionssicheren Transportcontainer finden faserbasierte Werkstoffe überall Einsatz. Das vom BMWi geförderte Programm der Industri-ellen Gemeinschaftsforschung hat in allen Erfolgsgeschichten eine entscheidende Rolle gespielt. Oft haben verschiedene Förderinstru-mente zusammen gewirkt, bis der Transfer in die Praxis gelungen ist. Hier beweist sich, dass langfristig orientierte Forschungsför-derung zum Erfolg führt.

TexTile NeuerscheiNuNg

DIMENSION NATIONAL

Dass die meisten Textilforschungsinsti-

tute vor allem in Baden-Württemberg,

Mitteldeutschland und Nord rhein-

West falen zu finden sind, ist industrie-

geschichtlich bedingt: Ge webefor-

schung und textile Wertschöp fung

waren von je her Nachbarn. Jedoch

kamen der Textilindustrie ab Mitte

der 1960er-Jahre Hunderttausende

Arbeitsplätze und Tausende Unter-

nehmen abhanden. In den Folgejah-

ren drohte ein ganzer Industriezweig,

der Globalisierung und den Niedrig-

löhnen in Fernost zum Opfer zu fallen.

Der rettende rote Faden wurde indes

in den Textilforschungsinstituten

rund um das einstige Nischenthema

Technische Textilien gesponnen. Dank

einer Vielzahl geförderter Projekte

durch Bund und Länder wurden neue

Techniken für innovative, umsatzbrin-

gende und weltmarktfähige Fäden,

Gewebe und textilbasierte Werk-

stoffe entwickelt. Das IGF-Programm

war dafür eine tragende Säule.

1872 – Adolf von Bayer (formbarer Kunststoff)

1881 – Theodor Bickel (Plauener Spitze)

1890 – Oscar Troplowitz (Leukoplast)

1903 – Hans Prym (zweiteiliger Druckknopf)

1907 – Hugo Henkel („Persil“)

1912 – Sigmund Lindauer (BH)

1938 – Paul Schlack (Perlon)

1949 – Heinrich Mauersberger („Malimo“-Wirktechnik)

1956 – Miele (Waschvollautomat)

1969 – Walter Seidensticker (bügelfreie Hemden)Auswahl von Textilerfindungen „made in Germany“

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❭❭Unglaublich, aber wahr: Die deutsche Textil in-

dustrie gehört inzwischen nach ihrem nicht

ganz freiwilligen Imagewechsel vom Traditionsher-

steller mit den Schwerpunkten Spinnen, Weben und

Konfektionieren zum trendangebenden Hightech-

Dienstleister zu den kreativsten und vielgestaltigs-

ten Werkstofflieferanten. Die Innovationen aus einer

fast schon totgesagten Branche haben inzwischen

alle wichtigen Bereiche durchdrungen. Mehr noch:

Ohne die Ergebnisse der textilen Revolution aus den

16 Textilforschungsinstituten gäbe es weder Wind-

räder, Abstandsgewirke noch Hochleistungsfilter.

Textile Verbundstoffe fliegen in jedem Airbus mit –

ihr Materialanteil liegt beim Typ A350 bei gut 50

Prozent. Faserverstärkte Kunststoffe revolutionieren

die Autoindustrie ebenso wie den Fassadenbau.

Selbst in der Medizin ist der technotextile Vormarsch

nicht aufzuhalten: Bei der Therapie von Leisten brü-

chen sind Herniennetze mit jährlich rund einer Million

Implantierungen Standard; kettengewirkte Ge fäß-

schläuche aus Polyester (Stents) halten verstopfte

Blutgefäße offen. Und: Intelligente Kleidungs stücke

können unter dem Stichwort „Smart Textiles“ inzwi-

schen Elektrizität und Daten leiten.

1.200 TEXTILFORSCHER

Nirgendwo sei der Beitrag zum technotextilen Fort-

schritt größer als in Deutschland, sagt Dr. Klaus

Jansen, Geschäftsführer des Forschungskuratoriums

Textil e.V. In den angeschlossenen Forschungsein-

richtungen erarbeiten 1.200 Wissenschaftler im

Auftrag der Textilforschung Grund lagen für inno-

vative Produkte und Verfahren und sichern so die

Zukunftsfähigkeit über die eigene Branche hinaus.

Beispiel Medizintechnik: Wer weiß schon, dass die

Textilforschung für die Humanmedizin bereits weit

über 30 textilbasierte Anwendungen wie künst -

liche Aorten, Herniennetze oder kühlende Gipsver-

bände entwickelt hat?

Untersuchungen zufolge kamen aus der Textilwirt-

schaft als dem zweitgrößten Konsumgüterbereich

in den vergangenen 20 Jahren gut 6.000 Patent-

anmeldungen. Der Gesamtverband textil+mode

beziffert den aktuellen Branchenumsatz der 1.200

Unternehmen mit rund 27 Mrd. Euro; rund die

Hälfte setzt die Textilbranche bereits mit Produk-

ten aus dem Bereich Technische Textilien um. Die

Erzeugnisse von mittlerweile 380 Herstellern flie-

ßen in zukunftsträchtige Produkte und Anwen-

dungen ein und ergänzen bzw. ersetzen bewährte

Werkstoffe wie Holz, Aluminium, Kunststoffe und

Stahl. Textil gehört nach Fahrzeug- und Elektro in-

dustrie zu den Branchen mit der größten Innova-

tionskraft. Eine Studie der Deutschen Bank vom

Juli 2011 beziffert den Weltmarktanteil deutscher

Hersteller von Technischen Textilien auf 45 Pro-

zent. Genau das ist der Weg, den die IGF-Förde-

rung weist.

Wie sich der Industriezweig

Textil+Mode erneuerte

5Bild S. 4: Vliesstoff-Technikum im Sächsischen Textilforschungsinstitut Chemnitz. Bilder von links: Ferienressort

Tropical Islands mit UV-schützender Außenhaut | Textile Nebelfänger im Süden Afrikas im Test | Bieg same Photovoltaik-

Module auf textilem Trägermaterial | Vorform eines Cabrio-Hardtops als textile Leichtbau-Komponente

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DIMENSION MEDIZIN

Medizinischer Fortschritt wird nichtnur durch Optik, Laser und Plasma be-stimmt. Spätestens seit es Stents undHerniennetze gibt, sind auch Techni-sche Textilien fernab allseits bekann-ter Pflaster, Binden und steriler Tücherstark im Kommen. Medizintextile Neu-heiten können und sollen künftig nochstärker zur Gesunderhaltung bei tra-gen. Daran arbeiten mehrere Textil-forschungsinstitute; genau das istzu gleich auch die Botschaft des Inno-vationsträgers „Charly“ (Foto).

Das so benannte Skelett in einemSchaukasten des Gesamtverbandestextil+mode trägt Hinweisschilder auffast 30 technotextile Entwicklungen –bereits gängige Produkte sowie Ein-satzvorschläge. Zu ihnen gehörenKnor pelimplantate zur Modellierungneuer Ohrmuscheln, textile Halte-schrau ben und -platten, die sich nachdem Heilungsprozess vollständig imKörper auflösen, oder auch textilerHirnhautersatz.

Innovationsträger „Charly“ zeigt fast 30 technotextile Entwicklungen

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❭❭ Besonders die beiden südwestdeutschen Tex-tilforschungsinstitute in Hohenstein und Den-

kendorf (beide Großraum Stuttgart) leisten seitJahren bemerkenswerte Beiträge zum therapeu ti-schen und medizinischen Fortschritt und damit fürdie Gesundheitswirtschaft. Der Bereich gehörtneben Mobilität, Sicherheit, Kommunikation undEmotionalität zu den mittelfristigen Leitthemen derdeutschen Textilforschung. Im entsprechendenStrategiepapier des Forschungskuratoriums Textilwerden die Teilaufgaben bis 2015 skizziert: „ImVerbund mit der Medizintechnik, der Biotechnolo-

gie, der Pharmakologie und den Pflegedienstleis-tungen können Textilien bezüglich Effizienz undInnovation einen hervorragenden Beitrag leistenund die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesensunter Berücksichtigung beherrschbarer Kosten po-tenzieren.“In Bönnigheim, dem Sitz der privaten HohensteinInstitute, entwickelt speziell das Institut für Hygieneund Biologie (IHB) seit über zehn Jahren Innovatio-nen für das Gesundheitssystem. Schwerpunkt sindu. a. Medizintextilien für die Wund- und Allergiebe-handlung, für Wellness, Pflege und Krankheitsprä-vention. Das textil-medizintechnische Know-howder Deutschen Institute für Textil- und Faserfor-schung (DITF) mit dem Institut für Textil- und Ver-fahrenstechnik Denkendorf (ITV) ist demgegenüber

auf Medizintextilien wie OP-Kleidung, Kompressi-ons- oder Krankenhaustextilien ausgerichtet. Ihrebenfalls stark angewachsener Bereich Biomedi-zintechnik erforscht und entwickelt Biomaterialien,Medizinprodukte und Implantate.

HOHENSTEINER HOHLFASERN

Im Hohensteiner Life-Science-Institut mit derzeit23 Mitarbeitern arbeiten unter Prof. Dr. Dirk HöferMediziner, Human-, Mikro- und Molekularbiologen,

Chemiker und Textilwissenschaftler interdisziplinärzusammen. Was hier mit Fördermitteln von Bund,Land und EU sowie im Direktauftrag der Industrieentsteht, hat auf den ersten Blick kaum noch etwasmit klassischer Textilforschung zu tun. Oder würdenAußenstehende auf Anhieb vermuten, dass einFettgewebeersatz, mit dem eines Tages größereWeichteilverletzungen bei Patienten optimal be-handelt werden sollen, gerade hier und nicht ander Berliner Charité oder in anderen klassisch me-dizinischen Forschungseinrichtungen entwickeltwerden? Gleiches gilt auch, um nur ein weiteresBeispiel zu nennen, für Methoden zur Ansiedlungadulter Stammzellen auf der Faseroberfläche vonTextilimplantaten. Zu den schlagzeilenträchtigenProjekten für Therapie, Diagnose oder Prävention

Von Hohlfasern ...

31Bilder von links: Textilforschung durch interdisziplinäre Wissenschaftskompetenz auch Partner der Gesund-heitsforschung – Fasern unter dem Elektronen mikroskop | Hohlfasern zur direkten Medikamentenabgabe indie Wunde | Gas freisetzende dentale Wattepolster

DIMENSION MEDIZIN

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• Welchen Nutzen haben KMU von der Industriel-len Gemeinschaftsforschung?

• Kommt vorwettbewerbliche Forschung im Mit-telstand an?

• Wie lange dauert die Umsetzung von der Idee in die Praxis?

Die Broschüre beantwortet diese Fragen auf 48 Sei-ten mit weit über 20 Beispielen für einen gelun-genen Forschungsvorlauf im Interesse des Mittel-standes.

Lassen Sie sich durch die Vielseitigkeit des Werk-stoffs Textil begeistern.

DIMENSION BAU

Anfang der 1990er-Jahre beschlossen

drei Professoren der TU Dresden, des

Sächsischen Textilforschungsinstitu

ts

STFI und der RWTH Aachen, das Bau-

wesen zu revolutionieren. Dabei sollte

korrosionsanfälliger Stahl als Beweh-

rungsmittel durch textile Komponen-

ten abgelöst werden. Peter Offermann,

Hilmar Fuchs und der inzwischen ver-

storbene Burkhard Wulfhorst ahnten

damals nicht, worauf sie

sich einlie-

ßen: Nach fast 20 Jahren Forschung

mit 30 Mio. Fördermitteln aus dem

IGF-Etat und von der Deutschen For-

schungsgemeinschaft (DFG) ist das

„Werk“ fast vollbracht. Theoretisch.

Tatsächlich stehen die Wissenschaftler

und ihre mittelständischen Industrie-

partner bei der Praxisüberführung

dieser Erkenntnisse jedoch fast am An-

fang. Aufwändige Zulassungsverfahren

schrecken bislang manchen Bauunter-

nehmer vom Textilbeton-Engagement

ab. Mit der Kraft des 2009 gegründe-

ten Markenverbandes TUDALIT soll die

Revolution dennoch gelingen.

1993

1999

2006

2009

bis 2010 2011

Start des ersten

Gründung zweier DFG-Erste

Textilbetonbrücke Gründung Textilbeton- BegleitendeAuslaufen

IGF-Projekts Sonderforschungsbereiche der Welt in

Markenverband IGF-Projekte

der DFG-

Textilbetonan TUD und RWTH

Oschatz (Sachsen)

TUDALIT

Förderung

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❭❭1992 starteten wir das erste IGF-Projekt“, er-

läutert Prof. Dr.-Ing. Peter Offermann, damals

Institutsdirektor an der TU Dresden. Schnell habe

sich jedoch gezeigt, so der heutige Berater des

Deutschen Zentrums Textilbeton und Vorsitzende

des neuen Markenverbandes, dass die Kenntnisba-

sis für praxisnahe Anwendungen von Carbon fa ser-

Verbundmaterial schlicht nicht ausreichte. Weiteres

Grundlagenwissen musste also zunächst gesammelt

werden. Zwei von der DFG finanzierte Sonder for-

schungs bereiche mit unterschiedlichen Schwer-

punk ten zum Thema Textilbeton entstanden dazu

1999 in Dresden und Aachen. Bis zum Förderende

im September 2011 legten sie schrittweise die wis-

se n schaftliche Basis fü

r eine wirtschaftlich

e Nutzung

textiler Bewehrungen. Parallel liefen in Dresden fast

durchgängig produktbezogene IGF-Teilprojekte, aus

denen wiederum ungeklärte Fragen in die Grund la-

genforschung zurückflossen. Offermann nennt diese

Interaktion wertvoll, ohne BMWi-Hilfe wäre man

heute längst nicht in der Lage, über zahlreiche De-

monstrations- und Referenz ob jekte hinaus konkrete

Anwendungen unter realen bauwirtschaftlich

en und

bautechnischen Bedingun gen in Angriff zu nehmen.

Hier aber liegt auch das (Transfer-)Problem.

Wer in Deutschland nach neuen Verfahren, zumal

mit Hightech-Materialien, großtechnisch bauen

will, braucht eine amtliche Zulassung. Nicht etwa

nur für den Einzelbau, sondern generell für die

Technologie. Sie zu bekommen, ist wegen gefor-

derter technischer Nachweisverfahren aufwändig –

und damit teuer. So teuer, dass die meisten Groß-

unternehmen der Baubranche bislang vor einer Be-

teiligung zurückschrecken. Dennoch ist Offermann

optimistisch, in vier, fünf Jahren neben schon heute

produktionsreifen großformatigen Fassadenelemen -

ten (s. S. 34) dank Stahl ersetzender Carbonfasern

endlich auch im Bereich tragender Kon struktionen

textile Bewehrungen mit ihren enormen wirtschaft-

lichen, technologischen und ökologischen Vortei-

len in die Baupraxis einführen zu können.

Dazu bündelt der TUDALIT-Verband Kompetenz und

Ressourcen von Akteuren der gesamten Wert-

schöp fungskette – vom Carbonfaser-Produzenten

über Textilunternehmen, Maschinenbauern bis zu

Betonlieferant und Bauunternehmen. Mit vereinten

Kräften treiben sie das allgemeine Zulassungsver-

fahren, Türöffner für dann vereinfachte und kos ten-

günstige Zulassungen einzelner Anwendungsfälle,

voran. Dass die Firmen noch reichlich Geduld und

Geld aufbringen müssen, bis etwa das brandschutz -

technische Leistungsvermögen des Materials nach-

ge wiesen ist, ficht Offermann nicht an: „Für den

Durch bruch des Textilbetons braucht es visionäre

Untern ehmer, genau wie seinerzeit beim Stahl be-

ton – dessen Entwicklung über 150 Jahre ist bis

heute nicht abgeschlossen.“ Dass die Praxisüber-

führung bei mehr Innovationsfreudigkeit und Enga-

gement der großen Baukonzerne deutlich schneller

gehen könnte, sagt er nicht.

Doch auch so ist Deutschland in diesem völlig neuen

Technologiebereich international führend. Tenden-

ziell deutlich sinkende Preise bei Carbonfasern be-

stärken die Zuversicht, dass der leichtgewichtige

Baustoff Textilbeton bald seinen Bremsklotz ab-

werfen kann.

www.tudalit.de

TEXTILBETON:

Der lange W

eg eines L

eicht gewichts

13

Bild S. 12: Textilbasiert sanierte Innenkuppel im

denkmalgeschützten Finanzamt Zwickau.

Bilder von links: Prof. Peter Offermann – einer der Väter des Textilbetons | Kuppel des histo

rischen

Finanzamtsgebäudes in Zwickau

DIMENSION BAU

Layout TextilforschungKorrektur_Layout 1 12.10.11 13:05 Seite 13

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 3

Herausgeber: Forschungskuratorium Textil e.V. Reinhardtstraße 12-14 10117 Berlin Telefon: 030/726220-40 Telefax: 030/726220-49 [email protected] www.textilforschung.de Verantwortlich: Dr. Klaus Jansen Geschäftsführer Forschungskuratorium Textil e. V.

copyright 2011 by Forschungskuratorium Textil e. V. Berlin Redaktion: Dr. Alfred Virnich Friedrich-Wilhelm-Weber-Straße 7 33161 Hövelhof

Impressum

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 4

Inhalt Inhalt / Mitglieder Forschungskuratorium Textil e.V. 4 Übersicht der Textilforschungsinstitute 5 Textilforschungsbericht 2011 - Vorwort 6 Ergebnisse der Textilforschung auf den Gebieten

Textilchemie, Textilphysik, Textile Faserstoffe 10

Garnherstellung, Spinnereitechnologie 11

Gewebeherstellung, Webereitechnologie 12

Textilveredlung 14

Textilmaschinen/Prüfmethoden und -geräte 21

Technische Textilien 22

Umweltschutz, Arbeitsschutz, Verbraucherschutz 30

Maschenwarenbildung 32

Konfektion 33

Vliesstoffe 35

Textilreinigung 37

Verschiedenes 41 Verzeichnis der Veröffentlichungen 43 Textilforschungsinstitute, Mitarbeiter und Forschungsschwerpunkte 51 Dokumentation und Information 58 Stichwortregister 59

Vorsitzender: Huneke, Klaus Stellvertreter: Bünger, Dr. Hans-Joachim Glander, Dr. Siegfried Kümpers, Franz-Jürgen Ruholl, Stefan Geschäftsführer: Jansen, Dr. Klaus Ordentliche Mitglieder

Fachverbände: • Branchenverband Plauener Spitze und Stickereien • BVMed Bundesverband Medizintechnologie • Europäischer Nähfaden-verband EFT • GermanFashion - Modeverband Deutschland • Gesamtverband der Deutschen Maschen-Industrie • Gesamtverband der Leinenindustrie • Industrieverband Veredlung - Garne - Gewebe - Technische Textilien • Industrieverband Technische Textilien – Rolladen - Sonnenschutz • Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie

Landesverbände: • Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsin-dustrie • Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie • Verband der Nord-Westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie • Verband der Rheinischen Textilindustrie • Ver-band der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie • Verband der Textil- und Bekleidungsindustrie von Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V.

Außerordentliche Mitglieder • Fachverband Textilmaschinen im VDMA • Industrieverband Textil Service – intex - e.V. • Industrievereinigung Chemiefaser e.V. • Gütege-meinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. • Textilforschungseinrichtungen (s. Seite 5) Vertreter der ordentlichen und außerordentlichen Mitglieder • Baumann, Dr. Wolf-Rüdiger • Bleibohm, Petra • Braun, Werner • Bünger, Dr. Hans-Joachim • Cleven, Hans-Jürgen • Drescher, Jürgen • Drechsel, Dr. Ernst • Erasmy, Dr. Walter • Glander, Dr. Siegfried • Hampel, Roland • Haselwander, Kurt • Hoffmann, Jürgen • Huneke, Klaus • Hyrenbach, Hans • Imminger, Dr. Hans-Jörg • Jahn, Klaus • Jürgens, Eric • Kremers, Rolf • Klopfer, Wolfgang • Kümpers, Franz-Jürgen • Kümpers, Joan-Dirk • Küttel-wesch, Rudolf • Langer, Angela • Lickes, Marion • Lorsbach, Joachim • Menke, Klaus • Müller, Gertrud • Ostrop, Dr. Markus • Quednau, Wolfgang • Rauch, Dr. Wilhelm • Reimann, Jens • Roth, Dr. Thomas • Ruholl, Stefan • Sandler, Dr. Christian H. • Schmidt, Dr. Andreas • Schmidt, Karin • Schöppe, Sven • Seybold, Bernd • Sper-ling, Gerhard • Starke, Dr. Klaus-Peter • Steidel, Volker • Waldmann, Thomas • Wenzel, Dr. Nicolaus • Werdin, Ernst-Rupprecht • Werkstätter, Dr. Peter • Wetzel, Dietrich • Leiter der Textilforschungseinrichtungen (s. Seite 5)

Inhalt

Mitglieder Forschungskuratorium Textil e.V.

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 5

DITF-MR Zentrum für Management Research der deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf Prof. Dr. rer. pol, Dipl.-Ing. Meike Tilebein ( 0711/9340-299; Telefax 0711/9340-415 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ditf-denkendorf.de/mr DTNW Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West e.V. Institut an der Universität Duisburg-Essen Adlerstraße 1, 47798 Krefeld Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. MSc. Jochen S. Gutmann ( 02151/843-0; Telefax 02151/843-143 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.dtnw.de DWI an der RWTH Aachen e.V. Interactive Materials Research Forckenbeckstraße 50, 52074 Aachen Prof. Dr. rer. nat. Martin Möller ( 0241/80-233-00; Telefax 0241/80-233-01 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.dwi.rwth-aachen.de FTB Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung Webschulstraße 31, 41065 Mönchengladbach Prof. Dr.-Ing. Maike Rabe ( 02161/186-6099; Telefax 02161/186-6013 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.hn.de/ftb FIBRE Faserinstitut Bremen e.V. Am Biologischen Garten 2 / IW3 28359 Bremen Prof. Dr.-Ing. Axel S. Herrmann ( 0421/218-9329; Telefax 0421/218-3110 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.faserinstitut.de HIT Hohenstein Institut für Textilinnovationen gGmbH Schloss Hohenstein, 74357 Bönnigheim Prof. Dr. rer. pol. Stefan Mecheels ( 07143/271-0; Telefax 07143/271-51 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.hohenstein.de ITA Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University Otto-Blumenthal-Straße 1, 52074 Aachen Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Thomas Gries ( 0241/80-23400; Telefax: 0241/80-22422 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ita.rwth-aachen.de ITCF Institut für Textilchemie und Chemiefasern der deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Buchmeiser ( 0711/9340-101; Telefax 0711/9340-185 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.itcf-denkendorf.de ITM Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik Technische Universität Dresden 01062 Dresden (Postanschrift) Hohe Straße 6, 01069 Dresden (Besucheranschrift) Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Wirt. Ing. Chokri Cherif ( 0351/463-39300; Telefax 0351/463-39301 E-Mail: [email protected] Internet: http://tu-dresden.de/mw/itm

ITV Institut für Textil- und Verfahrenstechnik der deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf Prof. Dr.-Ing. Heinrich Planck ( 0711/9340-0; Telefax 0711/9340-297 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.itv-denkendorf.de STFI Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V. an der Technischen Universität Chemnitz Annaberger Straße 240, 09125 Chemnitz Dipl.-Ing.-Ök. Andreas Berthel ( 0371/5274-0; Telefax 0371/5274-153 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.stfi.de Institut für textile Bau- und Umwelttechnik GmbH Institut an der Fachhochschule Münster Gutenbergstraße 29, 48268 Greven Prof. Dr.-Ing. Jochen Müller-Rochholz ( 02571/9872-0; Telefax 02571/9872-99 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.tbu-gmbh.de TFI – Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen e.V. Charlottenburger Allee 41, 52068 Aachen Dr. Ernst Schröder ( 0241/9679-00; Telefax 0241/9679-200 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.tfi-online.de TITK Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. Breitscheidstraße 97, 07407 Rudolstadt-Schwarza Dr.-Ing. Ralf-Uwe Bauer ( 03672/379-0; Telefax 03672/379-379 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.titk.de TITV Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e. V. Zeulenrodaer Str. 42, 07973 Greiz Dr. rer. nat. Uwe Möhring ( 03661/611-0; Telefax 03661/611-222 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.titv-greiz.de wfk – Cleaning Technology Institute e.V. Campus Fichtenhain 11, 47807 Krefeld Dr. rer. nat. Jürgen Bohnen ( 02151/8210-110; Telefax 02151/8210-197 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.wfk.de Weitere Institutsangaben (Mitarbeiter, Forschungsschwerpunkte) siehe Seiten 51 ff

Übersicht der Textilforschungsinstitute

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 6

Das Forschungskuratorium Textil e.V.

60 Jahre Kontinuität in Innovationsförderung – Aufgaben und Ziele

Die Gründung einer Abteilung für die strategische Forschungsentwicklung und Innovationsförderung im Gesamtverband der Textilindustrie liegt in 2011 sechs Jahrzehnte zurück. Kurz nach dem Krieg schien es fast un-möglich, der Textil- und Bekleidungsbranche neue Perspektiven zu geben. Glücklicherweise entschieden sich die Verantwortlichen für den zwar arbeitsreichen aber nachhaltigen Weg der Innovationsförderung. Gesteuert wurde und wird diese Aufgabe durch das am 12. Dezember 1951 gegrün-dete Forschungskuratorium Gesamttextil. Die in erster Linie klein- und mittelständischen Unternehmen können diese Aufgabe nicht allein bewälti-gen, da ihnen meist interne Forschungskapazitäten fehlen. „Schwächen können in einer starken Gemeinschaft ausgeglichen werden.“ - Diese Einsicht führte wenige Jahre später 1954 zur Gründung der Ar-beitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto-von-Guericke“ e.V. (AiF). Dieses industrie-getragene Netzwerk ermöglicht es, Unternehmen und unabhängigen Forschungseinrichtungen im Rahmen vorwettbewerblicher Projekte zu forschen und so zur Weiterentwicklung der Textilforschung insgesamt beizutragen. In Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) stellt das Förderprogramm der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) für die gesamte deutsche Industrie eine unentbehrliche Strukturhilfe dar, die die Innovationskraft unserer Branche maßgeblich gestärkt hat. Die Weltmarkt-führerschaft in Technischen Textilien ist eine beachtliche Erfolgsbilanz aus der Partnerschaft zwischen Politik, Wirtschaft und Forschung. Das am 16. September 1998 gegründete gemeinnützige Forschungskura-torium Textil e.V. (FKT) ist der Zusammenschluss der Fach- und Landesverbände der Textil- und Bekleidungsbranche sowie der Verbände vor- und nachgelagerter Produktionsstufen wie der Chemiefaser-, Textil-maschinen-, Textilhilfsmittel-, Farbstoffindustrie und der Textildienstleistungsbranche. Alle Mitgliedsverbände delegieren Experten aus ihren Unternehmen in die Gremien des FKT. Diese Industriefachleute gestalten die strategische Ausrichtung der Forschung entlang der gesam-ten Wertschöpfungskette. Das FKT hat in den letzten beiden Jahren sein Bewertungsverfahren für Förderanträge restrukturiert. Neben einem beschleunigten Ablauf orientiert sich die Auswahl stärker an der Qualität der Projektideen und passt sich damit dem Wettbewerbssystem des BMWi an, die besten Projektvorschlä-ge zu fördern und so den Nutzen für die Wirtschaft zu maximieren. Leitthemen der Textilforschung

„Innovation ohne Ziel ist nutzlos – Innovation ohne Strategie ist ziellos.“ Kein erfolgsorientiertes Unternehmen wird daher ziel- und strategielos handeln. Die vor einigen Jahren festgelegten Leitlinien für die Textilfor-schung waren auf das Jahr 2015 ausgerichtet. Rückblickend stellen wir fest, dass sie uns geholfen haben, Technologie- und Wissenslücken gezielt zu schließen. Aktuell machen wir den nächsten Schritt, die Forschung über faserbasierte Werkstoffe für die Zeit bis 2025 neu zu justieren. Die Erfahrungen aus der letzten Strategiefindung werden dabei als Grundlage dienen, um Kontinui-tät und Nachhaltigkeit in den Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zu gewährleisten. Bis zum Abschluss dieses Prozesses behalten die bisheri-gen Leitthemen ihre Gültigkeit: Gesundheit Der Gesundheits- wie auch der Ernährungssektor beinhalten Herausforde-rungen, denen sich unsere Gesellschaft in einem globalen Kontext stellen muss. Durch die weiter wachsende Weltbevölkerung, die damit einherge-hende Inanspruchnahme von Umweltgütern in den Entwicklungsländern sowie der demographische Drift in Richtung eines höheren Durchschnitts-alters ergibt sich die Notwendigkeit, aus ethischen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens unter Berücksichtigung beherrschbarer Kosten zu potenzieren. Textilien können dazu im Verbund mit der Medizintechnik, der Bio- und Nanotech-nologie, der Pharmakologie, dem Bereich der Pflegedienstleistungen etc. hervorragend beitragen.

Stichworte • Krankenhaus- und OP-Textilien sowie zugeordnete Textildienstleis-

tungen der Wiederaufbereitung • Hygiene- und Hautpflegeprodukte • Prüfmethoden und Standards zur Körperverträglichkeit von Textilien

(Verbraucherschutz) • Textilintegrierte Diagnose- und Überwachungssysteme für telemedi-

zinische Zwecke • Textilbasierende Depot- und Therapiesysteme • Implantate und Organersatz • Trägermaterialien für Regenerationsbehandlungen • Stütz- und Stabilisierungstextilien • Filter- und Barrierematerialien • Wundbehandlungsprodukte

Mobilität Aufgrund der Globalisierung infolge derer ein sprunghafter Anstieg der supranationalen Transportbewegungen zu verzeichnen ist sowie des berechtigten Anspruchs der Menschen in den Entwicklungs- und Schwel-lenländern auf ein Niveau an Individualverkehr, welches den westlichen Industrienationen entspricht, bildet Mobilität ohne Zerstörung der eigenen Lebensgrundlagen eine der großen Herausforderungen dieses Jahrhun-derts. Energiebedarf und Schadstoffemissionen pro Transportkilometer müssen drastisch reduziert werden. Ohne den weiter zunehmenden Ein-satz faserbasierter Werkstoffe als Leichtbau-Materialien, die bereits heute für den Flug-, Fahrzeug- und Anlagenbau unentbehrlich sind, erscheint dies nur schwer vorstellbar. Die 2010 durch die Bundesregierung gegrün-dete Nationale Plattform Elektromobilität hat in ihrem letzten Zwischenbericht Entwicklungsfelder zur nachhaltigen Realisierung dieses Mobilitätsbedürfnisses identifiziert. Stichworte • Gewichtsreduzierung • Steigerung der Kraftstoffeffizienz • Neue Fügetechniken • Recyclingfähige Verbundmaterialien • Neue Antriebs-, Energieversorgungs- und Energiespeicherkonzepte • Lärmminderung • Verbesserte passive Sicherheit • Steigerung des Sitz- und Reisekomforts • Schaffung allgemeingültiger Standards und Normen Sicherheit Internationaler Terrorismus in zuvor nicht erahnter Ausprägung, Katastro-phen durch Naturgewalt, die aus verschiedenen Gründen immer größere Schäden verursachen, Klimaveränderungen, das zunehmende Schutzbe-dürfnis gegenüber – auch schleichenden – Gefährdungen in der Arbeitswelt usw. sind Auslöser dafür, dass die Bedeutung des Gene-ralthemas Sicherheit und Schutz zunimmt. Auch hier bieten faserbasierte Werkstoffe eine breite Vielfalt von Lösungsansätzen, die darüber hinaus die heute unverzichtbare Gleichrangigkeit der Aspekte Sicherheit und Komfort ermöglichen. Stichworte • Armierungen im Beton- und Holzbau sowie in der Bauwerksanierung • Textiler Leichtbau • Geo- und Landschaftsschutztextilien • Alterungsbeständigkeit • Textile Komponenten für die Wassergewinnung und -aufbereitung • Abschirmungen gegen UV- und andere energiereiche Strahlungen • Textiler Brand-, Schall- und Witterungsschutz • Arbeitsschutzbekleidung/Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und

deren Wiederaufbereitung • Heimtextilien mit Schutz- und Signalfunktionen Kommunikation Die wachsende informationstechnologische Vernetzung von Mensch und Umwelt in fast alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens ist für uns zur alltäglichen Selbstverständlichkeit geworden. An dieser Schnitt-stelle erfüllen Textilien nicht nur rein funktionale Aspekte. Erst wenn faserbasierte Werkstoffe zu einem interaktiven Bestandteil von Daten- und Informationssystemen werden, können die eingesetzten Materialien zu erfolgreichen textilen Innovationen werden. Erste marktreife Ansätze belegen die vielseitigen Möglichkeiten, die sich durch die Synergien zwi-schen Textil und Mikrosystemtechnik ergeben.

Textilforschungsbericht 2011

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 7

Stichworte • Smart Textiles mit sensorischen, aktuatorischen oder Leuchtfunktio-

nen • Textilintegrierte Leiter-/Verbindungstechnik • Prozessbeständige Transponder/Radiofrequenzidentifikation (RFID) • Supply Chain Management • Selbstlernende Maschinen- und Prozessautomation Emotionalität Faserbasierte Werkstoffe sind schließlich prädestiniert wie kaum ein anderes Material, Gefühle auszudrücken, ästhetische Vorstellungen zu transportieren, Schönheit und Wohlbefinden zu vermitteln, Geschmack und Zeitgeist – wie beispielsweise in der Mode – zu verkörpern. Gerade Bekleidung und Heimtextilien ermöglichen es, dem Individuum mit wenig Aufwand, flexibel und immer wieder neu, die eigene Identität und Stim-mungslage dem Umfeld gegenüber sicht- und fühlbar zu machen. Damit deckt Textil eine weitere wesentliche Funktionsebene ab, die neben dem technischen Innovationspotenzial unverändert gleichrangig an Bedeutung behält. Stichworte • Licht-, Akustik- und Klima-Management durch textile Bauelemente • Corporate Fashion und Businessbekleidung • Ressourcenschonende Textilpflege • Adaptive Bekleidung/Phase-Change-Materialien für Sport, Freizeit

und Beruf • Neue Komforteigenschaften/Wellness • Integration von Design und Funktion, Multifunktionalität Die Umsetzung dieser Leitthemen ist nicht im Alleingang möglich. Erst durch eine verstärkte interdisziplinäre und transnationale Zusammenarbeit mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen anderer Wirtschaftssekto-ren – auch über Landesgrenzen hinweg – kann eine effektive Entwicklung gelingen. Forschungsprojekte gemeinsam mit Bau-, Automobil-, Flugzeug-, Papierindustrie, Anlagenbau, Mikrosystemtechnik, Biotechnologie und Medizin sind Beispiele dafür. Das Forschungskuratorium setzt sich daher permanent dafür ein, dass die Belange der Textil- und Bekleidungsindust-rie in Förderprogrammen auf Ebene von Bund, Ländern und der Europäischen Union künftig stärker Berücksichtigung finden. Initiativen beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Länderprojekte sowie Vorha-ben im EU-Forschungsrahmenprogramm tragen insgesamt zum Standorterhalt der deutschen Hersteller faserbasierter Werkstoffe sowie kooperierender Branchen bei. Forschungstransfer und Öffentlichkeitsarbeit

Deutschland, Land der Ideen – und doch nimmt Deutschland im internatio-nalen Innovationswettbewerb bestenfalls eine mittlere Position ein. Für die Schrittfolge „Idee à Innovation à Produkt“ spielt der Ergebnistransfer aus den Projekten in die Praxis die entscheidende Rolle. Nach wie vor gilt es deshalb, eine Transferschwäche auch im Textilsektor zu überwinden, damit Textilforschung stärker zur wirtschaftlichen Erneuerung und Stand-ortstärkung beiträgt. Das bedeutet im Kern: • Wettbewerbsfähigkeit verbessern • Innovationsanreize schaffen • Transfervorgänge effizienter gestalten (Push & Pull - Prinzip) • Unternehmensgründungen stimulieren Auch in anderen Ländern wird auf dem Gebiet faserbasierter Werkstoffe geforscht. Deutschland hat dabei weltweit auf dem Feld der Technischen Textilien eine führende Rolle. Das liegt an begünstigenden Rahmenbedin-gungen in unserem Land: - Die Unternehmensstruktur ist thematisch vielfältig, dynamisch und

passt sich an die globalen Bedingungen der Märkte an. - Produktions- und Dienstleistungsunternehmen agieren und koope-

rieren am Standort Deutschland. - Die universitäre Wissenschaft bildet ein eng verzahntes Netzwerk

mit den industrienahen Forschungseinrichtungen und den innovati-onsgetriebenen Firmen.

- Nachwuchsförderung und gut ausgebildete Facharbeiter sichern den Unternehmen die Beschaffung beruflich hoch qualifizierter Mitarbei-ter.

- Eine leistungsfähige Verbandsstruktur unterstützt bei der Bildung von Clustern, begünstigt Kooperationen und übernimmt Kommunika-tionsaufgaben.

Die Textil- und Bekleidungsbranche ist in hohem Maß mittelständisch geprägt. Vollstufige Unternehmen bilden die Ausnahme, horizontal operie-rende Spezialisten sind eher die Regel. Innovationserfolge entlang der von ausgeprägter Arbeitsteilung charakterisierten Wertschöpfungskette sind in entscheidendem Maße von Kommunikationsprozessen und der Entfesse-lung von Synergieeffekten abhängig. Den Transfer von Resultaten der vielfältigen Fördermaßnahmen in die industrielle Praxis unterstützt das FKT durch Veranstaltungen, Publikatio-nen in gedruckter wie elektronischer Form und durch einen Newsletterservice im Internet. Gezieltes Forschungsmarketing in Zusam-menarbeit mit einem Netzwerk erfahrener Pressespezialisten hat sich bewährt. Die Experten greifen gezielt Ergebnisse aus Forschungsvorha-ben auf, stellen sie allgemein verständlich dar und adressieren so eine breite Zielgruppe. Die Anwendung faserbasierter Werkstoffe im Automobil-bau (Sensoren, Leuchteffekte, Leichtbaukomponenten), Architektur (textilarmierter Beton), Schutztextilien (Ballistik, Stichgefahr, Temperatur-einfluss, Chemikalienschutz), Medizin (Implantate, Wundversorgung) und weiteren Themen stehen im Vordergrund. Veröffentlichungen in branchen-spezifischen Fachmagazinen, Tagespresse, Online-Portalen, Funk und Fernsehen machen auf die Potenziale des Werkstoffs Textil aufmerksam und regen suchende Unternehmen an, gezielt mit Forschungsstellen ins Gespräch zu kommen. Ein direkter Kontakt zwischen den Unternehmen unserer bzw. angrenzen-der Branchen mit den Forschungsexperten ist durch keine der genannten Informationsquellen ersetzbar. Persönliche Gespräche dienen dem bei-derseitigen Informationsaustausch und dem Aufbau eines Vertrauensverhältnisses. Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind quasi „Kunden“ der Institute. Kennt die Forschungsstelle die Innenan-sicht ihrer Kunden, kann sie unternehmensspezifisch einen Überblick aktueller Ergebnisse aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten geben und bedarfsorientiert Ideen für neue Vorhaben ableiten. Häufig stehen diese Gespräche am Anfang einer für beide Seiten fruchtbaren Zusam-menarbeit im Rahmen vorwettbewerblicher Gemeinschaftsforschung, firmenbezogener Transferprojekte oder unternehmensspezifischer Pro-dukt- und Verfahrensentwicklungen. Dieser Jahresbericht über die Textilforschung gibt einen Überblick zu Forschungsergebnissen in Form von kurzen Zusammenfassungen und Publikationshinweisen. Im Bedarfsfall können Interessenten unter Bezug auf die Fördernummer ausführliche Schlussberichte zu abgeschlossenen Projekten bei den zuständigen Instituten anfordern. Auch der Gesamtverband textil + mode weist in Veröffentlichungen auf aktuelle Forschungsergebnisse und Belange des Forschungskuratoriums hin. Ein Extranet (www.texline.de) ermöglicht den Mitgliedern und ange-schlossenen Unternehmen des Forschungskuratoriums den Informationszugang auch auf elektronischem Weg. Aktuelle Entwicklung der Forschungsförderung

2010 war für das FKT ein Jahr der Erneuerung. „Die Stärken stärken und die Schwächen beseitigen.“ – Die kritische Betrachtung unseres Leis-tungsspektrums zeigte Defizite in der Auswahl und Realisierung von Projektideen. Intransparenz und zeitliche Verzögerungen waren die Folge. Eine umfassende Analyse hat zu mehreren Verbesserungen geführt:

• Die Beantragung von neuen Forschungsvorhaben erfolgt nun über das gesamte Jahr. Arbeitsspitzen, wie vormals zu Jahres-beginn, verteilen sich gleichmäßig auf einen längeren Zeitraum. Die Institute bekommen Gelegenheit, ihre Ausarbeitungen zeit-lich zu entzerren und damit gründlicher durchzuführen. Forscher und Industrieexperten können sich stärker auf die Qualität der Anträge konzentrieren. Die Vorbereitung der Projekte verkürzt sich.

• Die Entscheidungsbefugnisse der Industrie in den wissenschaft-lichen Beiräten der Forschungsstellen werden gestärkt. Dort identifizierte und positiv bewertete Ideen reichen die Institute beim FKT ein.

• Eine Bewertung 1-seitiger Projektskizzen im Beirat des FKT ent-fällt. Erfahrungsgemäß waren die Informationen zu lückenhaft, um den wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Nutzen für KMU abzuschätzen. Die für diesen Bewertungsrundlauf beanspruchte Zeit wird nun eingespart.

• Der Industriebeirat des FKT ist nun in vier Fachgremien unter-teilt und um fehlende Kompetenzen ergänzt. Jedes Gremium betreut ein definiertes Themenspektrum und ist durch ausge-wiesene Industrieexperten des jeweiligen Fachgebiets besetzt. Alle Forschungsvorhaben werden durch mindestens drei Exper-ten anhand einer 8-seitigen Projektfassung wirtschaftlich wie wissenschaftlich auf ihren Nutzen für KMU untersucht. Lücken

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 8

oder Fehler können so vor Einreichung bei der AiF beseitigt werden. Zweifelhafte Vorhaben lehnen die Fachgremienexper-ten ab.

• Ein qualitätsorientierter Wettbewerb steuert die Beantragungs-möglichkeiten der Forschungsstellen. Auf Grundlage der AiF-Begutachtungsergebnisse erhalten Institute mit sehr guten Re-sultaten Zugang zu höheren Beantragungsvolumina. Das FKT orientiert sich damit am Leistungswettbewerb des BMWi, nur die besten Ideen zu fördern.

Alle Forschungsvorhaben müssen bis zu einer tatsächlichen finanziellen Förderung durch den Bund einen 4-stufigen Stage-Gate-Prozess passie-ren:

1. Wissenschaftlicher Beirat der Forschungsstelle 2. Fachgremium im FKT 3. Begutachtung bei der AiF 4. Auswahlverfahren im BMWi

Die ersten beiden Stufen filtern in einem brancheninternen Wettbewerb nach fachlichen Kriterien die besten Projekte heraus. Diese Gewinner stellen sich in der dritten und vierten Auswahlstufe einem branchenüber-greifenden Ranking um die öffentlichen Fördermittel, bis sie tatsächlich zu einer Bewilligung kommen. Auf diese Weise werden höchste Objektivität und Gerechtigkeit über alle Branchen hinweg gewährleistet.

Erfreulich hat sich die Wirtschaft in den letzten 12 Monaten entwickelt. Unternehmen des Maschinenbaus, der Hilfsmittelindustrie und Produzen-ten technischer Textilien signalisieren wachsende Umsätze. Aktuell erfolgreiche Firmen nutzten die zurückliegende Krisenzeit. Nicht Stellen-abbau und drastische Sparmaßnahmen, sondern gezielte Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen tragen nun Früchte. Innovative Unterneh-men können heute die Wünsche Ihrer Kunden mit Produkten befriedigen, die besser und zukunftsfähiger sind. Technische Textilien gelten als Wachstumstreiber, wie eine jüngst erschienene Studie der Deutsche Bank Research (Thema 519: Textil-/Bekleidungsindustrie, 06.07.2011) bestätigt. Aktuell arbeiten Experten des FKT an neuen Leitlinien für die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten unseres Netzwerks. Das bisherige Strategiepa-pier „Textilforschung in Deutschland – Perspektiven 2015“ dient als Grundlage für einen weiten Schritt in die Zukunft. Wie sieht unser Umfeld in 40 Jahren aus? Welche Trends und Entwicklungen werden uns beein-flussen? Retropolativ springen wir von dieser Zukunft zurück ins Jahr 2025 und identifizieren Herausforderungen, zu deren Lösung faserbasierte Werkstoffe einen Beitrag leisten können. Die etablierten Themen Gesund-heit, Mobilität, Sicherheit, Kommunikation und Emotionalität werden zweifellos Bestand haben und durch Schwerpunkte ergänzt, die uns auch in 2025 zu einer erfolgreichen Branche wachsen lassen. Nicht nachlassen dürfen wir in unseren Bemühungen, auf europäischer und nationaler Ebene die Rahmenbedingungen für Forschung und Ent-wicklung zu verbessern. 12 Mrd. € sollen in dieser Legislaturperiode zusätzlich in die Bereiche Bildung, Forschung und Innovation fließen. Trotzdem bleiben wir von dem europaweit definierten Ziel, bis zum Jahr 2010 3 % des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung zu investieren, ein gutes Stück entfernt. Erhebungen des Stifterverbands zeigen für 2009 Investitionen in Höhe von 2,77 % des BPI. Im vergangenen Jahr hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Tech-nologie (BMWi) begonnen, die Fördermittel im Programm der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) nach einem Wettbewerb zu vergeben. Erfolgreich sind insbesondere Vorhaben mit einem klaren wirtschaftlichen Nutzen für KMU gepaart mit deutlichem Innovationspotenzial. Nach Ein-führung des Wettbewerbs ist die Zahl von Projektanträgen aller Industrien erkennbar gestiegen, was zu einer Mittelknappheit in dem Programm des Bundes geführt hat. Erfreulicherweise stockt das BMWi in 2011 sein För-derbudget für die IGF auf 135,1 Mio. € auf und folgt damit dem Bedarf, mehr vorwettbewerbliche, technologieoffene Forschung für den Mittelstand zu ermöglichen. Der Transferschritt von einem kenntnisorientierten, vorwettbewerblichen Forschungsergebnis in die industrielle Praxis bleibt schwierig und risiko-behaftet. Ideal unterstützt wird er durch das vom BMWi 2008 neu gestaltete Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), das in 3 Modu-len Einzelprojekte von Unternehmen, Kooperationen und Netzwerken fördert. Die Akzeptanz im Mittelstand ist hoch, da durch die anteilige För-derung aus dem ZIM-Programm die finanziellen Belastungen für KMU deutlich reduziert werden. 135 Kooperationsprojekte wurden seit Pro-grammstart an den im FKT-Netzwerk organisierten Textilforschungsinstituten mit einem Gesamtbudget von 21,6 Mio. € bewil-ligt. Das ist eine erfreuliche Bilanz und erklärt, warum die Textil- und

Bekleidungsbranche rund 25 % ihres Umsatzes mit Innovationen erwirt-schaftet. Damit liegt sie laut ZEW-Branchenreport noch vor dem Maschi-Maschinenbau und der IT-Branche (Jahrg. 18, 2, Januar 2011). Bedauerlich ist die bisherige Zurückhaltung, Forschungs- und Entwick-lungsaktivitäten in Unternehmen zusätzlich durch steuerliche Vorteile zu stärken. BDI und BDA unterstützen eine Steuergutschrift im Rahmen der Veranlagung zur Körperschafts- oder Einkommenssteuer unabhängig von der Größe der Unternehmen, die mindestens 10 % des gesamten unter-nehmerischen FuE-Aufwands betragen sollte. In Ergänzung zur themenoffenen Projektförderung und nicht zu deren Lasten könnte die Steuerliche Forschungsförderung Unternehmen so zu stärkeren F&E-Aktivitäten motivieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in zwei Programmen Forschungsvorhaben mit textilrelevanten Fragestellungen. Die ersten 41 Teilprojekte in 7 Verbünden (Gesamtförderung 10,5 Mio. € ) des Schwerpunkts „Intelligente Technische Textilien (mst-Textil)“ waren bis Juni 2011 abgeschlossen. Teilweise konnten die erreichten Projekter-gebnisse für Anwendungen in der Telemedizin, Sensorik im Automobil, Leucht-, Solartextilien und Sicherheit im diesjährigen Statusmeeting MST-Textil (27.-28.06.2011) präsentiert werden. Durch eine Aufstockung des Förderbudgets sind weitere Verbundprojekte bewilligt und damit zur Jah-resmitte noch 55 Teilprojekte in Bearbeitung. Die Fördermaßnahme „NanoTextil“ läuft wie in den Vorjahren und er-schließt die Nanotechnologie für die Textilbranche. In 12 industriellen Verbundprojekten werden neue oder deutlich verbesserte Textilien sowie Verfahren entwickelt und gleichzeitig der sichere Umgang mit der Nano-technologie gewährleistet. Insgesamt fließen rund 13 Mio. € in diese Fördermaßnahme. In 11 Vorhaben sind auch Textilforschungsinstitute mit einem Fördervolumen von 3,6 Mio. € beteiligt. Im Vordergrund stehen die Bereiche Medizintechnik, Automobil, textile Architektur, Bauwesen, Ge-sundheit, Hygiene, Funktionsbekleidung, Umwelt- und Sicherheitstechnologie. Im Clustervorhaben „Leichtbau und Textil“ sind seit Dezember 2009 erst-mals Grundlagenforschung (DFG) und anwendungsbezogene Förderung (AiF) miteinander verbunden, um Synergieeffekte zu nutzen und größere Entwicklungsschritte in der automatisierten Herstellung kohlefaserver-stärkter Kunststoffe zu erreichen. Ein weiterer DFG-AiF-Cluster zum Thema „Wundversorgung“ geht in die zweite Beantragungsstufe. Grundla-gen der Wundheilung und darauf abgestimmte sensorische und therapeutische Wundverbände könnten einen neuen Impuls in der Thera-pie chronischer Wunden geben. Auf europäischer Ebene arbeiten im Forschungsprojekt „NU-WAVE“ 3 deutsche Verbände mit Forschungspartnern an der Sammlung, Aufberei-tung und Weiterentwicklung von Technologiewissen für den Textilmaschinenbau. Auf der ITMA in Barcelona (22.-29. September 2011) waren Prototypen der Entwicklungen zu sehen, wie beispielsweise ein neues Testgerät zur zeitraffenden Messung von Verschleißeffekten an Garnführungselementen oder Komponenten eines Strickmaschinenan-triebs, der durch CFK-Elemente leichter, energieeffizienter und präziser arbeitet. Die vorwettbewerbliche Forschungskooperation mit europäischen Partnern ist auch Ziel des Programms CORNET. In den letzten drei Calls konnte das FKT erfolgreich 6 Projektanträge zu einer Bewilligung führen. Wir erhoffen uns dadurch eine intensivere F&E-Zusammenarbeit innerhalb Europas, um den Technologie- und Innovationsvorsprung unserer europä-ischen Textil- und Bekleidungsindustrie weiter ausbauen zu können. 2010 hat das FKT begonnen, die Leistungen des Forschungsnetzwerks auf einer branchenfremden Messe darzustellen. Die Hannovermesse gilt als die internationale Leitmesse der Industrie. Auch 2011 stellte sich das FKT als Mitglied der Initiative Kompetenznetze Deutschland unter dem Dach des BMWi vom 04.-08.04.2011 einem breiten Publikum dar. Ge-meinsam mit dem IVGT konnte das FKT auf dem 13. Industrieforum Wolfsburg gezielt Akteure aus der Automobilbranche ansprechen. Beide Veranstaltungen waren gut besucht und die Kontaktanfragen belegen das Interesse an den Potenzialen faserbasierter Werkstoffe.

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 9

Informationen im Internet Das FKT bietet im Internetauftritt www.textilforschung.de neben Informati-onen über die strategische Ausrichtung einen Überblick der textilen Forschungslandschaft, Beispiele neuester Entwicklungen, die Möglichkeit zum Download von Broschüren und eine Terminbörse. Der neu strukturier-te Newsletter informiert interessierte Nutzer über Highlights aus der Forschung, Transferbeispiele, Termine und aktuelle Entwicklungen. Jeder kann sich kostenlos registrieren lassen. Aktuelle Entwicklung im Fachinformationszentrum Technik e.V (FIZ-Technik) Im vergangenen Jahr berichteten wir Ihnen von den Schwierigkeiten, in die das FIZ-Technik nach Einstellung der Förderung durch das BMWi geraten ist. Die Insolvenzverfahren gegen den e.V. und die GmbH wurden eröffnet. Glücklicherweise ist es einer Gruppe von Mitarbeitern des FIZ-Technik gelungen, durch Gründung der WTI e.G. Teile der Datenbanken zu über-nehmen und so den Fachinformationsservice fortzuführen. Dies geschieht ohne weitere Förderung durch die textilen Fach- und Landesverbände. Damit endet auch die Berichterstattung im Rahmen der Forschungsberich-te des FKT. Nutzung des Textilforschungsberichts 2011

Der 58. Textilforschungsbericht informiert über Forschungsergebnisse, die im Jahr 2010 und bis Mitte 2011 veröffentlicht wurden. Kurzberichte sollen eine knappe aber umfassende Übersicht zu Forschungsinhalten der viel-fältigen Textilsparten geben. Dieser Jahresbericht wendet sich als Nachschlagewerk mit wissenschaftlichem Schwerpunkt insbesondere an Unternehmen aus Textil- und Bekleidungsindustrie, Textilmaschinenbau, Textilhilfsmittel- und Farbstoffproduktion sowie Chemiefaserindustrie und Textildienstleistung. Publikationen der mit dem Forschungskuratorium zusammenarbeitenden Textilforschungseinrichtungen wurden in Kurzbei-trägen zusammengefasst und nach Themenschwerpunkten geordnet. Jeder Beitrag ist mit einer Kennziffer versehen, die auf die zugehörigen Literaturangaben im Publikationsverzeichnis ab Seite 43 hinweist. Das Stichwortverzeichnis am Ende des Berichtes eröffnet über die Kennziffer eine weitere thematische Zugangsmöglichkeit zu Kurzinformation und Veröffentlichung. Jeder Kurzbericht ist am Ende mit einer Abkürzung für das zuständige Forschungsinstitut versehen, dessen nähere Bezeichnung mit Anschrift und Institutsleitung jeweils auf Seite 5 zu finden ist. Forschungsschwer-punkte der Institute sowie die zuständigen Mitarbeiter sind in neuer Aufmachung im Anschluss an das Verzeichnis der Veröffentlichungen auf Seite 51 ff. aufgeführt und erleichtern damit den Interessenten die direkte Kontaktaufnahme mit den Projektbeteiligten. Vielfach handelt es sich bei den beschriebenen Forschungsergebnissen um Resultate aus Projekten, die über das FKT im Rahmen des Programms der Industriellen Gemein-schaftsforschung des BMWi über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) finanziell gefördert wurden. In diesen Fällen ist die AiF-Projektnummer angegeben, mit der beim zuständigen Forschungsinstitut gegen Erstattung der Selbstkosten ein ausführlicher Schlussbericht zum Forschungsvorhaben angefordert werden kann. Danksagungen

Ein Netzwerk lebt vom Engagement seiner Mitglieder. Gerade das Jahr 2011 hat den Experten in den Fachgremien viel Einsatz abverlangt. So dankt das FKT den ehrenamtlichen Gremien-mitgliedern aus der Industrie, den Institutsleitern und ihren Mitarbeitern für die geleistete Arbeit. Ein besonderer Dank geht an die Einrichtungen des Bundes, der Länder und an alle Förderer aus Industrie und Institutionen, die über Fördermaßnah-men die Realisierung von Forschungsvorhaben ermöglichten. Herauszuheben sind hier das für die industrielle Gemeinschaftsforschung zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Deutsche Forschungs-gemeinschaft und die Bundesstiftung Umwelt. Die zuständigen Stellen der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen fördern Textilforschung und Technologietransfer ebenso. Für die gute Zusammenarbeit und die gewährte Unterstützung bedanken wir uns.

Ansprechpartner

Die Geschäftsführung des FKT gibt Ihnen gern weitere Detailinformationen und steht für Fragen jederzeit zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an: Dr. Klaus Jansen Forschungskuratorium Textil e.V. Reinhardtstr. 12-14 10117 Berlin Telefon: 030 / 726220 40 Telefax: 030 / 726220 49 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen sind im Internet abrufbar unter www.textilforschung.de oder www.textil-mode.de Berlin, Oktober 2011 Klaus Huneke Klaus Jansen (Vorsitzender) (Geschäftsführer)

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Biofunktionalisierte Mikro- und Nanofa-serstrukturen als textiles Biointerface

Zur Rekonstruktion von Fettgewebe mittels Tissue Engineering werden resorbierbare dreidimensionale Trägerkonstrukte benötigt. Als Leitstruktur für das Zellwachstum werden Nano- und Mikrofasern aus Blockcopolyme-ren verwendet. Durch die Struktur der eingesetzten Polymere sowie die Verarbeitung mittels Electrospinning verfügen die Fasern über eine hydro-phile Oberfläche, die eine unspezifische Adsorption von Proteinen verhindert. Gleichzeitig ermöglichen funktionelle Endgruppen die gezielte Immobilisierung definierter Peptide, Proteine und Wirkstoffe. Hierbei han-delt es sich bevorzugt um Zelladhäsionssequenzen oder Wachs-tumsfaktoren. Die funktionalisierten Faserkonstrukte erweisen sich als sehr gut für die Kultivierung von Präadipozyten und Endothelzellen geeig-net. (DWI, DFG SFB Transregio 37)

Synthese von umweltfreundlichen Pigmen-ten in Wolle mit der “ ship-in-the bottle“ -Methode

Das “Ship-in-the-bottle” Konzept soll ein Ersatz sein für Chromhaltige Beizfarbstoffe, die bekanntermaßen nicht umweltfreundlich sind. Das Konzept nutzt kleine lösliche Moleküle, die in die Wollfasern infiltrieren. Innerhalb der Fasern bilden die Moleküle größere Strukturen, die auf Grund ihrer Größe nicht mehr aus der Faser ausgewaschen werden und die Faser permanent färben. Das Konzept wurde mit einer Kombination von Eisensalzen und Hydroxy-benzoesäurederivaten überprüft. Die entstehenden Farben reichen von gold-gelb, oliv und braun bis violett bei exzellenten Noten für alle Echtheitsmessungen. Die Färbebedingungen sind mild (60°C und pH 5) und bieten einen hervorragenden Schutz der Wollfasern. (DWI)

Industrielle Anwendungen von Naturfasern am Beispiel der Wolle

Wolle ist eine Naturfaser mit einzigartigen Eigenschaften und hervorra-gendem Tragekomfort. Die Proteinfaser besitzt einen hohen Organisationsgrad der Faserbestandteile über alle Hierarchieebenen. Diese besondere Struktur macht die Wollfaser zu einem Modell für Poly-merchemiker, die neue Fasern entwickeln wollen, und für Proteinwissenschaftler, die den Geheimnissen der Natur nachspüren. In einem Nachschlagewerk über industrielle Anwendungen von Naturfasern widmet sich das Kapitel über Wolle der Struktur und Morphologie dieser besonderen Faser, ihren mechanischen und chemischen Eigenschaften und ihrer Performance im Endprodukt. Es werden die Facetten diskutiert, die Wolle zu einer Premiumfaser für die Textilindustrie machen. (DWI)

Markerpeptide zur Unterscheidung feiner Tierhaare

Der Ersatz von Kaschmir oder sein Strecken mit Yakhaar oder Wolle ist von besonderer Bedeutung für Fabrikanten, Händler und Verbraucher. Die am DWI entwickelte Methode der Bestimmung topographischer Fingerab-drücke (Faserfeinheit, Schuppenform, -frequenz und – kantenhöhe) mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) leistet eine genaue, sichere Identifi-zierung der Edelhaare und die Berechnung der prozentualen Gewichtsanteile von Komponenten einer binären Mischung. Es besteht jedoch Bedarf nach einer weiteren, unabhängigen Methode zu ihrer Bestä-tigung. Proteine als Träger der Erbinformation bzw. von ihnen abgeleitete Marker-peptide mit definierten Massen und Sequenzen stellen die aussichtsreichste Zielgruppe zur Entwicklung einer alternativen Methode zur Faseridentifizierung dar. Die Hauptstrukturproteine der Keratinfasern sind die Keratinintermediatfilamentproteine (KIFs); sie liegen in Form zweier Proteinfamilien, der sauren KIFs vom Typ I und der neutral-basischen KIFs vom Typ II, vor. Als essentielle Bestandteile des Zytoskeletts der Zelle weisen die KIFs unabhängig von der Spezies sehr ähnliche Zusammensetzung und Struk-tur auf; insbesondere ihre helikalen Bereiche zeigen hohe Sequenzhomologie. Es wurde geprüft, ob sich trotz der ausgeprägten

Sequenzhomologie “Markerpeptide“ zur qualitativen Unterscheidung zwischen Wolle, Kaschmir und Yak finden. Dazu wurden die KIFs isoliert, in drei Fraktionen getrennt und der Peptidmassen-Fingerabdruck (PMF) ihrer tryptischen Peptide mittels MALDI-ToF-MS bestimmt. Der PMF aller KIF-Unterfraktionen zeigt erwartungsgemäß eine hohe Ähnlichkeit inner-halb der KIFs einer Spezies und auch für die von Schaf, Rind und Ziege. Dennoch ließen sich auch KIF Markerpeptide identifizieren, die zur Unter-scheidung von Wolle, Yak und Kaschmir beitragen. (DWI)

Metallgefüllte Kohlenstoffnanoröhren in CNT/Polymer- und CNT-Fasern für multi-funktionelle technische Textilien

Das Projekt „Metallgefüllte Kohlenstoffnanoröhren in CNT/Polymer- und CNT-Fasern für multifunktionelle technische Textilien“ befasste sich mit der Verbesserung von klassischen Spinnpolymeren durch die Einarbeitung metallisierter Carbon Nanotubes in die Polymermatrix. Die Zielsetzung war hierbei die mögliche Verbesserung der mechanischen, elektrischen und abschirmenden Eigenschaften der resultierenden Polymerfasern im Ver-gleich zu nichtmodifizierten Polymerfasern. Als einfachste und effektivste Methodik wurde die Funktionalisierung der CNT’s mit Nanosilber etabliert, die über die thermische Reduktion von appliziertem Silbernitrat leicht und kostengünstig durchführbar ist. Die metallisierten CNTs wurden für die Anpassung an die jeweilige Polymer-matrix durch einen zweiten Funktionalisierungsschritt mit einem Polymercoating versehen. Die Beladungen und Verteilungen der Sillberna-nopartikel wurden mittels EDX-Messungen und REM-Aufnahmen charakterisiert. Die derartig metallisierten und funktionalisierten CNTs wurden auf zwei Wegen in Standardfaserpolymere eingearbeitet. Zum Einen wurden über einen Laborkompounder mit konischen Doppelschnecken die CNTs direkt in die Schmelze eingearbeitet, zum Anderen wurden die CNTs in Polyac-rylnitril-Spinnmassen inkludiert. Die thermoplastischen Komposite (PS, PET und PA6) wurden im Laborextruder über eigens angefertigte Spinn-düsen zu Fasern versponnen. Die Polyacrylnitril-Spinnmassen wurden auf einer Nassspinnanlage des ITCF zu Multifilamenten verarbeitet. Die mit Silber funktionalisierten CNTs erzielten in Kombination mit einer Elektronenstrahlbehandlung einen Festigkeitsgewinn von ca. 70 % gegen-über reinen PAN-Fasern. Unfunktionalisierte CNTs zeigen im selben Versuch keinen Gewinn an Festigkeit. Eine Abschirmungswirkung gegen-über Strahlung und die elektrische Leitfähigkeit konnte bei den eingesetzten Mengen von maximal 1 % CNTs in den Fasern aufgrund nicht erreichter Perkolation allerdings nicht erzielt werden. (ITCF, AiF 15470 N/1)

Funktionelle Fasern für textile Indikator-systeme

Ziel der Projektarbeiten war die Entwicklung von textilen Monitorsystemen, die auf einen pH-Wertwechsel mit einem definierten Farbumschlag reagie-ren und damit eine Signalfunktion erfüllen. Die Monitorsysteme sollten auf ganz bestimmte Anwendungen zugeschnitten werden. Unter anderem wurde eine Online-Anzeige zur Prozesskontrolle in der gewerblichen Reinigung und Ausrüstung von persönlicher Schutzbekleidung (PSA) als Ziel definiert. Ziel war, den pH-Wert auf der Ware vor und während der Fluorcarbonaus-rüstung anzuzeigen. Voraussetzung für eine funktionstüchtige Schutzausrüstung auf dem Gewebe ist, den pH-Wert der aus der alkali-schen Wäsche kommenden Gewebe auf kleiner 6 abzusenken, um das vollständige Aufziehen der aus einem sauren Bad applizierten Fluorcar-bonausrüstung zu gewährleisten. Damit ist der pH-Wert auf der Ware ein wichtiger Prozessparameter bei der sachgemäßen Reinigung und Ausrüs-tung von PSA. Da der Inverkehrbringer von PSA außerdem für die Funktion haftet, kommt der Einhaltung der Prozessparameter und deren Dokumentation eine große Bedeutung zu. Der Einsatz von derartigen textilen Monitorsystemen im Bereich PSA setzt voraus, dass die Anzeigefunktion über eine Vielzahl von Gebrauchs- und Reinigungszyklen erhalten bleibt. Um diesen Anspruch zu genügen, ist der Einsatz von speziellen Indikatorfarbstoffen erforderlich. Die Projektarbeiten lieferten Ergebnisse, die eine Umsetzung in der ange-strebten Zielanwendung mit reaktiv koppelnden Indikatorfarbstoffen auf cellulosischen Fasern realisierbar machten. Mit den ausgewählten Farb-stoffen war es möglich, im relevanten pH-Bereich deutlich erkennbare

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Textilchemie, Textilphysik, Textile Faserstoffe

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 11

Farbumschläge zu initiieren. Die Färbungen sind auseichend farbecht und temperaturstabil sowie unempfindlich gegenüber in der Wäscherei übli-chen Oxidationsmitteln und entsprechen damit den in den Projektzielen formulierten Anforderungen. Orientierende Färbeversuche mit kationisch modifizierten Cellulosefasern zeigten ein deutlich verändertes Färbeverhalten. Die Farbstoffaufnahme und die Waschpermanenz in stark alkalischen Medien lassen sich durch den Zusatz polykationischer Zweitkomponenten zur Spinnlösung bei der Herstellung von Celluloseregeneratfasern nachhaltig verändern. Die er-zielbaren Effekte sind dabei abhängig von der Art des eingesponnenen Zweitpolymeren und dem Verfahren zur Faserherstellung. Es ließ sich außerdem zeigen, dass die Indikatorfarbstoffe auf Faserstoffen mit pri-mären Aminogruppen wie z. B. Chitosanfasern farbechte und waschbeständige Färbungen erzeugen. (TITK, AiF 15491 BR)

Biofasern zur Entwicklung von medizinischen textilen Scaffolds

Aus Naturbiopolymeren können biomimetische und bioaktive künstliche extrazelluläre Matrices (ECM), bekannt als Scaffolds, gefertigt werden. Diese Scaffolds bilden die Grundlage für die Entstehung neuer lebensfähi-ger menschlicher Gewebezellen. Mit den durch Electrospinning hergestellten Nanofasern können die gewünschten Zellstrukturen neu aufgebaut werden. Vliesstoffe aus Nanofasern bestehend aus Chito-san/Polyäthylenoxid (PEO) sind gegenüber säurehaltigen Lösungen stabil. Ulvan-Fasern, die aus der Alge Ulva rigida gewonnen werden und eine niedrige Biomasse aufweisen, wurden erstmals mit dem Electrospinning-Verfahren ersponnen. Ulvan-Nanofasern werden mit Polyvinylalkohol (PVA) vermischt und somit ist eine neue komplexe Faser mittels ionischer Verbindung geschaffen worden. Diese Biopolymere aus Nanofasern sind von besonderem Interesse für den Einsatz in der regenerativen Medizin. Um die Anwendungsfelder von Biofasern für das Tissue Engineering zu erweitern, ist die Erzielung verbesserter mechanischer Eigenschaften und deren Funktionalisierung notwendig. Zur Entwicklung anforderungsgerech-ter neuartiger medizinischer textiler Scaffolds aus Biofasern werden zukünftig mit der am ITM installierten Labornassspinnanlage Mikrobiofa-sern aus verschiedenen Polymeren gefertigt und somit die Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Biomedizintextilien ausgebaut. (ITM)

Herstellung von technischen PA6-Multifilamentgarnen unter Einsatz von nanoskaligen Additiven

Komposite aus Nanopartikeln und PA6-Polymer konnten nach zwei unter-schiedlichen Verfahren hergestellt und zu Multifilamentgarnen verarbeitet werden. Im ersten, dem Compoundierverfahren, wurde durch gemeinsame Verarbeitung der jeweiligen Nanopartikelpulver mit einem Standard-PA6-Granulat in einem Doppelschneckenextruder zunächst ein Masterbatch hergestellt, das für alle hergestellten Systeme bei hoher Nanopartikelkon-zentration ein gutes Thermostabilitätsverhalten zeigt. Die Weiterverarbeitung dieser Systeme in Mischung mit weiterem Standard-PA6-Granulat zu Garnen mit 1%-5% Nanopartikelanteil war unter POY-Bedingungen möglich, wobei gute mechanische Garneigenschaften er-reicht wurden. Im zweiten Verfahren, der in-situ Polymerisation, konnten Komposite mit bereits in Anwendungskonzentration vorliegenden Nanopartikelgehalten über die PA6-Synthese hergestellt werden. Dazu wurden kommerzielle bzw. selbst hergestellte Nanopartikeldispersionen zusammen mit dem Caprolactam im PA6-Syntheseverfahren eingesetzt und so bei niedriger Viskosität in die Polymermatrix eingearbeitet. Die resultierenden Polymere zeigten in der Regel eine gute Verarbeitbarkeit. Außerdem konnte die angestrebte Wirkung der Nanopartikel auf die Dimensionsstabilität der Garne in Längs- und in Querrichtung zur Faserachse durch Bestimmung des Anfangsmoduls sowie der Biegesteifigkeit aufgezeigt werden. Für beide Größen konnten im Vergleich zu Referenzgarnen zum Teil erhebli-che Verbesserungen erreicht werden, die in Summe auf dem Zusammenwirkung von Nanopartikeltyp, Anwendungskonzentration und Polymerviskosität beruhen. (ITCF, AiF 15472 N)

Entwicklung von Fasern auf Polylactid-Basis mit verbesserten Färbeeigenschaften und praxistauglichem thermischen Verhalten

Die bereits auf dem Markt erhältlichen Poly(L)-lactid (PLLA)-Fasern und daraus gefertigten Textilien werden aus preisgünstigen, nachwachsenden Rohstoffen über die Polymerisation der aus diesen Rohstoffen isolierten Milchsäure unter ökologisch verträglichen Bedingungen produziert und sind biokompostierbar. Die gesponnenen Fasern können mit ausreichen-den Festigkeits- und guten Tragekomforteigenschaften hergestellt werden. Probleme für den Einsatz dieser Polymerfasern ergeben sich aus der relativ geringen thermischen Stabilität und ihrer unregelmäßigen Anfärb-barkeit bzw. der geringen Farbechtheiten der gefärbten Materialien. Im Rahmen dieser Arbeit wurde PLA durch Blenden mit protein-basierten Additiven modifiziert und im Hinblick auf die genannten Eigenschaften

verändert. Als mit dem Polylactid kompatible Additive wurden dazu Protei-ne wie Keratin – Hauptbestandteil der Wolle – und Kollagen eingesetzt und gemeinsam über einen Schmelzspinnprozess zu Polylactid-Verbundfasern bzw. Polylactid-Hybridfasern verarbeitet. Durch die Zumischung der feinstverteilten Additive in der schmelzflüssigen Phase wird die Strukturbil-dung der Filamente nach Austritt der Schmelze aus der Spinndüse beeinflusst. Dies ist mit einer Veränderung des kristallin-amorphen Poly-mergerüsts in der Faser verbunden, woraus aber keine entscheidende Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften bei den addivierten Fäden resultiert. Die neuen Fasern besitzen die zusätzliche Fähigkeit, sich gut anfärben und unter kommerziellen thermischen Bedingungen veredeln und pflegen zu lassen. Auch die Gebrauchsechtheiten, wie Waschechtheit, Schweiß-echtheit oder Lichtechtheit sind gut und z.T. besser als bei reinem PLA-Material. Eine weitere Verbesserung in Richtung auf Verarbeitbarkeit, mechanische Eigenschaften, Färbbarkeit und Echtheiten bringt der Zusatz eines Kompatibilisierungsagens, welches die Anbindung der eingesetzten Proteine und die PLA-Matrix weiter verbessern. (ITCF, DWI, AiF 15485 N2)

Generalisiertes Werkstoffmodell für Hochleistungsfasern mit integrierten Nanopartikeln

Moderne Funktions-Hochleistungsfasern sollen z.B. hohe Zugfestigkeiten, elektrische Leitfähigkeit oder antibakterielle Wirkung erreichen. Die Fasern sollen durch Compoundierung von Nanopartikeln in die Polymerschmelze und das Schmelzspinnen dauerhaft funktionalisiert werden. Die gezielte Einstellung der Garneigenschaften durch Nanopartikel ist aber nur dann möglich, wenn die gegenseitige Beeinflussung von Prozesstechnik, Poly-merfilamentstruktur und eingelagerten Nanopartikeln genügend bekannt ist. Multifilamentgarne mit inkorporierten Kohlenstoffnanoröhrchen (CNT), Schichtsilikaten und anderen Nanopartikeln werden schmelzgesponnen. Hochaufgelöste dreidimensionale Modelle der inneren Mikrostruktur der Polymerfasern werden elektronentomographisch erzeugt. Diese Modelle verknüpfen anschließend die Lageparameter der eingebrachten Nanoteil-chen in Abhängigkeit der Spinnparameter und der textilen funktionalen Garneigenschaften. (ITA, DFG GR 1311/34-1)

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Garnherstellung, Spinnereitechnologie

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Verfahren zur schädigungsarmen Durchmischung von Multifilamentgarnen

Das Vorhabenziel bestand darin, ein am ITM entwickeltes Konzept für eine Parallelmischung von Carbon- bzw. Glasfilamentgarnen mit thermoplasti-schen Filamentgarnen aus Polyetheretherketon bzw. Polypropylen umzusetzen und im Hinblick auf die erreichbare Homogenität der Kompo-nentenverteilung sowie die Garnqualität zu untersuchen. Diese neue Technologie zur Hybridgarnherstellung basiert auf einem mechanischen Wirkprinzip, das eine höhere Effizienz als bisher bekannte Verfahren ermöglicht. Im Verlauf der Projektbearbeitung wurde der gewählte Lösungsansatz erfolgreich in einen eigenständigen Versuchsstand überführt. Die Ver-suchsdurchführung zur Hybridisierung bestätigte, dass die Multifilamentgarne in unterschiedlichen Aufmachungsformen und mit stark voneinander abweichenden Verarbeitungseigenschaften anlagentechnisch beherrschbar sind. Mit dem einschließlich der Zuführung und Speicherung umgesetzten Parallelmischverfahren lassen sich bei guter Komponenten-mischung Materialverluste weitestgehend vermeiden und eine gestreckte Lage der Verstärkungsfilamente im Hybridgarn erreichen. Eine qualitativ gleichwertige, homogene Durchmischung der Einzelkomponenten konnte nahezu für alle Materialkombinationen nachgewiesen werden. Als wesent-liches Ergebnis der Forschungsarbeiten steht somit eine einsatzbereite und erprobte Laboranlage für die Hybridgarnherstellung zur Verfügung. Für die Weiterentwicklung des umgesetzten Anlagenkonzepts in eine indust-rietaugliche Lösung werden zudem umfangreiche Erkenntnisse und Erfahrungen aus der praktischen Erprobung der Hybridgarnherstellung bereitgestellt. Bei der Versuchsdurchführung hat sich darüber hinaus gezeigt, dass die Spreiz-Misch-Anlage auch Ansätze zur Herstellung von Endlosfaserbän-dern aus Carbonfilamentgarnen bietet. (ITM, IGF 14686 BR)

Neue Ringgarnqualitäten für strapazierte und komfortorientierte Arbeitsbekleidung

Ziel war die Entwicklung eines neuen Spinnverfahrens, welches Siro-Zwirne mit verbesserter Garnstruktur für Arbeits- und Berufskleidung erzeugt. Mit dem neuen Spinnverfahren, dass aus einer Kombination von Siro-Compact-Ringspinnen mit einem rotierenden Fadenführer (Ballonkon-trollsystem) besteht, konnte die Schenkellänge beim Spinndreieck um 10% reduziert werden. Im Vergleich zum Siro-Ringspinnen waren 10-15% mehr Garndrehungen am Zwirnpunkt vorhanden. Die Spinnstabilität nahm dadurch zu. Die langen abstehenden Faserenden über 3 mm Länge waren um 80% reduziert, die Garndehnung erhöhte sich um bis zu 6%. Die Spindeldrehzahl konnte beim neuen Verfahren um 30% erhöht wer-den, ohne dass Garnqualität und Spinnstabilität im Vergleich zum Siro-Ringspinnen geringer ausfielen. Durch spezielle Ausbildung von Oberfläche und Geometrie des Drallele-ments des Ballonkontrollsystems konnten Fadenspannung und Drehungsfortpflanzung in die Spinnzone beeinflusst werden. Eine reibungsarme Chemisch-Nickel Schicht erhöhte die Fadenspannung, eine Erhöhung des Umschlingungswinkels des Garns am Drallelement reduzierte die Fadenspannung und Drehungsfortpflanzung. Garne, welche mit dem neuen Spinnverfahren hergestellt wurden, ergaben im Gestrick und Gewebe eine um 8% bis 20% höhere Scheuerbeständig-keit. Durch die Erhöhung der Spindeldrehzahl in Kombination mit reduzierter Garndrehung konnte ein Produktionszuwachs ohne Ver-schlechterung der Garnqualität von 45% erreicht werden. (ITV, AiF 15576 N)

Hochproduktives Spinnverfahren zur Herstellung abriebfester Garne für Gewebe und Maschenwaren

Es wurde gezeigt, dass das Ziel, einer Steigerung der Abriebfestigkeit durch Einsatz der Vortex-Garnstruktur, erreicht werden kann. Die Anforderungen an den Rohstoff sind beim Luftspinnen höher als bei den konventionellen Spinnverfahren, d.h. es werden mehr Fasern im Querschnitt benötigt. Die positive Wirkung der Garnstruktur aus parallelen Kernfasern und gedrehten Mantelfasern auf den Feuchtigkeitstransport wurde ebenfalls aufgezeigt. Die 3fache Steighöhe der konventionellen Garne ist erreicht worden. Die wichtigen Spinnparameter, wie Länge des Faserführungsele-ments, Einfluss der Spinnspitze, Abstand der Spinnspitze zum FFE, usw., konnten ermittelt werden. Anhand der Untersuchung der Garnstruktur und der Visualisierung des Garnbildungsprozesses wurde aufgezeigt, dass nicht nur Faserenden sondern auch Faserschlaufen um die Spinnspitze und den Garnkern rotieren. Die Möglichkeit der Prozessverkürzung durch Eliminierung des Flyers und des Dämpfens wurde ebenfalls nachgewiesen. Die Kringelnei-gung des Vortexgarns ist deutlich geringer. Das Streckwerk, was in diesem Vorhaben nicht optimiert wurde, muss für eine Verbesserung der Garnresultate in einem weiteren Forschungsprojekt untersucht werden. (ITV, AiF 15952 N)

Prognosekriterien in den Verarbeitungs-stufen eines auf dem MDTA-3 basierenden Testverfahrens für die Verarbeitbarkeit von Chemiefasern

Es wurden neue, praxisnahe Messmethoden entwickelt, mit denen Faser-kennwerte ermittelt werden können, nach denen eine Prognose über die Verarbeitbarkeit in der Produktionsmaschine abgegeben werden kann. Die Leistungsmessung der Auflösewalze für die Faser/Faser-Reibung wurde herangezogen. Für die Messung der Faser/Metall-Reibung wurde am MDTA ein zweiter Absaugkanal am Auflösewalzengehäuse implemen-tiert, um damit mittelbar die Faser/Metall-Reibung zu messen. Mittels bildanalytischem Verfahren wurden Kennwerte ermittelt, die ein Maß für die Kräuselung und Wirrlage der Fasern darstellen. Für die Untersuchun-gen wurden Fasern mit unterschiedlichem Titer und unterschiedlichen Avivagen eingesetzt. In einer ersten Versuchsreihe wurde die Aussage-kraft der einzelnen Messmethoden erprobt und die entsprechenden Faserkennwerte ermittelt. In der zweiten Versuchsreihe wurden anschlie-ßend Ring- und Rotorgarne mit der entsprechenden Kette von Verarbeitungsmaschinen ausgesponnen. Als Maß für die Güte des Lauf-verhaltens wurde die Garnqualität herangezogen. In der Versuchsauswertung wurden Korrelationen zwischen den ermittelten Faserwerten zu den Garnqualitätswerten hergestellt. Die gefundenen Prognosen können zurzeit nicht absolut, sondern lediglich relativ im Ver-gleich mit Fasern, die sich als lauffähig erwiesen haben, abgegeben werden. (ITV, AiF 15581 N)

Verbesserung der dynamischen Eigen-schaften von Führungs- und Antriebs-elementen in Tuftingmaschinen

In Folge von Massenträgheitskräften weicht der Betriebszustand im obe-ren Leistungsbereich einer Tuftingmaschine von dem im Ruhezustand ab und die Einstellung bzw. das Zusammenspiel der Tuftwerkzeuge verändert sich. Des Weiteren kann die Lagerungsart der Stößel, an denen die Na-delbarre geführt und angesteuert wird, in Bezug auf Präzision nicht mehr die heutigen Anforderungen der Maschinenbetreiber erfüllen. Die Folge

sind Fehler in der Ware oder Veränderungen im Warenbild. Aufgrund der Gesamtkonzeption der Tuftingmaschine ist eine Verbesserung der derzei-tigen Stößellagerung basierend auf dem Werkstoff Stahl nur in Verbindung mit einer grundlegenden Überarbeitung des Maschinengehäuses möglich. Der Einsatz von Faserverbundwerkstoffen (FVW) bietet hingegen einen großen Gestaltungsfreiraum, der für die Erarbeitung von neuen Lage-rungskonzepten genutzt werden kann. Durch Integration unterschiedlicher Funktionen in einem Bauteil kann die Komplexität bestehender Bauteil-gruppen vereinfacht werden und es besteht die Möglichkeit, bei neuen Maschinenkonzepten auf verschleiß- und reibungsbehaftete Lager- und Dichtelemente zu verzichten.

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Gewebeherstellung, Webereitechnologie

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Erweiterte Bauteileigenschaften der FVW-Elemente ermöglichen die Ge-neration von neuen Bewegungsabläufen bei der Interaktion der Tuftingwerkzeuge. So bewegen sich die Nadeln nicht mehr geradlinig, sondern auf einer Kreisbahn. Es wird davon ausgegangen, dass die zirku-lare Nadelbewegung eine geringere Beanspruchung des Trägermaterials bewirkt und die Poleinbindung im Tuftingprozess unterstützt. (TFI, IGF 15924 N)

Entwicklung leitfähiger gewebter Struktu-ren unter Nutzung der Jacquard-drehertechnologie

Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung leitfähiger Textilien zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlungen und als elektronische Schaltungen mit Hilfe der weiterzuentwickelnden Jacquarddreher-technologie, basierend auf den bisherigen Forschungsarbeiten des TITV. Gegenüber herkömmlichen Drehertechnologien kann bei der im TITV entwickelten Jacquarddrehertechnologie eine flexible Musterung erfolgen (mehrere Schüsse eindrehen, Dreherpaar kann in Grund mitbinden etc.). Dadurch ist es möglich, innerhalb eines Gewebes offene und geschlosse-ne Bereiche in unterschiedlichen Dessins effizient mit Schusseintragsfrequenzen von bis zu 400 min-1 herzustellen. Es wurden verschiedene leitfähige Fadenmaterialien hinsichtlich Ihrer Eignung als Dreher- bzw. Steherfäden für abschirmende Jacquard-drehergewebe untersucht. Hierfür wurden für jedes Fadenmaterial die optimale Gittergröße und die daraus resultierende Abschirmwirkung in einem Frequenzbereich von 0,1 bis 1,9 GHz mittels TEM-Zelle untersucht. In diesem Frequenzbereich liegen z.B. Mobiltelefone, Schnurlostelefone, teilweise Radiowellen (UKW) und Fernsehwellen. Ebenso wurden mittels Mehrlagentechnologie funktionstüchtige Dreherge-webe für den schaltungstechnischen Bereich entwickelt. Hier wurden mit den speziellen Möglichkeiten der Jacquarddrehertechnologie Leiterbahn-aufbau und -kontaktierung in einer Gewebestruktur umgesetzt. Möglichkeiten der Anwendung sind: • jacquardgemusterte, transparente Abschirmgewebe mit definierter

Abschirmwirkung, • Gewebe für den schaltungstechnischen Einsatz mit verschiebefesten,

sicheren Kontaktstellen. (TITV, IW 061017)

Mehrgreifer-Technologie zur Herstellung von 3D-Geweben

Ziel des Projektes ist die Stärkung der Innovationskraft bzw. die Steige-rung der F&E-Leistung kooperierender Unternehmen mittels Technologietransfer. Durch die Ausrichtung auf neue technische Anwen-dungen (3D-Gewebe) und das Vermeiden der Abhängigkeit von einem einzelnen Markt können die beteiligten Kooperationspartner die Anwen-dungsmöglichkeiten für ihre Webmaschinenproduktion erweitern und ihre Kapazitäten ausschöpfen. Nach einer Recherche der derzeitigen Technologien und Produkten sowie der Marktchancen von 3D-Geweben werden zunächst Entwürfe von 3D-Geweben erarbeitet, die dann auf Face-to-Face-Webmaschinen unter Modifikation erforderlicher Maschinenkomponenten hergestellt werden. Durch den Vergleich der üblichen 3D-Geweben mit denen von Face-to-Face-Webmaschinen anhand charakteristischer Kennwerte ist es möglich ein Vergleich der Herstellungsmethoden zu ziehen. (ITA, Innonet 16INE037)

Reduzierung spannungsbedingter Gewe-befehler durch ein individuell regelbares Teilkettbaumsystem

Ungleichmäßige Kettfadenspannung über die Webbreite, die sogenannte "Spannungsbogigkeit", führt zu Prozessproblemen und ungleichmäßiger Ware am Geweberand. Dadurch sind je nach Gewebe bis zu 20 % der produzierten Ware Ausschuss. Ein individueller Fadenlängenausgleich zur Minderung der Fadenspannungsunterschiede ist derzeit technisch nicht möglich. Am Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University (ITA) wird daher in einem öffentlichen Projekt überprüft, ob die Verminderung der Span-nungsbogigkeit und ihrer Auswirkungen möglich ist. Mit dem dazu entwickelten Teilkettbaumsystem sollen eine Erhöhung der Warenqualität, der Prozessstabilität und somit eine gesteigerte Produktivität erzielt wer-den. Der durchgehende Kettbaum wird dazu durch bis zu zehn schmale, indivi-duell geregelte Teilkettbäume ersetzt. Die Fadenscharen werden vor dem

Streichbaum vereint. Das System wird derzeit im Technikum des ITA in Betrieb genommen. Anschließend sind Webversuche geplant. Wird die Wirksamkeit des Prinzips nachgewiesen, werden preiswerte Konzepte für die industrielle Umsetzung eines solchen Systems abgeleitet. (ITA, AiF 16382 N)

Erweiterung der Einsatzbreite leitfähiger gewebter Bandstrukturen durch gezieltes Einbringen partieller Trennstellen

Für die Nutzung von textilen Flächen für Smart Textiles (z.B. elektronische Schaltungen und Gewebe mit sensorischen Eigenschaften) besteht die Notwendigkeit, dass lang flottierende, nicht für die Funktion notwendige, leitfähige und nichtleitfähige Fäden innerhalb der gewebten Strukturen partiell getrennt bzw. beseitigt werden. Dies ist besonders dann erforder-lich, wenn sich die leitfähigen Kett- und Schussfäden innerhalb des Gewebes aus schaltungstechnischen Gründen nur an definierten Kontakt-punkten berühren dürfen. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden verschiedene Schneidmöglichkeiten in Hinblick auf eine industrielle Um-setzung untersucht. Es wurden sowohl das Schneiden der leitfähigen Fäden direkt an der Webmaschine als auch das Trennen in nachträglichen Veredlungsprozessen untersucht. Der Prozess des Thermofixierens für textile Strukturen wurde in die Untersuchungen einbezogen, da er die Flächenstabilität und die Krumpfeigenschaften maßgeblich beeinflusst. Mit den im Forschungsprojekt erarbeiteten Ansätzen für das definierte Erzeugen von Trennstellen können textile Träger für elektronische Schal-tungen, textile Sensorik und Leuchttextilien für eine Fertigung mit hoher Funktionssicherheit vorbereitet und wirtschaftlich interessanter gestaltet werden. Hieraus ergeben sich folgende mögliche Einsatzgebiete: Heimtextilien (z.B. dekorative, gewebte Leuchtstrukturen), Medizintextilien (z.B. Elektroden zur Muskelstimulation, Drucksensoren), Automotive (z.B. Ambientebeleuchtung), Wearable Electronics (z.B. Leuchtgewebe zur Integration in Arbeits-schutzkleidung. (TITV, AiF 15750 BR)

Schmaltextilien mit thermoregulierenden Eigenschaften

Ziel des Projektes war es, die Patientencompliance und die Effektivität der Wirkung für milde mittel- bis langfristige therapeutische Wärmeanwendun-gen durch die Entwicklung textiler Lösungen zu erhöhen. Es wurden polymere Fadenmaterialien in Verbindung mit leitfähig be-schichteten polymeren Materialien bzw. anderen flexiblen Heizleitern getestet. Die Heizfunktion wurde in ein gewebtes textiles Band direkt integriert und nicht wie bei den meisten bekannten Anwendungen als zusätzliches Modul adaptiert. Hierdurch blieben die Flexibilität und die weiteren textiltypischen Eigenschaften vollkommen erhalten. Die Anwen-dung wurde an einer Lumbalbandage mit Heizfunktion demonstriert. Durch den Einsatz der textilen Struktur können folgende Eigenschaften wesent-lich verbessert werden: • hoher tragephysiologischer Komfort (Elastizität, hohe Flexibilität,

Atmungsaktivität, ergonomischer Komfort) • optische Attraktivität • unkomplizierte Handhabbarkeit • nicht stationäre Anwendung • Verbesserung der Patientencompliance = Behandlungserfolg. Neben dem Einsatz im therapeutischen/medizinischen Bereich sind textile Heizstrukturen weiter für viele technische Anwendungen interessant, die besonders eine Flexibilität des Heizelementes erfordern. (TITV, AiF 15487 BR)

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Arbeitsschutzkleidung für Tätigkeiten im Freien mit hohem UV-Schutz bei gleich-zeitig optimaler physiologischer Funktion

Aus medizinischer Sicht bietet Bekleidung umfassenderen Schutz vor UV-Strahlung der Sonne als kosmetische Sonnenschutzmittel. Dennoch wird spezielle UV-Schutzkleidung von Bauarbeitern, Gärtnern, Landwirten oder Ordnungskräften, die sich berufsbedingt viel im Freien aufhalten, bislang nicht getragen. Dies zeigt, dass sich UV-Schutzkleidung an den praktischen Belangen und Bedingungen am Arbeitsplatz orientieren und neben Schutzwirkung auch hohen Anforderungen hinsichtlich Materialfestigkeit, Pflegeeigenschaften, Design und Tragekomfort genügen muss, um marktfähig zu sein. Vor diesem Hintergrund war Projektziel des IGF-Vorhabens Nr. 15749 N „UV-Schutztextilien“, speziell für berufliche Tätigkeiten im Freien eine Arbeitskleidung zu entwickeln, die erstmals alle oben aufgeführten praxisrelevanten Anorderungen erfüllt, also einen UV-Schutzfaktor UPF (nach UV-Standard 801) von ≥ 60 und eine Tragekomfortnote von ≤ 3.0 (befriedigend) bietet und außerdem den Qualitätsstandard Standard 701ff zur Leasingeignung erfüllt. Als Projektergebnis stehen drei innovative UV-Schutzshirts, die in Zusammenarbeit mit den am Forschungsvorhaben beteiligten Industriepartnern als Demonstratoren aufgebaut wurden. Hinsichtlich Schnitt und Körperbedeckungsgrad sind die drei UV-Schutzshirts identisch. Unterschiede bestehen jedoch hinsichtlich Faserchemie, Textilkonstruktion und Zonierungskonzept: Das UV-Schutzshirt „EN471“ besteht aus einem Gestrick aus antibakteriell ausgestattetem Polyester in leuchtorangener Farbe mit leasinggeeigneten Reflexstreifen und ist für den Einsatz im Geltungsbereich der EN 471 konzipiert. Der UV-Schutzfaktor UPF des Shirts beträgt 60 und der Tragekomfort liegt mit der Note 2,1 im guten Bereich. Das UV-Schutzshirt „Allgemeine Berufbekleidung“ ist zoniert aus zwei Materialien aufgebaut (Gewebe und Gestrick) und das UV-Schutzshirt „Schutz und Komfort“ zoniert aus drei Materialien (Gewebe, Gestrick und Gewirke). Bei beiden Shirts übernehmen die Gewebe im sonnenexponierten Schulterbereich von Brust, Rücken und Oberarmen die Schutzfunktion vor UV-Strahlung und mechanischer Belastung. Die Gestricke und Gewirke im Bereich von Nieren, Lende, Bauch und Achseln übernehmen die physiologische Funktion. Durch die Zonierung ergibt sich für unterschiedliche Körperregionen auch ein unterschiedlicher UV-Schutzfaktor. Das UV-Schutzshirt „Allgemeine Berufbekleidung“ hat im sonnenexponierten Schulterbereich (Brust, Rücken, Oberarme) einen Sonnenschutzfaktor UPF von 60 und im Bereich von Nieren, Lende, Bauch und Achseln von 30. Die Tragekomforte beträgt 1,8 (gut). Das UV-

Schutzshirt „Schutz und Komfort“ hat im sonnenexponierten Schulterbereich und auch im Bereich von Lenden und Nieren sogar einen Sonnenschutzfaktor UPF von 80. Der Tragekomfort des UV-Schutzshirts liegt mit einer Note von 2,1 ebenfalls im guten Bereich. Die innovativen UV-Schutzshirts bedecken 0,9305 m2 oder 50,3 % der Körperoberfläche. Ihr Anteil am gesamten Bekleidungssystems beträgt sogar nur etwa 30 %. Dies zeigt, dass die Entwicklung innovativer UV-Schutzbekleidung idealer Weise nicht nur das Shirt sondern das gesamte Bekleidungssystem betreffen sollte. (HIT, IGF 15749 N)

Mehrlagendrehergewebe

Ziel des Projektes ist es, durch den Einsatz von Hybridgarnen und die Ausnutzung der bindungstechnischen Möglichkeiten des Mehrlagenwebens textile Halbzeuge für die Fertigung von thermoplastischen FVW mit geringer Delaminationsneigung und hoher Schadenstoleranz in der geforderten Bauteildicke zu entwickeln und mit anderen Halbzeugen zu vergleichen, z. B. mit Mehrlagengestricken und gestapelten Hybridgarn-Flachgeweben. Die Untersuchungen erfolgen auf einer Greifer-Webmaschine und einer modifizierten Doppelgreifer-Webmaschine, die eine Gewebedicke bis 30 mm zulässt. Die Gewebe sind bindungstechnisch so zu gestalten, dass ein möglichst großer Anteil der Kett- und Schussfäden über längere Abschnitte in der Fläche gestreckt liegt. Die Verstärkungslagen werden durch Bindefäden fixiert, die z. B. als Hybrid- oder Aramidgarn ausgebildet sind. Ziel der bindungstechnischen Gewebeentwicklung sind hohe Flächengewichte und Packungsdichten bei gestreckter Anordnung der Verstärkungsfäden. Untersucht werden sollen die technisch-technologischen Grenzen für die bindungstechnischen Möglichkeiten, die Gewebedicke, die Packungsdichte, die Verstärkungsfadenanordnung und der Bindekettenanteil sowie das Drapierverhalten und die Weiterverarbeitbarkeit der Hybridgarn-Mehrlagengewebe. Die Verarbeitung der Mehrlagengewebe und ausgewählter Flachgewebe und Mehrlagengestricke aus Hybridgarnen zu Verbundplatten erfolgt in einem Thermopressprozess. Anschließend werden die mechanischen Basiseigenschaften (Zug, Biegung, Schlag, Crash) sowie die Delaminationsneigung und die Impakteigenschaften der Verbunde untersucht und verglichen. Zusammenfassend werden Zusammenhänge zwischen der textilen Struktur, den Pressprozessparametern und den Verbundeigenschaften ermittelt und die Eignung der untersuchten Verbunde für crash- bzw. impaktrelevante Fahrzeugbauteile bewertet. (ITM, AiF 16069 BR)

Neuartige lumineszierende Kunststofffilme und -filamente für Warn- und Sicherheits-systeme

Farbige Siliziumdioxidnanopartikel können als Färbemittel eingesetzt werden. Sie haben im Vergleich zu anderen Materialien viele Vorteile. Sie sind stabil und können leicht mit sehr kleinen Durchmessern hergestellt werden. Jeder Nanopartikel kann Tausende von Farbstoffmolekülen ent-halten. Die Modifizierung der SiO2-Oberfläche ist in der Siliziumdioxid-Chemie etabliert, sie kann leicht mit verschiedenen funktionellen Gruppen versehen werden, die die Anbindung an andere Oberflächen ermöglichen. In dieser Arbeit wird die Einfärbung von SiO2-Nanopartikeln durch Einlage-rung von Farbstoffen oder durch Verkapselung von Goldnanopartikeln ermöglicht. Spezielle optische Effekte wie eine erhöhte Photostabilität und höhere Quantenausbeuten werden für kovalent gebundene Farbstoffe erhalten. Eine Erhöhung der Fluoreszenz von Fluoresceinisothiocyanat (FITC) wird für mit FITC dotierte SiO2-beschichtete Goldnanopartikel erzielt. (DWI, LFG, ITA – IGF 333 ZN)

Integration von Nanotechnologie in der Funktionalisierung von Textilien (Nano-Bond)

Antimikrobielle Cyclodextrin (CD)-Mikrogele, die mit Chlorhexidin (CHX) beladen sind, werden für die Applikation auf Oberflächen, z.B. Textilien, zur Erzielung antimikrobieller Funktionalität beschrieben. Wässrige Poly-methylmethacrylat-basierte Mikrogele mit verschiedenem CD-Gehalt wurden in organischen Lösungsmitteln hergestellt. Zusätzlich zu β-CD- wurden auch α– CD- und γ– CD-Methacrylat als Vernetzer und Komplexie-reinheit eingesetzt. Nach Transfer der Mikrogele in die wässrige Phase wurden die Mikrogele mit hydrophoben CD-Einheiten mit dem antimikro-biellen Wirkstoff Chlorhexidin in Wasser beladen. Die Aufnahme des CHX wird durch den CD-Gehalt im Mikrogel kontrolliert. Mikrogele mit mehr CD-Einheiten zeigen höhere Aufnahmefähigkeit als Mikrogele mit geringerem CD-Gehalt. Die beladenen Mikrogele wurden auf Glasoberflächen aufge-tragen und durch physikalische Selbstanbindung fixiert. CHX wurde von den beschichteten Oberflächen in wässrige Lösungen abgegeben. Biologi-sche Tests mit Staphylococcus aureus zeigten die antimikrobielle Aktivität der CHX-beladenen Mikrogel-Beschichtungen auf. (DWI – EU-NMP-Projekt NanoBond, CP-TP 228490-2)

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Textilveredlung

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Entwicklung von neuartigen Polymeren zur Erzeugung von permanenten Bügelfalten in Wollgeweben

Thiolfunktionalisierte Polymere (= Thiomere) und Oligomere werden be-reits für Drug-Delivery-Systeme im Pharmabereich eingesetzt. In dieser Arbeit wurde ihr Potenzial für die Easycare-Ausrüstung von Geweben, speziell zur Erzielung von permanenten Bügelfalten in Wollgeweben, untersucht. Dazu wurden neuartige thiolfunktionalisierte Oligoglycidole entwickelt. Thiolgruppen wurden in Oligoglycidole verschiedener Architek-turen eingefügt. Die Oligoglycidole mit jeweils mehr als drei Thiolgruppen können nach Applikation auf Wolle ins Innere der Wollfaser eingelagert werden, wo sie mit den Cysteinresten unter Neuanordnung der Disulfid-brücken und Vernetzung reagieren. Unter Hitzeeinwirkung kommt es zu einer Umlagerung der Disulfidbindungen in Keratinfasern. Dadurch wird eine Fixierung von Bügelfalten in Wollgeweben erzielt. (DWI, IGF 15179 N)

Nanopartikuläres Silber zur antmikrobi-ellen Oberflächenfunktionalisierung textiler Materialien

Ziel war die Darstellung, Evaluierung und Optimierung eines antimikrobiell wirksamen Produktes aus einer Dispersion fertig konfektionierter Nanoteil-chen, die mit Nanosilber dekoriert sind. Dieses Produkt sollte aus wässriger Flotte appliziert werden können und über ionische Wechselwir-kungen aktiv auf das textile Substrat aufziehen. Schlüsselfragen waren die Wirksamkeit, die Waschbeständigkeit und die Vermeidung einer Eigenfär-bung der textilen Substrate. Erstmalig wurden Nanosilber-dekorierte Nanoteilchen zur antimikrobiellen Ausrüstung von textilen Geweben erfolgreich eingesetzt und in ihrer Wir-kung einem kommerziell erhältlichen AgCl auf oxidischen Trägerteilchen gegenübergestellt. Das auf den Nanoteilchen abgeschiedene Nanosilber ist besonders klein (<10 nm); daher wird eine starke Eigenfärbung der textilen Substrate wie bei Silbersalz-ausgerüsteten Textilien verhindert. Es wurde ein Primersystem zur Erhöhung der Waschfestigkeit der Ausrüs-tung mit den Ag(0)-dotierten Nanosilikateilchen gefunden. Als Alternative zu letzterer Ausrüstung bietet sich eine Ausrüstung mit Nanogelen an, die keine zusätzlichen Bindersysteme benötigt und eine beliebige Ausrüstung verschiedener Fasermaterialien ermöglicht. Ziel war eine effiziente und dauerhafte antimikrobielle Ausrüstung textiler Produkte für den Einsatz in Heim- und Krankenhaustextilien (z.B. Bettwaren, Matratzenbezüge insbe-sondere für Textilien bei der Pflege Schwerstkranker und im Altenpflegebereich) und technischen Textilien (z.B. Filtermedien, Dämm-materialien). (DWI, IGF 15245 N)

Neuartige Antiadhäsive Vliese mit hoch-spezifischer, bioaktiver Ausrüstung zur Wundabdeckung

Wundauflagen erfüllen heutzutage nicht nur den Zweck eine Wunde abzu-decken und Wundflüssigkeit aufzunehmen sondern sollen zusätzlich ein optimales, wundheilungsförderndes Mikroklima bereitstellen. Weit verbrei-tet sind Wundauflagen auf Basis von Zellulose bzw. Zellstoff. Jedoch beginnen diese bereits nach einigen Stunden mit der Wunde zu verkleben, wodurch ein Wechsel der Auflagen mit starken Schmerzen für den Patien-ten verbunden ist und die optimale Wundheilung beeinträchtigt wird. Am DWI an der RWTH Aachen e.V. in Aachen wird daher in Zusammen-arbeit mit der Firma Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG in Neuwied eine neuartige, nichthaftende Wundauflage auf Zellulosebasis entwickelt. Diese wird zur Reduktion der Adhäsion mit der Wunde mit einer Hydrogel-beschichtung und zusätzlich zur Verbesserung des Mikroklimas mit verschiedenen antimikrobiellen Substanzen, z.B. mit Silber, versehen. (DWI, IGF 15714 N)

Steuerung des Glanzes auf textilen Oberflächen

Muster können subjektiv nach Glanz klassifiziert werden. Auch mit einem Goniophotometer war es möglich, Glanz zu messen. Mit Fotos und Bild-bearbeitung ist dies zu aufwändig. Auch ist der Glanz incl. Farbe zu ermitteln. Dies nützt der gesamten textilen Kette bei Neuentwicklungen und im Schadensfall. Rasterelektronenmikroskopie macht Glanzursachen sowie Menge und Verteilung aufgebrachter Partikel sichtbar, was für Hersteller und Ausrüster von Flächengebilden sowie Konfektionäre und

Hersteller von Hilfsmitteln hilfreich ist. Glanzreklamationen fanden sich bei dunklen Kleidungsstücken aus oder mit Wolle. Trageglanz wird bei Rei-bung an glatten und ggf. warmen Oberflächen begünstigt. Dies ist für Textil- und Hilfsmittelhersteller sowie Konfektionäre und auch Möbelher-steller und Automobil-Innenraumausstatter wichtig. Bügelglanz durch heißes Metall schädigt Wolle, was Konfektionäre und Reiniger sowie Aufbereitungs-Maschinenhersteller beachten müssen. Trageglanz kann nicht mit dem Martindale-Scheuertester reproduzierbar erzeugt werden, jedoch schaffte dies ein Abriebtester mit einer Keramikwalze. Damit kön-nen entweder Hersteller von Hilfsmitteln die Effektivität von Mattierungsmitteln o.ä. prüfen oder Hersteller und Ausrüster von Flächen-gebilden sowie Konfektionäre Ware auf ihre Glanzanfälligkeit testen. Prüfgerätehersteller erhalten Impulse für Neuentwicklungen. Eine Perchlo-rethylen-Reinigung kann Weißscheuerung entfernen, Trageglanz nicht. Wasser verringert bei Wolle Glanz geringfügig, was wichtig für Konfektio-näre und Textilreiniger ist. Nanoteilchen mit positivem Zetapotential, wie z.B. Böhmit, können aus wässrigen Lösungen mit niedrigem Elektrolyt-gehalt auf Wolle aufziehen. Nanoteilchen mit negativem Zetapotential müssen mit einem kationischen Polymer modifiziert werden. Durch Aus-rüstung glänzend gemachte Gewebe und erzeugter Trageglanz konnten mit einem Böhmit in Plättchenform mit 80 nm Durchmesser deutlich mat-tiert werden. Hohen Konzentrationen von Silika mit kationischem Polymer, Böhmit in Nadelform von 40 – 50 nm Länge und Titandioxid gelang dies auch. Bei diesen Prüflingen störte eine weißliche Verfärbung sowie der stumpfere Griff. Auch Wärmebehandlungen vor dem Spülen der Gewebe erbrachten keine Verbesserung. Rohweiß behandelte Gewebe waren nach der Fertigausrüstung nicht matter als die Referenz. Hilfsmittel- und Textil-hersteller sowie Konfektionäre und Chemisch-Reiniger wissen nun, dass Mattierungsmittel für dunkle Wolle dunkel oder farbneutral sein müssen und dabei auf den Griff zu achten ist. Die Stabilität zwischen Partikeln und Fasern ist wichtig. U.U. führen größere Teilchen als 200 nm zum Erfolg. (DWI, IGF 15127 N)

Silikonausrüstung für verbesserte Griff- und Gleiteigenschaften unter Erhalt der hydrophilen Eigenschaften

Silikone werden in vielen Bereichen der Textilindustrie eingesetzt um die Wareneigenschaft zu verbessern. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung aktiver Silikonstrukturen, die eine gleichmäßige, permanente Ausrüstung von Cellulose und Polyestern aus wässriger Flotte über die gezielte Modifi-zierung und Funktionalisierung optimierter Grenzflächen ermöglichen. Durch optimierten Aufbau der chemischen Struktur sollen hohe Per-manenz bei gleichzeitigem Erhalt der Wasserbindungskapazität und einer Schaltbarkeit von hydrophob-schmutzabweisend in trockenem Zustand zu hydrophil bei Kontakt mit Wasser erreicht werden. Der durch Silikone verliehene Weichgriff soll mit Hydrophilie nach der Erstausrüstung kombi-niert werden. Eine erfolgreiche Umsetzung dieses Vorhabens führt zu einer Qualitätssteigerung der textilen Substrate in Hinblick auf Komfort und Pflegeleichtigkeit und damit zu einer Wertsteigerung der Ware. Es werden zwei unterschiedliche Lösungsansätze beschritten. Zum einen werden ausgewählte, oberflächenaktive, selbstorganisierende PDMS-PEGs so funktionalisiert, dass eine kovalente Umsetzung mit den Hydro-xyl- und Carboxylgruppen an der Faseroberflächen von Cellulosefasern ermöglicht wird. Der zweite Ansatz besteht darin, eine Funktionalisierung der PDMS-PEGs derart vorzunehmen, dass eine durch kombinierte An-bindung über Polyelektrolytkomplexbildung, multiple Wasserstoffbrü-ckenbindungen und hydrophobe Wechselwirkungen Substantivität und Permanenz für alle ausgewählten Faserarten gelingt. (DWI, IGF 16499 N)

Dessinierung multistruktureller Tufting-konstruktionen mittels eines optimierten Spritzdruckverfahrens

Der Spritzdruck ist ein Verfahren zur Dessinierung und Farbgebung getuf-teter Teppichböden, bei dem spezielle Farbdruckpasten mittels Düsen berührungsfrei auf weiße Rohwaren aufgebracht werden. Ziel des For-schungsprojektes war es, von Standardartikeln abweichende multistrukturelle Tuftingkonstruktionen mit Hoch-Tief-Schlingenstrukturen, Schnitt-Schlingenstrukturen und deren Kombinationen mittels Spritzdruck so zu gestalten, dass durch eine abgestimmte Gestaltung von Tuft- und Farbmuster ein passgenauer Druckprozess erfolgen kann. Mit geeigneter Software zur Erstellung von Tuftingstrukturen und zur Farbdessinierung war es möglich, eine vorbereitend abgestimmte Mustererkennung beider Gestaltungsebenen umzusetzen. Aufgrund möglicher Verzüge in der Tuftingrohware wurde zur Einhaltung der geforderten Passgenauigkeit beim Druck eine Mustererkennung mittels Kamera- bzw. Lasertechnik entwickelt. Dabei wurden zunächst offline durch algorithmische Filterung

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Schwarz-Weiß-Bilder generiert, die geeignet sind, der Druckeinheit im Spritzdruck die genaue Positionierung der Tuftstrukturen vorzulegen. Für eine industrielle Umsetzung ist es vorgesehen, diese kamerabasierte Mustererkennung inline in den Druckprozess zu integrieren. Mithilfe der multispektralen Farbmessung wurden zusätzlich farbmetrische Auswer-tungen bedruckter Versuchswaren vorgenommen. Diese objektiv ermittelten Farbmessdaten können zu einer qualitativen Prozesskontrolle genutzt werden. Die für den Spritzdruck benötigten Druckpasten auf Acrylatbasis sind aufgrund des elektrolytischen Einflusses von Farbstoffen, Salzen und Säuren hinsichtlich ihrer Viskosität empfindlich. In Kombination mit weite-ren Druckparametern beim Spritzdruck (Düsentyp, Düsendruck, Druckgeschwindigkeit, Farbauftragsmengen) wurden die wechselseitigen Einflussgrößen systematisch erarbeitet und bewertet. Dabei wurden neben Leitfähigkeits- und Viskositätsmessungen der Elektrolyte Druckversuche mit verschiedenen Pastenrezepturen durchgeführt, die zur Findung geeig-neter Kombinationen anhand von Beurteilungskriterien (Penetrationstiefe, Durchdruck, Konturenschärfe, Frosting) digitalmikroskopisch ausgewertet wurden. Zusätzlich konnten durch den Einsatz von Laponiten (Nanoclays) modifizierte Druckpasten mit stabileren Viskositätseigenschaften entwi-ckelt werden. (TFI, FTB, IGF 15954 N)

Kontrolle und Regelung des Scherprozes-ses für textile Bahnenwaren durch Erfassung der Werkstofftemperaturen am Untermesser

Als letzter Schritt der Teppichveredelung bestimmt das Scheren maßgeb-lich den Charakter der Warenoberfläche. Trotz des großen Bedarfs der Hersteller sind für die kontinuierliche Überwachung des Schervorganges bislang keine Überwachungssysteme entwickelt worden. Anforderungen an solche Systeme sind u. a. das Erkennen von Langzeitveränderungen in der Produktion sowie eine Online-Überwachung des kontrollierten Ein- bzw. Nachschleifens des Scherzeugs. Auf der Basis digitaler Temperatursensoren wurde ein Sensornetzwerk realisiert. Die Applikation der Sensoren erfolgt auf dem Untermesser sowie integriert im Untermesser. Beide Varianten zeigen unter Produktionsbe-dingungen lokale Veränderungen am Untermesser zeitnah an. Hierdurch können z.B. unerkannte Beschädigungen rechtzeitig angezeigt und beho-ben werden, bevor es zu einer Beeinträchtigung der produzierten Ware oder zu einem Totalausfall eines Schneidzeugs kommt. Aufgrund der Online-Anzeige der Temperaturentwicklung ermöglicht die mit integrierten Sensoren ausgestattete Variante unmittelbar beim Ein-schleifen des Schneidzeugs die Einstellung eines gleichmäßigen Messerandrucks. Somit kann der Einschleifvorgang verkürzt und die Lebensdauer des Untermessers gesteigert werden. Die meisten Schermaschinentypen verfügen über eine technische Einrich-tung zur lokalen und reversiblen Justage des Messerandruckes. Aufgrund fehlender Kontrollmechanismen, die die Auswirkungen der durch diese Einrichtung herbeigeführten Veränderungen anzeigen, wurde auf die Nutzung dieser technischen Möglichkeiten bislang weitestgehend verzich-tet. Mit Hilfe der Temperaturmessungen am Untermesser und der Darstellung der Temperaturentwicklung in Echtzeit ist es möglich, einen geschlossenen Regelkreis zur Einstellung einer gleichmäßigen Messer-spannung aufzubauen. (TFI, IGF 15949 N)

Entwicklung neuartiger textiler Bodenbelä-ge zur Erzeugung aktiver und passiver Licht- und Farbeffekte

Im Rahmen des Forschungsprojektes konnten neue technische Möglich-keiten zur Ausstattung moderner textiler Bodenbeläge mit aktiven und/oder passiven Licht- und Farbeffekten entwickelt werden. Um die elektrolumi-neszenten (EL)-Kabel in getuftete Bodenbeläge einzubringen wurde ein Verfahren entwickelt, welches erlaubt, das EL-Kabel zusammen mit dem Pol- und Trägermaterial direkt an der Tuftingmaschine als Verbund in die Rohware einzuarbeiten. Die mit EL-Kabeln versehenen Proben wiesen hinsichtlich ihrer wichtigen Gebrauchseigenschaften wie Brandschutz, Emissionen und Aussehensveränderung keinerlei Verschlechterung ge-genüber herkömmlichen Produkten vergleichbarer Konstruktion auf. Die Funktionstüchtigkeit der integrierten EL-Kabel wurde durch eine praxisge-mäße Beanspruchung der Produkte sichergestellt. In einer simulierten verrauchten Umgebung konnte zudem eine deutliche Signalwirkung nach-gewiesen werden. Somit sind textile Bodenbeläge mit integriertem EL-Kabel als optisches Leitsystem zur Kennzeichnung von Fluchtwegen geeignet. Darüber hinaus ist auch durch Einsatz der Drehertechnologie gelungen, EL-Kabel erfolgreich in Tuftingträger einzubringen. Es konnten auch neu-

artige, eigenständige EL-Systeme für den Einsatz als Tuftingträger auf Basis von Beschichtung und Siebdruck entwickelt werden. Auf Grundlage dieser verschiedenartigen Entwicklungen konnten Raumkonzepte mit aktiven und passiven Licht- und Farbeffekten gestaltet werden, die den ästhetischen Anspruch mit den Aspekten der technologischen und indust-riellen Umsetzung verbinden und somit wegweisend sind für zukünftige Anwendungen der im Rahmen dieses Forschungsprojektes betrachteten Produkte. (TFI, FTB, IGF 15567 N)

Verfahren zur halogenfreien Flamm-schutzausrüstung von Polyester und Polyester/Baumwolle

Im Vorhaben wurden Struktur-/Eigenschaftsbeziehungen von phosphoror-ganischen Verbindungen als Alternative zu Bromverbindungen aufgezeigt, die zu einer gezielten Weiterentwicklung dieser Verbindungsklasse durch die chemische Industrie führen können. Als problematisch stellt sich, wie die Ergebnisse des Vorhabens zeigen, u.a. die Flammschutzausrüstung von Mischartikeln aus Polyester/Baumwolle dar. Hier ist ein guter Flamm-schutz der entsprechenden Textilien nur über die Beschichtungstechnologie herstellbar. Als besonders wirksam erwiesen sich sogenannte Intumeszenzsysteme. Jedoch zeigen handelsübliche Produkte noch Schwächen hinsichtlich der Applikation und der Effektper-manenz. Ein entsprechendes System auf der Basis von Cellulosecarbamat, welches am ITCF entwickelt wurde, zeigt gute Flamm-schutzeffekte; doch muss in weiteren Arbeiten beispielsweise über spezielle Additivzugabe ebenfalls noch versucht werden, die Permanenz und den Warengriff zu verbessern. In weiteren Arbeiten konnte gezeigt werden, dass bei Dispersionsfärbungen in Abhängigkeit von der Farbtiefe sowie insbesondere der Migrationsfähigkeit des Farbstoffs eine Beeinflus-sung des Flammschutzeffekts auftritt. Auch Staub kann zu einer deutlichen Verschlechterung der Flammfestigkeit führen. (ITCF, AiF 15155 N)

Verfahren für die formaldehydfreie Knitter-freiausrüstung von Cellulosetextilien

Mindestens 80% der Hochveredlungschemikalien im Bereich der Perma-nentausrüstung von Pflegeleicht-, Knitterfrei- und Flammschutz-ausrüstungen auf Cellulosetextilien beruhen immer noch auf formaldehyd-basierten Vernetzungsmitteln. Für die Formaldehydfreisetzung auf einer textilen Ware gilt mittlerweile ein Grenzwert von 16 ppm. Dies bringt die Chemikalienhersteller mehr und mehr in Bedrängnis, da auch optimierte Produkte und Rezepturen nicht immer garantieren können, dass solche minimalen Konzentrationen letztlich eingehalten werden. Im Projekt wurde die Erkenntnis gewonnen, dass neutral-fixierbare Triazin-Typen wenig Chance als Alternative für formaldehydbasierte Crosslinker haben werden. Um so mehr überraschten in technischer Hinsicht und in Bezug auf eine mögliche Umsetzbarkeit in die Praxis die zumeist positiven Resultate von Natrium-monohydroxydichlortriazin (NHDT) und insbesondere von Dihyd-roxymonochlortriazin (DHCT). Die mit diesen Verbindungen zu vermittelnden Zusatzeffekte zur Knitterfreiheit, wie Flammschutz oder antibakterielle Eigenschaften, sind ein wichtiges Argument für die Praxis, den Einsatz dieser Crosslinker im eigenen Produktportfolio zu prüfen, weiterzuentwickeln und Innovationen zu realisieren. (ITCF, AiF 15471 N)

Färben von Polyesterbändern

Das farbliche Gestalten elastischer und unelastischer Bänder kann auf vielfältige Weise erfolgen. Eine neue effektivere und kostengünstigere Methode für mit Dispersionsfarbstoffen färbbare PES-Bänder wurde auf der Grundlage der Vakuumextraktion im TITV Greiz entwickelt. Die Vaku-umextraktion ist ein kostengünstiges und effektives Kontinueverfahren in der Textilveredlung, geeignet für laufende Warenbahnen, Schmaltextilien, Schlauchware und Fadenscharen. Mit diesem Verfahren gelang es, die Vermeidung von Tailing und eine verbesserte Durchfärbung nachzuwei-sen. Die Verfahren zum Färben von unelastischen und elastischen PES-Bändern erfolgen auf der Versuchsanlage, bestehend aus folgenden Einzelaggregaten: • Warenvorlage, Einlaufeinrichtung für Bänder, Färbechassis mit 2

Leitwalzen mit integriertem Flottenzulauf über eine Schlauchpumpe, gesteuert durch eine Niveaureglung und mit Chassisabfluss, Saug-düse,

• Infrarotvortrockner

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• Zugwerk bestehend aus den Foulardwalzen, mit einstellbarem Druck und geregeltem Warenantrieb,

• Thermosolkammer, 3-Kasten-Breitwaschmaschine und Warenablage Vorteile beim Färben von PES-Bändern mittels Vakuumextraktion • Energieeinsparung beim Trocknen durch die Verringerung der Rest-

feuchte auf 16 % gegenüber ca. 42 % bei der Foulardapplikation. • Der höhere Farbstoffeinsatz durch erhöhte Ansatzbadkonzentration

wird durch das Absaugen der Farbflotte und deren Rückführung rela-tiviert. Für das Färben selbst wird die gleiche Farbstoffmenge eingesetzt.

• Durch das neue Verfahren wird gegenüber dem Foulardverfahren durch eine verbesserte Flottenaufnahme eine Energieeinsparung beim Trocknungsprozess um mindestens 50% bis zu 10% möglich, gleichzeitig wird eine wesentliche Qualitätsverbesserung erzielt.

• Weitere Erhöhung der Energieeffizienz durch Nass-in-Nassprozess ermöglicht bis zu 30% Wassereinsparung. (TITV, IW061052)

Herstellung UV-absorbierender Sol-Gel-Ausrüstungen mit nanopartikulärem ZnO

Zinkoxid wird seit vielen Jahren z.B. auch in Sonnencremes eingesetzt, da es farblos und im Bereich ultravioletten Lichts hoch absorbierenden ist. Das Absorptionsspektrum zeigt einen sehr steilen Anstieg der Absorption am Übergang von sichtbarem zu ultraviolettem Licht, so dass Zinkoxid in der Lage sein kann eine gute Schutzfunktion gegen UV-Strahlung zu generieren ohne, dass es optisch wahrgenommen wird. Gegenüber orga-nischen UV-Absorbern zeichnet es sich durch eine exzellente Stabilität gegenüber einem alterungsbedingten Abbau aus, außerdem sind viele alternativ verwendete organische Absorber toxikologisch bedenklich. Im Rahmen von Untersuchungen wurde nanopartikuläres Zinkoxid synthe-tisiert und in sol-gel-basierte Bindersysteme eingebettet. Entsprechende Komposite können mit einfachen Applikationsmethoden, Tauchen, Sprü-hen, Foulardieren, auf unterschiedlichste Substrate, speziell Textilien, appliziert werden. Die Ausrüstungen verbessern den Schutz vor ultravio-letter Strahlung signifikant. Entsprechende Muster erzielen exzellente Werte hinsichtlich des UVP-Wertes (Ultraviolett Protection Factor). Bis dato durchgeführte Waschversuche zeigen keine Abnahme der Effekte. Martindale-Flachscheuerungen, die durchgeführt wurden um die Scheuer-beständigkeit des Effektes zu testen zeigten, dass sich als Nebeneffekt die Scheuerbeständigkeit nach Ausrüstung mit dem Nanokomposit erhö-hen lässt. Weißgradmessungen belegen, dass sich der Weißgrad von entsprechend ausgerüsteten Baumwoll- oder Baumwoll-Polyester-Mischgeweben allenfalls um einzelne Punkte verschiebt. (DTNW)

Schmutzabweisende Antistatikbeschich-tungen auf der Basis von Nanosolen

Das statische Aufladen von Textilien und verwandten Materialien (Filtern, Vliesen) ist in vielerlei Hinsicht ein großes Problem, dem z.B. über einfa-che Veredlungsschritte mit hydrophilen Agenzien begegnet wird. Die so erzielten Effekte sind hinsichtlich ihrer Permanenz unbefriedigend, und die Ausrüstung geht gemeinhin mit einer erhöhten Anschmutzbarkeit einher. Ziel des vorliegenden Projektes war es, über die Sol-Gel-Technik und unter Verfolgung eines neuen Ansatzes antistatisch wirkende Ausrüstun-gen zu entwickeln, die gleichzeitig eine hohe Wasser- und - je nach spezifischer Zusammensetzung - auch Ölabweisung erzielen. Der Ansatz sah vor, in ein und demselben Beschichtungs-/Ausrüstungssystem hydro-philierende und hydrophobierende Additive parallel einzusetzen. Die hydrophilierenden Additive sollten innerhalb der resultierenden Ausrüstung die Aufnahme von Feuchtigkeit gewährleisten, die einer antistatischen Wirkung genügen, die hydrophoben Additive sollten zur gewünschten Wasser-/Ölabweisung führen. Die Idee war, dass eine Anreicherung der hydrophoben Komponenten an der Grenzfläche zur Luft die abweisenden Eigenschaften garantiert. Dem Ansatz folgend wurden Sole – basierend auf einfachen SiO2-Solen – mit unterschiedlichen hydrophilen und hydro-phoben/oleophoben Silan-Additiven hergestellt und auf verschiedenen Substraten appliziert (Gewebe, Vliese, Folien, Glasträger). Die Untersu-chung der ausgerüsteten/beschichteten Oberflächen bewies, dass der verfolgte Ansatz gut geeignet ist, um gleichzeitig hochabweisende Ober-flächen mit Antistatikeigenschaften zu generieren. Die Ausrüstungen auf Textilien bspw. erzielten höchste Noten für die Wasser- und Ölabweisung und senkten gleichzeitig die Oberflächenwiderstände auf Werte im Bereich bis kleiner 107 Ohm. Auf ebenen Substraten können bei Verwendung von hydrophoben (aliphatischen) Additiven Kontaktwinkel >100° erreicht wer-den, ohne dass sich dies negativ auf die antistatischen Eigenschaften der Oberfläche auswirkt. Bei Verwendung fluorierter Additive können erwar-tungsgemäß bessere abweisende Eigenschaften erreicht werden, dennoch erlaubt der verfolgte Ansatz das gleichzeitige Sicherstellen einer

antistatischen Wirkung. In Tests zur Scheuerbeständigkeit entsprechender Ausrüstungen zeigten diese guten Ergebnisse ohne einen signifikanten Abfall der Oberflächenwiderstände. Eine entsprechende Beständigkeit ist z.B. für die Ausrüstung von Sitzbezügen (z.B. Automobilbereich) wichtig. Lediglich eine zufriedenstellende Waschbeständigkeit konnte bis dato noch nicht erzielt werden. (DTNW, GMBU, IGF 15299 BG)

Nanoclays – Schichtsilicate als Füllstoffe für Polymerbeschichtungen für Textilien

Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden Grundlagen zu einer Modifizierung von Beschichtungspolymeren mit Tonmineralien, insbeson-dere den so genannten Organo- oder Nanoclays erarbeitet. Die Untersuchungen erstreckten sich über verschiedene Arten von Beschich-tungspolymeren. So wurden Möglichkeiten untersucht, die Eigenschaftsprofile von Beschichtungen sowohl aus Formulierungen für textile Anwendungen mit Schichtsilikaten zu verbessern. Besonderes Augenmerk lag auf Verbesserungen von mechanischen Eigenschaften, Barriereeigenschaften, Flammfestigkeit, Temperaturbeständigkeiten oder der Alterungsbeständigkeit. Darüber hinaus wurde untersucht, inwieweit es gelingt die Beschichtungspolymere mit Schichtsilikaten homogen zu füllen und ob ein Interkalieren bzw. Exfolieren der Schichtsilikate zu beobachten ist. (DTNW, IGF 15478 N)

Dauerhafte Modifizierung von Poly-amid(fasern) mit dünnen Silberschichten mit Hilfe einer heterogenen Tollens-Reaktion

Die Tollens-Reaktion ist altbekannt. Wenn in einer Lösung ein Aldehyd als reduzierende Verbindung vorliegt werden die Silberionen einer Tollens-Lösung reduziert und es bildet sich elementares Silber, das sich zum Beispiel auf der Gefäßwand des Reaktionsgefäßes als Silberspiegel nie-derschlägt. In einem aktuell durchgeführten Projekt konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, die Tollens-Reaktion auch dann zu nutzen, wenn die reduzie-renden Aldehydgruppen nicht gelöst vorliegen, sondern, z.B. auf einer Faser, immobilisiert werden. Durch eine entsprechende Vorbehandlung und anschließende Behandlung mit dem Tollens-Reagens lassen sich so Silber-modifizierte Fasern herstellen. Durch diesen Ansatz über eine heterogene Reaktion erfolgt die Bildung des elementaren Silbers statt in der Lösung weitestgehend an direkt der Faseroberfläche, so dass der Anteil des reduzierten Silbers der in der Lösung verbleibt verringert werden könnte. Die ausgerüsteten Fasern zeigen in Tests eine exzellente antibakterielle Wirkung z.B. gegen E.coli-Bakterien. Eine Untersuchung der Waschstabili-tät zeigt auch nach 30 Wäschen eine unveränderte Wirkung in den Bakterientests, so dass von einer guten Waschbeständigkeit ausgegangen werden kann. (DTNW)

Herstellung antibakterieller Ausrüstungen mit Silbernanopartikeln

Metalle wie Kupfer und Silber wirken antibakteriell, d. h. sie können die Vermehrung von Bakterien auf unterschiedlichsten Oberflächen effektiv unterbinden. Ausgehend von einem einfachen chemischen Ansatz werden Silbernanopartikel in einem Nanosol gebildet und durch ein aus dem Sol-Gel-Prozess resultierenden Netzwerk immobilisiert. Die Partikelgrößen liegen im Bereich von Nanometern, die Auflage liegt bei weniger als einem Gramm pro Quadratmeter. Das reicht aus, um exzellente antibakterielle Eigenschaften zu erzielen. In Tests mit verschiedenen Bakterien zeigt sich, dass sämtliche Mikroorganismen effektiv abgetötet werden. Der gewählte Ansatz sorgt außerdem dafür, dass die Silberpartikel - ohne die Verwendung eines Binders - dauerhaft an die Oberfläche gebunden wer-den. Waschversuche zeigen eine hohe Beständigkeit der antibakteriellen Eigenschaften. (GMBU, DTNW)

Photochemische Flammschutzausrüstung textiler Materialien

Das Ziel des Projektes war die Erarbeitung der Grundlagen für eine photo-induzierte Oberflächenmodifizierung von natürlichen und synthetischen Fasermaterialien mit phosphorhaltigen Verbindungen zur permanenten Flammhemmung. Als geeignete phosphorhaltige Vinylverbindung wurde für die nachfolgend beschriebenen Untersuchungen die Vinyl-

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phosphonsäure (VPS) gewählt. Im Interesse einer dauerhaften und stabi-len Ausrüstung erwies es sich als vorteilhaft, VPS in eine photovernetzte Matrix einzubinden. In zurückliegenden Arbeiten des DTNW wurden hierzu z.B. verschiedene mehrfunktionelle Allyl- und Acrylverbindungen als ge-eignete Ausgangssubstanzen für derartige UV-vernetzte Schichten identifiziert. Beste Ergebnisse wurden mit einem vernetzbaren Triazin erzielt, das sich als Stickstofflieferant hervorragend in Kombination mit VPS zur Flammhemmung eignet. Eine auf dieser Basis entwickelte trinäre Mischung aus VPS, dem Triazin und einem Photoinitiator konnte identisch auf allen untersuchten Textilien permanent fixiert werden. Brandprüfungen nach verschiedenen Prüfnormen ergaben, dass die gewählte Ausrüs-tungsrezeptur für die Materialien Baumwolle, Polyester und Polyamid sehr gute Brandschutzeigenschaften liefert. Gleichzeitig erlaubte es die Ver-wendung des Photoinitiators, eine kostengünstige und industrietaugliche Breitband-UV-Lampe zu verwenden und Bestrahlungszeiten zu verkürzen. Beide Maßnahmen sind im Sinne des Ergebnistransfers als vorteilhaft zu bezeichnen. (DTNW, IGF 15479 N)

Verfahrenstechnik zur Herstellung neuer funktioneller Textilien durch die perma-nente Ausrüstung mit supramolekularen Komponenten

Die Haftung von Polyurethanbeschichtungen auf Polyestergeweben hängt von der Stärke der Wechselwirkungen zwischen diesen Materialien ab. Um diese zu verstärken werden makrozyklische Liganden, wie z.B. Cali-xarene auf der Oberfläche des Polyestergewebes fixiert. Calixarene besitzen im Molekül zwei voneinander getrennt unterschiedlich polare Regionen. Der hydrophobe Molekülteil kann zur teilweisen Einlagerung der Moleküle in die Faseroberfläche genutzt werden. Die polaren Hydro-xylgruppen der Calixarene befinden sich dann direkt auf der Oberfläche der Fasern und bilden mit den Urethangruppen der Beschichtung Wech-selwirkungen aus. Die Stärke der Wechselwirkungen hängt von der molekularen Struktur der Calixarene und anderer makrozyklischer Molekü-le ab. (DTNW, AiF 10955 N)

Biopolymerausrüstung

Biopolymere aus dem Bereich der nachwachsenden Rohstoffe, zu denen Chitosane, Carraghenane, Alginate, Pektine, Fucoidan und Dextrine zäh-len, weisen viele, für textile Applikationen interessante Eigenschaften auf. So besitzen sie filmbildende und wasserbindende Eigenschaften, die sich günstig auf das Mikroklima zwischen Textil und Haut auswirken können und einen hohen Tragekomfort versprechen - insbesondere für Personen, die zu Hautirritationen und Ekzemen neigen. Chitosane besitzen antibakte-rielle und fungizide Eigenschaften und können somit dem Biofouling bei Outdoortextilien entgegenwirken bzw. im Bereich der Medizintextilien wundheilend bzw. entzündungshemmend wirken. Carraghenane wiederum sind in der Lage, Proteine zu binden, was bei der Prävention von allergi-schen Hautreaktionen genutzt werden kann. Ausgehend von verschiedenen bereits am DTNW etablierten Fixierungsstrategien eröffne-te sich die Aufgabe, aktive Biopolymere auf Fasermaterial unter Erhalt ihres Wirkungsspektrums dauerhaft zu verankern. Im Sinne einer verein-fachten Verfahrenstechnik wurde am DTNW ein simpler Weg zur Derivatisierung der Biopolymere wie Chitosan oder Carragheenan gewählt, der praktisch in-situ das reaktionsfähige Biopolymer erzeugt, wobei die erhaltene Flotte direkt zur Textilausrüstung eingesetzt werden kann. Die am DTNW entwickelte Dünnschichtausrüstung textiler Materialien mit funktionellen Biopolymeren zeigt neue Wege zur Gestaltung hautfreundli-cher und auch für Allergiker verträglicher Textilien für den Bekleidungs- und für den Heimtextilbereich sowie für klinische Anwendungen auf. (DTNW, Land NRW)

Ausrüstung textiler Materialien mit Hydro-phobinen

Hydrophobine sind natürliche, ungiftige und bio-kompatible Proteine mit herausragenden Eigenschaften. Aufgrund ihrer speziellen bifunktionellen Struktur sind sie in der Lage, die Oberflächenenergie von polymeren Materialien drastisch ins Gegenteil zu verändern. In diesem Zusammen-hang wurden am DTNW Untersuchungen zum Einfluss einer Hydrophobinausrüstung auf die Benetzungseigenschaften bzw. das Saug-vermögen von ursprünglich hydrophilen und hydrophoben textilen Substraten durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die am DTNW entwickel-te thermische Fixierung zu permanenten Beschichtungen führt, die sowohl

textile Wäschen als auch harsche Extraktionen überstehen. Die Oberflä-chenmodifizierung von hydrophoben Materialien (gezeigt am Beispiel von Polyester) führte dabei zu einer signifikanten Hydrophilierung, während hydrophile Substrate (Baumwolle und Polyamid) einen stark hydrophoben Charakter erhielten. Es sei darauf hingewiesen, dass das thermische Beschichtungsverfahren auf klassischen Apparaten der Textilveredlungs-industrie durchgeführt werden kann, so dass ein Transfer in die textile Praxis ohne Neuinvestitionen möglich ist. Daher können die seit einiger Zeit auch kommerziell verfügbaren Hydrophobine als neuartige und leis-tungsstarke Hydrophilierungs- bzw. Hydrophobierungsmittel in der Textilveredlung Verwendung finden. (DTNW, Land NRW)

Applikation organischer Polymere mit elektrischer Leitfähigkeit auf textilen Flächen

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung von leitfähigen textilen Materialien auf Basis von intrinsisch leitfähigen Polymeren (ICPs) sowie einer Technologie zu deren Herstellung. Es wurde gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, ICPs durch Ausrüs-tungsprozesse mit herkömmlicher textiler Technik zur Erhöhung der Flächenleitfähigkeit von Textilien zu applizieren. Dies gilt sowohl für den Foulard- als auch für den Pflatschprozess, der den Einsatz von Ver-dickungsmitteln erfordert. Weitere geeignete Verfahren sind das Ausrüsten mit instabilem Schaum, als auch die Ausrüstung mittels Vakuum. Die erreichbaren Oberflächenwiderstände liegen im Bereich von ca. 106 Ω. Leitfähige Polymerausrüstungen eignen sich z.B. für antielektrostatische Ausrüstungen. Weiterhin wurde dargestellt, dass durch angepasste Zu-schläge wie z.B. Vernetzer und Binder die Permanenz der Ausrüstung wesentlich verbessert wurde. Durch den Zusatz dieser Hilfsmittel wurde sowohl die Trocken- als auch die Nassreibechtheit verbessert. Auch eine anschließende Nassbehandlung führte nicht zu einer signifikanten Erhö-hung des Oberflächenwiderstands. (TITV, IW061074)

Schmutzabweisende Gewebe für CI-Berufsbekleidung mit hohem Schweiß-transportvermögen

CI-Kleidung ist ein wichtiges äußeres Erkennungskennzeichen für Unter-nehmen. Das Unternehmen präsentiert sich in der Öffentlichkeit und so ist ein sauberes und addrettes Aussehen der Mitarbeiter erwünscht. Daher wird für CI-Kleidung häufig eine schmutzabweisende Ausrüstung verwen-det, um so möglichst lange ein sauberes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit zu erhalten. Treten während des Gebrauchs Verschmutzun-gen auf, so sollen diese leicht ohne Fleckbildung entfernt können. Schmutzabweisende Ausrüstungen zeigen jedoch meist einen negativen Effekt auf den Tragekomfort. Durch die wasserabweisende Wirkung der schmutzabweisenden Ausrüstung wird die Aufnahme von dampfförmigen und flüssigem Schweiß beeinflusst. In diesem Projekt werden verschiede-ne schmutzabweisende Ausrüstungen auf CI-Gewebe aufgebracht und die schmutzabweisende Wirkung sowie die Fleckentfernung wird eingehend untersucht. Es werden verschiedene Flecken wie Kaffee, Ketchup, Honig auf die ausgerüsteten Gewebe aufgebracht und anschließend entfernt. Weiterhin wird der Tragekomfort der verschiedenen, ausgerüsteten Gewe-be bestimmt. Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass eine gute schmutzabweisende Wirkung der Gewebe mit handelsüblichen Textilhilfsmittel erreicht werden können. Der Tragekomfort der verschiede-nen Ausrüstungen ist befriedigend und es bestehen nur geringfügige Unterschiede zwischen den Ausrüstungen. In dem Projekt soll in weiteren Versuchen die Pflegbarkeit und der Einfluss der Wäschepflege auf die Schmutzabweisung untersucht werden. Ein weiterer Arbeitspunkt ist Herstellung von Gewebe mit einer einseitigen schmutzabweisenden Aus-rüstung. Ziel des noch laufenden Forschungsprojektes ist es, CI-Kleidung mit einer sehr guten schmutzabweisenden Ausrüstung zu entwickeln, die gleichzeitig eine gute Pflegbarkeit und einen guten Tragekomfort bietet. (HIT, AiF 16365 N)

Zahnwatteröllchen mit antientzündlichen Eigenschaften durch Stickoxid-Freisetzung

Es ist medizinisch sinnvoll, Kontaminationen einer Zahnwunde während der Behandlung durch Speichelbakterien zu minimieren. Hierzu werden in der Zahnheilkunde im allgemeinen Tamponaden verwendet. Sie fallen unter den Begriff Zahnwatterollen. Die bislang einzige Aufgabe der Zahnwatterollen besteht darin, den Speichel des Patienten möglichst vollständig aufzusaugen, vom Zahn abzuhalten und somit die vom

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Zahnarzt gesetzte Wunde während des Eingriffs trocken und keimfrei zu halten. Ein Zahnwatterollenprodukt, welches über lokale antibakterielle Eigenschaften verfügt, existiert bislang noch nicht. Die Funktionalisierung von Zahnwatterollen mit antibakteriellen Eigenschaften bietet daher ein bisher ungenutztes Entwicklungspotenzial. Aus den genannten Gründen wurde in diesem Projekt der Frage nachgegangen, ob sich Zahnwatterollen mit antientzündlichen Eigenschaften ausstatten lassen. Als antibakterielles Agenz wurde die Freisetzung des antibakteriellen Gases Stickoxid (NO). Die Anwendungsbereiche für Stickoxid-abgebende Materialien sind vielfältig, da die Gasmoleküle unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Stickoxid kommt als natürliches Gas im menschlichen Körper vor und ist hier an zahlreichen biologischen Prozessen beteiligt – z.B. an der Gefäß-erweiterung oder als molekularer Botenstoff. Darüber hinaus verfügt Stickoxid über eine antibakterielle Wirkung, die auf der Zerstörung der Zellmembran der Bakterien, auf der Schädigung ihres Erbguts sowie auf der Hemmung der bakteriellen Energiegewinnung beruht. Neben dem erfolgreichen Nachweis der Stickoxid-Freisetzung vom Textil, haben die Wissenschaftler am Institut für Hygiene und Biotechnologie durch das Forschungsvorhaben gleichzeitig auch die antimikrobielle Wirkung des Textilstoffs mit Hilfe der Norm DIN EN ISO 20743 belegt. Zudem wurde ein System zur Messung von Stickoxid im physiologischen Milieu des Mundraums entwickelt. Weitere Einsatzgebiete werden derzeit geprüft. (HIT, AiF 15721 N)

Entwicklung photochromer Textilien

Ziel dieses Forschungsprojektes war die photochrome Funktionalisierung von textilen Materialien. Es wurden handelsübliche photochrome Farbstoffe (z.B. Chromene, Spirooxazine) verwendet sowie NISO [1,3,3-Trimethylspiro-[indolino-2,3'-[3H]naphth[2,1-b]-oxazin] synthetisiert. Die photochromen Verbindungen wurden durch UV_VIS spektroskopische und farbmetrische Messungen, Schmelzpunktbestimmungen und TGA-Messungen eingehend charakterisiert. Chromene zeigen eine höhere Beständigkeit als Spirooxazine. Die photochromen Farbstoffe konnten erfolgreich in Fasern (PP) im Schmelzspinnverfahren eingearbeitet werden. Jedoch zeigen aus PP-Garnen hergestellte Gestricke oft ungleichmässige Farbbereiche, die auf unterschiedliche Spannungsverhältnisse beim Strickgarn zurückgeführt werden. In Aceton gelöste photochrome Farbstoffe können wie Dispersionsfarbstoffe aus wässrigen Dispersionen auf Fasern (PES; PP; PA) aufziehen. Es genügen 0,1-1,25 Gew.% an Photochrom, um beeindruckende Farbeffekte zu erhalten. Die nachträgliche Applikation von photochromen Farbstoffen in Beschichtungssysteme (z.B. Polyurethan, Polyacrylat, Sol-Gel-Systeme) ist ebenfalls möglich und die Farbeffekte sind abhängig von der Beschichtungsmatrix, der verwendeten Menge an photochromen Farbstoff (zwischen 0,1 und 2%) sowie von dem Fasermaterial. Die Effekte der photochromen Farbstoffe sind abhängig von der Bestrahlungsquelle (z.B. UV-Lampe, Xenonbogenlampe, Sonnenlicht u.a.). Nach Anregung der photochromen Farbstoffe erfolgt die Bleichung der Färbung in der Regel innerhalb kurzer Zeit (Halbwertszeit < 90s). Im Laufe der Zeit tritt Ermüdung der Farbbaustoffe, der durch einen Abbau der Farbstoffe verursacht wird, auf. Photochrome Farbstoffe lassen sich mit anderen, konventionellen Farbstoffen mischen und so können Mischfarbeffekte erzielt werden, die die Farbpalette der photochromen Farbstoffe deutlich erweitert. Aufgrund der geringen Stabilität der photochromen Farbstoffe sind für eine industrielle Anwendung weitere Forschungsarbeiten notwendig, um die Farbe über die Lebensdauer eines Produktes zu erhalten. (HIT, AiF 15176 N)

Ausrüstung zum Schutz heller Möbel-bezugsstoffe vor Verfärbungen durch farbigen Faserabrieb von Bekleidungstextilien

Die Anschmutzung heller Möbelbezugsstoffe mittels Bekleidungstextilien in mittleren und dunklen Farbtönen durch Farbstoff- und/oder Faserabrieb stellt für Möbelbezugsstoffhersteller ein bedeutendes Problem dar. Gerade in den letzten Jahren lagen helle Polstermöbel im Trend. Der Kunde hat dabei freie Auswahl was Faserzusammensetzung, Gewebeart und Farbton des Möbelbezugsstoffes betrifft. In den meisten Fällen werden von den Konsumenten dabei Polstermöbel mit Fleckschutzausrüstung favorisiert. Diese Applikationen beruhen meist auf der Basis von Fluorcarbon und beugen zwar einer Verunreinigung des Polsterstoffes durch Standardanschmutzungen auf Wasser- und Ölbasis (Speisen,

Getränke) vor, jedoch können sie eine Anschmutzung durch (überschüssigen) Farbstoff von Bekleidungstextilien nicht verhindern. Dies jedoch ist ein Aspekt, der vom Kunden nicht toleriert wird, so dass es vermehrt zu Reklamationen bei Fachhändlern und den Herstellern von Möbelbezugsstoffen kommt. Die Forderung nach einer umfassenden Fleckschutzausrüstung, die auch Farbanschmutzungen vorbeugt, wird somit vermehrt gestellt. Innerhalb dieses Forschungsprojektes sollte deshalb der Anschmutzbarkeit von hellen Möbelbezugsstoffen durch schlecht reibechte Bekleidungstextilien entgegen gewirkt werden, indem eine antiadhäsive quasikeramische Beschichtung auf Nanosolbasis auf das Textil appliziert wurde. Diese Ausrüstung sollte eine Farbanschmutzung verhindern oder aber eine deutlich verbesserte Entfernbarkeit der Anschmutzung durch gängige Reinigungsmethoden ermöglichen. Während des Forschungsvorhabens wurden verschiedenste Nanosole synthetisiert und auf diverse Möbelbezugsstoffe appliziert. Anschließend erfolgte die umfassende Effektanalyse hinsichtlich textiler und gebrauchsbedingter Eigenschaften. Die gewonnenen Ergebnisse führten dabei zu dem Schluss, dass die Anschmutzung vordergründig durch Farbstoffabrieb und nicht wie ursprünglich vermutet durch Faserabrieb hervorgerufen wird. Des Weiteren wurde deutlich, dass eine Farbanschmutzung heller Möbelbezugsstoffe auch mit dem hier verfolgten Ansatz nicht gänzlich verhindert werden kann. Ausgewählte, im Forschungsvorhaben synthetisierte Ausrüstungen erlauben jedoch eine vollständige Abreinigung des Farbstoffes durch den Einsatz eines mit Waschflotte getränkten Microfasertuchs. Wenngleich somit das primäre Forschungsziel der Entwicklung einer Ausrüstung zur verbesserten Abreinigung von Farbanschmutzungen farbiger Bekleidungstextilien auf hellen Möbelbezugsstoffen erreicht wurde, bedarf es bis zur Marktreife eines Produktes noch weiterer Forschungsarbeit, da die bisherigen Ausrüstungsvarianten die Kombination aus vollständiger Farbstoffabreinigung sowie Hydro- und Oleophobie noch nicht aufweisen. Durch Vereinigung verschiedener Komponenten von Neuentwicklungen dieses Forschungsprojektes in einem Kombinationsprodukt, dürfte die Synthese einer hydro- und oleophoben Ausrüstung mit sehr guten Farbstoffabreinigungseigenschaften möglich sein. (HIT, DTNW, AiF 15151 N)

Funktionalisierung von Vliesstoffen für die Tiefenfiltration mit wasserbasierten anor-ganisch-organischen Beschichtungssolen

Im Rahmen des Projektes wurden unterschiedliche hydrodynamisch verfestigte Vliesstoffverbunde für die Anwendung als RLT-Filtermaterial der Filterklasse F7 entwickelt. Die neuen HYCOSPUN®-Verbunde beste-hen aus einem Dreischichtverbund (voluminöser Filament-Spinnvliesstoff als Speicherschicht, Meltblown-Vlies als Sperrschicht und feiner Spinnvliesstoff als Schutzschicht). Der optimierte HYCOSPUN®-Verbund entspricht im Neuzustand der Filterklasse F7. In Bezug auf die Druckdiffe-renzwerte sowie in der Abscheidung von DEHS, NaCl und Umgebungsaerosol erreichen die HYCOSPUN®-Filtermedien hervorra-gende Ergebnisse. Parallel wurden neue wasserbasierte anorganisch-organische Beschich-tungssole (nHp), welche sowohl die Einstellung einer aufladbaren bzw. einer ableitenden Oberfläche ermöglichen als auch antimikrobielle Eigen-schaften aufweisen, entwickelt und miteinander kombiniert. Ausgewählte antimikrobiell wirkende Beschichtungssole können ihre Aktivität schon bei Feststoffauflagen von < 5 % entfalten. Um permanente Oberflächenladun-gen für eine verbesserte Partikelabscheidung auf den Filteroberflächen zu schaffen, wurde ein neues Konzept für die Entwicklung der Beschich-tungssole verfolgt. Bei Einhaltung entsprechender Temperbedingungen der Beschichtungssole können diese die Gebrauchseigenschaften der Filtermedien wie z. B. die Feinstpartikelabscheidung weiter verbessern. (STFI, AiF 261 ZBG/1)

Sicherheit für Hersteller und Verbraucher zur Nanotechnologie bei Textilien (SiNa-Tex)

Während nicht nur im Textilbereich immer mehr nanopartikulär funktionali-sierte Produkte auf den Markt kommen, ist die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion über ökologische und gesundheitliche Ge-fahren durch Nanopartikel in vollem Gange. Alle durch Nanopartikel modifizierten Textilien beinhalten prinzipiell die Möglichkeit, dass die nano-skaligen Rohstoffe durch mechanische oder chemische Einflüsse oder Alterung freigesetzt werden. Es ist daher eine sowohl bei den Verbrau-

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chern als auch bei vielen Textilunternehmen Unsicherheit zu beobachten, inwiefern Gefahren von den nanoskaligen Materialien ausgehen. Um hier fundierte Fakten erfassen zu können, wurde am ITV Denkendorf in einer Gemeinschaftsarbeit mit Industrieunternehmen eine Prüftechnik zur detail-lierten Charakterisierung der Emission von Nanopartikeln entwickelt, die bei Gebrauchsbeanspruchung aus Textilien beziehungsweise aus deren Beschichtungen in die Luft emittieren. Die Untersuchungen zeigten, dass beispielsweise bei der nanopartikel-basierten Beschichtung durch eine richtige Abstimmung von Textilhilfsmitteln und der Prozesstechnik relevan-te Emissionen vermieden werden können, was eine bessere Qualität und Haltbarkeit der Beschichtung zur Folge hat. Die Art und Intensität der mechanischen Belastung im Stresstest kann entsprechend den Anforde-rungen an die Belastbarkeit des Textils variiert werden. Mit Informationen über Partikelkonzentrationen, Partikelgrößenverteilung, Partikelchemie und Partikelform sind dadurch wichtige Basisinformationen verfügbar, die für Rückschlüsse auf ein etwaiges Gefahrenpotenzial dienen. (ITV, BAWÜ DITF/42)

Nanostrukturierte textile Emulsionsfilter für verbesserte Wasserabscheidung in Kraft-stofffiltern und Ölabscheidung aus wässrigen Medien

Die Trennung einer sekundären Öl-in-Wasser-Emulsion mittels nanostruk-turierter textiler Filtermedien wurde untersucht. Es wird aufgezeigt, in welchem Umfang Trennmechanismus und Trenngrad von wichtigen Pa-rametern wie Porengröße, Porosität, Oberflächenenergie des Filters sowie Tropfengröße und Grenzflächenspannung abhängen. Die höchste Koales-zenzleistung wurde an Filtern mit kleinen Poren und hydrophoben Fasern gefunden, wobei der Einfluss der Oberflächenenergie auf die Trennleistung mit Porenverkleinerung sinkt. (ITV, BMBF 03X0060D)

Hoch abriebbeständige Nanocomposit-beschichtungen auf textilen Flächengebilden

Die Nanotechnologie eröffnet in verschiedenen Prozessstufen der textilen Fertigungstechnik neue Chancen zur Integration und Verbesserung von besonderen Funktionen. Um die neuen Möglichkeiten nanoskaliger Rohstoffe und nanostrukturierter Werkstoffe optimal zu nutzen sind teilweise ganz neue Verfahrenstechni-ken nötig. Teilweise können aber auch etablierte Verfahrenstechniken mit spezifischen Anpassungen eingesetzt werden. Neu verfügbare funktionelle Nanopartikel wie beispielsweise elektrisch leitfähige Polythiophene rufen durch Einarbeitung in die Ausrüstungsflotte oder das Beschichtungssystem verbesserte textile Funktionalitäten hervor. Die Faserausspinnung ermöglicht die Erzeugung von Nanofasern sowie die Integration funktioneller Nanopartikel ins Polymer. Grundlegend neue oder stark modifizierte Spinntechniken gestatten Nanofaserproduktionen im industriellen Maßstab. Dabei gilt es jedoch stets bei der Rohstoffauswahl, Compoundierung und Verarbeitung die physikalischen Besonderheiten der nanoskaligen Roh-stoffe zu beachten, um die erhoffte Funktionalität auch zu erhalten. In einer Übersicht wird mit Beispielen aus den Bereichen der Textilvered-lung und des Faserspinnens dargestellt, welche Anforderungen die Erzeugung von Nanostrukturen und der Einsatz nanoskaliger Rohstoffe an textiltechnische Prozesse haben und welche Auswirkungen für Textilfunk-tionen bestehen. Des Weiteren wird dargestellt, dass für die Bewertung der Emission von Nanopartikeln aus textilen Werkstoffen im Gebrauch zwischenzeitlich fundierte Messtechniken zur Verfügung stehen. (ITV, BMBF 03X0018C)

Reaktiv-Plasma-Technologie mit integrier-ter Prozess- und Warenüberwachung für die Haftungsverbesserung von Hotmelt-Klebeverbindungen

Der übliche Weg in der Textilindustrie für die Funktionalisierung ist der mit nasschemischen Ausrüstungsmitteln. Eine Plasmabehandlung kann je-doch bei vielen einzelnen Arbeitsschritten eine sinnvolle Alternative bzw. eine spezifische Hilfe sein. Die Dielektrische Barrierenentladung (DBD) mit Luft als Prozessgas eignet sich besonders gut als trockener Vorbehand-lungsschritt vor einer Beschichtung, Verklebung oder Laminierung. (ITV, ProInno II KF 0069101VT7)

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Verbesserung des Tuftingprozesses durch ein modulares Spulengatter mit Sensor- und Signalsystem, optimierter Fadenfüh-rung sowie lokalem und zentralem Fadenspeicher

Eine industrielle Tuftingmaschine benötigt bei einer Arbeitsbreite von 5 m für die Herstellung der textilen Nutzschicht 2000 bis 3100 Garne. Diese Fadenschar wird von Spulen bereitgestellt, die in einem Gatter aufgesteckt sind. Aus der räumlichen Trennung von Tuftingmaschine und Gatter ergibt sich eine komplizierte Garnführung von den Spulen bis zur Maschine. Ziel des Kooperationsprojektes ist die Entwicklung eines opti-mierten Gatters, das auch nachträglich an bereits bestehenden Anlagen realisierbar ist. Die Optimierung umfasst sowohl die Entwicklung eines Sensor- und Signalsystems als auch die Garnführung, ausgehend von den Garnspulen bis zum Einlauf in die Tuftingmaschine. Im Rahmen des Projektes wurde in Zusammenarbeit mit dem Projekt-partner ISD/Aachen ein Sensor- und Signalsystem entwickelt, das Fadenbrüche und Spannfäden unmittelbar im Gatter detektiert. Diese werden anschließend an die Maschine unter Anzeige der betroffenen Spulstelle weitergeleitet. Während des individuellen Bestückens mit unter-schiedlichen Garnen erlaubt eine entsprechende Software zudem die Nutzung des Anzeigesystems an den Spulstellen. Aufgrund der Vielzahl der benötigten Sensoren war es ein zentrales Entwicklungsziel dieses Projektes, eine möglichst kostengünstige Lösung zu realisieren. Die entwi-ckelten Komponenten sind sowohl im Tuftinggatter als auch im Zettelgatter einsetzbar. Mit dem Ziel der Vergleichmäßigung der Fadenspannung und der Vermei-dung von Standstellen bei Fadenbrüchen wurden darüber hinaus eine alternative Garnführung im Tuftinggatter sowie ein zentraler Fadenspei-cher entwickelt und exemplarisch umgesetzt. Hiermit ist es möglich, dass die Maschine bei der Detektierung eines Fehlers im Tuftinggatter nicht gestoppt werden muss, sondern mit reduzierter Geschwindigkeit weiter produzieren kann, bis der Fehler behoben ist. (TFI, ProInno II KF 021 520 2PK8)

Automatisierte Prüfmethodik für neuartige hochmodulige Garnstrukturen

Keine der zurzeit existierenden Prüfmethoden erlaubt eine genaue und gleichzeitig industriell anwendbare Charakterisierung von Hochmodul-Garnen. Bei der Prüfung mit Umschlingung ist die effektive Testlänge aufgrund des Umschlingungsschlupfes nicht ausreichend definiert. Die Ermittlung der Garneigenschaften in Abhängigkeit von der Prüflänge ist dadurch nicht möglich. Bei der industriellen Prüfung führt die Lasteinleitung durch Klemmbacken in Verbindung mit der hohen Steifigkeit des Garnma-terials zu erheblichen Spannungskonzentrationen, die ein vorzeitiges Versagen verursachen. Die manuelle Einbettung im Harz ist aufgrund der aufwändigen Probenherstellung nur für Laborzwecke geeignet. Eine ausführliche und statistisch belegbare Beschreibung, die sowohl für reproduzierbare Qualitätskontrolle als auch für die Bemessung notwendig ist, lässt sich dementsprechend nur durch den kombinierten Einsatz einer erweiterten Versuchsanordnung und Modellierung des Versagensprozes-ses erreichen. Das Gesamtziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer industriell ein-setzbaren und normierbaren experimentellen und numerischen Methodik zur Erfassung der mechanischen Eigenschaften von hochmoduligen Multifilamentgarnen. Dazu wird eine Versuchsanordnung zur automatisier-ten Prüfung der mechanischen Eigenschaften entwickelt. Für diese Versuchsanordnung wird weiterhin eine adaptive Kalibrierung der Gar-neinspannung entwickelt, die eine gleichmäßige Lasteinleitung ohne Störeffekte sicherstellt. Diese Methodik wird erweitert, um eine genauere statistische Charakterisierung der Garneigenschaften für unterschiedliche Längen zu ermöglichen. (ITA, SFB 532, Transferprojekt 05)

Hochdrapierbare Mehrlagengestricke für Schutzhelme

Auf Grund des gestiegenen Wettbewerbdrucks, dem sich die Flachstrick-branche im klassischen Produktbereich der Obertrikotagen seit Längerem ausgesetzt sieht, können die Unternehmen langfristig nur überleben, wenn sie das Potential der Flachstricktechnik für innovative Flachstrickprodukte nutzen. Verstärkungstextilien für leistungsfähige Compositeschutzhelme stellen ein innovatives, zukunftsträchtiges Flachstrickprodukt dar. Für ihre etablierten Herstellungstechnologien fordern Schutzhelmhersteller textile Halbzeuge, die es ermöglichen, Helmschalen bei mindestens gleichblei-bendem Leistungsniveau, geringeren Produktionskosten und verbesserter Reproduzierbarkeit herzustellen. Auf der Basis der im Projekt erarbeiteten Anforderungsprofile für Motorrad- sowie Ballistikschutzhelme werden MLG-Strukturen systematisch entwickelt, stricktechnisch umgesetzt, textilphysikalisch geprüft und Vorzugsstrukturen für die Untersuchungen zur Weiterverarbeitung sowie zur Charakterisierung anhand von Prüfplat-ten und Helmschalen ausgewählt. Die Experimente an den MLG für Ballistikschutzhelme bestätigen die guten Umformeigenschaften und das hohe ballistische Schutzpotential dieser Strukturen sowie ihre Weiterver-arbeitbarkeit zu Helmschalen. Für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit besteht noch weiteres Entwicklungspotential. Im Ergebnis der Untersu-chungen zur Herstellung von Helmschalen für Motorradschutzhelme zeigen 2-lagige MLG, die mit mittleren bzw. geringen Kuliertiefeneinstel-lungen gefertigt werden, in normgerechten Falltests an komplett aufgebauten Demonstratorhelmen ein besonders hohes Leistungsvermö-gen. Durch den prinzipiell nachgewiesenen, perspektivisch möglichen und sinnvollen Einsatz dieser MLG-Strukturen für die Herstellung von Motor-radschutzhelmen entstehen für die entsprechenden Schutzhelmhersteller über die Kombination von Kostensenkung und die mögliche Leistungsstei-gerung deutliche Vorteile im Hinblick auf ihre Wettbewerbsfähigkeit. Diese Aussage ist prinzipiell auch auf andere Schutzhelme mit hohen Crash- und Impactanforderungen übertragbar. Mit den Ergebnissen des Forschungs-projekts sind wichtige Grundlagen für eine mögliche Serienentwicklung von Motorradschutzhelmen gelegt, die in Zusammenarbeit der Helmher-steller mit interessierten Textilunternehmen und der Forschungsstelle erfolgen kann. Die deutsche Strickindustrie erhält auf Grund dieser Ergeb-nisse die Möglichkeit zur flexiblen Herstellung maßgeschneiderter Gestrickhalbzeuge mit einem hohen Wertschöpfungsanteil. Dies ermög-licht den Flachstrickern eine gute Ausgangsposition, in Kooperation mit den Weiterverarbeitern, Endanwendern und Forschungseinrichtungen die Entwicklung neuer, innovativer MLG-Verstärkungshalbzeuge für Faser-verbundbauteile voranzutreiben. (ITM, AiF 15153 BR)

Charakterisierung der Drapierbarkeit von Multiaxialgelegen

Eine Gruppe von Instituten und Unternehmen hat, aufbauend auf einer früheren Entwicklung der Firma Saertex, ein Prüfgerät zur quantifizierten Erfassung der Drapierbarkeit und der auftretenden Drapiereffekte (Gas-sen, Schlaufen etc.) im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, entwickelt. Das neue automatisierte Drapierbarkeitsprüfgerät „DRAPETEST“ ist in der Lage die mechanische Drapierbarkeit eines technischen Textils über einem Referenzkörper zu messen und gleichzeitig alle dadurch ausgelös-ten Drapiereffekte über eine am Faserinstitut Bremen (FIBRE) entwickelte Bildanalyse zu detektieren. Ein optionaler Lasersensor erlaubt die Erstel-lung eines topographischen Profils und somit die Messung von Falten. Damit ist mit dem „DRAPETEST“ die automatische Charakterisierung der Drapierbarkeit von technischen Textilien aus Glas, Kohlenstoff, Aramid und anderen Werkstoffen möglich. Das Prüfprinzip basiert auf einem Referenzkörper, z.B. einer Halbkugel über die eine kreisförmige Gelege- oder Gewebeprobe drapiert wird, in dem der Referenzkörper von unten gegen das eingespannte Textil ge-drückt wird. Dabei wird einerseits die notwendige Umformkraft gemessen und gleichzeitig mit einer Kamera und dem Lasersensor die Oberfläche vermessen. Die Probe wird dabei rotiert, um mit der Kamera und dem Sensor eine möglichst große Fläche erfassen zu können. (FIBRE, ZIM VP2497103DF9)

Textilmaschinen/Prüfmethoden und -geräte

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Dämmvliese mit PCM-Gelen

Die Verkapselung von Phase Change Materialien (PCM) ist die vielver-sprechendste Technik, um einen höheren Wärmekomfort mit anderen textilen Qualitäten in einem Produkt zu kombinieren. Das Einbringen von PCM in Textilien in Form von Kern-Mantel-Kapseln bietet viele Vorteile wie Vermeidung des Eindringens der PCM-Dispersion in die Struktur, geringe-re Evaporation und minimale Wechselwirkung mit der Umgebung, größere Wärmetransferfläche, längere Haltbarkeit eines Kleidungsstücks bei übli-chen Pflegeprozessen, keine Beeinträchtigung der textilen Eigenschaften etc. Es wurden zwei Methoden der Verkapselung von PCM untersucht. Die erste basiert auf der Ausbildung eines Polymernetzwerkes, in das die PCM fest eingebettet sind. Die Polymerstruktur kann wiederum als Zwi-schenlayer in ein Kleidungsstück eingefügt werden. Bei der zweiten Methode wurden Silika-basierte Mikrokapseln verwendet. Diese wurden einer Polymerschmelze beim Extrudieren hinzugefügt, resultierend in Fasern mit PCM-Eigenschaften. Beide Verfahren sind geeignet und die hergestellten Textilien zeigen in entsprechenden Messungen gute thermi-sche Komforteigenschaften. Der optimale Einsatz der PCM wird nicht nur durch den thermischen Effekt der Materialien beeinflusst, sondern auch durch die Anordnung des Ver-bundes – sowohl bei technischen als auch bei Bekleidungstextilien. Um dies in der Konstruktion zu berücksichtigen, wurde ein Programm entwi-ckelt, das die Mehrlagenstruktur mit PCMs und die Dicke der PCM-Schicht in dem Verbund optimiert. (DWI, IGF 15493 N)

Neue Produkte bei der Textilkaschierung durch optimierte Haftvermittlung zwischen hydrophoben und hydrophilen Oberflächen

Ziel des Projektes war es, durch systematische Untersuchungen festzu-stellen, wie mit modernen Kaschierverfahren eine optimale Haftung und Permanenz bei einer schwierig zu realisierenden Kaschierung von hydro-philen Membranen auf hydrophobierten Textilien am besten erreicht werden kann. Im Rahmen der Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Aufgabenstellung der "Haftvermittlung" zwischen unterschiedlich polaren Oberflächen am besten von Polyurethan-Schmelzklebern gelöst werden kann. Es ergab sich bezüglich der Haftungswerte folgende Rei-henfolge: Polyurethane>Co-Polyester>Co-Polyamide >Ethylen-vinylacetat (EVA). Aus den Versuchen ergab sich eindeutig, dass die Haftung umso besser ist, je größer die Ähnlichkeit zwischen den chemischen Strukturen bzw. Polaritäten der Grenzflächen ist. Dies bedeutet, dass Klebstoffe, die mit unterschiedlich polaren Oberflächen wechselwirken sollen, Blockstruk-turen mit unterschiedlich polaren Polymersegmenten aufweisen müssen, wie das bei Polyurethanen realisiert ist. Neben diesen notwendigen chemi-schen Voraussetzungen spielen auch die Rheologie der Klebstoffschmelzen und die Kaschierbedingungen eine wichtige Rolle. Einen nicht unerheblichen Anteil an der Haftung zum Textil hat die mecha-nische Verankerung des Klebstoffs. Mit den im Projekt gewonnenen Erkenntnissen sind die Grundlagen für eine gezieltere Herstellung von Hotmelt-Kaschierklebern geschaffen worden, sowie Möglichkeiten zur Herstellung neuer Produkte durch direkte Kaschierung von hydrophilen und hydrophoben Substraten. (ITCF, AiF 15178 N)

Textile aktuatorische Elektroden auf Basis von leitfähigen Garnen

Neben der Integration und Adaption von sensorischen Funktionen bieten leitfähige Textilien die Möglichkeit zum Aufbau von aktuatorischen Syste-men, wie Heizsystemen aber auch textilen Elektroden für die Elektromyostimulation. Diese flexiblen Elektroden, die im Gegensatz zu den üblichen Elektrodensystemen direkt in verschiedene Trägermateria-lien, wie z.B. Bandagen, integriert sind, bieten einige Vorteile gegenüber den klassischen Elektrodensystemen. Die optimale und einfache Positio-nierung und Fixierung der Elektroden, in Form von Bandagesystemen oder auch anderen eng anliegenden Bekleidungsteilen, ist hierbei ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Die immer entstehenden Kosten für die Neuan-schaffung der Klebeelektroden entfallen durch die Waschbarkeit und Desinfizierbarkeit der neuartigen Elektrodensysteme. Die besseren ther-

mophysiologischen Eigenschaften von textilen Strukturen führen zu einer geringeren Schweißbildung und einer besseren Atmungsaktivität im Ver-gleich zu wasserundurchlässigen Klebe-, Kunststoff- oder Metallelektroden. Die Textilelektroden wurden den textiltypischen Prüfungen wie z.B. Wasch- oder Scheuerbeständigkeit, in Zusammenhang mit der Überprü-fung der elektrischen Eigenschaften der leitfähigen Strukturen unterzogen. Für einen Vergleich der textilen Elektroden mit klassischen Klebeelelktro-den wurden zusätzliche Versuche zur Ermittlung des Impedanzverhaltens an einem technischen Hautmodell durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Laboruntersuchungen belegten ein vergleichbares Impedanzverhalten von Klebe- und Textilelektrode im untersuchten Frequenzbereich. (TITV, IW061019)

Verbundmaterialien mit atmungsaktiven, mikroporösen PVC-Membranen

Es wurde eine Technologie entwickelt, die eine Herstellung und Konfektio-nierung von Materialverbunden aus mikroporösem PVC-Membranen und unterschiedlichen textilen Trägern ermöglicht. Auf diese Weise können die Vorteile, die der mikroporösen PVC-Membran für den Einsatz im Bereich Persönliche Schutzausrüstung (PSA) als auch im technischen Sektor nutzbar gemacht werden. Die Laminate sind in unterschiedlichem Maße atmungsaktiv bzw. wasserdicht. Speziell für technische Anwendungen wurden Laminate mit hoher Wasserdichtheit und moderater Wasser-dampfdurchlässigkeit entwickelt. Durch die eingestellte Atmungsaktivität kann u.a. die Bildung von Kondenswasser und damit verbunden Stock- und Schimmelflecken bei Planenmaterialien vermieden werden. (ITM, FILK)

Experimentelle und theoretische Entwick-lung von Abstandsgewirken sowie dessen Ausrüstung und Überprüfung der textil-physikalischen Eigenschaften

Herkömmliche Liegematten weisen eine wasser- und luftdichte Oberfläche auf und fördern dadurch die Übertragung von Mastitiden, das Entstehen von Integumentschäden und das Auftreten von reduzierten Liegezeiten der Tiere. Um diese negativen Effekte abzuschwächen, werden die ursprüng-lich für die einstreulose Tierhaltung konzipierten Matten zunehmend mit Einstreu bewirtschaftet. Das führt zu einer Steigerung der Bewirtschaf-tungskosten und zu einer zusätzlichen Verschärfung des Arbeitskräftemangels. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer atmungsaktiven, feuchtigkeits-durchlässigen und bakteriziden Liegematte für Milchkühe aus PE- Abstandsgewirken für die einstreulose Haltung. Im Rahmen des Projektes muss die optimale Kombination aus verschiedenen Gewirkeparametern, Ausrüstungsrezepturen und technologischen Verfahren der Herstellung ermittelt werden, die ein langfristiges Funktionieren der Liegematte unter den extremen Bedingungen der Großtierhaltung gewährleistet. Die Lösung dieser Aufgabe haben sich 6 Projektpartner aus den Bereichen Textilher-stellung, Textilforschung, Landwirtschaft und Stallbau zum Ziel gesetzt. (ITM, HTW, ZIM KF2048907MD9)

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Integration von Mikrosystemen zur Herstel-lung von multifunktionalen intelligenten Schutztextilien – mst4IT

Die stetig wachsenden Anforderungen an Schutzkleidung, z. B. bei Feu-erwehr oder Polizei, können durch innovative Technische Textilien erfüllt werden. Ziel des BMBF-Projektes MST4IT ist die Entwicklung eines hybri-den Sicherheitsanzugs für Sondereinsatzkräfte mit integrierter Sensorik zur Erfassung von Vital- und Umweltparametern, wofür ein Health-Monitoring-Unterhemd entwickelt wird. Als Material für die Integration textiler Leitungsstrukturen kommt in erster Linie Kupferlackdraht mit unter-schiedlichen Durchmessern (0,05 mm; 0,07 mm) zum Einsatz. Die notwendigen Leitungsbahnen werden mit definierten Rastermaßen direkt im Flächenbildungsprozess als zusätzliche Maschenfäden verstrickt, wobei die mechanischen Eigenschaften der Grundstruktur nur minimal beeinflusst werden. Ein separater Stickprozess stellt abschließend die textile Verbindung einzelner Leitungsstrukturen her. Die Kontaktierung von Funktionselementen, wie Interposer und Elektronikbauteile, mit der Lei-tungsstruktur erfolgt über gedruckte, elektrisch leitfähige Schmelzklebstoffdispersionen. Für die exakte Positionierung der Funkti-onselemente wird ein Bestückungsautomat entwickelt, mit dem die Leitungsstrukturen mit einer Kamera erfasst und die Funktionselemente anforderungsgerecht positioniert werden können. (ITM, BMBF 16SV3425)

Silber und Kupfer metallisierte textile Materialien aus Polyester für den ressourceneffizienten Einsatz zur Eliminierung biologischer Kontamina-tionen in Wassersystemen

Wasser muss sowohl chemischen als auch mikrobiologischen Richt- bzw. Grenzwerten zur Trinkwasserqualität genügen. So dürfen keine Krank-heitserreger in Konzentrationen enthalten sein, die zu einer Schädigung der menschlichen Gesundheit führen können. Bemerkenswert ist, dass sich wassergängige Mikroorganismen nicht im planktonischen Zustand vermehren, sondern dafür eine besiedelte wasserbenetzte Oberfläche benötigen. Die Folge dieser Lebensweise ist die Ausbildung eines Biofilms auf den Innenflächen von wasserführenden Systemen als Ort der Keim-vermehrung und -emission. Um die Freiheit des Trinkwassers von pathogenen Keimen in krankmachenden Konzentrationen zu gewährleis-ten, muss entweder ein bereits vorhandener Biofilm inhibiert bzw. beseitigt oder dessen Entstehung verhindert werden. Bei entsprechenden Versuchen wurde herausgefunden, dass eine signifi-kante Reduzierung der Einsiedelung und Vermehrung von Mikroorganismen in wasserführenden Systemen durch das Einbringen spezieller silberhaltiger textiler Systeme erreicht werden kann. Diese sind aus hydraulischen Gründen und zur Erzeugung möglichst großer Kontakt-flächen als 3-dimensionale textile Systeme zu verstehen. Ziel der Forschungsarbeiten war eine Technologie zur nasschemischen Metallisierung von hochinerten Textilmaterialien aus Polyester zu finden. Inert heißt hier, dass die Oberfläche der Materialien über keine funktionel-len Gruppen verfügt, an die Silber und Silberverbindungen so gebunden werden können, dass im Ergebnis eine homogene, gut haftende, stabile Ummantelung aus gleichmäßigen Silberpartikeln entsteht. Einen zweiten besonderen Schwerpunkt stellt die Silberionenfreisetzung aus metallisierten textilen Materialien dar. Mittels Methoden und Verfahren der Textilveredlung ist eine Konditionierung dieser Materialeigenschaft derart möglich, dass einerseits die biologisch geforderte Mindestabgabe-konzentration von Silber gewährleistet ist, aber auch ein erhöhtes Abgabevermögen vermieden wird, wodurch die Silberbelastung der Was-sersysteme minimiert und die Depotwirkung der eingesetzten textilen Materialien gesteigert wird. (ITM, BMBF 033R036B)

Immobilisierung metallorganischer Kataly-satoren an textilen Trägermaterialien

Es wurden die Grundlagen für die Immobilisierung metallorganischer Katalysatoren an textilen Trägern aus faserbildenden Polymeren erarbei-tet. Hierzu wurden am DTNW Porphyrine und am MPI für Kohlenforschung Bispidine synthetisiert, die über geeignete funktionelle Gruppen auf nass- und photochemischem Wege an textilen Substraten dauerhaft fixiert werden konnten. Die katalytischen Eigenschaften bzgl. ausgewählter Modellreaktionen erhielten die Moleküle durch die Komple-xierung verschiedener Übergangsmetalle. Die Katalysatoren zeigten auch in ihrer heterogenisierten Form katalytische Aktivität, die über mehrere Reaktionszyklen aufrechterhalten werden konnte. Damit wurden erstmalig

textile Trägermaterialien mit daran fixierten metallorganischen Katalysato-ren in mehreren aufeinanderfolgenden heterogenen Reaktionen erfolgreich eingesetzt. Die im Rahmen des vorliegenden Forschungsvor-habens durchgeführten grundlegenden und zugleich anwendungsorientierten Arbeiten erweitern den derzeitigen Kenntnisstand über katalytisch aktive Bispidine und Porphyrine. Die erstmalig durchge-führte Immobilisierung von wiederverwertbaren Metallbispidinen an textilbasierten Trägermaterialien wiederum stellt einen erheblichen wis-senschaftlich-technischen Fortschritt dar, der auch von hohem Interesse in der nicht-textilorientierten Fachwelt sein sollte, da er unkonventionelle Methoden zur Heterogenisierung von Katalysatoren aufzeigt. Die Ergeb-nisse des Forschungsvorhabens eröffnen für KMUs mittelfristig die Perspektive, hochwertige Technische Textilien mit katalytischen Eigen-schaften für den Einsatz in der chemischen Synthese zu produzieren. (DTNW, IGF 15691 N)

Leitfähige Polymere zur Gestaltung elektrisch hochleitfähiger Textilien

Ein junges Feld für die Gestaltung stromleitender Textilmaterialien stellt die Verwendung von leitfähigen organischen Polymeren dar. Dispersionen leitfähiger Polymere können in einem nachgeschalteten Prozess auf das Textil gebracht werden, was zu mäßigen Auflagen mit nur geringer Sub-strathaftung führt. Am DTNW wurden hingegen Strategien entwickelt, das leitfähige Polymer in-situ oxidativ direkt auf dem Textil zu bilden. Derart kann Poly(3,4-ethylendioxythiophen) Polystyrolsulfonat (PEDOT:PSS) in außerordentlich hohen Gewichtsanteilen an unterschiedlichen textilen Träger fixiert werden. Aus den resultierenden extrem leitfähigen Materia-lien mit Oberflächenwiderständen von weniger als 10 Ω/sq lassen sich textile Heizelemente realisieren, die beim Anlegen einer elektrischen Spannung Temperaturen von deutlich über 100 °C erzeugen. Über die absolute PEDOT:PSS-Auflage und die angelegte Spannung lässt sich der gewünschte Temperaturbereich einstellen. Derartige Gewebe oder Vliese können als Heizelemente in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt wer-den (Automobilsitze, Heizdecken, Fußbodenheizung, heizbare Rohrummantelung etc.). (DTNW, IGF 15860 N)

DEPHOTEX – Entwicklung von Photovoltaiktextilien

Basierend auf früheren Arbeiten des DTNW wurde im Rahmen des FP7 das EU-Projekt DEPHOTEX (Development of Photovoltaic Textiles based on novel Fibres) ins Leben gerufen, an dem sich neben dem DTNW weite-re 13 Partner aus 7 europäischen Nationen beteiligen. Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit der Entwicklung von photovoltai-schen Zellen auf der Basis neuartiger Fasermaterialien und textilen Beschichtungen. Mögliche Anwendungen finden sich im Bereich der Out-door-Textilien (Markisen, Sonnenschirme), Heimtextilien (Gardinen), der Sportbekleidung, im Wellnessbereich oder auch in der Automobilindustrie. Neben diesen eher kleinflächigen Anwendungen ist darüber hinaus aber auch ein großflächiger Einsatz derartiger flexibler Systeme zur Energiege-winnung vorgesehen (textile Architektur, LKW-Planen etc.). (DTNW, EU-Projekt CP-TP 214459-2)

Neues Invitro-Test-system für Gefäß-prothesenmaterial

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind heutzutage weltweit die führende Ursache für Morbidität und Mortalität. Es gibt eine Vielzahl kommerziell erhältlicher Gefäßprothesen für den Ersatz erkrankter Blutgefäße. Neben der biologischen Verträglichkeit der verwendeten Materialien sowie die Notwendigkeit der strukturellen Integration in das biologische Gewebe, sind die mechanischen Eigenschaften der Gefäßprothesenwand von größter Bedeutung für die Gewährleistung des langfristigen Erfolges des Implantats. Vor allem die Compliance, welche die Elastizität der Gefäß-wände in der Physiologie beschreibt, ist von Bedeutung für synthetische Gefäßprothesen. Neben den, durch das Ermüdungsverhalten hervorgeru-fenen, Ausdehnungen der Implantates ist der so genannte Compliance Mismatch einer der häufigsten Versagensursachen bei synthetischen Gefäßprothesen. Zur Beurteilung der mechanischen Eigenschaften der neuen Gefäßprothe-sen ist die Entwicklung eines geeigneten in vitro-Testverfahrens notwendig. Zur Charakterisierung synthetischer und biologischer Gefäß-prothesen wurde am Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen ein neues in vitro-Testsystem entwickelt. Das neue Testsystem dient zur Messung der dynamischen Compliance sowie der Dauerfestigkeit von Gefäßprothe-sen unter Simulation der hämodynamischen Bedingungen des

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pulsierenden Blutflusses in vivo. Dafür wird ein physiologisch pulsatiler Druck im Inneren der Prothese erzeugt. Die Durchmesseränderung der Prothese wird mit einem optischen Messsystem unter dynamischer zykli-scher Belastung erfasst. Während der Messungen wird die Testflüssigkeit im gesamten Testsystem auf 37 ± 2 °C temperiert. Sowohl die dynamische Belastung als auch der Frequenzbereich können variabel eingestellt wer-den. Mit Hilfe einer Software-Schnittstelle, kann der dynamische Druckverlauf, die Druck-Frequenz, der Prothesendurchmesser und die Temperatur aufgezeichnet werden. Die Berechnung der dynamischen Compliance der gemessenen Prothese erfolgt in Echtzeit und ist in die Software-Schnittstelle integriert. Kommerziell erhältliche synthetische textile (FlowNit Bioseal, Unterneh-men Jotec) und nicht-textile (PTFE VascuGraft, Firma B. Braun Aesculap) Gefäßprothesen wurden hinsichtlich ihrer dynamischen Compliance in dem neuen In-vitro-Testsystem getestet und nativen Karotiden des Kalbes verglichen. (ITA)

Smart RopEx – Anzeige des Versagens-zeitpunktes synthetischer geflochtener Seile durch integrierte textilbasierte Moni-toringsysteme

Das Projekt Smart RopEx zielt darauf ab, für 3 Anwendungen jeweils einen Prototyp eines kompletten Monitoringsystems zu entwickeln, das die Restlebensdauer des Seils anzeigt. Das Projektziel leitet sich aus den Erkenntnissen des Projekts Smart Rope ab. Im Projekt Smart Rope wurden Monitoringsysteme integriert, um die Funktionssicherheit zu erhöhen, indem Belastungszustände angezeigt wurden. Die Anzeige dieser Zustände alleine lässt jedoch noch keinen Rückschluss auf die Restlebensdauer der Seile zu. Um diesen Rück-schluss herzustellen, müssen die Anzeige der Belastungszustände und die Kriterien zur Lebensdaueranzeige miteinander in Einklang gebracht werden. Die Erkennung der Ablegereife, also das Herausarbeiten geeigneter Kenngrößen zur sicheren Erkennung und Anzeige der Restlebensdauer ist ein unerlässlicher Schritt auf dem Weg zum vollständigen Monitoringsys-tem. Somit kann sowohl der Grad der bereits eingetretenen Beschädigungen als auch die noch zu erwartende Lebensdauer angezeigt werden. Der Fokus liegt hierbei auf elektronisch auswertbaren Kriterien. Damit ist es möglich, durch Anschluss eines Auswertegerätes schnell und überall eine Aussage über die Restlebensdauer des Seiles zu machen. Die Seile können effizient und ökonomisch ausgetauscht werden: gerade rechtzeitig vor dem Versagen, jedoch auch nicht zu früh. Dies stellt bei den hier betrachteten hochpreisigen Anwendungen Aufzugseil, Hebeschlinge und Windenseil eine optimale Kosten-Nutzen-Relation bei ausreichend hohem Sicherheitsfaktor sicher. (ITA, W4TEX003)

Erhöhung der Funktionssicherheit von synthetischen geflochtenen Seilen und Leinen durch ein integriertes textilbasier-tes Monitoringsystem – Smart Rope

Im Projekt Smart Rope wird eine Verlängerung und Vereinfachung von Wartungsintervallen und eine eindeutige Aussage über den Belastungs- und Verschleißzustand sowie die Erschließung neuer Anwendungsfelder für synthetische geflochtene Seile und Leinen in Sicherheits- und Trans-portanwendungen angestrebt. Ziel ist der Zugewinn an Sicherheit für Personen und hochwertige Güter in der Anwendung durch die Verfügbar-keit von objektiven Kriterien zur Beurteilung des Verschleiß- und Überlastzustands des Seils, bzw. der Leine. Dazu werden textilkompatible sensorische Lösungen auf mikrosystemi-scher Basis zur Online-Überwachung des Überlast- und Verschleißzustands von synthetischen geflochtenen Seilen und Leinen entwickelt. Zusätzlich soll eine Verringerung des Materialeinsatzes durch die Einsetzbarkeit neuer Materialien ermöglicht werden. Diese integralen Systeme werden in den Beispielanwendungen syntheti-sche Fahrstuhlseile, Sicherungsleinen für Personen und kostbare Güter (z.B. Bohrinselverankerung) sowie Fallschirm- und Gleitschirmleinen entwickelt. (ITA, BMBF 16SV3469)

Mechanismen zur Entwicklung proendothelialer Stents

Die alternde Bevölkerung in den Industriestaaten ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und einhergehend die Erhöhung der Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Goldstandard zur Behandlung einer Herz-Kreislauf-Stenose ist eine Angioplastie in Kombi-nation mit einem Stenting der betroffenen Arterie. Stents können entweder mit einem Laser aus einem Rohr geschnitten werden oder durch eine geflochtene Struktur realisiert werden. In dieser Veröffentlichung wird ein neuer Ansatz einen geflochtenen Stent aus einer neuartigen Formge-dächtnispolymer-Faser vorgestellt. Darüber hinaus wird die thermische Behandlung der Stent-Struktur auf Verbesserung der radialen Eigenschaf-ten des Stents untersucht. (ITA, IZKF BIOMAT 113)

Entwicklung einer medizingesetzkonfor-men Fertigung von Textilstrukturen für Implantate

Aktuell stehen wir einem Mangel an Organspendern und Implantaten gegenüber. In Deutschland werden nur ein Drittel der 12.000 Patienten auf der Warteliste für Organe rechtzeitig mit einem Spenderorgan versorgt. Neue Tissue Engineerte Implantate könnten eine Lösung sein. Tissue Engineering (TE) beschreibt die in-vitro Generierung von natürlichem Gewebe im Labor. Hierzu werden Patienteneigene Zellen auf einem Zell-träger ausgesät. Vliesstoffe zeigen hierbei ein hohes Potential auch im Vergleich zu anderen Textil-Strukturen. Ein unregelmäßiger Zellträger kann jedoch zu einem fehlentwickelten Gewebe und somit zu einer Fehl-funktion im Implantat führen. Um eine industrielle, wirtschaftliche Herstellung von Vliesstoffen für das TE zu ermöglichen, muss somit ein geeignetes Qualitätsmanagementsystem etabliert werden, um die Repro-duzierbarkeit von Vliesstoffen zu garantieren. Dies beinhaltet unter anderem die Entwicklungen im Bereich von neue Maschine, Fertigungs-techniken und Prozessparameter für maßgeschneiderte textiler Scaffolds. In dieser Veröffentlichungen werden die Ergebnisse hierzu aus dem Pro-jekt "Entwicklung einer medizingesetz-konformen Fertigung von Textilstrukturen für Implantate" gefördert im Rahmen des Programms kofinanziert EFREStand : 2009.03.13 59 für NRW unter dem Motto "Regi-onale und Wettbewerbs-Fähigkeit Beschäftigung" 2007-2013 präsentiert. (ITA, 2801 551 01/12)

Exzellenzcluster "Integrative Produktions-technik für Hochlohnländer"

Metall-Matrix-Composites (MMC) sind Hochleistungsverbundwerkstoffe mit guten mechanischen Eigenschaften und bei geringer Dichte auch unter hoher Temperaturbelastung. Es ist allerdings bisher nicht möglich die Materialeigenschaften dieses neuen Werkstoffs vorherzusagen. Im Exzel-lenzcluster „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ der RWTH Aachen University arbeiten das Institut für Textiltechnik (ITA) mit verschie-denen Partnern an einer virtuellen Prozesskette zur Vorhersage der Materialeigenschaften von der Mikro- bis zur Makroebene. Durch die Kombination einer textilen Produktionstechnik wie dem Um-flechtverfahren und dem Feingussverfahren soll die Dichotomie Scale – Scope minimiert werden. Beide Verfahren sind flexible Technologien bezüglich Geometrie, mechanische Eigenschaften und Dimension der Bauteile. Zur Minimierung der Dichotomie planungsorientiert – wertorientiert wird eine Simulationskette zur Fertigung textilverstärkter Gussteile entwickelt. Durch diese Simulationskette soll der technisch anspruchsvolle Herstel-lungsprozess beherrschbar werden und die mechanischen Eigenschaften von Bauteilen aus textilverstärktem Aluminium sollen langfristig unter kalkulierbarem Zeit- und Kosteneinsatz vorhersagbar werden. (ITA, EXC 128 ICD B-2.1)

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Kompositstrukturen mit integrierten Wärmemanagement

Die geringe Wärmeleitfähigkeit von Faserverbundkunststoffen (FVK) begrenzt die Einsatzmöglichkeiten z. B. im Bereich von Gehäusen für elektronische Bauteile der Luft- und Raumfahrt oder für temperaturbean-spruchte Anwendungsfelder, bei denen FVK ihre Vorteile von geringem Gewicht und hoher spezifischer Festigkeit zeigen können. Die Substitution von metallischen Werkstoffen durch FVK führt auf Grund der zu geringen Wärmeleitfähigkeit zu einem Wärmestau und schädigt oder zerstört die elektronischen Bauteile. In anderen Anwendungsfeldern versagt die Harz-komponente des FVK. Die Verwendung von Pech-basierten Kohlenstofffasern in FVK zeigt hier Lösungsansätze für die Wärmeleitung. Ziel eines gemeinsamen Forschungsprojektes ist es, ein Grundlagenver-ständnis für Wärmeleitvorgänge in komplexen dreidimensionalen FVK zu entwickeln, ein Berechnungs- und Simulationsmodell aufzubauen sowie eine Verarbeitungstechnologie für Pech-basierte Kohlenstofffasern zu entwickeln. Projektpartner sind: Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University und dem Center for Composite Materials (CCM), Uni-versity of Delaware, United States of America. (ITA, DFG GR1311/28-1)

Textilbewehrter Beton - Grundlagen für die Entwicklung einer neuartigen Technologie

In dem Teilprojekt werden zweidimensionale und dreidimensionale Textili-en zur bauteilgerechten Bewehrung von tragfähigen Textilbetonbauteilen sowie deren Herstellungstechnologie entwickelt. Um ein Betonbauteil belastungsgerecht mit Faserwerkstoffen zu bewehren, ist es notwendig, diese an geometrisch definierten Stellen im Betonquerschnitt einzubringen. Um diese Verstärkungsrovings reproduzierbar und vor allem wirtschaftlich sinnvoll im Beton anzuordnen, werden diese üblicherweise zu textilen Flächengebilden verarbeitet. Diese Flächengebilde können flächig, also zweidimensional, oder auch räumlich, also dreidimensional, ausgebildet sein. Als Faserwerkstoffe kommen hochfeste alkaliresistenten Glasfaser-rovings (AR-Glas) sowie Carbonrovings und in Einzelfällen alternative Faserstoffe wie z.B. Aramid zum Einsatz. Ziel dieses Projektes ist es, neuartige 2D- und 3D-Textilien systematisch zu entwickeln und auf ihre Eignung für den Textilbeton zu bewerten. (ITA, SFB 532, TP B2)

Vollkeramische Turbinenschaufel

Es werden die Chancen für die Entwicklung eines Verbundwerkstoffs aus einer dreidimensionalen, geflochtenen Verstärkungsstruktur aus kerami-schen Fasern und einer Keramikmatrix für Anwendungen oberhalb von 1400 °C aufgezeigt. Durch interdisziplinäre Studien wird abgeschätzt, inwieweit mit vollkeramischen Turbinenschaufeln eine höhere Anwen-dungstemperatur und eine Kühlluftreduzierung gegenüber Schaufeln aus metallischen Legierungen erzielt werden kann. Die interdisziplinären Studien werden durchgeführt, um das Konzept eines Verbundwerkstoffs aus oxidfaserverstärkter ZrO2-Keramik zu untersu-chen. Neue Textilarchitekturen und Flechttechnologien werden realisiert, um die Struktur der Verstärkung an die unterschiedlichen Belastungszu-stände komplexgeformter Bauteile anzupassen. Nach der Festlegung der Anforderungen an das textile Muster, wie me-chanischen Eigenschaften und Schadenstoleranzen, wird eine angepasste Flechtstruktur konzipiert. Dabei müssen die Schädigungsmechanismen an keramischen Fasern untersucht werden. Die Demonstratoren werden auf der Flechtmaschine hergestellt. Zum Abschluss des Projektes wird ein Machbarkeitskonzept für das komplexe Keramikgeflecht erstellt. (ITA, ZUK 32/1, IEF 1 (FZ-Jülich) GHI (RWTH Aachen University)

Innovatives, umweltfreundliches modula-res Sandwichfassadensystem

Im EU co-finanzierten Insu-Shell Projekt (Environmentally Friendly Façade Elements made of thermal insulated Textile Reinforced Concrete) wurde in einer Kollaboration vom Institut für Textiltechnik und dem Institut für Mas-sivbau der RWTH Aachen University sowie den Industriepartnern Durapact GmbH (Produktion), Saint Gobain (Fasern) und Gimpel Ingeni-eurgesellschaft mbH (Qualitätssicherung) ein innovatives, umweltfreundliches modulares Sandwichfassadensystem aus Textilbeton entwickelt, gefertigt und an einem Realbau implementiert. Während die Technologie von Sandwichfassaden aus Textilbeton im Rahmen des SFB 532 im Labormaßstab bereits erprobt wurde, gab es bisher keine Umsetzung im Industriemaßstab. Im Projekt wurden insbe-

sondere beim Produzenten Durapact GmbH Lösungen für ein Up-scaling der Produktion entwickelt. Die dünnwandigen, leichten Sandwichstrukturen kombinieren die Werkstoffe Textilbeton (wetterfeste Traghülle) und Po-lyurethanhartschaum (Dämmung) in einem nur 180 mm dicken Element. Die tragfähigen Deckflächen aus Textilbeton haben sogar nur eine Dicke von 15 mm in der Fläche. Eine Randaufdickung auf 40 mm umseitig stabi-lisiert zusätzlich und ermöglicht die Aufnahme von Dichtungsmaterialien und Verbundmitteln. Die Tragfähigkeit der maximal 3,45 m² großen Ele-mente beträgt ca. 30 kN/m². Durch den Einsatz von Textilbeton konnten gegenüber einer konventionel-len Stahlbetonbauweise etwa 70 % an Betonmaterial eingespart werden. Das Gesamtelement spart mehr als 50 % an CO2-Emmissionen ein. Das geringere Gewicht der Bauweise (ca. 85 % Gewichtsreduktion) spart Energie, Schadstoffemissionen und Kosten in Produktion, Transport sowie Montage. Die Technologie bietet dem Bauwesen eine umweltfreundliche und hochtragfähige Lösung im Gebäudebau an. Die Implementierung wurde Anfang 2009 am neuen Institutsgebäude des Institutes für Textiltechnik INNOTEX 2. BA im Maschinenhallenbereich vorgenommen. Die Gesamtfläche beträgt 590 m². (ITA, LIFE06 ENV/D/000471)

Binderpreforming für Schalenbauteile

Die Binderapplikation gilt als Schlüsseltechnologie für die Automatisierung der Preformfertigung und damit für die wirtschaftliche Fertigung komplexer textilverstärkter Kunststoffstrukturbauteile. Durch den lokalen Binderein-satz steigt nicht nur die mögliche Komplexität und Qualität der Bauteile, sondern auch die Produktivität des automatisierten Preformings. Aus diesen Gründen wurde das ITA-Preformcenter um zwei Bearbei-tungsköpfe erweitert. Zum einen wurde eine Binderapplikationstechnologie als Bearbeitungskopf in das ITA-Preformcenter steuerungstechnisch und mechanisch eingebunden. Mit diesem System können Bindermaterialien aufgeschmolzen und in einem Druckluft-Sprühverfahren lokal auf Textilien aufgetragen werden. Der Auftrag kann hierbei sowohl robotergeführt als auch stationär erfolgen. Zum anderen wurde ein Heißpress-Effektor entwi-ckelt und in das ITA-Preformcenter integriert, mit welchem die Binderpreforms aktiviert werden können. In der Veröffentlichung wird das Potential der eingesetzten Technologien für die Automatisierung des textilen Preforming aufgezeigt. ITA-16428 N, Teilprojekt des DFG-Aif-Clusters „Leichtbau und Textilien“. (ITA, AiF 16428)

Evaluierung und Entwicklung von Kon-zeptionen für die Produktion und Integration von OPV in den Anwendungs-bereichen Architektur, Life Science und Bekleidung (EPIO)

Die Vorteile der organischen Photovoltaik (OPV) liegen insbesondere in der Möglichkeit, sie flexibel, großflächig, leicht sowie massenproduktions-tauglich und sehr preiswert herzustellen. OPV eignet sich, wie auch andere organische Bauelemente, zum Einsatz in mobilen Geräten und Anlagen. Gerade durch die Kombination von OPV, organischen Leuchtdi-oden (OLEDs), Polymerelektronik und Energiespeichertechnologien ergeben sich neue mobile Anwendungsmöglichkeiten. Aufgrund des Po-tenzials, neue Funktionen wie Flexibilität und Transparenz zu ermöglichen, werden für den Markteintritt solcher Systeme insbesondere Anwendungen in den Bereichen Architektur, Life Science und Bekleidung gesehen. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, mögliche Anwendungen der OPV/OLED-Technik in der Textiltechnik zu evaluieren. Dazu werden zusammen mit Partnern aus der Industrie textile Produkte entwickelt, die OPV/OLED-Elemente besitzen. Hierzu muss eine Fügetechnik gefunden werden, welche die Folienartigen OPV/OLED-Elemente auf das Textil fixiert. Die Kontaktierung der Elemente mit Hilfe von textilen Leiterbahnen und einem entsprechendem Produktionsprozess werden ebenfalls unter-sucht. (ITA, BMBF 13N10316)

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Wirkkantenfreie 3D-Bandgewebe – Entwicklung von Funktionsmodellen für die Medizintechnik

In diesem Projekt werden patientengerechte Implantate (Gefäßprothese als Referenz für tubuläre Strukturen, Bandersatz als Struktur mit Kraftlei-tung, Knorpelzellenträger als Mehrlagenstruktur) aus wirkkantenlosen 3D-Bandgeweben aus biokompatiblen Materialien hergestellt. Für die genann-ten Anwendungen wird je ein Anforderungsprofil (z.B. Geometrie, Porosität, Kraft-Dehnungsverhalten, Material) in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Medizin und Medizintechnik erstellt. Anhand dieses Anfor-derungsprofils wird eine geeignete Gewebestruktur entworfen, ausgelegt und visualisiert. Fadenführungen, Fachgeometrien einer Mehrfachschüt-zenbandwebmaschine müssen jeweils individuell, steuerungstechnisch und tribologisch, angepasst werden. Dies ist notwendig für die fadenscho-nende Verarbeitung empfindlicher biokompatibler Materialien (z.B. PVDF). Es werden wirkkantenlose Bandgewebe für die genannten Anwendungen hergestellt. Die neuartigen Funktionsmodelle aus Bandgeweben werden den Anwendungen entsprechenden Prüfverfahren unterzogen. Schwer-punkt dabei bilden biomechanische Versagensanalysen. Die klinische Erprobung kann in einem Folgeprojekt mit den projektbeteiligten KMU`s durchgeführt werden. (ITA, AiF 16322 N)

Abstandgewirke als textile Alternative zu den Produkten aus Aluminium und Kunst-stoff

Ein Textil für einen Rollladen im Außenbereich, das neben den Vorteilen handelsüblicher Produkte zusätzliche Funktionen aufweist, ist im For-schungsprojekt entwickelt worden. Das entwickelte Produkt ist auch im völlig geschlossenen Zustand transluzent, aber blickdicht. Daneben ist eine Gewichtsersparnis erzielt worden. Sowohl das entwickelte Muster als auch die Technologie zur Herstellung lassen sich auf ähnliche Erzeugnisse übertragen. Als textiles Flächengebilde wurde ein Abstandsgewirke entwickelt, wel-ches eine strukturierte Oberfläche bei einer optimalen Dicke und ausreichender Stabilität ausweist. Das textile Flächengebilde wurde einsei-tig flammfest ausgerüstet. Eine Polyurethanschicht, die zusätzlich ein Flammschutzmittel enthält und mittels einer Transferbeschichtung aufge-bracht wurde, erwies sich als optimal, um das geforderte Anforderungsprofil zu erfüllen. Zusätzlich wurde das Material mit einer wasser- und schmutzabweisenden Ausrüstung in Kombination mit einer fungiziden Ausrüstung versehen. (TITV, AiF 15488 BR)

Individuelle gestickte Therapiesysteme

Die Sticktechnik bietet ein breites Spektrum an Ansatzpunkten, um beste-hende Therapiesysteme wie Bandagen und Orthesen zu optimieren. In diesem richtete sich das Hauptaugenmerk der Projektbearbeitung auf gesteigerte Individualisierung der genannten Produkte durch

- lokale gestickte Verstärkungsgeometrien zur Erzielung medizi-nisch induzierter Stützfunktionen

- lokal definierten Druck durch lokal begrenzte Elastizitätsreduzie-rung

- Integration von gestickten Massagefunktionen, Akupressur- und Stimulationseffekten

- sticktechnische Sensorintegration mit Biofeedbackfunktion zur

- individuellen Anpassung und Kombination mehrerer Funktionen in einem Produkt

- verbesserte Patientencompliance/Akzeptanz durch den Einsatz bekleidungsphysiologisch günstigerer textilbasierter Konstrukti-onen

- verkürzte Therapiedauer bei verbessertem Therapieerfolg (TITV, BMBF 03WKBJ4)

Grundlagenuntersuchungen für den Einsatz von biokompatiblen Faden-konstruktionen zur Herstellung von Trägerstrukturen auf Basis dreidimen-sionaler gestickter Strukturen

Das Tissue Engineering, die Herstellung funktionsfähiger künstlicher Zell- und Gewebeverbände auf der Basis kultivierter Zellen und verschiedener artifizieller Matrizes, hat sich in den letzten Jahren als neues, dynamisch wachsendes Forschungsgebiet mit Perspektiven für die Regenerations-medizin etabliert. Textile Strukturen finden dabei bereits vielfältigen Einsatz als medizinische Implantate, um Weich- und Hartgewebe zu unterstützen oder zu ersetzen. Aufgrund der einzigartigen strukturellen und mechani-schen Eigenschaften können faserbasierte Materialien biologisches Gewebe nachahmen. Im vorliegenden Projekt wurden Grundlagenunter-suchungen zum Einsatz biokompatibler Fadenkonstruktionen zur Herstellung von Implantaten durchgeführt. Die Basis bildeten ausgewählte gestickte Strukturen (Scaffold- und Patchgraft-Konstruktion), die durch bestimmte Sticharten, deren Stichfolgen und dem Einsatz medizinischen Fadenmaterials realisierbar sind. Es konnte gezeigt werden, dass stick-technische Lösungen das Feld der textilbasierten Implantatkonstruktionen um ein Vielfaches erweitern. Die Sticktechnologie bietet in diesem Zu-sammenhang im Vergleich zu den verfügbaren Konstruktionen folgende Vorteile: • verbesserte mechanische Stabilität • funktions- und kraftflussgerechte Konstruktion • individuell und lokal begrenzte Gestaltung – Porengröße, Formgebung

etc. im Sinne der Strukturkompatibilität • gezielte Materialkombination/Gerüstkonstruktionen (resorbierbares,

nicht resorbierbares Fadenmaterial). (TITV, AiF 15136 BG)

Untersuchung des Streuverhaltens schad-stofffreier Elektrolyte auf textilen Substraten als Grundlage für die Entwick-lung hochreiner metallisierter Garne für den medizinischen Einsatz - ELI-TEX®MediClean

Im Rahmen des Projektes erfolgte die grundlegende Untersuchung schad-stofffreier Systeme bezüglich ihrer Eignung für die galvanische Abscheidung von homogenen Metallschichten auf Textilien. Aussichtsrei-che Elektrolyte wurden ausgewählt und so optimiert, dass sie für die Herstellung von schadstofffreien ELITEX®-Garnen (Elitex®MediClean) unter gleichzeitiger Verbesserung und Anpassung der Verfahrenstechnik zum Einsatz gelangen. Um eine möglichst breite Palette von Elektrolyten für die Elitex®MediClean zum Einsatz bringen zu können, wurde der Ein-fluss von Jetströmen, wie man sie durch Sonotroden und spezielle Düsenkonstruktionen mit hohen Drücken erzeugen kann, studiert. Diese Erkenntnisse wurden auf die Textilgalvanikanlagen übertragen, um auch mit Elektrolyten mit geringem Makro- und Mikrostreuvermögen homogene Metallfilme auf textilen Substraten zu erzeugen. Neben der Entwicklung von textilen Filtern für eine antibakterielle und antimikrobielle Wasseraufbereitung bilden schadstofffreie hochmetallisierte Garne die Basis für textile Kontaktelektroden zur Erfassung von Langzeit-EKGs und -EEGs sowie zur Muskelstimulation. Mit der Verfügbarkeit leitfähiger medizinisch reiner Garne kann die Erfolg versprechende Ent-wicklung von Textilien zur interaktiven Wirkstoffabgabe voran gebracht werden. Bereits mit der Verfügbarkeit solcher Materialien in kleinen Men-gen und der Aussicht auf eine technologische Umsetzung des Verfahrens zur Produktion von Elitex®MediClean-Garnen sind Anfragen aus der Filter-industrie und der Medizin – für textile Elektroden mit verbessertem elektrischen Kontakt zur Haut − erfolgreich zu bearbeiten. (TITV VF080027)

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Entwicklung eines textilintegrierten MST-Sensor-Systems zur Erkennung von Sitz-belegung und Sitzposition in Kraftfahrzeugen

Durch den Einsatz leitfähiger und sensorischer Fasern können bestehen-de und neu zu entwickelnde Textilien zusätzliche Funktionen außerhalb der traditionellen Einsatzgebiete im Fahrzeuginnenraum übernehmen. Ausgehend von den Funktionen elektrisch leitend, sensorisch, aktuato-risch, schützend und dekorativ werden Faserentwicklungen und deren Anwendungen dargestellt: Textile Sensoren für Belastungs- und Umgebungszustände sowie textilin-tegrierter Energie- und Datentransfer auf Basis leitfähiger Fasern Textilien mit Lichteffekten Aktive Anpassung der Oberflächeneigenschaften von Textilien durch Form-, Steifigkeits- und Farbänderung Textile Schalt- und Anzeigeelemente Textilien für das Fahrgastmonitoring und die Insassensicherheit Die dargestellten Anwendungen und Möglichkeiten ihrer Weiterentwicklung werden auch unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten diskutiert. Als wichtigste Vorteile werden dabei die erreichbare Gewichts-reduzierung, die Flexibilität und Luftdurchlässigkeit der Textilien, effektive textile Fertigungsprozesse „von der Rolle“, Montagevorteile im Gesamt-system Fahrzeuginnenraum sowie individuelle Gestaltungsmöglichkeiten durch weniger Designeinschränkungen herausgestellt. (TITV, BMBF 16SV3457)

Transluzente wärmereflektierenden textile Materialien für den Wärmeschutz

Mit diesem Forschungsvorhaben wurde die prinzipielle Möglichkeit untersucht, durch die Applikation von Wolfram-dotierten Vanadiumdioxid Pulvern transluzente textile Materialien mit thermoadaptiver IR-Reflexion/Transmission herzustellen. Durch die Dotierung der VO2-Nanopartikel mit W soll die Umschalttemperatur des reinen VO2 in Abhängigkeit vom Wolframgehalt von 68°C gesenkt werden. Angestrebt war eine Umschalttemperatur von 29°C, bei der die einfallende Infrarotstrahlung reflektiert und gleichzeitig das sichtbare Licht nicht beeinflusst wird. Die Herstellungsprozesse aus der Glasherstellung konnten nur modifiziert auf die Pulverherstellung übertragen werden. Die Röntgenogramme und die DSC-Untersuchungen des W-dotierten VO2 zeigen, dass sich die Phasenumwandlung über einen wesentlich größeren Temperaturbereich erstreckt als im Falle der undotierten Materialien. Die Synthese von W-dotierten VO2 führte nur zu sehr geringen Mengen, die für eine textile Ausrüstung nicht ausreichen. Die Applikationsversuche in die Faser wie auch auf die Faseroberfläche erfolgten daher mit undotierten VO2-Pulvern, um die prinzipielle Machbarkeit einer Ausrüstung zu demonstrieren. Die VO2-Pulver konnten in Konzentrationen von bis zu 3% in die PET- und PP-Fasern integriert werden. Durch die schwarze Eigenfarbe der VO2-Nanopartikel kommt es zu einer Vergrauung der Polymere und der daraus hergestellten Gewirke. Diese Vergrauung verursacht eine starke Lichtabsorption. Die Untersuchung zum Strahlungsverhalten zeigt, dass keine Umschalteffekte auf den Textilien erreicht werden können; jedoch sind in den DSC-Untersuchungen die charakteristischen Temperaturpeaks von W-dotierten VO2 zu erkennen. Die Applikation der VO2-Pulver in färbeanalogen Verfahren führte zu keinen zufriedenstellend Ergebnissen. Die VO2-Pulver neigen zur Sedimentation. Dagegen war es möglich, VO2-Pulver mit Beschichtungspolymeren (Polyacrylat, Polyurethan) und dem Sol-Gel-Verfahren auf die Textilien zu applizieren. Auch hier konnten keine Umschalteffekte und keine Transluzenz festgestellt werden. Die Beschichtungen zeigen eine gute Permanenz gegenüber Scheuerbelastung und Bewitterung, sowie eine befriedigende Waschbeständigkeit. Durch die Beschichtung wird die Reißfestigkeit der Textilien erhöht, dagegen sinkt die Reißfestigkeit der dotierten Fasern. Die Untersuchungen zur biologischen Unbedenklichkeit zeigen eine zytotoxische Wirkung der mit VO2-Pulvern beschichteten Textilen. Dies schränkt die Nutzung von mit VO2-beschichteten Textilien ein und eine Verwendung bei direktem Körperkontakt ist nicht zu empfehlen. Weder bei Inkorporation in die Faser noch bei der Applikation auf die Faser treten die gewünschten optischen Umschalteffekte auf, jedoch sind in DSC-Messungen die typischen Temperaturpeaks nachweisbar. Bei der Applikation mit VO2-Pulvern auf Textilien oder in Fasern muss davon ausgegangen werden, dass die partikuläre Struktur des eingesetzten VO2 zu einem gegenüber den VO2-Glasbeschichtungen veränderten optischen Verhalten führt, da größere VO2-Partikel das Licht hauptsächlich absorbieren und nicht mehr für sichtbares Licht transluzent sind. (HIT, AiF 15483 N)

Gewebemodelle und Simulation von Per-meabilitäts- und Barriereeigenschaften in Abhängigkeit der Herstellungsparameter

Mittels neuer Methoden, Werkzeuge und Programme sollen die 3D-Porenmorphologie von hochdichten Multifilamentgeweben virtuell generiert und die Barriereeigenschaften simuliert werden. Ziel ist es, den Entwick-lungsaufwand für die anforderungsgerechte Herstellung von Geweben mit hohem Leistungspotential für verschiedene Applikationsfelder, z. B. Schutztextilien, Filter, etc. zu minimieren. Die zu entwickelnden Geomet-riestrukturmodelle sowie Simulationstools ermöglichen zudem ein besseres Verständnis für die Transportmechanismen von Flüssigkeiten und Partikeln durch die Barrieregewebe-konstruktionen. (ITM, DFG CH 174/8-1)

Biologisierte und resorbierbare Biokom-posite auf Basis von textiltechnisch strukturierten Scaffolds

Im DFG-Vorhaben „Biologisierte und resorbierbare Biokomposite auf Basis von textiltechnisch strukturierten Scaffolds“ wurden biokompatible und resorbierbare Materialien für einen neuen Scaffold-Typ für das Tissue Engineering entwickelt und getestet. Es wurden Untersuchungen durchge-führt, die die prinzipielle Eignung von Flockstrukturen als Zellträger belegen. Die Strukturentwicklung erfolgte zunächst mit technischen Kom-ponenten. Parallel dazu wurden die erforderlichen resorbierbaren Materialien entwickelt. Als Ergebnis konnten Modellstrukturen mit Flockfa-sern aus Polyamid, PHB, PLA und Chitosan, Membranen aus mineralisiertem Kollagen (Substrat) und Klebstoff aus Gelatine-Lösungen erfolgreich eingeführt werden, die in Zellkulturuntersuchungen mit ver-schiedenen Zelltypen untersucht wurden und als Matrices für unterschiedliche Zelltypen sehr gut geeignet sind. Erste Lösungen für die Realisierung flockbarer resorbierbarer Fasern wurden erfolgreich erprobt. Damit stehen vollständig resorbierbare Scaffolds für die Zellbesiedelung bereit. Biomechanische Untersuchungen haben gezeigt, dass mit Hilfe des elektrostatischen Flockens erzeugte Nucleus pulposus- und Gelenkknor-pel-Ersatzmaterialien in der Rekonstruktion degenerierter Strukturen vielversprechende Möglichkeiten bieten. (IPF: TP 1: BR 1886/4-1, ITM: TP 2: CH 174/4-1, IfWW: GE 1133/5-1)

Textile Bewehrungen für Beton

Die Teilprojekte A1 und D6 des Sonderforschungsbereiches 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ umfassen werkstofforientierte Arbeiten zur Modellierung und Entwicklung anforderungsgerechter textiler Betonbewehrungen, die experimentelle Erforschung deren Tragverhaltens unter Hochtemperaturbeanspruchung sowie die Erweiterung von Verarbeitungs- und Beschichtungstechnologien für den Einsatz von Hochleistungsfilamentgarnen. Unter Anwendung neuer Bindungs- und Flächenkonstruktionen sowie Flächenbildungsverfahren wurden textile Strukturen für erhöhte Faservo-lumengehalte und homogenere Eigenschaften im Betonverbund entwickelt. Weitere Arbeitsschwerpunkte bildeten die Konturierung der textilen Be-wehrung zu 2D-Preforms, die Anwendung neuartiger Beschichtungsmaterialien sowie Versuche zum zeit- und lastabhängigen Materialverhalten der eingesetzten Hochleistungsfäden aus AR-Glas und Carbon. Die Verwendung von Carbonfaser-Heavy-Tows mit einer sehr hohen Anzahl an Einzelfasern ermöglicht eine deutliche Reduktion des Arbeits-aufwandes sowie der Kosten der bautechnischen Umsetzung und wird über die Laufzeit des SFB 528 hinaus im Teilprojekt T9 verfolgt. Damit soll eine wesentliche Voraussetzung für die praktische Anwendbarkeit von Textilbeton geschaffen werden. Die textiltechnologische Herausforderung besteht hierbei in der Entwicklung von angepassten Fadenführungs- und Fadentransportmechanismen sowie Beschichtungs- und Trocknungssys-temen für die sichere und schonende Verarbeitung von Carbonfaser-Heavy-Tows auf Nähwirkmaschinen. (ITM, DFG SFB 528, Teilprojekte A1/ D6/ T9)

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Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung

Zum Einsatz von Filamentsträngen aus Glas und Kohlenstoff, für Anwen-dungen ohne Anforderungen bei erhöhter Temperatur, stehen Beschichtungen zur Verfügung. Als Materialien kommen hierfür Copolyme-re auf Basis von Butadien, Methacrylat und Styrol in Frage. Zur Ausbildung oberflächenaktiver Eigenschaften, müssen diese polar funktionalisiert sein. Hochtemperatur belastbare Beschichtungen sind unter Verwendung von Polysilazanen und vernetzbaren Polysiloxanen zu realisieren. Dabei sind weitere Bestandteile, wie SiO2-Nanopartikel oder nanoskalige anorgani-sche Füllmaterialien, einzuarbeiten, um hohe Stabilität und Oberflächenaktivität zu erzielen. (ITM, SFB 528)

Versagensmechanismen von textilbewehr-tem Beton unter Hochtemperatur-beanspruchung

Textilstrukturen mit hitzestabilen Eigenschaften kommen gegenwärtig mit zunehmender Tendenz in vielen Bereichen der technischen Textilien zum Einsatz, wozu insbesondere die textile Betonbewehrung als relativ neuar-tiges Einsatzgebiet gehört. Hierbei kommen Hochleistungsfasern aus Kohlenstoff und Glas aufgrund ihrer hervorragenden physika-lisch/chemischen Eigenschaften zur Anwendung. Diese Materialien müssen hohe sicherheitstechnische Anforderungen erfüllen. Thermisch beständige Beschichtungen für Kohlenstoff- und Glasfilamentbündel sind notwendig, um die Tragfähigkeit unter Dauerlastbeanspruchung zu sichern und eine hohe Temperaturbeständigkeit im Brandfall zu gewährleisten. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden thermisch beständige Be-schichtungen für Kohlenstoff- und Glasfilamentbündel mit neuartigen anorganisch-organisch Hybridpolymeren entwickelt. Die Beschichtungen der Filamentbündel mit Polymeren auf Basis von Polysilazanen wurden mittels Imprägnierung (Foulardverfahren) appliziert. Textilphysikalische Prüfungen bei Raumtemperatur und unter thermischer Belastung wurden zur Untersuchung der mechanischen bzw. thermomechanischen Eigen-schaften wie Festigkeit, E-Modul sowie Kraft-Dehnungs-Verhalten der beschichteten und unbeschichteten Materialien durchgeführt. Weitere Materialcharakterisierungen erfolgten mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM), Energy Dispersive X-ray (EDX)-Analyse, Kontaktwinkelmessung und Oberflächenenergieberechnung, um die Oberflächeneigenschaften der Filamentbündel zu bewerten. Zur Beurteilung der thermischen Stabilität bzw. des Oxidationsverhaltens von Kohlenstofffilamentbündeln kamen thermogravimetrische (TGA) Messungen sowie weitere gravimetrische Methoden nach nach thermischer Behandlung im Ofen zum Einsatz. Die erhaltenen Prüfergebnisse zeigen, dass die thermischen, thermo-mechanischen, mechanischen und topographischen Eigenschaften der Filamentmaterialien durch die Applikation der thermisch beständigen Beschichtungen eine deutliche Verbesserung erfahren. (ITM, SFB 528 TP D6)

Grundlagenuntersuchungen zu integrier-ten textilbasierten Sensornetzwerken zur zerstörungsfreien Strukturüberwachung endlosfaserverstärkter Verbundwerkstoffe

Das Ziel des Vorhabens besteht in der Entwicklung textiler Sensoren und Sensornetzwerke zur Detektierung mechanischer Beanspruchungszu-stände in Faserverbundbauteilen. Die neuen Sensoren bzw. Sensornetzwerke sollen die Vorteile berührungsloser, lokal wirkender, konventioneller Verfahren mit den Vorteilen großflächig wirkender Sen-sorstrukturen vereinen. Die zu entwickelnden Sensoren und Sensornetzwerke sind integraler Bestandteil der textilen Verstärkung des Verbundes. Sie werden sowohl einzeln in den Verstärkungslagen, als auch in einem Arbeitsschritt, d. h. ohne zusätzlich notwendige Verbindungs-technik durch mehrere Verstärkungslagen trassiert. Bei Nutzung textilbasierter Sensoren wird das Verbund- bzw. Verformungsverhalten der Grundstruktur kaum beeinflusst. Die einstückige und durchgängige Tras-sierung von Leitungsbahnen durch mehrere Verstärkungslagen hindurch ermöglicht die schädigungsfreie Herstellung komplexer, 3-dimensionaler textilbasierter Sensornetzwerke in einem Arbeitsschritt. Somit entfällt der Einfluss der durch die Stapeltechnik notwendigen Verbindungen auf die elektrischen Eigenschaften der Sensoren. Die Sensoren werden ange-passt ausgelegt, sodass sowohl lokale als auch globale Beanspruchungs-zustände gemessen werden können. Ein weiterer Schwerpunkt des Vorhabens ist die Sicherstellung der Langzeitstabilität des gesamten Messsystems, um die Sensoren während der Lebensdauer des Verbund-bauteils nutzen zu können. (ITM, DFG CH 174/17-1)

Textilverstärkte Verbundkomponenten für funktionsintegrierende Mischbauweisen bei komplexen Leichtbauanwendungen

Im Sonderforschungsbereich 639 „Textilverstärkte Verbundkomponenten für funktionsintegrierende Mischbauweisen bei komplexen Leichtbauan-wendungen“ werden an der Technischen Universität Dresden die wissenschaftlichen Grundlagen und Methoden zur Entwicklung und Nut-zung neuartiger Textilverbunde für innovative Mischbauweisen erarbeitet. Textile Halbzeuge bieten ein hohes Potential zur Anpassung der Werk-stoffstruktur an die Bauteilgeometrie und die auftretenden Belastungen und sind damit prädestiniert für Anwendungen im Leichtbau, die komplexe Anforderungen erfüllen müssen. Insbesondere der funktionsintegrierende Leichtbau mit textilen Verbundwerkstoffen in Mischbauweise bietet zahl-reiche Vorteile, z. B. hohe Festigkeit und Steifigkeit bei geringem Gewicht sowie gute Dämpfungs- und Crasheigenschaften. Im Mittelpunkt der werk-stoff- und halbzeugorientierten Arbeiten stehen die reproduzierbare Verarbeitung von Hybridgarnen aus Verstärkungsfasern und thermoplas-tischen Matrixfasern unter Einsatz anforderungsgerecht modifizierter Strick-, Web- und Konfektionstechniken zu anforderungsgerechten Ver-stärkungsstrukturen bzw. Preforms für endkonturnahe Leichtbauteile. Die Beherrschung der textilen Prozesskette vom Filament bis zur Übergabe des textilen Halbzeuges an den Prozess der kunststofftechnischen Bau-teilherstellung durch Thermopressen stellt eine essentielle Voraussetzung für die erfolgreiche industrielle Nutzung der Technologie dar. Die For-schungsarbeiten werden exemplarisch anhand der Materialkombination Glas/Polypropylen durchgeführt. Darüber hinaus werden in allen Techno-logiestufen Lösungen zur Funktionsintegration erarbeitet, die Bauteile mit integrierten Sensornetzwerken bzw. Aktuatoren ermöglichen. (ITM, ILK, IAS, IFKM, IPF, IWM, IHM, IPMS, DFG SFB 639 – TP A2, A3, A4, B1)

Textilbasierte multifunktionale Polymer-Metall- bzw. Metall-Metall-Verbund-materialien für Leichtbauanwendungen

Die systematische Entwicklung verarbeitungs- und beanspruchungsge-recht ausgelegter textilbasierter multifunktionaler Polymer-Metall- bzw. Metall-Metall-Mehrkomponenten-Verbundhalbzeuge für die wirtschaftliche und Ressourcen schonende Weiterverarbeitung zu textilbasierten Leicht-baustrukturen im Multimaterialdesign ist Ziel des Vorhabens. Durch den Einsatz maßgeschneiderter textiler Verstärkungsstrukturen zur lokalen oder ganzflächigen Aufbringung auf metallische Oberflächen bzw. zur Integration zwischen Metallteile (Sandwichbauweise) oder in eine Metall-matrix sollen die bestmögliche Kompatibilität bei der Weiterverarbeitung (z.B. mechanische Bearbeitung, Umformung, Fügen) solcher Verbund-strukturen zu komplexen Bauteilen und eine lokale Verstärkung stark beanspruchter, z. B. von großgliedrigen Maschinenteilen erreicht werden. Der Fokus der aktuellen Entwicklungen für den Leichtbau liegt zum einen auf reinen Faserverbundwerkstoffen (FVW) mit Carbon- bzw. Glasverstär-kung und zum anderen auf dem Einsatz leichter Metalle. Mit textilbasierten Metall-Metall- bzw. Polymer-Metall-Mehrkomponentenverbunden sollen die Nachteile derartiger FVW eliminiert und eine Verarbeitbarkeit ähnlich der von reinen Metallen erzielt werden. Im Vorhaben erfolgt eine systemati-sche Entwicklung von textilbasierten multifunktionalen Polymer-Metall- bzw. Metall-Metall-Verbundmaterialien unter Einsatz unterschiedlicher technologischer Prozessabläufe von einfachen zu komplexen Strukturen. Es soll gezeigt werden, wie textile Verstärkungen (Gewebe, Gestricke) in Blechbauteilen bzw. in Verbundwerkstoffen mit metallischer Matrix die Funktionalität und Komplexität hochbelasteter Bauteile bei gleichzeitiger Massereduzierung, z. B. für Crashanwendungen, steigern. Dazu sind neue textile Technologien, insbesondere für die anforderungsgerechte Ausle-gung von 3D-Textilstrukturen und neue Technologien auf Basis Kleben und/oder Löten zur Herstellung flächiger Sandwichverbunde zu entwickeln, die eine spätere praktische Umsetzung ermöglichen. Des Weiteren ist das Grenzschichtdesign (Metall-Metall oder Polymer-Metall) zu optimieren. (ITM, ECEMP - B2 CeltexComp 13922/2379)

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Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 29

Weiterentwicklung und Anwendung ther-moplastischer endlosfaserverstärkter mehraxialer Gitterstrukturen als Funktionselement

Durch Einbringen vorkonsolidierter Verstärkungsgitter in Spritzgussbautei-le lassen sich neue oder verbesserte Eigenschaften von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen erzielen. Weitere Eigen-schaftspotenziale können durch eine kraftfluss- und verbund-bildungsgerechte Auslegung und Weiterentwicklung der bisherigen Git-terstrukturen zu Funktionselementen erschlossen werden. Deren Verarbeitung zu Leichtbauteilen muss unter Nutzung kostengünstiger Spritzguss- und Pressverfahren erfolgen. Hiervon ausgehend bestand das zentrale Ziel des Forschungsprojektes darin, über die Verstärkung hinaus-gehende Funktionen der Gitter zu ermöglichen, um einen breiter gefächerten Einsatzbereich für innovative Leichtbaulösungen zu generie-ren. Die neuen Gitter entstehen vorrangig durch Verarbeitung von Parallel-Hybridgarnen aus Glas- und Polypropylenfilamenten als Verstärkungs- bzw. Matrixkomponente unter Nutzung einer modifizierten Nähwirktechnik mit Einrichtungen zur Kettfadenmanipulation und zum Nadelbarrenversatz. Das Untersuchungsprogramm beinhaltete biaxiale Verstärkungsgitter mit symmetrischem Lagenaufbau sowie Bi- und Multiaxialgitter mit variabel eingebrachten Kettfäden. Über diese lassen sich Funktionselemente in Form von Abstandshaltern oder elektrisch Leitern ausbilden. Für Aktivie-rung der thermoplastischen Komponente kam eine den Flächenbildungsprozess integrierte Infrarot-Strahlereinheit zum Einsatz. Für die Verbundherstellung wurden anhand systematischer Spritzgieß- und Pressversuchen optimale Prozessparameter realisiert. Ein besonde-res Augenmerk richtete sich dabei auf die Positionierung der Verstärkungsgitter im Spritzgieß- bzw. Presswerkzeug. Mit den hergestell-ten Verbundproben wurde ein umfangreiches Prüfprogramm zur werkstoffmechanischen Charakterisierung der gitterverstärkten Verbunde umgesetzt. Die Untersuchungen umfassten quasistatische und hochdy-namische Zugversuche sowie Crash- und Impactversuche unter hochdynamischen Bedingungen. Die ermittelten Daten erlauben die nume-rische Dimensionierung und die Realisierung von Technologie-Demonstratoren. (ITM, ILK, IGF 282 ZBR)

Beschichtung und Konfektionierung von Abstandsgewirken zur Fertigung fluid-dichter Produkte

Abstandsgewirke (AGW) besitzen infolge ihres 3D-Aufbaus gegenüber flächigen Textilprodukten neue Eigenschaften wie Druckelastizität in der Flächennormalen, Hinterlüftungsfähigkeit oder Durchströmungsfähigkeit. Damit können bisher unbekannte Gebrauchswerte marktwirksam werden. Bekannt sind der Einsatz als Alternative zum Schaumpolster in Automobil-sitzen, die Hinterlüftung textiler Produkte wie beispielsweise schussfeste Westen, die Nutzung profilierter AGW als Preform zur Verstärkung von Kunststoff oder Beton sowie als druckelastischer Matratzenkern. Durch Beschichtung der Außenflächen der AGW könnten weitere Funktio-nen, wie z. B. Fluiddichtheit im AGW integriert werden. Um die neuen Gebrauchswerte in markrelevanten Produkten, z. B. für den medizinischen Bereich, realisieren zu können, sind neue Fertigungsverfahren notwendig. Ziel der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist es deshalb, Abstands-gewirke so zu beschichten und zu konfektionieren, dass fluiddichte Produkte hergestellt werden können. Die technischen Herausforderungen liegen in der Verarbeitung der Abstandsgewirke und in der prozessinternen Handhabung. Während der Schwerpunkt der Arbeiten am TITV die Ent-wicklung und Erprobung von Verfahren zur ein- oder beidseitigen Beschichtung (z. B. Transfer- und Direktverfahren) mit geeigneten Be-schichtungssystemen, z. B. auf Basis von PU, beinhaltet, konzentrieren sich die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am ITM auf die konfekti-onstechnische Weiterverarbeitung. Im Fokus stehen hierbei textiltypische Schweißverfahren, wie z. B. Ultra-schall-, Heißluftverfahren, die thermoplastischen Eigenschaften des Beschichtungspolymers voraussetzen. Um die speziellen Struktureigen-schaften der AGW auch in den Fügestellen und Kantenbereichen des fluiddichten Endproduktes zu gewährleisten, sind Fügestellen bzw. Kan-tenbereiche dreidimensional auszuführen. Hierfür werden verschiedene konfektionstechnische Lösungsvarianten entwickelt und erprobt. (ITM, TITV, IGF 16417 BR)

Entwicklung und Erprobung funktionaler textilverstärkter Kautschukformteile mit erhöhter Wärmeableitung

In Textilmaschinen sind vielfach schnell rotierende und dynamisch hoch-belastete Kautschukwalzen zum Transport von Faserbändern im Einsatz. Infolge der auftretenden dynamischen Beanspruchungen kommt es dabei häufig zu einem unerwünschten Wärmeaufbau und damit zu einem Tem-peraturanstieg der Bauteile. Dies kann zu erheblichen Problemen im Betrieb der entsprechenden Maschinen führen. Durch Einbringen wärme-leitfähiger textiler Strukturen und den Einsatz angepasster Kautschukwerkstoffe können der Wärmeaufbau reduziert und die Wärme-ableitung dieser Bauteile verbessert und somit die Leistungsfähigkeit der Maschinen erhöht werden. Dafür werden zunächst verschiedene Faserarten und daraus gefertigte gewebte, gewirkte und gestrickte textile Strukturen im Hinblick auf ihre Eig-nung zur Wärmeableitung aus Kautschukformteilen untersucht und geeignete Vorzugsvarianten zu beanspruchungsgerechten textilen Struk-turen weiterverarbeitet. Diese werden in Kautschukwalzen integriert, die anschließend hinsichtlich ihres Erwärmungsverhalten untersucht werden. Die durchgeführten Versuche zeigen im Vergleich zu den Walzen ohne textile Strukturen bereits eine deutlich höhere Wärmeableitung aus dem Walzenbezug. Untersuchungen zur Haftungsverbesserung der Strukturen in der Kautschukmatrix ermöglichen die optimale Ausnutzung der mecha-nischen und thermischen Verbundeigenschaften. Zusätzlich wird eine Kautschukmischung entwickelt, die einen geringeren Wärmeaufbau im Betrieb der Walzen und eine erhöhte Wärmeableitung ermöglicht. Parallel dazu erfolgt eine numerische Simulation der thermomechanischen Zusam-menhänge für den Elastomer-Textil-Verbund, die durch Versuchs-ergebnisse validiert wird. (ITM, AiF 288 ZBR)

Herstellung textiler Halbzeuge aus hoch-festen Filamentgarnen und Vliesstoffen für Schichtstoffe sowie faserverstärkte Kunst-stoffe

Durch Kombination von zwei oder mehreren Werkstoffen entstehen neuar-tige Verbundwerkstoffe, die in ihren Eigenschaften den Einzelkomponenten überlegen sind. Zur Herstellung beanspruchungsge-rechter Halbzeuge sind auf Grund der erreichbaren Maschinenleistungen, der technologischen Variationsmöglichkeiten sowie des hohen Vorferti-gungsgrades der Strukturen, die Ketten- und Nähwirkverfahren sehr gut geeignet. Auf Verbundwirkmaschinen werden die Eigenschaften von Vlies-stoffen (z.B. als Filtermaterial, Trennschicht, Speicher- oder Fließzone, Isoliermaterial) und Hochleistungsfilamentgarnen (gute mechanische Eigenschaften) kombiniert. Durch Modifikation der verbundbildenden Vliesstoffe, der Verarbeitungsparameter sowie der Verstärkungsmateria-lien und deren geometrischer Anordnung (Schussabstand, Maschendichte) wurden im Rahmen der Projektarbeiten neuartige Struktu-ren hergestellt sowie deren Eigenschaftskennwerte ermittelt und bewertet. Dieses ist für den Einsatz als textiles Halbzeug für faserverstärkte Kunst-stoffe und Schichtstoffe unverzichtbar. Im Ergebnis der Forschungsarbeiten ist eine kostengünstige und in weiten Grenzen variab-le Bereitstellung von Textilhalbzeugen möglich. Das bietet Endanwendern die Chance, innovative, kosten- und materialoptimierte Leichtbaulösungen zu erarbeiten und damit einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber Konkur-renzunternehmen zu erzielen. Als Anwendungsbereiche sind neben anderen anvisiert: Dachmembranen für Tragluftzelte/-hallen, partiell ver-stärkte Bootshäute, Persennings oder Luftkissen, monoaxial verstärkte Vliesstoffe als Zugträger, Unterbodenplatten im Fahrzeugbau sowie Crash-Elemente für Seitentüren in Fahrzeugen. (STFI, ITB, AiF 15571 BR)

Sensorbasierte Textilarmierung

Für Sanierungsmaßnahmen im Baubereich wurden neuartige sensorisch aktive Textilstrukturen entwickelt, mit denen Tragwerke gleichzeitig be-wehrt und überwacht werden können. Unter Nutzung modifizierter Soutagestickmaschinen war die anforderungsgerechte Platzierung von optischen Fasern mit integrierten Faser Bragg Gitter Sensoren auf Car-bonfaserlamellen möglich. Über Dehnungsmessungen an den FBG Sensoren per Spektrometer, können Rückschlüsse auf die Zugbeanspru-chung der Lamelle und damit auf die Durchbiegung eines Bauteiles getroffen werden. Neben den zu entwickelnden sensitiven Armierungsstrukturen und der Messtechnik, waren Konzepte zur Messwertauswertung, Weiterverarbei-tung und der Applikation der Strukturen im Baubereich zu erstellen. (STFI, HTWK, MFPA, 03WKBJ1D)

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Innovatives Schutztextil gegen thermi-sche Gefahren durch Laserstrahlung

Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung eines innovativen Hochleistungsschutztextils, das einen wirksamen Schutz gegen die beim Betrieb handgeführter Lasergeräte zugänglich werdende Laserstrahlung bietet. An zahlreichen schwerentflammbaren Textilmaterialien im Flächen-massebereich von 195 bis 730 g/m² wurden unter Verwendung eines Neodym:YAG-Lasers Bestrahlungsversuche durchgeführt und mittels VIS/NIR/IR-Spektroskopie das Transmissions-, Remissions- und Absorp-tionsverhalten untersucht. Die Messergebnisse lieferten wesentliche Erkenntnisse in Bezug auf Materialauswahl, Gewebekonstruktion und Oberflächenveredlung für das zu entwickelnde Laser-Schutztextilmaterial. Die neuen Hochleistungsschutztextilien weisen eine deutlich bessere Beständigkeit und Schutzwirkung gegen die Strahlung eines Neo-dym:YAG-Lasers auf als marktübliche Hitzeschutzkleidung. Sie zeichnen sich durch Beständigkeit gegen Flammen, eine begrenzte Wärmeübertra-gung an die Haut, niedrige Transmission sowie diffuse Reflexion des Laserstrahls aus. Während der überwiegende Teil der konventionellen Hitzeschutztextilien bei Bestrahlungsstärken von 100,89 kW/m² versagt, schützen diese Materialien bis zu 297,96 kW/m². Funktionale Beschich-tungen führen zur weiteren Verbesserung der Schutzwirkung der Textilien bis zu Bestrahlungsstärken von 423,27 kW/m². Die neu entwickelten Schutztextilien bilden die Voraussetzung für hoch-wertige Schutzkleidung mit optimaler Schutzwirkung gegen Hochenergiestrahlen. Sie schützen Anwender handgeführter und handpo-sitionierter Lasergeräte in der Automobilindustrie, im Werkzeug-, Schiff- und Fassadenbau sowie beim Rückbau großer Anlagen und der Restau-rierung von Denkmälern und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Gewährleistung der Gesundheit. (STFI, IW 071076)

Untersuchung zum Alterungsverhalten von Luftfracht-Sicherungsnetzen

Ein wesentlicher Aspekt beim Einsatz Technischer Textilien ist deren Beständigkeit bzw. Alterungsverhalten während der Anwendung. Oft findet man nur eine allgemeine verbale Bewertung zur Beständigkeit verschiede-ner Rohstoffe (z.B. „sehr gut“, „gut“, „schlecht“). Die konkrete Basis der durchgeführten Bewertungen ist oftmals nicht bekannt, weil es keine anwenderbezogenen Standards gibt. Dies gilt auch für Luftfracht-Sicherungsnetze. Entsprechend der Zielstellung des Vorhabens wurden textile Halbzeuge, die zur Herstellung von Luftfracht-Sicherungsnetzen verwendet werden, hinsichtlich ihrer Resistenz gegenüber verschiedenen Einflüssen unter-sucht. Dazu dienten unter anderem speziell entwickelte Labormethoden

zur praxisnahen Simulation mechanischer Beanspruchungen. Als Kriteri-um für die Alterung wurde die Veränderung der Festigkeit gewählt. Abschließend konnte mit Hilfe eines festgelegten Bewertungsschemas eine rohstoffbezogene Einstufung der untersuchten Materialien vorge-nommen werden. (STFI, IW 072115)

CFK- Großserienbauteile aus Hybridro-vings

Ziel des Projektes ist es, mit dem TFRB-Prozess (Tailored Fibre Rein-forced Blanks Prozess) eine Fertigungstechnologie für Faserverbundbauteile zu entwickeln, mit welche die Werkstoffeigenschaf-ten optimal an die Bauteilbelastungen angepasst werden können. Die Umsetzbarkeit höchster Laminatqualitäten wird für wirtschaftliche Zyklus-zeiten nachgewiesen. Ausgangsmaterial des TFRB-Prozesses sind Hybridrovings aus Verstär-kungsfaser und thermoplastischen Matrixfasern im frei wählbaren Verhältnis. Diese Hybridrovings werden mit dem Tailored-Fibre-Placement Verfahren (TFP) kraftflussgerecht und automatisiert auf Bauteilendkontur abgelegt. Es lassen sich vorgefertigte Hybridrovings direkt oder durch eine Doppelführung im „Side by Side“ Verfahren unspezifische Verstärkungs- und Matrixfasern verarbeiten. Als Zwischenprodukt liegen Preforms vor, die durch eine einstellbare Biegeschlaffheit sicher zu handhaben sind. Die Preforms werden im zweiten Prozessschritt in einer Heizpresse aufge-heizt, über einem Werkzeug in die gewünschte Form umgeformt und konsolidiert. Auch dieser Verfahrensablauf ist automatisiert, sicher und schnell. Durch die Wahl der Ausgangsmaterialien können die Bauteilei-genschaften im TFRB-Prozess in weiten Grenzen an die Bauteilanforderungen angepasst werden. Da thermoplastische Matrices verwendet werden, können auf diese Art hergestellte Bauteile miteinander verschweißt werden und ein Umspritzen oder Fügen mit Spritzgussbautei-len ist möglich. Am Ende des Bauteillebens ist eine Stofftrennung von Faser und Matrix einfach möglich. Diese Möglichkeiten machen die Bautei-le für Großserienanwendungen zusätzlich attraktiv. Das Förderprojekt „CFK-Großserienbauteile aus Hybridrovings“ beinhaltet die Prozessent-wicklung, die Optimierung der Verfahrensparameter und Untersuchungen, wie die innere Bauteilqualität und mechanischen Kennwerte durch die Hybridroving-Aufmachung für PA6, PPS und PEEK gezielt beeinflusst werden kann. Die Anwendbarkeit der genannten Verfahren und die Kom-bination zu einer wirtschaftlichen Prozesskette werden an einem PKW-Motorlager nachgewiesen. (FIBRE, AiF 16101 N)

Synthese, Struktur und Komplexbil-dung tripodaler Liganden mit Silberionen

Die Bindung und Extraktion von Ag(I) mit Hilfe tripodaler Liganden wurden untersucht. Es wurden unterschiedliche Liganden synthetisiert, um den Einfluss der Struktur auf die Komplexbildung und das Extraktionsverhalten zu bestimmen. Die Untersuchungen wurden mit Hilfe potentiometrischer Titrationen, der flüssig-flüssig Extraktion und der 1H-NMR untersucht. Die Extraktionsfähigkeit der Liganden wird durch deren Lipophilität und der Anzahl zusätzlicher Donoratome beeinflusst. Von den Komplexen wurden ebenfalls Kristalle gezüchtet, so dass die exakte Struktur bestimmt werden konnte. Sowohl im Kristall wie auch in Lösung bilden sich 1:1 Komplexe. (DTNW, DFG 447AUS-113/17/0-3)

Verfahrenstechnik zur Generierung von Methan aus Stärkeschlichte in der texti-len Vorbehandlung von Baumwolle

Bei der klassischen Entschlichtung von Baumwollgeweben fallen in textil-veredelnden Betrieben Abwässer mit einer hohen CSB-Belastung an, die ungenutzt entsorgt werden. Im Rahmen eines von der DBU geförderten Verbundvorhabenwurde am DTNW mit vier weiteren Partners eine neue Strategie zur biologischen Umwandlung dieser zuckerhaltigen Abwässer mit Hilfe von methanbildenden Bakterien zu Biogas entwickelt. Sowohl eine Biogasanlage im Labormaßstab als auch eine verwirklichte Techni-kumsanlage produzierten unter stabilen Bedingungen über mehrere Monate Biogase mit einem hohen Methangehalt von ca. 60 %. Gleichzeitig wurde der CSB-Gehalt im Ablauf der Technikumsanlage gegenüber dem einlaufenden Substrat drastisch um über 90 % reduziert. Neben den öko-logischen Vorteilen ergab eine ökonomische Bilanzierung ein deutliches Einsparpotential von etwa 0,4 ct/m2 Rohbaumwolle, das sich aus der Verringerung der Abwasserentsorgungskosten und der aus dem Biogas generierbaren Wärmemenge zusammensetzt. Somit leistet die vorgestellte biologische Aufbereitung von textilen Abwässern (neben enzymatischen Verfahren) einen weiteren Beitrag zur Etablierung der „Weißen Biotechno-logie“ in textilen Prozessen. (DTNW, DBU Az 26589)

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Umweltschutz, Arbeitsschutz, Verbraucherschutz

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Entwicklung einer Leasingtauglichen Arbeitsbekleidung aus antimikrobiellen Celluloseregeneratfasern für Lebens-mittelbetriebe

Ziel des Forschungsvorhabens war die Entwicklung einer Leasingtaugli-chen Arbeitskleidung für den Einsatz im Lebensmittelbereich. Dazu wurden am TITK drei Faservarianten, ZnO2-dotierte Fasern, Zn2+-dotierte und Ag+-dotierte Ionentauscherfasern (IA-Fasern) hergestellt. Ein sicheres Erspinnen der unterschiedlichen Faservarianten war möglich. Die mit 20 % ZnO2 dotierte Faser gestattete eine problemlose textile Weiterverarbeitung. Durch Optimierung des Spinnprozesses konnte eine Einzelfaserfeinheit der IA-Fasern von ca. 2 dtex erreicht werden. Eine reinweiße Faser durch Dotierung mit Silber war nicht herstellbar Durch die Verwendung von Silberjodid kann eine hellgelblich gefärbte Faser gefertigt werden. Die Arbeiten im STFI konnten zeigen, dass sowohl eine Verarbeitung zum Mischgarn als auch zum Flächengebilde möglich ist. Faserfeinheiten von 1,7 dtex sind dabei bevorzugt. Durch ähnliche Feinheitswerte aller Mi-schungskomponenten (Polyester, Lyocell und antimikrobielle Funktionsfaser) konnte eine homogene Garnbildung erzielt werden. Die ermittelten Höchstzugkräfte aller Garnvarianten erfüllen die Anforderungen an die Weiterverarbeitbarkeit. Beim Überschreiten der Nennfeinheit von 1,7 dtex von Zn2+-dotierten IA-Fasern, ist eine homogene Verteilung der Mischungskomponenten über den Garnquerschnitt nicht gegeben. Die für Arbeitskleidung in Lebensmittelbetrieben gestellten Anforderungen wurden sowohl für die Maschenware als auch für das Gewebe erreicht. Es konn-ten textile Flächen hergestellt und wichtige Rückschlüsse auf das Verarbeitungsverhalten der Garne gezogen werden. Am HIT wurden die Tauglichkeit der Gewebe und Maschenware für den Einsatz als Arbeitskleidung für Lebensmittelbetriebe, die antimikrobielle Wirksamkeit im Neuzustand sowie nach Wiederaufbereitung und die Leasingtauglichkeit nach bis zu 100 Pflegezyklen untersucht. Gewebe und Maschenware erfüllten die Vorgaben des Hohenstein-Qualitätslabels 701ff für Arbeitskleidung mit Ausnahme der Maßänderung. Das Pillverhalten der Varianten mit IA-Fasern war unbefriedigend. Der Komfort aller Geweben und Maschenware konnte mit der Note „gut“ bewertet werden. Gewebe und Maschenware wiesen sowohl im Neuzustand als auch nach 50 und 100 Wäschen eine gute Bioaktivität auf. Ein Unterschied zwischen Ag+ und Zn2+ war nicht festzustellen. Auch nach 50 und 100 Wäschen besaßen die Gewebe und Maschenware eine ausreichende Festigkeit und eine hohe Gebrauchstauglichkeit. Mit den dotierten Celluloseregeneratfasern lässt sich antimikrobielle Arbeitskleidung mit hoher Gebrauchstauglichkeit herstellen. (TITK, STFI, HIT, IGF 16039 BG)

Biologische Abluftreinigung bei der Flammkaschierung – Untersuchungen zum Einfluss verfahrenstechnischer Parameter auf die Prozessstabilität

Im Rahmen dieses FuE-Projektes wurde ein biologisches Abluft-reinigungsverfahren (Rieselbettverfahren) zur Elimination von Cyanwas-serstoff (HCN) auf seine Prozessstabilität untersucht. Dazu wurden im Labormaßstab orientierende Versuche hinsichtlich der Bioverfahrenstech-nik durchgeführt. So wurde der Einfluss verschiedener Nähr- und Aufwuchssubstrate und der Einfluss der Gas-Wasser-Kontaktzeit auf die HCN-Eliminierung untersucht. Anschließend erfolgte die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf den Betrieb zweier Pilotanlagen im 1 m³-Maßstab. Über einen Zeitraum von insgesamt 55 Wochen (inkl. 15 Wo-chen Einfahr- und Adaptionsphase) wurden an einem realen Produktionsstandort die Eignung zweier Aufwuchsträger für und der Ein-fluss verschiedener Parameter auf das Abluftreinigungsverfahren erforscht. Die Ergebnisse des Vorhabens zeigen, dass aufgrund der Fülle von Ein-flussfaktoren der Abluftreinigungsprozess nicht einfach beherrschbar ist. Dies wurde bereits beim Wechsel vom Labor- in den Pilotmaßstab deut-lich. Eine weitere Maßstabsvergrößerung wird vermutlich zu ähnlichen Aussagen führen. Ein Vergleich mit Ergebnissen vorangegangener Arbei-ten lässt klare Fortschritte bei der Verfahrensentwicklung erkennen. So konnten z.B. deutlich höhere Volumenströme realisiert und die spezifische Reinigungsleistung der Reaktoren erhöht werden. Beide Reaktoren elimi-nierten durchschnittlich 320 mg HCN pro Betriebsstunde. Aus Sicht der Projektpartner bedarf es bis zur Marktreife des Verfahrens noch weiterer Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Insbesondere betrifft das den Umgang mit den ermittelten hohen Stickstofffrachten in der Abluft und die Gewährleistung einer ausreichend hohen biologischen Aktivität. (STFI, KF2034001SB8)

Bewertungssystem zur Beurteilung der Aufladungsneigung textiler Materialien

Die triboelektrische Aufladbarkeit ist eine generelle Materialeigenschaft von Textilien und praktisch nicht vermeidbar. Da im Textil- und Beklei-dungsbereich das Komfort- und Sicherheitsmerkmal Antistatik immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist es umso wichtiger, diese zumeist unerwünschte Kenngröße messtechnisch zu analysieren. Somit bestand das Ziel des Forschungsvorhabens in der Entwicklung eines Bewertungssystems zur praxisgerechten Beurteilung der Aufladungsneigung textiler Materialien. Bei derzeit üblicherweise angewandten Messverfahren zur Bestimmung der Aufladeintensität wird das zu untersuchende Textil triboelektrisch – also durch Reibung – elektrostatisch aufgeladen und das Oberflächenpo-tential ermittelt. Derartige Messverfahren besitzen nachteilig eine sehr hohe Ergebnisstreubreite. Im Forschungsvorhaben wurde ein Messverfahren zur Bestimmung der Aufladungsneigung (triboelektrische Erregung) von Textilien mit neuem Ansatz entwickelt. Dabei wird die von den Reibepartnern getrennte Ladung mittels Coulombmeter (Ladungsmessgerät) detektiert. Alle Messergebnis-se beziehen sich direkt auf ein Elektrodenmaterial (Edelstahl), wodurch die Proben untereinander verglichen werden. Durch Einbindung der Messpa-rameter des STFI-Influenzverfahrens (EN 1149-3) sowie Materialkenngrößen wie der Oberflächenwiderstand sind unter Anwendung mathematischer Hilfsmittel auch Textilien mit integrierten Leitfasern praxis-relevant messbar. Die Bewertungsmethode ist interessant für Textilhersteller und Konfektio-näre sowie für Anwender und für breite Erzeugnisspektren nutzbar. Sie bietet Möglichkeiten der Realisierung aufladungsarmer textiler Wertstoffe. Neben Textilien ist das Verfahren auch für Papier, Folien, Filter, Kunststof-fe oder andere ebene Werkstoffe anwendbar. Die entwickelte Prüfmethode ist als Messplatz Bestandteil des Elektrosta-tik-Prüflabors des STFI und wird im Rahmen des Normungsvorhabens NA 062-05-26 AA: „Elektrostatische Aufladung von Textilien“ weiterentwickelt. (STFI, IW091054)

Untersuchungen zu Einsatzmöglichkei-ten der Dreikantmuschel (Dreissena polymorpha) in Verbindung mit textilen Trägersystemen als biologisches Filter

Im Rahmen eines vom BMBF geförderten Verbundprojektes mit dem Institut für Mikrobiologie und dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der TU Dresden wurden textile Aufwuchsträger-Strukturen auf ihre Eignung als Besiedlungssubstrat für benthische Organismen sowie die Einsatzmöglichkeiten der Dreikantmuschel (Dreissena polymor-pha) als biologisches Filter und deren Einsatz als Hygienemonitor untersucht. Ziel der hier vorgestellten Untersuchungen war es, geeignete textile Trägerstrukturen zum Bau eines Benthos-Filters für die weiterge-henden Abwasserreinigung oder zur Erhöhung der besiedelbaren inneren Oberfläche für einen Einsatz in der Gewässerrestaurierung zu entwickeln. Grobe kettengewirkte textile Aufwuchsträger wurden über unterschiedliche Zeiträume (3-15 Monate) in 2 Gewässern mit Dreissena-Population (Bo-densee und Niederwartha bei Dresden) exponiert. An einer ausgewählten Struktur-Variante wurden vertiefende Untersuchungen zur Besiedlungs-struktur durchgeführt. Autökologische sowie physiologische Untersuchungen an der Dreikantmuschel wurden in über 50 Gewässern (überwiegend Kläranlagenabläufe oder Schönungsteiche) durchgeführt. Als wichtigste Einflussfaktoren auf das Überleben der Muscheln konnten der Carbonat-, Ammoniumgehalt, die Sauerstoffsättigung und der pH nachgewiesen werden. Mit einer mittleren Reduktion von Enterokokken im Versuchsansatz mit Muschel um 77 % bei 20°C und 61 % bei 6°C gegen-über der z. T. signifikanten Vermehrung der Bakterien in den Versuchen ohne Muscheln wurde die Aufnahme und Inaktivierung der Bakterien (Bsp. Enterokokken) durch die Muschel bestätigt. (STFI, TU-DD, BMBF 02WA0176)

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Gestaltung von Abstandsgewirken im Hinblick auf die Klettfähigkeit

Im Rahmen des Projektes wurden klettfähige bzw. auch klettresistente 3D-Gewirkestrukturen entwickelt, die ohne zusätzlich applizierte Flächenge-bilde die angedachten Funktionen erfüllen. Zum einen wurden in den 3D-Strukturen Oberflächen erzeugt, die ein wiederholtes Anhaften und Lösen von Haken- bzw. Pilzbändern gestatten. Zum anderen wurden auch Ober-flächen in den 3D-Gewirken geschaffen, die überhaupt keine Anhaftung von Klettstrukturen zulassen. Damit konnten in den gegenüber Klettbän-dern sehr empfindlich reagierenden Maschenwaren völlig neue Eigenschaftsprofile implementiert werden, die die Erschließung neuer Anwendungsgebiete zulassen. (TITV, AiF 15819 BR)

Sportartenspezifische Optimierung der physiologischen Funktion von Maschenwaren für Sportkleidung

Die deutschen Hersteller von Sportmaschenwaren müssen sich im Markt behaupten. Die Chance deutscher Hersteller liegt in der Verbesserung der Textileigenschaften einerseits und in der einfacheren Entwicklung durch Vorgabe von Konstruktionsleitlinien andererseits. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden insgesamt 34 Sportmaschenwaren hinsichtlich ihrer thermophysiologischen Eigenschaften untersucht. Diese Muster unterschieden sich hinsichtlich Fasermaterial (PES, PP, PA, WO und CO sowie Fasermischungen), Flächengewicht (100-329g), Ausrüstung (hydrophil und bioaktiv) und Maschenbildung (z.B. Single-Jersey oder Piquet). Vier Muster wurden exemplarisch in messend überwachte Trageversuche mit Testpersonen in einer Klimakammer untersucht. Die thermophysiologischen Eigenschaften (Wärme- und Feuchtetransport durch das Textil) wurden mit dem Hautmodell gemessen. Zusammen mit den Ergebnissen der hautsensorischen Untersuchungen konnten die jeweiligen Tragekomfortnoten berechnet werden. Der physiologische Tragekomfort für Sporttextilien TK(S) der untersuchten Sportmaschenwaren lag im Durchschnitt bei 3,2 (Noten zwischen 1,0 und 6,0). Tragekomfortnoten für Sporttextilien von 1,5 und besser (= „sehr gut“) wurden von verschiedensten Textilkonstruktionen (insgesamt 9 Muster) erreicht. Gute physiologische Tragekomfortnoten für Sporttextilien TK(S) konnten mit verschiedensten Faserkonstruktionen erzielt werden. Synthetische Fasern bieten einen Vorteil beim flüssigen Schweißtransport sowie dem Trocknungsverhalten. Dagegen bieten die untersuchten Muster aus Wolle und Baumwolle Vorteile bei der Pufferung von Schweiß. Die untersuchten Textilien mit einem Hauptfaseranteil aus Polyamid schnitten weniger gut ab. Der paarweise Vergleich von Mustern mit einem Hauptfaseranteil aus Polyamid mit und ohne hydrophile Ausrüstung zeigte, dass die hydrophile Ausrüstung einen negativen Einfluss auf die Tragekomfortnote hatte. Dagegen konnte durch die hydrophile Ausrüstung bei ebenfalls untersuchten Mustern aus Propylen bzw. einer Fasermischung Baumwolle-Polypropylen die Tragekomfortnote für Sporttextilien verbessert werden. (HIT, AiF 15481 N)

Grundlagenuntersuchungen zur Beherr-schung extremer dynamischer Faden-belastungen bei Hochgeschwindigkeits-rundstrickmaschinen

In der Feinstrumpffertigung nehmen bei Maschinendrehzahlen von bis zu 1500 U/min und Produktionszyklen von 1-2 Strümpfen pro Minute die Fadenzulaufprobleme und Strukturungleichmäßigkeiten im Gestrick expo-nentiell zu, sodass zur Qualitätssicherung häufig mit deutlich geringeren Geschwindigkeiten produziert wird. Unregelmäßigkeiten beim Fadenabzug von der Spule wirken sich entlang des gesamten Fadenlaufs bis zur Strickstelle aus und beeinflussen sowohl den Strickvorgang als auch die Struktur der Gestricke. In dem Projekt werden die Fadenzugkraftschwankungen an Ver-suchsständen und an Hochleistungsrundstrickmaschinen bei hohen Fadengeschwindigkeiten und -beschleunigungen in Abhängigkeit vom eingesetzten Garnmaterial erfasst und analysiert. Der Einfluss der im Fadenlauf befindlichen Funktionselemente und der hochdynamisch reagie-renden Fadenzuführeinrichtungen auf die Fadenzugkräfte wird bestimmt.

Anhand von experimentellen Ergebnissen und Modellrechnungen werden Optimierungskriterien für die konstruktive Gestaltung der einzelnen Funkti-onselemente im Fadenzulauf (Garn, Spulenaufmachung, Umlenkstellen, Fadenführung, Oberflächenmaterial) abgeleitet. Daraus werden für die Strickereien direkt nutzbare Richtlinien erarbeitet, wie der Fadenzulauf für die verschiedenen Garnarten an Hochgeschwindigkeits-rundstrickmaschinen zu gestalten ist, damit auch bei maximal möglichen Maschinendrehzahlen hochwertige, verkaufbare Strickerzeugnisse produ-ziert werden können. (ITM, ITV, AiF 15489 BG)

Entwicklung anforderungsgerechter Technischer Textilien mit Fasergarnen auf Hochleistungskettenwirkmaschinen

Ziel des Forschungsvorhabens ist die systematische Analyse der Zusam-menhänge in der technologischen Kette von der Faser bis zum Kettengewirke für die wirtschaftliche Verarbeitung von Vortex-Garnen auf Kettenwirkmaschinen am Beispiel der Entwicklung anforderungsgerechter Automobiltextilien. Die Innovation des Projektes liegt in der Verarbeitungsmöglichkeit von kostengünstigen Vortex-Garnen auf Hochleistungskettenwirkmaschinen. Die bisher bestehenden Verarbeitungsprobleme werden durch die Modifi-kation der Vortex-Garne und der belastungsarmen Kettfadenzuführung in Kombination mit einem neu entwickelten Kettfadenspannelement gelöst. Die textilphysikalischen Untersuchungen der hergestellten Ketten-gewirkestrukturen aus Vortex-Garnen zeigen generell positive Ergebnisse und somit das hohe Potenzial der Strukturen. Die Scheuerprüfung verdeut-licht, dass zwar Vortex-Garne (Stapelfasergarne allgemein) eine geringere Scheuerbeständigkeit als Filamentgarne aufweisen, aber die Scheuerbe-ständigkeit insgesamt sehr hoch ist. Eine faserschonende und effektive Verarbeitung von Stapelfasergarnen auf Kettenwirkmaschinen ist möglich. Es können nicht nur optimierte Compactgarne, sondern auch konventionelle Ringgarne und Vortex-Garne mit komplizierten Bindungen auf allen Legeschienen verarbeitet werden. Verarbeitungsgeschwindigkeiten von 3000 U/min sind mit hoher Prozess-sicherheit realisierbar. Es entstehen Gewirkestrukturen mit einer hervorragenden Optik und Haptik, die auf Grund ihrer vielfältigen Einstell-möglichkeiten (Fasermaterial- und Strukturbedingt) ein großes Potenzial für den Einsatz in Automobilinterieurbereich und darüber hinaus bieten. (ITM, ITV, IGF 15578 BG)

Konturgerechte Mattenkonfektion für organisch geformte Schwimmtextilien zur Landschaftsgestaltung

Die Weiterentwicklung von technischen Textilien für den Einsatz als künst-lich geschaffene, schwimmende Inselstrukturen war Ziel des Projektes. Im Ergebnis des Forschungsprojektes konnten naturnah konturierte Matten-segmente mittels Wirktechnik hergestellt werden, die für eine Gestaltung von schwimmenden Inselstrukturen in Freizeitparks oder Zooanlagen etc. genutzt werden können und eine echte Weiterentwicklung zu bisher ver-wendeten Mattenkonstruktionen bilden. Innerhalb des Projektes wurde dazu ein neuer Spinnvliesstoff entwickelt, hergestellt und getestet, der die bisher verwendete Wirkfolie ersetzen kann. Die Vorteile des Spinnvliesstoffes liegen vor allem im Design (natür-lich wirkende Oberfläche, statt glänzender Oberfläche der Folie) und der besseren Bepflanz- und Durchwurzelbarkeit der Matte bei außerdem reduziertem Preis. Durch eine Modifikation der verwendeten Textilmaschi-nen, sowie einer entsprechenden Softwareentwicklung konnten konturierte Strukturen und runde Inseln mit unterschiedlichen Designs entwickelt werden. Im Rahmen des Projektes wurden dazu mehrere praxisrelevante Versuche zur Herstellung der textilen Matten, zur Gestaltung naturnah konturierter Inselformen, sowie zur Bepflanzung der Matten durchgeführt. (STFI, BMWi IW080168)

Maschenwarenbildung

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Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 33

Konstruktion von Konfektionsproduk-ten mit erweitertem Funktionsumfang durch innovative Abstandstextilien

Eigenschaftsprofile wie Hinterlüftung, Thermoisolation, Feuchteleitung oder Druckentlastung können mit Abstandsgewirken je nach Verwendungs-zweck definiert hergestellt werden. Um diese funktionellen Eigenschaften auch über die Nahtverbindung hinweg unterbrechungsfrei gestalten zu können, fehlen geeignete Trenn- und Fügeverfahren. Durch die zusam-mengedrückten Nahtverbindungen wird das Gesamtsystem negativ beeinträchtigt. Zudem sind die hautsensorischen Eigenschaften an den Schnittkanten durch das Heraustreten der den Abstand haltenden Polfä-den unzureichend. Zur Sicherung der innovativen Eigenschaften von Abstandsgewirken wurden textiltypische und branchenfremde mechani-sche und thermische Trenn- und Fügeverfahren für eine verbesserte Schnittkanten- und Nahtgestaltung untersucht. Prüfungen zur Beurteilung der Schnittkanten und Nahtverbindungen wurden durchgeführt und bewer-tet. Die Ergebnisse zeigen, dass zum Trennen bzw. Fügen nicht generell ein Verfahren zu favorisieren ist. Sie sind stark abhängig von den Anforderun-gen an das konkrete Produkt. Wesentliche Einflussfaktoren sind hierbei die unterschiedliche Oberflächengestaltung und die Dicke des 3D-Materials. Innerhalb des Forschungsprojektes ist es gelungen, Nähte unter Beibehal-tung der Dicke des Materials prototypisch herzustellen. Die Vorteile sind dabei in der thermoregulierenden und klimatisierenden Wirkung und der Druckstabilität der Endprodukte auch über die Naht hinweg zu sehen. Potenzielle Nutzer sind die Konfektionäre sowie die Hersteller von Ab-standsgewirken, die durch eine bessere Verarbeitungsmöglichkeit indirekt profitieren. (ITM, TITV, IGF 15207 BR)

Konfektionstechnische Fertigung tex-tilbasierter Elektroden und deren Integration in körpernahe Kleidung

Das Ziel der Entwicklung ist die Substitution der verwendeten Elekt-roden durch textile Elektrodensysteme mit einem hohen Kontakt- und Übertragungsvermögen sowie einem guten hautsensorischen Komfort. Das textile Elektrodensystem besteht aus der Elektrode, dem Leiter und der Kontaktstelle zum Therapie- oder Diagnostikgerät. Für die Herstellung wurden unterschiedliche Trenn- und Fügetechnologien getestet, um den Konfektionsprozess technisch einfach, effektiv und kostengünstig zu gestalten. Ein wesentliches Kriterium zur Im-pulsübertragung bei bewussten und unbewussten Körperbewegungen ist die dauerhafte Sicherstellung des Kontakts der Elektrode mit dem menschlichen Körper. Das entwickelte textile Elektrodensystem ist in unterschiedliche körpernahe Bekleidungsprodukte (Hose, Arm- und Bein-manschetten, Stirnband, T-Shirt) integriert und auf seine Funktionsfähigkeit getestet worden. Durch die Verwendung von elas-tischem Grundmaterial konnte ein entsprechender Druck auf den Körper erzeugt werden, der die textilen Elektroden mit der Haut in dauer-haftem Kontakt hält und eine stetige Stimulation gestattet. Es sind keine zusätzlichen Befestigungs- oder Tragemechanismen notwendig. Die gefertigten Kleidungstücke mit den integrierten textilen Elektroden-systemen wurden von den Anwendern sowohl in ihrer medizinischen Funktionalität und in den Trageeigenschaften positiv bewertet. (ITM Prolnno II KF 0179002 KF 7)

Verbesserung der physiologischen Funktion von Sportkleidung durch Komfortzonen

Bisherige Sportbekleidung wurde zumeist aus einem einzigen Textil gefertigt, das flächig über den gesamten Körper getragen wurde. Ein Trend bei der Entwicklung von Sportbekleidung ist nun, an verschiedenen Körperregionen unterschiedliche Textilien einzusetzen. Durch dieses z. B. als Body- oder Comfort Mapping bezeichnete Verfahren soll die räumliche Verteilung der Temperatur- und Feuchteabgabe des Körpers besser berücksichtigt, die Leistungsfähigkeit des Sportlers verbessert und der Tragekomfort der Kleidung erhöht werden. Wieviel Wärme und Schweiß an den verschiedenen Körperstellen abgegeben wird und wie genau dies

durch Kleidung unterstützt werden kann, war jedoch unbekannt und sollte durch das Forschungsvorhaben geklärt werden. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden verschiedene Sportbekleidungen hinsichtlich ihres Tragekomforts untersucht. Dazu wurden die thermophysiologischen Eigenschaften (Wärme- und Feuchtetransport durch das Textil) mit dem Hautmodell und hautsensorische Eigenschaften mit einer geeigneten Testbatterie bestimmt. Anhand der Ergebnisse konnte eine Tragekomfortnote berechnet werden. Für die untersuchten Muster lag der physiologische Tragekomfort für Sporttextilien TK(S) im Durchschnitt bei 2,5 (Noten zwischen 1,0 und 4,7). Tragekomfortnoten für Sporttextilien von 1,5 und besser (= „sehr gut“) wurden von zwei Mustern erreicht. Ergänzend dazu wurden thermophysiologische Eigenschaften von konfektionierter Kleidung mit einer thermischen Gliederpuppe bestimmt. Zur Identifikation der „Komfortzonen“ wurden messend überwachte Trageversuch mit Testpersonen in einer Klimakammer durchgeführt. Im Bereich der Schultern, der Lende und der Achseln wurden die höchsten Feuchten gemessen. Daher sind dort besonders niedrige Wasserdampfdurchgangswiderstände und gute Schweißpufferung zu forden. Die Messwerte lassen außerdem den Schluss zu, dass Öffnungen zwischen den Schulterblättern, an der Niere, an der Lende und unter der Achsel von Vorteil wären. Anhand der Ergebnisse aus den durchgeführten Untersuchungen wurde ein Demonstrator hergestellt. (HIT, AiF 15720 N)

Grundsatzuntersuchung zur Konstruktion passformgerechter Bekleidung für Frauen mit starken Figuren

Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Körperpro-portionen der Bevölkerung verändern. Der eindeutige Trend geht dabei in Richtung stärkerer Figuren. Im Rahmen des Projektes hat das Hohenstein Institut für Textilinnovation e.V. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dres-den die Körperproportionen und -maße der weiblichen starken Figuren erstmals untersucht. Voraussetzung war die Durchführung einer umfas-senden Vermessung von Frauen mit großen Größen. Basierend auf den aktuellen Körperdaten und den Befragungsergebnissen der Probandinnen erarbeiteten die Hohenstein Institute eine Marktanalyse sowie Marktanteil-tabellen als wichtige Entscheidungshilfe bei der Planung marktgerechter Größensortimente. In den neu erstellten Körpermaßtabellen für die Größen 48 bis 64 ist neben den aktuellen verfügbaren Körpermaßen auch die Definition zielgruppenspezifischer Körpermaße neu, wie z.B. das Maß „Natürlicher Taillenumfang“. Darüber hinaus wurden Konstruktionsmaßta-bellen für die passformsichere Erstellung von Grundschnitten für die obere und untere Körperhälfte entwickelt. Zusätzlich wurden optimierte Methoden zur funktionellen Modellgestaltung für die Zielgruppe unter Berücksichti-gung ästhetischer Aspekte und des Tragekomforts in Bezug auf die 2D- und 3D-Arbeitsweise ausgearbeitet. Dabei wurden die Potentiale der 3D-Konstruktion aufgezeigt, Anforderungen abgeleitet und auf weiteren For-schungsbedarf hingewiesen. Auf Basis der erfassten 3D-Scan-Daten wurden von der TU Dresden virtuelle 3D-Formkörper für die großen Grö-ßen entwickelt, welche die realistischen Körperformen der Zielgruppe repräsentieren. Diese bilden die Grundlage für die virtuelle 3D-Schnittkonstruktion, für die virtuelle Passformsimulation sowie für die Herstellung physischer Formkörper (Büsten) als Voraussetzung für opti-male Passformkontrollen. Abgerundet werden die Forschungsergebnisse durch eine Zuordnung der neu ermittelten Körpermaße zur europäischen Größensystematik gemäß der Norm EN 13402. Mit den Projektergebnis-sen stehen den Unternehmen erstmals umfassende Informationen und optimierte Passformwerkzeuge für die Zielgruppe der großen Größen zur Verfügung. Die Forschungsergebnisse stellen eine nachhaltige Grundlage für die passformoptimierte Produktentwicklung der weiblichen starken Figuren dar und unterstützen die Bekleidungsindustrie beim Erschließen dieses Wachstumsmarkts. (HIT, ITM, AiF 15144 BG)

Konfektion

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Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 34

Berücksichtigung der Materialeigen-schaften textiler Mehrschichtstrukturen und Nähte in der Simulation und virtuel-len Passformkontrolle von Bekleidungs-textilien

Die Simulation von Bekleidung auf virtuellen Figurinen kann vielfältige Funktionen in der Produktentwicklung und bei der Präsentation erfüllen bzw. Produktentwicklungsschritte ersetzen. Ein Nachteil bekannter Lösun-gen zur Simulation des Fallverhaltens ist, dass textile Stoffe meist nur einlagig und ohne Einflüsse der Konfektionierung berücksichtigt werden. Die Konstruktion realer textiler Bekleidungsstücke sieht aber die Verarbei-tung mehrfach geschichteter, punktweise, linienförmig oder flächig verbundener Mehrschichtstrukturen vor, die vorrangig durch Nähnähte zum Bekleidungsstück gefügt werden. In den ersten beiden Jahren der Projektbearbeitung konnte das Konzept der Zusammenführung computer-grafischer und konfektionstechnischer Erkenntnisse zur realitätsnahen Simulation von Textilien erfolgreich umgesetzt werden. Für die Simulatio-nen wurden richtungsabhängige Materialparameter ein- und mehrlagiger textiler Strukturen ermittelt und zur Modellierung des Materialverhaltens eingesetzt. Aufgrund der Vielzahl zu berücksichtigender Einflussfaktoren ist die Modellierung mehrlagiger Bereiche und variabler Verbindungen noch nicht abgeschlossen und soll deshalb im dritten Bearbeitungsjahr fortgesetzt werden. Außerdem wurde bei der Simulation der Bekleidungs-stücke das Torsionsverhalten bisher unberücksichtigt gelassen. Neue messtechnische Möglichkeiten erlauben die Bestimmung der Torsions-kenngrößen und fließen ergänzend in die Untersuchungen, die der Ermittlung der Signifikanz und Wichtung aller Materialkenngrößen zur Simulation realer Bekleidungsstücke dienen, ein. (ITM, DFG RO 1303/13-2)

Innovative Produktentwicklung für Bekleidung – 3D Design

Die Körperproportionen der Bevölkerung haben sich verändert und die Versorgung der Kunden mit passformgerechter, modischer und funktionel-ler Bekleidung ist unzureichend, da die Industrie nach wie vor von einem idealisierten Kundenbild ausgeht. Das ist das Ergebnis der aktuellen Rei-henmessung (2009) im Rahmen von „SizeGERMANY“. Außerdem sind aufgrund sich verkürzender Entwicklungszyklen und einer steigenden Variantenvielfalt die schnelle und gezielte Entwicklung hochwertiger, komplexer Produkte und deren kostengünstige Umsetzung in bester Qualität zunehmend wichtiger. Ein gezielter Einsatz innovativer Technolo-gien kann Einsparungen bis zu 50 % der derzeit notwendigen Arbeitszeit bewirken, wobei zusätzlich eine Verbesserung der Produktqualität durch eine deutliche Minderung von Passformproblemen möglich ist. Um zukünftig eine Produktentwicklung zu ermöglichen, die sich an den realen Körperformen der Kunden orientiert, wurde im Rahmen des Projek-tes „SizeGERMANY“ eine repräsentative Anzahl an Personen mittels 3D-BodyScanner berührungslos vermessen. Damit wurde es möglich, Kör-permaße und -proportionen abzuleiten, Marktanteile zu bestimmen sowie Grundlagen und Richtlinien für eine passformsichere Konstruktion und Gestaltung von Bekleidungsprodukten zu entwickeln. Des Weiteren sind die erfassten Körperdaten Grundlage zur Generierung virtueller Formkör-per (Avatare), welche erstmals typische Körperformen einer Zielgruppe repräsentieren. Diese Avatare können genutzt werden, um physische Formkörper in Form von Ganzkörperbüsten zu erstellen. Den deutschen Bekleidungsherstellern sowie den weltweit angesiedelten Fertigungsstät-ten dieser Unternehmen entsteht damit der Vorteil einer jederzeit möglichen Passformüberprüfung und Qualitätskontrolle. Gegenwärtig häufig bestehende Engpässe durch das Fehlen geeigneter Passformmo-dells, können somit überwunden werden. Des Weiteren können die virtuellen Avatare zur 3D-Konstruktion und virtuellen Passformsimulation eingesetzt werden, womit es möglich ist, die zahlreichen Iterationsschlei-fen während der Modellentwicklung und der Musterproduktion zu reduzieren und eine reproduzierbare Verbindung vom Modellentwurf, über die Konstruktion bis zum fertigen Produkt zu realisieren. (ITM)

Virtuelle Passformkontrolle und automa-tische Ermittlung von Körpermaßen

Bei zahlreichen Forschungsprojekten des ITM ist die Generierung von virtuellen Formkörpern Bestandteil der Forschung bzw. bildet eine wichtige Grundlage für die automatische Ermittlung von Körpermaßen, die virtuelle Passformkontrolle und die 3D-Bekleidungskonstruktion. Unter Verwendung von 3D-BodyScannern werden Personen berührungs-los vermessen und damit Körpermaße und -proportionen erfasst. Doch das Ergebnis des Scanvorgangs, die Punktewolke, ist für die weiteren Bearbeitungsschritte aufgrund der Datengröße und der nicht geschlosse-nen Oberfläche ungeeignet. Daher ist es notwendig, die erhaltene Oberfläche zu bearbeiten. Mit Hilfe des Programmes Geomagic ist es möglich, die Daten der Punktewolke zu einer triangulierten Oberfläche umzuwandeln, welche für die Passformsimulation verwendet werden kann. Notwendige Zusatzarbeiten, wie Schließen von Löchern, verursacht durch Abschattungen während des Scanvorganges, Erzeugen der Seitensym-metrie des Formkörpers und Skalieren des Formkörpers sind mit diesem Programm ebenfalls möglich. Im nächsten Schritt kann aus dieser Ober-fläche eine NURBS-Oberfläche erzeugt werden, welche in 3D-Konstruktionsprogrammen zum Einsatz kommt. Zahlreiche Beispiele geben einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der erzeugten Formkörper. (ITM, AiF 15144 BG, AiF 15972 BG)

Reproduzierbare Preformfertigung für textilverstärkte Kunststoffe

Als Alternative zur kostenintensiven Nasstechnologie mit vorimprägnierten Prepregs werden zunehmend trockene textile Preforms zur Herstellung von Faserverbundkunststoffen (FVK), insbesondere für komplexe Geo-metrien, verwendet. Die Preform wird aus textiltechnisch hergestellten Flächen unter Nutzung der Zuschnitt- und der Verbindungstechnik der textilen Konfektion erst aus mehreren Schichten endkonturnah zum ange-strebten Kunststoffbauteil montiert. Dabei führt die Kombination unterschiedlicher Flächenbildungstechniken und Faserverstärkungsrich-tungen im Preformdesign nur dann zum erwarteten Ergebnis, wenn die Dimensionierungen durch genaue Kenntnis des Materialverhaltens bei Zuschnitt, Formgebung und Fertigung unterstützt und durch qualitätssi-chernde Maßnahmen tangiert werden. Der gegenwärtige Ablauf der Fertigung erfüllt die in Hochtechnologieberei-chen gestellten Qualitätsanforderungen nur teilweise. Fäden und vor allem Randfäden werden verschoben oder fallen aus dem Flächenverbund heraus. Beim Einlegen der Zuschnitte in räumlich geformte Fixierungsvor-richtungen oder Formwerkzeuge ist häufig eine manuelle Formgebung erforderlich. Schlecht quantifizierbare Beanspruchungen führen dabei zu teilweise erheblichen, nicht gewünschten Geometrieabweichungen. Zur reproduzierbaren Preformfertigung wird deshalb eine Verfestigung durch lokale Fixierung, unter anderem parallel zum Zuschnitt, angestrebt, die eine ungewollte Veränderung der textilen Halbzeuge bei den anschließen-den Stapel- und Formgebungsvorgängen verhindert. Eine Einschränkung der gewünschten Formgebung muss dabei vermieden werden und die mechanischen Eigenschaften des Faserverbundkunststoffes dürfen durch die Fixierung nicht negativ beeinflusst werden. In einem öffentlich geförderten Forschungsvorhaben wurde die Möglichkeit der reproduzierbaren Herstellung von Preforms für räumlich gekrümmte Bauteilgeometrien untersucht. Um das Handling und die Drapierung der textilen Verstärkungsstrukturen zu vereinfachen, die Geometrieabwei-chungen so gering wie möglich zu halten und die beanspruchungsgerechte Lage der Verstärkungsfäden in der Preform zu sichern, wurde eine auf die Zuschnittsgeometrie abgestimmte lokale Fixierung mittels Klebstoffen (Binder) oder Laser vorgeschlagen. Als Referenzmaterialien wurden Halb-zeuge aus GF unterschiedlicher Bindungen, Fadenfeinheiten und -dichten und Halbzeuge aus Glasfaser/ Polypropylen (GF/PP) betrachtet. Zur Herstellung der Faserverbundkunststoffe gelangen thermoplastische Matrixsysteme zur Anwendung. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es unter Anwendung der lokalen Strukturfixierung möglich ist, die Preformqualität deutlich zu verbessern. Die lokale Erhöhung der Steifigkeit der einzelnen Zuschnitte erleichtert außerdem das Handling und ermöglicht die Reproduzierbarkeit der Drapierung zur gewünschten 3D-Geometrie des Bauteils. (ITM, IWS, IGF 15129 BR)

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Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 35

3D-Konstruktion für Arbeitsschutz- und Herrenoberbekleidung

Die Gestaltung von Bekleidung, die bisher meist computerunterstützt zweidimensional realisiert wird, basiert nicht auf einer datenmäßigen Verknüpfung von Modellentwurf und Konstruktion. Der Konstrukteur muss die Skizzen des Designers mit viel Erfahrung und Intuition in einen passfä-higen Modellschnitt überführen. Daraus resultiert häufig eine hohe Anzahl von notwendigen Iterationsschritten. Um künftig eine Verbesserung der Entwicklungs- und Produktionsflexibilität durch den verstärkten Einsatz innovativer CAE-Methoden zu erreichen, sollen 3D-Konstruktionsmethoden entwickelt und erprobt werden. Eine wesentliche Voraussetzung für die dreidimensionale Produktentwick-lung in der Bekleidungsindustrie ist die Umsetzung der menschlichen Körperformen in virtuelle Formkörper, die dann als Konstruktionswerkzeu-ge benutzt werden können. Die virtuellen anatomischen Formkörper werden auf Basis der Vermessung realer Personen generiert. Im Rahmen der Projektbearbeitung wurde ein Basisformkörper für einen mittleren Körpertyp mit normaler Haltung nach geltenden Maßtabellen (Größe 50) erstellt und auch für weitere Größen genutzt.

Die Entwicklung und Erprobung der innovativen Konstruktionsmethodik erfolgte anhand in der Herrenbekleidung dominierender Produkte wie Hose, Sakko und Hemd. Aus der Grundkonstruktion lassen sich Modelle aus dem Bereich der Arbeitsschutz- und Freizeitbekleidung generieren. Für die ausgewählten Produkte mussten die benötigten Körperkenn- und Körpersekundärmaße ermittelt werden. Bei den Beispielprodukten handelt es sich um körperfer-ne Konstruktionen, d. h. der menschliche Körper wird von einer textilen Hülle, die größtenteils nicht auf dem Körper aufliegt, umgeben. Die Kon-struktionskenngrößen wurden deshalb sowohl aus den Kenngrößen des virtuellen anatomischen Körpers und als auch aus den Merkmalen des Beklei-dungsstückes abgeleitet. Die ermittelten Abstände wurden zwischen dem Körper und der Beispiel-produkten überarbeitet, in Form von Parametern hinterlegt und konstruktiv umgesetzt. Daran schließt sich die Flächengenerierung zur Darstellung der Oberbekleidung an. Die Schnittteile können darauf interaktiv gekenn-zeichnet, vernetzt und in automatisch der Ebene abgebildet werden. (ITM, IGF 15622 BR)

Hautsensorisch optimierte Vliesstoffe für Schutzbekleidung

Vliesstoffe werden in Schutzbekleidungen in Form von Einwegartikeln oder Artikeln mit "begrenzter Einsatzdauer" eingesetzt. Zu letzteren gehört die Chemikalienschutzkleidung, die je nach Schutzziel in sechs unterschiedliche Typen von 1 (gasdicht) bis 6 (begrenzt spritzdicht) unterteilt wird. Nur ein optimaler physiologischer Tragekomfort dieser Schutzbekleidung kann die physische und psychische Leistungsfähigkeit des Trägers erhalten. Sie sollte also entsprechend gute thermophysiologische und auch hautsensorische Eigenschaften aufweisen. Dafür eingesetzte Vliesstoffe wurden bereits hinsichtlich ihrer thermophysiologischen Eigenschaften untersucht und optimiert. In diesem gemeinsamen Forschungsvorhaben des HIT und des STFI wurde deshalb angestrebt, die hautsensorischen Eigenschaften der Schutzbekleidung so zu verbessern, dass deren hautsensorischer Tragekomfort unter Berücksichtigung der Schutzfunktion mit der Note 3 (befriedigend) oder besser bewertet wird. Zunächst wurde für die Innenlage der Schutzbekleidung hautsesorische Eigenschaften verschiedener Spinnvliese und Faservliese untersucht. Diese waren hinsichtlich Polymer, Konfiguration, Ausrüstung, Verfestigungsart und Flächengewicht unterschiedlich. Am hautsensorisch günstigsten erwiesen sich u. a. Spinnvliese aus Polyethylen mit einer Wasserstrahlverfestigung bzw. Vernadelung und einer hydrophilen Ausrüstung. Deren hautsensorischen Tragekomfortnoten waren besser als 2,0 (gut). Da in diesem Forschungsvorhaben isolierende Schutzbekleidung der Typen 3 bis 6 untersucht wurde, kamen zur Gewährleistung der Schutzfunktion die Materialien Tyvek® (Faservlies aus 100% HDPE), Tychem® (Tyvek® mit Beschichtung) sowie ein mehrschichtiger SMS-Vliesaufbau (Spinnvlies-Meltblown-Spinnvlies) als äußere Schichten zum Einsatz. Die hautsensorische Tragekomfortnote aller Verbundstrukturen war schlechter als 3,0 (befriedigend). Das Tychem®-Material ist aufgrund seiner Eignung für eine hohe Barrierewirkung komplett wasserdampfundurchlässig, d. h. der die hautsensorische Tragekomfortnote maßgeblich beeinflussende Wasserdampfdurch-gangsindex wird gleich Null. Aufgrund der hohen Gewichtung dieses Wertes in der Berechnungsformel, verschlechtert sich die hautsensorische Tragekomfortnote deutlich. Zusätzlich sind die damit herstellbaren Verbundstrukturen sehr steif, was hautsensorisch sehr nachteilig ist. Ein Vergleich der hautsensorischen Tragekomfortnoten von handelsüblichen Schutzanzügen aus Tyvek®- bzw. Tychem®-Material, sowie aus einem SMS-Vliesstoff hat gezeigt, dass sich der hautsensorische Tragekomfort durch die zusätzliche hautsensorisch optimierte Innenlage bzw. durch das hydrophile PP-Spinnvlies um bis zu zwei Notenstufen verbessert hat. Man kann davon ausgehen, dass durch die hydrophile Ausrüstung die auftretende Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Grad durch die Innenlage schnell aufgenommen wird und sich dadurch die hautsensorischen Trageeigenschaften verbessern. Durch die Wasserdampfundurchlässigkeit der Außenlage kommt es allerdings relativ

schnell zu einem Feuchtigkeitsstau und damit zu einer Verschlechterung der Trageeigenschaften. Eine Optimierung der Außenlage kann den hautsensorischen Tragekomfort insgesamt noch weiter verbessern. Hierzu bedarf es weiterer Forschungsarbeiten. (HIT, AiF 15484 BG)

Neuartige Vlies-Nähgewirke unter Einsatz von Vliesen aus Carbonfasern und ihre Nutzung in CFK-Strukturen

Es fallen große Mengen von Carbonfaser-Produktionsabfällen an. Diese entstehen z. B. beim Weben, Wirken, Flechten und Wickeln als Randab-schnitt oder beim Zuschneiden derartiger Flächengebilde zu Formkörpern. Auch Minderbewicklung bei Spulen, unregelmäßiger Spulenaufbau usw. führen zu Abfällen. All diese Materialien sind rohstoffseitig von bester Qualität, können aber von der Aufmachungsform her nicht mehr korrekt verarbeitet werden. Eine weitere große Gruppe stellen die über Pyrolyse aus Verbundbauteilen zurückgewonnenen Carbonfasern dar. Deren Anteil wird sich mittelfristig stark erhöhen, was aus dem sich künftig stark an-wachsenden Anteil an ausgedienten Verbundbauteilen (z. B. Flugzeugbau) und dem daraus resultierenden Aufbau von Pyrolyse-Rückgewin-nungsanlagen resultiert. Für all diese recycelten Carbonfasermaterialien gibt es derzeit keine ausreichend sinnvolle Verwertung. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Vliesbildung auf trockenem Wege unter Einsatz von 100% Carbonfasern endlicher Länge zwischen 50 und 100 mm unter Nutzung des mechanischen Kardier-Prinzips mittels Walzenkrempel möglich und eine Verfestigung dieser so gebildeten Vliese zu Vliesstoffen gegeben ist. Es wurden Primärfasern und recycelte Fasern (keine über Pyrolyse zurückgewonnenen Fasern) untersucht. Auch die Kombination daraus hergestellter Vliesstoffe zu textilen Verbunden sowie die Herstellung von CFK Composites unter Verwendung von Duro- oder Thermoplasten konnte dargestellt werden. Es wird erwartet, dass die unter Verwertung von ausschließlich recycelten Carbonfasern hergestellten CFK-Strukturen wirtschaftlich realisiert werden können und eine Verwertung in CFK-Strukturen mit mittleren Festigkeits-anforderungen möglich ist. Einsatzgebiete werden im Fahrzeugbau (Straße, Schiene, Wasser und Luft) und im Sportgerätebereich gesehen. Bei Einsatz in Verbunden und in Kombination mit Primärfaserstoffen sind auch höherwertige, auch sicherheitsrelevante Bauteile realisierbar womit der Einsatzbereich noch wesentlich ausgedehnt werden kann. (STFI, TUC, BMBF 03WKT01)

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Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 36

Verbesserung der Feinstpartikel-abscheidung von Vliesstofffiltermedien durch neue verfahrenstechnische Lösungen

Die immer bessere Reinigung der Umgebungsluft ist in allen Bereichen des Lebens ein unabdingbares Gebot des Umweltschutzes und gleichzei-tig eine enorme technologische Herausforderung. In naher Zukunft werden entscheidende Verschärfungen der Umweltgesetzgebungen, insbesondere im Bereich der Emission von Partikeln erwartet. Zur Erfüllung dieser neuen Anforderungen sollten durch Weiterentwicklung und Verfahrenskombinati-on Technologien zur Produktion hocheffektiver, kostengünstiger textiler Filtermedien geschaffen werden. Die Entwicklung innovativer Verbund-strukturen aus Feinfaser-Spinnvliesstoffen (Meltblown) in Kombination mit anderen Vliesstoffarten war Ziel des Projektes. Hohe Rückhaltekapazität in Bezug auf Feinstpartikeln (< 1 µm Größe) verbunden mit hervorragen-der Staubspeicherkapazität oder ausgeprägter Oberflächenfiltration und auf niedrigen Niveau verlaufende Druckdifferenzanstiege standen im Fokus. Ausgehend von der Entwicklung von Meltblown-Vliesen mit feinsten Fa-sern und unter Einbeziehung der Wasserstrahlverfestigung wurden neuartige Verbundfiltermedien für die Oberflächen- und Tiefenfiltration entwickelt. Die erarbeiteten verfahrenstechnischen Lösungen zeigen, dass durch die Kombination der Spinnvliesprozesse mit der hydrodynamischen Verfestigung hochwertige Filtermedien für unterschiedliche Anwendungen produzierbar sind. Im Rahmen der Projektbearbeitung ist es gelungen, gleichmäßig verbundene, stabile Sandwichstrukturen aus Faservliesstof-fen und Feinfaser-Spinnvliesstoffen (Meltblown) sowie aus charakteristisch unterschiedlichen Spinnvliesstoffen zu entwickeln. Die Feinfaser-Spinnvliese bzw. Spinnvliesstoffe können dabei sowohl als Deckschicht auf Trägermaterialien formschlüssig aufgebracht werden oder auch in Vliesstoffstrukturen integriert werden. Mit den Projektlösungen wird die Herstellung hocheffektiver, kostengünsti-ger textiler Filtermedien möglich. Durch Übernahme der erarbeiteten Technologien in die Produktionssorti-mente kann der international anerkannte Stand deutscher Umwelttechnologie gefestigt und ausgebaut werden. (STFI, ITV, BTU, BMBF 01RI0565)

Dreidimensionale Strukturierung von Vliesstoffen mit Wasserdampfstrahlen

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde die Verwendung von Was-serdampfstrahlen mit Geschwindigkeiten 500 m/s zur dreidimensionalen Strukturierung von Vliesstoffen erprobt. Die Strukturierversuche erfolgten in der Weise, dass das unverfestigte oder schwach vorverfestigte Vlies bei Kontakt mit einem Kompaktiersieb sowie einer Strukturschablone mit energiereichen Wasserdampfstrahlen beaufschlagt und dabei verformt und verfestigt wird. Dabei durchdringen die Gasstrahlen die Siebe, deformieren das Vlies an den Öffnungen der Strukturschablone und werden anschließend abgesaugt. Die Versuche wurden an einer im STFI vorhandenen Laboranlage bei einem Wasserdampfdruck von 6 bar und einer Dampftemperatur von 225-240 °C sowie an einer kontinuierlich arbeitenden Technikumsanlage durchgeführt. Als Ausgangsmaterialien wurden vorgenadelte Vliese aus Polyester und einer niedrig schmelzenden Bindefaser aus Co-Polyester oder Co-Polyamid verwendet, wobei der Bindefaseranteil 10 bis 30% betrug. Es wurden Waffelmusterschablonen, Lochblechschablonen, Viereck-schablonen und Trieurbleche erprobt. Im Ergebnis der Untersuchungen kann festgestellt werden, dass die Vliese oder leicht vorverfestigten Vliesstoffe mit Bindefaseranteilen mittels Was-serdampfstrahlen dreidimensional strukturiert werden können, ohne dass eine abschließende Trocknung erforderlich ist. Durch die Strukturierung können auch die Wärmeleitzahl und der Flä-chenwiderstand der Vliesstoffe beeinflusst werden. Das beste Wärmeisoliervermögen wurde mit Vliesstoffen erreicht, die mit Tri-eurblechprofilen strukturiert worden sind. Bei Waschversuchen bei 60 °C wurden in Längs- und Querrichtung ein maximaler Schrumpf von 5% ermittelt. (STFI, Innowatt IW 080175)

Spinnvliesstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen für technische Anwendun-gen

Das Ziel des Forschungsvorhabens bestand darin, ein produktionsreifes Verfahren zur Herstellung von Spinnvliesstoffen aus PLA zu entwickeln, welches Komponente für Spinnvlies-Folie-Verbundstoffe und weitere technische Anwendungen erzeugen kann. Die Forschungsarbeit baut auf bisherige Untersuchungen des STFI auf, bei denen die grundlegenden Prozessparameter auf einer Laboranlage, die nach einem reinen Saugluft-prinzip arbeitet, ermittelt wurden. Diese sind nur mit Einschränkungen auf den Produktionsmaßstab übertragbar. Die Untersuchungen des beantrag-ten Forschungsvorhabens waren demgegenüber darauf gerichtet, mit Hilfe einer industrienahen Laboranlage das Verfahren weiter zu optimieren und insbesondere die Filamentfeinheit sowie die Flächenmasse zu verringern und die Vliesgleichmäßigkeit zu verbessern. Schließlich sollte daraufhin ein vollständig biologisch abbaubarer, extrem dünner und leichter Vlies-Folienverbund insbesondere für Hygieneartikel und Verpackungen entwickelt werden, welcher textilähnliche Eigenschaf-ten bzgl. Haptik und Optik auf der Außenseite aufweist, ohne einen erhöhten und damit teueren Materialeinsatz zu bedingen. Als Polymere kamen bei den Spinnvliesstoffen spinnfähige PLA-Produkte und bei den Folien mit Polyethylenglykol (PEG) weichgemachte PLA-Polymere zum Einsatz. Bei den Artikeln im hygienischen Bereich sollten Flächenmassen unter 30g/m² ähnlich wie bei den bisher eingesetzten Produkten aus PP erreicht werden. Ein spezieller innovativer Aspekt bestand darin, die Spinnvliesstoffe mit Folien aus Biopolymeren zu völlig neuen Verbundstof-fen zu kombinieren und damit die Durchlässigkeit und Barrierewirkung gezielt zu beeinflussen. In den Testreihen wurden zunächst bei PLA-Mono- und Bikomponenten die Filamentfeinheiten und Filamentfestigkeiten sowie deren Zugkraft und Zugkraft-Dehnung in Abhängigkeit von Materialdurchsatz, Kabinendruck, Luftvolumen und Filamentgeschwindigkeit untersucht. Bei der thermischen Verfestigung der PLA-Spinnvliese ergaben sich deutliche Unterschiede abhängig von Temperatur und Druck sowie der variierten Flächenmasse. Einige Muster wurden mittels Kalander nur vorverfestigt, um später mit mechanischer Verfestigung (Wasserstrahltechnologie, Vernadelung) nachbehandelt zu werden. Abschließend wurden in mehreren Versuchsreihen PLA-Biko-Spinnvliesstoffe mit verschiedenen biologisch abbaubaren Folien mittels thermischer Verfestigung am Kalander verbunden. Diese wiesen in Ab-hängigkeit von den eingestellten Prozessparametern am Kalander und in Abhängigkeit von der Zulaufweise der Folie (Inline- und Offline-Verfahren) unterschiedliche Eigenschaften bzgl. Zug- und Reißfestigkeiten, Wasser-dampfdurchlässigkeit, Haptik, Vlies-Folie-Verbundhaftung auf. Der Spinnvliesstoff aus modifiziertem PLA zeigte eine bessere Haptik bzw. Weichheit im Gegensatz zum Vergleichsprodukt aus Standard-PLA, hatte jedoch aufgrund des Polyglykolanteils eine schlechtere Verbundhaftung mit den Folien. Durch eine Corona-Vorbehandlung der Folie bzw. des Vlieses konnte schließlich die Verbundhaftung deutlich verbessert werden. Die Eigenschaften der entwickelten Vliesstoff-Folie-Verbunde waren schließlich durch Optimierung der Prozessparameter, andere Prägede-signs der Gravurwalze und Optimierung der Folienrezepturen bzgl. Verbundhaftung und Wasserdampfdurchlässigkeit positiv beeinflussbar. (STFI, IW073083)

Verfahrensentwicklung zur Herstellung von Spinnvliesstoffen mit Kräuselungs-vermögen

Die Verfahrensentwicklung zur Herstellung von Spinnvliesstoffen, die sich durch ein hohes Maß an Volumen und Weichheit von herkömmlichen Spinnvliesstoffen aus Monokomponenten-Filamenten deutlich unterschei-den, war Ziel des Forschungsvorhabens. Es wurden Polymerkombinationen aus den Grundmaterialien Polyamid, Polyester, Polypropylen und Polyethylen in den Düsenkonfigurationen side by side und segmented pie getestet. Diese sollten sich zu krumpfungsfähigen Filamenten verarbeiten lassen und anschließend bestimmte mechanische und qualitative Produkteigenschaften besitzen. Zudem wurden geeignete thermische Verfahren zur spannungslosen Krumpfung bzw. Kräuselung mittels Flachbahntrocknung, Infrarotstrahlung sowie Heißluft-/Highloft-Behandlung genauer untersucht. Zunächst bestand die Aufgabe darin, durch gezielte Beeinflussung des Spinnprozesses (Temperatur, Kabinendruck, Luftverhältnisse etc.) bei den jeweiligen Polymerkombinationen eine Filamentkräuselung auszulösen. Die Varianten aus zwei Polypropylentypen mit unterschiedlichen Schmelzindizes, Polypropylen/Polyester und Polypropylen/Polyethylen erwiesen sich am erfolgversprechendsten. Als Verfestigungsart wurde anfangs ausschließlich die mechanische Vorvernadelung genutzt. Dabei

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kam es jedoch bereits zu einer verstärkten Kompaktierung der Vliesstoff-materialien, so dass das gewünschte Volumen nicht dauerhaft erhalten blieb. Durch anschließende Flachbahntrocknung oder Infrarotbestrahlung konnte eine erhöhte Krumpfung/Kräuselung in den vorverfestigten Spinnvliesstof-fen ausgelöst und somit auch wieder ein gewisses Volumen erreicht werden. Speziell bei den Polypropylen/Polyethylen-Varianten erschienen diese Behandlungsmethoden sehr erfolgreich. Die direkte Heißluft-/Highloft-Behandlung der unverfestigten Materialien auf dem Siebband übertrafen diese Ergebnisse sogar noch deutlich. Hierbei kam es zu kei-nerlei Kompaktierung der Spinnvliesstoffe und die ausgelöste Krumpfung/Kräuselung und das hervorragende Volumen konnten unein-geschränkt erhalten bleiben. Die Polypropylen/Polyethylen-Gemische waren auch bei dieser Methode die Vorzugsvariante. (STFI, AiF 15205 BR / V)

Entwicklung innovativer Spunlace-Düsenleisten zur Verbesserung der Energieeffizienz und Oberflächengüte von Spunlace-Vliesstoffen

Das Ziel des Forschungsvorhabens bestand darin, durch die Entwicklung und Testung innovativer Spunlace-Düsenleisten eine Verbesserung der Energieeffizienz von Wasserstrahlverwirblungsanlagen (Aqua-Jet) und eine homogenere Oberflächengüte von Spunlace-Vliesstoffen zu erzielen. Die Verbesserung der Energieeffizienz und der Oberflächengüte der Spunlace-Vliesstoffe wurde bei Arbeitsmitteldrücken bis 200 bar durch neuartige ein-, zwei- und dreireihige Düsenleisten mit Kapillarabständen bis 0,50 mm, konischen Kapillarformen und reduzierten Kapillardurchmes-sern bis 0,075 mm erreicht. Es wurde angestrebt; durch Reduzierung der Kapillardurchmesser und der Kapillarabstände die Vliesverfestigung bei gleichbleibend guten Verwirbe-lungseffekten mit niedrigeren Prozesswasserdrücken durchführen zu können und verbesserte Vliesstoffeigenschaften sowie Oberflächenquali-täten der Spunlace-Vliesstoffe bei gleichem Verfestigungsenergieeintrag zu erzielen.

Für die optische Bewertung der Spunlace-Vliesstoffe wurde in diesem Forschungsprojekt die digitale Mikroskopie eingesetzt. Zur Oberflächen-bewertung wurden Kriterien erarbeitet, die beim Einsatz unterschiedlicher Düsenleistenkapillaren und Kapillarabständen zu einer quantifizierbaren Aussage der Oberflächenqualität führen. (STFI, IW 083035)

Einsatzerweiterung von Vliesstoffen durch technische Funktionalisierung

Auf der im STFI e.V. vorhandenen Reicofil®4 Spinnvliesanlage, wurden leicht vorverfestigte Spinnvliesstoffe aus Polypropylen, Polyester und Polyester/Polyamid segmented pie mit ausgewählten Flächenmassen im Bereich von 20 bis 200 g/m² hergestellt und unterschiedlichen textilphysi-kalischen Parameter nach dem Spunlace-Prozess ermittelt. Die Spinnvliesstoffe hatten eine Filamentfeinheit von 1,2-4,75 dtex. Im an-schließenden Spunlace-Prozess (Aqua-Jet Anlage) wurde durch Einsatz von Struktur-, Musterungs- und Perforierungselementen, Spinnvliesstoffe (PP, PET und PET/PA sp) mit besserem Design und veränderten Eigen-schaften und damit erhöhtem Leistungsvermögen entwickelt. Es hat sich gezeigt, dass sich die Eigenschaften der Spinnvliesstoffe durch den Ein-satz der Spunlace-Technologie (hydro-dynamische Verfestigung) verbessern lassen, beispielsweise konnte ein besserer textiler weicher Griff (verbesserte Haptik), bei hoher Voluminosität und Zugfestigkeit ent-wickelt werden. Durch die hydrodynamisch verfestigten, strukturierten und perforierten Spinnvliesstoffe, entstehen völlig neue Anwendungsgebiete wie z.B. Babywindeln, Inkontinenzwindeln, Hygieneartikel, Filtermedien, Futtervliesstoff für Schutzanzüge mit guter hautsensorischer Wirkung, Dekorationsvliesstoffe, Spinnvliesstoffe für medizinische und automotive Anwendungen. (STFI, AiF 15569 BR/1)

Verfahren zur Hydrophobierung bzw. Oleophobierung von Textilien in flüssi-gem Kohlendioxid

Die Reinigung und Hydrophob- bzw. Oleophobausrüstung von Textilien, die nicht wässrig behandelt werden dürfen, erfolgt derzeit in etablierten organischen Lösemitteln [Tetrachlorethen (PER) und Kohlenwasserstofflö-semittel (KWL)]. Eine weitere Möglichkeit stellt die Textilreinigung mit flüssigem Kohlendioxid (LCO2) dar. Ein Defizit dieser Reinigungstechnolo-gie besteht allerdings darin, dass bisher keine Verfahren zur Hydrophob-/Oleophobausrüstung von Textilien in LCO2 zur Verfügung stehen, die für die Textilreinigungsbetriebe eine wirtschaftlich attraktive Dienstleistung darstellt. Ziel des Forschungsvorhabens war deshalb die Entwicklung eines Verfahrens zur Hydrophobierung bzw. Oleophobierung von Textilien in flüssigem Kohlendioxid. Hierzu wurden neuartige Systeme untersucht, die schon bei niedrigen Temperaturen wirksam sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um silan-modifizierte Nanopartikel, hyperverzweigte Poly-mere sowie spezielle Fluorcarbonharze in Verbindung mit Additiven zur Verbesserung der Löse- bzw. Dispergiereigenschaften. Diese Hydrophobier-/Olephobiersysteme wurden durch Tauch- oder Sprühverfahren auf praxisrelevante Modelltextilien (z.B. Wolle) appliziert. Anschließend wurde die Wirksamkeit der so applizierten Ausrüstung mittels textiltechnologischer Methoden (z.B. Spraytest gemäß EN 24920, ölabweisende Wirkung gemäß AATCC 118, Farbmetrik) bestimmt. In weiteren Arbeitsschritten wurde der Einfluss der dem Ausrüstungsschritt vorhergehenden Verfahrensstufen (z.B. Reinigungsadditive, Spülphase) auf die Qualität der Ausrüstung untersucht. Unter Praxisbedingungen wurde das entwickelte Verfahren an teilkonfektionierten Textilien getestet und optimiert. (wfk, IGF 16071 N)

Photokatalytisches Desinfektions- und Aufbereitungsverfahren zur Wiederver-wendung von Prozesswässern textiler Dienstleistungsbetriebe

Aufgrund steigender Anforderungen an die Qualität der behandel-tenTextilien einerseits sowie steigender Wasserkosten andererseits wird es für textile Dienstleistungsbetriebe zukünftig unabdingbar sein, ohne Beeinträchtigung der textilen Aufbereitungsqualität Prozesswässer in stärkerem Maße als bisher wiederzuverwenden. Hierbei muss eine Auf-konzentrierung von Reststoffen oder Keimen ausgeschlossen werden. Besondere Bedeutung kommt dabei niedrig belasteten Prozesswässern (z.B. Permeate aus der Ultrafiltration) zu. Diese können gegenwärtig aufgrund der Restbelastung mit organischen Flotteninhaltsstoffen in vielen Fällen nicht ohne kostenintensive weitere Aufbereitung (z.B. Umkeh-rosmose) für anspruchsvolle Spülprozesse eingesetzt werden. Ein Lösungsansatz liegt in der photokatalytischen Prozesswasserbehandlung. Durch Einwirkung von UV- bzw. UV-VIS-Strahlung auf Titandioxid werden in Wasser hochreaktive Spezies, die das Potenzial besitzen, organische Verbindungen und Mikroorganismen zu zerstören, gebildet. Ziel des For-schungsvorhabens war die Entwicklung eines Desinfektions- und Aufbereitungsverfahrens für Prozesswässer textiler Dienstleistungsbetrie-be auf Basis von Titandioxid-Katalysatoren. Zum Einsatz kamen sowohl UV-aktive als auch Tagelicht-aktive Titandioxide. Die durch Voruntersu-chungen ermittelten Photokatalysatoren mit der höchsten photokatalytischen Aktivität wurden auf unterschiedlichen Trägermateria-lien mittels Sol-Gel Verfahren immobilisiert. Die immobilisierten Titandioxide haben den Vorteil, dass eine aufwändige Abtrennung der nanoskaligen Titandioxide nach der Prozesswasser- Aufbereitung entfällt. Die besten photokatalytischen Aktivitäten sowie eine ausreichende me-chanische und chemische Stabilität wurden bei Auftragung des Sols mit einem automatischen Spritzroboter auf angerautem Glas erzielt. Der Einfluss praxisrelevanter Spülflotteninhaltsstoffe sowie des pH-Wertes auf die photokatalytische Aktivität verschiedener Titandioxidspezies wurde untersucht. Hinsichtlich des Abbaus organischer Wasserinhaltsstoffe wurde eine Reduktion um bis zu 90 % erzielt. Die erreichte Keimreduktion

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betrug bis zu 6 log 10-Stufen. Das entwickelte Verfahren erlaubt somit prinzipiell die Behandlung niedrig belasteter Prozesswässer. (wfk, IGF 15713 N)

Energiesparendes Desinfektions- und Bleichverfahren auf der Basis von Niedrigtemperatur-Katalysatoren

Die Desinfektion und Bleiche von Textilien bei niedrigen Temperaturen gewinnt für textile Dienstleistungsbetriebe immer größere Bedeutung. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Verfahrens zur effekti-ven und wirtschaftlichen Desinfektion und Bleiche von Textilien auf der Basis von Niedrigtemperatur-Katalysatoren. Solche Systeme können die Oxidation (und damit prinzipiell Desinfektion und Bleiche) aufgrund ihrer geringen Aktivierungsenergien schon bei niedrigen Temperaturen kataly-sieren. Die Effektivität (und damit prinzipiell auch die Textilschädigung) kann über die Wahl der Liganden und Oxidantien sowie über den pH-Wert gesteuert werden. Je nach gewähltem System sind hierbei als Oxidans sowohl konventionelle Aktivsauerstoffträger (z. B. Wasserstoffperoxid) als auch völlig neue und sehr kostengünstige Oxidationsmittel wie z.B. Luft-sauerstoff geeignet. (wfk, IGF 16625 N)

Verfahren zur erneuerbaren thermo-stabilen Soil-Release-Ausrüstung von persönlicher Schutzkleidung (PSA)

Im Hüttenwesen und der Metallverarbeitung ist Persönliche Schutzklei-dung (PSA) oft extremen Bedingungen ausgesetzt. Hierzu gehören hohe Temperaturen und starke Verschmutzungen wir Fette, Ruß und Schwer-metalloxide, die sich nur sehr schwer wieder aus den Textilien entfernen lassen. Momentan ist die Reinigung der PSA mit einem hohen Aufwand an Energie, Wasser sowie Wasch- und Waschhilfsmitteln verbunden. Dies führt zu hohen Kosten und einem starken Verschleiß der teuren textilen PSA-Materialien. Die textilen Dienstleistungsunternehmen müssen die PSA bereits nach wenigen Einsätzen gegen Neuware ersetzen. Die Ver-besserung der Schmutzentfernung ist somit von entscheidender Bedeutung zur Kosteneinsparung. Erneuerbare Soil-Release-Ausrüstungen werden am Ende des Aufbereitungsprozesses auf die sauberen Textilien appliziert. Während des Gebrauches wird dann nicht mehr das Textil, sondern die Soil-Release-Schicht verschmutzt. Diese kann aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften beim nächsten Waschen zusammen mit dem Schmutz leicht von den Textilien abgelöst werden. Die Wirksamkeit von Soil-Release-Ausrüstungen ist bereits gezeigt worden, allerdings halten sie bislang den Einsatzbedingungen unter hohen Tempe-raturen, wie sie in Hüttenwesen und Metallverarbeitung auftreten, nur begrenzt stand. Im Forschungsprojekt werden die bisherigen positiven Effekte einer Soil-Release-Ausrüstung mit verbesserter thermischer und mechanischer Stabilität kombiniert. (wfk, IGF 16826 N)

Aufbereitungsverfahren zum Erhalt der Funktion von elektrostatisch ableitfähi-ger Schutzkleidung für Reinraum-bereiche und industrielle Ex-Schutz-Bereiche mittels temporärer leitfähiger Beschichtung

In verschiedenen Industriezweigen wird zur Gewährleistung der notwendi-gen Verfahrenssicherheit bzw. Produktqualität elektrostatisch ableitfähige Arbeits- und Schutzkleidung eingesetzt. Zur Ableitung der elektro-statischen Ladung sind in die Schutzkleidung Metall- oder Carbonfäden eingearbeitet, die während des Gebrauchs oder der Aufbereitung aufgrund mechanischer Einflüsse geschädigt werden können. Die visuell nicht wahrnehmbaren Beschädigungen führen dazu, dass die Funktion der Schutzkleidung nicht mehr gegeben ist. Eine Möglichkeit, die Schutzfunk-tion der Kleidung länger zu erhalten, ist ein Wiederaufbereitungsverfahren, bei dem die Kleidung mit einer temporären Beschichtung aus leitfähigen Polymeren ausgerüstet wird. Ziel des Forschungsprojektes war die Ent-wicklung von Verfahren zum Erhalt der Funktion von elektrostatisch ableitfähiger Schutzkleidung für Reinraumbereiche und industrielle Ex-Schutz-Bereiche mittels temporärer leitfähiger Beschichtung. Dafür wurden unter Verwendung verschiedener leitfähiger Materialien [leitfähige Polyme-re wie PEDOT und PANI, leitfähige Pigmente wie CNT, nanoskaliges Silber und verschiedene Glimmer mit antimondotiertem Zinnoxid], Matrix-polymere (z.B. Fluorcarbonharze, Polyurethane) sowie ggf. weiterer Additive wässrige Ausrüstungsdispersionen hergestellt. Untersuchungen

zur Ausrüstung der verwendeten Modelltextilien ohne leitfähige Fäden (PES, PES/CO, CO, MAC/CO) mit diesen Dispersionen ergaben, dass Formulierungen auf Basis leitfähiger Polymere am besten für die Ausrüs-tung der Textilien geeignet sind. Bei der anschließenden Optimierung des Applikationsverfahrens anhand von Ausrüstungen auf Basis von PEDOT zeigte sich, dass die mittels Tauchverfahren applizierten Ausrüstungen deutlich homogener waren und somit auch zu einer besseren Ableitfähig-keit führten als die mittels Sprühverfahren applizierten Ausrüstungen. Es wurde keine Beeinträchtigung der flammhemmenden Eigenschaften, der Wasser- und Chemikalieabweisung sowie des Tragekomforts der Textilien (Wasserdampfdurchgangswiderstand) durch die untersuchten ableitfähigen Ausrüstungen festgestellt. Die entwickelten Systeme können je nach textilem Substrat entweder nach jedem Aufbereitungsschritt ent-fernt und erneuert werden oder in Abhängigkeit vom Abnutzungsgrad lediglich „aufgefrischt“ werden. Eine Erneuerung der elektrostatischen Ableitfähigkeit geschädigter Textilien durch Systeme auf der Basis leitfähi-ger Polymere im Rahmen der Wiederaufbereitung ist somit prinzipiell möglich. (wfk, IGF 15492 N)

Entwicklung eines umweltfreundlichen, biologischen Vor-Reinigungsverfahrens für stark mit Industrieschmutz verunrei-nigte Textilien auf der Basis schmutzabbauender Bakterien

Die effektive Aufbereitung von stark mit Industrieschmutz verunreinigten Textilien in textilen Dienstleistungsbetrieben erfordert derzeit einen hohen Einsatz an Ressourcen (Energie, Wasser, Wasch- und Waschhilfsmittel). Ein Lösungsansatz zur Verminderung des Ressourceneinsatzs liegt im Einsatz spezieller, mineralöl- bzw. fettabbauender Bakterien zur Vorbe-handlung besonders stark verschmutzter Textilien vor dem eigentlichen Waschprozess. Zahlreiche schmutzabbauende Bakterien sind bereits bei niedrigeren Temperaturen (z.B. 20 °C) aktiv, so dass eine Anwendung ohne Beheizung erfolgen kann. Geeignete Vertreter gehören der Risiko-klasse 1 an und sind apathogen. In der nach der Anwendung folgenden Waschphase werden die Bakterien auch ohne Einsatz von Desinfektions-mitteln bereits bei Temperaturen ab ca. 45 °C vollständig abgetötet. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein geeignetes biologisches Vorreinigungsverfahren entwickelt. Durch eine Vorbehandlung mit konditi-onierten Bakterien (Pseudomonas stutzeri) wurden in 8 Stunden etwa 40 % Mineral- oder Hydrauliköl abgebaut. Die Abbaurate bei 5 verschiedenen Schmierfetten lag im gleichen Zeitraum zwischen 20 und über 50 %. Ein Drittel der entfernten fett- und ölhaltigen Anschmutzungen wurde zu Bio-masse und CO2 verstoffwechselt, ein weiteres Drittel wurde abgelöst. Lediglich ein Drittel verblieb durchschnittlich auf den Textilien. Die Kombi-nation von bakterieller Vorbehandlung mit anschließender Waschbehandlung bewirkte unter den gegebenen Versuchbedingungen die gleiche Schmutzentfernung wie zwei hintereinander durchgeführte Waschbehandlungen. Durch die bakterielle Vorbehandlung der stark verschmutzten Textilien kann der Nachwäscheanteil textiler Dienstleis-tungsbetriebe deutlich reduziert werden. (wfk, IGF 15177 N)

Biochemisches Eigenkontrollverfahren zur Beurteilung der Barrierewirkung von OP-Textilien

OP-Textilien sind Medizinprodukte, die sowohl die Patienten als auch das Personal vor Infektionen schützen sollen. Der Schutz wird durch eine Barrierewirkung der Textilien gegenüber Mikroorganismen und Flüssigkei-ten gewährleistet. Die Anforderungen an OP-Textilien sind in der Normenreihe DIN EN 13795-1 bis 3 dargelegt. Die Prüfung auf Barriere-wirkung gegenüber Mikroorganismen im nassen Zustand wird in DIN EN ISO 22610 beschrieben. Die Prüfung sieht die Applikation von Mikroorga-nismen unter definierter Mechanikeinwirkung auf das Prüftextil vor. Die Nachteile dieser Methode liegen in der Verwendung humanpathogener Staphylokokken, der Notwendigkeit der Durchführung in speziellen mikro-biologischen Laboren, der geringen Reproduzierbarkeit und dem hohen Zeitaufwand für die Prüfung. Ziel der Arbeiten ist die Entwicklung eines einfachen Eigenkontrollverfahrens zur Überprüfung der Barrierewirkung gegen Keimdurchtritt im nassen Zustand. Dabei wird eine Substitution der humanpathogenen Staphylokokken durch der Bakteriengröße entspre-chende, spezielle enzymatisch funktionalisierte Polymerpartikel vorgenommen. Diese sollen im Falle einer Penetration durch OP-Textilien bei Zugabe entsprechender chromogener Substrate eine Farbreaktion hervorrufen. Anhand dieser Farbreaktion erfolgt die Beurteilung der Barrie-rewirkung der getesteten Materialien. (wfk, IGF 16629 N)

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Schnellnachweise für Pressen- und Prozesswasserkeime aus gewerblichen Wäschereien

Die Wiederaufbereitung verschiedener Textilien, beispielsweise aus der Lebensmittelindustrie, dem medizinischen Bereich oder der Pharma- und Kosmetikindustrie, unterliegt spezifischen Hygieneanforderungen. Zur Sicherung der Textilhygiene werden QM-Systeme wie z. B. das RABC-System auf Grundlage der europäischen Norm EN 14065 eingesetzt. Dieser Standard erfordert eine periodische Überwachung und Dokumenta-tion des Hygienestatus innerhalb eines textilen Dienstleistungs-unternehmens. Dies betrifft neben der hygienischen Qualität der aufberei-teten Textilien die hygienerelevanten Verfahrensschritte bei der Aufbereitung. Untersuchungen haben gezeigt, dass unmittelbar nach dem Desinfektionsschritt erneute Keimkontaminationen der Wäsche durch Prozesswässer, z. B. im Spülprozess, erfolgen können. Die Hygieneüber-wachung der Prozesswässer mittels konventioneller mikrobiologischer Methoden gibt jedoch frühestens nach zwei Tagen Auskunft über den Hygienestatus. Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde eine Schnell-methode entwickelt, die bereits innerhalb weniger Stunden aussagekräftige Daten zur hygienischen Qualität der untersuchten Was-serproben liefert. Grundlage dieses Schnelltests ist die Quantifizierung des Gesamtkeimgehalts über die Stoffwechselaktivität der Mikroorganismen. Deren Stoffwechselaktivität kann über den Glukoseverbrauch bestimmt werden. Eine Wasserprobe wird hierzu mit einer definierten Menge Gluko-se versetzt und der mikrobielle Verbrauch der Glukose mittels einfacher enzymatischer Testmethoden zeitabhängig verfolgt. Das entwickelte Verfahren wurde bereits in der Praxis textiler Dienstleistungsbetriebe getestet. Somit steht als Ergänzung zu den klassischen Hygienekontrollen eine schnelle, kostengünstige und einfach durchzuführende Methode zur routinemäßigen Eigenkontrolle des Keimgehalts in Prozesswasserproben zur Verfügung. (wfk, HIT, IGF 16067 N)

Untersuchungen zur Festlegung sowie zur sicheren und wirtschaftlichen Einhal-tung sachgerechter RABC-Grenzwerte bei der Aufbereitung von Textilien aus Berei-chen mit besonderen hygienischen Anforderungen

Im Rahmen des AiF-Forschungsprojektes 13466 N wurden Untersuchun-gen zur Festlegung sachgerechter RABC-Grenzwerte durchgeführt. Das AiF-Forschungsprojekt definiert sachgerechte RABC-Grenzwerte für den Bereich der Aufbereitung von Textilien aus der Lebensmittelindustrie sowie Verfahren zur sicheren und wirtschaftlichen Einhaltung dieser Grenzwerte. Die textilen Dienstleistungsbetriebe erhalten hierdurch die Möglichkeit, gegenüber ihren Kunden den sachgerechten Hygienestatus der aufbereite-ten Textilien im Rahmen der Umsetzung der EN 14065 nachzuweisen und zu dokumentieren. Die Grenzwerte sind Bestandteil des intex-RABC-Zertifikat. (wfk, IGF 13466 N)

Auswirkungen von Frischwasserreduzie-rungsmaßnahmen in Waschschleuder-maschinen auf Wascheffekte

Im Rahmen einer Kooperation mit dem Deutschen Textilreinigungsverband (DTV) wurden die Auswirkungen geringer Frischwasser-einsatzmengen auf Schmutzentfernung und Sekundäreffekte sowie Spülwirkung und Knitterbildung bei Formteilen untersucht. Hierbei wurden typische Wasch-verfahren mit unterschiedlichen Wäschearten und Verschmutzungsgraden unter Variation der Waschtemperatur und der Spülbedingungen bzw. Wasserrückgewinnung untersucht. Darauf aufbauend erfolgten Untersu-chungen zur Überprüfung möglicher Wassereinsparung unter Beibehaltung des derzeitigen Waschstandards. In der Publikation werden die erhaltenen Ergebnisse vorgestellt. (wfk, DTV-Projekt 3/2009)

Entwicklung energiesparender Mangeln auf Basis direkter Gasbeheizung sowie entsprechender Mangelverfahren für kleine und mittelständische Wäscherei-betriebe

Das Energieeinsparpotential im Bereich der Mangeln ist etwa 700 % höher ist als im Bereich der Waschmaschinen. Aus diesem Grunde wird derzeit vom wfk - Cleaning Technology Institute in Zusammenarbeit mit der In-dustrie ein Forschungsprojekt zur Entwicklung energiesparender Mangeln auf Basis direkter Gasbeheizung sowie entsprechender Mangelverfahren durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Bereitstellung von gasbeheizten Mangeln mit geringem Wärmeenergiebedarf durch Einsatz angepasster Wärmeerzeu-gungssysteme bei minimierter Textilschädigung. Dies beinhaltet die Entwicklung eines angepassten Wärmeerzeugungssystems auf Basis von Gasbrennertechnologie in einer Heizbandmangel mit Thermoölbeheizung und optimierter Temperatursteuerung sowie die Integration eines Luft-Wasser-Wärmetauschers, der die Kondensatwärme der Mangelabluft rückgewinnt und damit Frischwasser erwärmt. Zusätzlich werden an die verschiedenen Wäschearten angepasste Mangelprogramme entwickelt. (wfk, BMWi Projekt Nr. 0327461A)

SMILES – Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Industriewä-scherei: Smart Laundry-2015

Im Rahmen des SMILES-Projektes wurden vom wfk - Cleaning Technolo-gy Institute Untersuchungen zum Einsatz von UItraschall beim Waschen durchgeführt. Ultraschall gibt prinzipiell die Möglichkeit, die Schmutzent-fernung beim Waschen durch erhöhte Reinigungsmechanik zu verbessern oder den Waschmitteleinsatz bei gleichbleibender Waschwirkung zu redu-zieren. In einer Labormaschine wurden daher Versuchsreihen zur Ermittlung der günstigsten Prozessbedingungen durchgeführt. Danach wird zum Erreichen ausreichender Wascheffekte extrem hohes Flotten-verhältnis (mindestens 50 L/kg) und sehr geringe Beladungsmenge der Maschine benötigt. Die höchste Schmutzentfernung wurde bei der Ultra-schallfrequenz von 33 kHz erreicht. Bei direktem Kontakt zwischen Emitter und Textil, z.B. während einer Vorbehandlung, kann in der nachfolgenden Waschbehandlung der Waschmitteleinsatz um etwa 50 % reduziert wer-den. Ultraschall bewirkt keine Textilschädigung. (wfk, EU 217809-2)

Entwicklung ressourcensparender und textilschonender Aufbereitungsverfah-ren auf der Basis von Stoßwellen

Im Forschungsprojekt werden neue Lösungsansätze für wirtschaftliche Aufbereitungsverfahren, die bereits bei niedrigen Temperaturen effektiv und schonend reinigen, bleichen und desinfizieren, untersucht. Als Basis-technologie werden hierzu Stoßwellen eingesetzt. Diese werden derzeit vorwiegend in der Medizintechnik zur „Steinzertrümmerung“ (Galle, Niere) erfolgreich eingesetzt, des Weiteren gibt es Ansätze auch in anderen Bereichen wie der anorganischen Partikelherstellung. Im Gegensatz zu den bei der Textilreinigung weniger effektiven kontinuierlichen Ultraschall-wellen lässt der um bis zu 1.000-fach höhere Energieeintrag durch Stoßwellen beim Auftreffen auf Schmutz eine deutliche Verbesserung der Reinigungswirkung sowie eine Abtötung von Mikroorganismen durch Generierung mechanischer Effekte innerhalb der Waschflotte erwarten: Durch Stoßwellenanwendung wird die Durchströmung der Textilien in Wasch- und Spülphase erhöht. Aufgrund höherer Reinigungsmechanik können der Wasserverbrauch (insbesondere in der Spülphase), der Wasch-, Waschhilfs- und Desinfektionsmitteleinsatz sowie der Wärme-energiebedarf verringert werden. Außerdem kann die beschleunigte Schmutzentfernung zu verkürzter Verfahrensdauer und damit zu erhöhtem Maschinendurchsatz führen. (wfk, IGF 17155 N)

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Verfahren zur Aufbereitung von Kleidung aus dem Business-Bereich unter beson-derer Berücksichtigung ausreichender Reinigungswirkung und Umweltscho-nung auf der Basis psychrophiler Enzyme

Die Wiederaufbereitung von Kleidung aus dem Business-Bereich stellt für die textilen Dienstleistungsbetriebe einen attraktiven Markt mit steigendem Wachstumspotential dar. An das optische Erscheinungsbild werden wäh-rend der gesamten Einsatzdauer, auch nach jeder Wiederaufbereitung, sehr hohe Ansprüche gestellt. Daraus resultieren sehr hohe Anforderun-gen an die eingesetzten Aufbereitungsverfahren, da die häufig starken Verschmutzungen und Geruchsbelastungen der hochwertigen Business-Kleidung effektiv, schonend und wirtschaftlich entfernt werden müssen. Hierfür kommen die in textilen Dienstleistungsbetrieben üblichen wässri-gen Aufbereitungsverfahren nicht in Frage, da aufgrund der empfindlichen Fasersubstrate und kompliziert aufgebauten Konstruktionen inakzeptable Textilschädigungen resultieren. Die Reinigung in Lösemittel führt aufgrund der starken Verschmutzungen und intensiven Geruchsbelastungen zu unbefriedigenden Reinigungsergebnissen sowie zu erhöhter Vergrauung. Speziell entwickelte wässrige Reinigungsverfahren bieten prinzipiell die Möglichkeit einer besseren Reinigungswirkung und Geruchsentfernung bzw. Keimreduktion, bewirken aber negative Textilveränderungen und erfordern aufwändige und kostenintensive Finishbehandlungen. Ein prinzi-pieller Lösungsansatz liegt in der Behandlung in Eiswasser von bis zu 6 °C in Kombination mit psychrophilen Enzymen. In dem Artikel werden die erzielten Ergebnisse vorgestellt. (wfk, IGF 16070 N)

Nutzung von bisher unbekannten ICT-kontrollierten PETßs in Maleonitril-Fluoroionophoren für den selektiven spektrofluorometrischen Nachweis von Palladium(II) und anderen Übergangs-elementen durch Fluoreszenzzunahme

Die Synthese von selektiven Fluoreszenzsensoren für Schwer- und Über-gangsmetalle ist nach wie vor ein Problem, da viele dieser Ionen die Fluoreszenz löschen. Durch das neue Konzept eines photoinduzierten Elektronentransfers in einem Fluoreszenzfarbstoff mit ionenbindenden Eigenschaften konnte bei der Komplexbildung mit Pd(II) eine Erhöhung der Intensität des Fluoreszenzsignals beobachtet werden. Der untersuchte Farbstoff ist daher für eine Verwendung als optischer Sensor geeignet. (DTNW, DFG HO 1706/6-2)

Gestickte Oberflächenstrukturen zur Optimierung der Strömungseigenschaf-ten in Rohrleitungen

Durch strukturierte Rohrinnenoberflächen kann der Abtrag von Feststoffen beschleunigt und eine erneute Sedimentation im Abwasser- bzw. Kanal-netz verhindert werden. Gegenüber Rohren mit glatten Oberflächen zerstören die Erhebungen die laminaren Randströmungen und erzeugen künstliche Turbulenzen in der wandnahen Zone. Das Aufbringen dieser Strukturkörper kann mittels Sticktechnologie erfolgen, die zahlreiche Vor-teile wie das Ansteuern jeder beliebigen Stelle auf der gesamten Fläche, das Erzeugen von in sich geschlossenen Formen und Flächen, das Auf-bringen von zusätzlichen Flächen mittels Applikationstechnik, günstige Bedingungen für die Integration textilfremder Elemente sowie die Unab-hängigkeit bei der Auswahl des Stickbodens bietet. Die Strukturkörper werden in einer definierten Größe und in einer bestimmten Anordnung auf Multiaxialgelege aufgebracht. Textile fadenförmige Konstruktionen aus Glasfaser können trotz ihrer geringen Bruchfestigkeit im Stickprozess verarbeitet werden. Insbesondere sind Form und Höhe der zu stickenden Oberflächenstrukturen sowie deren geometrische Anordnung auf der Innenfläche des Inliners sticktechnologisch umsetzbar. Hinsichtlich des Abtragverhaltens ist nachgewiesen worden, dass die gestickten sowie mit Harz getränkten und ausgehärteten Strukturkörper selbst bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten und bei geringem Gefälle effektive Verwirbe-lungen hervorrufen und dadurch zu einem verbesserten Medientransport beitragen. (TITV, 03WKBJ3A)

Automatisierte Vorbehandlung von Textilien in gewerblichen Wäschereien während des Beladungsprozesses

Die 360 Mitgliedsbetriebe der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. bearbeiten täglich etwa 2.300 Tonnen Wäsche aus den unterschiedlichsten Bereichen. Die Kunden reichen vom Gesundheitswesen, Hotel- und Gastronomiegewerbe bis zu Industrie und Handwerk. In jedem dieser Bereiche treten schwer entfernbare Flecken auf. Die Entfernung dieser Schmutzarten sollte mit möglichst wenigen Waschprogrammen realisiert werden. Oft können nicht alle Flecken beseitigt werden und eine Nachwäsche wird notwendig. Ziel dieses Projektes war es, den Nachwäscheanteil mittels geeigneter Vorbehandlungsmittel zu reduzieren. Ein Produkt, welches eine hohe Reinigungswirkung aufweist, hat dabei im Fokus gestanden. Um Textilien je nach Verschmutzungsart und Verschmutzungsgrad bei der Maschinenbeschickung einer Vorbehandlung zu unterziehen, wurden sowohl Verschmutzungen als auch Textilien, welche häufig in den Bereichen Hotel/Gastronomie, Gesundheitswesen und Industrie auftreten, ausgewählt. Untersucht wurden öl-, eiweiß-, stärke-, farbstoff- und pigmenthaltige Verschmutzungen. Um deren Entfernung zu erreichen, mussten geeignete Einweichlösungen eingesetzt werden, die für die unterschiedlichen praxisüblichen Verschmutzungen auf typischen Berufskleidungsmaterialien eine hohe Lösekraft besitzen. Um biologische Anschmutzungen zu entfernen, wurden gezielt schnell wirkende Enzyme (Lipasen, Proteasen, Mannanase) eingesetzt. Für die sonstigen Schmutzarten boten sich insbesondere nichtionische Tenside an. Die gewählten Produkte (tensidbasiert, lipasehaltig, protease-/mannanase-haltig) haben sich gegenseitig nicht in ihrer Wirkung auf den Textilien beeinflusst. Eine Vermischung im Vorbehandlungsprozess in beliebigen Volumenteilen war möglich. Aus den Ergebnissen der Wahl der Wirkstoffe der Vorbehandlungsmittel und den gewonnenen Kenntnissen über deren gegenseitige Auswirkungen wurden für jeden Bereich effektive Rezepturen erstellt. Dabei wurden die Behandlungsre-zepturen so zusammengestellt, dass die Gesamtzahl der Rezepturen für ein einfaches Handling gering gehalten werden kann. Um die Chemikalien möglichst gleichmäßig und sparsam auf die Textilien auftragen zu können, wurden unterschiedliche Auftragskonzepte untersucht. Die besten Ergebnisse wurden durch Benutzung des Strahlauftragssystems erzielt. Mit den erzielten Ergebnissen kann eine wirtschaftliche Vorbehandlung zur Reduktion der Nachwäsche ermöglicht werden. (HIT, AiF 16037 N)

Entwicklung eines leistungsfähigen Breitwischbezugs und wirksamer Desinfektionsverfahren

Die Anforderungen an Breitwischbezüge im Klinik- und Pflegebereich sind hoch. Sie sollen einerseits eine optimale Entfernung von Verunreinigungen und Schmutz sowie ausreichende Keiminaktivierung ohne Schaden für die Oberflächen, die Gesundheit und die Umwelt bieten und andererseits durch Wiederaufbereitung einem wirtschaftlich vielfachen Einsatz zur Verfügung stehen.Für die einstufige Reinigung und Desinfektion von Böden im Gesundheitswesen sollten gewaschene, getrocknete, mit Reinigungs- und Desinfektionsmittel präparierte und verpackte Breitwischbezüge lagerfähig zur Verfügung gestellt werden. So könnten sowohl die Kosten und der Aufwand für die Gebäudereiniger reduziert, als auch die Prozesssicherheit gewährleistet werden. Es konnten optimierte Faser- und Bezugskonstruktionen entwickelt werden, um das Wasseraufnahmevermögen zu vergrößern und die Wirkstoffadhäsion zu vergleichmäßigen und zu reduzieren. Damit können nun 30 Quadratmeter große Räume durchgehend gereinigt und desinfiziert werden, ohne Pfützen- oder Trockenstellenbildung. Die entwickelten Bezüge sind für die Belastungen in der gewerblichen Wiederaufbereitung für mindestens 200 Aufbereitungszyklen geeignet. Es konnte gezeigt werden, dass im Markt befindliche Desinfektionsreiniger geeignet sind, ebenso sichere Desinfektionsergebnisse zu erzielen, wenn die Bezüge nach längerer Lagerung (bis zu 7 Tage) zum Einsatz kommen, wie nach umgehender Verwendung nach der Aufbereitung. Das antimikrobielle Verhalten über längere Lagerungszeiten ohne nennenswerte Desinfektionsmittelzehrung wurde damit nachgewiesen. Durch die Bewertung der Adhäsion von Desinfektionswirkstoffen können zukünftig zusätzliche neue Produkte mit weiter optimiertem Faseradhäsionsverhalten entwickelt und konzipiert werden. Verfahren zur Präparation der Bezüge in gewerblichen Textilserviceunternehmen sind je nach den örtlichen Gegebenheiten anpassbar und sichern den Aufbereitungserfolg des neuen textilen Hygieneprodukts.

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Besonders hilfreich sind integrierte Wägesysteme in Wasch-schleudermaschinen, die das Einstellen definierter Restfeuchten über die Steuerung des Schleudervorgangs erlauben. Auch sind bereits etablierte Verpackungssysteme vorhanden, die hinsichtlich der Lagerbeständigkeit der präparierten Bezüge und der Umweltverträglichkeit des Verpackungsmaterials für diese neue Anwendung geeignet sind. (HIT, AiF 15138 N)

Bedeutung der europäischen Schafindustrie

Die europäische Schafindustrie ist Gegenstand eines Kapitels des interna-tionalen Schaf- und Woll-Handbuchs. Der Beitrag deckt eine große Bandbreite von Themen rund um die europäische Schafzucht und Wollin-dustrie ab: die geographische Neuzuweisung von landwirtschaftlich genutzten Flächen für die Schafwirtschaft, die in Europa vorkommenden Rassen, Wege zur Aufwertung von Schafprodukten wie Fleisch, Milch und Wolle, bis hin zur Bedeutung dieser Industrie innerhalb des europäischen Wirtschaftsgefüges. (DWI)

Entwicklung neuartiger Inkjettinten zur Oberflächenfunktionalisierung von Textilien, Leder und Kunststoffbahnen

Der Inkjetdruck stellt ein innovatives Druckverfahren für Textilien dar und wird den Textildruck zukünftig massgeblich prägen. Die Entwicklung und Verfügbarkeit von funktionellen Tinten eröffnet dabei eine neue Perspekti-ve für dieses digitale Applikationsverfahren. Es wird ausgeführt, wie in Verbindung mit funktionellen Tinten zukünftige Ausrüstungsverfahren aussehen könnten und damit auch ganz neue textile Produkte möglich sind. (ITCF, FILK, AiF 15395 BG)

Textilien mit elektrolumineszierenden Eigenschaften auf Basis gedruckter Interdigitalstrukturen

Es wurden elektrisch leitfähige Druckpasten auf Basis von Silber und Russ entwickelt, die sich für den Siebdruck von Interdigitalstrukturen auf Textili-en eignen und Oberflächenwiderstände im Bereich von 1-1000 Ω liefern. Für den Inkjetdruck konnten Russtinten entwickelt werden, die bei mehrfa-chem Überdrucken zu Interdigitalstrukturen ausreichender Leitfähigkeit führen (< 50 kΩ). Wichtig für die elektrische Leitfähigkeit ist die Erzeugung eines Oberflächendrucks, welcher durch Vorbehandlung mit Verdi-ckungsmitteln oder Bindemitteln sowie durch Kalandrierung unterstützt wird. Mit kleiner werdender Elektrodenbreite gewinnt die Ausbildung einer gleichmäßigen Schicht zunehmend an Bedeutung für die elektrische Leit-fähigkeit und für die Erzeugung von Lumineszenzeffekten. Im Falle des Inkjetdrucks ist eine substratspezifische Warenvorbehandlung für ein brauchbares Druckergebnis absolut erforderlich. Außerdem ist die Repro-duzierbarkeit für industrielle Anwendungen verbesserungsbedürftig. Es wurde eine wasserbasierende Lumineszenzpaste entwickelt, die über das Siebdruckverfahren auf die Interdigitalstrukturen appliziert und durch Anlegen einer Wechselspannung zum Leuchten angeregt werden konnte. Bei einem Elektrodenabstand von 300-400 µm liegt die Anregungsspan-nung im Frequenzbereich von 4-15 kHz bei ca. 600V. Mit geeigneten Invertern konnten die gedruckten Muster bei einer Anregungsspannung von ca. 300 V und einer Eigenfrequenz zwischen 15 und 19 kHz erfolg-reich zum Leuchten angeregt werden. Durch Imprägnierung und Siebdruck mit ausgewählten Bindemitteln konnte ein elektrisch isolierender und mechanisch beständiger Topcoat erzeugt werden. (ITCF, TITK, AiF 15565 BG)

Textilbasierte Farbstoffsolarzelle für die Energieversorgung flexibler Mikro-systeme

Textile Strukturen zur Umwandlung von Licht in elektrische Energie, die modular für die autarke Energieversorgung in textilen Mikrosystemen eingesetzt werden können, stellen mit ihrer Flexibilität, Atmungsaktivität und Konfektionierbarkeit eine grundlegende Komponente dar. Sie er-schließen neue Einsatzgebiete, in denen starre Solarmodule und – folien nicht eingesetzt werden können. Ergebnis des Projektes ist die Übertragung der elektrochemischen Ab-scheidung von porösen ZnO- Schichten auf textilen Substraten und die anschließende Sensibilisierung mit organischen Farbstoffen zur Herstel-lung einer textilen Solarelektrode. Ein textilbasierter Gegenelek-trodenfaden sowie ein kompatibler Gelelektrolyt sind weitere wesentliche Bausteine für die Entwicklung der textilbasierten Farbstoffsolarzelle. Durch die Kombination der entwickelten textilbasierten Einzelkomponenten ist erstmals die Energieumwandlung direkt an modifizierten textilen Strukturen möglich. Die entwickelte Technologie ist geeignet, kostengünstig, textilbasiert und langzeitstabil Energieversorgung für Sensorik, Speicher oder Anzeigen in Textilien bereitzustellen. Es wird mit der weiteren Entwicklung neuer funk-tionaler technischer Textilien auch wirtschaftliches Potential für die Projektergebnisse erwartet. So ist der Einsatz der textilen Farbstoffsolar-zellen zunächst als kleine Flächen zur Energieversorgung in Bereichen der Smart Textiles denkbar. Damit erschließen sich neue Anwendungsge-biete auch in der Bekleidung. (TITK, IAP JLU Gießen, TITV, 16 SV 3456)

Integration von selbstoptimierenden Einricht-, Überwachungs- und Rege-lungssystemen in Produktionsabläufe

Das Einrichten neuer Prozessabläufe sowie die Überwachung und Rege-lung eingerichteter Prozessvorgänge stellt sowohl für den Maschinenhersteller als auch für den Anwender von Fertigungsanlagen eine große Herausforderung dar. Insbesondere die schlechte Planbarkeit von Störgrößen erfordert neue Ansätze, die eine frühzeitige Absicherung der Funktions- und Leistungsfähigkeit von automatisierten Fertigungspro-zessen durch Überwachung und aktive Regelung ermöglichen. Innerhalb des Teilcluster ICD D-2.1 sollen erweiterte Erkenntnisse zu Prozessmodellen, Signalanalysemethoden und Systemen zur Qualitäts-überwachung und Messunsicherheitsdetektion erarbeitet werden. Ein wesentlicher Vorteil dieses Teilprojektes ist der gegenseitige interdis-ziplinäre Erfahrungs- und Wissensaustausch einzelner Fachgebiete. (ITA, DFG EXC 128)

Verschiedenes

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Neue Werkstoffe für selektives Laser-sintern durch Konvertieren von primär-gesponnen Chemiefasern

Das selektive Lasersintern (SLS) ermöglicht eine werkzeuglose Herstel-lung komplexer Bauteile aus thermoplastischen Materialien. Die sehr begrenzte Werkstoffpalette limitiert den Anwendungsbereich. Der Lö-sungsansatz ist die Entwicklung einer neuen Verfahren zur Herstellung von Sinterpulvern basierend auf der Herstellung teilkristalliner Filament-garne, die zu Pulver mit definierten Längen < 0,1 mm geschnitten werden. Diese werden als Rohstoff dem Lasersintern zugeführt. (ITA, AiF 16111 N)

Funktionale Wundverbandsysteme für chronische Wunden

In der medizinischen Praxis führt der routinemäßige Verbandswechsel, insbesondere bei chronischen Wunden, zu einem hohen personellen und materiellen Aufwand. Ein angepasster Verbandswechsel kann zu hohen Einsparungen und zu einer Entlastung des Patienten führen. Trotz der Vielzahl von Wundarten und der Komplexität der Wundheilung existiert bei den Medizinern Konsens, dass sensorisch erfassbare Wund-parameter in der Lage sind, den Grad der Wundheilung zu dokumentieren. Die Kenntnis dieser Zusammenhänge eröffnet die Möglichkeit eines Wundmonitorings mit dem Ziel, die gegenwärtig routinemäßig durchgeführ-ten kostenintensiven Verbandswechsel in der medizinischen Alltagspraxis dem medizinisch indizierten Erfordernis anzupassen. Der gegenwärtige Stand der Sensortechnik in Verbindung mit innovativen Entwicklungen der Textiltechnik bietet Möglichkeiten für eine kostengüns-tige Fertigung funktionalisierter Wundauflagen, die ein kontinuierliches Wundmonitoring ermöglichen. Aussichtsreiche relevante Parameter sind in diesem Zusammenhang Temperatur, Feuchtigkeit, pH-Wert und Redoxpo-tenzial an der Wunde sowie Sauerstoffpartialdruck und Laktat-Gehalt. Durch koninuierliche Überwachung dieser Daten wird einerseits ein schnelles Einleiten von geeigneten Maßnahmen bei Wundheilungsstörun-gen möglich, anderseits kann auf routinemäßig durchgeführte, jedoch medizinisch nicht indizierte Verbandswechsel verzichtet werden. (ITM)

Innovationszentrum für kundenorientier-te individuelle textile Produkte (InCoTex)

Im Rahmen des Programms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechi-schen Republik (Ziel 3 / Cíl 3) wird das im Dezember 2008 begonnene und von der Sächsischen Aufbaubank geförderte Projekt InCoTex bis März 2012 bearbeitet. Ziel des Projektes ist die Konzeption und Vorbereitung eines Innovationszentrums sowie einer Plattform für kundenorientierte individuelle textile Produktion in den Bereichen Konfektion, Heim- und Haustextilien sowie Technische Textilien. Dazu wird an den Standorten Chemnitz (DE/Sachsen) und Liberec (CZ) ein modulares Gesamtsystems aus einzelnen Bausteinen konzipiert, entwickelt und erprobt: vom Entwurf, über Konstruktion, technische Um-setzung, Digitalisierung, Produktion, Logistik bis zum Point of Sale (POS). Unternehmen können mit Fertigstellung des Projektes Informationen, Beratungen und Schulungen zu innovativen Verfahren und Technologien insbesondere auf Gebieten wie Schnittkonstruktion, Schnittbilderstellung, Musterfertigung, berührungslose Körpervermessung, Mediendesign, Digitalisierung von Stoffmustern bzw. Designer-Entwürfen und Aufbau von Schnitt-/Muster-/Materialdatenbanken oder Kooperationsnetzwerken erhalten. Beteiligte Partner im Projekt sind neben dem STFI der Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) als Leadpartner, die Technische Universität Liberec (Fakultät für Textil- und Bekleidung), der INNtex Innovation Netzwerk Textil e.V. und der Handels-verband Sachsen e.V (HVS). (STFI, EU 100011790)

AVALON – Multifunktionale textile Strukturen

Firmen aus traditionellen Industriesektoren müssen heute Partnerschaften mit Firmen anderer Sektoren eingehen, um Produkte und Dienstleistungen mit hohem Wertschöpfungsbeitrag herstellen zu können. Die entstehende enge Zusammenarbeit zur kollaborativen Innovation in Netzwerken muss dabei durch geeignete Informations- und Kommunikations-Infrastrukturen unterstützt werden. Im Rahmen eines Gemeinschaftsforschungsprojektes wurden mit dieser Zielsetzung acht Netzwerke von Unternehmen aus der Textilindustrie und anderen Industrien aufgebaut. Der Beitrag beschreibt zunächst Aspekte eines IT-basierten Innovationsmanagements in diesem Kontext. Ein besonderer Stellenwert kommt den Innovationsmethoden zu, die eine systematische Kollaboration ermöglichen. Der Einsatz dieser Methoden kann mithilfe von Kollaborationsplattformen koordiniert werden. Die im Projekt eingesetzte Plattform erlaubt es mithilfe eines modellbasier-ten Ansatzes und unter Nutzung von Services, Innovationsmethoden als Anwendungen auf der Plattform für den kollaborativen Einsatz zu konfigu-rieren. Hierbei kommen spezifische Eigenschaften kollaborativer Innovationsprozesse zum Tragen. Zur Veranschaulichung dient ein kon-kretes Fallbeispiel des Einsatzes der Methode Quality Function Deployment (QFD) bei der Entwicklung eines neuartigen Filters. Der Beitrag schließt mit einem Erfahrungsbericht zum Beitrag der IT bei der aktiven Gestaltung von Innovationsnetzwerken. (DITF-MR, FP6-515813-2)

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Textilchemie, Textilphysik, Textile Faserstoffe

1 (1) R. Lösel, D. Grafahrend, M. Möller, D. Klee: Bioresorbable electro-spun fibers for immobilization of thiol-containing compounds, Macromol. Biosci. 10(10), 1177-1183 (2010). (2) R. Lösel, M. Möller, D. Klee: Photoreactive biodegradable electro-spun fibers, Eur. Cell. Mater. 20(S3), 162 (2010). (3) R. Lösel, D. Klee, K. Hemmrich, N. Ma: Biofunctionalized nano-fibers for controlled proliferation and differentiation of human preadipocytes and endothelial cells, Biomed. Tech. 55(S1), K13-K16 (2010).

2 Juliana Kurniadi, Martin Möller, Oliver Weichold: Ship-in-the bottle synthesis of environmentally friendly pigments in wool, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P60.

3 C. Popescu, F.-J. Wortmann: Wool - structure, mechanical properties and technical products based on animal fibres, in: Industrial Applications of Natural Fibres, J. Müssig (ed.) John Wiley & Sons, 2010; ISBN-10: 0-470-69508-0, ISBN-13: 978-0-470-69508-1. 4 Andrea Körner, Shiva Sareian, Gereon Elbers, Corinna Henkel, Martin Möller: Identification of marker peptides in fine animal hair for discrimina-tion with regard to species and breed, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P57.

5 Rita Schäfer, Erik Frank: Metallgefüllte Kohlenstoffnanoröhren in CNT/Polymer- und CNT-Fasern für multifunktionelle technische Textilien.

6 C. Knobelsdorf, R. Lützkendorf, D. Rupprecht, M. Zoch; Textile Moni-torsysteme zur Online-Anzeige des pH-Wertes, Textilveredlung, 5/6-2010, S. 12.

7 G. Toskas, Ch. Cherif, In: Jahresbericht des Institutes für Textilma-schinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden, 2010, S. 11-15.

Garnherstellung/Spinnereitechnologie

8 R. Gutmann, R. Sarbandi: Möglichkeiten zur Herstellung von techni-schen PA6-Multifilamentgarnen unter Einsatz von nanoskaligen Additiven, Homepage ITCF 28.06.2010.

9 R. Gutmann, C. Popescu: Entwicklung von Fasern auf Polylactid-Basis mit verbesserten Färbeeigenschaften und praxistauglichem thermi-schen Verhalten, Stuttgarter Kunststoff-Kolloquium 2011, 1/V12, 1-9.

10 Wulfhorst J., Seide G., Gries T., Heidelmann M., Weirich T.: Nanopar-ticles incorporated into meltspun filament yarns : dispersion, orientation and high performance effects on the products abilities, In: Adolphe, D.C.; Schacher, L. (Eds.): 11th World Textile Conference AUTEX 2011, 8-10 June 2011, Mulhouse, France. Book of Proceedings, Volume 1. - Mul-house : Ecole Nationale Supérieure d'Ingenieurs Sud-Alsace, 2011, S. 537-539.

11 (1) Schutzrecht DE 10 2009 029 437 A1: Mischgarngenerator und Verfahren zur Herstellung von Mischgarn. TU Dresden. (25.03.2010). Waldmann M., Cherif Ch., Trips K., Leopold Th. (2) Schutzrecht DE 10 2009 026 737 A1: Vorrichtung und Verfahren und Einrichtung zum Ausbreiten von bandförmigen Filamentgarnen. TU Dresden. (25.03.2010). Cherif Ch., Waldmann M.

12 Jürgen Schneider, Uwe Heitmann: Möglichkeiten neuer Ringgarnquali-täten für strapazierte und komfortorientierte Arbeitsbekleidung bei höherer Produktion, Melliand Textilberichte 1-2/2010. 13 http://www.itv-denkendorf.de/kurzveroeffentlichungen /kurzveroeffentlichungen.htm.

14 http://www.itv-denkendorf.de/kurzveroeffentlichungen /kurzveroeffentlichungen.htm.

Gewebeherstellung/Webereitechnologie

15 Hanuschik D., Goetz C., Schröder E.: Verbesserung der dynamischen Eigenschaften von Führungs- und Antriebselementen in Tuftingmaschinen durch Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe (AiF – Nr. 15924 N). Schrif-tenreihe – TFI Nr. 2011/94, Aachen, 2011.

16 (1) Müller M., Schwabe S., Möhring U.: Funktionelle Jacquarddreher-gewebe, UNITEX (2010)2, S.19-20. (2) Müller M., Schwabe S., Möhring U.: Development of functional woven structures by using jacquard leno technique, Seminar “Leno Weav-ing” der Hochschule Gent; 25. Februar 2010; Gent.

17 Gloy Y., Neumann F., Wendland B., Stypa O., Gries T.: Overview of developments in technology and machinery for the manufacture of 3D-woven fabrics, Proceedings of the 3rd World Conference on 3D Fabrics and Their Applications.

18 (1) Neumann F., Schenuit H.: Spannungsbogigkeit / Teilkettbaumsys-tem“, ITA-Internetseite, aktualisiert am 25.02.2010 und am 14.04.2011. (2) Gloy Y.S., Hehl A., Holtermann T., Neumann F., Schenuit H., Rosiepen C., Wendland C.: „AiF-Forschungsvorhaben Reduzierung span-nungsbedingter Gewebefehler durch Entwicklung eines individuell regelbaren Teilkettbaumsystems (AiF-Nr. 16382 N)“, Informationen 2010 des Instituts für Textiltechnik der RWTH Aachen University, S. 24-25, ISSN 1869-1781.

19 Schwabe S., Oschatz H., Möhring U.: Neuartige Trennverfahren für leitfähige Spezialgewebe, Melliand Textilberichte (2010) 6, S. 220-221.

20 Oschatz H., Hanus S., Siegl F., Möhring U.: Entwicklung von Schmal-textilien mit thermoregulierenden Eigenschaften, Forward Textile Technologies (2010)08, S. 42-43.

21 HIT, "Entwicklung von Arbeitsschutzkleidung für Tätigkeiten im Freien mit hohem UV-Schutz bei gleichzeitig optimaler physiologischer Funktion", Kurzveröffentlichung unter http://www.hohenstein.de/ximages/1415320_fbfcarbeit.pdf.

22 (1) Kleicke R., Kern M., Hoffmann G., Cherif Ch.: Leno weave rein-forced composites. Melliand International 16(2010)4, pp. 168-169. (2) Kleicke R., Kern M., Hoffmann G., Cherif Ch.: Drehergewebe für Faserkunststoffverbunde. Melliand Textilberichte 91(2010)3, S. 106-107. (3) Kleicke R., Kern M., Hoffmann G., Cherif Ch.: Leno woven rein-forcements for lightweight components. In: Proceedings. Seminar: Leno-weaving: the Past, Present and Future of a Promising Weaving Technolo-gy. February 25, 2010, Gent. (4) Kleicke R., Kern M., Hoffmann G., Cherif Ch.: Leno woven rein-forcements for lightweight components. unitex (2010)2, pp. 17-19.

Textilveredlung

23 (1) H. Wang, K. Schäfer, M. Möller: Nanoskalige, auf Siliziumdioxid basierende Pigmente, Chemie Ingenieur Technik 82(9), 1348-1349 (2010). (2) Hailin Wang, Karola Schäfer, Andrij Pich, Martin Möller: Silica based nanopigments and some of their optical properties, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P68. (3) K. Schäfer, H. Wang, A. Pich, M. Möller, C. Damm, S. Ernst, W. Peukert, Ch. Wilms, G. Seide, T. Gries: Lumineszierende Kunststofffilme und -filamente für Warn- und Sicherheitssysteme, Chemie Ingenieur Tech-nik 82(9), 1474-1475 (2010). (4) Karola Schäfer, Hailin Wang, Andrij Pich, Martin Möller, Cornelia Damm, Sandra Ernst, Wolfgang Peukert, Christian Wilms, Gunnar Seide, Thomas Gries: Neuartige lumineszierende Kunststofffilme und -filamente für Warn- und Sicherheitssysteme, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P59.

24 Markus J. Kettel, Mohammed Mbarki, Elisabeth Heine, Karola Schaefer, Martin Möller: Chlorhexidine-loaded cyclodextrin based micro-gels as antimicrobial systems for textiles, Proceedings of the 4th Aachen-

Verzeichnis der Veröffentlichungen

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 44

Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P56.

25 (1) K. Schäfer, M. Scharpf, H. Keul, M. Möller: Thiolfunktionalisierte Oligoglycidole zur Fixierung von Bügelfalten, Textilveredlung 45 (5/6), 4-7 (2010). (2) Michael Scharpf, Karola Schäfer, Helmut Keul, Martin Möller: Synthesis of thiolfunctionalized cooligoglycidols and application on wool, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P61.

26 Elisabeth Heine, Nina Keusgen, Helga Thomas, Rudolf Lütticken, Martin Möller: Nanosilver decorated nano carriers and nanogels for antimi-crobial textile finishing, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P66.

27 D. Haamann, S. Schöttler, P. Ruth, M. Möller, D. Klee: Antimikrobielle Hydrogelbeschichtungen für nichthaftende Wundauflagen und Antimicrobi-al hydrogel coating for non-adhesive wound dressings. Technische Textilien 1, 14-15 sowie E16 (2010).

28 Dagmar Ganssauge, Oliver Weichold: Controlling the gloss of textiles, in particular from or with wool, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dresden; ISSN 1867-6405; P55.

29 Ramona Ronge, Andrea Körner, Xiaomin Zhu, Martin Möller: Multifunc-tional PDMS-PEG copolymers for the finishing of textiles, Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, 24.-25.11.2010, Dresden; ISSN 1867-6405; P63.

30 Brunke T., Lempa E., Rabe M., Winkler J.-C.: Dessinierung multistruk-tureller Tuftingkonstruktionen mittels eines optimierten Spritzdruckverfahrens (AiF-Nr. 15954 N). Schriftenreihe – TFI Nr. 2011/96, Aachen, 2011.

31 Hanuschik D., Goetz C., Winkler J.-C.: Kontrolle und Regelung des Scherprozesses für textile Bahnenwaren durch Erfassung der Werkstoff-temperaturen am Untermesser (AiF – Nr. 15949 N). Schriftenreihe – TFI Nr. 2011/95, Aachen, 2011.

32 Hanuschik D., Rabe M., Schröder E.: Entwicklung neuartiger textiler Bodenbeläge zur Erzeugung aktiver und passiver Licht- und Farbeffekte (AiF-Nr. 15567 N). Schriftenreihe – TFI Nr. 2010/93, Aachen, 2010.

33 Dr. Frank Gähr, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Lehr: Abschätzung und Ent-wicklung von Verfahren zur halogenfreien Flammschutzausrüstung von Polyester und Polyester/Baumwolle, Kurzveröffentlichung 25.01.2010, www.itcf-denkendorf.de/de/forschung/kurzveroeffentlichungen.htm.

34 (1) Dr. Frank Gähr, Dipl.-Ing. (FH) Stephanie Berndt: Formaldehydfrei-ausrüstung von Cellulosetextilien mit Cyanurchloridderivaten: Melliand Newsletter, Januar 2011, Deutscher Fachverlag, Frankfurt a.M. (2) Dr. Frank Gähr, Dipl.-Ing. (FH) Stephanie Berndt: Vermeidung formaldehydbasierter Crosslinker durch Verwendung von Triazin-Verbindungen in der Ausrüstung von Cellulosetextilien, Kurzveröffentlichung 28.08.2010, www.itcf-denkendorf.de/de/forschung/kurzveroeffentlichungen.htm.

35 Pohlers S., Hellwich H., Weiß H.-W., Möhring U.: Energiesparende Veredlung von PES-Bändern mittels Vakuumextraktion, 4. Aachen-Dresden International Textile Conference 2010; 25.-26. November 2010; Dresden.

36 A. Farouk, T. Textor, E. Schollmeyer, A. Tarbuk, A.M. Grancacic: Sol-gel-derived inorganic-organic hybrid polymers filled with ZnO nanoparticles as an ultraviolet protection finish for textiles, AUTEX Research Journal, 2010 10, No3.

37 (1) T. Textor, B. Mahltig: Mittels Nanosolen antistatisch ausgerüstete Vliesstoffe mit einstellbaren hydrophilen, hydrophoben und/oder oleopho-ben Eigenschaften. Textilveredlung 45 (2010) 3 /4, 8-12. (2) T. Textor, B. Mahltig: Nanosols for preparation of antistatic coatings simultaneously yielding water and oil repellent properties for textile treat-ment. Materials Technology 25 (2010), No. 2, 74-80. (3) T. Textor, B. Mahltig: A sol-gel-based approach to prepare water repellent antistatic textiles, Applied Surface Science 256 (2010), 1668-1674. (4) T. Textor, E. Schollmeyer. B. Mahltig, K. Muschter, H. Haufe: Schmutzabweisende Antistatikbeschichtungen auf der Basis von Nanoso-len. DTNW-Mitteilung Nr. 73, 2010, ISSN 1430-1954.

(5) T. Textor, B. Mahltig: Sol-Gel Technologie zur gleichzeitigen anti-statischen und schmutzabweisenden Ausrüstung von Geweben. Melliand Textilberichte 91 (2010) 1-2, 37+38.

38 T. Textor, F. Schröter, E. Schollmeyer: Nanoclays – Schichtsilikate als Füllstoffe für Polymerbeschichtungen für Textilien. DTNW-Mitteilung Nr. 75, 2010, ISSN 1430-1954.

39 T. Textor, A. Fouda, B. Mahltig: Deposition of durable thin silver layers onto polyamides employing a heterogeneous Tollen’s Reaction, Applied Surface Science, Vol.256, No.8, 2337-2342, 2010.

40 B. Mahltig, T. Textor: Silver containing sol-gel coatings on polyamide fabrics as antimicrobial finish-description of a technical application process for wash permanent antimicrobial effect, Fibers and Polymers, 2010, 11, Number 8, 1152-1158, DOI: 10.1007/s12221-010-1152-z.

41 (1) T. Bahners, A. Wego, K. Opwis, E. Schollmeyer: Photochemische Flammschutzausrüstung textiler Materialien, DTNW-Mitteilung Nr. 74 (2010) ISSN 1430-1954. (2) K. Opwis, A. Wego, T. Bahners, E. Schollmeyer: Permanent flame retardant finishing of textile materials by a photochemical immobilization of vinyl phosphonic acid, Polym Degrad Stab (2010) doi:10.1016/j.polymdegradstab.2010.02.022.

42 H.-J. Buschmann, E. Schollmeyer: Improved Adhesion of Polyure-thane Coating to Polyester Fabrics due to the Surface Fixation of Calixarenes, J. Adhesion Sci, Technol. 24, (2010), 113-121.

43 (1) A.A. Tayel, S. Moussa, K. Opwis, D. Knittel, E. Schollmeyer, A. Nickisch-Hartfiel: Inhibition of Microbial Pathogens by Fungal Chitosan, International Journal of Biological Macromolecules 47 (2010) 1, 10-14. (2) A.A.Tayel, S. Moussa, W.F. El-Tras, D. Knittel, K. Opwis, E. Schollmeyer: Anticandidal action of fungal chitosan against Candida albi-cans, International Journal of Biological Macromolecules 47 (2010) 4, 454-457. (3) S. Moussa, A. Ibrahim, A. Okba, H. Hamza, K. Opwis, E. Schollmeyer: Antibacterial action of acetic acid soluble material isolated from Mucor rouxii and its application onto textile, International Journal of Biological Macromolecules 48 (2011) 5, 736-741.

44 K. Opwis, J. Gutmann: Surface modification of textile materials with hydrophobins, Textile Research Journal (2011) published online before print, doi: 10.1177/0040517511404599.

45 (1) Weiser M., Pohlers S., Neudeck A., Möhring U.: Applikation intrin-sisch leitfähiger Polymere (ICP) auf textile Materialien, Technische Textilien (2011) 1 S. 20-21. (2) Weiser M., Pohlers S., Neudeck A., Möhring U.: Application of intrinsic conductive polymers (ICP) on textile materials, Melliand Interna-tional (2010) 5-6, S. 226.

46 Dr. Claßen E., Rudolf R., Prof. Dr. Blankenhorn P, Dr. Beringer J.: Ausrüstungskonzepte für schmutzabweisende Gewebe für Corporate Identity Berufsbekleidung unter Berücksichtigung des Tragekomforts, Proceedings der Aachen-Dresdner Textil Conference, 25.-26.Nov. 2010, Dresden.

47 (1) Hohn G., Höfer D.: NO-freisetzende Baumwolle für medizinische Anwendungen, Technische Textilien, Vol. 6, 2010, S. 223. (2) Hohn G., Höfer D.: Zahnwatteröllchen mit antientzündlichen Eigen-schaften durch Stickoxid-Freisetzung, Kurzveröffentlichung auf der Hompage unter http://www.hohenstein.de/ximages/1419476_fbihbzahnw.pdf.

48 (1) Dr. Claßen E., Dr. Frick M., Prof. Dr. Effenberger F.: Entwicklung photochromer Textilien, Kurzveröffentlichung zum AiF-Forschungsvorhaben 15176 N auf der homepage: http//www.hohenstein.de, Mai 2010. (2) Dr. Beringer J, Dr. Claßen E.: Photochromic Textiles through Functional Coating, 49th Dornbirn Man-Made Fibers Congress, 15.-17.10.2010, Dornbirn, Austria. (3) Dr. Claßen E., Dr. Bernger J.: Photochromic Textiles through Functional Coating, 4th International Conference on Technical Textiles and Nonwovens, 11.-13. Oktober 2010, Delhi, India. (4) Prof. Dr. Bredereck K., Prof. Effenberger F., Dr. Frick M.: Photo-chrome Textilien – Herstellung und Eigenschaften Teil 3, Textilveredlung 5/6 (2010) S.8-10. (5) Prof. Bredereck K., Prof. Dr. Effenberger F., Dr. Frick M.. Photo-chrome Textilien – Herstellung und Eigenschaften Teil 4, Textilveredlung 7/8 (2010) S.4-8.

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 45

49 (1) Köhler S., Dr. Beringer J., Schröter F., Dr. Textor T.: Entwicklung einer wirksamen Ausrüstung zum Schutz heller Möbelbezugsstoffe vor Verfärbungen durch farbigen Faserabrieb von Bekleidungstextilien, Kurz-veröffentlichung auf der Homepage unter http://www.hohenstein.de/ximages/1386809_fbtdiausru.pdf. (2) Riedl R., Köhler S., Dr. Beringer J.: Neuartige Schutzausrüstung für helle Möbelstoffe, http://www.hohenstein.de/ximages-/1401373_hohschutza.pdf (3) Köhler S., Dr. Beringer J., Schröter F., Dr. Textor T.: Anti-Jeans-Fleck-Ausrüstung für helle Sitzmöbel, 8. Materialica Desing + Technology Award 2010, MunichExpo Veranstaltungs GmbH, Oktober 2010. 50 (1) Yvette Dietzel, Elke Schmalz, Sabine Amberg-Schwab, Ulrike Weber, Ralf Heidenreich: Nanobasierte Ausrüstung für neue Tiefenfilter-medien, Y. Dietzel Funktionalisierung von Vliesstoffen für die Tiefenfiltration mit wasserbasierten anorganisch-organischen Beschich-tungssolen. STFI-Homepage, http://www.stfi.de/de/projekte/nr261_zbg1.pdf. (2) Y. Dietzel, S. Amberg-Schwab, R. Heidenreich: Funktionalisierung von Filtermedien für die Luftfiltration mit wasserbasierten anorganisch-organischen Beschichtungssolen. In: avr – Allgemeiner Vliesstoff-Report, 1/2010, Seite 20-22. (3) Yvette Dietzel, Sabine Amberg-Schwab, Ulrike Weber, Elke Schmalz, Ralf Heidenreich: Funktionalisierung von Filtermedien für die Luft- und Partikelfiltration mit wasserbasierten anorganisch-organischen Beschichtungssolen. In: Postervortrag, 4. Aachen-Dresden ITC, Dresden, Dresden, 25.-26. November 2010, Proceedings-CD, p42_dietzel.pdf.

51 V. v. Arnim, B. Ewert, T. Stegmaier, H. Planck, H. Lutz, R. Breier, J. Junker, R. Eiser, V. Steidel: Nanotechnologie: Prüfmethode zur Emission von Nanopartikeln aus Textilien in die Luft, Textilveredlung, 1/2 2010, Seiten 4-8.

52 S. Bansal, V. von Arnim, T. Stegmaier, H. Planck: Nano-coated non-woven filter media for oil-in-water emulsion separation, Vortrag auf der FILTECH 22. – 24. März 2011.

53 V. v. Arnim, T. Stegmaier, B. Ewert, A. Dinkelmann, M. Dauner, H. Planck: Nanotechnologie bei textilen Werkstoffen – Verfahrenstechnische Anpassungen und Funktionalitäten, Vortrag auf der Dresdner-Aachener Textiltagung 25. - 26. November 2010.

54 A. Dinkelmann, V. v. Arnim, T. Stegmaier, H. Planck: Einsatz der dielektrischen Barriereentladung entlang der textilen Prozesskette, Vor-trag auf dem „Anwenderkreis Atmosphärendruckplasma“ 1.-2. Dezember 2010.

Textilmaschinen/Prüfmethoden und -geräte

55 Hanuschik Dirk, Goetz Christian: Verbesserung des Tuftingprozesses durch ein modulares Spulengatter mit Sensor- und Signalsystem, optimier-ter Fadenführung sowie lokalem und zentralem Fadenspeicher; http://www.tfi-online.de/index.php?id=245.

56 (1) Eckers V., Sköck-Hartmann B., Rypl R., Chudoba R., Gries T., Hegger J.: Modified tensile test setup for high-modulus multi-filament yarns, In: Brameshuber, Wolfgang (Ed.): International RILEM Conference on Material Science, Vol. I: 2nd ICTRC Textile Reinforced Concrete, Aa-chen, Germany, September 6-8, 2010. - Bagneux : RILEM Publications, 2010, S. 111-116.

(2) Sköck-Hartmann, B.: New testing method of high-modulus yarns for textile-reinforced concrete, Faserverbundwerkstoffe : Technologie und Anwendung ; 16. Nationales Symposium SAMPE Deutschland e.V., Clausthal-Zellerfeld [24./25.02.2010].

57 Serbest E., Janke G., Schulz Chr., Li L.: Basic investigations for ap-plicability of knitted fabrics as protective system for helmets. In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Confer-ence, Dresden, 24.-25. November 2010, S. 99-100.

58 Ulrich Mörschel: Automatischer Drapierbarkeitsprüfer, Technische Textilien 4 / 2011.

Technische Textilien

59 Crisan Popescu, Rostislav Vinokur, Ahmed Hassabo, Uwe Beginn, Martin Möller: Phase change materials for textiles, Proceedings of the 4th

Aachen-Dresden International Textile Conference, 25.-26.11.2011, Dres-den; ISSN 1867-6405; P64.

60 Dr. Bernd Clauß, Dipl.-Chem. Christina Bauder, Dipl.-Ing. Gerhard Kurz: Kurzveröffentlichung http://www.itcf-denkendorf.de/de/forschung/kurzveroeffentlichungen.htm.

61 Gnewusch K., Hanus S., Möhring U., Oschatz U., Loosberg B., Wer-ner T., Smolenski U.: Gezielte Muskelstimulation für physiotherapeutische und sportmedizinische Anwendung mittels textiler Elektroden, Orthopädie und Rehatechnik (2010) 2 S. 104-105.

62 (1) Trommer K., Morgenstern B., Vrancken H., Herzberg C., Rödel H.: Funktionale Verbundmaterialien mit atmungsaktiven PVC-Membranen – eine Alternative für Technische Textilien. In: CD-Rom und Kurzreferate-band, 4. Aachen-Dresden International Textile Conference; Dresden, 24.-25.11.2010, S 142-143. (2) Herzberg C., Kunath I., Rödel H., Borchert H., Rühle F.: Entwick-lung und Erprobung einer neuartigen Sportschwimmweste für den Rudersport. Jahresbericht des Institutes für Textilmaschinen und textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden, S. 38-39, 2010.

63 Hoffmann G., Cherif Ch., Fazeli M.: Textile mattress for dairy cows (DairyTex). In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden Inter-national Textile Conference, Dresden, 24.-25. November 2010, S. 74.

64 (1) Kluge A, Matthes A., Cherif Ch.: Leitfähige Strukturen für Funkti-onstextilien auf Basis der Rundstricktechnik. Jahresbericht 2010 des Institutes für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden (2011) S. 28-29. (2) Kluge A, Cherif Ch.: Manufacture of multifunctional intelligent pro-tective textiles by integration of microsystems (Poster P87) In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Confer-ence, Aachen, 25. - 26. November 2010, S. 192. (3) Kluge A, Cherif Ch.: The knitting of conductive paths for intelligent textiles (Poster P86) In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Conference, Aachen, 25. - 26. November 2010, S. 191. (4) Kluge A., Kowtsch C., Schade M., Cherif Ch.: Funktionsintegration in technische Textilien. Technische Textilien 2(2010)53, S.63 – 64.

65 (1) Onggar T., Hund H., Hund R.-D., Cherif Ch.: Surface functionalisa-tion and silvering of inert polyethylene terephthalate textile materials. Materials Technology: Advanced Performance Materials 25(2010)2, doi: 10.1179/175355510X12716725525799, pp. 106-111. (2) Onggar T., Hund H., Hund R.-D., Cherif Ch., Lück Ch., Militz D., Kreysig D.: Wet-chemical metallization of surface modified inert textile materials. In: CD-Rom. 49. Chemiefasertagung Dornbirn, Dornbirn (Öster-reich), 15.-17. September 2010. (3) Onggar T.: Besilberung von inerten textilen Materialien. Vor-trag/Workshop im Rahmen des BMBF Projektes 033R036B, Hoppegarten, 15. Dezember 2010. (4) Onggar T., Hund H., Hund R.-D., Cherif Ch.: Nasschemisches Besilberungsverfahren für inertes Polyethylenterephthalatgarn. Messe Techtextil 2011, Frankfurt, 24-27.Mai 2011. (5) Onggar T.: Besilbertes Polyester und seine antimikrobielle Wir-kung: Wissenschaft-Methodische-Expertenseminar 2011, Dresden, 10. Mai 2011.

66 (1) K. Opwis, T. Mayer-Gall, J. Gutmann, H. Cui, K.-R. Pörschke: Immobilisierung metallorganischer Katalysatoren an textilen Trägermate-rialien, DTNW-Mitteilung Nr. 79 (2011) ISSN 1430-1954. (2) T. Mayer-Gall, K. Opwis, E. Schollmeyer: Polyester und Polyamid als vielversprechende Trägermaterialien für metall-organische Katalysato-ren, 15. Wöhler-Tagung, Freiburg (2010).

67 (1) K. Opwis, D. Knittel, E. Schollmeyer, J. Gutmann: Leitfähige Poly-mere zur Gestaltung elektrisch hochleitfähiger Textilien, DTNW-Mitteilung Nr. 77 (2011) ISSN 1430-1954. (2) K. Opwis, D. Knittel, J. Gutmann: Oxidative in-situ deposition of PEDOT:PSS on textile substrates, Autex 2011, 11th World Textile Confer-ence, Mulhouse (2011).

68 (1) K. Opwis, A. Vieira, I. de Schrijver, F. Martin, L. Lopez, C. Margeli: Textiles - New flexible Substrates for Photovoltaics, 25th European Photo-voltaic Solar Energy Conference and Exhibition, Valencia (2010). (2) D. Knittel, M. Köntges, F. Heinemeyer, E. Schollmeyer: Coatings on Textiles for Cu(In,Ga)Se2 Photovoltaic Cell Formation on Textile Carri-ers: Preparation of Cu(In,Ga)Se2 Solar Cells on Glass-Fiber Textiles, Journal of Applied Polymer Science 115 (2010) 2763-2766.

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 46

69 Thorsten Deichmann, Andreas Markus Wald, Valentine Gesché, Thomas Gries, Development of a new in vitro test system for vascular grafts.

70 Wipfler M.: Smart RopEx: Anzeige des Versagenszeitpunktes synthe-tischer geflochtener Seile durch integrierte textilbasierte Monitoringsysteme, 4. Öffentliches Statusmeeting mst-Textil "Intelligente Technische Textilien", Berlin 15./16.05.2010.

71 Wipfler M., Gries T., Giannikopoulos T.: Smart Rope : Smartes Prüfen, Technische Textilien 53 (2010), H. 4, S. 144-145; Melliand Textilberichte 91 (2010), H. 6, S. 224-225.

72 F. Schreiber, P. Schuster, M. Borinski, F. Vogt, R. Blindt, T. Gries: Improving the mechanical properties of braided shape memory polymer stents by heat setting: AUTEX Research Journal, Vol. 10, No3, Septem-ber,(2010).

73 Arshi A., Bach C., Hagemann S., Gries T.: Nonwovens for Tissue Engineering: A Challenge and A Chance, EDANA (Hrsg.): International Nonwovens Symposium 2010, 09-10 June 2010, Baveno - Milan (Italy). - Brussels : EDANA, 2010, S. 557-571.

74 Kuckhoff B., Kashko T., Gries T., Linke M., Bobzin K., Bagcivan N.: Advances on an integrative simulation chain of textile reinforced alumini-um, In: Dörfel, Annett (Ed.): Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, Dresden, November 25-26, 2010. - Dres-den : Institute of Textile Machinery and High Performance Materials Technology (ITM), 2010, Paper: p76_kuckhoff.pdf.

75 (1) Gries T., Glowania M., Linke M.: Innovative preform technologies for thermally conductive fiber reinforced plastics, The Industralization of Advanced Composites Through Textile Technology : 5th Technical Confer-ence Swiss SAMPE Chapter, January 26th, 2011, Zürich. (2) Gries T., Glowania M., Bietenbeck D., Linke M.: Messung der Wärmeleitfähigkeit von CFK mit Pechfaserverstärkung, SAMPE Deutsch-land e.V. (Hrsg.): 17. Nationales Symposium SAMPE Deutschland e.V. : Faserverbundwerkstoffe ; Hochleistung und Großserie, 16. und 17. Febru-ar 2011, Aachen. - Aachen : Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen, 2011, S. 68.

76 (1) Kamali Dolatabadi M., Janetzko S., Gries T.: Impact of warp knit-ting process parameters on the AR-glass fiber roving geometry, Proceedings of the 17th STRUTEX International Conference Structure and Structural Mechanics of Textiles, Liberec, Czech Republic, 16th - 19th November 2010. (2) Kamali Dolatabadi M., Janetzko S., Gries T.: Segmentary impreg-nating textile reinforced concrete, methodology and introduction, In: Dörfel, Annett (Ed.): Proceedings of the 4th Aachen-Dresden International Textile Conference, Dresden, November 25-26, 2010. - Dresden : Institute of Textile Machinery and High Performance Materials Technology (ITM), 2010, Paper:p22_dolatabati.pdf. (3) Kamali Dolatabadi M., Janetzko S., Gries T., Sander A., Kang B.-G.: An analytical investigation of cement penetration within bundle of fibres, In: Brameshuber, Wolfgang (Ed.): International RILEM Conference on Material Science, Vol. I: 2nd ICTRC Textile Reinforced Concrete, Aa-chen, Germany, September 6-8, 2010. - Bagneux : RILEM Publications, 2010, S. 69-78. (4) Janetzko S., Kravaev P., Gries T., Kang B.-G., Brameshuber W., Schneider M., Hegger J.: Textile reinforcements with spread and commin-gled yarn structures, In: Brameshuber, Wolfgang (Ed.): International RILEM Conference on Material Science, Vol. I: 2nd ICTRC Textile Rein-forced Concrete, Aachen, Germany, September 6-8, 2010. - Bagneux : RILEM Publications, 2010, S. 37-44. (5) Gries T., Janetzko S.: Kooperationsforum Textilien für Bau und Architektur, Technische Textilien 53 (2010), H. 4, S. 164-165. (6) Janetzko S.: Preformed Textile Reinforcements for Thin-Walled Textile Reinforced Building Members, ACI Spring 2010 Convention, Chi-cago, IL, 21.-25.03.2010. (7) Janetzko S., Kuckhoff B., Gries T.: Preforming technologies for composites with non-polymeric matrices, SAMPE Asia 2010, Kuala Lum-pur, Malaysia, 19./20.01.2010.

77 (1) Kot A., Kuckhoff B.: Preforming technologies for composites with non-polymeric matrices HT-CMC7 - 7th International Conference on High Temperature Ceramic Matrix Composites, Bayreuth 2010, Poster. (2) Kot A., Krieger H., Linke M., Gries T.: Oxidkeramische Geflechte für die Verstärkung von Turbinenschaufeln mit keramischer Matrix, 17. Nationales Symposium SAMPE Deutschland e.V., Aachen 2011, Poster. (3) R. Vaßen, F. Kunzelmann, D.E. Mack, N. Menzler, D. Stöver, A. Kot, Th. Gries, R. Telle: Oxidische Faserverbundwerkstoffe für Gasturbi-nenanwendungen, DKG-Jahrestagung, Saarbrücken 2011, Präsentation.

78 (1) Tomoscheit S., Gries T., Horstmann M., Hegger J.: Project Life Insu-Shell – Reducing the Carbon Footprint in Concrete Construction; SB10 - Euregional Conference on Sustainable Building 2010. (2) Tomoscheit S., Glowania M., Gries T., Horstmann M., Shams Al., Hegger J.: Development, production and application of self supporting TRC sandwich façade elements, ACI Spring Convention, Chicago; 21.-26.03.2010. (3) Tomoscheit S., Glowania M., Gries T., Horstmann M., Shams Al., Hegger J.: Entwicklung, Produktion und Anwendung einer Sandwichfas-sade aus Textilbeton; Tudalit Anwendertagung, Dresden 2010.

79 (1) Klingele J., Gries T.: Automatisierter Auftrag und Aktivierung von Bindern am ITA-Preformcenter, Sampe-Symposium, Aachen 12.7.2011. (2) Klingele J., Gries T.: Automated Preforming with the ITA-Preformcenter, International Symposium on Composite Materials 2010, Marknesse, Netherlands.

80 Niebel V.: Integration von OPV/OLED in den Anwendungsbereichen Bekleidung (Projekt EPIO), MultiFas Aktuell : das Magazin des Innovati-onsnetzwerkes Multifunktionaler Fasersysteme (2011), S.8.

81 Gloy Yves-Simon: Wirkkantfreie 3D-Bandgewebe - Entwicklung von Funktionsmodellen für die Medizintechnik, 126. Versammlung der Gesell-schaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e.V.; Dresden, 17.-22.9.2010.

82 Zimmermann Y., Möhring U.: Eine Sonnenschutzlösung ohne Verdun-kelungsgefahr, Kettenwirk-Praxis (2010)2, S. 23-24.

83 Hanus S.: Gestickte Lösungen für die Medizin - Stichtechnische In-tegration von Sensoren mit Biofeedback in Bandagen / Orthesen und gestickte Implantate für das Tissue Engineering, Vortrag zum Workshop „SmartTex“, 30.11.2010, Weimar.

84 Hanus, S.: Gestickte Lösungen für die Medizin, Vortrag zum Work-shop “SmartTex”; 30.11.2010; Weimar 85 (1) Neudeck A., Zimmermann Y., Möhring U.: Galvanisierte Garne, 13. Denkendorfer Garnbeschichtungs-Kolloquium; 14. und 15. Oktober 2010; Festhalle Denkendorf. (2) Neudeck A., Gimpel S., Zschenderlein D., Schaarschmidt H., Möhring U.: Interaktive Textilstrukturen – Basis für die Umsetzung neuer Konzepte im Automobil, Daimlerworkshop; 24. Februar 2010; Sindelfingen.

86 Scheibner W., Daubmeier V., Möhring U.: Fibers for Smart Textiles – Applications in the Vehicle Interior, 49. Chemiefasertagung; 15.-17.09.2010; Dornbirn.

87 Dr. Claßen E., Dr. Schawaller D., Entwicklung von transluzenten wärmereflektierenden textilen Materialien für der Wärmeschutz im Objekt-bereich, Kurzfassung zum AiF-Forschungsvorhaben 15483 N auf der homepage: http//www.hohenstein.de, Mai 2010.

88 Laourine E., Kaeosomboon W., Cherif Ch., Ripperger S., Wiegmann A.: Gewebemodelle und Simulation von Permeabilitäts- und Barriereeigen-schaften in Abhängigkeit der Herstellungsparameter für medizinische Anwendungen. In: CD-Rom. 49. Chemiefasertagung Dornbirn, Dornbirn (Österreich), 15.-17. September 2010.

89 Steck E., Bertram H., Walther A., Brohm K., Mrozik B., Rathmann M., Merle Ch., Gelinsky M., Richter W.: Enhanced biochemical and biome-chanical properties of scaffolds generated by flock technology for cartilage tissue engineering. Tissue Engineering: Part A 16(2010)12, doi: 10.1089/ten.tea.2009.0817, pp. 3697-3707.

90 (1) Hausding J., Lorenz E., Ortlepp R., Lundahl A., Cherif Ch.: Applica-tion of stitch-bonded multi-plies made by using the extended warp knitting process: reinforcements with symmetrical layer arrangement for concrete. In: The Journal of the Textile Institute (2011) – DOI: 10.1080/00405000.2010.515729. (2) Younes A., Hufnagl E., Cherif Ch.: Feuerprobe für Glas- und Car-bonfilamentgarne – Hochtemperaturverhalten von Glas- und Carbonfilamentgarnen für den Einsatz als textile Bewehrungen im Beton – eine Untersuchung des ITM der TU Dresden. In: Kettenwirkpraxis 44 (2010) 1, S. 26-27. (3) Berger U., Hausding J., Jesse F., Plaggenborg B., Cherif Ch.: High performance textile reinforcements based on carbon fiber heavy tows. ACI 2010 Fall Convention. Pittsburgh, Pennsylvania, USA, October 24-28, 2010. (4) Hausding J., Cherif Ch.: Improvements in the warp knitting process and new patterning techniques for stitch-bonded textiles. In: The Journal of

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 47

the Textile Institute 101 (2010) 3, pp. 187-196 – DOI: 10.1080/00405000802370354. (5) Koeckritz U., Cherif Ch., Weiland S., Curbach M.: In-Situ Polymer Coating of Open Grid Warp Knitted Fabrics for Textile Reinforced Con-crete Application. In: Journal of Industrial Textiles 40 (2010) 2 – DOI: 10.1177/1528083709102938. (6) Seidel A., Younes A., Engler Th., Cherif Ch.: On the mechanical behavior of carbon and glass fiber filament yarns under long-term load. ACI 2010 Spring Convention, Chicago, Illinois (USA), March 21-25, 2010. (7) Seidel A., Younes A., Engler Th., Cherif Ch.: Materialverhalten von AR-Glas- und Carbonfilamentgarnen unter Langzeitbelastung für Anwen-dungen in Verbundwerkstoffen. In: Jahresbericht des Institutes für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dres-den 2009. Dresden : Eigenverlag, 2010, S. 16-18 (ISSN 1618-0712). (8) Berger U., Hausding J., Quinones V., Plaggenborg B., Zeidler G., Cherif Ch., Weiland S.: Production concepts for textile reinforcements made of 50K carbon filament yarn for civil engineering applications. SAMPE Europe SEICO 11. Paris, 2011. (9) Younes A., Seidel A., Engler Th., Cherif Ch.: Effects of high tem-perature and long term stress on the material behaviour of high performance fibres for composites. In: World Journal of Engineering 7 (2010) 4, pp. 309-315. (10) Lorenz E., Ortlepp R., Hausding J., Cherif C.: Effizienzsteigerung von Textilbeton durch Einsatz textile Bewehrungen nach dem erweiterten Nähwirkverfahren. In: Beton- und Stahlbetonbau 106 (2011) 1, S. 21-30 – DOI: 10.1002/best.201000072.

91 Dr. Rolf-Dieter Hund, Binden, haften, schützen Coatings für Beton-Textilien, 2. Anwendertagung Textilbeton Dresden, 01.10.2010.

92 (1) Shayed M. A., Hund R.-D., Cherif Ch.: Polysilazane based coatings on carbon fiber for high temperature applications (Poster P84). In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Conference, Dresden, 24. - 25. November 2010, S. 189. (2) Shayed M. A., Hund R.-D., Cherif Ch.: Modifizierung von Glas –und Kohlenstofffasergrenzschichten mittels thermisch beständigen Poly-silazan Beschichtungen; 2. Internatinale DAAD Alumni Workshop, Dhaka, Bangladesh, 15. bis 19. Februar 2010. (3) Shayed M. A., Cherif Ch., Hund R.-D. Cheng T., Osterod F.: Car-bon and glass fibers modified by polysilazane based thermal resistant coating. Textile Research Journal 80(2010)11, DOI: 10.1177/00405175093576 48, pp. 1118-1128. (4) Shayed M. A., Hund R.-D., Cherif Ch.: Polysilazane based coat-ings on carbon fiber for high temperature applications (Poster P84). In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Conference, Dresden, 24. - 25. November 2010, S. 189.

93 (1) Kluge A., Kowtsch C., Schade M., Cherif Ch.: Funktionsintegration in technische Textilien. Technische Textilien 2(2010)53, S.63 – 64. (2) Matthes A., Pusch Th., Cherif Ch.: Bauteilmonitoring mit textilba-sierten Sensoren, Jahresbericht 2010 des Institutes für Textilmaschinen und textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden (2011), S. 30-31.

94 (1) Rödel H., Herzberg C., Zhao N., Kempe A.: Assembly Composite Sandwich with Sewing Techniques, 7th International Conference Texsci 2010, Liberec (Czech Republic), September 6-8, 2010. (2) Rödel H., Schenk A., Zhao N., Kempe A., Herzberg, C;: Konfekti-onstechnische Fertigung von 3D-Textilien, In: CD-Rom. 49. Chemiefasertagung Dornbirn, Dornbirn (Österreich), 15.-17.September 2010. (3) Gebrauchsmuster Nr. 20 2010 009 856.4, 2010: Textiler Vorform-ling für eine gekrümmte Abstandsstruktur. TU Dresden. (14.10.2010) Kempe A., Waldmann M., Herzberg C., Rödel, H. (4) Herzberg C., Kempe A., Rödel H.: Nähtechnische Fertigung von gekrümmten, textilen Halbzeugen für den Leichtbau. Verbundwerkstoffe. Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e. V. Wiley-VCh GmbH & Co. KG aAVerlag, Weinheim 2011, S. 245 – 250. (5) Torun A.R., Mountasir A., Hoffmann G., Cherif Ch.: Development of a new manufacturing method for 3-D orthogonal woven spacer preforms with function integration. In: Proceedings. JCCM-1, Kyoto (Japan), March 09, 2010. (6) Hoffmann G., Cherif Ch., Mountasir A., Großmann K., Mühl A., Löser M.: Machine design for the integral manufacture of textile structures at the ITM. In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden Inter-national Textile Conference, Dresden, 24.-25. November 2010, S. 74. (7) Torun A.R., Hoffmann G., Mountasir A., Cherif Ch.: A study on weave-ability of GF/PP commingled hybrid yarns for high density 3D preforms. In: Proceedings. Japan Material Conference, Kyoto (Japan), October 27, 2010. (8) Kunadt A., Starke E., Pfeifer G., Cherif Ch.: Design and properties of a sensor network embedded in thin fiber-reinforced composites. In:

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95 (1) Kowtsch C., Hoffmann G., Diestel O., Cherif Ch.: Innovative textile based structures for novel composite materials. In: CD-Rom. XIIth Interna-tional Izmir Textile and Apparel Symposium, October 28-30, 2010, pp. 196-199. (2) Hoffmann G., Andersen O., Böhm R., Cherif Ch., Engelmann F., Hufenbach W., Kaina S., Kieback B., Kowtsch C., Stephani G., Thieme M., Weck D.: Innovativer Metallleichtbau mit gewebten Drahtstrukturen. In: Tagungsband. 1st International ECEMP Colloquium, Dresden, 02.-03. Dezember 2010. (3) Kowtsch C., Andersen O., Böhm R., Cherif Ch., Engelmann F., Hoffmann G., Hufenbach W., Kaina S., Kieback B., Stephani G., Thieme M.: Innovative textile based structures for novel composite materials. In: CD-Rom and Book of Abstracts. 9th World Textile Conference AUTEX 2010, Vilnius (Lithuania), June 21-23, 2010, pp. 65. (4) Kowtsch C., Hoffmann G., Cherif Ch.: Innovative three-dimensional woven wire structures for lightweight constructions (Poster P83). In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Conference, Dresden, 24.-25. November 2010, S. 188-189. 96 (1) Hufnagel E.: Weiterentwicklung und Anwendung thermoplastischer endlosfaserverstärkter mehraxialer Gitterstrukturen als Funktionselement. http://tu-dreden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_maschinenwesen /itm/forschung/forschungsthemen/gitterstrukturen/gitterstrukturen (23.2.2011). (2) Hufnagl E., Böhm R., Kupfer R., Engler T., Cherif C., Hufenbach W.: Mehraxiale Gitterstrukturen. In: Kunststoffe (2011) 4, S.85-88.

97 Sherif F., Hund R-.D., Rödel H., Cherif Ch.: Einfluss luftdichter Ober-flächenbeschichtungen auf physikalische Eigenschaften von Abstandsgewirken / Effect of air-proof surface coating on physical proper-ties of spacer fabrics. Technische Textilien/Technical Textiles 53(2010)6, S. 226-227, pp. E188-E189.

98 (1) Hickmann R., Diestel O., Cherif Ch., Jurk R., Heinrich G., Dal H., Kaliske M.: Entwicklung und Erprobung funktionaler textilverstärkter Kaut-schukformteile mit erhöhter Wärmeableitung. In: http://www.ivgt.de. 95. BLA 3-Zylinder- / Rotorspinnerei, Reutlingen, 02. Dezember 2010. (2) Jurk R., Heinrich G., Hickmann R., Diestel O., Cherif Ch., Dal H., Kaliske M.: Heat conductivity of textile reinforced rubber (Poster P54). In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Conference, Dresden, 24.-25. November 2010, S. 159.

99 (1) Heike Illing-Günther, Rolf Arnold, Reinhard Helbig: Untersuchungen zur Herstellung textiler Halbzeuge aus hochfesten Filamentgarnen und Vliesstoffen für Schichtstoffe. Proceedings TECHNOMER 2009, Chemnitz. (2) Heike Illing-Günther: Herstellung textiler Halbzeuge aus hochfes-ten Filamentgarnen und Vliesstoffen für Schichtstoffe sowie faserverstärkte Kunststoffe. Homepage STFI, 2010.

100 (1) E. Thiele, STFI et al.: Bau- und Geotextilien mit sensorischen Eigenschaften, Das Potential textil integrierter faseroptischer Sensoren, TITV-Konferenz Potentiale für High Tech Textilien 25.-26.02.2010 Zeulen-roda. (2) E. Thiele, STFI et al.: Sicherheit im Bauwesen durch Einsatz sensorisch aktiver Textilflächen, Smart Tex FORUM, 30.11.2010, Wei-mar.

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 48

101 Renate Bochmann: Schutztextilien gegen Laserstrahlung; fft forward textile technologies 1/2010, S. 43.

102 Marian Hierhammer: Alterungsverhalten textiler Elemente von Luft-fracht-Sicherungsnetzen, Melliand Textilberichte 03/2010, S. 87-88.

103 (1) Patrick Schiebel: Ressourceneffiziente Fertigung hochbean-spruchter CFK Bauteile für den Fahrzeugbau, mtex 2010 Simposium in Chemnitz. (2) Patrick Schiebel, Lars Friedrich: New Fibre Placement Technology for a Resource Efficient Production of Thermoplastic High-Performance Fibre Reinforced Plastics, ICMAC 2011, Belfast.

Umweltschutz, Arbeitsschutz, Verbraucherschutz

104 M. Wenzel, K. Wichmann, K. Gloe, H.-J. Buschmann, K. Otho, M. Schröder, A.J. Blake, C. Wilson, A.M. Mills, L.F. Lindoy, P.G. Plieger: Interaction of tripodal Schiff-base ligands with silver(I): structural and solution studies, Cryst. Eng. Comm. 12, 4176-4183 (2010).

105 (1) K. Opwis, T. Mayer-Gall, E. Schollmeyer, C. Dammer, T. Titscher, A. Nickisch-Hartfiel, O. Grün, C. Spurk, C. Schloderer, A. Köppe, C. Dörfler, H. Bachus: Generation of methane from textile desizing liquors, Engineering in Life Sciences 10 (2010) 4, 293-296. (2) K. Opwis, T. Mayer-Gall, E. Schollmeyer, O. Grün, C. Spurk, T. Titscher, A. Nickisch-Hartfiel, C. Schloderer, A. Köppe, C. Dörfler, H. Bachus: Entwicklung einer Verfahrenstechnik zur Generierung von Methan aus Stärkeschlichte in der textilen Vorbehandlung von Baumwolle, DTNW-Mitteilung Nr. 80 (2011) ISSN 1430-1954.

106 E. Claßen, K. Stauche, I. Sigmund, F. Meister: Entwicklung leasing-tauglicher Arbeitskleidung aus antimikrobiellen Celluloseregeneratfasern für Lebensmittelbetriebe, Poster zum 18. Innovationstag Mittelstand, Ber-lin, 30.06.2011.

107 Marco Sallat, Jens Mählmann, Herbert Zölsmann, Dieter Bryniok: Biologische Cyanid-Elimination – Abluftreinigung in der Flammkaschie-rung, Vortrag, 12. Workshop „Geruch und Emissionen bei Kunststoffen“, 15./16.03.2010, Kassel.

108 Dipl.-Ing. Christian Vogel: Anmerkungen zur elektrostatischen Bewer-tung von ESD-Kleidung und Vorstellung des STFI-Influenzverfahrens, Erstellt für ad-hoc-Arbeitskreis IEC 61340-4-9 (ESD-Kleidung) innerhalb des DKE K 185 (Elektrostatik).

109 R. Kusserow, J. Mählmann, M. Mörtl, D. Uhlmann, I. Röske “THE DESIGN OF A ZEBRA-MUSSEL-BIOFILTER” Monographie “The Zebra Mussel in Europe”, 2010, Kapitel 31.

Maschenwarenbildung

110 (1) Schwabe D., Möhring U.: Kontakte ohne Haftungsrisiken – Neue Forschungsergebnisse zum Thema Abstandsgewirke mit besonderen Kletteigenschaften. Kettenwirk-Praxis (2011) 1, S. 32-33. (2) Schwabe D., Möhring U.: Haftungsansprüche an 3D-Gewirke – Untersuchungen zu den Kletteigenschaften von 3D-Gewirken, Kettenwirk-Praxis (2010) 1, S. 23.

111 Harnisch, M.: Sportartenspezifische Optimierung der physiologischen Funktion von Maschenwaren für Sportkleidung, Kurzveröffentlichung unter http://www.hohenstein.de-ximages/1406844_fbfcsportm.pdf, 2010.

112 (1) Matthes A., Pusch Th. Cherif Ch.: Modelling of yarn supply sys-tems at textile machines (Poster P88). In: CD-Rom und Kurzreferateband. 4. Aachen-Dresden International Textile Conference, Dresden, 24.-25. November 2010, S. 193. (2) Matthes A., Cherif Ch.: Analyse und Simulation der Fadenzufüh-rung an hochdynamischen Kleinrundstrickmaschinen. Melliand Textilberichte 91(2010)4-5, S. 169-171. (3) Matthes A., Pusch Th., Cherif Ch.: Dynamic analysis of yarn supply at circular knitting machines. Melliand China (2010)8, pp. 43-46. (4) Matthes A., Pusch Th., Cherif Ch.: Dynamic analysis of yarn supply at circular knitting machines. Melliand International 16(2010)1-2, pp. 28-30. (5) Matthes A., Cherif Ch.: Analysis and simulation of yarn feeding at high dynamic circular knitting machines. Melliand International 16(2010)5-6, pp. 220-222.

113 (1) Märtin J., Krieg M., Younes A., Hoffmann G., Cherif Ch., Müller H., Heitmann U., Planck H.: Wirtschaftliche Verarbeitung von Vortex-Garnen zu hochwertigen Kettengewirken. Melliand Textilberichte 91(2010)3, S. 108-110. (2) Märtin J., Krieg M., Younes A., Hoffmann G., Cherif Ch., Müller H., Heitmann U., Planck H.: Stapelfasern und Kettenwirken - eine Verbindung mit Zukunft, vor allem im Automobil - Wirtschaftliche Verarbeitung von Vortex-Garnen zu hochwertigen Kettengewirken. Kettenwirkpraxis 44(2010)1, S. 28-30.

114 Heike Metschies, Naturnahe Inseln aus schwimmenden Textilien, vti aktuell 3/2010 Seite 10.

Konfektion

115 Rödel H., Schenk A., Siegl B., Gimpel S., Möhring U.: Anwendungs-gerechter Zuschnitt per maßgeschneidertem Konzept – Konfektionierung von Abstandsgewirken, Kettenwirk-Praxis (2010)3, S. 31.

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117 Harnisch M.: Verbesserung der physiologischen Funktion von Sport-kleidung durch Komfortzonen Kurzveröffentlichung unter http://www.hohenstein.de/ximages/1414237_fbfckomfor.pdf, 2010.

118 (1) Morlock S., Wendt E.: Neue Maße von Frauen mit starken Figu-ren. http://www.hohenstein.de/ximages-1402234_hohstarkef.pdf. März 2011. (2) o. A.: Passform für starke Figuren. ftt – forward textile technolo-gies. April 2010. (3) Morlock, S: Frauen mit starken Figuren – Aktuelle Daten für pass-formgerechte Bekleidung. Hohenstein Impulse. August 2010.

119 Krzywinski S., Schenk A., Haase E.: Berücksichtigung der Materialei-genschaften textiler Mehrschichtstrukturen und Nähte in der Simulation und virtuellen Passformkontrolle von Bekleidung. http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/-fakultaet_maschinenwesen/itm/forschung/-forschungsthemen/materialeigenschaften/index_html (29.09.2010).

120 Krzywinski S., Rödel H., Hlaing E. Ch., Leipner A., Siegmund J., Wendt E.: Innovative Produktentwicklung für Bekleidung – 3D Design., http://www.imb-select.de. IMB SELECT 2010 „Fashion & Textiles: IT Systems, Services and Strategies“, Köln, 09.-10. November 2010.

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122 (1) L. Girdauskaite, S. Krzywinski, H. Rödel, A. Wildasin-Werner, R. Böhme, I. Jansen: Local structure fixation in the composite manufacturing chain, Applied Composite Materials 17 (2010), Nr. 6, 579-608. (2) R. Böhme, L. Girdauskaite, I. Jansen, S. Krzywinski: Reprodu-zierbare Preformfertigung für textilverstärkte Kunststoffe, lightweightdesign 1 (2010), 55-60. (3) L. Girdauskaite, S. Krzywinski, H. Rödel: Local structure fixation in the composite manufacturing chain, Proceedings AUTEX 2010, Vilnius (Lithuania).

123 (1) Siegmund J., Krzywinski S., Paul L., Kleban V.: 3D-Konstruktion / 3D Design. textile network 8(2010)11/12, S. 22, p. 22. (2) Siegmund J., Krzywinski S., Paul L., Kleban V.: 3D-Konstruktion für Arbeitsschutz- und Herrenoberbekleidung. http://www.textile-

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 49

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Vliesstoffe

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125 Schreiber J.: Grüner Punkt für schwarzes Material – Mechanische Vliesbildung unter 100%igem Einsatz von langstapeligen Primär-Carbonfasern und Carbonfasern aus dem Recyclingprozess, Kettenwirk-Praxis 4/2010.

126 Dr.-Ing. Elke Schmalz: Innovative Filtermedien zum Einsatz in filtern-den Abscheidern, avr Allgemeiner Vliesstoff-Report 1/2010, S. 16 – 19.

127 Steinbach U.: Vliesstoffstrukturierung mit Wasserdampfstrahlen, Innovationskatalog BMWI.

128 Dipl.-WA Ralf Taubner: Spinnvliesstoff-Folien-Verbunde aus nach-wachsenden Rohstoffen, avr 2/2011, S. 68-69.

129 Dipl.-WA Ralf Taubner: Process development to produce spunbond nonwovens with crimping ability, Man-Made Fiber Year Book 2010, S. 84.

130 (1) Dipl. Ing. (FH) A. Nestler: Entwicklung innovativer Spunlace-Düsenleisten zur Verbesserung der Energieeffizienz und Oberflächengüte von Spunlace-Vliesstoffen, Homepage des STFI e.V. (www.stfi.de). (2) Dipl. Ing. (FH) A. Nestler: Innovative Spunlace-Düsenleisten zur Verbesserung der Energieeffizienz und Oberflächengüte von Spunlace-Vliesstoffen, Präsentation im Innovationskatalog www.inno-watt.de. 131 Dipl. Ing. (FH) A. Nestler: Einsatzerweiterung von Vliesstoffen durch technische Funktionalisierung (Strukturierte Filamentvliesstoffe) Homepa-ge des STFI e.V. (www.stfi.de).

Textilreinigung

132 Casper P., Maggakis-Kelemen C., Bohnen J.: Hydrophobierung in flüssigem CO2, Proceedings of the 45th International Detergency Confer-ence, 3.-5.05.2011, Düsseldorf, 438-446.

133 (1) Maggakis-Kelemen C., Bohnen J.: Wasseraufbereitung mit Licht, Rationell Reinigen 5/2010, 40. (2) Maggakis-Kelemen C., Niklas C., Bohnen J.: Photokatalytisches Verfahren zur Behandlung und Wiederverwendung von Prozesswässern, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, 3.-5.05.2011, Düsseldorf, 882.

134 Ehlig B., Maggakis-Kelemen C., Bohnen J.: Entwicklung eines ener-giesparenden Desinfektions- und Bleichverfahrens auf der Basis von Niedrigtemperatur-Katalysatoren, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, 3.-5.05.2011, Düsseldorf, 885.

135 (1) Casper P., Maggakis-Kelemen C., Sigloch M., Bohnen J.: Ent-wicklung eines Verfahrens zur erneuerbaren thermostabilen Soil-Release-Ausrüstung von persönlicher Schutzkleidung (PSA), Proceedings of the 45th International Detergency Conference, 3.-5.05.2011, Düsseldorf, 884. (2) Auch wenn es mal heiß hergeht: Sauberkeit für Schutzkleidung, wfk news 4/2010.

136 (1) Maggakis-Kelemen C., Eberhardt M., Bohnen J.: Erneuerbare leitfähige Ausrüstung von Textilien, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, 3.-5.05.2011, Düsseldorf, 617-628. (2) Aufbereitung elektrostatisch ableitfähiger Textilien, wfk news 5/2010.

137 Arndt M., Wehrl M., Vossebein L., Bohnen J.: Biological environmen-tally friendly pre-cleaning process for heavily soiled work wear, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, Düsseldorf, Mai 2011, 875.

138 (1) Hilgenberg B.: Biochemisches Eigenkontrollverfahren zur Beurtei-lung der Barrierewirkung von OP-Textilien, wfk-news 1/2011, 4-5. (2) Hilgenberg B., Biochemical self monitoring method for the evalua-tion of the barrier function of surgical textiles, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, Düsseldorf, Mai 2011, 348-358.

139 Arndt M., Development of quick detection methods for press- and process water germs from laundries within self monitoring systems. Pro-ceedings of the 45th International Detergency Conference, IDC, Düsseldorf, Mai 2011, 332-342.

140 Heintz M.: Textilhygiene in der Arztpraxis – Sauber ist nicht gleich sauber, Deutsches Ärzteblatt, November 4/2010, 15-16.

141 Hloch H.G.: DTV/wfk-research project “Influence of fresh water re-duction on washing performance in washer extractors”, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, Düsseldorf, 03.-05.05.2011, 629-640.

142 Hloch H.G., Grieger G., Meyer C., Marscholl H.-J., Jacobi N.: Deve-lopment of energy saving mangles and respective mangling processes, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, Düsseldorf, 03.-05.05.2011, 872.

143 (1) Hloch H.G., Bohnen J.: Europäisches Projekt zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Wäscherei; Wäscherei und Reinigungspraxis WRP 2/2011, 54-55. (2) Hloch H.G., Bohnen J.: SMILES – Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Industriewäscherei: Smart Laundry-2015, wfk news 5/2010. (3) Hloch H.G., Tokos M.: Laundering with ultrasonics, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, Düsseldorf, 03.-05.05.2011, 878. (4) Hloch H.G., Tokos M.; Bohnen J.: Alternative drying technologies, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, Düsseldorf, 03.-05.05.2011, 879.

144 (1) Hloch H.G., Maggakis-Kelemen C., Bohnen J.: Stoßwellen entfer-nen Schmutz und Mikroorganismen aus Textilien, wfk news 6/2010. (2) Hloch H.G., Maggakis-Kelemen C., Bohnen J.: Reprocessing of textiles with shock waves, Proceedings of the 45th International Detergen-cy Conference, Düsseldorf, 03.-05.05.2011, 881.

145 (1) Hloch H.G., Demir Z., Bohnen J.: Gentle low temperature repro-cessing of outer wear using psychrophilic enzymes, Proceedings of the 45th International Detergency Conference, Düsseldorf, 03.-05.05.2011, 450-460. (2) Hloch H.G.: Schonende Niedrigtemperatur-Aufbereitung von Oberbekleidung mit psychrophilen Enzymen, wfk-news 03/2010.

146 T. Schwarze, C. Dosche, R. Flehr, T. Klamroth, H.-G. Löh-mannsröben, P. Saalfrank, E., Cleve, H.-J. Buschmann, H.-J. Holdt: Selective determination of palladiumdichloride with an anthracenophane-type fluoroionophore through large fluorescence enhancement by switch-ing off the ICT controlled PET and an intramolecular excimer formation, Chem. Commun. 2034-2036 (2010).

147 Grawitter, N.: Gestickte Strömungsprofile halten Rohre frei − Entwick-lung gestickter Strömungsprofile aus Glasfaser- und Kunststoffmaterialien zur Herstellung von Linern mit strukturierter Innenoberfläche, TITV Newsletter (2010)3, S. 2.

148 Beeh M., Grunwald D.: Automatisierte Vorbehandlung von Textilien in gewerblichen Wäschereien während des Beladungsprozesses Kurzveröffentlichung unter http://www.hohenstein.de/ximages/1421865_automatisi.pdf, 2011.

149 (1) Beeh, M.: Breitwischbezüge mit hoher Reinigungs- und Desinfek-tionsleistung durch optimierte Konstruktion, Vortrag Hohenstein Innovationsbörse 2010, 11.06.2010. (2) Beeh, M.: Mops with performance in cleaning and disinfecting by opimised textile constructions, Vortrag ICTC meeting, 22. September 2010.

Verschiedenes

150 C. Popescu, European sheep industry, in: International Sheep and Wool Handbook, D.J. Cottle (ed.), Nottingham University Press, 2010; ISBN-10: 1904761860, ISBN-13: 978-1904761860.

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151 R. Schneider, R. Klaas, K. Bredereck, M.R. Buchmeiser: Funktionelle Tinten für Inkjetapplikationen, Textilveredlung 3/4 (2011) S.14-18.

152 R. Schneider, Entwicklung von Textilien mit elektrolumineszierenden Eigenschaften auf Basis gedruckter Interdigitalstrukturen, 1.9.2010, www.itcf-denkendorf.de.

153 (1) Loewenstein T., Rudolph M., Mingebach M., Strauch K., Zim-mermann, Y., Neudeck, A., Sensfuss, S., Schlettwein, D.: Textile-Compatible Substrate Electrodes with Electrodeposited ZnO – A New Pathway to Textile-Based Photovoltaics, ChemPhysChem (2010)11, S. 783 – 788. (2) Nickel N., Zimmermann Y., Neudeck A.. Möhring U., Sensfuss S., Loewenstein T., Schlettwein D.: TexSolar – Entwicklung einer textilbasier-ten Farbstoffsolarzelle, Technische Textilien (2010)4, S. 158-160. (3) Nickel N., Zimmermann Y., Neudeck A., Möhring U., Sensfuss S., Loewenstein T., Schlettwein D.: TexSolar – development of a textile-based dye solar cell, Technical Textiles (2010)4, S. E125-E126. (4) Möhring U., Zimmermann Y., Neudeck A., Loewenstein T., Minge-bach M., Hastall A., Schlettwein D., Sensfuss S., Nazmutdinova G., Schache H., Schroedner M.: Textile-based Solar Cells – The Key for Power Supply for Microsystems, Techtextil North America Symposium, May 18-20, 2010, Atlanta. 154 (1) Gloy Y.-S., Muschong C., Gries T.: Prediction of process- and productquality of the weaving process, 10th World Textile Conference, Vilnius, Lithuania, 2010. (2) Gloy Y.-S., Muschong C., Schenuit H., Gries T.: New simulation tools for optimizationn of machine settings of weaving looms, 22nd Interna-tional IFATCC Congress, Stresa, 2010. (3) Y.-S. Gloy (Sp), T. Gries, J. Lohse, P. Fritz, R. Schmitt: Simulating the process- and productquality of the weaving process, JUNIOR EURO-MAT 2010, Lausanne 2010. (4) Gloy Y.-S., Kuckhoff B., Janetzko S.: Cluster of Excellence Inte-grative Production Technology for High-Wage Countries; 16. Nationales Symposium der SAMPE Deutschland e.V., Clausthal-Zellerfeld, 2010.

155 Wulfhorst J., Seide G., Gries T., Rietzel D., Drummer D.: Substitution of powders by ultra short cut fibers for selective laser sintering (SLS), In: Adolphe, D.C.; Schacher, L. (Eds.): 11th World Textile Conference AUTEX 2011, 8-10 June 2011, Mulhouse, France. Book of Proceedings, Volume 1. - Mulhouse : Ecole Nationale Supérieure d'Ingenieurs Sud-Alsace, 2011, S. 13-18.

156 Cherif Ch., Pusch Th.: Wundmonitoring auf Basis sensorintegrierter textiler Wundauflagen. Vortrag 1. AiF-Anwenderforum Medizintechnik, Düsseldorf, 18. November 2010.

157 (1) M. Barteld, R. Naumann, Introduction into databases of the InCo-Tex Project for customized textile products - Tagungsband “STRUTEX – 17th international conference”, Liberec (CZ) 18./19. November 2010. (2) B. Musilova, M. Reinke, R. Naumann: InCoTex Project – contact-less determination of body dimensions by a special measuring unit - Tagungsband “STRUTEX – 17th international conference”, Liberec (CZ) 18./19. November 2010.

158 Rehm S.-V., Lau A., Hirsch M. (2010): eCollaboration zur Entwicklung textiler Produkt- und Dienstleistungsinnovationen, HMD Praxis der Wirt-schaftsinformatik, Heft 273, Juni 2010, S. 46-56.

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 51

Mitarbeiter und Forschungsschwerpunkte Die Darstellung der Textilforschungsinstitute enthält jeweils folgende Angaben: 1. Vorstellung des Instituts und seiner Mitarbeiter 2. Auflistung der Forschungsschwerpunkte. Aus der Übersicht wird deutlich, dass die Forschungsinstitute und ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter der Industrie einen fachlich breit gefächer-ten Service bieten. Das Forschungskuratorium Textil e. V. begrüßt es, dass die Industrie mit den Forschungsstellen eine enge Kommunikation pflegt und sich Kooperationen daraus entwickeln. Die Darstellung soll auch solche Firmen zur Kontaktaufnahme anregen, die bislang keine Verbin-dung zu den Forschungsinstituten aufgebaut haben. Es liegt auf der Hand, dass die Initiative hierzu in jedem Fall von den Firmen selbst ausgehen muss. Nur durch das ständige Gespräch mit der Textilindustrie können die Institute ihrerseits einen dem praktischen Bedarf der Firmen entsprechen-den Service bieten und zielgerichtet technisch-naturwissenschaftlich fundierte Innovation durch Forschung vorantreiben. Bei Fragen zu den im Forschungsbericht behandelten Arbeiten empfiehlt es sich, direkt mit dem jeweiligen Institut Kontakt aufzunehmen, welches das betreffende Forschungsvorhaben durchgeführt hat. Die Unternehmen

sollten auch die Gelegenheit nutzen, sich von den Forschungsstellen über neue Ergebnisse aus Projekten informieren zu lassen, oder bei konkreten Problemen Rat zu suchen. Diese Gespräche zwischen der Industrie und den Textilinstituten spielen eine sehr wichtige Rolle für die Überwindung von Schwierigkeiten, die bei der Übertragung von Forschungsergebnissen in der Praxis auftreten können. Zur Unterstützung der Firmen bei der Vorbereitung und Durchführung von Literaturrecherchen bieten die Textilforschungsinstitute ihre Unterstützung an. In allen Forschungsstellen sind Kontaktpersonen (siehe Seite 58) eingesetzt, die zur Beantwortung unterschiedlicher Fragen zur Verfügung stehen. Die Forschungsinstitute stehen im Rahmen ihrer Forschungsschwerpunk-te außerdem für Forschungs- und Entwicklungsaufträge der Firmen zur Verfügung. Die Industrie hat damit die Möglichkeit, in einem besonderen Maße von den Ergebnissen der Industriellen Gemeinschaftsforschung durch anschließende betriebseigene Forschung oder Auftragsforschung zu profitieren und alle Möglichkeiten des Technologietransfers zu nutzen. Für diese Forschungs- und Entwicklungsaufgaben ist vielfach die Bereit-stellung öffentlicher Zuschussmittel möglich. Dabei sind neben den nationalen Förderprogrammen auch die FuE-Programme der EU von Bedeutung. Alle Forschungsinstitute ebenso wie das Forschungskuratori-um und seine Mitgliedsverbände informieren interessierte Firmen auf Anfrage über Einzelheiten der verschiedenen Fördermaßnahmen.

_______________________________________________________________________________________________________________________ Zentrum für Management Research (DITF-MR) der deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf ( 0711/9340-299; Telefax 0711/9340-415 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ditf-denkendorf.de/mr Institutsleiterin: Tilebein, Meike, Prof. Dr. rer. pol, Dipl.-Ing. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Virtuelle Produktentwicklung, Kooperationen Dipl.-Kfm. Alexander Artschwager 0711-9340-406 [email protected]

Risikomanagement und Qualitätsmanagement Dipl.-Ing. Frank Drews 0711-9340-167 [email protected]

Kooperationen Prof. Dr. rer. pol. Thomas Fischer 0711-9340-238 [email protected]

Clustermanagement, Innovationsmanagement Prof. Dr. rer. pol. Thomas V. Fischer 0711-9340-238 [email protected] Softwareentwicklung, E-Learning, Web-Content-Management Dipl.-Inform. Guido Grau 0711-9340-159 [email protected]

Innovations- und Wissensmanagement Dipl.-Ing. Manuel Hirsch 0711-9340-166 [email protected]

Innovations-, Wissens- und Risikomanagement in Unternehmens-netzwerken Dipl.-Ing. Armin Lau 0711-9340-160 [email protected]

Prozessorientiertes Wissensmanagement, Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Risikomanagement, FMEA, Innovationsma-nagement Dipl.-Ing. Tobias Maschler 0711-9340-431 [email protected]

Wissensmanagement, Innovationsmanagement, wissensbasierte Systeme Dipl.-Ing. Heiko Matheis 0711-9340-429 [email protected]

Content-Management, Dokumentenmanagement, Wissensmanage-ment, Web-Anwendungen, Datenbanken- und Systemadministration Dipl.-Ing. Konrad Pfleiderer 0711-9340-434 [email protected]

Virtuelle Integration, Risikomanagement, Wissensmanagement Dr.-Ing. Jürgen Seibold 0711-9340-430 jü[email protected]

Supply Chain Management, Produktionsmanagement Dipl.-Ing. Dieter Stellmach 0711-9340-418 [email protected]

Qualitäts- und Umweltmanagement, Modellierung, Informationssys-teme, E-Learning Dipl.-Ing. Michael Weiß 0711-9340-417 [email protected]

Controlling, Electronic Business Dr. rer. pol. Marcus Winkler 0711-9340-290 [email protected]

Textilforschungsinstitute, Mitarbeiter und Forschungsschwerpunkte

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 52

Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West e.V. (DTNW) Institut an der Universität Duisburg-Essen Adlerstraße 1, 47798 Krefeld ( 02151/843-0; Telefax 02151/843-143 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.dtnw.de Geschäftsführender Direktor: Gutmann, Jochen S., Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. MSc. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Textilausrüstung mit Cyclodextrinen Dr. Hans-Jürgen Buschmann 02151-843-210 [email protected]

Filtermedien mit selektiven Trenneigenschaften Dr. Hans-Jürgen Buschmann 02151-843-210 [email protected]

Beschichtungen mit Polyelektrolyten Dr. Hans-Jürgen Buschmann 02151-843-210 [email protected]

Textile Medien für die Filtration, Funktionalisierung, Elektrospinnen Dr. Thomas Bahners 02151-843-156 [email protected]

Oberflächenfunktionalisierung mit photonischen Verfahren, Laser, UV-basierte Photochemie Dr. Thomas Bahners 02151-843-156 [email protected]

Eigenschaften und Prüfung von Hochleistungsfasern Dr. Thomas Bahners 02151-843-156 [email protected]

Funktionalisierung Dr. Thomas Textor, 02151-843-159 [email protected]

Nanotechnologie Dr. Thomas Textor, 02151-843-159 [email protected]

Sol-Gel-Technik, Funktionelle Dünnschichten Dr. Thomas Textor, 02151-843-159 [email protected]

Textile Photovoltaik Dr. Klaus Opwis 02151/843-205 [email protected]

Weiße Biotechnologie/Katalyse Dr. Klaus Opwis 02151/843-205 [email protected]

„ Green Solvents“ Dr. Klaus Opwis 02151/843-205 [email protected]

DWI an der RWTH Aachen e.V. (DWI) Interactive Materials Research Forckenbeckstraße 50, 52074 Aachen ( 0241/80-233-00; Telefax 0241/80-233-01 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.dwi.rwth-aachen.de Direktor: Möller, Martin, Prof. Dr. rer. nat. Stellvertretender Direktor: Böker, Alexander, Prof. Dr. rer.nat. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Nanotechnologie, Verkapselungssysteme, Mikrogele Prof. Dr. Andrij Pich 0241-80-233-50 [email protected]

Textiltechnik, Naturfasern, Verarbeitung, Veredlung Prof. Dr. Crisan Popescu 0241-80-233-26 [email protected]

Oberflächenmodifizierung, Plasma, Electrospinning Dr. Helga Thomas 0241-80-233-47 [email protected]

Textilveredlung, Photochemie Dr. Karola Schäfer 0241-80-233-39 [email protected]

Antimikrobielle Ausrüstung Dr. Elisabeth Heine 0241-80-233-48 [email protected]

Chemische Analytik Dr. Andrea Körner 0241-80-233-42 [email protected]

Medizintextilien Dr. Bahar Bingöl 0241-80-233-43 [email protected]

Faserdifferenzierung, Kaschmiranalytik, Elektronenmikroskopie Dr. Kim-Hô Phan 0241-80-233-68 [email protected]

Silikonchemie Dr. Xiaomin Zhu 0241-80-233-41 [email protected]

Sol-Gel Verfahren, Nanokomposite Dr. Karin Peter 0241-80-233-40 [email protected]

Zentrum für Chemische Polymertechnologie Dr. Géraldine Merle 0241-80-233-43 [email protected]

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 53

Forschungsinstitut für Textil- und Bekleidung (FTB) Webschulstraße 31, 41065 Mönchengladbach ( 02161/186-6099; Telefax 02161/186-6013 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.hn.de/ftb Institutsleiterin: Rabe, Maike, Prof. Dr.-Ing. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Textile Strukturen, Sensorik Prof. Dr.-Ing. Thomas Weide 02161-186-6028 [email protected]

Produktentwicklung, RFID, Hygiene Prof. Dr. Lutz Vossebein 02161-186-6126 [email protected]

Funktionalisierung Prof. Dr. Eberhard Janssen 02161-186-6042 [email protected]

Design Prof. Marion Ellwanger-Mohr 02161-186-6014 [email protected]

Wissensmanagement, Simulation Prof. Dr. Klaus Hardt 02161-186-6050 [email protected]

Faserinstitut Bremen e.V. (FIBRE) Am Biologischen Garten 2 / IW3 28359 Bremen ( 0421/218-9329, Telefax 0421/218-3110 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.faserinstitut.de Institutsleiter: Herrmann, Axel S., Prof. Dr.-Ing. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Faserentwicklung, funktionalisierte Fasern Dr. Britta Lohmeyer 0421-218-9599 [email protected]

Naturfaserverstärkte Kunststoffe, Faser-Recycling Dr. Holger Fischer 0421-218-9339 [email protected]

Schmelzgesponnene Fasern Dipl.-Ing. Lars Friedrich 0421-218-9599 [email protected]

Prüfmethoden Baumwolle Dipl.-Ing. Axel Drieling 0421-218-9340 [email protected]

Bildanalytische Verfahren Dr. Andrea Miene 0421-218-9771 [email protected]

Pultrusion, online-Messungen Dipl.-Ing. Ralf Bäumer 0421-218-9771 [email protected]

RTM-Verfahren, duromere Faserverbundwerkstoffe Dipl.-Ing. André Stieglitz 0421-218-9589 [email protected]

Thermoplastische Faserverbundwerkstoffe, Thermoformen Christian Peters M.Sc. 0421-218-3112 [email protected]

Preformen Dipl.-Ing. Patrick Schiebel 0421-218-9338 [email protected]

Drapieren Dipl.-Ing. Mirco Christ 0421-218-9589 [email protected]

Tapelegen. Autoklavprozesse Dipl.-Ing. Marc Effenberger 0421-218-9589 [email protected]

Fügeverfahren M. Sc. Anna Lang 0421-218-9338 [email protected]

Structural Health-Monitoring Dipl.-Ing. Konstantin Schubert 0421-218-9339 [email protected]

Werkstoff- und Prozesssimulation M. Sc. Christian Brauner 0421-218-9330 [email protected]

Auslegung und Berechnungsverfahren Dipl.-Ing. Tim Block 0421-218-9339 [email protected]

Organofolien Dipl.-Ing. Henrik Dommes 0421-218-4137 [email protected]

Materialentwicklung Dr. Christian Schulz 0421-218-9589 [email protected] Hohenstein Institut für Textilinnovationen gGmbH (HIT) Schloss Hohenstein, 74357 Bönnigheim ( 07143/271-0; Telefax 07143/271-51 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.hohenstein.de Leiter: Mecheels, Stefan, Prof. Dr. rer. pol. Stellvertretender Leiter: Höfer, Dirk, PD Prof. Dr. med .habil. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Arbeitsmedizin – Textil-Mensch-Interaktionen Prof. Dr. Dirk Höfer 07143/271-421 [email protected]

Bekleidungsphysiologie Dr. Andreas Schmidt 07143/271-727 [email protected]

3D Scanning, Schnittkonstruktion, Maßtabellen, virtuelle und techni-sche Produktentwicklung Dr. Andreas Schmidt, 07143/271-727 [email protected]

Faserbasierte Werkstoffe Prof. Dr. Dirk Höfer 07143/271-421 [email protected]

Funktionalisierung von Textilien und persönliche Schutzausrüstung Dr. Jan Beringer 07143/271-714 [email protected]

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 54

Human- und Ökotoxikologie Prof. Dr. Dirk Höfer 07143/271-421 [email protected]

Hygiene Prof. Dr. Dirk Höfer 07143/271-421 [email protected]

Kosmetik Prof. Dr. Dirk Höfer 07143/271-421 [email protected]

Medizin- und Barrieretextilien Prof. Dr. Dirk Höfer 07143/271-421 [email protected] Mobiltextilien Dr. Jan Beringer 07143/271-714 [email protected]

Tissue Engineering Prof. Dr. Dirk Höfer 07143/271-421 [email protected]

Wäscherei und Leasingtextilien Dr. Andreas Schmidt 07143/271-727 [email protected] Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University (ITA) Otto-Blumenthal-Straße 1, 52074 Aachen ( 0241/80-23400; Telefax: 0241/80-22422 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.ita.rwth-aachen.de Direktor: Gries, Thomas, Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Stellvertretender Institutsleiter: Veit, Dieter, Dr.-Ing. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Textilwirtschaft Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Gunnar Seide 0241-80-23455 [email protected]

Chemiefasertechnologie Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Gunnar Seide 0241-80-23455 [email protected]

Simulationstechnik Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Gunnar Seide 0241-80-23455 [email protected]

Selbst optimierende/intelligente Maschinen Mohit Raina 0241-80-23444 [email protected]

Ressourceneffizienz Mohit Raina 0241-80-23444 [email protected]

Nachhaltige/Nachwachsende Werkstoffe Mohit Raina 0241-80-23444 [email protected]

Faserverbundwerkstoffe Dr.-Ing. Markus Linke 0241-80-23454 [email protected]

Textiles Bauen Dr.-Ing. Markus Linke 0241-80-23454 [email protected]

Textile Sensorik und Aktorik Dipl.-Ing. Julian Eichhoff 0241-80-23400 [email protected]

Leuchttextilien M.Sc. Ivana Cujic 0241-80-23400 [email protected]

Textilien für das Tissue Engineering Dipl.-Ing. Annahit Arshi 0241-80-23400 [email protected]

Textile Implantate Dipl.-Ing. Fabian Schreiber 0241-80-23400 [email protected] Institut für Textilchemie und Chemiefasern (ITCF) der deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf ( 0711/9340-101; Telefax 0711/9340-185 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.itcf-denkendorf.de Institutsleiter: Buchmeiser, Michael Prof. Dr. rer. nat. habil. Stellvertretender Institutsleiter: Clauß, Bernd Dr. rer. nat. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner) Polymersynthese und – modifizierung, Carbonfasern (PAN-Synthese) Dr. rer. nat. Michael Schweizer 0711-9340-103 [email protected]

Schmelzspinnverfahren, Technische Garne, Fasern aus Biopolymeren Dr. rer. nat. Rainer Gutmann 0711-9340-108 [email protected]

Cellulosische Fasern, Nassspinnverfahren Dr. rer. nat. Frank Hermanutz 0711-9340-140 [email protected]

Textilveredlung, Oberflächenmodifizierung, Beschichten und Kaschieren Dr. rer. nat. Frank Gähr 0711-9340-132 [email protected]

Sensorik, Druckverfahren, Smart Textiles Dr. rer. nat. Reinhold Schneider 0711-9340-103 [email protected]

Carbonfasern (Precursorentwicklung) Dr. rer. nat. Bernd Clauß 0711-9340-126 [email protected]

Carbonfasern (Carbonisierungstechnikum), Textile Solarzellen Dr. rer. nat. Erik Frank 0711-9340-133 [email protected]

Keramikfasern (oxidisch), Anorganische Fasern für medizinische Anwendungen, Verbundwerkstoffe Dr. rer. nat. Bernd Clauß 0711-9340-126 [email protected] Keramikfasern (nichtoxidisch), Intelligente textile Materialien, Rheologie Dr. rer. nat. Dirk Schawaller 0711-9340-102 [email protected]

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 55

Institut für Textilmaschinen und (ITM) Textile Hochleistungswerkstofftechnik Technische Universität Dresden Postanschrift: 01062 Dresden Besucheranschrift: Hohe Straße 6, 01069 Dresden ( 0351/463-39300; Telefax 0351/463-39301 E-Mail: [email protected] Internet: http://tu-dresden.de/mw/itm Direktor: Cherif, Chokri, Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Wirt. Ing. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Maschinenentwicklung Dr.-Ing. Ezzeddine Laourine 0351-463 31916 [email protected]

Steuerungs- und Antriebstechnik Dipl.-Ing. Peter. Klug 0351-463 39491 [email protected]

Mess- und Prüftechnik Dr.-Ing. Andreas Nocke 0351-463 35244 [email protected]

Faser- und Fadenbildungstechniken Dr.-Ing. Christiane Freudenberg 0351-463 39315 [email protected]

Flächenbildungstechniken Dr.-Ing. Gerald. Hoffmann 0351-463 35239 [email protected]

Ausrüstung und Funktionalisierung von Textilien Dr. rer. nat. Rolf-Dieter Hund 0351-463 32626 [email protected]

Konfektionstechniken Prof. Dr.-Ing. habil. Sybille Krzywinski 0351-463 39312 [email protected]

Textilien für Faserverbundwerkstoffe Dr.-Ing. Olaf Diestel 0351-463 37147 [email protected]

Bautextilien Dipl.-Ing. Thomas Engler 0351-463 34795 [email protected]

Bio- und Medizintextilien Dr.-Ing. Ezzeddine Laourine 0351-463 31916 [email protected]

Smart Textiles und Sensornetzwerke Dr.-Ing. Andreas Nocke 0351-463 35244 [email protected]

Konfektionierte Produkte Prof. Dr.-Ing. habil. Sybille Krzywinski 0351-463 39312 [email protected]

Institut für Textil- und Verfahrenstechnik (ITV) der deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf Körschtalstraße 26, 73770 Denkendorf ( 0711/9340-0; Telefax 0711/9340-297 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.itv-denkendorf.de Direktor: Planck, Heinrich, Prof. Dr.-Ing. Stellvertretender Direktor: Doser, Michael, Dr. rer. nat. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Faser- und Garntechnologien (Nachwachsende Rohstoffe, Polymersynthese, Filamentgarntechnologien, Filamentgarnveredlung, Stapelfasertechnologien, Spulentechnologie) Dipl.-Ing. Uwe Heitmann 0711-9340– 326 [email protected]

Flächen- und Strukturtechnologien Webereivorwerk/Schlichterei, Webtechnologien, Maschentechnologien, Vliesstofftechnologien, Flechten Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Bauder 0711-9340-254 [email protected]

Funktionalisierung Oberflächentechnologien , Nanotechnologien , Bionik, Konfektionstechno-logien, Flocktechnik Dr.-Ing. Thomas Stegmaier 0711-9340-219 [email protected]

Innovative und intelligente Produkte Technische Textilien, Filter, Automobiltextilien, Textiles Bauen / Leicht-baumaterialien, Faser-/ Textilverstärkte Kunststoffe und Bauteile, Textilien für die Umwelttechnik, Medizintextilien , Biomedizintechnik, Smart Textiles Prof. Dr.- Ing. Michael Doser 0711-9340-263 [email protected]

Moderner Fabrikbetrieb Technisches Prozessmanagement, Prozess- und Produktionsautomatisierung, Umwelttechnologien, Qualitätsmanagement, Akustik/Schall- und Schwingungs-technik Dipl.-Ing. Hansjürgen Horter 0711-9340-279 [email protected]

Textilprüfung Textilintegration, Simulation, FEM-Berechnung,, Zentrales Prüflabor, Allgemeine textile Prüfungen, Prüflabor Technische Textilien, Prüflabore Biologie, QM Dipl.-Ing. Hartmut Haid 0711-9340-221 [email protected]

Simulation FEM-Berechnung Dipl.-Ing. Hansjürgen Horter 0711-9340-279 [email protected]

Technologieintegration Dipl.-Ing. Christoph Riethmüller 0711-9340-256 [email protected]

Technologieberatung Prof. Dr. Heinrich Planck 0711-9340-216 [email protected]

Denkendorfer Zukunftswerkstatt Dipl.-Ing. Christoph Riethmüller 0711-9340-256 [email protected]

ITV Denkendorf Produktservice GmbH (ITVP) Prof. Dr. Heinrich Planck 0711-9340-216 [email protected]

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 56

Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V. (STFI) an der Technischen Universität Chemnitz Annaberger Straße 240, 09125 Chemnitz Postfach 1325, 09072 Chemnitz ( 0371/5274-0; Telefax 0371/5274-153 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.stfi.de Geschäftsführender Direktor: Berthel, Andeas, Dipl.-Ing.-Ök. Stellvertreter: Beier, Hendrik, Dipl.-Inform. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Internationale Zusammenarbeit / Forschungstransfer Dr.-Ing. Petra Franitza 0371-5274-161 [email protected]

Faservliesstoffe Dipl.-Ing. Bernd Gulich 0371-5274-204 [email protected]

Recycling Dipl.-Ing. Bernd Gulich 0371-5274-204 [email protected]

Spinnvliesstoffe Dipl.-Chem. Wolfgang Schilde 0371-5274-155 [email protected]

Web- und Maschenware Dipl.-Ing. Reinhard Helbig 0371-5274-214 [email protected]

Faserverbundwerkstoffe und Leichtbau Dipl.-Ing. Günther Thielemann 0371-5274-239 [email protected]

Smart Textiles Dipl.-Ing. (FH) Frank Weigand 0371-5274-226 [email protected]

Veredlung / Beschichtung / Kaschierung Dipl.-Chem. Renate Bochmann 0371-5274-225 [email protected]

Material- und Prüfverfahrensentwicklung Dipl.-Ing. (FH) Dirk Wenzel 0371-5274-238 [email protected]

IT-Management / Prozesssimulation Prof. Dr. rer. nat. Rainer Gebhardt 0371-5274-185 [email protected]

Akkreditierte Prüfstelle Dr.-Ing. Matthias Mägel 0371-5274-172 [email protected]

Zertifizierungsstelle PSA Dipl.-Inform. Hendrik Beier 0371-5274-184 [email protected]

Institut für textile (tbU) Bau- und Umwelttechnik GmbH Institut an der Fachhochschule Münster Gutenbergstraße 29, 48268 Greven ( 02571/9872-0; Telefax 02571/9872-99 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.tbu-gmbh.de Leiter: Müller-Rochholz, Jochen, Prof. Dr.-Ing. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Mechanisches Langzeitverhalten (Kriechen) von Geotextilien (GTX) Dipl.-Ing. Christoph Staubermann 02571-9872-23 [email protected]

Dauerhaftigkeit (chemisch, mikrobiologisch, hydrolytisch) Dipl.-Ing. Zori Bronstein 02571-9872-15 [email protected] Oxidative Alterung von Polyolefinen Stepan Koroliuk 02571-9872-0 [email protected]

Textil bewehrter Beton (TRC) Dipl.-Ing. Christoph Staubermann 02571-9872-23 [email protected]

Schwingungsmessung, Ermüdung von GFK, GTX Dipl.-Ing. Christoph Staubermann 02571-9872-23 [email protected]

CE-Markierung europäischer Bauprodukte Dipl.-Ing. Verena Wesselmann-Hinz 02571-9872-32 [email protected]

Alterung Dachunterspannbahnen, Dampfsperren … Dipl.-Ing. Karen Stadtbäumer 02571-9872-27 [email protected]

Beschleunigte Alterung (UV, Oxidation, Alkalien) Dipl.-Ing. Christoph Staubermann 02571-9872-23 [email protected] TFI – Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen e.V. (TFI) Charlottenburger Allee 41, 52068 Aachen ( 0241/9679-00; Telefax 0241/9679-200 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.tfi-online.de Leiter: Schröder, Ernst, Dr. Stellvertretender Leiter: Winkler, Jens-Christian, Dr. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Tuftingtechnologie Dipl.-Ing. Dirk Hanuschik 0241-9679-145 [email protected]

Nachhaltigkeit und ökologische Bilanzierung Dipl.-Ing. Christiane Finetti-Imhof 0241-9679-142 [email protected]

Bauphysik textiler Produkte Dipl.-Ing. Sophia Gelderblom 0241-9679-134 [email protected]

Emissionen und Raumluftqualität Dr. rer. nat. Anja Krick 0241-9679-143 [email protected]

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 57

Prozess- und Informationsmanagement Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Jens-Christian Winkler 0241-9679-137 [email protected]

Mikrosystemtechnik Dipl.-Inform. Andi Wüstner 0241-9679-140 [email protected]

Recycling textiler Bodenbeläge Dipl.-Ing. Christian Goetz 0241-9679-160 [email protected]

Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. (TITK) Breitscheidstraße 97, 07407 Rudolstadt-Schwarza ( 03672/379-0; Telefax 03672/379-379 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.titk.de Geschäftsführender Direktor: Bauer, Ralf-Uwe Dr.-Ing. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Native Polymere und Chemische Forschung Dr. Frank Meister 03672-379-200 [email protected]

Textil- und Werkstoff-Forschung Dr.- Ing. Renate Lützkendorf 03672-379-300 [email protected]

Kunststoff-Forschung Dr. Stefan Reinemann 03672-379-400 [email protected]

Funktionspolymersysteme Prof. Dr. Klaus Heinemann 03672-379-230 [email protected]

Hochtemperatur-Schmelzspinntechnologie bis 6000 m/min. Prof. Dr. Klaus Heinemann 03672-379-230 [email protected]

Bikomponenten-Schmelzspinntechnologie bis 6000 m/min. Prof. Dr. Klaus Heinemann 03672-379-230 [email protected]

Additiv- und Polymersynthesen zur Polymermodifizierung Prof. Dr. Klaus Heinemann 03672-379-230 [email protected] Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e. V. (TITV) Zeulenrodaer Str. 42, 07973 Greiz ( 03661/611-0; Telefax 03661/611-222 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.titv-greiz.de Geschäftsführender Direktor: Möhring, Uwe, Dr. rer. nat. Stellvertreter: Arlt, Astrid, Dipl.-Ing. (FH) Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Smart Textiles, Textile Mikrosystemtechnik Dipl.-Ing. Dirk Zschenderlein 03661-611-203 [email protected]

Galvanische/elektrochemische Oberflächenmodifizierung von Textili-en, Leuchtende Textilien, Textile Energiesysteme Dr. rer. nat. habil. Andreas Neudeck 03661-611-204 [email protected]

Textilbasierte und – integrierte Sensorik, Aktuatorik, Systeminte-gration Dr. rer. nat Wolfgang Scheibner 03661-611-301 [email protected]

Beschichtung und Funktionalisierung von textilen Oberflächen Dr. rer. nat. Hartmut Vorwieger 03661-611-382 [email protected]

Funktionalisierung textiler Fadenmaterialien Dipl.-Ing. (FH) Antje Krahmer 03661-611-150 [email protected] Funktionelle Abstandsgewirke, Schmalgewirke Dipl.-Ing. (FH) Danny Schwabe 03661-611-315 [email protected]

Funktionelle Schmal- und Breitgewebe Dipl.-Ing. (FH) Heike Oschatz 03661-611-313 [email protected]

Technische Stickerei Dipl.-Ing. Dirk Zschenderlein 03661-611-203 [email protected]

Medizintextilien Dipl.-Ing. (FH) Sibylle Hanus 03661-611-306 [email protected]

Textilintegrierte Elektronik Dipl.-Ing. (FH) Kay Ullrich 03661-611-314 [email protected]

Akkreditierte Prüfstelle Dr. rer. nat. Ulrike Klobes 03661-611-305 [email protected]

Forschungsmanagement und – marketing Dipl.-Ing. Sabine Gimpel 03661-611-205 [email protected] wfk – Cleaning Technology Institute e.V. (wfk) Campus Fichtenhain 11, 47807 Krefeld ( 02151/8210-110; Telefax 02151/8210-197 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.wfk.de Leiter: Bohnen, Jürgen, Dr. rer. nat. Forschungsschwerpunkte (Ansprechpartner): Physik und Chemie der Reinigung, Desinfektion, Sterilisation Dr. rer. nat C. Maggakis-Kelemen 02151-8210-165 [email protected]

Mikrobiologie Dr. rer. nat Markus Wehrl 02151-8210-170 [email protected]

Verfahrens- und Maschinentechnik Prof. Dr. Hans G. Hloch 02151-8210-130 [email protected]

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 58

Hygiene- und Qualitätsmanagement Dr. rer. nat Manuel Heintz 02151-8210-190 [email protected]

Textilveredlung, Textiltechnik Dipl.-Ing. Christian Meyer 02151-8210-168 [email protected]

Wasseraufbereitung Dr. rer. nat Diana Spettmann 02151-8210-184 [email protected]

Textiltechnik, Textilphysik Dipl.-Ing. Emine Demir 02151-8210-110 [email protected]

Nanotechnologie Dr. rer. nat Patrick Casper 02151-8210-171 [email protected]

Monitoring-Methoden Dr. rer. nat Sabine Kolbe 02151-8210-155 [email protected] Biochemie Dr. rer. nat Berna Ehlig 02151-8210-164 [email protected]

Polymerchemie, erneuerbare Polymerausrüstungen Dr. rer. nat Tatjana Friedrich 02151-8210-168 [email protected]

Informationsvermittlung und Innovationstransfer Direkte Gespräche zwischen den Textilforschungsinstituten und der Textil-industrie sind ein Werkzeug zur Lösung aktueller technologischer Probleme, unterstützen die Produkt- und Verfahrensentwicklung und sind oft Ausgangspunkt für gezielte Forschungsarbeiten. Die Informationsbeauftragten der Institute haben die Aufgabe, ihr Wissen zur Informationsvermittlung durch Kontakte mit Textilfachleuten einzubrin-gen. Die Ermittlung des technisch-wissenschaftlichen Standes und ggf. zusätzlicher Informationen über Produkte, Hersteller und Märkte soll die Effizienz erhöhen und zu optimalen Lösungen beitragen. Die Informations-beauftragten unterstützen die Unternehmen in allen Fragen der Fachinformationsbeschaffung. Informationsbeauftragte in den Textilforschungsinstituten: DTNW – Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West e.V 47798 Krefeld Tel.: 02151/843-159, Fax: 02151/843-143 DWI an der RWTH Aachen e.V. 52056 Aachen Tel.: 0241/80-233-00, Fax: 0241/80-233-01 FIBRE - Faserinstitut Bremen e.V. 28359 Bremen Tel.: 0421/218-9329, Fax: 0421/218-3110 HIT - Hohenstein Institut für Textilinnovationen gGmbH 74357 Bönnigheim Tel.: 07143/271-723, Fax: 07143/271-874

ITA – Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen 52074 Aachen Tel.: 0241/802-3490, Fax: 0241/802-2422 ITCF – Institut für Textilchemie und Chemiefasern Denkendorf 73770 Denkendorf Tel.: 0711/ 9340-106, Fax: 0711/9340-185 ITM – Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstoff-technik der Technischen Universität Dresden 01602 Dresden Tel.: 0351/463-39321, Fax: 0351/463-39301 ITV – Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf 73770 Denkendorf Tel.: 0711/9340-294, Fax: 0711/9340-297 STFI – Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. 09125 Chemnitz Tel.: 0371/5274-186, Fax: 0371/5274-153 TFI – Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen e.V. 52068 Aachen Tel.: 0241/9679-134, Fax: 0241/9679-200 TITK – Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V. 07407 Rudolstadt-Schwarza Tel.: 03672/379-540, Fax: 03672/379-379 TITV – Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland e.V. 07973 Greiz Tel.: 03661/611-207, Fax.: 03661/611-222 wfk – Cleaning Technology Institute e.V. 47807 Krefeld Tel.: 02151/8210-154, Fax: 02151/8210-199

Dokumentation und Information

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 59

3D-Bandgewebe 81 3D-Bekleidungskonstruktion 121 3D-Bodyscanner 120 3D-Design 120 3D-Gewebe 17 3D-Gewirke 110 3D-Konstruktion 123 3D-Textilstruktur 95 Abluftreinigung 107 Abriebfestigkeit 13 Abschirmungswirkung 5 Absorptionsverhalten 101 Abstandsgewirk 63, 82, 97, 110 Abstandstextil 115 Aktuator 94 Alterungsverhalten 102 Anfärbbarkeit 9 Anschmutzbarkeit 37 Anschmutzung 49 Antistatik 108 Antistatikeigenschaft 37 Atmungsaktivität 20, 61, 62 Aufladungsneigung 108 Automobilsitz 97 Barriereeigenschaft 38, 88 Barriereentladung 54 Barrierewirkung 128, 138 Bauteilgeometrie 94 Beanspruchungszustand 93 Beizfarbstoffe 2 Belastungszustand 70, 77, 86 Benthos-Filter 109 Beschädigungsgrad 70 Beschichtungssol 50 Bewitterung 87 Bildanalyse 14, 58 Bildbearbeitung 28 Biofilm 65 Biogas 105 Biopolymer 128 Biopolymerausrüstung 43 Bispidine 66 Bleichverfahren 134 Brandschutz 32 Breitwischbezug 149 Bromverbindung 33 Bügelfalte 25 CAE-Methoden 123 Calixarene 42 Caprolactam 8 Carbonfäden 136 Carbonfaser 90, 125 Carbonfilamentgarn 11 Carbonroving 76 Carbonverstärkung 95 Cellulosecarbamat 33 Celluloseregeneratfasern 6 CFK-Composite 125 Chitosan 7, 43 Chitosanfasern 6 Chlorhexidin 24 CI-Kleidung 46 Compactspinnen 12 Corona-Vorbehandlung 128 Coulombmeter 108 CSB-Belastung 105 CSB-Gehalt 105 Cyanwasserstoff 107 Cyclodextrin 24 Cystein 25 Dachmembran 99 Dämmvlies 59 Delaminationsneigung 22 Desinfektion 134

Desinfektionswirkstoff 149 Dessinierung 30 Digitalmikroskopie 30, 130 Dispersionsfarbstoffe 48 Dispersionsfärbung 33 Disulfidbrücke 25 Doppelschneckenextruder 8 Drapierbarkeit 58 Drapierung 122 Drapierverhalten 22 Dreherfaden 16 Drehertechnologie 32 Dreikantmuschel 109 Druckstabilität 115 Dünnschichtausrüstung 43 Durchwurzelbarkeit 114 E.coli-Bakterien 39 Easycare-Ausrüstung 25 Echtheiten 2 EDX-Analyse 92 EDX-Messung 5 Electrospinning 1, 7 Elektroden 61, 116 Elektrolumineszenz 32, 152 Elektromyostimulation 61 Elektronenstrahlbehandlung 5 elektronische Schaltung 19 Emulsionsfilter 52 Endothelzellen 1 Energiespeicher 80 Enterokokken 109 Entschlichtung 105 Enzyme 145, 148 Erwärmungsverhalten 98 Exfolierung 38 Face-to-Face-Webmaschine 17 Fadenbelastung 112 Fadenbruch 55 Fadenführer 12 Fadenspannung 12, 55 Fadenspeicher 55 Fadenzugkraft 112 Fallverhalten 119 Farbstoffabrieb 49 Farbstoffsolarzelle 153 Farbumschlag 6 Faser/Faser-Reibung 14 Faser/Metall-Reibung 14 Faserkennwerte 14 Faserverbundwerkstoff 15, 96 Feinfaser-Spinnvliesstoff 126 Feinstpartikelabscheidung 50, 126 Fertigungsprozess-automatisierung 154 Feuchteabgabe 117 Feuchtetransport 13, 111 Feuchtigkeitsstau 124 Filament-Spinnvliesstoff 50 Flächenleitfähigkeit 45 Flammfestigkeit 38 Flammkaschierung 107 Flammschutzausrüstung 33 Flechttechnologie 77 Fleckentfernung 46 Fleckschutzausrüstung 49 Fluiddichte Produkte 97 Fluorcarbon 49 Fluorcarbonausrüstung 6 Fluorcarbonharze 132 Fluoreszenz 23 Fluoreszenzsensor 146 Flüssiges Kohlendioxid 132 Formaldehyd 34 Formgedächtnispolymer 72 Frischwassereinsatz 141 Fügetechnik 80, 115

FVW-Element 15 Garnführung 55 Garnstruktur 13 Gas-Wasser-Kontaktzeit 107 Gebrauchstauglichkeit 106 Gefäßprothesen 69 Gelelektrolyt 153 Geruchsentfernung 145 Gesamtkeimgehalt 139 Gestrickhalbzeug 57 Gewebezellen 7 Glanz 28 Glasfaserroving 76 Glasfilamentgarn 11 Glasverstärkung 95 Goniophotometer 28 Großtierhaltung 63 Haftvermittlung 60 Halbwertzeit 48 Hautmodell 61, 111, 117, 124 Hautsensorik 116 Heizbandmangel 142 Heizelement 67 Heizleiter 20 Hitzeschutzkleidung 101 Hochmodulgarn 56 Hotmelt 54 Hybridgarn 22, 94 Hybridpolymer 92 Hybridroving 103 Hydrogelbeschichtung 27 Hydrophilierung 44 Hydrophobierung 44, 132 Hydrophobine 44 Hydroxybenzoesäurederivat 2 Hygienemonitor 109 Hygienestatus 139 Immobilisierung 1, 66 Impedanzverhalten 61 Implantat 69, 73, 81, 84 Indikatorsystem 6 Industrieschmutz 137 Infrarotbestrahlung 129 Inkjetdruck 151 Innovationsmanagement 158 Interdigitalstruktur 152 intrinsisch leitfähige Polymere 45 Intumeszenzsystem 33 Ionenaustauscherfaser 106 Jacquarddrehertechnologie 16 Kardier-Prinzip 125 Katalysator 66 Kautschukformteil 98 Keiminaktivierung 149 Keimkontamination 139 Keimreduktion 145 Keramikfaser 77 Keratin 9 Keratinfaser 4 Kern-Mantel-Kapsel 59 Kettengewirke 113 Kettfadenspannung 18 Kettfadenzuführung 113 Klebeelektroden 61 Klettfähigkeit 110 Knitterbildung 141 Knitterfreiausrüstung 34 Koaleszenzleistung 52 Kohlenstofffaser 75 Kohlenstoffnanoröhrchen 5, 10 Kollagen 9 Kontaktelektroden 85 Kontaktierung 64

Kontaktwinkel 37 Konturenschärfe 30 Körpermaßtabelle 118 Körpervermessung 157 Kräuselungsvermögen 129 Laktatgehalt 156 Laminate 62 Laponite 30 Lasersensor 58 Lasersintern 155 Laserstrahlung 101 Leasingtauglichkeit 106 Lebensdaueranzeige 70 Leichtbau 94 Leitfähige Beschichtung 136 Leitfähige Fasern 86 Leitfähigkeit 10, 16 Leitungsstruktur 64 Leuchtdioden 80 Leuchttextilien 19 Luftdurchlässigkeit 86 Luftfrachtsicherungsnetze 102 Lumineszenz 23, 152 Mangelverfahren 142 Markerpeptid 4 Martindale-Flachscheuerung 36 Martindale-Scheuertester 28 Maschinenbeschickung 148 Mediendesign 157 Mehrfachschützenband-webmaschine 81 Mehrlagendrehergewebe 22 Mehrlagengestrick 57 Mehrlagentechnologie 16 Meltblown-Vlies 50 Messerspannung 31 Messunsicherheitsdetektion 154 Metallisierung 65 Metall-Matrix-Composite 74 Metall-Metall-Verbund 95 Metallschichten 85 Methan 105 Mikrofasern 1 Mikrogel 24 Mikroklima 43 Monitorinsystem 70 Multiaxialgelege 58, 147 multispektrale Farbmessung 30 Musterfertigung 157 Nadelbarre 15, 96 Nähwirkverfahren 99 Nanoclay 38 Nanofaser 1, 53 Nanogel 26 Nanopartikel 8, 10, 23, 26, 36 51, 87, 91, 132 Nanosilber 5, 26 Nanosol 40, 49 Nanotechnologie 24, 51, 53 Nass-in-Nassprozess 35 Nassspinnanlage 5 Niedrigtemperaturkatalysator 134 NMR-Spektroskopie 104 Oberflächenenergie 52 Oberflächenpotential 108 Oberflächenwiderstand 37, 45, 67, 108 Oleophobierung 132 Öl-in-Wasser-Emulsion 52 Online-Überwachung 71 OP-Textilien 138 Optischer Sensor 146 Organische Photovoltaik 80

Stichwortregister

Textilforschung 2011 Forschungskuratorium Textil Seite 60

PA6-Multifilamentgarn 8 Parallelmischverfahren 11 Partikelgrößenverteilung 51 Passform 118, 119 Passformkontrolle 121 Passformsimulation 121 Persönliche Schutzkleidung 135 Phase-Change-Material 59 Phasenumwandlung 87 Photochromie 48 Photoinduktion 41 Photoinitiator 41 Photokatalyse 133 Photostabilität 23 Photovoltaiktextil 68 pH-Wert 6 Pillverhalten 106 Plasma 54 Polyelektrolyt 29 Polyetheretherketon 11 Polylactid 9 Polysilazan 92 Polythiophene 53 Polyurethanbeschichtung 42 Polyvinylalkohol 7 Porenmorphologie 88 Porphyrine 66 Preformfertigung 79 Prepegs 122 Prozesswasserbehandlung 133 PVC-Membran 62 Pyrolyse 125 Quality Function Deployment 158 RABC-Grenzwert 140 RABC-System 139 Rasterelektronenmikroskop 4, 92 Regenerationsmedizin 84 Reibechtheit 45 Reihenmessung 120 Reinigungsmechanik 143, 144 Reinigungswirkung 145 REM-Aufnahme 5 Restfeuchte 35, 149 Rheologie 60 Rohrinnenoberfläche 147 Rückhaltekapazität 126 Sandwichfassade 78 Sauerstoffpartialdruck 156 Saugluftprinzip 128 Saugvermögen 44 Scaffold 7, 73, 89 Schafindustrie 150 Scherprozess 31 Scheuerbelastung 87 Scheuerbeständigkeit 12, 36, 37, 61 Scheuerprüfung 113 Schichtsilikate 10, 38 Schleudervorgang 149 Schmelzkleber 60 Schmelzspinnen 10 Schmelzspinnprozess 9 Schmelzspinnverfahren 48 Schmutzabweisung 46 Schmutzentfernung 135, 137 143, 144 Schnelltest 139 Schnittkonstruktion 157 Schusseintragsfrequenz 16 Schutzhelm 57 Schweißtransport 111 Sensor 55, 61, 100 Sensorik 19, 64 Sensorintegration 83 Sensorische Fasern 86 Sensornetzwerk 93 Sensortechnik 156 Signalanalysemethode 154 Silan-Additiv 37 Silberionen 65, 104

Silbernanopartikel 40 Silberschichten 39 Silikonausrüstung 29 Siliziumdioxid 23, 91 Siliziumdioxid-Sol 37 Simulationskette 74 Simulationstool 88 Sinterpulver 155 Siro-Zwirne 12 Soil-Release-Ausrüstung 135 Solarelektrode 153 Sol-Gel-Ausrüstung 36 Sol-Gel-Prozess 40 Sol-Gel-System 48 Sol-Gel-Technik 37 Sol-Gel-Verfahren 87, 133 Spannungsbogigkeit 18 Spraytest 132 Spreiz-Misch-Anlage 11 Spritzdruckverfahren 30 Spunlace-Düsenleiste 130 Spunlace-Prozess 131 Staphylococcus aureus 24 Stärkeschlichte 105 Staubspeicherkapazität 126 Steherfaden 16 Stent 72 Stickoxid 47 Stoßwellen 144 Strahlauftragssystem 148 Strahlungsverhalten 87 Streichbaum 18 Strukturkörper 147 Strukturüberwachung 93 Strukturungleichmäßigkeit 112 Substrathaftung 67 Teilkettbaumsystem 18 Temperaturabgabe 117 Temperaturbelastung 74 Temperaturbeständigkeit 92 Temperatursensor 31 Textilarmierung 100 Textilbeton 78, 90, 92 Textilbewehrter Beton 76 Textilelektroden 61 Textilgalvanik 85 Textilkaschierung 60 Therapiesysteme 83 Thermofixieren 19 Thermogravimetrie 92 Thermophysiologie 111, 124 Thermoregulierung 115 Tierhaare 4 Tissue Engineering 1, 7, 73, 84, 89 Titandioxid 133 Tollens-Reaktion 39 Torsionsverhalten 119 Trageeigenschaften 116 Tragekomfort 3, 9, 21, 43, 46, 117, 118, 124, 136 Trageversuche 111 Tragverhalten 90 Transferbeschichtung 82 transluzent 82, 87 Triazin 34, 41 Tripodale Liganden 104 Trocknungsverhalten 111 Tuftingmaschine 15 Ultraschall 143 Umflechtverfahren 74 Umformeigenschaften 57 Umformkraft 58 Umschalttemperatur 87 Untermesser 31 UV-Schutz 21 UV-Schutzfaktor 21 UV-Strahlung 36 Vakuumextraktion 35 Vanadiumdioxid 87

Versagensprozess 56 Versagenszeitpunkt 70 Verschleißzustand 71 Verschmutzungsgrad 148 Verstärkungsgitter 96 Verstärkungsroving 76 Verstärkungsstruktur 77 Vinylverbindung 41 Vitalparameter 64 Vlies-Folienverbund 128 Vorreinigungsverfahren 137 Vortex-Garn 13, 113 Wärmeableitung 98 Wärmeenergiebedarf 142 Wärmeisoliervermögen 127 Wärmeleitfähigkeit 75 Wärmeübertragung 101 Wasseraufbereitung 85 Wasseraufnahmevermögen 149 Wasserdampfdurch- gangsindex 124 Wasserdampfdurch- gangswiderstand 117, 136 Wasserdampfdurchlässigkeit 62 Wasserdampfstrahlen 127 Wasserstoffbrückenbindung 29 Wasserstrahlverfestigung 126 Wasserstrahlverwirbelung 130 Wasserverbrauch 144 Weißscheuerung 28 Wiederaufbereitung 106, 139 Wirktechnik 114 Wollfaser 3 Wundauflage 27 Wundmonitoring 156 Zahnwatterollen 47 Zellträger 73, 89 Zinkoxid 36

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Textilforschung aktuell

Forschungs-highlight: Mehr Funktion dank nano-Teilchen Im Rahmen des Projektes NACHATT – „Nano-chemische Anwendungen auf Tech-nischen Textilien“ – werden am DWI an der RWTH Aachen Textilien aus Polyester und Polypropylen durch den Einsatz von Nanopartikeln veredelt. Diese eröffnen vielfältige neue Funktionen von Funktionen bzw. deren signifikate Verbesse-rung. So können nur schwer zu reinigende Textilien wie Teppich, Vorhänge oder Matratzen Schmutz abweisend ausgerüstet.

Aber auch Flammfestigkeit, Tragekomfort und Färbbarkeit lassen sich mit den Nanopartikeln verbessern. Insbesondere Hersteller von Technischen Textilien, Einrichtungstextilien, Funktionsbekleidung sowie Automobilzulieferer sind an den neuen nanochemischen Verfahren interessiert.

Forschungs-highlight: innovatives Schnittschutz-System hORST Um lebensgefährliche Verletzungen im Umgang mit Motorsägen zu verhindern ist in Deutschland bei Arbeiten im Forst das Tragen einer speziellen Schnitt-schutz-Bekleidung vorgeschrieben. Konventionelle Schnittschutzausrüstung bietet ihrem Träger jedoch lediglich einen passiven Schutz und wird besonders in der warmen Jahreszeit vom Träger aufgrund der erhöhten Wärmeisolation des mehrlagigen Materials häufig als unangenehm empfunden.

Das von den Hohenstein Instituten in Bönnigheim und der Universität Bremen im Rahmen eines gemeinsamen Projekts (AiF-Nr. 16119 N) entwickelte Schnitt-schutz-System soll die Forstarbeit in Zukunft sicherer und komfortabler machen. Kernpunkt von HORST ist ein aktives Schutzsystem: Kommen sich Motorsäge und Arbeitshose zu nahe, schaltet sich das Gerät aus, noch bevor es den Stoff überhaupt berührt.

Magnete auf der Führungsschiene der Säge und hoch sensible Magnetfeld-Sensoren (Reed-Schaltkontakte), die in das textile Gewebe eingebunden sind, bilden dazu eine Art elektronisches Schutzfeld für den Forstarbeiter.

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FKT persönlich: Peking, Barcelona, Moskau

Unsere neue Broschüre „Textile Chancen“ ist gerade frisch von der Drucker-presse gekommen. Darin findet sich ein Beitrag, der direkt zum meinem heu-tigen Anliegen führt: der Internationalisierung der Textilforschung. Ange-regt durch das Sächsische Textilforschungsinstitut Chemnitz, das Mitte des vorigen Jahrzehnts mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) explosionsfeste textile Transportbehältnisse entwickelt hatte, kam es nach-folgend zu einem EU-geförderten Projekt. Im Ergebnis der gemeinsamen An-strengungen von acht Partnern aus sechs Ländern wurde ein sprengsicherer Gepäcksack für die Luftfahrt vorgestellt. Ein Beitrag zu mehr Sicherheit – auch für Anwendungen auf festen Boden.

Die Notwendigkeit, über Ländergrenzen hinaus zu forschen, ist längst erkannt. Vor wenigen Wochen war ich auf einer Leistungsschau zu Technischen Textilien in Peking und der Leitmesse des Textilmaschinenbaus in Barcelona. Das Interesse, mit deutschen Forschern und Herstellern zusammen-zuarbeiten, ist ebenso groß wie der Wunsch unserer Institute, z. B. die Themen Normung, Standardisierung und Zertifizierung international voranzutreiben. Auf EU-Ebene waren und sind einige der 16 Institute Part-ner innerhalb des EU-Forschungs-Rahmenprogramms. Für bilaterale Projekte fehlt förderpolitisch oft noch der Rahmen, oder der Aufwand ist schlichtweg unangemessen hoch. Eine Ausnahme macht die Förderricht-linie CORNET des BMWi. Bei den letzten zwei Calls gab es mit Blick auf die deutsche Textilforschungen fünf Bewilligungen für Kooperationen mit Belgien, den Niederlanden und Tschechien. In wenigen Monaten prä-sentiert sich mit Unterstützung des BMWi die High-Tex-from-Germany in Moskau…

Mit technotextilen Grüßen Ihr Dr. Klaus Jansen, Geschäftsführer Forschungskuratorium Textil e.V.

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