tektonik lehre vom bau der erdkruste und den bewegungen und kräften, die diese erzeugt haben....
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Tektonik• Lehre vom Bau der Erdkruste und den
Bewegungen und Kräften, die diese erzeugt haben.
• Untersuchungen der Tektonik erlauben es aus den Strukturen, Störungen, Deformationen die erzeugende Bewegung nach Bahn, Richtung, Zeit, Dauer und Ursache zu ermitteln (verändert nach Cloos, 1936)
• Begriff auch Beschreibend: z.b. Die Komplizierte Tektonik der Hochschwabregion…
© VÖH 2006, Lukas Plan, Wildalpen 05.2006
Div. Bergriffe
• Bruchtektonik• Deckentektonik• Faltentektonik
• Strukturgeologie (oft als Synonym f. T. verwendet)
• Alle Maßstäbe: Mikroskopisch bis Plattentektonik (100te km)!
Zwei unterschiedliche
Deformationsverhaltenspröd (brittle): Störungen, Klüfte,
es entstehen Kataklasite, Kakirite (zerbrochene Gesteine)
seismisch (es gibt Erdbeben!)
plastisch bzw. duktil (ductile): Faltung, Scherzonenes entstehen Mylonite
aseismisch (langsame, kriechende Bewegung)
Übergang(szone) in 10-20 km Tiefe (ja nach Gestein, Temp., Druck, Zeitspanne…)
Riesige Falte in präkambirschen Gesteinen (Namibia)
Selbstähnliche parasitär Falten (oftmals sind geol. Phänomene in mehreren Maßstäben zu beobachten)
Peilsteinhöhle/ HochschwabHerausgewitterter Faltenkern
aus Tuffit (vulkanisch Aschenablagerungen )
Wetzsteinloch,
Hochschwab
Ebenfalls Faltenkern aus Tuffit (grünliches Gestein)
Schöckelkalk (eigentlich Marmor), plastisch verformt, mit verfalteten Calcit-Adern (das Gestein ist als Mylonit zu
bezeichnen)
Bruchtektonische Strukturen
• Kluft: feine nicht od. nicht wesentlich geöffnete Gesteinsfuge ohne merkbaren Versatz
• Spalte: geöffnete Fuge (f. Höhlen eher unbedeutend)
• Störung (Verwerfung): Trennfläche mit merkbarem Versatz (einige mm bis 100te km)
Netz feiner Klüfteim Leithakalk und daran gebundene
Verkarstung(„Protocave“)
Spalt (vermutlich hangparallele Zerrspalte) in derReichenwaldhöhle (Opponitz NÖ)die an einer Schicht-Grenze zwischenOpponitzer Kalk(hangende Schicht)und Lunzer Schichten(liegende Schicht)angelegt ist. Der Spalt ist jünger als die letzte Phase der Wasseraktivität in diesem Teil (Lehm ist ebenfalls durchtrennt)
Markante Störungen(Harnischflächen) wodurch unterschiedliche Gesteine aufeinander Treffen. Weiter parallele Störungen
(könnte prinzipiell auch Schichtgrenze sein, Schichten haben aber gänzlich anderes Einfallen)
Einfallen der S
chich
ten
Mächtige Harnischfläche am
Hochschwab (Größenvergleich Person)
mit KataklasitPfeil: Bewegungs-
Richtung derStörung
Kataklasit
Höllental(Rax), markante
Störung in der Wand
Hirschgruben-höhle
Hochschwab
Mächtiger Harnisch mit deutlicher Striemung
Die Mächtigkeit des Kataklasits stellt ein Indiz für das Ausmaß des Versatzes an der Störung dar.
Kataklasit
Harnischfläche mit deutlich erkennbarer Striemung
Beginnende Kataklase (Zerbrechung des Gesteins) zwischen 2 Harnischen
Ultrakataklasit
Protokataklasit1 mm1 mm
Ultrakataklasti: viel „Gesteinsmehl“ wenig ganze Gesteinskomponenten)
Protokataklasit: noch viele Gesteinsbruchstücke.
Arten von Störungen
=Blattverschiebung
Thrust Fault = Reverse F. Normal Fault Strike-Slip-Fault
es wird immer die Bewegung der hangendne es wird die Bew. der (=obenleigenden) Fläche beschreiben gegenüberliegenden F. be.
sowie: Kombination aus Seitenverschiebung und Auf- bzw. Abschiebung (z.b. Schrägabschiebung)
Achtung: Fold = Falte!
Abschiebung entlang einer Störung (womöglich auch Blattverschiebungskomponente. – kann man aus diesem Foto nicht sagen!)
Tuffitlagen auf Flores (Indonesien)
WildalpenWeichselboden
S E M P
Schersinn von Blattverschiebungen
• Linksseitenverschiebung (sinistral; auch linksgerichtete SV, linkslatrale SV
• Rechtsseitenverschiebung (dextral)
Kartensymbole
Kartenbsp.: Ebenstein
Deckscholle
Deckscholle
Gebankter Dachsteinkalk am Hochkasten
Dachsteinkalk mit Megalodonten
Grö
ßen
ordn
ung
10 0
00 a
A- Horizont: Tone, meist nicht mehr erhalten,
B- Horizont: meist dolomitisiert
C- mächtige Kalkbank mit Kuhtrittmuschen
Mächtigkeit (dicke) von Schichten:
• Bankung: Meter-Bereich
• Schichtung: Dezimeter-Bereich
• Lamination: regelmäßige Feinschichtung, meist im Millimeter-Bereich
• (Warven: Wechsellage im Jahresrhythmus)
Orientierung einer Störung
Angabe von:
Fallrichtung und Fallwinkel: (zB. 130/46, 078/21)
Streichen und Fallen – ungünstig, da man 3 Werte braucht.
Streichen ist für (sub)vertikale Flächen einfacher.
Darstellung von Störungsorientierungen
Rosendiagram (Kluftrose) nur das Streichen von Flächen ist darstellbar
Stereographische ProjektionSchmidt‘sches Netz
• Grundriss vom Verschnitt der Fläche mit der untere Hälfte einer Kugel
Schersinnkriterien
• Wie haben sich die beiden Flächen einer Störung relativ zueinander bewegt (abschiebend, aufschiebend, linksseitig…)?
• mehrere Kriterien – relativ komplex! • Faserkristalle (rel. einfach zu erkennen)weitere:• Abrisskanten• verzahnte Lösungsflächen (Stylolithe)• Riedl Flächen – Halbmondbrüche (lunet structurs)• Pflügende Partikel• Schleppfalten…
Fasercalcite
=Lösungserschienung
NW-g e ric hte te Fa ltung und Üb e rsc hie b ungDe xtra le G re nzb lä tte r (te a r fa ults)
N -g e ric hte te Fa ltung und Üb e rsc h ie b ungO ut-o f-Se q ue nc e Rüc küb e rsc hie b ung e n
E-g e ric hte te la te ra le Extrusio n: Sin istra le Bla ttve rsc h ie b ung e n
E-g e ric hte te la te ra le Extrusio n: E-W-g e ric hte te Ab sc hie b ung e n
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Üb e rsc h ie b ung
Antiklina le
Synklina le
Ab sc hie b ung
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Wie kommt es zu komplexen Störungsmustern?
mehrere Deformationsphasen im Zuge der alpinen Gebirgsbildung
Bsp. Hochschwab
Bedeutung von Trennflächen für Höhlenentstehung
Störungsgebundene Höhlenräume
GrundrissBurgunderschacht
störungsgebundenerGang in der Kläfferquelle
Typischer störngsgebundener Canyon
Raum zwischen zwei Harnischflächen, der, vermutlich erosiv vom Kataklasit befreit worden ist
Störungsgebundener Schacht (Kroatien)
Schichtgebundene Höhlenräume (Burgunderschacht)
Aufrisse
Blickrichtung: beliebig parallel zum Streichen
An einer Schichtfuge (Dachstienkalk) angelegter Gang im Grauen Riesen (Totes Gebirge)
Möglicherweise führen hier verschieden gut lösliche Schichten (Dolomitisierung) zu diesem Profil
Schneeloch am Tanzboden (NÖ)
Die Plattenkalk- Schichtung ist hier senkrecht aufgestellt, entlang der Schichtfugen hat sich der Schacht gebildet
Weiteres Beispiel für einen schichtgebundenen Schacht
Sowohl eine Störung als auch ein Schichtfugen haben bei der Entstehung dieses Ganges im Burgunderschacht eine Rolle
gespielt.
Schicht-
Fuge
Störung
Abrissklüfte, Spalthöhlen
• „Tektonisch Höhle“ sollte nicht verwendet werden. Da sie durch Massenbewegungen (Abgleiten von Gesteinsmassen) entstehen, was eigentlich nicht zur Tektonik gehört.
• Eher Abrisskluft od. Crevice Cave (engl. f. Riss, Spalt)
Planbeispiel Abrisskluft