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Wissen und Innovationen aus niedersächsischen Hochschulen Sie kennen unsere Pferde. Erleben Sie unsere Stärken. Technologie-Informationen 4/2011 Stadtplanung und Bauwesen

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Page 1: Technologie-Informationen · Xxxxx xxxxxx Stadtplanung und Bauwesen. 2 Aktuelles 3 Veranstaltungen von niedersäch-sischen Hochschulen 4 Veranstaltungen aus dem Bereich Stadtplanung

Wissen und Innovationen aus niedersächsischen Hochschulen

Sie kennen unsere Pferde. Erleben Sie unsere Stärken.

Technologie-Informationen

4/2011

Next Generation Media XxxxxxxxxxxxxxxxXxxxx XxxxxxxxxxxxxXxxxx xxxxxx

Stadtplanungund Bauwesen

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Aktuelles

3 Veranstaltungen von niedersäch-sischen Hochschulen

4 Veranstaltungen aus dem Bereich Stadtplanung und Bauwesen

Service

10 Wissensnetzwerk Zement-Kalk-Beton

10 Kooperationsangebote des Enterprise Europe Network

Stadtplanung und Bauwesen

5 Engagement-Kultur auf dem Land

5 Erlebnisorientierte Stadtpolitik – ein Erfolgsmodell?

6 Effiziente Stadtplanung durch 3D-Modellierung

6 Mobiler Scanner beschleunigt Erfassung von 3D-Modellen

7 Die Straße als Gemeinschaftsraum

7 Komfort, Effizienz und Sicherheit für Fußgänger

8 Energie aus Abwasser

8 Schnee- und eisfreie Flächen durch Erdwärme

9 Neue Deckensysteme: nachhaltig, ökonomisch, multifunktional

9 Energiebilanzierung von Gebäuden

11 Für Sie vor Ort

11 Impressum

11 Archiv

Fotos Titel, Seiten 6/10: fotolia

Inhalt

Eine erfolgreiche Planung muss alle Inter-essen in der Gesellschaft abwägen, dieAuswirkungen auf die Umwelt berücksich-tigen und mögliche Optionen verständlicherklären. Technische Hilfsmittel werdendazu genutzt, zukünftige Szenarien zu visualisieren und den Planungsprozess zuunterstützen. Für eine neuartige Unter-nehmenskommunikation stehen unter-schiedliche Formate der Bürgerbeteiligungund Konfliktlösung bereit. Diese dienenauch einer nachhaltigen Stadtplanung.Vielfältige Beispiele hierfür finden Sie inden vorliegenden Technologie-Informatio-nen. Voraussetzung für das Gelingen einesProjektes ist allerdings, dass Unternehmentransparent über ihre Projekte informierenund frühzeitig in den Dialog einsteigen.Hierbei sind die niedersächsischen Hoch-schulen gerne behilflich. Sprechen Sie uns an!

Prof. Dr.-Ing. Bettina OppermannAbteilung Freiraumpolitik und PlanungskommunikationLeibniz Universität Hannover

Die Technologietransferstellen der niedersächsischen Hochschulenerleichtern insbesondere kleinen undmittleren Unternehmen sowie öffent-lichen Einrichtungen den Zugang zuForschung und Entwicklung.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Transferstelle in Ihrer Region.Ihre Ansprechpartner finden Sie auf der letzten Seite der Technologie-Informationen.

INHALT /VORWORT

Stuttgart 21 und die Folgen – neue Strategien für Planung undKommunikation

Der Konflikt um Stuttgart 21 steht bundesweit als Synonym für eine miss-lungene Unternehmenskommunikation.Dabei hatte die Deutsche Bahn AG alleRegister einer sicheren Planungsstrategiegezogen. Man war sich einig mit derPolitik, hatte einen Architektenwettbe-werb ausgelobt und konnte sich denBahnhof schon bildlich vorstellen. DieMedien berichteten über den futuristi-schen Bahnhof – und dann ging die Sachegründlich schief. Im Sommer und Herbst2010 demonstrierten die Stuttgarter laut-stark. Land und Unternehmen hielten hin-gegen an einer alten, auf Macht und Ar-roganz beharrenden Planungsstrategie fest.

Nach der Energiewende befürchten jetztviele Firmen und Politiker eine neue Welledes Protests. Der Bau von Infrastrukturenfür Energiegewinnung und -transportkönnte am Nimby-Syndrom (not in myback yard – nicht vor meiner Tür) schei-tern. Das Durchpeitschen von Projekten istjedoch keine gute Planungsstrategie.Wenn es um hochkomplexe Technikengeht, kann eine positive Haltung derBevölkerung nicht mehr automatisch vor-ausgesetzt werden. Es geht um dasOffenlegen von Risiken und Auswirkun-gen, zum Beispiel von Technologieprojek-ten oder großtechnischen Anlagen, es gehtum Planungsqualität und die Organisationvon Dialogen mit konkreten Angeboten fürdie Nachbarschaft. Klassische PR-Arbeitreicht bei diesen schwierigen Gemenge-lagen nicht mehr aus.

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Die Veranstaltungsreihe „Karriere – Köpfe– Konzerne“, die die Leibniz UniversitätHannover seit 2010 anbietet, stelltEntscheidungsträger aus der regionalenWirtschaft vor. Die Referenten schildernihren beruflichen Lebensweg und berich-ten von ihren Erfahrungen. Die Vorträgedauern etwa 45 Minuten. Im Anschlusssteht ausreichend Zeit für eine Diskussionund vertiefende Gespräche zur Verfügung.

Am 8. Dezember ist Dr.-Ing. E. h. BernhardFischer von E.ON zu Gast. Am 19. Januar2012 spricht Dr. Gunter Dunkel von derNORD/LB. Die Veranstaltungen beginnenjeweils um 17 Uhr und finden im Audimaxim Hauptgebäude der Leibniz UniversitätHannover statt. Es wird um Anmeldung gebeten unter: www.karriere-koepfe-konzerne.de/anmeldung. Der Besuch derVeranstaltungen ist kostenlos.

Karriere – Köpfe – KonzerneVeranstaltungsreihe der Leibniz Universität Hannover

Leibniz Universität Hannover

www.karriere-koepfe-konzerne.de

AKTUELLES

Auf der Firmenkontaktmesse Career Dateskönnen kleine und mittlere Unternehmen,internationale Konzerne sowie Non-Profit-Organisationen gezielt Kontakt zuStudierenden und jungen Absolventen aufnehmen. Der Career Service der Leibniz Universität Hannover organisiert jährlichdie uniweite Kontaktmesse – der nächsteTermin ist der 20. Juni 2012. Eine An-meldung ist bis zum 31. Januar 2012 möglich.

Nutzen Sie die Teilnahme für ein gezieltesPersonalmarketing: Als Aussteller habenSie die Gelegenheit, in separaten Kabinenzuvor geplante Einzelgespräche mit Stu-dierenden zu führen, am Bewerbungs-mappencheck teilzunehmen und IhrUnternehmen in einem Fachvortrag zu präsentieren. Darüber hinaus können Siesich als Sponsoringpartner engagieren.Weitere Informatinen zu den Career Dateserhalten Sie beim Career Service.

Career Dates 2012Ihr Kontakt zum hochqualifizierten Mitarbeiternachwuchs

Leibniz Universität HannoverCareer Service

Ulrike Hö[email protected]

Auf der CeBIT 2012 gibt es wieder die internationale Kooperationsbörse FutureMatch. uni transfer, die Technologietrans-ferstelle der Leibniz Universität Hannover,veranstaltet die Börse wie in den Vorjahrenmit Partnern aus dem Enterprise EuropeNetwork, diesmal im CeBIT Lab in Halle 9.Future Match ermöglicht Ausstellern undMessebesuchern aus Wirtschaft und Wis-senschaft, europaweit Technologiepartner-schaften und Forschungskooperationen imBereich der Informations- und Kommu-nikationstechnologien anzubahnen. ImJahr 2011 nutzten 263 Teilnehmer aus 35Ländern in über 1200 Gesprächen dieChance, Kontakte zu knüpfen.

Interessierte Forschungseinrichtungen undUnternehmen können sich in Kürze unterwww.futurematch.cebit.de informieren,anmelden und ihre Kooperationsprofileeinstellen. Über einen Online-Profilkataloghaben die Teilnehmer anschließend dieMöglichkeit, potenzielle Gesprächspartnerfür bilaterale Treffen auf dem Future-Match-Stand auszuwählen. Die individu-ellen Zeitpläne werden den Teilnehmernrechtzeitig vor Beginn der CeBIT zuge-schickt. Weitere Informationen über dasEnterprise Europe Network sowie überaktuelle Kooperationsgesuche finden Sieunter www.een-niedersachsen.de.

Future Match auf der CeBIT 2012Internationale Kooperationsbörse für Unternehmenskontakte

Leibniz Universität HannoverEnterprise Europe Networkuni transfer

Matthias [email protected]. 0511.762-5682

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AKTUELLES

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Kolloquium für den Konstruktiven IngenieurbauFachvorträge und Kontakte knüpfen

Nachtragsleistungen sicher kalkulieren und prüfenAktivseminar – Ihr Lernerfolg ist uns wichtig!

Oldenburger 3D-TageInterdisziplinärer Workshop

Oldenburger RohrleitungsforumRohrleitungen in neuen Energieversorgungskonzepten

Das Kolloquium richtet sich an Fachleuteaus Ingenieurbüros, Firmen der Bauwirt-schaft und Bauverwaltung sowie an Studie-rende. Es bietet eine Plattform für den konstruktiven Dialog zwischen den in derBaupraxis tätigen Ingenieuren, den Lehren-den und Lernenden. Die Veranstaltung derFakultät für Bauingenieurwesen und Geo-däsie der Leibniz Universität Hannover ist

am 7. Dezember. Gäste haben die Möglich-keit, sich selbst vorzustellen und möglicheKontakte zu Absolventen zu knüpfen oderüber Möglichkeiten der Anfertigung von Ab-schlussarbeiten mit Beteiligung derWirtschaft zu diskutieren. In Fachvorträgen– insbesondere zum Konstruktiven Ingenieur-bau – stellen junge Ingenieure ausgewählteProjekte dar. Die Referenten kommen aus

Ingenieurbüros, Bau- und Zulieferfirmen,Bauverwaltungen oder anderen Einrichtun-gen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eineAnmeldung ist nicht erforderlich.

Termin: 7. Dezember 2011

www.ifbp.uni-hannover.de

In dem Seminar werden zunächst die un-terschiedlichen Kalkulationsarten sowieAufbau und Bestandteile der Kalkulationvon Baupreisen anhand von praktischenBeispielen vorgestellt. Auf dieser Basis wer-den die rechtlichen und baubetrieblichenGrundlagen zur Ermittlung von Ansprüchendes Auftragnehmers aus unklarer Aus-schreibung wie Mengenänderung, geänder-ter oder zusätzlicher Leistung sowie derWegfall von Leistungen vermittelt. Alle Sach-themen werden anhand praxisorientierter,

konkreter Beispiele – auch aus dem Kreis derTeilnehmer – dargestellt und bearbeitet. DasSeminar des Instituts für Baubetrieb undBaubetriebswirtschaft der Leibniz Universi-tät Hannover findet im Januar und Februar2012 statt. Eine Anmeldung ist bis zum 20. Dezember möglich.

Das Entscheidende für Ihren Erfolg bei die-sem Seminar ist Ihre Mitarbeit. Wir möchtenIhnen nicht nur Wissensgebiete vortragen,sondern vor allem deren Anwendung in www.baubetrieb.uni-hannover.de

www.jade-hs.de/3dtage

www.iro-online.de

Die „Oldenburger 3D-Tage“ werden 2012zum elften Mal veranstaltet und versam-meln jedes Jahr bis zu 250 Wissenschaftler,Anwender und Unternehmensvertreter zueinem gemeinsamen Workshop in den Fach-gebieten Photogrammetrie, Laserscanningund Optische 3D-Messtechnik. Das Pro-gramm am 1. und 2. Februar besteht zum

einen aus wissenschaftlichen Fachvorträgen,zum anderen aus einer begleitendenFirmenausstellung. In speziellen Vortragssit-zungen kommen Studierende und System-hersteller zu Wort. Besonderes Augenmerklegen die Veranstalter auf die Kommunika-tion zwischen den Teilnehmern und auf deninterdisziplinären Austausch. So kommen

die Teilnehmer aus den unterschiedlichstenFachsparten zusammen – zum Beispiel ausder Denkmalpflege, Stadtplanung, Fahr-zeugindustrie, Medizin oder Geodäsie.

Termin: 1./2. Februar 2012

Die klassischen Aufgabenteilungen vonRohrleitungen – Fernwärme, Gasversorgung,Trink- und Löschwasserbereitstellung, Regen- und Schmutzwassertransport –scheinen ins Wanken zu geraten.Schmutzwasser zum Beispiel ist auch einWärmeenergieträger, der sich mituntersinnvoll nutzen lässt. Gasversorgungslei-tungen werden als Energiespeicher für die

regenerativen Energien erkannt. Das„Oldenburger Rohrleitungsforum“ stehtam 9. und 10. Februar 2012 unter demTitel „Rohrleitungen in neuen Energiever-sorgungskonzepten“. Einmal jährlich orga-nisiert das Institut für Rohrleitungsbau ander Jade Hochschule in Oldenburg den weit-hin bekannten Fachkongress. Das Forumfand erstmalig 1987 statt und hat sich zu

einer der wichtigsten Veranstaltungen derBranche entwickelt. Rund 2500 Teilnehmeraus dem In- und Ausland nutzen dieGelegenheit, sich auszutauschen und überaktuelle Entwicklungen zu informieren.

Termin: 9./10. Februar 2012

Ihrem Berufsalltag sicherstellen. Die vermit-telten Kenntnisse sind gewerkeunabhängigund für Mitarbeiter in der ausführendenBauwirtschaft, im öffentlichen Dienst, inArchitektur- oder Ingenieurbüros uner-lässlich.

Termine: 13. + 27. Januar 2012, 10. + 24. Februar 2012Anmeldung: bis 20. Dezember 2011

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Busse fahren seltener, Läden schließen,junge Menschen wandern ab – der (land-)wirtschaftliche Strukturwandel und dieFolgen des demografischen Wandelsprägen den ländlichen Raum. Viele nieder-sächsische Dörfer stehen vor großenHerausforderungen, zum Beispiel beein-trächtigen leerstehende Gebäude das Bildder Ortskerne und ihre Funktion. Gleich-zeitig bieten sie aber ein großes Potenzialfür Umnutzungen. Das Institut für Umwelt-planung und das Geodätische Institut derLeibniz Universität Hannover erforschen mitKommunen und Unternehmen innovative,regionalspezifische Lösungen, die für Staat,Wirtschaft und Gesellschaft tragfähig sind.

Schon heute profitieren viele Dörfer voneinem aktiven sozialen Miteinander, zumBeispiel in einem ausgeprägten Vereinsle-ben. Im Kontext abnehmender Fördermittelwird daneben aber auch das Engagementder Wirtschaft bedeutsamer, etwa bei derUmnutzung leerstehender Gebäude. Ein verantwortungsbewusstes Unternehmer-tum ist vielerorts gut ausgeprägt, wird oft

jedoch nur unbewusst von der Bevölkerungwahrgenommen. Da Engagement für dasAllgemeinwohl als innovativ und leistungs-stark empfunden wird, kann es auch demImage von mittelständischen Unternehmenstarke positive Impulse geben, welche sichin wirtschaftlichen Vorteilen widerspiegelnkönnen.

Den Kommunen kommt die wichtige Rollezu, Umnutzungsprojekte zu initiieren sowienotwendige Rahmenbedingungen sicherzu-stellen. Ziel muss sein, das Engagement vorOrt langfristig zu stärken und vorhandeneKräfte zu aktivieren. Damit diese Qualitäterhalten und weiterentwickelt werdenkann, bedarf es einer guten Infrastruktur fürNetzwerke, Kommunikation und Infor-mationsaustausch. Hilfsangebote in indivi-duellen Problemlagen müssen auch auf demLand das traditionelle Gemeinschaftslebenergänzen. Unternehmen, Kommunen undInstitutionen, die Interessen an diesemThemenfeld haben oder sich beraten lassenmöchten, können sich gerne an die beidenUniversitätsinstitute wenden.

Wolfsburg erfuhr zwischen 2000 und 2005einen umfangreichen Stadterneuerungs-schub durch erlebnisorientierte Großprojek-te. Alles begann mit dem Bau der Autostadtvon Volkswagen – einem damals vollkom-men neuartig konzipierten Auslieferungs-zentrum mit hochwertigem Kulturangebot.Dies war die Initialzündung für weitere in-nerstädtische Großprojekte, zum Beispiel fürein modernes Erlebnisbad und ein DesignerOutlet Center, für einen Erholungs- undErlebnispark, für die VW-Arena und dasScience Center „Phaeno“. Das Hauptzieldieser Festivalisierung war, der etwas grau-en Industriestadt zu mehr urbanem Flairund touristischer Attraktivität zu verhelfen.

Diese Strategie war jedoch nur teilweiseerfolgreich, wie ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziertes For-schungsprojekt an der Fakultät für Architek-tur und Landschaft der Leibniz UniversitätHannover zeigt. Einerseits gelang die Stadt-erneuerung durch umfassende Aufwertungvon Brachflächen, Funktionsanpassungenund städtebauliche Sanierungen. Diverse

innerstädtische Standorte wurden durchneue Ansiedlungen erst entwickelt. Auchder Tourismus stieg deutlich an. Dagegenwurde das Ziel, Wolfsburg zu einer urbanenStadt mit mehr Lebendigkeit, Buntheit undneuen Lebensstilen zu entwickeln, längstnicht im erhofften Umfang verwirklicht.Nach Ansicht der meisten befragtenBewohner und Experten ist Wolfsburgimmer noch keine „richtig“ urbane,abwechslungsreiche und lebendige Stadt.

Neben Wolfsburg-immanenten Gründen –Stadtgründung erst vor 70 Jahren, antiur-bane Stadtanlage, industrielle Monostrukturund entsprechend einseitige Sozialstruktur –sind die Erwartungen überhöht gewesen.So sind Großprojekte gar nicht dafür kon-zipiert, Ausstrahleffekte zu erzeugen. Sie wollen im Gegenteil die Aufenthaltsdauerder Besucher in den Einrichtungen maximalerhöhen. Die Ergebnisse dieser Studie sindsehr aufschlussreich für weitere städtebau-liche Planungen. Wer Interesse an thema-tisch ähnlichen Studien hat, kann sich gerne an die Autorinnen wenden.

Erlebnisorientierte Stadtpolitik – ein Erfolgsmodell?Chancen und Risiken am Beispiel von Wolfsburg

Leibniz Universität HannoverInstitut für Umweltplanung (IUP)Geodätisches Institut (GIH)

Dr. Pia Steffenhagen (IUP)[email protected]. Alexandra Weitkamp (GIH)[email protected]: Tel. 0511.762-5725

Leerstehende Gebäude sind in vielen Dörfern einProblem, bieten aber gleichzeitig der Wirtschaftein großes Potenzial für eine neue Nutzung.

Foto: GIH

Leibniz Universität HannoverInstitut für Geschichte und Theorie derArchitektur, Abteilung Planungs- undArchitektursoziologie

Dr. Annette [email protected] Dr. Gitta Schellergitta.scheller@igt-arch.uni-hannover.dewww.igt-arch.uni-hannover.de/pas.htmlTransferstelle: Tel. 0511.762-5725

Das architektonisch ambitionierte Science Center„Phaeno“ ist eins der Großprojekte, die die StadtWolfsburg aufwerten.

Foto: Pressestelle Phaeno

Engagement-Kultur auf dem LandNeue Impulse für Wirtschaft und Bevölkerung im ländlichen Raum

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STADTPLANUNG UND BAUWESEN

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Städtebauprojekte rufen oft große Skepsishervor. In Clausthal-Zellerfeld zum Beispielsorgte der Umbau der Bergstraße „Zell-bach“ sowie die geplante Verkehrsführungbei Anliegern, Ordnungsamt und örtlicherPolizei für Vorbehalte. Gegen die Umgestal-tung des Stadtplatzes an der Marktkircheformierte sich sogar ein Bürgerbegehren.Die Möglichkeiten zur Einschätzung undBeurteilung besserten sich deutlich mit Hilfe von 3D-Modellen, die die geplantenUmbaumaßnahmen veranschaulichten.

Das Institut für Maschinelle Anlagentechnikund Betriebsfestigkeit (IMAB) der Techni-schen Universität Clausthal hat die Umge-staltungen dreidimensional modelliert, visualisiert und virtuell abgesichert. Soerhielten die Einwohner schon vor Bau-beginn einen reellen Eindruck von derneuen Platzanlage mit Café und großerVeranstaltungsfläche. Durch den konse-quenten Einsatz von 3D-Modellen konntenPlanungsfehler frühzeitig entdeckt undrechtzeitig abgestellt werden. Bei demStraßenumbau wurden Entwässerungspro-bleme durch eine nicht korrekte Seitennei-

Technische Universität ClausthalInstitut für Maschinelle Anlagentechnikund Betriebsfestigkeit (IMAB)

Prof. Dr.-Ing. Uwe BrachtDipl.-Ing. Patrick BroschDipl.-Ing. Till SontagCand. Wi.-Ing. Marco [email protected]: Tel. 05323.72-7754

gung einer Fahrbahn verhindert. Außerdemoptimierte ein beteiligtes Planungsbüro den Steigungsverlauf der Fahrbahnen.Zudem wurde eine Ampelanlage beschlos-sen, um die Sicherheit aller Verkehrsteil-nehmer zu gewährleisten.

Auf Grundlage von Zeichnungen, CAD-Plänen und Ortsbegehungen erstellte dasIMAB detaillierte 3D-CAD-Modelle von 100Gebäuden und ihrer Umgebung sowie imAnschluss daran realitätsgetreue Videos.Stereoskopische, großflächige 3D-Projek-tionen sorgten darüber hinaus für eineschnelle und intuitive Kommunikation allerBeteiligten, die im Virtual-Reality-Labor diePlanungen aus allen erdenklichen Perspek-tiven begutachten und optimieren konnten.

Ein Schwerpunkt des IMAB liegt im Bereichdigitale Fabrik- und Anlagenplanung. Grund-sätzlich aber kann die 3D-Visualisierungund stereoskopische Darstellung für alleArten von Bauprojekten eingesetzt werden.Das Angebot des IMAB richtet sich dabeisowohl an Städte und Gemeinden als auchan Planungsbüros.

Effiziente Stadtplanung durch 3D-Modellierung Visualisierung optimiert Bauplanungen und unterstützt Konsensfindung

Der Ausbau einer Bergstraße und des Stadtplatzesin Clausthal-Zellerfeld wurde mit Hilfe von anschaulichen 3D-Modellen optimiert.

Eine von der Leibniz Universität Hannoverzum Patent angemeldete Erfindung be-schleunigt und vereinfacht die dreidimen-sionale Erfassung von künstlichen undnatürlichen Objekten im Außenbereich. Dasräumlich hoch auflösende kinematischeMobile Mapping System ist zum Beispielgut für die Erfassung von 3D-Stadtmodel-len und Verkehrswegen sowie für dieDokumentation von Unfallstellen geeignet.

Die hochgenaue und räumlich hoch auf-gelöste Objekterfassung erfolgt nicht wiebisher durch statische Scans, sondern mitHilfe eines mobilen Scanners. Der terrestri-sche Laserscanner kann auf einer Plattformmit bis zu 50 km/h bewegt werden. Er soll in Verbindung mit verschiedenenNavigations-, Positions-, Temperatur- undweiteren Sensoren langgestreckte Objekteim Außenbereich verzerrungsfrei und maß-stabsgetreu scannen. Die bisher notwendi-ge Verknüpfung von Einzelpunktwolkenüber Passpunkte oder Merkmale aus demObjektraum entfällt hierbei.

EZNErfinderzentrum NorddeutschlandGmbH

Dipl.-Ing. Peter [email protected]. 0511.850308-0

Der Einsatz des Laserscanners während derBewegung minimiert die notwendige Zeitfür eine Erfassung, wodurch etwa Beein-trächtigungen im Straßenverkehr imVergleich zum Einsatz im statischen Modusvermieden werden. Durch die ermitteltenPositionsinformationen und die Raumwin-kel kann die dreidimensionale Punktwolkeohne Zusatzinformation aus dem Objekt-raum direkt im Anschluss an die Messungerstellt werden. Dieser Vorteil stellt inVerbindung mit der direkten Synchronisie-rung der Triggerzeitpunkte durch denLaserscanner den wesentlichen Unter-schied zu vorhandenen Systemen dar.

Das EZN – Erfinderzentrum Norddeutsch-land bietet die Lizenz zur gewerblichenNutzung an. Die Technologie könnte vonPlanungsbüros und Architekten, öffent-lichen Verwaltungen, Polizei und Einsatz-kräften sowie von Straßenmeistereien undStraßenbauämtern angewendet werden.

Mobiler Scanner beschleunigt Erfassung von 3D-ModellenErfindung zum Patent angemeldet

Das zum Patent angemeldete Mobile MappingSystem eignet sich zum Scannen von Verkehrs-wegen sowie zur Dokumentation von Unfallstellen.

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Stellen Sie sich eine Straße in der Innen-stadt vor – ohne Verkehrsschilder, ohneseparate Bahnen für Autos, Radfahrer undFußgänger. Es gilt für alle „rechts vor links“,ansonsten regeln die Verkehrsteilnehmerden Verkehr untereinander. „Shared Space“ist ein neues Verkehrskonzept aus denNiederlanden. In einem räumlich begrenz-ten Teilstück, etwa einem Platz oderStraßenzug, entsteht eine Mischverkehrs-fläche, die alle Verkehrsteilnehmer zum vor-sichtigen Agieren zwingt. Die Stadt Bohmteim Landkreis Osnabrück hat erstmals inDeutschland ein Straßen-Teilstück nach denShared-Space-Leitlinien baulich umgestaltetund die Bürger am Planungsprozess inten-siv beteiligt. Das Ziel war dabei vor allem,die Durchschnittsgeschwindigkeit des Ver-kehrs abzusenken und die Aufenthalts-qualität in der Ortsmitte zu erhöhen.

LOGIS.NET, das Institut für Verkehr undLogistik der Hochschule Osnabrück, beleg-te durch eine Verkehrsuntersuchung undZufriedenheitsanalyse, dass das Ziel er-reicht wurde. Während sich die quantitative

Verkehrsmenge nach dem Umbau kaumveränderte, nahmen die Anwohner undVerkehrsteilnehmer den Verkehrsfluss signi-fikant als langsamer, aber stetiger wahr. Diemeisten Passanten berichteten von einerdeutlich gesteigerten Aufenthaltsqualität,die Anwohner von weniger Lärm. Einedeutliche Mehrheit aller Befragten zeigtesich mit dem Umbau nach dem Shared-Space-Gedanken sehr zufrieden.

Das Beispiel Bohmte zeigt, dass SharedSpace auch in Deutschland funktioniert undbestimmte Verkehrsprobleme lösen kann –insbesondere in Innenstädten mit vielenRadfahrern und Fußgängern, in denen aberauch Kraftfahrzeuge nicht ausgeschlossenwerden sollen. Das Projekt zeigt außerdem,dass die wissenschaftliche Begleitung vonder Planung bis zur Inbetriebnahme not-wendig ist, um die Wirkungen des Shared-Space-Konzepts auf die Verkehrsteilnehmerzu erforschen und Vorbehalte abzubauen.Interessenten an dem Konzept oder anähnlichen Studien können sich gerne mit LOGIS.NET in Verbindung setzen.

Die Straße als GemeinschaftsraumNeues Konzept senkt Lärm und steigert Qualität von Innenstädten

Als Fußgänger möchten wir gerne un-gehindert mit eigenem Tempo unser Ziel erreichen. Manchmal müssen wir entgegen-kommenden Personen ausweichen oderkönnen vorausgehenden Personen folgen.Das gelingt recht gut in einem relativ leerenBahnhofsgebäude. Erhöht sich jedoch diePersonendichte durch die Ankunft mehre-rer Züge, können sich die Personen nichtmehr ungehindert fortbewegen, es kommtzu Stockungen und Staus. SolcheSituationen werfen die Fragen auf, ob allePersonen sicher das jeweilige Ziel erreichenkönnen, ob nennenswerte Verzögerungendabei auftreten und ob sich durch baulicheoder organisatorische Maßnahmen derVerkehrsfluss erhöhen lässt. In Notfallsitu-ationen ist der Aspekt einer sicherenEvakuierung von besonderer Bedeutung.

Diese Fragen sind nur sehr eingeschränktdurch Verkehrsbeobachtungen und Mes-sungen vor Ort zu beantworten. Als Lösungbieten sich insbesondere rechnergestützteSimulationen der Fußgängerdynamik an.Am Institut für Bauinformatik der Leibniz

Universität Hannover werden seit mehrerenJahren die theoretischen Grundlagen für rechnergestützte Simulationen der Fußgänger- und Evakuierungsdynamikuntersucht und innerhalb des Simulations-werkzeugs JWalkerS softwaretechnischumgesetzt. Die Fußgängersimulationen werden verwendet, um Bewegungsmusterund Evakuierungsabläufe in Gebäuden,Straßenräumen oder Verkehrsinfrastruk-turen vorherzusagen. Aufbauend auf denSimulationsergebnissen geben die Wissen-schaftler gezielte Gestaltungshinweise, umden Komfort, den Durchfluss oder dieSicherheit für die Fußgänger zu erhöhen.

In enger Kooperation mit Auftraggebernaus der Industrie und Verwaltung entwer-fen die Bauinformatiker anwendungsspezi-fische Modelle entsprechend den jeweiligenRandbedingungen und realisieren sie soft-waretechnisch. Auf Grundlage der erzieltenSimulationsergebnisse untersuchen siegemeinsam mit den Kunden alternativeSzenarien und entwickeln Optimierungs-strategien.

Komfort, Effizienz und Sicherheit für FußgängerOptimierte Infrastruktur durch Simulation der Fußgängerdynamik

Hochschule OsnabrückLogis.Net – Institut für Verkehr undLogistik

Dipl.-Geogr. Simon [email protected]: Tel. 0541.969-2050

Der Shared-Space-Bereich in Bohmte – alleVerkehrsteilnehmer sind gleichberechtigt, verhalten sich dadurch vorsichtig und erhöhenfür alle die Aufenthaltsqualität.

Leibniz Universität HannoverInstitut für Bauinformatik

PD Dr.-Ing. Volker [email protected]: Tel. 0511.762-5725

Fußgänger im Hauptbahnhof Hannover – je voller es wird, desto beschwerlicher ist dasVorwärtskommen und desto wichtiger werdenSicherheitsaspekte.

Foto: Institut für Bauinformatik

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STADTPLANUNG UND BAUWESEN

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Energieeffizienz ist das Schlagwort, wennes darum geht, moderne Bauweisen zu ver-markten oder Altbauten zu sanieren. FürEinzelhäuser sind schon kleine Baumaß-nahmen wirtschaftlich rentabel. Wenn esaber darum geht, größere Gebäudekom-plexe mit einem hohen Wärmebedarf ener-gieeffizienter zu betreiben, ist eine Vielzahlvon abgestimmten Maßnahmen nötig, umden Energieverbrauch zu verringern. Eineshaben sanierte und unsanierte Gebäudegemeinsam: Über das Abwasser geht vielEnergie verloren. Denn das erwärmte Was-ser aus Waschmaschinen, Spülmaschinenund Durchlauferhitzern landet überwie-gend im Abwasserkanal. Das Kanalsystemstellt damit ein weit verzweigtes Energie-netz dar. Dessen Energie lässt sich allerdingsüber Wärmetauscher und Wärmepumpen-technologie zurückgewinnen.

Das Institut für Rohrleitungsbau Oldenburg(iro) und das Institut für Angewandte Pho-togrammetrie und Geoinformatik (IAPG) ander Jade Hochschule in Oldenburg wollen

Jade HochschuleWilhelmshaven/Oldenburg/ElsflethInstitut für Angewandte Photo-grammetrie und Geoinformatik (IAPG)Institut für Rohrleitungsbau Oldenburg (iro)

Dipl.-Landschaftsökol. Jürgen Knies (IAPG)[email protected]. Mike Böge (iro)[email protected]: Tel. 0441.7708-3325

diese Potenziale nutzen und damit ver-bunden CO2-Emissionen senken. Gemein-sam mit Partnern aus Kommunen, Kanal-netzbetrieb und Industrie erarbeiten sie abgestimmte Konzepte zum Einsatz vonmodernen Wärmetauschersystemen:

Das iro verfügt über langjährige Erfahrungin diesem Forschungsfeld und über eine gutausgestattete Laborhalle. Ein mobilerMesscontainer kann bei Interesse in einerKommune zur Demonstration aufgestelltwerden, um das Bewusstsein für den unter-irdischen Energiestrom zu wecken.

Energie aus AbwasserWärmetauscher-Technologie unterstützt energetische Stadtplanung

Einbau von Überströmungs-Wärmetauschern im Kanal zur Rückgewinnung von Wärmeenergieaus Abwasser

Im Winter große Flächen und Verkehrswe-ge von Eis und Schnee zu befreien, ist auf-wendig und teuer. Der Einsatz von Salz undfossilen Energieträgern belastet zudem die Umwelt. Viel umweltschonender undsparsamer ist es, Erdwärme zu nutzen, umFlächen von Schnee und Eis frei zu halten.Das Institut für Bauphysik der Leibniz Uni-versität Hannover hat in einer Dissertationgezeigt, dass dieses thermische Systemtechnisch realisierbar ist. Die Anlage ist mit dem Prinzip einer Fußbodenheizungvergleichbar.

Ein Wissenschaftler entwickelte und vali-dierte erstmalig ein Berechnungsverfahren,das die klimatischen Beanspruchungen be-heizter Freiflächen realitätsnah simuliertund dabei den schmelzenden Schnee berücksichtigt. Hierzu wurden die zeit- undortsabhängige Temperatur- und Schmelz-wärmeverteilung auf der Freifläche unter-sucht und Kenngrößen zur Beurteilungund Bemessung von beheizten Freiflächenabgeleitet. Es wurden allgemeingültige Berechnungsmodellierungen für relevanteklimatische Randbedingungen entwickelt,

Leibniz Universität HannoverInstitut für Bauphysik

Dr.-Ing. Torsten [email protected]: Tel. 0511.762-5725

zum Beispiel für Sonnenstrahlung, Schat-ten, Windgeschwindigkeit, Wärmeüber-gang, Schnee und Eis. Ein numerischesModell (für das FE-Programm Ansys-Workbench) steuert zum Beispiel Durch-flussmenge und Vorlauftemperatur im zeitlichen Verlauf.

Labor- und Freiflächenversuche verifizier-ten die Modellierungen. Umfangreiche Va-riationsberechnungen beschreiben quanti-tativ den Einfluss von Konstruktions- undBetriebsparametern der thermischen An-lage, zum Beispiel Verlegeabstand, Einbau-tiefe der Beheizung, Vorlauftemperaturenund Massenströme des Heizmediums. Daraus abgeleitete, grafisch dargestellteGrenzlinien helfen, geeignete Konstruktio-nen in Abhängigkeit der untersuchten Einflussparameter schnell zu identifizieren,um eine effiziente Anlage zu erzielen. InKooperation mit einem Wirtschaftspartnerkann das Institut für Bauphysik die Aus-legung einer thermischen Anlage imVorfeld wissenschaftlich begleiten und dieMessvalidierung bei einer großflächigenDemonstrationsfläche unterstützen.

Schnee- und eisfreie Flächen durch ErdwärmeBerechnungsverfahren unterstützt Konstruktion und Auslegung

Ansicht von Versuchsplatten: Die durch Erdwärme beheizte Platte im Vordergrund istnahezu schneefrei.

Ermittlung geeigneter Einsatzorte im Vorfeld mittels geografischer Informa-tionssysteme (Abgleich mit Stadtpla-nung, Sanierungserfordernissen und Energiebedarf)Verifizierung des Energiepotenzials (Messkampagnen)Analyse von innovativen Abwasser-wärmetauscher-TechnologienWirtschaftliche und technische Beurtei-lung von Abwasserwärmetauschern

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Decken stellen mit einem Anteil von 60 bis80 Prozent des Rohbauvolumens das zen-trale Tragelement des Geschossbaus dar.Für nachhaltige Bauten sind aus diesemGrund flexible, funktionelle Deckensystemeeine grundlegende Voraussetzung. Das Insti-tut für Stahlbau der Leibniz UniversitätHannover ist derzeit an der Entwicklungeines innovativen Deckensystems in Stahl-und Verbundbauweise beteiligt. Das neuar-tige Deckensystem integriert die Gebäude-technik und fördert die Nachhaltigkeit imGeschossbau durch ökologisch und öko-nomisch sinnvolle Konstruktionsformen.

Das Forschungsvorhaben berücksichtigt beider Entwicklung Statik, Dynamik, Brandschutz,Bauphysik, Ästhetik, Komfort, Herstellung,Transport, Montage sowie Rückbau undErweiterung. Aufgrund dieser vielfältigenAnforderungen arbeitet das Institut fürStahlbau eng mit dem Nachbar-Institut fürEntwerfen und Konstruieren sowie zweiForschungsinstituten der RWTH Aachen ausden Bereichen Massivbau und Stahlleicht-bau zusammen. Ziel ist es, Grundprinzipien

für Entwurf, Herstellung und Nutzung einesDeckensystems zu entwickeln, das dieAnforderungen optimal erfüllt.

Das neue, multifunktionale Deckensystemzeichnet sich durch große Spannweiten,optimierten Ressourceneinsatz und inte-grierte, leicht austauschbare Gebäudetech-nik wie Heiz- und Kühlsystem aus. Es verzichtet auf Unter-/Überzüge und Unter-decken, erfüllt wesentliche Anforderungenan Feuerwiderstand und bauphysikalischeEigenschaften, ermöglicht klare und ein-fache Anschlüsse an Stützen und Fassaden.

Aktuell konkretisiert das Institut die Anfor-derungen an das Deckensystem, arbeitetentsprechende Querschnittsvarianten ausund prüft sie virtuell am Computer mittelsnumerischer Verfahren. Anhand dieser Simulationen können die Querschnittebeurteilt, optimiert und anschließend inrealen Versuchen auf ihre Funktionalitätüberprüft werden. Potenzielle Interessentenund Förderer dieser Forschung könnengerne mit den Autoren in Kontakt treten.

Neue Deckensysteme: nachhaltig, ökonomisch, multifunktionalEntwicklung und Prüfung von Deckensystemen in Stahl- und Verbundbau

Die energetische Bilanzierung von Gebäu-den ist Voraussetzung für energieeffizientesBauen und Sanieren. Dafür sind Kenntnisseüber den Aufbau und die thermophysikali-schen Eigenschaften der wärmeübertra-genden Außenbauteile erforderlich. Bei älteren Gebäuden sind Bauunterlagen mitentsprechenden Informationen häufig un-vollständig oder liegen gar nicht mehr vor.In diesen Fällen müssen Stoffkennwerte wieWärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeitermittelt werden. Hierzu wurden bislangKernbohrungen vorgenommen. An der Fakultät Bau-Wasser-Boden der OstfaliaHochschule für angewandte Wissenschaf-ten ist ein Verfahren zur zerstörungsfreienErmittlung des Aufbaus und der Stoffkenn-werte von ein- und zweischaligen Außen-wänden entwickelt und getestet worden.

Zunächst werden an einem Außenbauteilder Wärmestrom, die innen- und außensei-tigen Oberflächentemperaturen über meh-rere Tage mit einem In-situ-Messverfahrensystematisch erfasst und bewertet. Anschließend werden mit Hilfe von

Simulationsrechnungen nach der FE-Me-thode die zeitabhängigen Wärmeströmeberechnet. Die Variablen sind die Wärme-leit- und Wärmespeicherfähigkeit sowie beimehrschaligen Außenbauteilen die unbe-kannten Schichtdicken.

In einem weiteren Forschungsvorhaben wirddieses Verfahren nun erweitert, um auchden Aufbau und die Stoffkennwerte erdbe-rührter Bauteile zerstörungsfrei ermitteln zukönnen. Das besondere Problem besteht imVergleich zu den Außenwanduntersu-chungen darin, dass die Messung derAußenoberflächentemperaturen, zum Bei-spiel bei Sohlplatten, nicht möglich ist. Siegeht zusammen mit dem Bauteilaufbau undden Stoffkennwerten als zusätzliche unbe-kannte Größe in das Berechnungsverfahrenein. Gelöst wird diese Aufgabe durch zusätzliche Temperatur- und Wärmefluss-messungen im Bereich einer ausgelegtenReferenzdämmschicht, dessen thermischeEigenschaften bekannt sind. Die Fakultätsucht Interessenten, die diese Verfahren inder Praxis anwenden möchten.

Energiebilanzierung von GebäudenZerstörungsfreie Ermittlung der Stoffkennwerte von Außenbauteilen

Leibniz Universität HannoverInstitut für Stahlbau

Prof. Dr.-Ing. Peter SchaumannDipl.-Ing. Jörg [email protected]: Tel. 0511.762-5725

Querschnitt eines innovativen Deckensystems:Vorgespannte Verbundträger mit Stegöffnungenbieten Platz für Installationen.

Ostfalia Hochschule für angewandteWissenschaftenFakultät Bau-Wasser-Boden

Prof. Dr.-Ing. Eckhard Beiß[email protected]://ostfalia.de/cms/de/b/einrichtungen/Labore/bauphysik/index.htmlTransferstelle: Tel. 05331.939-10190

Energetische Messung der Wärmeströme undTemperaturen an einer Sohlplatten-Fußboden-konstruktion mit und ohne Referenzdämmschicht

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SERVICE

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Einen zukunftsweisenden Weg in Lehre undWeiterbildung schlägt das neue „Wissens-netzwerk Zement-Kalk-Beton“ ein. Es bietet die Plattform für ein digitales Fach-lexikon, für die berufliche Aus- und Weiter-bildung und die digitale Vernetzung vonBranchenakteuren. An dem vom Bundes-bildungsministerium geförderten Verbund-projekt beteiligen sich die TechnischeUniversität Clausthal, die UniversitätBremen, der Verein Deutscher Zement-werke (vdz), der Bundesverband der Deut-schen Kalkindustrie (BVK) sowie die S&PConsult GmbH. Die Fertigstellung ist fürFebruar 2014 geplant.

Wie lassen sich die Eigenschaften von Kalken beeinflussen?Wie lassen sich Bindemittel möglichst energieeffizient herstellen?Welche Möglichkeiten der Wiederverwertung gibt es?

Solche Fragen wird das neue Nachschlage-werk, das sich an Online-Enzyklopädien

Technische Universität ClausthalInstitut für Nichtmetallische Werkstoffe

www.naw.tu-clausthal.de

orientiert, beantworten. Das Online-Lexikon soll 4000 bis 5000 Stichwörter undThemenseiten umfassen. Die Plattform wirdWissen entlang der VerwertungspfadeAbbau, Produktion, Verwendung undWiederverwertung beinhalten. Sie wird denBeschäftigten der Branche – vom Auszubil-denden bis zum Geschäftsführer – auf-bereitete Lerninhalte zur Weiterbildung anbieten. Das interaktive Netzwerk fördertdie Zusammenarbeit und nutzt somit dergesamten Bau-Steine-Erden-Industrie.

Das Institut für Nichtmetallische Werkstoffe(INW) der Technischen Universität Claus-thal ist für das Arbeitspaket „KooperativeWissensgenerierung“ zuständig. Es verfolgtunter anderem das Ziel, neuartige Lern-und Wissensbausteine zur Kalkherstellungmit den Endanwendern – den Unterneh-men – so zu erarbeiten, dass sie in der Aus-und Weiterbildung, aber auch in Forschungund Lehre genutzt werden können.

Wissensnetzwerk Zement-Kalk-BetonClausthaler Uni-Institut erstellt Online-Lernplattform

Zweizonenofen zur Herstellung von Branntkalken verschiedenen Brenngrads inunterschiedlichen Atmosphären

Aktuelle Kooperationsangebote des Enterprise Europe Network

Ein estnisches Unternehmen sucht für dieEntwicklung von Niedrigenergie- und Passivhäusern Unternehmen, die Türen,Fenster, Kühl- oder Heizsysteme für ener-gieeffiziente Häuser herstellen. Auch anEntwicklern von Systemen zur Automa-tisierung und Überwachung des Energie-haushalts von Gebäuden (Smart-Home) istdas Unternehmen interessiert.

Referenznummer: 10 EE 21C2 3K03

Lösungen für energieeffizientesBauen

Ein russisches Unternehmen hat eineSoftwarelösung zur Modellierung vonGeoinformationen entwickelt, die sowohlauf virtuellen als auch auf realen Modellenund importierten Geodaten basierendarbeitet. Das System ist für Regional- und

Geoinformationssystem für dieRegionalplanung

Infrastrukturmanagement, Landvermes-sung, Bauausführung, Trainingssimulatorensowie im historischen und kulturellenBereich geeignet. Das Unternehmen suchtPartner für eine technische oder kommer-zielle Zusammenarbeit.

Referenznummer: 09 RU 86FG 3EH1

Ein niederländisches Unternehmen bietetMesstechniken und Software an, um Aus-fallkosten in der Logistik zu vermeiden.Dort treten oft Probleme auf, wenn tat-sächliche Objektmaße von Maßen inPlanungszeichnungen abweichen. Dieskann zu hohen Kosten und Verzögerungenführen. Die Entwickler suchen Partner fürdie Lizenzierung und für kommerzielleKooperationen.

Referenznummer: 11 NL 60FI 3MKH

Exakte Maße reduzierenAusfallkosten

Leibniz Universität HannoverEnterprise Europe Networkuni transfer

Joanna [email protected].: 0511.762-5406

Weitere Kooperationsgesuche aus demNetzwerk finden Sie unter www.een-niedersachsen.de/marktplatz.

Partner gesucht für die Entwicklung von Niedrigenergiehäusern

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Herausgeber:Arbeitskreis der Technologietransferstellen niedersächsischer Hochschulen

Redaktion:Christina Amrhein-Bläseruni transfer Leibniz Universität Hannover Brühlstraße 27, 30169 Hannover Tel.: 0511.762-5728, Fax: 0511.762-5723e-mail: [email protected]

Beiträge zum Thema „Stadtplanung und Bauwesen“ von:Prof. Dr.-Ing. Eckhard BeißnerPD Dr.-Ing. Volker BerkhahnDipl.-Ing. Mike BögeProf. Dr.-Ing. Uwe BrachtDipl.-Ing. Patrick BroschDipl.-Geogr. Simon DeutlerDr. Annette HarthDipl.-Landschaftsökol. Jürgen KniesDr.-Ing. Torsten RichterProf. Dr.-Ing. Peter SchaumannPD Dr. Gitta SchellerCand. Wi.-Ing. Marco SeewaldtDipl.-Ing. Till SontagDipl.-Ing. Jörg SothmannDr. Pia SteffenhagenDipl.-Ing. Peter SteuerbergDr. Alexandra Weitkamp

Gestaltung:Peter Köbke Grafikdesign

Wir danken dem Niedersächsischen Ministeriumfür Wissenschaft und Kultur für die finanzielleUnterstützung.

Die Online-Ausgaben der bisher veröffentlichten Technologie-Informationen niedersächsischerHochschulen finden Sie unter:www.uni-hannover.de/unitransfer

Themen der vorigen vier Ausgaben:Abfallwirtschaft, 3/2011Grüne Mobilität, 2/2011Medien der nächsten Generation,1/2011Innovative Lösungen für kreativeUnternehmen, 4/2010

ImpressumIhre Ansprechpartner bei den Technologietransferstellen der niedersächsischen Hochschulen

Universität OsnabrückHochschule OsnabrückGemeinsame Technologiekontaktstelleder Osnabrücker Hochschulen Dr. Gerold HoltkampTel.: 0541.969-2050, Fax: 0541.969-2041e-mail: [email protected]

Universität Vechta Stabsstelle Forschungsmanagement und -transferLars Hoffmeier Tel.: 04441.15-279, Fax: 04441.15-451 e-mail: [email protected]

Ostfalia Hochschule für angewandteWissenschaftenHochschule Braunschweig/WolfenbüttelWissens- und TechnologietransferstelleDetlef PuchertTel.: 05331.939 -10190, Fax: 05331.939-10192e-mail: [email protected]

Hochschule Emden/LeerTechnologietransferMatthias SchoofTel.: 04921.807-7777, Fax: 04921.807-1386e-mail: [email protected]

Fachhochschule HannoverZentrum für Weiterbildung und TechnologietransferElisabeth FangmannTel.: 0511.9296-3324, Fax: 0511.9296-3310e-mail: [email protected]

HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und KunstHochschule Hildesheim/Holzminden/GöttingenBüro für Technologie- und WissenstransferKarl-Otto MörschTel.: 05121.881-264, Fax: 05121.881-284e-mail: [email protected]

Jade HochschuleWilhelmshaven/Oldenburg/ElsflethWissens- und Technologietransfer

Studienort Wilhelmshaven Thomas LekschaTel.: 04421.985-2211, Fax: 04421.985-2315e-mail: [email protected]

Studienort OldenburgChristina MüllerTel.: 0441.7708-3325, Fax: 0441.7708-3460e-mail: [email protected]

Technische Universität BraunschweigTechnologietransferstelleJörg SaathoffTel.: 0531.391-4260, Fax: 0531.391-4269e-mail: [email protected]

Hochschule für Bildende Künste BraunschweigTechnologietransferProf. Erich KruseTel.: 0531.391-9168, Fax: 0531.391-9239e-mail: [email protected]

Technische Universität ClausthalTechnologietransfer und ForschungsförderungMathias LiebingTel.: 05323.72-7754, Fax: 05323.72-7759e-mail: [email protected]

Georg-August-Universität GöttingenAbteilung Forschung, Bereich Technologietransfer Dr. Harald SüssenbergerTel.: 0551.39 -3955, Fax: 0551.39-183955e-mail: [email protected]

Leibniz Universität Hannoveruni transferAndreas MenzelmannTel.: 0511.762-5725, Fax: 0511.762-5723e-mail: [email protected]

Medizinische Hochschule HannoverTechnologietransfer Gerhard GeilingTel.: 0511.532-2701, Fax: 0511.532-8987e-mail: [email protected]

Stiftung Tierärztliche Hochschule HannoverTechnologietransferProf. Dr. Waldemar TernesTel.: 0511.856-7544, Fax: 0511.856-7674e-mail: [email protected]

Stiftung Universität HildesheimDezernat für Studienangelegenheitenund TransferJoachim ToemmlerTel.: 05121.883-366, Fax: 05121.883-394e-mail: [email protected]

Leuphana Universität LüneburgWissenstransfer und KooperationenAndrea JapsenTel.: 04131.677-2971, Fax: 04131.677-2981e-mail: [email protected]

Carl von Ossietzky Universität OldenburgTransferstelle dialog Wissens- und TechnologietransferstelleManfred BaumgartTel.: 0441.798 -2914, Fax: 0441.798-3002e-mail: [email protected]

AUSGABE 4/2011

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