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Talisman & Istok Lernen, Leben und Arbeiten
in der Gemeinschaft
JAHRESBERICHT 2017 von der heilpädagogischen und
sozialtherapeutischen Arbeit im sibirischen Irkutsk
„In diesem Winter haben alle wieder einmal gefühlt, dass die
Räumlichkeiten von "Talisman" zu eng sind: bei den Feierlichkeiten war es
schwierig alle Kinder unterzubringen; es gibt keine freie Ecke für Erholung
der Schüler oder der Erwachsenen, es fehlt an Raum für Therapien und
individuelle Förderung und manchmal mussten wir sogar zwei Klassen in
einem Klassenzimmer unterzubringen. ….„
Liebe Freunde!
Was die Gründungslehrerin Tanja Gerassimowa in einem Bericht ausspricht
ist schon lange ein zentrales Thema der Talismanschule. Natürlich kann es
als ein Glück erlebt werden, dass die Schule überhaupt in der Lage ist, in
einem eigenen kleinen Schulhaus, auf ihrem Gelände und in der
dazugehörigen Wohnung im Nachbarhaus, zu unterrichten und Pädagogik
zu leben. Das Schulhaus ist vielen ans Herz gewachsen. Hier hat sich die
ganze bisherige Geschichte der Initiative mit all ihren Höhen und Tiefen
abgespielt. Viele Schüler haben dort eine schulische Heimat gefunden,
haben die Wertschätzung erfahren die ihnen zusteht, sind gewachsen und
konnten sich entwickeln. All dies ist tief bedeutsam für die Eltern und
Pädagogen. Doch eng war es immer! Im Laufe der Jahre hat sich der
Irkutsker Stadtteil Marata rund um die Schule stark verändert. Dort wo
früher alte Holzhäuser, wilde Grundstücke und unebene Wege die
Umgebung der Schule prägten, stehen nun neue Wohngebäude und
Hochhäuser, mitsamt einer deutlich veränderten Infrastruktur. Für Talisman
war es lange Zeit nicht möglich selbst an einer solchen, der Schule
entsprechenden, Entwicklung teilzunehmen. Dem Wunsch der Eltern und
Pädagogen, die Schule entsprechend der Erfordernisse verändern zu können,
standen viele, oftmals auch gesellschaftlich bedingte Hindernisse entgegen.
Doch mußte erst einmal aus einem guten gemeinsamen Prozess heraus das
eigene Bild zur Gestalt und Zukunft der Schule gefunden werden. Die
Arbeit des Kollegiums hat Früchte getragen und in diesem Jahr ist es nun
endlich soweit: es wird ein neues Schulhaus entstehen, welches den
Bedürfnissen der Schüler und der schulischen Arbeit gerecht werden wird.
Auch die Arbeitsgemeinschaft Talisman ist schon über viele Jahre mit der
Frage beschäftigt wann der Zeitpunkt kommen wird, wo die Verbesserung
der schwierigen Raumsituation tatkräftig in Angriff genommen werden
kann. Dabei war es uns wichtig, stets auf mögliche, mit hohen Kosten
verbundene Entwicklungen der Schule gut vorbereitet zu sein, um finanziell
effektiv und schnell helfen zu können wenn dies erforderlich ist.
Aufmerksamen und kritischen Lesern des Jahresberichtes wird beim Blick
auf die Ein- und Ausgabenrechnung vielleicht aufgefallen sein, dass auf
den Konten hohe Beträge lagen. Eine solche Beobachtung kann zu dem
Schluss führen, dass aufgrund dieser Beträge eine Hilfe nicht nötig ist.
Tatsächlich handelt es sich bei diesen Geldern um Rücklagen zur
Finanzierung höherer Kosten, wie solche, die nun tatsächlich durch den
Schulneubau auf die Schule zukommen. Insofern freuen wir uns, nun mit
ihrer Hilfe die Schule bei der Finanzierung des langersehnten Schulneubaus
wesentlich unterstützen zu können. Die für den Schulneubau anfallenden
Kosten liegen höher. Hierfür werden wir weitere Gelder akquirieren müssen
und wären natürlich froh, wenn Sie uns dabei helfen könnten. Doch erst
einmal möchten wir uns wieder für ihre treue Hilfe bedanken, eine Hilfe die
in diesem Jahr besonders dazu beitragen wird, dass die Schule größere und
schönere Klassenräume erhält, Räume für die Therapien und die schon
lange benötigte sanitäre Ausstattung. Dank auch der treuen Hilfe durch die
Eisele Stiftung über so viele Jahre hinweg und dem Sonnenhof
Hilfsverein für eine großzügige Spende.
Natürlich geht auch in Istok die Entwicklung weiter, im Moment sehr
positiv, bedingt auch durch engagierte Pädagogen und Helfer an der Seite
der betreuten Menschen. Und auch für Istok wollen wir uns mit den uns zur
Verfügung stehenden Mittel bereithalten, um helfen zu können wenn
besondere Ereignisse eine besondere Unterstützung verlangen. Wieder ein
Ereignis war das Jugendcamp an dem junge Menschen aus Russland und
dem Westen, unter Anleitung von Hans Gammeter, auf dem Gelände von
Istok wunderbare Projektarbeit geleistet haben. Das Sommercamp wurde
vom Kiwanis Club Höngg Zürich unterstützt.
Im Namen von Talisman und Istok vielen Dank!
Für die Arbeitsgemeinschaft Stefan Bohl
Gelände mit altem Holzhaus und einer Wohnung mit 3 Schulräumen
Der Weg zum Neubau der Schule – eine Zusammenfassung
In Irkutsk - Sibirien, ca. 70 km vom Baikalsee entfernt - sind nach dem
Ende der Sowjetunion Initiativen entstanden, die sich erfolgreich um den
Aufbau der Waldorfpädagogik und der anthroposophischen Heilpädagogik
bemühen. Die heilpädagogoische Schule „Pribaikalskij Talisman“ – eine
Schule für behinderte Kinder – ist eine dieser Initiativen, die von
betroffenen Müttern ins Leben gerufen worden ist. 1992 wurde Talisman
offiziell als private Organisation anerkannt (NGO), die Kinder nach den
Grundlagen der anthroposophischen Heilpädagogik unterrichtet. Seit 1993
verfügt Talisman über eigene Schulräume. Die schulische Arbeit setzt sich
ab 1997 in einem eigenen, renovierten Holzhaus fort. Es entstanden ein
Schulgarten, eine Holz- und Keramikwerkstatt.
Die Kinder werden in der Talisman-Schule wochentags täglich von 8 bis 17
Uhr unterrichtet. Sie lernen Lesen, Schreiben, Rechnen, und sie erhalten
Unterricht in Physik, Biologie, Geographie, Geschichte, Englisch und
anderen Fächern. Im Fachunterricht lernen die Schüler Plastizieren,
Musizieren, Malen, Eurythmie, Sport, Handarbeiten und vieles mehr. Sie
helfen beim Bewirtschaften des Gartens und bei der Hausarbeit. Intensiv
werden auch die Feste im Jahresverlauf gefeiert, und zu verschiedenen
Anlässen führen die Schüler kleine Theaterspiele auf. Anfang 2016 werden
ca. 20- 25 SchülerInnen mit sehr unterschiedlichen Behinderungen in 5
Schulklassen unterrichtet. In der Schulküche werden die Mittagsmahlzeiten
zubereitet und gemeinsam eingenommen. Schülerarbeiten – Bilder,
Handarbeiten, Holzspielzeug, Gebrauchsgegenstände – und die Schule als
Ganzes präsentieren sich gut in der Öffentlichkeit. Dies schafft Akzeptanz
und Anerkennung in der Bevölkerung aber auch bei Behörden.
Eine große Aufgabe der Talismanschule, deren LehrerInnen meist Eltern
behinderter Kinder sind, liegt darin Eltern zu helfen, ihr Kind mit anderen
Augen zu sehen. Auf diese Weise lernen Eltern, das eigene Kind mit seinen
besonderen Fähigkeiten anzunehmen. Immer mehr Eltern zeigen deshalb
die Bereitschaft bei Talisman ehrenamtlich mitzuarbeiten, z.B. in der
Öffentlichkeitsarbeit. Mithilfe bei praktischen Arbeiten, wie z.B.
Renovierungen, kann auch als Ersatzleistung von Eltern gesehen werden,
die das Schulgeld für ihre Kinder nicht oder nur teilweise bezahlen können.
Seit mehr als 15 Jahren wurde nach einer Erweiterung der Schule gesucht.
Alle Projekte scheiterten an der zu grossen finanziellen Last. Endlich
können wir eine Erweiterung verwirklichen, welche sowohl den
Bedürfnissen der Schule wie auch den bescheidenen finanziellen
Möglichkeiten angepasst sind. Wir werden das kleine alte Holzhaus
abbrechen und an dieser Stelle ein 2 stöckigen Neubau erstellen. Dadurch
kann mehr Schulraum geschaffen werden und die Infrastruktur den
heutigen Bedürfnissen angepasst werden. So bekommt das Schulhaus
endlich einen Wasseranschluss und dazugehörigen sanitärische
Einrichtungen.
Kosten für Abbruch und Neubau 110 000 Euro Eigenleistungen von den Eltern in Irkutsk 10`000 Euro Vorhandene finanzielle Mittel von Freunde aus dem Westen 45`000 Euro Bereits zugesagte Spenden 40`000Euro
Noch aufzubringenden Beitrag 15`000 Euro
An dieser Stelle möchten wir uns im Namen von Talisman herzlich bei dem Verein „Freunde der Erziehungskunst“ und der Acacia Stiftung bedanken, die den Schulneubau mit einer Spende in der Höhe von 40.000 Euro und 4000,00 Euro sehr großzügig und wesentlich unterstützen. Hilfen, die Früchte tragen werden!
Plan des neuen Schulhauses: Erdgeschoss (Zeichnung links), 1. Etage (Zeichnung rechts).
Ansicht neues Schulhaus
Schweiz: ACACIA Fond für Entwicklungszusammenarbeit Konto 40-963-0 IBAN: CH93 0839 2000 0040 0800 6 BIC: FRGGCHBI Projektvermerk: Talisman Deutschland: Freunde der Erziehungskunst Weinmeisterstrasse 16, 10178 Berlin IBAN DE91 6001 0070 0039 8007 04 SWIFT/BIC PBNKDEFFXXX Projektvermerk: Talisman
Schritte auf dem Weg zum neuen Haus für "Talisman“ Während der letzten zwei Schuljahre befasste sich in der Schule eine
Arbeitzsgruppe interessierter Menschen mit dem Thema: „Die Zukunft der
Schule". Wir beschäfigten uns u.a. mit den Fragen:
*"Was geschieht mit Schülern/Kindern wenn sie die Volljährigkeit erreicht haben
und dennoch weiterhin die Talismanschule
besuchen?“ * Wie kann man ratsuchenden Eltern von
schwerstbehindertten Schülern helfen?
* Wie kann man diese Schüler besser integrieren und auch Feiertags gut versorgen?
* Wie können wir die sehr beengte räumliche Situation verbessern?
+ wenn wir haben keinen Platz für Vorschulkinder
haben.
+ wenn die Kinder der dritten Klasse in einem sehr engen und ungeeigneten
Klassenraum unterrichtet werden müssen.
+ wenn die Klassen für Mal- und Musiktherapie sowie für Handarbeit zu
klein sind.
+ wenn es gibt keinen Platz für die notwendige Erholung gibt
+ wenn Küche, Esszimmer und Bibliothek ein und dasselbe sind.
+ wenn uns ein Festsaal fehlt.
Wir kamen zu dem Ergebnis das wir ein neues Schulhaus benötigen. Im Herbst
2016 besprachen wir die möglichen Varianten des neuen Hauses für die Schule.
Anfang 2017 erstellten wir eine Bauskizze unter Einbeziehung aller Bedürfnsisse
und der baurechtlichen Vorgaben der Stadt. Wir begannen die Verhandlungen mit
den potentiellen Auftragnehmern zur Durchführung des Baus. Danach war es
notwendig die erforderlichen Dokumente zu erstellen. Eine öffentliche Anhörung
als Grundlage für die Baugenehmigung mußte durchgeführt werden. Von der Stadt
benötigten wir einen städtebaulichen Plan, welcher die notwendigen technischen
Bedingungen und Beschränkungen beim Bau auf unserem Grundstück beschreibt.
Von dem potentiellen Bauauftraggeber wurde der vorläufige Baukostenplan
eingereicht. Detaillierte Verträge über die die Dauer und Etappen das Baus, über
die weitere Entwicklung des Projekts und die finanziellen Bedingungen wurden
erstellt. Mit dem Eingang der ersten Zahlungen konnte der Auftragnehmer mit der
Arbeit beginnen. Jelena A. Jelisarjewa, Lehrerin der 2. Klasse und Igor
Iwanowitsch Jemeljanow, Werklehrer
Bilder aus dem Schuljahr der Talismanschule
Ein Bericht des Dankes
Das vergangene Schuljahr 2016-2017 war vielseitig und bleibt uns im
Gedächtnis durch seine vielen besonderen Ereignisse. Besonders waren für
uns neue Begegnungen, das Feiern unsere Festtage, die Exkursionen, die
Teilnahme an Messen, die Weiterbildungskurse für Pädagogen der Schule
und ganz besonders die reichen Erlebnisse aus unserem Schulalltag. Unser
Schuljahr erinnerte an ein Hindernisrennen und die Hindernisse wurden
erfolgreich überwunden!
Auch für mich war dieses Schuljahr ein denkwürdiges Ereignis.
Die ganze Tätigkeit der Schule ist auf die Bildung der Bedingungen der
Selbsterkenntnis und der Selbstentwicklung der Persönlichkeit jedes Kindes
gerichtet. Und deshalb besuchen die Kinder die Schule so gern.
Hier ist alles bedeutsam: neben dem Unterricht auch die Entwicklung der
vielseitigen Interessen der Kinder außerhalb des Unterrichts, und die
gegenseitigen Beziehungen der Schüler untereinander.
Während des ganzen Lehrjahres arbeitete man mit den Familien der Schüler
zusammen. Damit die Schüler sich gut entwickeln konnten, war es wichtig
gut mit den Eltern zusammenarbeiten zu können. Es wurden
Elternversammlungen und Elternberatungen durchgeführt. Und so möchten
wir all den Eltern danken die ihren Kindern helfen sich in dieser Welt gut
zurecht zu finden. Zusammen mit den Kindern und den Eltern legen wir
diesen Weg leichter zurück.
Doch ohne die Lehrergemeinschaft der Talismanschule wäre vieles nicht
möglich. Die Pädagogen sind Lehrer, Erzieher, Trainer, Nachhilfelehrer und
Betreuer in einer Person. In diesen vielseitigen Rollen besitzen sie die
Eigenschaft auf das geistige, seelische und intellektuelle Leben der Schüler
in guter Weise einzuwirken. Sie helfen den Schülern Gut und Böse zu
unterscheiden und sich dem Guten zuzuwenden. Unsere Pädagogen sind in
ihrer Arbeit einfach nicht zu ersetzen. Ich bewundere sie!
von Swetlana Sharikowa
Die Chronik 2016 - 2017
Gerne möchte ich Ihnen wieder einen Einblick schenken was die Schüler,
Lehrer, Helfer und Eltern der Talismanschule in diesem Schuljahr erlebten.
Das Schuljahr begann am 1. September 2016 mit einer gemeinsamen Feier.
In diesem Jahr wurden die Schulklassen 2, 3, 8, 10 und die Profiklasse
unterrichtet. In der 2. Klasse konnten wir mit Denis einen neuen Schüler
begrüßen. Täglich war die Schule an den Wochentagen von 9 – 17 Uhr
geöffnet. Ein Zusatzförderangebot erhielten die Schüler jeden Samstag im
„Klub der Kommunikation“. Die Schüler wurden neben dem
Hauptunterricht in den Fächern Musik, Malen, Weben, Handarbeit und in
der Holzwerkstatt unterrichtet. Die Holzwerkstatt ist bei den Schülern sehr
beliebt. Es wurden sehr schöne Holzarbeiten angefertigt und im Hof ist, als
Gemeinschaftsarbeit des Werklehrers und seinen Oberschülern, eine
schöne Laube entstanden. Jeden Donnerstag wurde den Schülern die
Hippotherapie angeboten.
Wie in jedem Schuljahr stehen die Jahresfeste als Herz im Zentrum unserer
Arbeit. Am Michaelitag haben die Studenten der Pädagogischen Universität
ein michaelisches Drachenspiel mit unseren Schülern gestaltet. Für uns alle,
besonders aber für unsere Schüler, war es ein Glück das Herbstfest, das
Laternenfest, das Adventsgärtlein, ein intensives Vorbereiten in der
Adventszeit, Weihnachten, das Neujahrsfest, die Fastnachtswoche, das
Frühlings- und das Osterfest zu erleben.
Das hervorragende Ereignis war aber das Erleben der Feierlichkeiten zu
unserem 25ten Jubiläum. Die Lehrer und Schüler gaben sich alle Mühe die
Schule zu diesem Anlass mit besonderen Darbietungen zu präsentieren. was
von den vielen Gästen – Vertreter der Stadtverwaltung und der
pädagogischen Universität, den Schülern und Lehrern der Waldorfschule
und den Pädagogen des Waldorfkindergartens, einigen Ehemaligen und
vielen anderen Gästen – begeistert und dankbar honoriert wurde.
Die Schule stand das ganze Schuljahr über in einem guten intensiven
Kontakt mit der Öffentlichkeit. Mit den Schülern der 10.
Allgemeinbildenden Klasse feierten wir ein Sportfest und nahmen an einem
Aktionstag zur Reinigung unseres Stadtteils teil. Die Schule präsentierte
sich im Rahmen von Ausstellungen mit Arbeiten der Schüler und
verschiedenen kreativen Aktionen vielfältig in der Öffentlichkeit, u.a. im
Museum für Gegenwartskunst und beim Weihnachts- und Ostermarkt der
Waldorfschule. Wir waren aber auch Gast bei einem Konzert. Darüber
hinaus präsentierte sich die Schule interessierten Menschen durch ein
Seminar zum Thema “Autismus“ und durch Workshops: Weben,
Maltherapie, Filzen und dem Arbeiten in der Holzwerkstatt. Bei dem
Seminar über Autismus berichteten unsere Pädagogen über ihre
Berufserfahrungen und beantworteten Fragen. Zum Abschluss zeigten wir
einen kleinen Dokumentarfilm über das Leben der Talismanschule. Dieser
Film wurde von dem Regisseur und Kameramann Wadim Altuchow als
Geschenk für "Talisman" gedreht.
Unsere Pädagogin Olga W. Jememjanowa beendete dieses Jahr erfolgreich
ihr dreijähriges Waldorfseminar. Nadeschda Georgijewna, die Großmuter
eines unserer Schüler, begann ihre Arbeit in der Schule.
Über das Schuljahr begleiteten uns verschiedene freiwillige Helfer u.a.
Anastasija Kontschik aus Deutschland, und Artjom und Marina von der 10.
Klasse. Peter Marti beschenkte uns mit einem Diavortrag und führte mit
dem Kollegium eine Leitbildarbeit durch. Wir sind Ihnen dankbar.
In diesem Winter haben alle wieder einmal gefühlt, dass die
Räumlichkeiten von "Talisman" zu eng sind: bei den Feierlichkeiten war es
schwierig alle Kinder unterzubringen; es gibt keine freie Ecke für die
Erholung der Schüler und der Erwachsenen, es fehlt an Raum für Therapien
und die individuelle Förderung und manchmal mussten wir sogar zwei
Klassen in einem Klassenzimmer vereinigen. Alle Mitarbeiter des Zentrums
sind derselben Meinung, dass die Zeit gekommen ist, an der Gestalt des
neuen Gebäudes für "Talisman" zu arbeiten. Niemand wollte beiseite stehen,
jeder Mitarbeiter sagte: ich will und werde daran teilnehmen.
Im letzten Monat des zum Abschluss gehenden Schuljahres beendeten die
Schüler der zehnten Klasse ihre Abschlussarbeiten um sie am
abschließenden Tag dieses Schuljahres vorzustellen. An diesem Tag, am 26.
Mai, beendeten wir das Schuljahr festlich mit den Abschlußklassenspielen
und mit der Aushändigung der Zeugnisse. Im Mittelpunkt standen dabei
Andrej, Pascha und Sachar an ihrem letzten Schultag. Mögen ihre Schritte
auf dem Weg ins Leben der Erwachsenen erfolgreich sein!
Am 2 Juni beendeten wir das Schuljahr mit einem Ausflug zum
Limnologischen Museum am Ufer des Baikalsees
Tatjana Wladimirowna Gerassimowa.
Ein Bericht aus der 2ten Klasse von Elena A. Jelisarjewa
Und wieder ist ein Schuljahr vergangen. Wie war es für uns und unsere
Schüler? Was konnten wir erreichen? Was blieb ungelöst und wartet noch
auf uns? Diese und eine Menge von ähnlichen Fragen gestatten uns nicht,
stehenzubleiben, führen uns vorwärts, ungeachtet der Schwierigkeiten
unseres Berufes, und der gewissen emotionalen und physischen Müdigkeit.
Das 25-jährige Jubiläum, das wir im vergangenen Herbst begangen haben,
hat die Wichtigkeit und die Notwendigkeit unserer alltäglichen Tätigkeit
bestätigt und gezeigt wie leistungsfähig wir sein können. Viele aufrichtige
und gute Worte der Dankbarkeit, der Bewunderung, der Achtung an die
Adresse vom "Talisman" wurden ausgesprochen. Viele hochrangige Gäste,
viele unserer Freunde, Schüler, Mitarbeiter, Eltern sind gekommen, um uns
zu unserem bemerkenswerten Jubiläum zu gratulieren. Wir waren gut auf
das Jubiläum vorbereitet und jeder trug, entsprechend seiner Möglichkeiten,
etwas dazu bei. Daraus ergab sich ein großer, heller, unvergesslicher
Feiertag. Selbst die Vorbereitung war angenehm aufregend, auch bewegend.
Die Lehrerin Elena mit den Schülern der 2ten Klasse beim Unterricht
Nach dem Jubiläum fanden wir sanft wieder in den schulischen Alltag mit
seinen Anforderungen und Sorgen hinein. Man hat mir angeboten an einem
Wettbewerb "Ich gebe das Herz den Kindern" teilzunehmen, zu dem
Pädagogen aus dem ganzen Gebiet Irkutsk eingeladen waren. Es gelang mir
fast das Finale zu erreichen. Aber das war nicht die Hauptsache. Dank der
Teilnahme an der von November bis April dauernden Aktion haben wir den
Kameramann Wadim Altuchow kennengelernt, der sich für "Talisman"
interessierte. Wadim machte uns das Angebot einen Werbefilm über unsere
Schüler zu drehen. Damit erfüllte sich ein langgehegter Traum. Anderthalb
Monate lang arbeiteten wir am Drehbuch. Nach meiner Vorarbeit wurden
die ersten Aufnahmen gemacht. Wir halfen den Schülern sich an den ihnen
fremden Mann mit seiner Kamera zu gewöhnen. Es entstand dabei ein
kleiner Dokumentarfilm, in dem wir versuchten alle Seiten unseres
Schullebens widerzuspiegeln.
Meine Schüler der zweiten Klasse sind selbständiger geworden und
verstehen mehr der Schulordnung zu folgen. Die Klasse hat sich zu einer
Gemeinschaft mit eigenen sozialen Rollen und freundschaftlichen
Beziehungen entwickelt. Die Schüler der zweiten Klassen sind: Aljoscha,
Andrej, Dascha, Ruslan und Sascha.
Aljoscha bleibt unbestritten Führer in der Klasse. Er folgte genau dem
Unterrichtsverlauf, indem er Gedichte und Liedchen im rhythmischen Teil
vorsagen konnte. Er hatte es nicht leicht sich auf Neues einzustellen und
war in Stereotypien gefangen. Mir gelang es Konfliktsituationen zu
vermeiden in dem ich ihn rechtzeitig auf alles Neue vorbereitete.
Sein Freund und Konkurrent ist Ruslan. Ruslan ist neu in der Klasse. Er
passte sich schnell an und fand gut Anschluss in der Klasse. Der sehr
begabte Junge kann lesen und nach Diktat bekannte Wörter und kurze Sätze
schreiben. Außerdem malt er gerne und liebt Tischspiele.
Mit großem Vergnügen besucht Andrej die Schule. Er leistet fast keinen
Widerstand und nimmt unsere Hilfen, die er sehr braucht, geduldig an.
Manchmal bemerke ich ein Fünkchen Interesse, das langsam erwacht.
Das einzige Mädchen in der Unterstufe ist Dascha. Das elegante Mädchen
mit seinem akkuraten Zöpfchen ist bei den Buben sehr begehrt. Dascha
sympathisiert mit Aljoscha, sie reden miteinander und spielen gerne
zusammen.
Zum ersten Mal nahm die Klasse am Abschlussfeiertag "Auf Wiedersehen,
Schule!" teil und zeigte eine kleine musikalische Szene nach einem
bekannten Kinderlied über die lustigen Gänse. Wir probten, bereiteten
zusammen Kostüme und Requisiten vor und konnten unser Spiel stolz den
vielen Zuschauern und Eltern vorführen.
Ich hatte das Glück eine begabte Helferin, Anastasija Kontschik, an meiner
Seite zu haben, die schon ein Jahr in einer heilpädagogischen Einrichtung
in Deutschland gearbeitet hatte. Sie verstand die Kinder und auch mich sehr
gut, und war uns eine wichtige Unterstützung. Nach der Abreise von
Anastasija fehlten mir noch ein Paar Hände: sowohl Sascha, als auch
Andrej brauchten Hilfe. Wir haben Ruslans Großmutter engagiert, die viel
pädagogische Erfahrung mitbrachte. Mit der sachkundigen, nachdenklichen
und weisen Nadeschda haben wir sehr gut zusammengearbeitet.
So war dieses Jahr. Und wie wird es weiter sein? Kommt Zeit, kommt Rat.
Abschlußklassenspiel der zweiten Klasse: Die lustigen Gänse
Die freiwilligen
Helfer
Im Laufe des
Schuljahres 2016/17
halfen in der
Talismanschule viele
freiwillige Helfer im
Alter von 8 – 68 Jahren
aus verschiedenen
Schulen und der
staatlichen Universität. Sie unterstützen die Lehrer bei ihrer Arbeit mit den
Schülern im Unterricht, begleiteten die Schüler bei Spaziergängen und
Ausflügen, waren aktiv bei der Freizeitgestaltung außerhalb des Unterrichts,
halfen mit im Garten, halfen bei der Renovation der Räume und dem
Gestalten des Schulgeländes, organisierten Wohltätigkeitsveranstaltungen
wie z.B. Konzerte und einiges mehr.
Außerhalb der Schule fühlten sie sich verantwortlich für die Spieltherapie
im „Klub für Kommunikation“, den Raum und die Materialien
vorzubereiten und dort später wieder aufzuräumen. Sie waren an allen
besonderen Veranstaltungen der Schule - den Festen, den Klassenspielen
und bei den Märkten - aktiv beteiligt.
Die vielen Helfer waren auf diese Weise den Lehrern eine gute Hilfe und
nahmen ihrerseits
aus der Begegnung
mit den Schülern
und der besonderen
Pädagogik der Talis-
manschule wichtige
Erfahrungen mit in
ihr weiteres Leben in
Schule und Univer-
sität.
Engagierte Menschen, in der Begegnung und....
….tatkräftig eine wertvolle Hilfe für Talisman
Elena K. Nekrassowa schreibt über ihre 3te Klasse
In unserer dritten Klasse lernen drei Schüler: Kirill, Ilja und Mischa. Leider hat
uns Matwej wieder verlassen, da ihn seine Mutter auf die staatliche
Korrekturschule schicken will.
Unsere Jungen sind reifer geworden, sagen immer selbstbewußter ihre Meinung,
stellen mehr Fragen, sprechen ihre Zweifel aus und setzen sich kritisch mit dem
Unterricht und ihrer Lebenssituation auseinander. Ilja ist gesprächiger und
emotionaler geworden. Er äußert vermehrt seine Empfindungen zu den
Ereignissen in der Schule und reflektiert sein eigenes Verhalten. Während unserer
Epoche zur „Erschaffung der Welt“ sagte Ilja, ganz unerwartet für mich: “Das
Licht ist gut, es ist warm!”. Er zeigt Interesse an seinen Mitschülern, kommentiert
ihre Handlungen, formuliert seine Einstellung zu ihnen, lobt sie gerne, und auch
sich selbst, natürlich.
Kirill bleibt nach wie vor mein Helfer bei allen Beschäftigungen. Er ist sehr
sorgsam und aufmerksam zu den Kindern. Mischa und Ilja hängen an ihm,
weil sie einen guten Freund in ihm fühlen.
Der 11jährige Kirill kann schon fast selbständig lesen; er schreibt schon gut
Texte von der Tafel und vom Buch. Ilja mag die Mathematik. Das Lösen
von einfachen Rechenaufgaben bereitet ihm große Freude - die richtige
Antwort versetzt ihn in Entzücken. Im Handarbeitsunterricht hat er gelernt
selbständig mit der Nadel zu arbeiten, und fürchtet sie nicht mehr.
Mischa hat auch seine ersten Stiche mit der Nadel gemacht. Früher
weigerte er sich, sie in die Hand zu nehmen. Als Ergebnis haben wir kleine
Ilja, Elena und Kirill
verkleiden sich
für ihr Klassenspiel
Bastelarbeiten für die Mütter aus Filz genäht.
Zusammen führten wir das Theaterstück “7 Tage der Schöpfung” auf. Alle
arbeiteten mit viel Ernst und Interesse beim Entstehen des Stückes mit. Für
mich war es besonders wertvoll, dass mit mir zusammen auch Kirill und
Ilja Regisseure waren. Sie haben einige interessante Ideen eingebracht, auf
die ich nicht gekommen wäre. Iljas Idee: Das Erscheinen des Lichtes.
Kirill Idee: Die Darstellung der
Finsternis und des Gottesgeistes.
Auch Mischa hat uns sehr erfreut. Er hat
an einigen Szenen des Spieles
teilgenommen, obwohl ihm die Rolle
des Zuschauers besser gefiel. Mischa
befindet sich in einem wichtigen
Lernprozess, in dem es darum geht in
die Gemeinschaft hineinzufinden und
das Eigene nicht den Bedürfnissen der
Klasse entgegenzusetzen. Mittlerweile
können wir ruhig in der Stadt
spazierengehen und Kinderspielplätze
besuchen, ohne dass Mischa durch sein
launenhaftes Verhalten alles verdirbt oder unmöglich macht. In den
Schulstunden ist Mischa ein sehr disziplinierter und fleißiger Schüler
geworden. Er hört gerne den Erzählung seiner Lehrerin zu und begleitet das
dabei Erlebte mit emotionellen Bewegungen.
Ich möchte unseren Helfern danken: Igor Blinow, Olessja Tschudnowski
einer Studentin der pädagogischen Universität, sowie allen unseren
Pädagogen.
Schwierig ist, dass in der Schule wichtige Räume fehlen. Wir haben keinen
Platz für das Theaterspiel, für vielerlei Beschäftigungen und den Haushalt.
Diesbezüglich wünschen wir uns eine Verbesserung, weil es für die Schüler,
deren Förderung und Zukunft wichtig ist.
Auf dem Titelblatt des Jahresberichtes: Der stolze Gemüseernter Kirill
Mischa hat die
Kartoffeln aus dem
Garten geholt
Handarbeit und
Märkte
Ein wichtiger
Bestandteil unserer
Arbeit ist der
Handarbeitsunterrich
t, aufgebaut auf dem
ganzheitlichen Bild
des Menschen. Wie
auch in anderen
Fächern geht es
darum über die
Handarbeit das
Denken, Fühlen und Wollen der Schüler zu entwickeln.
Indem wir den Kindern die Fertigkeiten der Handarbeit beibringen,
streben wir es an ihre schöpferische, menschliche, selbständige und
innerlich freie Persönlichkeit auszubilden und die Fähigkeit das eigene
Werk und das Werk anderer Menschen zu schätzen.
Eine besondere Beziehung zum Leben entwickelt sich im Menschen,
der „mit eigenen Händen begreift“, dass die Gegenstände, die ihn im
Leben umgeben, das Werk menschlichen Hände sind.
Im Zentrum unserer Arbeit ist das Leben der Traditionen, die uns im
regelmäßigen Wechsel von Werk- und Feiertagen helfen der Schule
einen gesunden Atem zu geben - dies immer wieder auch erfrischend
belebt durch Neues.
Wenn das Weihnachtsfest naht kommt Freude auf. Wir alle freuen uns
auf die Weihnachtslesungen, die lustigen Vormittagsveranstaltungen für
Kinder, die Weihnachtsspiele und auf die Weihnachtsmärkte. Eines der
langersehnten Ereignisse ist unser Neujahresweihnachtsmarkt. Dies
geschieht in der Schule schon seit vielen Jahren und alle nehmen daran
teil: die Schulklassen und auch die Eltern.
Mit großer Freude bereiten wir uns darauf vor. Den ganzen Dezember
leben die Menschen in Vorfreude auf Weihnachten und auf das neue
Jahr.
In diesem Jahr fand unser Weihnachtsmarkt in der Irkutsker
Die Schüler basteln für Ostern
Waldorfschule und der Sparbank statt. Angeboten wurden Spielzeuge
und Erzeugnisse der Handarbeit: Arbeiten aus Filz, Textil, Holz sowie
gewebte Teppiche. Die zur Tradition gewordenen gedrechselten
Leuchter aus Holz, die von den Schülern der Oberklassen angefertigt
wurden sind immer sehr gefragt. Begehrt waren auch unsere Sofakissen
- hergestellt in der Linolschnitttechnik. In unserer Holzwerkstatt
entstanden hölzerne Tannenbäumchen, Spielzeuge für die Kleinen, und
ein Satz von Figuren zu dem Märchen vom "Kolobok"(Pfannkuchen)
Wir haben auch gefilzt und gewebt: es entstanden kleine
Schmuckstücke, aber auch zwei große Teppiche im Rahmen einer
schöpferischen Gemeinschaftsarbeit.
Riesigen Dank allen Kindern und ihren Eltern, den Pädagogen, den
Freiwilligen, allen, die an der Vorbereitung und Durchführung der
Ausstellung aktiv teilgenommen haben!
Wir nahmen im Laufe Schuljahres noch an vielen weiteren Märkten teil:
Im Sommer "Irkutsker Arbat", im September "Eine Welt für alle", im
November "Und das Unmögliche wird möglich", im Februar "Der Krug des
Guten", im Februar-März bereiteten wir Geschenke für Väter und Mütter
vor, im April war es die Ostermesse. Im Mai nahmen wir an der
Vorbereitung zur Ausstellung "Die Welt durch die Augen des Kindes" teil,
die offiziell für die Rechte des Kindes im Gebiet Irkutsk organisiert war.
Fünf Arbeiten unserer Schüler haben die ersten Plätze belegt.
Bei den vielen Märkten haben unsere Schüler in diesem Schuljahr eine
ausreichende Geldsumme verdient. Damit konnten wir in der Wohnung
neue Fenster und einen neue Tür in der Küche finanzieren.
O. W. Jemeljanowa, Handarbeitslehrerin
Kirill zeigt stolz seine Osterhähne
Die zehnte Abschlussklasse Traditionell präsentieren in der Talismanschule die Schüler zum Abschluss
des 10. Schuljahres ihre Abschlussarbeit. Es ist frei was jeder zeigt: Es kann
die Vorstellung einer Jahresarbeit, eine Vorführung oder eine rhythmische
musikalische Nummer sein, die das Hauptthema des Jahres darstellt. Für
uns alle war es ein wichtiges, aufregendes Ereignis. Jeder konnte seine
schöpferischen Möglichkeiten vorstellen: die Pädagogen ihre Ideen und
Vorhaben, die Kinder ihre darstellerische Leistung. Für die10. Klasse war
der Abschlusstag in diesem Jahr ein besonderer Tag und auch ein Tag des
Abschieds von der Kindheit.
Das letzte Schuljahr verging für die drei Schüler wie im Fluge. Nun
konnten sie zeigen was sie gelernt und geschaffen haben. Die erwachsen
gewordenen Jugendlichen zeigten den Schülern der Unterstufe, den Eltern
und den Gästen in allen Werkstätten ihre Abschlussarbeiten: Handarbeiten:
gestrickte Mützen, Schals und Kissen; in der Holzwerkstatt: hölzerne
Schalen; in der Weberei: kleine Teppiche und Stilleben aus dem
Malunterricht. Es war eine Art Demonstration der erworbenen Fähigkeiten
und Fertigkeiten. Nicht jeder Erwachsene kann stricken, nähen, Stillleben
zeichnen, mit Holz oder auf dem Webstuhl arbeiten. Deshalb haben die
Abschlussarbeiten auf alle Zuschauer einen riesigen Eindruck gemacht.
Außerdem beschenkten die Absolventen die Eltern und die Pädagogen
kreativ mit Gedichten, Liedern und Tänzen. Aber auch die Schüler der
Unterstufe blieben nicht passiv und gratulierten ihren älteren Mitschülern
abschließend durch eigene Vorstellungen. Um zum Abschluss des
Schuljahres den Kindern, den Eltern und den Lehrern zu gratulieren, waren
die Studenten der Irkutsker Fachschule für Maschinenbau zusammen mit
ihrem Pädagogen zu Gast.
Für die Talismanschule ist jede Entlassung der Jugendlichen ins Leben der
Erwachsenen ein bedeutsames Ereignis. Indem wir die vieljährige Arbeit
auswerten, sehen wir, dass unsere Bemühungen nicht vergeblich waren. Wir
sind sehr froh, dass wir ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten erweitern
können.
Die Pädagogin der 10. Klasse Larissa Belejewa
Stolze Schüler beim Abschluß der 10ten Klasse
Der
Holzwerkmeister
berichtet
Seit 2 Jahren arbeite
ich als Holzwerk-
meister in der
Talismanschule. Be-
gonnen hat dies als ich
während der Som-
merpause vor Schul-
beginn bei Repara-
turarbeiten mithalf. In dieser Zeit haben wir die Toilette, die Küche und das
Badezimmer in der Wohnung der Talismanschule aus eigenen Kräften
vollständig renoviert. Wir haben die Wasserleitungsrohre und die
Kanalisationrohre ersetzt, was schon seit langem dringend nötig war.
Die erfolgreiche Arbeit in der Holzwerkstatt mit den Schülern befriedigt
mich sehr. Indem wir die in der Werkstatt entstandenen Arbeiten bei
Märkten und Ausstellungen zeigen nehmen wir am öffentlichen Leben der
Stadt Irkutsk teil, was uns auch wirtschaftlich hilft. Vor allem aber geht es
dabei um die unmittelbare Beschäftigung der Schüler.
Für die Teilnahme an den Veranstaltungen wurden gemeinsam mit den
Schülern Spielzeuge und kleine Arbeiten hergestellt. Mit den Schülern
besprachen wir unsere Arbeiten und bewerteten die Qualität. Es wurden
zerlegbare Bäume, Häuschen, Tierfigürchen, verschiedene hölzerne
Puzzlespiele und vieles andere hergestellt. Bei der Herstellung der
Pascha an der Werkbank
Werklehrer Igor mit Nikita
Kerzenständer lernten die Schüler die Vorbereitung der Rohlinge auf der
Drehwerkbank. Einer der Schüler hat gelernt selbständig an der Drehbank
zu arbeiten.In der 8. und 10. Klasse wurden, als Gruppenarbeit und
individuell, Epochen in der Holzbearbeitung durchgeführt. Die Kinder
machten ihre Erzeugnisse vom Anfang bis zum Ende selbständig. Manche
konnten die ganze Arbeit beenden, die anderen konnten nur einige
Operationen lernen. Zum Beispiel Sacha aus der 10. Klasse: sehr lange
lernte er beim Schnitzen der Schale sorgfältig und bewußt die mit Bleistift
markierten Stellen zu bearbeiten. Die Schale wurde zum Schuljahresende
nicht fertig, doch es war ein großer Erfolg und eine besondere Leistung
dass Sacha so weit gekommen ist. Die Ergebnisse unserer Arbeit waren
sehr bemerkenswert, belebten das Interesse der Schüler und verschafften
ihnen eine große Befriedigung.
Großen Wert lege ich darauf den Schülern ein sorgfältiges Arbeiten zu
vermitteln. In der Arbeit mit dem Stemmeisen liess ich einige Schüler mit
dem kleinsten Schonhammer arbeiten, damit die Arbeit lange und in kleinen
akkuraten Schnitten gemacht wurde, anstatt schnell in großen und groben
Stücken.
Die Erfolge der Schüler bedeuten mir sehr viel
I.I. Jemeljanow
Die Schüler der zehnten Klasse mit ihren Arbeiten
Inclusion: Die Talismanschüler gemeinsam mit Staatsschülern bei
einem Sportsfest / Einweihung der neuen Laube
Folgender Bericht zeigt die reale Situation einer Mutter, die keine
Unterstützung erhält und ihr Sohn nicht zu Hause haben kann. Sie
wäre auf Hilfe von einen Platz wie Istok angewiesen. Ihr Sohn Mischa
war probeweise letzten Jahr in Istok. aber aus Mitarbeitermagel
können sie Mischa nicht aufnehmen.
Ich bin eine Mutter eines autistischen Kindes, mit einer schweren Form
geistiger Behinderung. Der Mangel an spezialisierten Organisationen führt
immer zu einem einzigen Ergebnis: Der Vater verlässt seine Familie, die
Verwandten verstehen nicht, die Mutter bleibt allein mit den Problemen und
dem Kind. Es ist ein Glück, wenn die Mutter ihren Arbeitsplatz behalten
kann und mit der Gesellschaft in Kontakt bleiben kann. Vom 28. April 2009
bis zum 28. April 2017 war mein Sohn in einem Waisenhaus №1 für Kinder
mit geistiger Behinderung in Irkutsk untergebracht. Tagsüber konnte ich ihn
in die “Talisman” Schule schicken und das Wochenende konnten wir
zusammen zu Hause verbringen. Er wurde sozialisiert und genoss das
Leben. Als er 18 Jahre alt wurde, hat sich die Situation dramatisch
verändert. Da ich arbeiten muss und es keine andere Möglichkeit gibt als
ihn nach Hause zunehmen, habe ich eine Vormundschaft beantragt. Nach
der Volljährigkeit wurde mein Sohn ins psycho-neurologische Internat in
Angarsk gebracht. In dieser Organisation können Menschen ab 18 Jahren
bis zu ihrem Tod leben. Beschäftigungstherapie ist nicht gewährleistet.
Da mein Sohn ständige Pflege und Betreuung braucht, wurde er in einem
geschlossenen Raum platziert. Es gibt keine Spaziergänge im Tagesablauf.
Die Bewohner sind ständig in ihren Zimmern und gehen nicht in ein
gemeinsames Esszimmer, das Essen wird in ihr Zimmer gebracht. Wenn
Patienten beginnen Unmut zu zeigen, verschreiben die Ärzte Anti-Angst-
Medikamente und Beruhigungsmittel. Und es ist eine Sackgasse…
Alle Kräfte und Ressourcen, die in seine Genesung investiert wurden,
wurden zerstört. Wie lange können die Menschen in solchen Zellen leben?
Es ist wie eine lebenslange Haft im Gefängnis. Nach den Regeln kann ich
ihn nach Hause mitnehmen, aber es gibt eine schreckliche Einschränkung:
nicht mehr als 30 Tage pro Jahr. Ich muss auch einen persönlichen Antrag,
die Zustimmung des Direktors und des Abteilungsleiters haben.
Ich habe Angst, dass sich seine Muskeln verkümmern, und er nicht mehr
gehen kann. Leider gibt es keine Organisationen wie Talisman, die solche
Jugendliche nach ihrem18. Lebensjahr unterstützen und einen Arbeits-, und
Lebensplatz anbieten können.
Die Organisation, wie das Dorf “Istok”, existiert dank Mut,
Selbstaufopferung und endlosem Engagement der Eltern von Jugentlichen,
die dort leben. Ich hoffe, dass in Zukunft ein Zentrum in Irkutsk für
Erwachsene mit Behinderungen eröffnet wird. Es würde meinem Sohn eine
Beschäftigungstherapie nach seinen Fähigkeiten ermöglichen und ihm eine
Unterkunft und medizinische Betreuung geben. An einem solchen Ort
könnte er ein Mitglied unserer Gesellschaft werden und nicht als
Verstoßener leben müssen. Milizina S. I
“
Ein Bild aus dem Leben von Istok
Bilder von Istok
Galja und Kirill/ Wowa mit Helfern bei der Beerenernte
Bilder von Istok
Gemütliches Ausruhen/Malen in Istok
„Istok“ - ist der Treffpunkt.
In „Istok“ sind wir immer offen für Treffen, neue Kontakte in alle
Richtungen: freundschaftliche, kreative, internationale, kulturelle,
professionelle und geschäftliche Kontakte. Wir wollen nicht die verlorene
kleine Gemeinschaft im Wald sein. Wir wollen nicht die Reservierung für
Menschen mit Behinderungen sein. Wir schaffen Interaktion mit der
Außenwelt. Wir bemühen uns, unseren Schützlingen ein normales Leben zu
garantieren, damit sie die Möglichkeit haben zur Arbeit zu gehen, nützliche
Mitglieder der Gesellschaft zu sein, Freunde zu treffen, kreative
Fähigkeiten zu entwickeln. Jeden Tag lösen wir viele Probleme, damit
„Istok“ existieren und sich entwickeln kann. Wir pflegen die
Zusammenarbeit mit unserer Umgebung, mit der Dorfverwaltung
„Chomutova“. Dort leben sehr herzliche Leute. Sie helfen uns, sie geben
uns Kartoffeln, Heu, Brennholz, wenn wir es brauchen. Sie organisieren
einen Schneepflug, wenn unsere Straße mit Schnee bedeckt ist. Wir gehen
dorthin, um Feiertage zu feiern, um eine die Ausstellung zu sehen, um Sport
in einem wunderschönen Sportkomplex zu treiben. Wir versuchen
kulturelle Veranstaltungen in Irkutsk zu besuchen. Jedes Jahr im September
besuchen wir das Festival „Sterne am Baikal“. Dort spielen die Musiker
von hohem internationalem Niveau. Jeder erinnert sich an interessante
Ausflüge in die Regionalbibliothek und das Planetarium. Wir haben Pläne
für die Zusammenarbeit mit unserer Schwesterstadt Pforzheim, die
Mitglieder der russisch-deutschen Gesellschaft der Stadt Irkutsk kommen
auch nach „Istok“.
Sommer - eine besondere Zeit im Leben von „Istok“! Jedes Jahr findet ein
Lager mit jungen freiwilligen Helfern aus der Region Irkutsk statt. Es gibt
immer grosse und wichtiges Arbeitsprojekte. Für die Projektleitung danken
wir Hans Gammeter. Das Lager vollbringt, was wir mit eigenen Kräften
nicht bewältigen könnten aber was wir für das Leben und die Entwicklung
brauchen. In diesem Jahr gab es 26 Freiwillige. Die Hauptarbeit war das
Isolieren der Aussenwände vom Wohnhaus „Kjedr“. Daneben wurde Heu
geerntet, im Garten geholfen. Wir danken unseren ausländischen Helfern:
Claudia, Anneliese, Christoph und Antje, und wir danken auch den jungen
Studentinnen aus Irkutsk. Es war interessant zusammenzuarbeiten und zu
kommunizieren.
“Es ist sehr traurig, in diesem Jahr ist unser ältester Bewohner, Slava
Solodkov, verstorben. Wir vermissen wirklich sein Lächeln, seine Witze
und sein Akkordeonspiel.”
Leider können wir zur Zeit keine neuen Bewohner annehmen, die bei uns
um einen Arbeits- und Wohnplatz anfragen, vor allem diejenigen, die
ständige Pflege brauchen. Wir brauchen ein neues Haus, neue Mitarbeiter.
Das ist unsere nächste Aufgabe für das kommende Jahr.
Es gibt große Veränderungen in unserer Gesellschaft. Das Bundesgesetz
über soziale Dienste für behinderte Menschen wurde verabschiedet. Jetzt
können öffentliche Organisationen soziale Dienste für Menschen mit
Behinderungen erbringen, und eine Kompensation für diese Aufgaben aus
dem Budget erhalten. Dafür muss die Organisation in einem Sonderregister
eingetragen sein. In der Tat können die meisten öffentlichen Organisationen,
einschließlich unserer, nicht in dieses Register kommen. Denn nach dem
Gesetz müssen wir unseren Bewohnern die gleichen Bedingungen wie in
staatlichen Internaten zur Verfügung stellen. Wir sollten geräumige,
Slawa
komfortable Zimmer, separate Speisesäle, qualifiziertes Personal haben.
Unsere Organisationen wurden von aktiven Eltern ins Leben gerufen und
wir Arbeiten ohne staatliche Unterstützung. Wir können nicht mit
staatlichen Einrichtungen verglichen werden, weil wir nicht diese
finanziellen Mittel zur Verfügung haben. Wir hoffen, dass vernünftige
Entscheidungen getroffen werden, damit die Gesetzesgrundlagen zum
Wohle der Menschen mit einer Behinderung umgesetzt werden. Wenn die
Menschen mit Behinderungen die notwendige Unterstützung erhalten,
werden sie leben und arbeiten unter anständigen Bedingungen.
Tatjana Kokina
Filmtipp: Wenn sie gerne ins Kino gehen möchten wir Ihnen den Film
“Weit” wärmstens empfehlen: Der Film beschreibt einen Reise um die
Welt, auf den sich das junge Paar Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser,
von Freiburg startend, auf einen Weg der Begegnungen mit Menschen und
Kulturen begeben. Sehr berührend, für uns ganz besonders, weil die Beiden
auf ihrem Weg auch in Istok vorbeikommen und dort einige Zeit leben und
mitarbeiten. In ruhigen, liebevollen Bildern beschreibt der Film das Leben
auf Istok. Wir sehen Aljoscha und Artjom in der Holzwerkstatt, und,
besonders ergreifend, kurze Porträtbilder von Slawa, in denen sein
liebevolles, humorvolles Wesen sehr fein getroffen ist.
Danke den beiden!
Auch zu Talisman gibt es einen kleinen Film, den der Regisseur und
Kameramann Wadim Altuchow als Geschenk für "Talisman" gedreht hat.
Ein film zum Herunterladen auf Russich mit englischen Untertiteln.
Die Bilder sprechen für sich und zeigen dem Betrachter ein schönes Porträt
aus dem Leben der Talismanschule
https://yadi.sk/i/srI-qn4H3NHMFP
Und auf You Tube finden Sie ein weiteres Porträt der Schule:
https://www.youtube.com/watch?v=nibRhP4Gagw
Natalija Krasnoschekowa beschreibt einen Besuch auf Istok
Gestern war es soweit! Schon lange habe ich meinen Freunden
versprochen, einen Ausflug nach „Istok“ zu organisieren. Nun sind wir auf
dem Weg dahin und mein Herz klopft vor Aufregung. Viel habe ich über die
Gemeinschaft „Istok“ erzählt, viel über die Bewohner
„Rebjata“ geschwärmt: welch liebe Menschen sie sind, wie selbständig und
kreativ!
Viele Menschen ahnen nicht, was die Bewohner der Gemeinschaft in
„Istok“ selbständig leisten. Das Leben in der Gemeinschaft fordert viel
Eigenverantwortung für die täglichen Aufgaben: Holz hacken, Tiere
versorgen, im Garten arbeiten, Haushalt organisieren, kochen, waschen -
ach, die Liste ist groß. Auch arbeitet jeder der Bewohner fleißig in einer der
Werkstätten. Und das alles schaffen „Rebjata“ tagtäglich!
Wir sind im Dorf angekommen. Die „Rebjata“ stürmen heraus und
begrüßen herzlich meine Gäste aus der Stadt. Ich beobachte das Geschehen
von der Seite: Dima berichtet sofort über das Leben in „Istok“ und erzählt,
dass das Sticken seine Leidenschaft ist. Er hat jetzt auch die Aufgabe die
Kühe zu hüten, da der warmherzige Bewohner Slawa, der früher diese
Aufgabe innehatte, vor ein paar Monaten mit 62 Jahren verstorben ist. Alle
vermissen ihn, den seeligen Mitbewohner, und reden gerne und viel über
ihn. Artjom fragt jeden, wie es ihm geht und wie er geschlafen hat. Wowa
und Wadim beobachten neugierig die Gäste und schenken viel
Aufmerksamkeit den schönen Frauen. Auch Kirill und Kostja scheinen über
den Besuch erfreut zu sein. Pascha übernimmt die Führung und zeigt den
Gästen stolz die Werkstätten und Häuser.
Ich bin einfach stolz auf unsere „Rebjata“ und gerührt!
Nach einem erfüllten und emotionalen Tag sitzen alle still im Auto. Jeder
meiner Freunde verarbeitet das Erlebte auf seine Art und Weise, jeder
braucht dafür Zeit. Nach einer Weile beginnen die ersten Gespräche:
„unglaublich, rührend, ehrlich und begeisternd“. Alle sind zutiefst berührt
und natürlich überrascht, wie vielseitig „Rebjata“ sind und wie selbständig
sie den Alltag im Dorf meistern. Was für ein Glück es ist, dass es
„Istok“ gibt!
Mein Herz ist erfüllt mit Freude! Ja, es ist unglaublich wichtig, dass eine
Gemeinschaft wie „Istok“ existiert. Gerade vor kurzem hörten wir von
unserem früheren Bewohner Amir, der nach Wunsch seiner Mutter das Dorf
verlassen hatte und in eine psychiatrische Einrichtung gezogen war. Knapp
ein halbes Jahr hat der Junge dort gelebt und ist erschreckenderweise
gestorben. Als wir das erfuhren, blieb jedem von uns, insbesondere auch
jeder Mutter, die ein besonderes Kind hat, das Herz stehen. Was hätten wir
alle ohne „Istok“ und „Talisman“ gemacht?!
Meine Freunde versprachen uns Unterstützung, Hilfe und
Weitervermittlung. Allein die Begegnung selbst war schon kostbar für uns,
für „Istok“ und für die Weiterentwicklung unserer Jugendlichen! Einen
herzlichen Dank an alle, die mit
Gedanken, Taten und Gebeten uns
unterstützen!
Vadim Sokolow ist stolz. Er darf ,
zusammen mit Wowa und
Artjom, an einem Konkress für
behinderte Menschen in
Jekaterinenburg teilnehmen.
Mein Traum wird bald wahr
werden. Ich werde nach
Jekaterinenburg fahren, um zu an
dem World Kongress teilzunehmen.
4 Jahre wartete ich auf diese Reise.
Ich war auf dem letzten Kongress
in Jekaterinenburg und es war
meine erste Reise ohne Eltern. Die
Atmosphäre war sehr schön und
freundlich. Ich habe an einem Workshop für Malen teilgenommen. Im
Laufe dieses Jahres fragte Ich Tatiana Kokina: «Wann wird der nächste
Kongress sein?» und wartete. Ich möchte das Programm wissen, neue Leute
treffen, verschiedene Workshops und Exkursionen besuchen. Ich wählte die
Themen: «Wie kann ich mich selbst verteidigen» Eurythmie und
Bewegung.
Während der Exkursion möchte ich die Ural Natur sehen, ins historische
Stadtmuseum gehen und über die Gegenwart und die Vergangenheit der
Stadt erfahren. Ich glaube, dass es sehr interessant sein wird. Unser Team
ist sehr gut: Meine Freunde Vova und Artem und unsere Mitarbeiter Natalia
Andrejewna und Tatiana Wiktorovna. Wir wohnen in “Istok” und wollen,
dass die anderen Teilnehmer des Kongresses etwas über unser Leben
erfahren. Wir danken unseren Freunden für ihre Unterstützung.
Tatjana Kokina, Vadim, Artjom,
Natlalia Krasnoschekowa und Wowa
beim Kongress
Alexey Barhatenko, Leiter der Holzwerkstatt in Istok,
berichtet von seiner Arbeit mit den Betreuten.
Eineinhalb Jahre arbeite ich in “Istok”. Während dieser Zeit habe ich
gelernt, wie ich die Jungen Menschen in der Arbeit anleiten kann. Meine
persönliche Erfahrung zeigt, dass wir die Interessen und Fähigkeiten
unserer Schützlinge erkennen müssen. Einige können monotone Arbeiten
sehr sorgfältig machen, aber sie können nicht an den Maschinen arbeiten,
aufgrund ihrer Eigenschaften. Ein anderer hat Störungen der Feinmotorik
und er ist nicht in der Lage mit der Hand zu arbeiten, aber er kann an einer
Maschine arbeiten und das macht ihm viel Spaß. Einige Jungen schweben
immer in den Wolken und es ist sehr schwierig, ihre Aufmerksamkeit zu
wecken. Ich fand eine Lösung dieses Problems: Sie arbeiten mit den
Elektrowerkzeugen, weil diese Werkzeuge Konzentration und
Aufmerksamkeit erfordern. Mit der Zeit wird jeder Mensch, welcher in der
Werkstatt arbeitet, zu einem Teil des Teams.
Jeder Mitarbeiter ist ein einzigartiges Individuum mit seinen eigenen
Fähigkeiten.
Dieses Wissen der Interessen und körperlichen Fähigkeiten erleichtert
meine Arbeit, es hilft mir den Arbeitsablauf zu planen. Es ist sehr wichtig,
die erworbenen Fähigkeiten zu stärken, ansonsten vergessen Jungs alles.
Zum Beispiel, Vova Kulakov ist sehr aktiv, er kann nicht an einem Ort
sitzen und monotone Arbeit tun, er hat immer seine eigenen Pläne. Aber
seine Technikverliebtheit und die Arbeit an der Bohrmaschine haben Vova
an den Arbeitsplatz gebunden. Jetzt hat er ein Interesse an der Arbeit und
das Vertrauen des Meisters. Nach dieser Erfahrung in der Werkstatt, kann
Wova nun auch im Haushalt arbeiten, obwohl es früher ein Problem war,
weil er immer weggelaufen ist.
Sommercamp in Istok Sibirien vom 16. – 26. Juli 2017 Mit grosser Freude blicke ich auf ein erfolgreiches Sommercamp 2017
zurück. Wir konnten am Wohnhaus „Kjedr“ eine Isolation an Wänden und
Dachboden anbringen. Dadurch wird das Haus im Winter wohnlicher
werden. Weiter haben wir über dem Heizraum ein neues Dach erstellt.
Gerne möchte ich mich herzlich bei allen Spendern bedanken, die das
Sommercamp 2017 in der Lebensgemeinschaft „Istok“ in Sibirien
unterstützt haben. Viele jugendliche Teilnehmer konnten wichtige
Lebenserfahrungen sammeln.
Berichte von Teilnehmern:
Es war sehr schön neue Freunde zu treffen. Diese Zeit hier ist für mich
jeweils der Höhepunkt in jedem Sommer. Vielen Dank für diese schöne
Erinnerung Aliona
Ich bin zum ersten Mal nach “Istok” gekommen. Das ist meine erste
Erfahrung als Freiwilliger. Ich bin nicht sehr gesellig, aber hier war es sehr
interessant, mit Ausländern zu arbeiten und zu kommunizieren. Manchmal,
denke ich, dass wir unterschiedliche Ansichten über die Welt haben. Ich bin
sehr froh, dass ich hier war. Ich denke, dass ich im nächsten Jahr wieder
kommen werde. Vielen Dank für die positiven Erfahrungen und die Zeit,
die wir zusammen verbracht haben.
Kenia Nikita, Student, Hochschule für Bau und Architektur.
Ich komme bereits zum dritten Mal nach “Istok” und hier ist alles sehr gut.
Je öfter ich hier bin, desto mehr liebe ich diesen Ort. Dieser Ort ist schön:
schwunghafte Atmosphäre, aufrichtige Gespräche, alte Freunde und neue
Bekannte. Sehen wir uns im Jahr 2018 wieder in “Istok”!
Anna Zvereva, Studentin, Fakultät für Sozialwissenschaften.
Wir schaffen was!
“Istok” ist ein einzigartiger und wunderbarer Ort. Ich habe schon oft
darüber gehört. Ich bin sehr froh, dass ich hier bin. Hier gibt es keine
zufälligen Begegnungen: alle Menschen sind von einer Idee vereint, so dass
die Atmosphäre sehr warm ist. Ich danke den Organisatoren! Auf jeden Fall
werde ich hier mit meinen Freunden wieder kommen. Wärme, Ruhe und
Liebe erfüllen mein Herz. Danke!
Tamara Mironova, Studentin, Fakultät für Bildungswissenschaften.
In diesem Dorf machen wir Gutes für die Menschen. Diese Menschen
brauchen uns, und ich bin sehr glücklich zu helfen. Ich bin mit allem
zufrieden, aber es gibt eine Ausnahme - Das Fehlen der mobilen
Kommunikation. Wir haben das Haus isoliert, und zusammen die Freizeit
gestaltet. Das Essen war sehr lecker und nahrhaft. Unser Kochteam hat
jeweils gut gearbeitet. Vielleicht werde ich wieder kommen
Denis Afanasyev, Student, Hochschule für Bau und Architektur.
Ich bin zum 3. Mal am Sommercamp in „Istok“. Jedes Mal bestätigt es mir,
wir wichtig dieser Ort ist für mich. Ich mache wichtige Erfahrungen für das
Verständnis von verschiedenen Menschen, das zusammen Arbeiten in
Teams und das Lernen von neuen handwerklichen Fähigkeiten. Dazu habe
ich gelernt ein solches Camp zu leiten. Ich hoffe, dass ich es nächstes Jahr
wieder tun kann und vielen Dank an Alle für Alles. Olga
Das „neue“ Haus Kjedr
Gruppenbild der fleißigen Sommercampler
Einnahmen/Ausgaben Übersicht Talisman/Istok 2016/2017
Beträge D
(€)) Beträge CH
(SFR)
Übertrag und Einnahmen
01.09.2016 – 31.08.2017
Übertrag aus Vorjahr Stand (31.08.2016) 64268 35361
Einnahmen Spenden (01.09.2016- 31.08.2017) 8393 15940
Summe Übertrag und Einnahmen (31.08.2016) 72661 51301
Ausgaben 01.09.2016 – 31.08.2017
Ausgaben Reparaturen an und in Gebäuden in Istok 1000
Schulneubau Talisman-Schule 8000
Sommercamp in Istok 2500
Teilnahme Betreuer und Menschen mit
Behinderungen an Konferenz in
Ekaterienburg
900
Öffentlichkeitsarbeit (Druck Jahresbericht,
Homepage), Gebühren 409 30
Zwischensumme Ausgaben 12892 30
Übertrag für Zeitspanne ab 01.09.2017 59768 51271
Summe
Ausgaben 01.09.2016 - 31.08.2017 und
Betrag für Unterstützung ab 01.09.2017
(Stand 31.08.2017)
72661 51301
Differenz Übertrag Vorjahr plus Einnahmen abzüglich Ausgaben und Übertrag für die Zeitspanne ab 01.09.2017
0 0
Hinweis: Ein Teil der Spendengelder wird für uns durch gemeinnützige Organisationen verwaltet.
Bis zum Abruf sind diese Gelder juristisch Eigentum dieser Organisationen.
Die dargestellten Beträge sind auf ganze EUR gerundet.
Ein großer Teil der Beträge für die Zeitspanne ab 01.09.2017 sind für den Neubau eines Wohnhauses
für Betreute in Istok und für den Neubau der Talisman Schule vorgesehen. Letzterer ist seit Herbst
2017 in vollem Gange, und es sind ab 01.09.2017 bereits 32000 EUR und 19494,75 SFR für den Bau
abgeflossen, die in der Einnahmen/Ausgaben-Übersicht des nächsten Jahresberichtes dargestellt
werden.
Finanzielle Eigenleistungen der Mitglieder der Arbeitsgruppe Talisman/Istok betrugen im
Berichtszeitraum ca. 1880 EUR
Kontakt:
Heilpädagogische Arbeitsgemeinschaft Talisman/Istok
Im Westen
Hans Gammeter Sollmattweg 15, CH-3147 Mittelhäusern
Tel. 0041 (0)31 842 0146 E-Mail: [email protected]
Jörg Göttlicher
Durlacher Allee 38, D-76131 Karlsruhe
E-Mail: [email protected]
Stefan Bohl
Wildtalstrasse 18, 79194 Gundellfingen Tel. 0761/580428
E-Mail: [email protected]
Internet: www.beryosa.de
In Russland
Tatjana Kokina, Russland, 664049 Irkutsk, Jubilenij 32/37 (Kontakt auf Englisch, MEZ +6 Sommer (MESZ
+7 , Winter)
Tel./Fax 007 3952 462079 E-Mail: [email protected]
Talisman-Schule (Kontakt meist nur auf Russisch) Tel. 007 3952 242469
Dorfgemeinschaft Istok Internet: www.facebook.com/PribajkalskijIstok/
Spenden oder Daueraufträge
In Deutschland
Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.
Weinmeisterstrasse 16, 10178 Berlin
Tel. 030 61702630
Fax. 030 61702633
E-Mail: [email protected] Internet: www.freunde-waldorf.de
Postgirokonto Stuttgart
Stichwort für die Schule: Stichwort für die Dorfinitiative:
BLZ 60010070, Kto. 39800704
Talisman 6361 Istok 6362
IBAN: DE91 6001 0070 0039 8007 04 SWIFT / BIC: PBNKDEFFXXX
In der Schweiz
Hans Gammeter –Talisman
Freie Gemeinschaftsbank BCL
Zugunsten von
2.488.0 ACACIA 8392
ACACIA Fonds für Entwicklungszusammenarbeit Konto 40-963-0
Nummer: IBAN: CH 93 0839 2000 0040 0800 6 BIC: FRGGCHB1
Freie Gemeinschaftsbank, Basel Projektvermerk:
Talisman oder Istok
Besondere Hilfsmöglichkeiten für Talisman und Istok
*Daueraufträge *Patenschaften *Basare *ein Erbe für ... *
Veranstaltungen zugunsten von... (z.B. Chorkonzert,...) *Sammeln am
Arbeitsplatz, an der Schule etc. *Spende anstatt Geschenke (z.B.
Weihnachten, Geburtstage, ...), oder: Erzählen Sie von uns, geben
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