tage alter musik in herne // 13 - presse.wdr.de gestaltet mit speziellen sendungen zum jazz und den...

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KLANGLANDSCHAFTEN OSTEUROPAS Konzerte | Musikinstrumenten-Messe 14. – 17. November 13 TAGE ALTER MUSIK IN HERNE // 13

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KLANGLANDSCHAFTEN OSTEUROPAS Konzerte | Musikinstrumenten-Messe 14. – 17. November 13

TAGE ALTER MUSIK IN HERNE // 13

14. – 17. NovemberKlanglandschaften Osteuropas vom Mittelalter bis zur Frühromantikzwischen Volkstradition, Kulturdiktat und EmanzipationZehn Konzerte des Westdeutschen Rundfunks Kölnund ein Konzert der Stadt Herne

16. NovemberAndere Welten?Kulturlandschaften Osteuropasund ihre Wahrnehmung im WestenKulturpolitisches Forum wdr 3

15. – 17. NovemberBlas- und Saiteninstrumente Musikinstrumenten-Messe der Stadt Herne

Alle Konzerte des Westdeutschen Rundfunks Kölnwerden im Radio in wdr 3 gesendet. Sendedaten imInternet unter wdr3.de

Die TAGE ALTER MUSIK IN HERNE machen sich also auf eine Art Schatzsuche nach den vielen musikalischen Facetten zwi-schen Oder und Ural und zwischen Mittelalter und Romantik. Und dazu stützen sie sich diesmal ausschließlich auf Spitzen-interpreten der Alten Musik, die in den jeweiligen nationalen und regionalen Musikkulturen verwurzelt sind und deren he-terogene Stile ebenso kennen wie die musikalischen Sozial-ebenen, und die vor allem wissen, was es ›dort‹ – in Pressburg und St. Petersburg, in Warschau und Riga, in Siebenbürgen und Pannonien, in Lemberg und Prag, in russisch-orthodoxer und serbisch-orthodoxer Kirchenmusik – an Juwelen zu entde-cken galt und gilt.

Die TAGE ALTER MUSIK IN HERNE werden 2013 zu einem großen Festival im Kulturradio wdr 3: die Konzerte werden live oder kurze Zeit später übertragen. Außerdem wird auf wdr 3 das Thema ›Osteuropa‹ zu einen genreübergreifenden Programm-schwerpunkt gestaltet mit speziellen Sendungen zum Jazz und den volksmusikalischen Kulturen aus diesen Ländern, zu den Komponisten und Literaten.

Dr. Richard Lorber, wdr 3Künstlerische Leitung

Klanglandschaften Osteuropaszwischen Volkstradition, Kultur-diktat und Emanzipation

Die Musik in Osteuropa zwischen dem Mittelalter und dem frühen 19. Jahrhundert umreißt einen immensen Bereich un-terschiedlicher Kulturräume vom Zarenhof in St. Petersburg bis zur speziellen Ausprägung des byzantinischen Kirchen-gesangs in Serbien, vom bürgerlichen Virtuosenkonzert in Lemberg bis zur musikenzyklopädischen Sammeltätigkeit Siebenbürgener Franziskanermönche.

Im westlichen Europa war für das Musikleben – zumindest bis zur Ausprägung der Nationalstaaten – ein freier und frei-williger Kulturaustausch und eine rege kulturelle Migration typisch, trotz absolutistischer Herrschaftsformen. Das galt aber auch für die mitteleuropäischen Regionen Osteuropas wie Böhmen, Mähren, Ungarn oder Schlesien. In anderen Tei-len des östlichen Europas war das Kulturleben dagegen eher durch habsburgische Hegemonie und osmanische Besatzung geprägt. Die Folge: eine besonders vitale, auch ›kämpferi-sche‹ Musikausübung im orthodox-slawischen Osteuropa, die von starken Kontrasten und der Abschottung zwischen Stadt und Land, zwischen Folklore und Kunst geprägt ist. Dieses mu-sikalische Erbe ist hierzulande kaum bekannt. Wie klang die-ses Osteuropa zwischen Mittelalter und Romantik? Gab es bei allem Facettenreichtum einen gemeinsamen ›Sound‹, einen eigenen, vielleicht bewahrenden ›Ton‹, der die Musik dieser Regionen von der westlichen Musik unterschied, die man üb-licherweise als die Geschichte einer sich beständig fortentwi-ckelnden Kunstmusik beschreibt?

Die TAGE ALTER MUSIK IN HERNE stellen eine ambitionierte Frage, deren konkrete Beantwortung auf internationaler Ebene bislang kaum angegangen wurde. Zwar sind schon früher bei unserem Festival Ensembles aus den ehemaligen Ostblock-staaten aufgetreten und auf die bei uns bekannten Formati-onen getroffen, zuletzt 1998, aber trotz aller Internationalität der ›Originalklangbewegung‹ muten uns die osteuropäischen Regionen auf der Landkarte der historischen Musikvergegen-wärtigung bis heute wie eine terra incognita an.

Donnerstag, 14. November 2013

21:30 Kreuzkirche

БЕОГРАД-СМЕДЕРЕВО / BELGRAD-SEMENDRIA

Geistliche Gesänge der serbisch-byzantinischen Schuleaus dem 14. und 15. Jahrhundert von Isaiah dem Serben, Joachim Domestikos von Serbien, Kir Stefan dem Serben, Nikola dem Serben, Manuil Protopsaltes u. a. aus serbischen, griechischen und rumänischen Quellen

Ensemble Pavle Aksentijević

Im späten Mittelalter bildete sich in Serbien eine spezifisch serbisch-byzantinische Schule geistlicher Musik auf altgriechi-sche Texte heraus, als Ergebnis starker byzantinischer Einflüs-se an den serbischen Despotenhöfen. Hier und in Klöstern auf dem Berg Athos in Griechenland lebten Griechen und Serben zusammen und schufen gemeinsam ein geistliches Musik-repertoire, das an Pracht den Liturgien Konstantinopels in nichts nachstand. Hauptexponent dieser Bewegung war Kir Stefan der Serbe, ein Mönch und Sänger, der vor allem am Hof des Des-poten Lazar Branković in der alten serbischen Hauptstadt Sme-derevo (Semendria) tätig war und dessen Werke sich heute in den Bibliotheken von Belgrad, Athen und Athos, aber auch im Vatikan finden. Das Programm des in Belgrad ansässigen En-sembles um Pavle Aksentijević, das zum ersten Mal überhaupt in Deutschland zu hören ist, bietet eine Auswahl dieses ganz besonderen Repertoires in Kombination mit Kratema-Werken – wortlosen Wiegenliedern Gottes für das Jesuskind vom Berg Athos.

Sendung mo, 2.12.2013, 20:05, wdr 3 konzert

Ensemble Pavle Aksentijević

Donnerstag, 14. November 2013

19:30 Kulturzentrum

TRANSILVANIA / SIEBENBÜRGEN

Musik des europäischen Frühbarock aus dem Kájoni-Codex von Alessandro Grandi, Orazio Tarditi, Heinrich Schütz, Lodo-vico Viadana, Balassi Bálint u. a.

Musica ProfanaLeitung: Zsolt Szabó (Viola da gamba)

János Kájoni (1629 – 1687), rumänischer Franziskanermönch und 1678 von Papst Innozenz XI. zum Generalvikar vonSiebenbürgen ernannt, darüber hinaus Komponist, Orgelbau-er und Buchdrucker, komponierte zahlreiche Kirchenlieder, Messen und Litaneien, aber auch Volksgesänge und Volkstän-ze. Der berühmte, nach ihm benannte Kájoni-Codex aus dem 17. Jahrhundert galt lange als verschollen. Erst 1988 wurde er wiederentdeckt, Mönche hatten die Sammlung beim Heran-nahen sowjetischer Truppen gegen Ende des Zweiten Weltkrie-ges eingemauert. Es handelt sich dabei um eine ursprünglich zum eigenen Gebrauch angelegte Sammlung weltlicher und geistlicher Werke zeitgenössischer Komponisten aus dem ita-lienischen und deutschen Sprachraum; sie enthält aber auch populäre rumänische und ungarische Gebrauchsmusik. Das vokal-instrumentale Barockensemble Musica Profana um den ungarischen Gambisten Zsolt Szabó zeigt mit seiner packenden Programmauswahl das progressive und weltoffene Interesse der Mönche an guter Musik in einem sagenumwobenen Winkel Europas zwischen protestantischer Andacht, katholischer Gegen-reformation und lokaler Folklore.

Sendung mo, 25.11.2013, 20:05, wdr 3 konzert

Ensemble Musica Profana

Freitag, 15. November 2013

Anna Gorbachyova Olga Martynova

20:00 Kulturzentrum

СА́НКТ-ПЕТЕРБУ́PГ / ST. PETERSBURG

›Galantéries barbares‹. Virtuose Musik aus Moskau und St. Petersburg zwischen Zarin Katharina II. und ZarAlexander I. von Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski, Jew-stignei Ipatjewitsch Fomin, Johann Wilhelm Haessler u. a.

Anna Gorbachyova (Sopran)Olga Martynova (Hammerflügel)Pratum IntegrumLeitung: Pavel Serbin

Vor zehn Jahren gegründet, kann das inzwischen international renommierte Moskauer Orchester Pratum Integrum als einzi-ges in Russland mit dem gesamten Spektrum an historischen Instrumenten im Streicher-, Bläser- und Perkussionsbereich aufwarten. Sein Herner Publikum entführt es unter der Leitung des Cellisten Pavel Serbin in die Musikwelt des aufgeklärten Zarenhofs um Katharina ›die Große‹, ihren Sohn Pavel I. und ihren Enkel Alexander I. Diese drei Romanow-Generationen sorgten seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für eine Blüte der Musik in Moskau und St. Petersburg, aus der eine ers-te russische Komponistenschule mit international erfahrenen Meistern wie Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski und Jewstignei Ipatjewitsch Fomin hervorging. Die Förderung einer Operntra-dition in der Landessprache war dabei Teil eines ideologischen Programms, das der russischen Aufklärung zum Erfolg verhel-fen sollte. Aus Oper und philharmonischem Konzert stammt denn auch die virtuose Musik, die das Orchester in Herne gemeinsam mit der Sängerin Anna Gorbachyova sowie OlgaMartynova am Hammerflügel präsentiert.

Sendung live

Pavel Serbin

Freitag, 15. November 2013

16:00 Kreuzkirche

МОСКВА / MOSKAU

Russisch-orthodoxe Gesänge des 16. und 17. Jahrhunderts

Russischer Patriarchatschor MoskauLeitung: Anatoly Grindenko

Im Jahr 1983 gründete Anatoly Grindenko den Russischen Patriarchatschor Moskau mit dem Ziel, im zerfallenden Sowjet-reich die lange vernachlässigte, von jeher rein vokale ortho-doxe Kirchenmusik wiederzubeleben. Der Chor machte sich daran, alte Manuskripte zu entziffern, die über Jahrhunderte in Vergessenheit geraten waren. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bot sich endlich die Gelegenheit, diese Mu-sik einem internationalen Publikum zu präsentieren; inzwi-schen sorgte der Chor bei hochklassigen Festivals weltweit für Furore. Auf dem Programm in der Kreuzkirche Herne steht russische Vokalpolyphonie aus einer Zeit, in der ausgerechnet Zar Iwan ›der Schreckliche‹, der auch selbst komponierte, für eine Renaissance der Kirchenmusik sorgte. 1551 hatte er die ›Hundertkapitelsynode‹ in Moskau explizit auf den miserab-len Zustand der Kirchenmusik aufmerksam gemacht, den über zwei Jahrhunderte politischer Abhängigkeit vom turko-mongo-lischen Reich der ›Goldenen Horde‹ mit sich gebracht hatten. Damit legte er den Grundstein für neue Gesangsschulen, aus denen viele Meister hervorgingen und ein neuer russisch-orthodoxer Kirchenklang, der bis heute Gläubige wie bloße Zuhörer in den Bann zieht.

Sendung mo, 9.12.2013, 20:05, wdr 3 konzert

Russischer Patriarchatschor Moskau Anatoly Grindenko

Samstag, 16. November 2013

13:00 Kulturzentrum

arcangelo corelli – auf dem parnass der italienischen violinkunst

Werkstattkonzert der Stadt Hernezur Musikinstrumenten-Messe

Werke von Arcangelo Corelli, Francesco Geminiani,François Couperin u. a.

Studierende des Instituts für Alte Musik der Hochschule für Musik und Tanz Köln Leitung: Richard Gwilt

Arcangelo Corelli (1653 – 1713) zählte zu den gefeierten Violin-virtuosen seiner Zeit. Er gilt als Schöpfer des Concerto grosso, und er schuf mit seinen Kirchen- und Kammersonaten stilbil-dende Kompositionen, die in ganz Europa Aufmerksamkeit erregten. Neben dem eigenen Konzertieren und komposito-rischen Wirken ließ er es sich nicht nehmen, Schüler auszu-bilden, die, wie etwa Francesco Geminiani (1687 – 1762), zu bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten heranreiften. Im dies-jährigen Werkstattkonzert stehen Werke der Corelli-Tradition im Mittelpunkt, die in der Originalbesetzung mit Violine und Basso continuo und in Transkriptionen für Blockflöte erklin-gen, wie sie zu Beginn des 18. Jahrhunderts im musikbegeis-terten London populär waren. Obwohl in der damaligen Zeit eine deutliche Trennung zwischen dem italienischen und dem französischen Stil bestand, erklingt als Konzerthöhepunkt ein Werk, mit dem der französische Meister François Couperin (1668 – 1733) dem italienischen Kollegen Corelli seine große Wertschätzung erwies.

Dieses Konzert wendet sich besonders auch an Kinder undJugendliche.

Richard Gwilt Barock-Ensemble der Musikhochschule Köln

Samstag, 16. November 2013

11:00 LWL-Museum für Archäologie

kulturpolitisches forum wdr 3

Podiumsdiskussion zum Thema Andere Welten?Kulturlandschaften Osteuropas und ihre Wahrnehmung im Westen

Sendung so, 24.11.2013, 19:05, wdr 3 forum

Samstag, 16. November 2013

20:00 Kulturzentrum

ЛЬВІВ / LEMBERG

›Der Paganini aus Lemberg‹. Sinfonien und Violinkonzerte aus den Programmen der Lemberger Musikakademie von Karol Lipiński und Józef Elsner

Zbigniew Pilch (Violine)Wrocławska Orkiestra BarokowaLeitung: Jarosław Thiel

Ein philharmonisches Orchester, das auf historischen Instru-menten spielt, sucht man in den westlichen Metropolen der Alten Musik vergeblich. Wrocław, das einstige Breslau, kann aber damit dienen: Das Wrocławska Orkiestra Barokowa wur-de im Oktober 2006 als Teil der Philharmonie gegründet und präsentiert dort in jeder Saison eine eigene Konzertreihe zwi-schen Frühbarock und Romantik, die vom Publikum stürmisch gefeiert wird. In seinem Konzert in Herne nimmt es eine Künst-lerpersönlichkeit aus Lemberg in den Blick – einer lange pol-nischen, zeitweise österreichischen und heute ukrainischen Stadt: ›Als Paganini von Lemberg‹ ging der Konzertmeister Karol Lipiński in die Geschichte ein, der mit seinem berühm-ten Kollegen aus Italien gut befreundet war und sogar mit ihm gemeinsam auftrat, ebenso wie etwa mit Robert Schumann oder Louis Spohr. Seit 1811 leitete Lipiński die philharmoni-schen Konzerte der Lemberger Musikakademie, von 1840 bis zu seinem Tod 1861 wirkte er dann in Dresden. Neben Instru-mentalwerken Lipińskis präsentiert das Wrocławska Orkiestra Barokowa eine große Sinfonie des ebenfalls in Lemberg täti-gen späteren Chopin-Lehrers Józef Elsner.

Sendung live

Wrocławska Orkiestra Barokowa Zbigniew Pilch

Samstag, 16. November 2013

16:30 Akademie Mont-Cenis

BRATISLAVA / PRESSBURG

Kammermusik aus den Adelspalästen des FürstenNikolaus Eszterházy und des Kardinals József Batthyányvon Anton Zimmermann, Theodor Lotz und Joseph Haydn

Musica AeternaLeitung: Peter Zajíček (Violine)

Der slowakische Komponist und Musikpädagoge Ján Albrecht gründete in seiner Heimatstadt Bratislava bereits 1973 das Alte-Musik-Ensemble Musica Aeterna. Seit 1989 spielt es auf historischen Instrumenten des 17. und 18. Jahrhunderts, inzwi-schen unter der Leitung seines Konzertmeisters Peter Zajíček und mit großer internationaler Reputation. Sein besonderes Faible für die Musik aus der Slowakei hat es nie verloren, und das reflektiert auch sein Programm in Herne, das sich den mu-sikalischen Akademien in Pressburger Adelspalästen widmet. Hier, in der damaligen Holzbläser-Hochburg vor den Toren Wiens, spielten in den 1770er und -80er Jahren die ›Haus-ensembles‹ des Fürsten Nikolaus Esterházy oder des Kardi-nals József Batthyány unter der Leitung Joseph Haydns und des örtlichen Domorganisten Anton Zimmermann sowie unter Mitwirkung des im Dienst Batthyánys stehenden Klarinetten-virtuosen Theodor Lotz. Für den spezifischen Pressburger Blä-ser-Sound sorgt im Konzert von Musica Aeterna nicht zuletzt ein originales Lotz-Bassetthorn.

Sendung di, 17.12.2013, 20:05, wdr 3 konzert

Musica Aeterna Peter Zajíček

Sonntag, 17. November 2013

11:00 Kulturzentrum

WARSZAWA / WARSCHAU

›Chopins Warschau‹

Fryderyk SzopenGroße Fantasie über polnische Weisen, op. 13Klavierkonzert Nr. 1 e-moll, op. 11Klavierkonzert Nr. 2 f-moll, op. 21

Janusz Olejniczak (Hammerflügel)Ellenai Quartet:Paulina Sokołowska (Violine 1)Hanna Drzewiecka (Violine 2)Agnieszka Sokołowska (Viola)Agnieszka Kołodziej (Violoncello)

Der exzellente polnische Pianist Janusz Olejniczak ist einer breiten Öffentlichkeit als Hand-Double und Interpret des Soundtracks im Holocaust-Drama ›Der Pianist‹ sowie als Dar-steller Frédéric Chopins in Andrzej Żuławskis Film ›La Note bleue‹ bekannt – vor allem aber ist er ein genialer Chopin-Interpret, der auf den Klavierinstrumenten des 19. Jahrhun-derts ebenso zuhause ist wie auf dem modernen Steinway. In Herne präsentiert Olejniczak virtuose Kompositionen aus den Warschauer Jahren jenes Tastengenies, das sich damals noch Fryderyk Szopen schrieb. Chopin zog es vor, seine Konzerte in Kammermusikbesetzung aufzuführen; viele private Soireen fanden in dieser Form in seinen Warschauer Jahren statt. In dieser vom Komponisten präferierten Lesart stellt auch Janusz Olejniczak die Werke vor, zusammen mit dem Ellenai Quartet um die Primaria Paulina Sokołowska.

Sendung live

Janusz Olejniczak Paulina Sokołowska

Samstag, 16. November 2013

23:00 Künstlerzeche Unser Fritz 2/3

PANNONIA / WEST-UNGARN

Pannonische Musik des 15. bis 17. Jahrhundert aus ungarischen, slowakischen und rumänischen Quellen

Balász Szokolay Dongó (Dudelsack, Hirtenflöten u. a.)Mátyás Bolya (Kobzar, Zither u. a.)

Der Multi-Instrumentalist Balász Szokolay Dongó ist musika-lisch fest in der pannonischen Tiefebene verwurzelt, deren folkloristische Tradition er in seinen Arrangements und Kom-positionen aufarbeitet. Er bedient sich dabei traditioneller Instrumente wie Dudelsack und Hirtenflöte, versteht es aber exzellent, Archaisches mit Modernem zu verbinden, und hat dazu in dem Zupfinstrumentenspieler Mátyás Bolya den ide-alen Partner gefunden. Beide stützen sich in ihrem Programm für Herne auf alte Handschriften und Musikdrucke ihrer Region wie den Codex Sigmund aus dem frühen 15. Jahrhundert, den Codex Vietoris aus dem 17. Jahrhundert, das Hoffgreff-Gesang-buch von 1556 und das Heltai-Kantional von 1574. Vor allem jedoch lernen sie von der musikalischen Praxis heutiger Men-schen in den Dörfern Pannoniens, die noch jene archaischen Hirten-Instrumente beherrschen, wie sie schon in Gräbern der Avar-Zeit zu finden sind, und auch die uralten Weisen, Spiel- und Ornamentationstechniken. Die Klänge dieser Musik füh-ren weit zurück und doch ins Heute – und vor allem direkt zu den Menschen und Landschaften Pannoniens.

Sendung mo, 23.12.2013, 20:05, wdr 3 konzert

Balász Szokolay Dongó Mátyás Bolya

Sonntag, 17. November 2013

19:00 Kulturzentrum

PRAHA / PRAG

Jan Dismas ZelenkaSub olea pacis et palma virtutis conspicuaorbi regia Bohemiae CoronaMelodrama de Sancto Wenceslao, ZWV 175 Melodram in drei Akten mit Prolog und Epilog (1723)Libretto von Matouš Zill

Céline Scheen (Sopran)Terry Wey (Alt)Krystian Adam (Tenor)Tobias Berndt (Bass)Collegium Vocale 1704Collegium 1704Leitung: Václav Luks

In den letzten Jahren hat sich das Prager Collegium 1704 um den Cembalisten, Hornisten und Dirigenten Václav Luks als eines der europäischen Spitzenensembles im Bereich der Alten Mu-sik etablieren können – nicht zuletzt mit fulminanten barocken Wiederentdeckungen aus seiner tschechischen Heimat. Jetzt wendet es sich einem musikdramatischen Werk des berühm-testen böhmischen Barockkomponisten zu: Jan Dismas Zelenka. Aus Anlass der böhmischen Königskrönung von Kaiser Karl VI. komponierte er 1723 das Melodrama de Sancto Wenceslao. An der Prager Uraufführung dieses zwischen Oper, Oratorium, Melodram und Schauspiel changierenden prachtvollen Werks in Anwesenheit des Kaiserpaares waren neben den tschechi-schen Musikern noch 142 Tänzer, Schauspieler und Statisten beteiligt. Die allegorische Handlung auf ein Libretto des Prager Jesuitenpaters Matouš Zill huldigt dem Heiligen Wenzel, dem Schutzpatron Böhmens – und natürlich Karl VI.

Sendung zeitversetzt 20:05, wdr 3 bühne radio

Collegium 1704 Václav Luks

Sonntag, 17. November 2013

16:00 Kreuzkirche

RĪGA / RIGA

Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts aus dem Dom zu Riga von Martinus Crusius und Paulus Bucenus Philorodus

Cantores RigensisLeitung: Raitis Grigalis (Bariton)

Die reiche Hansestadt Riga erlebte im 16. Jahrhundert eine besonders wechselvolle Geschichte. 1521 hatte die dortige Schutzmacht, der Deutsche Orden, die Religionsfreiheit aus-gerufen und damit der friedlichen Reformation die Tür geöff-net. Getreu dem Motto Martin Luthers, dem Volk die Bibel in der eigenen Sprache auszulegen, lernten nun protestantische Theologen Lettisch und gründeten auch Gemeinden auf dem Lande. Die Kirchenmusik spielte dabei eine besondere Rolle. In Riga entwickelte sich in dieser Zeit, begünstigt durch die phantastische Akustik des dortigen Doms, eine geistliche Mu-sikpflege auf allerhöchstem Niveau. Höhepunkte daraus prä-sentieren die Cantores Rigensis. Dieses Ensemble hat eigens für die diesjährigen TAGE ALTER MUSIK IN HERNE der Bariton Raitis Grigalis gegründet, der prägende Jahre in der Chorschule des Rigaer Doms verbrachte.

Sendung live

Raitis Grigalis

blas- und saiteninstrumente

Foyer des Kulturzentrums

Freitag 15:00 – 19:00 UhrSamstag 11:00 – 19:00 UhrSonntag 10:00 – 15:00 Uhr

Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren im oberen Fo-yer des Kulturzentrums Holz- und Blechblasinstrumente sowie Zupf- und Streichinstrumente der Alten Musik und entspre-chendes Zubehör. Die Messe bietet einen Überblick über den technischen und künstlerischen Stand des Nachbaus histori-scher Musikinstrumente, über aktuelle Trends und die Vielfalt regionaler Bautraditionen.Weiterhin präsentieren verschiedene Verlage und Musikalien-handlungen ihr Angebot, wie z. B. CDs, Bücher und Noten, im unteren Foyer.

Die Musikinstrumenten-Messe kann auch während der Kon-zerte im Hause besucht werden. Das Ausprobieren der Instru-mente ist dann nur eingeschränkt möglich.

Musikinstrumenten-Messe

konzertdokumentationen

Zu den TAGEN ALTER MUSIK IN HERNE 2013 erscheinteine CD-Kassette der Veranstaltungsreihe des Vorjahres:

Die Zehn Gebote (4 CDs) 30,00 €

Erhältlich sind außerdem:

2001: Allianzen – Musik und Politik (4 CDs)

2002: Frauen in der Musik (4 CDs)

2003: …mit aller Freiheit… (4 CDs)

2004: Vivo o deliro (4 CDs)

2005: Grenzgänge (2 CDs)

2006: Phönixvögel (3 CDs)

2007: Utopie und Klischee (4 CDs)

2008: Für dich. Für mich. Für alle (4 CDs)

2009: Tabus (4 CDs)

2010: Odyssee (4 CDs)

2011: Alter Ego (4 CDs)

CD-Paket 2007, 2008, 2009 (12 CDs)

dokumentationen der symposien (1999 – 2010)Herausgeber: Stadt Herne Redaktion: Christian Ahrens und Gregor KlinkeMusikverlag Katzbichler . München – Salzburg

Alle Veröffentlichungen der Stadt Herne sind während derTAGE ALTER MUSIK im Kulturzentrum erhältlich.

3,00 €

3,00 €

3,00 €

3,00 €

5,00 €

5,00 €

10,00 €

10,00 €

15,00 €

20,00 €

25,00 €

25,00 €

Veröffentlichungen der Stadt Herne

angebundene vorverkaufsstellen in herne

Stadtmarketing Herne GmbHKirchhofstraße 5, 44623 Herne, Fon: (0 23 23) 9 19 05 14

Bürgerlokal WanneHauptstr. 210, 44649 Herne, Fon: (0 23 23) 16 16 16

festivalkasse im kulturzentrum herne(14. bis 17. November 2013)

Do.: 18:30 – 20:00 Uhr Fr.: 15:00 – 20:00 Uhr Sa.: 11:00 – 20:00 Uhr So.: 10:00 – 19:00 Uhr

Fon: (0 23 23) 16-2815 (keine Reservierung, siehe unten)

allgemeine hinweise – Kartenversand und kurzfristige Reservierungen für die Tages-/Abendkassen ausschließlich über das Internet und die ProTicket-Hotline. – Bei Bestellungen per Telefon oder Internet fallen Auftragsgebühren und ggf. Versandkosten an.

– Die Tages-/Abendkassen an den Außenspielstätten öffnen jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn.

– Nicht abgeholte Karten werden 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn freigegeben.

– Nach Beginn einer Veranstaltung kann der Einlass nur in einer geeigneten Pause erfolgen.

informationStadt Herne – Fachbereich Kultur – Thomas SchröderWilli-Pohlmann-Platz 1, 44623 HerneFon: (0 23 23) 16-2839, Fax: (0 23 23) 16-1233 [email protected]

Der Vorverkauf beginnt am 9. September 2013.

Einzelkarten: 17,00 € / 8,00 € ermäßigt

Festivalkarten: 136,00 € / 64,00 € ermäßigt

Abendkasse: 20,00 € / 10,00 € ermäßigt

Karten für das Werkstattkonzert der Stadt Herne gibt esfür 12,00 € / 6,00 € ermäßigt (Vorverkauf und Tageskasse).

Die Preise sind inkl. Vorverkaufs- und Systemgebühren.

Festivalkarten berechtigen zum Eintritt in alle Konzerte der38. TAGE ALTER MUSIK IN HERNE und sind im Vorverkauf über die ProTicket-Hotline sowie in angebundenen Vorverkaufsstellen buchbar.

Anspruch auf Ermäßigung haben Schüler, Studenten, Auszu-bildende, Wehrdienst- und Bundesfreiwilligendienstleistende, Empfänger von Arbeitslosengeld I und II oder Sozialgeld sowie Schwerbehinderte (ab 80%). Entsprechende Nachweise sind bei Besuch der Veranstaltungen mitzuführen.

Programmänderungen vorbehalten!

Kartenverkauf

Akademie Mont-CenisMont-Cenis-Platz 1, 44627 Herne

– Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Herne Bf mit Bus 311 bis »Mont-Cenis-Platz« von Bochum Hbf mit der U 35 bis »Archäologie-Museum/ Kreuzkirche«, dann mit Bus 311 bis »Mont-Cenis-Platz«

– Anreise mit dem PKW über die A 42, Abfahrt Herne-Börnig über die A 43, Abfahrt Herne-Eickel Der Weg zur Akademie Mont-Cenis ist ausgeschildert. Die Zufahrt zu den kostenlosen Parkplätzen erfolgt über die Kirchstraße. Für behinderte Personen besteht die Möglich- keit, direkt vor dem Haus zu parken.

Künstlerzeche Unser Fritz 2/3Zur Künstlerzeche 10, 44653 Herne(Navigationssystem: ggf. Alleestraße 50 eingeben)

– Für Konzertbesucher wird ein Bus vom Kulturzentrum zur Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 inkl. Rückfahrt zur

Verfügung stehen.

– Anreise mit dem PKW über die A 42, Abfahrt Herne-Wanne nach der Ausfahrt links bis zur Ampelkreuzung, dann links Richtung Gelsenkirchen, Überquerung des Rhein-Herne-Kanals, ca. 100 m vor der 2. Ampel links (Abbiegespur); Alternative: an der 2. Ampel links (Grimberger Feld), wieder links und noch ca. 100 m weiter

Wegbeschreibungen

Kulturzentrum HerneWilli-Pohlmann-Platz 1, 44623 Herne(Navigationssystem: ggf. Berliner Platz 11 eingeben) KreuzkircheBahnhofstr. 8, 44623 Herne LWL-Museum für ArchäologieWestfälisches LandesmuseumEuropaplatz 1, 44623 Herne

– Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Herne Bf mit der U 35 (Richtung Bochum) bis »Archäologie-Museum/Kreuzkirche« (Entfernung zum Kulturzentrumca. 200 m) oder zu Fuß über die Fußgängerzone der Bahnhof-straße (ca. 15 Minuten) von Bochum Hbf mit der U 35 (Richtung Herne) bis »Archäologie-Museum/Kreuzkirche«

– Anreise mit dem PKWüber die A 42, Abfahrt Herne-Baukauüber die A 43, Abfahrt Herne-EickelDer Weg zum Kulturzentrum ist ausgeschildert.Dem Kulturzentrum ist eine kostenpflichtige Tiefgarageangeschlossen (Veranstaltungstarif). Für behinderte Personenbesteht die Möglichkeit, direkt vor dem Haus zu parken.

Vorankündigung

39. TAGE ALTER MUSIK IN HERNE 13. – 16. November 2014

Revolutionäre der EmpfindsamkeitKonzertreihe des WDR

TasteninstrumenteMusikinstrumenten-Messe der Stadt Herne14. – 16. November 2014

HerausgeberWestdeutscher Rundfunk Köln, MarketingStadt Herne, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Kultur

Redaktion und künstlerische LeitungDr. Richard Lorber, wdr 3

Redaktion der PublikationenBernd Heyder

ProgrammleitungProf. Karl Karst, wdr 3

DramaturgieSabine Radermacher

Dramaturgische BeratungThomas Daun, Anastassia Boutsko

KoordinationMayumi Morii, Programmgruppe Produktion Musik wdr

Gestaltungessersart.de

Copyright der Fotos: Stéphane Moccozet (Titel: Václav Luks), wdr/Thomas Kost (Instrumenten-Motive), Laszlo Perger (Musica Profana), Evgeniy Gurko (Pavel Serbin), Rajchert (Wrocławska Orkiestra Barokowa), T. Kulak (Zbigniew Pilch), Michal Adamovský (Collegium 1704), Ivan Korc (Václav Luks)

Alle Fotos wurden von den beteiligten Künstlern und Institutionen mit Nutzungs-recht zur Verfügung gestellt. Alle hier nicht aufgeführten Fotos © bei den abgebildeten Personen, © Stadt Herne oder © wdr.

August 2013Änderungen vorbehalten

wdr 3. Aus Lust am Hören.

wdr 3 Konzert | Mo – Sa, 20:05wdr 3 Jazz | Mo – Sa, 22:00wdr 3 Sonntagskonzert | So, 10:05wdr 3 Musikhaus | So, 13:04

Konzerte im Radiowdr Sinfonieorchester Kölnwdr Rundfunkchor Kölnwdr Big Band Köln

wdr3.de

Foto

© w

dr/

Frid

ay

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TAGE ALTER MUSIK IN HERNE // 13

Förderung der Musikinstrumenten-Messe durch