stöckli jubiläums-magazin

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Stöckli-Plakat aus dem Jahr 1965 Jubiläums-Magazin

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75 Jahre Stöckli

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Jubiläums-Magazin

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Page 3: Stöckli Jubiläums-Magazin

4 Faszination Sport

6 Sir Arnold Lunn, Vater des alpinen Wettkampfsports

8 Vom «Ski-Bazillus» befallen

12 Dampf aus Mutters Waschhafen

18 Hochkonjunktur für Patentanwälte

22 Ein wegweisender Entscheid

26 Der Kampf um Anerkennung

28 Auf gesundem Fundament gebaut

36 Internationale Werbeplattform

40 Vom Propheten im eigenen Land

42 Botschafter einer starken Wirtschaftsregion

44 Eigene Spuren hinterlassen

48 Stöckli – «Stradivari des Skisports»

50 Wenn das Herz von Gourmets höherschlägt

54 Ski-Stöckli tritt in die Pedale

58 Vom Flyer zum Produktkatalog

62 Ski für gekrönte Häupter

64 Stöckli-Ski und -Bikes - zwei exklusive Produkte

68 «Mein Vertrag mit Stöckli war für mich ein Glückstreffer»

70 Langfristige Sicherung der Arbeitsplätze

72 Meilensteine 75 Jahre Stöckli Swiss Sports AG

78 Impressum

INHALT

75 JAHRE

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Page 4: Stöckli Jubiläums-Magazin

Der Wetterbericht klingt verheis-

sungsvoll: Neuschnee und Sonnenschein.

Schon seit Tagen rutschen Wintersport-

süchtige nervös auf ihren Bürostühlen

hin und her. Endlich Wochenende. Tau-

sende von Schweizern machen sich auf

den Weg zu ihren Lieblingsskigebieten.

Diese Völkerwanderung ist nicht erst

ein Phänomen unserer freizeitorientier-

ten Gesellschaft. Schon vor 75 Jahren

faszinierte der Skisport Millionen von

Menschen auf der ganzen Welt. Einer

von ihnen war mein Vater Josef Stöckli.

Mit seinen ersten selbstgefertigten Skis

machte er mit waghalsigen Abfahrten

die Hänge in Heiligkreuz und Sörenberg

unsicher. Die Faszination für diese Sport-

art stand damals Pate für die einmalige

Erfolgsgeschichte unseres Familienun-

ternehmens.

Beni Stöckli senior, Verwaltungsratspräsident

Stöckli Swiss Sports AG

Faszination Sport

Es war ein solides Fundament, das mein

Vater gelegt hat. Mit sehr viel Engagement

haben wir, meine Frau Rita und mein Bruder

Walter Stöckli, das Lebenswerk unserer Eltern

Marianne und Josef Stöckli übernommen. Wir

hatten die Möglichkeit, neue Ideen zu ver-

wirklichen. Ideen, die massgeblich dazu bei-

getragen haben, dass die Stöckli Swiss Sports

AG heute eine erfolgreiche Sporthandelsket-

te mit eigener Ski- und Bike-Produktion ist.

Die Faszination Sport hat auch die dritte

Stöckli-Generation im Blut. Vor knapp drei

Jahren konnte ich die Geschäftsleitung an

unseren Sohn Beni Stöckli übergeben. Er hat

diese Herausforderung gut vorbereitet über-

nommen. Ich bin überzeugt, dass er mit sei-

nen Ideen und Visionen weitere Meilensteine

in unserer Firmengeschichte setzen wird.

Wenn wir heute mit Stolz auf das in den

vergangenen 75 Jahren Erreichte zurückbli-

cken, dann können wir dies mit der Gewiss-

heit tun, dass wir für diesen Erfolg hart gear-

beitet haben. Mit «wir» meine ich die ganze

Belegschaft von Stöckli Swiss Sports AG. Top

motivierte und gut ausgebildete Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter waren und sind der

Schlüssel zum Erfolg. Sie haben das Credo

meines Vaters,

«ich verkaufe nur,

wovon ich überzeugt bin»,

verinnerlicht und leben es Tag für Tag. Die

Faszination für den Sport ist und bleibt auch

in Zukunft unsere Antriebsfeder.

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75 JAHRE

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Page 5: Stöckli Jubiläums-Magazin

Beni Stöckli senior:

« Top motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg.»

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Page 6: Stöckli Jubiläums-Magazin

Wer in den Bergen geboren wurde und aufwuchs, der nimmt sein Erbe an Schönheit mit Gleichmut hin. Und wer die Berge niemals sah, der weiss nicht, was er entbehren muss. Ein Kind aber, des-sen Jugend ge-teilt ist zwischen London und den Alpen, zahlt mit Augenblicken bit-terer Verzweif-lung und mit Mo-naten nagenden Heimwehs für sei-ne kurzen Wochen im Paradies.

Sir Arnold Lunn, England, Vater des alpinen Wettkampfsports

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Page 7: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Page 8: Stöckli Jubiläums-Magazin

Wenn heute von der Urgeschichte

des Skirennsports die Rede ist, so meint

man im Allgemeinen die wagemutigen

Versuche unserer Urgrossväter zu Zei-

ten, wo auch Sir Arnold Lunn vor gut

hundert Jahren die Schönheiten des Ski-

fahrens entdeckt hatte. Die Urgeschichte

des Skisports beginnt jedoch viel früher.

Funde von Skifragmenten in den Sümp-

fen und Mooren Skandinaviens, aber

auch schriftliche Aufzeichnungen geben

Aufschluss darüber, dass die Menschen

schon vor mehreren tausend Jahren Ski

als Fortbewegungsmittel kannten. Die

in den nordischen Mooren gefundenen

Teilstücke von Ski konnten dank der so-

genannten «Moorgeologie» auf ein Alter

von ungefähr 4000 Jahren datiert wer-

den. Weit aufschlussreicher waren die

in Helleristingern an der norwegischen

Küste entdeckten Felszeichnungen, die

Archäologen als ein Werk der jüngeren

Steinzeit bezeichnen. Auch in Russland

wurden ungefähr gleich alte Steinzeich-

nungen mit Skidarstellungen gefunden.

Die Frage, wie der Ski entstanden ist,

kann allerdings auch damit nicht beant-

wortet werden. Wie so oft gehen in sol-

chen Fragen die Meinungen der Forscher

auseinander. Der fi nnische Urgeschichts-

forscher Professor Uuno Taavi Sirelius

(1872–1929) glaubt, dass der Ski aus

südlicheren Gegenden als Sumpfschuh

gekommen sei. Sein Kollege R.B. Viklund

aus Schweden wiederum vertritt die

Meinung, der Ski habe sich aus lapplän-

dischen Fellschuhen heraus entwickelt,

indem man diesen im Winter eine Holz-

platte unterschob, um nicht tiefer in den

Schnee einzusinken.

«Doch die Hölzer an den Füssen haben

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Vom «Ski-Bazillus» befallen

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Page 9: Stöckli Jubiläums-Magazin

Mit viel Liebe zum Detail gestaltete Willy Amrhein

die Einträge in das Skitourenbuch vom Skiclub Engelberg im Jahr 1904.

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Page 10: Stöckli Jubiläums-Magazin

«Doch die Hölzer an den Füssen haben sich kaum bewegt»

Wichtigster Impuls für den Durchbruch

des Skis war jedoch ein ganz anderes Ereignis.

Am 15. August 1888 wagte der Nordpolfor-

scher und Nobelpreisträger Fridtjof Nansen

mit drei Norwegern und zwei Lappen die

Durchquerung Grönlands von der Ostküste

nach Westen auf Schneeschuhen. Als Nan-

sen am 3. Oktober gleichen Jahres sein Ziel

erreichte, löste dieses Unternehmen bei der

Jugend in Mitteleuropa eine grosse Begeis-

terungswelle für das von Nansen eingesetzte

Fortbewegungsmittel aus. Nansens Grönland-

Durchquerung war die Geburtsstunde des

modernen Skilaufs. Begeistert von Nansens

Buch «Auf Schneeschuhen durch Grönland»,

fertigte im Winter 1891 in Glarus ein gewisser

Christoph Iselin ein paar dieser sogenannten

«Schneeschuhe» an, um darauf seine Probe-

fahrten, wie er später sagte

«nur bei fi nsterer Nacht oder

im Schneegestöber»,

zu machen. Doch die Hölzer an seinen

Füssen hätten sich kaum bewegt, höchstens

auf den steilsten Hängen. Christoph Iselin gab

aber nicht auf. 1892 lernte er in Winterthur

einen Norweger kennen, der für ihn und ei-

nen seiner Kameraden drei Paar Huitfeld-Ski

aus Christiania kommen liess und damit per-

sönlich nach Glarus reiste, um zu demonstrie-

ren, was man mit solchen Brettern überhaupt

tun konnte. Als der Norweger gar über eine

60 Zentimeter aus dem Schnee ragende Mau-

er sprang, waren die Glarner begeistert. 1893

wurde mit dem Skiclub Glarus der erste Ski-

club der Schweiz gegründet, dem wenig spä-

ter Skiclubs in Bern und Zürich folgten. Der

«Bazillus der Skibegeisterung» griff in der

Schweiz immer stärker um sich. Verbreitet

wurde der Bazillus grösstenteils durch Nor-

weger, die sich berufl ich oder zu Studienzwe-

cken in der Schweiz aufhielten.

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Page 11: Stöckli Jubiläums-Magazin

Seit der Skisport in der Schweiz

Fuss fasste, werden die Spuren im

Schnee dokumentiert.

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Page 12: Stöckli Jubiläums-Magazin

Dampf aus Mutters Waschhafen

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Page 13: Stöckli Jubiläums-Magazin

Dampf aus Mutters Waschhafen

Mit einfachsten Mitteln produzierte

Josef Stöckli die ersten Ski.

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Page 14: Stöckli Jubiläums-Magazin

Eigenfabrikat

Erfinderisch war Josef Stöckli schon da-

mals. Um Gewicht zu sparen, kehlte er die Ski

auf der Oberfläche aus. Dies war der erste Ski

«Marke Stöckli». Die Ski müssen gut gewesen

sein. Freunde und Bekannte wurden auf das

Eigenfabrikat aufmerksam. Man schrieb das

Jahr 1935, als Josef Stöckli mehr oder weniger

Tag und Nacht entweder in der Zimmerei sei-

nes Vaters, wo er hauptberuflich als Zimmer-

mann angestellt war, oder in der Waschküche

der Mutter vor dem Waschhafen verbrachte.

Gleich im ersten Winter verkaufte der junge

Skibauer 50 Paar Ski, die alle in seiner Freizeit

entstanden waren. Dies war die Geburtsstun-

de von Stöckli Ski, dem heute noch einzig ver-

bliebenen Skifabrikanten der Schweiz.

Ein «wilder Hund»

Josef Stöckli war ein Jungspund, wie er

im Buche steht. Wenn es ums Skifahren ging,

fürchtete er sich selbst vor dem Teufel nicht.

Er war ein «wilder Hund» und Draufgänger.

Oder wie er es einmal selber treffend formu-

lierte:

«Wir fuhren Ski wie die Halunken.»

Angetan hatte es ihm und seinen Kol-

legen vor allem ein Steilhang bei der First

auf Heiligkreuz im Entlebuch. Gewöhnliche

Skifahrer machten einen Bogen um diesen

Steilhang. Nicht so Josef Stöckli und seine

Freunde. Jeder versuchte den anderen zu

übertreffen. Nicht immer haben sie ihre wag-

halsigen Abfahrten heil überstanden. In die-

sem Gebiet entstand auch ein Foto, das Josef

Stöckli zeitlebens zu einem seiner liebsten

Fotos zählte. Es zeigt den Skibauer bei einem

Salto auf den Ski. Dies zu einer Zeit, wo man

das Wort «Freestyle» noch nicht mit Skifah-

ren in Verbindung brachte.

Was machten junge Menschen im

ersten Quartal des letzten Jahrhunderts,

die ebenfalls gerne Ski fahren wollten,

aber kein Geld für den Erwerb des da-

mals sündhaft teuren Sportgeräts hat-

ten? Richtig – sie stellten selber Ski aus

Holz her. Dies wiederum war leichter

gesagt als getan. Bäume wachsen zwar

zum Himmel, nicht aber solche, die eine

geeignete Form für die Skispitzen haben

und auch noch lang genug für die Gleit-

fläche sind. Not macht bekanntlich erfin-

derisch. Eschenholz liess sich besonders

gut biegen, vorausgesetzt, man hatte

das Holzbrett zuvor tüchtig dem Dampf

ausgesetzt. Und was eignete sich dafür

besser als Mutters Waschhafen! Und so

feuerte eines Tages zu Beginn der 1930er-

Jahre auch Josef Stöckli den Waschhafen

seiner Mutter tüchtig ein und füllte den

grossen Bottich mit Wasser. Nicht etwa,

um schmutzige Wäsche zu waschen. Viel-

mehr galt sein Interesse den zuvor in der

elterlichen Zimmerei zugeschnittenen

Brettern aus Eschenholz, die er über dem

Waschhafen der Mutter dämpfte und zu-

rechtbog.

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Bretter aus Eschenholz wurden

über Mutters Waschhafen gebogen und

fertig waren die Ski Marke Eigenbau.

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Page 15: Stöckli Jubiläums-Magazin

Skiakrobatik war damals noch ein Fremdwort, als Josef Stöckli

mit seinen 2,05 Meter langen Ski in Heiligkreuz einen Salto ausführte.

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Dampf für gleichmässige Wärme

Josef Stöckli verkaufte nur, was er selber

getestet hatte und somit auch kannte. Er war

stets sein eigener und wohl auch bester Test-

fahrer. Jede seiner Neuentwicklungen wurde

von ihm auf Herz und Nieren getestet. Sein

Gespür für Neues, gar Revolutionäres in Sa-

chen Skibau war legendär. So auch 1945, als

er den ersten verleimten Holzski aus Hicko-

ry- und Eschenholz konstruierte. Aus dieser

Zeit stammt eine auch heute noch funktio-

nierende Skipresse, die nicht wie alle damals

gängigen Skipressen elektrisch, sondern mit

Dampf aufgeheizt wurde. Dampf – hatten wir

das nicht schon einmal? «Dampf», hatte Josef

Stöckli herausgefunden, «verteilt die Wärme

viel gleichmässiger.» Jetzt galt es nur noch

herauszufi nden, bei welcher Temperatur die

Verleimung der Ski optimal erfolgte und wel-

cher Leim sich dafür am besten eignete.

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Metall statt Holz

Für den Firmengründer war Ski nicht

gleich Ski. Jedes Stück war quasi ein Unikat,

auch wenn in der Zwischenzeit das Hauptein-

kommen für die junge Familie schon längst

aus der Sparte Skibau und nicht mehr aus der

Zimmerei stammte. Eine erste Zäsur stand

1957 an. Josef Stöckli hatte mit wachem Geist

die Entwicklung des Skibaus mitverfolgt. Kein

Wunder, war er der Erste, der die Idee von

Head übernahm und noch im selben Jahr mit

dem Bau des ersten Metallskis begann. Die

ersten drei Paare seien noch nicht das gewe-

sen, was er sich vorgestellt hatte. Doch nach

den Testfahrten auf dem Claridenstock habe

er gewusst, «was an der Konstruktion zu än-

dern war». Dass seine kleine Skifabrik am Ein-

gang zum Entlebuch neben Head und Atten-

hofer die einzige war, die einen Metallski auf

den Markt brachte, darauf war Senior Stöckli

auch im hohen Alter noch stolz. 1959, ein Jahr

bevor dem Metallski mit dem Olympiasieg des

Franzosen Jean Vuarnet im amerikanischen

Squaw Valley der endgültige Durchbruch

gelang, hatte Stöckli bereits seine ganze Pro-

duktion auf Metallski umgestellt. Rund 1100

Paar Metallski verliessen zu diesem Zeitpunkt

die Produktionsräume in Wolhusen.

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Page 18: Stöckli Jubiläums-Magazin

«Zwei Bretter erobern ein Tal» ist das

Engelberger Dokument überschrieben,

in welchem die Geschichte des Skisports

im Klosterdorf seit seinen Anfängen um

1900 aufgezeichnet wurde. In Tat und

Wahrheit eroberten damals die beiden

Bretter namens Ski nicht bloss ein Tal,

sondern ganze Landstriche. Der Sieges-

zug des Skis, eines in seiner Grundform

jahrtausendealten Geräts, war nicht

mehr aufzuhalten. Kaum hatte das neu-

artige Sportgerät in Mitteleuropa Fuss

gefasst, hatten die Einwohner das Be-

dürfnis, dieses für sie eher primitive

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Hoch-konjunktur für Patentanwälte

Fortbewegungsmittel zu verändern. Die

Bretter mussten unbedingt verbessert

werden. Also, Erfinder und Konstrukteu-

re vor. Und sie kamen in Scharen. Jeder

hoffte, dass gerade seine Idee den Ski-

sport revolutionieren würde. Die Patent-

anwälte hatten sich über mangelnde

Arbeit nicht zu beklagen, und ihre Ar-

chivschränke füllten sich mit Zeichnun-

gen und Beschreibungen. Immer neue

Ideen wurden beim Amt für geistiges

Eigentum angemeldet und eingetragen.

Ein Grossteil der angemeldeten Patente

kam jedoch nie über das Stadium des

Bastelraumes hinaus.

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Page 21: Stöckli Jubiläums-Magazin

Zahnprofile an den Ski

Es gab aber auch Erfi nder,

die ihrer Zeit weit voraus wa-

ren. So wie der Engelberger

Skihersteller Louis Beerli.

Der hatte nämlich am 1.

November 1946 ein Patent-

gesuch für die Herstellung

eines Skis mit «teilweise

einwärts gewölbten Sei-

ten» eingereicht. Von

Carving sprach damals

noch kein Mensch.

Doch in Tat und Wahr-

heit reichte Louis

Beerli jenes Patent

ein, welches die

Geometrie der heuti-

gen Carving-Ski vorwegnahm. Auch Josef

Stöckli, der Gründervater der Stöckli Swiss

Sports AG, gehörte zu jenen Skibauern, die

sich immer wieder Gedanken über die Wei-

terentwicklung des Skis und der damit zu-

sammenhängenden Komponenten wie Bin-

dung, Steighilfen usw. Gedanken machten.

Seit Jahrzehnten sannen die Skifahrer immer

wieder danach, ein besseres Mittel als die auf-

geschnallten Seehundfelle für das Steigen zu

fi nden. Josef Stöcklis Gedankengänge gingen

noch einen Schritt weiter. Seine Erfi ndung

waren sogenannte «Harscheisen», die das

seitliche Abrutschen der Felle beim Begehen

von schrägen Hängen verhindern sollten. Ein

u-förmiger, metallener Steigschuh wurde

dabei im Bindungsbereich montiert. Das mit

Zahnprofi len versehene Metall soll gemäss

Patentschrift, ausgestellt am 15. Februar

1966, Gewähr bieten

für gutes Steigen. Josef Stöckli teilte mit

seiner Erfi ndung das Schicksal mit vielen sei-

ner Zeitgenossen, die sich dem Erfi ndergeist

verschrieben hatten: Reich wurde auch er mit

dieser Erfi ndung nicht.

Wegbereiter des modernen Skibaus

Mit einer weiteren Erfi ndung hätte Josef

Stöckli wohl leichter Geld verdienen können.

Doch es blieb beim «hätte». Der Patentan-

trag war zwar gestellt, die Patenterteilung

blieb jedoch aus. Die Rede ist vom sogenann-

ten «Trapez», das sich im Skibau durchgesetzt

hat und heute noch verwendet wird. Josef

Stöckli war sein eigener Testfahrer. Zimper-

lich ging er dabei mit

seinen eigenen Produk-

ten nie um. Auch heute

würde man ihn wohl

noch als «wilden Hund»

bezeichnen. Einer, der auf

Ski vor nichts und nieman-

dem Angst hatte. Bei einer

dieser Testfahrten stellte er

fest, dass die bis anhin stan-

dardmässig im rechten Win-

kel zur Belagsfl äche aufge-

bauten Seitenwangen der Ski

den Skifahrer bei extremer Kur-

venlage bremsten. Seine Lösung

war bestechend: Er verjüngte die

Seitenwangen von der Belags-

fl äche zur Skioberfl äche, was im

Querschnitt das Bild eines Trape-

zes ergab. Seine Erfi ndung tauchte

spätestens dann wieder auf, als die

ersten Carving-Ski die Pisten erober-

ten. Die neuen Skimodelle erlauben

es den Wintersportlern, extreme Schrägla-

gen zu fahren. Ohne die Trapez-Konstruktion

wäre dies heute ein Ding der Unmöglichkeit.

Egal, ob mit oder ohne Patentanerkennung:

Josef Stöckli hat den modernen Skibau mass-

geblich mitgeprägt.

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Ein wegweisender Entscheid

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Page 23: Stöckli Jubiläums-Magazin

«Der Gedanke, meine Ski im Direktver-

kauf an den Skifahrer zu verkaufen, beschäf-

tigte mich in immer kürzeren Abständen»,

liess sich der Firmengründer einst zi-

tieren. Und so kam es, wie es kommen

musste. Nach dem Besuch eines Sport-

händlers an der Zürichstrasse in Luzern

kehrte Josef Stöckli nicht gerade in bes-

ter Stimmung nach Hause zurück. Zuhau-

se angekommen, eröffnete der junge

Unternehmer seiner Frau Marianne, dass

man die Stöckli-Ski ab sofort nur noch im

Direktverkauf erwerben könne. Er hatte

die Nase von den Händlern gestrichen

voll und nahm dabei sogar in Kauf, dass

er von der Skibranche zum schwarzen

Schaf abgestempelt wurde.

Qualität zu vernünftigem Preis

Es war ein mutiger Schritt. Was Josef

Stöckli damals allerdings nicht ahnen konnte,

war, dass dieser Tag im Jahr 1967 nicht zum

schwarzen Tag, sondern zum eigentlichen

Glücksfall für sein Unternehmen würde. Die

Sportartikelhändler mieden zwar den Entle-

bucher Skibauer wie der Teufel das Weihwas-

ser, dafür war die Akzeptanz bei den Endver-

brauchern umso grösser. Die Fangemeinde

der Stöckli-Fahrer vermehrte sich von Winter

zu Winter. Die Bewunderung für den Skibau-

er stieg mit den Verkaufszahlen deutlich.

Eine Bewunderung, die vorerst viele nicht öf-

fentlich zeigen mochten. Er – Stöckli – war ja

immer noch das schwarze Schaf der Branche,

der sich keinen Deut um Margen und derglei-

chen zu kümmern hatte. Das, was im Normal-

fall im Zwischenhandel liegen blieb, gab Josef

Stöckli direkt seinen Kunden weiter. Dass er

sich nicht mehr mit Händlern herumschlagen

musste, hatte nur Vorteile.

Josef Stöckli begann in Wolhusen Ski

zu produzieren, als es in der Schweiz noch

mehr als eine Skifabrik gab. Rund 30 Ski-

produktionsstätten wurden damals ge-

zählt. Authier, Schwendener, Attenhofer

waren für damalige Verhältnisse schon

grosse Skifabrikationsbetriebe, die al-

lesamt fl orierten. Die Schweizer hatten

nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges

wieder mehr Zeit, sich ihren Hobbys zu

widmen. Skifahren war in und fand wie-

der vermehrt seine Anhänger. Mit dem

Boom nahm der Margendruck durch die

Mitbewerber immer mehr zu. Diese Tat-

sache bereitete Josef Stöckli mehr und

mehr Sorgenfalten.

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Bäbu wusste genau, wie ein Ski funktionieren muss

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Page 25: Stöckli Jubiläums-Magazin

So blieb mehr Zeit für die Entwicklung

neuer Modelle. Mehr und mehr war der

Jungunternehmer davon überzeugt, dass

der Schritt mit dem Direktverkauf die einzig

richtige Entscheidung war. Diese Strategie

ermöglichte es dem Skibauer, seinen Kun-

den qualitativ hochstehende Ski zu einem

vernünftigen Preis anzubieten. Diese Philo-

sophie gilt noch heute. In den Regalen der

Verkaufsstellen finden die Kunden eins zu

eins jene Skimodelle vor, die von den Stöckli-

Skicracks im Weltcup auch tatsächlich gefah-

ren werden. Die direkte, vertikale Vertriebs-

struktur ist seit 1967 das Erfolgsgeheimnis

des Unternehmens. Wäre Josef Stöckli damals

nicht seinem unternehmerischen Instinkt ge-

folgt, das Unternehmen hätte mit grösster

Wahrscheinlichkeit dasselbe Schicksal ereilt

wie seine damaligen Mitbewerber von Atten-

hofer über Authier bis Schwendener. Sie alle

sind von der Bildfläche verschwunden. Stöckli

hingegen hat überlebt und sich einen festen

Platz im international hart umkämpften Ski-

business erobert.

Bis kurz vor seinem Tod im Frühjahr 2010

verfolgte der Firmengründer die Skientwick-

lung immer noch mit grossem Interesse und

wachen Augen. Die Skibauer in der Fabrik in

Malters vermissen Josef Stöckli, der regelmäs-

sig am Freitag mit seinem Auto bei der Fab-

rik vorfuhr, um mit den Arbeitern das Znüni

zu essen und mit ihnen über den Skibau zu

fachsimpeln. «Er war kein Theoretiker, son-

dern ein Praktiker, wollte immer alles genau

wissen und liess sich die neusten Entwick-

lungen bis ins Detail erklären», erinnert sich

Ruedi Arnet, Leiter Entwicklung bei Stöckli.

Dabei gab es eine Zeit, wo er von Josef Stöckli

alles wissen wollte. Ruedi Arnet hat das Ski-

bau-Metier vor über 30 Jahren von der Pike

auf gelernt. Firmengründer Josef Stöckli war

damals sein Lehrmeister und hat ihm beige-

bracht, wie ein Ski gebaut sein muss, damit

er dynamisch ist und lebt. «Bäbu wusste ge-

nau, wie ein Ski funktionieren muss. Dieses

Wissen hat er nicht etwa für sich behalten,

sondern an uns Jungspunde stets mit einer

grossen Offenheit weitergegeben.»

Die Strategie des Direktverkaufs

ermöglichte es Stöckli, seinen Kunden

qualitativ hochstehende Ski zu einem

attraktiven Preis anzubieten.

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Page 26: Stöckli Jubiläums-Magazin

Der Kampf um Anerkennung

Beni Stöckli hatte von seinem Vater

Josef die Bürde übernommen, dass sein

Unternehmen weiterhin von den Sport-

artikelhändlern alles andere als geliebt

wurde. Daran konnte auch der durch-

aus ausgewiesene Erfolg nichts ändern.

Der Direktverkauf war alles andere als

imagefördernd. Doch Beni Stöckli wäre

nicht Beni Stöckli, wenn er von dem ein-

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mal eingeschlagenen Weg abgewichen

wäre. Und die Anbieter von Skibindun-

gen, Skischuhen und Skibekleidungen

hatten zudem schon lange erkannt, dass

sie ohne dieses Unternehmen aus Wol-

husen Jahr für Jahr weit kleinere Um-

sätze verbuchen würden. Trotz diesem

Umstand wollte man den Entlebucher

Skibauer in der Branche nicht so ernst

nehmen. Ja, man belächelte ihn sogar.

Daran änderte sich auch nichts, als Stöck-

li mit Elmar Reindl den damals stärks-

ten Regionalfahrer verpflichtete und so

ins Rennsportgeschäft einstieg. Elmar

Reindl hatte sofort Erfolg und erbrachte

bereits in der ersten Saison den Beweis,

dass man bei Stöckli gute und vor allem

auch schnelle Ski baute.

Firmengründer Josef Stöckli (Mitte) mit der zweiten

Stöckli-Generation Walter (links) und Beni Stöckli (rechts).

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Page 27: Stöckli Jubiläums-Magazin

Der Kampf um Anerkennung

Die Erfolge von Elmar Reindl mit Stöckli-

Ski sprachen sich in der Skibranche herum.

An junge, hoffnungsvolle Skitalente heran-

zukommen, war allerdings alles andere als

einfach. Hatte man einmal ein Talent an der

Angel, so sprang dieses schnell wieder ab. Das

Argument der Mitbewerber war stichhaltig.

Stöckli gehörte damals nicht dem allmäch-

tigen Swiss-Ski-Pool an. Schaffte ein Stöckli-

Fahrer den Aufstieg in ein Kader des Skiver-

bandes, waren Stöckli-Ski an den Füssen tabu.

Dies erfuhr der Entlebucher Lorenz Aregger

am eigenen Leibe. Der Hasler fuhr mit Stöck-

li-Ski der Konkurrenz buchstäblich um die

Ohren und empfahl sich mit eindrücklichen

Leistungen für Einsätze auf der höchsten

Stufe des alpinen Skirennsports – dem Welt-

cup. Obwohl auf Stöckli-Ski gross geworden,

musste Lorenz Aregger mitten in der Saison

die Skimarke wechseln. Ab diesem Zeitpunkt

lief es für Aregger mehr schlecht als recht. Ein

Ereignis mit Signalwirkung. Beni Stöckli woll-

te nie mehr ein Skitalent, das auf seine Ski

vertraute, so leiden sehen wie Lorenz Aregger.

Von diesem Zeitpunkt an kämpfte er verbis-

sen um die Aufnahme in den Schweizerischen

Ski-Pool. Es wurde ein jahrelanger Kampf. Im

Winter 1991/92 wurde Stöckli der Supporter-

Status und zwei Jahre später dann jener des

offiziellen Ausrüsters des Swiss-Ski-Pools zu-

gestanden. Endlich durften die Rennfahrer

auch im Weltcup Stöckli-Ski einsetzen. Ein

neues Kapitel in der Firmengeschichte wurde

aufgeschlagen.

Will nie mehr ein Skitalent leiden sehen

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Page 28: Stöckli Jubiläums-Magazin

Das Wolhuser Unternehmen Stöckli

wurde von Firmengründer Josef Stöckli

auf solide Beine gestellt. Und auch für

Nachwuchs zur Weiterführung der Firma

war gesorgt. Sohn Beni Stöckli erwarb

die Anteile am Unternehmen zuerst von

seinem Bruder Walter und später auch

von Vater Josef. Damit verbunden war

ein Wechsel der Strategie. Hatte man

damals noch verstohlen unter dem La-

dentisch einige Paar Skischuhe, Ski-

bindungen und vor allem Skistöcke, so

gehörte dieses Zubehör ab sofort zum

festen Verkaufsprogramm. Was blieb,

war die Direktverkaufsstrategie für die

selber produzierten Ski, als Beni Stöckli

1982 als CEO und Verwaltungsratspräsi-

dent die Geschicke des Betriebes über-

nahm. Ohne Umschweife vollzog er den

Schritt vom reinen Skiproduzenten zum

eigentlichen Handelsunternehmen und

Komplettanbieter im Outdoor-Bereich.

«Denn», so der heutige Verwaltungsrats-

präsident der Stöckli Swiss Sports AG,

«von der Skiherstellung alleine können

wir nicht leben. Da hätte ich den Laden schon

längst dichtmachen müssen.»

Konsequent und zielorientiert ver-

folgte Beni Stöckli die Strategie, sein

Unternehmen auf verschiedene solide

Fundamente abzustützen. Eines dieser

Fundamente betraf den Ausbau des Tex-

til- und Modebereiches. Wer bei Stöckli

den Laden betritt, kann seit 1980 alles er-

stehen, was mit Outdoor-Aktivitäten in

Verbindung gebracht werden kann. Da-

bei durfte Beni Stöckli auf die tatkräftige

Unterstützung seiner Frau Rita zählen.

Sie war es, die den ganzen Textilbereich

aufgebaut und zu dem gemacht hat, was

er heute ist.

Auf gesundem Fundament gebaut7

5 J

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Page 29: Stöckli Jubiläums-Magazin

Seit der Firmengründung

1935 befindet sich der Hauptsitz von

Stöckli Swiss Sports AG in Wolhusen.

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Page 30: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Revolution der Sportmode

Gerade in den letzten paar Jahren war

der Bereich Sportmode einer grossen Verän-

derung unterworfen.

«Gore Tex hat die Sportmode revolutio-

niert»,

ist Rita Stöckli überzeugt. Wenn sie heute

an die Anfänge zurück denkt, kann sie sich

ein Lächeln nicht verkneifen. In der ersten

Saison hingen 100 Jacken der Schweizer Mar-

ke Ted Stone und 100 Skihosen der Marke

Brunex an den Kleiderständern in Wolhusen.

Diese verkauften sich wie warme Semmel.

«Die Skijacken von damals waren vor al-

lem voluminös und weder wind- noch was-

serdicht und schon gar nicht atmungsaktiv.

Heute sind es diese drei Bereiche, welche

eine gute und funktionelle Sportbekleidung

auszeichnen.»

War es früher ein dicker Pullover, den

man sich unter der wattierten Skijacke anzog,

so sorgen heute verschiedene funktionelle

Materialien dafür, dass der Körper nicht friert

und atmen kann. Mode, Design und das Flair

für gute Schnitte – das war schon immer die

Welt von Rita Stöckli.

«Ich lebe die Mode und liebe den Um-

gang mit Menschen.»

Sie findet sehr schnell den richtigen

Draht zu den Kunden und spürt sofort, was

diese wünschen. Gute Beratung sei das A und

O. Dies lernen Stöckli-Mitarbeitende schon

am ersten Tag.

«Die Kunden sollen unser Geschäft mit

einem guten Gefühl und bester Zufriedenheit

verlassen»,

lautet das Credo von Rita Stöckli.

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Page 31: Stöckli Jubiläums-Magazin

Eigene Modelinie

Stöckli ist längst nicht mehr nur im Win-

ter aktiv. Das vielseitige Angebot in den Be-

reichen Bike, Trekking, Walking, Running und

Fitness lässt heute keine Wünsche offen. Par-

allel dazu wurde bei Stöckli Schritt für Schritt

eine eigene Modelinie aufgebaut. Diese trägt

klar die Handschrift von Rita Stöckli.

«Von der Idee über die Ausführung bis

zur Auslieferung werden sämtliche Schritte

von uns begleitet.»

Dies sei notwendig, ist Rita Stöckli über-

zeugt.

«Denn wir müssen besser sein als un-

sere Mitbewerber. Kommt hinzu, dass das

Preis-Leistungsverhältnis ebenfalls stimmen

muss.»

Heute darf sich Stöckli als die Sporthänd-

lerkette mit der grössten Skibekleidungs-

auswahl der Schweiz nennen. Entsprechend

wurde der Markenauftritt geändert. Aus der

Skifabrik Stöckli AG wurde die Stöckli Swiss

Sports AG. Die wiederum tritt seit Oktober

2007 mit dem neuen Logo und dem Claim

«outdoor sports» im Markt auf.

31

Page 32: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Page 33: Stöckli Jubiläums-Magazin

Stöckli, der Komplettanbieter

Stöckli nimmt heute in der Schweizer

Sporthändlerszene eine zentrale Position ein.

So erfolgreich der Schritt zum Handelsunter-

nehmen als Komplettanbieter war, so erfolg-

reich war auch die Expansion nach aussen.

Nach der Eröffnung der ersten Filiale im Jahr

1981 in Sörenberg wurde ab 1987 die Zahl

der eigenen Verkaufspunkte auf heute 14

Filialen erweitert. Sie tragen zusammen mit

dem Hauptgeschäft in Wolhusen dazu bei,

dass Stöckli heute im Sportbereich als Einzel-

sporthändler zu den grössten Unternehmen

der Schweiz zählt.

Unter Beni Stöckli senior wurde der Schritt

vom reinen Skiproduzenten zum eigentlichen

Handelsunternehmen und Komplettanbieter im

Outdoor-Bereich vollzogen.

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Page 34: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Wachstum dank eigenen Verkaufspunkten

Damals wie heute steht bei uns jeder einzelne Kun-de im Zentrum

beschreibt Beni Stöckli die Geschäfts-

philosophie. In der Zwischenzeit hat er die

Geschäftsleitung abgegeben, und mit Beni

Stöckli junior führt bereits die dritte Genera-

tion das Familienunternehmen. Der Enkel des

Firmengründers hat am 1. April 2008 als CEO

die operative Führung des Unternehmens von

seinem Vater Beni Stöckli senior übernom-

men, der als Verwaltungsratspräsident mit

seiner Firma verbunden bleibt. Die Kunden-

nähe wird bei Stöckli Tag für Tag gelebt. Die

in den letzten Jahren aufgebauten 14 eige-

nen Verkaufspunkte sowie die 35 Partnerge-

schäfte garantieren die Nähe zu den Kunden.

Von seinem Vater konnte Beni Stöckli

senior ein auf einem soliden Fundament ste-

hendes Unternehmen übernehmen. Erwirt-

schaftete Stöckli 1982 einen Umsatz von rund

3 Millionen Franken, so sind es jetzt 60 Milli-

onen Franken. Das Familienunternehmen be-

schäftigt heute in den 14 eigenen Verkaufs-

punkten 240 Festangestellte. Ziel der dritten

Stöckli-Generation ist die Weiterführung der

erfolgreichen Skiproduktion, die weitere

Etablierung der eigenen Bike-Linie und die

Stärkung des Unternehmens in den Outdoor-

Sportarten.

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Page 35: Stöckli Jubiläums-Magazin

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6

7

8

AB

C

FILIALEN

1 3627 HEIMBERG

Stockhornstrasse 11

2 3063 ITTIGEN/BERN

Ey 5A

3 8302 KLOTEN

Balsberg•Balz-Zimmermann-Strasse7

4 5702 NIEDERLENZ

Lenzburgerstrasse 2

5 1806 ST-LéGIER S/VEVEy

Z.I. Rio Gredon 11

6 8820 WäDENSWIL

Florhofstrasse 13 (i de alte Fabrik)

7 9501 WIL/SG

Sirnacherstrasse 1

8 6110 WOLHUSEN

Kommetsrüti 7

9 4528 ZUCHWIL

Ausserfeldweg1•GewerbezentrumN5

MIET- & SERVICECENTER

A ENGELBERG

Residenz an der Aa

(vis-à-vis grosser Parkplatz Titlisbahnen)

B HOCH-yBRIG

Talstation•Bergstation

C MELCHSEE-FRUTT

Stöckalp

D SöRENBERG

Rothorncenter

VERTRIEBSPARTNER

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Page 36: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Urs Kälin gehörte während Jahren zum

erfolgreichen Rennteam von Stöckli.

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Page 37: Stöckli Jubiläums-Magazin

Die Bombe platzte mitten im Som-

mer: Stöckli, eben erst zum offiziellen

Ausrüster des Swiss-Ski-Pools aufgestie-

gen, gab die Verpflichtung von Urs Kälin

als Rennfahrer bekannt. Dabei hatte der

Schwyzer erst noch an den Olympischen

Winterspielen in Lillehammer im Riesen-

slalom die Bronzemedaille auf einem

Produkt notabene gewonnen, auf das er

jahrelang vertraut hatte. Die Verpflich-

tung von Urs Kälin war ein wohlüberleg-

tes und vor allem kalkulierbares Wagnis

für beide Seiten. «Volltreffer oder Absturz»

titelte damals der «Blick». Der Grat zwi-

schen «top oder Flop» war, zumindest

für Aussenstehende, sehr schmal. Nicht

so für die Hauptakteure. Beni Stöckli

war felsenfest überzeugt, dass sein Un-

ternehmen dem neuen Aushängeschild

absolutes Top-Material unter die Füsse

schnallen kann, und Urs Kälin fasste sehr

schnell Vertrauen in das neue Skimaterial.

Internatio-nale Werbe-plattform

«Ich will beweisen, dass man auch in der

Schweiz Siegerski bauen kann»,

gab sich Urs Kälin sehr selbstbewusst

und doppelte gleich nach:

«Im Offside stehe ich sicher nicht.»

Beni Stöckli seinerseits gab offen

und ehrlich zu, dass er sich gar nie da-

rüber Gedanken gemacht habe,

«welche Auswirkungen schlechte Re-

sultate auf unser Geschäft haben könnten.

Denn wir sind sicher, dass es klappt.»

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Page 38: Stöckli Jubiläums-Magazin

Verpflichtung von Urs Kälin den Journalisten

in Wolhusen in die Notizblöcke diktiert: «Wir

sind sicher, dass es klappt.» Trotzdem speku-

lierte der damalige Skichef des «Blick» gar

darauf, dass sich Firmeninhaber Beni Stöckli

mit dem Weltcup-Engagement einen Buben-

traum erfüllt habe. Doch weit gefehlt. Der

Firmeninhaber gab zwar zu, den Weltcup-

Einsatz nicht auf den Franken und Rappen

genau durchgerechnet zu haben, verfolgte

damit aber gleichwohl eine klare Strategie.

Riesenslalom. Es war dies der erste offizielle

Titel für Stöckli. Nach dem Schweizer-Meister-

Titel musste Stöckli nicht lange auf den ers-

ten internationalen Sieg warten. Im österrei-

chischen Flachau war Urs Kälin am 6. Januar

1996 mit seinen Stöckli-Ski eine Klasse für

sich. Erstmals stand ein Athlet mit Stöckli-Ski

zuoberst auf einem Weltcup-Podest. Doch es

sollte noch besser kommen: Im selben Winter

standen die Weltmeisterschaften in Sierra Ne-

vada auf dem Programm. Stöckli-Pilot Kälin

reiste mit der Gewissheit in die andalusische

Wintersportstation, mit seinem Sieg in Flach-

au den bislang besten Weltcup-Winter seiner

Karriere «im Gepäck zu haben». Nun, die

Geschichte ist bekannt. Nur der italienische

Exzentriker Alberto Tomba war schneller als

Kälin auf seinen Stöckli-Ski. Schweizer Meis-

ter, Weltcup-Sieg, Vizeweltmeister – was für

ein rasanter Aufstieg für Stöckli. Wie hatte

Beni Stöckli noch zwei Jahre zuvor bei der

Der Einstieg von Stöckli in den Weltcup

wurde ein Volltreffer. Gleich beim ersten Ren-

nen auf der höchsten Stufe des Skirennsports

fuhr Urs Kälin im Riesenslalom von Tignes auf

den fünften Schlussrang. Diese Klassierung

war für ein neues Team im Weltcup mehr

wert als ein Podestplatz für eine arrivierte

Mannschaft. Und Urs Kälin hatte den Beweis

erbracht: Auch in der Schweiz kann man

schnelle Ski bauen. Die Erfolgsgeschichte kam

damit so richtig in Fahrt: Bei sieben Weltcup-

Riesenslaloms war Urs Kälin im ersten Winter

auf Stöckli-Ski nie schlechter platziert als auf

Rang 13. Ein besonderer Tag in der Firmen-

geschichte bleibt der 25. März 1995: Urs Kä-

lin wird in Flumserberg Schweizer Meister im

Historische Tage in Flumserberg,

Flachau und Sierra Nevada

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Page 39: Stöckli Jubiläums-Magazin

Paul Accola gehörte während Jahren

zum erfolgreichen Rennteam von Stöckli.

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Page 40: Stöckli Jubiläums-Magazin

Die Flagge oder Fahne eines Landes

ist mehr als nur ein alltagspraktisches

Landeskennzeichen. Sie symbolisiert das

Land und sein Volk und ist dadurch emo-

tional wichtig. Zumindest bei Leuten, für

die Volk und Heimat wichtige Werte dar-

stellen. Auch die Farbgebung des Wap-

pens, seine Symbolik beziehungsweise

das Wappentier führen unweigerlich zu

bewussten oder unbewussten Assoziati-

onen und haben so eine enge Wechsel-

wirkung mit dem nationalen Selbstver-

ständnis. Das weisse Kreuz auf rotem

Grund als nationales Symbol ist heute

mehr denn je in. Frau Schweizerin und

Herr Schweizer zeigen wieder gerne Flag-

ge. Sie haben zur Kenntnis genommen,

dass die Schweizer Herkunftsbezeich-

nung nach wie vor äusserst wertvoll ist.

Eine Studie bestätigt, dass Schweizer

Produkte und Dienstleistungen im In-

wie im Ausland einen hervorragenden

Ruf geniessen. Sie gelten als zuverlässig

und qualitativ hochwertig. Ebenfalls aus-

gewiesen ist der wirtschaftliche Mehr-

wert von schweizerischer Herkunft. Kein

Wunder, nutzen immer mehr Schweizer

Unternehmen diesen Bonus. Auch bei

Stöckli ist «Swissness» und «Swiss Made»

ein Thema.

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Vor allem im Export ist Swiss Made

ein gutes Argument. Die Schweizer

wollen hingegen überzeugt werden.

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Page 41: Stöckli Jubiläums-Magazin

Swissness auch bei den Sommerprodukten

Für Stöckli spricht, dass seine Produkte

seit je einen hohen Qualitätsstandard erfüllen

und auch in Zukunft erfüllen werden. Denn

um bei der Vermarktung von Produkten vom

Herkunftsland zu profitieren, reicht heute ein

positives Länderimage bei weitem nicht mehr

aus. Soll Swissness als Differenzierungsfaktor

besonders glaubhaft sein, muss das entspre-

chende Produkt auch als typisch schweizerisch

wahrgenommen werden. Stöckli hat seine

Herkunft nie verleugnet und sich so ein gutes

Image gerade im internationalen Markt erar-

beitet. Schokolade oder Uhren standen schon

immer für eine hohe Produktkompetenz der

Schweiz. Stöckli ist es dank Know-how und

Innovationen in den letzten Jahrzehnten ge-

lungen, ein Markenguthaben aufzubauen,

welches das Unternehmen auch international

in eine ausgezeichnete Wettbewerbssituati-

on versetzt. Was beim Produkt Ski bestens ge-

klappt hat, will Stöckli jetzt auch beim zwei-

ten wichtigen Standbein des Unternehmens,

dem Bike-Sport-Bereich, umsetzen.

«Bei den Mountainbikes fahren wir so

viel Swissness, wie es möglich ist.»

Die Messlatte ist auch hier hoch ange-

setzt. Wie die Skimodelle soll auch die Bike-

Linie qualitativ hochwertig sein. Dass Stöckli

damit weitere Arbeitsplätze schafft, ist eine

schöne und willkommene Begleiterschei-

nung.

«Wir sind ein Schweizer Familienun-

ternehmen und fahren ganz klar auch eine

Swissness-Linie»,

stellt Beni Stöckli fest und verweist nicht

ohne Stolz auf das Schweizer Kreuz im Logo

des Unternehmens.

«Vor allem im Export ist ‹Swiss Made› ein

gutes Argument.»

Schweizer wollen überzeugt werden

Wie heisst es doch so schön: Propheten ha-

ben es im eigenen Lande nicht immer leicht.

Davon können die Stöcklis ein Lied singen.

Für die Schweizerinnen und Schweizer war

die neue, pseudoanglizistische Wortschöp-

fung «Swissness» lange kein zwingender

Grund, auch einen Schweizer Ski zu kaufen.

Stöckli musste den nicht ganz einfachen, ja

oftmals beschwerlichen Weg über das Aus-

land machen.

«Ein Aufwand», ist Beni Stöckli heute

überzeugt,

«der sich gelohnt hat. Wir mussten den

Beweis, dass unsere Produkte gut sind, zu-

erst auf der internationalen Ebene antreten.»

Matchentscheidend war dabei der Welt-

cup, den Stöckli als internationale Werbe-

plattform sehr geschickt ausnützt.

«Der Schritt in den Weltcup war werbe-

technisch sehr wichtig»,

weiss Beni Stöckli rückblickend.

Die einzige Schweizer Skifabrik lehrte

die grossen Skimarken das Fürchten. Und so

blieb die Anerkennung im Ausland nicht aus,

was sich wiederum positiv auf den Export von

Stöckli-Ski auswirkte. Beni Stöckli musste wie

schon so viele Schweizer Pioniere vor ihm die

Erkenntnis machen, dass der Prophet im eige-

nen Land erst dann etwas gilt, wenn man im

Ausland auf ihn aufmerksam geworden ist.

«Fast noch wichtiger war, dass wir dank

dem Weltcup-Engagement bei der Entwick-

lung hautnah dabei sind. Unser Vorteil ist

es, dass wir sehr schnell und früh auf Trends

reagieren können. Das Know-how aus dem

Weltcup fliesst eins zu eins in die Produkte,

welche die Konsumenten in unseren Ver-

kaufspunkten in den Regalen finden.»

Wie gut die Marke Stöckli heute interna-

tional etabliert ist, zeigen die vielen internati-

onalen Skitests. Wen wundert es, dass Stöckli

dabei seit Jahren mit seinen Produkten immer

Spitzenplätze belegt. Heute weiss Beni Stöckli,

«dass wir nur wegen des Labels ‹Swiss

Made› nicht überlebt hätten. Es war unser

gutes Produkt, das uns das Überleben sicher-

te.»

Denn es gibt auch andere Beispiele wie

jene der ehemaligen Mitbewerber Attenho-

fer, Schwendener oder Authier. Auch diese

produzierten Ski «Made in Switzerland».

Überlebt haben sie deshalb aber nicht. Ob für

sie der Modebegriff «Swissness», der Ende

der 1990er-Jahre ein neues, unverkrampftes

nationales Selbstverständnis vieler Schwei-

zerinnen und Schweizer postulierte, zu spät

kam?

Vom Propheten im eigenen Land

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Page 42: Stöckli Jubiläums-Magazin

Stöckli alsBotschafter einer starken Wirtschafts-region

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Max Pfister, Regierungsrat Kanton Luzern

und Vorsteher Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement

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Page 43: Stöckli Jubiläums-Magazin

Stöckli alsBotschafter einer starken Wirtschafts-region

Dass die Stöckli Swiss Sports AG heu-

te zu den bedeutenden Unternehmen

des Kantons Luzern zählt, konnte vor 20

Jahren niemand auch nur annähernd er-

ahnen. Die Schweizer Ski-Industrie krän-

kelte. Rettungsversuche mit Betriebs-

übernahmen waren von kurzer Dauer.

Es kam zu Betriebsschliessungen und

die Zahl der Schweizer Skibauer schmolz

dahin wie Schnee in der warmen Früh-

lingssonne. Nur einer trotzte der Ab-

wärtsspirale: Stöckli in Wolhusen. Das

eigenwillige und von den Mitbewerbern

oftmals belächelte Vertriebssystem des

Direktverkaufs erwies sich in dieser Zeit

der allgemeinen Krise der Schweizer Ski-

Industrie als Glücksfall. Stöckli überleb-

te als Einziger der einstmals stolzen und

grossen Skiproduzenten im Lande.

Die Rolle als Ausbildner und Arbeitgeber

Dass die Stöckli Swiss Sports AG heute

ein Vorzeigeunternehmen der Luzerner Wirt-

schaft ist, darüber freut sich Regierungsrat

und Wirtschaftsdirektor Max Pfister:

«Stöckli leistet einen grossen Beitrag für

unsere Volkswirtschaft, und zwar sowohl als

Arbeitgeber wie auch als Ausbildner in ver-

schiedenen Berufsgruppen.»

Max Pfister erachtet es für die Winter-

sportnation und das Tourismusland Schweiz

als ausserordentlich wichtig,

«dass der Name einer Schweizer Unter-

nehmung im internationalen Kontext der

Skiproduktion sichtbar ist».

Der Luzerner Wirtschaftsdirektor geht gar

noch einen Schritt weiter und bezeichnet das

Wolhuser Familienunternehmen als Botschaf-

ter einer starken Wirtschaftsregion Luzern.

«Mit dem Olympiasieg von Mike Schmid

hat das Unternehmen bewiesen, dass es

weltweit zu den führenden Skiproduzenten

zählt. Darauf darf die Familie Stöckli mit al-

len Mitarbeitenden, aber auch Luzern, stolz

sein.»

Massgeschneiderte Lösungen

Der Kanton Luzern hat sich in den ver-

gangenen Jahren als attraktiver Wirtschafts-

standort in der Schweiz etabliert.

«Unsere Anstrengungen, den Unter-

nehmen gute Rahmenbedingungen für ihre

Weiterentwicklung zu schaffen, sind erfolg-

reich»,

stellt Wirtschaftsdirektor Max Pfister fest.

Es gelte, die unterschiedlichen Bedürfnisse ei-

nes Unternehmens individuell zu betrachten.

Dank der Überschaubarkeit der Wirtschafts-

region kann der Kanton Luzern sehr schnell

und flexibel reagieren. Unternehmen erhal-

ten sozusagen eine massgeschneiderte Lö-

sung. Dass dem so ist, davon konnten sich die

Verantwortlichen von Stöckli erst vor kurzem

überzeugen, als die Erweiterung der Produk-

tions- und Lagerräume in Wolhusen zur Dis-

kussion stand.

Top-Modell mit Schweizer Kreuz

Max Pfister ist überzeugt, dass Stöckli

auch in Zukunft auf der Erfolgsstrasse bleiben

wird. Grund für den Optimismus des Luzerner

Wirtschaftsministers ist das grosse Engage-

ment der Besitzerfamilie und der Mitarbei-

tenden,

«die sehr viel Herzblut in das Unterneh-

men investieren».

Und noch ein Faktor ist für Max Pfister ein

Erfolgsgarant: all die Wintersportler, die mit

Stolz Stöckli-Produkte an die Füsse schnallen

und damit der Faszination Skisport erliegen.

Es sei schon ein verdammt gutes Gefühl,

«ein Top-Modell mit einem Schweizer

Kreuz aus unserem Kanton an den Füssen zu

tragen und dann auf dem Sessellift den Neid

der Begleiter zu spüren»,

gibt der bekennende Stöckli-Fan Pfister

unumwunden zu.

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Page 44: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Page 45: Stöckli Jubiläums-Magazin

Die Regelung der operativen und fi-

nanziellen Nachfolge im Unternehmen

ist heute für jeden Unternehmer eine

grosse Herausforderung. Die Nachfolge-

regelung gehört mitunter zu den wich-

tigsten, aber auch schwierigsten strate-

gischen Aufgaben. Beni Stöckli senior

kann auf eine erfolgreiche Firmenüber-

gabe zurückblicken. Als er vor drei Jahren

die operative Verantwortung der Stöckli

Swiss Sports AG seinem Sohn Beni über-

gab, erfolgte dies nicht in einer Hauruck-

Übung. Vielmehr war es das Ergebnis

einer langjährigen und von langer Hand

vorbereiteten Planung. Natürlich weiss

Beni Stöckli, dass die Stabsübergabe an

seinen Sohn ein Glücksfall war. Denn

heute können nur noch etwa ein Drittel

aller Schweizer Familienunternehmen

ihre Nachfolge familienintern regeln.

Diese Tatsache könnte sich laut neusten

Studien negativ auf den Schweizer Ar-

beitsmarkt auswirken. Denn alleine in

der Schweiz stehen in den nächsten fünf

Jahren rund 45 000 bis 60 000 Nachfol-

geregelungen von kleinen und mittleren

Unternehmen an. Dies entspricht rund 3

bis 4 Prozent der Schweizer KMU. Aktuel-

le Studien gehen davon aus, dass in den

kommenden fünf Jahren infolge geschei-

terter oder ungelöster Unternehmens-

nachfolgen rund 73 000 Arbeitsplätze

verloren gehen. Ganz anders bei Stöckli:

Hier werden dank der sorgfältig vorbe-

reiteten Stabsübergabe an die dritte Ge-

neration sogar Arbeitsplätze geschaffen.

Eigene Spuren hinterlassen

Drei Generationen Stöckli, welche die Geschicke des

Familienunternehmens massgeblich geprägt haben bzw. immer noch prägen.

Von links: Beni Stöckli junior, Firmengründer Josef Stöckli und Beni Stöckli senior.

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Page 46: Stöckli Jubiläums-Magazin

Sind in erster Linie Unter-nehmer

Beni Stöckli senior hat mit der Stabs-

übergabe an seinen Sohn bereits zum

zweiten Mal einen Generationenwechsel

im Hause Stöckli in der Rolle des Haupt-

akteurs miterlebt.

Hatten Sie es einfacher, als Sie von Ihrem

Vater Josef die Firma übernahmen?

Beni Stöckli senior: Ob ich es einfacher

hatte, ist heute schwierig zu sagen. Es war da-

mals eine ganz andere Zeit und lässt sich nicht

mit heute vergleichen.

Beni Stöckli junior: Davon, dass ich es

einfacher hatte, bin ich überzeugt. Zumal ich

mich ja im Gegensatz zu meinem Vater auf

die neue Aufgabe vorbereiten konnte. Er

musste vom ersten Tag an den Takt im Unter-

nehmen vorgeben. Ich durfte hingegen eine

Ausbildung geniessen, die auf meine zukünf-

tigen Aufgaben ausgerichtet war. Zudem war

ich während einiger Zeit Assistent meines

Vaters und konnte mich so auf meine jetzige

Aufgabe vorbereiten.

War der Erfolgsdruck bei Ihnen kleiner als

jetzt bei Ihrem Sohn Beni?

Beni Stöckli senior: Da sehe ich absolut

keine Unterschiede. Der war bei mir hoch und

ist bei meinem Sohn ganz sicher nicht kleiner

geworden.

Beni Stöckli junior: Der Druck ist sicher

um einiges grösser, wenn dir das Unterneh-

men selber gehört. Wir sehen uns in erster

Linie als Unternehmer. Das heisst, unser Den-

ken und Handeln ist langfristig ausgelegt.

Schliesslich tragen wir auch die Verantwor-

tung gegenüber unseren 240 Mitarbeiten-

den.

Den Erwartungs-haltungen ge-recht werden

Wissenschaftliche Untersuchungen

zeigen, dass bei KMU-Nachfolgeregelun-

gen nur noch zu einem Drittel die Toch-

ter oder der Sohn den Betrieb weiterfüh-

ren, Tendenz abnehmend. Dies erstaunt

umso mehr, als erwiesen ist, dass eine

familieninterne Übergabe in fast allen

Belangen einfacher ist als eine externe

Lösung. Dennoch ist auch eine familien-

interne Übertragung nicht immer kon-

fliktfrei. In vielen Fällen erwartet der

Abtretende von seinem Nachkommen

wesentlich mehr, als er von einem Drit-

ten erwarten würde.

Haben Sie sich je überlegt, nicht ins Ge-

schäft einzusteigen?

Beni Stöckli junior: Diese Gedanken

waren tatsächlich mal da. Schliesslich wussten

wir beide nicht, wie wir als Vater und Sohn

im gleichen Geschäft funktionieren würden.

Deshalb habe ich während meines Studiums

noch das Fach Wirtschaftsinformatik belegt.

Damit wollte ich mir eine Hintertür offenhal-

ten, sollte es im Geschäft meines Vaters nicht

klappen. Ich durfte jedoch sehr schnell die

Feststellung machen, dass wir nicht nur har-

monieren, sondern uns auch hervorragend

ergänzen.

Beni Stöckli senior: Dass Beni diese ge-

waltige Herausforderung angenommen hat,

freut mich. Die Frage, ob ich einsteigen will

oder nicht, stellte sich bei mir damals gar

nicht. Es war mein Wunsch, das elterliche Ge-

schäft zu übernehmen. Dies führte dazu, dass

ich schon sehr früh die Geschicke der Firma

Stöckli in die eigenen Hände nahm.

Müssen Sie als Sohn mehr leisten, als

wenn eine Drittperson als CEO tätig wäre?

Beni Stöckli junior: Ich glaube schon,

dass der Vater von mir etwas mehr erwartet

und auch erwarten darf. Auf der anderen Sei-

te ist er auch für mich da, wenn ich ihn um

Rat angehe. Entscheidend ist, dass er seine

Meinung sehr gezielt abgeben kann und dass

wir in strategischer Hinsicht die Dinge gleich

sehen.

Von den Erfahrungen des Seniorchefs profitieren

Der emotionale Aspekt einer Nachfol-

geregelung wird allzu oft unterschätzt.

Viele Unternehmer sehen zwar die ratio-

nale Notwendigkeit einer Übergabe ein,

können aber ihr Lebenswerk emotional

nicht loslassen. Ein Leben ohne Unter-

nehmen ist für viele nicht vorstellbar.

Mit der Übergabe sind ihre Meinung

und Erfahrung plötzlich nicht mehr ge-

fragt. Studien zeigen, dass insbesonde-

re bei familieninternen Übertragungen

der Nachfolger an den Erfolgen seines

Vorgängers gemessen wird. Dabei ist es

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Page 47: Stöckli Jubiläums-Magazin

wichtig, dass der Nachfolger nicht ein-

fach in die Fussstapfen des Vorgängers

tritt, sondern versucht, eigene Spuren zu

hinterlassen.

Beni Stöckli, wie sieht die Bilanz drei Jah-

re nach der Übergabe aus?

Beni Stöckli junior: Der Übergabepro-

zess verlief reibungslos. Natürlich sind wir

nicht immer der gleichen Meinung. Die Dif-

ferenzen werden bei uns ausdiskutiert und

bereinigt. Ich schätze die Ratschläge meines

Vaters sehr. Seine Erfahrung und seine Intuiti-

on sind für mich sehr wertvoll.

Beni Stöckli senior: Als ich damals die

Firma von meinem Vater übernahm, erfolg-

te dies innert kürzester Zeit. Jetzt allerdings

konnte ich mich auf den Ablösungsprozess

vorbereiten. Damit, dass nun mein Sohn die

operative Führung im Unternehmen hat,

habe ich absolut kein Problem. Der ganze

Aufbau vom Skifabrikanten zum internatio-

nalen Handelsunternehmen in den vergange-

nen 40 Jahren hat Kraft und Energie gekostet.

Ich geniesse es, heute etwas kürzerzutreten.

Langweilig wird es mir deswegen noch lange

nicht, auch wenn ich mit dem Tagesgeschäft

nichts mehr zu tun habe. Als Verwaltungsrats-

präsident bin ich ja nach wie vor sehr eng mit

dem Unternehmen Stöckli Swiss Sports AG

verbunden.

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Page 48: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Den perfekten Rennski zu

konstruieren ist vergleichbar mit dem Bau

einer Meister-Geige für einen Solisten.

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Page 49: Stöckli Jubiläums-Magazin

Was haben der berühmte italienische

Geigenbauer Antonio Giacomo Stradiva-

ri und der einzige verbliebene Schwei-

zer Skifabrikant Stöckli miteinander

gemeinsam? Auf den ersten Blick rein

gar nichts. Da ist auf der einen Seite der

Geigenbauer, welcher im 18. Jahrhun-

dert geniale Musikinstrumente baute,

die heute an Auktionen Preise in Millio-

nenhöhe erzielen. Als genial bezeichnen

Wintersportler zwar auch die Ski, welche

von Stöckli in Malters gebaut werden.

Das alleine berechtigt noch lange nicht,

Stradivari und Stöckli im selben Atemzug

zu nennen. Aber da ist ein italienischer

Skisportjournalist, der nach Skitests die

Ski aus dem Hause Stöckli in einem Hoch-

glanzmagazin unverblümt mit den Violi-

nen von Stradivari verglich. Stöckli-Ski,

schreibt der Journalist, seien die «Stra-

divari des Skisports». Ein Schweizer Jour-

nalist ging einige Jahre später gar noch

einen Schritt weiter und behauptete:

«Den perfekten Rennski zu konstruieren

ist vergleichbar mit dem Bau einer Meister-

Geige für einen Solisten.»

Ohne Holz geht nichts

Untersuchungen haben gezeigt, dass

Antonio Giacomo Stradivari zum Bau seiner

Instrumente eine Holzqualität verwenden

konnte, die es heute nicht mehr gibt. Dies

erklärt das Scheitern der heutigen Instrumen-

tenbauer, trotz Hightech-Zeitalter qualitativ

gleichwertige Instrumente zu bauen. Holz

spielt auch beim Skibau eine zentrale Rolle.

Ein Kern aus Holz ist heute noch der Schlüssel

für einen guten Ski. Zwar wurden die Vorzü-

ge des Holzes als dynamisches Material beim

Skibau mehrfach zu imitieren versucht, die

Versuche scheiterten jedoch kläglich. Und so

bestehen nach wie vor fast alle Rennski aus

einem Holzkern, der mit anderen Materiali-

en verbunden wird. «Holz», sagt Stöckli-Ent-

wicklungsleiter Ruedi Arnet,

«ist ein natürliches Hightech-Produkt.

Synthetische Materialien erreichen nie die

Elastizität, Präzision, Dynamik und Flexibili-

tät des Holzes.»

Die wahren Tugenden des Skis

Und so, wie der Geigenbauer immer auf

der Suche nach dem besten Holz für seine In-

strumente ist, so akribisch wählt der Skibauer

die Holzkerne für seine Ski aus. Über hundert

Faktoren müssen sowohl beim Bau eines Ins-

truments als auch beim Bau eines Skis aufei-

nander abgestimmt werden. In beiden Fällen

ist dies eine hochkomplexe Angelegenheit.

Jedes Teilstück, auch wenn es noch so klein

und scheinbar unbedeutend ist, muss den ho-

hen Qualitätsanforderungen genügen. Das

Zusammenspiel der vielen Parameter ist am

Ende entscheidend, ob ein Instrument den

hohen Anforderungen des Solisten genügt.

Die Qualität einer Geige wird an deren Klang

gemessen. Die Qualität eines Rennskis wird

an der Geschwindigkeit gemessen. Doch die

wahren Tugenden des «Materials» kann al-

lerdings erst das überdurchschnittliche Kön-

nen eines Solisten beziehungsweise eines

Fahrers zutage bringen.

Stöckli – «Stradivari des Skisports»

49

Page 50: Stöckli Jubiläums-Magazin

Bctem veros euisi

eugait luptat. Ut wissit la

consecte dunt.

Wenn der bekannte Spitzenkoch und

gebürtige Krienser Armin Amrein in sei-

nem Hotel Walserhof in Klosters am Herd

steht, kann es gut sein, dass er gerade

ein Menü für den Prinzen von England

zubereitet. Dass Prinz Charles und seine

Söhne ihren Skiurlaub gern im Hotel Wal-

serhof verbringen, hat ebenso Tradition

wie die Tatsache, dass bei Armin Amrein

nur die besten und vor allem marktfri-

sche Zutaten zu einem Gourmetmenü

verarbeitet werden. 17 Gault-Millau-

Punkte und ein Michelin-Stern zeichnen

Amreins Küche aus – damit gehört er zur

obersten Liga der Schweizer Spitzenkö-

che. In seiner Freizeit macht er zusam-

men mit seiner Frau Corina im Winter die

Skipisten auf Stöckli-Ski unsicher:

«Wie in der Küche vertraue ich auch beim

Skifahren auf Spitzenprodukte»,

stellt der ehemalige Fernsehkoch

klar und setzt dabei sein berühmtes La-

chen auf.

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Bei Spitzenkoch Armin Amrein

werden nur die besten Produkte zu

einem Gourmetmenü verarbeitet.

Wie beim Kochen vertraut er auch

beim Skifahren auf Spitzenprodukte.

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Page 51: Stöckli Jubiläums-Magazin

Wenn dasHerz von

Gourmets höher

schlägt

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Page 52: Stöckli Jubiläums-Magazin

Entscheidend sind

die ZutatenDer Vergleich Skibau und Gourmetküche

passt Ruedi Arnet, seines Zeichens Leiter der

Entwicklungsabteilung bei Stöckli und Mit-

glied des Stöckli-Verwaltungsrats. «Wie beim

Kochen sind auch beim Skibau die Zutaten

entscheidend. Ein Spitzenkoch kauft direkt

beim Produzenten ein. Ähnlich verhält es

sich beim Skibau. Auch wir sind ständig auf

der Suche nach den besten Materialien für

unsere Ski.» Was Koch Armin Amrein am

Ende seinem Gast auf dem Teller präsentiert,

wird von Gastrokritikern unter anderem als

harmonisch oder als kulinarischer Hochge-

nuss beschrieben. Und beim Skibau? Auch

hier müssen die verschiedenen Materialien

miteinander harmonieren. Die Skibauer spre-

chen dann von einem Ski, der funktioniert.

Während der Koch zu Fisch andere Zutaten

verwendet als zu rotem Fleisch, unterscheidet

sich ein Laser- vom Cross-Modell ebenfalls be-

züglich der Zutaten, sprich der eingesetzten

Materialien. «Fakt ist», so Skibauer Arnet,

«dass bei all unseren Skimodellen nur das

Beste gut genug ist.»

Höchstnoten bei den Skitests

Skibau ist nicht einfach Arbeit am Fliess-

band. Wie in der Gourmetküche von Armin

Amrein ist beim Bau der Stöckli-Ski haupt-

sächlich Handarbeit gefragt. Denn es sind

gerade die Feinheiten und Details, die einen

guten Ski ausmachen. «Verwendet der Koch

zu viel Salz, ist das Menü ungeniessbar. Ver-

wenden wir den falschen oder zu viel Leim,

verliert der Ski die angestrebten Eigenschaf-

ten», zieht Ruedi Arnet einen Vergleich zur

Gourmetküche. Damit das Menü den Gaumen

kitzelt respektive die Ski beim Verlassen der

Skipresse auch die gewünschten Eigenschaf-

ten aufweisen, arbeitet Stöckli Swiss Sports

seit Jahren mit verschiedenen Spezialisten

zusammen – zum Beispiel mit Fachleuten

vom Schnee- und Lawinenforschungsinstitut

in Davos und der ETH in Zürich. Gemeinsam

sind sie auf der Suche nach dem Optimum

an Schneesportvergnügen. Ein Sprichwort

besagt, dass zu viele Köche den Brei verder-

ben. Und wie ist es beim Skibau? Für Ruedi

Arnet kommt es auf die richtige Mischung

an: Einem Puzzle gleich arbeiten bei Stöckli

Spezialisten Hand in Hand, bis das fertige Pro-

dukt ausgeliefert werden kann. Auch in der

Gourmetküche gart ein Koch das Fleisch auf

den Punkt, während ein anderer für die Bei-

lagen zuständig ist. Auch da muss die Harmo-

nie stimmen, damit der Gourmet schliesslich

zufrieden ist. Der Gast ist es nämlich letztlich,

der bestimmt, was in der Küche zubereitet

wird. Bei Stöckli sind es ebenfalls die Kunden,

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Stöckli-Entwicklungsleiter

Ruedi Arnet ist wie der Spitzenkoch

ständig auf der Suche nach den

besten Materialien für die Ski.

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Page 53: Stöckli Jubiläums-Magazin

die mit ihrem Kaufverhalten ganz unbewusst

die Trends im Skibau setzen. Was für den Spit-

zenkoch Gault-Millau-Punkte oder Michelin-

Sterne sind, das sind für den Skiproduzen-

ten diverse Skitests. Seit Jahren belegen die

neuen Stöckli-Modelle bei internationalen

Skitests Spitzenplätze. «Womit wir bewiesen

haben, dass man auch als Schweizer Skibauer

mit seinen Produkten auf allerhöchstem Ni-

veau nicht nur mithalten, sondern auch ge-

winnen kann», stellt Ruedi Arnet stolz fest.

Die Antrie feder de Skibauer

Die Suche nach dem Optimum, dem per-

fekten Ski – das ist die ständige Antriebsfeder

der Stöckli-Skibauer. «Die Zukunft ist ein ste-

tiger Gang nach vorne», ist Ruedi Arnet über-

zeugt. Die Carving-Ski haben dem Skisport

neue Impulse gegeben und ihn wieder salon-

fähig gemacht. Heute steht der Carving-Ski

unverrückbar für die grösste Veränderung im

Skisport seit Jahrzehnten. Neue Trends ver-

suchten der Carving-Generation den Schnee

zwar streitig zu machen, ihr Erfolg war aller-

dings nur mässig. «Wichtig ist», so Stöckli-

Entwicklungsleiter Arnet, «dass man nicht

jedem Trend hinterherrennt, sondern sich

treu bleibt.» Und so wie Armin Amrein

Saison für Saison neue Gourmetkreatio-

nen für sein 17-Gault-Millau-Lokal aus-

probiert, arbeitet man bei Stöckli bereits

jetzt an der Entwicklung der Ski der Zu-

kunft. Ruedi Arnet ist überzeugt: «Die

Zukunft gehört polyvalenten Ski mit

einem grossen Einsatzspektrum sowohl

für die Piste wie auch fürs Freeriden.»

Rezeptfür die kalte Jahreszeit von Armin Amrein, Spitzenkoch mit 17 Gault-Millau-Punkten und einem Michelin-Stern, zum Nachkochen........................................................................................Apfe üchlein

1 Apfel, schälen, in Scheiben schneiden und das Kerngehäuse ausstechen.WasabipasteTempurateig (Asia-Shop)ZimtzuckerPuderzucker

Die Apfelscheiben mit Wasabipaste bestreichen.Den Tempurateig nach Anleitung mischen und kühl halten.

Die Apfelscheiben durch den Tempurateig ziehen und goldbraun frittieren, in Zimtzucker wenden und mit Puderzucker bestäuben........................................................................................Apfel-Balsamci-Eis

250 g Milch¼ Vanillestängel (Mark)100 g Eigelb100 g Zucker3 g Eisbindemittel250 g Rahm30 g Apfel-BalsamicoMilch mit Vanillemark aufkochen, kurz ziehen lassen. Eigelb, Zucker und Eisbindemittel vermi-schen und mit der Vanillemilch zur Rose abziehen. Passieren, Rahm und Apfel-Balsamico dazugeben, erkalten lassen, frieren und pacosieren........................................................................................Wasa -Apfelpüre

200 g Grünes Apfelpüree (Boiron)80 g Weisswein40 g Zucker wenig WasabipasteAlle Zutaten miteinander aufkochen und abkühlen........................................................................................Wei es Schokoaden-Espuma160 g Milch wenig Ingwer160 g weisse Schokolade200 g Rahm, evtl. etwas LimettenabriebMilch und Ingwer aufkochen, kurz ziehen lassen.

Ingwer entfernen und die weisse Schokolade ein-arbeiten, Rahm dazugeben und in eine ISI-Flasche füllen (1 Patrone).

.......................................................................................GarnituApfelchipsMinzeblättchenFrittierte GlasnudelnHimbeersauce

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Page 54: Stöckli Jubiläums-Magazin

Ski-Stöckli tritt in die Pedale

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Die Stöckli-Bike-Kollektion ist ein

wichtiges Standbein des Unternehmens.

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Page 55: Stöckli Jubiläums-Magazin

«Urs Huber gewinnt

Eiger-Bike-Challenge»

«Stöckli-Team bezwingt

die Transalp auf

dem 5. Schlussrang»

«Urs Huber gewinnt die

Bikemarathon-EM-Revanche

am Dolomiti Superbike»

«Erfolge für Konny Looser

und Anita Steiner»

«Stöckli-Napf-Bike-Marathon

mit Weltcup-Stars»

Mit solchen und ähnlichen Schlagzeilen sorgt das Stöckli-Bike-Team regelmässig

für Aufsehen. Stöckli-Athletinnen und -Athleten sind nicht nur im Winter auf den Ski

schnell. Sie gehören auch im Bike-Sport zur Weltspitze. Die Geschichte der Mountain-

bikes aus dem Hause Stöckli ist gemessen an der Wintersporttradition noch relativ

jung. Was vor vierzehn Jahren mit drei Mountainbike-Modellen begann, hat sich in

der Zwischenzeit zur stattlichen Kollektion mit 26 Modellen ausgedehnt. Wenn es

eine Parallele zu den Ski gibt, dann die: Stöckli überlässt auch im Bike-Sport nichts

dem Zufall und hat sich den Erfolg mit dem typischen Stöckli-Merkmal «Qualität»

hart erarbeitet. Qualität steht ganz oben auf der Anforderungsliste. Egal, ob im Ein-

stiegs- oder im High-End-Bereich – alle Teile eines Modells haben ein identisches Qua-

litätsniveau.

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Page 56: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Beni Stöckli junior:

«Wir wollen bei den Bikes eine ähnlich

starke Marke werden wie im Skigeschäft»

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Page 57: Stöckli Jubiläums-Magazin

So viel Schweiz wie möglich

Die Bike-Linie von Stöckli darf sich sehen

lassen. Zwar werden auch bei Stöckli die Bikes

am Schreibtisch entworfen und konzipiert;

viel wichtiger ist aber, dass der Bike-Sport

auch gelebt wird. Prototypen werden von

den verantwortlichen Personen intensiv ge-

prüft. Das Rennteam testet Tag für Tag neue

Rahmen und Teile auf ihre Belastbarkeit. Die

Erkenntnisse daraus fliessen wieder in die

Entwicklung ein und garantieren so die hohe

Innovationskraft, die Stöckli seit Jahrzehnten

schon bei der Skiproduktion als wichtigen Er-

folgsfaktor auszeichnet. Wer ein Stöckli-Bike

erwirbt, hat die Gewissheit, dass in seinem

neuen Sportgerät so viel Schweiz wie möglich

steckt. Sämtliche Spezifikationen werden von

den Stöckli-Ingenieuren definiert und getes-

tet. Und wo immer die Möglichkeit besteht,

werden Partnerschaften mit Schweizer Her-

stellern eingegangen.

Das Standbein «Sommer» verstärken

Dass Stöckli heute nebst der Marke «Ski»

auch auf die Marke «Bike» setzt, hat einen

einfachen Grund – Beni Stöckli: «Mit der neu-

en Strategie stellen wir sicher, dass wir auch

bei einem Winter mit schlechtem Wetter

über die Runden kommen.» Denn mit dem

Klimawandel dürften sich schneearme Winter

häufen. Deshalb tritt man bei Stöckli seit ge-

raumer Zeit kräftig in die Pedale. «In fünf bis

zehn Jahren», so das Ziel von CEO Beni Stöck-

li, «wollen wir bei den Bikes eine ähnlich

starke Marke sein wie im Skigeschäft.» Der

Winter macht zwar immer noch 70 Prozent

des Umsatzes aus, die Verschiebung Rich-

tung Sommer ist aber deutlich spürbar. «Die

Leute merken, dass wir nicht nur im Winter,

sondern auch im Sommer Spitzenprodukte

verkaufen. Dies zahlt sich immer mehr aus.»

Das lässt sich auch mit Zahlen belegen. Im Ju-

biläumsjahr «75 Jahre Stöckli» verzeichnete

das Unternehmen beim Sommerumsatz eine

Zunahme im zweistelligen Prozentbereich.

Und wie Urs Kälin einst mit dem Einstieg von

Stöckli in den Weltcup das Produkt «Ski» be-

kannt machte, so ist es heute Urs Huber, der

als bester Marathonfahrer auf Bikes aus dem

Hause Stöckli vertraut. Und was für einen

Spitzenfahrer wie Huber gut ist, bringt für die

grosse Masse von Freizeitbikern nur Vorteile.

Ein Bike ist nicht einfach ein Bike

Mountainbikes sind, wie könnte es anders

sein, eine typisch amerikanische Erfindung.

Gary Fisher gehörte 1973 zu einer Gruppe von

Verrückten, welche damit begannen, Fahrrä-

der robuster und vor allem geländegängiger

zu machen. Er war auch der Erste, der eine

moderne Gangschaltung einem der alten

Bikes einbaute und den Schnellspanner am

Sattel einführte. In den 1980er-Jahren wur-

de das Mountainbike immer beliebter. Der

Boom erreichte Europa und wurde so stark,

dass die Verkaufszahlen der Mountainbikes

die aller anderen Fahrradtypen überflügel-

ten. Das Mountainbike verhalf der damals

verkrusteten Veloindustrie ähnlich wie der

Carving-Ski der Ski-Industrie zu neuem Le-

ben. Die Rahmen wurden weiterentwickelt

und durch immer neue Materialien nicht nur

steifer, sondern auch leichter. Heute gehö-

ren neben den dünnwandigen Stahlrohren

alternative Rahmentypen aus Materialien

wie Aluminium, Titan und Kohlefaser zu den

meistverkauften Modellen. Die Ausstattungs-

komponenten entwickelten sich ebenfalls

weiter. Heute ist ein Mountainbike nicht

mehr einfach ein Mountainbike. Trotz einiger

Gemeinsamkeiten unterscheiden sich Moun-

tainbikes, je nach Verwendungszweck, er-

heblich voneinander. Ein Cross-Country- oder

Tourenbike unterscheidet sich grundlegend

von einem Bike, das bei rasanten Fahrten auf

einer Downhillstrecke zum Einsatz kommt.

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Page 58: Stöckli Jubiläums-Magazin

1987/1988

1989/1990

1976/1977

1978/1979

Im Fotostudio des bekannten Inner-

schweizer Fotografen Simon Bolzern in

Kriens herrscht an diesen Tagen ein emsi-

ges Treiben. Draussen scheint die Sonne

und lässt das Quecksilber der Thermome-

ter in die Höhe klettern. Doch von alldem

bekommen die Akteure im Fotostudio

nur in den wenigen Pausen etwas mit.

Im Fotostudio herrscht trotz Sommerzeit

tiefster Winter. Kaum ist eine Szenerie

im Kasten, müssen sich die Models für

die nächste Sequenz umziehen. Welche

Mütze und welcher Ski zu welchem Win-

tersportanzug passen, wurde bereits bei

der Planung des Fotoshootings festge-

legt. Noch schnell mit einem Tüchlein die

Schweissperlen auf der Stirn abtupfen,

eine letzte Kontrolle, ob die Schminke

verlaufen ist, und schon geht es ab zur

nächsten Fotostrecke. In nur drei Tagen

werden sämtliche Fotos für den neuen

Winterkatalog geschossen. Da ist von

allen Beteiligten vollste Konzentration

gefordert.

Vom Flyer zum Produktkatalog

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Page 59: Stöckli Jubiläums-Magazin

1986/1987

1989/1990

1991/1992

1992/1993

1993/1994

1980/1981

1981/1982

1984/1985

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Page 60: Stöckli Jubiläums-Magazin

1996/1997

1997/1998

1999/2000

2003/2004

2007/2008

Neuheiten auf 100 Seiten

Noch vor dem Start zur eigentlichen Win-

tersaison muss der neue Stöckli-Produktka-

talog an den Stöckli-Hauptsitz in Wolhusen

und zu den fi rmeneigenen Verkaufspunk-

ten ausgeliefert werden. Fotos, Text, Grafi k,

Druck, all dies will koordiniert sein. An die

100 Seiten stark ist der neue Produktkatalog,

mit dem die Kundinnen und Kunden auf den

neuen Winter eingestimmt werden. Darin

präsentiert Stöckli Outdoor Sports die gröss-

te Skimode-, Skischuh- und Helmauswahl der

Schweiz sowie zahlreiche Neuheiten von über

100 bekannten Markenlabels. Ausruhen kön-

nen sich die Macher des Stöckli-Produktkata-

logs nicht. Denn kaum sind die Winterbilder

im Kasten, steht die Produktion des nächst-

jährigen Sommerkatalogs an.

Flyer, Prospekt, Katalog

Bei Stöckli hat man seit je grossen Wert

auf die Präsentation der eigenen Produktli-

nie gelegt. Was als vier- bis sechsseitiger Flyer

begann, hat sich in den vergangenen 40 Jah-

ren zum eigentlichen Katalog entwickelt. Al-

pin- und Langlaufski aus eigener Produktion

inklusive Zubehör wie Skistöcke, Lederhand-

schuhe und fi rmeneigene Skisäcke bildeten

Ende der 1970er-Jahre den Schwerpunkt des

bereits auf 16 Seiten angewachsenen Pros-

pekts. Mit der Neuausrichtung vom reinen

Skiproduzenten zum Handelsunternehmen

erreichten die Seitenzahlen von Jahr zu Jahr

einen grösseren Umfang. Der Flyer von einst

hatte schon vor Jahren als Werbemittel defi -

nitiv ausgedient und einem modernen und

durchgestylten Produktkatalog Platz ge-

macht.

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Page 61: Stöckli Jubiläums-Magazin

1999/2000

2000/2001

2001/20022005/2006

2006/2007

2007/2008

2009/2010

2010/2011

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Page 62: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Page 63: Stöckli Jubiläums-Magazin

Es war einmal ...So oder ähnlich beginnen die

Märchen, in denen Könige und Prinzen die Hauptrolle spielen. «Es war einmal» wird man vielleicht in einigen Jahren auch mal bei Stöck-li sagen. Doch was zählt, ist das Hier und Jetzt. Und die Geschichte hat nichts mit einem Märchen zu tun. Sie ist Realität. Es ist eine Ge-schichte, in der Könige eine Rolle spielen. Juan Carlos, Thomas Sut-ter, DJ Bobo, Donghua Li, Bruno Kernen, Mike Schmid – sie alle sind jeder auf eine andere Art gekrönte Häupter. Juan Carlos ist König von Spanien und damit das einzige ge-krönte Haupt mit Schloss und allem, was dazugehört. Eine Monarchie, geschweige denn einen König hat die Schweiz nicht. Und trotzdem darf sich Thomas Sutter seit 1995 als König bezeichnen. Als Schwin-gerkönig notabene. Nur ein Jahr später erobert der in Luzern leben-de Donghua Li mit seinem Olympia-sieg in Atlanta im Kunstturnen den sportlichen Olymp. Donghua Li ist seither der ungekrönte König der Schweizer Turner. DJ Bobo, auch er lebt im Kanton Luzern, ist ein musikalischer Weltstar, der schon längst den Status eines Pop-Königs erreicht hat. Und schliesslich ist da

Ski für gekrönte Häupter

auch noch Bruno Kernen, der mit seinem Titel als Abfahrtsweltmeis-ter im Jahr 1997 König des Skisports wurde. Der Jüngste im Bunde ist Mike Schmid, Olympiasieger im Ski-cross. All diese gekrönten Häupter haben eines gemeinsam – sie fahren Stöckli-Ski.

Das Kompliment eines Königs

Werden bei Stöckli die Skibindungen ein-

gestellt oder wird beim eben erworbenen

Bike ein letzter Check vor der Auslieferung

gemacht, laden die freundlichen Verkäuferin-

nen und Verkäufer den Gast zum Kaffee ein.

Bei der Kaffeebar in Wolhusen sind Fotos auf-

gehängt, die prominente Zeitgenossen mit

Stöckli-Ski zeigen. Ein Foto mit einer einge-

prägten goldenen Krone fällt dabei besonders

auf. Das Bild zeigt, wie der spanische König

Juan Carlos neben dem Skilehrer stolz seinen

roten Stöckli-Ski in die Kamera hält. Mit einer

persönlichen Widmung dankt der spanische

König Beni Stöckli für den «wonderful Ski».

Was für ein Kompliment für einen Schweizer

Ski! Wie recht der König von Spanien hat, auf

Schweizer Qualität zu setzen, bewies an den

Olympischen Winterspielen Mike Schmid. Der

Berner Oberländer hatte bei seinem Olympia-

sieg im Skicross schlicht und einfach wunder-

bare Ski an seinen Füssen.

63

Page 64: Stöckli Jubiläums-Magazin

Olympische Winterspiele 2010 in

Vancouver: Der Schweizer Skirennfahrer

Mike Schmid steht hochkonzentriert am

Start zum Finallauf im Skicross. Diese

neue Disziplin ist erstmals im olympi-

schen Programm. Von den Athleten sind

vielseitige skifahrerische Fähigkeiten ge-

fordert. Wie beim Boardercross wird auf

einem mit Sprüngen, Wellen und Kur-

ven versehenen Kurs gefahren: Je vier

Skifahrer starten gleichzeitig, gewertet

wird im K.o.-System. In diesem Augen-

blick geht es für den Schweizer um Sein

oder Nichtsein. Alles andere als der Sieg

in diesem Rennen wäre für den Berner

Oberländer, der als Favorit in diesem

Wettbewerb startet, eine riesige Enttäu-

schung. Die Sportnation Schweiz fiebert

zuhause vor den Bildschirmen zur bes-

ten Sendezeit mit. Der Start glückt. Mike

Schmid setzt sich sofort an die Spitze und

gibt die Führung bis ins Ziel nicht mehr

ab. Die Freude über den Olympiasieg ist

bei Mike Schmid riesig. Stolz streckt er

seine Ski in Richtung Fernsehkameras.

Eine unbezahlbare Werbung für seinen

Ausrüster Stöckli in Wolhusen, der den

ersten Olympiasieg in seiner Firmenge-

schichte feiern kann.

Stöckli-Ski und -Bikes – zwei exklusive Produkte

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Page 65: Stöckli Jubiläums-Magazin

Stöckli-Ski und -Bikes – zwei exklusive Produkte

Qualität vor Quantität –

Stöckli-Ski und -Bikes werden auch in

Zukunft ein exklusives Produkt sein.

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Page 66: Stöckli Jubiläums-Magazin

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Der totale Stöckli-Triumph bei den

Skicrosswettbewerben an den Olympischen

Winterspielen in Vancouver

mit Mike Schmid (links) auf Platz 1 und

Audun Grønvold auf Platz 3.

Wie bei den Ski verwendet Stöckli

bei der Bike-Produktion nur die besten

Materialien.66

Page 67: Stöckli Jubiläums-Magazin

Originalski für die Kunden

Die Ski, welche der neue Olympiasieger

Mike Schmid einem Millionen-Publikum am

Fernsehen zeigte, sind ein Unikat, es gibt zu

diesem Zeitpunkt nur ein Exemplar von ih-

nen. Sie wurden eigens für dieses Rennen ent-

wickelt und gebaut. Nach einer Vielzahl von

Tests hat sich Mike Schmid für dieses Modell

entschieden. Denn Ski ist nicht gleich Ski. Und

Stöckli-Ski sind etwas Besonderes. Obwohl in

der Zwischenzeit jährlich 50 000 Paar Stöckli-

Ski produziert werden, heben sie sich von der

Masse ab, denn sie werden auch heute noch

mit sehr viel Handarbeit und Liebe zum Detail

gefertigt. Von den technischen Innovationen

beim Siegerski von Mike Schmid profi tieren

in erster Linie die Stöckli-Kunden, indem sie

in den Regalen der Verkaufsstellen 1:1 die

Ski vorfi nden, die von den Stöckli-Piloten bei

Grossanlässen wie Olympischen Winterspie-

len gefahren werden.

Exklusivität mit Zukunft

Wie mit den Ski verhält es sich bei Stöckli

auch mit der eigenen Bike-Linie. Die im Jahr

1996 lancierte Linie hat sich in der Szene über-

raschend schnell etabliert. Der erste grosse

Erfolg im Rennsport war der erste Rang an

der Langdistanz-Europameisterschaft im Jahr

2002. Die Erfahrungen aus dem Rennsport

fl iessen in die Weiterentwicklung neuer Bikes

direkt ein. Obwohl heute die Marke Stöck-

li überall in der Schweiz platziert werden

könnte, verkauft Stöckli seine eigenen Pro-

dukte sehr exklusiv. Aufgrund dieser Strate-

gie entstand ein ausgesuchtes Händlernetz

aus 35 renommierten Sportgeschäften in der

Schweiz. Dabei gilt auch hier der Grundsatz

«Qualität vor Quantität». Diese Maxime bie-

tet Stöckli die Gewissheit, dass der Kunde in

den Partnergeschäften wie in den eigenen

Verkaufspunkten beim Ski- oder Bike-Kauf

ausgezeichnet beraten wird. Stöckli-Ski und

-Bikes werden auch in Zukunft ein exklusi-

ves Produkt sein. Denn Beni Stöckli junior ist

überzeugt:

«Würden wir unsere Exklusivität im Ver-

trieb unserer Kernprodukte aufgeben, wäre

dies der Anfang vom Ende für unser Unter-

nehmen.»

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Page 68: Stöckli Jubiläums-Magazin

Olympiasieger Mike Schmid:

Mein Vertrag mit Stöckli war für mich ein Glückstreffer7

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Bronzemedaille für Audun Grønvold

(NOR) im Skicross, je eine Silbermedail-

le im Super-G und Riesenslalom für Tina

Maze (SLO) sowie Gold für Ashleigh Mc-

Ivor (CAN) und Mike Schmid (SUI) im Ski-

cross an den Olympischen Winterspielen

2010 in Vancouver. Das ist eine wahrlich

stolze Medaillenausbeute für Stöckli,

den einzigen Schweizer Skifabrikan-

ten. Der Schweizer Olympiasieger Mike

Schmid erzählt über den Tag, der sein

Leben veränderte, und über «Raketen an

den Füssen».

Mike Schmid, welche Gefühle hatten Sie,

als Sie an den Olympischen Winterspielen in

Vancouver beim Finale in der Startbox wa-

ren?

Mike Schmid: Ich war so nervös, dass ich

selber nicht mehr wusste, was alles rund um

mich herum los war. Die Physiotherapeutin

und mein Servicemann erzählten mir später,

dass sie mich so noch nie erlebt hätten. Es

war ein ganz spezieller Moment. Sicher ist,

dass man in einer solchen Situation voll kon-

zentriert ist. Der Fokus ist einzig und alleine

auf diesen Lauf gerichtet. Die Umgebung ist

dann wie ausgeblendet, scheint gar nicht zu

existieren.

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Page 69: Stöckli Jubiläums-Magazin

Wie wichtig ist in diesem Moment, die

Gewissheit zu haben, über Top-Material zu

verfügen?

Mike Schmid: Das ist mehr als die halbe

Miete. Dies zu wissen gibt Sicherheit, verleiht

Stärke und die notwendige Ruhe, um sich

voll und ganz auf den Start zu konzentrieren.

Und wenn man bereits bei den Zeitläufen mit

der Spitze mithalten konnte, gibt dies zusätz-

liche Sicherheit und Motivation.

Wer entscheidet, welches Skimodell Sie

sich schliesslich an die Füsse schnallen?

Mike Schmid: Ich kann mich zu 100 Pro-

zent auf meinen Servicemann verlassen und

vertraue ihm blind. Gibt er mir ein paar Ski,

weiss ich, dass diese schnell sind. Da brauche

ich nicht mehr lange zu überlegen.

Sie sind ein Schnellstarter und distanzie-

ren die Gegner meistens schon auf den ers-

ten Metern. Trainieren Sie dies speziell?

Mike Schmid: Es braucht Power, um aus

dem Startblock zu kommen, und entspre-

chend wird dies auch trainiert. Dies beginnt

bereits mit dem Krafttraining und den ersten

Trainings im Sommer auf Schnee. Im Sommer

2009 hatten wir gar vor dem Haus in Saas Fee

eine Startrampe, wo wir ohne Schnee auf ei-

nem Teppich den Start üben konnten.

Von aussen betrachtet kann Sie offenbar

nichts aus der Ruhe bringen. Wie kommt es,

dass Sie auf der Piste zum Raubtier werden?

Mit Ihrem Erfolg in Vancouver wurde

Skicross auf einen Schlag auch bei nicht ski-

verrückten Fans bekannt. Ist Mike Schmid der

Winkelried für die Skicrosser?

Mike Schmid: Wenn es unsere Sportart

weiterbringt und sich vermehrt junge Men-

schen für Skicross interessieren, bin ich gerne

der Winkelried. Skicross ist eine faszinierende

Sportart.

Spätestens seit Vancouver weiss die gan-

ze Welt, dass Stöckli die besten Ski für Ski-

cross herstellt. Erachten Sie dies für sich per-

sönlich eher als Vor- oder Nachteil?

Mike Schmid: Als ich vor vier Jahren

von Stöckli einen Vertrag erhielt, war dies

für mich ein grosser Glückstreffer. In all den

Jahren waren die Ski schon top. So betrach-

tet weiss die Konkurrenz um die Spitzenski,

die wir haben. Sicher werden sich jetzt noch

mehr Athleten darum bemühen, bei Stöckli

einen Vertrag zu kriegen. Doch Konkurrenz

belebt bekanntlich das Geschäft.

Das heisst aber auch, dass für Sie die

Herausforderung noch grösser wird, sich als

Nummer eins bei Stöckli zu behaupten?

Mike Schmid: Als Olympiasieger bin ich

nun ohnehin der Gejagte. Dieser sportlichen

Herausforderung stelle ich mich jedoch sehr

gerne.

Mike Schmid: Dass ich privat ein eher

ruhiger Mensch bin, kann ich nicht in Abrede

stellen. Auf der Piste kann ich mich hingegen

ausleben. Beim Skicross braucht es auf der

Strecke eine gewisse Aggressivität.

Gerade auch wohl deshalb, weil beim

Skicross mit Haken und Ösen gekämpft wird?

Mike Schmid: Sicher wird gekämpft.

Dies behagt und gefällt mir auch. Der Kampf

Mann gegen Mann hat etwas Faszinierendes.

Klein beigeben ist in diesen Momenten sicher

nicht mein Ding.

Inwiefern hat sich Ihr Leben nach dem

Olympiasieg verändert?

Mike Schmid: Obwohl ich einiges erlebt

habe, glaube ich nicht, dass sich mein Leben

gross verändert hat. Ich werde heute auf der

Strasse sicher mehr erkannt als noch vor dem

Olympiasieg. Auch durfte ich vermehrt Ter-

mine für Werbeauftritte oder Fototermine

für Sponsoren wahrnehmen – Sachen, die für

mich eher ungewohnt waren. Ich nehme die-

se zusätzlichen Verpfl ichtungen jedoch gerne

wahr.

Haben sich dank dem Olympiasieg zu-

sätzliche Sponsoringmöglichkeiten ergeben?

Mike Schmid: Für den einen oder ande-

ren Sponsor bin ich nach Olympia interessan-

ter geworden. Viel wichtiger war mir jedoch,

dass mich all jene Sponsoren, die mich schon

vor dem Olympiasieg unterstützt haben, auch

in Zukunft unterstützen.

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Page 70: Stöckli Jubiläums-Magazin

Beni Stöckli, was kommt Ihnen spontan

in den Sinn, wenn Sie die vergangenen 75

Jahre reflektieren?

Beni Stöckli: In erster Linie Dankbarkeit.

Mein Grossvater hat die ganze Geschich-

te mit seiner Skiproduktion lanciert. In den

vergangenen 40 Jahren haben mein Vater

und meine Mutter aus der ehemals reinen

Skifabrik ein internationales Handelsunter-

nehmen gemacht. Sowohl mein Grossvater

wie auch mein Vater haben strategisch die

richtigen Weichen gestellt und so das Über-

leben von Stöckli als heute einzige Skifabrik

in der Schweiz erst ermöglicht. Ich durfte vor

drei Jahren die Geschäftsleitung eines in allen

Belangen gesunden Unternehmens überneh-

men. Dass dies so ist, dafür haben nebst den

hervorragenden Produkten auch unsere top

motivierten Mitarbeitenden gesorgt, die sich

voll und ganz mit unserer Geschäftsphiloso-

phie identifizieren.

Was sind Ihre Ziele für die

nächsten Jahre?

Beni Stöckli: Aufgrund unserer Firmen-

geschichte ist Stöckli heute noch relativ stark

winterlastig. Aufgabe der dritten Stöckli-Ge-

neration wird es sein, diese Winterlastigkeit

zu minimieren. Deshalb gehen unsere An-

strengungen vermehrt in Richtung Sommer.

Wird dadurch nicht das Winterkernge-

schäft geschwächt?

Beni Stöckli: Absolut nicht. Der Sommer

soll gestärkt werden, ohne dass dabei der

Winter geschwächt wird. Das Potenzial im

Winter haben wir sowohl national wie auch

international noch lange nicht ausgeschöpft.

Unser Ziel ist es, das Unternehmen mittel-

bis langfristig breiter abzustützen. Langfris-

tig betrachtet können wir dadurch auch bei

schlechten Wintern die Arbeitsplätze sichern.

Erfolgte deshalb vor drei Jahren der Na-

menswechsel von Stöckli Swiss Ski zu Stöckli

Outdoor Sports?

Beni Stöckli: Diese Massnahme ist eine

von mehreren. Mit der neuen Markenfüh-

rung wollen wir aufzeigen, dass wir ein Ganz-

jahresanbieter sind. Kommt hinzu, dass wir

unsere Anstrengungen im Bereich Bike-Sport

stark ausgebaut haben. Wenn unsere Kun-

den von Stöckli sprechen, dann soll dies in

Zukunft von Stöckli als Outdoor-Sportmarke

mit den beiden Kernprodukten Ski und Bike

geschehen.

Es wird nicht einfach sein, bei den Kun-

den dieses Bewusstsein zu ändern?

Beni Stöckli: Dessen bin ich mir voll und

ganz bewusst. Dieser Prozess wird seine Zeit

brauchen. Zum Glück habe ich diese Zeit,

damit wir dieses angestrebte Ziel erreichen.

Das ist nur möglich, weil wir ein Familienun-

ternehmen sind. Bei einem Unternehmen,

wo das Shareholder-Denken an erster Stelle

kommt, würde diese Zeit gar nicht gewährt.

Wie bereits gesagt: Unser Ziel ist es, Arbeits-

plätze zu schaffen und langfristig zu sichern.

Langfristige Sicherung der Arbeitsplätze7

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Beni Stöckli junior,

CEO Stöckli Swiss Sports AG

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Page 71: Stöckli Jubiläums-Magazin

Langfristige Sicherung der Arbeitsplätze

Top motivierte Mitarbeitende identifizieren sich voll

und ganz mit der Geschäftsphilosophie und sind so ein

Erfolgsgarant für das Familienunternehmen.

Silvan Aemmer, Malters, 4. Lehrjahr

Momentan 7 Lehrlinge als Skibauer in Ausbildung (1–2 pro Jahr)

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Page 72: Stöckli Jubiläums-Magazin

Meilensteine 75 Jahre Stöckli Swiss Sports AGAls Meilenstein wird ein Ereignis von besonderer Bedeutung bezeichnet.

In der 75-jährigen Stöckli-Geschichte gibt es eine Vielzahl von Ereignissen, die man als Meilenstein bezeichnen kann.

Wir laden Sie ein zu einem Rundgang durch die Geschichte von Stöckli Swiss Sports AG.

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Die Stöckli-Geschichte ist ein Erfolgsweg,

der in der Schweiz seinesgleichen sucht.

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Page 73: Stöckli Jubiläums-Magazin

1935Josef Stöckli beginnt in der elterlichen Zim-

merei mit der Herstellung eines massiven Skis

aus Esche. Freunde und Bekannte bestellen

bei ihm rund 50 Paar Ski. Produktion und Ver-

kauf sind ebenso Neben- wie Freizeitbeschäf-

tigung.

1945Produktion des ersten verleimten Holzskis

aus Hickory und Esche mit aufgeschraubten

Stahlkanten und versuchsweise mit zum Teil

aufgeleimten Celluloid-Oberkanten.

1951Bau eines Zweifamilienhauses mit einer klei-

nen Werkstatt am heutigen Firmen-Hauptsitz

in Wolhusen. Aufnahme der Skiproduktion

mit zwei Mitarbeitern.

1957Herstellung des ersten Metall-Skis.

1959Die gesamte Produktion wird auf Metall-Ski

umgestellt. Der reine Holzski verschwindet

aus der schon damals breiten Stöckli-Modell-

vielfalt.

Meilensteine 75 Jahre Stöckli Swiss Sports AG

1965Herstellung des ersten Compound- und

Kunststoff-Skis.

bis 1967Vertrieb über Sportfachhandel. Umstellung

auf Direktverkauf.

1967Laufende Erweiterung des Sortiments «Han-

delsware» mit Skibindungen, Skischuhen,

Langlauf und Accessoires.

1978Beni Stöckli senior übernimmt von seinem Va-

ter Josef die Geschäftsführung.

1981Eröffnung der ersten Stöckli-Filiale in Sören-

berg.

1986Inbetriebnahme der neuen Produktion in

Malters.

1987Eröffnung der zweiten Stöckli-Filiale in Heim-

berg bei Thun.

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Page 74: Stöckli Jubiläums-Magazin

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1988Eröffnung der dritten Stöckli-Filiale in Wä-

denswil. Erste Ablehnung Aufnahmegesuch

«Swiss Ski Pool», da Stöckli aufgrund des Di-

rektverkaufs nicht Mitglied ist vom Lieferan-

ten- und Sportfachhändlerverband.

1989Eröffnung der vierten Stöckli-Filiale in Wil,

Kanton St. Gallen.

1990Zweite Ablehnung Aufnahmegesuch in den

«Swiss Ski Pool».

1991Stöckli wird Mitglied vom «Liechtensteini-

schen Skipool». Mit dem Liechtensteiner

Marco Büchel fährt erstmals ein Skirennfah-

rer offiziell auf Stöckli-Ski im Weltcup mit.

1992Drittes Aufnahmegesuch in den «Swiss Ski

Pool».

1993Eröffnung der fünften Stöckli-Filiale im zür-

cherischen Volketswil.

1994Aufnahme in den «Swiss Ski Pool». Vize-

Olympiasieger Urs Kälin und Marcel Sulliger

wechseln als erste Schweizer zu Stöckli.

1995Eröffnung der sechsten Stöckli-Filiale in

Zuchwil, Kanton Solothurn. Wechsel des Ver-

triebssystems. Nach den ersten Erfolgen im

Weltcup steigt die Nachfrage nach Stöckli-Ski

weltweit an. Neu liefert Stöckli in der Schweiz

seine Ski exklusiv an ausgesuchte Sportfach-

geschäfte. In der Zwischenzeit werden 35

Sportfachhändler beliefert. Das Exportge-

schäft boomt. Heute liefert Stöckli seine Pro-

dukte in 31 Nationen.

Urs Kälin gewinnt im Riesenslalom in Flum-

serberg den ersten Schweizer-Meister-Titel

auf Stöckli-Ski.

1996Der Winter der Erfolge. Erster Weltcup-Sieg

im Riesenslalom dank Urs Kälin in Flachau. An

den Weltmeisterschaften in Sierra Nevada ist

im Riesenslalom nur Alberto Tomba schneller

als Urs Kälin. Lancierung der eigenen Stöckli-

Mountainbike-Linie. Stöckli rüstet neu auch

den Extrem-Skifahrer Dominique Perret aus

und dreht mit ihm als Hauptdarsteller das Ski-

video «Natural Born Skier».

1997Dominique Perret wagt zusammen mit Jean

Troillet den ersten Versuch, die Nordflanke

des Mount Everest mit den Ski zu befahren.

Der Gipfelerfolg gelingt ihnen wegen sehr

schlechter Wetterverhältnisse nicht. Die Ab-

fahrt erfolgt deshalb von einer Höhe von

8‘500 Meter über Meer: Weltrekord!

1998In St-Légier s/Vevey wird die siebte Stöckli-

Filiale eröffnet.

Mit Urs Kälin, Marco Büchel und Paul Accola

klassieren sich drei Stöckli-Athleten im Welt-

cup-Riesenslalom unter den ersten Neun in

der Gesamtwertung.

Gemeinsam mit Dominique Perret wird der

erste Stöckli-Freeride-Ski «STORMRIDER»

entwickelt. Mit diesem Modell überwindet

Dominique Perret am Mount Alberta 120‘000

Höhenmeter in nur 14 Stunden – ein weiterer

Weltrekord!

1999Premiere für Stöckli. Erster Weltcup-Slalom-

sieg dank Didier Plaschy, und Marco Büchel

wird im Riesenslalom Vizeweltmeister in Vail.

Erweiterung der Produktion in Malters. Der

dritte Skifilm «Soul Pilot» von Dominique Per-

ret ist im Kasten. Der Extrem-Skifahrer wird

in das «Sector No Limit Team» aufgenommen,

dem weltweit 30 Extrem-Sportler angehören.

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Page 75: Stöckli Jubiläums-Magazin

2000Das erste Stöckli-Miet- & Servicecenter auf

Melchsee-Frutt/Stöckalp wird eröffnet.

Gründung des Stöckli-Bike-Teams mit sieben

Athleten sowie Teilnahme am «Elvia-Swiss-

Cup» / «Strom-Cup».

2001Eröffnung zweites Stöckli-Miet- & Servicecen-

ter Hoch-ybrig.

2002Erweiterungsbau von 600 m² des Fabrikati-

onsgebäudes in Malters.

Andrea Huser belegt an der Bike-Langdistanz-

europameisterschaft in Bad Göisern (AUT)

den ersten Platz.

2003Medaillensegen mit vier Auszeichnungen

an den alpinen Schweizer-Meisterschaften

in Verbier. Das «Stöckli-Bike-Team» wird mit

Schwergewicht auf Langdistanzrennen auf

neun Athleteninnen und Athleten ausgebaut.

2004Neu- und Anbau des Zentrallagers in Wolhu-

sen und Eröffnung der Stöckli-Filiale Kloten

mit einer Fläche von über 2‘200 m². In Engel-

berg wird das dritte Stöckli-Miet- & Service-

center eröffnet.

2005Das Jahrhunderthochwasser trifft auch das

Verkaufsgeschäft in Wolhusen. Der untere

Stock muss komplett erneuert werden.

Erfolgreiche Saison für das «Stöckli-Bike-

Team» unter anderem mit dem ersten Rang

im Marathon-Weltcup.

2006Vergrösserung der Filiale Zuchwil und des

Miet- & Servicecenters in Hoch-ybrig.

Ambrosi Hoffmann gewinnt die Bronzeme-

daille im Super-G an den Olympischen Win-

terspielen in Turin, und die Fahrer des Bike-

Teams Stöckli-Craft bestreiten erneut eine

erfolgreiche Saison. Urs Huber (U23) und

Thomas Stoll belegen in der Gesamtwertung

ihrer Kategorien in der «iXS swiss bike classic»

Platz eins. Thomas Zahnd wird Gesamtsieger

der «Euro Bike Extremes».

2007Stöckli erneuert seinen Markenauftritt und

passt seine Firmenbezeichnung auf «Stöckli

Swiss Sports AG» an. Ein neues Logo (Stöckli

Outdoor Sports) und Slogan (bewegend an-

ders) werden per 1. Oktober 2007 lanciert.

Andrej Jerman gewinnt in Garmisch-Parten-

kirchen das erste Weltcup-Abfahrtsrennen in

der Geschichte von Stöckli. Im Sommer glänzt

das Bike-Team Stöckli-Craft erneut mit Spit-

zenplatzierungen. Vize-Schweizer-Meister-Ti-

tel für Renate Bucher im Cross Country, Xavier

Dafflon gewinnt sowohl den «Jur’Alp Cup»

und «Freiburger Cup», und Urs Huber belegt

in den Gesamtwertungen der «iXS swiss bike

classic» und «iXS Euro Bike Extremes» je den

ersten Platz. In der «iXS swiss bike classic» ver-

vollständigt Thomas Stoll den Erfolg mit dem

zweiten Platz.

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2008Per 1. April 2008 übergibt Beni Stöckli seni-

or die Geschäftsführung an seinen Sohn Beni

Stöckli. Somit wird Stöckli Outdoor Sports be-

reits in der dritten Generation geführt. Der

bisherige CEO bleibt VR-Präsident und über-

nimmt repräsentative Aufgaben in den Berei-

chen Handel, Export und Rennsport.

Zahlreiche Erfolge im alpinen Weltcup durch

Andrej Jerman (Podestplatz in der Abfahrt

von Chamonix) und Fabienne Suter, die Sie-

gerin von zwei Super-G-Rennen wird. Auch

die Stöckli-Skicrosser feiern mehrere Podest-

plätze. Alois Mani und Richard Spalinger ge-

hören neu wie Mike Schmid dem National-

mannschafts-Kader an. Erfolg auf der ganzen

Linie auch für das Stöckli-FIS-Carving-Team,

das den Europameistertitel gewinnt. René

Stössel gewinnt dieselbe Auszeichnung in der

Einzelwertung, Ivan Eggenberger wird Vize-

Europameister.

Die Erfolgswelle bricht auch im Sommer nicht

ab. Zahlreiche Siege und Podestplätze für das

Bike-Team Stöckli-Craft im Marathon, XTerra

und Triathlon. Highlight ist der erneute Ge-

samtsieg in der «iXS swiss bike classic» durch

Urs Huber. Thomas Zahnd wird Dritter.

2009In Ittigen wird die achte Stöckli-Filiale eröff-

net, und in Hoch-ybrig Laucheren erfolgt die

Neueröffnung des fünften Miet- & Service-

centers.

Im alpinen Weltcup gewinnt Stöckli durch

weitere zahlreiche Siege und Podestplätze

die Markenwertung im Damen-Super-G. Das

Skicross-Team holt weitere Siege und Podest-

plätze im Weltcup, an den Weltmeisterschaf-

ten und bei den X-Games. Die FIS-Carving-

Cup-Gesamtwertung 2008/09 geht an das

Stöckli-Carving-Team.

Erneut herausragende Resultate für das

Bike-Team Stöckli-Craft. Urs Huber gewinnt

zum dritten Mal in Folge die «iXS swiss bike

classic»-Gesamtwertung. Thomas Zahnd wird

Dritter. Manuel Küng wird U23-Triathlon-Eu-

ropameister. Renata Bucher wird Europameis-

terin beim ITU Cross Triathlon und holt Siege

und Podestplätze im XTerra.

Bruno Kernen wird Stöckli-Botschafter. Zu-

sammen mit Dani Mahrer hat Stöckli nun

zwei ehemalige Weltcup-Topathleten, die

nach ihrer Karriere für Stöckli unterwegs sind.

201075-Jahr-Jubliäum für Stöckli Outdoor Sports.

Firmengründer Josef Stöckli stirbt am 19. Feb-

ruar im Alter von 94 Jahren.

An den Olympischen Winterspielen in Van-

couver gewinnt Stöckli fünf Medaillen:

•Mike Schmid (SUI) Gold Skicross

• Ashleigh McIvor (CAN) Gold Skicross

• Tina Maze (SLO) Silber Super-G

• Tina Maze (SLO) Silber Riesenslalom

• Audun Grønvold (NOR) Bronze Skicross

In Niederlenz eröffnet Stöckli Outdoor Sports

seine neunte Stöckli-Filiale. Zudem werden

die Filialen Wolhusen und Wädenswil ver-

grössert und umgebaut.

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Herausgeber

Stöckli Swiss Sports AG

Kommetsrüti 7

6110 Wolhusen

Telefon 041 492 62 62

www.stoeckli.ch

Gestaltung/Grafi k

Werner Riedmann, Matthias Urban

Woerkgroup, Klaus

Text

Beat Christen

akomag Kommunikation &

Medienmanagement AG, Stans-Luzern

Fotos

Simon Bolzern

Atelier für Werbefotografi e, Kriens

Archiv

Stöckli Swiss Sports AG, Wolhusen

Druck

Swissprinters AG,

Zofi ngen

Projektleitung

Adrian Albrecht

Stöckli Swiss Sports AG, Wolhusen

FREUNDE

Nur wenige Unternehmen schreiben

Geschichte. Stöckli Swiss Sports AG hat

dies in seiner 75-jährigen Firmenge-

schichte geschafft. Freunde und gute Be-

kannte haben bei Josef Stöckli die ersten

Ski der Marke Eigenbau bestellt. Seither

sind Freunde und gute Bekannte ständi-

ge Wegbegleiter der Familie Stöckli. Zu

ihnen zählen die Macher dieses Jubilä-

umsmagazins.

• Werner Riedmann ist seit zwei Jahr-

zehnten für das Design und die Grafi k der

Stöckli-Ski verantwortlich. Er spürt die Trends

und verleiht den Ski ein unverwechselbares

Design.

•WennesumdieUmsetzungderneusten

Stöckli-Kataloge geht, steht seit Jahren Simon

Bolzern hinter der Fotokamera und rückt die

Produkte in das beste Licht.

•ImmerwiedermitderFirmengeschichte

von Stöckli beschäftigt hat sich Beat Chris-

ten, der während Jahren als Skijournalist das

Geschehen an den Skipisten hautnah mitver-

folgt hat.

Gemeinsam zeichnen Werner Riedmann,

Simon Bolzern und Beat Christen für die Um-

setzung des Jubiläumsmagazins «75 Jahre

Stöckli» verantwortlich.

Herzlichen Dank.

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