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Die Kommunikations-Plattform des ST. GALLER CHORES STIMMMIX www.stimmmix.ch Nummer 2 / 22. September 2008 STIMMMIX MACHTE DIE KLAPPE AUF! Ein Rückblick auf die Konzertreihe 2008 ST.GALLEN/GOSSAU/GOLDACH. Gestern Sonntag ging die letzte der fünf Konzertaufführungen „Stimmmix macht die Klappe auf!“ über die Bühne. Der Kreis hat sich in St.Gallen-Lachen geschlossen, wo auch die Première stattgefunden hatte. Das zahlreich erschienene Publikum belohnte die Einarbeitung des Programmes mit begeistertem Applaus und spendefreudigem Hütefüllen. Zwar erfüllte sich das Wunschdenken vom neuen Chormitglied Norbert nicht, dass sich der grosse Saal des evangeli- schen Kirchgemeindehauses Lachen bei der Première bis auf den letzten Platz füllte – und er verlor somit seine Wet- te mit Sabine. Grosszügig spendete er die versprochene Schokolade als Gross- packung dem ganzen Chor! Ein süsser Vorgeschmack auf durchaus schmack- haft angerichtete Konzertabende mit Stimmmix! Erst mal Klappe halten... ...und sich auf die Einsing- und Einturn- übungen mit Lukas konzentrieren, das ist jeweils das Motto zu Beginn einer Probe bei Stimmmix. Obwohl dies nicht im- mer gelingt, so sind diese Übungen sehr nützlich, um die restlichen Energien des Tages zu bündeln, neue zu sammeln und vom Alltagsstress herunterzufahren. Nachdem man sich zentriert, geerdet, durchlauferhitzt, abgeklopft, verten- takelt, die Ohren ausgerollt und die Lampe gefüllt hat (mit einem möglichst weinroten Ton), ist der Chor „ready for take-off!“ Abheben in der Dunkelheit Das erste, was die Zuschauer in St. Gal- len, Gossau und Goldach zu Ohren be- kamen, waren die tiefen Bass-Stimmen einer a-cappella-Version des Instrumen- tal-Stücks „Overture“ aus dem Film „Dancer in the dark“ – eines von vielen Arrangements des Leiters Lukas Bolt. Wie auch im Film startete Stimmmix hiermit komplett im Dunkeln, nur gera- de eine kleine Lampe am Dirigentenpult ermöglichte den dreissig Sängerinnen und Sängern das Verfolgen des Takt- schlages des Leiters. Dieser stimmungsvollen Einleitung folg- te die verbale Variante mit Sopranistin Jolanda und Tenor Jürgen, welche das Publikum willkommen hiessen und über die beiden ersten Titel informierten. In

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Die Kommunikat ions-Plat t form des ST. GALLER CHORES STIMMMIX

www.stimmmix.chNummer 2 / 22. September 2008

STIMMMIX MACHTE DIE KLAPPE AUF!

Ein Rückblick auf die Konzertreihe 2008ST.GALLEN/GOSSAU/GOLDACH. Gestern Sonntag ging die letzte der fünf Konzertaufführungen „Stimmmix macht die Klappe auf!“ über die Bühne. Der Kreis hat sich in St.Gallen-Lachen geschlossen, wo auch die Première stattgefunden hatte. Das zahlreich erschienene Publikum belohnte die Einarbeitung des Programmes mit begeistertem Applaus und spendefreudigem Hütefüllen.

Zwar erfüllte sich das Wunschdenken vom neuen Chormitglied Norbert nicht, dass sich der grosse Saal des evangeli-schen Kirchgemeindehauses Lachen bei der Première bis auf den letzten Platz füllte – und er verlor somit seine Wet-te mit Sabine. Grosszügig spendete er die versprochene Schokolade als Gross-packung dem ganzen Chor! Ein süsser Vorgeschmack auf durchaus schmack-haft angerichtete Konzertabende mit Stimmmix!

Erst mal Klappe halten...

...und sich auf die Einsing- und Einturn-übungen mit Lukas konzentrieren, das ist

jeweils das Motto zu Beginn einer Probe bei Stimmmix. Obwohl dies nicht im-mer gelingt, so sind diese Übungen sehr nützlich, um die restlichen Energien des Tages zu bündeln, neue zu sammeln und vom Alltagsstress herunterzufahren.Nachdem man sich zentriert, geerdet, durchlauferhitzt, abgeklopft, verten-takelt, die Ohren ausgerollt und die Lampe gefüllt hat (mit einem möglichst weinroten Ton), ist der Chor „ready for take-off!“

Abheben in der Dunkelheit

Das erste, was die Zuschauer in St. Gal-len, Gossau und Goldach zu Ohren be-

kamen, waren die tiefen Bass-Stimmen einer a-cappella-Version des Instrumen-tal-Stücks „Overture“ aus dem Film „Dancer in the dark“ – eines von vielen Arrangements des Leiters Lukas Bolt. Wie auch im Film startete Stimmmix hiermit komplett im Dunkeln, nur gera-de eine kleine Lampe am Dirigentenpult ermöglichte den dreissig Sängerinnen und Sängern das Verfolgen des Takt-schlages des Leiters.Dieser stimmungsvollen Einleitung folg-te die verbale Variante mit Sopranistin Jolanda und Tenor Jürgen, welche das Publikum willkommen hiessen und über die beiden ersten Titel informierten. In

Fotos

Die Fotos dieser Ausgabe stammen aus den Vorstellungen „Stimmmix macht die Klappe auf“ und wurden von folgenden Besu-chern zur Verfügung gestellt:

Thomas Weber, St. Gallen Auftritt in Goldach, 19.09.2008Aula Musikschule

Claudia Spindler,Märwil TG Auftritt in Goldach, 19.09.2008Aula Musikschule

Roland Keller,Berikon AGAuftritt in St. Gallen, 20.09.2008Offene Kirche St. Gallen

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was für peinliche Situationen man mit einem eingeschalteten Handy während einer kulturellen Aufführung geraten kann, zeigte Jürgen ebenfalls auf. Jeder Ort hatte ein anderes Horrorszenario für ihn parat, einmal rief seine Oma an, dann die Chefin, und als sogar jemand falsch verbunden war, wurde diese Per-son spontan auf das Konzert aufmerk-sam gemacht und vorgeschlagen, doch besser dieses zu besuchen.Nachdem der Chor schockartig von den grellen Scheinwerfern aus dem Dunkel gerissen wurde, war es deren Aufgabe, mit „Cabaret“ auch das Publikum etwas aus den Sesseln zu locke(r)n.Nach einer ersten minimalen Choreo-Einlage bei „Eye of the tiger“ mit spe-ziellem Rhythmus-Intro folgte das ers-te Duett mit Johanna und Jürgen; das romantische „Vivo per lei“, selbstver-ständlich auf italienisch vorgetragen.Konzentration wurde besonders beim schwierigen „Lemon Tree“ von den Mitgliedern des Chores abverlangt, denn diese Version wurde a-cappella vorgetragen und das jazzig-schräge Arrangement stammt zudem aus der Feder von Carsten Gerlitz, welcher bei Stimmmix schon fast so präsent ist wie der Dirigent! Die „Stimmmix-Band“ mit Paulo Carnevali (Piano), Marco Ricci-ardi (Gitarre), Hanspeter Schoch (Bass) „und em Marco Valentinuzzi“ (Drum-Set) kam im instrumentalen „Isn‘t she lovely“ erstmal alleine zum Zug.

Spätenstens ab „It‘s raining men“ konn-te auch der letzte Besucher im Saal seine Begeisterung nicht mehr unterdrücken. Franziska‘s Solodebut bei Stimmmix schlug ein wie eine Bombe!Tosender Applaus erntete die stimmge-waltige Sängerin jeweils nach dem ener-giegeladenen Vortrag des Discohits.

Abstürze inbegriffen

Unheil und Pannen gehören natürlich zu jedem Programm wie das Gewitter nach dem Sonnenschein.Glücklicherweise haben aber sogar Sämi und Andrea jeden ihrer „Alpeflüüg-Ab-stürze“ überlebt und sind jeden Abend wieder frisch und fröhlich in ihre Flieger-montur gestiegen, um für Unterhaltung und Ablenkung zu sorgen. Nur bei der Dernière war wohl schon die Startpiste beschädigt, und so musste bei diesem Mani Matter-Stück das einzige Mal während aller fünf Auftritte die Not-bremse gezogen werden, nachdem der Start schon beim ersten Einsatz in eine Bruchlandung überging.Alle Beteiligten nahmen solch Unvorher-gesehenes jedoch mit Gelassenheit und sogar einem Lachen auf sich – ebenfalls bei „ansagetechnischen Blackouts“ wie Adrian‘s verteilten „Goldenen Lukas“

in Goldach („....und wo bini jetzt???“) oder Dominics einbezogenen „Lukas Ammann“ oder dem „Weinen, Klagen, Sorgen und ähm – ..... Sagen?!“Es gibt Dinge, die man als Mitglied in ei-nem Chor wohl noch lange hören muss, seien dies nun entsprungene Rösser, grüne Vorhänge oder eben der letzte Schrei, welcher den Pianisten Paulo seit der allereinzigen „Studioaufnahme ohne Kudlibum“ verfolgen dürfte!

Schnell vergessen sind solche Tiefflieger nach akustischen Sprüngen in die Höhe mit Adrian‘s solo „Grace Kelly“, jeweils im Refrain begleitet vom Chor und der Band, mit einem fehlerfrei gesprochenen In- und Outro von Neumitglied Thomas Huser.

Mit dem rassigen Titel „America“ aus „West side story“ ging‘s dann schnell auf die Pause zu, wo feine selbstgeba-ckene Kuchen und sogar ein paar CDs verkauft wurden, und wo man sich mit seinen Kollegen, Verwandten und Freunden unterhalten konnte, welche teilweise von weit her zu den Konzerten angereist waren.

Licht ins Dunkel

Auch nach der Pause war das Publikum weiterhin begeisterungsfähig und wurde mit den verschiedensten Stilen und der abwechslungsreichen Präsentation mit immer wieder anderen Chormitgliedern bei Laune gehalten. Mit dem choreo-grafierten Zungenbrecher „Supercali-fragilisticexpialigetisch“ wurde auch das

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„Stimmmix-Traumpaar“ Roli und Karin entlarvt, welches dieses Stück ansagen durfte-musste...Spannend wurde es jeweils auch für Lukas, wenn sich der gesamte Chor im Dunkel des Raumes verteilte und sich für das „Gugguuselibergerliedli“ parat machte... und er dem Chor blindlings ausgeliefert war! Zudem dürfte dies eine einmalige Gelegenheit für das Publikum gewesen sein, erstens den Dirigenten ein Stück lang von vorne zu betrachten und zweitens ein Gefühl dafür zu kriegen, wie das Ganze aus Sicht der SängerIn-nen an einem Abend aussieht.

Never Ending

Mit „Can you feel the love tonight?“ (Wir werden uns René‘s Ansage inklusi-ve Zeigefinger für lustlose Abende mer-ken, um unsere Liebsten eindringlichst zu fragen: „can YOU feel the love to-night???“), „Without you“ und „Flash-dance... what a feelin‘!“ gab es auch in der zweiten Hälfte bekannte Hits, wel-che zum Mitklatschen oder zum Mit-schunkeln einluden.Aufgelockert wurde die Chorpräsenz auch hier wieder mit einem Instrumen-talstück der Band (einer Improvisation zu „Mission Impossible“), einem Duett („Things“ mit Franziska und Adrian) sowie zwei Solostücken, nämlich dem von Johanna glasklar gesungenen „If we hold on together“ und Jürgens Nemo-Soundtrack-Stück „Beyond the sea“.

Als letztes im Programmheft erwähntes Stück wurde „Hit the road, Jack“ aufs Parkett gefetzt und bot mit der Choreo auch einen optisch attraktiven Schluss-punkt. Es wurde aber jedesmal jener Minimalpunkt des Applaus-Pegels er-reicht, um doch noch die Zugabe „Ca-baret“ zu bringen. Mit dem eher beruhi-genden „New world“ schloss sich dann der Kreis, denn die mit Text gesungene

und mit der Band begleitete Melodie der „Overture“ entliess die Besucher zufrieden und mit dem Gefühl, einen abwechslungsreichen Abend verbracht zu haben.

Adrian Keller, 22.09.2008