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tatort: borowski und die heile welt Borowski und die heile Welt Der Tatort aus Kiel Sonntag, 3. Mai 2009, 20.15 Uhr

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Borowski und die heile WeltDer Tatort aus Kiel

Sonntag, 3. Mai 2009, 20.15 Uhr

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Tatort: Borowski und die heile Welt

MitAxel MilbergMaren EggertKatharina Wackernagelu. a.

Drehbuch Elke Schuch, Marc BlöbaumRegie Florian FroschmayerRedaktion Doris J. HeinzeSendetermin Sonntag, 3. Mai 2009, 20.15 Uhr, Das Erste

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StabDrehbuch Elke Schuch, Marc BlöbaumRegie Florian FroschmayerKamera Roman NowocienSchnitt Birgit BahrKostümbild Katja E. WaffenschmiedSzenenbild Susanne MüllerMusik Oliver KranzTon Frank Ahrens, Kai NührmannProducer Danela PietrekProduktionsleitung Peter NawrotzkiProduzentin Kerstin RamckeRedaktion Doris J. Heinze

BesetzungKlaus Borowski Axel MilbergFrieda Jung Maren EggertRoland Schladitz Thomas KügelNadine Nowak Katharina WackernagelThies Nowak Fabian HinrichsVera Zimmer Marita BreuerDr. Stormann Samuel Finzisowie Jan Peter Heyne, Edward Piccin, Karin Giegerich, Knud Riepen, Esther Francksen, Ingrit Dohse, Daniel Bill, Karina Thayenthal, Vivien Ciskowski u. a.

ProduktionsangabenDrehzeit 10. April bis 13. Mai 2008Drehort KielLänge 90 Minuten

Der „Tatort: Borowski und die heile Welt“ wurde hergestellt von Studio Hamburg Produktion Kiel GmbH im Auftrag des NDR.

Inhalt Nadine und Thies Nowak sind im ärgsten Ehekrach: das nicht florierende Restaurant, Nadines Schwangerschaft und Thies’ Unaufmerksamkeit sind die Gründe. Da hält es ihre Tochter Michelle nicht mehr aus und läuft davon. Am nächsten Morgen wird das kleine Mädchen tot auf einer Fördefähre aufgefunden. Keine Zeugen – das Oberdeck der Fähre war an dem regnerischen Abend wie leergefegt. Erste Resultate der Obduktion: Michelles Leiche weist Hämatome und einen verheilten Rippen-bruch auf. Beides ältere Verletzungen, die nichts mit ihrem Tod zu tun haben. Michelle wurde zweifelsfrei mit ihrer eigenen Jacke erstickt – einige Stunden nachdem ihre Mutter die Polizei wegen Michelles Verschwinden

alarmiert hatte. Bei der Überprüfung des Umfelds der Familie Nowak stoßen Kommissar Borowski und Frieda Jung auf Tim Hansen, einen Kellner in Thies’ Restaurant. Er bestätigt Borowski, Kontakt zu Michelle gehabt zu haben. Doch ist er wirklich tatverdächtig, nur weil er mit dem Mädchen mal beim Schwimmen war? Die Situation bei den Nowaks eskaliert, nicht zuletzt, weil Thies’ Ex-Freundin Saskia wieder in seinem Leben aufgetaucht ist. Ein Grund mehr für Frieda Jung und Borowski, sich die familiäre Situation genauer anzusehen ...

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Florian Froschmayer Regie

Florian Froschmayer wurde 1972 in Zürich geboren. Zunächst arbeitete er als Cutter beim Schweizer Fern-sehen. Von 1998 bis 2002 drehte er mehrere Image-/Werbefilme. 1999 gab er mit dem Film „Exklusiv“ sein Leinwanddebüt in der Schweiz. Seit 2001 arbeitet Florian Froschmayer auch für das deutsche Fernsehen. So führte er beispielsweise bei Serien wie „Küstenwache“ und „SOKO“ Regie. Seine Folgen für „Die Sitte“ waren für den Adolf-Grimme-Preis nominiert. Auch die Serie „R.I.S.“, für die er sieben Folgen inszenierte, wurde 2007 und 2008 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Im Jahr 2004 begleitete der Regisseur die Schweizer Fußballnationalmannschaft für den Dokumentarfilm „Nous les Suisses“ bei der EM in Portugal. Im Januar dieses Jahres drehte Florian Froschmayer in Baden-Baden den neuen Klara-Blum-„Tatort“ ab.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2009 Tatort: Freund oder Feind (AT)2008 Tatort: Borowski und die heile Welt2007 R.I.S. (vier Folgen)2006 R.I.S. (drei Folgen) Post Mortem (zwei Folgen)2005 Die Spezialisten: Kripo Rhein-Main (zwei Pilotfolgen) Küstenwache (drei Folgen) SOKO 5113 (fünf Folgen) Carwash (Serienpilot)2004 Nous les Suisses (Dokumentarfilm) Im Namen des Gesetzes (zwei Folgen)2003 Im Namen des Gesetzes (drei Folgen) Küstenwache (vier Folgen)2002 Küstenwache (drei Folgen) Die Sitte (drei Folgen)2001 Küstenwache (drei Folgen) Motions (fünf Kurzfilme; Regie, Produktion, Schnitt)

Kino

2001 L.A. X (Regie, Produktion, Schnitt)1999 Exklusiv (Regie, Drehbuch, Schnitt, Koproduktion)

Elke Schuch Drehbuch

Elke Schuch wurde 1974 in Hanau geboren. Nach dem Abitur lebte sie für einige Zeit in Schottland, arbeitete als Zimmermädchen in einem Hotel und als Au Pair in Edinburgh. Später studierte sie in Erlangen Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Sie arbeitete als Filmvorführerin in einem kommunalen Kino und drehte einige Kurzfilme auf Video und 16mm, bevor sie sich entschloss, Drehbuchautorin zu werden. Nach ihrem Magisterabschluss studierte sie Film an der Universität Hamburg (Bereich Drehbuch). Ihr Diplomfilm „Die rote Jacke“ wurde mehrfach ausgezeichnet. Er gewann unter anderem den Student Academy Award und wurde für den Kurzfilm-Oscar nominiert. Elke Schuch lebt und arbeitet als freie Drehbuchautorin in Hamburg. Einen Teil ihrer Drehbücher verfasst sie in Zusammenarbeit mit Marc Blöbaum.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Tatort: Borowski und die heile Welt (mit Marc Blöbaum)2006 Die Cleveren (drei Folgen) Post Mortem (zwei Folgen)2005 Die Gerichtsmedizinerin: Per Anhalter in den Tod (mit Marc Blöbaum)2004 Tatort: Verlorene Töchter (mit Marc Blöbaum)2002 Die rote Jacke2001 Benny X

Marc Blöbaum Drehbuch

Marc Blöbaum, Jahrgang 1970, studierte in Berlin Film- und Fernsehwissenschaft sowie Romanistik. 1998 machte er seinen Magister. Gleichzeitig arbeitete er als Redakteur beim Rundfunk. Für „Fritz“, den Jugendsender des RBB, war er außerdem als Autor und Regisseur von interaktiven Hörspielkrimis tätig. Von 2000 bis 2002 studierte Marc Blöbaum Film in Hamburg, wo er heute als freier Drehbuchautor arbeitet.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Tatort: Borowski und die heile Welt (mit Elke Schuch) Tatort: Wolfsstunde2007 Einsatz in Hamburg: Ein sauberer Mord (mit Elke Schuch)2006–2009 Notruf Hafenkante (div. Folgen)2004/05 Die Gerichtsmedizinerin (div. Folgen)2004 Tatort: Verlorene Töchter (mit Elke Schuch)2003 DieRettungsflieger(div. Folgen) Die Cleveren: Kinder (mit Elke Schuch)

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Was hat Sie an dem Stoff fasziniert?Zuerst einmal: Für mich war es ein großer Glücksfall, gerade diesen Stoff umsetzen zu dürfen. Er hat mich sofort begeistert, da ich die stillen, tiefen Geschichten mag. Ich mag es, die Abgründe des Menschlichen zu erforschen und die Geschichte ist, Borowski eingeschlos-sen, mit ihren vier Hauptpersonen sehr klar erzählt, so dass wir uns gut in die Tiefe begeben konnten, was bei einem „Whodunit“ sonst schwierig ist. Daher erzählt diese Folge neben einem packenden Krimi auch ein großes, klassisches Drama. Diese Kombination gelingt selten. An dieser Stelle will ich deshalb eine Lanze bre-chen für die Autoren Elke Schuch und Marc Blöbaum. Es heißt immer, in Deutschland hätten wir ein Autoren-problem. An dieser Stelle zeigt sich, dass dem nicht so ist. Schon die erste Buchfassung war so stark, dass ich das Gefühl hatte, kurz vor einer Drehfassung zu stehen.

Waren Sie an der Buchentwicklung beteiligt?Bis zur ersten Fassung hatte ich das Buch nicht gesehen. Erst da hatten wir uns zum ersten Mal getroffen. Am Hauptstrang wurde nichts geändert. Wir haben viel über die Mutter der Hauptfigur Nadine, Vera Zimmer, ge-sprochen, weil sie für mich eine absolute Schlüsselfigur ist, obwohl sie eine kleinere Rolle einnimmt. Dann haben wir den Strang Borowski-Jung mit dem drohenden Weg-gang von Frieda Jung in die Schweiz gestärkt. Es ging uns vor allem darum, Borowski mehr unter emotionalen Druck zu setzen und gleichzeitig Frieda Jung enger in seine Konflikte einzubinden.

Ist der klassische „Whodunit“ die Gelegenheit, solides Handwerkskönnen zu zeigen, weil man bei dieser klaren Erzählform weniger schummeln kann?Die Grundlage eines guten „Whodunit“ entsteht wie die eines jeden guten Films im Drehbuch. Für mich ist es nun spannend, die Figuren nach vorne zu bekommen und zu verhindern, dass sie von dem Rätsel und seiner Lösung in den Hintergrund gedrängt werden. In unserem Fall erlaubte mir die sehr gute Struktur, mich auf die Figuren zu konzentrieren.

Wie bereitet man sich auf ein Thema wie Kindsmord vor? Geht das überhaupt?Ich glaube, es ist vermessen zu sagen, dass man sich darauf adäquat vorbereiten kann. Es ist ja nicht nur ein Kindsmord, es ist auch ein Kindstod. Letzteres ist gerade in meinem Umfeld passiert und es ist einfach nicht fassbar. Unsere Verantwortung war, aus dem Kindstod kein Kapital zu schlagen, sondern die Geschichte der Figuren, die zurückbleiben, und nicht primär das Schreck-liche an diesem Tod zu erzählen. Unsere Herangehens-weise war: Wie reagiert Borowski? Wie reagiert Vera Zimmer? Wie reagiert eine Mutter oder ein Vater? Vor jeder Szene habe ich mich mit Axel Milberg darüber unterhalten, wo Borowski emotional gerade steht,

„Ich mag es, die Abgründe des Menschlichen zu erforschen.“Interview Florian Froschmayer

wo er hergekommen ist, was er durchgemacht hat, um diese Reise auch sauber durch den ganzen Film hindurch zu erzählen.

Wie war die Arbeit mit den Schauspielern?Ich habe mich sehr ausführlich mit jedem einzelnen Schauspieler über seine Figur unterhalten und wir haben uns Gedanken gemacht, wie jeder Mensch für sich funk-tioniert, auch wenn er eben nicht in dieser Geschichte agiert. Dann wurde natürlich vor jeder Szene besprochen, wo sich jeder Charakter befindet und wohin er möchte. Ein ganz wesentlicher Teil der Filmarbeit ist aber auch die Kameraarbeit, denn sie zeigt, wie wir auf etwas schauen. Eine der Schlüsselszenen ist die Szene, in der Borowski die Todesnachricht überbringt. Da liegt dann Nadine, die trauernde Mutter, am Ende des Flurs. Das ist nicht etwas, was man planen kann. Wir haben zwar viel über diese Szene gesprochen, doch als wir sie gedreht hatten, haben wir geschaut, was bei der Probe herauskommt. Ich stand dabei im Flur, um das Set frei zu machen und hatte die Perspektive inne, die wir schließlich benutzt hatten. Dabei war mir sofort klar, dass wir von außen draufgucken müssen. Wir nehmen den Zuschauer ja an die Hand und führen ihn durch die Geschichte und die Frage ist: Wie machen wir es, damit es erträglich bleibt?

Sie haben mehrere kleine charakterbeschreibende Szenen eingebaut, die die Geschichte auflockern und zugleich die Charaktere natürlicher in ihrem Verhalten erscheinen lassen. Etwa den Streit zwischen dem Kellner und seinem Bruder oder als Vera, Nadines Mutter, ihre Kopfschmerztabletten sucht. Mir ist es immer wichtig, auf mehreren Ebenen zu er-zählen. Ich habe natürlich die Struktur der Geschichte und die Figuren. Mit ihrer Hilfe kann ich über die klein-sten Verhaltensweisen etwas erzählen. Die Kopfschmerz-tablette war eine Idee der Autoren, um zu zeigen, dass

Vera eine Person ist, die sofort versucht, in den Mittel-punkt zu gelangen, wenn es mal nicht um sie geht. Im Grunde ist das eine sehr starke Szene. Es geht um eine trauernde Mutter. Doch anstatt ihrer Tochter tröstend zur Seite zu stehen, reißt Vera das Drama an sich. Und dies sagt sowohl etwas über Vera als auch sehr viel über Nadine aus, was gerade für das Gesamt-verständnis der Geschichte wichtig ist.

Wie gelingt es, einen eigenen Ton in einem „Tatort“ zu bekommen, der mit seinen ständigen Ermittlern bereits klare Vorgaben hat?Ein „Tatort“ ist gerade deswegen ein großartiges Format für einen Regisseur, weil er sich einerseits auf ein funk-tionierendes Gerüst stützen kann und andererseits erzählerische Freiheit genießt, um seine Vision umzu-setzen. Das wurde von der Studio Hamburg Produktion auch ausdrücklich so gewünscht. Bei Szenen wie der Flurszene, die nicht jede Woche in der Form im „Tatort“ zu sehen sind, haben wir uns im Vorfeld allerdings abgesprochen. Dabei ging es nicht darum, sich eine Erlaubnis abzuholen. Es ging darum, meine Idee ver-ständlich zu machen. Und die Produzenten wollten es sehen. Das gemeinsame Verständnis war, dass etwas Neues machbar ist, solange es der Geschichte dient. Wenn sich die Form nicht in den Vordergrund drängt, funktionieren neuartige Bilder.

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Axel Milberg ist Klaus Borowski

Nach seiner Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München ge-hörte Axel Milberg von 1981 bis 1998 dem Ensemble der Münchner Kammerspiele an. Er spielte in Inszenierungen von Zadek, Lang, Langhoff, Dorn, Herzog, Steckel oder Griem und stand in Klassikern wie „Kalldewey Farce“, „Kirschgarten“, „Der zerbrochene Krug“, „Wie es euch gefällt“, „Tartuffe“ und „Woyzeck“ auf der Bühne. Bereits während der Theaterarbeit drehte Milberg sechs Kriminalgeschichten mit Bruno Ganz als Privatdetektiv Tassilo Grübel. Durch den Kinofilm „Nach Fünf im Urwald“, den Mehr-teiler „Der Schattenmann“, das Remake „Es geschah am hellichten Tag“ oder die Produktion „Der tote Taucher im Wald“ wurde Axel Milberg dem Film- und Fernseh-publikum bekannt.

Zu seinen herausragenden Rollen zählen ebenso „Long Hello And Short Goodbye“, „Jahrestage“, die Fernsehdokumentation „Jud Süß – Ein Film als Verbrechen?“ oder „Stahlnetz: PSI“. Seit 2003 ermittelt Axel Milberg in seiner Heimatstadt Kiel für den NDR „Tatort“. Zu seinen weiteren Projekten zählen das 2006 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Kammerspiel „Silberhochzeit“ und „Doktor Martin“, wofür Milberg 2008 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, sowie die Fernsehfilme „Das Feuerschiff“ und „Das tapfere Schneiderlein“. Darüber hinaus ist er in Tom Tykwers Kinofilm „The International“ und im nächsten Teil von „Die Drei ???“ zu sehen. Als Kriminalhauptkommissar Klaus Borowski löst Axel Milberg im „Tatort: Borowski und die heile Welt“ seinen zwölften Fall.

2002 Balthasar Blitz (Regie: Andrea Katzenberger) Unter Verdacht (Regie: Friedemann Fromm)2001 Stahlnetz: PSI (Regie: Markus Imboden) Der Mann von nebenan (Regie: Dror Zahavi)2000 Jahrestage (Regie: Margarethe von Trotta) Jud Süß – Ein Film als Verbrechen? (Regie: Horst Königstein) Frightmares (Regie: M. Cross)1996 Es geschah am hellichten Tag (Regie: Nico Hofmann)1995 Der Schattenmann (Regie: Dieter Wedel)1990 Tassilo: Ein Fall für sich (Regie: Hajo Gies)

Kino

2009 The International (Regie: Tom Tykwer) Die Drei ??? – Das Geheimnis von Terror Castle (Regie: Florian Baxmeyer)2005/06 Neben der Spur (Regie: Detlef Bothe)2003 Baltic Storm (Regie: Reuben Leder)2002 Vienna (Regie: Peter Gersina)2001 Leo und Claire (Regie: Joseph Vilsmaier) Babij Jar (Regie: Jeff Kanew)1999 Der tote Taucher im Wald (Regie: Marcus O. Rosenmüller)1998 Long Hello And Short Goodbye (Regie: Rainer Kaufmann) St. Pauli Nacht (Regie: Sönke Wortmann)1997 Der Campus (Regie: Sönke Wortmann)1996 Rossini (Regie: Helmut Dietl) 14 Tage lebenslänglich (Regie: Roland Suso Richter)1995 Irren ist männlich (Regie: Sherry Horman) Nach Fünf im Urwald (Regie: Hans-Christian Schmid)

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen 2008 Tatort: Borowski und die heile Welt (Regie: Florian Froschmayer) Tatort: Borowski und die einsamen Herzen (Regie: Lars Jessen) Das tapfere Schneiderlein (Regie: Christian Theede) Donna Leon: Die dunkle Stunde der Serenissima (Regie: Sigi Rothemund)2007 Tatort: Borowski und das Mädchen im Moor (Regie: Claudia Garde) Das Feuerschiff (Regie: Florian Gärtner) Stolberg (Regie: Ulrich Zrenner) Tatort: Macht der Angst (Regie: Florian Baxmeyer) Im Gehege (Regie: Kai Wessel)2006 Doktor Martin (Regie: Markus Imboden/Josh Broecker) Tatort: Das Ende des Schweigens (Regie: Buddy Giovinazzo) Tatort: Mann über Bord (Regie: Lars Becker)2005 Tatort: Borowski in der Unterwelt (Regie: Claudia Garde) Durch Himmel und Hölle (Regie: Matthias Tiefenbacher) Tatort: Sternenkinder (Regie: Hannu Salonen) Silberhochzeit (Regie: Matti Geschonneck)2004 Tatort: Schattenhochzeit (Regie: Kaspar Heidelbach) Tatort: Stirb und Werde (Regie: Claudia Garde) Speer und Er (Regie: Heinrich Breloer) Der Mann von nebenan lebt! (Regie: Miguel Alexandre) Spiele der Macht (Regie: Markus Imboden)2003 Tatort: Väter (Regie: Thomas Freundner) Tatort: Schichtwechsel (Regie: Christine Hartmann) Stauffenberg (Regie: Jo Baier) Die Rosenzüchterin (Regie: Erhard Riedlsperger)

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Interview mit Axel Milberg

Wenn jemand in einem Krimi sein Kind verliert, ist man als Zuschauer emotional gleich mehr eingebunden als bei einem Mord an einem Erwachsenen. Bereiten Sie sich in einem solchen Fall anders vor?Wenn ich echte Kriminalbeamte frage, was für sie das Schlimmste an ihrer Arbeit ist, dann antworten sie: wenn Kindern etwas zustößt und Fälle, die wir nicht ab-schließen können. Aber wenn man eine solche Geschich-te fiktional erzählt, muss man sich schon überlegen,

ob man die Situation nutzt, um die Emotionen der Zu-schauer ohne große erzählerische Anstrengung frei Haus zu bekommen. Es gibt ja regelmäßig Filme, in denen Kinder Opfer werden. Gut ist, wenn der Film dem Zu-schauer etwas geben kann. Etwa was es bedeutet zu trauern. Wie trauere ich? Um das zu vermitteln, muss ich mir überlegen, wie ich Szenen gestalte, die Gefühle zeigen und beim Zuschauer erzeugen. Also: Wie über-bringe ich der Mutter die Todesnachricht? Als ich das

„Ich kann gar nicht wirklich abgrenzen, wer Borowski ist.“

Aber hier sind die Figuren und die Familiengeschichte stark und spannend. Auch strahlt der Film eine eigene Atmosphäre aus und ist sehr dynamisch. Das, was man sieht, ist auch etwas anderes als das, was man den Gesprächen entnehmen kann.

Dieser „Tatort“ beschäftigt sich auch damit, wie Familie funktioniert. Haben Sie sich in diesem Zusammenhang wieder daran erinnert, was Familie für Sie selbst bedeutet?Während der Arbeit hatte ich zuerst die Filmfamilie im Blick und gesehen, was dort alles falsch ist. Ich hätte gerne zu Nadine gesagt: Siehst du denn nicht, wie gewalt-bereit dein Mann ist? Warum deckst du ihn? Warum ist er so pampig? In dieser Familie fehlt die Zusammen-gehörigkeit, obwohl Nadine sich bemüht, eine Familie zu schaffen. In Wirklichkeit fliegt ihnen aber alles um die Ohren. Es gibt zu viele kleine fehlerhafte Entschei-dungen und dadurch schlittert sie dann in die schlimme Situation, die der Film beschreibt.

Wie war die Zusammenarbeit mit dem Regisseur?Sehr interessant. Florian Froschmayer ist ein sehr höf-licher, jungenhafter Schweizer, der uns nicht viel von seinen Plänen verraten wollte. Aber immer wenn ich nachfragte, konnte er sehr akkurat antworten. Nach einer Weile merkte ich dann: Lass den mal machen, der hat da was vor und weiß genau, wie er die Geschichte filmisch und ästhetisch erzählen will. So habe ich ihm sehr schnell vertraut. Ich glaube, dass wir noch weiter von ihm hören werden. Er arbeitet sehr fein und eigen.

Buch gelesen habe, habe ich gesagt: Da kann ich nicht alleine hingehen. Dabei muss mich die Psychologin Frieda Jung begleiten. Borowski musste es aber alleine durchstehen. Als wir die Szene dann gespielt hatten, ging es fast von alleine. Katharina Wackernagel ist eine so starke Schauspielerin, dass alles ineinander griff und sich sofort richtig anfühlte, so dass man sich schau-spielerisch nichts mehr ausdenken musste. Ihr Spiel hat mich quasi geführt.

Wie ist die Stimmung am Set, wenn man sich mit diesem Thema auseinandersetzt?Wenn ein Schauspieler trauert, weint, vor Schmerz schreit und brüllt, überträgt sich das auf das Team. Es ist sensi-bilisiert und eingeschüchtert und flüstert nur noch.

Der Zuschauer lernt in dieser Folge recht viel über Borowski. Gleich zweimal haut es ihm emotional die Beine weg. Einmal, als er die Todesnachricht über-bringen muss, und zum zweiten Mal, als er erfährt, dass Frieda Jung nach Zürich wechseln will. Was für ein Typ ist Borowski?Der Zuschauer ist sehr nahe an Borowski dran und be-kommt so seine Emotionen mit. Vor anderen würde er sie nicht zugeben, weil er sich nicht schwach zeigen möchte. Er will auch nicht, dass man weiß, dass es ihm etwas ausmachen würde, wenn sie geht. Nach außen zeigt er nicht mehr als in einer professionellen Arbeits-beziehung angemessen ist. Das macht ihn mir ange-nehm. Ich kann gar nicht wirklich abgrenzen, wer Borowski ist. Das wird von den Autoren bestimmt. Manchmal geht es mehr ins Humoristische, dann wieder ins Dramatische. Jeder Autor interessiert sich ja für etwas anderes.

Diese Folge ist ein klassischer „Whodunit“. Ist das eine Krimiform, die Sie anspricht?Ich finde das nicht sonderlich interessant, weshalb wir sie in den anderen Folgen auch vermieden haben.

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Maren Eggert ist Frieda Jung

Die gebürtige Hamburgerin absolvierte von 1994 bis 1998 ihre Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg- Schule in München. Noch während ihrer Schauspiel-schulzeit schnupperte Maren Eggert Theaterluft und ist der Bühne bis heute treu geblieben. So holte sie Leander Haußmann 1998 an das Schauspielhaus Bochum, wo sie große Erfolge feierte. Seit 2000 ist sie festes Mitglied im Ensemble des Thalia Theaters in Hamburg. Im Jahr 2002 wurde die Künstlerin für die Darstellung der „Klara“ in „Klaras Verhältnisse“ von Dea Loher, der „Agnes“ in „Das Kind“ von Jon Fosse und für zwei weitere Rollen mit dem Boy-Gobert-Preis der Görber-Stiftung ausge-zeichnet. In der Spielzeit 07/08 ist Maren Eggert im Thalia-Theater in Hamburg u.a. im „Thalia Vista Social Club“ von Erik Gedeon, als Warwara Michajlowna in Maxim Gorkis „Sommergäste“, in Goethes „Clavigo“ und in der „Endstation Sehnsucht“-Inszenierung von Stephan Kimmig zu sehen.

Der preisgekrönte Kinofilm „Das Experiment“, der auch international erfolgreich war, machte sie über Nacht dem großen Kinopublikum bekannt. Dort spielte sie die Freundin des von Moritz Bleibtreu verkörperten Journalisten. In dem Kinofilm „Marseille“ (Regie: Angela Schanelec) war sie in der weiblichen Hauptrolle zu sehen. Weitere Kinofilme mit Maren Eggert sind Rainer Kaufmanns „Die Apothekerin“ oder „Marianne Hoppe – Die Königin“. Auch Fernsehfilmen wie „Commissario Brunetti“, „Die Verbrechen des Prof. Capellari“ und „Die Frau am Ende der Straße“ (Regie: Claudia Garde) verlieh sie durch ihre außerordentliche schauspieleri-sche Leistung Profil. 2007 wurde Maren Eggert mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis für Nachwuchsschauspieler geehrt, 2008 erhielt sie den Kritikerpreis des Verbandes der deutschen Kritiker e.V. in der Kategorie „Fernsehen“.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Tod bei Ankunft (Regie: Lars Becker) Tatort: Borowski und die heile Welt (Regie: Florian Froschmayer) Tatort: Borowski und die einsamen Herzen (Regie: Lars Jessen)2007 Tatort: Borowski und das Mädchen im Moor (Regie: Claudia Garde) Tatort: Macht der Angst (Regie: Florian Baxmeyer) Das Gelübde (Regie: Dominik Graf)2006 Tatort: Das Ende des Schweigens (Regie: Buddy Giovinazzo) Tatort: Mann über Bord (Regie: Lars Becker)2005 Tatort: Sternenkinder (Regie: Hannu Salonen) Tatort: Borowski in der Unterwelt (Regie: Claudia Garde) Die Frau am Ende der Straße (Regie: Claudia Garde)2004 Tatort: Schattenhochzeit (Regie: Kaspar Heidelbach) Tatort: Stirb und werde (Regie: Claudia Garde)2003 Tatort: Schichtwechsel (Regie: Christine Hartmann) Tatort: Väter (Regie: Thomas Freundner)2002 Schattenlinie (Regie: Markus Imboden)2001 Commissario Brunetti: Nobilita (Regie: Sigi Rothemund)1997 Eine ungehorsame Frau (Regie: Vivian Naefe) Die Verbrechen des Prof. Capellari: Still ruht der See (Regie: Hans-Christoph Blumenberg)1996 Eine Frau für alle Fälle (Regie: Maria Knilli)

Kino

2003 Marseille (Regie: Angela Schanelec)2000 Das Experiment (Regie: Oliver Hirschbiegel)1999 Marianne Hoppe – Die Königin (Regie: Werner Schröter)1997 Zwei Frauen, zwei Männer: 4 Probleme (Regie: Vivian Naefe)1996 Die Apothekerin (Regie: Rainer Kaufmann)

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Mord ist nicht gleich Mord. Wenn Kinder die Opfer sind, berührt das noch mehr als bei Erwachsenen. Wie bereitet man sich auf so eine Konstellation vor?Wenn ein Kind das Opfer ist, ist es in der Tat so, dass man betroffener ist und das Gefühl bekommt, das Thema noch vorsichtiger angehen zu müssen. Einerseits als Privatperson, aber natürlich auch in meiner Rolle als Psychologin bzw. Ermittlerin. Da überlege ich mir schon genauer, wie ich vorsichtig und korrekt mit der Fall-konstellation umgehe, ohne dadurch eine offensicht-liche Betroffenheit auszustrahlen. Ohnehin finde ich es nicht so gut, wenn die Ermittler so wahnsinnig be-troffen sind – egal worum sich jetzt der Fall dreht. Das gefällt mir weder persönlich noch denke ich, dass dies das Thema eines Krimis ist. So muss man einen Mittelweg finden: Es muss gezeigt werden, dass es sich bei Kindsmord um etwas Besonderes handelt, ohne dass es vor Betroffenheit trieft.

Dem wird Rechnung getragen, wenn Borowski anmerkt, dass sich Nadine normal für eine Mutter verhalte, die ihr Kind verloren habe, und Frieda Jung erwidert, dass sie nicht wisse, was in einem solchen Fall normal sei.Genau. Und da sieht man auch die Qualität des Dreh-buchs, denn man hätte ja auch anbiedernd, einfühlsam antworten können: „Oh ja, da haben Sie Recht. Man muss sich fürchterlich fühlen, wenn das Kind getötet wurde.“ Ich finde Frieda Jungs Antwort gut, denn solange man es nicht selbst erfahren hat, kann man nicht wissen, wie es ist, und man darf auch nicht vergessen, dass jeder Mensch auf seine Weise auf einen Mord reagiert.

Ein Ermittler hat zwar objektiv zu sein, dennoch nicht ganz ohne Gefühle?Im wirklichen Leben bin ich nun kein Ermittler, aber es kommt mir schon so vor, als sei man als Ermittler Tag und Nacht mit einem Fall beschäftigt, um die Lösung zu fin-den. Da dürfte es schon passieren, dass man emotional in einen Fall hineingezogen wird beziehungsweise da-gegen ankämpfen muss, dass die Gefühle die Objektivi-tät beeinträchtigen.

Wie intensiv können Sie sich mit einem Drehbuch und ihrer Rolle vor Drehbeginn auseinandersetzen?Das hängt von der Drehbuchentwicklung ab. Aber ich bekomme das Buch spätestens sechs Monate vor Drehbeginn. Falls das nicht klappt, weiß ich zumindest frühzeitig schon ziemlich genau, worum es geht und wie meine Rolle in der Geschichte aussieht.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rolle vor, sprechen Sie mit Psychologen?Die Rolle gestalte ich nach meiner eigenen Vorstellung. Es gibt ja immer wieder Interviews mit echten Polizei-psychologen, die dann erzählen, dass es zwischen der Wirklichkeit und den Fernsehkrimis erhebliche Unter-schiede gibt. Das zweifle ich nicht an. Wir stellen Fiktion her und wenn ich nun versuchte, an Reales anzuknüpfen, würde das die Sache nur verkomplizieren. Viel wichtiger bei der Gestaltung der Rolle ist hingegen die Zusammen-arbeit mit den Kollegen und die Abstimmung der Arbeit auf das gewünschte Gesamtbild.

Wie war in diesem Fall die Zusammenarbeit mit den Kollegen und dem Regisseur?Florian Froschmayer ist ein junger, engagierter Regisseur, dem das Projekt sehr wichtig war, und mit Katharina Wackernagel zu arbeiten war sehr angenehm. Sie war gut vorbereitet und konzentriert.

„Wenn ein Kind das Opfer ist, ist man betroffener.“Interview mit Maren Eggert

„Borowski und die heile Welt“ geht auch der Frage nach, was Liebe für Auswirkungen hat. Frieda Jung beschreibt hier eine neurotische Disposition, in der sich zwei per-fekt ergänzen. Borowski erwidert darauf: „Ich dachte, das nennt man Liebe.“ So weit auseinander liegt das für viele Menschen doch nicht?Nicht unbedingt. Ich würde schon sagen, wenn zwei sich finden, dann tun sie das, weil sie sich auf die ein oder andere Weise ergänzen, weil der Andere etwas hat, was man selber nicht hat oder sucht. Das muss aber nicht in eine Kollision führen. Spannender ist allemal der Aspekt, dass Liebe in eine Abhängigkeit führen kann. Das thema-tisieren wir auch. Nadine bekommt kaum mehr alleine etwas hin und ist in den meisten Dingen auf ihren Mann angewiesen, wodurch sie in eine Abhängigkeit geraten ist.

Eine Abhängigkeit, die auch im Verhältnis von Borowski und Frieda Jung aufblitzt. Besteht die Gefahr, dass Borowski nur mit Frieda Jung voll leistungsfähig ist?Nein, das glaube ich nicht. Borowskis Problem ist nicht, dass er in irgendeiner Art abhängig ist von Frieda Jung,

sondern dass er seine Gefühle ihr gegenüber nicht zu-geben kann. Wenn er normaler mit seinen Gefühlen um-gehen könnte, wäre das viel unspektakulärer. Es würde schon reichen, wenn er sagte, ich sei eine wichtige Mit-arbeiterin für ihn. Weiter muss er ja nicht gehen, aber schon das kann er nicht zugeben. Da er nicht in Kontakt mit seinen Gefühlen ist, staut sich alles in ihm auf und dann ist es nicht verwunderlich, wenn er von der Nach-richt, Frieda Jung könnte nach Zürich gehen, kalt er-wischt wird.

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Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Der Vulkan (Regie: Uwe Janson) Stralsund (Regie: Martin Eigler) Tatort: Borowski und die heile Welt (Regie: Florian Froschmayer)2007 Commissario Brunetti: Wie durch ein dunkles Glas (Regie: Sigi Rothemund) Polizeiruf 110: Letzter Halt (Regie: Wolfgang Münstermann)2006 Mein Mörder kommt zurück (Regie: Andreas Senn) Bloch: Der Kinderfreund (Regie: Kilian Riedhof) Bloch: Die Blaue Stunde (Regie: Thorsten Näter) Contergan – Eine einzige Tablette (Regie: Adolf Winkelmann)2005 Bloch: Die Wut (Regie: Christoph Stark) Bloch: Der Mann im Smoking (Regie: René Heisig) Freundinnen fürs Leben (Regie: Buket Alakus) Die Luftbrücke (Regie: Dror Zahavi)2004 Bloch: Der Freund meiner Tochter (Regie: Kilian Riedhof) Bloch: Krankes Herz (Regie: Michael Hammon) Die letzte Schlacht (Regie: Hans-Christoph Blumenberg) BettgeflüsterundBabyglück (Regie: Annette Ernst)2003 Bloch: Schwestern (Regie: Edward Berger) Bloch: Ein Fleck auf der Haut (Regie: Stephan Wagner) Das Wunder von Lengede (Regie: Kaspar Heidelbach)2002 Bloch: Silbergraue Augen (Regie: Marcus O. Rosenmüller) Bloch: Tausendschönchen (Regie: Christoph Stark)2001 Am Ende der Wahrheit (Regie: Micky Rowitz)2000 Hat er Arbeit? (Regie: Kai Wessel)

1999 Schrei, denn ich werde dich töten (Regie: Robert Sigl)1998 Plätze in Städten (Regie: Angela Schanelec)1996–1998 Tanja (Regie: Berengar Pfahl)

Kino

2008 Résiste – Aufstand der Praktikanten (Regie: Jonas Grosch) Der Fürsorger (Regie: Lutz Konermann) Die Schimmelreiter (Regie: Lars Jessen)2007 Der Baader Meinhof Komplex (Regie: Uli Edel)2006 GG 19 – Artikel 3 (Regie: Andreas Samland)2004 Die Boxerin (Regie: Catharina Wortmann)2002 Das Wunder von Bern (Regie: Sönke Wortmann)2000 Venus Talking (Regie: Rudolf Thome)

Katharina Wackernagel ist Nadine Nowak

Katharina Wackernagel wurde in Freiburg geboren. Bis 1996 ging sie in Kassel zur Schule. Seit 1996 lebt die Schauspielerin in Berlin. Für ihre erste Titelrolle in „Tanja“ wurde sie 1998 mit dem Goldenen Löwen als Beste Schauspielerin in einer Serie ausgezeichnet. Seit dem Jahr 2002 spielte sie in der Krimi-Reihe „Bloch“ die Rolle der Tochter des Psychotherapeuten Dr. Maximilian Bloch. Darüber hinaus war sie zum Beispiel in „Das Wunder von Lengede“, „Die Luftbrücke“ oder „Mein Mörder kommt zurück“ zu sehen, für den sie 2008 mit dem Hessischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. 2006 lief ihr bisher erfolgreichster Film „Contergan“, der 2007 den Bambi-Sonderpreis der Jury gewann und für den Katharina Wackernagel 2008 mit dem FIPA D‘OR des Festival International de Programmes Audiovisuels Biarritz für ihre Hauptrolle, dem Bayerischen Fernsehpreis als Beste Schauspielerin sowie der „Goldenen Nymphe – Best Performance“ des Monte Carlo Television Festivals für die beste schauspielerische Leistung geehrt wurde. Aktuell hat sie die Hauptrollen in den Fernsehfilmen „Stralsund“ und „Der Vulkan“ inne. Auf der Kinoleinwand war die authentische und ausdrucksstarke Schauspielerin in „Das Wunder von Bern“, in der Hauptrolle in „Die Boxerin“ und im „Baader Meinhof Komplex“ zu sehen. Und auch dieses Jahr wird sie mit „Der Fürsorger“ und „Résiste – Aufstand der Praktikanten“ wieder dort präsent sein.

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Wie bereitet man sich auf eine emotional so fordernde Rolle vor wie die einer Mutter, die ihr Kind verliert?Ich versuche nicht, mir extrem schreckliche Dinge vorzu-stellen und sie dann im Spiel umzusetzen. Ich versetze mich nicht permanent in den angenommenen emotio-nalen Zustand des Charakters. Vielmehr ist mir wichtig, schon vorab in Zusammenarbeit mit dem Regisseur den Charakter einer Figur zu definieren, herauszufinden, was eine Figur ausmacht, was in ihr vorgeht. Ich möchte die Möglichkeit haben, die Figur, die ich spiele – egal ob sie traurig ist oder glücklich – einmal als Ganzes vor Augen zu haben, um sie als Person verstehen zu können.

Beim Dreh selbst versuche ich dann das Drumherum so weit wie möglich wegzublenden, die Situation des Augenblicks aufzunehmen und sie so echt wie möglich nachzuspielen. Als Schauspielerin bleibt es für mich immer ein Spiel. Es ist nicht so, dass ich emotional völlig aufgelöst bin, weil ich alles lebensecht nachvollziehe. Das kann ich auch gar nicht. In diesem Fall auch deshalb nicht, weil ich selber keine Mutter bin. Wenn ich von der Figur überzeugt bin und mit dem Regisseur eine Vereinbarung getroffen habe, wie sie sich erzählt, dann funktioniert es durch die Fantasie, mich in einen Charakter hineinfallen zu lassen.

„Nadine habe ich als Person gesehen, die sich eine eigene Realität geschaffen hat.“Interview mit Katharina Wackernagel

Welche Vereinbarung über Nadine Nowak haben Sie mit dem Regisseur getroffen?Als wir uns zum ersten Mal trafen, hatten wir beide ein ziemlich genaues Bild von Nadine und waren beide der Meinung, diesen Typ von Frauen genau zu kennen. Wir sind dann die emotionalsten Szenen und Bögen gemein-sam durchgegangen, um herauszufinden, ob wir auch das Gleiche meinen. Es ist oft so, dass Dinge einfließen, die man bei anderen Menschen schon erlebt hat, selbst dann, wenn man die extremen Charakterzüge in der Regel nicht schon mal gesehen hat. Haben Sie sich in spezieller Weise damit auseinander-gesetzt, wie es ist, wenn das Kind ermordet wird?Man hätte sich natürlich mit einem Psychologen zu-sammensetzen können. Aber ich weiß nicht, ob mir das geholfen hätte, denn wichtig für die Figur ist, dass sie gesund und rational wirkt. Als ich das Buch zum ersten Mal las, hatte ich mir eine ganz andere Frau vorgestellt als die, die ich verkörpern könnte. Andererseits ist es so, dass man nicht unberührt bleibt von dem, was um einen herum passiert und dies Denken, Verhalten und Arbeit beeinflusst. Während des Drehs wurde die Geschichte von Fritzl bekannt, der in Österreich seine Tochter gefan-gen gehalten und Kinder mit ihr bekommen hatte. Im Zuge dieser Geschichte tauchten plötzlich lauter schreck -liche Meldungen über Kindstötungen und -missbrauch auf. Das mischte sich in den Arbeitsprozess und ver-änderte ihn vielleicht auch.

Was hat Sie an der Figur am meisten fasziniert?Dass sie sich eine Fantasiewelt baut. Einerseits ist sie eine erwachsene Frau und Mutter, aber in ihrem Verhalten ist sie auch ein Kind. Ihrer Mutter widerspricht sie barsch, aber gegenüber ihrem Ehemann möchte sie wie eine kleine Puppe sein. Das ist eine spannende Konstellation.

Nadine Nowak nimmt eine zentrale Rolle in dem Film ein. Wie war die Interaktion, die Zusammenarbeit mit den Kollegen, den anderen Figuren?Nadine habe ich als Person gesehen, die sich eine eigene Realität geschaffen hat, in die sie sich immer wieder zurückzieht – auch in Kontakt mit anderen Personen. Borowski ist einer dieser Fremden. Von ihm denkt sie außerdem, er wolle ihre Welt zerstören. Daher zieht sie sich extremer als sonst in ihr Schneckenhaus zurück. Ihren Ehemann hingegen erkennt sie nicht, wie er wirk-lich ist, sondern sieht ihn nur, wie er in ihrer Welt sein soll. Das war beim Dreh etwas eigenartig, da ich immer so gespielt habe, als sei ich in einem Kokon. Aber natür-lich geben die verschiedenen Figuren immer wieder neuen Spielraum. Wenn Frieda Jung versucht, Nadine zu erreichen, gab mir das andere Möglichkeiten als im Spiel mit Borowski oder wenn Nadine fordernd gegen-über ihrem Ehemann wird.

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Fabian Hinrichsist Thies Nowak

Fabian Hinrichs, geboren 1974, absolvierte die Westfä-lische Schauspielschule Bochum. Seitdem ist er regel-mäßig am Theater zu sehen. Im Jahr 2000 spielte er zum Beispiel unter der Regie von Leander Haußmann am Schauspielhaus Bochum und als Ensemblemitglied an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Dort war er 2001 außerdem in „Endstation Amerika“ und „Desire“, 2002 in „Stadt als Beute“, „Rosebud“, und „Der geteilte Himmel“, 2003 in „Forever Young“, 2004 in „Eisstadt“ und „Atta Atta“ zu sehen. Danach spielte er u. a. in München, Hamburg, Zürich und Köln. 2000 erhielt er den Förderpreis für Nachwuchsdarsteller vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Seit 2006 widmet sich Fabian Hinrichs auch Film und Fernsehen. Vor allem in Krimis überzeugt er mit seinem Talent. Bisher wurden zwei seiner Kinofilme preisgekrönt: „Schussangst“ von Regisseur Dito Tsintsadze wurde als Bester Film mit dem „Concha de Oro“ beim Filmfestival San Sebastian und auf dem International Film Festival Tbilisi ausgezeichnet. Für seine Hauptrolle des Hans Scholl in „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ gewann Fabian Hinrichs den BUNTE New Faces Award. Außerdem lief der Film auf zahlreichen internationalen Festivals. Aktuelle Produktionen sind „Schwerkraft“ und „66/67“.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Tatort: Borowski und die heile Welt (Regie: Florian Froschmayer) Dutschke (Regie: Stefan Krohmer) Tatort: Mit ruhiger Hand (Regie: Maris Pfeiffer)2007 Der Dicke: Wahlverwandtschaften (Regie: Lars Jessen) Luginsland: Franziska, die Liebe und andere Gespenster (Regie: Nina Grosse) Einsatz in Hamburg: Ein sauberer Mord (Regie: Lars Jessen) Das Beste kommt erst (Regie: Rainer Kaufmann)2006 Bella Block: Blackout (Regie: Rainer Kaufmann) Der Kriminalist (Regie: Sherry Hormann) Bloch: Der Kinderfreund (Regie: Kilian Riedhof)

Kino

2008 66/67 (Regie: Carsten Ludwig, Jan Christoph Glaser) Schwerkraft (Regie: Sherry Hormann)2007 Songs From The Southern Sea (Regie: Marat Sarulu)2006 Früher oder später (Regie: Ulrike von Ribbeck)2005 Neandertal (Regie: Ingo Haeb, Jan Christoph Glaser)2004 Sophie Scholl – Die letzten Tage (Regie: Marc Rothemund) Bluthochzeit (Regie: Dominique Deruddere) Blackout (Regie: Maximilian Erlenwein)2003 Schussangst (Regie: Dito Tsintsadze)

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Marita Breuer ist Vera Zimmer

Marita Breuer, Jahrgang 1953, wurde von 1975 bis 1978 an der Folkwang-Hochschule in Essen ausgebildet. Bis 2005 spielte sie an mehreren Theatern, unter anderem an der Städtischen Bühne Köln, am Stadttheater Düssel-dorf, am Rheinischen Landestheater in Neuss sowie fünf Jahre lang am Theater Aachen. Zu Beginn ihrer Kino- und Fernsehkarriere steht Edgar Reitz’ Elfteiler „Heimat“ von 1980, für den Marita Breuer mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Deutschen Darstellerpreis für ihre Hauptrolle ausgezeichnet wurde. Es folgten viele erfolg-

reiche Fernsehfilme wie „Marleneken“, „Das Mädchen Rosemarie“ oder „Teufelsbraten“ sowie Krimi-Folgen wie „Tatort“, „Die Sitte“ oder „SOKO“. Im Kino war sie unter anderem in Tom Tykwers „Der Krieger und die Kaiserin“ zu sehen. Für Kaspar Heidelbach stand sie in „Berlin 36“ vor der Kamera. 2002 führte Marita Breuer im ARTE-Dokumentarfilm „Abenteuer Gottes“ erstmals Regie.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Dreibeinige Hunde (Regie: Aelrun Goette) Abgekocht (Regie: Andreas Senn) Tatort: Borowski und die heile Welt (Regie: Florian Froschmayer)2007 Großstadtrevier (Regie: Felix Herzogenrath) SOKO Köln: Guter Bruder, böser Bruder (Regie: Michael Schneider) Die dunkle Seite (Regie: Peter Keglevic) Maddin in Love (Regie: Michael Karen) Der perfekte Schwiegersohn (Regie: Michael Rowitz)2006 Zeit zu leben (Regie: Matti Geschonneck) Teufelsbraten (Regie: Hermine Huntgeburth)2005 Tatort: Gebrochene Herzen (Regie: Jürgen Bretzinger) Die Sitte: Machtspiele (Regie: Rolf Wellingerhof)2003 Die Wache: Schatten der Vergangenheit (Regie: Ulli Baumann) Rosenheim Cops: Die Leibwächter der schönen Barbara (Regie: Wilhelm Engelhardt)2002 Die Mutter (Regie: Matti Geschonneck)2000 Donnas Baby (Regie: Bettina Wörnle)1998 Mein zweites Leben (Regie: Dominique Gerard)1997 Tatort: Bombenstimmung (Regie: Kaspar Heidelbach)1996 Das Mädchen Rosemarie (Regie: Bernd Eichinger) Der König (Regie: Axel de Roche)1994 Ein Fall für Zwei (Regie: Frank Strecker)1995 Spurlos (Regie: Gunther Scholz)1994 Hecht und Haie (Regie: Martin Gies) Das Deutschlandlied (Dreiteiler; Regie: Tom Toelle) Tadesse, warum (Regie: Ch. Baudissin) Weihnachtsgeschichte (Regie: Marie Th. Wagner)

1993 Nicht nur eine bittere Pille (Vierteiler; Regie: Dieter Kehler) Christian Morgenstern (Regie: Christoph Böll) Die Reise nach Surinam (Regie: Dieter Kühn)1991 Geboren 1999 (Regie: Kai Wessel)1990 Marleneken (Regie: Karin Brandauer) Freund unter Freunden (Regie: J. Bretzinger)1986 Ein Fall für Zwei (Regie: Jörg Grünler)1980 Heimat (Elfteiler; Regie: Edgar Reitz)

Kino

2008 Berlin 36 (Regie: Kaspar Heidelbach) This is love (Regie: Matthias Glasner) Für Miriam (Regie: Lars Gunnar Lotz)2006 Flug der Störche (Regie: Martin Repka) Die Anruferin (Regie: Filix Randau)2005 24 Stunden (Regie: Florian Mischa Boeder)2000 Der Krieger und die Kaiserin (Regie: Tom Tykwer)1997 Vollmond (Regie: F. Murer)

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Samuel Finzi ist Dr. Stormann

Samuel Finzi, geboren 1966 im bulgarischen Plovdiv, ist an der Staatlichen Theater- und Filmakademie VITIZ in Sofia ausgebildet worden. Seit dem Jahr 1992 ist er an deutschen, österreichischen und Schweizer Theaterbühnen zu sehen. Für seine Theaterarbeit wurde Samuel Finzi mehrfach ausgezeichnet. Bereits 1993 erhielt er die Kritikerauszeichnung als „Bester Nachwuchsdarsteller Nordrhein-Westfalens“. Ein Jahr später folgte der „Preis für den besten Nachwuchsdarsteller“ beim 13. Theater-treffen NRW. 1995 war Samuel Finzi dann „Bester Darsteller des Jahres Nordrhein-Westfalens“ und 1996 wurde er mit dem Förderpreis der Stadt Düsseldorf für dar-stellende Kunst geehrt. Stationen seiner erfolgreichen Bühnenkarriere sind u.a. das Schauspielhaus Düsseldorf, das Thalia Theater Hamburg, das Burgtheater Wien, das Schauspielhaus Hamburg, die Volksbühne Berlin und das Deutsche Theater in Berlin, wo er seit zwei Jahren festes Ensemble-Mitglied ist. Zu seinen Film- und Fernseharbeiten, die seit 1999 parallel zur Theaterarbeit laufen, zählen Auftritte in Krimireihen wie „Tatort“, „Bella Block“ oder „KDD – Kriminaldauerdienst“, Fernseh-filme wie „Am Ende der Hochzeitsnacht“ oder „Delphinsommer“ sowie Kinoproduk-tionen wie „Wir sagen Du! Schatz.“, „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ und zuletzt „Die Besucherin“. 2001 gewann Samuel Finzi den „Golden Chest als Bester männlicher Darsteller“ auf dem International Television Festival Plovdiv in seinem Heimatland Bulgarien.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

2008 Bella Block: Der Fall Bella Block (Regie: Markus Imboden) Tatort: Borowski und die heile Welt (Regie: Florian Froschmayer)2007 Bella Block: Eine fast perfekte Liebe (Regie: Julian Pölsler) KDD – Kriminaldauerdienst (Regie: Andreas Prochaska) SOKO Köln: Lackschaden (Regie: Michael Schneider)2006 Bella Block: Weiße Nächte (Regie: Christian von Castelberg) Ein Sommer mit Paul (Regie: Claudia Garde) Tatort: Mann über Bord (Regie: Lars Becker)2005 Tatort: Sternenkinder (Regie: Hannu Salonen) Bella Block: Barmherzige Brüder (Regie: Hans Steinbichler) Kunstfehler (Regie: Marcus O. Rosenmüller) Tatort: Borowski in der Unterwelt (Regie: Claudia Garde)2004 Delphinsommer (Regie: Jobst Oetzmann)2003 Bella Block: Gewaltige Liebe (Regie: Christian von Castelberg) Balko: Sauber eingelocht (Regie: Thomas Jahn)2002 Schimanski: Asyl (Regie: Edward Berger)2001 Am Ende der Hochzeitsnacht (Regie: Olaf Kreinsen)2000 Einsatz in Hamburg: Stunde der Wahrheit (Regie: Matthias Tiefenbacher) Studers erster Fall (Regie: Sabine Boss) Bella Block: Am Ende der Lüge (Regie: Martin Enlen) Blueberry Hills (Regie: Alexander Mortov)1999 Bella Block: Abschied im Licht (Regie: Christian von Castelberg) Tolle Lage (Regie: Sören Voigt) Das Glück ist eine Katze (Regie: Matthias Steuber)

Kino

2007 Die Besucherin (Regie: Lola Randl)2006 Wir sagen Du! Schatz. (Regie: Marc Meyer) Der Totenwächter (Regie: Ilian Simeonov)2005 Weltverbesserungsmaßnahmen (Regie: Jörn Hintzer und Jakob Hüfner)2004 Ein ganz gewöhnlicher Jude (Regie: Oliver Hirschbiegel) Aller Tage Abend (Regie: Andreas Schimmelbusch)2002 Das Wunder von Bern (Regie: Sönke Wortmann)2001 Gebürtig (Regie: Norbert Schindel und Lukas Stepanik)2000 Santa (Kurzfilm; Regie: Jophi Ries) Jetzt oder Nie – Zeit ist Geld (Regie: Lars Büchel) The Devil‘s Tail (Regie: Dimiter Petkov)1999 Abschied (Regie: Jan Schütte)1998 Touchés par la Grâce (Regie: Peter Popslatev)1997 Sofia–Sickofitall (Kurzfilm; Regie: Nils Willbrandt)1994 Die verbotene Frucht (bulgarische Produktion; Regie: Krassimir Krumov)

Page 15: Sonntag, 3. Mai 2009, 20.15 Uhr Borowski und die heile Welt · darauf adäquat vorbereiten kann. Es ist ja nicht nur ein Kindsmord, es ist auch ein Kindstod. Letzteres ist gerade

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Impressum

Herausgegeben von NDR Presse und Information

Redaktion: Julia ScheperBildredaktion: Lara LouwienBildnachweis: © Marion von der Mehden / NDR; Fotos: www.ard-foto.deMitarbeit: Anja Meier, Julia MilbrodtInterviews: Thomas Steiger Gestaltung: Klasse 3bDruck: Eggers Druckerei und Verlag GmbH

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