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Skabies Ausbruch auf einer Skabies Ausbruch auf einer
IntensivstationIntensivstation
November 2012 - Februar 2013
H.P. Heisterbach, Simon Burck, Stefan MannDr. Edith Fischnaller
Epidemiologie Skabies
•Kontaktübertragung direkt oder indirekt über Kleidung, Bettwäsche und andere Textilien
•Bis zu 96h infektiös außerhalb des menschlichen Körpers
•Infektiösität bis zum Abschluss einer Behandlung
•Im Rahmen von Ausbrüchen erkranken Angehörige aller Altersgruppen
Ausbruchsverlauf
• Ausbruch auf einer Intensivstation mit 14 interdisziplinären Betten unter 20 Mitarbeitern und deren Angehörige
• Beginn Mitte November 2012 vermutlich über einen verwahrlosten Index-Patienten
• Der Patient verstarb innerhalb weniger Tage, daher ließ sich retrospektiv im Ausbruchsgeschehen keine sichere Diagnose stellen
Ausbruchsverlauf
• Ende November nach ca. 14 Tagen Inkubationszeit traten die ersten Symptome zeitgleich bei mehreren Mitarbeitern verschiedener Abteilungen auf
�Rötungen an Extremitäten und Rumpf
�Juckreiz vor Allem nachts
• Betroffene AbteilungenAbteilung Fallzahl
Intensivstation 15
OP 2
Anästhesie 3
F1
Ausbruchsverlauf
• Vermutungen zur Ursache der Symptome gingen zunächst von einer (allergischen) Reaktion im Zusammenhang mit der Bereichskleidung aus
�Zeitgleiches Auftreten bei mehreren Mitarbeitern
�Mehrere Arbeitsbereiche betroffen
• Zu diesem Zeitpunkt waren die Mitarbeiter noch selbst mit der Klärung des Sachverhaltes beschäftigt. Betriebsarzt und Krankenhaushygiene waren nicht informiert
Ausbruchsverlauf
• Ermittlungen des Einkaufsleiters bei der dienstleistenden Wäscherei bestätigten zunächst einen vermeintlichen Zusammenhang:
�Eine Fehlfunktion wurde von der Wäscherei bestätigt, bei der die Neutralisation der Waschlauge durch einen Ausfall von Düsen zur Ausbringung von Ameisensäure in die Waschflotte nicht gewährleistet war
• Zunächst schien die Problematik für die Mitarbeiter aufgeklärt. Die Wäscherei hatte die Fehlfunktion Mitte Dezember abgestellt
Ausbruchsverlauf
• Trotzdem zunehmende Fallzahl von betroffenen Mitarbeitern
• Symptome bei Betroffenen bleiben bestehen
• Einschaltung des Betriebsarztes Anfang Januar, zusätzlich wurde konsiliarisch Facharzt für Dermatologie bestellt: weiterhin kein Verdacht auf Skabiesinfektionen
Ausbruchsverlauf
• Am 28.01.2013, 10 Wochen nach Aufenthalt des vermutlichen Indexpatienten auf der Intensivstation wird das Ausbruchmanagement mit dem Verdacht eines Skabies-Ausbruches einberufen und die Therapie angeboten.
• Die Therapie wird zunächst von allen Mitarbeitern abgelehnt, da noch kein mikroskopischer Nachweis erbracht wurde
Ausbruchsverlauf
• Ein betroffener Chefarzt konsultierte während eines Fachkongresses einen befreundeten Dermatologen, dieser konnte die klinische Diagnose vor Ort stellen. Ein mikroskopischer Nachweis wurde wenig später erbracht
• Erst daraufhin begannen die Mitarbeiter mit der topischen Behandlung
Ausbruchsverlauf
• Die Abteilung für Krankenhaushygiene meldete den Ausbruch am 31.01.2013 nach §6 Abs. 3 IfSG als eine Häufung nosokomialer Infektionen an das Gesundheitsamt
• Retrospektiv konnten die Daten aufgearbeitet werden
• Durch den Erfolg der Behandlung innerhalb von 1-2 Tagen nach Therapiebeginn wurde der Ausbruch Anfang Februar für beendet erklärt
Ausbruchsverlauf
• Trotz des Ausbruchsdauer von 10 Wochen kam es zu keiner erkannten Übertragung auf Patienten der Station oder in anderen Abteilungen
• Nach Diagnose der Skabiesinfektionen bis zur Beendigung des Ausbruches wurden zusätzliche Hygienemaßnahmen im Rahmen einer Barrierre-Pflege etabliert
• Die Behandlung der Angehörigen von Mitarbeitern erfolgte ambulant über die Hausärzte
Ausbruchsursachen
• Als Ursachen für die Übertragung der Skabiesmilben unter den Mitarbeitern werden vermutet: