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INHALTSANGABE
Weihnachtsbri.efe aus und ins Gefängnis
(Anton Gundlach, ehem. JVAPfarrer in Aichach)
Weihnachtswunsch...............
Sei te
Seite
Unser Patron für Gefängnisseelsorge: P. Maximi.lian Kolbe .... Seite
Aus den LandesverbändenBerlinTegel: 13jähri.ger zaubert vor Häftlingen .......Aachen: Hilfe außerhälb von Gefängni.smauern .........BerlinTegel: Fi.rmung in d.er Strafanstalt ..........•Aachen: Werner Rampold feierte Pri.mi.z i.n der JVA .......
Jahrestagung i.n Mü.nchen:DTMitarbeiter sprach mit dem bayerischen Justizmi.ni.sterAugust R. Lang über Gefängni.sseelsorge ............
Begnadi.gung i.n Ei.nzelfällen Schrei.ben der Gefangenenseelsorgeran di.e Mini.sterpräsi.denten (Frankenthal) ...........
Sel'te 7
Sel'te 8
Begnadigungserwei.se aus Anlaß des H1. Jahres 1983Briefwechsel Jürgen Grehl Mini.sterpräsident Vogel, Mainz . . Seite 9
Ri.chtli.ni.en Über den Di.enst der nebenamtlichen Seelsorger anden Vollzugsanstalten (Ki.rchl . Amtsblatt Rottenburg) ....
Äd personam ........................
Internati.onale Kommissi.on der Gefängni.sseelsorger Europasi.n Straßburg vom 12. 16. 9. 1983
Tei.1nehmerEröffnung Präsident Pere MariePaul MascarelloBeri.cht des Vorsi.tzenden ...........Ma 1 ta
Vorschläge für die Zukunft der Gefängni.sseelsorgeAmtliche Mittei.1ung ...............
Appell an die Chri.sten .............
Veranstal tungen ..................
OmselsKalender..................
Neujahrswunsch...................
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Seite 13
Seite 21
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Sel'te 24
stv. Vorsitzende: Prälat Anton Huber, LandsbergDekan Theodor Winkelmann Essen
Schatzmei.ster:
Schriftfü.hrer:
Harald Schneemi.1chg 0ststr. 53, 47oo Hamm
Hubert Stolle, Postfach 3ol, 476o Werl
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Anton GUNDLACH, ehem. JVAPfarrer in Aichach:
WEIHNACHTS BRIEFE AUS UND INS GEFÄNGNIS
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Weihnachten wirkt sich am stärksten im Gefängnis aus, besonders in einer Frauenstrafanstalt. Ich zitiere Stellen aus Briefen hinaus und hinein.
Ja,""6üko„tie6Q.yd. I
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Weihnachten mache Dich weitwie ein Meer,weil erauch f ür Dich ist geboren.
Weihnachten mache Dich frohwie ein Kind,denn wir sindvon ihm ganz besonders erkoren.
Weihnachten mache Dich hell,denn sein Lichtmeint auch Dich,daß Du anders kannst werden.
Weihnachten mache Dich reich,denn Gott gibt,weil er liebt,
allen Menschen Frjeden auf Erden.
Weihnachten mache Dich reif,denn Gott willimmerstill
Dir ganz persönlich begegnen.
Weihnachten mache Dich gut:dann wird der Herrmehr und mehrDich begleiten und segnen.
EhwcihJuchtsfffitvoll Fücwdc,
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UNSER PATF{ON FÜR GEFÄNGNISSEELSORGE
P.MAXIMILIAN KOLBE
Der heilige Maximilian Kolbe, wte ihn ein Mi[häftling aus der Erinnerung dargesielli hat. Koibe is{ geboren am 7. Januar 1894,
gestorben am 14. August 1941, seliggesprochen am 17. Oktober 1971, heiliggesprochen am 10. Oklober 1982.
Das lruhere KZ AL'schwi{z ist heu'.e eine Geclenkslal{e des Giduen,s.
die aber nicht zum Haß` sondern zurversohnLing und zum Gebei` aulrLifi l!T`
Todesbunker. wo Maximilian Kolbe gesio(ben is{. wird siandig ge
betet. brennen Kerzen und werden Blumen niedergelegt Das Bild links
zeigt Kolbes Todeszelle. oben sind die beruchtiglen S{ehzellen, in denen
die Haltlinge oft wochen/ang eingespem waren zL; sehen
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13jähriger zaubert vor Häftlingen
Große Hlusionim Altarraum derGefängnisDKirche
BerlinerMorgenpost5. Juli 1985
Kirchenzeitung Aachen
REINICKENDOF.F;Wo is'n nu det Kami€kel Jeblie
ben?" fLaden sl€h die verb]üfftenZuschauer der Zaüberschau. Ortund Anl&ß der Gaukeleien warenünfewöhnlich genug: Vor rund 60Insassen der Justizvollzugsanstalt Tegel brillierte Rene Piper(13) an Wa¢henende in deT Geßngnlskirche. Während einer katholischen Andacht zeigte er I[]usionen tind Fingerfertigkeiten amlatLfenden Band.
Pater Vincens (53), der die Zaubereien am Altar organisiert hatte,ließ seine ..Jungs" zur Einstimmung erst einmal aus voller Bmstsingen. „Heute verkünde ich Eucheine besondere ,Frohe Botschaft",spannte der SalvatorianerPaterdie Häftlinge auf die Folter. Nachder Lesung war jedem klar, wassich hinter den Spanischen Wänden im Altarraum verbarg: DieApostelgeschichte Kapitel 8, 18 bis23 handelt von Simon dem Magier.Jetzt hieß es „Scheinwerfer an" fürden 13jährigen Jugendsieger desMagischen Zirkels Berlin.
Mit staunenden Augen sehen dieZuschauer Tauben auftauchen undverschwinden, ein ausgewachse
nes weißes Kaninc.hen schei.n,t sichin Luft aufzulösen, u.nd überallwachsen Papierblumen aus demNichts.
Bedenken der Anstaltsleitunggegen ein mannsgroßes Zauberhaus erwiesen sich als unbegründet: Ohne den Wink des kleinenMeisters ist es ein unbrauchbaresVersteck oder Fluchtinstrument.Atemlose Stille beim MesserTrick:Ohne den geringsten Kratzer ziehtAssistentin Bianca Teichmann (9)ihren scheinbar durchbohrtenKopf aus dem Kasten. Zwischenflinken Fingem läßt Rene dannzum Ausklang seiner Show roteHolzkugeln rotieren.
Langanhaltender Beifall belohnte den Nachwuchskünstler für seine gekonnten lllusionen. „Wiederein]aden", riefen Peter R. (38) undKlaus Sch. (29), bevor es zurück inden Zellentrakt ging. Pater Vin.cens, über den großen Erfolg seiner Vermittlungsaktion glücklich,gibt seiner treuen GefängnisGemeinde noch einen Bonbon mit aufden Weg: In Kürze wird ein Mitbruder beweisen, daß auch Salvatoria.ner mit dem Zauberstab umgehenkö nnen. irt
Rene Piper und Bianca Teichmcinn mit dem „Hauptakteur" ihrei nöchstenNummer. Sekunden spöter jst das Kaninchen verschwunden. Foto: Boiiiich
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Hjlfe agceHhabvon GeffingnismauernTäglich berichten Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen über kriminelleJugendliche: Da macht z. 8. einVierzehnjähriger ein ganzes Dorfunsicher durch Diebstähle, Prüge
|eä#|i#v:rrfünßdes;if,tnuägrugThdesrepublik etwa hundert 14 und15jährige eine Jugendstrafe im Ge.fängnis. Man erschrickt, wenn maneine solche Zahl liest: 100 Kindermit 14 und 15 Jahren kommen proJahr hinter Gitter. Allerdings er.schrickt man über einen weiterenUmstand noch mehr: Die m®lstendieser Häftlinge werden nach ihrerEntlassung wieder rückfällig. Sosteht es in einer von Wissenschaft.lern der Universität Mt]nchen imAuftrag des Bundes.Familienministeriums durchgeführten Untersu.chung. Die Wissenschaftler ziehenaus ihren Forschungen den SchluB,daß Straffällige dieser Altersgruppenicht ins Gefängnis wandern sollten. Professor Horst SchülerSpringorum, lnhaber des Lehrstuhlsfür Strafrecht und Kriminologie ander Universität Münclien und Leiterder Untersuchung, sagte bei derVorstellung der Studie: „Strafvollzug für 14. und 15jährige Kindernützt nichts und schützt die Gesellschaft nicht."Professor SchülerSpringorum empfiehlt an Stelle des Strafvollzugsu. a. die Unterbringung der Heranwachsenden in Pflegefamilien,Selbsthilfegruppen und offenenHeimen außerhalb der Gefängnismauern. Mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern ist er sich einig:
„Jugendhilfe ist besser als Strafvollzug." Ein Sprecher des BonnerFamilienministeriums kündigte inzwischen die Einsetzung einer Arbeitsgruppe und Gespräche mit denJugendressorts der Länder an, umAlternativen zum Strafvollzug für
fäiäh£tt::Szgur:E£rebäitdeenr.E:4;är:!:wünschen, daß diese Bemühungenbald zu Ergebnissen führen würden.
F`einha rd Ab®ln
• Petrusblatt Berlin
FIRMUNG IN DER STRAFANSTALT TEGEL
Weihbischof Weider: „Ihr seid angenommen !"Zu den fast im Verborgenen lie
genden Seelsorgestellen inunserem Bistum zählen die „Gemeinden" in den StrafanstaltenBerlins.
Diese äußerst schwierige seelsorgliche Aufgabe versieht inder Justizvollzugsanstalt TegelPater Vincens Hoffmann SDS.Seiner sehr engagierten Seelsor
AVZ
ge ist es zu verdanken, daß amletzten Donnerstag erstmals inder Geschichte der Gefangenenseelsorge in Tegel neunMitgl ie de r de r dortigenAnstaltsgemeinde das .Sakrament der Fimung durch Weihbischof Wolfgang Weiderempfangen durften.` Ein Mörder, ein Räuber undsieben andere „Langstrafer" waren die Firmlinge, die nun zu„Streitem Christi in einer sehrrauhen und harten Umgebung"werden sollen, wie es Weihbischof Weider ausdrückte.
Einigen von ihnen hatte PaterRobert Manitius von der Katholischen Glaubensinformationdie Tür zum katholischen Glauben geöffnet. Sie alle hatten sichüber ein halbes Jahr in ls Doppelstunden auf das Fimsakrament vorbereitet.
Weihbischof Weider nanntein seiner Predi.gt den Firmtag alsden Tag, welcher von den Firmlingen in großer Sehnsucht
erwartet wurde. Auch Jesus liabe diesem. Tag mit großerErwartung entgegengesehen.[mmer wieder versicheTte derWeibischof den Gefangenen:„Ihr seid angenommen!" Femererläuterte er ihnen die einzelnenSymbole des Firmritus. Mitglieder der Anstaltsgemeinde versahen zusammen mit Ministranten der Pfärrgemeinde St. Bemhard, in dessen Pfarrgebiet dieStrafanstalt liegt, den AJtardienst.
Der Chor von Herz Jesu inTegel umrahmte die Meßfeier.
Am Schluß des Gotte.sdienstes begrüßte Pater Vincens +noch die anwesenden Priester,damnter auch den Pfarrer vonSt. Bemhard in Tegel. GünterSchudy. Ein Firmling überreichte dem Weihbischof ein persön`lich angefertigtes Geschenk. einselbstgemaltes Bild. Dankendnahm Weihbischof Weider dasBild entgegen.
„AIlein die Liebe zählt"Werner Rampold feierte Primiz in der )VA
£aLP3:Fl.icäk:itnp.e::Fedee¥sd3:icÄ::taTtes:geistliche Pater Joseph Timmermann;und es war das erste Mal, daß in Aachenein solches Zeichen gesetzt wurde: Primizmesse in der Justizvollzugsanstalt amAdalbertsteinweg.Der das tat, war Werner Rampold, amTag zuvor im Dom zum Priester geweiht,feierte ei. seinen ersten Gottesdienst zusamrhen mit den lnhaftierten in der Gefängniskapelle; kein einmaliger demonstrativer Akt der Nächstenliebe, sondernTeil eines ganz persönlichen Engagements, das Kaplan Rampold schon alsDiakon an demselben Ort aufg`enommenhatte.Werner Rampold, 1947 in Oppach/Sachsen
gi:n;:¥i£k.e;h;u:n:g::eir::g:i;äi,;jgnai¥j;gii;!'ä
August des letzten Jahres ins Aachener
:g;ess,tvei:s£em::a:i:i3üiiutaägeeniäm,¥ronr#
2Leg:::iss£Tt:spraktikuminderJustizvollSein Motto: „Ich bin hier, weil ich Men
ij:iri::i.!;ii:iio!::i:;;;:Iei£in::::r!£:F:ge:!:.!s,ii.id;i::i:Strafe, über Schuld und Versöhnung. Erwollte ihnen vorbehaltlos helfen, „denn die
Liebe Christi schließt alle und jeden Menschen ein".In seiner Predigt lobte Pater TimmermannjetztdenEinsatzdesneuenPriesters.Ram
8#sth;:3:sE#ä:#:s£:cTt{tn£:;esräähn:det, sondern bezeugt.„Allein die Liebe zählt". dieser Leitspruchstand über die Primizmesse, und Timmer
t¥,?|:rng:rzii,Fehbneeäe.#e¥.??Ld,:ls:inn£gäL[:?:dafür bezeugten die lnhaftierten mit einerKupferdruckArbeit für den Primizianten.Ganz besonders hatten sie an Rampolds
FrT#::igneäiaecJ#i'£#iv::ienä::::o=:menwar.„OhneMutterwäreernichthier",hatteeinerderGefangenengemeint.undsowurden ihr ein großer Blumenstrauß undeine Nachbildung von Dürers „BetendenHänden" überreicht.Rampold dankte Pater Timmermann ffirdas, was er bei seinem Praktikum lernenkonnte. Und noch einmal wollte er seinenSchützlingen Mut machen: „Jeder Menschisteinmalig.ErwirdvonGottsogeliebt.wieer ist. Das habe ich erfahren, und das willich weitergeben."In seinen Dank schloß Wemer Rampold,der ab Oktober als Kaplan in der Pfarie St.
g;i:agt:tkatiiagr,5:ini¥ikdo,ht:cnhtrdgeeE:.cä::unter der Leitung von Heinz Dickmeis dieMesse musikalisch begleitet hatte. pep
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DT Nr. 125 / Selt® 7
Gefängnisseelsorger ein schwerer DienstDTMltarb®lter Klemens Vogel sprach mlt dem bayerischen Justizminister August R. Lang über Gefängnlsse®lsorge
Die katholischen Seelsorger an den Justizvollzugsanstalten der BundesrepublikDeutschland einschließlich Berlins trafen sich vor kurzem zu ihrer Jahreskonferenz im Schloß Fürstenried. Der bayerische Staatsminister der Justiz, August R.Lang, begrüßte die Teilnehmer und dankte ihnen für ihren engagierten Einsatz inder Strafvollzugsarbeit. Im bayerischen Strafvollzug sind derzeit 21 hauptamtlichePfarrer. zwei Diakone und nebenamtlich weitere 56 katholische und evangelischePfarrer tätig. Den Seelsorgern obliegt die religiöse Betreuung der rund 10 500 Gefangenen in 38 bayerischen Justizvollzugsanstalten. Die Pfarrer wirken ferner mit
Fü,irduenrgBuenhdanÄd:ägäs::tä::uvC:,izfgg::agees:aggieä:f,F?:iizgie,:e4tuaf,s,tue:lguägi%:;:::genen, bei der sozialen Hilfe für die Gefangenen und schließlich bei der Aus undFortbildung der Vollzugsbediensteten. Die DT nahm dies zum Anlaß, MinisterLang zur Bedeutung ihrer Tätigkeit für den Strafvollzug aus der Sicht der Jvstizverwaltungen zu befragen.
Frage : Worin sehen Sie die Verdienste der Seelsorger an den Justizvollzugsansta|ten in der Yergangenheit?
Lang: Sie haben die Arbeit im Strafvollzug beflügelt und vo.rwärts gebracht. Sie
;easresntr:fevs:i,EFgesngisfüLrindii:eitn:icä:uu?iggen Ausgestal.ung. Ich erwähne nur Pfarrer Wagnitz, dessen Buch „HistorischeNachrichten und Bemerkungen über diemerkwürdigsten Zuchthäuser in Deutschland" uns nicht nur über die früheren Zustände im Strafvollzug unterrichtet, §ondern auch die Entwicklungslinien der damaligen Vollzugsgestaltung deutlichmacht. Der Blick in die Geschichte bringtuns auch Persönlichkeiten nahe. derenAktivität, Energie. Einsatzbereitschaft
::8erAmuuft:g::rdu:8£Snwi];ennebne!;fr;ejg:baeiTe?die wir heute die schwierigen Aufgabenim Strafvollzug gemeinsam zu lösen haben.
Frage: Wie charakterisiereh Sie dieheutige Stellung der Pfarrer in denJustizvollzugsanstalten?
Lang: Sie sind auf der einen Seite in gewisser Weise Vertreter, Repräsentantenauch der Anstaltsleitung. Sie sind ver
MTÄl;:Pg=ü?:ec:=ae'i:::3uznudiehnrei=äii:eÄennstaltsordnung. Auch für sie gelten dieVollzugsvorschriften und das kann vernünftigerweise gar nicht anders sein. DieFolge hiervon ist jedoch, daß der Gefan
gene auch ihnen zunächst in aller Regelmit Mißtrauen begegnen wird, vor aLlem
Steernse:\{nan__=e#scE8£idna£edrüFT%£Ee£i"w#t5von der Kirche, von Religion und vonPfarrern wissen wollte. ..u.
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Auf d6r ahdeten S€itdr`aber..urid iri erster
zi#:nsd:g~S+§erss:£#dp:is?rJsat:#*e:it¥r"d:;Barmherzigkeit. Der Mithensch in Not,der Gestrauchelte, der Gefallene, kurz derGefangene ist es, dem sie helfen wollen.Er soll aus eigener Kraft und mit der Kraftdes Glaubens aus seiner Verstrickung her
:%itovmeTg:gi.cEj::empi:sä::ai'freArufi?sek;i!legen in den Pfarreien. Ihre Schutzbefohlenen sind vermutlich häurig verstockter,mißtrauischer, vielleicht auch berechnen
g::.,Dd:eneabuesndweirrds,9,Su:Pi:rnaä:::irneiigheeft::entzugs h_eraus nachd£.nklic_h.er gevor.den
::nh:'i:TEf::äli:kegr,iärb,:?rdeaEoisecil:ftk:,oleginnen und Kollegen in den anderenBundesländem dies genauso sehen eineihrer wichtigsten und lohnendsten Aufgaben darin, dem Gefangenen in seiner vermeintlich hoffnuhgslosen Not und Verzweiflung geistigsittliche Orientierungswerte zu vermitteln, die die Grundlage für
;!:zeä;se::#a:ri;%iii:ceEr;feü?i:klö:s:gn:ee:r.:ii:ups#:
E;sacnhkg::i::taLenet!:äanbeennu:iri=ik!iomßeenrdes Möglichen auch unterstüt7fit`
Frage: Kann sich denn darin dieAufgabe der Seelsorger erschöpfen?
Lang: Nein. In ihrem inneren theologischen Selbstverständnis von dem Verhältnis der katholischen Kirche zur Gesell
ä#fissiehhreenusrieeigeesn:::,x:F;a€:¥:,e:iäienn_Beitrag zur menschenwürdigen Gestaltung des Strafvollzugs zu leisten. Sie tra
ä:en,,.wGeenwnii::n:|ensr::ev.:riknü%nsa§,er:fe:#:
iTj:r;£[,::F#s::c:t8::n;:d;§:cFnsi::d:{u:r:::ü:b:ue:::n££:e::
ii:ngs:,?ceh:ee,sä£iä;n:gse::n:t#:::er;!:z:ur:eeBf[;3zsu:hehm¢n. `
f#aiveon"z#gcLs:,ef::Ej:hdeDnieg,s.tafv%,,:::
§{ffg]§;:zö§jb§e§!§:::j¥:e;[st¥L¥;j§aa::S.§:{a§:::
a¥'::sctgseer,,T:ig#ii::hemöpfeli:::f,ausn3:e:sein. Und zwar der Mensch, sofem er vonNatur aus auf MitSein angelegt und zii
fs't:iätezäi:iRear,uhröä3::gte?:td::ägd?ees=!eun
8:jc*u%b:jrnwe£rng:tri::ren ordnung abgeleitete Würde des Menschen zu achten undzu schützen, ist daher eine zutiefst christli
#fic#,i#et..ü::ediasst€lii:¥g:ist:gc,aäicehb:';ne:rische ,Verfas§ung und die übrigen Länderve.r,fja§sun.geqauferregen."
Frage: Wo drohe`n lhrer Meinung':?c®ht`.afse€#e'n¥h:henzuf:efih¥ä:len:
seine Würde nicht zu achten?
Lang: Die Gefahr€n sind auf der einenSeite derjäg!iche Hp_tnndLauf de,r anderEei::ri,eeF:##f?oaE?Eea?f#;uD;aäiteä_?lri:ä:
Zahl versteckt den Menschen. der davonbetroffen ist. Vor diesen beiden Gefahrenmüssen wir uns hüten.Es ist gewiß nicht immer leicht, die Würdedes Gefangenen immer und jederzeit zurespektieren. Dies gilt vor allem dann,wenn Enttäuschungen über Enttäuschungen uns begleiten, wenn wir trotz, allerVersuche, die Verurteilten auf den richti
g::.wAebge:uw?rriäi:fne,nstfinc#mRüüdcekf;:'rärel::um des einzelnen, aber auch um der Gesellschaft willen.
.E:amg::e#j::€:rh:::a£vj:L,:uagu:Eddean.
:?gnerbeGe:Eirz:?t+%trfi¥:Ldnegn;t€#?We
.Fe:tge:,,Eärg.:tg:gebset::f:g:]rz:§hwa:h]ta#::gegeben, in. denen für den Strafvollzug
!taahnrd;üwre!,a3ire=#t:tgceÄ:fiuarndv:::jguunnkg
:#:efeiinfetrmv:?;ege|dndha:t:r.3i:sioJ?rt::daß sie bald wiederkehren. Das Fatale anden knapper gewordenen Finanzmitteln
äffia:ieesnzaabhe,reis:,u::3mg:enicuhnz:i:iugn:iemen. Manch einer 'wird sich bei dieser
:#:nwgi::läinegf:::i::ghteäiev:rrfgle,:::!:e,pn:dEer;
än;gäka'ääig[ngg:;:on?:äatk::iie,?:ulsgt:rad:;;:Fz:tsa:.gekommen?
Lcehrdb::Ei::::,n?außng::s#::,gä:nvedi:j::genen während der Haftzeit positiv zu beeinflussen, ist ungebrochen. Es hieße aber
::n?ewno,E:aätaä:e:icdhetse:keebnef:ny:rabßeig:e
i#ge:r#uFn:sge!neogrugn:g:e:i:!:i::r:::cf!r:c:;z:gäsätzliche Baumaßnahmen eine sinnvolle
|T|rst,:rnbznLngg:g#ei?:f#:F::s,gäewräE::
|!:euuTs::n:etel#:'ic::nuHT:::s;::rt:!e:ge:tf:u:sa::e,i!e::
8:jz:bpeerwnäj];jhgte3egr]::.§:ej::sDS,:r[]tEe#oT:rf:;Strafvollzugs kann nicht nur an äußerenVerbesserungen oder an Vermehrungenv*oii:cT,i#e:s:2!säeJfißßntg3iFb:fis:::ü:¥wä:i:t:
8::ee:nd:ic:u::sse+r:r¥aEgjenn¥.%sht::[e[:¥GB:e:rade der Mitarbeit der Seelsorger in denJustizvollzugsanstalten kommt dabei einebesondere Bedeutung zu.
Begnadjgung jn Ejnzeifäiien qbr?`'{r4„„SehreJben der Gelangenenseelsorgq ai) dJe MLhLsteipräsJdenlen
fR^mN"AL. th ®ln® giioßzüglgete ^mrendi)ngdt" BegnadüingspTaD{is lm Gbahro«z]ig bMst di®t(on~z der evBngdisthen `md kamolisth®n seeLsorger bel dm Justizmll"gsanstaften ]n Rhehlai`dflaJZßaarland io ejnai7i Brief aii dl. Mnisterpräsldh&m yon Flhehlar]dflalz und dem SaaJiland. PapstJOAaAr)®e PaAil JJ. t)ab® p der Vor`sl&zeitde dg lünt®"nz, PtBtor:drefüent Jürgar) GfchL h dam SchreLbar) `Naller. daB Jahr la83 au. Anlaß dar la50iJaJ`rFoer d®r bJösung zum JübuäuJn3aJ)/ e/ikJärL JJi€eher Vtrmi)diounget)u»e vom 6. Janua/ ]a83 b/dGm dar nlüge Vlteir aLJf. das Jiibiläuinq|alir aleJahr dr Erlö6ung tmd Ydsöl]iiiiiig 2u begahen. Ww.alkm |deri Bewotv)am vo`n AJter3Iiebnen ii"] Jn
eaGsen '`®n l'laftanstanm, ®®nen lm üdfto Chrlefldes Edöce~ albr Wensohe., beondaro Sorge und^GiLiiie++Gmkeit geridmet `mrd®n müs.a, Jwfdenm.a+og® Et4eid`tenhgen gevühn".
Ausgd`end mn die.em Appetl dee Pap€tü biftendüe Sedsoü dle Miristenptiäsidentm zm pmfen, obdie Begnadigungspraxis großzügiger ange`midt iwqden könne. Dit3 so*lo `ror "om tür dl® Eii`zeffillö
gcften, wo dutdi Teflnahmo am .Bthmdhmgsvst£ugoder ditd andgr® ttmemändhmefl erkembar eel,daB EitBld`t, WiedemRma¢hung flath LAÖ9licmeft"d Ytne6hming ang" wtmeh +tr`d eine n®ohtäi`ger® hhaftienmg dlee `f®rgänge ehor ®rschw.m mn£n.
8
Herrn PastoralreferentJürgen GrehlDipl . Theol .
Ludwigshafener Straße 20
6710 Fra.nkenthal
RheinlanpfalzStiiatskanzlei 3850
PeterAltmeierAllee 1
Te lefon : 0 6131 / 161
Durchwahl: 16 4 7 7 5
Telex: 04187852
}.`Iainz, den 12.August 1983
Betr.: Beqnadi.qunqserweise aus Anlaß des Hl. Jahres 1983
Sehr geehrter Herr Grehl ,
Herr Ministerpräsident Dr. Vogel dankt lhnen fü.r lhr Schrei.ben vom 22. Juli 1983„ indem Sie si.ch für eine großzügigere Anwendung der Begnadigungspraxi.s aussprechen.
In der glei.chen Angelegenhei.t hat si.ch vor eini.gen Wochen der Pfarrer der Justizvollzugsanstalt Wittli.ch über den Bischof von Tri.er an den Herrn Mi.nisterpräsi.denten gewandt und aus Anlaß des H1. Jahres 1983 einen Gnadenerlaß f.ür Strafgefangene angeregt.
Das Begnadi.gungsrecht, das nach der Landesverfassung dem Ministerpräsidenten zusteht.ist ausschließlich auf den i.ndi.viduellen Einzelfall gerichtet. Wi.e Sie sicherlich wissen, ist das Begnadigungsrecht i.n wei.ten Tei.len auf den Justi.zmi.ni.ster delegiert; derMi.ni.sterpräsi.dent hat si.ch ledi.glich die Begnadi.gung bei lebenslangen Strafen vorbehalten. Wir benutzen gerne di.e Gelegenheit, Sie über di.e Praxis bei Begnadigungen zuunterrichten, wie sie si.ch über einen Zeitraum von vielen Jahren herausgebildet hat:
Jeder Gnadenentschei.dung geht ei.ne sehr sorgfälti.ge Prüfung des Einzelfalles voraus.Stellungnahmen der Vollzugsanstalt und i.hrer Beamten, der Staatsanwaltschaft und derGeneralstaatsanwaltschaft, des Geri.chts und des Justi.zmi.nisteriums bereiten ei.ne Gnadenentscheidung vor. Erforderlichenfalls werden zusätzli.che Gutachten von Sachverständigen eingeholt. Stellungnahmen und Gutachten äußern si.ch zu der Frage, ob derVerurtei.lte die Gewähr bi.etet, nach der Entlassung ni.cht wieder zu einer Gefahr fürseine Mi.tmenschen zu werden. Auch di.e Abschreckungswi.rkung der Strafe auf möglicheTäter wi.rd in die Überlegungen einbezogen.
Schli.eßlich kann auch im lnteresse der Gerechtigkeit der Sühnecharakter der Strafeni.cht völli.g außer acht gelassen werden.
Auch di.e in lhrem Schreiben erwä.hnten Gesichtspunkte spi.elen bei der Gnadenentschei.dung eine Rolle.
Di.e Gnadenermi.ttlungen werden i.m Regelfall aufgrund eines Gnadengesuches durchgef.ührt.Unabhängig hiervon werden die Akten aller Verurteilten in regelmäßi.gen Zeitabständendaraufhi.n Überprüft, ob ei.n Gnadenverfahren von Amts wegen eingeleitet werden soll .Sie können daraus ersehen, daß der Mini.sterpräsi.dent di.e i.hm von der Verfassung ein
geräumte Gnadenkompetenz sehr sorgfältig handhabt, und Sie d.ürfen versi.chert sein,daß er si.ch die jewei.li.ge Entschei.dung nicht leicht macht.
Mit freundlichen GrüBen
lm Auftrag
gez. Unterschri.ft(Fleck)
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KONFERENZ DER EVANGELISCHEN UND KATHOLISCHEN SEELSORGER
BEI DEN JUSTIZVOLLZUGSANSTALTEN |N RHE|NLANDPFALZ/SAARLAND.
Der Vorsitzende
Herrn Mi.nisterpräsidentDr. 8. Vogel
Staats kanz l ei
65oo M a i. n z
|ÜRGEN GREHLD I P L.. T H E 01.
P^STORAIR€fERENT
serweise aus Anlaß des Hl. Jahres 1983
25.8.83
Verehrter Herr Mi.nisterpra.sident!
Ihr(e) Mitarbeiter(i.n) Herr/Frau Fleck hat in lhrem Auftrag am 12.8.83 mein Schreiben vom '22.7.83 beantwortet. Dieses Schreiben habe ich i.n den Urlaub nachgeschicktbekommen. Die Angelegenheit i.st mir von solcher Bedeutung, daß i.ch mich auch im Ur1aub dami.t befasse.
Zuerst will ich fü.r das Schreiben vom 12.8. herzlich danken. Dari.n wird ausgeführt,daß nach der Landesverfassung das Begnadigungsrecht dem Ministerpräsidenten zusteht.Das war mir bekannt. Ich habe mi.ch deshalb in mei.nem Schreiben vom 22.7.83 als Konferenzvdrsitzender an die Ministerpräsidenten von Rhei.nlandPfalz und Saarland gewandt.
Auch die anschließenden lnformationen über die Begnadigungspraxis i.n RheinlandPfalzwaren mir weitgehend bekannt. Es war dennoch:, wohltuend,von höchster Stelle fi.n solch
präziser Form schriftli.ch di.e lnformati.onen zu bekommen. Auch für diese Wohltat habei.ch zu danken.
Bei. dem löblichen Bemühen ist allerdings das Anli.egen des Hl. Vaters, Begnadigung ausAnlaß des H1. Jahres, wi.e ich es im Schreiben vom 22.7.83 ausgeführt habe, etwas inVergessenheit geraten. Deshalb trage ich di.eses pastorale Anliegen hiermit erneut vor.Zur Verdeutlichung kann, nach mei.ner Auffassung, ei.n Fall di.enen, den ich als Anstaltsseelsorger von Frankenthal in di.esen Wochen miterlebt habe. Ich füge daher den Vorgangdi.esem Schreiben bei.. Ich bitte Sie dabei erneut, sowohl als Konferenzvorsitzender,wie als Anstaltsseelsorger von Frankenthal, nach Wegen und Möglichkeiten zu suchen,der im Schreiben vom 22.7.83 vorgetragenen lntenti.on des Hl . Vaters, soweit irgendmöglich, zu entsprechen.Für lhr Verständni.s und lhre Bemü.hungen danke i.ch.
Mit freundli.chen Grü.ßen
gez. Jürgen Grehl , PR
25.8.83
nadigun serweise aus Anlaß des Hl. Jahres 1983
hier: Gnadengesuch des Strafgefangenen Richard Hans Schneider
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident!
Ich beziehe mich auf mei.n beigefügtes Schreiben als Konferenzvorsitzender. Bei demdort erwähnten "Fall" handelt es sich um den Strafgefangenen Richard Hans Schneider ausSchifferstadt. Herr Schneider hat am 25.4.83 ein Begnadigungsgesuch an di.e Staatsanwaltschaft Frankenthal gerichtet (Anlage 1). Das Gesuch wurde am 1.7.83 abgelehnt (Anl. 2).
1o
r
Auf Bitte von Herrn Schneider lege ich sein Begnadigungsgesuch lhnen hiermit erneutvor. Ich kann daran verdeutlichen, was i.ch mit meinen Ausführungen als Konferenzvorsitzender am 22.7.83 gemeint habe:Nachdem Herr Schneider sei.n Begnadi.gungsgesuch abgeschi.ckt hatte, wurde die ''sehr sorgfältige Prüfung des Einzelfalles (Zitat aus dem Schrei.ben der Staatskanzlei vom 12.8.83)" ei.ngeleitet.Hierzu habe ich folgende Anmerkungen zu machen bzw. Informationen zu geben. Vorsorglich möchte ich jedoch feststellen, daß i.ch den formaljuristischen Ablauf nicht i.nFrage stellen oder kri.ti.sieren möchte. Ich meine allerdings, daß man i.nhaltli.ch imlnteresse der Gerechtigkeit zu ungunsten des Antragstellers gehandelt hat:1. Herr Schneider wurde zu seinem Antrag ni.cht angehört.2. Eine RÜckfrage beim Arbeitgeber, Fa. Elbaelectri.c, Altlußheim, Über die Bedi.ngun
gen .und Voraussetzungen, daß der hochspezi.alisierte Arbeitsplatz berei.tgehalten wird.fand nicht statt.
3. Die befürwortende Stellungnahme des Bewährungshelfers, der di.e häuslichen Verhältni.sse der Familie Schnei.der überprüft hatte, wurde nicht erkennbar berü.cksichtigt.
4. Aus der befürwortenden Stellungnahme (eine Schreibmaschinenseite) des Anstaltspäda
gogen wurden für die ablehnende Stellungnahme der JVA ledi.glich zwei Sätze zitiert.
Es wi.rd ni.emanden wunderng daß bei. solcher ''sehr sorgfältigen Prüfung des Einzelfalles"am 1.7.83 das Gnadengesuch abgelehnt wurde.
Wenn i.ch als Seelsorger lhnen das Gnadengesuch des Herrn Schneider hiermit erneut unddirekt zulei.te, geschieht dies aus folgenden Gründen:1. Ich k e n n e Herrn Schneider sei.t Beginn seiner lnhaftierung.2. Ich fü.hre mehrmals während der Woche kurze oder lä.ngere Gespräche mi.t ihm.3. Durch Hausbesuche ist mir di.e familiäre Si.tuation, auch die Not (nicht materielle)
der Fami.1i.e Schnei.der bekannt.4. Ich habe mit dem lnhaber der Fa. Elbaelectric, Herrn Schultz, mehrfach gesprochen.
Die Situation des Arbeitsplatzes ist mir i.n Ei.nzelheiten bekannt; allerdings auchdie Schwierigkei.ten, den Arbeitsplatz in der schnell veränderten Elektronikindustrie längerfristig offen zu halten.
Aus den aufgefü.hrten Gründen scheint mir di.e Leerformel ". . .sowie aus Gründen der Gleichbehandlung aller Strafgefangenen. .." hi.er völli.g verfehlt.
Bei Herrn Schnei.der handelt es sich um einen "Ei.nzelfall", wo durch Teilnahme am Behandlungsvollzug und andere Hilfsmaßnahmen erkennbar ist, daß Einsicht, Wiedergutmachung nach Mögli.chkeit und Versöhnung angestrebt werden. Der Familie wäre sehr geholfen.Der berei.ts ü.ber ein Jahr offengehaltene Arbeitsplatz könnte bei baldiger Begnadi.gungtatsächlich erhalten blei.ben.Gerade Fami.1ie und Arbeitsplatz sind zumal in unserer Zeitfü.r Resozi.alisierung undGerechtigkei.t so gewichtige Werte, daß sie ni.cht der "Gleichbehandlung" nachgeordnetwerden dürfen.
Herr Schneider hat inzwischen über ein Jahr Haftstrafe verb.üßt. Er hat damit für seineStraftaten ges.ühnt. Die wei.tere lnhafti.erung, an deren Rechtmäßigkeit bei mir keinerleiZwei.fel bestehen, wäre in diesem Fall nach meiner moraltheologisch ausgerL+ichtetenEinschätzung einfach Rache. Der weitere Vollzug der Haftstrafe gefährdet nach meinerKenntnis den bisher offengehaltenen Arbeitsplatz und schafft u.U. lebenslange Verbi tterung .
Aus den vorgetragenen Überlegungen befürworte i.ch daher das Gnadengesuch des HerrnSchneider. Wenn im vorliegenden "Fall'` die Begnadi.gung aus Anlaß des Hl. Jahres zuermöglicren istsollte dem Aufruf des Hl. Vaters, Papst Johannes Paul,11. entsprochenwerden .
Mit freundlichen Grüßen
gez. J.ürgen Grehl , PR
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Aus den Kirchlichen Amtsblatt Rottenburg 1983
80 Nr. A 59o3 16.9.83
RICHTLINIEN ÜBER DEN DIENST DER NEBENAMTLICHEN SEELSORGER`
AN DEN VOLLZUGSANSTALTEN
Die Seelsorge an den rustizvollzugsanstalten ist Teil des Auftrags der Kirche. § 127Abs. 1 des Strafvollzugsgesetzes sieht deshalb vor, daß jm Einvernehmen mit der jeweiligen Religionsgemeinschaft neben den hauptamtlichen Geistlichen auch nebenamtlicheSeelsorger vertraglich verpflichtet werden können. Im Rahmen der Allgemeinen Richtlinien des Justizministeriums für den Dienst der evangelischen und kath61ischen Anstaltsseelsorger in den Vollzugsanstalten des landes Baden Württemberg vom 1. Mai 1977 wirdfür das Erzbistum Freiburg und das Bistum RottenburgStuttgart folgendes verordnet:
§1Beauftragung
Die nebenamtliche Seelsorge an den Vollzugsanstalten gehört grundsätzlich zurAufgabe des zuständigen Gemeindepfarrers ,daneben koimen auch Religionslehrer , Pfarrer im Ruhestand, Diakone und erfahrenePastoralreferenten in Betracht. Ist einfür diese Aufgabe geeigneter Mitarbeitergefunden, schlägt der für den Standtortder Anstalt zuständige Dekan diesen demErz/Bischöflichen Ordinariat vor. Wennkeine Einwendungen bestehen, teilt dasErz/Bischöf liche Ordinariat seine Absicht, den betroffenen Mitarbeiter mitder Seelsorge an der Vollzugsanstalt zubeauftragen, der Anstaltsleitung mit.Der Dekan im Strafvollzug erhält eineNachricht. Die Vollzugsanstalt schließtmit dem vorgeschlagenen Seelsorger einenVertrag. Das Erz/Bischöfliche Ordinariaterteilt den Auftrag zur Wahrnehmung derSeelsorge gemäß den "Allgemeinen Richtlinien'' .Der Vertrag kann von beiden Seiten auswichtigen Gründen jederzeit gekündigtwerden. Er ist ohne Angabe von Gründenbei der Einhaltung einer Frist von dreiMonaten auflösbar. Wenn gegen einenSeelsorger wesentliche Beanstandungenvorgebracht werden, benachrichtigt dieAnstalt über den Dekan im Strafvollzugdie betreffende Kirchenleitung.
§2Umfang des Dienstes
1. Für den Seelsorgedienst an denVollzugsanstalten mit über loo Plätzenwerden erwartet :a) wöchentliche Einzel und Gruppenge
spräche ,
b) Spendung der Sakramente, möglichstSonntagsgottesdienst. Als zeitlicherAufwand wird ein Tag pro Woche angesetzt .
2. Für die Seelsorge an Vollzugsanstalten mit ca. 5o bis 7o Plätzen werden erwartet:a) Einzel und Gruppengespräche mindestens
vierzehntägig,b) Spendung der Sakramente, möglichst Sonn
tagsgottesdienst .Der zeitliche Aufwand dafür wird mit nin
destens einem halben Tag pro Woche angesetzt.
3. Für den Dienst in der Vollzugsanstaltsollte möglichst ein bestimmter Wochentagfestgelegt werden.
§3Vergütung , Sachaufwand
1 . Das Land Badenmrttmiberg zahlt demnebenamtlichen Seelsorger auf der Grundlage des mit ihm geschlossenen Vertragseine Vergütung. Falls die Seelsorge an der ~Vollzugsanstalt in die durchschnittlicheArbeitszeit einbezogen ist, ist diese Vergütung an das Erz/Bischöfliche ordinariatabzuführen. Hierüber ist im Einzelfall zuentscheiden .
2. Fahrtkosten. Für den Fall, daß sichder Dienstort und der Ort der Vollzugsanstalt nicht decken, werden durch das Erz/Bischöfliche Ordinariat Fahrtkosten ersetzt.
3. Zur Bestreitung von Ausgaben in derSeelsorge für die Gefangenen erhält derSeelsorger einen nach der Belegzahl bemessenen Betrag, der lm Bistumshaushalt veranschlagt wird.
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§4Dienstaufsicht,
fac'hliche Begleicung`1. Die Dienstaufsicht obliegt dem für
den Ort der Anstalt zuständigen Dekan(Freiburg, Statut für die Dekanate § 5,2, RottenburgStuttgart, Ordnung für dieDekanate 2o.5.198o, § 6 Nr. 3) .
2. Die Fachaufsicht üben der zuständige Referent des Erz/Bischöf lichen Ordinariats sowie der katholische Dekan imStrafv'ollzug aus. Die hauptamtlichenAnstaltsseelsorger stehen für fachlicheBeratung zur Verfügung. Die nebenamtlichen Anstaltsseelsorger nehmen jährlich an der vom Erz/Bischöf lichen Ordinariat veranstalteten Zusammenkunft derAnstaltsseelsorger der Erzdiözese teil.
3. Im Rahmen der Visitation der Gemeinde, in deren Bereich die Vollzugsanstalt liegt, ist auch über den seelsorgerlichen Dienst in der Anstalt zuberichten. Der Visitator sollte der Vollzugsanstalt einen Besuch abstatten.
§5Beendigung des Dienstauftrags
1. Beabsichtigt der nebenamtliche Anstaltsseelsorger, seinen Dienst an der Vollzugsanstalt zu beenden, so teilt er dies rechtzeitig dem Erz/Bischöf lichen Ordinariat über denfür den Ort der Anstalt zuständigen Dekan mit.
2. Der Dekan reicht dem Cn=dinariat zugleicheinen Vorschlag ein, wer von den Seelsorgerndes Dekanats in der liage und bereit ist, denAuftrag zu übernehmen.
Ist eine Maßnahme des Ordinariats Anlaßzur Beendigung des Dienstes des Anstaltsseelsorgers, unterrichtet das Ordinariat die Anstaltsleitung. Die Kündigung des Vertragshat der Anstaltsseelsorger selbst vorzunehmen.
§6
Diese Verordnung tritt mit der Veröffentlichung in den Amtsblättern der beiden Diözesen in Kraft.
PfReg. E 1.7d
Ad ®rsonamNeue Adresse von Pfarrer Winfried ABEL:
Lebenszentrum für die Einheit der ChristenFranziskushof (Haus der Stille)Wetzhausen Craheim8721 Stadtlauringen 1Tel.: o9724 242o
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INTERNATI0NALE KOMMISSI0N DER GEFÄNGNISSEELSORGER EUROPAS
iN STRASSBURG VoM 12. 16, 9, 1983
Teilnehmer :
ALLEmAGNE Prof . Dr. Balthasar GaroigmühlberguBg 17
ANGLETERRE Rev. Richard Athsrton
AUTRICHE
BELGlquE
DANEMARK
ECOSSE
ESPAGNE
FRANEE
HOLLAND[
Poi`tland House Stag Place
Rektor Thoma® rieglDüllerL.f`desgericht88tras.e 11
Herman van den BulckeBaron Ruzettelaan 76, Bus 22
P. Jorge Manzano, S.J.Stenosgade 4
Rue de Grenelle 42
D6415 PetBrsbBr
London SUIE 5BX
A1002 Ui®n
88320 Bru
DK1616 K enhavn
F75007 Pari9
John Mc GinleySt Stephen's 7r£J6/4737, Fountainuell Drive
Msgr. Ambrosio Echebarria ArroitaObisco, Palacio Plaza
P. MariePaul Mascarello106, Rue du Bac
Mr Jan van Vught Postbox 11596
IRLANDE du N. John Murphy, 18, Rock Road
IRLANDEdu S
ITALIE
LuxEmBouRG
PORTUGAl
SUISSE
Dermot Leycock, Mountjoy Prison
Msgr. Cesai.e Curioni,Via Giulia 52
Estabelecimento Prisi
P. A9lrBd FrBulerKapuzinerueg 39
Glas ou G 21 lRF}
Scotland
Barbastro / Espagna
F7634l ParigCedex 07
2502 AN s'Gravenha
Lisburn BT 28Northern lrland
Dublin 7 / Eire
100186 Roma
Henri Engels,1, Fiue de l'Eglise OetranQB / GDL
Hermano Lamberg, Padre,,,, _ , J, _ L _ ^+ r, J _ J__ _onal do Linho 2710 Sintra
CH6oo6 Lucerne
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`
Präsident Pere MariePaul MASCARELLO, Paris:
Eröffnung
Mit Freude eröffne ich diese Studientage der lnternationalen Komission der Gefängnisseelsorger.Im Namen aller möchte ich einen brüderlichen Willkomgruß an die neuen Mitgliederunserer Versammlung richten :
an Monsignore Ambrosio Echebarria Arroita, Bischof von Barbastro und Verantwort1icher der spanischen Gefängnisseelsorge. Wir wünschten schon lange die GegenwartSpaniens in unserer Kommission, dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen. Willkomen Monsignore und willkommen Sie, Herr Martin Niepp, bischöflicher Beauftragterfür die Gefängnisseelsorge.
Willkommen auch Herr Mälik, Generalseelsorger des Libanons. Wir freuen uns, zumerstenmal ein knd des mittleren Orients zu empfangen, das schreckliche Stunden er~lebt. Ihre Gegenwart ladet uns zum Gebet ein, damit der Friede auch diese Gegend derWelt erreiche.
Es ist auch das erstemal, daß wir die irländischen Seelsorger, die für unsereKommission durch die Bischöfe ihres Landes ernannt wurden, empfangen: Herrn JohnMurphy aus Nordirland und Herrn Dermot Leycock aus Südirland. Auch da ist ihre Gegenwart ein Zeichen für uns alle.
Frühere Seelsorger haben uns verlassen, neue ersetzen sie. Ich begrüße Herrn momasFiegelmüller aus österreich, Herrn John Mc Ginley aus Schottland, Herrn Henri Engelsaus Luxemburg, Herrn Hermano Iamberts aus Portugal und Herrn Tohannes Van Vugt ausHolland.
Endlich sollen alle unsere Gäste wissen, daß wir sie mit Freude ®pfangen. Sie begleiten unser gemeinsames Suchen, sie teilen unsere Mahlzeiten und unsere Entspannungen, sie werden sogar einen zusätzlichen Spaziergang machen, während die offiziellenDelegierten die Neuwahlen vornehmen werden und ihr Gutachten über die Finanzlage unddie Statuten abgeben werden.
Während diesen Tagen haben wir das mutige Projekt. gefaßt, eine "Charta der Gefängnisseelsorge" zustande zu bringen.
Bei der Festlegung der wesentlichen Punkte unserer Pascoralpraxis wird sich dieAufgabe des Gefängnisseelsorgers abzeichnen.
Wenn wir die angetroffenen Schwierigkeiten analysieren, nach den entsprechendenAntworten suchen und dabei unsere erfreulichen Erlebnisse hervorheben, dann werdenwir besser verstehen, was der Gefängnisseelsorger heute erlebt, die Fragestellung,die an ihn herankommt, die brüderliche Hilfe, die wir ihm anbieten können.
Miteinander schauen wir mit Hellsichtigkeit und Klarheit in die Zukunft, um inkirchlicher Gemeinschaft der Frage nachzuspüren: welche Gefängnisseelsorge wollen wirfür morgen verwirklichen?
Endlich, wenn wir mit unseren gefangenen Brüdern mündlich verkehren, um GottesWort mit ihnen zu teilen, so haben wir doch auch ihr Bruderwort zu empfangen und esmit unseren Brüdern in den christlichen Gmeinden zu teilen.
Deshalb zum Abschluß unserer Arbeiten wird unsere Kommission in brüderlicher Gemeinschaft eine Botschaft an die Kirche zu richten haben.Möge der Heilige Geist uns erleuchten und begleiten.
............................................•....,,®,....'..............................
Präsident Pere MariePaul MASCARELLo, Paris:
B E R I C.H T D E S V O R S I T Z E N D E N
Im Verlauf dieser drei Jahre hat sich der Vorstand unserer Kommission zweimal 1981
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versamelt, einmal 1982 und zweimal 1983. Unsere Arbeit war durch zwei Anliegen bestimmt: Bindungen mit den noch in unserer Kommission ausstehenden Ländern zu verwirklichen und diesen Kongreß von Straßburg vorzubereiten.
Wir haben der ersten Zielsetzung zu entsprechen versucht, indem wir uns brieflichan die Schriftführer der jeweiligen bischöflichen Kommissionen Europas gewendet haben.Auf diese Weise haben w±r aus der Türkei Antworten bekommen, obwohl die Christen nurein Prozent der gesamten Bevölkerung ausmachen und sich nur wenige in den Gefängnissenbefinden. Das Amt des Gefängnisseelsorgers besteht nicht in diesem ünde.
Malta hat uns Einzelheiten über die Gefängnisseelsorge gegeben. Die letzten Nachrichten bestätigen, daß die Seelsorger einschränkende Befugnisse in ihrer Amtsübungzu erleiden haben.
Spanien ist heute anwesend. Die l.age in irland hat sich geklärt durch die Ernennungzwei Gefängnisseelsorger: für den Norden und für den Süden.
Aus Griechenland haben wir keine Nachricht.Ich habe persönlich den Monsignore Wladystaw Miziotek, polnischer Bischof , getrof
fen. Er trägt das Anliegen der Gefängnisseelsorge. Es freut ihn, uns ankündigen zukönnen, daß ein polnischer Delegierter an unserer nächsten Arbeitstagung teilnehmenwerde. Sonstige Verbindungen mit den östlichen Ländern Europas haben wir nicht.
Zum erstenmal haben wir die Freude, einen Stellvertreter des Mittleren Orients zubegrüßen: den Generalseelsorger des Libanon. ~
Aus anderen Kontinenten hätten Gefängnisseelsorger gerne unseren Begegnungen beiwohnen wollen: aus Afrika: die Seelsorger von Kongo, von der Elfenbeinküste, von SüdAfrika. Aus Amerika: jene von Peru, Kanada und Brasilien. Ich bat diese Gefängnisgeistlichen, von unserer Cn=ganisation mit ihrem jeweiligen GeneralSeelsorger zu reden.
Es stellt sich unserer Versammlung eine Frage: soll jeder Kontinent über seineeigene Koimiission der GeneralSeelsorger verfügen? Soll jeder Kontinent seine eigenenBegegnungen veranstalten, um erhebliche Auslagen zu verhindern? Oder wäre unsere Kommission bereit, die Gefängnisseelsorger der anderen Kontinente aufzunehmen? Im ersten Fallwürde es sich um eine europäische Komnission handeln, anderenfalls bekäme sie eine internationale Diinension. Wir haben diese Frage miteinander zu besprechen und uns darüberzu entscheiden.
Die Vorbereitung dieses Kongresses gab Anlaß zu einem ersten Kontakt mit dem EuropaRat durch Fräulein Eckert und Francois Haumesser. Drei Versammlungen waren zum Teilfür diese Verwirklichung bestimmt.
Zweimal hat sich der Vorstand eingesetzt für Angelegenheiten, die Nordirland angehen: das erstemal durch Einschreiten bei Madame Thatscher für die Befreiung einer erkrankten Gefangenen, das zweitemal gegen die vollkommene Körperuntersuchung, die aufirländische gefangene Frauen vollzogen wurden. Der Vorstand hat an den englischenPremierminister geschrieben. Die erkrankte Gefangene wurde freigegeben. Der Vorstandhat Herrn Murphy beauftragt, an Qrt und Stelle die Sache mit der Körperuntersuchung zuregeln.
Herr Manzano hat beim Büro um Rat gefragt bezüglich eines Verbotes des Zusamenkomens der Gefangenen sogar für den Gottesdienst in einem dänischen Gefängnis.
Jedes Jahr haben wir ein lnformationsblatt veröffentlicht: das erste war von PaterFreuler aufgesetzt, es gab den Bericht über die Studientagung in Luzern. Die zwei anderen gaben Nachrichten aus unseren verschiedenen Ländern. Diese Zeitschrift, so bescheiden sie auch sei, scheint erforderlich und notwendig, um eine Bindung unter unsherzustellen und zu erhalten.
Bei der gegenwärtigen Begegnung haben wir den Schwerpunkt auf das Pastoralanliegen gelegt, um einer wesentlichen Zielsetzung unserer Kommission gerecht zu werden:gegenseitige brüderliche Hilfe in unserer Seelsorgergemeinschaft.
Verschiedene Punkte sollen herangezogen und vertieft werden. Es soll unser allerBegehren sein, verschiedene Problemstellungen ausfindig zu machen für unser zukünftigesZusammenarbeiten.
Zum Schluß erlaube ich mir, eure Aufmerksamkeit auf einige Probleme zu richten: Sind wir uns bewußt, daß wir eine christliche Gemeinde im Gefängnis zu betreuen
haben? Zu oft geben wir ein Bild der Kirche, die sich außerhalb des Gefängnisses vorfindet. Wir reden von der Kirche UND von den Gefangenen. Wir geben den Eindruck und dieAuffassung einer Kirche, die sich den Gefangenen zuwendet, die sich auf die Gefangenenherabläßt, die von außen an sie herankomt und die wir im lnneren des Gefängnisses sicht
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bar und wahrnehmbar machen wollen. Wenn g.läubige sich zusammenfinden,im Namen ihresGlaubens, um einen Priester, der vom Bischof Auftrag hat, wenn sie das Gotteswortempfangen und ergründen, wenn sie Eucharistie feiern, wenn sie um ihre Besserungund um die Aufwertung ihrer Gemeinschaft nachsuchen und ringen, besteht da nicht imGefängnis eine wirkliche liebenszelle der Kirche? Es geht ja nicht um eine Frage derWörter, aber um eine Änderung tiefer Einstellungen, wir haben die Kirche mit den Gefangenen zu leben und beleben.
sind wir Menschen, die um Gemeinschaft besorgt sind, um zwischenmenschliche Beziehungen? Sind wir Priester, die besorgt sind, die christliche Gemeinde des Gefängnisses mit den anderen christlichen Gemeinden von draußen in Verbindung zu setzen?Wie steht es um unser lnformationsbemühen, um das brüderliche, gemeinschaftlicheTeilen? Besteht nicht die Gefahr, daß wir zu jsoliert leben, weil wir eine spezielleSituation leben urH speziellen Verhältnissen?
Wie das Überbrücken erzielen, das den Gefängnisgeistlichen in eine Gefängnissedlsorge heranreifen läßt und in eine verantwortliche Gruppe aufniinmt? Der Gefängnisseelsorger kann nicht alleine wirken. Er muß eine Gruppe bilden zum Nachdenken,z`m Austauschen, zum Verantworten, zum Durchführen der geeigneten Pastoral im Gefängnis. Wir sollen nicht einzeln und isoliert unser Amt ausführen wollen. In Zukunft wird der Priestermangel neue Lebenslagen aufzwingen. Wie stellen wir eine Pastoralgruppe auf die FÜße, die der andauernden Seelsorge in den Gefängnissen gerecht wird? Was tun wir, um den Verwaltungsstellen diese Wirklichkeit nachzubringenund sie annehmbar zu machen?
Tragen wir die Sorge um den gefangenen Menschen in unserem Priesterleben? Wasmachen wir, um seine Würde zu erhalten? Um seine Menschenrechte überhaupt? UnserePastoral beschränkt sich nicht nur auf die Feier des Gottesdienstes, sie greift indiesen andauernden Kampf hinein, selbst wenn er friedlich ist, um die Befreiung desMenschen, die wahre Befreiung, die eine Grundforderung ist in der Verkündigung desEvangeliums an unsere Gefangenen, unsere Brüder.
MALTA
1. a) Bis zum Monat Dezember 1982 haben die Gefängnisseelsorger neben der Zelebration der hl. Messe und Spendung des BUßsakramentes Einkehrtage während desAdvents und der Fastenzeit, Diskussionen und Aussprachen für Gefangene und Personal organisiert. Es gab noch spezielle Feiern an Weihnachten, am Fest derSchmerzensmutter Maria und des göttlichen Herzens Jesu. Die Karwoche wurde ganzfeierlich begangen. Die Seelsorger konnten ohne Schwierigkeiten die Gefangenenbei der Arbeit, während der Freizeit und in den Zellen sprechen. Andererseitskonnten die Gefangenen ihre Seelsorger im Büro oder in der Bibliothek sprechen,deren Betreuung ihnen anvertraut war.Die Seelsorger sind oft auch die Vermittler und Fürsprecher zwischen Gefangenenund Behörden und konnten schon oft schwierige Situationen entschärfen. Sie habenoft den Analphabeten geholfen und den Gefangenen in der Zellenhaft Trost gespendet.
b) Die Berufung des Gefängnisseelsorgers ist etwas ganz besonderes: Er verbringtviel Zeit hinter den hohen Mauern und den geschlossenen "ren bei den Verbrechern,bei den Abnormen, bei den Sexual und Drogendelinquenten, bei den Verwahrlostenaus zerbrochenen Familien etc.Die Seelsorger haben von seiten der Gefängnisaufseher keine Hilfe, die eigentlichebenso hilfsbedürftig wie die Gefangenen sind. Das Personal ist vor allem für dieVerhinderung von Revolten als für die Verbesserung der moralischen Atmosphäre.
2. Das größte Problem ist die Tatsache, daß seit zehn Uahren junge Rechtsbrecher inein gewöhnliches Gefängnis mit all den Versuchungen und Gefahren gesteckt werden,statt in ein spezielles Jugendgefängnis. Es gibt dort Rivalitäten, Fluchereien,Verbreitung von Pornographie mit Hilfe der Aufseher, Anstiftung der Gattinnen undTöchter zu Prostitution, während andere von ihren Familien im Stich gelassen werden.
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3. im allgemeinen wird der Seelsorger gut angenomen, sowohl von den Behörden wieauch von den Gefangenen, die ihn oft als den einzigen Freund betrachten und vorbehaltloses Vertrauen zu ihm haben.Die Seelsorger haben oft zur Verhinderung von Selbstmorden und Entweichungen undRevolten gegen die harte und ungerechte Behandlung beigetragen. Auch konnten oftVersöhnungen mit den Familien erwirkt werden. In der Kapelle sind die täglicheMesse und öftere Beichtgelegenheit sehr geschätzt. Alle Gefangenen können wenigstens an Sonnund Feiertagen der hl. Messe beiwohnen. Auch Nichtkatholiken undNichtchristen haben oft teilgenommen. Oft wurden auch zwei Messen zelebriert. Dietägliche Gegenwart des Seelsorgers war für viele Gefangene eine Hilfe, sich wiederaufzufangen. Auch viele Ungläubige haben den Weg zurückgefunden. Hie und da habenGefangene Kameraden zum Seelsorger gebracht.All di'ese Erlebnisse sind für den Seelsorger große Freuden, der als Kapuzinerden Spuren des hl. Franz folgen kann und als Werkzeug des Friedens in jedem Gefangenen das Gute, das in ihm steckt, zur Auswirkung bringen kann.
4. Gegenwärtig ist es sehr schwierig, in Malta Zukunftspläne zu machen. Denn Maltahat eine trostlose Zukunft. Seit letzten Dezember ist die Tätigkeit der Gefängnisseelsorger aufgehoben. Der lnnenminister hat im Parlament auf eine Anfrage geantwortet: Wir haben die Gefängnisseelsorger nicht entfernt. Aber wir wollen nicht,daß die Seelsorger den Gefangenen Speichel lecken, um sie beicnzuhören und zurKirche zu führen. Jeder hat seine eigenen Lippen, um zu beten. Die Kirche ist geschlossen. Man kann nur noch eine einzige Messe am Sonntag zelebrieren, und zwar auf einem kleinen Tischchen im Gefangenentrakt. Die Gefangenensind hinter Gittern. Die hl. Komunion kann nur durch die Gitter gereicht werden.Man kann nur noch unmittelbar vor dem Gottesdienst beichthören. Nach dem Gottesdienst muß der Seelsorger so schnell wie möglich das Gefängnis verlassen. DenKranken darf die Kommunion nicht mehr in die Zelle gebracht werden. Man kann sieauch nicht mehr seelsorglich betreuen.Die Gefangenen spüren, daß sie keinen Freund mehr haben, in den sie Vertrauenhaben können.
VORSCHLÄGE FÜR DIE ZUKUNFT DER GEFÄNGNISSEELSORGE
Der an mich geäußerten Bitte gemäß gebe i.ch nachstehend eine zusammengefaßte Antwortauf die Frage: "Welche sind lhre Vorschlä.ge für di.e Zukunft der Gefä.ngnisseelsorge?"
Die mir zur Verfügung gestellten Antworten kommen aus folgenden Ländern: Deutsch1and, England, Österreich, Belgien, Dänemark, Schottland, Spanien, Frankfrei.ch, Italien, Nordirland, Niederlande, Schweiz, Malta und Luxemburg.
Wi.r entnehmen daraus ei.ni.ge Bemerkungen .u.ber die Moti.vierung und Ausbildung derSeelsorger im Strafvollzug. Di.ese Bemerkungen, obwohl i.nteressant, werden hier nichterwähnt. Das wesentliche der Frage betraf die Zukunft und Struktur der GefängnisseelSorger .
Zunächst gebe ich lhnen unverkü.rzt die Antwort unseres Konfraters aus Malta wieder:"In der heutigen Si.tuation i.st es praktisch unmöglich, Pläne f.u.r die Zukunft aus
zuarbeiten. Die Situation der Gefängnisse in Malta ist besonders traurig. Seit Dezember haben alle Akti.vitäten der StrafvollzugsSeelsorger aufgehört. In Beantwortung einer Parlamentsfrage nahm der lnnenmini.ster wie folgt Stellung: "Wir haben dieGefängnisseelsorger nicht entlassen! Wi.r nehmen es aber nicht, daß die Seelsorger di.eHäftli.nge zwi.ngen zur Beichte zu gehen und an den Gottesdiensten teilzunehmen. Allehaben ei.nen Mund zum Beten..." Die Hauskapelle wurde geschlossen und i.st somi.t außerGebrauch. Nur an Sonnund Fei.ertagen darf ei.n Gottesdi.enst abgehalten werden. Diehl. Messe wird an einem schmalen Tisch, i.n der Hauptdiele des Strafvollzugs, zelebriert. Die Häftlinge si.nd hi.nter den Gi.ttern aufgestellt, wodurch si.e die hl . Komu
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ni.on empfangen. Beichten ist nur gestattet kurz vor oder direkt nach der hl . Messe.Der Seelsorger ist praktisch aus dem Strafvollzug vertrieben. Die hl. Kommuni.on ankranke Gefangene i.n deren Zelle auszuteilen ist verboten. ebenso spiritueller Beistand. Die Gefangenen spüren, wie sie vollkommen i`m Sti.ch gelassen werden, keinenzum Freund mehr haben noch i.hre Sorgen anvertrauen können. Allerseits werden siemit feindlichen Blicken begegnet."
1. Wesentliche Gedanken und fundamentale Fol gerun
1. Das PastoralMi.ni.sterium in den Gefa.ngni.ssen sollte eine reelle und echte Sorgeder Kirche sei.n.Di.e Kirche sollte, wo auch nur möglich, einen Gefängni.sseelsorger zur Verfügungstel l en .
2. Tiefer GrundFür di.e Kirche bedeutet das ein Bekenntnis, ein Zeichen. Es ist die Anerkennungder Tatsache, daß das Mi.nisterium in diesen Sektoren eine Sorge bleibt, wie siees von Anfang schon war. Aus praktisch allen Antworten kann dieser Beschluß entnommen werden: nichts soll an der heuti.gen Situation geändert werden, di.e Seelsorgei.m Strafvollzug sollte von einem Gefängnisseelsorger vorgenommen werden.
11. Notwendige Anpassungen
1. Wenn es, bedingt durch Pri.estermangel , unmöglich wi.rd, jedem Strafvollzug ei.nen
¥T;:{::tz::::#;::_,g:;T;.:;ea#:b:::#;T.:#;:e§::]:;{g:fefä.{r::::::e:{:f::§:.3EäTTt wi.rd. Um sich allmähli.ch darauf einzustellen. sollten bereits heute proLandkreis Anstaltsgeistli.che ei.ngesetzt werden.Der Seelsorger sollte von frei.willigen Laien unterstützt werden und sie auch beider Mitarbeit animieren.Zu gegebener Zeit sollte man auch die Strafvollzugsverwaltung von dieser Notwendigkeit in Kenntni.s setzen.Noti.z 1. Die Anzahl der Priester ist dabei ni.cht entscheidend, viel bedeutender
sind ihre lniti.ative und ihre Begeisterung für den Glauben (NiederlandeNotiz 2. Würde hier nicht wi.eder wie in der Vergangenhei.t eine Aufgabe und e
ganz be'sti.mmte Berufung für Ordensgeistliche vorli.egen? Öfters steht inderen Ordensregel "Hilfe und Bei.stand an Gefangenen" vorgeschrieben.
2. Ebenfalls sollten junge Theologen begeistert und zu dieser Art der Verk.ündigungorienti.ert werden (Deutschland.Belgi.en zi.ti.ert 2 Bei.spiele in dieser Ri.chtung.Ein Theologe verbri.ngt seine pastorale lnformationszeit im Strafvollzug seinerStadt, wie es andere in der Pfarrgemei.nde durchführen. Ein anderer, allerdingsals Ausnahme, wählt seinen Zi.vildienst als Hi.lfsseelsorger in einem Strafvollzug
(wenn möglich in einer größeren Anstalt).
3. Wenn überhaupt kei.ne Priester mehr zur Verfügung wären, müßte man an erster StelleDiakone ei.nstellen. Durch ihre Wei.he si.nd sie doch mehr der Kirche verbunden als esPatoralgehilfen si.nd.
4. Man könnte ebenfalls kath. Fürsorger bzw. Sozialarbeiter einstellen, vorausgesetztdaß si.e sich kirchlich einsetzen wollen und dazu auch freie Hand bekommen, umselbständig arbeiten zu können i.m pastoralen Sinne.
5. Gläubige Personalmitgli.eder müßten ebenfalls angesprochen und begei.stert werden.
6. Gut moti.vierte Männer und Frauen partiell einstellen.
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111. Alle Chri.sten als Volk Gottes mü.ßten sich mehr und mehr mi.t di.eser ArtSeelsorge. so nahe am Herzen Chri.sti.. befassen. Mehr Laien, Ordensgei.stli.che,Diakone, müssen sich gemeinsam einsetzen zur Ausarbeitung eines Projektes fürReedukation und Reinserti.on. Wesentli.ch dabei i.st, daß ihre Aktivitäten aufnationaler Ebene organisi.ert werden (England)
IV. Di.e Seelsorger im Strafvollzug müssen, sogar an erster Stelle, entdecken, daßsowohl di.e Häftli.nge als auch das Personal des Strafvollzucs (di.e vi.ellei.cht
zahlreicher berei.t si.nd mitzuwirken, als man annehmen würde) zusanmen eine "christ1iche Gemeinschaft" sind, sie si.nd wahrhaft in ihrer ei.genen Ori.gi.nalität undspi.rituellen Mögli.chkei.ten; si.e si.nd ei.ne ganz besondere Gemeinschaft. Genauso ist es unsere Aufgabe, di.ese Zugehörigen der Kirche mit anderen christli.chenGemei.nschaften, zwecks Rehabilitati.on und lntegration i.n der Pfarrei, in Verbindung zu bri.ngen (Frankreich).
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Commission lnternationale des Aumöniers Generaux des Prisons
Straßburg, den 16. Septmber 1983
AMTLICHE MITTEILUNG
Die internationale Kommission der Gefängnisseelsorger hat vom 12. bis zum 16. Sept.offizielle Delegationen aus sechzehn Ländern Europas zusammengeführt.Die Teilnehmer dieses Kongresses haben über die Rolle des Gefängnisseelsorgers heuteund morgen nachgedacht. In ihren Abschlußresolutionen behaupten sie, daß das Gefängnis weder die beste Lösung noch das geeigneteste Heilsmittel gegen die Kriminalitätsei. Ohne zu vergessen, daß den Opfern und deren Angehörigen geholfen werden soll,laden sie alle Menschen guten Willens ein, andere Wege als die lnhaftierung zu suchen,und sollte diese notwendig sein, zu ihrer Humanisierung mitzuarbeiten und allen Freigelassenen einen besseren Empfang bereiten zu wollen.
Im Namen der Kommission
gez. Pere MariePaul Mascarello
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Commission lnternationale des Aumöniers Generaux des Prisons
Die in Straßburg im Kongreß versainmelte internationale Koinmission der Gefängnisseelsorger richtet die folgende Botschaft an die christlichen Gemeinschaften:
A P P E L L A N D I E C H R I S T E N
''Ich war im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht". So würde Jesus zu unseren
heutigen christlichen Gemeinschaften sprechen, wenn er plötzlich in unsere Mitte zurückkäme. Christus hat sich nämlich immer bemüht, den Entäußersten zu begegnen. Aufdie Gefahr hin, bei den Privilegierten Anstoß zu erregen, verkehrt er mit denjenigen,die man ausschließt: die Prostituierten, die öffentlichen Sünder und AUßenseiter jeder Art.
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Wir Christen, die seinen Namen tragen, sind bereit, i]m nachzufolgen, und ihm in denBenachteiligten zu begegnen, denen die Chancen gefehlt haben, die uns durch Geburtund Uhgebung gegeben wurden.Die Komission der Gefängnisseelsorger vergißt nicht, daß sie den Opfern und ihren Angehörigen Hilfe leisten müssen. Deshalb rufen sie alle Christen zu einer Entdeckungder Probleme auf , die den Häftlingen und ihren Angehörigen sich stellen.Damit knüpfen sie an eine evangelische überlieferung und an eine beständige Praxis derKirchen.Die Gefängnisseelsorger sind der Überzeugung, daß das Gefängnis weder die beste Lösungnoch das geeigneteste Heilsmittel gegen die Kriminalität ist. Sie laden die Christenein, andere Lösungen außer der lnhaftierung zu suchen, und wenn diese notwendig seinsollte, an ihrer Humanisierung mitzuarbeiten und den Freigelassenen einen besseren
=::::gG=e::::::::;nl:u::rMg::än:eär:::::öFeg:m:::ngfi::::re::ed::k:::ä::::::::::ä::Tum dort ein Zeichen der Liebe und der Hoffnung zu sein. Mögen die christlichen Gemeinschaften sich um die Gefangenen küimern; mögen sie für sie beten und mit ihnen solidarisch werden. Möge ihnen bewußt werden, daß die Gefangenen lebendige Zellen derKirche bilden können, eigenartige, aber so echt wie unsere. Lasset uns das erkennen,lasset uns sie als Kirche empfangen.Es ist ein dringender Bedarf , sich heute das Schriftwort ins Gedächtnis zurückzurufen,das besagt: "Erinnert Euch an die Gefangenen".
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VERANSTALTUNGEN11. Fachtagung (Einführungstagung)
"KIRCHE IM STRAFVOLLZUG"
2.16LAPFtlL 1984 Würzburg
THEMA : "DAS SEELSORGERLICHE GESPRÄCH IM STRAFVOLLZUG"
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B u c h h i n w e i s
EHRENAMTLICHE MITARBEITER IN DER STRAFFÄLLIGENHILFE
Ein sozialpädagogisches Modell aus der Praxis
von Dr. Siegfried Kosubek, Dipl.Päd., Dipl.Soz.Arb.28o Seiten, kartoniert DM 38 , Fachverlag I)r. N. Stoytscheff ,61oo Darmstadt
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Hier der sog. selsKalend®reine von Mitbruder StrAOpfr. i.R. Richard OMSELS, AACHEN, seit 1961betreute bzw. nach ihm benannte Zusainmenstellung, in der alle Mitglieder 'unserer' ''KONFERENZ" aufgeführt sind, die im Jahre 1984 ein Jubiläum feiern oder eine 'runde' Zahl an Lebensjahren bzw. im Seelsorgsdienst am gefangenen Mitmenschen feiern können.
So gratuliert die "KONFERENZ" in herzlicher Mitfreude folgenden Mitgliedern zu 'ihrem' Gedenktag im Jahre des Herrn 1984 und wünschtihnen GOTTES reichsten Gnadensegen sowie Gesundheit und frohen Mut:
1. Jan. . (1974): 1o Jahre Pastoralässistentin: M.Theresi.a Bockstaller, Weiherbergstraße 32, 752o Bruchsal
16. Jan. (19o9):
24. Jan. (1919):
1. Febr. (1974):
1. März (1969):
2. März (1924):
29. März (1924):
1. April (1954):
1. April (1964):
1. Apri.l (1974):
4. April (1924):
5. April (1924):
12. Apri.1 (1959):
l. Mai. (1974):
6.Mai (1934):
16. Mai (1964):
21. Mai (19o9):
75 Jahre: JVAOpfr i.R. Msgr. Ernst Hagemann, Rindermarkt 18ooo München 2
65 Jahre: GGi.N Pfarrer Bernhard Enneking, Heidepfad 18,29o4 Hatten (täti.g bei der JVA 0ldenburg)
1o Jahre JVAPfr. : August Raming, Wilhelmstraße 19, 445o Lingen
15 Jahre GGiN: Pfarrer Josef Mundi.gl , Kirchgasse 9, 8o58 Erdi.ng
6o Jahre Priester: JVAOpfr.i.R. Msgr. Alfred Gnielinski, Erzbischöfl.Geistl.Rat, z.Z. Hausgeistlicher im Mutterhaus derKongregation vom Hl. Karl Borromäus, Annostr.1 (Kloster),5949 Schmallenberg 11 /Grafschaft
6o Jahre: GGiN Propst Clemens Burchhardt, Andreaswall 13, 3o9o Verden
3o Jahre HaGG: Dekan Gebhard Luiz, Buchstr. 9, 7o7o Schwäb.Gmü.nd
2o Jahre JVAPfr.: P. Beda Emunds OSB, Abtei Michaelsberg,52oo Si.egburg (täti.g bei der Jva Köln)
1o Jahre GGi.N: Diakon Harald Schneemilch, Oststr. 53. 47oo Ham
6o Jahre: JVAPfr. Paul Weyergans, Rochusstr. 362, 5ooo Köln 30
6o Jahre Priester: JVAOpfr i.R. Hermann Raible. 7241 Hei.ligenbronn
25 Jahre Bischofsweihe: Juli.us Angerhausen, Postfach 1428,An St. Qui.ntin 3, 43oo Essen
lo Jahre GGiN: StR Gerhard Plass, Heppenheimer Weg 17,652o WormsPfeddersheim
5o Jahre Priester: JVAOpfr i.R., Msgr. Ernst Hagemann, Rindermarkt 1. 8ooo München 2
2o Jahre GGiN: Pfarrer Johann Peter, Arcostr. 4, 838o Landau
75 Jahre: JVAOpfr i.R. Sebastian Wannenmacher. Wormser Straße 25,68oo Mannheim 41
28. Mai (1934): 5o Jahre: GGiN Pfarrer Dr. Ivo Stipici.c OP, AlbertBlankStr. 2623o FrankfurtSi.ndl ingen
31. Mai. (1959): 25 Jahre Priester: GGiN Pfarrer Norbert Ruck, Friedri.chstr. 23a76oo Offenburg
12. Juni (1914): 7o Jahre: JVAPfr. P.Dr.phil.Gabriel Busch OSB. Abtei Michaelsberg,52oo Siegburg
16. Juni (19o9): 75 Jahre: JVAPfr i..R. Heinrich Grünefeld, Merziger Str. 35,28oo Bremen 44
29. Juni (1934): 5o Jahre Pri.ester: JVAPfr i.R. P. Franz Bartusiewitz SDS, Schlesischer Platz 2a (SalvatorKolleg) , 5ooo Köln 6o/Weidenpesch
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1. Juli ? (19o9): 75 Jahre: GGiN Pfarrer Heinrich Dahmen, Euski.rchener Str. 7o,5353 MechernichObergartzem (tätig b.d.JVA Euskirchen)
1. Juli ? (1959): 25 Jahre Priester: GGiN Pfarrer Alfred Heiermann, An Li.ebfrauen 17425o BottropEi.gen 2
17. Juli (1974): 1o Jahre HaGG: Dekan Theo Schwerdt, Brü.ckelstr. 85, 41oo Duisburg 12
26. Juli (1959): 25 Jahre GGiN: Pfr. Elmar Hettler, Pfarrhofstr.1, 7798 Pfullendorf
31. Juli. (1914): 7o Jahre: GGiN Kurat Albert Harti.nger, HerzogWi.lhelmStr. 22
822o Traunstei.n
1. Aug. (1964): 2o Jahre HaGG: Dekan Johann Geberl, Gymnasi.umstr. 6, 845o Amberg
8. Aug. (19o9): 75 Jahre: JVAOpfr i..R. Richard Omsels. Klosterwei.her 8,51oo Bad AachenBurtschei.d
11. Aug. (19o4): 8o Jahre: JVAOpfr i.R. Fri.edrich Kemmer, Rüdesheimer Str.17662o Rüdeshei.mEibi.ngen
1. Sept. (1974): 1o Jahre GGiN: P.Raphael Klaes OFMcap, Mi.nnefeld 36, 611o Dieburg
17. Sept. (1974): 1o Jahre JVAPfr: P. Edelbert R.u.ber SJ, Metzer Str. 3o4ooo DÜsseldorf 3o
24. Sept. (1934): 5o Jahre: GGiN Pfarrer FranzJosef Rei.di.ck, An der Windecke 2o58o2 Wetter 2
29. Sept. (1934): 5o Jahre: GGiN Pfr. Josef Hengler, Schi.llerstr.13, 718o Crailsheim
1. Okt. (1964): 2o Jahre HaGG: Dekan Walter Schmitt, Lärchenweg 17, 752o Bruchsal
1. Okt. (1969): 15 Jahre GGiN: P. Wi.1ly 'Houben OMI, Postf.14o5, 419o Kleve
3. Okt. (19o4): 8o Jahre: JVAPfr i.R. P.FranzBartusiewitz SDS, SchlesischerPlatz 2a (SalvatorKolleg), 5ooo Köln 6o /Weidenpesch
6. Okt. (1934): 5o Jahre: GGiN P. Pauli.nus Veith OFM, Hemdener Weg 19, 429o Bocholt
16. Okt. (1914): 7o Jahre: JVAOpfr i.R. Johann Lang, Bischöfl.Geistl.Rat,Schwarzachweg 1, 8431 Berg/Oberpfalz
23. Okt. (1919): 65 Jahre Dekan Johann Geberl, Gymnasiumstr. 6, 845o Amberg
31. Okt. (1914): 7o Jahre: GGiN i..R. P.Paschali.s Quademechels OP, Paulusplatz 5,
625o Worms
1. Nov. (1974): 1o Jahre GGiN: Stadtpfr. Ottmar M. Kästle, Goethestr. 5,
791o NeuUlm Offenhausen
1. Nov. (1974): 1o Jahre GGi.N: StD Peter Sü.lzen, Si.egburger Str.165,
4ooo Dü.sseldorf 13
1. Dez. (1974): 1o Jahre JVAPfr: Paul Weyergans, Rochusstr. 362, 5ooo Köln 3o
8. Dez. (1959): 25 Jahre Priester: JVAPfr P. Joseph Timmermann SVD, St.JosefsPlatz 3/4, 51oo Aachen
11. Dez. (1924): 6o Jahre: GGiN P. Raphael Helmut Börger OP, Heili.gKreuzStr. 3,
89oo Augsburg14. Dez. (1934): 5o Jahre: Past.Mi.tarbei.teri.n, Schwester Caritas Helene Zi.lken,
Im Sachsenlager 9, 6ooo Frankfurt (Main)16. Dez. (1949): 35 Jahre GGi.N: StD a.D. Josef Hörmann,A.KolpingPl.2,848o Weiden
21. Dez. (1914): 7o Jahre: AnstaltsPfr i..R.Ferdinand Kolbe, Hohler Weg 46a,586o lserlohn
24. Dez. (19o4): 8o Jahre: JVAOpfr i.R. Peter Norta, Krankenhaus, 6601 Ri.lchi.ngenHanwei l er
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