schwerpunktthema nachhaltigkeit und kreislaufwirtschaft · politik zu bieten. merken sie sich bitte...

27
Ausgabe 4 | 2018 Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft Informationen aus dem kunststoffland NRW Schwerpunktthema kunststoffland NRW Branchentag 2019: Kunststoff – Innovationstreiber oder Umweltsünder? 14. Januar 2019

Upload: others

Post on 23-May-2020

2 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Ausgabe 4 | 2018

Nachhaltigkeitund

Kreislaufwirtschaft

Informationen aus dem kunststoffland NRW

Schwerpunktthema

kunststoffl

and NRW

Branchentag 2019:

Kunststoff

– Innovationstre

iber

oder Umweltsünder?

14. Januar 2

019

Page 2: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

www.kunststoffland-nrw.de 3

VEREINVEREIN

nach kurzer Verschnaufpause zwischen den Jahren heißt es nun „durchstarten“, hoffentlich mit frischem Mut, neuem Elan und un-verminderter Begeisterung für die Vielfalt an Themen und Heraus- forderungen, die die Kunststoff- industrie bietet.

Auch ohne Blick in die berühmte Glaskugel lässt sich eins mit ziemlicher Sicherheit vorhersagen: Das Neue Jahr wird hochspannend – mit Branchenhöhepunkten wie der K 2019, aber vermutlich auch mit kontroversen Diskussionen über unseren Werkstoff, die vor allem Politik und Medien weiter befördern dürften.

Was liegt vor diesem Hintergrund näher, als spätestens jetzt selbst (und vor allem selbstbewußt!) aktiv zu werden? Die Meinungs-führerschaft darf nicht länger den Maischbergers und Plasbergs überlassen bleiben, jetzt setzen WIR die Themen und bestimmen die Agenda. „Kunststoff – Innova-tionstreiber oder Umweltsünder?“ So lautet zugespitzt und provokant das Thema unseres kunststoffland NRW Branchentages im Januar,

das auf enormes Interesse stößt.Hervorragende Chancen bie-ten sich auch im Kontext der Weltleitmesse K an unserem Standort. kunststoffland NRW wird gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen, persönlich vertreten durch Ministerpräsident Laschet, und der Stadt Düsseldorf, repräsentiert von Oberbürger- meister Geisel, zum High- Level-Empfang am Vorabend

der K einladen, um einmal mehr die Plattform für den dringend nötigen Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze.

Das ist natürlich noch nicht alles, was wir bei kunststoffland NRW für Sie in der Pipeline haben . . .

Eine Botschaft ist uns gerade heute besonders wichtig: Lassen Sie uns ab 2019 gemeinsam mit aller Kraft für unsere Sache und unsere Branche streiten, über Unternehmens-, Verbands- und Regionsgrenzen hinweg! Wann, wenn nicht jetzt?

Alle guten Wünsche für Sie,

Ihre Dr. Bärbel Naderer

EditorialLiebe Leserinnen und Leser,

Dr. Bärbel Naderer,Geschäftsführerin kunststoffland NRW e.V.

Impressum Ausgabe 4 | 2018

Aktuelle Mitteilungen von kunststoffland NRW e.V.

Grafenberger Allee 277-287 40237 Düsseldorf

Telefon +49 211 210 940 0

[email protected] www.kunststoffland-nrw.de

Herausgeberin: Dr. Bärbel Naderer

Redaktion: Marianne Lehner kunststoffland NRW e.V.

Layout und Produktion:

Stefan Räuschel Johannesstr. 13, 31177 Harsum Telefon +49 5127 90 36 138 Mobil +49 174 96 50 421 [email protected]

Druck:

Albersdruck GmbH & Co. KG, Düsseldorf

Bildquelle Titelseite: Bildquelle: albertobrian/adobe stock

Externe Beiträge geben nicht notwen-digerweise die Meinung des Herausge-bers wieder. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.

Der Verein behält sich vor, gelieferte Artikel redaktionell sinngemäß zu bearbeiten und zu kürzen.

Der nächste kunststoffland report erscheint Ende März 2019. Über Ihre Beteiligung in Form von eigenen Beiträgen oder Anzeigen würden wir uns sehr freuen.

Inhalt

VEREINEditorial .................................................................................................................................................................................2

Impressum ....................................................................................................................................................................2

„Kunststoff neu denken“ ..............................................................................................................4

kunststoffland NRW Branchentag ........................................................................ 6

Dialog Kunststoffindustrie – Politik .......................................................................7

Institute und Universitäten stellen sich vor: Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) ....................................... 8

Erfolgreiche Vernetzung bei „kunststoffland NRW vor Ort“ .....................................................................................47

Neumitglieder im kunststoffland NRW ...................................................51

SCHWERPUNKTTHEMA NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT5-Punkte-Plan des Bundesumweltministeriums ..............12

Der Grüne Punkt, Fraunhofer UMSICHT, BIOTEC Branchenexperten zum 5-Punkte-Plan .................................................13

nova-Institut GmbH Erneuerbarer Kohlenstoff - Schlüssel zur Zukunft einer nachhaltigen Chemie .................................................................................................16

DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG Neue Anwendungen für neue (Rezyklat-)Produkte ....18

FKuR Kunststoff GmbH Der Kunststoff, der zum Markenversprechen passt ......20

Ein Jahr EU-Kunststoffstrategie – ein Rückblick .....22

EU-Kommission ruft Industrie-Allianz ins Leben......22

Messe Düsseldorf GmbH K 2019 ...............................................................................................................................................................................23

Kunststofftechnik Paderborn Recycling im Bereich der hybriden Leichtbaustrukturen ........................................................................................................................ 24

EREMA Group GmbH Neue Qualitätsstufe im Kunststoffrecycling ..............................27

Covestro Deutschland GmbH Abfall im zukünftigen Rohstoffportfolio ...............................................28

Kreislaufwirtschaft – Was passiert

in Frankreich? ................................................................................................................................................30

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Polymeroptische Lichtleiterfasern nachhaltiger

produzieren ............................................................................................................................................................31

Evonik Resource Efficiency GmbH

Altreifen – der neue alte Baustoff .......................................................................33

Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials

Das AMIBM – Biomaterialien für die Welt

von Morgen ...........................................................................................................................................................35

ENGEL Deutschland GmbH

„Recycling-Prozesse von Beginn an mitdenken“ ............ 38

Gustav Grolman GmbH & Co. KG

Nachhaltigkeit aus der Sicht eines Distributeurs ............. 39

16. Duisburger Extrusionstagung ................................................................40

kunststoffland NRW beim

Summit Umweltwirtschaft.NRW .....................................................................41

Fraunhofer-Exzellenzcluster Circular Plastics

Economy ................................................................................................................................................................... 42

BRANCHE

Studie zum Lehrangebot zur additiven Fertigung ............41

gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik GmbH

Die neue Generation kompakter

Temperiergeräte teco c ............................................................................................................43

ARBURG GmbH + Co KG

Arburg auf der Formnext 2018 .................................................................................44

Kurz gemeldet ..............................................................................................................................................46

Abschied von der Fakuma ....................................................................................................47

Kunststoff-Institut Lüdenscheid

Erste Ausbildungsmesse beim KIMW .....................................................48

Kompetenzzentrum Kunststoff Troisdorf

Zu Gast bei Sonoco in Troisdorf-Oberlar ............................................49

Termine ........................................................................................................................................................................50

klimaneutralnatureOffice.com | DE-158-246307

gedruckt

Page 3: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Image Kunststoff – Weckruf für die Branche

Aktuelle Diskussionen um den Plastikmüll in den Weltmeeren, die Beurteilung von Kunststof-fen in Produkten bis hin zur neu-en Kunststoffstrategie der Euro-päischen Kommission: Kunststoff beschäftigt Gesellschaft, Wirt-schaft und Politik wie selten zu-vor. Anlass genug für kunststoff-land NRW Kunststoff „neu zu den-ken“ und die Perspektiven der ver-schiedenen Akteure näher zu be-leuchten.

„Unternehmer wollen unternehmen“

„Wie kann man die enormen Vor-teile des Werkstoffs Kunststoff weiter nutzen und zugleich nach-haltig und verantwortungsbe-wusst agieren?“, mit dieser Frage gab Reinhard Hoffmann, Vorsit-zender kunststoffland NRW den roten Faden vor. Gerade jetzt sei die Zeit, um gemeinsam neue Visi-onen in Geschäftsmodelle zu tra-gen, so Hoffmann: „Wir sind alle Unternehmer und wollen unter-nehmen, lassen Sie uns hier und

jetzt beginnen!“ Rundum span-nend, sehr praxisbezogen und in Teilen durchaus kontrovers waren die hochkompetenten Vorträge der Referentinnen und Referenten aus den verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette.

Chancen der Kreislauf- wirtschaft gemeinsam optimal nutzen

„Das Ziel ist, von der linearen in die zirkuläre Kreislaufwirtschaft

kunststoffland NRW-Veranstaltung

„Kunststoff neu denken“Die Kunststoffindustrie steht vor großen Herausforderungen: Die Veranstaltung „Kunststoff neu denken“ von kunststoffland NRW am 10. Oktober 2018 in Iserlohn bot erneut eine einzigartige Plattform für interdisziplinären Austausch.

Hohe Aufmerksam-keit der Teilnehmer während der Vorträ-ge der kunststoffland Veranstaltung.Alle Fotos:

kunststoffland NRW

Eindringlicher Appell von Reinhard Hoffmann, Vor-sitzender kunststoffland NRW, Geschäftsführender Gesellschafter Gerhardi Kunststofftechnik GmbH: „Zusammen mit den OEM´s neue Geschäfts- modelle entwickeln.“

zu kommen“, so Helmut Schmitz, Duales System Holding GmbH & Co. KG. Zudem sei es wichtig, al-ternative Rohstoffquellen in den Blick und die Produzenten in die Verantwortung zu nehmen, die EU-Kunststoffsteuer sei in der Debatte eine Scheinlösung. Um die großen Chancen der Kreis-laufwirtschaft zu nutzen, müss-

ten alle Akteure entlang der Wert-schöpfungskette stärker als bis-her miteinander verknüpft wer-den.

„Brandowner müssen die Leucht-turmprojekte in die Masse bringen, der Endverbraucher ist mündig und will mitgenommen werden. Lassen Sie uns die Herausforde-

rungen gemeinsam angehen“, for-derte Reinhard Hoffmann die An-wesenden auf. kunststoffland NRW wird hier gezielt anknüpfen und sich gemeinsam mit seinen Mitgliedern den großen Chancen und Herausforderungen, vor der die gesamte Wertschöpfungs- kette Kunststoff steht, stellen.

In den Workshops wurden in kleinen Gruppen Lösungsvorschläge erarbeitet.

Informationen aus dem kunststoffland NRW4 www.kunststoffland-nrw.de 5

VEREINVEREIN

Page 4: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

kunststoffland NRW Veranstaltung

kunststoffland NRW Branchentag 2019

Kunststoff – Innovationstreiber oder Umweltsünder?Werkstoff und Branche in der öffentlichen Wahrnehmung

wann: Montag, 14. Januar 2019 12.45 Uhr – ca. 17.30 Uhr

wo: Leverkusen (Kasino Hotel Leverkusen)

Anmeldung und Infos unter: www.kunststoffland-nrw.de

kunststoffland NRW dankt dem Gastgeber Covestro Deutschland AG.

Das K-Jahr 2019 wirft seine Schatten voraus - und kunststoffland NRW wird es gleich im Januar mit einem Paukenschlag eröffnen.

Kunststoff – Innovationstreiber oder Umweltsünder?Diese Frage erhitzt die Gemüter – gerade im Kontext der Dauerdebatte rund um „Plastikmüll in den Weltmeeren“. kunststoffland NRW geht hier bewusst in die Offensive. Der kunststoffland NRW Branchentag als DER Treffpunkt der gesamten Wertschöpfungskette ist dafür das ideale Format, dieses Mal unterstützt von unserem Vereinsmitglied und Gastgeber Covestro Deutsch-land AG. 

Praktiker/-innen aus der Kunststoffindustrie diskutieren mit Wirtschafts- minister Pinkwart, Vertreter/innen von Naturschutzbund Deutschland – NABU, Verbraucherzentrale und Medien – und mit dem Publikum aus der gesamten Wertschöpfungskette! 

Engagierte Politiker und Politiker stellen sich vor

Dialog Kunststoffindustrie – Politik

René Schneider MdL, SPD-Fraktion,Abgeordneter des NRW-Landtages seit 2012Mitglied des Ausschusses für Digitalisierung und InnovationMitglied und Sprecher der Enquetekommission – Digitale Transformation der Arbeitswelt in Nordrhein-WestfalenBildquelle: René Schneider

In Ausgabe 03/2018 starteten wir mit der Vorstellung von Lan-despolitikern/-innen, die einen industriepolitischen Bezug ha-ben. Heute stellen wir Ihnen MdL René Schneider, SPD, vor, der zum Thema Digitalisierung und Beschäftigung Stellung bezieht.

Digitalisierung und Beschäftigung

Wieviel wird vom kunststoffland NRW übrig sein, wenn erst der Sturm der Digitalisierung darü-

ber hinweg gefegt ist? Erstaun-lich viel, denn die Branche hat vor-gesorgt. Weil Forschung und Ent-wicklung soviel Raum einnehmen, fällt die Rationalisierung weniger ins Gewicht. So kommt eine Stu-die des IAB zu dem Schluss, dass die Digitalisierung kaum Auswir-kungen auf das Gesamtniveau der Beschäftigung haben wird (vgl. IAB-Kurzbericht 9/2018).

Zudem beschäftigt sich das kunststoffland NRW schon län-ger intensiv mit dem Thema „Digi-talisierung“, widmet ihm Symposi-en und eine ganze Sonderausgabe des kunststoffland NRW reports. Doch Vorsicht: Die Sau wird nicht vom Wiegen fett! Die bloße Fest-stellung, ein wichtiges Zukunfts-thema identifiziert zu haben, reicht noch nicht, um es auch in all seinen Facetten zu erfassen und zu be-wältigen. Viele Unternehmen tun sich noch schwer: Rund 19 Pro-zent der Betriebe betrachten sich

als „digitale Anfänger“ (Monito-ring-Report Wirtschaft DIGI-

TAL 2018).

Berufe verschwinden und neue werden gebo-

ren. Arbeitsplätze ver-ändern sich und die

Rolle der Arbeit-nehmer. Gewerk-schaften müssen

ihre Rolle ebenso

neu definieren wie die Politik, die etwas regeln muss, was sie heu-te noch nicht zu 100 Prozent ver-steht. Furcht ist trotzdem fehl am Platz. Angst haben müssen wir nur davor, dass sich die Techno-logie Bahn bricht und bloß einige wenige von ihr profitieren. Umso wichtiger ist es der SPD-Land-tagsfraktion, sich abseits des lau-fenden politischen Geschäfts mit dem Thema zu befassen. Auf An-trag der SPD arbeitet deshalb bis zum Sommer 2020 eine Enquete-kommission daran, die Folgen der „Digitalen Transformation auf die Arbeitswelt in NRW“ zu erfassen und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die NRW fit machen für die Zukunft.

Wir müssen die Digitalisierung ver-stehen, beschreiben und auch ge-gen Widerstände Regeln aufstel-len, damit wirklich alle Menschen etwas von ihr haben.

Weichen, die die Landespolitik stellen kann, liegen vor allem bei der (Weiter-)Bildung. Aber auch bei der Schaffung von gesetzli-chen Rahmenbedingungen kön-nen wir insgesamt mehr tun. Ziel muss sein, Unternehmer und Ar-beitnehmer neugierig zu machen. Statt sich vom Sturm wegfegen zu lassen, sollten wir wasserfeste Kleidung überziehen und mutig in Richtung Zukunft marschieren.

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de6 7

VEREINVEREIN

Page 5: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Das Institut für Kunststoff-verarbeitung (IKV) in Indus-trie und Handwerk an der

RWTH Aachen unterstützt durch sein umfangreiches Wissen und seine langjährige Erfahrung auf al-len Gebieten der Kunststofftech-nik die Kunststoffbranche seit mehr als 60 Jahren. Umfassende

wissenschaftliche sowie indus-trielle Gemeinschaftsforschung liefern praxisnahe Ergebnisse zum Nutzen in der Industrie.

Die entscheidenden Zukunftsthe-men der Branche adressiert das Institut in seinen vier Leitthemen:

Additive Fertigung Kunststoffindustrie 4.0 Integrative Kunststofftechnik Leichtbau

Sie haben gleichermaßen strategi-sche Bedeutung für die Forschung und die Lehre des IKV. In ihrer For-schung fokussieren die rund 80

Institute und Universitäten stellen sich vorDie Mitgliederbefragung von kunststoffland NRW im Sommer 2018 ergab ein großes Interesse vor allem des Mittelstandes an Austausch und Wissenstransfer mit Universitäten. Aus diesem Anlass stellen wir in loser Folge Universitäten, Fachhochschulen und Institute in NRW vor – immer mit Fokus auf die Schwerpunkte, die für Kunststoffunternehmen von besonderem Interesse sind.

Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen

Forschung für die Praxis

Wissenschaftler des IKV nicht nur einzelne Prozesse und Produkte, sondern sie verstehen sich als Ex-perten für komplexe Prozesse und Wertschöpfungsketten sowie in-tegrierte Verfahren und Produkte. Durch die integrative Betrachtung der Kunststofftechnik im Wech-selfeld der Werkstoff-, Konstruk-tions- und Prozesstechnik erzielt das IKV optimale Lösungen im Sin-ne seiner Forschung und für seine industriellen Partner. Wesentli-cher Aspekt ist hier vor allem die Digitalisierung in der Kunststoff-verarbeitung.

Aus einem ganzheitlichen Ansatz werden neue Lösungen erarbeitet für die Kunststofftechnik der Zu-kunft in den Bereichen

Additive Fertigung Extrusion Faserverstärkte Kunststoffe Fügetechnik Kautschuktechnologie Oberflächentechnik Polyurethantechnologie Produktentwicklung Simulation

Spritzgießen Werkstofftechnik Kunststoffanalyse und

-prüfung sowie Aus- und Weiterbildung.

Kompetenter Partner der Kunststoffindustrie

Die Verbindung von Wissenschaft und Industrie ist der zentrale For-schungskern des IKV. Praxisna-he industrielle Gemeinschaftsfor-schung baut konsequent auf der wissenschaftlichen Grundlagen-forschung auf und sorgt so für die Nutzung von Forschungsergeb-nissen in der industriellen Praxis.

Mehr als 300 Menschen forschen, lehren und lernen am IKV. Eine ex-zellente technische und apparati-ve Ausstattung in Kunststoffver-arbeitung, Werkstoffanalyse und -prüfung sowie zur Simulation von Prozessen und Produkten steht auf einer Gesamtfläche von rund 9000 m2, davon über 4000 m2 Labor- und Technikumsfläche, für Forschung und Lehre zur Verfü-gung. In den Technika des IKV sind

nahezu alle Prozessketten abbild-bar, die in der Kunststoffindustrie Relevanz haben oder haben wer-den.

Durch die breite thematische Auf-stellung, die umfangreiche Aus-stattung und die notwendige Er-fahrung bietet das IKV industriel-len Partnern, insbesondere auch klein- und mittelständischen Un-ternehmen, ein breites Spektrum an Unterstützung. Ob über Ge-meinschaftsforschung ziel- und anwendungsorientierte Ergeb-nisse generiert werden, durch die die Unternehmen ihre Posi- tion im Wettbewerb stärken kön-nen, oder Beratung in komplexen Problemstellungen erwünscht ist, das IKV hat sich als kompetenter Partner der Industrie profiliert. An dieser Stelle ist auch das Zentrum für Kunststoffanalyse und -prü-fung (KAP) zu nennen, das in der Werkstoff- und Prozessentwick-lung, bei der Produkterprobung, der Qualitätssicherung und der systemischen Fehler- und Scha-densanalyse wertvolle Erkennt-nisse erarbeitet, die Unternehmen

Eine exzellente maschinelle Aus-stattung ermöglicht effektive Forschung: An den am IKV vor-handenen Anlagen werden die For-schungsergebnisse praktisch validiert, wie hier an der Folienextrusions-anlage.Foto: IKV/Fröls

IKV-Standort Sef-fenter Weg auf dem

Campus Melaten der RWTH Aachen mit

den Technika für Extrusion, Faserver-stärkte Kunststoffe, Formteilauslegung und Werkstofftech-

nik sowie den Labors des Zentrums für

Kunststoffanalyse und -prüfung.

Foto: IKV/Fröls

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de8 9

VEREINVEREIN

Page 6: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann studierte Maschinenbau mit der Vertiefungsrich-tung Kunststofftechnik an der RWTH Aachen University und promovierte dort im Jahr 2000. Anschließend war er als Leiter der Abteilung Formteilauslegung/Werkstofftechnik und von 2001 bis 2004

als Oberingenieur und stellvertretender Institutsleiter des Instituts tätig. Nach verschiedenen Tätigkeiten in der Industrie, unter anderem als Produktionsleiter bei der RKW SE, wurde er 2011 als Leiter des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung an die RWTH berufen.

Kontakt:

Telefon: +49 241 80-93838Fax: +49 241 80-92262E-Mail: [email protected]: www.ikv-aachen.de

helfen, Prozesse und Produkte zu verbessern.

Ergänzt wird der so stattfindende Technologietransfer durch Konfe-renzen, Tagungen, Seminare und Schulungen, die das Institut in of-fenen Formaten sowie individu-ell an die Bedarfe seiner Partner angepasst durchführt. Von wis-senschaftlichen Tagungen bis zu passgenauen Schulungen für Un-ternehmen und Handwerksbetrie-be reicht die Palette der IKV-Aka-demie der Kunststofftechnik, im-mer auf dem neuesten Stand der Forschung.

Darüber hinaus treffen Sie das IKV auf den wichtigen Messen und Konferenzen der Branche, zum Beispiel:

K-Messe Fakuma Composites Europe Antec, USA PPS, weltweit

Akademische Lehre

Eine wichtige Säule des IKV ist die Ausbildung Studierender der

RWTH Aachen University. Mit über 45.000 Studierenden, davon 12.600 in der Fakultät für Maschi-nenwesen ist die RWTH Aachen University eine der führenden technischen Universitäten in Eu-ropa.

Das IKV engagiert sich umfassend in der Lehre und bietet neben Vor-

Das Zentrum für Kunststoffanaly-se und -prüfung (KAP) beantwor-

tet Fragen aus den IKV-eigenen

und aus externen Forschungs- und

Entwicklungspro-jekten kompetent

und schnell.Foto: IKV/Winandy

lesungen und Übungen den Stu-dierenden vollen Zugang zu einer hochmodernen technischen Aus-stattung sowie zum wissenschaft-lichen und industriellen Netzwerk des IKV. Hierdurch erhalten die Studierenden die notwendige wis-senschaftliche Basis und bekom-men auch ersten Kontakt zur in-dustriellen Praxis. Die akademi-sche Lehre ist seit jeher eine zen-trale Aufgabe des IKV, die mit großer Leidenschaft und viel En-gagement betrieben wird. Dafür erhält das Institut regelmäßig sehr gute Bewertungen von den Stu-dierenden.

IKV-Fördervereinigung

Träger des IKV ist seine Förder-vereinigung mit derzeit mehr als 300 Mitgliedern. Der ständige Dia-log mit den Mitgliedern aus Indus-

trie, Handwerk und Verbänden si-chert die Relevanz der Forschung und bietet den Unternehmen die Möglichkeit, sich aktiv in die For-schungsprogramme einzubringen. Dabei profitieren sie durch einen frühen Zugang zu neuesten Er-gebnissen und durch den intensi-ven Kontakt zum wissenschaftli-chen Nachwuchs gleichermaßen.

In Einheit mit dem Lehrstuhl der RWTH Aachen ermöglicht die Fördervereinigung dem Institut ein exzellentes Umfeld für seine Forschung und Lehre sowie den Technologietransfer in Indust-rie und Handwerk. Sie ist ein star-kes Netzwerk, das alle relevanten Bereiche der Kunststoffbranche umfasst: Rohstofferzeugung, Ma-schinenbau, Verarbeitung und In-genieurdienstleistung sowie füh-rende Institute, Verbände und Bil-

dungseinrichtungen. In Zusam-menarbeit mit diesem Netzwerk liefert das IKV seit über 60 Jah-ren wichtige Ergebnisse für viel-fältige Kunststoff-Anwendungen in unterschiedlichsten Bereichen und freut sich darauf, auch in Zukunft die Kunst-stoffbranche mitzuge-stalten.

Die Lehre am IKV ist, neben der theoretischen Ausbildung, durch einen starken Praxisbezug geprägt – dies bereitet die Studierenden optimal auf spätere Tätigkeiten in Wissenschaft und Industrie vor.Foto: IKV/Jacobs

„Das ausgezeichnete wissenschaftliche Umfeld an der RWTH Aachen und die enge Vernetzung mit der

Industrie ermöglichen es uns, Forschung für die Praxis zu betreiben. Denn: so sehr wir am IKV uns über eine wissenschaftliche Erkenntnis freuen, so

richtig zufrieden sind wir erst, wenn diese in der Praxis Nutzung und Anwendung findet.“

Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann

Fot

o: IK

V/Fr

öls

Prof. Dr.-Ing. Christian HopmannLeiter des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH Aachen University, zugleich Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen und Geschäftsführer der Fördervereinigung des Instituts

Das „Internationale Kolloquium Kunststofftechnik“ des IKV ist die traditionsreiche Konferenz, die alle zwei Jahre über 800 Teilneh-mern der Kunststofffachwelt das weite Spektrum der IKV-For-schung vorstellt. Renommierte Experten aus der Industrie berei-chern das Programm durch Keynote-Vorträge aus der Praxis.

Save the date: Das nächste Kolloquium findet am 11. und 12. März 2020 statt. Ebenfalls alle zwei Jahre veranstaltet das IKV die „International Injection Moulding Conference“, die Fachkonferenz für die Spritzgießbranche. Die Anmeldung für die nächste IIMC am 10. und 11. April 2019 läuft bereits.

www.kunststoffland-nrw.de 11Informationen aus dem kunststoffland NRW10

VEREINVEREIN

Page 7: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Schwerpunktthema

Nachhaltigkeit und Kreislauf-wirtschaftSoviel öffentliche Aufmerksamkeit wie in den letzten Monaten hatte der Werkstoff Kunststoff wahrscheinlich noch nie in seiner Geschich-te. Erfreulicherweise ist die Berichterstattung mittlerweile differen-zierter geworden. Die Kunststoffindustrie verschließt auch nicht die Augen vor den Problemen, sondern nimmt die Herausforderung an. In dieser Ausgabe zeigen wir, welche Aktivitäten die Industrie unter-nimmt, um Kunststoffe nachhaltiger zu machen und zu einer zirkulä-ren Kreislaufwirtschaft zu kommen.

Im November hat Bundesumwelt-ministerin Svenja Schulze ihren neuen 5-Punkte-Plan vorgestellt. Dabei bezieht sich die Umwelt-ministerin auf die Rechtsgrund-lage des Verpackungsgesetzes, das am 1. Januar 2019 in Kraft tritt. Folgende Ziele sollen damit er-reicht werden:

Vermeidung überflüssiger Produkte und Verpackungen

Ressourceneffizientere Ge-staltung von Verpackungen

Stärkung des Recyklateinsat-zes durch eine Rezyklatinitiati-ve des BMU

Vermeidung von Kunst-stoffrückständen in Bioabfäl-len

Internationales Engagement gegen Meeresmüll und für ei-nen nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen.

Gleichzeitig startet das Ministeri-um die Kampagne „Nein zur Weg-werfgesellschaft“, um die Öffent-lichkeit zu sensibilisieren. Im Zen-trum der Kampagne stehen ver-schiedene Motive. Die Motive zei-gen, um was es gehen soll: Um weniger überflüssige Verpackun-gen, weniger Abfall und weniger Produkte zum Wegwerfen.

Hochaktuell

BMU-5-Punkte-Plan: Weniger Plastik, mehr Recycling

„Wir haben uns lange für die Ziele des Verpackungsgesetzes einge-setzt, insbesondere für die höhe-

ren Recyclingquoten gerade für Kunststoff. Eine Kreislaufwirt-schaft für Kunststoffe schei-tert bislang daran, dass sich kein Markt für Rezyklate entwi-ckelt. Das ist die zentrale Her-ausforderung. Das gigantische Beschaffungsvolumen der öf-fentlichen Hand (mindestens EUR 300 Milliarden pro Jahr) wird bislang nicht genutzt, um die Kreislaufwirtschaft zu för-dern. Nur in 2,4 Prozent der Fälle spielen Nachhaltigkeits- aspekte eine Rolle, es diktiert der Preis. Ziel sollte daher die Verankerung des Vorrangs von Produkten aus Sekun-därrohstoffen als Kriterium

für die öffentliche Beschaf-fung sein. Insofern begrüße ich den 5-Punkte-Plan ausdrücklich. Das allein aber reicht nicht: Zwi-

schen Primärkunststoff und Re-zyklaten herrscht nach wie vor ein Ungleichgewicht. Rezyklat be-sitzt heute die Qualität von Neu-ware – und ist genauso einsetzbar. Es bestehen aber immer noch un-begründete Bedenken hinsicht-lich Gesundheitsrisiken und Ma-terialgüte von Rezyklaten. Marke-tingaspekte spielen eine zusätzli-che Rolle. Die Produktionskosten von Sekundärware liegen zudem noch über denen von Primärwa-re. Im Kunststoffbereich profi-tiert Primärware von Skalenef-fekten, dem lange Zeit niedrigen Ölpreis sowie steuerlichen Bes-serstellungen. Auch hier kann ich mir Maßnahmen zur Förderung von Rezyklaten vorstellen, denn Recyclingkunststoff hat eine deutlich bessere Ökobilanz als Primärware.“

Michael Wiener, CEO Der Grüne Punkt und Mitglied des Vorstands von kunststoffland NRW

Jürgen Bertling, Markus Hiebel, Stephan Kabasci; Fraunhofer UMSICHT

„Die Reduzierung des Verbrauchs von Plastiktüten ist als ein Erfolg ei-ner gemeinsamen Initiative von Po-litik und Wirtschaft in Verbindung mit einem Wandel des Verbrau-cherbewusstseins zu sehen. Dies gelang nicht zuletzt, da sich für die Plastiktragetaschen vergleichs-weise einfach Ersatzprodukte fin-den ließen. Die genauere Betrachtung dieser Alternativen zeigt, dass es weniger auf die Materialwahl, sondern mehr auf das systemische Verhalten an-kommt. Ökobilanzen weisen kaum Vorteile von Papier- und Baum-wolltüten gegenüber solchen aus Kunststoff aus. Vor allem die Mehr-fachnutzung wirkt sich günstig auf die Ökobilanz aus. Inwieweit dies sich auf andere Verpackungen vor dem Hintergrund der hohen Hygie-neanforderungen im Lebensmittel-handel übertragen lässt, ist im Ein-zelfall zu prüfen. Wir raten dazu, nicht nur auf die Ergebnisse von Ökobilanzen zu schauen, wenn es um das The-ma Kunststoffverpackungen geht. Hier sind auch andere Aspekte zu

bedenken, wie der langfristig not-wendige Pfadwechsel von fossi-len zu nachwachsenden Rohstof-fen und die Wirkungen des Kunst-stoffmülls in der Umwelt. Mehrfachnutzungen und ein ver-bessertes End-of-Life-Manage-ment sind für alle Arten von Ver-packungen anzustreben. Es sollten Wege gefunden werden, die deren sorgsamen und verantwortungs-vollen Gebrauch begünstigen. Hierzu zählen beispielswei-se Maßnahmen der Um-weltbildung oder Pfandsys-teme. Weiterhin sollte alles, was das Kunststoffrecy-cling erleichtert, wie z. B. Sammelsysteme, die eine einfache, sortenreine und effiziente Erfassung erlau-ben, und der Verzicht auf Multimaterialsysteme po-litisch und regulatorisch sinnvoll flankiert werden. Ob die Regelungen des neuen Verpackungsge-setzes genügend Anrei-ze setzen, ist kritisch zu prüfen.“

Weitere Informationen: http://s.fhg.de/plastiktueten 

Wir haben Aspekte der Kampagne aufgegriffen und Branchenexperten um Einschätzung gebeten (Seite 13 – 15).

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de12 13

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 8: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Das Ansehen von Kunst-stoffverpackungen in der Öffentlichkeit ist von Wider-

sprüchen gekennzeichnet. Auf der einen Seite nimmt der Verbrauch von Kunststoffverpackungen ste-tig zu. Die Schutzfunktion und län-gere Haltbarkeit von Lebensmit-teln werden vom Konsumenten geschätzt, aber gleichzeitig wer-den insbesondere solche Kunst-stoffartikel kritisch gesehen, die nur einmalig und sehr kurz genutzt werden. Die EU-Kommission hat eine Liste mit 10 Einweg-Kunst-stoffprodukten identifiziert, die für ca. 70 % der Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikmüll verant-wortlich sind. In Brüssel wird mit Hochdruck an einer EU-Richtlinie gearbeitet, die auf eine Verringe-rung von Einwegplastik abzielt und damit die Weltmeere besser vor Verschmutzung schützen soll. Die von der EU vorgesehenen Maßnahmen reichen von einer Verbesserung des Konsumenten-

bewusstseins über Recyclingziele bis hin zu einem vollständigen Ver-bot von bestimmten Einwegkunst-stoffprodukten innerhalb der EU.

Einsatz von Biokunststoffen in EU-Ländern

BIOTEC entwickelt und produziert an ihrem Standort Emmerich am Rhein seit 1992 biologisch abbau-bare und kompostierbare Werk-stoffe (sogenannte Biokunst-stoffe) vornehmlich auf Basis von Kartoffelstärke. Unsere Kunden sind Kunststoffverarbeiter, die aus unserem Werkstoff flexible Ver-packungen, d. h. Beutel und Verpackungsfolie herstellen. Die mechanischen und optischen Ei-genschaften eines biologisch ab-baubaren und kompostierbaren Beutels unterscheiden sich kaum von einem Beutel aus traditionel-lem Kunststoff, wie z.B. PE. Bereits heute haben Länder wie Frank-reich und Italien ultraleichte Beu-

tel mit einer Wandstärke von unter 15 µm, sogenannte Obst- und Ge-müsebeutel, vollständig auf kom-postierbare Kunststoffe umge-stellt. Andere Länder wie Spanien und Belgien werden dem Beispiel folgen. Damit möchten diese Län-der folgende Effekte erzielen:

mit kompostierbaren Beuteln soll mehr Bioabfall gesammelt werden und

da ultraleichte Beutel aus tra-ditionellem Kunststoff auch keinem mechanischen Recy-cling zugeführt werden, kom-men kompostierbare Beutel zusammen mit dem Bioabfall in eine Industriekompostan-lage und werden somit orga-nisch recycelt.

Situation in Deutschland

In Deutschland sieht die Lage an-ders aus. Hierzulande werden bio-

Bis zu 85 % biobasiert

Zertifiziert als industriell & heimkompostierbar

Einfache Verarbeitung auf bestehenden Anlagen

BIO-FLEX® – SO VIELFÄLTIG WIE IHRE ANFORDERUNGEN

BIOTEC Biologische Naturverpackungen GmbH & Co. KG

BMU-5-Punkte-Plan: Wo bleiben biologisch abbaubare Kunststoffe?

logisch abbaubare und kompos-tierbare Produkte aus Biokunst-stoffen trotz einer gründlichen Un-tersuchung durch anerkannte La-bore und einer umfangreichen Zertifizierung durch DinCertco oder dem TÜV Austria kritisch ge-sehen. Im 5-Punkte-Plan sagt das Bundesumweltministerium, dass biologisch abbaubare („kompos-tierbare“) Verpackungen keine sinnvolle Alternati-ve darstellen. Als Haupt-argument wird angeführt, dass der Kompost aus kompostierbaren Verpa-ckungen keinen Wert er-zeugt. Nun sollte klarge-stellt werden, dass dies auch nicht das Ziel eines kompos-tierbaren Beutels ist.

Biokunststoffe sinnvoll einsetzen

In Deutschland werden nach Un-tersuchungen des Verbund kom-postierbare Produkte e. V. noch immer ca. 5 Mio. Tonnen an orga-nischen Abfällen verbrannt. Ein kompostierbarer Beutel stellt je-doch ein Vehikel dar, mit dem mehr organische Abfälle in der braunen Tonne und nicht in der schwar-

zen Tonne landen. Darin liegt sein klarer Vorteil. Die deutsche Bio-abfallverordnung (BioAbfV) lässt den Einsatz des kompostierbaren Beutels zur Sammlung von Bioab-fällen unter hohen Anforderungen an das Material in Bezug auf den Anteil an nachwachsenden Roh-stoffen und die Kompostierbarkeit zu, aber eine Verpackung, wie z.B.

ein Obst- und Gemüsebeutel, aus dem genau gleichen Material, darf nicht im Bioabfall entsorgt wer-den. Dies steht im Widerspruch zu anderen Ländern wie Frankreich, Italien, Spanien und Belgien.

Keine Belege für Argumente gegen Biokunststoffe

Leider lässt sich das Bundesum-weltministerium in dem sogenann-ten 5-Punkte-Plan hinreißen, ein leidiges Vorurteil gegenüber kom-postierbaren Produkten zu ver-

breiten: solche Produkte fördern einen sorglosen Umgang in Form einer wilden Entsorgung. Bis heute gibt es keinen Beleg für diese Be-hauptung. Zur Verwunderung vie-ler Hersteller von kompostierba-ren Kunststoffverpackungen wird dieses Argument niemals bei Pa-pierverpackungen angeführt.Die Politik in Deutschland hat

sich mit einem Recy-clingziel von 90% für Kunststoffver-packungen ein ehr-geiziges Ziel gesetzt und im Verpackungs-gesetz festgeschrie-ben. Dieses Ziel wird von der Verpa-

ckungsindustrie unterstützt. Da-mit bleibt immer noch ein Fens-ter von 10% von Kunststoffver-packungen, die keinem mechani-schen Recycling zugeführt wer-den. In dieser Nische sollte es einen Platz für biologisch abbau-bare und kompostierbare Verpa-ckungen geben und zwar genau dort, wo ein Recycling nicht mög-lich oder praktikabel ist. Eine Än-derung der BioAbfV wäre hierfür zwingend notwendig.

           www.biotec.de

Quel

le: B

IOTE

C

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de14 15

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 9: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Die chemische Industrie steht vor großen Herausforderun-gen, um die Klimaziele der

Europäischen Kommission und die Nachhaltigkeitswünsche der Gesellschaft zu erfüllen: Der Ener-giebedarf muss durch Prozess- optimierungen weiter gesenkt und durch erneuerbare Energien ge-deckt werden. Die Nachhaltigkeit der Produkte in der Nutzungs-phase und am Lebensende muss verbessert werden. Eine konse-quente Kreislaufwirtschaft muss die Ressourceneffizienz steigern, die Nachfrage nach Rohstoffen mindern sowie Verlustpfade in die Umwelt (Kunststoffabfall, Mikro-plastik) minimieren.

Was dabei oft übersehen wird und untrennbar mit den genannten He-rausforderungen verbunden ist: Die Chemische Industrie kann nur nachhaltig werden, wenn sie sich von fossilen Rohstoffen wie Erdöl, Erdgas und Kohle vollständig ver-abschiedet und nur noch erneuer-baren Kohlenstoff als Rohstoff für die organische Chemie einsetzt.Es ist eben nicht eine Dekarboni-sierung, wie sie im Energiebereich mit Recht und Sinn als Lösung ge-fordert wird. Die organische Che-mie kann nicht dekarbonisiert werden, da sie vollständig auf der Nutzung von Kohlenstoff basiert. Hierzu gehört auch die Kunststoff- industrie, ohne deren vielseitigen Polymere die moderne Welt nicht vorstellbar ist – oder nur mit er-heblichem Verzicht und höheren Treibhausgasemissionen.

Umstieg auf erneuerbaren Kohlenstoff

Was im Energiebereich die De-karbonisierung darstellt, ist für die Chemie- und Kunststoff- industrie der Umstieg auf erneuer-baren Kohlenstoff. Nur durch den vollständigen Verzicht auf fossi-len Kohlenstoff kann ein weiterer Anstieg der CO2-Konzentrationen vermieden werden. Der gesamte fossile Kohlenstoff, der aus dem Boden geholt wird, gelangt früher oder später in die Atmosphäre und erhöht die CO2-Konzentration.

Es gibt nur drei Quellen erneuerbaren Kohlenstoffs:

aus dem Recycling von bereits vorhandenen Kunststoffen

und anderen Produkten der organischen Chemie

aus allen Arten von Biomasse aus direkter CO2-Nutzung, aus

fossilen Punktquellen (solan-ge es diese gibt) sowie dauer-haft aus biogenen Punktquel-len und „Direct-Air-Capture“

• Für einen vollständigen Umstieg auf erneuerbaren Kohlenstoff wer- den alle drei Quellen benötigt und sollten in ähnlicher Weise von der Industrie genutzt, von der Politik unterstützt und von der Bevölke-rung akzeptiert werden.So könnten Massenchemikalien in einer nachhaltigen Chemie primär auf einer chemischen CO2-Nut-zung via Methan, Methanol und Naphtha basieren, während Fein-

nova-Institut GmbH

Erneuerbarer Kohlenstoff – Schlüssel zur Zukunft einer nachhaltigen Chemie

Autoren: Michael Carus und

Achim Raschka, nova-Institut, Hürth

chemikalien und komplexe Mo-leküle eher aus Biomasse (und CO2-Fermentation) hergestellt werden. Gleichzeitig werden me-chanisches und chemisches Recy-cling den Bedarf an zusätzlichem erneuerbaren Kohlenstoff insge-samt senken.Während das klassische Recy-cling Produkte und Werkstoffe wieder verwendet, findet bei der Nutzung von Biomasse und di-rekter CO2-Nutzung ein Kohlen-stoff-Recycling statt, das ebenso einen Teil einer erweiterten Kreis-laufwirtschaft darstellt.

Ein zukünftiges Szenario für die Kunststoffindustrie könnte dann wie folgt aussehen: Mit einem jährlichen Wachstum von 3 – 4% wird die weltweite Kunststoff-produktion bald die Marke von 400 Mill. t erreichen. Mit großen Recyclinganstrengungen könn-te es gelingen, den weiter wach-senden Bedarf an Neukunststof-fen bis 2050 zwischen 400 und 500 Mio. t zu halten. Dieser Be-darf könnte dann z.B. zu 30% durch Biomasse und 70% durch direkte CO2-Nutzung gedeckt werden. Die hierzu notwendi-ge Menge an Biomasse entsprä-che etwa 1% der aktuell global genutzten Biomasse in allen An-wendungen (13 – 14 Milliarden t, davon allein 60% für Futtermittel zur Milch- und Fleischproduktion).

Erforderliche politische Maßnahmen

Welche Instrumente und Maßnah-men kann die Politik nutzen, um den Umstieg der chemischen In-dustrie auf erneuerbaren Kohlen-stoff aus Recycling, Biomasse und CO2-Nutzung (Carbon Capture and Utilisation (CCU)) zu forcieren? Dafür stehen mehrere Optionen zur Verfügung:

Die Politik sollte alle Maßnahmen auf erneuerbaren Kohlenstoff be-ziehen und nicht speziell auf Recy-cling, Biomasse oder CO2-Nutzung – alle drei Wege müssen gleichzei-tig beschritten werden. Der aktu-ell starke Fokus auf Recycling und Kreislaufwirtschaft muss deshalb umfassend auf die Nutzung von Biomasse und CO2 als Rohstoffe der chemischen Industrie erwei-tert werden.Welche Technologie in einer Re-gion mit ihren spezifischen Rah-

menbedingungen und Vernetzun-gen sowie in welchen Anwendun-gen ökonomisch, ökologisch und sozial am besten zu bewerten ist, müssen Nachhaltigkeitsanalysen zeigen und keine Dogmen der Po-litik. Schon kleine Veränderungen der Marktbedingungen können Kaskaden an Innovation auslösen.Das vollständige Papier kann kos-tenfrei heruntergeladen werden:

     www.bio-based.eu/ nova-papers

© -Institute.eu | 2019

335 450

750

BIOM

AS

S

CO2

RECYCLING

RENEWABLECARBON

© nova-Institute.eu | 2019

Renewable Carbon

Besteuerung von fossilem Kohlenstoff in Chemikalien und Kunststoffen

Auslaufen sämtlicher Förderungen im fossilen Bereich Höhere Preise für fossile CO2-Emissionen im Emissionshandel (ETS) Politische Belohnung / Bevorzugung von Chemikalien und Kunststof-

fen mit niedriger Treibhausgasemissionen Zertifikate und Label, die bei Produkten den Anteil erneuerbaren

Kohlenstoffs auszeichnen Quoten an erneuerbarem Kohlenstoff in „Drop-in“-Produkten der

Chemie- und Kunststoff-Industrie Chemie- und Kunststoffindustrie reporten jährlich den prozentualen

Einsatz erneuerbaren Kohlenstoffs in ihrer Produktion Verbindliche Zielvorgaben für den Einsatz von erneuerbarem Kohlen-

stoff in der Chemischen und Kunststoff-Industrie Steuergutschriften (Tax credits) für Abtrennung, Speicherung bzw.

Nutzung von CO2

Verschärfung von Umweltauflagen für Chemikalien Systematischer Ausbau des mechanischen und chemischen Recyclings Starker Ausbau der erneuerbaren Energien und Einbeziehung von

Carbon Capture and Utilisation (CCU) als Speicheroption und Lieferant von erneuerbarem Kohlenstoff

7th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and Polymers, 20.–21. März 2019 in Köln

     www.co2- chemistry.eu

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de16 17

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 10: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Durch die Verwertung von Bioabfällen leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz, schonen Ressourcen und schließen Kreisläufe.

Sammeln Sie ihren Bioabfall in unseren zertifi zierten Bioabfallbeuteln.

• hygienisch

• unkompliziert

• nachhaltig

MEHR ALS NUR ABFALL –BIOABFÄLLE ALS RESSOURCE

Fördern wir gemeinsam die Trennung von 5 Mio. Tonnen Bioabfall!

Haben Sie Fragen?Wir informieren Sie gerne!

www.biotec.dewww.bioabfallbeutel.de

Im Rahmen des Projekts PEPP-CYCLE plant der Grüne Punkt eine großtechnische Anlage

zum hochwertigen Recycling von Verpackungsabfällen aus dem Gelben Sack bzw. der Gelben Tonne. Die Europäische Union för-dert das Projekt im Rahmen ihres LIFE-Programms. Es unterstüt-ze die EU-Kunststoffstrategie und den Aktionsplan der EU zur Kreislaufwirtschaft, und es trage außerdem dazu bei, die Ziele der Klimapolitik bis 2030 zu erreichen, begründete die Europäische Kom-mission die Entscheidung. Diese gute Nachricht wurde Anfang No-vember 2018 publik.Im Endausbau würde die Anla-ge insgesamt ca. 36.000 Ton-nen hochwertige Rezyklate im Jahr herstellen. Die Produkte – vor allem Polyethylen hoher Dich-te (HDPE) und Polypropylen (PP) – erreichen eine zu neuen Kunst-stoffen vergleichbare Qualität und

eignen sich daher unter anderem zur Herstellung von neuen Verkaufsver-packungen. „PEPPCYCLE ist damit als zukunftsweisende Tech-nologie für die Kreislauf-wirtschaft anerkannt“, freut sich Michael Wiener, CEO des Grünen Punkts. Insgesamt betragen die Investi- tionskosten der Großanlage in den nächsten fünf Jahren ca. 38 Mil-lionen Euro. Die LIFE-Förderung durch die Europäische Union um-fasst 4,07 Millionen Euro an Pro-jektkosten bis 2022 – durchaus ein sehr wichtiger finanzieller Beitrag.Noch wichtiger für den Start des Projekts wäre allerdings der Ab-schluss entsprechender Abnah-meverträge: „Ohne Kunden für die hergestellten Rezyklate macht die Investition keinen Sinn“, betont Wiener. „Die Industrie ist jetzt ih-rerseits gefragt, die Rezyklate ein-zusetzen und das Projekt dadurch

zu unterstützen.“

Bereits genutzt werden die hoch-wertigen Systalen-Rezyklate vom Anbieter von qualitativ hochwer-tigen Markenprodukten für Haus und Garten COMPO. Eine neu entwickelte Flüssigdüngerverpa-ckung ist mit einem Deutschen Verpackungspreis 2018 in der Kategorie Nachhaltigkeit ausge-zeichnet worden. Der Flaschen-körper im Sechskantformat be-steht zu 90 Prozent aus dem Recy-clingkunststoff Systalen PRIMUS HDPE (Polyethylen hoher Dichte), der aus dem Gelben Sack gewon-nen wird. Die Qualität der Flaschen hat dadurch nicht gelitten. „Unsere Produkte stehen für ge-sundes, natürliches Wachstum von Pflanzen für Haus und Garten – zwei Bereichen, die für den Men-schen von elementarer Bedeutung

sind. Ressourcenschonung und Umweltschutz sind für uns da-her zentrale Themen und die

Verwendung von Produkt-verpackungen aus recycel-

tem Material ein konsequenter Schritt“, so Stephan Engster, CEO der COMPO GmbH.

DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG

Neue Anwendungen für neue (Rezyklat-)ProdukteDie Recyclingquoten steigen durch das Verpackungsgesetz und die Richtlinien der EU deutlich – doch die durch mehr Recycling entstehenden Rezyklate brauchen auch sinnvolle Anwendungen. Der Grüne Punkt entwickelt mit Partnern Lösungen.

Das RAL-Gütezeichen „%-Recycling-Kunststoff“ kennzeichnet Produkte, die aus dem Gelben Sack gewonnene Rezyklate enthalten. Bild: RAL-Gütegemeinschaft

Zukünftig wird das gesamte COMPO Flüssigdüngersorti-ment auf umweltfreundliche Fla-schen umgestellt. Das geruchs- und kontaminationsfreie, translu-zente Regranulat wird vom Grü-nen Punkt entwickelt und herge-stellt. Der Rohstoff dafür sind im Gelben Sack und der Gelben Ton-ne gesammelte Kunststoffabfäl-le. Doch die Produktionsmengen sind aktuell noch gering. PEPPCY-CLE würde das ändern – es wäre die erste großtechnische Produk-tion solcher Recyclingkunststoffe. „Der Einsatz von Rezyklaten bie-tet immer einen positiven Mehr-wert, nicht nur bei der CO2-Bilanz, sondern auch bei anderen Um-welt-Wirkungskategorien“, betont Dr. Markus Helftewes, Geschäfts-führer beim Grünen Punkt. Groß-technische Verfahren wie PEPP-CYCLE könnten die Produkte langfristig auch ökonomisch wett-bewerbsfähig machen.„Ressourcenschonende Produk-te aus Kunststoff, deren Rohstoff aus dem Gelben Sack stammt, können für die Hersteller einen Marketingvorteil bringen, aber dazu braucht es eine eindeuti-ge Kennzeichnung“, sagt Micha-el Wiener. Deshalb hat der Grüne Punkt gemeinsam mit Partnern beim RAL Institut für Gütesiche-rung und Kennzeichnung die Gü-tegemeinschaft Rezyklate aus haushaltsnahen Wertstoffsamm-lungen e. V. gegründet.Das neue RAL-Gütezeichen „%-Recycling-Kunststoff“ hat das RAL-Anerkennungsverfah-ren erfolgreich abgeschlossen und kann nun verwendet wer-den. „Mit dem RAL-Gütezeichen Recyclingkunststoff können Mit-glieder der Gütegemeinschaft dokumentieren, dass Kunststof-fe aus dem Gelben Sack, der Gel-ben Tonne oder ähnlichen haus-haltsnahen Sammelsystemen hochwertig verwertet und in ih-ren neuen Verpackungen oder Produkten eingesetzt werden“,

erläutert Dr. Ina-Maria Becker, die geschäftsführende Vorsitzende der Gütegemeinschaft. Der ge-naue prozentuale Anteil wird da-bei ausgewiesen.Jetzt sind die Produzenten am Zug: „Es ist an der Zeit, neue Märk-te für Rezyklate zu entwickeln, aber diese werden nur Bestand

haben, wenn die Politik pusht und die Wirtschaft bei Angebot und Nachfrage mitspielt.“ Langfris-tig werde die Kreislaufwirtschaft so auch viele zusätzliche Arbeits-plätze in Deutschland und Europa schaffen, ist Wiener überzeugt.

     www.gruener-punkt.de

Systalen PRIMUS Rezyklate sind in der Qualität weitgehend mit Neuware ver-gleichbar und könn-ten demnächst in die großtechnische Produktion gehen. Bild: Der Grüne Punkt/

Matthias Heynen

COMPO hat seine Flüssigdüngerverpa-ckung auf Systalen PRIMUS umgestellt und für die inno-vative Verpackung einen Deutschen Verpackungspreis 2018 erhalten. Bild: COMPO

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de18 19

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 11: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Bunt ist das neue Grün.

Weil die Möglichkeiten des Gelben Sacks sovielfältig sind wie sein Inhalt. Er ist Rohstoff quelle für hochwertige Recyclingprodukte – wie zum Beispiel Systalen, das Premium kunststoff-rezyklat vom Grünen Punkt.

Nachhaltigkeit. Neu. Denken.

www.gruener-punkt.de

DSD_NRW_KURIER_RZ.indd 1 25.11.16 09:37

Eine perfekte Verpackung ist die stimmige Kombination aus Material, Anmutung und

Markenbotschaft. Zusätzlich be-kommen Aspekte der Nachhal-tigkeit, wie Biobasiertheit, Recy-clingfähigkeit oder Reduktion im Materialeinsatz, bei der Verpa-ckungsgestaltung eine immer hö-here Bedeutung. Innovative und leistungsstarke Biokunststoffe folgen diesem Ansatz und lassen sich zu vielseitigen Verpackungen mit individueller Botschaft verar-beiten.

Biokunststoffe sind biologisch ab-baubar, biobasiert oder beides. Alle diese Arten von Biokunststof-fen können in verschiedenen Ver-fahren verarbeitet werden und er-möglichen Verpackungen in einer Vielzahl von Formen. Bei der Aus-wahl eines biobasierten oder bio-logisch abbaubaren Kunststoffes sind jedoch zunächst die Anwen-dung und weiter die Art der Ent-sorgung zu berücksichtigen. Bio-basierte Drop-in Kunststoffe* wie Bio-PE oder Bio-PET können nach Gebrauch in bestehenden Abfall-

strömen recycelt werden, bioab-baubare Kunststoffe hingegen sollen der Kompostierung zuge-führt werden.Nachhaltige Konzepte lassen sich insbesondere mit Drop-in Bio-kunststoffen* gleich auf zweifa-che Weise umsetzen. Denn eine Verpackung aus Biokunststoff be-steht zum einen aus nachwach-senden Rohstoffen und kann zum anderen nach Gebrauch über be-stehende Recyclingsysteme dem Wertstoffkreislauf zugeführt wer-den. Somit wird die Verpackung zu

FKuR Kunststoff GmbH

Der Kunststoff, der zum Markenversprechen passt

einem kostbaren Wertstoff, der zur Herstellung von anderen Pro-dukten wiederverwendet wird - ein in sich geschlossener Kreislauf nach dem Vorbild der Natur.

Maßgeschneiderte Compounds für nachhaltige Verpackungen

Ein Beispiel für die Vielseitigkeit von Verpackungen aus Biokunst-stoffen ist die GREENline Reihe der Firma Rebhan aus Stockheim in Oberfranken. Der Kunststoff-verpackungs-Spezialist hat seinen Fokus bei Primärverpackungen in der Kosmetikindustrie. Um seinen Kunden auch nachhaltige Verpa-ckungsprodukte anbieten zu kön-nen, setzt Rebhan nun auf unter-schiedliche Materialien von FKuR, einem der führenden Anbieter von Biokunststoffen für flexible und feste Verpackungen. Für die verschiedenen Flacons und Flaschen kommen je nach Anfor-derungen der Kunden beispiels-weise ganz oder teilweise bioba-

sierte Kunststoffe zum Einsatz. Transparente, streckblasgeformte Flaschen bietet Rebhan aus dem teilweise biobasierten PET East-lon der Firma Fenc an, welches von FKuR vertrieben wird. Je nach geo-metrischen Anforderungen oder auch für etwas flexiblere Produk-te kommt im Extrusionsblasform-prozess Braskem‘s Green PE zum Einsatz. Das aus Zuckerrohr-ba-siertem Bio-Ethanol hergestellte Polyethylen ist wie Eastlon che-misch identisch zu konventionel-len Typen und kann folglich prob-lemlos recycelt werden. Beide Bio-kunststoffe werden von FKuR dis-tribuiert.Wünscht der Kunde bio-abbau-bare/kompostierbare Produkte, greift Rebhan auf unterschiedlich flexible Bio-Flex® PLA-Blends von FKuR zurück, die sich auch hervor-ragend extrusionsblasformen las-sen. Bio-Flex® besteht überwie-gend aus natürlichen Rohstoffen.Neben diesen blasformbaren Ma-terialien für Flaschen und Flacons

hat der Komplettanbieter FKuR noch ein breites Portfolio weite-rer Biokunststoffe für spritzge-gossene, tiefgezogene oder ex-trudierte Produkte. Dazu kommt ein umfassender, auf den Kunden abgestimmter Service: Zu Beginn empfiehlt FKuR den bestgeeigne-ten Biokunststoff für die gegebe-ne spezifische Anforderung oder entwickelt auf Wunsch ein indivi-duelles Compound. Der Biokunst-stoff-Spezialist verfügt außerdem über ein breites Netzwerk an zu-verlässigen Partnern und kann Markeninhaber mit dem passen-den Verarbeiter zusammenbrin-gen. Während der Umsetzungs-phase ist eine umfangreiche tech-nische Unterstützung auch beim Kunden vor Ort selbstverständ-lich. Schließlich unterstützt FKuR den Kunden bei marketingrele-vanten Fragestellungen im Rah-men einer erfolgreichen Marktein-führung.

     www.fkur.com

Eine Flasche, drei unterschiedliche

Materialien: Je nach Kundenwunsch

kann eine Flasche aus dem PLA Blend

Bio-Flex®, dem Bio-PET Eastlon von Fenc oder Braskem´s Green PE hergestellt

werden.

*Drop-in Biokunst-stoffe sind Pendants zu konventionellen Kunststoffen und kön-nen ohne Anpassun-gen von Maschinen und Verfahren verar-beitet werden.

Informationen aus dem kunststoffland NRW20

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 12: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

„Wenn wir nicht die Art und Wei-se ändern, wie wir Kunststoffe her-stellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische“, so kom-mentierte der Erste Kommissions-vizepräsident Frans Timmermans die Gesetzesinitiative. Damit legte die Europäische Kommission im Ja-nuar 2018 den Grundstein zu einem weltweit einmaligen Gesetzes- vorhaben: der EU-Kunststoffstra-tegie. Im Angesicht von jährlich 25 Millionen Tonnen Kunststoffab-fall in der EU zielte der erste Ent-wurf unter anderem auf Stärkung des Kunststoffrecyclings, Beendi-gung von Abfallexporten, Verbot von Einwegkunststoffprodukten, Erhöhung des Rezyklateinsatzes sowie Reduzierung von Mikroplas-tik in Hygieneprodukten. Von Öffentlichkeit und Medien wurde dieser Vorstoß mit großem Interesse und weitgehend positiv

aufgenommen. Das Europäische Parlament antwortete im Septem-ber mit einer Stellungnahme auf den Kommissionsentwurf. Neben der generellen Befürwortung des Vorhabens forderte das Parlament mehr inhaltliche Präzision und Pra-xistauglichkeit. Dabei verlangte es von der Kommission zum Beispiel eindeutige, umsetzbare und wirk-same Anforderungen an Verpa-ckungen vorzulegen. Darüber hi-naus wollten die EU-Parlamenta-rier die vorgesehene Kreislaufori-entierung nicht nur auf Verpackun-gen beschränken, sondern generell auf alle Kunststoffprodukte aus-weiten. Weiterhin wurden in der Stellungnahme die Bedeutung von biobasierten Kunststoffen betont, Qualitätsstandards für Sekundär-rohstoffe sowie eine verringerte Mehrwertsteuer für Produkte mit Rezyklatanteil gefordert. Viele Ideen und Verbesserungen

zur Kunststoffstrategie sind bis-her im Gespräch – doch wie geht es weiter? Die Reaktion des Europäi-schen Parlaments auf den Geset-zesentwurf war der zweite Schritt in einem als Trialog zwischen Kom-mission, EU-Parlament und Minis-terrat angelegten Gesetzgebungs-verfahren. Es fehlt noch die Stel-lungnahme des Ministerrats, der Vertretung der europäischen Mit-gliedstaaten. Wenn der Minister-rat inhaltlich den Standpunkt des Parlaments teilt, was relativ wahr-scheinlich ist, tritt die Kunststoff-strategie inklusive aller Ände-rungswünsche als neue Richtlinie in Kraft. Sollte dies nicht der Fall sein, müssten die Inhalte neu ver-handelt werden, was den Prozess weiter in die Länge ziehen wür-de. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass es noch vor der Europawahl im Mai 2019 ein gemeinsames Er-gebnis geben wird.

kunststoffland NRW

Ein Jahr EU-Kunststoffstrategie – ein kurzer ÜberblickVor einem Jahr veröffentlichte die Europäische Kommission ihren ersten Entwurf zu einer Europäischen Kunststoffstrategie. Im kunststoffland report Ausgabe 1/2018 hatten wir darüber informiert. Wo stehen wir jetzt? Die K 2019 knüpft an die über-

aus erfolgreiche Veranstal-tung 2016 an. Ein knappes

Jahr vor Beginn der weltweit be-deutendsten Fachmesse für die Kunststoff- und Kautschukbran-che ist nicht nur gesichert, dass das Düsseldorfer Messegelände vom 16. bis 23. Oktober 2019 er-neut komplett ausgebucht sein wird. Ebenso garantiert ist, dass von der K 2019, wie von allen ih-ren Vorgängerinnen, deutliche Impulse für die Entwicklungen der Zukunft ausgehen werden. Innovative Materialien und Tech-nologien prägen seit jeher die Präsentationen der Aussteller, bei der kommenden Veranstaltung werden darüber hinaus insbe-sondere die Verschmelzung der digitalen Welt mit den Welten der Produktionsprozesse und neuer Produktentwicklungen sowie die Themenbereiche Kreislaufwirt-schaft, Ressourcenschonung und Digitalisierung im Mittelpunkt ste-hen.

Vor allem die Sonderschau zur K 2019, die erneut den Titel „Plastics shape the Future“ trägt, zeigt auf, wie Kunststoffe die Zu-kunft nachhaltig gestalten kön-nen, welche Entwicklungen heu-te bereits Gestalt annehmen und welche Visionen die Chance ha-ben, morgen umgesetzt zu wer-den. An sieben Thementagen wer-den sich fachliche Diskussionen, Impulsreferate, kurzweilige Vor-führungen und spannende Experi-mente abwechseln. Ökonomische und ökologische Aspekte werden gleichermaßen thematisiert, Pro-blemfelder dabei nicht ausgespart und Lösungsansätze diskutiert.

Die Sonderschau ist ein Projekt der deutschen Kunststoffindus-trie unter der Federführung von PlasticsEurope Deutschland e.V. und der Messe Düsseldorf. „Pla-stics shape the future“ verspricht Ein- und Ausblicke für Ausstel-ler und Fachbesucher der K 2019 ebenso wie für Medien und die in-teressierte Öffentlichkeit.

Der Science Campus der K 2019 steht für den Dialog zwischen For-schung und Wirtschaft. Hier haben Aussteller und Besucher die Mög-lichkeit, sich einen konzentrier-ten Überblick über wissenschaftli-che Aktivitäten und Ergebnisse im Kunststoff- und Kautschuksektor zu verschaffen und Erfahrungen zwischen Hochschulen und Unter-nehmen auszutauschen.

Die Programmpunkte im Science Campus und in der Sonderschau entstehen in enger Abstimmung. In beiden Foren geht es um die Themen, die in den kommenden Jahren die Marktentwicklung der globalen Polymerbranche prägen werden. Diese Leitthemen wurden von den Wissenschaftlern und Ex-perten des Innovationskreises der K 2019 wie folgt definiert:

Digitalisierung / Kunststoffindustrie 4.0

• Plattformökonomie • Vernetzte Wertschöpfungs-

kette

Plastics for Sustainable Development

• Watermanagement • Erneuerbare Energien

• Circular Economy (Alternative Rohstoffe etc.)

Systemintegration: Funktio-nalität durch Material, Prozess und Design

• Neue Materialien und Additive • Additive Fertigung • Leichtbau • Mobility (E-Mobilität) • Biokunststoffe

Besondere Beachtung wird zudem der Frage nach dem Nachwuchs für die Branche geschenkt, in der Wissenschaft ebenso wie im Aus-bildungsbereich. Die Leitthemen werden von den teilnehmenden Hochschulen, Instituten, Verbän-den und Förderorganisationen aufbereitet und in Diskussionsrun-den, Vorträgen sowie anhand aus-gewählter Exponate dargestellt und erörtert.

Insgesamt werden zur K 2019 mehr als 3.000 internationale Aussteller ihre neuesten Entwick-lungen aus den Bereichen Maschi-nen und Ausrüstung für die Kunst-stoff- und Kautschukindustrie, Rohstoffe und Hilfsstoffe sowie Halbzeuge, Technische Teile und verstärkte Kunststoff-Erzeugnis-se vorstellen. Über 200.000 Fach-besucher aus aller Welt werden zur Messe erwartet.

     www.k-online.com

Messe Düsseldorf GmbH

K 2019Im Fokus stehen innovative Materialien und Prozesse, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft

EU-Kommission ruft Industrie-Allianz ins Leben

Die Europäische Kommission hat am 11. Dezember 2018 den Startschuss für eine

Allianz der wichtigsten Industrie-akteure gegeben, die die gesamte Angebots- und Nachfragekette für Kunststoffe abdecken. Sie soll dazu beitragen, die Vermüllung mit  Kunststoffen  zu verringern, den Anteil an recycelten Kunst-stoffen zu erhöhen und Marktin-novation zu fördern.

Die Allianz wird drei operative Hauptziele verfolgen:

Förderung von kurzfristigen, freiwilligen und koordinierten Maßnahmen und Investitionen durch wichtige Akteure der Branche.

Berichterstattung über die Hindernisse‚ die die Bemü-hungen der Akteure zur voll-

ständigen Erfüllung ihrer Zu-sagen und/oder zur Erreichung des Ziels von 10 Mio. Tonnen bis zum Jahr 2025 erschweren könnten.

Überwachung der Fortschrit-te hin zu mehr Kunststoffrecy-cling und zur verstärkten Nut-zung von recycelten Kunst-stoffen in Europa.

     www.ec.europa.eu

Informationen aus dem kunststoffland NRW22 www.kunststoffland-nrw.de 23

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 13: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

ENGEL. Ihr Partner für Faserverbundanlagen

www.engelglobal.com

Weniger Gewicht, flexible Designs, beste Eigenschaften:

Die Zukunft gehört dem Faserverbund-Leichtbau. Als treibendeKraft in der Kunststo� verarbeitung ist ENGEL der ideale Partner auf dem Weg zu innovativen Produkten. Wir begleiten Sie mit Kompetenz, Erfahrung und visionären Lösungen.

4937-45 ENG ANZ KLR lightweight 187x124 de 1812.indd 1 03.12.2018 11:31:05

Ein Thema, das im 21. Jahrhun-dert nicht nur die politische, sondern auch die industrielle

Landschaft prägt, und auch wei-terhin prägen wird, ist der Klima-wandel. Um diesem entgegenzu-wirken sind von der europäischen Politik Reduktionen von CO2 Emis-sionen vorgesehen. Bis zum Jahr 2021 ist beispielsweise ein maxi-maler Grenzwert von 95g CO2/km für neu zugelassene PKWs festge-setzt worden [VDA-ol, EU1-ol].Verringerungen der CO2 Emissio-nen von PKWs können insbeson-dere durch die Gewichtsredukti-on von Fahrzeugkarosserien mit Hilfe des konsequenten Einsat-zes von Leichtbaustrukturen ge-schehen. Überwiegend finden da-bei heutzutage höchst-, höher und hochfeste Stähle ihren Einsatz, die miteinander, durch unterschied-liche Fügetechnologien, verbun-den werden [GFS+05]. Der Trend geht jedoch mittlerweile zu Multi-

materialanwendungen über, das heißt zur Kombination nicht nur un-terschiedlicher Stahlsorten, son-dern auch unterschiedlicher Werk-stoffgruppen. Dabei finden immer mehr auch faserverstärkte Kunst-stoffe (FVK) ihre Verwendung als Strukturbauteile innerhalb der Ka-rosserie, wie z.B. in der Dachkons-truktion des BMW M3 oder sogar als gesamte Rohkarosserie. Eben-falls werden FVKs auch für Bautei-le wie Kardanwellen, Federn oder auch Sitze verwendet. Motivation für den Einsatz von FVKs sind die sehr guten gewichtsspezifischen mechanischen Eigenschaften, die hohe spezifische Energieabsorp-tion und die guten Formgebungs-eigenschaften [ITE+12]. Da FVKs überwiegend in Multimaterialan-wendungen eingesetzt werden, besteht die Herausforderung des Fügens mit Werkstoffen wie Stahl, Aluminium, Titan, etc.Auf den Bereich von Leichtbau-

strukturen mit Multimaterialan-wendungen hat sich das Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH) der Universität Paderborn spezialisiert. Unter anderem wird hier im Bereich der Leichtbauma-terialien und Fügeverfahren von Multimaterialsystemen (Hybrid-system) geforscht. Aktuelle For-schungsergebnisse sind in die Ent-wicklung des Demonstrators für Hybridsysteme (Bild 1) eingeflos-sen und zeigen die Möglichkeiten von Multimaterialanwendungen. Neben der Herstellung von Hy-bridstrukturen ist auch deren Recycling von großer Bedeutung. Die Leichtbaustrukturen sollen nicht nur zu vermindertem CO2 Ausstoß während ihrer Anwen-dungsdauer führen, sondern auch möglichst vollständig dem Stoff-kreislauf nach „End of life“ wieder zugeführt werden. Um die einzel-nen Werkstoffe zu recyceln, ist ein hundertprozentiger Aufschluss-grad der Einzelkomponenten an-zustreben, wodurch diese sorten-rein vorliegen. Stahl und Alumini-um können durch Umschmelzen verlustfrei einer neuen Anwen-dung zugeführt werden. Anders stellt sich dies bei faserverstärk-ten Kunststoffen dar. Je nach Ma-trixmaterial (Duroplast, Thermo-plast) sind unterschiedliche Strate-gien für die Verwertung zu wählen.Eine Systematik zum werkstoffli-chen Recycling von endlosfaser-verstärkten thermoplastischen Kunststoffen wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes der Kunststofftechnik Paderborn (KTP), das dem ILH angehört, ent-wickelt. Zielsetzung dabei war es

Kunststofftechnik Paderborn

Recycling im Bereich der hybriden Leichtbaustrukturen

Bild 1: Demonstrator des ILHs für anfor-derungsgerechten

Leichtbau [ILH1-ol]

den thermoplastischen Faserver-bundwerkstoff, der u.a. beim Recy-cling von hybriden Leichtbaustruk-turen anfällt, aufzuarbeiten, so-dass dieser durch Umschmelzen im Spritzgießprozess zu Bautei-len verwertet werden kann. Inner-halb des Projektes wurden end-losfaserverstärkte Kunststoffe mit unterschiedlichen Matrix/Fa-ser-Kombinationen ausgewählt und eine Strategie für ein werk-stoffliches Recycling entwickelt. Bild 2 zeigt exemplarisch an ei-nem endlosglasfaserverstärktem

Kunststoff die unterschiedlichen Stufen, die dabei durchlaufen wer-den. Zunächst findet eine Zerklei-nerung des Materials mit Hilfe ei-ner speziellen Zerkleinerungsme-thodik statt. Das Mahlgut kann anschließend direkt im Spritz-gießprozess mit Hilfe einer ange-passten Materialzuführung verar-beitet werden. Eine Alternative ist die Compoun-dierung des Mahlguts als Füllstoff in ein zum Matrixmaterial artglei-ches Polymer im Doppelschne-

ckenprozess, wodurch der Faser-masseanteil, der bei endlosfaser-verstärkten Kunststoffen teils weit über 50% liegt, verringert wird. Das Endprodukt, ein Granu-lat, kann auf Standardspritzgieß-maschinen verarbeitet werden. Durch die Anpassung der Mengen-verhältnisse im Doppelschnecken-prozess zwischen Mahlgut und Po-lymer ist es möglich den Faserge-halt im produzierten Granulat be-liebig, gegenüber dem Fasermas-seanteil im Mahlgut, zu reduzieren. In Bild 3 sind die mechanischen

Bild 2: Stufen des Recyclings von thermoplastischen endlosglasfaserver-stärktem Polyamid 6 (v. l.: thermoplasti-scher FVK, Mahlgut, Granulat, Bauteil)

Informationen aus dem kunststoffland NRW24

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 14: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Eigenschaften von Zug-Prüfkör-pern aus compoundierten Granu-laten aus dem Doppelschnecken-prozess dargestellt. Hierfür wurde ein Mahlgut genutzt, welches aus einem endlosglasfaserverstärk-tem Polyamid 6 hergestellt wurde. Durch die Zumischung des Mahl-guts in ein reines Polyamid 6 (PA 6) konnten Faseranteile im Granu-lat von 20% (GF20), 30% (GF30) und 40% (GF40) realisiert wer-den. Ebenso wurde das reine Mahl-gut verarbeitet, welches einen Fa-seranteil von 60% (GF60) auf-

weist. Anhand der Zugfestigkeit und des E-Moduls ist zu erkennen, dass eine Verstärkung des Polya-mids durch die Zugabe des Mahl-guts erzielt wird. Die Schlagzähig-keit nimmt wie erwartet durch die Zugabe der Fasern ab, da diese wie Fehlstellen bei einer schlagartigen Belastung wirken.Mit der in dem Forschungspro-jekt entwickelten Systematik ist ein Recycling der endlosfaserver-stärkten Kunststoffe aus hybriden Leichtbaustrukturen möglich, je-doch ist dies mit einem Downcy-

cling verbunden. Die Faserlängen verkürzen im Recyclingprozess, wodurch auch die mechanischen Eigenschaften unterhalb derer von endlosfaserverstärkten Kunst-stoffen liegen. Generell können die Recyclingmaterialien jedoch zum Substituieren von kurzfaserver-stärkten Kunststoffen verwendet werden, da vergleichbar gute Ei-genschaften vorliegen.

     www.ktp.uni-paderborn.de

Das beschriebene Forschungsvorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. (Förderkennzeichen 31 01 047 02)

Bild 3: Mechanische Eigenschaften von

compoundiertem Mahlgut

Literaturverzeichnis[VDA-ol] https://www.vda.de/de/themen/umwelt-und-klima/CO2-regulierung-bei-pkw-und-leichten-nfz/CO2-regulierung-bei-pkw-und-leichten-nutzfahrzeugen.html (22.11.2018)[EU1-ol] https://ec.europa.eu/germany/news/20171108-CO2-Neuwagen_de (22.11.2018)[ILH1-ol] https://ilh.uni-paderborn.de/ (22.11.2018)[GFS+05] Martin Goede, Hans Ferkel, Jürgen Stieg, Klaus Dröder: Mischbauweisen Karosseriekonzepte -Innovationen durch bezahlbaren Leichtbau, 14. Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik, Aachen 2005[ITE+12] Leif Ickert, Dieter Thomas, Lutz Eckstein, Thomas Tröster: Beitrag zum Fortschritt im Automobilleichtbau durch belastungsgerechte Gestaltung und innovative Lösungen für lokale Verstärkungen von Fahrzeugstrukturen in Mischbauweise, ISSN 2192-7863, Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V. (FAT) 2012[MG16] Hans Martens, Daniel Goldmann: Recyclingtechnik: Fachbuch für Lehre und Praxis, 2. Auflage, Springer Fachmedien Wiesbaden 2011, 2016

Die Kunststofftechnik Paderborn (KTP), welche dem Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH) angehört, forscht unter anderem intensiv im Bereich innova- tiver Recyclingstrategien und -verfahren für faserverstärkte Kunststoffe, mit dem Ziel, Stoffkreisläufe mit hochtechnischen Recyclingmaterialien zu schließen.

Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Elmar Moritzer, Tel. 05251 60-2451, [email protected]. Matthias Hopp, Tel. 05251 60-3052, [email protected]

Interseroh und Erema haben kürzlich auf der FAKUMA auf-gezeigt, wie der Kunststoff-

kreislauf mit Willen, Engagement und technischem Know-how ge-schlossen werden kann. Gemein-sam präsentierten der deutsche Umweltdienstleister und der ös-terreichische Recyclingmaschi-nenspezialist das von Interseroh neu in Betrieb genommene Kas-kaden-Extrusionssystem Core-ma®, eine von Erema entwickelte Technologie zur Produktion von Re-Compounds, die eigens an die besonderen Anforderungen von Interseroh angepasst wurde.

Höhere Qualität, geringerer Energieverbrauch

Mit der Corema®-Technologie ist es möglich, in nur einem Ver-fahrensschritt maßgeschneider-te Recycling-Compounds für be-sonders hochwertige Anwen-dungen herzustellen. Eingesetzt wird sie bei Interseroh im Zuge des mehrfach ausgezeichneten Recycled-Resource-Verfahrens. Die damit produzierten Re-Com-pounds ersetzen bereits in vielen Bereichen Neuware. „Wir können nun, ähnlich wie bei der Compoun-dierung von Neuware, direkt im Herstellungsprozess Additive, Mo-difikatoren und Füllstoffe in Antei-len von 0,25 bis 40 Prozent bei-mischen“, erklärt Dr. Manica Ulc-nik-Krump, Leiterin der Business Unit Recycled-Resource bei Inter-seroh. Die Qualitätskontrolle der Materialrheologie und Farbstabi-lität erfolgt digital und in Echtzeit.

„Farb- und MVR-Wert unterlie-gen Dank unseres MES-Systems re360 einer permanenten Kont-rolle und bei Abweichungen kann unmittelbar gegengesteuert wer-den“, ergänzt Manfred Hackl, CEO der Erema Gruppe. Das Ergebnis sind noch höhere Stabilität und Reinheit des Materials bei maxi-maler Flexibilität.„Damit können wir nicht nur Kun-denwünsche effizient und punkt-genau erfüllen, sondern zu-gleich auch den Umweltnutzen der Kunststoff-Rezyklate auf ho-hem Niveau verbessern“, zeigt sich Ulcnik-Krump von der Core-ma®-Technologie überzeugt. Denn selbst bei der Herstellung kompli-zierter Rezepturen spart das neue Verfahren bis zu 50 Prozent der

Treibhausgasemissionen im Ver-gleich zur Verwendung von Neu-granulat aus Rohöl ein.Für Ulcnik-Krump genauso wie für Hackl wurde damit eine neue Entwicklungsstufe im Kunst-stoffrecycling erreicht. „Die ALBA Group und ihre Tochter Interseroh decken mit Sammlung, Sortierung und Recycling die wesentlichen Bereiche der Kreislaufwirtschaft ab. So macht dieses Projekt sicht-bar, dass es möglich ist, auch den Kunststoffkreislauf zu schließen“, freut sich Hackl über diese erfolg-reiche Zusammenarbeit. Beide se-hen darin einen wegweisenden Schritt zur weiteren Forcierung der Kreislaufwirtschaft in Europa.

     www.erema-group.com

EREMA Group GmbH

Neue Qualitätsstufe im KunststoffrecyclingMaßgeschneiderte Re-Compounds in nur einem Verfahrensschritt

COREMA-Anlage Fotocredit: ALBA Group/

Amin Akhta

www.kunststoffland-nrw.de 27Informationen aus dem kunststoffland NRW26

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 15: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

ROAD TO DIGITALISATION

REALISIERERREALISIERERVORARBEITERVORARBEITER

ROAD TO REALISIERER

WEGWEISERWEGWEISERWEGWEISER

ZIELSETZER

DIGITALISATIONZUKUNFTSMACHER

ZIELSETZER

ZUKUNFTSMACHERPARTNER

Wenn Ihr Ziel Digitalisierung heißt, dann sollten Sie dem richtigen Partner vertrauen. Wir sind Ihr Wegbereiter in Sachen digitale Transformation. Denn wir liefern individuelle Lösungen ohne Umwege. Mit uns setzen Sie die richtigen Zeichen Richtung Zukunft. Auf Ihrer „Road to Digitalisation“. Mit unserer „Road to Digitalisation“.

www.arburg.com

Road_to_digitalisation_kunststoffland_NRW_report_210x142_November_DE.indd 1 29.08.2018 13:19:01

Auch wenn das Konzept der-zeit intensiv diskutiert wird, ist die Idee einer „zirkulä-

ren Wirtschaft“ nicht neu – hiesi-ge Unternehmen haben seit den 1970-er Jahren die Kreislaufwirt-schaft innerhalb ihrer Produktion ökonomisch und ökologisch in die Ressourceneffizienzstrategie integriert und hier mannigfache Innovationen hervorgebracht. Starke Impulse waren seinerzeit auch von den Ölkrisen ausge-gangen, die der Gesellschaft die Notwendigkeit einer alternativen Energie- und Rohstoffversorgung vor Augen führten und nachhalti-ges Denken beförderten. Die Bun-desregierung setzte im Zuge des Ölpreisschocks damals auf die Atomkraft als Alternative zu den fossilen Energiequellen. Inzwischen hat sich der Blick stark geweitet. Über nachhaltige, siche-re und bezahlbare Energie hinaus steht ein ganzheitlicher Schutz der Ressourcen unseres Planeten im Bewusstsein der Weltöffentlich-keit, aktuell mit starkem Fokus auf dem Klimawandel und der Vermül-lung der Meere. Unter diesen Vor-zeichen wird uns ein „Weiter so“ sehr schnell an die Grenzen unse-rer heutigen Lebensweise führen. Betrachten wir den zunehmenden weltweiten Konsum und den da-mit einhergehenden steigenden Rohstoffbedarf, so kommt der zir-kulären Wirtschaft eine zentrale Bedeutung zu. Denn das Konzept verspricht, die bisher geltende kausale Beziehung zwischen stei-

gendem Konsum und steigendem fossilen Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.Die Chemie- und Kunststoffindus-trie hat ein genuines Interesse da-ran, die Meeres- und Umweltver-schmutzung mit Kunststoffabfäl-len zu stoppen. Unstrittig ist, dass Kunststoffe für Klimaschutz un-verzichtbar sind. Beispielswei-se im Einsatz als Isolationsmate-rial zur Dämmung von Gebäuden und Kühlgeräten etwa oder als be-sonders leichte Komponenten, die das Gewicht und den Treib-stoffverbrauch von Fahrzeugen senken. Darüber hinaus lässt sich mit Kunststoffen auch am Ende ihrer Nutzungsphase etwas Sinn-volles machen. Vor allem gilt, das Element Kohlenstoff zurückzuge-winnen und einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf herzustellen.

Was hat die Meeresverschmutzung mit zirkulärer Wirtschaft zu tun?

Am Anfang steht die Erkennt-nis, dass einerseits „Abfall“ in ei-nem Ressourcenkreislauf einen Wert besitzt. Andererseits wird durch eine Entsorgung von Ab-fall in die Umwelt Schaden verur-sacht, welcher zukünftige Genera-tionen global belastet. Existieren-de Programme gegen Meeresver-schmutzung schließen allerdings noch nicht den Kohlenstoffkreis-lauf. Darüber hinaus benötigen wir wertschöpfungsübergreifende Partnerschaften und eine Integra-

tion des Abfallmanagements in die „Sourcing“-Strategie.

Politische Aktion

Zur erfolgreichen Umsetzung die-ses Konzeptes sind jedoch die richtigen gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nötig: Es bedarf eines politischen Willens und positiver Impulse so-wohl in Bezug auf das Verbrau-cherverhalten als auch auf das Ab-fallmanagement, um eine zirku-läre Wirtschaft in Gang zu setzen und auszubauen. Zu nennen sind hier etwa bessere Anreize für Ver-braucher zur sortenreinen Tren-nung und Rückführung von Ab-fall, aber auch Unterstützung des Abfallmanagements bei der Tren-nung und Aufarbeitung von Kunst-stoffen. Ebenso bedarf es neuer Lösungsansätze im Bereich der Designkriterien, ohne die heutigen Funktionalitäten von Kunststof-fen einzuschränken und den Fort-schritt auszubremsen. Unbestrit-ten stehen wir hier am Anfang ei-ner Entwicklung bei der Betrach-tung aller auf dem Markt verfüg-baren Verbundwerkstoffe. Es ist wichtig, den Innovationsbedarf ganzheitlich und technologieoffen zu betrachten.

Covestro‘s zirkuläre Wirtschaftsansätze

In Deutschland wird der weitaus größte Anteil des Kunststoffab-falls der energetischen Verwer-

Covestro Deutschland AG

Abfall im zukünftigen Rohstoffportfolio„Circular Economy“ – ökologischer Nutzen, wirtschaftliche Chance

Blick auf gesamte Wertschöpfung nötig

Autoren: Dr. Christoph

Sievering, Dr. Achim Ilzhöfer

tung zugeführt. Wir halten dies trotz der dabei entstehenden CO2-Emissionen für eine sinnvol-le Lösung, solange auf diese Wei-se fossile Brennstoffe substitu-iert werden. Aber auch in einem post-fossilen Zeitalter kann die-se Art der Verwertung eine Rolle spielen; und zwar in dem Maße, in dem die Emissionen bei der Ver-brennung in einem ausgegliche-nen Verhältnis zu alternativen Rohstoffen auf Basis von CO2 und Pflanzen stehen. Bei Covestro sind Innovationen in den CO2 - und biobasierten Koh-lenstoffkreisläufen recht weit ge-diehen, erste Produkte sind be-reitsauf dem Markt. CO2 ist für das Unternehmen ein Rohstoff, der es analog zu dem C14-Kreislauf bei der Verwendung von nachwach-senden Rohstoffen ermöglicht, Kohlenstoffkreisläufe zu schließen (siehe report Ausgabe 4/2017). Sowohl CO2 als auch biobasier-te Rohstoffe sind heute anders

als im Abfallmarkt in ausreichen-der Menge und Qualität erhältlich. Herausfordernd im Sinne des Zei-thorizontes und der Investitions-zyklen bleiben die großtechnische Umsetzung und die Marktakzep-tanz – hier befindet sich Covestro auf einem erfolgreichen Weg. Die-se Produktentwicklungen unter Einbeziehung regenerativer Roh-stoffe und Energien stellen für das Unternehmen einen Weg zu einer

nachhaltigen Produktion im Ein-klang mit den UN-Nachhaltigkeits-zielen dar (vgl. Abb. 1). Im Bereich der regenerativen Ab-fallströme konzentriert sich Co-vestro derzeit auf das werkstoff-liche Recycling; zu nennen ist hier die Herstellung von Mischkunst-stoffen aus wiederverwertetem Polycarbonat. Aber das Unterneh-men hat auch weitere Möglich-keiten im Blick, um den Kohlen-

Abb. 1: Covestro „Circular Economy“ Ansatz zur Integ-ration regenerati-ver Energien und Rohstoffe inklusive hochwertiger Abfäl-le. Bildquelle: Covestro

Deutschland AG

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Informationen aus dem kunststoffland NRW28

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 16: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Dr. Christoph Sievering ist Leiter

der Covestro Energie, Klima und Circular

Economy Policy Strategy

stoffkreis zu schließen. Dazu wer-den in unterschiedlichen Projek-ten sowohl die De-Polymerisie-rung durch chemische Verfahren als auch die thermo-chemische Verwertung von Kunststoffabfäl-len untersucht. In beiden Fällen bedarf es jedoch noch eines stär-keren Engagements aller Wert-schöpfungspartner, um die beste-henden Innovationen zu einer ak-zeptablen technologischen und ökonomischen Reife zu entwi-

ckeln und mit dem Abfallmanage-ment logistisch zu verknüpfen. Dies kann gleichwohl nur gemein-schaftlich im Dialog mit der Politik, der Gesellschaft und der Indust-rie funktionieren. Ziel muss sein, technologieoffen und in ganzheit-licher Herangehensweise durch Innovationen die gesamte Wert-schöpfungskette hin zu einer „Cir-cular Economy“ zu entwickeln.

     www.covestro.com

SORTIERUNG

TROCKNUNG

HOMOGENISIERUNG

QUALITÄTSPRÜFUNG

LAGERUNG

TRANSPORT

SIEBUNG

HOCHSILO-LAGERUNG

SILO-REINIGUNG

INHOUSE-LOGISTIK

OUTSOURCING

SMARTE LOGISTIK

SAP-INTEGRATION

ABFÜLLUNG

DIGITALISIERUNG DER SUPPLY CHAIN

KLEINE TEILCHEN – GROSSE LEISTUNGEN

www.greiwing.de

Wir sind der ganze Weg für rieselfähige Güter.

SORTIERUNG

TROCKNUNGTROCKNUNG

HOMOGENISIERUNG

QUALITÄTSPRÜFUNG

LAGERUNG

TRANSPORT

SIEBUNG

HOCHSILO-LAGERUNG

SILO-REINIGUNG

INHOUSE-LOGISTIKINHOUSE-LOGISTIK

OUTSOURCING

SMARTE LOGISTIK

SAP-INTEGRATION

ABFÜLLUNG

DIGITALISIERUNG DER SUPPLY CHAIN

KLEINE TEILCHEN – GROSSE LEISTUNGEN

www.greiwing.dewww.greiwing.de

Wir sind der ganze Weg für rieselfähige Güter.

Einfache, hochproduktive, energieeffiziente Herstel-lungsverfahren mit wenigen

Prozessstufen, produktionsinte-grierte Abfallvermeidung, mate-rialsparende Produkte auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen, Verzicht auf schädliche Substan-zen in Produkt und Herstellpro-zess, keine Feinverteilung von knappen Technologiemetallen in Produkt und Umwelt: Das liest sich wie die Weihnachtswunschliste der Ressourceneffizienz – doch genau so könnte die Zukunft der Kur z s tre cke n - Date n üb e r tra -gung mithilfe von Gradientenin-dex-polymeroptischen-Lichtlei-terfasern (GI-POF) aussehen. Im Unterschied zu den bekannten Glasfaserleitungen des Breit-

band-Internets, die Daten über viele Kilometer hinweg übertra-gen, bestehen polymeroptische Lichtwellenleiter aus Kunststoff. Ihr Anwendungsbereich sind Da-tenübertragungsstrecken bis zu einigen hundert Metern. Sie sind ideal zum Anschluss von Endge-räten, beispielsweise in Gebäuden oder Fahrzeugen.

Höhere Datenübertragungs-kapazität bei vermindertem Energieaufwand

Überall nimmt der digitale Ver-netzungsgrad exponentiell zu und steigert so den Ressourcenhunger auf Metalle wie Kupfer, Aluminium, Zinn, Silber und Gold maßgeblich. Im Vergleich zu Kupferkabeln ha-

ben polymeroptische Fasern eine um Größenordnungen höhere Da-tenübertragungskapazität bei gleichzeitig vermindertem spezi-fischem Energieaufwand für die Signaldurchleitung. Zudem wiegt der Kunststoff für eine GI-POF-Si-gnalleitung nur etwa ein Drittel des Isolationskunststoffanteils in einem Kupferkabel. Die Verwen-dung von Kupfer entfällt sogar komplett. In modernen Fahrzeu-gen, z.B. PKW der aktuellen Ge-neration, wiegt der „Kabelbaum“, also die Summe aller elektrischen Leitungen, schon jetzt manchmal mehr als 60 kg. GI-POF erlauben hier große Gewichtseinsparungen, die dann auch dem Kraftstoffver-brauch der Fahrzeuge zugutekom-men.

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Polymeroptische Lichtleiterfasern nachhaltiger produzieren

"Dem Plastik den Krieg zu er-klären, reicht nicht aus", sag-te die französische Umwelt-staatssekretärin im Interview. "Wir müssen die französische Wirtschaft umbauen." Mit die-sem ganzheitlichen Ansatz brachte Frankreichs Regierung nach einer öffentlichen Kon-sultationsphase im April 2018 seine Roadmap zur zirkulä-ren Wirtschaft auf den Weg. In 50 Punkten gibt die Politik damit die Marschrichtung vor und ergreift selbst die Initiati-ve, den Übergang in die Kreis-laufwirtschaft zu gestalten. So sollen bis 2025 Kunststoffab-fälle zu 100 Prozent recycelt werden und ausnahmslos alle Verpackungen aus wiederver-wertetem Kunststoff beste-hen. Durch steuerliche Anreize soll Recycling zukünftig günsti-ger werden als die Entsorgung. Bis 2025 sollen auch der an-fallende Restmüll um 50 Pro-zent verringert, 300.00 neue Arbeitsplätze geschaffen und der allgemeine Ressourcen-

verbrauch um 30 Prozent ge-senkt werden – dies allerdings bis 2030.

Das sind sehr ambitionier-te Zielvorgaben. Jedoch kom-men sie nicht überraschend. Denn bereits unter Präsident Sarkozy hat Frankreich begon-nen, eine nationale Vorreiter-rolle unter den europäischen Staaten bei der strategischen Umweltplanung einzunehmen. Die „Grenelle Environment“, ein runder Tisch zu verschiedenen strategischen Umweltthemen, an dem die Zentralregierung, Kommunalregierungen, NGOs, die Industrie sowie Gewerk-schaften erstmalig gemeinsam zusammenkamen, tagte 2007 bis 2010. Noch heute wird die laufende Umsetzung der da-maligen Beschlüsse von ei-nem Monitoring-Komitee über-wacht.

Viele Ideen kommen in Frank-reich bereits in der Praxis zum Tragen. Beispielsweise in der

erweiterten Produzentenver-antwortung. So haben Möbel-hersteller eine Rücknahme-pflicht für Altmöbel. Käufer zahlen pro erworbenes Mö-belstück einen Ökobeitrag, den der Händler an eine Ver-wertungsgesellschaft weiter-gibt. Größere Supermärkte da-gegen sind verpflichtet, über-fällige Lebensmittel zu spen-den oder zu kompostieren. Ein Kreislaufsystem soll es ab 2019 auch im Textilbereich geben, bei dem Bekleidungsgeschäf-te nicht verkaufte Waren ent-weder spenden oder recyceln sollen. Außerdem sticht Frank-reich beim Rezyklateinsatz her-aus*: schon jetzt ist der franzö-sische Nutzungsrate circa dop-pelt so hoch wie der deutsche oder gesamteuropäische Wert.

*nach aktuellen Zahlen von Eurostat

kunststoffland NRW

Kreislaufwirtschaft – Was passiert in Frankreich?

Autoren: Dr. Jörg Lefèvre, Verena Menz

Informationen aus dem kunststoffland NRW30

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 17: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Trotz der genannten Vorteile wer-den GI-POF bisher nur in geringe-rem Umfang eingesetzt, da ihre herkömmlichen Herstellungsver-fahren sehr aufwendig und teu-er sind. Nach Stand der Tech-nik besitzen polymeroptische Fa-sern einen Kern aus Polymethyl-methacrylat (PMMA) oder manch-mal auch Polycarbonat (PC), der von einem dünnen Mantel aus flu-oriertem Acrylat oder Fluorpoly-mer umgeben ist. Derartige poly-meroptische Stufenindexfasern haben jedoch eine eher unbefrie-digende Datenübertragungskapa-zität. Interessanter, derzeit aber noch teurer sind Gradientenin-dex-Fasern, bei denen der opti-sche Lichtbrechungsindex sich kontinuierlich mit dem Abstand von der Mittelachse des Licht-leiters ändert. Solche Fasern ha-ben typischerweise eine bis zu drei Größenordnungen höhe-re maximale Datenübertragungs-rate. Diese sich über den Ort ver-

ändernde Brechungsindexvertei-lung wird durch eine Dotierung er-zeugt: Hierbei werden Fremdato-me, beispielsweise das Halogen Fluor oder auch Germanium, in de-finierter Weise in den Kunststoff-kern eingebracht. Solche Herstel-lungsverfahren treiben den Pro-duktpreis in die Höhe.

Alternatives Produktions- verfahren ohne Dotierung

Die Perlon Monofil GmbH, Dorma-gen, setzt nun auf ein alternatives Produktionsverfahren: Zusam-men mit der Rheinisch-Westfäli-schen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen sowie der Hoch-schule für Telekommunikation in Leipzig (HfTL) und gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Um-welt (DBU) entwickelt das Unter-nehmen GI-POF auf Basis von rei-nen, nicht mit Dotierstoffen ver-setzten Polymeren. Ziel ist es, den Prozess auch für nachwachsen-de Rohstoffe wie biologisch nach-wachsendes, thermoplastisches Polyurethan (Bio-TPU) oder Po-lylactat (PLA) anzupassen. Das Ausgangsmaterial wird in einem abgewandelten Schmelzspinnver-fahren verarbeitet und in einem nachgeschalteten Wasserbad de-finiert abgekühlt. Durch geschick-te Prozessführung lässt sich das Abkühlen der Fasern so steuern, dass sich innerhalb des Materi-als Dichteunterschiede ergeben, durch die sich das Brechungspro-fil einer Gradientenindex-Faser er-zeugen lässt.

Damit bestehen die neu entwickel-ten GI-POF aus einem Einstoffsys-tem. Materialverbunde mit teuren und in Herstellung und Entsorgung problematischen Halogenen oder eine Dotierung mit Fremdatomen entfallen, was die Fasern kosten-günstiger macht. Der Material-bedarf insbesondere in der Kurz-streckenkommunikation ist we-sentlich geringer. Im Gegensatz

zu elektrischen Leitungen fällt der Verbrauch von Kupfer oder Aluminium praktisch vollständig weg. Zum Vergleich: Würde man die etwa 350 Millionen europä-ischen Haushalte mit LAN-Ka-beln ausstatten, wären dazu eini-ge 100.000 Tonnen Kupfer nötig. Auch der Bedarf von ölbasiertem Kunststoff wird reduziert. Zudem ist das neue Verfahren verglichen mit Glasfasern oder Kupferkabeln deutlich energiesparender, da die GI-POF in einem Arbeitsschritt und bei relativ niedrigen Tempera-turen erzeugt werden.

Bereits erste Erfolge

Hinsichtlich der Gradienteneigen-schaften hat das Projekt schon sehr gute Resultate erbracht. Zur-zeit befasst sich das Entwickler-team noch mit Lunkern, kleinen Gasbläschen, die sich in der Fa-ser beim Extrudieren bilden und die Lichtdurchlässigkeit dämpfen. Durch eine angepasste Prozess-führung und eine optimierte Ent-gasung am Extruder steht aber in Aussicht, dass die Wünsche auf der Liste schon kurzfristig in Erfül-lung gehen.

     www.dbu.de

Optische Polymerfaser für beleuch-tungstechnische Anwendungen. Bildrechte: © DBU-Projektpartner

Beleuchtete optische Polymerfaser im

Prüfstand zur Ermitt-lung der Dämpfung

Autoreifen gehören auf die Straße? Stimmt schon. Aber seit rund zwei Jahrzehnten

finden sie sich auch immer häufi-ger in der Straße. Möglich wird das durch recycelte Altreifen und Ves-tenamer®, ein Prozesshilfsmittel von Evonik Industries für die Gum-mi- und Bauindustrie.

Das Autobahnnetz in Europa zählt heute fast 75.000 Kilometer und wird stets ausgebaut. Neben dem Neubau von Straßen und Brücken ist deren Instandhaltung eine es-sentielle Aufgabe, um den Verkehr und damit auch das wirtschaftliche

Wachstum auf dem alten Kontinent aufrechtzuerhalten.Hinzu kommt: Innerhalb der Euro-päischen Union hat sich der Fahr-zeugbestand pro 1000 Einwohner seit 1975 mehr als verdoppelt. Auch der Güterfernverkehr auf der Stra-ße hat deutlich zugenommen. Be-trug die Güterverkehrsleistung per LKW circa 1000 Milliarden Tonnen-kilometern im Jahr 1990, stieg sie laut einer Statistik der EU-Kommis-sion auf circa 1750 Milliarden Ton-nenkilometern im Jahr 2015. Die-se Entwicklungen stellen die Infra-struktur Europas vor große Heraus-forderungen.

Innovation für den Straßenbau

Für die öffentliche Hand bleibt die Qualität und Langlebigkeit von Straßen ein essenziellesThema. Ein sich klar abzeichnender Bedarf an Hochleistungsbaustof-fen für Straßen zur Vermeidung von Spurrinnen und Rissen – und da-mit zur Einsparung von Instandhal-tungskosten – rückt verstärkt ins öffentliche Bewusstsein. Gleichzei-tig sind die Rohstoffkosten für As-phalt, im speziellen für Stoffe zur Asphaltmodifikation, deutlich ge-stiegen und stehen im Widerspruch zum angestrebten Ziel des kosten-

Evonik Resource Efficiency GmbH

Altreifen – der neue alte Baustoff

VESTENAMER® für Straßenbau – Innova-tionen für gummi-haltige Asphalte. Bildquelle: ©Evonik

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de32 33

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 18: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

günstigen Straßenbaus. Alternati-videen müssen her.

Einen nachhaltigen und zugleich kosteneffizienten Ansatz für Stra-ßenbau verfolgt Evonik. Mit dem Zusatz von Vestenamer®, einem Prozessadditiv für die Gummiin-dustrie, ermöglicht das Spezial-chemieunternehmen Gummimehl aus Altreifen zu einem gummihal-tigen Asphalt zu verarbeiten. Der wiedergewonnene Werkstoff wird Straßenbaubitumen oder Straßen-bauasphalten beigemischt, um die Qualität zu verbessern und die Dau-erhaftigkeit von Straßenbelägen zu verlängern.

Längere Haltbarkeit, weniger Lärm

In den USA nutzt man gummihalti-ge Asphaltmischungen bereits seit vielen Jahrzehnten.Langzeitstudien haben dort eine deutliche Verbesserung der Langlebigkeit bewiesen. „Seit eini-

gen Jahren wächst auch in Europa der Markt für elastomermodifizier-ten, also gummihaltigen, Straßen-belag“, sagt Frank Lindner, Seni-or Business Manager für Vestena-mer®. „Die positiven Eigenschaf-ten sind offensichtlich, denn die Rissanfälligkeit der Straßendecke, Spurrinnen- und Schlaglochbildung werden erheblich vermindert – und die Nutzungsdauer damit verlän-gert.“

Auch eine weitere sinnliche Erfah-rung spricht für einen Einsatz von gummimodifiziertem Bitumen: Das Gummimehl wird häufig für den of-fenporigen Asphalt – auch als Flüs-terasphalt bekannt – eingesetzt, der zu einer Reduktion des Ver-kehrslärms führt. In wissenschaft-lichen Studien wurde nachgewie-sen, dass der Einsatz von höheren Gummimehlanteilen im Straßen-belag eine Lärmminderung um ein bis zwei Dezibel erzielen kann. Das sei ein großer Erfolg, da bereits eine Reduzierung um drei Dezibel wie

die Halbierung des Verkehrsauf-kommens empfunden werde.

Altreifen sinnvoll und effizient nutzen

Im Jahr fallen weltweit etwa 19,3 Millionen Tonnen Altreifen an – da-von mehr als 3,6 Millionen Tonnen allein in Europa. Vor 20 Jahren wur-de beispielsweise allein in Deutsch-land noch mehr als die Hälfte der anfallenden Altreifen der energeti-schen Verwertung zugeführt, wäh-rend nur etwa jeder zehnte Altreifen für die stofflicheVerwertung zu Granulat verarbeitet wurde. Letztere liegt mittlerweile mit der energetischen Verwertung auf Augenhöhe.

Ökologisch sinnvoll ist die Nutzung von Altreifen allemal: „Mit der Wie-derverwendung gebrauchter Auto-reifen werden wertvolle Ressour-cen gesichert“, sagt Thomas En-genhorst, Manager Sustainabili-ty Strategy im Segment Resource

Efficiency von Evonik. „Die Reifen werden nicht als Abfall klassifiziert, sondern sind immer noch Wert-stoff, der zum Beispiel auch nicht deponiert werden darf. Somit ent-fällt die Entsorgungsfrage: Statt die Reifen zu verbrennen, haben sie ei-nen weiteren Lebensabschnitt im Straßenverkehr vor sich – wenn auch nicht PS-getrieben auf der Straße, sondern als Elastomer bzw. Gummimehl in der Straßendecke.“

Im Rahmen einer Versuchsstrecke in Paderborn wurde 2012 auf der Detmolder Straße der Straßenbe-lag erneuert und dabei die Ziele der EU-Abfallrichtlinie verfolgt. 50% des neuen Asphaltmischgutes be-stand aus dem Fräsgut – dem As-phaltgranulat – der alten Fahrbahn. Die Erstellung der neuen Misch- gutrezeptur erfolgte unter Verwen-dung von Gummimehl und Veste-namer®. Je 100 Meter Fahrbahn wurden so 80 Altreifen zu einer elastomermodifizierten Straßende-cke verarbeitet und das Recycling alten Asphaltes umgesetzt.

Weniger Co2-Emissionen

Über die Ökobilanz gibt eine Studie des anerkannten Prüfinstituts ifeu, Institut für Energie- und Umwelt-

forschung Heidelberg, Auskunft: Pro Tonne eingesetztes Gummi-mehl werden demnach bei der Wie-derverwertung rund 2,7 Tonnen Kohlendioxid eingespart, die sonst bei der Verbrennung entstehen würden. Der Carbon Footprint lasse sich mit diesem Materialeinsatz so-mit deutlich optimieren.

Der Einsatz von Vestenamer® ist in vielerlei Hinsicht eine saubere Sa-che: Die Emission von flüchtigen und schwerflüchtigen Verbindun-gen, darunter Kohlenwasserstof-fe und Schwefelverbindungen, fal-len bei gummihaltiger Straßende-cke geringer aus als bei herkömm-lichen, polymermodifizierten As-phaltarten.

Darüber hinaus reduziert das Pro-zessadditiv von Evonik die Migrati-on organischer Verbindungen, die durch Regen ausgewaschen wer-den und ins Grundwasser gelan-gen. Damit führt der Einsatz von Vestenamer® zu einer geringeren Gesamtbelastung des Grundwas-sers, wie eine von Evonik in Auftrag gegebene Studie der FABES For-schungs-GmbH belegt.

Im Frühjahr 2013 wurden gummi-modifizierte Bitumen und Asphal-tarten durch die Forschungsgesell-schaft für Strassen- und Verkehrs-wesen in das deutsche Regelwerk für Straßenbau aufgenommen.

     www.evonik.de

Bild

quel

le: @

Shut

ters

tock

-Sto

ckPh

otos

LV

InfoVestenamer® wurde Ende der 1970er-Jahre als Prozesshilfsmittel für die Kautschukindustrie entwickelt. Das im Chemiepark Marl hergestellte Polyoctenamer löst eine Reihe unterschiedli-cher Herausforderungen bei der Compoundierung und Verarbeitung von Gummi. Seine Stärken liegen auch heute noch in den positiven Eigenschaften bei der Wechselwirkung mit anderen Kautschuken. Das Produkt wird neben dem Reifenmarkt in Gummiartikeln wie Schläuchen, Kupplungsbelägen, Walzengummierungen oder Formteilen eingesetzt. Da sich die Straßenbau-behörden seit Langem nach einem verbesserten und langlebigeren Material umschauen, hat sich das Geschäftsgebiet High Performance Polymers von Evonik vor zehn Jahren intensiv der Forschungsarbeit auf diesem Gebiet gewidmet. Seitdem ist Vestenamer® auch zunehmend das verbindende Element der Wahl im gummimodifizierten Asphalt.

‚Wir haben die Erde nicht von un-seren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen‘ – die-ses Zitat könnte auch als Losung des Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials (AMIBM) ausgegeben werden. Oder an-

ders ausgedrückt: Einen wichti-gen Beitrag für eine zukunftsge-wandte und nachhaltige Materi-alwirtschaft inmitten einer for-schungs- und industriestarken Europaregion leisten. Als gren-züberschreitendes Kooperati-

onsinstitut der RWTH Aachen, der Maastricht University und der Fraunhofer-Gesellschaft im Jahr 2016 gegründet, wird am AMIBM an der Entwicklung nach-haltiger, biobasierter Kunststof-fe geforscht.

Autoren: Dr. Benjamin Weise, Prof. Dr. Gunnar Seide

Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials

Das AMIBM – Biomaterialien für die Welt von Morgen

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de34 35

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 19: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Strukturwandel als Chance

So passt auch der Standort in Geleen/Niederlande zur Mission des AMIBM: War die niederländi-sche Provinz Limburg lange Zeit das Epitom einer fossilen Indus-trie aus Bergbau und Petrolche-mie, so ist nun das Zeitalter des Strukturwandels in Richtung ei-ner nachhaltigen, umweltfreund-lichen Materialwirtschaft einge-leitet. Um jedoch die Innovations-lücke zwischen vielversprechen-der Grundlagenforschung und vorindustrieller Prototypisierung zu schließen, werden am AMIBM in sechs Arbeitsgruppen For-schungs- und Entwicklungsarbei-ten entlang der gesamten Wert-

schöpfungskette geleistet. Hier-zu stehen den inzwischen über 80 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter eine Vielzahl von Labora-torien in zwei Gebäuden mit mehr als 1500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

Forschung entlang der Wertschöpfungskette

So werden auf Basis natürlicher Rohstoffe in einem ersten Schritt durch biotechnologische Verfah-ren biobasierte Ausgangsmateri-alien hergestellt, bspw. Chitosan mittels biotechnologischer Ver-arbeitung des in Krabbenpanzern enthaltenen Chitins. Anschließend erfolgt die chemische Weiterver-arbeitung, um Plattformchemi-

kalien zur Herstellung biobasier-ter Kunststoffe zu entwickeln, die in der nächsten Arbeitsgruppe zu maßgeschneiderten Polymerma-terialien verarbeitet werden. Es er-folgt darauf die Entwicklung von Demonstratoren und Prototypen, wobei ein Fokus auf der Entwick-lung textiler Produkte liegt und ein zweiter Schwerpunkt auf die Ent-wicklung von Medizinprodukten wie Implantate oder künstliche Organe gelegt wird. Die Nachhal-tigkeit bzw. der ökologische Fuß-abdruck biobasierter Materialien wird in einer auf LCA und weiteren Analysemethoden spezialisierten Arbeitsgruppe untersucht. Diese interdisziplinäre Arbeit entlang der Prozess- und Innovationskette ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1: Forschung am AMIBM entlang der Wertschöpfungskette

Textilien 2.0 dank enger Kooperation mit der Industrie

Innerhalb des AMIBM werden in der Arbeitsgruppe Polymer En-gineering unter anderem Texti-lien aus biobasierten Kunststof-fen entwickelt. Jüngster Erfolg ist hierbei die Weiterentwicklung textiler Produkte aus Polymilch-säure (PLA) im Rahmen des Pro-jektes ‚BioTexFieldLab‘. Zudem konnte ein vollständig biobasier-ter Teppich entwickelt werden, welcher im Gegensatz zum bisher verfügbaren Interieur ausschließ-lich aus PLA besteht und somit nicht nur aus nachhaltigen Res-sourcen hergestellt wird, sondern auch erheblich leichter wiederzu-verwerten ist. Ein wesentlicher Baustein ist hierbei die Kooperation mit Un-ternehmen aus der Region, die im überregionalen Textilverband MODINT zusammengeschlos-sen sind. Durch diese enge Ver-zahnung mit der Industrie konn-te nachgewiesen werden, dass eine textile Wertschöpfungsket-te aus nachwachsenden Rohstof-fen nicht illusorisch, sondern viel-mehr in Reichweite einer indust-riellen Umsetzbarkeit gelangt ist. Weitere Forschungsarbeiten lie-gen in der Herstellung vollständig biobasierter Garne, für deren Re-alisierung nachhaltige Farbstof-fe, Weichmacher, Flammhemmer und Nukleierungsmittel erforscht werden. Es wird somit nicht nur der bloße Kunststoff betrachtet, sondern auch die Zusatzmateria-lien, durch welche ein Kunststoff erst die gewohnten Eigenschaf-ten erhält.

Biopolymere in Alltagsgegenständen

Doch nicht nur in textilen An-wendungen ist PLA von Interes-se, sondern auch in anderen Ge-genständen des täglichen Ge-

brauchs. So werden Hartschalen-koffer aus fossilen Kunststoffen wie Polypropylen hergestellt; am AMIBM konnte gemeinsam mit einem europäischen Forschungs-konsortium im Rahmen des Pro-jektes ‚Bio4Self‘ ein Prototyp ei-nes Reisekoffers aus PLA ent-wickelt werden, dessen mecha-nische Eigenschaften durch die Verarbeitung hochfester PLA-Fa-sern im Kunststoffmaterial er-heblich gesteigert werden konn-te. Hierbei wird der Effekt der Ei-genfaserverstärkung genutzt, in-dem in das Kofferschalenmate-rial PLA hochfeste Fasern aus demselben Polymermaterial ein-gebracht werden. Mithilfe der eingebrachten Filamente wer-den wirkende Zugkräfte besser abgeführt; gleichzeitig kann der so verstärkte Koffer auch höhe-ren mechanischen Belastungen standhalten.

Künftige Forschungsschwerpunkte

Neben dem PLA ist das Polymer Polybutylensuccinat (PBS) ein weiteres vielversprechendes Po-lymer, für welches erstmals tex-tile Demonstratoren auf Basis ei-nes neuentwickelten Schmelz-spinnprozesses hergestellt wur-den. PBS besticht hierbei mit seiner Kompostierbarkeit bei Raumtemperatur, wodurch eine Reduzierung der Auswirkungen des globalen Kunststoffabfalls zu erwarten ist. Neben der Fortfüh-rung dieser Forschungsthemen werden künftig auch Aerogel-Fa-sern aus nachhaltigen Rohstoffen in den Fokus der Entwicklungsar-beit gelangen, die als biobasier-te Dämmmaterialien einen wich-tigen Beitrag zur CO2-neutralen Stadt der Zukunft leisten könn-ten. Mit dem AMIBM und insbe-sondere der Arbeitsgruppe Poly-mer Engineering steht hierbei ein starker Partner für die Entwick-lung nachhaltiger Kunststoffe

und Textilien zur Verfügung. Da-bei besteht ein großes Interesse, weitere Forschungsprojekte an-zustoßen und hierbei frühzeitig die verarbeitende Industrie mit ihren Bedürfnissen und Anforder- ungen in die Entwicklungsarbeit einzubinden.

     www.maastrichtuniversity.nl

AnsprechpartnerFür Fragen und Anmerkungen zu den präsentierten textilen Innovationen steht Ihnen Professor Gunnar Seide, Leiter der Forschergruppe Polymer Engineering, jederzeit gerne unter [email protected] zur Verfügung. Bei allgemeinen Fragen zum Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials (AMIBM) freut sich Dr.-Ing. Richard Ramakers, Managing Director des AMIBM, auf Ihre Kontaktauf-nahme ([email protected]). Telefonisch können Sie das AMIBM unter +31 (0) 43 38 82 296 erreichen.

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de36 37

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 20: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Herr Saß, inwieweit betrifft einen Spritzgießmaschinenbauer wie Engel das Thema Circular Eco-nomy?Rolf Saß: Das Thema Circular Eco-nomy betrifft uns sehr stark. Als Mitglied der internationalen Kunst-stoffindustrie tragen wir Verant-wortung nicht nur für unsere Ma-schinen, sondern auch die Produk-

te, die mit Hilfe unserer Technolo-gien produziert werden. Wir alle in der Branche sind aufgefordert, un-ser Wissen und unsere Erfahrung verstärkt dafür einzusetzen, dass Kunststoffprodukte so designt und produziert werden, dass sie recycelt werden können und dass insgesamt die Möglichkeiten der Wiederverwertung umfangreicher ausgeschöpft werden. Hier arbei-ten wir immer stärker mit unseren Kunden und Partnerunternehmen entlang der Wertschöpfungskette zusammen, um schon bei der Pro-duktentwicklung sowohl den Her-stellungs- als auch den Recycling-prozess im Sinne einer größtmög-lichen Nachhaltigkeit definieren zu können. Dieser Trend wird sich wei-ter verstärken. Dabei werden die voranschreitende Digitalisierung und Vernetzung der Kreislaufwirt-schaft den Weg weiter ebnen.

Wie kann Industrie 4.0 bei die-sem Thema helfen?Saß: Industrie 4.0 ist in mehrfa-cher Hinsicht ein Enabler für ge-schlossene Wertstoffkreisläu-fe und mehr Nachhaltigkeit. Ein Beispiel habe ich bereits genannt: Die immer engere Zusammenarbeit mit weite-ren Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette, die sich über die neu entstehen-den Marktplätze noch einfa-

cher und effizienter gestal-ten lassen wird.

Ein weiteres Beispiel ist die zunehmende Intelligenz der Spritzgießmaschinen, die sich

selbst optimierende Fertigung, die ein wesentliches Merkmal der smart factory ist. iQ weight cont-rol zum Beispiel passt Schuss für Schuss das Einspritzprofil, den Um-schaltpunkt und das Nachdruck-profil automatisch an die aktuellen Bedingungen an und hält damit das eingespritzte Schmelzevolumen über die gesamte Fertigungsdau-er konstant. Auf diese Weise las-sen sich Schwankungen im Roh-material ausgleichen, noch bevor Ausschuss produziert wird. Erste Versuche mit recyceltem Material brachten sehr gute Ergebnisse. Wir sind davon überzeugt, dass die in-telligente Assistenz dem breiteren Einsatz von Rezyklaten – auch für höherwertige Anwendungen – den Weg ebnen wird. Last but not least ermöglicht die Digitalisierung neue Geschäftsmo-delle auf Basis von Leasing oder Sharing, und wir können mit Hil-fe der zustandsbasierten, voraus-schauenden Instandhaltung die Lebensdauer von Maschinenkom-ponenten voll ausschöpfen, ohne ungeplante Stillstände zu riskieren.

Werden Sie als Systemlieferant heute bereits in die Produktent-wicklung eingebunden?Saß: Zum Teil bereits ja und wir se-hen, dass sich dieser Trend ver-stärkt. Wo das schon gut funkti-oniert, das ist der Bereich Com-posite-Leichtbau. Mit unserem Technologiezentrum für Leicht-bau-Composites sind wir für viele Automobilproduzenten ein wichti-ger Entwicklungspartner. Wir be-

ENGEL Deutschland GmbH

„Recycling-Prozesse von Beginn an mitdenken“Interview mit Rolf Saß, Geschäftsführer von ENGEL Deutschland am Standort Hagen

fassen uns dort aktuell intensiv mit Thermoplast-Composites, weil die-se ein späteres Recycling der Bau-teile vereinfachen und zugleich effizientere Verarbeitungsverfah-ren ermöglichen. Hier können wir als Entwicklungspartner und Sys-temlieferant einen konkreten Bei-trag zum Schließen von Wertstoff-strömen leisten. Was die Prozessentwicklung be-trifft, realisieren wir hier in Hagen Projekte, wo wir mit Hilfe intelligen-ter Automatisierung, eine höhere Nachhaltigkeit erzielen und die Cir-cular Economy fördern. Die Integ-ration von Kameratechnik zum Bei-spiel ermöglicht neben einer quali-tativen Prozesssteuerung die Re-duktion von Ausschuss. Ausschuss- teile werden schon sehr früh er-kannt und können vor der weite-

ren Bearbeitung ausgeschleust werden. Dies spart sowohl Energie als auch Rohmaterial ein. Zudem können die ausgeschleusten Zwi-schenprodukte oft sortenrein recy-celt werden. Ein weiteres Beispiel ist die Integration von Laseran-wendungen zur Materialkennzeich-nung, die in einem späteren Recy-cling-Prozess die automatische Materialerkennung ermöglicht. Um unsere Kunden bei der Prozessent-wicklung noch gezielter und indivi-dueller beraten zu können haben wir in Hagen einen eigenen Tech-nologiespezialisten eingestellt und mit guten Kunden Technologie-partnerschaften vereinbart.

Was tut Engel in der eigenen Ferti-gung für mehr Nachhaltigkeit?Saß: Nachhaltigkeit ist in unserer

Unternehmenskultur fest veran-kert. Ein wichtiges Ziel der kontinu-ierlichen Optimierung unserer Pro-zesse ist, Verschwendung zu erken-nen und abzustellen. Bei der Inves-tition in neue Bearbeitungsmaschi-nen achten wir sehr stark auf deren Energieeffizienz und wir gehen ge-nerell sparsam mit Rohstoffen und Rohmaterialien um. Im Rahmen un-seres Abfallwirtschaftskonzepts werden schon viele Produktions-abfälle recycelt, zum Beispiel Me-tallspäne. In unseren drei österrei-chischen Werken nutzen wir zu 100 Prozent erneuerbare Energien, ei-nen Teil davon – Solarenergie – pro-duzieren wir sogar selbst.

     www.engelglobal.com

Grolman befasst sich seit geraumer Zeit mit den Themen Nachhaltigkeit

und Kreislaufwirtschaft und hat in Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten die Produktpalette entsprechend erweitert. Hierzu im folgenden beispielhaft einige An-sätze und Impulse, weitere Wün-sche von Kunden speziell zu den aktuellen Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft werden gerne aufgegriffen.

Additive

So sind die Additive der Fir-ma Polyscope entwickelt wor-den, um Kunststoffe zu regranu-lieren und auf einen hohen tech-

nischen Stand zu bringen, die aus der Sammlung und Trennung von Kunststoffabfällen stammen. Da-mit werden sowohl kompatible Gemische von aufbereitetem Po-lycarbonat oder Polyamid mit an-deren Polymeren erzeugt, als auch Compounds aus Rezyklat ver-bessert. Diese XIBOND™ Additi-ve werden auch in Polyestercom-pounds zur Viskositätssteuerung und Homogenisierung eingesetzt.

Um die Verarbeitbarkeit von Po-lyolefin-Regranulaten zu verbes-sern, bieten die PEarlene* Additi-ve der Momentive hervorragende Verbesserungen im Extrusions-prozess durch besseres Fließen und homogenen Ausstoß.

Aufarbeitung von Fasern

Ein weiteres Gebiet ist die Aufar-beitung von Fasern. Hier hat sich der Lieferant C.A.R. Fibertech mit der Wiederaufarbeitung von Rest-fasern zu Schnittfasern für ver-stärkte Thermoplaste auseinan-dergesetzt. Die reinen Schnitt-fasern CF-trim erreichen – und übersteigen teils sogar - das me-chanische Niveau von Neufasern. Compounds aus diesen Materiali-en werden in  Polyamid und Poly- propylen als Matrices bereits ein-gesetzt.

     www.grolman-group.com

Gustav Grolman GmbH & Co. KG

Nachhaltigkeit aus der Sicht eines Distributeurs

Rolf Saß, Geschäftsführer

ENGEL DeutschlandBildquelle:

Engel Deutschland GmbH

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de38 39

NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFTNACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 21: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Der Termin ist praktisch ein Muss für Ingenieure und Techniker, die in der Kunst-

stoffbranche für die Produktent-wicklung, Produktion und das Qua-litätsmanagement verantwortlich sind. Die Erschließung immer neuer Anwendungsfelder durch die ste-tige Verbesserung und Weiterent-wicklung von Materialien, Prozes-sen, Maschinen und Anlagen und die Anforderungen an die Kunst-stoffbauteile stellen Firmen vor im-mer neue Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Die Extrusionsta-gung zeigt alljährlich die entschei-denden Zusammenhänge auf und bietet branchen- und prozessüber-greifend die Möglichkeit, Nutzung und Risiken der Komplexitätsstei-gerung zu diskutieren.Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft (Stichwort: „Design4Recycling“) und EU-Kunststoffstrategie 2018 sind auf der der 16. Duisburger Ex-trusionstagung ebenso Thema wie aktuelle Herausforderungen in Be-zug auf Markt, Rohstoffe und Tech-nologie-Innovationen bei der Ma-schinen- und Anlagentechnik. An-forderungen an Anwendungen, Prozesse und Produkte sowie Stra-tegien zur Qualitätssicherung und -Steigerung bilden weitere wich-tige Themenschwerpunkte. Neu und ganz im Sinne des Tagungs-konzepts als Branchetreff ist das „World Café“ für den entspann-

ten Ideenaustausch zu ausgewähl-ten Fragestellungen in Café-Atmo-sphäre.Branchen- und prozessübergrei-fend bietet die Extrusionstagung, die die Hanser Zeitschrift Kunst-stoffe und das Institut für Produkt Engineering ipe der Universität Duisburg gemeinsam veranstalten, die Möglichkeit, Nutzung und Ri-siken der Komplexitätssteigerung auf Seiten der Produkte, Extrusi-ons-, Kühl- und Nachfolgeprozes-se als auch die notwendigen Vor-aussetzungen und Chancen einer digitalisierten Wertschöpfungs-kette von Kunststoffprodukten zur schnelleren, effizienteren und da-mit wirtschaftlicheren Produktion zu diskutieren und dem breiten Pu-blikum aus allen Bereichen der Pro-zesskette zugänglich zu machen. Ebenfalls neu: Die Science-Ses-sion, in der Institute ihre Innova-tionen aus der universitären For-

schung vorstellen. Prof. Dr.-Ing. Reinhard Schiffers ist neuer Tagungsleiter der Duis- burger Extrusionstagung. Damit wird die traditionsreiche Veranstal-tung nach dem Ausscheiden des langjährigen Leiters Prof. Dr.-Ing. Johannes Wortberg nächstes Jahr am bisherigen Veranstaltungsort eine nahtlose Fortsetzung finden. Schiffers ist seit September 2017 Inhaber des Lehrstuhls für Konst-ruktion und Kunststoffmaschinen (KKM) am ipe (Institut für Produkt Engineering) der Universität Duis-burg-Essen (UDE).

Alle Informationen und das fort-laufend aktualisierte Vortragspro-gramm zur Fachtagung, sowie ein Rückblick auf die letztjährige Ext-rusionstagung unter:

     www.hanser-tagungen.de/extrusion

16. Duisburger Extrusionstagung

Maschinen, Prozesse, Produkte – Markt- und Qualitätsansprüche intelligent bedienenDer Branchentreff am 20./21. März 2019 in Duisburg wird veranstaltet von der Fachzeitschrift Kunststoffe und dem ipe Institut für Produkt Engineering der Universität Duisburg-Essen

www.hanser-tagungen.de/extrusion

+ Science Session: Innovationen aus der universitären Forschung

+ »World Café«: Ideenaustauch zu ausgewählten Fragestellungen in Café-Atmosphäre

Erste Vortragszusagen u. a. von:BASF SE | PlasticsEurope Deutschland e.V. | Siemens AG | VEKA AG

Carl Hanser Verlag | Tagungen und Messen | Sabine Schuster | Tel.: +49 89 99830-674 | [email protected]

Maschinen, Prozesse, Produkte: Markt- und Qualitätsansprüche intelligent bedienen

20. und 21. März 2019 in Duisburg

Diskutieren Sie prozess- und produktübergreifend über• Herausforderungen: Markt, Rohstoffe und Nachhaltigkeit

• Technologie-Innovationen bei Maschinen- und Anlagentechnik

• Anforderungen an Anwendungen, Prozesse und Produkte

• Strategien zur Qualitätssicherung und -steigerung

Jetzt online: Die erste Programmvorschau zum Durchblättern!

BranchentreffExtrusion 2019

Im November 2018 fand bereits zum zweiten Mal der Summit Umweltwirtschaft.NRW statt.

Ausgerichtet vom Kompetenz-netzwerk Umweltwirtschaft.NRW (KNUW) in der Messe Essen ist dies die Dialogplattform zu den zahlreichen Themen der Branche Umweltwirtschaft. Die Veranstal-tung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Dynamik pur: Digitali-sierung in der Umweltwirtschaft“. kunststoffland NRW war vor Ort und brachte sich aktiv in die „Arena Circular Economy“ ein. An diesem Diskussionsforum beteiligt waren Prof. Dr. Martin Faulstich (TU Claus-thal) und Klaus Meyer (Energie Im-

puls OWL e.V.), Dr. Bärbel Naderer (kunststoffland NRW e.V.) sowie Oliver Lühr (KNUW) als Moderator. In der Gesprächsrunde positio-nierten sich die Redner zunächst selbst zur zirkulären Wertschöp-fung, anschließend wurde auch das Publikum aufgefordert, in zwei pa-rallelen Workshops mögliche Maß-nahmen seitens der Produzenten bzw. Konsumenten auf dem Weg zur zirkulären Wirtschaft in NRW zu erarbeiten. Die Workshop-Teilneh-mer nahmen die Gelegenheit en-gagiert wahr und diskutierten rege über bestehende Handlungsfelder, Probleme, Akteure und Lösungs-ansätze.

Von links nach rechts: Oliver Lühr, Klaus Meyer, Dr. Bärbel Naderer, Prof. Dr. Martin Faulstich Bild: kunststoffland NRW

kunststoffland NRW beim Summit Umweltwirtschaft.NRW 2018

Das große wirtschaftli-che Potenzial additiver Fertigungstechnologien

spiegelt sich auch im breiten und fachübergreifenden Lehr-angebot an deutschen Hoch-schulen, Universitäten und hochschulnahen Forschungs-einrichtungen wider. Für das Sommersemester 2018 wur-den 253 verschiedene Lehr-veranstaltungen an 63 For-schungseinrichtungen in ganz Deutschland identifiziert.

In der Lehre an Deutschlands Hochschulen angekommen

Zwar richten sich Lehrveran-staltungen zum Thema Addi-

tive Fertigung primär an Stu-dierende des klassischen In-genieur- und Maschinenbaus-tudiums, insbesondere in den Studienfeldern „Produktions-technik“ und „Konstruktion“. Allerdings – und dies ist eine wichtige Erkenntnis aus der Studie – werden Studierende anderer Fachbereiche zuneh-mend auch angesprochen. So belegt die Studie, dass additive Fertigung, die als Querschnitt-stechnologie großes Potenzi-al in den verschiedensten Pro-duktions- und Wirtschaftsbe-reichen verspricht, in weiteren Studiengängen und Fachberei-chen thematisiert wird: Wirt-schaftsingenieurwesen, Holz-

ingenieurwesen (zur Herstel-lung von Beschlägen und Mö-belteilen), Architektur, Chemi-sche Technik, Medizin-, Bio-medizin-, Zahnmedizintechnik oder Druck- und Medientech-nologie.Die Studie bietet einen detail-lierten Überblick über Einrich-tungen und Lehrende (inklusi-ve Kontaktdaten), Lehrinhalte, Lehr- und Forschungsschwer-punkte sowie zahlreiche statis-tische Auswertungen. Sie fin-den die Studie unter:

     https://www.photonikfor-schung.de/service/publika-

tionen.html

Photonik Forschung Deutschland

Studie zum Lehrangebot zur additiven Fertigung

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de40 41

BRANCHENACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 22: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Circular Plastics Economy ist der Name eines in Oberhau-sen neu gestarteten Fraun-

hofer-Exzellenzclusters. Fünf Fraunhofer-Institute wollen am Beispiel Kunststoff aufzeigen, wie Energie- und Materialströme einer Wertstoffkette in eine zirkuläre Wirtschaftsform überführt wer-den können. Dazu werden spezielle Systemleistungen mit und für die Kunststoffindustrie einschließlich der an sie angeschlossenen Kon-sumgüter- und Handelsunterneh-men und der Kreislaufwirtschaft entwickelt.„Zu viele Kunststoffabfälle wer-den nicht stofflich genutzt oder

gelangen in Böden und Ozeane. Umgang, Wahrnehmung und Wirt-schaften mit Kunststoffen müs-sen sich wandeln. Hier setzen die Fraunhofer-Institute UMSICHT, IAP, ICT, IML und LBF mit dem Cluster an“, fasst Prof. Dr. Eckhard Weidner, Leiter vom Fraunhofer UMSICHT und des Clusters Circu-lar Plastics Economy die Motiva-tion zusammen. „Mit dem Cluster wollen wir Forschungs- und Ent-wicklungsplattformen aufbauen, um der ganzen Wertschöpfungs-kette Kunststoff einen Wandel vom bisherigen linearen zum zir-kulären Wirtschaften zu ermögli-chen. Wir werden Prototypen für

neue Kunststoffe, Additive und Compounds entwickeln und an-hand von Mehrwegverpackungen für den Online-Handel und Auto-kindersitzen demonstrieren, wie Produkte mit zirkulären Eigen-schaften aussehen. Das werk- und rohstoffliche Recycling soll mit-tels fortschrittlicher Technologi-en und digitaler Systeme gestärkt werden. Dazu gehört auch, Werk-stoffe und Produkte über ihren Le-bensweg digital zu verfolgen, da-mit Produzenten und Recycler schneller und besser über effekti-ve Kreislaufoptionen entscheiden können. Alles nach Prinzipien der zirkulären Wirtschaft.“

Die Kunststoffwirtschaft muss zirkulär werden

Die Grundidee für die Transforma-tion von der linearen hin zur zirku-lären Wirtschaftsweise ist simpel: die Entnahme fossiler Ressour-cen verringern, End-of-Life-Ver-luste vermeiden und gleichzei-tig eine echte Kreislaufführung der Kunststoffe ermöglichen. Die Umsetzung ist komplex: Zirkulä-res Wirtschaften ist mehr als Effi-zienzsteigerung und Recycling, es adressiert nicht allein geschlosse-ne Kreisläufe, sondern lebenszy-klusweite zirkuläre Produktsyste-me. Für die Vernetzung über Wert-schöpfungsstufen und Lebenszy-klusphasen fehlen bislang geeig-neten Wege.

     www.umsicht.fraunhofer.de

Projektstart Zirkuläre Kunststoffwirtschaft

Fraunhofer-Exzellenzcluster Circular Plastics Economy gestartet

Obere Reihe (v. l.): Prof. Johannes Ganster, Dr. Hartmut Pflaum, Andreas Weber, Dr. Bernhard Aß-muss; mittlere Reihe (v. l.): Prof. Rudolf Pfändner, Carolina Fontes, Volker Fennemann, Prof. Peter Elsner; untere Reihe (v. l.): Dr. Manfred Renner, Elisa Seiler, Prof. Alexander Böker, Prof. Uwe Clau-sen, Dr. Hendrik Gorzawski, Prof. Eckhard Weidner, Prof. Tobias Melz. Quelle: Fraunhofer UMSICHT

Die kompakten Wasser-Tem-periergeräte teco cs/cd bis 225 °C sowie die Kaltwas-

sertemperiergeräte teco cw von 0 bis 25 °C erfüllen nach Unter-nehmensangaben alle wesentli-chen Kriterien, die global befragte Verarbeiter an universelle Tem-periergeräte für „General-Purpo-se“-Anwendungen stellen.

Die Serie bietet hochwertige aber bezahlbare Technik in modernem Design mit hoher Verfügbarkeit, einfacher Bedienung, Service-freundlichkeit und möglicher Indi-vidualisierung sowie die Adaption von Ausbaustufen für umfassen-de Prozessüberwachung und An-forderungen von Industrie 4.0.

Bei der neuen Serie wird zwischen e- und t-Geräten unterschieden. Das e-Gerät ist das kostengüns-tige Basisgerät, dazu gehören die Modelle teco cs 90e.1 bis teco cs 180e.1. Zur Grundausstattung ge-hören die Mikroprozessorrege-lung GWK basicControl mit Anzei-ge der Soll- und Isttemperaturen, eine automatische Nachspeisung, automatische Werkzeugentlee-rung sowie eine energiesparende stetige Heizungsregelung. Zur In-dividualisierung werden verschie-dene Schnittstellen, eine indivi-duelle Farbgebung und Beschrif-tung, Montage auf Rollen, Gummi-puffern oder Schienen und weite-re sinnvolle Optionen angeboten.

Die t-Geräte sind für die an-spruchsvolleren Verarbeiter kon-

zipiert und sind mit dem neuen Regler GWK compactControl mit schnellem 32-Bit-Prozessor aus-gestattet. Dieser verfügt über die eigenständige, von GWK selbst entwickelte Anzeige- und Bedie-neinheit logotherm mit hochmo-dernem 7-Zoll-Touchscreen. Sie ist für mehr Sicherheit und Zuver-lässigkeit separat von der Prozes-sorplatine sowie den Ein- und Aus-gängen ausgeführt. Die Top-Vari-ante GWK modulControl, bei der außerdem die Ein- und Ausgän-ge über verschieden bestückte Platinen frei gewählt werden kön-nen, ergänzt die neue Reglerfami-lie. Die Geräte enthalten bereits im Standard eine Durchflussmengen-messung, deren Istwert gleichzei-tig mit den Soll- und Ist-Tempera-turen auf dem Farbbildschirm an-gezeigt wird. Temperaturverläu-fe werden nach Auswahl der ent-sprechenden Menüfunktionen grafisch dargestellt. Über Sym-bole auf der Startseite können durch einfaches Antippen sinn-volle Funktionen wie Grenzwer-

tüberwachungen, Leckstoppbe-trieb usw. ausgewählt werden. Zur Ergänzung der Betriebssicher-heit werden auf einer Servicesei-te Wartungsintervalle und War-tungshinweise angezeigt.

Mit teco cw bietet GWK zudem pa-tentierte Kaltwassertemperierge-räte, welche glykolfrei im Tempe-raturbereich zwischen 0 °C und 25 °C betrieben werden können. Der Anwender hat die Wahl zwi-schen zwei Modellen, die sich in Kühlleistung und Umpump-Men-ge voneinander unterscheiden. Eine präzise Mikroprozessor-Re-gelung mit gleichzeitiger Anzeige von Soll- und Istwert, die einfache Ein-Tasten-Bedienung, optionale Schnittstellen an der Gerätefront, ein externer Fühleranschluss, spritzwassergeschützte Elektrik und die anschlussfertige Zuleitung mit CEE-Stecker machen das Ge-rät sofort einsatzbereit.

     www.gwk.com

gwk Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH

Die neue Generation kompakter Temperiergeräte teco cDie Baureihe teco c ist vor allem für „General-Purpose“-Anwendungen prädestiniert

Kompakte Temperier-geräte der Baureihe teco c mit indirekter Kühlung mit Wasser bis 225 °C. Foto: GWK

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de42 43

BRANCHENACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFWIRTSCHAFT

Page 23: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Die Formnext 2018 in Frank-furt a. M., Deutschland, ver- lief für Arburg äußerst er-

folgreich. Die Weltpremiere des Freeformers 300-3X war auf der Weltleitmesse für additive Ferti-gung einer der ganz großen Pub-likumsmagneten. Die neue große Drei-Komponenten-Maschine

ermöglicht weltweit erstmals die industrielle additive Fertigung komplexer Funktionsbauteile in belastbarer Hart-Weich-Verbin-dung mit Stützstruktur. Auch das neue Mietmodell für den Freefor-mer 200-3X stieß auf sehr posi-tive Resonanz. Zudem waren die Fachbesucher begeistert von der

Vielfalt der Bauteile, die sich im Ar-burg Kunststoff-Freiformen (AKF) aus qualifizierten Standardkunst-stoffen z. B. für die Medizintechnik, Luftfahrt oder Automobilindustrie fertigen lassen. Eine Auswahl da-von konnten sie an interaktiven Stationen selbst auf Funktionalität und Qualität testen.

ARBURG GmbH + Co KG

Arburg auf der Formnext 2018: Großer Messeauftritt begeistert Fachbesucher• Große Show: Weltpremiere des Freeformers 300-3X zieht Publikum

magnetisch an• Große Maschine: Erstmals additive Fertigung belastbarer Hart-Weich-

Bauteile aus drei Komponenten• Großer Erfolg: Positive Resonanz auf Arburg-Messeauftritt

Der Arburg-Stand war ein Publikums-

magnet auf der Formnext 2018: Die

Weltpremiere des Freeformers 300-3X

mit eindrucksvol-ler Show und die

Bauteilpräsentation an interaktiven Sta-tionen begeisterten die internationalen

Fachbesucher.

„Mit der Weltpremiere des Free-formers 300-3X haben wir voll ins Schwarze getroffen. Auf eine sol-che Drei-Komponenten-Maschi-ne, die ganz neue Anwendungen für die industrielle additive Ferti-gung ermöglicht, hat die Fachwelt offensichtlich gewartet. Die Reso-nanz darauf ist hervorragend“, re-sümiert Juliane Hehl, geschäfts-führende Gesellschafterin bei Ar-burg. „Auch unser Messestand mit mobilen Beleuchtungselementen und rotierender Plattform zeigte, dass sich bei uns viel bewegt. Die Weltleitmesse Formnext ist ge-nau die richtige Plattform für die Präsentation solcher Innovatio-nen und Arburg ein fester Anlauf-punkt geworden für alle, die sich für die industrielle additive Ferti-gung von Funktionsbauteilen aus Kunststoff interessieren.“

Freeformer 300-3X für Drei-Komponenten-Bauteile

Die Features des neuen Freefor-mers 300-3X stellte Arburg auf der Formnext stündlich in einer moderierten Show mit Live-Mu-sik vor. Mit drei Austragseinhei-ten ausgestattet, kann das offe-ne System weltweit erstmals aus zwei qualifizierten Standardkunst-stoffen und Stützmaterial komple-xe und belastbare Funktionsbau-teile in Hart-Weich-Verbindung herstellen. Die auf der Bauplatte zur Verfügung stehende Fläche ist knapp 50 Prozent größer als beim Freeformer 200-3X. Der Bau-raum bietet somit Platz für grö-ßere Kleinserien und Teile mit Ab-messungen von bis zu 234 x 134 x 230 Millimetern. Durch Aufklap-pen der oberen Hälfte der zweige-teilten Bauraumtür können z. B. die Materialbehälter im laufenden Be-trieb nachgefüllt werden. Der auf bis zu 200 Grad Celsius beheiz-bare Bauraum muss nur noch für die Bestückung mit der Bauteil-platte und die Entnahme der Fer-tigteile geöffnet werden. Das au-

tomatische Öffnen und Schließen der Bauraumtür sowie optionale Schnittstellen ermöglichen zudem eine Automatisierung der additi-ven Fertigung und die Integration des Freeformers in komplette Fer-tigungslinien.

Neues Mietmodell für Einstieg in additive Fertigung

Großes Interesse erzielte eine neue Einstiegsmöglichkeit in die additive Fertigung: Seit der Form-next 2018 bietet Arburg für sei-nen Freeformer 200-3X ein neu-es Mietmodell an. Mit diesem „All-in Package“ profitiert der Kunden vom hohen Arburg Know-how und niedrigen Investitionen. Das Pa-ket enthält die Miete eines Free-formers 200-3X für zwölf Monate zu interessanten Konditionen, An-fertigung eines Benchmarkteils, umfangreiche anwendungstech-nische Betreuung durch Arburg sowie Zugriff auf die firmeneige-ne Materialdatenbank. Aus qua-lifiziertem Arburg-Material kann der Kunde für sein Produktport-folio z. B. klassische Funktions-bauteile fertigen, aber auch Grei-

fer oder Montagevorrichtung für die eigene Produktion. Das Ange-bot umfasst weiterhin Schulungen bei Arburg sowie individuell beim Kunden im Haus. Darüber hinaus kann der Mieter bei Bedarf bis zu zehn Manntage eines AKF-Exper-ten abrufen. Nach einem Jahr ent-scheidet der Kunde selbst, ob und wie er weitermachen möchte. Die Miete wird bei Kauf angerechnet.

Vielfalt additiv gefertigter Funktionsbauteile

An vier interaktiven Stationen zeigte Arburg eine Auswahl an Funktionsbauteilen aus Original-materialien, wie sie z. B. in der Me-dizintechnik, Luft- und Raum-fahrt oder Automobilindustrie eingesetzt werden. Dazu zählte ein Handmodell, das mit Hilfe von Carbon-Nano-Tubes leitfähig ge-macht wurde und über kapaziti-ve Sensoren verfügt. Damit konn-ten die Besucher z. B. LEDs zum Leuchten bringen.

     www.arburg.com

Mit der Weltpremie-re des Freeformers 300-3X haben wir voll ins Schwarze getroffen“, resümiert Juliane Hehl, geschäftsführende Arburg-Gesellschaf-terin. „Auf eine sol-che Drei-Komponen-ten-Maschine für die industrielle additive Fertigung hat die Fachwelt offensicht-lich gewartet. Fotos: ARBURG

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de44 45

BRANCHEBRANCHE

Page 24: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

„Der Weltmarkt für Biokunststoffe wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich um rund 25 Prozent wachsen“, sagt Hasso von Pogrell, Geschäftsführer von European Bioplastics. „Dieser Trend ist dank der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Produkten sowohl von Ver-brauchern als auch von Markeninhaber, einer stärkeren politischen Unterstützung für die Bioökonomie und den kontinuierlichen Bemühun-gen der Biokunststoffindustrie, innovative Materialien mit verbesserten Eigenschaften und neuen Funktionen zu entwickeln, möglich.“

     www.european-bioplastics.org

Kurz gemeldetMarkt für Biokunststoffe wächst

Ausschlaggebend für die Aus-zeichnung mit dem Corporate Culture Award für Innovationen von Covestro war die innovations-getriebene, grenzübergreifende Arbeitsweise, die in dem ersten firmeninternen Gründerwettbe-werb „Start-up Challenge“ zum Ausdruck kommt. Bei dem Wett-bewerb wurde aus mehr als 500 internationalen Geschäftsideen ein Gewinner-Team gekürt, das ein Jahr lang mit finanzieller Un-terstützung sein Start-up im Un-ternehmen aufbauen kann. Der Preis ist in Frankfurt/M. von den Mitgliedern des Covestro Innova-tionsteams, Dr. Jens Joschek (l.) und Dr. Lorenz Kramer, entgegen-genommen worden.

     www.covestro.de

Corporate Culture Award geht an Covestro

Kunststoffe stehen in jüngster Zeit als Symbol der Wegwerfgesellschaft in der Kritik. Die aktuelle Ausgabe des Politikbriefs des VCI antwortet darauf.

     www.vci.de

Politikbrief „Kunststoffe“ des VCI

Bild

rech

te: C

oves

tro

In Ausgabe 3/2018 berichteten wir ausführlich über die „kunst-stoffland vor Ort“-Veranstaltung

bei unserem Vereinsmitglied Hen-kel. Die über 50 teilnehmenden Vertreter/innen hochinnovativer Firmen informierten sich bei der Veranstaltung über die Aktivitäten von Henkel zum Thema „Additive Fertigung“. Im Sinne von Open In-

novation sucht Henkel engagierte Partner, um rund um das Thema 3-D-Druck Innovationen zu gene-rieren. Von Henkel wurde im Nach-gang der große Erfolg des For-mats betont. Schon während der Veranstaltung und insbesondere im Nachgang seien potentielle Ko-operationen zwischen Henkel und Mitgliedern von kunststoffland

NRW angebahnt worden. Erste vertiefende Gespräche mit gegen-seitigen Besuchen hätten bereits stattgefunden, um die nächsten gemeinsamen Schritte einzulei-ten. kunststoffland NRW freut sich über diese konkreten Erfolge der spannenden Veranstaltung!

kunststoffland NRW

Erfolgreiche Vernetzung bei „kunststoffland NRW vor Ort“

Die Aussteller des NRW-Landesgemein-schaftsstandes auf der Fakuma 2018 verab-schieden sich von Mi-nisterialrat Karl-Heinz Roeder (unten rechts) aus dem Messereferat des NRW-Wirtschafts-ministeriums. Über viele Jahre betreute Herr Roeder den Mes-seauftritt des Landes auf der Fakuma.In Kürze sieht er dem verdienten Ruhestand entgegen.Bildquelle: Michelle Feinen /

punktgenau GmbH

Abschied von Karl-Heinz Roeder

Informationen aus dem kunststoffland NRW46 www.kunststoffland-nrw.de 47

VEREINBRANCHE

Page 25: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Am Freitag, dem 30.11.2018 fand im Lüdenscheider Kunststoff-Institut die ers-

te Ausbildungsmesse speziell für die Kunststofftechnik statt.25 Unternehmen aus der Träger-gesellschaft des Kunststoff-Insti-tutes hatten sich mit insgesamt 17 unterschiedlichen Ausbildungsbe-rufen präsentiert.Um der Veranstaltung einen pra-xisbezogenen Rahmen zu verlei-hen, wurden die teilnehmenden Unternehmen bewusst im Techni-kum zwischen Spritzgießmaschi-nen, Trocknern, Materialförderge-

räten und Temperieranlagen posi-tioniert.

Ferner wurden im stündlichen Rhythmus Institutsführungen durch die Laboratorien und die Technikumsräume des Institu-tes durchgeführt, die den interes-sierten Teilnehmern die vielfältige Welt der Kunststoffverarbeitung anschaulich darstellten.Ca. 150 Besucher fanden den Weg ins Kunststoff-Institut, um sich über die Technik einerseits und über Karrierechancen anderer-seits zu informieren.

Torsten Urban, Bereichsleiter für Aus- und Weiterbildung nach der Messe: „Wir fanden es toll, wie die Firmen sich präsentierten und mit wieviel Interesse die jungen Leute durch die Berufe stöberten. Wir werden jetzt eine Umfrage unter den Besuchern und Ausstel-lern durchführen, um Rückmel-dung und Verbesserungsvorschlä-ge bitten; sind uns aber sicher, dass wir dieses Ereignis im nächs-ten Jahr wiederholen werden.“

     www.kunststoff-institut.de

Kunststoff-Institut Lüdenscheid

Erste Ausbildungsmesse beim KIMW

Schüler informieren sich bei den Unternehmen vor Ort

Wieder beweist ein Trois- dorfer Unternehmen, wie man Verpackungen

ökologisch und ökonomisch in Einklang bringt: Sonoco in Trois- dorf-Oberlar präsentierte sich beim jüngsten Netzwertreffen des Kompetenzzentrums Kunststoff der Troisdorfer Wirtschaftsförde-rung (TROWISTA).

Früher war das „KARO-Werk“ in Troisdorf Oberlar Spezialist für Garnträger aus Kunststoff. Heute ist Sonoco Komplettanbieter für innovative Verpackungslösungen. Denn: 1986 wurde das Oberlarer Werk vom US-amerikanischen So-noco-Konzern übernommen und seitdem stetig weiter entwickelt. Sonoco ist ein weltweit operieren-der Konzern mit ca. 21.000 Mitar-beitern. So ist der Konzern erfolg-reicher Hersteller von Konsum-güterverpackungen für Endver-braucher, als auch Produzent von Schutzverpackungen, Displays und Dienstleistungen für die Industrie. „Unser bekanntestes Produkt im Endverbraucher-Markt weltweit ist vielleicht die Verpackung eines einschlägig bekannten Chips-Her-stellers, der seine Chips schön ge-ordnet in einer runden Dose anbie-tet“, sagt Sonoco-Geschäftsfüh-rer Bernd Rost vor den Teilneh-mern des Netzwerk-Treffens.Von der Leistungsfähigkeit und der Stärke des Konzerns profitieren auch die Sonoco-Niederlassungen in Oberlar und Overath. Ein weite-res Werk in Europa existiert in der Nähe von Rotterdam.Kunststoffverarbeitung ist immer noch Hauptbestandteil der hiesi-gen Produktion. Hier konzentrie-

ren sich die insgesamt rund 130 Mitarbeiter aus Oberlar und Over-ath hauptsächlich auf den Spritz-guss und die Extrusion.

Nachwuchsförderung

„Wie wichtig und dringend die Nachwuchsförderung bei allen Troisdorfer Kunststoff-Unterneh-men ist, zeigen die persönlichen Gespräche innerhalb des Kom-petenzzentrums Kunststoff stets auf Neue“, berichtet Thomas Za-charias, Geschäftsführer der Tro-wista. Diese Fragen nahmen Fa-bian Wagner, Trowista, sowie An-nemarie Nagel-Meier und Reiner Stedtnitz als Vertreter des Trois-dorfer Jugendbüros auf, analysier-ten Ist-Zustände und boten mög-liche Ideen und Antworten an, um den geänderten Bedürfnissen jun-ger Menschen gerecht zu werden. Dazu Fabian Wagner: „Der über-wiegende Teil der Bewerber hat heutzutage mehrere Ausbildungs-platzangebote und kann sich somit den Wunschbetrieb aussuchen.“ Außerdem habe sich das Anforder- ungsprofil verschoben. Dies be-

lege zuletzt auch u.a. eine von der Trowista durchgeführte Umfrage unter Neuntklässlern der Gesamt-schule Sieglar. Die Heranwachsen-den der „Generation Z“ nennen Kri-terien wie sauberes und ordent-liches Arbeitsumfeld, gutes Be-triebsklima und angenehme Ar-beitsatmosphäre, nette Kollegen, Spaß oder Verdienst und Lern-möglichkeiten als wichtige Fak-toren bei der Auswahl des Ausbil-dungsbetriebes. Darauf müssten sich die Betriebe zunehmend ein-stellen, um sich am Markt für jun-ge Bewerber wahrgenommen zu werden. „Employerbranding“ sei ein wichtiges und neues Stichwort – die Etablierung des eigenen Be-triebes als Marke. Um auf sich auf-merksam zu machen sei es uner-lässlich, sich von anderen Betrie-ben unterscheidbar zu machen. Junge Leute müssten leichter er-kennen können, welcher Betrieb Ihnen „sympathisch“ ist. Möglich-keiten seien auch Zusatzangebote, wie ein JobTicket, Gutscheine wie z. B. der „Troisdorf-Gutschein“ der Trowista oder ein betriebliches Ge-sundheitsmanagement.

Kompetenzzentrum Kunststoff Troisdorf

Zu Gast bei Sonoco in Troisdorf-Oberlar

kunststoffland NRW beim KIMWBildquellen:

Kunststoff-Institut Lüdenscheid

Bidl

quel

le: T

row

ista

     www.kompetenz-zentrum- kunststoff.de

Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de48 49

BRANCHEBRANCHE

Page 26: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

kunststoffland NRW14. Januar 2019 Branchentag kunststoffland NRW

Kunststoff – Innovationstreiber oder Umweltsünder?Kasino Hotel Leverkusen

     www.kunststoffland-nrw.de

Mitglieder und Kooperationspartner

7. Februar 2019 Zweiter Workshop ABE-Innovationsnetzwerk „Textiles Bauen“Institut für Textiltechnik (ITA), AachenVeranstalter: ABE, ibac, ITA, TFI

     www.aachenbuildingexperts.de

12. – 13. Februar 2019

Zweiter Workshop ABE-Innovationsnetzwerk „Textiles Bauen“Institut für Textiltechnik (ITA), AachenVeranstalter: ABE, ibac, ITA, TFI

     www.aachenbuildingexperts.de

20. – 21. März 2019

7th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and PolymersMaternushaus, KölnVeranstalter: nova-Institut GmbH

     www.co2-chemistry.eu

20. – 21. März 2019

16. Duisburger EXTRUSIONSTAGUNG: Maschinen, Prozesse, Produkte - Markt- und Qualitätsansprüche intelligent bedienenDuisburgVeranstalter: Carl Hanser Verlag

     www.hanser-tagungen.de/extrusion

10. – 11. April 2019

IIMC 2019 – International Injection Moulding Conference AachenVeranstalter: Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen

     www.iimc-aachen.de

15. – 16. Mai 2019

12th International Conference on Bio-based Materials (BMC)Maternushaus, KölnVeranstalter: nova-Institut GmbH

     www.bio-based-conference.com

Termine

10% Rabatt für

kunststoffland NRW-Mitglieder

7 t h

20 – 21 March 2019, Maternushaus, Cologne (Germany)

20 – 21 March 2019Maternushaus, Cologne, Germanywww.co2-chemistry.eu

15-16 May 2019Maternushaus, Cologne, Germanywww.bio-based-conference.com

14-15 November 2019Maternushaus, Cologne, Germanywww.biocompositescc.com

www.nova-institute.eu

For more information,please contact:

Dominik Vogt+49 (0) 2233 48 14 – 49

[email protected]

Commercialisation updates on bio-based building blocks

Author: Doris de Guzman, Tecnon OrbiChem, United Kingdom

July 2017This and other reports on the bio-based economy are available at

www.bio-based.eu/reports

Full study available at www.bio-based.eu/reports

Selected bio-based building blocks: Evolution of worldwide

production capacities from 2011 to 2021

actual data

forecast

0,5

1

1,5

3

2,5

2

3,5

million t/a

2021

2019

2018

2017

2016

2015

2020

2014

2013

2012

2011

MPG

Lactide

DDDA

1,3-PDO

Sebacic acid

Ethylene

MEG

Epichlorohydrin

L-LA

11-Aminoundecanoic acid

D-LA

2,5-FDCA

1,4-BDO

Succinic acid

Adipic acid

Bio-based Polymers and Building Blocks – The best market reports available!

www.bio-based.eu/reports

NEWDATA

AVAILABLE!

Meet international experts at one of the leading events on Carbon Capture and Utilization (CCU) in the world!

Get introduced to the technology leaders our planet needs for a sustainable future! Several innovative companies fi nd markets for their new bio-based building blocks, chemicals and polymers.

Biocomposites Conference Cologne8th Conference on Wood and Natural Fibre Composites

Biocomposites are the sustainable alternative to plastics. Their markets continue to grow, both in established sectors such as construction and automotive as well as in the more recently conquered sector of consumer goods with new players bringing opportunities to innovative applications. The “Biocomposites Conference Cologne (BCC)” is the world‘s largest conference and exhibition on the topic.

epa Dosiertechnik GmbH

Die epa Dosiertechnik GmbH befasst sich seit 1975 mit gravimetrischer Dosiertechnik für die Kunstsoff-Industrie und andere Industriesegmente. Zum Lieferumfang gehören schlüsselferti-ge Mehrkomponenten-Dosieranlagen mit höchster Präzision im Leistungsbereich von 100 g/h bis 100 t/h. Es werden Vibrationsrinnen, Schneckengeräte und Bandwaagen angeboten. Neben Dosiergeräten wird auch die Steuerungstechnik und Visualisierung auf S7 Basis angeboten. Zum weltweiten Kundenkreis gehören zahlreiche Kunststoffproduzenten, z.B. im Bereich der Herstel-lung von Profilen, Folien, Filamenten oder Schaumstoffen.

IMCD Deutschland Gmbh & Co. KG, Business Unit Plastics

IMCD bietet eine umfangreiche Auswahl an innovativen Rohstoffen. Die IMCD Business Group Plastics ist ein international führender Distributor von hochwertigen Additiven und Compounds für die Kunststoff-, Gummi-, Polyurethan- und Composite-Industrie. IMCD kombiniert Engage-ment und Erfahrung, um einzigartige Lösungen zu schaffen, die es den Kunden ermöglicht, ihr An-gebot in Ihre anspruchsvollen Märkte zu differenzieren. Profitieren sie von:• fundiertem Wissen über Markttrends und -dynamiken;• den technischen Fähigkeiten und dem Wissen des IMCD-Teams;• dem breiten Produkt- und Anwendungs-Know-how;• schnellem und flexiblem Service.

     www.epadt.de

     www.imcdgroup.com

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder im

Informationen aus dem kunststoffland NRW50

VEREINBRANCHE

Page 27: Schwerpunktthema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft · Politik zu bieten. Merken Sie sich bitte schon jetzt den 15. Oktober 2019 vor, Näheres dazu in Kürze. Das ist natürlich

Stand: Januar 2019