schlesische unabhängigkeit? grundlagen, ziele und ... · powszechny ludności i mieszkań 20 11,...
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Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie
Proseminar BMIB Neue Entwicklungen und Herausforderungen in der internationalen Politik
Dozent: Dr. Kai Hirschmann Wintersemester 2013/2014
Schlesische Unabhängigkeit? Grundlagen, Ziele und Auswirkungen der Bewegung für die Autonomie Schlesiens
von
Nikolas Schmidt
Inhaltverzeichnis
1. Einleitung.................................................................................................1
2. Grundlagen...............................................................................................2
2.1. Geschichte Schlesiens.......................................................................2
2.2. Schlesien heute……………………………………………………..7
3. Bewegung für die Autonomie Schlesiens………………………………8
3.1. Politisches Programm und Ziele…………………………………...8
3.2. Wahlen und andere (politische) Aktivitäten……………………….9
3.3. Kooperationen und Abgrenzungen……………………………….13
3.4. Reaktionen, Kritik und Kontroversen…………………………….14
4. Fazit……………………………………………………………………17
5. Literaturverzeichnis……………………………………………………19
1
1. Einleitung
„Jestem Ślązakiem, nie Polakiem, i nie Polsce przyrzekałem, więc jej nie zdradziłem i nie czuję się zobowiązany do lojalności wobec tego państwa.” 1
„Ich bin Schlesier, nicht Pole, und ich habe Polen nichts versprochen, also habe ich es
auch nicht verraten und ich fühle mich nicht zur Loyalität gegenüber diesem Staat
verpflichtet.“2
- Jerzy Gorzelik, Vorsitzender der Bewegung für die Autonomie Schlesiens, in einem Interview mit Polskie Radio 1, 29.11.2010
Dass diese Worte hohe Wellen in Polen schlugen, ist mit Blick auf den weit verbreiteten
polnischen Patriotismus nicht verwunderlich. Die Boulevardzeitung „Fakt“ titelte mit
der Schlagzeile „Chce odłaczyć Śląsk od Polski!“ 3 (Will Schlesien von Polen
abspalten!) und einem Bild von Gorzelik mit schlesischer Flagge. Das politische
Wochenmagazin „Wprost“ hatte sich zwei Jahre zuvor erst einmal der Klärung dieses
Themas mit der Frage „Śląsk może oddzielić się od Polski?“ (Schlesien wird sich
vielleicht von Polen abtrennen?) 4 gewidmet.
Doch ist Abspaltung wirklich das Ziel der Bewegung, nimmt sie sich tatsächlich
als Vorbilder den Kosovo, wie der Artikel suggeriert,5 (oder) das Baskenland oder
Nordirland? Wird vielleicht sogar, wie in Polen mehrheitlich bis 1990 gefürchtet, die
Oder-Neiße-Grenze wieder in Frage gestellt, steht ein Anschluss Schlesiens an
Deutschland bevor? Ob es sich bei der Bewegung für die Autonomie Schlesiens um
eine radikale Gruppierung handelt, wie ihre Geschichte und ihre Ziele aussehen,
inwiefern sie ein Ergebnis der schlesischen Geschichte ist und welche Rolle sie in den
deutsch-polnischen Beziehungen spielt oder spielen kann, soll im Folgenden analysiert
werden.
1 Grzesiowski, Krzysztof: Ruch Autonomii Śląska chce dojrzałej decentralizacji, a nie oderwania Śląska od
Polski, in: Polskie Radio, 29.11.2010, in http://www.polskieradio.pl/7/158/Artykul/278382,Nie-straszcie-
secesja-i-separatyzmem), zuletzt abgerufen am 23.03.2014. 2 Anm. d. Verf.: Diese so wie alle Übersetzungen aus dem Polnischen ins Deutsche im Folgenden sind
Übersetzungen des Verfassers. 3 Autor unbekannt: Chce odłączyć Śląsk od Polski! Został radnym, in: Fakt, 10.12.2010 in
http://www.fakt.pl/Chce-odlaczyc-slask-od-Polski-Zostal-radnym,artykuly,90094,1.html, zuletzt
abgerufen 23.03.2014. 4 Autor unbekannt, Śląsk może oddzielić się od Polski? In: wprost.pl, 17.06.2008, in
http://www.wprost.pl/ar/132030/Slask-moze-oddzielic-sie-od-Polski, zuletzt abgerufen am 20.03.2014. 5 Vgl. ebd.
2
Schon der Name der Bewegung stellt bezeichnend eine Problematik heraus, die
mit ihr einhergeht. Auf Polnisch heißt sie Ruch Autonomii Śląska (dt. Bewegung für die
Autonomie Schlesiens, im weiteren RAŚ), jedoch gibt es auch eine schlesische
Schreibweise und Aussprache: Ruch Autůnůmije Ślůnska. Das Schlesische, welches in
der polnischen Literatur weitgehend als Dialekt akzeptiert, aber von manchen
Sprachwissenschaftlern auch als eigene Sprache angesehen wird6, hatte im Jahr 2011
zwar über 500.000 Sprecher 7 , die Amts- und in der Öffentlichkeit dominierende
Sprache allerdings ist (Hoch-)Polnisch – bezeichnenderweise ist auch die offizielle
Website der RAŚ8 nur auf Polnisch geschrieben. Doch wie kommt es eigentlich dazu,
dass in Schlesien die polnische Sprache dominiert? Andersherum wäre auch die Frage
berechtigt: Wieso spricht man Schlesisch? Oder vielmehr: Was ist Schlesien eigentlich?
Welche Grundlagen gibt es für eine Unabhängigkeit?
2. Grundlagen
2.1. Geschichte Schlesiens
Wie viele der Regionen Polens wurde Schlesien über die Jahrhunderte immer wieder
von verschiedenen Herrschern regiert. Während zwischen dem neunten und elften
Jahrhundert böhmische und polnische Herrscher über die Gebiete Krieg führten,
darunter auch der als für die Christianisierung und Gründung Polens verantwortlich
bezeichnete König Mieszko I., der die Unterstützung des Heiligen Römischen Reiches
genoss, wich die Zeit der Unabhängigkeit der Schlesischen Piastenherzogen im
zwölften und 13. Jahrhundert aufgrund des Einfalls mongolischer Heere 1241 wieder
6 Vgl. Tambor, Prof. Dr. hab. Jolanta, Opinia merytoryczna na temat poselskiego projektu ustawy o
zmianie Ustawy o mniejszościach narodowych i etnicznych oraz o języku regionalnym, a także niektórych
innych ustaw, Warszawa 2011 (Biuro Analiz Sejmowych), S. 7 ff. in
http://d.polskatimes.pl/k/r/10/26/fe/4dd5396ff3179_z.pdf abgerufen am 22.03.2014. 7 Vgl. Główny Urząd Statystyczny, Ludność. Stan i struktura demograficzno-społeczna, Narodowy Spies
Powszechny Ludności i Mieszkań 2011, Warszawa 2013 in
http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/LUD_ludnosc_stan_str_dem_spo_NSP2011.pdf) abgerufen am
22.03.2014. 8 Biuro Zarządu Głównego RAŚ, Website Ruch Autonomii Śląska, in www.autonomia.pl und Unterseiten,
abgerufen zuletzt am 26.03.2014.
3
größerem Einfluss durch das Heilige Römische Reich und dem vermehrten Zuzug
deutscher Siedler. Im 14. Jahrhundert wandten sich mehrere mittlerweile unterteilte
schlesische Herzogtümer sukzessive wiederum der böhmischen Krone zu, sodass zu
Beginn des 15. Jahrhunderts die Begriffe Oberschlesien und Niederschlesien
entstanden, die damals die Gebiete des Herzogtums Oppeln und Teile Ratibors bzw. des
Herzogtums Schlesien und des Fürstentums Neisse umfassten. Nach starker
Slawisierung durch die Hussitenkriege im 15. Jahrhundert und 36-jähriger Herrschaft
der in der polnischen Geschichte dominanten Jagiellonen fiel die böhmische Krone im
Jahr 1526 an Ferdinand I., woraufhin Schlesien über 200 Jahre durch das Haus
Habsburg regiert wurde. Im 16. Jahrhundert wurde Schlesien im Zuge der Reformation
zunächst weitestgehend protestantisch, die ab 1620 eingeleitete Verfolgung der
Protestanten im Rahmen der Gegenreformation wurde mit Toleranzvereinbarungen
beendet. Nach dem Tod Karls VI. und den drei Schlesischen Kriegen fiel Schlesien
größtenteils an das Königreich Preußen, wobei im kleinen Teil, der österreichisch blieb,
ein Schlesischer Landtag gegründet wurde. Der Großteil Schlesiens wurde nach dem
Wiener Kongress eine der 10 Provinzen Preußens. Bereits 1849 schlug der Dichter Jan
Gajda in der Zeitung „Dziennik Górnośląski“ die Gründung einer Schlesischen Liga
vor, die sich um schlesische Angelegenheiten kümmern und eine schlesische
Nationalität fördern sollte, die jedoch nie entstand. 9 Mit der Reichsgründung 1871
wurde die Provinz Schlesien Teil des deutschen Nationalstaates.
Um 1900 waren von den ca. 5,6 Millionen Einwohnern des deutschen und
österreichischen Schlesiens ca. 72% Deutsche, 24 % als „polnisch“ definiert und 4 %
andere Slawen.10 1909 gründete Józef Kożdoń die Śląska Partia Ludowa (Schlesische
Volkspartei) und den Związek Ślązaków (Bund der Schlesier), die in Österreichisch-
Schlesien politisch und kulturell nach einer schlesischen Identität und schlesischen
Nation strebten. Nach dem ersten Weltkrieg fielen mit dem Versailler Vertrag
südwestliche Teile Schlesiens an die neu entstehende Tschechoslowakei (hauptsächlich
aus dem vorigen Österreichisch-Schlesien), während über den Verbleib der restlichen
Teile Schlesiens eine Volksabstimmung entscheiden sollte. Der im Januar 1919 von
9 Vgl. Pędziwiatr, Konrad: Silesian Autonomist Movement And One Of Its Activists, Kraków 2009
(L’Europe Rebelle, Tischner European University / Université Paris-Est), S.3, in
http://www.wse.krakow.pl/pl/download/file/f,585, zuletzt aufgerufen am 27.03.2014. 10
Vgl. Meyers großes Konversationslexicon, 6. Auflage, Leipzig und Wien 1909.
4
Ewald Latacz, Tomasz Reginek und Jan Reginek gegründete Bund der Oberschlesier
(Związek Górnoślązaków) kooperierte mit der Schlesischen Volkspartei, um eine
neutrale, sowohl von Polen als auch von Deutschland unabhängige schlesische Nation
zu schaffen. Nachdem die Alliierten die Autonomie der Region indes unabhängig vom
Ausgang der Abstimmung zugesichert hatten, wandten sich die Brüder Reginek der pro-
polnischen Fraktion zu. Als in der Volksabstimmung 59% der Oberschlesier11 für den
Verbleib bei Deutschland stimmten, kam es zu drei als Powstania śląskie bekannten,
maßgeblich von Wojciech Korfanty organisierten pro-polnischen Aufständen, die
jedoch aufgrund des Polnisch-Sowjetischen Kriegs von 1920 nicht viel Unterstützung
von Seiten der polnischen Regierung fanden. Letztendlich entschied der Rat der
Alliierten, ca. 29% Oberschlesiens Polen zu überlassen12. Daraufhin wurde am 15. Juli
1920 erstmalig eine Autonome Woiwodschaft Schlesien (polnisch: Województwo
śląskie) mit der Hauptstadt Kattowitz (Katowice) gegründet13, die bis zur deutschen
Besetzung ab dem 3. September 1939 bestand. Im Rahmen der Autonomie gab es in der
Woiwodschaft einen eigenen Fiskus (Skarb Śląski) sowie ein eigenes Parlament (Sejm
Śląski), das außer für Außen- und Sicherheitspolitik weitgehende
Gesetzgebungskompetenzen besaß, unter anderem für die Benutzung der deutschen und
polnischen Sprache in der Öffentlichkeit sowie in allen Behörden, die administrative
Aufteilung der Woiwodschaft, Organisation der Polizei- und Rettungskräfte,
Infrastruktur, Schulwesen, konfessionelle Fragen (sofern dies nicht das Konkordat mit
dem Heiligen Stuhl betraf), Armenversorgung, Landwirtschaft, Binnengewässerverkehr,
Energieversorgung, lokales Transportwesen, Wirtschaftspolitik sowie die Wahl eines
siebenköpfigen Woiwodschaftsrats (Rada Wojewódzka), dem der Wojewoda (etwa
Ministerpräsident oder Gouverneur) vorstand, welcher auf Vorschlag des schlesischen
Parlaments vom Präsident der Polnischen Republik berufen wurde. 14 Zwar war sie
11
Vgl. Gałęzowski, Marek: II Rzeczpospolita, in: Instytut Pamięci Narodowej: Od Niedpodległości do Niedpodległości – Historia Polska, Kraków 2010, S. 31f. 12
Vgl. Ebd. 13 Vgl. Dziennik Urzędowy 1921, nr 85, poz. 608, in
http://isip.sejm.gov.pl/DetailsServlet?id=WDU19210850608+1945%2405%2407&min=1, zuletzt
abgerufen am 21.03.14. 14
Vgl. Autor unbekannt: Autonomia Woj. Śląskiego w II Rzeczpospolitej, Warszawa 2011, dzieje.pl) in
http://dzieje.pl/aktualnosci/autonomia-woj-slaskiego-w-ii-rzeczpospolitej, zuletzt abgerufen am
22.03.2014.
Vgl. Autor unbekannt: Sejm przez wiekie (Wszechnica Sejmowa), in http://edukacja.sejm.gov.pl/historia-
sejmu/sejm-przez-wieki/ii-rzeczpospolita.html, zuletzt abgerufen am 26.03.2014.
5
flächenmäßig die kleinste Woiwodschaft der Zweiten Polnischen Republik, besaß
allerdings bei der Volkszählung 1931 mit 92,3% den größten Anteil polnischer
Muttersprachler (gegenüber 7% mit Deutsch als Muttersprache) 15 und war die
wirtschaftlich am besten entwickelte Region im Vorkriegspolen. Da die Woiwodschaft
Schlesien ihre ökonomische Stärke unter anderem dem Bergbau und der Metallindustrie
in ehemals preußischen Gebieten verdankte und die deutsche Außenpolitik in den
1920er Jahren auf Destabilisierung zum Zwecke der Revision der Grenzen ausgerichtet
war, begann Deutschland einen Zollkrieg mit Polen, der eine temporäre wirtschaftliche
Schwächung Schlesiens zur Folge hatte. 16
Nachdem die deutschen Provinzen Ober- und Niederschlesien, also die Teile
Schlesiens, die zur Weimarer Republik gehörten, im Jahr 1938 wieder zur „Provinz
Schlesien“ vereinigt wurden, wurden an diese nach dem Polen-Feldzug der Wehrmacht
auch die Autonome Woiwodschaft Schlesien sowie Teile Kleinpolens (Małopolska) und
die alte preußische Provinz Neuschlesien angeschlossen. Nach erneuter Teilung 1941
wurde Breslau die Hauptstadt des Gaus Niederschlesien und Kattowitz die Hauptstadt
des Gaus Oberschlesien. In den ersten Monaten der Besetzung wurden etwa 40.000
Menschen aus der polnischen Elite erschossen, darunter vor allem schlesische
Aufständische. Durch den „volkstumspolitischen Kampf“ in den annektieren Gebieten
der Nationalsozialisten wurden etwa 71.000 polnische Zwangsarbeiter aus
Oberschlesien nach Deutschland verschleppt, weitere 860.000 polnische Bürger wurden
enteignet und zugunsten „Volksdeutscher“ aus anderen Gebieten in das
Generalgouvernement vertrieben. 17 Die Konzentrationslager Auschwitz I und Groß-
Rosen sowie das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurden auf dem Gebiet
Oberschlesiens errichtet. Dort fielen über 1,5 Millionen polnische Juden, Juden aus
Vgl. Chmielowska, Jadwiga: Śląsk w Polsce - pierwsze lata. "II RP była całkowitym przeciwieństwem III RP
pod każdym względem", in: Gazeta Śląska, 06.06.2012, in http://wpolityce.pl/artykuly/32350-slask-w-
polsce-pierwsze-lata-ii-rp-byla-calkowitym-przeciwienstwem-iii-rp-pod-kazdym-wzgledem, zuletzt
abgerufen am 22.03.2014. 15
Vgl. Główny Urząd Staytstyczny Rzeczypospolitej Polskiej, Drugi Powszechny Spis Ludności z dn. 9. XII
1931 r., S.15f., in
http://statlibr.stat.gov.pl/exlibris/aleph/a18_1/apache_media/VUNVGMLANSCQQFGYHCN3VDLK12A9U
5.pdf, zuletzt abgerufen am 22.03.2014. 16
Vgl. Zank, Wolfgang: „Mit den Waffen der Wirtschaft“, in: Zeit, 18.01.1991, in
http://www.zeit.de/1991/04/mit-den-waffen-der-wirtschaft/komplettansicht), zuletzt abgerufen am
21.03.14. 17
Vgl. Gałęzowski, Marek: Polska w czasie II wojny światoweij, in: Instytut Pamięci Narodowej: Od
Niedpodległości do Niedpodległości – Historia Polska, Kraków 2010, S. 117ff.
6
anderen Teilen Europas und nichtjüdische dem nationalsozialistischen Terror zum
Opfer.18
Mit den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz vom Juli 1945 wurden die
Territorien östlich von Oder und Neiße unter polnische Verwaltung gestellt und ab 1945
flohen etwa 4,5 Millionen Menschen aus Schlesien vor der anrückenden Roten Armee
oder wurden unter Bezugnahme auf Dekrete des polnischen Staats enteignet und
vertrieben. In die schlesischen Gebiete wurden wiederum Polen, Ukrainer und
Weißrussen sowie Lemken und Bojken unter anderem in der „Aktion Weichsel“ (Akcja
„Wisła“)19 zwangsumgesiedelt, die vor allem aus den durch die „Westverschiebung“
an die Sovietunion verlorenen, ehemals polnischen Ostgebieten stammten. Im Zuge der
Politik der Polonisierung (polonizacja, teilweise auch: odniemczanie, dt. etwa: Ent-
Deutschung) der Polnischen Volksrepublik zwischen 1947 und 195020 wanderte eine
beträchtliche Zahl in der Nachkriegszeit noch verschonte deutschstämmige Schlesier in
die Bundesrepublik und die DDR aus 21 , andere änderten gezwungenermaßen ihre
Namen.
Während auf Druck der Sowjetunion Grenzkonflikte mit der Tschechoslowakei
bereits endgültig (bis auf Korrekturen 195822und 197623) geklärt worden waren, blieben
trotz der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze von Seiten der DDR 1950 und des
Warschauer Vertrags mit der Bundesrepublik 1970 in der Polnischen Volksrepublik
Zweifel und die Sorge vor einer Revision der deutschen Ostgrenzen. Spätestens jedoch
mit dem Zwei-plus-vier-Vertrag und dem Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14.
18
Vgl. Ebd. 19 Vgl. Kozłowski, Michał: Akcja „Wisła”, (MŁODSZA EUROPA, Portal Europy Środkowo-Wschodniej,
Instytut Europy Środkowo-Wschodniej), Lublin 2010, in
http://www.mlodszaeuropa.pl/news/106/91/Akcja-Wisla.html, zuletzt abgerufen am 22.03.2014. 20
Vgl. Mokrosz, Janusz: „Zwalczanie wrogiej niemczyny”. Proces tzw. Odniemczania w Raciborzu i gminie Krzyżanowice w latach 1947-1950, Racibórz o.J. (Raciborskie Centrum Badań Historycznych), in http://www.rcbh.republika.pl/pdf/janusz%20mokrosz%20odniemczanie%20raciborszczyzny.pdf, zuletzt
abgerufen am 26.03.2014. 21
Vgl. Olschowsky, Heinrich: Jako Niemiec w Polsce – jako „SPÄTAUSSIEDLER” w NRD, ("Wach auf mein Herz und denke!" - Zur Geschichte der Beziehungen zwischen Schlesien und Berlin-Brandenburg
"Przebudz się, serce moje, i pomyśl" - Przyczynek do historii stosunków między Śląskiem a Berlinem-
Brandenburgia), Hrsg.: Gesellschaft für interregionalen Kulturaustausch - Berlin / Stowarzyszenie
Instytut Śląskie – Opole, Berlin-Oppeln 1995, in
http://www.expolis.de/schlesien/texte/Przesiedlency_w_NRD.html, zuletzt abgerufen am 21.03.2014. 22
Vgl. Dziennik Urzędowy 1959 nr 25 poz. 159, in
http://isap.sejm.gov.pl/DetailsServlet?id=WDU19590250159, zuletzt abgerufen am 19.03.2014. 23
Vgl. Dziennik Urzędowy 1976 nr 11 poz. 59, in
http://isap.sejm.gov.pl/DetailsServlet?id=WDU19760110059, zuletzt abgerufen am 21.03.2014.
7
November 199024 wurde die Oder-Neiße-Grenze endgültig anerkannt, womit Schlesien
an seinen Außengrenzen klar begrenzt ist. Der innere Aufbau, politische, administrative,
wirtschaftliche, soziale sowie kulturelle Gegebenheiten und Entwicklungen im
modernen Schlesien werden im nächsten Teil dargestellt.
2.2. Schlesien Heute
Der polnische Teil Schlesiens besteht seit der großen Verwaltungsreform im Jahr 1999
aus drei Woiwodschaften: der Woiwodschaft Niederschlesien (województwo
dolnośląskie) mit der Hauptstadt Breslau (Wrocław), der Woiwodschaft Oppeln
(województwo opolskie) mit der Hauptstadt Oppeln (Opole) und der Woiwodschaft
Schlesien (województwo śląskie) mit der Hauptstadt Kattowitz (Katowice), wobei der
Name der letzteren auf die bereits erwähnte Autonome Woiwodschaft Schlesien
zurückgeht, allerdings nur den östlichen Teil derer Gebiete umfasst. Die drei aneinander
grenzenden Woiwodschaften umfassen gemeinsam ein Gebiet von ca. 42.000 km², das
den Südwesten Polens einnimmt. Wirtschaftlich lag Niederschlesien im Jahr 2011 mit
einem BIP von 44.961 Zloty pro Kopf auf dem 2. Platz der Woiwodschaften (nach der
Woiwodschaft Masowien, in der auch die investitionsreiche Hauptstadt Warschau liegt)
und 13% über dem Landesdurchschnitt 25, nach standardisierter Kaufkraftparität betrug
es im Jahr 2009 61,9 % des durchschnittlichen BIP/Kopf in der Europäischen Union.
Die Woiwodschaft Schlesien und Oppeln liegen im innerpolnischen Vergleich auf dem
dritten beziehungsweiseelften Platz. 26 Die drei Woiwodschaften haben eine aggregierte
Einwohnerzahl von ca. 8,5 Millionen (also etwa 22% der gesamten polnischen
Bevölkerung)27, von denen im Jahr 2011 ca. 847.000 ihre Nationalität als „Schlesisch“
deklarierten 28 , welche als solche allerdings trotz Anstrengungen des Bundes der
24
Vgl. Bundesgesetzblatt 1991, Teil II, Seite 1329, BGBl.-Modellprojekt Teil I und Teil II, Oktober 1990
bis Dezember 1997, Internet-Ausgabe: Makrolog GmbH (Wiesbaden), in http://archiv.jura.uni-
saarland.de/BGBl/TEIL2/1991/19911329.2.HTML#GL1, zuletzt abgerufen 19.03.2014. 25
Vgl. Główny Urząd Statystyczny: Rocznik Statystyczny Województw, Warszawa 2013, S.91 in http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/RS_rocznik_stat_wojew_2013.pdf, zuletzt abgerufen am
19.03.2014. 26
Vgl. Ebd. 27
Vgl. Ebd. 28
Vgl. Główny Urząd Statystyczny: Przynależność narodowo-etniczna ludności – wyniki spisu ludności i
mieszkań 2011, S.3 in http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/Przynaleznosc_narodowo-
etniczna_w_2011_NSP.pdf, zuletzt abgerufen am 19.03.2014.
8
Bevölkerung Schlesischer Nationalität (Związek Ludności Narodowości Śląskie, ZLNŚ)
und der RAŚ nicht anerkannt ist, wie sowohl das polnische Sąd Najwyższy (Oberste
Gericht)29 sowie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte30 festgestellt haben.
Auch Versuche, die Schlesier als nationale oder ethnische Minderheit, oder
Gesellschaftsgruppe, die einer Regionalsprache verwendet, zu etablieren, sind bisher
gescheitert. 31
Da die Polnische Republik ein Zentralstaat ist, besitzen die Woiwodschaften
zwar Selbstverwaltungsorgane wie den gewählten Woiwodschaftssejmik (sejmik
województwa) und einen von ihnen gewählten Woiwodschaftsvorstand (zarząd
województwa) unter dem Woiwodschaftssmarschall (marszałek województwa) als
Vorsitzendem. Die Kompetenzen der Sejmiks sind allerdings beschränkt auf Akte der
öffentlichen Verwaltung, Projekte zur regionalen Umstrukturierung und Entwicklung in
der jeweiligen Woiwodschaft und der Übersicht über den Haushalt der Woiwodschaft.
Zusätzlich wird die Selbstverwaltung von einem Wojewoden als Repräsentanten des
Premierministers kontrolliert.32
3. Bewegung für die Autonomie Schlesiens
3.1. Politisches Programm und Ziele
Gerade an diesem letzten Punkt setzt die RAŚ ihre politische Linie an: Sie kritisiert den
Zentralismus des politischen Systems Polens und die (vor allem finanzielle)
Abhängigkeit der Woiwodschaften von der Zentralregierung in Warschau. Sie
beschreibt dabei ihr Hauptziel – die Veränderung der polnischen Verfassung in
Richtung Dezentralisierung bis 2019 und die Autonomie der Woiwodschaften bis
29
Vgl. Izba Pracy, Ubezpieczeń Społecznych i Spraw Publicznych, III SK 20/06, Orzecznictwo Sądu
Najwyższego Zbiór Urzędowy Izba Pracy, Ubezpieczeń Społecznych i Spraw Publicznych 2008/3-4/54,
Postanowienie z dnia 14 lutego 2007 r. 30
Vgl. Wyrok Wielkiej Izby Europejskiego Trybunału Praw Człowieka z dnia 17 lutego 2004 r. w sprawie
Gorzelik i inni przeciwko Polsce (skarga 44158/98), Gorzelik et autres c. Pologne/and Others v. Poland
[GC], no/no. 44158/98, CEDH/ECHR 2004-I. 31
Vgl. Kancelaria Sejmu: Biuletyn Z posiedziena Komisji Mniejszości Narodowych i Etniczynch (Nr 30), Nr
1588/VI kad. 3.12.2008 r., in http://orka.sejm.gov.pl/Biuletyn.nsf/wgskrnr6/MNE-30, zuletzt abgerufen
am 21.03.2014. 32
Vgl. Dziennik Urzędowy 2013, poz. 596, in http://aktyprawne.poznajpodatki.pl/samorzad/ustawa-o-
samorzadzie-wojewodztwa-dz-u-2013-poz-596, zuletzt abgerufen am 21.03.2014.
9
202033 – vereinfacht als Mittelweg zwischen Selbstverwaltung und Föderation, die eine
besser organisierte Entwicklung durch regionale Entscheidungsgewalt ermögliche.34 Sie
setzt sich auch für Subsidiarität und Stärkung der Regionen ein, und sieht sich damit im
Einklang mit Prinzipien der Europäischen Union.35 Im Rahmen der Dezentralisierung
sollen die alten Institutionen Sejm Śląski und Skarb Śląski mit ihren jeweiligen
Kompetenzen wieder eingeführt, und eine regionale Regierung vom Sejm Śląski in
Mehrheitswahlen gewählt werden. Damit würde u.a. über Geldverteilung,
Steuererhebung, Innenpolitik, Kultur, Sport, Bildungs- sowie Gesundheitswesen in den
Woiwodschaften entschieden. Außen-, Sicherheits- und Geldpolitik sollen allerdings
weiterhin zu den Kompetenzbereichen der Zentralregierung gehören. Da das Recht auf
Steuererhebung bei den Woiwodschaften läge, würde der Haushalt der Zentralregierung
würde nur aus gesetzlich festgelegten Abgaben der Woiwodschaften bestehen. Zu
weiteren Zielen gehören die Anerkennung und Förderung der schlesischen Identität, die
sich aus verschiedenen nationalen, ethnischen, kulturellen, religiösen und sozialen
Zugehörigkeiten zusammensetze, wie zum Beispiel durch einen Fokus auf die
Geschichte Schlesiens im Schulunterricht, öffentliches Gedenken an ermordete
Schlesier in der Nachkriegszeit sowie die Unterstützung schlesischer Kultur- und
Sporteinrichtungen. 36
3.2. Wahlen und andere (politische) Aktivitäten
Die im Jahr 1990 gegründete Organisation konnte bereits am 27. Oktober 1991 in den
ersten freien Wahlen seit dem zweiten Weltkrieg mit 0,36% der Stimmen zwei Mandate
im Sejm, der ersten Kammer des polnischen Parlaments in Warschau erlangen, da zu
dem Zeitpunkt keine Sperrklausel galt. Zwei Jahre später verlor sie diese jedoch
zusammen mit einem guten Drittel der Stimmen (1991: 40.061, 1993: 26.357) und ist
seither nicht mehr mit eigener Liste angetreten. Bei den Wahlen im Jahr 2001
33
Vgl. Autor unbekannt: Ruch Autonomii Śląska zaskakuje, in: Rzeczpospolita Prawo, 23.11.2010, in http://www.rp.pl/artykul/568286.html, zuletzt abgerufen am 23.03.2014. 34
Vgl. Biuro Zarządu Głównego RAŚ: FAQ in http://autonomia.pl/faq, zuletzt abgerufen am 26.03.2014. 35
Vgl. Ders.: O Nas., in http://autonomia.pl/o-nas, zuletzt abgerufen am 26.03.2014. 36
Vgl. Ders.: FAQ in http://autonomia.pl/faq, zuletzt abgerufen am 26.03.2014.
Vgl. Ders.: O Nas., in http://autonomia.pl/o-nas, zuletzt abgerufen am 26.03.2014.
10
kandidierten zwei Mitglieder der RAŚ auf der Liste der Bürgerplattform (Platforma
Obywatelska), die in der aktuellen Regierungskoalition den Premierminister Donald
Tusk stellt, und erhielten knapp 4000 Stimmen. Im gleichen Jahr standen weitere drei
Mitglieder für den Senat (die zweite Kammer des polnischen Parlaments) zur Wahl und
erhielten 157.000 Stimmen, was aber ebenfalls jeweils nicht für Mandate genügte. Der
vorübergehende Zusammenschluss der RAŚ mit dem Związek Górnośląski
(Oberschlesischer Bund, ZG), dem Przymierze Śląskie (Schlesisches Bündnis) sowie
dem Hauptrat der Deutschen Oberschlesier (Rada Główna Niemców Górnośląskich) zur
Jedność Górnośląska (Oberschlesische Einheit) hatte für die Wahlen zum Sejm im Jahr
2005 unter öffentlicher Kritik Kandidaten auf der Liste des Komitet Wyborczy
Mniejszość Niemiecka (Wahlkomitee Deutsche Minderheit), für das die 5%-Hürde nicht
gilt, aufgestellt.37 Das Komitee gewann 2 Mandate, die allerdings nicht von Kandidaten
der Oberschlesischen Einheit besetzt wurden. 38 Zusätzlich befand sich einer der
damaligen stellvertretenden Vorsitzenden, Krzysztof Kluczniok, auf der Liste der als
Bauernpartei bekannten Polnischen Volkspartei (Polskie Stronnictwo Ludowe).
In Wahlen zu den Selbstverwaltungsorganen konnte die RAŚ weder 2002 noch
im Jahr 2006, in dem sie auf einer Blockliste mit Bürgerplattform und der Polnischen
Volkspartei kandidierte, Mandate in den regionalen Parlamenten gewinnen, verbesserte
seinen Stimmenanteil jedoch maßgeblich und erlangte einige Mandate auf Landkreis-
und Gemeinde-Ebene. Im Jahr 2010 stellte sie eine eigene Liste auf und konnte in der
Woiwodschaft Schlesien 8,49% der Stimmen erlangen und folglich drei Repräsentanten
in den Sejmik der Woiwodschaft entsenden39, unter ihnen Jerzy Gorzelik, der in den
Woiwodschaftsvorstand gewählt wurde.40 Im April 2013 zog sich die RAŚ allerdings
37
Vgl. Jedleck, Przemysław: Jedność Górnośląska przygotowuje się do wyborów, in: Gazety Wyborcza,
02.01.2005, in http://wiadomosci.gazeta.pl/wiadomosci/1,114873,2474377.html, zuletzt abgerufen am
25.03.2014. 38
Vgl. Państwowa Komisja Wyborcza: Wybory do Sejmu Rzeczpospolitej Polskiej, Wyniki głosowania,
Warszawa, 25.09.2005, in http://wybory2005.pkw.gov.pl/SJM/PL/WYN/W/21.htm, zuletzt aufgerufen
am 20.03.2014. 39
Vgl. Ders., Wybory Samorządowe, Geografia i Wyniki, Warszawa 2010, in
http://wybory2010.pkw.gov.pl/geo/pl/240000/240000-k-
2c9682212b33d0af012b39c0220e07fa.html?komitet=2c9682212b33d0af012b39c0220e07fa&wyniki=1,
zuletzt abgerufen am 24.03.2013. 40
Vgl. Autor unbekannt: Jerzy Gorzelik w składzie Zarządu Województwa, in: slaskie.pl, 10.10.2010, in
http://www.slaskie.pl/strona_n.php?jezyk=pl&grupa=10&art=4403, zuletzt aufgerufen 19.03.2014.
11
aus der Koalition mit der Bürgerplattform im Vorstand wegen „Fehlern und
Inkompetenz“ des Partners zurück.41
Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahr 2004 trat Gorzelik
erfolglos auf der Liste des Nationalen Wahlkomitees der Wähler (Narodowy Komitet
Wyborczy Wyborców) an, im Jahr 2009 war die RAŚ nicht vertreten. Für das Jahr 2014
ist bis dato unklar, ob die Kandidaten der RAŚ auf Listen anderer Parteien kandidieren
werden42, allerdings wird der populäre schlesische Regisseur und Politiker Kazimierz
Kutz, für die Liste der Initiative „Europa Plus Twój Ruch“ kandidieren, die vom
ehemaligen polnischen Staatspräsidenten Alexander Kwaśniewski, dem
Europaabgeordneten Marek Siwiec (ehemals Polnische Volkspartei) sowie Janusz
Palikot, dem Vorsitzenden der Partei „Twój Ruch“ (Deine Bewegung), die 2010 nach
Palikots Austritt aus der Bürgerplattform als „Ruch Palikota“ (Bewegung Palikots)
gegründet worden und in den Wahlen zum Sejm 2011 mit einem sehr progressiven
Programm überraschend drittstärkste Kraft geworden war. Kutz hat sich bereits früher
für die schlesische Autonomie ausgesprochen 43 und unterstrich nach seiner
Nominierung wiederum seine Stellung als unabhängiger Parlamentarier aus Schlesien,
der sich vor allem auf das Verhältnis zwischen Schlesien und Polen konzentriere.44
Die RAŚ hat außerdem bereits Vor-Referenden bezüglich der Autonomie
abgehalten. Am 4. April 2011 stimmten die Bewohner von den schlesischen Gemeinden
Imielin und Lędzin laut RAŚ mit 98% der Stimmen für die Autonomie, allerdings mit
einer Wahlbeteiligung von lediglich 10%.45. In Pszczyna stimmten im August 2011 über
41
Vgl. Autor unbekannt: Koniec współpracy RAŚ z PO. "Z ofermami trudno współrządzić", in: Gazeta
Wyborcza, 22.04.2013, in
http://katowice.gazeta.pl/katowice/1,35063,13787323,Koniec_wspolpracy_RAS_z_PO___Z_ofermami_t
rudno_wspolrzadzic_.html, zuletzt aufgerufen 26.03.2014. 42
Vgl. Koło Ruchu Autonomii Śląska, 2014 – Rok wyborów, 05.10.2013, in
http://rasopole.org/2013/12/2014-rok-wyborow/, zuletzt aufgerufen am 24.03.2013 43
Vgl. Ganczak, Filip: Warschau fürchtet die Autonomie Schlesiens, in: Welt, 12.04.2011, in
http://www.welt.de/politik/ausland/article13148080/Warschau-fuerchtet-die-Autonomie-
Schlesiens.html, zuletzt aufgerufen am 19.03.2014. 44
Vgl. Czupryn, Anita: Wybory do europarlamentu: Na Śląsku szykuje się bezpardonowa walka o mandaty, in: Polska Times, 20.01.2014, in http://www.polskatimes.pl/artykul/3302088,wybory-do-
europarlamentu-na-slasku-szykuje-sie-bezpardonowa-walka-o-mandaty,id,t.html, zuletzt aufgerufen am
23.03.2014. 45
Vgl. Ślaska, Magdalena: Imielin i Lędziny za autonomią Górnego Śląska, in: InSilesia.pl, 04.07.2011, in
http://insilesia.pl/aktualnosci/artykul/8075/7/Imielin_i_Ledziny_za_autonomia_Gornego_Slaska, zuletzt
aufgerufen 24.03.2014.
12
96% der 1700 Bürger teilnehmenden Bürgern für die Autonomie. 46 Für den Fall
größerer Erfolge arbeitet sie auch bereits an einer veränderten Version der polnischen
Verfassung 47 sowie einer Anpassung des Gründungsstatuts der Autonomen
Woiwodschaft Schlesien an die aktuelle Situation.48
Zu den weiteren Aktivitäten der RAŚ zählt die Kampagne vor der bereits
erwähnten Volkszählung im Jahr 2002 unter dem Motto „Masz prawo zadeklarować
narodowość śląską” („Du hast das Recht, die schlesische Nationalität zu deklarieren“),
was infolgedessen über 173.000 Menschen taten. Die RAŚ behauptet allerdings, dass in
vielen Fällen eine solche Angabe von den zuständigen Beamten nicht angenommen
wurde und die Zahlen deshalb nicht die ganze Wahrheit widerspiegelten.49 Außerdem
unterstützt die RAŚ sowohl mit ihrem Mandaten in Gemeinden, Landkreisen und der
Woiwodschaft Schlesien Projekte mit Bezug zu schlesischer Kultur oder Geschichte,
u.a. die Bestandsaufnahme verlorener und gestohlener Kulturgüter Oberschlesiens und
Digitalisierung schlesischer Schriftstücke. Außerdem vergibt sie den von ihr ins Leben
gerufenen Augustin-Weltzl-Preis für Forscher der schlesischen Geschichte und deren
Unterstützer. Zudem ist sie Herausgeber der Monatszeitschrift „Jaskółka Śląska“ (wörtl.
Schlesische Schwalbe), die sich mit regionalen Problemen befasst und auch Artikel auf
Schlesisch enthält. Außerdem organisiert die RAŚ monatliche Treffen, um über aktuelle
Themen zu sprechen, sowie größere regelmäßige Veranstaltungen wie u.a. den
jährlichen Autonomie-Marsch (Marsz Autonomii), der an die Gründung der Autonomen
Woiwodschaft Schlesien erinnern soll und die Górnośląskie Dni Dziedzictwa, die Teil
der European Heritage Days sind. Öffentliche Wahrnehmung erhält besonders der
Marsch nach Zgoda (Marsz na Zgodę) für die 2500 Schlesier, die von der Roten Armee
46
Vgl. Fudali, Anna Prareferendum RAŚ w Pszczynie: 96% za autonomią, in: InSilesia.pl, 22.08.2011, in
http://insilesia.pl/aktualnosci/artykul/8770/7/Prareferendum_RAS_w_Pszczynie_96_za_autonomia,
zuletzt aufgerufen 24.03.2014. 47
Vgl. Biuro Zarządu Głównego RAŚ, Konstytucja, in http://autonomia.pl/n/konstytucja, zuletzt
abgerufen am 24.03.2014. 48
Vgl. Ders., Statut Organiczny, in http://autonomia.pl/n/statut-organiczny, zuletzt abgerufen am
24.03.2014. 49 Vgl. Swiderek, Bartlomiej: Komunikat Ruchu Autonomii Śląska dla mediów zachodnich, Narodowość
śląska w Powszechnym Spisie Ludności i Mieszkań. Komunikat RAŚ dla mediów zachodnioeuropejskich,
07.06.2002, in http://www.naszekaszuby.pl/modules/news/print.php?storyid=23, zuletzt abgerufen am
20.03.2014.
13
im Arbeitslager Zgoda (dem ehemaligen KZ Eintrachthütte) ermordet wurden.50 Auf
Initiative der RAŚ bestimmte im Jahr 2012 der Sejmik der Woiwodschaft Schlesiens
den letzten Sonntag im Januar als „Tag der Erinnerung an die oberschlesische Tragödie
1945“ (Dzień Pamięci Tragedii Górnośląskiej 1945 roku).51 Für die Zukunft ist als
Ergänzung des Marsches der Autonomie ein Marsch der Regionen (Marsz Regionów) in
Warschau 2015 geplant.52
3.3. Kooperationen und Abgrenzungen
Die RAŚ operiert in allen drei schlesischen Woiwodschaften sowie in der polnischen
Diaspora, v.a. in Deutschland, Kanada und den USA. Neben den bereits unter Wahlen
und andere (politische) Aktivitäten erwähnten Kooperationen bildete sie zusammen mit
der Unia Wielkopolan (Union der Großpolen), dem ZG, dem Związek Podhalan (Bund
der Podhalanen) sowie der Zrzeszenie Kaszubsko-Pomorskie (Kaschubisch-
Pommerscher Vereinigung) die Liga Regionów (Liga der Regionen), die in den 1990er
Jahren die Aufteilung Polens in 12 autonome Regionen forderte, die sie wiederbeleben
will.53 Sie ist weiterhin Mitglied der Europäischen Freien Allianz. Seit 2009 kooperiert
sie mit der deutschen Initiative für die kulturelle Autonomie Schlesiens in Würzburg,
sowie dem Silesian Autonomy Movement im Vereinigten Königreich. Weitere
Kooperationen bestehen mit dem Stowarzyszenie Młodzież Górnośląska (Verein
Oberschlesische Jugend), die seit der gemeinsamen der Organisation der o.g.
Górnośląskie Dni Dziedzictwa, als Jugendorganisation der RAŚ angesehen wird54, mit
„Pro Loquela Silesiana – Towarzystwo Kultywowania i Promowania Śląskiej Mowy“
(Gesellschaft für die Kultivierung und Förderung der schlesischen Sprache) und dem
Śląski Związek Akademicki (Schlesischen Akademischen Bund) zur Förderung einer
50
Vgl. Biuro Zarządu Głównego RAŚ, Nasze Projekty, in http://autonomia.pl/nasze-projekty/, zuletzt
abgerufen am 24.03.2014. 51
Vgl. Czerwieński, Jerzy: Sejmik Opolski a tzw. „tragedia górnośląska”, in: wPolityce.pl, 02.03.2012, in http://wpolityce.pl/artykuly/24050-sejmik-opolski-a-tzw-tragedia-gornoslaska, zuletzt aufgerufen am
24.03.2014. 52
Vgl. Autor unbekannt: Ruch Autonomii Śląska zaskakuje, in: Rzeczpospolita Prawo, 23.11.2010, in http://www.rp.pl/artykul/568286.html, zuletzt abgerufen am 23.03.2014. 53
Vgl. Ebd. 54
Vgl. Pędziwiatr, Konrad: Silesian Autonomist Movement And One Of Its Activists, Kraków 2009 (L’Europe Rebelle, Tischner European University / Université Paris-Est), S.6., in
http://www.wse.krakow.pl/pl/download/file/f,585, zuletzt aufgerufen am 27.03.2014.
14
Standardisierung der schlesischen Sprache sowie mit lokalen schlesischen Initiativen
wie dem Stowarzyszenie Gliwickie Metamorfozy (Verein Gleiwitz’sche
Metamorphosen), der Towarzystwo Wspierania i Rozwoju Wsi Cisek (Gesellschaft für
die Unterstützung und Entwicklung der Dörfer Czisseks) und der Towarzystwo
Miłośników Ziemi Wodzisławskiej (Gesellschaft der Liebhaber der Loslauer Erde).55
Da die RAŚ Separatismus und Unabhängigkeit ablehnt56, distanziert sie sich von
radikaleren Organisationen wie der Śląski Ruch Separatystyczny (Schlesische
Separatistische Bewegung) oder der Śląski Ruch Narodowy (Schlesische
Nationalbewegung). Die Zusammenarbeit mit dem Bund der Bevölkerung Schlesischer
Nationalität (Związek Ludności Narodowości Śląskie) in den 1990er Jahren für die
Anerkennung der schlesischen Nationalität und die Registrierung des Bundes, rührte
maßgeblich daher, dass Jerzy Gorzelik in beiden Organisationen tätig war. Nach der o.g.
Ablehnung durch mehrere richterliche Instanzen schwand sie. 57
3.4. Reaktionen, Kritik und Kontoversen
Die wohl deutlichste Kritik kam im März 2011 von der Partei Prawo i Sprawiedliwość
(Recht und Gerechtigkeit, PiS). In ihrem „Raport o stanie państwa“ (Bericht über die
Lage des Staates) lautete eine Passage: „Schlesiertum ist nur eine bestimmte Art, sich
vom Polentum abzutrennen und vermutlich einfach die Annahme einer getarnten
deutschen Option“58 – sie warfen also den Verantwortlichen der RAŚ und anderen
Organisationen vor, dass hinter ihrem Vorhaben Interessen Deutschlands steckten. Der
PiS-Vorsitzende, Jarosław Kaczyński, relativierte nach heftiger Kritik wie folgt:
„Schlesier- und Kaschubentum akzeptiert und schätzt die PiS vollständig, aber die
Aussage, dass eine schlesische Nation existiert, behandeln wir natürlich als getarnte 55
Vgl. Pędziwiatr, Konrad: Silesian Autonomist Movement And One Of Its Activists, Kraków 2009
(L’Europe Rebelle, Tischner European University / Université Paris-Est), S.6., in
http://www.wse.krakow.pl/pl/download/file/f,585, zuletzt aufgerufen am 27.03.2014. 56
Vgl. Biuro Zarządu Głównego RAŚ, FAQ, in http://autonomia.pl/faq/#f28, zuletzt abgerufen am
24.03.2014. 57
Vgl. Pędziwiatr, Konrad: Silesian Autonomist Movement And One Of Its Activists, Kraków 2009 (L’Europe Rebelle, Tischner European University / Université Paris-Est), S.5f., in
http://www.wse.krakow.pl/pl/download/file/f,585, zuletzt aufgerufen am 27.03.2014. 58
Polnisch: „śląskość jest po prostu pewnym sposobem odcięcia się od polskości i przypuszczalnie przyjęciem po prostu zakamuflowanej opcji niemieckiej”
Rady Politycznej Prawa i Sprawiedliwości: Raport o stanie państwa, Warszawa 2011, in
http://www.pis.org.pl/article.php?id=18568, zuletzt abgerufen am 23.03.2014.
15
deutsche Option“59, womit die PiS noch mehr Kritik von allen Seiten des politischen
Spektrums auf sich zog.60 Jerzy Gorzelik sagte: „Ich fühle mich beleidigt.“61 Die Gazeta
Wyborcza publizierte zu dem Vorfall einen Artikel mit dem Titel „Fakten und
Unwahrheiten über die schlesischen Autonomisten“62, in dem klargestellt wurde, dass
es der RAŚ nicht um die Förderung deutscher Interessen gehe, sie nicht Schlesien von
Polen abtrennen wolle, die Integrität Polens im Falle einer Autonomie nicht gefährdet
sei, bei der Volkszählung durchaus Schlesisch als Nationalität angegeben werden könne
und auch, dass Gorzelik seine Aussage bezüglich seiner Loyalität zum Staat Polen
dahingehend relativiert hatte, dass er Steuern zahle und sein Amtsgelübde ernstnehme,
das u.a. den Schutz der Interessen des polnischen Staates und dessen Souveränität
erwähnt. 63 Der Bericht der PiS wurde daraufhin um folgenden Passus ergänzt:
„Schlesiertum, welches polnische Nationalzugehörigkeit ablehnt, […]“.64
Die RAŚ stand außerdem wiederholt in der Kritik, besonders aufgrund von
politisch und/oder sachliche inkorrekter Texte in RAŚ-eigenen oder –nahen
Publikationen. Im Jahr 2002 erschienen in der Jaskółka Śląska mehrere Artikel, in
denen ein unabhängiger Staat Schlesien proklamiert wurde 65 , von denen sich die
Vorsitzenden allerdings distanzierten. Auch veranstaltete die RAŚ eine Filmvorführung
über „Polnische Konzentrationslager“ 66 , als zur gleichen Zeit in den USA die
Presseagentur Associated Press auf Drängen polnischer Amerikaner die Verwendung
des Begriffs „Polnische Todeslager“ in Bezug auf nationalsozialistische
59
Polnisch: „Śląskość i kaszubskość PiS całkowicie akceptuje i ceni, ale twierdzenie, że istnieje naród śląski, my rzeczywiście traktujemy za zakamuflowaną opcję niemiecką”
Kołakowska, Dorota: Kaczyński i awantura o Ślązaków, in: Rzeczpospolita Polska, 03.04.2011, in http://www.rp.pl/artykul/16,636868-Kaczynski-i-awantura-o-Slazakow-.html, zuletzt abgerufen am
24.03.2014. 60
Vgl. Ebd. 61
Polnisch: „Czuję się obrażony“, Ebd. 62
Vgl. Krzyk, Józef u. Jedlecki, Przemyslaw: Fakty i fałsze o śląskich autonomistach, in: Gazeta Wyborcza,
06.04.2011, in http://wyborcza.pl/1,76842,9383569,Fakty_i_falsze_o_slaskich_autonomistach.html,
zuletzt abgerufen am 24.03.2014. 63
Vgl. Ebd. 64
"śląskość, która odrzuca polską przynależność narodową, [...], ebd. 65
Vgl. Autor unbekannt: Śląska autonomia, Warszawa 2002 (Związek Polskich Korporacji Akademickich), in http://web.archive.org/web/20080224224605/http://www.zpka.org.pl/bk_16slaska.html, zuletzt
abgerufen am 23.03.2014. 66
Vgl. Chmielowska, Jadwiga: RAŚ promuje „Polskie Obozy Koncentracyjne”,in: Blog Użytkownika Jadiwga Chmielowska (Niepoprawni.pl), in http://niepoprawni.pl/blog/208/ras-promuje-polskie-obozy-
koncentracyjne, zuletzt abgerufen am 24.03.2014.
16
Konzentrationslager verbot67 - der RAŚ und in besagtem Film ging es allerdings um die
Lager der Roten Armee und der kommunistischen Regierung, in der auch Schlesier
ermordet worden waren.68 Auch die Neugründung des 1. FC Katowice, der zwar 1905
gegründet und 1939 auch zunächst von den Nationalsozialisten liquidiert worden war,
aber während im besetzten Oberschlesien bis zur Schließung durch die Rote Armee
unter NS-Führung spielte, sorgte für Kritik. 69 Als ein nicht-bestätigter Bericht des
ehemaligen polnischen Geheimdienstes Urząd Ochrony Państwa die RAŚ als
potenzielle Bedrohung für die Interessen der polnischen Republik“ 70 bezeichnete,
distanzierte sich die Bewegung von angeblichen Verbindungen zum Bund der
Vertrieben. Auch Publikationen konservativer Nachrichtenportale mit Schlagzeilen wie
„Pass auf Polen auf. So vergnügt sich die RAŚ. Sportturnier mit schlesischer und
deutscher Flagge im Hintergrund. Immer noch alles in Ordnung?“ 71 , „Schlesische
‚Patrioten‘ propagieren zusammen mit der Gazeta Wyborcza ‚Kultur und Identität‘.
‚Polen, f… dich!‘“72 und Unklarheit über die Inhalte verschiedener Gruppen sorgt für
ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit. So wurde die RAŚ in Verbindung gebracht mit
dem Appell des ZLNŚ an Premierminister Tusk im Jahr 2008, die Unabhängigkeit
67
Vgl. Autor unbekannt: AP zabroniła pisania "polskie obozy śmierci", in: FaktyInteria.pl, 16.02.2012, in http://fakty.interia.pl/swiat/news-ap-zabronila-pisania-polskie-obozy-smierci,nId,912358, zuletzt
abgerufen am 24.03.2014. 68
Vgl. Chmielowska, Jadwiga: RAŚ promuje „Polskie Obozy Koncentracyjne”,in: Blog Użytkownika Jadiwga Chmielowska (Niepoprawni.pl), in http://niepoprawni.pl/blog/208/ras-promuje-polskie-obozy-
koncentracyjne, zuletzt abgerufen am 24.03.2014.
Vgl. Janicki, Kamil: Polskie obozy koncentracyjne? Oczywiście, że istniały, in: Histmag.org, 28.07.2008, in http://histmag.org/Polskie-obozy-koncentracyjne-Oczywiscie-ze-istnialy-1898, zuletzt abgerufen am
24.03.2014. 69
Vgl. Krzyk, Józef: Piotr Spyra: 1. FC Katowice afirmuje nazizm, in : Gazety Wyborcza, 13.07.2007, in
http://katowice.gazeta.pl/katowice/1,35024,4313739.html, zuletzt abgerufen am 24.03.2014 70
Polnisch: „potencjalne zagrożenie dla interesów RP”, Raport Urzędu Ochrony Państwa dotyczący zagrożeń dla bezpieczeństwa państwa w aspekcie wewnętrznym i zewnętrznym oraz ujawnionych w tym zakresie przestępstw w 1999 roku, in http://www.videofact.com/mark/uop/uop1.html, zuletzt
abgerufen am 27.03.2014. 71
Polnisch: „Pilnuj Polski. Tak się bawi RAŚ. Turniej sportowy ze śląską i niemiecką flagą w tle. Nadal wszystko w porządku?”
Autor unbekannt: Pilnuj Polski. Tak się bawi RAŚ. Turniej sportowy ze śląską i niemiecką flagą w tle. Nadal wszystko w porządku?, in: wPolityce.pl, 13.04.2011, in http://wpolityce.pl/wydarzenia/8448-
pilnuj-polski-tak-sie-bawi-ras-turniej-sportowy-ze-slaska-i-niemiecka-flaga-w-tle-nadal-wszystko-w-
porzadku, zuletzt abgerufen am 27.03.2014. 72
Śląscy "patrioci" wraz z Gazetą Wyborczą krzewią "kulturę i tożsamość". "Polsko, pier… się!"
Wikło, Marcin: Śląscy "patrioci" wraz z Gazetą Wyborczą krzewią "kulturę i tożsamość". "Polsko, pier… się!", in: wPolityce.pl, 11.10.2013, in http://wpolityce.pl/dzienniki/dziennik-marcina-wiklo/69245-slascy-
patrioci-wraz-z-gazeta-wyborcza-krzewia-kulture-i-tozsamosc-polsko-pier-sie, zuletzt abgerufen am
27.03.2014.
17
Abchasiens und Südossetiens anzuerkennen.73 Von inhaltlicher Verbundenheit mit den
Bestrebungen dieser Regionen sowie der Republik Kosovo distanziert sich die RAŚ.74
4. Fazit
Es kann eindeutig festgestellt werden, dass es sich bei der RAŚ bei weitem nicht um
eine separatistische Gruppe handelt, sondern vielmehr um eine politische Bewegung,
die eine Reform des politischen Systems in Abstimmung mit der Zentralregierung
anstrebt. Besonders fällt auf, dass sich die Begründung der politischen Ziele mehr auf
moderne wirtschaftliche und politische Kriterien wie den in Polen weit verbreiteten
Unmut über gefühlte Ineffektivität, Willkür und Korruption der Politiker in
Warschau75stützt denn auf geschichtlichen Revisionismus. Die geforderte Autonomie
soll zwar die Autonome Woiwodschaft Schlesien aus den 1920er Jahren strukturell zum
Vorbild haben, die Ideen der RAŚ jedoch unterscheiden sich maßgeblich von denen
radikaler schlesischer Gruppen in der Geschichte. Die Forderung nach Autonomie ist
zwar in Schlesien vielleicht eher zu erwarten, aber als solche in Polen auch keine allein
schlesische Initiative, auch andere Organisationen kritisieren den polnischen
Einheitsstaat.
Interessant ist, dass gerade in einer Region wie Schlesien, in der sich im
vergangenen Jahrhundert die nationale, ethnische, kulturelle und soziale
Zusammensetzung wiederholt verändert hat, ein so starker Drang nach Identitätsfindung
und –Bewahrung herrscht. Auch hierbei zeigt sich die RAŚ kompromissbereit und pro-
aktiv.
Eine relevante Rolle in den deutsch-polnischen Beziehungen spielt sie nur
insofern, als die unsachliche Darstellung ihrer Ziele Mittel zum Zweck des Wahlkampfs
der PiS wurde, der sich teilweise auf letzte verbliebene anti-deutsche Ressentiments
73
Vgl. Pustułka, Agata: Mieszanie w śląskim kotle, in: Dziennik Zachodni, 01.09.2008, in http://www.dziennikzachodni.pl/artykul/41428,mieszanie-w-slaskim-kotle,id,t.html, zuletzt abgerufen
am 27.03.2014. 74
Vgl. Krökel, Ulrich: Schlesien – das Kosovo Mitteleuropas?, 28. Januar 2011, in
http://kroekel.com/2011/01/28/schlesien-%E2%80%93-das-kosovo-mitteleuropas, zuletzt abgerufen
am 27.03.2011. 75
Vgl. Biuro Zarządu Głównego RAŚ: FAQ in http://autonomia.pl/faq, zuletzt abgerufen am 26.03.2014.
18
stützt. Selbst im Falle eines Erfolgs der RAŚ würden die schlesischen Woiwodschaften
Teil Polens bleiben, diplomatische Beziehungen würden sich also nicht verändern. Ein
autonomes, damit ggf. wirtschaftlich stärkeres Schlesien könnte aber durchaus
Auswirkungen auf Handelsbeziehungen haben.
Ob die Bewegung erfolgreich sein wird, ob also bis 2019 die polnische
Verfassung geändert und ab 2020 eine wie auch immer geartete Autonomie erlassen
werden wird, ist indes fraglich. Wenn der bisherige Einfluss sowie die vergangenen
Wahlergebnisse Indikatoren dafür sind, ist es eher unwahrscheinlich. Vielleicht wird
sich die RAŚ dann neue Ziele setzen oder ihren Fokus verschieben, z.B. auf Kultur und
die schlesische Sprache. Die katalanische Unabhängigkeitserklärung wurde kürzlich für
unrechtmäßig erklärt76. „Die Katalanen wollen weiterkämpfen“77, auch wenn sie bereits
die Vorzüge einer Autonomen Gemeinschaft genießen. Der RAŚ würde das schon
reichen.
76
Vgl. Wieland, Leo: Katalonien: Unabhängigkeitserklärung verfassungswidrig, in: Frankfurter
Allgemeine Zeitung, 26.03.2014, in http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/katalonien-
unabhaengigkeitserklaerung-verfassungswidrig-12864714.html, zuletzt abgerufen am 27.03.2014. 77
Ebd.
19
4 Quellen- und Literaturverzeichnis
4.1 Primärquellen
· Biuro Zarządu Głównego RAŚ, Website Ruch Autonomii Śląska, in
www.autonomia.pl und Unterseiten, zuletzt abgerufen am 26.03.2014.
· Bundesgesetzblatt 1991, Teil II, Seite 1329, BGBl.-Modellprojekt Teil I und
Teil II, Oktober 1990 bis Dezember 1997, Internet-Ausgabe: Makrolog GmbH
(Wiesbaden), in http://archiv.jura.uni-
saarland.de/BGBl/TEIL2/1991/19911329.2.HTML#GL1, zuletzt abgerufen
19.03.2014.
· Dziennik Urzędowy
o 1921, nr 85, poz. 608, in
http://isip.sejm.gov.pl/DetailsServlet?id=WDU19210850608+1945%240
5%2407&min=1, zuletzt abgerufen am 21.03.14.
o 1959 nr 25 poz. 159, in
http://isap.sejm.gov.pl/DetailsServlet?id=WDU19590250159, zuletzt
abgerufen am 19.03.2014.
o 1976 nr 11 poz. 59, in
http://isap.sejm.gov.pl/DetailsServlet?id=WDU19760110059, zuletzt
abgerufen am 21.03.2014.
o 2013, poz. 596, in http://aktyprawne.poznajpodatki.pl/samorzad/ustawa-
o-samorzadzie-wojewodztwa-dz-u-2013-poz-596, zuletzt abgerufen am
21.03.2014.
· Główny Urząd Statystyczny,
o Ludność. Stan i struktura demograficzno-społeczna, Narodowy Spies
Powszechny Ludności i Mieszkań 2011, Warszawa 2013 in
http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/LUD_ludnosc_stan_str_dem_sp
o_NSP2011.pdf) abgerufen am 22.03.2014
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http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/RS_rocznik_stat_wojew_2013.p
df, zuletzt abgerufen am 19.03.2014.
20
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