schiffbruch vor den pirateninseln - bücher.de · 2015. 9. 23. · ist das nicht gefÄhrlich? eines...
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Leseprobe aus:
Geronimo Stilton
Schiffbruch vor den Pirateninseln
Mehr Informationen zum Buch finden Sie auf rowohlt.de.
Copyright für die deutsche Übersetzung © 2012 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
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iST daS nichT …
gefähRlich?
eines Morgens saß ich wie immer in mei-nem büro und arbeitete, als meine Schwester Thea hereinplatzte. Thea ist rasende Reporterin bei den Neuen•Nager°Nachrichten, und …oh, Verzeihung, ich habe mich ja gar nicht vorgestellt! Mein name ist Stilton, Geronimo Stilton. ich bin Verleger der Neuen• Nager°Nachrichten, der meistgelesenen Zeitung von Mausilia.«Zeit für einen Tapetenwechsel,
«Zeit für einen Tapetenwechsel, Geronimo!»
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gefähRlich?iST daS nichT ...
Villa Rac letta
geronimo!», quiekte sie mir ins ohr. «Wir machen einen Kurzurlaub!»ich sah auf meinen Terminkalender und schüttelte den Kopf. «das geht leider nicht, ich habe zu viel zu …»«Papperlapapp», unterbrach sie mich, «du hast immer zu viel zu tun. farfalle und benjamin kommen auch mit, also sei kein Spielverderber!» in diesem Moment tauchte benjamin hinter ihr auf. «hast du schon gehört, onkel?», piepste er aufgeregt. «Wir machen eine Reise!»Meinen lieblingsneffen konnte ich natür-lich nicht enttäuschen! «Von mir aus», seufzte ich. «Wie wäre es mit einem kleinen ausflug ins GRUNE oder an den Goudasee? da kenne ich eine sehr nette Pension, die …»Meine Schwester schnaubte entrüstet.
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iST daS nichT ... gefähRlich?
gefahrlich?»
Wilde Tiger ...Gefräßige Pythons ...
... Riesentaranteln
«an den Goudasee fahren doch nur Schlafschnauzen! nein, wir fliegen auf die Pirateninseln! Weiße Strände, glasklares Wasser und unberührte Dschungel voller wilder Tiere. da können wir TIGER , Pythons und sogar Riesentaranteln beobachten!»ich zuckte zusammen. «Weiße Strände und glasklares Wasser hört sich gut an. aber sind diese wilden Tiere nicht ein bisschen … Thea lachte mich aus.«Zieh jetzt bloß nicht den Schwanz ein, bruderherz! Pack deinen Koffer, wir treffen uns in zwanzig Minuten am flughafen.»
:
PiRaTen odeR KoRSaRen?
Zum glück hatte ich einen Reiseführer über die Pirateninseln zu hause. ich informiere mich gern über die orte, an die ich reise.Während wir auf das flugzeug warteten, las ich ein paar interessante dinge über PIRATEN . Zum beispiel …
Gefräßige Pythons ...
W i l l ko m m e n a u f d e n P i r a t e n i n s e l n !
Die BordregelnPiraten waren dafür berüchtigt, Gesetze zu brechen. Aber an Bord ihrer Schiffe galten strenge Regeln, an die sich jeder Pirat halten musste. Dazu gehörte:1. Die Beute wird gerecht unter allen Piraten aufgeteilt.2. Glücksspiel ist streng verboten.3. Jeder Pirat muss jederzeit gefechtsbereit sein.4. Alle Kerzen an Bord müssen um acht Uhr abends gelöscht
werden.5. Frauen und Kindern ist der Zutritt zum Schiff verboten.6. Wer stiehlt oder während eines Kampfes das Schiff verlässt,
wird mit dem Tod bestraft.
Kaperfahrer, Bukanier und Filibustier Nachdem Christoph Kolumbus in Amerika gelandet war, trieben zahlreiche Piraten an der Karibikküste und auf den Antillen ihr Unwesen. Es gab verschiedene Arten von Seeräubern:Die Kaperfahrer waren Kapitäne, die einen sogenannten Kaperbrief von ihren Königen oder Landesherren erhalten hatten. Damit waren sie offiziell berechtigt, gegnerische Schiffe anzugreifen. Im Gegenzug mussten sie ihren Herrschern die Hälfte der Beute überlassen. Der
berühmteste Kaperkapitän war Sir Francis Drake, der im Dienst der englischen Königin Elisabeth I. stand.Die Bukanier waren Abenteurer aus Europa, die spanische Schiffe und Siedlungen in der Karibik
unsicher machten. Der berühmteste Bukanier war Henry Morgan. Das Wort Bukanier kommt von
den Räucherhütten, in denen die westin-dischen Ureinwohner Fleisch zubereiteten.Die Filibustier waren Piraten aus England, Frankreich oder Holland, die überall in Westindien Beutezüge mit kleinen, wen-digen Booten unternahmen.
DIE PIRATEN
TortugaAuf der Karibikinsel Tortuga gründeten die Bukanier und Filibustier eine Piratengemeinschaft. Die kleine, fruchtbare Insel ließ sich leicht verteidigen, weil die Zufahrt zum Hafen durch ein steiniges Riff geschützt war.
Alarm, Pirat über Bord!Es klingt unglaublich, aber viele Piraten konnten nicht schwimmen! Sie prahlten gern damit, die Herren der Meere zu sein, ohne je ein Bad genommen zu haben.Der berühmte Seeräuber Bartholomew Portugues zum Beispiel floh von einem Gefängnisschiff, indem er sich an schwimmenden Weinfässern festklammerte.
Die Flaggen der PiratenDie schwarze Totenkopf-Flagge der Piraten war so furchterregend, dass viele Seeleute schon um Gnade flehten, bevor ihr Schiff geentert wurde!Jeder Piratenkapitän hatte seine persönliche Flagge. Das sind die berühmtesten:
Die Flagge von Blackbeard
Die Flagge von Bartholomew Roberts
Die Flagge von Calico Jack
Die Flagge von Long Ben
ahoi: Ein Ruf, um ein anderes Schiff auf sich
aufmerksam zu machen
Backbord: Die linke Seite eines Schiffs
Brücke: Der Kommandobereich auf einem Schiff
Buddel: Das Seemannswort für Flasche
Bug: Der vordere Teil eines Schiffs
Deck: Der Zwischenboden im Ober- und Unterdeck
Dublone: Eine Goldmünze, die in Spanien und in den
spanischen Kolonien in Amerika verwendet wurde
entern: Ein feindliches Schiff erobern
Gangway: Der Steg, über den man an Land geht
Heck: Der hintere Teil eines Schiffs
Jolly Roger: Die englische Bezeichnung für eine
Piratenflagge. Das bekannteste Motiv ist ein
Totenschädel mit gekreuzten Knochen.
Kombüse: Die Bordküche
Landratte: Bezeichnung für alle Nicht-Seeleute
Logbuch: Eine Art Tagebuch, in dem alle wichtigen
Ereignisse an Bord und technische Details eingetragen
werden: Kursänderungen, Windrichtung, Geschwindig-
keit, die Namen der Besatzungsmitglieder usw.
Mastkorb: Oben am Mast angebrachter Ausguck, auch
Krähennest genannt
Quartermeister: Nach dem Kapitän der wichtigste Mann
an Bord eines Piratenschiffs. Er schlichtete Streit,
Das PIRATEN-ABC
sorgte für Disziplin und war für die Aufteilung der
Beute verantwortlich.
Seemannsgarn: Lügengeschichten eines Matrosen
Seemeile: 1852 Meter
Steuerbord: Die rechte Seite eines Schiffs
über die Planke gehen: Eine Bestrafungsmethode,
bei der ein gefesselter Verurteilter gezwungen wurde,
von einem langen Brett ins Meer zu springen
Wanten: Taue, mit denen die Masten seitlich abgestützt
werden
SteuerruderSchiffsrumpf
Wanten
Mastkorb
Kanonen
Segel
Bug
MastFahnenstange
Brücke
Heck
ich las in meinem Reiseführer weiter: «einige kleine inseln
sind nicht mehr bewohnt. dazu gehört die insel Ko ko s p o k u s, auf der nur eine einzige Kokospalme wächst. Vor den Stränden von Hai-Iti lauern gefräßige haie. Rund um die insel S ch i f f e r s
F l u ch sind die Strömungen so stark, dass viele Schiffe an
ihren Klippen zerschellen. und auf dem winzigen inselchen Ratzekahl
gibt es außer ein paar niedrigen bäumen und
Sträuchern überhaupt keine lebe-wesen. doch keine insel wird so sehr
gefürchtet und gemieden wie die abgelegenste und wildeste
Hai-ItiKokospokus
Sc
hiffers Fluch
Ratzekahl
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odeR KoRSaRen?PiRaTen
aller Pirateninseln, zu der kein flugzeug fliegt und kein Schiff fährt: die insel Tock-Flapp, auf der
viele Möwen leben. der legende nach hat hier ein pirat einen Schatz unter …»in diesem augenblick schreckte mich jemand aus meiner lektüre auf. «Geronimoooo!», quiekte meine Schwester Thea. «es geht los! beeil dich!
«ich komme ja schon», seufzte ich.ich packte den Reiseführer in meinen Rucksack und stieg ins flugzeug, während mein Cousin Farfalle brummelte:
Tock
-Flapp
«du hältst den ganzen betrieb auf, du lese
ratt
e!»
Hopp, hopp, hopp!»
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ein MeRKWüRdigeR
MäuSeRich
dreizehn Stunden später landete unser flugzeug auf dem flughafen von Kaper-stadt auf der insel Pfotenwegvom-
goldversteck.dort wartete schon ein Wasserflugzeug, mit dem wir auf die kleine, abgelegene insel Ohnemoosnixlos weiterfliegen wollten. in meinem Reiseführer stand, dass es dort weder Strom noch fließend Wasser gab. Mir zitterten schon die barthaare, wenn ich nur daran dachte!und es kam noch schlimmer: Plötzlich tauchte ein äußerst merkwürdiger Mäuse-rich vor uns auf und stellte sich als unser PRIVATPILOT vor!
Die Pirateninseln
A B
DC
I
PO
N
L
GH
F
x
M
Q
E
Karte der PirateninselnA = Pfotenwegvomgoldversteck. B = Hai-Iti. C = Angelland. D = Schiffers Fluch.
E = Schlarratteninsel. F = Ratzekahl. G = Kokospokus. H = Pampa-Pampa. I = Kirsch-
kernspuckich. L = Buddelmuddel. M = Mäuseklause. N = Ohnemoosnixlos.
O = Möwennest. P = Papageieninsel. Q = Tock-Flapp. X = Flughafen von Kaperstadt.
MäuSeRichein MeRKWüRdigeR
Mach Platz,
sonst mach ich
dich platt!
«Yo, Kumpel! ich bin Ringo Rattenschwanz alias der Rausschmeißer», sagte er und stopfte sich ein paar Käsecracker ins Maul. dann drückte er meine Pfote so fest, dass ich am liebsten laut losgequietscht hätte.Ringo Rattenschwanz hatte lauter kleine schwarze Locken auf dem Kopf und trug lila Shorts und ein knallgelbes hemd, das mit roten herzen bedruckt war. aus einer seiner hosentaschen hing ein Schlüsselbund mit einem falschen Pelzschwanz daran, und neben seinem dicken Bauch bau-melte ein beutel voller Käsecracker.Sein rechtes ohr sah aus wie von einer Raubkatze angeknabbert, und in seinem linken ohr glitzerte eine ganze Sammlung von silbernen ohrringen.
Ringo Rattenschwanz alias der Rausschmeißer