reserve aktuell 2017/2 · bereits gute tradition ist es im gebirgspanzerbataillon 8 (gebpzbtl 8) ,...

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Inhalt Dezember 2017/2 Editorial - Grußwort Vizeadmiral Rühle 3 H - Divisionsgefechtsübung „Red Griffin“ 4 H - Attempto - ich wag´s 7 SKB - Deutsche Wettkämpfer siegreich bei CIOR-Wettkampf in Prag 17 H - Truppenführung ist eine Kunst 5 SKB - Deutsche Reservistenmeisterschaft 2018 vor tausenden Besuchern 20 SKB - IMM - ein traditionsreicher Militärwettkampf, der sogar Ehen stiftet 15 SKB - CPX in Chicago - Reserveoffizieraustausch mit der U.S. Army 22 Lw - Personalbearbeiter in ResAngel der Lw trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch in Berlin 9 Lw - Reservisten International – INLEAD 2017 in den Niederlanden 11 SKB - Vorbereitungen zum Hochsauerlandmarsch 2018 begonnen 21 Lw - Fliegerarzttagung der Bundeswehr am Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe 13 SKB - Tradition praxisnah erleben 24

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Inhalt

Dezember 2017/2

Editorial - Grußwort Vizeadmiral Rühle 3

H - Divisionsgefechtsübung „Red Griffin“ 4

H - Attempto - ich wag´s 7

SKB - Deutsche Wettkämpfer siegreich bei CIOR-Wettkampf in Prag 17

H - Truppenführung ist eine Kunst 5

SKB - Deutsche Reservistenmeisterschaft 2018 vor tausenden Besuchern 20

SKB - IMM - ein traditionsreicher Militärwettkampf, der sogar Ehen stiftet 15

SKB - CPX in Chicago - Reserveoffizieraustausch mit der U.S. Army 22

Lw - Personalbearbeiter in ResAngel der Lw trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch in Berlin 9

Lw - Reservisten International – INLEAD 2017 in den Niederlanden 11

SKB - Vorbereitungen zum Hochsauerlandmarsch 2018 begonnen 21

Lw - Fliegerarzttagung der Bundeswehr am Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe 13

SKB - Tradition praxisnah erleben 24

Inhalt

SKB - NATO live erleben 26

SKB - Stabsoffiziere bei anspruchsvoller NATO-Übung 27

KompZResAngelBw - Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr 30

Termine 38

SKB - Deutsche Wettkämpfer siegreich in Südafrika 28

Kurzmitteilungen 36

KompZResAngelBw - Zugang zu eingestuften Ausbildungsunterlagen 32

KompZResAngelBw - Urlaubsanspruch nach § 5 der Soldatinnen- und Soldatenurlaubsverordnung 33

Reservistenporträt 34

2/2017 3

Editorial

Vor gut fu nf Monaten habe ich das Amt des Stellvertreters des Generalinspekteurs der Bun-deswehr und damit auch die verantwortungsvolle Aufgabe als Beauftragter fu r Reservisten-angelegenheiten u bernommen. Als vormaliger Abteilungsleiter Personal im Bundesministeri-um der Verteidigung sind mir aufgrund vielfa ltiger Beru hrungspunkte die besondere Bedeu-tung der Reserve der Bundeswehr sowie viele Ihrer Anliegen als Reservistinnen und Reser-visten bekannt. Andererseits gibt es auch Themenbereiche, die ich mir noch weiter erschlie-ßen mo chte. Von daher werde ich zuna chst die Zeit bis zum Jahresende nutzen, um Gespra che zu fu hren und einen breiten Ü berblick zu gewinnen. Die Jahrestagung der Reserve der Bun-deswehr am 20./21. Oktober 2017 war fu r mich eine wesentliche Gelegenheit, mit Aktiven und Reservisten gleichermaßen ins Gespra ch zu kommen.

Auf diese Begegnungen freue ich mich sehr, denn es ist mir wichtig, Ihre Vorschla ge und Vorstellungen zur Reserve und Re-servistenangelegenheiten na her kennenzulernen.

General Kneip hat mit der von ihm gezeichneten Weisung fu r die Reservistenarbeit 2017/18 Vorgaben erlassen, die ganz in meinem Sinne sind und die handlungsleitend bleiben. „Reserve muss flexibel und vor allem durch alle mitgedacht werden“ bringt komprimiert Denkrichtung und Forderung gleichermaßen zum Ausdruck. Das ist und bleibt unser Ziel!

Die Reserve hat seit Bestehen der Bundeswehr, in steter Tuchfu hlung mit den gesellschaftspolitischen Entwicklungen, ihren festen Platz in den Sicherheitsstrukturen unseres Landes. Das wird auch so bleiben. Hierzu ist auch beabsichtigt, die konzeptionellen Grundlagen neu zu fassen.

Mir kommt es mit Blick auf die Ausgestaltung der Reserve besonders darauf an, gemeinsam mit Ihnen, den Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr sowie mit den aktiven milita rischen und zivilen Angeho rigen unserer Streitkra fte, die Re-serve progressiv und zukunftsrobust auszurichten. Ich bin der festen Ü berzeugung, dass uns auf unserem Weg im Dialog miteinander keine gute Idee verloren gehen wird. Dies erfordert ein Mitdenken und Mitfu hlen der Reserve u ber alle Dienst-grade, Fu hrungsebenen und in allen Üniformfarben. Nur wenn auch bis in die unterste Ebene die Bedeutung und die breit gefa cherten Kompetenzen von Reservistinnen und Reservisten erkannt und gescha tzt werden, gelingt uns die wirksame Üm-setzung des Leitbildes vom „Staatsbu rger in Üniform“!

Ich freue mich sehr auf meine Aufgabe als Beauftragter fu r Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr und weiß zugleich engagierte, bestens ausgebildete und leistungsfa hige Menschen um mich, die mich beraten und in meiner Aufgabe unterstu t-zen. Ich sehe unserem Gedankenaustausch zum Wohle und Nutzen der Reserve der Bundeswehr und unseres Landes mit Vorfreude und Spannung entgegen. Lassen Sie uns gemeinsam Reserve gestalten!

Denn stark ist nur, wer die richtige(n) Reserve(n) besitzt!

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Divisionsgefechtsübung „Red Griffin“

Heer

Wenn es hart auf hart kommt, dann kann die aktive Truppe sich auf ihre Reservisten verlassen - auch bei der Divisi-onsgefechtsübung der Division Schnelle Kräfte „Red Griffin“ in Schleswig-Holstein.

Ihr Kompaniewappen zeigt eine Kobra; ihr Leitspruch lautet: „In Gefahr wach-sen und bestehen.“ Im Zivilleben arbei-ten sie als Sportphysiotherapeut, Gym-nasiallehrer, Gescha ftsfu hrer einer Bank, IT-Administrator, Personal-Trainer oder Rechtsanwalt. Sie alle sind voll ausgebildete, feldver-wendungsfa hige und sprungtaugliche Fallschirmja ger, die als Soldaten der Reserve in der 10. Kompanie des Fall-schirmja gerregiments 31 eingeplant sind. Bei der Ü bung Red Griffin wurde ihre Kompanie erstmals seit Aufstel-lung 2015 als eigensta ndiges takti-sches Element mit speziellem Auftrag eingesetzt. Befehlsausgabe auf dem Bauernhof 17. Mai 2017, gegen 7 Uhr im schles-wig-holsteinischen Satjendorf: Auf dem Bauernhof herrscht reges Trei-ben, Fallschirmja ger u berpru fen ihre Waffen, ein Kraftfahrer checkt den O l-stand an seinem Mungo-Fahrzeug, Ausru stung wird verpackt. An einem Waffentra ger Wiesel, der beweglichen Befehlsstelle, ha ngt eine Karte. Oberst Christian von Blumro der, Komman-deur des Fallschirmja gerregiments 31,

gibt die Order fu r den bevorstehenden Angriff an seine Kompaniechefs aus. Gesichert wird die Befehlsausgabe von Fallschirmja gern der 10. Kompanie. Lediglich durch ihre bordeauxroten quadratischen Kompanieabzeichen am A rmel, wie oben im Bild zu sehen, un-terscheiden sich diese Ma nner von den anderen Fallschirmja gern im Hof. „Auf Befehl des Regimentskomman-deurs hat der Alpha-Zug der 10. Kom-panie wa hrend der Ü bung Red Griffin die Sicherung der Gefechtssta nde des Regiments u bernommen“, erkla rt Fa hnrich Andreas P.. Der 35-Ja hrige fu gt hinzu: „Die 1. Gruppe sichert die bewegliche Befehlsstelle des Komman-deurs, wa hrend die 2. und die 3. Grup-pe den Hauptgefechtsstand des Fall-schirmja gerregiments schu tzen.“ Fu r die 1. Gruppe bedeutet der Auf-trag, dass sie sta ndig auf Achse ist, den Kommandeur u berall hin begleitet und seine Sicherheit gewa hrleistet, sobald er von seinem Fahrzeug absitzt. Als bei einer Luftlandeoperation im Raum Schmoel 600 Fallschirmja ger mit Hub-schraubern anlanden, sind auch der

Regimentskommandeur und seine Nahsicherer der 10. Kompanie dabei. Sicherung mit Streifen und Check-points „In der ersten Phase der U bung, si-chern die 2. und 3. Gruppe den Haupt-gefechtsstand in Ostenfeld-Winnert. Eine Gruppe stellt den inneren Siche-rungsring und fu hrt Personenkontrol-len durch“, beschreibt Fa hnrich Andre-as P. den Einsatz seiner Kameraden. „Die andere Gruppe stellt den a ußeren Ring, kontrolliert Fahrzeuge und steht als Panzervernichtungstrupp bereit. Spa ter in der vorgeschobenen Operati-onsbasis werden wir den Hauptge-fechtsstand durch den Einsatz von Streifen und den Betrieb eines Check-points fu r Kraftfahrzeuge sichern“, erga nzt der Zugfu hrer seinen Befehl. Ein weiterer Auftrag fu r die Reservis-ten bei Red Griffin ist der Einsatz als Sicherung des Erkundungskommandos fu r den Landmarsch der Bodenstaffel des Regiments von der Operationsba-sis in den Einsatzraum Todendorf. Spa -ter stellen sie noch Posten zur Marsch-sicherung, halten die Fu hlung zu den Kra ften des Fallschirmja gerregiments 26 und sorgen dafu r, dass alle Kra fte des Regiments ihr Ziel erreichen. „Die Zusammenarbeit mit den Fall-schirmja gern der anderen Kompanien des Regiments hat reibungslos funktio-niert“, freut sich StGefr Hagen B., Sol-dat der 1. Gruppe, nach dem Ü bungs-ende. „Hier zahlt sich aus, dass die Fu h-rung unserer Kompanie darauf be-dacht ist, dass jeder Soldat der 10. Kompanie regelma ßig und konsequent auf dem Niveau der aktiven Truppe ausgebildet wird“, erga nzt der 40-Ja hrige. Sein 52-ja hriger Kamerad, StFw Maic A. fu gt hinzu: „Wir sind von den akti-ven Kameraden akzeptiert worden, als wenn wir schon immer zusammenar-beiten wu rden .“

Carl Schulze

Quelle: B

undesweh

/Schmidt

Letzte Absprachen: Die Reservisten machen sich bereit für Ihren Einsatz

2/2017 5

„Truppenführung ist eine Kunst, eine auf Charakter, Können und geistiger Kraft beruhende schöpferische Tätigkeit“ (Bereichsvorschrift C1-160/0-1001 Truppenführung, Nr. 302)

Heer

Bereits gute Tradition ist es im Gebirgspanzerbataillon 8 (GebPzBtl 8) , dieser Kunst im Rahmen einer jährlichen Stabsrahmenübung „SCHWERE REITER“ nachzugehen und das Führerkorps in Anwendung des Führungsprozesses und in Gefechtsstandarbeit zu schulen. Vom 6. bis 17. November verlegten deshalb die Reservisten des GebPzBtl 8 nach Hammelburg an den dortigen SIRA Stützpunkt1.

Vorbereitung und Auffrischen der Taktik-Kenntnisse Die erste Woche der zweiwo chigen Ü bung diente der Schaffung von Grundlagen und gemeinsamen Abhol-punkten bei unterschiedlichen Kennt-nissta nden und der Routine der Ü bungsteilnehmer. Zwar hatten die Soldaten des Bataillons ihre taktischen Fa higkeiten bereits auf mehreren Rah-menu bungen unter Beweis stellen ko n-nen, doch war in diesem Jahr die Vor-schriftenreihe „Truppenfu hrung“ u ber-arbeitet worden und die Ünterrichts-mappe Taktik (ÜMT) lag noch fast druckfrisch auf dem Tisch – beide galt es intensiv zu studieren und zu verin-nerlichen. Vorbereitend fu r den eigentlichen SIRA-Durchgang wurde die Ü bungs-lage analysiert und die entsprechende Befehlsgebung erarbeitet. Schwer-punkt war hier das Voru ben der Be-fehlsgebung des Bataillons an unter-stellte und auf Zusammenarbeit ange-wiesene Einheiten und Kra fte der Kampf- und Einsatzunterstu tzung. Be-

gleitet wurde die vorbereitende Aus-bildung mit Ünterrichten zur neuen ÜMT und der Regelungsreihe Truppen-fu hrung Landstreitkra fte. Auch wur-den die ersten Erkundungen im Gela n-de durchgefu hrt. Verteidigung in der Lage „WERNECK“ In der zweiten Ü bungswoche fand der eigentliche SIRA-Durchgang statt. Ge-u bt wurde die Operationsart Verteidi-gung (nach neuer ÜMT / Regelungsrei-he: „offensive taktische Aktivita t“) in der Lage „WERNECK“. Die Truppenein-teilung gab dem Fu hrer des Bataillons neben zwei seiner eigenen Panzerkom-panien eine Panzergrenadier- und eine Ja gerkompanie an die Hand. Zum Auf-takt gab es eine ausfu hrliche Einwei-sung durch den Leiter des SIRA-Stu tzpunkts mit nachfolgender Gela n-deorientierung an einem Bespre-chungspunkt in einem Schlu sselgela n-de in der Phase „Sicherungslinie“. Die eigenen Bediener der Simulation wur-den durch erfahrene Bediener-Feldwebel in die Besonderheiten und

Neuerungen der SIRA Rechner einge-wiesen. Am Mittwoch und Donnerstag fand der „scharfe“ SIRA Durchgang unter Nut-zung der Simulation statt. Highlight hierbei war die Ünterstu tzung durch Kameraden der beiden aktiven Kompa-nien des GebPzBtl 8, die im Grundbe-trieb dem Panzerbataillon 104 aus Pfreimd beziehungsweise dem Panzer-bataillon 393 aus Bad Frankenhausen unterstehen, sowie je einer Rahmenlei-tungsgruppe aus dem Panzergrena-dierbataillon 122 aus Oberviechtach und dem Aufkla rungsbataillon 8 aus Freyung. Hinzu kam die Ünterstu tzung durch andere Erga nzungstruppenteile des Heeres, namentlich des Pionierba-taillons 905 aus Ingolstadt und des Ja gerbataillons 921 aus Schwarzen-born, die zusa tzliche Fachexpertise ihrer Truppengattungen beisteuerten. In Summe waren knapp 40 Kameraden – aktive Soldaten und Reservisten vor Ort. Herauszustellen ist die sehr pro-fessionelle Zusammenarbeit, die von großem gegenseitigen Respekt und gelebter Kameradschaft gepra gt war. Das der Ü bung zugrundeliegende Sze-nario, die Lage „WERNECK“, stellte die Ü bungstruppe vor Aufgaben aus dem Bereich der Landes- und Bu ndnisver-teidigung. Geu bt wurde also das hoch-intensive Gefecht im Rahmen des „Einsatzes verbundener Kra fte“. Un-weit des Ortes Werneck bei Schwein-furt musste das Bataillon mit vier Kompanien (2 Panzer-, 1 Panzergrena-dier- und 1 Ja gerkompanie) dem

1 SIRA ist ein konstruktives Simulati-onssystem zur Unterstützung von Rahmenübungen. Es bildet die nicht vor Ort vorhandene Truppe und wei-tere Einflüsse (z.B. Gelände, Wetter, Ereignisse) ab und ermöglicht damit die Ausbildung im Führen von Kräf-ten in allen Operationsarten. Ziel ist es, dass der Gefechtsstand eines Ba-taillons so üben kann, wie er im rea-len Einsatz arbeiten würde (train as you fight).

Geländeorientierung und Vorstellen der Erkundungsergebnisse

Quelle: A

ndreas Flachowsky

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Quelle: A

ndreas Flachowsky

Verleihung des Ehrenkreuzes in Gold an OStFw Dieter Gemmel, KpFw 1./GebPzBtl 8

„Truppenführung ist eine Kunst, eine auf Charakter, Können und geistiger Kraft beru-hende schöpferische Tätigkeit“ (C1-160/0-1001 Truppenführung, Nr. 302) (Fortsetzung)

Heer

Gegner das Nehmen des Schlu sselge-la ndes beiderseits des Flu sschens Wern verwehren und dabei einen Ver-zo gerungsverband durch Kra fte in der Sicherungslinie aufnehmen. Sowohl die Aufnahme, als auch eine gut vorberei-tete Verteidigung mit Stellungen und vorbereiteten Sperren und Artillerie-feuer waren anspruchsvolle und ar-beitsreiche Aufgaben, die ausgebildet und im Dreiklang der Gefechtsstandar-beit, Gela ndeerkundung und –besprechung und schließlich in einer computerunterstu tzten Rahmenu bung im SIRA-System geu bt wurden. Die fordernde und sehr lehrreiche Ü bung wurde am Donnerstagabend mit einem Kameradschaftsabend in uriger und familia rer Atmospha re in der Heckenwirtschaft Schaupp ge-kro nt. Fehlen durfte dabei natu rlich nicht der Dank an besonders emsige und pflichtbewusste Kameraden und ein Resu mee des Kommandeurs Ge-birgspanzerbataillon. Hohe Auszeichnung für Reservisten Parallel zur SIRA Ü bung des GebPzBtl 8 fand am Ausbildungszentrum die Arbeitstagung Reserve des Heeres auf Einladung von Herrn Generalleutnant Carsten Jacobson, Kommandeur Ein-satz und Beauftragter Reserve des Heeres, statt. Der Kompaniefeldwebel der 1. Kompanie und der Bataillons-kommandeur konnten sich dabei u ber eine der ho chsten Auszeichnungen der Bundeswehr freuen – das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold, welches ihnen von General Jacobson ausgeha n-digt wurde. Eine fu r Reservisten bisher besonders seltene Ehrung! Wir gratu-lieren mit einem dreifach donnerndem „Panzer Hurra!“ Ausbildungsziel erreicht Die taktische Fortbildung und Ü bung im SIRA Stu tzpunkt Hammelburg war als Ü bungsschwerpunkt des Bataillons in 2017 angesetzt. Die hohe Motivation und das Engagement der Reservisten und aktiven Kameraden bewirkte eine durchweg hohe Lernkurve aller Teil-nehmer. Vor allem im Bereich der mili-ta rischen und taktischen Ausdrucks-weise ließen sich große Fortschritte erzielen. Mit jeder weiteren Stunde der

Ü bung wurden Funkbetriebssprache und -disziplin besser, professioneller und effizienter. Erkundung und Gela n-debesprechung wurden mit jeder Wie-derholung routinierter. Schwerpunkt fu r den Kommandeur war das Erler-nen und das Verbessern des Zusam-menspiels des Gefechtsstandes „Haupt“, dabei die Anwendung des Fu hrungsprozesses, die taktischen Ab-la ufe und das Zusammenwirken mit den Kampfkompanien und den Kampf-unterstu tzern. Es zeigte sich im simu-lierten Gefecht, dass Erfolg nur dem beschieden ist, der so viel Steilfeuer wie mo glich und verfu gbar nutzt. Das haben die Kameraden professionali-siert und im zweiten Durchgang so gut beherzigt, dass die Kra fte ROT extrem schnell dezimiert wurden. Hptm Thomas Freudenmann, technischer Stabsoffizier des Gebirgspanzerbatail-lons 8, hat hier die Rolle des Fu hrers schießende und aufkla rende Artillerie besetzt und ebenso vorbildlich ausge-fu llt wie der Fu hrer des Aufkla rungs- und Verbindungszuges, OLt Andreas Burg, die Rolle als STF/JF2-Koordinator im Gefechtsstand des Ba-taillons. Beeindruckte Gäste Die Ü bung bei SIRA lief sehr besonnen und ruhig ab. Besta tigt wurde dies auch von einer Delegation der a gypti- schen Armee, die den SIRA-Stu tzpunkt

besuchte: Sie waren sichtlich beein-druckt, wie ruhig aber trotzdem be-stimmt die Bataillonsfu hrung im be-weglichen Gefechtstand Befehle u ber mittelte und der Stab den Komman-deur stets mit allen Lageinformationen versorgte. In 2018 wird eine solche Ü bung in je-dem Fall wieder im Jahresausbildungs-befehl verankert sein: Die Ü bungsreihe „SCHWERE REITER“ hat Tradition und sehr gute Lerneffekte!

Oberstleutnant d.R. Dellschau

2 Streitkräftegemeinsame Taktische Feu-erunterstützung / Joint Fire

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Attempto - ich wag‘s

Heer

Ergänzungstruppenteile sind ein wichtiger Bestandteil der Reserve der Bundeswehr. Und ihre hochmotivierten Re-servisten lassen sich dabei von Rückschlägen nicht entmutigen. So auch die Soldaten des Panzergrenadierbataillons 908.

Es ist Samstagnacht - die erste kalte Novembernacht des Jahres auf dem Truppenu bungsplatz Ja gerbru ck im a ußersten Nordosten Deutschlands des Landes, nahe der Grenze zu Polen. Die Temperaturen na hern sich dem Gefrierpunkt, Frostkristalle u berzie-hen die Autoscheiben. Die eingeteilten Posten ziehen ihre Schultern noch ein wenig ho her und sind dankbar, dass sie sich als Streife zu Fuß bewegen ko nnen; das ha lt warm. Sie sichern ihre gut sechzig Kameraden, darunter auch eine Frau, die die Nacht in einer Fahrzeughalle verbringen, gebettet auf etwas Stroh. Hinter den Reservisten des Panzergrenadierbataillons 908 liegt bereits eine Woche Ausbildung. In wenigen Tagen werden sie ihr Ko nnen in einer Gefechtsu bung unter Beweis stellen - das Ausbildungsgera t Duellsi-mulator (AGDÜS) haben sie bereits angelegt.

Ausbildungskonzept kurzfristig an-gepasst Dabei begann fu r Oberstlt d.R. Torsten Held die Heranziehung der Reservisten des Bataillons ganz und gar nicht nach Plan. Als S3-Stabsoffizier ist er fu r Pla-nung, Befehlsgebung und Operations-fu hrung des Verbandes zusta ndig. Der inzwischen 37-Ja hrige trat 1999 als Reserveoffiziersanwa rter in die Pan-zergrenadiertruppe ein und ist ihr seit-dem treu geblieben. Beruflich managt er Ü bersetzungsprojekte. Eigentlich sollte die Truppe diesen Ausbildungs-ho hepunkt mit dem Gefechtsfahrzeug der Panzergrenadiertruppe, dem Schu tzenpanzer „Marder“, absolvieren. Die „Marder“ standen dem Erga n-

zungstruppenteil wegen der Verzo ge-rung bei der Ru ckfu hrung von einem anderen Ausbildungsvorhaben der aktiven Truppe aber nicht zur Verfu -gung. Die Absage der Ü bung stellte fu r den Offizier jedoch keine Mo glichkeit des Handelns dar. „Wir haben kurzfris-tig umdisponiert“, so der Stabsoffizier kurz. Gut mo glich, dass er und seine Kameraden der Bataillonsfu hrung da-bei den Leitspruch ihres Bataillons „Attempto - ich wag’s“ vor Augen hat-ten. Kurzfristig wurde eine anspruchsvolle, aufeinander aufbauende Infanteriege-fechtsausbildung aus dem Boden ge-stampft. Die Truppeneinteilung um-fasst neben der Operationszentrale eine Kompanie mit drei Zu gen, wobei der I. Zug die erfahreneren Soldaten vereint. Der II. Zug besteht aus den Richtschu tzen, deren Ausbildung im Simulator und im scharfen Schuss er-folgt. Der III. Zug mit den noch in der Ausbildung zum Panzergrenadier be-findlichen Kameraden konzentriert sich in der Ausbildung auf den Kampf aus Stellungen. „So ko nnen wir alle drei Ausbildungsgruppen gema ß ihres Ausbildungsstandes trainieren, ohne sie zu u ber- oder unterfordern “, be-gru ndet Oberstlt d.R. Held diesen An-satz. Hohe Motivation Der Morgen da mmert bereits im Ü bungsgela nde. Fa hnrich d.R. Jan Dre-scher klopft sich das Stroh aus der Üni-form und die Mu digkeit aus den Kno-chen. Er ist seit Mai 2017 bei den Pan-zergrenadieren von 908. Seinen Grundwehrdienst hat er in den Jahren 2009/2010 bei den Marinesicherern in Eckernfo rde abgeleistet und sich spa -ter fu r die Laufbahn als Reserveoffizier entschieden. „Die entsprechenden Aus-bildungen absolvierte ich parallel zu meinem Studium der Betriebswirt-schaftslehre in Hamburg“, la sst der 27-Ja hrige wissen. Daneben ist er auch noch Mitbegru nder eines Startups fu r Technologielo sungen im Ku chenbe-reich. Mit der aktuellen Ü bung in Ja ger-bru ck wird er allein in diesem Jahr knappe sechzig Tage Reservistendienst

geleistet haben. Drescher erfu llt bereits fast alle Vo-raussetzungen einer Befo rderung in den ersten Offiziersdienstgrad, zum Leutnant. Lediglich einige Tage an praktischer Erfahrung fehlen ihm noch. Sein Ziel ist ein Zugfu hrerposten. Wa hrend der Ü bung in Ja gerbru ck fu hrt er eine Gruppe im III. Zug. Am heutigen Tag steht das Voru ben auf der Waldkampfbahn auf dem Pro-gramm, dabei gehen die Panzergrena-diere gegen einen Feind am Rande ei-ner Ortschaft vor. Am Folgetag werden sie sich hier in einem Gefechtsschießen mit Ü bungsmunition beweisen mu s-sen.

Auf verschiedenen Wegen Der I. Zug mit den bereits erfahreneren Panzergrenadieren hat die Wald-kampfbahn bereits an den zuru cklie-genden Tagen absolviert. Nun machen sich die Soldaten an den Feinschliff fu r die bevorstehende Abschlussu bung. Ünter ihnen ist auch der Oberstabsge-freite d.R. Henning Nemschok. Er wechselte nach seiner zwo lfmonatigen, aktiven Zeit in einem Aufkla rungsba-taillon zu den Grenadieren, ist heute der MG-Schu tze seiner Gruppe. „Irgendwie fehlte mir etwas und es sollte schon mehr sein als nur Schlauchboot fahren und am Lagerfeu-er sitzen“, greift der 46-Ja hrige ein Kli-schee der Reserve auf. A hnlich ging es Ünteroffizier d.R. und Feldwebelanwa rter Martin Liepe. Der 35-Ja hrige und ehemalige Soldat auf Zeit arbeitet als Projektleiter zur Ver-besserung der Energieinfrastruktur.

Oberstleutnant Held (vorn) koordiniert die Planungen des Verbandes

Quelle: D

eltlef Schachel Das Maschinengewehr ist seine Waffe -

Oberstabsgefreiter Henning Nemschok

Quelle: D

eltlef Schachel

2/2017 8

Attempto - ich wag‘s (Fortsetzung)

Heer

Wa hrend der Ü bung ist er als Grup-penfu hrer eingeteilt und koordiniert den Einsatz seiner Gruppe gegen die feindliche Stellung. Liepe ist erst im vergangenen Jahr der Empfehlung ei-nes Kameraden seiner alten Einheit gefolgt und hat sich im Panzergrena-dierbataillon 908 als Reservist beor-dern lassen. Er bringt bereits eine in-fanteristische Ausbildung mit. Das Ba-taillon nimmt jedoch auch Interessier-te anderer Truppengattungen und Or-ganisationsbereiche auf. Einzige Bedin-gung ist die Bereitschaft sich umschu-len zu lassen. Fu r das Jahr 2018 ist neben der Panzergrenadierausbildung auch die Ausbildung zum Bediener des Panzerabwehrlenkflugko rpersystems „Milan“ vorgesehen. Erfolgreicher Abschluss An welcher Stelle die Reservisten auch eingesetzt sind - Kompaniechef Haupt-

mann d.R. Paul Gu nther stellt ihnen nach der Abschlussu bung ein gutes Zeugnis aus: „Ich halte das Ausbil-dungsziel fu r erreicht.“ Außerdem ist er sich sicher, dass es trotz der Ausbil-dung ohne Schu tzenpanzer fu r seine Truppe einen hohen Mehrwert gab. „Nach den zwei Wochen haben wir uns so geschu ttelt, sodass wir nun in einen Regelbetrieb als Panzergrenadiere u bergehen ko nnten“, zeigt sich der 30-ja hrige Rand-Berliner u berzeugt. Zur guten Bilanz tra gt auch bei, dass er zum Ende der Ü bung zwo lf seiner Sol-daten den Ta tigkeitsnachweis eines Panzergrenadiers zuerkennen konnte, hinzukommen drei frischgebackene Richtschu tzen 20 mm fu r den Schu t-zenpanzer „Marder“. Erfolgreich war die Zeit auch fu r Jan Drescher. Der Student der Betriebs-wirtschaftslehre auf dem Weg zum

Zugfu hrer wurde unmittelbar nach einem erfolgreichen Gefechtsschießen zum Leutnant befo rdert. „So eine Be-fo rderung im Gela nde vergisst man nicht“, ist sich der junge Offizier sicher. Sicher ist auch, dass die 908’er ihre Ausbildung im kommenden Jahr fort-setzen werden. Dann, so hoffen sie, mit den Schu tzenpanzern „Marder“, getreu dem Wahlspruch des Bataillons „Attempto - ich wag’s“.

Oberstleutnant Detlef Schachel

Quelle: D

eltlef Schachel

Weitere Impressionen der Übung

2/2017 9

Personalbearbeiter in Reservistenangelegenheiten der Luftwaffe trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch in Berlin

Luftwaffe

Unter Führung ihres Inspizienten haben sich die im Kommandobereich Luftwaffe eingesetzten Personalbearbei-ter in Reservistenangelegenheiten in Berlin getroffen. Im Rahmen einer Fachtagung informierten sie sich über neue Entwicklungen im Bereich der Reservistenarbeit und tauschten ihre Erfahrungen aus.

Dialog - Diskussion - Netzwerk Oberst i.G. Thomas Johannes Petrasch begru ßte als scheidender Inspizient die Tagungsteilnehmer und fu hrte in einer „Tour d’Horizon“ in die Ge-samtthematik Reservistenangelegen-heiten“ ein. Dabei machte er zuna chst einmal deutlich, dass die Veranstaltung im Schwerpunkt als Plattform fu r Dia-log, und Diskussion bzw. zur Schaffung und zum Erhalt von Netzwerken die-nen sollte; also dazu, durch Austausch von Erfahrungen und Ideen aktiv an der Gestaltung der Trendwende Perso-nal mitzuwirken. Oberst Petrasch ging dabei auch auf das Personalmanage-ment außerhalb der Reservistenarbeit ein und wies auf den beabsichtigten Aufwuchs der Bundeswehr in den na chsten Jahren hin. Er machte deut-lich, dass die Bundeswehr in Konkur-renz zu vielen anderen Arbeitgebern steht, die um die klu gsten Ko pfe wer-ben. Daher steht neben der Personal-gewinnung die Personalbindung zu-nehmend sta rker im Vordergrund. Ins-besondere die Reservistendienst Leis-tenden als unverzichtbarer Bestandteil spielen dabei eine immer bedeutende-re Rolle. Im Anschluss stellte er Oberst Thomas Berger als neuen Referatslei-ter 3 I b im Kommando Luftwaffe und

Inspizient Reservistenangelegenheiten vor. Deutlich mehr Reservistendienst-leistungen In weiteren Vortra gen wurde aus un-terschiedlichen Bereichen u ber die Reservistenarbeit berichtet. Schwer-punktthemen aus dem Bereich Kom-mando Luftwaffe waren unter ande-

rem die A nderungen der Personalorga-nisation in den Kommandosta ben zur Gewinnung von Stellen fu r die Aufstel-lung des neuen Organisationsbereiches Cyber- und Informationsraum (CIR). Des Weiteren wurde auf die Anhebung der Reservistenstellen in der Bundes-wehr von 2.500 Stellen im letzten Jahr auf 3.000 in diesem Jahr hingewiesen. Jede Stelle steht fu r 365 Reservisten-dienstleistungstage. Wir sind die Reserve Einen Ü berblick u ber die Aufgaben des Verbandes der Reservisten der Deut-schen Bundeswehr gab Jochem Schnei-ders, Sachgebietsleiter Personal und Organisation in der Bundesgescha fts-stelle des Verbandes. Mit dem Wahl-spruch „Wir sind die Reserve“ wirbt der Verband fu r seine Mittlerrolle zwi-schen Bundeswehr und Gesellschaft. Zu dem Aufgabenspektrum geho ren unter anderem die Reservistenbetreu-ung und das Angebot sich milita risch, ko rperlich und geistig fit zu halten. Schneiders Botschaft war, dass alle Reservisten der Bundeswehr die Mo g-lichkeit haben beim Reservistenver-band eine milita rische Heimat zu fin-den.

Quelle: F

rancis Hildem

ann

Tagungsteilnehmer PersBearbResAngelLw

Quelle: F

rancis Hildem

ann

Oberst Petrasch beglückwünscht Oberst Berger (re) zu seiner neuen Aufgabe als Inspizient

2/2017 10

Quelle: D

eutsche Dienststelle (WASt)

Gebäude Deutsche Dienststelle (WASt) in Reinickendorf/Berlin

Personalbearbeiter in Reservistenangelegenheiten der Luftwaffe trafen sich zu einem Erfahrungsaustausch in Berlin (Fortsetzung)

Luftwaffe

Weitere Anstrengungen bei Reser-vistengewinnung Ein aktuelles Lagebild skizzierte Oberst d.R. Stefan Bernrieder vom Kompetenzzentrum fu r Reservistenan-gelegenheiten der Bundeswehr beim Streitkra fteamt. So hat die Bundes-wehr insgesamt derzeit einen Beorde-rungsstand von ca. 45%. Anhand die-ser Zahlen verdeutlichte er anschau-lich die bestehende Diskrepanz zwi-schen Soll und Ist und die Notwendig-keit weiterer Anstrengungen bei der Gewinnung von Reservisten. Reservistendienst Leistende müs-sen nicht auf Geld warten Abschließend berichteten die Ober-amtsra te Ju rgen Wichmann und Ralf Mund, zusta ndig fu r die Personalab-rechnung der Reservisten im Bundes-amt fu r Personalmanagement der Bun-deswehr u ber die Erfahrungen mit der Ümsetzung des neuen Ünterhaltssiche-rungsgesetzes. Ziel sei es, so ihr Credo, dass alle Reservistendienst Leistenden unverzu glich nach Dienstantritt ihr

Geld bekommen. Besuch der Deutschen Dienststelle (WASt) Im Rahmen eines begleitenden Soziale-vents besuchten die Tagungsteilneh-mer die Deutsche Dienststelle fu r die Benachrichtigung der na chsten Ange-ho rigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht. Die bereits aus der Bezeichnung herauszulesende Auf-gabe der Deutschen Dienststelle hat ihren Sitz in Berlin-Reinickendorf. In den Nachkriegsjahren war diese Dienststelle damit bescha ftigt, Sterbe-fa lle von ehemaligen Wehrmachtsan-geho rigen zu bearbeiten. Dazu geho rte auch, den Volksbund Deutsche Kriegs-gra berfu rsorge bei der Identifizierung Gefallener zu unterstu tzen. So konnten mehr als 113.000 Meldungen u ber Grablagen in Osteuropa dem Volks-bund u bermittelt werden. Dabei wur-den zahlreiche Vermisstenschicksale gekla rt, die Sterbefa lle der amtlichen Beurkundung zugefu hrt und die Ange-ho rigen benachrichtigt. Mittlerweile

hat sich der Aufgabenschwerpunkt auf die historisch-wissenschaftliche Aus-wertung der gesammelten Daten verla-gert. Berlin war eine Reise wert Die Teilnehmer waren sich am Ende der Tagung einig, dass sowohl der Ta-gungsort im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, mitten im Herzen von Berlin, als auch das Tagungsprogramm mit den einzel-nen Vortra gen und der sehr informati-ven Exkursion zur Deutschen Dienst-stelle besonders gelungen waren. Nun gilt es, die gesammelten Erkenntnisse in die ta gliche Arbeit einfließen zu las-sen. Das Fazit lautet: „Berlin war eine Reise wert.“

Oberstabsfeldwebel Michael Schrank

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Reservisten International – INLEAD 2017 in den Niederlanden

Luftwaffe

Auch in diesem Jahr haben sich Reservefeldwebel aus Luftstreitkräften sechs verschiedener Länder getroffen, um ihre Führungsfähigkeit zu trainieren. Neben Deutschland und dem Gastgeber Niederlande entsandten auch Groß-britannien, Kanada, Schweiz und die Vereinigten Staaten von Amerika Teilnehmer.

Koninklijke Militaire School Lucht-macht als Ort der Verständigung Die Truppenschule der niederla ndi-schen Luftstreitkra fte auf dem Milita r-flugplatz Woensdrecht im Su dwesten der Niederlande war diesja hriger Or-ganisator des International Senior Non Commissioned Officer Leadership De-velopment Seminar (INLEAD). Sinn und Zweck dieses einmal im Jahr statt-findenden Events ist die Fo rderung und der Austausch von Expertise im Fu hrungsverhalten bereits erfahrener Reservefeldwebel. Durch einen multi-nationalen Erfahrungsaustausch soll die Teambefa higung fu r mo gliche Ver-wendungen in einem internationalen Ümfeld gesteigert werden. Insbesonde-re das gegenseitige Versta ndnis fu r kulturelle und nationale Ünterschiede spielt dabei eine wesentliche Rolle. Multinationale Arbeitsgruppen Am Abend des Anreisetages waren die Teilnehmer u ber den Seminarablauf unterrichtet worden und hatten sich in einer spielkreisartigen Fragerunde miteinander vertraut gemacht. Dabei mussten sie auf Luftballons sitzen, um offensichtlich ein besonderes Grup-penerlebnis zu erfahren. Des Weiteren waren die Teilnehmer aufgefordert sich in sechs bis siebenko pfige Arbeits-gruppen einzuteilen. Jeder Arbeits-gruppe, die als Syndicate bezeichnet wurde, geho rte mindestens ein Teil-nehmer jeder Nation an. Im Anschluss wurde in einer Pra sentation durch die Gastgeber die Geschichte der nieder-la ndischen Luftstreitkra fte vorgestellt. Geschichte zum Anfassen und Nach-denken Am Folgetag unternahmen die Semin-arteilnehmer einen Ausflug zur Halbin-sel Walcheren in der niederla ndischen Provinz Zeeland. In der Ümgebung von Vlissingen wurden ein Museum und weitere Orte besucht, die an die Ereig-nisse der Befreiung durch die Alliier-ten und das Ende der deutschen Besat-zung im Jahr 1944 erinnern. Die Ein-dru cke des Tages tauschte man dann

bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant in der maleri-schen Innenstadt von Bergen op Zoom aus. Auf dem Programm stehen Brand-bekämpfung und Fliegerschule Mit der Begru ßung der Seminarteil-nehmer durch den Kommandeur des Fliegerhorstes, Oberst Peter de Boer, begann der na chste Seminartag. Weite-re Vertreter der Gastgeber hielten Vor-tra ge u ber den Fliegerhorst Woensd-recht und u ber die NATO-Luftstreitkra fte aus operativer Sicht. Am Nachmittag stand dann die Besich-

tigung des Fliegerhorstes auf dem Pro-gramm. Als erstes wurde eines der modernsten Ausbildungszentren Euro-pas fu r die Beka mpfung von Luftfahr-zeugbra nden besucht. Hier konnten die Teilnehmer hautnah, sowohl im Innenraum als auch außerhalb der in Brand gesetzten Luftfahrzeugattrap-pen, die unglaubliche Hitzeentwick-lung spu ren. Anschließend stellten zwei Fluglehrer der 131. Elementaire Militare Vlieger Opleiding (EMVO) Squadron ihre Aus-bildungseinrichtung vor. In dieser Dienststelle findet die fliegerische Grundschulung der niederla ndischen

Quelle: M

ajor Han

s van Buren

Ein Fluglehrer der 131. (EMVO) Squadron erklärt das Cockpit der Pilatus PC-7

INLEAD-Team 2017 - Feldwebel der Reserve mit internationaler Besetzung

Quelle: M

ajor Han

s van Buren

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Reservisten International – INLEAD 2017 in den Niederlanden (Fortsetzung)

Luftwaffe

Luftstreitkra fte mit Pilatus PC-7 Schul-flugzeugen statt, bevor die Flugschu ler dann ihre weitere Ausbildung in Deutschland oder den ÜSA fortsetzen. Führungstraining auf dem Hinder-nisparcours Die Folgetage standen ganz im Zeichen des Fu hrungstrainings in Theorie und Praxis. Als Grundlage diente das „Iceberg-Model“ nach David Clarence McClelland, das Verhaltensmuster nach bewusster und unbewusster Wahrnehmung unterscheidet. Des Weiteren trugen zwei niederla ndi-sche Psychologen u ber Grundsa tze der Ethik und Integrita t vor. Anschließend wurden dann Gruppensituationsver-fahren durchgespielt. Am letzten Seminartag waren Ü bungen auf dem Hindernisparcours angesagt. Die einzelnen Arbeitsgruppen hatten unter wechselnder Fu hrung ihrer Gruppenmitglieder Hindernisse zu u berwinden bzw. Aufgaben zu lo sen. Bei der Bewa ltigung dieser Auftra ge konnte man erkennen, wie gut die ein-zelnen Gruppen bereits zusammenge-wachsen waren. Dank und Anerkennung im Whiskey Four Mit einem gemeinsamen BBQ im Kasi-no „Whiskey Four“ klang die erlebnis-reiche Seminarwoche aus. Es war auch eine gute Gelegenheit fu r die Teilneh-mer sich bei den niederla ndischen Gastgebern fu r die besonders freundli-che und kameradschaftliche Aufnahme zu bedanken.

Oberstabsfeldwebel Michael Schrank

Quelle: M

ajor Han

s van Buren

Quelle: M

ajor Han

s van Buren

Mission accomplished! Das Team ist zufrieden.

Auf dem Hindernisparcours war Teamwork gefragt

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Fliegerarzttagung der Bundeswehr am Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe

Luftwaffe

Zum 62. Mal in der Geschichte der Bundeswehr fanden sich im Juni 2017 die Fliegerärzte der gesamten Bundeswehr zu der jährlich stattfindenden zentralen Fliegerarzttagung zusammen. Als der Generalarzt der Luftwaffe, General-arzt Prof. Dr. Schick, die diesjährige Fliegerarzttagung unter dem Motto „Gutes bewahren - Neues wagen“ im Ludger-Hölker-Saal der Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck eröffnete, konnte er weit über 150 Mediziner und Psychologen des Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe und des Fliegerärztlichen Dienstes der Bundeswehr, darunter zahlreiche Reservisten sowie internationale Gäste, begrüßen.

Umfangreiches Tagungsprogramm Das Tagungsprogramm beru cksichtig-te neben den klassischen Fachthemen der Luft- und Raumfahrtmedizin eben-so aktuelle Entwicklungen in der zivi-len und milita rischen Luftfahrt. Refe-renten vom Luftfahrtamt der Bundes-wehr und vom Einsatzfu hrungskom-mando der Bundeswehr geho rten ebenso zu den Vortragenden wie Ver-treter aus dem fliegera rztlichen Dienst des Heeres, der Marine und aus dem Zentralen Sanita tsdienst der Bundes-wehr. Der Kommandierende General des Luftwaffentruppenkommandos, Generalleutnant Dipl.-Ing. Schu tz, un-terrichtete in seiner Tour d`Horizon die Anwesenden u ber aktuelle

Themen, anstehende Projekte und die laufenden Einsa tze der Luftwaffe. Abgerundet wurde das Programm durch ein umfangreiches Workshop-Angebot, in dem die Teilnehmer ihre bestehenden Kenntnisse und Fertig-keiten auch praktisch vertiefen konn-ten. Die Reserve ist immer dabei Auf der Tagung bot sich die Gelegen-heit zum Gespra ch und Austausch mit den anwesenden Reservisten zur Ver-tiefung des Netzwerkes im fliegera rzt-lichen Dienst. Man war sich schnell einig, dass nicht alleine das Interesse ehemaligen Soldatinnen und Soldaten ausreicht, sondern daru ber hinaus eine

Zusammenarbeit in jeder Hinsicht ein-zufordern ist.

Quelle: B

undesweh

r/Üffz Arslan

Quelle: B

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r/Üffz Arslan

Verleihung an das FlgArztTeam des Takti-schen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelke“, Nörvenich; ganz rechts auf dem Bild Ober-feldarzt d.R. Dr. K.

StvGenArztLw und BeaResAngel, Oberstarzt Dr. Zweigner (Bildmitte) gemeinsam mit den Reservistendienst Leistenden

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Quelle: B

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Stellvertreter Generalarzt der Luftwaffe und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten, Oberstarzt Dr. Zweigner

Fliegerarzttagung der Bundeswehr am Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (Fortsetzung)

Luftwaffe

Doch wie steht der Stellvertreter Gene-ralarzt der Luftwaffe und zusta ndige Beauftragte fu r Reservistenangelegen-heiten, Oberstarzt Dr. Zweigner zu dem Einsatz von Reservisten als Flie-gera rzte? Dazu ein kurzes Interview: Wie haben Sie sich auf die diesjähri-ge Fliegerarzttagung vorbereitet? Oberstarzt Dr. Zweigner : Eine gezielte Vorbereitung mit Blick auf die Reservisten nur fu r die Tagung ist nicht erfolgt. Vor ziemlich genau 18 Monaten wurde mir die Aufgabe des Stellvertreters Generalarzt Luftwaffe und damit auch die Funktion als Beauf-tragter fu r Reservistenangelegenhei-ten u bertragen. Nachdem ich bis dahin nur am Rande mit Reservisten zu tun gehabt hatte, habe ich mich zuna chst durch die Teilnahme an dem Modul Beauftragter fu r Reservistenangele-genheiten an der Fu hrungsakademie der Bundeswehr sowie an den entspre-chenden Tagungen des Stellvertreters des Inspekteurs der Luftwaffe mit den Inhalten und Aufgaben des Reservis-tendienstes vertraut gemacht. Zudem habe ich die zusta ndige Stelle beim Bundesamt fu r Personalmanagement der Bundeswehr aufgesucht, um mir ein Bild u ber die Situation der Reser-visten im Zentrum fu r Luft- und Raum-fahrtmedizin der Luftwaffe und im Fliegera rztlichen Dienst der Bundes-wehr zu verschaffen. Daru ber hinaus habe ich mich in perso nlichen Gespra -chen mit Funktionstra gern der Reser-vistenarbeit, allen voran dem Berater fu r Reservistenangelegenheiten im ZSanDstBw sowie einigen Reservisten aus unterschiedlichen Verwendungen des gesamten ZSanDstBw u ber deren jeweilige Sichtweisen und Vorstellun-gen informiert. Konnten Sie Gespräche mit unseren Reservisten auf der Tagung führen? Oberstarzt Dr. Zweigner: Ja. Ich habe bewusst den Kontakt zu jedem Einzelnen gesucht. Mit vielen von ihnen habe ich nur einige Sa tze gewechselt, da wir uns aus unter-schiedlichen Vorverwendungen bereits kannten und uns daher zumeist nur gegenseitig auf den neuesten Stand bringen mussten. Einige wenige Reser-

visten nahmen jedoch erstmals an der Tagung teil oder waren mir bisher per-so nlich noch nicht bekannt. Hier habe ich mich dann in la ngeren Gespra chen u ber eine mo gliche zuku nftige Mitar-beit im Team Flugmedizin ausge-tauscht. Wie wichtig ist Ihnen der Einsatz von Reservisten im Fliegerärztli-chen Dienst der Bundeswehr? Oberstarzt Dr. Zweigner: Der Einsatz von RDL mit ihren ver-schiedensten Kompetenzen ist fu r mich maßgeblich, um die vielfa ltigen Aufgaben, die uns im Bereich LuR-Med / FlgA rztlDstBw zugewiesen wer-den, zu bewa ltigen. Wie wertvoll uns diese Mitarbeit unse-rer Reservisten ist, zeigt sich auch am Beispiel der Verleihung des Award „Fliegerarzt des Jahres“ durch den Ge-neralarzt der Luftwaffe. Normaler-weise wird damit die herausragende Leistung eines einzelnen Fliegerarztes gewu rdigt. Davon abweichend, und erst zum zweiten Mal in der u ber 15-ja hrigen Geschichte dieses Preises, wurde dieses Jahr das gesamte Team eines Verbandes ausgezeichnet. In der Laudatio wurde dabei ausdru cklich auch die Mitarbeit der Reservisten her-ausgestellt. Es ist mir an dieser Stelle aber auch wichtig darauf hinzuweisen, dass wir im gesamten Bereich LuRMed / Flg-A rztlDstBw nicht nur durch a rztliche und pharmazeutische Kollegen unter-stu tzt werden, sondern auch durch zahlreiche Reservisten aus allen Dienstgradgruppen, u.a. bei den Flug-medizinischen Assistenten. Jeder bzw. jede Einzelne tra gt mit seiner oder ihrer Begeisterung und mit seinem oder ihrem Engagement entweder im ZentrLuRMedLw oder in den fliegen-den Verba nden der Luftwaffe, des Hee-res und der Marine vor Ort bzw. im weltweiten Einsatz dazu bei, dass wir getreu unserem Motto „Keep`Em Fly-ing“ den an uns gestellten Auftrag in hoher Qualita t erfu llen ko nnen. Was möchten Sie unseren Reservis-ten gerne noch mitgeben?

Oberstarzt Dr. Zweigner: Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Reservistinnen und Reservisten und wu nsche mir, dass diese uns auch in Zukunft so zahlreich und zuverla ssig unterstu tzen. In diesem Zusammen-hang ist es mir wichtig, dass unsere Reservistinnen und Reservisten an den jeweiligen Fachtagung als FlMedAss oder Flugmedizinische Sachversta ndi-ge der Bundeswehr teilnehmen, um die Gelegenheit zum regelma ßigen Aus-tausch und zur fachlichen Fortbildung zu haben und die anstehenden und fordernden Auftra ge an LuRMed / Flg-A rztlDstBw bestmo glich meistern zu ko nnen. Ich lade alle Interessierten hierzu ein und bitte gleichzeitig darum mit uns in Kontakt zu bleiben.

Hauptmann Sascha Haude

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IMM - ein traditionsreicher Militärwettkampf, der sogar Ehen stiftet

Der IMM gilt als Treffen der Nationen. Teilnehmer aus 23 Staaten waren bis-her dabei, darunter sogar aus Neusee-land und der Mongolei. Mit 1.800 Kilo-meter Anfahrt u ber Litauen und Polen hatte in diesem Jahr eine vierko pfige Mannschaft der Nationalgarde Lett-lands aus Jekabpils (Jakobstadt) die weiteste Anreise. Dennoch machten Teams der Bundeswehr den Gesamt-sieg unter sich aus. Den Siegerteller der Bundesverteidigungsministerin mit der eingravierten Ünterschrift von Dr. Ürsula von der Leyen holten sich Reservisten aus dem hessischen Mar-bach. Auf die Pla tze zwei und drei der Gesamtwertung kamen aktive Soldaten der 2. Kompanie des Fallschirmja ger-regiments 31 aus Seedorf und des I. Bataillons des Objektschutzregiments der Luftwaffe aus Schortens (beide Niedersachsen). „Wir NATO-Soldaten verko rpern ge-meinsame Werte und haben ein ge-meinsames Ziel. Üns allen geht es um den Schutz unserer Mitbu rger, um die Bewahrung gemeinsamer moralischer und kultureller Werte. Wir wollen mit dem IMM Bru cken zwischen den Nati-onen bauen“, erla utert OLt d.R. Markus Stops. „Nebenbei haben wir schon viele Freundschaften und mindestens zwei Ehen gestiftet und sind Vorbild fu r a hnliche Wettka mpfe in England, Lett-land und Brasilien geworden.“ Der Produktionsleiter in einem mittelsta n-digen Ünternehmen fu r Stromversor-gungssysteme ist einer der engagierten Reservisten, die den IMM bereits seit mehr als drei Jahrzehnten ehrenamt-lich organisieren. Seit zwei Jahren hat er die Gesamtleitung des Wettkampfes. Hinter Stops steht, unter dem Befehl des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, ein Team aus Mitgliedern der Kreisgruppe Niederrhein des Re-servistenverbandes, dessen Mitglieder teils bereits seit Mitte der 1980er Jahre dabei sind. Fu r Kurt Ku ppers (69) war

es diesmal ein ganz besonderer Tag: Der Fw d.R., der sich unter anderem um die Verpflegung der insgesamt rund 300 Teilnehmer und Ga ste ku m-merte, hatte genau vor 50 Jahren im Rahmen der Wehrpflicht erstmals die Üniform der deutschen Bundeswehr angezogen. Der ru stige Rentner will auch 2018 außerhalb des Wehrdienst-verha ltnisses weiterhin unterstu tzen. Bereits seit 1984 gibt es den Sieger-preis des Bundesministers der Vertei-digung, Siegerpreise und Grußworte des NATO-Generalsekreta rs, des NATO-Oberbefehlshabers Europa und des jeweils rangho chsten Generals der bri-tischen Streitkra fte in Deutschland. Eine derart traditionsreiche Veranstal-tung ko nne natu rlich mit einigen Su-perlativen aufwarten, berichtet Oberst-leutnant d.R. Markus Guhl, ebenfalls seit vielen Jahren in der Leitung aktiv. „6.228 Wettka mpfer in 1.557 Teams haben wir betreut. Inklusive Organisa-toren, zivilen Helfern, Ga sten und Zu-schauern sind es bis jetzt weit mehr als 57.000 Menschen gewesen, die Kon-takt zum IMM hatten“, so der Reserve-offizier. Mehrere Jahre war der Wett-kampf mit dem NATO-Musikfest ver-knu pft, das 2014 nach 54 Jahren zum letzten Mal stattfand. Die Bewa ltigung der Hindernisbahn und die Siegereh-rung wurden im Stadion von Borussia Mo nchengladbach durchgefu hrt; im spektakula ren Schlussbild vor Feuer-werk traten die Wettka mpfer und Funktioner unter dem lauten Beifall zehntausender Zuschauer gemeinsam mit den Musikkorps auf dem Rasen an. Den ehrenamtlichen Bru ckenbauern vom Niederrhein tut diese Resonanz sowie das Lob der Verteidigungsminis-terin daher besonders gut: „Ein solcher Erfolg ist immer das Ergebnis von viel Arbeit und großem Engagement. Ich mo chte darum allen Helferinnen und Helfern vor Ort danken“, schrieb Dr. Ürsula von der Leyen in ihrem Gruß-

wort zum 34. IMM. „Mein besonderer Dank gilt daher der Kreisgruppe Nie-derrhein im Reservistenverband, die in bewa hrter Zusammenarbeit mit dem Landeskommando Nordrhein-Westfalen und der Stadt Mo nchenglad-bach den Wettkampf organisiert.“

Oberst d.R. Helmut Michelis

Streikräftebasis

Die britische Militärzeitung „Sixth Sense“ widmete ihm jüngst zwei Seiten unter der Überschrift „Building Brid-ges“ (Brücken bauen), ein Empfang beim NATO-Generalsekretär in Brüssel und ein Publikumstag mit 12.000 Besu-chern gehörten zu den Höhepunkten seiner Geschichte: Der „Internationale Mönchengladbacher Militärwett-kampf“ (IMM) wurde am 8. Juli 2017 zum 34. Mal veranstaltet. Der Vielseitigkeitswettbewerb ist der älteste regel-mäßig durchgeführte Militärwettkampf in Europa und damit mutmaßlich weltweit - eine Erfolgsstory, an der Bun-deswehr-Reservisten den maßgeblichen Anteil haben.

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IMM - ein traditionsreicher Militärwettkampf, der sogar Ehen stiftet (Fortsetzung)

Streitkräftebasis

Impressionen vom IMM-Militärwettkampf Quelle: Oberst d.R. Helmut Michelis

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Deutsche Wettkämpfer siegreich beim CIOR-Wettkampf in Prag

Training für das Unvorhersehbare Wie alle Sportler in einer Olympia-Vorbereitung, so trainieren auch die Reservistinnen und Reservisten der deutschen CIOR-Wettkampf-mannschaft mit allen interessierten Bewerbern ganzja hrig hin auf die spe-ziellen Herausforderungen des Wett-kampfes. Nach einem Winterkonditi-onstraining im Februar in Bischofswie-sen, monatlichen Trainingswochenen-den und einer Trainingswoche am Aus-bildungszentrum Infanterie in Ham-melburg fu hlten sich die deutschen Wettka mpfer in diesem Jahr bestens vorbereitet. Wenige Tage vor Abreise nach Tschechien dann die Nachricht: die Wettkampfsta tten stehen nicht wie geplant zur Verfu gung, alle Disziplinen mu ssen spontan improvisiert werden. Vorbereitung von wenigen Stunden am Tag des Wettkampfs statt monatelan-ger ausgefeilter Trainingskonzepte. Doch das vielseitige Training am Aus-bildungszentrum Infanterie und die zahlreichen Anleitungen der Disziplin-trainer um Cheftrainer Major d.R. Felix Wernitz fu r individuelle Ü bungen zu Hause haben sich ausgezahlt: die deut-schen Wettka mpfer meisterten jede noch so unvorhersehbare Herausfor-derung. Ein realistischer Test unter wechselhaften Bedingungen, wie sie auch in Einsatz und Gefecht drohen ko nnen. Internationaler Austausch Der CIOR-Wettkampf ist jederzeit auch eine ideale Gelegenheit, die eigenen sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen zu fo rdern und auszu-bauen. Trotz Wettkampfes zwischen den Nationen steht die sportliche Fair-ness an erste Stelle. Alle Teams, Ausbil-der und Schiedsrichter stehen die gan-ze Woche im Austausch miteinander. Besonders intensiv ist der Austausch in den internationalen Teams, in denen einzelne Reservisten der verschiede-

nen Nationen gemeinsam antreten. StGefr d.R. Alexander Klaas hatte das Vergnu gen im Team „International 2“ gemeinsam mit Kameraden aus Finn-land und der Schweiz sowie Maj d.R. Dr. Antonio Ruzzu im Team „International 4“ mit Kameraden aus Schweden und Su dafrika anzutreten. Eine ganze Woche englischsprachigen Teamworks, gerade in Stresssituatio-nen ko rperlicher und mentaler Belas-tung, war fu r beide eine einzigartige, zusa tzliche Lernerfahrung. Das Team von StGefr d.R. Klaas kro nte diese Er-fahrung mit dem Sieg in der internatio-nalen Wertung und dem Tagessieg im kombinierten Schießen. Wie intensiv der internationale Aus-tausch gelebt wird, zeigte sich bereits in der Vorbereitungsphase. Dieses Jahr reiste die Mannschaft des Vereinigten Ko nigreichs mit 17 Athletinnen und Athleten zum gemeinsamen Abschluss-training nach Hammelburg an. Damit konnte kurzfristig sichergestellt wer-den, dass auch die britische Wett-

kampfmannschaft rechtzeitig ihre Wettkampfreife erreichte. Die deut-sche Mannschaftsfu hrung um Haupt-mann d.R. Dr. Ülrich stellte das gesam-te Training auf Englisch um, sodass alle Wettka mpfer gemeinsam intensiv ge-fordert werden konnten. Das Training lief so erfolgreich, dass das Team „Großbritannien 5“ spa ter noch vor drei deutschen Teams auf den Pla tzen 2 bis 4 den Tagessieg im kombinierten Orientierungslauf erringen konnte. Prag Nach gemeinsamer Busanreise der deutschen und britischen Wettkampf-mannschaft am 29. Juli 2017 nach Prag begann der Wettkampf im direkten Anschluss. Keine ausfu hrlichen Tests der Wettkampfsta tten und des Materi-als, sondern lediglich eine kurze Besichtigung als Einweisung. Dann zur Ero ffnungsfeier hoch u ber der Prager Altstadt, wo die Wett-kampfmannschaften aller Nationen

Streitkräftebasis

Der CIOR-Wettkampf gehört zu den größten militärsportlichen Herausforderungen der Welt. Jedes Jahr kommen Reservisten aus NATO-Staaten und ausgewählten anderen Ländern wie der Schweiz und Südafrika anlässlich des Sommerkongress der internationalen Reserveoffiziervereinigung CIOR (Confédération Interalliée des Officiers de Réserve) zusammen, um sich in einem hochspezialisierten militärischen Fünfkampf zu messen und die fittesten Re-servisten der Welt zu ermitteln. Schießen mit Gewehr und Pistole - präzise und im Schnellfeuer, eine 500m lange Hindernisbahn, eine 50m lange Hindernisschwimmstrecke, die in Uniform zu überwinden ist, ein militärischer Ori-entierungslauf mit Kartenlesen und Entfernungsschätzen sowie Handgranatenzielwurf sind die Disziplinen. Neben den körperlichen Herausforderungen treten alle Wettkämpfer auch noch in Erster Hilfe unter Gefechtsbedingungen und Wissen zum Kriegsvölkerrecht gegeneinander an; ein umfassender Test der körperlichen und geistigen Ein-satzbereitschaft.

Quelle: H

auptm

ann d.R. D

r. Ülrich

Die deutsche CIOR-Wettkampfmannschaft nach der Siegerehrung mit Oberst Benedict Freiherr von

Andrian-Werburg, dem Leiter des Kompetenzzentrums für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr

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gemeinsam mit den Teilnehmern des CIOR-/CIOMR-Sommerkongresses vor wu rdiger Kulisse antraten und beim anschließenden „Icebreaker“ erste Kontakte knu pfen konnten. Improvisation auf der Hindernis-bahn… Am Morgen des 2. Tages wurde zum ehemaligen sowjetischen Truppen-u bungsplatz „Tankodrom Milovidze“ 50 km nordo stlich von Prag verlegt. Hier lernten die Sportler die Gegend gut kennen - fanden doch Hindernis-lauf, Handgranatenzielwurf, Schießen und Orientierungslauf hier statt. Die Hindernisbahn ist im Rahmen einer Privatinitiative erbaut worden und erfu llte keine Standards. 20 im Eigen-bau errichtete Hindernisse aus Holz, Seilen und Reifen mussten bisher wohl nur Freizeitabenteurern standhalten. 15 Minuten Proben der CIOR-Wettka mpfer konnte die Ha lfte der Hindernisse nicht standhalten; auf so viel Kraft und Tempo waren sie nicht ausgelegt. Die Sanierung und Versta r-kung der Anlage wurde unmittelbar in Angriff genommen. Bis drei Minuten vor dem Start des ersten Teams dro hn-ten Motorsa gen und Hammerschla ge u ber den Platz. Mit Erfolg, die versta rk-te Bahn u berstand fast alle 26 Teams. Am Ende siegte Team „Niederlande 2“ knapp vor „Deutschland 4“ (OLt z.S. d.R. Bjo rn Junge, StÜffz d.R. Christian Fritzsche, StGefr d.R. Thomas Kra uter).

…und beim Schießen Der 3. Tag stand ganz im Zeichen des Schießens, ebenfalls auf dem „Tankodrom Milovidze“. Erst Gewehr, dann Pistole, und alles bei 37°C im Schatten, wenn er denn zu finden war. Neben der bru tenden Hitze zeigte sich auch, dass Handwaffen Mangelware waren. So musste der Schießwettbe-werb mit wenigen und nicht justierten Waffen durchgefu hrt werden. Der Schwimmwettkampf Am folgenden Tag dann das Kontrast-programm: ganzta gig im Schwimmbad. Allerdings bot sich auch hier eine ver-besserungswu rdige Organisation. So waren weder eine Wasser-Hindernisbahn noch genu gend einheit-

liche Üniformen zum Kleiderschwim-men vorhanden. Mittlerweile geu bt, improvisierte die Jury erneut: ÜS Navy-SEAL Commander Grant Staats entwi-ckelte eine Alternative auf Basis des amerikanischen SEAL-Trainings: 12,5 m Schwimmsprint, lo sen einer festge-bundenen Boje, 12 m Sprint mit Boje, abtauchen und befestigen der Boje unter Wasser, raus aus dem Wasser, Wendung, Kopfsprung, 12,5 m Sprint, abtauchen und aufnehmen einer 10kg schweren AK47-Attrappe und ein 12,5 m Schlusssprint mit dem Gewehr. Mit „Deutschland 4“, knapp hinter den schnellsten Briten, waren am Ende zwei in Hammelburg trainierte Teams vorne. Verso hnlich gestaltete sich das an-schließende, abendliche Ünterhal-tungsprogramm, der „National Eve-ning“ im Hotel International, mit bes-tem Essen, folkloristischen Darbietun-gen und Musik. Showdown beim Orientierungslauf Der letzte Wettkampftag war dem Ho -hepunkt des diesja hrigen CIOR-Wettkampfes in Tschechien vorbehal-ten, dem Orientierungslauf. Wieder ging es per Bus auf den ehemaligen sowjetischen Ü bungsplatz. Dort starte-te der Tag zuna chst mit dem prakti-schen Teil des Sanita tswettkampfes (Combat Casualty Care): Erste Hilfe an Verletztendarstellern in Bunkeranla-gen und unter Aufsicht der Schieds-richter, die vom gleichzeitig in Prag stattfinden Kongress der internationa-len Reservesanita tsoffiziervereinigung

Quelle: H

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ann d.R. D

r. Ülrich

Quelle: H

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r. Ülrich

Team Deutschland 3 mit Waffen auf der Zielgerade des Schwimmwettkampfs

Team Deutschland 2 mit ausgefeilter Technik an der Hindernisbahn

Deutsche Wettkämpfer siegreich bei CIOR-Wettkampf in Prag (Fortsetzung)

Streitkräftebasis

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CIOMR (Confe de ration Interallie e des Officiers Me dicaux de Re serve) kamen. Anschließend ging es 14 Kilometer durchs Gela nde, welches sich den Sport-lern zuna chst als heiß, schwu l, dornig und verwachsen darbot und nach nach-mitta glichem Platzregen auch noch mat-schig wurde. Die bereitgestellten Kar-ten, zum Teil noch aus der Zeit vor 1989, verlangten den Wettka mpfern viel Vorstellungsvermo gen ab. Wer sich im vermeintlichen Schlusssprint ver-ausgabt hatte, erlebte spa testens zum Zieleinlauf noch eine spannende Einla-ge. Hier durfte jedes Team noch einen Schu tzengraben voller Hindernisse und mit Sandsa cken auf den Schultern meis-tern. Die Favoriten „Deutschland 4“ liefen zwar am schnellsten, standen im Ergeb-nis aber doch hinter „Großbritannien 5“, die deutlich mehr Handgranaten in die Ziele werfen konnten. Mit „Deutschland 3“ (Oberstlt d.R. Mattias Blaschke, Hptm d.R. Thomas Freudenmann, Oberstlt d.R. Norman Karmper) und „Deutschland 2“ (OLt d.R. Christian Oberlander, OLt d.R. Daniel Hummel, OGefr d.R. Dominik

Illichmann) auf den Pla tzen 3 und 4, pra gten die Hammelburger Teams er-ga nzend die Top 4 der Orientierungs-laufwertung. Nach dem Wettkampf Zuru ck im Ünterkunftsbereich und nach einer ebenso notwendigen wie ausgiebi-gen Ko rperpflege zelebrierten die Wett-ka mpfer bei einem Sportlerabend aus-gelassen die eigenen Leistungen und Erfolge. Der letzte Tag verlangte von den CIOR-Wettka mpfern letztlich noch intellektu-elle Konzentration; 3 Stunden Pra senta-tion, Videos und Diskussion zum Kriegs-vo lkerrecht mit den Juristen des CIOR Legal Committee und anschließendem teamweisen Test. Traditionell endete auch der diesja hrige CIOR-Wettkampf dann im Dienstanzug mit einer wu rdigen Preisverleihungsze-remonie. Gesamtsieg und Sieg in der Kategorie Veterans fu r Team „Deutschland 4“, Sieg in der Kategorie Experienced und Platz 3 in der Gesamt-wertung fu r „Deutschland 2“, Platz 3 in

der Kategorie Veteran und in der Son-derwertung Combat Casualty Care fu r „Deutschland 3“, der Sieg von „International 2“ in den Kategorien In-ternational Teams und Schießen sowie der 8. Platz in der Gesamtwertung fu r „Deutschland 1“ (StArzt d.R. Dr. Tobias Keil, Hptm d.R. Daniel Skork, OLt d.R. Sven Wachow) belegten eindrucksvoll die Leistungsfa higkeit der deutschen CIOR-Wettkampfmannschaft.

Hauptmann d.R. Dr. Konstantin Ulrich

Quelle: H

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ann d.R. D

r. Ülrich

Team Deutschland 4 wird in Combat Casulty Care getestet

Deutsche Wettkämpfer siegreich bei CIOR-Wettkampf in Prag (Fortsetzung)

Streitkräftebasis

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Deutsche Reservistenmeisterschaft 2018 vor tausenden Besuchern

Die Bedeutung der Reserve fu r die Truppe ist deshalb eines der Schwer-punktthemen beim „Tag der Bundes-wehr“ 2018 in allen Durchfu hrungsor-ten. In Oldenburg, der Heimat der 1. Panzerdivision, die dort federfu hrend fu r die Ausrichtung des Events verant-wortlich ist, wird der Reserve die ganz große Bu hne geboten: ein Teil der Wettka mpfe der DRM soll live vor tau-senden Besuchern ausgetragen wer-den. Zwei Tage, zwei Wettkampf-standorte Die zweita gige Meisterschaft startet am Freitag, 8. Juni 2018 an der Logis-tikschule der Bundeswehr in Garlstedt. Zwo lf der 16 Stationen werden dort

auf dem Standortu bungsplatz absol-viert. Der Ümgang mit Handwaffen, Ü berwinden von Gewa ssern sowie Gela ndeabschnitten und der Kampf-mitteleinsatz stehen hier unter ande-rem auf dem Programm. Die restlichen Herausforderungen, bei denen die Teilnehmer ihre milita ri-schen Fa higkeiten demonstrieren mu s-sen, warten einen Tag spa ter in Olden-burg. Dort messen sich die Mannschaf-ten zum einen auf dem Standor-tu bungsplatz in der Na he der Henning-von-Tresckow-Kaserne, beispielsweise in einem am Biathlon angelehnten Wettkampf, auf dem Kletterturm oder beim Brandeinsatz. Daru ber hinaus werden sie zum ande-ren im o ffentlichen Freibad ihre Fa hig-keiten im Ümgang mit dem Element

Wasser unter Beweis stellen. Neben Infos rund um die Reserve haben Besu-cher hier auch die Mo glichkeit, sich an einzelnen Stationen selbst zu versu-chen. Die Siegerehrung soll nachmittags live auf der Bu hne erfolgen. Oberstleutnant Thomas Wilkens, zu-sta ndig fu r Reservistenangelegenhei-ten im Landeskommando Niedersach-sen, ist Leiter des Organisationsstabes. Von Reservisten fu r Reservisten: Wil-kens setzt auf die Ünterstu tzung der Reserve. Ü ber die Ha lfte seines Teams besteht aus Reservisten. Mehr als drei-hundert Reservistinnen und Reservis-ten werden bei der DRM 2018 als Funktionspersonal zum Einsatz kom-men. Analog zur Gliederung der Lan-desgruppe des Reservistenverbandes wird jeweils eine Kreisgruppe mit ih-rem Feldwebel fu r Reservisten und ihrem Kreisorganisationsleiter fu r eine Station verantwortlich sein. Beste Mannschaft Deutschlands fin-den „Es lohnt sich in jeder Hinsicht fu r Wettka mpfer, Funktions- und auch Leitungspersonal, diese Anstrengun-gen auf sich zu nehmen“, sagt Oberst d.R. Manfred Schreiber, Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen beim VdRBw, „gilt es doch am Ende des Ta-ges, die beste Mannschaft zu finden, die ihr Leistungsvermo gen pra sentiert hat!“ Das Interesse ist groß .

Jasmin Henning

Streitkräftebasis

Es wird die erste „Deutsche Reservistenmeisterschaft“ (DRM) seit fünf Jahren sein! 24 Mannschaften treten am 8./9. Juni 2018 im niedersächsischen Garlstedt und in Oldenburg gegeneinander an. Hindernisparcours, Schießen, Orien-tieren, Fitness, Fernmeldedienst - wer die gegnerischen Teams auf die Plätze verweisen will, muss breit aufgestellt sein. Für die Organisation und Durchführung ist das Landeskommando Niedersachsen verantwortlich. Unterstützt wird es dabei von der Landesgruppe Niedersachsen des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. (VdRBw). Das Besondere an der diesjährigen Meisterschaft: sie ist eingebettet in den öffentlichkeitswirksamen „Tag der Bundeswehr“, zu dem seit 2015 einmal im Jahr bundesweit eingeladen wird.

Quelle: B

undesweh

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Logo Deutsche Reservisten Meisterschaft 2018

Weitere Informationen zur DRM 2018 :

Internet:

www.drm2018.de

E-Mail: [email protected]

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Vorbereitungen zum Hochsauerlandmarsch 2018 begonnen

Die große Akzeptanz des HSM belegen die Teilnehmerzahlen, welche bis 1993 auf eine Rekordzahl von 232 Mann-schaften aus 12 Nationen (ÜSA, Cana-da, Niederlande, O sterreich, Belgien, Italien, Da nemark, Schweiz, Luxem-burg, Frankreich, Großbritannien und Deutschland) gestiegen war. Beim 28. HSM im Jahr 2014 konnte sogar eine Mannschaft aus der Mongolei in Liesen begru ßt werden. Viele der bislang 14.500 Teilnehmer haben seitdem mehrfach am Hoch-sauerlandmarsch teilgenommen und kehren noch heute gern nach Liesen zuru ck, wenn es heißt: “Auf zum HSM“. Dabei steht der Hochsauerlandmarsch nicht nur unter dem Zeichen von Wett-kampf, Siegern und Verlierern, son-dern auch unter dem Motto der Vo l-kerversta ndigung, um den Dialog und Kontakt zwischen den Mannschaften und allen anwesenden Soldaten zu fo rdern. So wurden viele Freundschaf-ten zwischen den Teilnehmern und den Kameraden aus Liesen geschlos-sen. Am Wochenende des 16.-18. Ma rz 2018 mu ssen sich die Wettka mpfer beim 32. HSM wieder einer anspruchs-vollen Strecke von 19 Kilometern stel-len und auf acht Stationen ihre ko rper-liche und geistige Fitness unter Beweis stellen. Mut ist auch in diesem Jahr wieder von den Soldaten gefragt, wenn sie sich aus 50 Metern in die Tiefe stu r-zen, um ein Gela nde mittels Rollen-bahn zu u berwinden.

Stabsfeldwebel Stephan Weitenberg

Streitkräftebasis

Er ist legendär und für seine Vielseitigkeit und Härte bekannt. Der Hochsauerlandmarsch (HSM) in Liesen gilt, mit internationaler Beteiligung von aktiven Soldaten und Reservisten, als einer der größten Wettkämpfe dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland. Aus der Taufe gehoben durch die Reservistenkameradschaft Liesen hatte der HSM seine Premiere im Mai 1982; es starteten damals 12 Mannschaften, darunter drei aus Liesen und zwei aus Bel-gien. Die Teilnehmer legten damals eine Marschstrecke von 12 Kilometern zurück, bei der sie ihre körperliche Fit-ness und militärischen Fähigkeiten an neun Stationen unter Beweis stellen mussten

Logo Hochsauerlandmarsch 2018

Weitere Informationen zum Hochsauerlandmarsch 2018 :

Internet:

www.hochsauerlandmarsch.eu

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CPX in Chicago - Reserveoffizieraustausch mit der U.S. Army

Nach einem organisatorischen Vorlauf in Deutschland mit Einweisungen, wehrmedizinischer Begutachtung, Auslandsverwendungsfa higkeitsunter-suchung, Konferenzbescheinigung so-wie dem Empfang von Zusatzausstat-tung und einigen sonnig-heißen Tagen in Washington, D.C., voller touristi-scher Attraktionen und gemeinsam mit den anderen 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wurde es dann richtig milita risch. Das Kernstu ck des Austauschpro-gramms ist ein zweiwo chiger Aufent-halt in einer Einheit der Ü.S. Streitkra f-te, zu denen neben Army, Air Force, Navy und Marines auch die Coast Gu-ard sowie die National Guard geho ren. Das Kompetenzzentrum fu r Reservis-tenangelegenheiten (KompZResAngelBw) des Streitkra fte-amtes hatte sich in den Monaten zuvor bemu ht, gemeinsam mit seinem ameri-kanischen Gegenstu ck die Interessen und Kompetenzen der deutschen Re-serveoffiziere mit den Mo glichkeiten der Ü.S. Streitkra fte zu koordinieren, um so fu r jeden Offizier den bestmo gli-chen Austauschtruppenteil ausfindig zu machen. In meinem Fall wurde meinem Wunsch passgenau entsprochen. In Deutsch-land als Leiter eines Kreisverbindungs-kommandos beordert, mit einem CI-MIC-Auslandseinsatz in Bosnien, hatte ich mich nun bei der 308th CA BDE in Chicago zu melden, die gerade eine CPX durchfu hrte. Ko nnen Sie mir noch folgen? Es ist ja nicht so, dass es bei der Bundeswehr nicht auch Abku rzun-gen ga be… Im Klartext und auf Deutsch heißt das, ich durfte an einer Stabsrah-menu bung (Command Post Exercise, CPX) der 308th Civil Affairs Brigade (Airborne) teilnehmen, und zwar nicht als Zuschauer, Ehrengast, Praktikant oder u berhaupt als Externer, sondern, wie selbstversta ndlich, als ein Offizier mit den gleichen Rechten und Pflichten wie alle anderen auch. Ich trug halt nur eine deutsche Üniform, das war der

einzige Ünterschied. Civil Affairs-Soldaten verstehen sich als „Warrior Diplomates“, als hochqua-lifizierte Spezialisten, die nicht nur ka mpfen, sondern auch verhandeln ko nnen. Ausgebildet an der Ü.S. Army John F. Kennedy Special Warfare Cen-ter and School in Fort Bragg, North Carolina, koordinieren sie in Konflikt- und Katastrophengebieten die Operati-onen der eigenen Truppe, befragen die o rtliche Zivilbevo lkerung, Flu chtlinge, Hilfsorganisationen und lokale Beho r-den und tragen somit durch Gewinnen und Aufbereiten von Informationen zum Lagebild fu r die eigene milita ri-sche Operationsfu hrung bei. Fast alle meine amerikanischen Kameraden haben irgendwann einmal im Irak und/oder in Afghanistan Dienst geleis-tet, fast alle Offiziere trugen ein Sprin-gerabzeichen auf der Brust und viele von ihnen den halbrunden Schriftzug „Ranger“ am A rmel. Nach knapp zwei Tagen Einarbeitung in das komplexe Ü bungsszenario, d.h. nach dem intensiven Studium von Be-fehlen auf Korps- und Divisionsebene und dem Lernen von unendlich vielen Abku rzungen, erhielt ich einen eigenen Verantwortungsbereich und damit einhergehend einen amerikanischen Oberleutnant als Lageoffizier fu r die Dauer der Ü bung unterstellt. Mein Auf-trag bestand darin, die der Civil Affairs Brigade zeitweise unterstellte europa i-sche CIMIC Task Force in Bataillons-sta rke auf der Lagekarte darzustellen und bei diversen Lagebesprechungen zu vertreten. Schnell wurden dabei Ünterschiede in der Stabsarbeit offen-sichtlich, beginnend mit der Lagedar-stellung auf der Karte. Vor meiner ver-gleichsweise detaillierten, mit Folien-stiften handgemalten Lagekarte fanden sich immer wieder interessierte Offi-ziere aus anderen Stabsabteilungen ein und schnell waren wir im Gespra ch - recht oft u brigens auf Deutsch. Es war erstaunlich, wie viele Offiziere gut deutsch sprachen und sich freuten, es

wieder einmal anwenden zu ko nnen. An dieser Stelle mo chte ich kurz er-wa hnen, dass ein unscheinbarer, gleichwohl sehr praktischer Gegen-stand wiederholt geradezu Begeiste-rung bei meinen Gegenu bern auslo ste, von dem ich das nie erwartet ha tte: meine gru ntransparente, 25 Jahre alte Taktikschablone („Wow, that tool’s really awesome!“) - und das in Zeiten der elektronischen Lagedarstellung! Wa hrend unserer zweiwo chigen Ü bung wurde der komplette Brigade-stab einschließlich des Kommandeurs durchgehend, d.h. Tag und Nacht und ohne freie Wochenenden, so wirklich-keitsnah wie mo glich beu bt, zusam-men mit dem ebenfalls komplett aufge-stellten Stab eines der drei ihm unter-stellten Bataillone. Selbst das u berwie-gend fensterlose Stabsgeba ude war wie in einem Einsatz gegen unbefugten

Streitkräftebasis

„Mensch, das klingt ja mal interessant“, dachte ich, als ich im letzten Jahr in „Reserve aktuell“ den Erlebnisbericht eines Teilnehmers des Deutsch-Amerikanischen Reserveoffizieraustauschprogramms las. Bis dahin wusste ich nicht einmal, dass es dieses Programm überhaupt gibt, dabei besteht es schon seit mehr als drei Jahrzehnten. Ein wenig Recherche und einige Gespräche später stand für mich fest: Das mache ich auch! Wann kommt man schon einmal als Soldat in die USA, und dann gleich für vier Wochen? Die Bewerbung für die Teilnahme am Austausch vom 29. Mai 2017 bis zum 23. Juni 2017 war schnell abgeschickt.

Oberstleutnant d. R. Arne Wriedt im Pentagon

Quelle: O

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t Arne Wried

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CPX in Chicago - Reserveoffizieraustausch mit der U.S. Army (Fortsetzung)

Zutritt gesichert. Bei jedem Betreten des Geba udes war ausnahmslos der Truppenausweis vorzuzeigen. Gefu hlt lebte nicht nur ich wirklich in der Lage - und nicht mehr in den ÜSA. Erst abends, nach der letzten „CÜA“ (Commander’s Update Assembly, Lage-besprechung), d.h., wenn die Nacht-schicht u bernommen hatte, kehrten meine amerikanischen Kameraden, die fast alle nicht aus Chicago, sondern aus New York City, Texas oder von sonst woher aus den ÜSA stammten, und ich zuru ck in unsere Hotels, in denen wir zwar nobel, aber auch wenig Army-typisch, untergebracht waren. Kurz duschen, umziehen und dann hinaus in die hochsommerlichen Abende, um Chicago, das wir alle noch nicht kann-ten, zusammen aus touristischer Sicht zu entdecken: Wolkenkratzer-Aussichtsplattformen mit Blick auf den Lake Michigan und die Skyline im Son-nenuntergang, zwei hochklassige Base-ballspiele, die unerwartete architekto-nische Vielfalt der Stahlbeton-Glas-Hochha user in Downtown Chicago so-wie, mein perso nlicher Ho hepunkt, den Springbrunnen aus dem Vorspann zu Al Bundys „Eine schrecklich nette Familie“. Daneben lernte ich mit Deep-Dish-Pizza, Chicken Fries, Tex-Mex-Ku che und Hamburgern in allen mo gli-chen Varianten auch einen Teil der kulinarischen Vielfalt der ÜSA kennen, immer wa rmstens empfohlen von mei-nen amerikanischen Kameraden und meistens auch ein wenig abha ngig da-von, in welchem Teil der ÜSA der - o-der diejenige sonst lebte. Einen Bu ffel

habe ich in Amerika zwar nicht gese-hen, aber zumindest gegessen! „Thank you for your service!” Klar, ich hatte schon davon geho rt, und auch meine Vorga nger haben es uniso-no in ihren Erfahrungsberichten be-richtet, dass in den ÜSA offenbar alle, die eine Üniform tragen, eine besonde-re Wertscha tzung erfahren wu rden. Dennoch war ich immer wieder tief beeindruckt, wenn ich plo tzlich selbst davon betroffen war, z.B. als ein unbe-kannter Gast meine Rechnung im Res-taurant u bernahm. Oder dass ich gegen Vorlage meines deutschen Truppen-ausweises fast u berall Military Dis-count erhielt, einen Preisnachlass, den man sonst als Ü.S. Soldat bekommt. Oder bei der jungen Kellnerin, die plo tzlich auf Kosten des Hauses ein Stu ck Torte an den

Tisch brachte. Auf den Tellerrand hatte sie mit Schokosoße „Thank you for your service“ geschrieben. Auch brauchte ich aufgrund meines Solda-tenstatus fu r eines der beiden Top-Baseballspiele, die ich besuchte, keinen Eintritt zu zahlen und nur weil ich Sol-dat war, wurde ich am Flughafen an der langen Schlange meiner Mitreisen-den vorbei gewunken - „Priority Boar-ding“. Dabei fielen keine bo sen Worte der Wartenden, stattdessen immer wieder „Thank you for your service“! Mich hat die Herzlichkeit und Offenheit der Amerikaner, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte, wirklich u ber-wa ltigt, denn damit ha tte ich nicht ge-rechnet. Die Erfahrung, an diesem ein-maligen Austausch teilgenommen zu haben, stellt fu r mich tatsa chlich einen der Ho hepunkte meiner Laufbahn in der Bundeswehr dar, fu r den ich vor allem den Kameraden und Kameradin-nen aus dem KompZResAngelBw so-wie aus dem regionalen Planungs- und Ünterstu tzungstrupp Lu neburg sehr dankbar bin, die dieses Erlebnis so engagiert und akribisch fu r mich vor-bereitet hatten.

Oberstleutnant d. R. Arne Wriedt

Streitkräftebasis

„CUA“ (Commander’s Update Assembly, Lagebesprechung)

Quelle: O

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Quelle: O

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Tradition praxisnah erleben

Dresden. Hauptmann Thomas Schro der steht mit einer Gruppe von Soldaten an einem ausgebrannten „Mungo“, einem Transportfahrzeug vornehmlich fu r Fallschirmja ger. Das Fahrzeug steht in einer Halle des Mili-ta rhistorischen Museums, etwas ab-seits vom Ausstellungsbereich. Die Geschichte des „Mungo“ fu hrt die Sol-daten zuru ck ins Jahr 2008 nach Af-ghanistan. Dort fu hren deutsche Soldaten der da-maligen ISAF-Mission an einer T-Kreuzung su dwestlich von Kunduz Personenkontrollen durch, um den Waffen- und Drogenschmuggel in der Region zu unterbinden. Zwei Soldaten stehen unmittelbar vor dem Mungo, zwei weitere Soldaten sichern ihre Kameraden von der Ladefla che des Fahrzeugs aus. Ein Selbstmordattenta -ter na hert sich dem Checkpoint und zu ndet die Sprengladung ca. einen Me-ter vor den beiden abgesessenen Sol-daten. Die haben keine Chance - Stabsunterof-fizier Patrick Behlke und Stabsgefrei-ter Roman Schmidt kommen bei dem Selbstmordanschlag ums Leben eben-so wie fu nf afghanische Kinder. Der Mungo brennt. Die beiden Soldaten auf

der Ladefla che u berleben verwundet. Einige Tage spa ter gibt es in Zweibru -cken, der Garnisonsstadt der Soldaten, eine Gedenkveranstaltung. Bundesver-teidigungsminister Franz-Josef Jung spricht erstmals von Gefallenen. Zur eigenen Meinung ermutigen Es ist still in der Ausstellungshalle. Eine Diskussion daru ber, ob wir diesen Teil unserer Geschichte und damit nicht zuletzt auch die Konsequenz sol-datischen Dienens in die O ffentlichkeit tragen sollten, kommt in Gang. Die Meinungen daru ber sind geteilt. „Nein, das versteht da draußen Keiner und wird nur falsch interpretiert“, sagt ei-ner der Soldaten. „Doch, wir mu ssen das zeigen, um zum Nachdenken u ber den Soldatenberuf anzuregen“, wird ihm aus der Gruppe entgegnet. „Genau diese kritische Auseinanderset-zung mit der eigenen Geschichte wol-len wir erreichen“, betont Hauptmann Schro der, der als Historiker derzeit am Milita rhistorischen Museum Reservis-tendienst leistet und dabei auch Besu-chergruppen betreut. Ünd so ha lt sich der 32-ja hrige Reserveoffizier mit Be-wertungen bewusst zuru ck und mode-riert vor allem, vermittelt jedoch auch Inhalte.

Inhalte anschaulich machen So wird zum Beispiel der blutige und zerfetzte Üniformrock des Haupt-manns Georg Ernst von Gilsa, getragen in der Schlacht bei Vellingshausen im Jahr 1761 zum Ausgangspunkt fu r ei-nen Gedankenaustausch zum vera n-derten Stellenwert eines Soldaten in der heutigen Zeit. Hier reiht sich auch die Erststiftung des Eisernen Kreuzes 1813 im Zuge der Befreiungskriege gegen die Napoleonische Fremdherr-schaft ein. Die Auszeichnung konnte ohne Ru cksicht auf Stand, Herkunft, Dienstgrad und milita rischen Rang verliehen werden. Das Eiserne Kreuz ist heute Hoheitszeichen an den Ge-fechts- und Luftfahrzeugen der Bun-deswehr. Mittlerweilen ist es auch als Anstecknadel am Revers als Erken-nungszeichen der Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr etabliert. Zur Versinnbildlichung des Wider-stands gegen den Nationalsozialismus wird der mit Blut befleckte, hand-schriftliche Abschiedsbrief des Oberst i.G. Wessel Baron Freytag von Loring-hoven an seine Ehefrau vorgelesen. Er hatte den Sprengstoff beschafft, mit dem Hitler am 20. Juli 1944 geto tet werden sollte und sich am 26. Juli 1944 das Leben genommen. Gleich gegenu ber dem Brief liegt in einer Vit-rine das Verwundetenabzeichen des Generalleutnants Adolf Heusinger. Er wurde bei ebendiesem Anschlag als Chef der Operationsabteilung des Ge-neralstabes des Heeres verwundet.

Wehrmachtssoldaten als Gründer-generation

Streitkräftebasis

Das Militärhistorische Museum in Dresden bietet Seminare zum Traditionsverständnis der Bundeswehr an. Dabei wird angeregt, über die eigene Geschichte nachzudenken und sich mit ihr aktiv auseinanderzusetzen. Das Angebot ist auch für Reservistinnen und Reservisten geeignet.

Militärhistorische Museum in Dresden

beleuchtet

Quelle: O

berstleutnan

t Detlef Schachel

Quelle: O

berstleutnan

t Detlef Schachel

Militärhistorische Museum in Dresden

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Tradition praxisnah erleben (Fortsetzung)

Heusinger za hlte spa ter zur Gru nder-generation der Bundeswehr und war von 1955 bis 1961 ihr erster General-inspekteur. Es war diese Generation ehemaliger Wehrmachtssoldaten, die als Lehre aus der Zeit des Missbrauchs von Streitkra ften die „Innere Fu hrung“ mit dem „Staatsbu rger in Üniform“ als neue Ünternehmenskultur der Bundes-wehr entwickelte, lernen die Seminar-teilnehmer. Die Gru ndung der Bundeswehr als Bu ndnisarmee und ihre Entwicklung im Kontext der damaligen Zeit, ihre Verankerung als Parlamentsarmee, die Armee der Einheit und der Wandel zur Einsatzarmee sind weitere Inhalte des Seminars. So werden die Traditionslinien der Bundeswehr, die Preußische Reformen von 1807-1813, der zivil-milita rische Widerstand gegen den Nationalsozia-lismus und die Bundeswehr mit ihrer eigenen Geschichte, gezeigt. „Dies tun wir sehr authentisch an ausgewa hlten, oftmals weniger bekannten Ausstel-lungsstu cken. Wir nutzen deren Ob-jektgeschichten, um zum kritischen Dialog herauszufordern“, erla utert Hauptmann Schro der den methodisch-didaktischen Ansatz der Dresdener Museumspa dagogen. Auslandseinsätze der Bundeswehr Diese Authentizita t mit Blick auf die Geschichte der Bundeswehr wird im Verlaufe des Seminars noch versta rkt. Die Teilnehmer erschließen sich zu-na chst in Gruppenarbeit verschiedene Inhalte zu Auslandseinsa tzen der Bun-deswehr. Die Ergebnisse stellen sie sich, nachdem sie ihr Mittagessen in der nahegelegenen Offiziersschule des Heeres eingenommen haben, gegensei-tig vor. So erfahren sie u.a. Wissenswertes zur Operation „Libelle“, bei der am 14.03.1997 98 Zivilisten aus 22 Natio-nen, darunter 21 Deutsche, aus Tirana in Albanien durch Soldaten der Bun-deswehr evakuiert wurden. Im Verlau-fe dieser Operation standen deutsche Soldaten erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in einem Feuerge-fecht. Eine andere Gruppe tra gt Details zum Sprengstoffanschlag im Raum Kunduz im Jahr 2004 bei. Ein weiteres

Thema aus dem Afghanistan-Einsatz ist der als „Karfreitagsgefecht“ in die Geschichte der Bundeswehr eingegan-gene Kampf deutscher Fallschirmja ger bei der afghanischen Ortschaft Isa Kehl am 02.04.2010. Andere Beispiele aus aktuellen Einsa tzen im Irak oder in Mali folgen.

Konkrete Ableitungen Bei all diesen Beispielen tauschen sich die Soldaten auch daru ber aus, welche Ableitungen sich aus den damaligen Ereignissen in die heutige Zeit herstel-len lassen. Dabei geht es zum Beispiel um die Ausstattung, die vorbereitende Ausbildung oder darum, wie sich der jeweilige Fu hrer vor Ort verha lt. Das Resu mee der Seminarteilnehmer fa llt positiv aus. Es reicht von „extrem spannend und kurzweilig“ u ber „viel u ber die Geschichte und die Bundes-wehr gelernt.“ bis hin zu „hier muss ich

unbedingt noch o fters herkommen“. Einigkeit herrscht auch in einem ande-ren Punkt: Dieser Tag mit der Ermuti-gung, die eigene Geschichte kritisch zu betrachten, verbunden mit der Ver-mittlung von Wissen, verschafft dem Einzelnen eine gute Grundlage, sich einem kritischen Dialog zu stellen. Diese Erkenntnis du rfte gerade auch bei Reservistinnen und Reservisten mit Blick auf ihre Mittlerfunktion in die Gesellschaft von besonderer Bedeu-tung sein. „Auch wenn wir bereits gut gebucht sind, freuen wir uns u ber jede weitere Anfrage“, signalisiert Oberst-leutnant Peter Haug, Bereichsleiter Ausbildung und Vorgesetzter von His-toriker und Reserveoffizier Haupt-mann Schro der, die Bereitschaft des Milita rhistorischen Museums, entspre-chend zu unterstu tzen.

Oberstleutnant Detlef Schachel

Streitkräftebasis

Quelle: O

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t Detlef Schachel

Quelle: O

berstleutnan

t Detlef Schachel

Ausgebrannter Mungo

Angesprengter Geländewagen „Wolf“

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NATO live erleben

Wie funktioniert die NATO im Krisen-fall? Die Simulation einer Verhandlung auf oberster Ebene des Military Com-mittee der NATO war der gut vorberei-tete Ho hepunkt des diesja hrigen Y-oung Reserve Officer Workshops (YROW) in Prag. Der YROW ist Teil des ja hrlichen Sommerkongresses der Confe de ration Interallie e des Officiers de Re serve (CIOR) und Confe de ration Interallie e des Officiers Me dicaux de Re serve (CIOMR) mit mehreren hun-dert Teilnehmern. Im Rahmen des Young Reserve Officer Workshops haben ja hrlich etwa 70 Reserveoffiziere die Gelegenheit, die Zusammenarbeit in der NATO und Ka-meraden aus den anderen La nderdele-gationen na her kennen zu lernen. Schon wa hrend der Ero ffnungszere-monie bei strahlendem Sonnenschein an der nationalen Gedenksta tte auf dem Vitkov Hu gel stellte man erste Verbindungen her. Dort legten die CI-OR-Delegationen zuna chst im Rahmen eines feierlichen Antretens unter dem imposanten Reiterstandbild des Hussi-tenheerfu hrers Jan Z iz ka zum Geden-ken an Verstorbene und Gefallene ei-nen Kranz nieder. Die Begru ßungsre-den der CIOR-Offiziellen vermittelten den Teilnehmern die Bedeutung der ja hrlichen Tagung. 1948 durch Reser-veoffiziere Frankreichs, Belgiens und der Niederlande gegru ndet, sind heute alle NATO- und eine Reihe von Part-nerstaaten Mitglied von CIOR und pfle-gen einen regelma ßigen Austausch. Neben der milita rfachlichen Weiterbil-dung tra gt CIOR somit unmittelbar zum Zusammenwachsen der NATO und der Vo lkerversta ndigung bei. Gleichzeitig hielt der Workshop weite-ren Diskussionsstoff fu r die Teilneh-mer parat. Zwei Reservisten berichte-ten von ihren Erfahrungen im Aus-landseinsatz: ein Schweizer Major be-richtete vom sehr speziellen Leben und Dienen bei der Neutralen Ü berwa-chungskommission in der demilitari-sierten Zone zwischen Nord- und Su d-korea, wa hrend ein da nischer Reserve-offizier die zivil-milita rische Zusam-menarbeit in Afghanistan vorstellte.

Beim einta gigen CIOR-Symposium tru-gen Gastredner Fachleute zu sicher-heitspolitischen Themen wie „Utilization of Reserve Forces for the Fight against Terror“ und zu Chancen und Herausforderungen des Reservis-tendienstes vor. Insbesondere im Be-reich der Cybersicherheit sahen die Vortragenden ein besonderes Potential fu r Reservisten ihre zivilberuflichen Qualifikationen einzubringen. Mit ei-nem kontroversen Vortrag zu „Sustainable Security“ befasste sich Dr. Richard Reeve von der Oxford Rese-arch Group mit der konventionellen Vorstellung von Sicherheit und schlug vor, den Begriff zu erweitern. Auch Herausforderungen wie der Klimawan-del sollten beru cksichtigt werden und der Verschiebung des globalen o kono-mischen Schwerpunkts hin zu China und Indien Rechnung getragen wer-den. Neben weiteren Ünterrichten zur Struktur und den Entscheidungspro-zessen der NATO, stand fu r die YROs auch ein Ünterricht im Humanita ren Vo lkerrecht in bewaffneten Konflikten auf dem Programm, der mit einem Test abschloss. Die beiden besten Teilneh-mer erhielten als Zeichen der Anerken-nung fu r ihre Leistung den Coin der CIOR Legal-Delegation. Zur Vorbereitung auf die abschließen-de Simulation reflektierten die YROs

bei einer Dozentin, selbst Reservistin und zivile Mitarbeiterin am ÜS Army Training and Doctrine Command, Fu h-rungsstile und Verhandlungsfu hrung. Dazu fu hrte die engagierte Expertin den Teilnehmern die besondere Be-deutung von interkultureller Kompe-tenz vor Augen. In der abschließenden Beurteilung wiesen die Teilnehmer auf den beson-deren Mehrwert der Veranstaltung hin: das Versta ndnis fu r den Ümgang mit anderen Kulturen und deren Ei-genheiten im Rahmen von milita ri-schen Herausforderungen. Im na chsten Jahr findet der YROW im kanadischen Quebec statt. Die Aus-schreibung wird Ende 2017 in der Zeitschrift Loyal vero ffentlicht.

Leutnant d.R. Carsten Richter

Streitkräftebasis

Beim internationalen Young Reserve Officer Workshop in Prag erfuhren fünf junge Reserveoffiziere für eine Woche Bündnisarbeit hautnah.

Deutsche YROW-Delegation

Quelle: L

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t d. R

. Carsten

Richter

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Oberstleutnant Niels Anderson bei der

Flugnachbesprechung

Stabsoffiziere bei anspruchsvoller NATO-Übung

Dort entsteht aus insgesamt fu nf Da-tenquellen ein Bild aller Bewegungen, die von den deutschen, polnischen, griechischen und tu rkischen Kampf-flugzeugen bei deren Zusammenspiel in verbundenen Luftkriegsoperationen vollzogen werden. Eine Stunde nach einer Mission stellt der Reservist seine Auswerteergebnisse fu r die Nachbe-sprechung zur Verfu gung. Dann ist genau zu sehen, wie mit welchem Er-gebnis operiert worden ist. Oberstlt d.R. Anderson ist dabei nur einer von mehr als zehn Reservisten, die fu r die Ü bung „Brilliant Arrow 2017“ zum ZLO herangezogen worden sind. Diese Ü bung bildete mit ihrer Kernphase vom 11. bis 22. September 2017 den Abschluss der Zertifizierung des deutschen Luftwaffengefechts-stands fu r die Fu hrung des Luftstreit-kra fteanteils an Operationen der schnellen NATO-Eingreiftruppe (NRF), den die Bundesrepublik Deutschland der NATO ab 2018 stellt. Viel herausgehobene Verantwortung fu r Anderson, der allerdings vom Fach ist. Der ehemalige Starfighter- und Tornado-Pilot aus der Na he von Mo n-chengladbach ist in bis zu 100 Ü bungs-tagen pro Jahr vor allem an der Ausar-beitung von Flugplanungen beteiligt. A hnlich viel Erfahrung brachten die anderen Reservisten bei „Brilliant Ar-row 2017“ ein. Hptm d.R. Peter Janßen war als Chef der Ünterstu tzungslufto-perationen in der Zentrale fu r laufende Operationen des Gefechtstands der Herr u ber den Treibstoff fu r die 22

beteiligten Kampfflugzeuge aus vier Nationen. Rund 60 Tonnen davon hat er u ber das deutsche Tankflugzeug Airbus A310 MRTT der Flugbereit-schaft BMVg im Ü bungsverlauf abgege-ben. Seine Sache war ebenso der Luft-transport von Menschen und Material. Dabei waren Sto rungen zu bewa ltigen und Abla ufe zu koordinieren. Auch dieser Reservist ist vom Fach; hat er doch bis zu seiner Pensionierung Transall und Airbus geflogen. Inner-halb seiner zwei Jahre als Pensiona r ist es fu r den fru heren Soldaten mit Wohnsitz im Westerwald bereits die dritte Ü bung. Er bleibt „immer so vier bis fu nf Wochen“ und findet in Kalkar insbesondere die Aufnahme der Reser-visten beim Eintreffen im ZLO sehr gut: „Binnen einer Stunde ist der Laufzettel abgearbeitet“, so der Reserveoffizier. A hnlich positiv a ußert sich Oberstlt d.R. Gerd Sczyrba. Der seit 2015 pensi-onierte Stabsoffizier ist bei „Brilliant Arrow 2017“ eingesprungen und kommt eigentlich aus der Abteilung 5 des ZLO. Dort wo er jetzt eingesetzt ist, werden Ü bungsbedu rfnisse an die zivi-le Zieldarstellungsfirma formuliert, die fu r „Brilliant Arrow 2017“ am Himmel unterwegs ist. Dabei geht es um die Integration aller Ü bungsteilnehmer. Ebenso laufen hier Meldungen auf, wenn Sto rsignale aus dem Ü bungsbe-trieb Probleme im zivilen Bereich ver-ursachen. Zwei Erfahrungen teilt Oberstlt d.R. Sczyrba mit anderen Re-servisten der Ü bung. Zum einen macht das neue, vereinfachte Verfahren der a rztlichen Befragung eine Einschleu-sung weniger zeitaufwendig. Ünd wei-terhin macht es die Beantragung und Ausstellung des neuen, elektronischen Truppenausweises leider nicht . Abge-schreckt hat das den Reservisten je-doch keineswegs. Mit „200 bis 280 Tagen pro Jahr“ noch ha ufiger in Üniform ist Oberstlt d.R. Michael Riedmaier, pensioniert seit 2013. Er kann auf zuletzt fu nfeinhalb Jahre Erfahrung beim Eurokorps und beim deutsch-niederla ndischen Korps

zuru ckblicken. Bei „Brilliant Arrow 2017“ war der Reservist Projektoffi-zier fu r den „Distinguished Visitors‘ Day“, bei dem der Kommandeur des ZLO, GenLt Joachim Wundrak viele hochrangige Milita rs der teilnehmen-den und befreundeten Nationen in Kalkar begru ßte. Auch wenn noch viele weitere Reser-visten in den verschiedensten Ta tigkei-ten die komplexe Ü bung „Brilliant Ar-row 2017“ mit ihrer Fachexpertise bereichert haben, so zeigen doch gera-de die o.a. Beispiele, wie wichtig der Einsatz ausgeschiedener Berufssolda-ten fu r einen Ü bungserfolg sein kann. Berufs- und Lebenserfahrung, Engage-ment und Fachwissen bilden oftmals das Ru ckgrat fu r die sichtbare Auf-tragserfu llung der Bw.

Oberstleutnant d. R.

Andreas Emmerich

Streitkräftebasis

Als „extrem wertvoll“ bezeichnete Oberstlt R. Schröder, Projektoffizier des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in Wittmund für die NATO-Übung „Brilliant Arrow 2017“, vor Journalisten das, was Oberstlt d.R. Niels Anderson beim Zentrum Luftoperationen (ZLO) in Kalkar leistet. Der 57-jährige Anderson ist Reservist und leitet das Acht-Mann-Team in der Auswertezelle bei „Brilliant Arrow 2017“.

Die Oberstleutnante Alfons Schynoll (links)

und Michael Riedmaier

Quelle: Wassenberg

Quelle: Wassenberg

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Deutsche Wettkämpfer siegreich in Südafrika

Anspruchsvoller Wettkampf, profes-sionell organisiert In einer Ho henlage von 1.800 Metern u ber dem Meeresspiegel und Tempera-turen weit u ber 30 Grad Celsius warte-te auf die deutschen Wettka mpfer ein ho chst professionell organisierter und anspruchsvoller Wettkampf. Das ein-wo chige Programm war effizient durchgeplant, die Wettkampfbedin-gungen auf NATO-Niveau. Insgesamt wurden an den drei Wettkampftagen 176 extrem leistungsstarke Wettka mp-fer aller Truppengattungen auf ihre milita rischen wie sportlichen Fa higkei-ten gepru ft. Neben Reservisten nehmen an der seit 2006 stattfindenden South African Military Skills Competition auch aktive Truppenteile sowie Streitkra fte be-freundeter Nationen teil. Neben Su daf-rika waren in diesem Jahr Botswana, Deutschland, Großbritannien, die Nie-derlande sowie Norwegen vertreten. Die South African Military Skills Com-petition ist in erster Linie ein Einzel-wettkampf, der die Leistung der Teil-nehmer in den verschiedenen Diszipli-nen in einer Ga ste- und in einer Ge-samtwertung misst. Die Ergebnisse der besten vier Teilnehmer einer Mann-schaft werden zusa tzlich kumuliert und za hlen als Mannschaftsergebnis. Die Disziplinen umfassen das Schießen mit dem Sturmgewehr R4 (200 Meter, liegend) und der Pistole Z88 (25 Me-ter, stehend), das Bewa ltigen einer 500 Meter langen Land- sowie einer 50 Meter langen Wasserhindernisbahn, einen Handgranatenweit- und -zielwurf sowie ein „Combat-Run“ u ber acht Kilometer in Üniform und Kampf-stiefeln. Deutsches Team belegt Top-Platzierungen Nachdem alle Wettka mpfer an drei Tagen die Mo glichkeit hatten, die Wettkampfsta tten in Potchefstroom

ausgiebig zu testen, zahlten sich die Anstrengungen fu r die deutschen Teil- nehmer ganz besonders aus. Die deut-sche Mannschaft belegte mit den vier bestplatzierten OGefr d.R. Dominik Illichmann, OLt zur See d.R. Bjo rn Jun-ge, Hptm d.R. Dr. Konstantin Ülrich sowie Oberstlt d.R. Raffael Zeller den ersten Platz in der Ga ste-Teamwertung. In der Individualwer-tung der Ga ste belegten die Reservis-ten Junge und Ülrich nach einem har-ten Kopf-an-Kopf-Rennen sogar die ersten beiden Pla tze. Letztlich betrug der Abstand zwischen den beiden Ath-leten nur 43 Punkte und ha tte mit je-der Sekunde im finalen Combat Run anders entschieden werden ko nnen. In der Gesamtwertung, die auch aktive Soldaten wertet, belegten sie die Pla tze fu nf und sieben. Der 48-ja hrige Oberstlt d.R. Zeller konnte sich den ersten Platz in der Alterskategorie M45-49 sichern. Eine beachtliche Leis-tung, wenn man bedenkt, dass der ext-rem fitte Stabsoffizier in der Gesamt-wertung sogar Platz zehn erreichte. Besondere Leistungen zeigten die deutschen Wettka mpfer auch in den

Einzeldisziplinen. In der Schießwer-tung errangen OGefr d.R. Illichmann Platz Drei und fu r OLt zur See d.R. Jun-ge Platz Fu nf. Auch im Hindernis-schwimmen schaffte es der Marinere-servist als bester Deutscher mit 31,2 Sekunden auf Platz fu nf.

Streitkräftebasis

Erneut siegreich zeigten sich die Reservisten und Wettkämpfer des deutschen CIOR-/CISOR-Kaders bei der South African Military Skills Competition, dem Militärwettkampf der südafrikanischen Streitkräfte. Auf Einladung des Kommandeurs der südafrikanischen Streitkräftereserve entsandte die Bundeswehr eine fünf Reservisten starke Delegation nach Potchefstroom, in die Nähe von Johannesburg. Im Ergebnis erlangten die Wettkämpfer nicht nur die Trophäe für das beste Team, sondern zusätzlich auch die beiden besten Einzelplatzierungen in der Gästewer-tung. Zudem wurden vier deutsche Wettkämpfer mit dem südafrikanischen Abzeichen Military Skills Competition Badge in der Höchststufe Platin ausgezeichnet.

Hauptmann Konstantin Ulrich beim acht Kilometer Combat Run

Quelle: W

erner Joubert

Quelle: C

hristian Oberlander

Schießen auf 25 Meter Entfernung mit

der Pistole Z88

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Deutsche Wettkämpfer siegreich in Südafrika (Fortsetzung)

Illichmann zeigte wiederum auf der Hindernisbahn mit 3:03 Minuten das beste deutsche Ergebnis, dicht gefolgt von Junge mit 3:06 Minuten. Oberstlt d.R. Zeller zeigte seine Zielsicherheit beim Handgranatenwerfen und erziel-te dort Platz acht. Hptm d.R. Dr. Ülrich war wiederum beim Combat-Run durch die su dafrikanische Savanne mit einer Zeit von 33:56 Minuten der schnellste Deutsche. "Wir haben hier einen wirklich großar-tigen Wettkampf erlebt. Alles war bes-tens organisiert, die Betreuung klasse. Trotz der vo llig anderen klimatischen Verha ltnisse konnten wir alle hervor-ragende Erfolge erzielen. Die Ünter-stu tzungsleistung durch das Kompe-tenzzentrum fu r Reservistenangele-genheiten der Bundeswehr und den Milita rattache stab Pretoria sowie durch die su dafrikanischen Organisa-toren haben nennenswert zu diesem Erfolg beigetragen", waren sich die deutschen Wettka mpfer einig. Sportlicher Nachwuchs willkommen Der Milita rwettkampf in Su dafrika ist nur einer der Wettka mpfe, bei denen der aus Reservisten aller Dienstgrade und Truppengattungen bestehende deutsche Wettkampfkader ja hrlich Bestleistungen beweist und Erfolge erzielt. Trainiert wird dazu u berwie-gend unter Eigenregie zu Hause. Mehrmals ja hrlich aber treffen sich die Wettka mpfer zum Training und zur Auswahl im Ausbildungszentrum In-fanterie in Hammelburg. Sportlich be-geisterte Reservisten, die sich fu r den fordernden und abwechslungsreichen milita rischen Fu nfkampf und internati-onale Wettka mpfe interessieren, sind immer herzlich eingeladen, ein Probe-training zu vereinbaren!

Oberleutnant d.R. Christian Oberlander, Oberstleutnant d.R. Raffael Zeller

Streitkräftebasis

Die siegreiche deutsche Mannschaft mit ihren Trophäen. Von links: Obergefreiter Dominik

Illichmann, Oberleutnant Christian Oberlander, Oberstleutnant Raffael Zeller (stehend),

Hauptmann Konstantin Ulrich, Oberleutnant zur See Björn Junge

Quelle: W

erner Joubert

Weitere Informationen zum militärischen Fünfkampf erhalten Sie unter:

Internet: militaerischer-fuenfkampf.de

facebook.com/MilCompGermany/

https://www.instagram.com/cior_milcomp_germany/

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Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr

Ü ber 300 geladene Ga ste folgten u.a. den Ausfu hrungen von Bundesministe-rin Dr. Ürsula von der Leyen, des Stell-vertreters des Generalinspekteurs, Vizeadmiral Joachim Ru hle, des Pra si-denten des Reservistenverbandes, Oswin Veith MdB, sowie von Dr. Hans-Peter Bartels, des Wehrbeauftragten des deutschen Bundestages. Als weite-rer Vortragender war in diesem Jahr der ehemalige Außen- und Verteidi-gungsminister Lettlands Dr. Artis Pab-riks, Mitglied des Europa ischen Parla-mentes, eingeladen. In ihrer Begru ßungsrede unterstrich Bundesministerin Dr. von der Leyen den hohen Stellenwert, den die Reser-ve fu r die Bundeswehr hat und deren Ünverzichtbarkeit fu r die Truppe. Nur durch den Einsatz und das Engage-ment der Reservistinnen und Reservis-ten kann die Truppe ihre Aufgaben im Grundbetrieb, bei Ü bungen und den zusa tzlichen Herausforderungen, z.B. durch die Auslandseinsa tze, in dem geforderten Maße und mit hoher Qua-lita t erfu llen. Gleichzeitig wies die Mi-nisterin darauf hin, dass der Stellen-wert der Reserve durch die neuen Auf-tra ge zur Landesverteidigung, dem Host Nation Support und der neuen Herausforderung Cyber weiter steigen wird. Die Auswirkungen der Trendwende Personal und der Trendwende Materi-

al werde auch die Reserve erreichen. Wenn die Truppe weiter wa chst, wird auch die Reserve weiter wachsen und mit dem beno tigten Material ausge-stattet werden. Dem hohen Stellenwert der Reserve wird durch den Tag der Bundeswehr am 10. Juni 2018 mit dem Schwer-punktthema „Die Reserve“, das fu r alle Durchfu hrungsstandorte angewiesen ist, Rechnung getragen. Parallel dazu findet am 9. und 10. Juni 2018 in Garlstedt und Oldenburg die Deut-schen Reservistenmeisterschaft statt, bei der Reservisten ihre Leistungsfa -higkeit unter Beweis stellen ko nnen. Vizeadmiral Ru hle, Stellvertreter des Generalinspekteurs und Beauftragter fu r Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr, dankte den Reservisten fu r ihren unverzichtbaren Einsatz. Ru hle informierte daru ber, dass die Stellen fu r Reservisten in den kom-menden Jahren von 3.300 in diesem Jahr auf 3.800 im Jahr 2018, 4.000 im Jahr 2019 und 4.500 im Jahr 2020 wachsen werden. Fu r das kommende Jahr haben Truppe und Reservisten damit schon jetzt eine belastbare Pla-nungsgrundlage fu r den Reservisten-dienst. Die Aufgaben der Reserve werden in der neuen Strategie der Reserve nie-

dergelegt, die sich an der neu heraus-zugebenden Konzeption der Bundes-wehr orientieren wird. Der Pra sident des Reservistenverban-des, Herr Oswin Veith, griff die Neu-strukturierung der Reservistenarbeit auf und begru ßte die Arbeit an neuen Konzepten zur Einbindung der Reser-ve in den Heimatschutz. Er sicherte die tatkra ftige Ünterstu tzung des Reser-vistenverbandes zu und warb fu r das Pilotprojekt, mit dem der Verband die milita rische Ausbildung von Üngedien-ten beginnen will. Daneben unterstu tzt der Verband die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, denn in Zeiten der schwierigen Perso-nalgewinnung, der sich auch die Bun-deswehr stellen muss, hat die Zusam-menarbeit mit den Arbeitgebern eine essentielle Bedeutung fu r den Beitrag der Reserve. Auch in diesem Jahr wur-den Ünternehmen, die dieses Engage-ment besonders fo rdern, mit dem Preis „Partner der Reserve“ ausgezeichnet. Der Wehrbeauftragte des deutschen Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels berichtete u ber die Lage der Bundes-wehr aus seiner Sicht des Wehrbeauf-tragten. Eingaben von Reservisten, 68 im letzten Jahr, reichten von unmilita -rischer Anrede in Emails bis hin zu unterschiedlichen Ansichten bezu glich Tauglichkeitsanforderungen.

KompZResAngelBw

Am 20. und 21. Oktober fand in Berlin auf Einladung des Bundesministeriums der Verteidigung zusammen mit dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. die diesjährige zweitägige Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr statt.

Quelle: B

undesweh

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Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr 2017 in Berlin

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Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr (Fortsetzung)

In dem letzten Vortrag des ersten Ta-gungstages unterstrich der ehemalige Verteidigungs- und Außenminister Lettlands, Dr. Artis Pabriks die Bedeu-tung der NATO fu r die baltischen Staa-ten als wirksame Sicherheitsgarantie. Die Stationierung, auch von deutschen Soldaten im Baltikum und die gemein-samen Ü bungen mit den dortigen Streitkra ften, sei ein zentraler Pfeiler in der Sicherheitsvorsorge der balti-schen Staaten. Am zweiten Tagungstag dankte zu-na chst Generalmajor a.D. Rainer Fiegle als Vorsitzender des Beirats Reservis-tenarbeit im VdRBw mit seinen 21 Ver-ba nden und rund 400.000 Mitgliedern fu r die gute, vertrauensvolle und kon-struktive Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. Anschließend zeigte Oberst i.G. Peter Haupt, Referatsleiter des Referats fu r Reservisten- und Veteranenangelegen-heiten in der Abteilung Fu hrung Streit-kra fte des Verteidigungsministeriums, die aktuellen Handlungsfelder im Be-reich der Reservistenarbeit auf. In sei-ner Beschreibung der aktuellen Lage zeigte er auf, dass die Zahl der Reser-visten, die la nger als 90 Tage Reservis-tendienst leisten, in den letzten zwei Jahren deutlich zugenommen habe. Auch er unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Arbeitgeber-seite fu r die Reserve und die in diesem Jahr gestarteten Initiativen. Der Leiter des Kompetenzzentrums fu r Reservistenangelegenheiten Oberst

Freiherr von Andrian-Werburg erin-nerte an 5 erfolgreiche Jahre, die das Kompetenzzentrum inzwischen be-steht. Christoph Max vom Hagen, neuer Bun-desgescha ftsfu hrer des VdRBw, stellte sich und den Verband mit seinen Auf-gaben vor. Von den 35.000 durchge-fu hrten Veranstaltungen dienten viele der Gewinnung von neuen Mitgliedern, dabei wurden auch neue Wege, wie das Speed Dating bei der 1. Panzerdivi-sion oder das Pilotprojekt Ausbildung Üngedienter durch den VdRBw be-schritten. Generalmajor Michael, Stellvertreter des Inspekteurs Cyber- und Informati-onsraum und Chef des Stabes Kom-mando Cyber- und Informationsraum berichtete u ber den neuen Organisati-onsbereich und den damit verbunde-nen neuen Anforderungen an die Re-servisten. Dort sind auch neue Ansa tze in der Reservistenarbeit geplant. Ziel der sogenannte Cyber-Community ist es, allen Interessierten und fachlich Geeigneten eine Mo glichkeit zur Mit-wirkung zu bieten. Im letzten Fachvortrag der Tagung erla uterte Oberst i.G. Horst Wiesinger, Abteilungsleiter VI im Bundesamt fu r das Personalmanagement der Bundes-wehr, die aktuellen Herausforderun-gen bei der Personalbedarfsdeckung in der Reserve. Neben der Werbung fu r ein Engagement in der Reserve bei den ausscheidenden Zeitsoldaten und Be-

rufssoldaten werden neue Konzepte greifen mu ssen. Sein Fazit lautet: Re-serve hat Konjunktur! Sie wird auch zuku nftig einen wichtigen Beitrag zur Auftragserfu llung der Bundeswehr leisten. Dass wir die richtigen Men-schen fu r die gute Sache bin-den/gewinnen und sie ausbilden und entwickeln ist eine nur gemeinschaft-lich zu leistende Aufgabe von allen Be-teiligten. In der abschließenden Podiumsdiskus-sion standen alle Fachvortragenden den Teilnehmern fu r Fragen zur Verfu -gung. Der Grundtenor lautet: Eine gelungene Veranstaltung! Zusammenfassung Die Bundeswehr wird nach 25 Jahre des Schrumpfens aufgrund der Trend-wende Personal wieder wachsen. Die Reserve wird auch aufgrund der zu-nehmenden Aufgaben in der Landes-verteidigung und dem Thema Cyber auch zuku nftig einen essentiellen Stel-lenwert haben und fu r die Truppe un-verzichtbar sein. Üm den Anforderun-gen gerecht zu werden wird das The-ma der Personalgewinnung immer im Fokus liegen. Die ersten Schritte mit der Anpassung des Ünterhaltssiche-rungsgesetzes, dem Informationspaket fu r Arbeitgeber, der Auszeichnung „Partner der Reserve“ fu r engagierte Firmen, dem Seiteneinstieg fu r Ünge-diente oder dem Werben fu r ein frei-williges Engagement von ausscheiden-den Zeit- und Berufssoldaten sind ge-macht. Neue Wege mu ssen beschritten werden. Dieses Ünterfangen will man gemeinsam mit dem VdRBw und der Wirtschaft angehen.

Hauptmann d.R. Eckard-Hinrich Köllner

KompZResAngelBw

Quelle: B

undesweh

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Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen nahm zum zweiten Mal an der Ver-

anstaltung teil

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Zugang zu eingestuften Ausbildungsunterlagen

Das KompZResAngelBw stellt in Zu-sammenarbeit mit den Stabsoffizieren fu r Reservistenangelegenheiten (StOffzResAngel) und den Feldwebeln fu r Reservisten (FwRes) sicher, dass zur Vorbereitung und Durchfu hrung von Ausbildungsveranstaltungen des VdRBw in VVag bei Bedarf auch auf VS-NfD eingestufte Ünterlagen zuru ckge-griffen werden kann. Im Rahmen der Ümsetzung ist die Nutzung und Mit-nahme von VS-NfD eingestuften Doku-menten oder elektronischen Datentra -gern durch Reservisten vom Dienst-stellenleiter des zusta ndigen StOffz-ResAngel / FwRes auf Antrag zu ge-nehmigen. Die Genehmigungsbefugnis kann durch den Dienststellenleiter auf den StOffzResAngel/FwRes u bertragen werden. Die Teilnehmenden an solchen Ver-bandsveranstaltungen sind durch die Ausbildenden jeweils aktenkundig u ber die Pflichten beim Ümgang mit VS-NfD-Dokumenten oder elektroni-schen Datentra gern zu belehren. Grundsa tzlich du rfen alle Dokumente oder elektronischen Datentra ger bis zum Geheimhaltungsgrad VS-NfD den Ausbildenden zur Vorbereitung und

Durchfu hrung einer VVag des VdRBw u bergeben werden. Dazu stimmen sich die verantwortlichen Ausbildenden mit dem zusta ndigen StOffzResAngel / FwRes im Vorfeld ab. Der genaue Ver-fahrensablauf wird in der Weisung beschrieben. An VVag-Ausbildungen mit VS-NfD-Inhalten du rfen nur Reser-visten der Bundeswehr teilnehmen. Üngediente sind hiervon ausgeschlos-sen. Vor dem Hintergrund, dass die neuen Waffen- und Schießvorschriften, die zum 01.01.2018 in Kraft treten, VS-NÜR FÜ R DEN DIENSTGEBRAÜCH ein-gestuft sind, wird das KompZResAn-gelBw diese Regelungen nicht mehr im Downloadbereich der Internetseite www.reservisten.bundeswehr.de ver-o ffentlichen. Diese Vorschriften ko n-nen allerdings unter den vorgenannten Bedingungen auch im Bereich des VdRBw genutzt werden.

Stabsfeldwebel Sven Hamel

KompZResAngelBw

Vielfältige Ausbildungen des Verbandes der Reservisten der deutschen Bundeswehr e.V. (VdRBw), die in Form von Verbandsveranstaltungen (VVag) stattfinden, machen es erforderlich, dass Ausbildende und Teilnehmende Zugang zu Ausbildungsunterlagen haben, die VS - NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH (VS-NfD) eingestuft sind. Hierzu hat das Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr (KompZResAngelBw) nun in einer Weisung die Rahmenbedingungen zur Wahrung der Grundsätze der Militärischen Sicherheit herausgegeben.

Quelle: B

undesweh

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Reservisten bei der Schulschießübung G36-S-1

Quelle: Marco Dorow

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Einzelheiten zum Urlaubsanspruch nach § 5 der Soldatinnen-

und Soldatenurlaubsverordnung

Reservistendienst Leistende, die eine Dienstleistung nach § 60 des Soldaten-gesetzes (SG) erbringen, haben An-spruch auf Erholungsurlaub nach § 5 der Soldatenurlaubsverordnung (SÜV). Sie erhalten demnach fu r jeden vollen Monat ihrer Dienstleistung ein Zwo lf-tel des Jahreserholungsurlaubs, wobei sich dieser nach dem Jahreserholungs-urlaub der Berufssoldatinnen und Be-rufssoldaten (BS) bzw. Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZ) bestimmt. Er betra gt gema ß § 1 SÜV i.V.m. § 5 Erholungsurlaubsverordnung 30 Tage fu r jedes Ürlaubsjahr. Entscheidend fu r den Anspruch auf Erholungsurlaub ist der im Heranzie-hungsbescheid festgelegte Zeitraum. Ein voller Monat ist nicht gleichzuset-zen mit einem Kalendermonat und es kommt auch nicht auf die konkrete Anzahl der Dienstleistungstage an. Ein voller Monat ist vielmehr dann geleis-tet, wenn die Dienstleistung bis zum Ablauf des Tages des na chsten Monats geleistet wurde, der dem Tag vorgeht, der durch seine Zahl dem ersten Tag der Dienstleistung entspricht. Bei mehreren zusammenha ngenden, vollen Monaten einer Dienstleistung ist fu r diese Berechnung der vollen Mona-te nur der letzte Monat der Dienstleis-tung maßgeblich. Falls in dem entspre-chenden Monat der maßgebliche Tag fehlt, so ist der volle Monat schon mit Ablauf des letzten Tages des Monats geleistet.

Soweit es bei der Zwo lftelung des Jah-reserholungsurlaubs zu Bruchteilen von Erholungsurlaubstagen kommt, werden diese immer aufgerundet. Zur Erla uterung sollen folgende An-wendungsbeispiele dienen: Bei einer Dienstleistung vom 15. Janu-ar bis zum 14. Februar ergibt sich eine Dienstleistungszeit von exakt einem vollen Monat. Daraus ergibt sich ein Anspruch auf ein zwo lftel des Jahreser-holungsurlaubs von 30 Tagen, also zweieinhalb Tage. Aufgerundet betra gt der Ürlaubsanspruch also drei Tage. Weil nur fu r volle Monate ein Ürlaubs-anspruch erworben wird, macht es in diesem Beispiel fu r den Ürlaubsan-spruch keinen Ünterschied, ob die Dienstleistung nun bis zum 14. Febru-ar oder bis zum 13. Ma rz dauert. Erst ab dem 14. Ma rz entsteht na mlich ein Anspruch auf ein weiteres Zwo lftel des Jahreserholungsurlaubs, also auf insge-samt fu nf Tage. Auch wenn eine Dienstleistung vom 1. Januar bis zum 30. Januar erbracht wird, entsteht kein Ürlaubsanspruch. Ein Anspruch auf Erholungsurlaub wu rde erst bei einem Dienstleistungs-ende am 31. Januar entstehen. Auf die bloße Anzahl der Dienstleistungstage kommt es bei der Bestimmung des vollen Monats na mlich nicht an. Wird in einem Jahr, das kein Schaltjahr ist, vom 1. bis zum 28. Februar Reser-vistendienst gem. § 60 SG geleistet, entsteht - wie im ersten Beispiel - ein Ürlaubsanspruch von drei Tagen. Die-ser entsteht auch dann am 28. Februar, wenn die Dienstleistung am 29., 30. oder 31. Januar begonnen wird, weil der fu r die Berechnung maßgebliche Tag im Februar fehlt und es deshalb auf dem letzten Tag des Monats, also immer auf den 28. Februar ankommt. Bei einer Dienstleistung vom 31. Janu-ar bis zum 30. Ma rz kommt es auf die-se Besonderheit nicht mehr an, weil in einem solchen Fall fu r die Berechnung der vollen Monate nur der Ma rz der maßgebliche Monat ist. Ein

zweiter voller Monat wird in diesem Beispiel also nicht schon am 27. Ma rz, sondern erst am 30. Ma rz erreicht. Es ist zu beachten, dass Reservistinnen und Reservisten, die an einer Dienstli-chen Veranstaltung nach § 81 SG teil-nehmen, keinen Anspruch auf Erho-lungsurlaub erwerben. Außerdem ko n-nen in den Zeiten, in denen im Reser-vistendienst Erholungsurlaubsanspru -che erworben werden, solche gegen-u ber dem Arbeitgeber nicht entstehen, weil das zugrundeliegende Arbeitsver-ha ltnis in dieser Zeit ruht. Beispiele: 15.01. - 14.02. = 1 Monat = 2,5 = 3 Tage Ürlaub 02.01. - 01.03. = 2 Monate = 5 Tage Ürlaub 02.01. - 30.03. = 2 Monate = 5 Tage Ürlaub 02.01. - 22.07. = 6 Monate = 15 Tage Ürlaub 01.03. - 30.03. = 0 Monate = 0 Tage Ürlaub 01.02. - 28.02. = 1 Monat = 2,5 = 3 Tage Ürlaub 30.01. - 28.02. = 1 Monat = 2,5 = 3 Tage Ürlaub

Regierungsrat Stefan Arntz

KompZResAngelBw

Immer wieder führt die Berechnung des Urlaubsanspruchs im Rahmen eines Reservistendienstes zu Schwierigkei-ten. Hier soll grundsätzlich dargestellt werden, wie eine solche Berechnung zu erfolgen hat.

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Reservistenporträt - Aktiver Reservist nach langer Auszeit

Reservistenporträt

„Dass ich noch einmal Teil der Bundeswehr sein werde, hätte ich vor einigen Jahren nicht wirklich geglaubt“ freut sich Stabsfeldwebel d.R. Thomas Kersten heute, 30 Jahre nach Ende seines aktiven Dienstes in der Bundeswehr. Welchen Weg seine ungewöhnliche Karriere in der Bundeswehr nahm, erläutert er hier für RESERVE aktuell.

Als SaZ 4 diente Thomas Kersten von 1983 bis 1987 als Soldat bei der Luft-waffe im Stab des Fernmelderegiments 12 in Karlsruhe. Wa hrend dieser Zeit wurde er als technischer Zeichner, Sta-tistiker und Leiter der Zeichenstelle verwendet. Weiterhin wurde er zum ABC/SE-Üffz ausgebildet. Im Jahre 1987 wurde Thomas Kersten als Stabs-unteroffizier aus der Bundeswehr ent-lassen und, „obwohl mir meine Aufga-ben viel Freude bereitet haben, gab es fu r mich keinen Beorderungsdienst-posten im Anschluss an die aktive Dienstzeit“, resu miert der 52-ja hrige im Gespra ch. Die folgenden 23 Jahre a nderten nichts an seinem Reservistenstatus. Kersten war mittlerweile als Senior Consult in einem international ta tigen System- und Softwarehaus fu r Entwicklungs- und Serviceprozesse bescha ftigt, wel-ches auch fu r die Bundeswehr ta tig ist. Erst 2010 ru ckte die Bundeswehr wie-der in sein Blickfeld, als der Reservist durch den Gescha ftsfu hrer der Firma auf eine InfoDVag* aufmerksam ge-macht wurde, an der der Manager teil-genommen hatte. Thomas Kersten bewarb sich selbst um die Teilnahme und nach einer a rztli-chen Üntersuchung im Karrierecenter der Bundeswehr in Stuttgart ging es fu r den Stabsunteroffizier d.R. zur na chsten InfoDVag der Luftwaffe in Roth bei Nu rnberg. Die Veranstaltung fu hrte die Teilnehmer unter anderem nach Manching zur Besichtigung der Eurofighter Montage und nach Lands-berg zur Technischen Schule der Bw. Erga nzt wurde die Veranstaltung durch einen Hubschrauberrundflug,

Gespra che mit der Generalita t der Luftwaffe in Ko ln, Kampfbahntraining sowie ein Schulschießen mit Pistole und Gewehr. „Das Programm war sehr spannend und gab uns gute Einblicke in die Bundeswehr“, erza hlt der Reser-veunteroffizier. Eine Fortfu hrung seines Engagements in der Reserve kam jedoch zuna chst nicht zustande. Erst im Jahr 2014 frag-te das Bundesamt fu r Personalmanage-ment der Bundeswehr bei Thomas Kersten nach, ob er denn noch Reser-vistendienst ableisten wolle. Aufgrund seines beruflichen Werdegangs wurde ihm durch die personalbearbeitende Dienststelle die Feldwebellaufbahn angeboten. So ging es fu r den Reservis-ten zum Feldwebellehrgang nach Ham-melburg, wo er zum Stabsfeldwebel befo rdert wurde. Als im September 2015 Soldaten zur Ünterstu tzung des Bundesamtes fu r Migration und Flu chtlinge gesucht wurden, signalisierte StFw d.R. Kersten spontan seine Bereitschaft, die Bun-deswehr bei der Flu chtlingshilfe zu unterstu tzen und drei Monate einen Reservistendienst in der Landeserst-aufnahmestelle fu r Flu chtlinge in

Mannheim zu leisten. Nach dem Auf-bau der Kleiderkammer und der Lager-logistik lag sein Schwerpunkt im Be-reich Spenden und Sponsoring. So ge-lang es dem Reservisten Spenden in Ho he von rund 250.000 Euro bei den ortsansa ssigen Firmen zu akquirieren. „Die Eindru cke im Einsatz in der Flu chtlingshilfe haben mich perso nlich sehr bereichert und mich auch wieder ganz stark geerdet“, sagt Kersten u ber den Einsatz in Mannheim und ist mit Fug und Recht stolz auf seine geleistete Arbeit. Im zivilen Bereich ist Thomas Kersten mittlerweile als Prokurist fu r Vertrieb und Marketing bei einer internationa-len Spedition in Sinsheim bescha ftigt. Sein Arbeitgeber steht der Bundes-wehr grundsa tzlich sehr aufgeschlos-sen gegenu ber, stellt bevorzugt ehema-lige Soldaten ein und ist sich somit auch seiner gesellschaftlichen Verant-wortung bewusst. Die Ableistung von Ü bungen seiner „milita rischen“ Mitar-beiter unterstu tzt der Firmeninhaber, sofern es sich mit betrieblichen Belan-gen vereinbaren la sst, ganz bewusst. So ist es nur folgerichtig, dass die Fir-ma in 2016 fu r die Auszeichnung „Partner der Reserve“ nominiert war,

Oberleutnant Thomas Kersten bei der Info DVag 2010

Quelle: Stabsfeldweb

el vorl. T

homas Kersten

*Die Dienstliche Veranstaltung zur Information für zivile Führungs-kräfte (InfoDVag) ist eine Sonder-form des Reservistendienstes und dient der Gewinnung von Füh-rungskräften als Mittler bzw. Mul-tiplikator für die Unterstützung der sicherheits- und verteidigungs-politischen Aufgaben der Bundes-wehr.

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welche ja hrlich durch das Bundesmi-nisterium fu r Verteidigung und den Reservistenverband an jene Arbeitge-ber verliehen wird, die sich in beson-derer und herausragender Weise fu r die Reserve in der Bundeswehr einge-setzt haben . Mit dieser Ünterstu tzung im Ru cken ist StFw d.R. Kersten nunmehr bei der 1./ArtBtl 295 in Stetten am kalten Markt in der Personalreserve als Materialbe-wirtschaftungszugfu hrer beordert und hat bereits einige Ü bungen als Ür-laubsvertretung absolviert. „Die Ver-wendung im Materialbewirtschaf-tungszug kommt meiner zivilen Ta tig-keit sehr nah. Auf diese Weise kann ich meine beruflichen Erfahrungen opti-mal einbringen“, sagt Kersten u ber seine Aufgaben. Lagerlogistik, Waren-flu sse sowie die Steuerung von Materi-altransporten sind fu r den Fachwirt fu r Transport und Verkehr ein vertrau-tes Ümfeld. Im Fru hjahr 2017 leistete der Reser-vist im Auftrag des LogZBw eine ein-wo chige Ü bung beim Materiallager Neckarzimmern in der Üntertageanla-ge (ÜTA) in Neckarzimmern. Seine Aufgabe lag in der Begutachtung aller Prozesse vom Wareneingang u ber die Einlagerung, der Lagerlogistik bis hin zum Warenausgang.

Mittlerweile wieder voll in die Bundes-wehr integriert, resu miert StFw d.R. Kersten heute: „Nach leichten Start-schwierigkeiten werde ich die Bundes-wehr nun auch weiterhin im Rahmen meiner Mo glichkeiten unterstu tzen und freue mich schon sehr auf meine na chste Ü bung in Stetten am kalten Markt“.

Stabsfeldwebel vorl. Thomas Kersten

Reservistenporträt - Aktiver Reservist nach langer Auszeit (Fortsetzung)

Quelle: Stabsfeldweb

el vorl. T

homas Kersten

Quelle: Stabsfeldweb

el vorl. T

homas Kersten

Stabsfeldwebel vorl. Thomas Kersten bei der täglichen Büroarbeit

Bei der Verladung von Material

Reservistenporträt

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Kurzmitteilungen

+++ Pflichtvorsorge "Lärm +++ Neue Regelung zur Ümsetzung der Zentralvorschrift A1-2014/0-6000 fu r die Durchfu hrung der arbeitsmedizinischen Vor-sorge bei Ta tigkeiten mit La rmexposition fu r Reservistinnen und Reservisten. Das Kdo SanDstBw hat am 06.12.2017 eine neue Weisung zur Regelung zur Ümsetzung der Zentralvorschrift A1-2014/0-6000 herausgegeben. Die Regelung tritt zum 1. Januar 2018 in Kraft. Fu r die Reservistenarbeit wird darauf hingewiesen, 1. dass die U bergangsfrist fu r alle Reservisten, die einer La rmexposition unterliegen bis zum 1. Juli 2018 verla ngert wurde, 2. fu r alle beorderten Reservisten die Pflichtvorsorge La rm ab dem 1. Juli 2018 durch den BeordTrT vor einer Veranstal- tung mit La rmexposition durchzufu hren ist, 3. fu r alle nicht beorderten Reservisten bei DVag keine Pflichtvorsorge La rm durchzufu hren ist, 4. fu r alle Reservisten, die nach Abschnitt IV SG zu einer U bung mit La rmexposition herangezogen werden sollen, eine Pflichtvorsorge La rm durch den U bTrT zu veranlassen ist, 5. fu r alle nicht beorderten Reservisten die Mo glichkeit besteht, sich freiwillig in die Nebenakte „Vorsorgekartei“ des LKdo aufnehmen zulassen (Das LKdo veranlasst dann die Pflichtvorsorge La rm und verfa hrt dazu sinngema ß nach Punkt 3.2. dieser Weisung.), 6. durch alle LKdo die durchgefu hrte Pflichtvorsorge La rm (insbesondere der beorderten Reservisten) in der EVARes nachzuweisen ist (Nach dem 1. Juli 2018 du rfen beorderte Reservisten ohne Pflichtvorsorge La rm nicht mehr zu einer DVag mit La rmexposition zu gezogen werden), 7. durch die Leitenden bei einer DVag mit La rmexposition vor der DVag sicherzustellen ist, dass der Personenkreis unter Fu rsorgegesichtspunkten mit Belehrungen/Unterweisungen u ber die Gefa hrdungen durch La rm und die Anwendung der zur Verfu gung gestellten perso nlichen Schutzausru stung wa hrend der DVag sowie mit entsprechender Dienst- und Fachaufsicht Rechnung getragen wird. Eine Kontrolle des Nachweises der Pflichtvorsorge La rm vor Ort nicht durchge- fu hrt wird +++Neue Schieß- und Waffenvorschriften ab dem 01.01.2018 - Update für die Reserve +++ Ab 01.01.2018 treten in der Bundeswehr neue Schieß- und Waffenvorschriften in Kraft. Die in Federfu hrung des Ausbildungskommandos des Heeres erarbeiteten neuen Regelungen ersetzen die "Bestimmungen fu r die Durchfu hrung der Schießausbildung mit Handwaffen nach neuem Schießausbildungskonzept" und die jeweiligen Waffenregelungen. Folgende Regelungen sind neu vero ffentlicht: Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4751 "Schießausbildung mit Handwaffen" Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4750 "Schießen mit Handwaffen" (Nur zum Erhalt der Schießfertigkeit nicht nach neuem Schießausbildungskonzept umgeschulter Soldaten, G36, P8 und MG3) Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4741 "Schießen mit dem Gewehr G36" Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4740 "Schießen mit der Pistole P8" Zentralrichtlinie A2-222/0-0-4747 "Schießen mit der Maschinenpistole MP7" In den neuen Regelungen A2-222/0-0-4751 (fu r nach neuem Schießausbildungskonzept umgeschultem Personal) und A2-222/0-0-4750 (fu r nicht nach neuem Schießausbildungskonzept umgeschultem Personal) wird eine eindeutige Trennung zwischen umgeschultem und nicht umgeschultem Personal getroffen. Die neuen Vorschriften wurden vom Herausgeber als VS – NÜR FÜ R DEN DIENSTGEBRAÜCH eingestuft und du rfen somit nicht mehr u ber die Internetseite www.reservisten.bundeswehr.de zur Verfu gung gestellt werden. Die bisherigen Rege-lungen werden zum 22.12.2017 von unserer Internetseite genommen. Der Wortlaut der A2-222/0-0-4750 sieht derzeit vor, dass nach neuem Schießausbildungskonzept umgeschulte Reservis-tinnen und Reservisten keine Ü bungen dieser Regelung schießen du rfen. Dieses Verbot wird in der na chsten A nderung wieder aufgehoben werden. Bis zur na chsten A nderung der A2-222/0-0-4750 ist bereits jetzt, entgegen der derzeitigen schriftlichen Festlegung in der Regelung, durch den Herausgeber festgelegt, dass auch bereits nach neuem Schießausbil-dungskonzept umgeschulte Reservistinnen und Reservisten im Rahmen der beorderungsunabha ngigen Reservistenarbeit weiter nach dieser Regelung schießen du rfen. Des Weiteren ist auch der Erwerb des Leistungsabzeichens im Truppen-dienst fu r nicht umgeschultes Personal mit dem Erfu llen einer Wertungsu bung G36-S-9 oder P-S-2 mo glich.

Kurzmitteilungen

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Kurzmitteilungen

+++ Ehemaligentreffen geplant: Wer war in Kambodscha?+++ Seit 25 Jahren ist die Bundeswehr eine Armee im Einsatz. Los ging es 1992 mit einem Einsatz der Sanita tseinheiten in Kambodscha. Ein Vierteljahrhundert spa ter ist nun ein Treffen geplant. Bei dem ersten Auslandseinsatz der Bundeswehr im Jahr 1992/93 (ÜNTAC - Ünited Nations Transitional Authority in Cambodia) in Su dostasien waren Angeho rige aus den Sanita tseinheiten der gesamten Bundesrepublik eingesetzt. Da es die damaligen Teilnehmer in alle Winde verschlagen hat, gestalten sich die Recherchen anhand der Personallisten a ußerst schwierig. Dennoch sollen die Teilnehmer des III. Kontingents noch einmal zusammenfinden. Wer also in Kambodscha eingesetzt war, bekommt weitere Informationen unter Tel. +491724306988 oder beim Facebook https://www.facebook.com/heiner.osteresch (vorher einloggen), der eine entsprechende geschlossene Gruppe verwaltet. +++ Internationale Veranstaltungen für Reservistinnen und Reservisten +++ In diesem Jahr finden erneut die Seminare International Junior Officer Leadership Development (IJOLD) und International Non-Commissioned Officer Leadership Development (INLEAD) fu r Reserveoffiziere bzw. Reserveunteroffiziere der Luft-waffe statt. Interessenten finden u ber den Link: http://www.luftwaffe.de weitere Informationen und unter „DOWNLOADS“ den Bewerbungsbogen zwecks Aufnahme in die Bewerberdatei Internationale Veranstaltungen.

Kurzmitteilungen

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05.02.-08.02.2018 NRFC Wintermeeting NATO HQ Bru ssel

07.02.-10.02.2018 CIOR/CIOMR MWM Bru ssel NATO HQ Bru ssel

19.02.-23.02.2018 Training "Der Reservist als Mittler in der O ffentlichkeit" ZInfoABw Strausberg

18.02.-23.02.2018 CIOR/CISOR Wintertraining AusbZInf Bischofswiesen

09.03.-11.03.2018 CIOR Training AusbZInf Hammelburg

02.04.-08.04.2018 CIOR/CISOR Auswahltraining AusbZInf Hammelburg

16.04.-20.04.2018 Einweisungslehrgang ResArb I/2018 SFJg/StDstBw Hannover

16.04.-19.04.2018 NRFC SOM Spring Krakau

27.04.-29.04.2018 CIOR/CIOMR IBM Sandhurst

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A nderungen vorbehalten

Termine

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2/2017 39

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Streitkra fteamt KompZResAngelBw, Hardtho he, Pascalstraße 10 s, 53125 Bonn Redaktionsanschrift: „RESERVE aktuell“ SKA KompZResAngelBw Postfach, 53109 Bonn E-Mail: [email protected] Ansprechstelle: Telefon: 0228 5504-6181, 6182, 6183, FspNBw 3402 Fax: 0228 5504-6169, FspNBw 3402 Reservisten-Hotline: 030 182424242 Redaktion: Oberstleutnant Kai Gudenoge (kgu) Stabsfeldwebel Sven Hamel (sha) Redaktionelle Mitarbeit: Regierungsrat Stefan Arntz „RESERVE aktuell“ im pdf-Format ist abrufbar unter: www.reservisten.bundeswehr.de Zum Abonnieren von „RESERVE aktuell“ nutzen Sie bitte das Webformular unter: www.reservisten.bundeswehr.de/Service/ Newsletter Nächste Ausgabe: März 2018 (geplant)

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