renaler lupus erythematodes; renal lupus nephritis;
TRANSCRIPT
Nephrologe 2013 · 8:474–482DOI 10.1007/s11560-012-0724-xOnline publiziert: 5. November 2013© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
E.F. Gröne · H.-J. GröneAbteilung Zelluläre und Molekulare Pathologie, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Renaler Lupus erythematodesHistopathologische Diagnose und Differenzialdiagnose
Zur Lupusnephritis sind mehrere rezente Übersichtsartikel über pathophysiologische und therapeutische Gesichtspunkte veröffentlicht worden. Die vorliegende Übersicht beschränkt sich auf die Histopathologie bei Lupusnephritis unter besonderer Berücksichtigung der Differenzialdiagnose und der klinischen Implikation histopathologischer Merkmale der Lupusnephritis. Die Nephritis bei Lupus erythematodes ist vornehmlich eine Erkrankung des Glomerulus, kann jedoch auch präglomeruläre und postglomeruläre Gefäße und das Tubulointerstitium betreffen.
Morphologie der Lupusglomerulonephritis
Die Lupusglomerulonephritis kann alle bekannten Formen der glomerulären Erkrankungen imitieren und im Verlauf der Erkrankung in wechselnden Formen der Glomerulonephritis auftreten. Die Gründe für diese Änderung der Glomerulonephritisform sind unklar. Nur etwa ein Drittel der Patienten, bei denen in einer ersten Biopsie eine fokale oder generalisierte schwere Lupusglomerulone phritis vorliegt, weist 6 Monate später in einer Zweitbiopsie die gleiche Glomerulonephritis auf. Die Patienten können in eine mildere oder schwerere Glomerulonephritisform wechseln. Dieses Phänomen erschwert eine klinisch relevante histopathologische Lupusklassifikation. Von der Renal Pathology Society (RPS) und der International Society of Nepohrology (ISN) ist 2003 eine autorisierte Lupusklas
sifikation erstellt worden [11]. Es werden 6 unterschiedliche Glomerulonephritisformen definiert:FIn Klasse I finden sich minimale mes
angiale Lupusglomerulonephritiden, die lichtmikroskopisch durch normale Glomeruli und immunhistologisch durch geringe mesangiale Immundeposite charakterisiert sind. In der Transmissionselektronenmikroskopie können fast ausschließlich mesangiale Immundepots beobachtet werden.
FIn Klasse II handelt es sich um eine mesangioproliferative Lupusglomerulonephritis, die durch eine mesangiale Hyperzellularität (>3 Zellen pro mesangialem Feld) und/oder eine mesangiale Matrixvermehrung gekennzeichnet ist, mit Immundepositen, die überwiegend mesangial, vereinzelt jedoch auch subepithelial oder/und subendothelial im Verlauf der glomerulären Basalmembran in der Immunhistologie und in der Elektronenmikroskpie zu finden sind.
FIn die Klasse III wird die fokale Lupusglomerulonephritis eingeordnet, die in weniger als 50% der erfassten Glomeruli segmental subendotheliale Immundeposite aufweist, mit oder ohne segmentale oder diffuse mesangiale Zell und Matrixvermehrung. Es werden bei dieser Form der Lupusglomerulonephritis aktive und chronische Läsionen unterschieden. Unter aktiven Läsionen (abgekürzt als A) versteht man entweder eine endokapilläre Hyperzellularität mit dem Endo
thel adhärenten Monozyten, eine Karyorrhexis (apoptotischer Zelluntergang), erkennbar an sog. Hämatoxylinkörperchen, oder eine fibrinoide Nekrose mit Ruptur der glomerulären Basalmembran und fibrinoidnekrotischem Material aus den zugrunde gegangenen mesangialen und endothelialen Zellen. Diese Nekrosen können mit zellulären oder fibrozellulären extrakapillär gelegenen Proliferaten einhergehen. Vielfach sind bei aktiven Läsionen auch die subendothelialen Immundeposite so stark ausgeprägt, dass sie lichtmikroskopisch als Drahtschlingen (sog. „ wire loops“) imponieren. Zudem kann bei dieser Form der Glomerulonephritis ein Verschluss der Kapillaren durch Immundeposite, die wie hyaline Thromben in Erscheinung treten, gesehen werden. Chronische Läsionen (mit C abgekürzt) sind bei dieser Form der Lupusglomerulonephritis entweder segmentale oder globale Vernarbungen der Glomeruli.
FIn der Klasse IV sind sog. diffuse segmentale oder globale Lupusglomerulonephritiden eingeordnet; die typischen histopathologischen Veränderungen erfassen mehr als 50% der angeschnittenen Glomeruli in einer Biopsie. Wenn mehr als die Hälfte der Glomeruli segmentale Veränderungen aufweisen, liegt die Unterklasse IVS vor, und wenn in mehr als 50% globale Veränderungen gesehen werden, wird dies als diffuse globale Glo
RedaktionG. Wolf, JenaK. Amann, Erlangen
474 | Der Nephrologe 6 · 2013
Leitthema
merulonephritis (IVG) eingeordnet. In den betroffenen glomerulären Strukturen finden sich bei aktiven und chronischen Läsionen Veränderungen, wie sie bereits für die Klasse III beschrieben wurden.
FIn der Klasse V wird die membranöse Lupusglomerulonephritis beschrieben, die lichtmikroskopisch und immunhistologisch wie eine membranöse Glomerulonephritis imponiert und sich ultrastrukturell von anderen membranösen Glomerulonephritiden dadurch unterscheidet, dass vielfach einzelne kleine subendotheliale Depots beobachtet werden und Endothelien in unbehandelten Patienten tubuloretikuläre Strukturen aufwei
sen. Diese Klasse V der membranösen Lupusglomerulonephritis kann in Kombination mit der Klasse III oder der Klasse IV der Lupusglomerulonephritis auftreten.
FDie Klasse VI der Lupusglomerulonephritis ist in der Biopsie eine sehr seltene Lupusglomerulonephritis, da sie definitionsgemäß ein „Endstage“Resultat der Lupusglomerulonephritis charakterisiert, mit mehr als 90% der Glomeruli, die global vernarbt sind, ohne immunhistologische und ultrastrukturelle Aktivitätszeichen (.Abb. 1, 2, 3).
In .Tab. 1 ist diese Lupusglomerulonephritisklassifikation noch einmal zu
sammengefasst. Es gibt Lupusnephritispatienten, die durch diese Klassifikation nicht erfasst werden. Eine „minimalchange lupus glomerulopathy“ oder glomeruläre Minimalveränderungen bei Lupus nephritis liegen in etwa 7,5% aller Lupusnephritisfälle im Kindesalter und in etwa 3,5% aller adulten Lupusglomerulonephritiden vor. Sie können serologisch inaktiv sein und auch dem klinischen Bild einer Lupusnephritis vorausgehen. In einigen Übersichtsarbeiten wird diese Erkrankung auch als Lupuspodozytopathie bezeichnet.
Es erscheint wichtig, darauf hinzuweisen, dass die geschilderte Klassifikation der Lupusnephritis zwar international akzeptiert wird, jedoch nicht auf einer unvoreingenommenen Evaluation morphologischer Läsionen in einer Kohorte von Lupuspatienten beruht, die für eine definierte Periode unter Einschluss relevanter klinischer Daten beobachtet wurde [5, 9].
Allein durch eine retrospektive oder prospektive Studie ist es möglich, eindeutige histopathologische Parameter zu definieren, die mit einem Ansprechen auf eine bestimmte Therapie und mit der Prognose für die Niere und das Überleben der Patienten korreliert werden können. Die Praktikabilität eines solchen Ansatzes ist vor Kurzem bei der IgANephritis durch die sog. OxfordKlassifikation aus dem Jahr 2009 belegt worden. In der OxfordKlassifikationsstudie wurden histopathologische Parameter erstellt, die mit einem zu erwartenden Verlust der renalen exkretorischen Funktion und dem Überleben der Patienten korreliert werden können. Aufgrund dieser Überlegungen ist die Angabe eines glomerulären Aktivitäts und eines tubulointerstititellen Chronizitätsindex zusätzlich zur Eingruppierung des renalen Befunds in eine Klasse hilfreich.
Der glomeruläre Aktivitätsindex schließt endokapilläre Hyperzellularität, Leukozyteninfiltration, subendotheliale Deposite, fibrinoide Nekrosen, extrazelluläre Proliferation und die Ausbildung von hyalinthrombenähnlichen intrakapillären Immundepots ein. Jeder der aufgeführten Parameter wird mit einem Wert von 0 bis 3 versehen, und fibrinoide Nekrosen und extrakapilläre Zellproliferate werden 2fach gewertet. Der maximale Aktivitätsindex beträgt somit 24; es ergibt sich ein
Abb. 1 8 Lichtmikroskopische Befunde bei Lupusglomerulonephritis: a minimale mesangiale Lupus-glomerulonephritis (Klasse I); b mesangioproliferative Lupusglomerulonephritis (Klasse II); c fokale Lupusglomerulonephritis mit segmentaler Nekrose und extrakapillärer Proliferation (Klasse III-A); d diffuse globale Lupusglomerulonephritis Klasse IV-G mit ausgeprägter intrakapillärer und mesan-gialer Zellvermehrung mit Drahtschlingen als Zeichen subendothelialer Deposite; e membranöse Lupusglomerulonephritis (Klasse V); f fast vollständig vernarbter Glomerulus mit extrakapillärer fibrozellulärer Reaktion bei Lupusnephritis der Klasse VI
476 | Der Nephrologe 6 · 2013
Leitthema
gut reproduzierbarer Score über die Aktivität der glomerulären Erkrankung zum Zeitpunkt der Biopsie.
In diesem Zusammenhang ist die Bedeutung glomerulärer Nekrosen hervorzuheben. Sie sind nicht selten assoziiert mit dem Nachweis antineutrophiler zytoplasmatischer Antikörper (ANCA; [8]); 40% aller Lupuspatienten haben Antikörper, die meist als pANCA definiert werden, und etwa 0–6% aller Lupuspa tienten haben Antikörper, die als cANCA bestimmt werden.
Die Antikörper können gegen verschiedene Leukozytenantigene (Myeloperoxidase, Lactoferrin, bakterizides permeabilitätserhöhendes Protein, Lysozym, Azurocidin, Elastase oder Cathepsin G) gerichtet sein [10]. In einer Studie zeigten 20 von 59 Patienten einen pANCAWert und 50% dieser Patienten eine Reaktivität gegen Myeloperoxidase. Diese Aktivität konnte mit extrakapillärer Proliferation korreliert werden. In 6 von 13 Studien konnte eine Korrelation zwischen Erkrankungsaktivität und Wiederauftreten der Symptomatik und dem Nachweis dieser Antikörper belegt werden. In einigen Übersichtspublikationen wird diese Gruppe von Lupuspatienten als eine Patientenkohorte mit 2 unabhängigen Erkrankungen (LupusImmunkomplexGlomerulonephritis und nekrotisierende, sog. PauciImmunkomplexGlomerulonephritis) geführt.
Wenn man jedoch die Vielfalt der Antikörper gegen nukleäre, zytoplasmatische und Membranantigene bei Lupuspatienten berücksichtigt, ist es wahrscheinlich, dass nicht 2 Erkrankungen, sondern eine schwere Verlaufsform der Lupusnephritis vorliegt. Diese Argumentation wird dadurch gestärkt, dass pANCApositive Lupuspatienten eine erhöhte Inzidenz einer Karditis und schweren Arthritis sowie eine Beteiligung des peripheren und zentralen Nervensystems zeigen. Ein weiteres – unabhängig von der Klassifikation der Lupusnephritis – zu beachtendes histopathologisches Zeichen, das über die Aktivität der Erkrankung weitere Aufschlüsse gibt, sind die sog. tubuloretikulären Strukturen oder Inklusionskörperchen in glomerulären Endothelien bei unbehandelter Lupusglomerulonephritis. Tubuloretikuläre Strukturen sind netzartig miteinan
der verwobene tubuläre Strukturen, die wahrscheinlich aus einer Kondensation des gestressten endoplasmatischen Retikulums hervorgehen. Schon seit Längerem sind diese Strukturen in Lymphozyten von Patienten mit systemischer Immundysfunktion beschrieben worden; sie sind wahrscheinlich durch sehr hohe, zu endoplasmatischem Retikulumstress führende Interferonkonzentrationen bedingt. Man nimmt zusätzlich an, dass bei Lupus erythematodes im glomerulären Endothel hohe Konzentrationen von Interferon und assoziierten Zytokinen zu einer Aktivierung des Endothels mit Expression von Adhäsionsmolekülen führen.
Tubuloretikuläre Strukturen sind jedoch nicht pathognomonisch für eine Lupusglomerulonephritis und können bei Patienten mit HIVInfektion und mit primärer fokalsegmentaler Glomerulosklerose gesehen werden; trotzdem stellen sie einen wichtigen Hinweis auf eine Lupusglomerulonephritis dar, insbesondere wenn serologische und klinische Zeichen keine eindeutige Diagnose eines Lupus ery thematodes ergeben. Die Bedeutung der Ultrastruktur bei der Diagnose einer Lupusglomerulonephritis kann für ein weiteres diagnostisches Merkmal gezeigt werden: In der Elektronenmikroskopie können eindeutig subepitheliale,
Zusammenfassung · Abstract
Nephrologe 2013 · 8:474–482 DOI 10.1007/s11560-012-0724-x© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
E.F. Gröne · H.-J. GröneRenaler Lupus erythematodes. Histopathologische Diagnose und Differenzialdiagnose
ZusammenfassungDieser Artikel beschreibt die histopathologi-schen Veränderungen bei Lupusglomerulo-nephritis unter Einschluss von Differenzialdia-gnosen. Die Lupusnephritis ist hauptsächlich eine Erkrankung des Glomerulus; prä- und postglomeruläre Gefäße und das Intersti-tium können betroffen sein. Gemeinsam mit einer intensiven klinischen und serologischen Untersuchung kann mit Hilfe der Kombina-tion aus lichtmikroskopischen, immunhisto-logischen und elektronenmikroskopischen Untersuchungen die Diagnose einer Lupus-nephritis gestellt werden. Die Angabe einer international anerkannten Klassifikation der Lupusnephritis sowie die Angabe des glome-rulären Aktivitätsindex und des tubulointer-
stitiellen Chronizitätsindex sind hilfreich bei der Abschätzung der Therapie und Prognose. Ein semiquantitativer Score der interstitiel-len Fibrose und der tubulären Atrophie ist ein verlässlicher prognostischer Parameter. Die Differenzialdiagnose der Lupusglomerulo-nephritis schließt Patienten mit thromboti-scher Mikroangiopathie, HIV-Infektion, mem-branoproliferativer Glomerulonephritis und IgA-Nephritis ein.
SchlüsselwörterLupusnephritis · „Full-house pattern“ · Tubuloretikuläre Strukturen · Glomerulärer Aktivitätsindex · Tubulointerstitieller Chronizitätsindex
Renal lupus nephritis. Histopathological diagnosis and differential diagnosis
AbstractThis article describes important histopatho-logic findings in lupus nephritis including dif-ferential diagnosis. Lupus nephritis is main-ly a disease of the glomerulus; although pre-glomerular and postglomerular vasculature as well as the tubulointerstitium may be in-volved. Using light microscopy, immunohis-tology, and electron microscopy techniques in combination with intensive clinical exam-ination including serology will lead to the di-agnosis of lupus nephritis. An internationally accepted classification of lupus nephritis, the glomerular activity index, and the tubuloint-erstitial chronicity index are helpful in deter-
mining treatment strategies and prognosis. A semiquantitative score of interstitial fibro-sis and tubular atrophy are reliable prognos-tic parameters. Differential diagnosis of lupus glomerulonephritis includes patients with thrombotic microangiopathy, HIV infection, membranoproliferative glomerulonephritis, and IgA nephritis.
KeywordsLupus nephritis · Full-house pattern · Tubuloreticular structures · Glomerular activity index · Tubulointerstitial chronicity index
477Der Nephrologe 6 · 2013 |
intramembranöse und subendotheliale Immundepots voneinander unterschieden werden. Eine retrospektive Studie der YaleUniversität hat an einem großen Patientenkollektiv gezeigt, dass subendotheliale Depots mit einer schlechten Prognose der Erkrankung korreliert werden können [3].
» Tubuloretikuläre Strukturen sind nicht pathognomonisch für eine Lupusglomerulonephritis
Unabhängig von möglichen Wechseln in der Klassifikation und den hier zusätzlich zur Abschätzung der Erkrankungsaktivität herangezogenen Parametern ist eine Eingruppierung von Patienten in die Klasse III und die Klasse IVG mit gleichzeitig vorhandenen glomerulären Nekrosen stets ein schlechtes prognostisches Zeichen für den Verlauf der exkretorischen Nierenfunktion sowie die Chance einer dauerhaften Remission und des Verhinderns einer „endstage renal disease“ [7].
In der Literatur ist mehrfach berichtet worden, dass ein Algorithmus aus klinischen und serologischen Parametern verlässlich Therapieoptionen, Therapieansprechbarkeit und die renale Prognose der Patienten ohne histopathologische Diagnose angeben kann [4]. Die Histopathologie der Lupusnephritis stellt jedoch – im Unterschied zu serologischen Markern – ein Integral verschiedener humoraler und zellulärer immunologischer Einwirkungen auf die Niere dar; eine umfassende Biopsiediagnostik ist somit wahrscheinlich weiterhin ein wertvoller informativer Beitrag zur sicheren Diagnose und zur Aktivitätsbestimmung der Lupusglomerulonephritis. Diese kontroverse Diskussion kann jedoch erst nach Durchführung einer unvoreingenommenen retrospektiven oder prospektiven histopathologischen Analyse in Korrelation zu klinischen Daten gelöst werden.
Der tubulointerstitielle Chronizitätsindex ist ein unumstrittener Indikator für das Therapieansprechen und die Prognose einer renalen Lupuserkrankung. Der tubulointerstitielle Chronizitätsindex gibt einen semiquantitativen Wert der tubulären Atrophie und der interstitiellen Fibrose mit einem maximalen Wert von 6, wo
Abb. 2 8 Immunhistologische Befunde bei Lupusglomerulonephritis: a geringgradige mesangiale Immunglobulin-G-Positivität bei mesangioproliferativer Glomerulonephritis; b mesangioproliferative Lupusglomerulonephritis mit Positivität des Mesangiums für Komplementfaktor C3, Positivität für C3 entlang tubulärer Basalmembranen als Zeichen der Beteiligung des Tubulointerstitiums bei der Immunkomplexerkrankung der Lupusnephritis; c,d ausgeprägte Komplementfaktor-C3-Positivität bei diffuser globaler Lupusglomerulonephritis; e Fibrinpositivität bei segmentaler Nekrose, kappenförmig im Bowman-Kapselraum; f granuläre Positivität für Komplementfaktor C1q entlang glomerulärer Basalmembranen bei membranöser Lupusglomerulonephritis
Abb. 3 8 Transmissionselektronenmikroskopie bei Lupusglomerulonephritis: a typische tubuloreti-kuläre Struktur des glomerulären Endothels als wichtiges Merkmal einer aktiven, nichtbehandelten Lupusglomerulonephritis; b subepitheliale, intramembranöse und subendotheliale Immundepots bei diffuser Lupusglomerulonephritis
478 | Der Nephrologe 6 · 2013
Leitthema
bei die tubuläre Atrophie und die interstitielle Fibrose jeweils von 0–3 eingestuft werden. Der Index spiegelt die Assoziation wider zwischen dem Ausmaß der tubulären Atrophie und der interstitiellen Fibrose auf der einen Seite und dem Abfall der glomerulären Filtrationsrate auf der anderen Seite. A. Bohle hat bereits vor mehr als 3 Jahrzehnten diese enge Korrelation zwischen chronischen tubulointerstitiellen Läsionen und exkretorischer
Nierenfunktion gesehen [1]. Es ist ungeklärt, ob eine morphometrische Quantifizierung der tubulären Atrophie und der interstitiellen Fibrose den prädiktiven Wert dieses tubulointerstitiellen Chronizitätsindex noch erhöhen kann.
Die interstitiellen entzündlichen Filtrate, die häufig bei Lupusnephritis beschrieben werden, sind bisher weder in eine Klassifikation noch in einen Index integriert worden.
Die Anzahl glomerulärer und tubulointerstitieller Monozyten/Makrophagen konnte positiv mit dem Abfall des Serumkreatinins korreliert werden. Diese Studie bedarf jedoch einer Überprüfung.
Eine granuläre Ablagerung des Komplementfaktors C3 entlang der tubulären Basalmembranen kann manchmal beobachtet werden, gepaart mit einer Positivität der intertubulären Kapillarmembranen. Diese immunhistologischen Befunde zeigen, dass die Lupusnephritis nicht allein eine Erkrankung des Glomerulus, sondern auch primär des Tubulointerstitiums ist. In sehr seltenen Fällen ist eine tubulointerstitielle immunkomplexmediierte Entzündung die alleinige renale Manifestation eines Lupus erythematodes.
Vaskuläre Erkrankungen bei Lupus erythematodes
Es sind verschiedene Formen vaskulärer Erkrankungen bei Lupusnephritis beschrieben worden. Eine Form ist die Ablagerung von Immunglobulinen und aktivierten Komplementfaktoren in Arteriolen, Arterien und Venen, die mit einer relativ guten Prognose assoziiert ist. Eine zweite Form ist eine azelluläre fibrinoide nekrotisierende Vaskulopathie mit einer ausgeprägten Ablagerung von Immundepositen einschließlich aktivierter Komplementfaktoren in Arterien und Arteriolen mit einer schlechten renalen Prognose.
Die dritte Form der Lupusvaskulopathie ist die thrombotische Mikroangiopathie von kleinen muskelstarken Arteriolen und Arterien, zu deren Prognose keine verlässlichen Studien existieren. Die thrombotische Mikroangiopathie ist charakteristiert durch die lumenverschließende Ausbildung sog. hyaliner Thromben, die im Unterschied zu anderen Thromben ausschließlich aus Fibrin und Thrombozyten mit fragmentierten Erythrozyten im Randbereich der Thrombosen bestehen. Bei diesen Patienten können Antikörper entweder allein gegen anionische Phospholipide oder gegen Komplexe von Phospholipiden und phospholipidbindenden Proteinen gerichtet sein. Diese Antikörper sind reaktiv mit Beta2Glykoprotein [β(2)GPI], ein 50kDGlykoprotein, das im Plasma mit C3bindender
Tab. 1 Klassifikation der Lupusglomerulonephritis
Klasse I Minimale mesangiale Lupusglomerulonephritisnormale Glomeruli in der Lichtmikroskopie; Immundeposite in der Immunfluoreszenz und/oder in der Elektronenmikroskopie
Klasse II Mesangioproliferative Lupusglomerulonephritismesangiale Hyperzellularität wechselnden Ausmaßes mit Immundepositen überwiegend mesangial, vereinzelt subepithelial oder subendothelial in der Immunhistologie oder Transmissionselektronenmikroskopie
Klasse III Fokale Lupusglomerulonephritis<50% der erfassten Glomeruli betroffen durch eine endo- oder extra kapilläre Proliferation mit segmentalen subendothelialen Immundepositen; mesangiale Proliferation nicht zwingend notwendig
III (A) Ausschließlich aktive Läsionen
III (A/C) Aktive und chronische Läsionen
III (C) Chronische Läsionen
Klasse IV Diffuse segmentale (IV-S) oder globale (IV-G) Lupusglomerulonephritis>50% erfasster Glomeruli betroffen; segmental (S), wenn >50% der Glo-meruli nur segmentale Läsionen haben, und global (G), wenn >50% der betroffenen Glomeruli eine globale Beteiligung aufweisen; im Übrigen entsprechen der lichtmikroskopische und der transmissionselektronen-mikroskopische Befund der Klasse III
IV (A) Aktive Läsionen
IV (A/C) Aktive und chronische Läsionen
IV (C) Chronische Läsionen
Klasse V Membranöse Lupusglomerulonephritiszahlreiche subepitheliale Immundeposite in der Immunhistologie und in der Transmissionselektronenmikroskopie; diese Läsion kann gemeinsam mit Klasse III und Klasse IV auftreten
Klasse VI Fortgeschrittene sklerotische Lupusglomerulonephritis>90% der erfassten Glomeruli sind global vernarbt, ohne immunhisto-logische und transmissionselektronenmikroskopische Aktivitätszeichen
Aktive Läsionen 1. endokapilläre Hyperzellularität; 2. Apoptosen, Hämatoxylinkörperchen; 3. fibrinoide Nekrose mit Ruptur glomerulärer Basalmembranen; 4. extrakapilläre Zellproliferate mit oder ohne Matrixbildung; 5. subendotheliale Deposite in der Lichtmikroskopie in Form sog. Drahtschlingen („wire loops“); 6. intraluminale Immunaggregate hyalinthrombenähnlich; chronische Läsionen glomeruläre Sklerose (segmental oder glo-bal). Glomerulärer Aktivitätsindex (0–24): endokapilläre Hyperzellularität 0–3, Leukozyteninfiltration 0–3, subendotheliale hyaline Deposite 0–3, fibrinoide Nekrosen/Karyorrhexis 0–3×2, zelluläre Halbmondbildung 0–3×2, hyaline Thromben 0–3. Tubulointerstitieller Chronizitätsindex (0–6): Tubulusatrophie 0–3, inter-stitielle Fibrose 0–3.
Tab. 2 Differenzialdiagnose der Lupusnephritis
1. Thrombotische Mikroangiopathie
2. Lupoide Immunkomplexglomerulonephritis bei HIV-Infektion
3. Membranoproliferative Glomerulonephritis
4. IgA-Nephritis
5. Fibrilläre Glomerulonephritis
480 | Der Nephrologe 6 · 2013
Leitthema
Aktivität gefunden wird; in seiner langen Form katalysiert es die Verbindung von Faktor H zu einem β(2)GPI/C3Komplex und inhibiert die Aggregation von Thrombozyten. In vitro allerdings bindet β(2)GPI anionisches Phospholipid und verhindert dadurch eine intrinsische Koagulationskaskade; dies stellt die Grundlage des Lupusantikoagulants dar. Der Mechanismus der venösen und arteriellen Thromben, die durch Antiphospholipidantikörper induziert werden, hängt wesentlich von einer schweren Funktionsstörung des mikrovaskulären Endothels ab. Durch die endotheliale Expression des Gewebefaktors („tissue factor“) wird die Thrombogenizität dieser Antikörper signifikant gesteigert. In den Glomeruli werden die hyalinen Thromben nach dem akuten Ereignis der Gerinnung organisiert; das Reparationsstadium einer glomerulären thrombotischen Mikroangiopathie führt zu einem glomerulären Bild, das von einer vernarbenden membranoproliferativen Glomerulonephritis nur schwer getrennt werden kann. In den Arteriolen und kleinen Arterien wird das hya line Thrombenmaterial durch ein fibrosierendes Granulationsgewebe ersetzt, das sich in Form von konzentrisch angeordneten subendothelial gelegenen Myofibroblasten, eingebettet in fester kollagener Matrix, darstellt. Kleine Arterien und Arteriolen werden massiv eingeengt. Diese sog. primäre maligne Nephrosklerose führt zu einer ausgeprägten Aktivierung des ReninAngiotensinSystems mit konsekutiver maligner Hypertonie. Aus diesem Grund ist die thrombotische Mikroangiopathie bei Lupus erythematodes mit einem hohen Risiko schwerer arterieller Hypertonie und einem unaufhaltsamen Verlust der exkretorischen Nierenfunktion, assoziiert mit ausgeprägter tubulointerstitieller Fibrose, verbunden.Die vierte Form der vaskulären Erkrankung bei Lupus erythematodes ist die transmurale nekrotisierende hyperzelluläre Vaskulitits kleiner Arterien und Arteriolen mit Infiltration der nekrotischen Gefäßwand durch Monzyten, Lymphozyten und neutrophile Granulozyten.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass ANCA und antiendotheliale Antikörper eine entscheidende pathophysiologische Rolle spielen; zudem können AntiDoppel
strangDNAAntikörper auch eine antiendotheliale Aktivität besitzen. Bei Lupusglomerulonephritis wird häufig eine nichtentzündliche degenerative Gefäßveränderung, die Nephrosklerose, gesehen. Selbst bei jungen weiblichen LupuserythematodesPatienten mit Lupusnephritis kann eine lumeneinengende Nephrosklerose vorliegen. Es wird angenommen, dass dieser chronisch degenerative fibrosierende Gefäßprozess durch einen chronischen humoralen immunologischen Prozess mit antiendothelialen und AntiLipoproteinAntikörpern verursacht wird; eventuell spielt jedoch auch eine lang dauernde Steroidgabe im Sinne einer Steroidvaskulopathie eine Rolle.
Differenzialdiagnose der Lupusglomerulonephritis
Die Differenzialdiagnose der Lupusglomerulonephritis umfasst neben einer von der Lupusnephritis unabhängig verlaufenden thrombotischen Mikroangiopathie HIVassoziierte lupoide Glomerulonephritiden, die interferoninduzierte lupusähnliche Glomerulonephritis, die idio pathische membranoproliferative Glomerulonephritis, die IgANephritis und die fibrilläre Glomerulopathie (siehe .Tab. 2).
Die HIVinduzierte lupoide Glomerulonephritis kann bei Patienten mit nicht ausreichend behandelter HIVInfektion beobachtet werden [2]. Es handelt sich meist um membranoproliferative Glomerulonephritiden, die wie die Lupusnephritis immunhistologisch ein sog. „full house pattern“ zeigen. Das „full house pattern“ kennzeichnet ein immunhistologisches Phänomen, in dem alle getesteten Immunglobuline, Komplementfaktoren und Fibrin glomerulär positiv sind. Zudem können sich elektronenmikroskopisch tubuloretikuläre Strukturen im Endothel darstellen lassen. Serologisch finden sich keine typischen Lupusserologiemarker, jedoch ist auch eine Koinzidenz von HIVInfektion und Lupusglomerulonephritis beschrieben worden [6]. Der Nachweis von tubuloretikulären Strukturen in Podozyten und tubulärem Epithel kann helfen, diese Erkrankung von einer Lupusglomerulonephritis zu trennen.
Unter Therapie der HIVInfektion kann eine Regression der Glomerulonephritis beobachtet werden.
Sowohl akute als auch chronische Interferongabe (α oder βInterferone) kann zu einer Glomerulonephritis führen, die lichtmikroskopisch, immunhistologisch („full house pattern“) und elektronenmikroskopisch einer Lupusglomerulonephritis vom Typ der fokalen oder diffusen Lupusglomerulonephritis täuschend ähnlich sieht. Serologische Parameter für einen Lupus erythematodes fehlen, und der Bezug zur Therapie hilft, die Differenzialdiagnose rasch zu klären.
Bei Patienten mit IgANephritis, die kein „full house pattern“ aufweisen und eine akzentuierte Positivität der Immundeposite für IgA und C3 sowie eine nur geringe Aktivität für IgG zeigen, kann sich die Erkrankung im Verlauf in Einzelfällen als Lupusglomerulonephritis entpuppen. Häufig findet man in diesen Fällen jedoch schon in der Erstbiopsie ultrastrukturelle Charakteristika der Lupusnephritis (z. B. tubuloretikuläre Strukturen) und kleine subendotheliale Depots in einzelnen glomerulären Segmenten. Ausgeprägt entzündlich verlaufende floride membranoproliferative Glomerulonephritiden mit Positivität der Glomeruli für IgA, IgG, IgM, Komplementfaktor C1q, Komplementfaktor C3 und Fibrin mit variablen Depositen, die subepithelial, segmental intramembranös und subendothelial gelegen sein können, sind manchmal schwer von einer Lupusnephritis zu trennen, insbesondere wenn „rudimentäre“ tubuloretikuläre Strukturen gefunden werden. Hier kann nur die enge Korrelation von Morphologie und klinisch serologischen Befunden eine Klärung herbeiführen.
Die fibrilläre Glomerulopathie kann lichtmikroskopisch und immunhistologisch einer Lupusglomerulonephritis vom Typ der fokalen oder diffusen Lupusglomerulonephritis täuschend ähnlich sehen. Allein durch die ultrastrukturelle Untersuchung mit dem Nachweis von Fibrillen mit einem Durchmesser über 10 nm gelingt die korrekte Zuordnung dieser glomerulären Entität.
481Der Nephrologe 6 · 2013 |
Fazit für die Praxis
FDie histopathologische Diagnose einer Lupusnephritis erfordert eine kombinierte Durchführung von Licht-mikroskopie, Immunhistologie und Transmissionselektronenmikroskopie.
FNeben einer international akzeptier-ten Klassifikation der Lupusnephritis ist die Angabe eines glomerulären Ak-tivitätsindex und eines tubulointer-stitiellen Chronizitätsindex zur Ab-schätzung des Therapieansprechens und der Prognose äußerst hilfreich.
FEin semiquantitativer Score der inter-stitiellen Fibrose und der tubulären Atrophie stellt einen verlässlichen Prognoseparameter dar.
FDie Differenzialdiagnose der Lupus-glomerulonephritis schließt Patien-ten mit thrombotischer Mikroangio-pathie, HIV-Infektion und membrano-proliferativer Glomerulonephritis und IgA-Nephritis ein.
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. H.-J. GröneAbteilung Zelluläre und Molekulare Pathologie, Deutsches Krebsforschungs-zentrum HeidelbergIm Neuenheimer Feld 280, 69120 [email protected]
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt. H.-J. Gröne und E.F. Gröne geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
Literatur
1. Bohle A, Gärtner HV, Krück F, Laberke HG (1984) Die Niere. Struktur und Funktion. Schattauer, Stutt-gart NewYork
2. Chang BG, Markowitz GS, Seshan SV et al (1999) Renal manifestations of concurrent systemic lupus erythematosus and HIV infection. Am J Kidney Dis 33:441–449
3. Esdaile JM, Levinton C, Federgreen W et al (1989) The clinical and renal biopsy predictors of long-term outcome in lupus nephritis: a study of 87 patients and review of the literature. Q J Med 72:779–833
4. Esdaile JM et al (1991) Predictors of one year out-come in lupus nephritis: the importance of renal biopsy. Q J Med 81:907–918
5. Furness PN, Taub N (2006) Interobserver reprodu-cibility and application of the ISN/RPS classificati-on of lupus nephritis – a UK-wide study. Am J Surg Pathol 30:1030–1035
6. Haas M, Kaul S, Eustace JA (2005) HIV-associated immune complex glomerulonephritis with „lupus-like“ features: a clinicopathologic study of 14 ca-ses. Kidney Int 67:1381–1390
7. Hill GS, Delahousse M, Nochy D, Bariety J (2005) Class IV-S versus class IV-G lupus nephritis: clinical and morphologic differences suggesting different pathogenesis. Kidney Int 68:2288–2297
8. Nasr SH, D’Agati VD, Park HR et al (2008) Necroti-zing and crescentic lupus nephritis with antineu-trophil cytoplasmic antibody seropositivity. Clin J Am Soc Nephrol 3:682–690
9. Schwartz MM, Lan SP, Bernstein J et al (1993) Irre-producibility of the activity and chronicity indices limits their utility in the management of lupus ne-phritis. Lupus Nephritis Collaborative Study Group. Am J Kidney Dis 21:374–377
10. Sen D, Isenberg DA (2003) Antineutrophil cyto-plasmic autoantibodies in systemic lupus erythe-matosus. Lupus 12:651–658
11. Weening JJ, D’Agati VD, Schwartz MM et al (2004) The classification of glomerulonephritis in sys-temic lupus erythematosus revisited. Kidney Int 65:521–530
Neues Verfahren zur Nieren-steinentfernung
Ärzte des Universitätsklinikums Freiburg
haben ein neues Verfahren zur Nierenstein-
entfernung durchgeführt. Dieses wurde
speziell zur schonenden Therapie größerer
Nierensteine entwickelt.
Große Nierensteine werden üblicherweise
mit der Perkutanen Nephrolithotomie
(PCNL) entfernt. Das neue Verfahren
kommt mit deutlich verkleinerten Instru-
menten aus. Bei gleichem Grundprinzip
konnte die Kreisfläche des Hautdurchtritts
für den notwendigen Kanal zur Niere auf
ein Zehntel reduziert werden. Die Opera-
tion kann jetzt wesentlich schonender für
den Patienten durchgeführt werden. „Das
sehr dünne Laser-Nephroskop-System
ermöglicht nicht nur eine einfache und
präzise Punktion der Niere, auch der Blut-
verlust und die Verletzung des umliegen-
den Gewebes sind deutlich niedriger als
bei anderen Systemen“, erklärt Dr. Martin
Schönthaler, Oberarzt in der Abteilung Uro-
logie des Universitätsklinikums Freiburg.
„Eine massive Aufdehnung des Gewebes
wie bei den bisherigen Verfahren ist nicht
notwendig. In der Folge kann am Ende der
Operation auf die Einlage einer Drainage
verzichtet werden.“ Trotz des kleinen
Durchmessers der Instrumente können
auch größere Nierensteine (bis zu 2 cm)
vollständig entfernt werden.
„Für den Patienten hat die „Ultra-Mini-
PCNL“ den Vorteil, dass er sich schneller
von der Operation erholt und wegen der
hohen Entfernungsrate meist keine zweite
Behandlung notwendig ist“, so Schönthaler.
Der Krankenhausaufenthalt wird kürzer
und nach dem Eingriff ist eine Narbe kaum
mehr sichtbar.
Quelle: Universitätsklinikum Freiburg,
www.uniklinik-freiburg.de
Fachnachrichten
Kommentieren Sie diesen Beitrag auf springermedizin.de
7 Geben Sie hierzu den Bei-tragstitel in die Suche ein und nutzen Sie anschließend die Kommentarfunktion am Bei-tragsende.
482 | Der Nephrologe 6 · 2013