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Stadt Senftenberg Regionaler Wachstumskern Westlausitz Finsterwalde - Großräschen - Lauchhammer - Schwarzheide - Senftenberg Standortentwicklungskonzept Endbericht September 2006 Stadt Lauchhammer Stadt Schwarzheide Stadt Großräschen Stadt Finsterwalde

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Stadt Senftenberg

Regionaler Wachstumskern Westlausitz Finsterwalde - Großräschen - Lauchhammer - Schwarzheide - Senftenberg

Standortentwicklungskonzept

Endbericht September 2006

Stadt Lauchhammer

Stadt Schwarzheide

Stadt Großräschen

Stadt Finsterwalde

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

complan GmbH/B.B.S.M. mbH - September 2006 2

Regionaler Wachstumskern Westlausitz

Standortentwicklungskonzept

Auftraggeber

Stadt Finsterwalde Schloßstraße 7/8

03238 Finsterwalde

im Auftrag der Kooperationsgemeinschaft RWK Westlausitz bestehend aus den Städten Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide, Senftenberg

Auftragnehmer

complan gesellschaft für kommunalberatung, planung und standortentwicklung mbH

Voltaireweg 4 14469 Potsdam

in Zusammenarbeit mit

B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft

für Stadterneuerung und Modernisierung mbH Behlertstraße 3a 14467 Potsdam

Endbericht - September 2006

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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Gliederung Inhalt A. Ausgangssituation 5 B. Der Standort Westlausitz 8

B.1 Übergeordnete Lagekriterien und Entwicklungslinien seit 1990 8 B.2 Aktuelle Standortrahmenbedingungen und Strukturdaten 9 B.3 Wirtschaftsstruktur und Branchenschwerpunkte 19 B.4 Kurzprofil der Städte im Wachstumskern 28 B.5 Vorbereitungsstand RWK Westlausitz 30

C. Stärken-Schwächen-Analyse 32 D. Strategisches Leitbild 34 E. Engpassfaktoren und Entwicklungsziele 37 F. Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung im RWK Westlausitz 42 G. Schlüsselprojekte 46

G.1 Abgrenzung STEK- und INSEK-Projekte 46 G.2 Projektübersicht und Prioritätensetzung 47 G.3 A - Projekte zur Unterstützung der Wirtschaftsförderung und zur Stärkung der Branchenschwerpunkte 49 G.4 B - Projekte im Bereich Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung 56 G.5 C - Projekte im Bereich Infrastruktur und Verkehr 62

H. Ausblick 71

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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Anhang: Übersicht Quellen und Materialien 73 Abbildung und Tabellen Abb. 1: Lage im Raum 8 Abb. 2: Luftbild Westlausitz 9 Abb. 3: Verkehrsverbindungen im Wachstumskern Westlausitz 11 Abb. 4: Gewerbestandorte im RWK Westlausitz 20 Abb. 5: Branchenkompetenzfelder / Produktgruppen 27 Tab. 1: Einwohnerzahl inkl. Eingemeindung im RWK Westlausitz 1999 – 2020 13 Tab. 2: Altersgruppenverteilung im RWK Westlausitz im Vergleich (in %) 2004 – 2020 13 Tab. 3: Arbeitsplatz-/Erwerbsquote und Pendlersaldo im RWK Westlausitz 1999 – 2005 13 Tab. 4: Pendlerbeziehungen im RWK Westlausitz (Stand 6/2005) 14

Tab. 5: Bruttoinlandprodukt ausgewählter Kreise und Regionen im Vergleich 1995 und 2003 15 Anlagen Übersicht Gewerbe- und Industriegebiete Übersicht Unternehmen nach Branchenschwerpunkten Vereinbarung zur Bildung der Kooperationsgemeinschaft RWK Westlausitz (April 2006) zu Projekt B.2: Letter of Intent zur Beteiligung der RWK-Städte am Projekt INNOPUNKT 18 zu Projekt C.4 Schreiben der Takraf GmbH und der VESTAS zum Lastverkehr, Transportaufkommen und Vorhaben Autobahnanschlussstelle Ruhland zu Projekt C.6 Schreiben der Unternehmen Kjellberg Finsterwalde, Weigl Metallguss Finsterwalde, Formteil- und Schraubenwerk Finsterwalde, Kahelit Hennersdorf

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A. Ausgangssituation Die neue Förderpolitik im Land Brandenburg Die brandenburgische Landesregierung hat die Städte Finsterwal-de, Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide und Senftenberg (Westlausitz) im Rahmen der Neuausrichtung der Wirtschaftsfö r-derpolitik im November 2005 als einen von 15 Regionalen Wachstumskernen (RWK) im Land Brandenburg ausgewiesen. Mit fünf Mitgliedsstädten ist hier der Wachstumskern mit der lan-desweit größten Zahl von Einzelstädten gebildet worden. Unter den Branchenschwerpunkten befinden sich acht der 16 ausgewie-senen Branchenkompetenzfelder im Land Brandenburg. Die wich-tigsten Branchen in der Westlausitz sind die Metallindustrie, Kunst-stoffe / Chemie, Automotive, Energiewirtschaft, sowie Mineralöle / Biokraftstoffe. Im Zuge der Neuausrichtung der Landesförderpolitik beabsichtigt die Landesregierung, Fördermittel und -programme zukünftig gezielt in den Branchen und Regionen einzusetzen, wo die größ-ten wachstumsunterstützenden und beschäftigungsfördernden Effekte erwartet werden. Zentrale Ziele der neuen Förderpolitik sind die Verbesserung der wirtschaftlichen Dynamik und die Stär-kung der Städte in den Wachstumskernen als Motoren der Ent-wicklung. Ergänzend werden für den Städte- und Wohnungsbau sowie im Infrastrukturbereich neue Ziele und Strategien durch den vom

Kabinett Anfang 2006 verabschiedeten „Masterplan Stadtumbau“ formuliert. Standortentwicklungskonzepte (STEK) und Integrierte Stadt-entwicklungskonzepte (INSEK) Um die neue Wirtschaftsförderpolitik landesseitig konzeptionell und strategisch vorzubereiten, hat die Interministerielle Arbeits-gruppe (im folgenden IMAG) Aufbau Ost, vertreten durch die Staatskanzlei im Land Brandenburg, die Regionalen Wachstums-kerne im Februar 2006 aufgefordert, Standortentwicklungskon-zepte (im folg. STEK) zu erarbeiten. Darin sollen die Ziele, Maß-nahmen und Schlüsselprojekte zur Stärkung der Branchenschwer-punkte in der Region bzw. zur Überwindung der Engpassfaktoren auf Basis einer Analyse der spezifischen Stärken und Schwächen benannt werden. Die Standortentwicklungskonzepte sind bis Mitte September 2006 vorzulegen und mit der IMAG Aufbau Ost abzustimmen. Die IMAG Aufbau Ost wird die Konzepte bewerten und die kurzfristig umsetzbaren Schlüsselprojekte in eine Vorschlagsliste aufnehmen. Die Vorschlagsliste soll in einem Kabinettsbeschluss durch die Landesregierung bestätigt werden und damit als Grundlage für den Einsatz finanzieller Mittel in den kommenden Jahren dienen.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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In ihrer ersten Stellungnahme zur Ausweisung der Regionalen Wachstumskerne haben die Städte der Westlausitz im Sommer 2005 erste Projektvorschläge zur Überwindung der Engpassfakto-ren benannt. Die Landesregierung hat daraufhin in ihrem Kabi-nettsbeschluss vom November 2005 die Umsetzung bzw. die lan-desseitige Unterstützung einzelner wichtiger Maßnahmen bestä-tigt1. Begleitend hat das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) im Land Brandenburg die fünf Einzelstädte im RWK Westlau-sitz aufgefordert, Integrierte Stadtentwicklungskonzepte (im folg. INSEKs) zu erarbeiten. Darin sollen die spezifischen Vorhaben zur Stärkung des Standortes Stadt unter Berücksichtigung weiterer Handlungsfelder präzisiert werden. Auch die INSEKs werden zu-

1 Maßnahmen lt. Kabinettsbeschluss: 11/2005: a) Forcierung des Ausbaus der Bundesstraßen B 101, 169, B 183 ge-mäß LeiLa-Konzept . Dies beinhaltet im Einzelnen das Vorziehen der Planungsmittel auf das Jahr 2006. Die Realisierung soll ab 2007 durch EFRE-Bundesmittel ermöglicht werden. b) Unterstützung der Aufwertung des Standortes Lauchhammer: Kon-zepterarbeitung zur Ertüchtigung und verbesserten straßenseitigen Er-schließung des Hafens Mühlberg. c) Unterstützung der Kommunen und des Terminalbetreibers zur schie-nenseitigen Erschließung des KV-Terminals im BASF-Werk Schwarzheide (Abstimmung Deutsche Bahn AG).

künftig Grundlage wichtiger landespolitischer Investitionsentschei-dungen, Programmentwicklungen und Förderzusagen2. Die INSEKs sollen dem Ministerium für Infrastruktur und Raum-ordnung (MIR) bis Anfang 2007 zur Abstimmung vorgelegt wer-den. Aktueller Sachstand im RWK Westlausitz Zur inhaltlichen Untersetzung ihrer Rolle als Regionaler Wachs-tumskern sowie zur Abstimmung eines gemeinsamen Vorgehens von Städten und Unternehmen haben die Städte der Westlausitz sich noch im Jahr 2005 darauf verständigt, eine Strategiekonfe-renz mit Vertretern der Wirtschaft, Akteuren der Wirtschaftsförde-rung und kommunalen Partnern durchzuführen. Die Veranstaltung fand im Januar 2006 unter dem Titel „1. Forum Strukturwandel im Regionalen Wachstumskern Westlausitz - Chancen für Unter-nehmen und Städte“ in Finsterwalde statt3.

2 Das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) lässt derzeit in einem Gutachten die Standards und Anforderungen an die INSEKs ermitteln. In dem „Praxistest Masterplan Starke Städte - Stadtumbau“ zur Erprobung und fallbezogenen Anwendung sind die fünf Städte im RWK Westlausitz als Modellstandorte aktiv beteiligt. 3 Die Dokumentation der Veranstaltung liegt mit Stand März 2006 vor.

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Die Ergebnisse des Forums Strukturwandel sind hervorragend geeignet, • in das Standortentwicklungskonzept (STEK) für den RWK West-

lausitz einzufließen, • den notwendigen interkommunalen Kommunikations- und

Kooperationsprozess zu intensivieren und • wichtige Impulse für die Entwicklung und Abstimmung der In-

tegrierten Stadtentwicklungskonzepte (INSEKs) zu gewinnen. In dem Standortentwicklungskonzept werden nachstehend ausge-hend von einer Stärken-Schwächen-Analyse inkl. einer Positions-bestimmung der Städte im Wachstumskern die Aufgaben und Maßnahmen bezeichnet, die aus Sicht des RWK Westlausitz erfor-derlich sind, um unter Berücksichtigung der zukünftigen Rahmen-bedingungen und Entwicklungstendenzen die richtigen inhaltli-chen Schwerpunkte zur Überwindung der Engpassfaktoren zu setzen.

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B Der Standort Westlausitz

B.1 Übergeordnete Lagekriterien und Entwicklungslinien seit 1990

Die Städte Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer, Senften-berg und Schwarzheide bilden gemeinsam den Regionalen Wachstumskern Westlausitz. Der Wachstumskern ist gekennzeich-net durch seine Lage zwischen der Metropole Berlin, der sächsi-schen Landeshauptstadt Dresden sowie Leipzig und Cottbus. Die Städte Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide und Senf-tenberg zählen zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz, die Stadt Finsterwalde gehört dem Landkreis Elbe-Elster an. Die Entfernun-gen zwischen den Städten betragen max. 35 km (Finsterwalde - Senftenberg). Die Region Lausitz hat seit 1990 einen massiven Strukturwandel durchlebt: die Wirtschaftszweige Energieerzeugung und Bauwirt-schaft sind in ihrer Bedeutung stark zurückgegangen, der Bergbau ist fast zum Erliegen gekommen. In der Folge stagnieren die Ar-beitslosenzahlen auf einem anhaltend hohen Niveau und ein er-heblicher Anteil der mobilen und gut ausgebildeten Bevölkerungs-schichten ist abgewandert.

Abb. 1: Lage im Raum

Eigene Darstellung, Stadt Lauchhammer

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Die Städte und ländlichen Gemeinden sehen sich einer rückläufi-gen Bevölkerungsentwicklung ausgesetzt. Die soziale und techni-sche Infrastrukturausstattung musste und muss zukünftig genauso wie der Wohnungsbestand reduziert bzw. dem veränderten und verringerten Bedarf angepasst werden. Abb. 2: Luftbild Westlausitz

Quelle: Stadt Lauchhammer

Die umgebende Landschaft ist geprägt durch die langjährige Ta-gebaunutzung. Massiver Flächenverbrauch und Restlöcher, Grundwasserabsenkung sowie die Abbaggerung und Umsiedlung von Dörfern und Ortsteilen bestimmen das Landschaftsbild. Vielerorts haben Sanierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen bereits zu einer deutlichen Verbesserung des Landschaftsbildes beigetragen. Die Region hat parallel zu dieser Entwicklung neue und zukunfts-weisende Wirtschaftsstrukturen insbesondere in den Bereichen Metall- und Elektroindustrie, Automotive und Kunststoffe / Chemie aufbauen können. Hier sind tragfähige Netzwerke zwischen Un-ternehmen, Bildungseinrichtungen und weiteren Partnern entstan-den. Der Strukturwandel wurde offensiv angegangen und es sind neue Modelle der Förderung, Finanzierung und Trägerschaft von Auf-gaben entwickelt worden.

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B.2 Aktuelle Standortrahmenbedingungen und Strukturdaten Verkehr Der Wachstumskern Westlausitz ist über die Autobahn A 13 gut an das rund 120 km entfernte Berlin und an das etwa 60 km ent-fernte Dresden angeschlossen. Die A 13 durchquert den Wachs-tumskern von Nord nach Süd, die RWK-Städte sind über verschie-denen Abfahrten in jeweils max. 15 min erreichbar. Eine Verbin-dung nach Polen besteht über die Autobahn A 15 Berlin - Cottbus - Forst. Der westlich gelegene Wirtschaftsraum Halle/Leipzig ist über die Autobahn (Umweg über Dresden, A 13, A 4, A 14) bzw. über die unzureichend ausgebaute Bundesstraße 169 derzeit nicht befrie-digend angebunden. Der qualifizierte Ausbau der Leipzig-Lausitz-Trasse (LeiLa) wird daher seit längerer Zeit in der Region gefor-dert. Mit dem Kabinettsbeschluss vom November 2005 sind wich-tige Grundsatzentscheidungen positiv getroffen worden. Hier sind weitere Investitionen erforderlich, um die Wirtschaftskraft der Un-ternehmen zu stärken (s.u.) Die Städte innerhalb des Wachstumskerns sind vor allem über die Bundesstraßen 96 und 169 miteinander verbunden. Hier besteht an Knotenpunkten (Autobahnauffahrt Ruhland, Anbindung Hoy-erswerda), innerhalb der Städte und bei der Kreuzung von Bahn-strecken (z.B. Finsterwalde und Lauchhammer) Ausbaubedarf, um den Anforderungen an den Wirtschaftsverkehr gerecht zu werden.

Die Erreichbarkeit von Berlin, Dresden und Cottbus über den Schienenverkehr ist von den Städten im Wachstumskern unter-schiedlich, die Fahrzeiten differieren zwischen rd. 30 min (z.B. Cottbus - Senftenberg) und bis zu 2 h (Finsterwalde - Berlin oder Großräschen - Leipzig). Die Hauptstrecken verlaufen derzeit in • Nord-Süd-Richtung von Berlin - Lübbenau - Großräschen -

Senftenberg - Hoyerswerda - (Dresden) und von Berlin - Do-berlug-Kirchhain (Finsterwalde) - Elsterwerda (Lauchhammer / Schwarzheide) und in

• Ost-West-Richtung von Cottbus - Calau / Finsterwalde - Fal-kenberg - Leipzig und von Cottbus - Senftenberg - Schwarzhei-de - Elsterwerda - Leipzig.

Ab Dezember 2006 hat das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) gegenüber der Deutschen Bahn AG den Re-gionalexpress RE 3 Berlin - Senftenberg über Finsterwalde abbe-stellt, über den bisher eine recht gute Anbindung des Wachstums-kerns an Berlin und eine gute Verknüpfung innerhalb des Wachs-tumskerns gegeben war. Zwischen Berlin und Finsterwalde wer-den Umsteigeverbindungen in Doberlug-Kirchhain eingerichtet. Senftenberg bleibt über die Regionalbahn RB 14 (über Lübbenau) mit der Berliner Stadtbahn verbunden, wobei die Stadt Senften-berg auch hier eine Ausdünnung bzw. Streckenaufgabe befürch-tet. Viele Unternehmen im Wachstumskern, bei denen sowohl Kunden als auch Mitarbeiter auf die Bahn als Verkehrsmittel an-gewiesen sind, sehen in der Aufgabe des RE 3 eine schrittweise Verschlechterung der Standortrahmenbedingungen.

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Abb. 3: Verkehrsverbindungen im Wachstumskern Westlausitz

Quelle: Eigene Darstellung, Stadt Lauchhammer

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Die Städte des Wachstumskerns sind untereinander im öffentli-chen Personennahverkehr erreichbar, wenn auch zum Teil mit erheblichen Wartezeiten an Zwischenhalten und langen Taktzeiten (2 h). Der Transport von Wirtschaftsgütern über die Schiene hat für die BASF sowie für weitere Unternehmen u.a. Takraf GmbH in Lauch-hammer eine zunehmend wichtige Bedeutung gerade im Rahmen des internationalen Transports bis nach Russland und China. Der geplante Ausbau des Kombinierten-Verkehr-Terminals am Stand-ort Schwarzheide geht daher in die richtige Richtung. Ergänzend ist der Ausbau weiterer verkehrlicher Infrastruktur erforderlich (z.B. Ausbau der Niederschlesischen Eisenbahntrasse), um die wirt-schaftlichen Potenziale zukünftig noch besser ausnutzen zu kön-nen. Für die Binnenschifffahrt ist der Hafen bzw. Umschlagplatz Mühl-berg an der Elbe der nächste Standort (Entfernung rd. 40 km bis nach Lauchhammer). Dieser genügt von seiner Ausstattung und den Verlademöglichkeiten nicht den Ansprüchen der regionalen Wirtschaftsunternehmen. Insbesondere das Verladen großer Wirt-schaftsgüter wie bspw. Windräder der Firma VESTAS ist problema-tisch. Die Erarbeitung konzeptioneller Grundlagen zur Prüfung der weiteren Ausbaumaßnahmen, wie im Kabinett Ende 2005 be-schlossen, wird vom RWK Westlausitz unterstützt. Der nächste Verkehrsflughafen mit internationalen Verbindungen ist Dresden-Klotzsche (60 km). Berlin-Schönefeld ist rd. 100 km entfernt; mit dem Ausbau zum Flughafen BBI bekommt dieser

Standort eine höhere Bedeutung. In der Region sind Sonderlan-deplätze in Finsterwalde-Schacksdorf sowie in Schwarzheide vor-handen. Bevölkerung Wie andere Teile Brandenburgs hat auch die Westlausitz seit An-fang der 1990er Jahre starke Einwohnerverluste in erster Linie durch Abwanderung zu verzeichnen. Das Landesamt für Statistik (LDS) Brandenburg geht auch in Zu-kunft von einer anhaltend negativen Entwicklung aus und führt perspektivisch vor allem die niedrige Geburtenrate als wesentliche Ursache an. Ende 2005 hatte der Wachstumskern 12 % weniger Einwohner als noch 1999. Bis zum Jahr 2015 soll die Zahl auf gut 77.000 EW und bis 2020 auf etwas über 73.000 EW zurückge-hen. Dabei wird davon ausgegangen, dass der zukünftige Rück-gang deutlich langsamer wird. Die Bevölkerungsentwicklung hat erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. In den durchgeführten Branchen- und Fachge-sprächen sowie im Rahmen der Abfrage von Zielen und den vor-dringlichsten Problemen innerhalb des RWK haben viele Unter-nehmen bereits auf den aktuellen und zukünftigen Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften bzw. ausbildungsfähigen Jugendlichen hingewiesen.

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Tab. 1: Einwohnerzahl inkl. Eingemeindung im RWK Westlausitz 1999 - 2020 RWK Westlausitz abs. 2005=100

Einwohner 1999 94.142 112 Einwohner 2005 84.054 100 Prognose 2015 77.110 92 Prognose 2020 73.320 87

Quelle: LDS Brandenburg.

Der Anteil der über 65-jährigen steigt bis 2020 an, während der Anteil der 15- bis 64-jährigen Personen im erwerbsfähigen Alter abnimmt. Der Rückgang ist deutlich stärker als im Land Branden-burg insgesamt. Das quantitative Arbeitskräfteangebot nimmt auf Grund der Altersgruppenverteilung und dem allgemeinen Bevöl-kerungsrückgang (s.o.) deutlich ab. Tab. 2: Altersgruppenverteilung im RWK Westlausitz im Vergleich (in %) 2004 - 2020 RWK Westlausitz 0-14 15-64 65 und älter

Stand 2004 10 68 22 Prognose 2015 11 63 26 Prognose 2020 11 60 29 Land Brandenburg 0-14 15-64 65 und älter

Stand 2004 11 70 19

Prognose 2015 12 65 23 Prognose 2020 11 63 26

Quelle: LDS Brandenburg.

Arbeitsmarkt und Pendlersaldo Innerhalb des Wachstumskerns gibt es rd. 26.000 sozialversiche-rungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und rd. 23.000 sozial-versicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Die Entwicklung der Beschäftigten am Arbeitsort (Arbeitsplatzquote) ist seit 1999 zwar rückläufig, aber positiver als die Entwicklung der sozialversi-cherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort (Erwerbsquote). Im Ergebnis ist ein steigendes Pendlersaldo zu verzeichnen.

Tab. 3: Arbeitsplatz-/Erwerbsquote und Pendlersaldo im RWK Westlausitz 1999 - 2005 Arbeitsplatzquote (SV-Beschäftigte am Arbeitsort) abs. 1999 = 100

12/1999 30.445 100 12/2004 26.865 88 6/2005 25.880 85 Erwerbsquote (SV-Beschäftigte am Wohnort) abs. 1999 = 100

12/1999 27.775 100 12/2004 23.777 86 6/2005 22.809 82 Pendlersaldo abs. 1999 = 100 12/1999 2.670 100

12/2004 3.088 116 6/2005 3.071 115

Quelle: Agentur für Arbeit, eigene Berechnungen.

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Die Arbeitnehmer im Wachstumskern arbeiten zu etwa 50 % nicht an ihrem Wohnort. Schwarzheide, Senftenberg und Finsterwalde haben mehr Einpendler als Auspendler, in Lauchhammer und Großräschen überwiegen die Auspendler. Die Einpendler im Wachstumskern kommen zu 2/3 aus den Kreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz, auch das angrenzende Sachsen spielt eine recht große Rolle. Dies unterstreicht die regionale Veranke-rung und Ausrichtung der Unternehmen bzw. der Wirtschafts-standorte. Die Auspendler haben zu etwa 60 % das Land Brandenburg (inkl. der Kreise Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz) und zu jeweils geringeren Anteilen Berlin, Sachsen und die alten Bundesländer zum Ziel. Bei den Pendlerbeziehungen innerhalb des Landkreises Ober-spreewald-Lausitz spielt die unmittelbare Nachbarschaft und die Zentralität der Orte eine große Rolle; Finsterwalde hat ausgespro-chen enge Pendlerbeziehungen im Landkreis Elbe-Elster. Die Arbeitslosenquote liegt in den Städten des Wachstumskerns insgesamt bei rd. 26 % (Stand Ende 2004). Damit ist die Westlau-sitz der Wachstumskern mit der höchsten Arbeitslosenquote.

Tab. 4: Pendlerbeziehungen im RWK Westlausitz (Stand 6/2005) Einpendler - Herkunft abs. %

übr. Kreis EE 3.566 28 übr. Kreis OSL 4.435 35 übr. Brandenburg 1.886 15 Sachsen 2.295 18 übr. Neue Bundesländer 484 4 Alte Bundesländer 148 1

Gesamt 12.815 100

zum Vgl.: Summe SVB am Arbeitsort 26.865

Auspendler - Ziel abs. %

übr. Kreis EE 1.755 17 übr. Kreis OSL 1.313 13 übr. Brandenburg 2.876 28 Sachsen 1.849 18 übr. Neue Bundesländer 932 9 Alte Bundesländer 1.366 14

Gesamt 10.090

zum Vgl.: Summe SVB am Wohnort 23.777 Quelle: Agentur für Arbeit, eigene Berechnungen.

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Bruttoinlandsprodukt Die Höhe des Bruttoinlandsprodukts (BIP je Einwohner) ist ein gu-ter Indikator für die Bewertung der Wirtschaftskraft einer Region. Die Werte des BIP liegen in absoluten Werten und in % des EU-Durchschnitts (25 Staaten) rückwirkend seit 1995 vor. Tab. 5: Bruttoinlandprodukt ausgewählter Kreise und Regi-onen im Vergleich 1995 und 2003

1995 2003

abs.

in EUR in %

EU 25 abs.

in EUR in %

EU 25

LK Elbe-Elster 10.472 67,5 13.674 62,9 LK Oberspreewald-Lausitz 11.804 76,1 15.269 70,2 Brandenburg-Südwest 13.055 84,2 17.140 78,8 Brandenburg insgesamt 12.404 80,0 16.483 75,8 EU 25 (insgesamt) 15.514 100,0 21.741 100,0

Quelle: EUROSTAT - Statistische Informationen der Europäischen Union. Absolute Werte sind inflations- und kaufkraftbereinigt. Werte jeweils Stand zum Jahresende. Aus den Angaben wird deutlich, dass das BIP in den Kreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz zwischen 1995 und 2003 zwar gestiegen ist, der Zuwachs aber von einem erheblich geringeren Niveau ausging als in Brandenburg und der EU sowie insgesamt deutlich langsamer war. Der Entwicklungsrückstand gegenüber den wirtschaftsstärksten Regionen der Europäischen Union hat sich damit noch erhöht.

Die Westlausitz zählt zur Planungsregion Brandenburg-Südwest, die zwar als Ziel 1-Gebiet in der nächsten Strukturfondsperiode der Europäischen Union 2007 bis 2013 bestätigt ist, aber ab 2010 mit einer degressiven Finanzausstattung rechnen muss („Phasing-Out-Region“). Damit werden die ab ca. 2010 verfügba-ren EU-Strukturfondsmittel (EFRE, ESF) zur Verbesserung der Wirt-schaftsstruktur und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit in der Region abnehmen. Angesichts der geringen BIP-Werte für die Landkreise im Süden Brandenburgs (s.o.) stellt dies für die West-lausitz einen erheblichen Standortnachteil dar. Regional bedeutende Infrastruktur und zentrale Ausstattung Das für den Wachstumskern wichtigste, überregional bedeutende Angebot im Bereich der Bildung stellt die Fachhochschule Lausitz in Senftenberg (s.u.) dar. Regionale und überörtliche bedeutende Weiterbildungseinrichtungen sind zum Beispiel in Lauchhammer (TÜV-Akademie Ostdeutschland, WEQUA Wirtschafts-, Ent-wicklungs- und Qualifizierungs-Gesellschaft, IBS Institut für beruf-lich Bildung und EDV-Schulung Lauchhammer), in Großräschen (Lehrbauhof der Handwerkskammer Cottbus), Finsterwalde (PILZ GmbH) und Senftenberg (Angebote für den zweiten Bildungsweg) vorhanden. Entsprechend ihrer räumlichen Bedeutung als Mittelzentren verfü-gen die Landkreise in den Städten Senftenberg, Finsterwalde und Lauchhammer vielfältige Bildungsangebote (Oberstufenzentren, Gymnasien, Volkshochschulen, Musikschulen).

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Hinsichtlich der Schullandschaft (Sekundarstufen) sind umfangrei-che Veränderungen geplant. In Lauchhammer und Schwarzheide sollen die vorhandenen Gymnasien geschlossen und an einem gemeinsamen Standort als zukünftiges Gymnasium „See-Campus“ Schwarzheide / Lauchhammer zusammengeführt und mit einer naturwissenschaftlichen Ausrichtung neu platziert wer-den. Entsprechend der Schulentwicklungskonzeption OSL schließt das Gymnasium Großräschen 2007. Die Oberschule soll in das Gebäude des jetzigen Gymnasiums umziehen, im Rahmen des Ganztagsschulkonzeptes sollen Praxislernen und andere Projekte „Schule und Wirtschaft“ in Kooperation mit dem ortsansässigen mittelständischen Unternehmen qualifiziert werden. In Finster-walde sollen die beiden noch vorhandenen Gymnasien zusam-mengelegt sowie räumlich-funktional und baulich (Aula, Campus) verknüpft werden. Mit diesen Maßnahmen wird in der Region auf die absehbare Bevölkerungsentwicklung und tendenziell zurückgehende Schüler-zahlen sinnvoll reagiert und inhaltlich umgesteuert. Unabhängig von der quantitativen Ausstattung und der Zahl der Einrichtungen in der Region wird von Unternehmen und anderen Partnern die Qualität der Schulausbildung und die teilweise unbe-friedigende Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger thematisiert. Diesbezüglich sind u.a. durch Veränderungen in den Lehrplänen und im Schulalltag (Betriebspraktika, Open Days etc.) sowie durch Verbundprojekte Schule - Wirtschaft vielerorts erste Schritte zur Bewältigung der Strukturprobleme eingeleitet worden. Diese An-sätze müssen ausgeweitet und fortgeführt werden.

Kulturelle Einrichtungen mit überregionaler Anziehungskraft sind vor allem die Neue Bühne Senftenberg sowie das Amphitheater am See in Senftenberg. Von besonderer Bedeutung sind ferner die Kreismuseen in Finsterwalde und Senftenberg, das Kunstguss-Museum Lauchhammer, die Festungsanlage Senftenberg und die Gartenstadt Marga. Überregional ausstrahlende Maßnahmen im Bereich Tourismus / Freizeit / Naherholung sind neben den Projekten im Rahmen der Internationalen Bauausstellung – IBA-Terrassen Großräschen, die Förderbrücke F60 in Lichterfeld-Schacksdorf u.a. – die Vorhaben im Zusammenhang mit dem Lausitzer Seenland zu nennen. Der RWK Westlausitz setzt an dieser Stelle auf die gezielte Weiterent-wicklung des Lausitzer Seenlandes und die entsprechende Unter-stützung durch die Landesregierung. Weitere touristische Magnete sind der Senftenberger See mit bis zu 750.000 Tagesbesuchern, die Skihalle Snowtropolis in Senf-tenberg, die vorhandenen Freizeit- und Erlebnisbäder (Lauch-hammer, Finsterwalde, Senftenberg), der an den Wachstumskern unmittelbar angrenzende EuroSpeedway Lausitz in Klettwitz und das alle zwei Jahre stattfindende Finsterwalder Sängerfest mit bis zu 150.000 Besuchern. Die gesundheitliche Schwerpunktversorgung des Wachstumskerns ist durch das Klinikum Finsterwalde sowie das Klinikum Nieder-lausitz (Standorte Senftenberg und Lauchhammer) gesichert. Hier sind in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen vorge-nommen worden.

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Wohnungsmarkt Die Wohnungsmarktsituation in den Städten des Wachstumskerns wird zum Teil geprägt von anorganisch gewachsenen Siedlungs-strukturen. Im Zusammenhang mit der Abbaggerung von Dörfern und Ortsteilen und d ie damit verbundene Umsiedlung der Be-wohner entstanden Plattenbaugebiete, zum Beispiel in Finsterwal-de, Lauchhammer und Senftenberg. Diese weisen heute ebenso wie andere Quartiere mit unterdurch-schnittlichen Standortqualitäten und unzureichendem Sanierungs-stand zum Teil einen hohen Wohnungsleerstand auf. Um den notwendigen Rückbau finanzieren sowie gezielt Aufwertungs- und Qualifizierungsmaßnahmen durchführen zu können, sind vier der fünf Städte des Wachstumskerns vor einigen Jahren in das Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost aufgenommen worden. In den Städten sind Rückbau- und Aufwertungsvorhaben eingeleitet worden, die die jeweilige Wohnungsmarktsituation stabilisiert bzw. eine weitere Verschlechterung verhindert haben. In Schwarzheide sind Wohnungsbestände mit Unterstützung der BASF unabhängig vom Stadtumbauprogramm bereits in den 90er Jahren reduziert worden. In den letzten Jahren hat die Angebotsvielfalt im Wohnungsmarkt deutlich zugenommen, wobei das hochwertige Wohnungssegment noch ausbaufähig ist. Für die zukünftige Entwicklung sind insge-samt genügend Baulandflächen ausgewiesen.

Vorhandene Planungen und interkommunale Kooperat i-onsansätze Es liegen mehrere aktuelle bzw. überarbeitete Planungen zur re-gionalen Entwicklung in den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster vor. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz hat mit seinem „Interkom-munalen Entwicklungskonzept“ von 2003 sowie dem „Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept für den Landkreis Oberspree-wald-Lausitz“ von 2005 dabei erstmalig Aussagen zu möglichen regionalen Kooperationen getroffen. Die Umsetzung der Vor-schläge in die Praxis wird derzeit geprüft. Für den Landkreis Elbe-Elster wurden im Jahr 2003 die Leitlinien der Kreisentwicklungskonzeption fortgeschrieben und in 2005 das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) erstellt. Für beide Kreise liegen ergänzend Schulentwicklungskonzeptionen vor. Die Studie zur „Regionalmarketingstrategie Region Lausitz-Spreewald“ von 2004 stellt neben der Regionalplanung Lausitz-Spreewald die einzige kreisübergreifende und damit auch für den Wachstumskern relevante Planung dar. Die Studie trifft für den Gesamtraum Aussagen zur Entwicklung der Wirtschaft im Allge-meinen und einzelner Branchen, zur Stärkung des Tourismus und zum Regionalmarketing. Die Ergebnisse stimmen im Grundsatz mit den nachstehenden Aussagen überein.

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Mit der Entwicklungskonzeption für Lauchhammer, Schwarzheide und Ruhland (Stand 2003) liegen für den Süden des Kreises O-berspreewald-Lausitz praktische Ansätze und Vorschläge zur Aus-gestaltung der interkommunalen Zusammenarbeit in der Region vor. Auf dieser Grundlage werden derzeit Kooperationsprojekte und eine strategische Zusammenarbeit der Städte Schwarzheide und Lauchhammer vorbereitet und umgesetzt. Die vorliegenden Stadtumbaukonzepte für die RWK-Städte defi-nieren ergänzend die kommunalen Aufgabenstellungen sowie Ziele und präzisieren mögliche Projekte. Die Angaben und Aussa-gen werden in den in Erarbeitung befindlichen integrierten Stadt-entwicklungskonzepten (INSEKs) vertieft und um mögliche inter-kommunale Aufgaben und Entwicklungsansätze ergänzt. Insge-samt betrachtet, sind die freiwilligen interkommunalen Kooperati-onsansätze in den Städten der Westlausitz bis auf die vereinbarte Kooperation Schwarzheide / Lauchhammer bisher nicht weit ent-wickelt. Mit der Ausweisung als Regionaler Wachstumskern ist die not-wendige Diskussion um Ziele und die Ausgestaltung der zukünfti-gen Zusammenarbeit angestoßen worden (s.u., Kap. B.5). Dieser Prozess wird unterstützt durch den Vorschlag der Gemein-samen Landesplanungsabteilung der Länder Brandenburg und Berlin zur zukünftigen Ausgestaltung des Systems Zentraler Orte im Land Brandenburg. Darin sind Finsterwalde, Lauchhammer / Schwarzheide und Senftenberg / Großräschen mit ihren jeweili-

gen Einzugsbereichen als Mittelzentren ausgewiesen. Diese Aus-weisung impliziert die Aufforderung an die Kommunen, Funktio-nen und Angebote gemeinsamen mit den Nachbarn und Um-landkommunen zu entwickeln. RWK-Marketing Der RWK Westlausitz ist als Wirtschaftsstandort und Wirtschafts-raum bisher kaum präsent und bekannt. Dies ist als direkte Folge der bisher recht gering entwickelten in-terkommunalen Kooperation über die Kreisgrenzen hinweg sowie der bisherigen Profilierung der Einzelstädte und Standorte festzu-halten. Der gemeinsame Außenauftritt und das gemeinsame Mar-keting sind unerlässliche Aufgaben der zukünftigen Kooperation im Wachstumskern, insbesondere wenn neue Interessenten und Märkte nicht nur regional, sondern national und international erschlossen werden sollen.

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B.3 Wirtschaftsstruktur und Branchenschwerpunkte Gewerbe- und Industrieflächenangebote Der Wachstumskern Westlausitz verfügt über ein breit differenzier-tes Angebot an Gewerbe- und Industrieflächen4. Das Gesamtvo-lumen beträgt rd. 900 ha. Der Industrieflächenanteil überwiegt dabei mit rd. 60 %. Der Anteil der Gewerbeflächen beträgt rd. 40 % (s. Anlage). Mit einem durchschnittlichen Auslastungsgrad von rd. 60 % besitzt die Region an allen Standorten Flächenpotenziale, die auch für Großansiedlungen geeignet sind. Beispielhaft sind die Standorte im Umfeld von BASF (Schwarzheide / Schipkau) sowie die Gebiete Schwarzheide-Süd und Lauchhammer-Süd. Die bedeutendsten Einzelstandorte stellen BASF (rd. 230 ha, inkl. Erweiterungsreserve) in Schwarzheide, das Industriegebiet-Süd (rd. 107 ha) in Lauchhammer und das Gewerbegebiet in Finsterwal-de/Massen (rd. 100 ha) dar. Die BASF bietet Industrieflächen vor allem für Unternehmen aus der Kunststoff- / Chemiebranche. Das Industriegebiet Süd in Lauchhammer ist vor allem für Unterneh-men aus der Metallindustrie und Ansiedlungen mit einem erhöh-ten Flächenbedarf (größer 10 ha) geeignet.

4 Für Finsterwalde wird das Gewerbegebiet Finsterwalde/Massen mit in die Betrachtung der Flächenangebote sowie der Branchenschwerpunkte (s.u.) einbezogen.

Zwei Industrieparks in Großräschen und Senftenberg ergänzen das Angebot. Erstens der Industriepark Sonne (GE und GI, rd. 50 ha) in Großräschen, der durch eine gute Verkehrsanbindung so-wie einen breiten Branchenmix gekennzeichnet ist. Zweitens der Industriepark Marga in Senftenberg, der die Bereiche Dienstleis-tung, Metallerzeugung / -be- und -verarbeitung abdeckt. Erwähnenswert ist ferner der Gewerbepark am Eurospeedway Lausitz, der zur Gemarkung Schipkau gehört.

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Abb. 4: Gewerbestandorte im RWK Westlausitz

Quelle: Eigene Darstellung, Stadt Lauchhammer

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Wirtschaftsnahe Infrastruktur Die Vermarktung der Gewerbeflächen und -standorte im Wachs-tumskern wird bisher durch die fünf Städte sowie durch die kreisli-chen Partner vorgenommen und z.B. durch das Regionalmana-gement mit Sitz in Cottbus unterstützt. Darüber hinaus trägt die BASF Schwarzheide mit der Gesellschaft zur Entwicklung und Vermarktung eigener Gewerbe- und Industrieflächen maßgeblich zur Flächen- und Standortentwicklung bei. Ergänzend beabsichtigt BASF, gemeinsam mit Netzwerkpartnern, der Fachhochschule Lausitz und den Kommunen im RWK West-lausitz, ein Innovationszentrum mit Schwerpunkt Chemie und Braunkohle-Chemie einzurichten. Hier sollen die Flächen- und Standortkompetenzen der BASF (Labore, Materialien etc.) einge-setzt werden. Zusätzlich offeriert die BASF in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern Beratungsangebote für die berufliche Frühorien-tierung von Schülern und Jugendlichen (Schüleragentur). Die Fachhochschule Lausitz mit Sitz in Senftenberg verfügt über eine Technologietransferstelle sowie einen Lehrstuhl für Entrepre-neurship. Das Technologie-, Gründungs- und Bildungszentrum Großräschen hat die Förderung von Technologie und Innovation, die Unterstützung von Existenzgründern und wirtschaftsnahen Pro-jekten sowie die Berufsfrühorientierung zur Nachwuchsgewinnung für KMU zum Gegenstand. Die Projekte werden als Public-Private-Partnership-Modelle umgesetzt. Es existiert eine enge Zusammen-arbeit mit der Fachhochschule Lausitz und dem Lausitzer Unter-nehmerCentrum (LUV)

Ein weiteres Angebot für technologieorientierte Gründer wird durch das Zentrum für Entwicklung, Innovation und Technologie Z.E.I.T. in Schwarzheide vorgehalten. Die Hauptgeschäftsfelder der zu etwa 75 % kommunalen Gesellschaft Z.E.I.T. GmbH sind Service- und Beratungsleistungen, das Kunststoffkompetenzzent-rum in Schwarzheide sowie der Betrieb des Gewerbezentrums in Lauchhammer. Als Kooperationsnetzwerke und Partner der regionalen Wirtschaft sind das Kunststoffkompetenzzentrum Brandenburg (KuBra e.V.), Sitz Schwarzheide, und die ArGe MEI (ArbeitsGemeinschaft Me-tall- und Elektroindustrie), Sitz in Finsterwalde c/o Entwicklungsge-sellschaft Energiepark Lausitz (EEPL), zu nennen. Das KuBra e.V. ist ein landesweit agierendes Netzwerk für Unter-nehmen aus der Kunststoff-/Chemieindustrie mit einem klaren Schwerpunkt im Süden Brandenburgs (BASF, Unternehmen aus Schwarzheide). Mitglieder sind rd. 35 Unternehmen mit zusam-men rd. 4.300 MA. Die ArGe MEI ist eindeutig regional verankert, ihre Mitglieder kommen insbesondere aus dem Elbe-Elster-Kreis sowie aus dem Raum Lauchhammer. Diese Netzwerke haben für die Weiterentwicklung und Stärkung der Unternehmen dieser Branchen eine sehr hohe Bedeutung. Beide Netzwerke haben sich in der Vergangenheit erfolgreich um die Realisierung von spezifischen Vorhaben beworben. Aktuell ist die EEPL zum Beispiel mit einem Projekt zum Aufbau und zur Durchführung von Innovationswerkstätten bei Unternehmen der

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Metallindustrie im Süden Brandenburgs und die KuBra e.V., mit dem Projekt „Mehr Kompetenz für Morgen“ im INNOPUNKT-Wettbewerb „Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Unter-nehmen stärken“ ausgewählt worden. Beide Vorhaben werden in enger Kooperation mit regionalen Partnern (TÜV, FH Lausitz, Un-ternehmen) durchgeführt, so dass positive Effekte für die Region erwartet werden. Die wirtschaftsnahen Infrastrukturangebote werden ergänzt durch die städtische und kreisliche Wirtschaftsförderung sowie Wirt-schaftsförderungsgesellschaften z.B. des Kreises Elbe-Elster. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), die ZukunftsAgen-tur Brandenburg (ZAB), die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus sowie die Handwerkskammer halten zeitweilige Bera-tungs- und Informationsangebote vor. Dazu trägt auch das Lausit-zer Unternehmer Centrum (LUC) in Senftenberg bei. Damit beste-hen differenzierte und passgenaue Angebote für Anfragen und Ansiedlungswünsche von Unternehmen. Bildung, Forschung und Entwicklung Die Region Westlausitz verfügt neben der Fachhochschule Lausitz mit Sitz in Senftenberg über mehrere Universitäten und For-schungseinrichtungen im Umkreis von rd. 120 km bzw. rd. 1,5 h Fahrzeit. Die Fachhochschule Lausitz hat mit rd. 3.000 Studenten (Standor-te Senftenberg, Cottbus) eine wichtige Funktion für die Fachkräfte-

sicherung in der Region und für die Kooperation mit Unterneh-men. Sie umfasst sechs Fachbereiche, dazu zählen Architektur / Bauingenieurwesen / Versorgungstechnik, Bio-, Chemie- und Ver-fahrenstechnik, Informatik / Elektrotechnik / Maschinenbau, Mu-sikpädagogik, Sozialwesen und Wirtschaftswissenschaften. Damit werden wichtige Branchenkompetenzfelder der Region abgedeckt. Ziel der Beteiligten ist es hier, die Studien- und Lehrangebote noch stärker auf die Bedarfe der Unternehmen abzustellen. Beispielsweise entwickelt die FH Lausitz gemeinsam mit regiona-len Partnern, so der KuBra e.V., der Z.E.I.-T GmbH den Studien-gang Kunststofftechnik Mit der Betreuung von Diplomarbeiten durch Unternehmen aus der Region und der Anstellung von Werksstudenten findet einer-seits eine praktische Kooperation von Hochschule und Unterneh-men statt, andererseits werden Netzwerke zwischen Studenten und Unternehmen geschaffen. Gleichwohl sind die direkten Ar-beitsmarkteffekte für die Region durch Absolventen der Fachhoch-schule bisher eher gering. Durch die gute Arbeitsmarktsituation für Absolventen technischer und ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge in anderen Teilen Deutschlands gelingt es bisher nicht ausreichend, Absolventen mit ihren Kompetenzen in der Region zu halten und die Unternehmen entsprechend zu stärken. Hier kooperiert die Fachhochschule eng mit regionalen Partnern, um zum Beispiel über das INNOPUNKT-Programm u.a. gemeinsam mit KuBra e.V. die Absolventen gezielt an regionale Unternehmen zu binden.

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Darüber hinaus ist der Aufbau eines „Innovationszentrums Che-mie“ geplant, um Neu- und Existenzgründungen vor allem von Fachhochschul- und Universitätsabsolventen in technologieintensi-ven Bereichen zu unterstützen. U.a. beabsichtigt die BASF, Räume, Labore und Technik bereitzustellen; die Unterstützung und das Coaching der Gründer soll von anderen Partnern, zum Beispiel der ZAB bereitgestellt werden. Weitere bedeutende Hochschulstandorte stellen die BTU Cottbus (rd. 50 km), die TU Dresden (rd. 60 km) sowie Berliner Hoch-schul- und Forschungseinrichtungen (rd. 120 km) dar. Die TÜV-Akademie (Rheinland Group) verfügt über einen Standort in Lauchhammer. Sie ist in der Erst- und Weiterbildung tätig und bietet ein breites Qualifizierungsprogramm für Berufsanfänger und Arbeitsuchende sowie Fach- und Führungskräfte aus Wirt-schaftunternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Die DEKRA Automobil mit Sitz in Klettwitz am EuroSpeedway Lausitz versteht sich als Kompetenzzentrum Automobil in der Region. Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in Unternehmen werden vor allem durch die BASF am Standort Schwarzheide sowie durch die Fa. Kjellberg, Finsterwalde, durchgeführt (s.u.). Das Institut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) in Finsterwalde arbeitet an an-wendungsorientierten Forschungsprojekten zur Gestaltung und nachhaltigen Entwicklung ökologisch stabiler und vielfältig nutz-barer Bergbaufolgelandschaften.

Branchenschwerpunkte und Kompetenzfelder Im RWK Westlausitz werden seitens der Landesregierung acht Branchenkompetenzfelder5 ausgewiesen. Die Metallherstellung, -be und -verarbeitung / Mechatronik ist in allen fünf Städten als Branchenschwerpunkt benannt. Darüber hinaus werden je Stadt in der Regel drei weitere Branchenkompetenzfelder ausgewiesen. Die aktuelle Situation stellt sich branchenbezogen wie folgt dar:6 • Automotive

rd. 820 AP, 10 Unternehmen Die Branchenstruktur ist – wie im Metallbereich, s.u. – von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt. Die Branche ver-fügt über günstige Standortfaktoren. Dazu gehören vor allem die leistungsfähige Infrastruktur, Arbeitskostenvorteile sowie die kurzfristige Verfügbarkeit von Industrie- und Gewerbeflächen. Standorte befinden sich in Finsterwalde (5 Unternehmen), Großräschen (2 Unternehmen) und in Nachbargemeinden au-ßerhalb des Wachstumskerns (Tröbitz, Sonnewalde, Klettwitz). Zu den wichtigsten Unternehmen zählen in Finsterwalde die In-

5 Dazu zählen Automotive, Biotechnologie, Energiewirtschaft / -technologie, Kunststoffe / Chemie, Logistik, Medien / IKT, Metallherstel-lung, be- und -verarbeitung / Mechatronik, Mineralölwirtschaft / Bio-kraftstoffe. 6 Aufzählung in alphabetischer Reihenfolge; unter Berücksichtigung der Unternehmen im Wachstumskern mit mehr als ca. 10 MA bzw. mit be-sonderer regionalwirtschaftlicher Bedeutung in den Branchenkompetenz-feldern. Die detaillierte Liste mit den Unternehmen befindet sich im An-hang.

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dustriegalvanik GmbH (85 MA), das Formteil- und Schrauben-werk (166 MA) und Magna INTIER (65 MA, perspektivisch 200 MA) sowie die Starz GmbH Elektrotechnik – Electronic (150 MA) in Großräschen. Die DEKRA unterhält in Klettwitz am Euro-speedway Lausitz eine Teststrecke, sog. „Technology Center“ (70 MA), wo Prüf- und Zertifizierungsaufgaben rund um das Thema Fahrzeug erfüllt werden. Das Netzwerk Die ArGe MEI fördert für diese Branche Koope-rationen zwischen Unternehmen. Das „automotive cluster Ber-linBrandenburg“ bietet zusätzlich eine kompetente Plattform. Hier sind mehr als 50% der 210 Automotive-Unternehmen in Berlin-Brandenburg vertreten. Aufgrund der Nähe zu den Automobilproduzenten in Dresden, Leipzig, Eisenach und Ludwigsfelde sowie in Polen und Tsche-chien bestehen gute Entwicklungsperspektiven. Allerdings erscheint eine stärkere regionale und überregionale Verzahnung von Zulieferaktivitäten, eine intensivere Zusam-menarbeit im Unternehmensverbund sowie eine engere Ko-operation mit FuE-Einrichtungen notwendig, um die Standort- und Entwicklungsvorteile voll ausschöpfen zu können.

• Biotechnologie

An der Fachhochschule Lausitz in Senftenberg ist die Biotech-nologie in der Region vertreten. Sie bietet den Studiengang Biotechnologie an, führt internationale Forschungsverbundpro-jekte durch und organisiert u.a. internationale themenorientier-te Veranstaltungen. Der Ausbau des Lehr- und Forschungsan-gebotes an der Fachhochschule ist vorgesehen. Die unternehmensbezogene Verankerung ist in der Westlausitz

noch nicht gegeben; einziges Biotechnologie-Unternehmen von Bedeutung ist die Fa. Atomol in Lipten (nördlich Richtung Ca-lau).

• Energiewirtschaft / -technologie / Mineralölwirtschaft / Bio-

kraftstoffe rd. 720 AP, 9 Unternehmen Diese Branche ist vor allem am Standort Lauchhammer vertre-ten und wird von VESTAS (419 MA) 7 und einigen Zulieferern (SIAG Anlagenbau, Finsterwalde/Massen, rd. 150 MA) domi-niert. Neuansiedlungen (Biokraftwerk, Heizkraftwerke, Gas- und Dampfkraftwerk, Energiedienstleister) sind an den Standorten Lauchhammer, Großräschen und Senftenberg geplant bzw. im Bau und stärken die Branche in den kommenden Jahren zu-sätzlich. Die Branche Mineralölwirtschaft / Biokraftstoffe ist mit einigen Unternehmen vor allem am Standort Schwarzheide vertreten. Biopetrol Schwarzheide (57 MA) spielt für die Mineralölwirt-schaft im RWK eine bedeutende Rolle. Der Branche der Bio-kraftstoffe sind gute Entwicklungsmöglichkeiten zu attestieren.

7 VESTAS wird im ILB-Jahresbericht als Unternehmen der Energiewirt-

schaft geführt. VESTAS selbst sieht sich eher als Maschinenbauunter-nehmen.

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• Kunststoffe / Chemie

rd. 2.600 AP, 16 Unternehmen Die wichtigste Branche der Region wird maßgeblich von der BASF in Schwarzheide (rd. 2.120 MA) geprägt. Dort sind rd. 80 % der Arbeitsplätze dieser Branche vorhanden. Das Unterneh-men produziert Polyurethan-Grundprodukte und -Systeme, Pflanzenschutzmittel und andere Chemieprodukte. Die BASF ist zudem als Servicedienstleister für Ansiedlungen auf dem BASF-Gelände und im benachbarten Verarbeitungs- und In-dustriezentrum (VIZ) tätig. Seit 1998 haben sich 13 neue Un-ternehmen für den Standort entschieden. Weitere bedeutende Unternehmen aus dem Bereich Kunststoffe / Chemie sind Fränkische Rohrwerke (84 MA), Cyclics Europe (62 MA), beide in Schwarzheide, und GALATEA (54 MA) in Lauchhammer. Im Umfeld der BASF hat sich eine eigene Zulieferer- und Dienstleistungsstruktur entwickelt. Die Unternehmen sind so-wohl auf dem BASF-Gelände als auch an anderen Standorten ansässig. Somit ist Schwarzheide mit zehn Unternehmen der größte Standort der Branche. Daneben befinden sich z.B. in Lauchhammer drei Unternehmen und in Großräschen ein Un-ternehmen. Kooperationen werden vor allem durch das Netzwerk KuBra e.V. unterstützt. Das Kunststoffkompetenzzentrum Brandenburg verfolgt das Ziel, durch eine engere Zusammenarbeit vorran-gig zwischen kleinen und mittleren Kunststoffverarbeitern die Branchenkompetenz der brandenburgischen Kunststoffindustrie weiter zu stärken. Ein GA-Antrag zur Netzwerkförderung ist ge-stellt. Mit dieser Unterstützung soll die Zusammenarbeit weiter

ausgebaut werden. Forschungs- und Entwicklungsvorhaben werden hauptsächlich durch die BASF Schwarzheide getätigt, die sich auf dem Gebiet der Grundproduktforschung für Polyurethane spezialisiert hat. Etwa 140 Mitarbeiter sind in der FuE bei BASF tätig.

• Logistik

rd. 340 AP, 16 Unternehmen Eher kleine Unternehmen prägen die Struktur der Logistikbran-che. Die Arbeitsplätze sind vor allem bei der Eurologistik Recyc-ling, DHL Freight GmbH, der Firmengruppe Holzhausen sowie der K&K Transportgesellschaft an den Standorten Lauchham-mer, Schwarzheide, Finsterwalde und Großräschen vorhanden.

• Medien/IKT

rd. 320 AP, 20 Unternehmen Die Unternehmen sind vor allem an den Standorten Senften-berg, Lauchhammer, Schwarzheide und Finsterwalde ansäs-sig. Die Struktur ist kleinteilig, die Unternehmensgrößen belau-fen sich auf max. 50 MA. Größtes Unternehmen ist Archikart Software (Lauchhammer, 52 MA).

• Metallerzeugung / -be- und -verarbeitung / Mechatronik

rd. 1.690 AP, 36 Unternehmen Die traditionelle Metallbranche spielt eine wichtige Rolle in der Region. Im Gegensatz zur Kunststoff- und Chemiebranche ist die Struktur hier durch kleine und mittlere Unternehmen ge-kennzeichnet. An allen Standorten befinden sich Unternehmen mit einer etwa ähnlich hohen Arbeitsplatzbedeutung. Lauch-

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hammer ist mit einer Anzahl von 11 Unternehmen der größte Standort. In Großräschen sind sieben Unternehmen ansässig, in Senftenberg sechs Unternehmen und in Finsterwalde vier Unternehmen. Zu den bedeutendsten Unternehmen zählen TAKRAF GMBH (210 MA) in Lauchhammer, Kjellberg (193 MA) und die Drahtwerk und Stahlhandel GmbH (160 MA) in Finsterwalde sowie die Züblin Stahlbau GmbH (145 MA) in Senftenberg. Diese werden durch eine vielfältige KMU-Struktur in den RWK-Städten sowie in Nachbargemeinden ergänzt. Ergänzend bestehen Kooperationen in Form von Netzwerken wie der ArGe MEI, der Arbeitsgemeinschaft Metall- und Elekt-roindustrie Südbrandenburgs. Das Netzwerk dient u.a. der Verbesserung des Innen- und Außenmarketings. Die ArGe MEI betreibt mit einigen Unternehmen das Kompetenznetzwerk Plasma Point Europe. Mit der Fachhochschule Lausitz sowie der BTU Cottbus und der TU Dresden besteht ein bereits intensiver und noch weiter aus-baufähiger Technologietransfer. Die Firma Kjellberg, Finsterwalde, führt Forschungs- und Ent-wicklungsvorhaben im Rahmen einer 30-köpfigen Entwick-lungsabteilung durch, die das größte Labor für Entwicklung von Plasmatechnik in Europa darstellt. Kjellberg arbeitet au-ßerdem eng mit den Universitäten in Dresden, Hannover, Magdeburg und Cottbus sowie Frauenhoferinstituten und ver-schiedenen Hochschulen zusammen. Die Arbeitsplatzentwicklung verläuft seit 2003 positiv. Es be-steht eine grundsätzlich positive Entwicklungsperspektive für die Branche.

Ergänzend zu nennen ist die Recycling-Branche (rd. 930 AP, 11 Unternehmen), die nicht als Branchenschwerpunkt und Kompe-tenzfeld ausgewiesen ist. Unabhängig davon hat diese Branche ein besonderes Gewicht in der Region. Von Bedeutung sind die SGL Sanierungsgesellschaft Lauchhammer (200 MA) und die Scholz Recycling GmbH (89 MA) in Lauchham-mer sowie die Schwarze Elster Recycling GmbH (200 MA) und die NSG Sanierungsgesellschaft in der Niederlausitz mbH (160 MA) in Großräschen. Insgesamt sind über 6.500 Arbeitsplätze in rd. 110 Unternehmen aus den Branchenschwerpunkten vorhanden, das sind fast 30 % aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Wachstums-kern. Die wirtschaftliche Bedeutung der Branchen ist unter Berück-sichtigung der kleinen Unternehmen (weniger als 10 AP) noch deutlich größer. Die Liste der Unternehmen mit Zuordnung zu den Branchenschwerpunkten ist in der Anlage beigefügt. Aus der Bewertung der wirtschaftlichen Bedeutung der ausgewie-senen Branchenkompetenzfelder wird deutlich, dass • die Metallerzeugung, -be- und -verarbeitung / Mechatronik

sowie • die Kunststoff- / Chemiebranche mit Abstand sowohl die Branchen mit dem größten Gewicht als auch die Branchen mit den größten Entwicklungspotenzialen in der Region sind.

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Überschneidungen in den Produktprofilen und Leistungen gibt es • einerseits zwischen der Metallbranche und der Energiewirt-

schaft (zum Beispiel VESTAS, SIAG Anlagenbau) sowie • andererseits zwischen dem Bereich Automotive und der Metall-

wie auch der Kunststoffbranche. Abbildung 5: Branchenkompetenzfelder / Produktgruppen

Ergänzend ist der Bereich Biokraftstoffe inhaltlich zum Teil der Kunststoff- / Chemiebranche zuzuordnen. Die Logistik-Unternehmen am Standort profitieren insbesondere von den bei-den genannten Schwerpunkten Metall und Kunststoffe / Chemie.

Kunststoffeund Chemie

Kraft-stoffe

Metall

Auto-motive

Logistik

EnergieAuto-motive

Kunststoffeund Chemie

Kraft-stoffe

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Auto-motive

Logistik

EnergieAuto-motive

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B.4 Kurzprofil der Städte im Wachstumskern Finsterwalde Mit rd. 18.700 Einwohnern ist Finsterwalde neben Lauchhammer zweitgrößte Stadt im Wachstumskern. Als einzige Stadt im Land-kreis Elbe-Elster liegt die Stadt rd. 20 km von der A 13 (Anschluss-stellen Bronkow und Großräschen) entfernt. Finsterwalde verfügt als Mittelzentrum über eine umfassende Inf-rastrukturausstattung und einen eigenen mittelzentralen Verflech-tungsbereich, der vorwiegend auf den Landkreis Elbe-Elster be-grenzt ist (zum Beispiel im Bereich Einzelhandel). Die kreisüber-greifenden Verflechtungen (z.B. Pendlerbeziehungen) sind gering. Die wirtschaftlichen Schwerpunkte des Standortes Finsterwalde, zu dem die benachbarte Gemeinde Massen im Amt Kleine Elster zu zählen ist, liegen in der Metall- und Elektroindustrie und im Be-reich Automotive. Großräschen Großräschen hat rd. 11.400 Einwohner und liegt zentral im Wachstumskern „zwischen“ der Autobahn A 13 (Abfahrt Großrä-schen) und der Kreisstadt Senftenberg im Kreis Oberspreewald-Lausitz. Perspektivisch ist Großräschen Bestandteil des Lausitzer Seenlandes.

Die Stadt weist eine stabile Beschäftigungssituation seit dem Jahr 1999 auf. Neben den Mittelzentren der Region verfügt Großrä-schen über betriebliche Angebote der Aus- und Weiterbildung. Hervorzuheben ist die enge Kooperation zwischen der Kommune und den Unternehmen am Standort. Die Schwerpunktbranchen liegen – ähnlich wie in Finsterwalde – in den Branchen Metall, Automotive und Recycling. Lauchhammer Mit ebenfalls rd. 18.700 Einwohnern ist Lauchhammer neben Finsterwalde zweitgrößte Stadt im Wachstumskern. Erreichbar ist Lauchhammer über die B 169, die Entfernung zur A 13 (An-schlussstelle Ruhland) beträgt 5 km. Hervorzuheben sind die bereits entwickelten und perspektivischen Kooperationsansätze mit der Stadt Schwarzheide, zum Beispiel hinsichtlich der Ausstattung mit kommunaler Infrastruktur, und der Zielstellung eines gemeinsamen Mittelzentrums mit Schwarzheide. Ein öffentlich-rechtlicher Kooperationsvertrag soll im September 2006 von den Stadtverordnetenversammlungen beschlossen wer-den.

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Hinsichtlich der Infrastrukturausstattung sind neben der mittelzent-ralen Ausstattung vor allem die Einrichtungen der betrieblichen Weiterbildung zu nennen. Branchenschwerpunkte sind die Metall- und Elektroindustrie, die Logistik, Medien / IKT und die Energiewirtschaft. Schwarzheide Schwarzheide (rd. 6.600 Einwohner) ist insbesondere als Standort der BASF bekannt. Schwarzheide liegt unmittelbar an der A 13 (Abfahrt Ruhland). Um den mit Abstand größten Arbeitgeber im Wachstumskern ha-ben sich tragfähige Zulieferer- und Dienstleistungsstrukturen ent-wickelt. Neben der Kunststoffindustrie ist die Logistikbranche von Bedeutung. Die Beschäftigungsentwicklung ist seit dem Jahr 1999 positiv, be-dingt durch die dynamische Entwicklung am Standort BASF. Schwarzheide verfügt daher über eine hohes und tendenziell stei-gendes positives Pendlersaldo. Hinsichtlich der zukünftigen Ausstattung mit kommunaler Infra-struktur und der Mittelzentrumsausweisung kooperiert Schwarz-heide eng mit der Stadt Lauchhammer. Ein öffentlich-rechtlicher Kooperationsvertrag soll im September 2006 von den Stadtver-ordnetenversammlungen beschlossen werden.

Senftenberg Mit knapp 30.000 Einwohnern ist Senftenberg größte Stadt im Wachstumskern und Kreisstadt des Kreises Oberspreewald-Lausitz. Senftenberg ist das Zentrum des Lausitzer Seenlandes. Senftenberg ist über die B 169 / B 96 erreichbar, die Entfernung zur Autobahn A 13 beträgt rd. 10 km. Senftenberg verfügt über eine umfangreiche mittelzentrale Aus-stattung mit zum Teil überregionaler und darüber hinausgehender Bedeutung. Hervorzuheben sind die Fachhochschule Lausitz und die Neue Bühne Senftenberg. Wirtschaftlich prägend sind die Metall- und Elektroindustrie, der Bereich Medien / IKT und die ausgeprägte Dienstleistungsfunktion (Kreisstadt).

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B.5 Vorbereitungsstand RWK Westlausitz Resultierend aus der Durchführung des Forums Strukturwandel vom 27. Januar 2006 und der Aufforderung der Staatskanzlei des Landes Brandenburg vom Februar 2006, Standortentwicklungs-konzepte für die ausgewiesenen regionalen Wachstumskerne zu erarbeiten, verständigten sich die fünf Städte über die weitere Zu-sammenarbeit. Im Ergebnis haben sich die fünf Städte zur „Ko-operationsgemeinschaft Regionaler Wachstumskern Westlausitz“ zusammengeschlossen (s. Anlage). Die Vereinbarung wurde im April 2006 unterzeichnet. Damit sind gute Voraussetzungen für den schrittweisen Ausbau der Zusammenarbeit im Wachstumskern geschaffen. Die Verein-barung setzt mit den Aspekten „freiwillige Kooperation“ und „gleichberechtigte Verteilung von Rechten und Pflichten“ auf wich-tige Erfolgsfaktoren interkommunaler Zusammenarbeit. Ziele der interkommunalen Kooperation sind insbesondere: • die Erfüllung der Anforderungen der Landesregierung an die

gemeinsame Vertretung des Regionalen Wachstumskern West-lausitz,

• die Kooperation in gemeindeübergreifenden Fragen und Auf-gabenstellungen mit dem Ziel, Synergieeffekte und Effizienz-steigerungen zu erzielen,

• die Entwicklung und Ausbildung einer regionalen Identität zu forcieren,

• die Nutzung der wirtschaftlichen Potenziale zur Entwicklung des Regionalen Wachstumskern Westlausitz sowie

• die Entwicklung, Abstimmung und Umsetzung von Projekten zur Stärkung des Wachstumskerns.

Zur Unterstützung der interkommunalen Zusammenarbeit ist in der Vereinbarung die Bildung eines Beirates als Möglichkeit for-muliert. Mit der Vereinbarung ist die Organisation innerhalb der Koopera-tionsgemeinschaft geregelt und es sind Aussagen zur Deckung des Finanzbedarfs getroffen worden. Im ersten Schritt wurde die gemeinsame Erarbeitung des Standortentwicklungskonzeptes für den Regionalen Wachstumskern Westlausitz vereinbart. Im Sinne des vereinbarten kooperativen Ansatzes sind im Zuge der Erarbeitung des Standortentwicklungskonzeptes folgende Ar-beitsschritte und Abstimmungen durchgeführt worden: • Zusammenfassung der Ergebnisse des Forums Strukturwandel

vom 27. Januar 2006 und Übermittlung der Dokumentation an die Teilnehmer,

• Befragung der strukturbestimmenden Unternehmen und Part-ner (Kammer, Hochschulen, Verbände etc.) zu den Stärken und Schwächen, notwendigen Aufgaben und Ziele im Wachstums-kern (rd. 25 Rückläufe - März / April 2006),

• Vorstellung der Zwischenergebnisse und des Arbeitsstandes ggü. der PROGNOS AG (31.5.2006, Lauchhammer)

• Vorstellung und Abstimmung der ersten Ergebnisse und grund-sätzlichen Ziele des Standortentwicklungskonzeptes ggü. den

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WiSo-Partnern (rd. 35 TN, 21.6.2006, Senftenberg) sowie Be-rücksichtigung der eingegangenen Stellungnahmen und Anre-gungen,

• Vorstellung und Abstimmung der Ziele und Schlüsselprojekte des Standortentwicklungskonzeptes mit den strukturbestim-menden Unternehmen aus den Bereichen Metall / Automotive und Kunststoffe / Chemie (rd. 25 TN, 25.7.2006, Schwarzhei-de) sowie Berücksichtigung der eingegangenen Stellungnah-men und Anregungen.

Darüber hinaus sind die (Zwischen-)Ergebnisse in regelmäßigen Gesprächsrunden und Abstimmungen mit den fünf Städten vorge-stellt und vereinbart worden. Dazu zählten insgesamt sieben Ab-stimmungen mit den Bürgermeistern / Wirtschaftsförderern sowie sechs weitere Abstimmungen auf Arbeitsebene (Wirtschaftsförde-rer) im Zeitraum März bis September 2006. Mit Standort prägenden Unternehmen und Netzwerken ist u.a. über die o.g. Veranstaltungen ein intensiver Konsultationsprozess begonnen worden. Dies schlägt sich in der Auswahl der Projekte nieder. Darüber hinaus ist eine enge Kooperation der RWK-Städte vor allem mit BASF vorgesehen. Dazu bestehen erste konzeptio-nelle Überlegungen, die zu einem späteren Zeitpunkt in gemein-same Projekte münden können.

Ergänzend wurden die Zwischenstände im „Praxistest Masterplan Starke Städte - Stadtumbau“ zur Vorbereitung der Erarbeitung Integrierter Stadtentwicklungskonzepte (INSEKs), an dem die fünf Städte als Modellstädte teilnehmen, vorgestellt und berücksichtigt. Im Ergebnis liegt mit dem Standortentwicklungskonzept ein um-fassender und breit abgestimmter Ansatz zur Stärkung der Region Westlausitz vor.

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C. Stärken-Schwächen-Analyse Aus der Bewertung der aktuellen Rahmenbedingungen und Struk-turdaten können die Stärken und Schwächen und darauf aufbau-end die Entwicklungspotenziale und Hemmnisse für die wirtschaft-liche Entwicklung der Westlausitz abgeleitet werden. Die Westlausitz zeichnet sich durch folgende Stärken aus: • auf Standorttradition basierende industrielle Basis in den Bran-

chen Metall, Maschinenbau, Automotive, Kunststoffe • Standort international erfolgreicher Unternehmen wie BASF,

Takraf GmbH, VESTAS und Kjellberg • kontinuierliche Ansiedlung neuer Unternehmen insbesondere

aus den Branchenschwerpunkten • insgesamt gute verkehrliche Erreichbarkeit • „strukturelle Flexibilität“ der Region, d.h. Fähigkeit, sich an die

umfassend veränderten Gegebenheiten offensiv anzupassen • ausreichende und günstige Flächenpotenziale sowie niedriges

Lohn- und Grundstückskostenniveau • breites Angebot an Vernetzungsstrukturen zwischen Unterneh-

men, Hochschulen und Wirtschaft sowie Unterstützungsange-bote verschiedener Träger

• gute infrastrukturelle Ausstattung, attraktive stadtzentrale Funk-tionen und Qualität weicher Standortfaktoren insbesondere der Mittelzentren im Wachstumskern.

Die maßgebenden Schwächen der Westlausitz lauten wie folgt: • verminderte Chancen zur Nutzung von Synergieeffekten durch

die Entfernung zu den Ballungsräumen Berlin (rd. 120 km); Dresden (60 km) und Leipzig (80 km)

• Bevölkerungsrückgang mit sichtbaren negativen Folgen, z.B. geringere Finanzausstattung der Kommunen, sinkende Bin-nennachfrage, hoher Wohnungsleerstand sowie Überkapazitä-ten bei sozialer und technischer Infrastruktur

• anhaltend hohe Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Bedarf nach qualifizierten Arbeitnehmern

• fehlendes eigenständiges Profil des Wachstumskerns als Wirt-schaftsstandort

• durch Tagebau massiv beeinträchtigtes Landschaftsbild ver-bunden mit Umweltrisiken.

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Die Entwicklungspotenziale der Westlausitz lassen sich an fol-genden Ansätzen festmachen: • Verbesserung der Erreichbarkeit und des Warenverkehrs durch

absehbare verkehrliche Infrastrukturprojekte (Ausbau BBI, Lei-La-Trasse, Bahnanbindung für den Güterverkehr nach Osteu-ropa, eventuell Ausbau Hafen Mühlberg)

• Verfestigung und Erweiterung der vorhandenen wirtschaftlichen Kompetenzen insbesondere in den Branchenschwerpunkten Metall, Automotive, Kunststoffe / Chemie, Energiewirtschaft und ergänzend der Logistik

• Ausbau der Kooperation zwischen vorhandenen Hochschul - und Bildungseinrichtungen sowie Schulen der Region und den Unternehmen (Technologietransfer)

• Bündelung der Kräfte in den Kommunen (Wirtschaftsförderung) und der standortprägenden Unternehmen zur Profilierung der Region nach außen und zur Imagebildung

• Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit mit dem Ziel der Schaffung von Synergieeffekten und Kostensenkung

• Stärkung der Städte und Stadtzentren als Kristallisationspunkte und Versorgungsstandorte in der Region

• Schaffung landschaftlicher Qualitäten und touristischer Infra-struktur im Lausitzer Seenland.

Die entscheidenden Entwicklungshemmnisse der Westlausitz sind: • perspektivisch steigender Fachkräftemangel, trotz hoher Ar-

beitslosigkeit • sinkende Zahl der Schulabgänger und abnehmende Ausbil-

dungsfähigkeit der Jugendlichen • Abwanderung, Wohnungsleerstand und Überkapazitäten bei

der Infrastrukturausstattung, Einschränkung der Funktionsfä-higkeit der Städte und Standorte

• perspektivischer Rückgang der EU-Strukturfondsmittel (EFRE) für den Süden Brandenburgs ab 2010 (ggf. nach erfolgter Zwi-schenevaluierung / Halbzeitbewertung des EFRE).

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D. Strategisches Leitbild

Die Westlausitz 2020: Wirtschaftliche Stärke im Dreieck zwi-schen Berlin, Dresden und Leipzig Der weltweite Strukturwandel setzt sich fort, die Märkte sind global strukturiert und Deutschland ist auch im Jahr 2020 führende Ex-portkraft. Der Anteil Ostdeutschlands – und in der Folge der West-lausitz – am bundesdeutschen Exportaufkommen ist deutlich ge-stiegen. Die hierzu benötigte Flexibilität hat der RWK Westlausitz seit An-fang der 1990er Jahre erfolgreich verinnerlicht. Im Jahr 2020 ist sie neben der Innovationskraft zu einem der wichtigsten Ansied-lungskriterien und Erfolgsfaktoren geworden. Die Branchenschwerpunkte Metall / Automotive, Kunststoff / Chemie und die Energiewirtschaft haben sich mit ihren Zulieferbe-trieben und Abnehmern in der Region zu einer selbst tragenden Säule der regionalen Wirtschaft entwickelt. Der Wachstumskern wird national und international als leistungsstarke Region für diese Branchen wahrgenommen. Die positive Entwicklung der Region insgesamt wurde durch einige positive übergeordnete Rahmenbedingungen begünstigt: • Die Zusammenarbeit der Länder sowie von Kommunen und

Unternehmen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und über die brandenburgisch-sächsische Landesgrenze hinaus ist selbstverständliches Kennzeichen der Region geworden.

• Der Bau des Flughafens BBI in Schönefeld hat im Zusammen-hang mit der gut ausgebauten A 13 und den gesicherten Takt-zeiten (1 h) im Schienenverkehr erheblich positive Effekte in der Region bewirkt und die Verbindungen mit Berlin gestärkt.

• Der Ausbau der Ost-West-Verkehrsverbindungen zwischen Cottbus und Leipzig hat den (Wirtschafts-)Verkehr auf dieser Achse massiv ansteigen lassen. Das hohe Verkehrsaufkommen hat dazu geführt, dass die Strecke nunmehr zur Autobahn A 16 ertüchtigt und ausgebaut werden soll.

• Durch den Ausbau der Bahnverbindung für den Güterverkehr nach Osteuropa ist der Logistikstandort umfassend gestärkt worden.

Unabhängig davon sind in der Region wesentliche Weichenstel-lungen zur Einleitung einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung vorgenommen worden. Bereits 2005/6 bestand eine ausgeprägte Netzwerkarbeit zwi-schen Unternehmen und Hochschulen. Diese hat sich verstetigt und befindet sich 2020 auf einem sehr hohen Niveau. Die Betei-ligten profitieren von den regionalen Forschungsergebnissen; die Zahl der Patentanmeldungen in der Westlausitz hat sich auf einem hohen Niveau stabilisiert. Die Ergebnisse münden in Produktent-wicklungen, die wesentlich zur Innovationskraft der Region beitra-gen.

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Die intensive Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen, Schu-len und Hochschulen sichert den regionalen Bestand an Fachkräf-ten, nur wenige Spezialisten müssen von außerhalb angeworben werden. Die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbil-dungen hat sich dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen Schule, Schülern und Unternehmen deutlich erhöht. Der Aufbau einer vernetzten Wirtschaftsförderung und eines ko-ordinierten Ansiedlungsmanagements im RWK Westlausitz in en-ger Kooperation zwischen den Kommunen und dem Standortma-nagement der BASF Schwarzheide hat sich positiv ausgewirkt. Damit konnte die Präsenz z.B. auf internationalen Messen und Standortkonferenzen erheblich verbessert werden. Sowohl bei der Neuansiedlung von (Zuliefer-)Unternehmen als auch bei der Betreuung und Unterstützung der bestehenden Un-ternehmen ist der Standortverbund erfolgreich. Die an den Fir-menwünschen und -bedürfnissen orientierte Wirtschaftsförderung hat sich zu einem Markenzeichen der Region entwickelt. Um dies zu ermöglichen, haben die Kommunen 2006/7 eine en-ge Kooperation vereinbart und schrittweise umgesetzt. Dabei standen die gemeinsame Außendarstellung, Interessenvertretung und die Aufgabenteilung sowie die Effektivitätssteigerung des Fi-nanzmitteleinsatzes im Vordergrund. Insbesondere im Marketing und in der Wirtschaftsförderung, in der Kinderbetreuung, der Bil-dung, im ÖPNV und in der verkehrlichen Infrastruktur hat sich die Zusammenarbeit im Jahr 2020 bezahlt gemacht.

Nach erfolgter Flutung der Tagebaurestlöcher im Jahr 2015 hat sich in der Region Senftenberg, Spremberg, Hoyerswerda eine Seenlandschaft auf einer Gesamtfläche von rd. 7.000 ha gebildet, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist, vielfältige Freizeitangebote ermöglicht und maßgeblich zur Stärkung des Tourismus beigetragen hat. Der Wohnungsmarkt des RWK ist auch im Jahr 2020 noch nicht abschließend bereinigt, aber um vielfältige, qualitativ hochwertige Wohnangebote ergänzt. Er hat damit deutlich an Attraktivität ge-wonnen. Sowohl Großräschen als auch Senftenberg haben sich in ihrer Stadtentwicklung zum See hin geöffnet und bieten mit ihrem „Wohnen am See“ neue Wohnformen und -qualitäten an. Die Entwicklung der Innenstädte ist in den vergangenen 15 Jahren mit hohem Einsatz fortgeführt worden. Trotz des Bevölkerungs-rückgangs und dem Abbau von Überkapazitäten bei der infra-strukturellen Ausstattung zeichnen sich die Städte im Wachstums-kern durch gut entwickelte Standortqualitäten aus. Im Ergebnis ist es gelungen, die Wanderungsbilanz in der Region bzw. in den RWK-Städten ausgeglichen zu gestalten, der Bevölke-rungsrückgang ist durch das negative Saldo der natürlichen Ent-wicklung geprägt. Insgesamt konnte der Bevölkerungsrückgang damit deutlich gebremst werden.

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Von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung sowie der veränder-ten Aufgaben- und Rollenverteilung profitieren alle RWK-Städte: • Finsterwalde hat seine mittelzentrale Versorgungsfunktion mit

Schwerpunkt auf den Elbe-Elster-Kreis ausbauen und qualifizie-ren können. Finsterwalde und Massen werden als ein Standort wahrgenommen. Die vorhandenen wirtschaftlichen Kompeten-zen am Standort (Metall, Automotive) haben sich verfestigt und breiter diversifiziert.

• Großräschen wird seiner Rolle als aktiver Wirtschaftsstandort

auch zukünftig gerecht. Insbesondere das Angebot für Exis-tenzgründer und die Konzentration mittelständischer Unter-nehmen ist standortprägend. Mit dem Ausbau der Wohnanla-ge am Ilse-See und der konsequenten Entwicklung der Stadt zum See hin hat Großräschen seine Funktion als Wohnstandort profiliert.

• Lauchhammer und Schwarzheide stehen für Arbeit und Produk-

tion, beide konnten ihre wirtschaftliche Bedeutung für den RWK Westlausitz weiter ausbauen. Schwarzheide wird weiter durch den Standort BASF geprägt. Der „Innovations-Inkubator“ hat sich über die Region hinaus als attraktiver Think-Tank etabliert. Durch die kontinuierliche Revitalisierung innerstädtischer Wohngebiete ist Schwarzheide auch als Wohnort attraktiv. Insbesondere Lauchhammer hat durch die Aufwertung seiner innerstädtischen Freiflächen deutlich an Attraktivität gewonnen.

Der See-Campus ist eine weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannte Ausbildungsstätte.

• Senftenberg ist Gesundheitsstandort und bildet auch zukünftig

den Schwerpunkt des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens im Wachstumskern Westlausitz. Die Hinwendung der Stadt zum Senftenberger See hat ihr Image als hochwertiger Wohnstand-ort unterstützt. Die Fachhochschule Lausitz stärkt den Wirtschafsstandort RWK Westlausitz und ist für die KMU in der Region ein wichtiger Partner im Bereich Forschung und Entwicklung.

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E. Engpassfaktoren und Entwicklungsziele Bestimmung der maßgebenden Engpassfaktoren im RWK Westlausitz8 Die Engpassfaktoren basieren auf der Stärken-Schwächen-Analyse und der Bestimmung der Entwicklungspotenziale und -hemmnisse. Den Engpassfaktoren werden im folgenden die Ent-wicklungsziele und Maßnahmen zugeordnet: • Engpassfaktor: Zu geringe Breite wirtschaftlich tragfähiger

Branchen Im Ergebnis des Strukturwandels sind ganze Industrie- und Wirtschaftszweige weg gebrochen. Durch neue Unternehmen und Ansiedlungen insbesondere in den Branchenschwerpunk-ten können die Arbeitsplatzverluste bisher nicht ausreichend kompensiert werden. Aufbauend auf den guten Standortrahmenbedingungen in der Region – vorhandene und günstige Flächenpotenziale, Vernet-zungsstrukturen, tragfähige und entwicklungsfähige Branchen, Möglichkeiten zum Technologietransfer – müssen Gründungen, Neuansiedlungen und Erweiterungen bestehender Unterneh-

8 Engpassfaktoren, auf die die Kommunen im RWK Westlausitz kaum oder keinen Einfluss nehmen können, werden hier nicht explizit aufge-führt. Dazu zählen z.B. die Entfernung zu den nächsten Ballungsräumen und die übergeordneten Lageaspekte, die Fortführung der Ziel 1-EFRE-Förderung ab 2010 etc.

men am Standort gesichert und Kooperationen unterstützt wer-den.

• Engpassfaktor: Verkehrliche Anbindung und Erreichbarkeit

Die unzureichende verkehrliche Anbindung an den Wirtschafts-raum Halle / Leipzig sowie die Situation an einzelnen Knoten-punkten (Autobahnanschlussstelle Ruhland, B 96, B 169, Lan-desstraßen) hemmen wirtschaftliche Ansiedlungen bzw. Erwei-terungen von Unternehmen. Die Abbestellung des RE 3 Berlin – Finsterwalde – Senftenberg und die unzureichende Schienenverkehrsverbindung nach Dresden senken die Attraktivität als Ausbildungs- und Beschäf-tigungsstandort. Viele Unternehmen befürchten hier erhebliche Standortnachteile. Mit der Kabinettsentscheidung vom November 2005 (Realisie-rung KV-Terminal Schwarzheide, Umsetzung LeiLa-Trasse) sind wichtige Weichenstellungen erfolgt. Diese müssen mit weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur unter-setzt und ergänzt werden. Gezielte Maßnahmen zur Behebung der aufgezeigten Defizite und Engpässe lassen in Verknüpfung mit beabsichtigten Investi-tionen einzelner Unternehmen wirksame Effekte erwarten.

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• Engpassfaktor: Fachkräftemangel / Bildungssituation Der demografisch bedingte Rückgang an Schulabgängern, Mängel im Bildungswesen sowie die nicht ausreichende Quali-fikation der Schulabgänger führen zu einem starken Rückgang junger Nachwuchskräfte9. Gleichzeitig sind die derzeit vorhan-denen Fachkräfte „überaltert“ bzw. es werden viele Fachkräfte bis 2015 altersbedingt verrentet. Qualifiziertes Personal, motivierte und technologieorientierte Gründer sind eine Voraussetzung für die Entwicklung neuer Technologien und Produkte und damit Grundlage für wirt-schaftliches Wachstum, die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und die Verbesserung der Beschäftigungssituation. An dieser Stelle müssen Maßnahmen im RWK Westlausitz an-setzen, um die Wissenspotenziale der Region zu nutzen, sowie die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen, Bildungseinrichtungen, Schulen und Kommunen zu verbessern.

• Engpassfaktor: Unzureichende Ausprägung als Wirtschafts-

standort Der Standort Westlausitz ist als gemeinsamer Wirtschaftsstand-ort bisher zu wenig bekannt. Gleichzeitig sind die fünf Einzel-städte für sich zu klein und zu unbedeutend, um national oder

9 Neue Studien und Gutachten (u.a. Institut der deutschen Wir tschaft,

2006) machen deutlich, dass rd. 25 % jedes Schulabgängerjahrganges nicht über die erforderliche Qualifikation für eine erfolgreiche Berauf-sausbildung verfügen, fast ebenso viele (23 %) beenden ihre Berauf-sausbildung nicht (Stand 2004). Die Zahl der Ausbildungsabbrecher ist seit 1994 um 75 % angestiegen, die der Schüler in berufsvorbereitenden Maßnahmen im gleichen Zeitraum um 50 %.

international eigenständig auftreten zu können und wahrge-nommen zu werden. Gemeinsam sind die fünf Städte bisher kaum aufgetreten bzw. konkurrierten untereinander. Im Verbund der fünf Kommunen sowie in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Unternehmen der Region können Potenziale und Kompetenzen gebündelt werden.

• Engpassfaktor: Bevölkerungsrückgang und Attraktivitätsverlust

Die Funktionsfähigkeit, zentrale Bedeutung und Attraktivität der Städte im RWK Westausitz sind durch den anhaltenden Bevöl-kerungsrückgang, den Wohnungsleerstand und infrastrukturel-le Überkapazitäten auf Dauer gefährdet. Gezielte Maßnahmen und Aktivitäten zur Stärkung der zu-kunftsfähigen Wohnstandorte, der Stadtkerne und tragfähige Infrastruktureinrichtungen (ggf. im Verbund oder in Aufgaben-teilung zwischen den Kommunen) sind unerlässlich, um diesen Entwicklungstendenzen zu begegnen10.

10 Entsprechende Maßnahmen werden in dem „Praxistest Masterplan Starke Städte - Stadtumbau“ und in den integrierten Stadtentwicklungs-konzepten (INSEKs) entwickelt und abgestimmt.

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Entwicklungsziele im RWK Westlausitz Im Ergebnis der Bestandsbewertung, der Stärken-Schwächen-Analyse sowie der Bestimmung der Engpassfaktoren werden für den RWK Westlausitz acht themenübergreifende Leitziele definiert, denen jeweils spezifische Entwicklungsziele zugeordnet werden: 1. Ausnutzung der perspektivischen Lagevorteile und Überwin-

dung der lagestrukturellen Defizite im Dreieck zwischen Berlin, Dresden und Leipzig, z.B. o Ausbau der Landesgrenzen überschreitenden Verbindungen

und Kooperationen o Einbindung und Vertiefung in der Hauptstadtregion Berlin-

Brandenburg o dauerhafte Sicherung der Verknüpfung mit Berlin (Flugha-

fen BBI) 2. Weiterentwicklung und bedarfsgerechte Qualifizierung der

überörtlichen und regionalen Verkehrsangebote, z.B. o Verbesserung der bahngebundenen Logistik für den Wa-

renverkehr o Wirtschaftsgerechter Ausbau der Bundesstraßen B96/B169

sowie der Landesstraßen mit wirtschaftlicher Bedeu-tung(LeiLa-Konzept)

o Ertüchtigung der Autobahnanschlussste llen o Sicherstellung regionaler und überregionaler Schienenver-

kehrsverbindungen o Sicherung Sonderlandeplatz Flughafen Finsterwalde /

Schacksdorf.

3. Aufbau eines Standortverbundes mit regionalen Unternehmen

mit dem Ziel des Ausbaus der gegenseitigen Verflechtungen sowie Optimierung des gegenseitigen Nutzens, z.B. o Qualifizierung und Ausbau der Zuliefererstrukturen o Einbindung der BASF und weiterer Partner in die Wirt-

schaftsförderung der Kommunen und Aufbau einer gemein-samen Standortvermarktung und -entwicklung .

4. Verbreiterung der wirtschaftlichen Basis sowie gezielte Weiter-

entwicklung tragfähiger Wirtschaftsstrukturen in den Branchen Metall, Automotive, Kunststoffe / Chemie, Energie z.B. o Unterstützung von Branchennetzwerken und -verbünden o Ausbau und Verstärkung des Technologietransfer zwischen

FHL, BTU und weiteren Hochschulen sowie Unternehmen o Verbesserung der Rahmenbedingungen für innovationsori-

entierte Existenzgründer 5. Sicherung des Fach- und Arbeitskräftebedarfs durch gezielte

Qualifizierung vorhandener sowie Aufbau neuer Angebote, z.B. o Aufbau und Unterstützung von Kooperationen zwischen

Unternehmen, Schulen und weiteren Partnern o Anpassung der Schullehrangebote an Bedarfe und Anfor-

derungen der Unternehmen

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6. Sicherung und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der zentra-len Strukturen und der infrastrukturellen Ausstattung in den RWK-Städten, z.B. o Stärkung stadtzentraler Funktionen in den RWK-Städten,

z.B. Sicherung der schulischen Infrastruktur o Innenstadtstärkung o Einbindung der Bahnhöfe in den Stadtraum, Verknüpfung

Bahnhöfe / Innenstadt o Stabilisierung des Wohnungsmarktes durch Rückbau und

Aufwertung des Wohnungsangebotes 7. Standortangepasste Aufwertung der weichen Standortfaktoren

sowie Weiterentwicklung naturräumlicher und touristischer Po-tenziale, z.B. o Weiterentwicklung und Profilierung des Lausitzer Seenlan-

des o Vernetzung und Erweiterung der Angebote für Tourismus

und Naherholung o Gemeinsame Vermarktung der Region o Aufwertung des städtischen Erscheinungsbildes und Einbin-

dung naturräumlicher Qualitäten o Ausbau der naturräumlichen Potenziale zur touristischen

Nutzung

8. Interkommunale Kooperation: Entwicklung und Umsetzung von Modellen zur partnerschaftlichen Aufgabenteilung und Zusammenarbeit, z.B. o Aufgabenteilung und Schaffung von Synergien o Effizienzsteigerung und Kostensenkung o Vertiefung der interkommunalen Kooperation.

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Kommunale Entwicklungsziele im RWK Westlausitz Die kommunalen Entwicklungsziele stimmen im Sinne des kohä-renten Ansatzes zwischen STEK und INSEK überein. Die Präzisie-rung und Spezifizierung erfolgt in den jeweiligen integrierten Stadtentwicklungskonzepten bzw. den Stadtumbaukonzepten der Städte. Die Einzelstädte verfolgen kurz gefasst folgende Ziele: • Finsterwalde strebt die Sicherung und Festigung seiner mittel-

zentralen Funktionen an und ist bestrebt, entsprechende Funk-tionen und Angebot im Stadtzentrum zu bündeln. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung setzt die Stadt auf die Wei-terentwicklung der traditionellen Kompetenzen am Standort in den Bereichen Metall / Automotive.

• Großräschen betont die schrittweise Entwicklung des Lausitzer

Seenlandes sowie die funktionale und räumliche Anbindung der Stadt an den Ilse-See. Hier ist auch eine engere Kooperati-on mit der Stadt Senftenberg angestrebt. Großräschen setzt auf die Weiterentwicklung der Stadt als Wirt-schaftsstandort und setzt neben der Arbeitsplatzsicherung und -erweiterung durch Bestandspflege konsequent auf Neuansied-lungen vor allem für die ausgewiesenen Branchenkompeten-zen.

• Lauchhammer verfolgt das Ziel den mittelzentralen Status dau-

erhaft zu sichern. Dazu ist eine enge Kooperation und Aufga-benteilung mit Schwarzheide vorgesehen. Die übergeordneten Rahmenbedingungen, insbesondere die verkehrliche Anbin-dung an die A 13 sowie in Richtung Riesa / Leipzig sollen ver-bessert werden.

• Schwarzheide strebt die Verfestigung und Weiterentwicklung

des Standortverbundes mit BASF an. Die Stadt wird BASF so-weit möglich bei allen Standortfragen unterstützen. Darüber hinaus verfolgt Schwarzheide das Ziel, gemeinsam mit Lauch-hammer künftig mittelzentrale Funktionen wahrnehmen zu können.

• Für Senftenberg hat die Sicherung der Kreisstadt-Funktion und

der Ausbau als Standort überregional bedeutsamer Einrichtun-gen in den Bereichen Kultur, Bildung, Freizeit und Naherho-lung herausragende Bedeutung. Hinsichtlich der Ausstattung mit zentralörtlichen Funktionen ist eine engere Zusammenar-beit mit der Stadt Großräschen denkbar. Stadtentwicklungspolitisch wendet sich die Stadt in Richtung See mit dem Ziel neue Qualitäten im Bereich Innenstadt / Senften-berger See zu schaffen.

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F. Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung im RWK Westlausitz Sofortmaßnahmen lt. Kabinettsbeschluss 11/2005 Die Entscheidung des Kabinetts vom November 2005 zu den So-fortmaßnahmen im RWK Westlausitz hat besonderes Gewicht. Die Städte im RWK Westlausitz setzen auf die zügige Umsetzung der nachstehenden Maßnahmen: • „Forcierung des Ausbaus der Bundesstraßen B 101, 169, B 183

gemäß LeiLa-Konzept . Dies beinhaltet im Einzelnen das Vorzie-hen der Planungsmittel auf das Jahr 2006. Die Realisi erung soll ab 2007 durch EFRE-Bundesmittel ermöglicht werden.“ Nachdem der Neubau der Ortsumgehung Senftenberg 2007 abgeschlossen wird, erwarten die Städte eine verbindliche Aus-sage zum Zeitplan der nächsten Einzelmaßnahmen und Bau-abschnitte. Dies betrifft die Ertüchtigung der B 169 im Bereich Lauchhammer (inkl. „Bereinigung“ von Zufahrten in das Stadt-gebiet) sowie die Neugestaltung des Knotens B 169 / B 96neu in Schwarzheide.

• „Unterstützung der Aufwertung des Standortes Lauchhammer:

Konzepterarbeitung zur Ertüchtigung und verbesserten straßen-seitigen Erschließung des Hafens Mühlberg.“ Der aktuelle Arbeitsstand ist den Städten im RWK Westlausitz nicht bekannt. Die Maßnahme wird von Unternehmen (u.a. VESTAS, Lauch-hammer) sowie den Kommunen unterstützt.

• „Unterstützung der Kommunen und des Terminalbetreibers zur schienenseitigen Erschließung des KV-Terminals im BASF-Werk Schwarzheide (Abstimmung Deutsche Bahn AG)“ Die Maßnahme wird im RWK Westlausitz unterstützt und steht in engem Zusammenhang insbesondere mit der Zielstellung der BASF, Takraf GmbH u.a., Wirtschaftsverkehre verstärkt ü-ber die Bahn abzuwickeln. Der Neubau der Niederschlesischen Eisenbahntrasse (s.u.) in Richtung Osten (Polen, Grenzüber-gang Horka) sind ergänzend weitere wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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Standortrahmenbedingungen und Voraussetzungen Auf wichtige Standortrahmenbedingungen im Süden Branden-burgs haben die Städte im Wachstumskern nur geringen Einfluss. Dies trifft umso mehr zu, als es sich bei den Städten im RWK Westlausitz um eher kleine Städte handelt. Gleichwohl sind einige Standortrahmenbedingungen zum Beispiel hinsichtlich der grund-sätzlichen Entwicklungsfähigkeit der Region oder aus Gründen der Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen aus Sicht des RWK Westlausitz von herausragender Bedeutung. Im Standortentwicklungskonzept kann sich die Rolle der Städte nur darauf beschränken, auf der Basis der Analyse der Engpassfakto-ren begründete Empfehlungen für grundsätzliche - zum Teil lan-despolitische - Entscheidungen abzugeben bzw. entsprechende Forderungen zu stellen. • Dauerhafte Sicherung des ÖPNV und Regionalverkehrs im

RWK (Zuordnung: Leitziel 2) Die vorgesehene Abbestellung des RE 3 Berlin - Finsterwalde - Senftenberg zum Dezember 2006 verschlechtert die Anbin-dung des RWK an den Ballungsraum Berlin erheblich und be-einträchtigt im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen, z.B. zur Reduzierung von Taktzeiten, die Verbindungen im Wachs-tumskern. Wegen der hohen Pendlerzahlen hat dies negative messbare Effekte auf die Unternehmen. Zudem sind leistungs-fähige Schienenverbindungen eine wichtige Voraussetzung für die weitere Aktivierung der Tourismuspotenziale des Lausitzer

Seenlandes, die in den letzten Jahren bereits mit erheblichem Mittelaufwand ausgebaut wurden. Dazu zählen auch die lang-fristige Sicherung von Linienverbindungen des übrigen ÖPNV (Buslinien) zwischen den RWK-Städten. Die Landesregierung wird aufgefordert die Abbestellung des RE 3 rückgängig zu machen und langfristig dafür Sorge zu tragen, dass leistungsfähige Verbindungen bestehen bleiben.

• Realisierung des Lausitzer Seenlandes (Zuordnung: Leitziel 7) Die Gesamtmaßnahme Lausitzer Seenland hat für das Erschei-nungsbild und das Image der Region sowie für die Ausbildung landschaftlicher und touristischer Qualitäten im Süden Bran-denburg langfristig eine herausgehobene Bedeutung. Die RWK-Städte und die Unternehmen richten ihre Planungen und Entwicklungsziele an dem Gesamtprojekt Lausitzer Seen-land aus. Einzelmaßnahmen und Ziele der Städte, z.B. die Um-setzung des Projektes Schwarze Elster zum 8. Brandenburger Wasserwanderweg (Lauchhammer) oder die Errichtung des Hafens am Senftenberger See (Senftenberg) bauen auf die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes. Die Landesregierung wird aufgefordert, die Gesamtmaßnahme Lausitzer Seenland als landesentwicklungspolitisches Ziel zu verankern und die Umsetzung im sicher zu stellen. Von beson-derer Bedeutung für die Kommunen sind in diesem Zusam-menhang die Realisierung der schiffbaren Verbindung zwi-schen den Seen (s. Projekt C.2) und die Klärung des Status´ der Gewässer, vor allem im Hinblick auf die Bewirtscha ftung.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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• Sicherung der bevorzugten Ziel1 EFRE-Förderung nach 2010 (Zuordnung: Leitziel 1) Die Westlausitz wird auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur Region Brandenburg-Südwest trotz deutlicher Entwicklungsrückstände (s.o., BIP) ab 2010 mit degressiven Förderkontingenten aus dem EFFE und dem ESF rechnen müssen. Die Landesregierung wird aufgefordert, im Rahmen der Erstel-lung des Operationellen Programms bereits jetzt und vor allem im Zuge der Halbzeitbewertung 2010 die Voraussetzungen für die weitere ausreichende Bereitstellung von EFRE-Mitteln zur Behebung der wirtschafts- und bildungsstrukturellen Defizite und für die Unterstützung der Stadtentwicklung in den RWK-Städten zu schaffen.

• Ausweisung der Branchenschwerpunkte im RWK Westlausitz (Zuordnung: Leitziel 4) Im RWK Westlausitz sind acht der 16 Branchenkompetenzfelder verortet, wobei vier Branchen (Metall, Kunststoffe, Automotive, Energiewirtschaft - s.o.) von herausgehobener Bedeutung sind. Lediglich die Branche Metall ist an allen fünf RWK-Städten ausgewiesen, die anderen Branchen sind jeweils an einem bis drei Standorten verortet. Der RWK Westlausitz empfiehlt der Landesregierung, bei der Ausweisung der Branchenschwerpunkte den gesamten Wachs-tumskern als Bezugsraum zu sehen, und bei den Branchen-schwerpunkten nicht zwischen den Städten zu unterscheiden. Dies hilft Unsicherheiten insbesondere bei den Unternehmen zu vermeiden.

• Unterstützung der Entwicklung des Branchenschwerpunktes Energie (s.a. Projekt A.4) (Zuordnung: Leitziel 4) Die Energiewirtschaft ist ein traditionelles Kompetenzfeld in der Westlausitz. Im Zuge der Liberalisierung des Energiemarktes interessieren sich zunehmend internationale Investoren für die Errichtung / Ansiedlung von Produktionsstätten, zum Beispiel im Bereich Gas- und Dampf-Kraftwerk Anlagen (GUD-Kraftwerk, Lauchhammer) oder für Solarparks (Finsterwalde, Senftenberg). Die Städte der Westlausitz sehen hier die Mög-lichkeit, die Thematik Energie in den Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepten (ILEKs) zu thematisieren und ggf. eine Unterstützung auch über den Europäischen Fonds für ländliche Entwicklung zu genieren. Die Landesregierung sowie die zuständigen Ämter auf Ebene der Landkreise werden aufgefordert, die Ansiedlung und Er-richtung neuer Anlagen und Kraftwerke zur Energieerzeugung - insbesondere bei zukunftsweisenden Energieträgern - durch zügige Genehmigungsverfahren zu unterstützen.

• Fortführung des Stadtumbauprogramms in den RWK-Städten

(Zuordnung: Leitziele 6 und 7) Das Stadtumbauprogramm hat ebenso wie die anderen In-strumente der Stadtentwicklung und Städtebauförderung maß-geblich zu der Stabilisierung der Städte beigetragen. Die Landesregierung wird aufgefordert, sich beim Bund für die Fortführung des Programms auch nach dem Jahr 2009 einzu-setzen und alle Städte im RWK Westlausitz in das Programm aufzunehmen.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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• Überarbeitung Finanzausgleichsgesetz (FAG) zu Gunsten der

RWK-Städte und dauerhafte Sicherung zentraler Einrichtungen (Zuordnung: Leitziel 6) Die RWK-Städte stehen angesichts schrumpfender Bevölke-rungszahlen vor der langfristigen Aufgabe, ihre zentralen Ein-richtungen und Infrastrukturangebote zu sichern, zu erhalten bzw. dem Bedarf anzupassen. Mit der geplanten Änderung des brandenburgischen Finanz-ausgleichsgesetzes (FAG) zu Anfang 2007 werden kleinere Städte und Mittelzentren ggü. nicht ausgewiesenen Städten und Standorten gestärkt. Der RWK Westlausitz fordert die Landesregierung auf, diese Schritte weiter zu gehen und die Voraussetzungen für eine langfristige Sicherung zentraler Einrichtungen überregionaler Bedeutung, z.B. die Fortführung des Theatervertrages für die Neue Bühne Senftenberg zu schaffen.

• Fortführung des länderübergreifenden Regionalmanagements

Lausitz (Brandenburg-Sachsen) (Zuordnung: Leitziel 1) Die Verbesserung der Landesgrenzen übergreifenden (Wirt-schafts-)Beziehungen ist aus Sicht des RWK perspektivisch not-wendig. Die Landesregierung wird gebeten, gemeinsam mit dem Land Sachsen die notwendigen Schritte zum Aufbau bzw. zu Weiter-führung eines gemeinsamen Regionalmanagements einzulei-ten.

• Kreisgebietsreform der Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-

Lausitz und Spree-Neiße / Kreisübergreifende Schulentwick-lungsplanung (Zuordnung: Leitziele 6, 7 und 8) Die Landkreise stellen hinsichtlich Größe, Struktur und Ver-flechtungsbeziehungen aus Sicht des RWK Westlausitz keine dauerhaft funktionsfähigen Einheiten dar. Die Landesregierung wird gebeten zu prüfen, ob und inwieweit durch eine umfassende Kreisgebietsreform Synergieeffekte in der Region möglich sind. Aktueller Handlungsbedarf ist gege-ben bei der Abstimmung der Standorte von weiterführenden Schulen und Bildungseinrichtungen der Kreise Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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G. Schlüsselprojekte G.1 Abgrenzung STEK- und INSEK-Projekte

Aus den Engpassfaktoren und Entwicklungszielen werden Schlüs-selprojekte für die wirtschaftliche Entwicklung des RWK Westlau-sitz abgeleitet. Dabei handelt es sich um • Schlüsselprojekte „Wirtschaft / Wissenschaft“, die zur Überwin-

dung der Engpassfaktoren und zur Weiterentwicklung des Wirt-schafts- und Wissenschaftsstandort beitragen sowie eine hohe Wirtschaftsrelevanz haben, sowie um

• Schlüsselprojekte „Stadt“, die für die Stadtentwicklung von her-ausragender Bedeutung sind und einen hohen stadtentwick-lungspolitischen Charakter haben.

Für eine positive Standortentwicklung ist es erforderlich, dass so-wohl Schlüsselprojekte aus dem Bereich „Wirtschaft / Wissen-schaft“ als auch aus dem Bereich „Stadt“ realisiert werden. Die Schlüsselprojekte „Wirtschaft / Wissenschaft“ werden nachste-hend im Standortentwicklungskonzept präzisiert. Die Schlüsselpro-jekte „Stadt“ werden in den Integrierten Stadtentwicklungskonzep-ten (INSEK) detailliert ausgearbeitet. An dieser Stelle erfolgt ledig-lich eine Nennung und Zuordnung zu den Leitzielen. Damit wird die integrierte Herangehensweise und Betrachtung gesichert.

Die Schlüsselprojekte im Standortentwicklungskonzept werden thematisch zusammengefasst A. Projekte zur Unterstützung der Wirtschaftsförderung und zur

Stärkung der Branchenschwerpunkte B. Projekte im Bereich Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung C. Projekte im Bereich Infrastruktur und Verkehr. Dabei handelt es sich um Projekte, die von allen Kommunen im RWK Westlausitz, von einzelnen Kommunen, von Dritten (z.B. Fachhochschule Lausitz) oder Unternehmen vorgesehen sind bzw. umgesetzt werden. Die Projekte haben einen unterschiedlichen Vorbereitungsstand. Für einige Projekte strebt der RWK Westlausitz einen Kabinettsbe-schuss bereist 2006 an. Andere Vorhaben sind für die Umsetzung zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Hier strebt der RWK Westlausitz eine Positionierung der Landesregierung bzw. der IMAG zu der inhaltlichen Ausrichtung des Schlüsselprojektes an, um diese Vorhaben gezielt weiter vorbereiten zu können.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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G.2 Projektübersicht und Prioritätensetzung Der Auswahlvorschlag für die Projekte basiert auf intensiver Aus-wertung der Unterlagen und Informationen sowie einem umfang-reichen Abstimmungsprozess innerhalb des Wachstumskerns, mit ausgewählten Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie mit Unter-nehmen der ausgewiesenen Branchenschwerpunkte Metall / Au-tomotive und Kunststoffe / Chemie. Entscheidend für die Projektauswahl ist der klare Wirtschaftsbezug - insbesondere in Abgrenzung zu den zu erarbeitenden INSEKs -, die Übereinstimmung mit den Leitzielen, die Zuordnung zu den Engpassfaktoren und der interkommunale Konsens zu den Pro jek-ten. A. Projekte zur Unterstützung der Wirtschaftsförderung und zur Stärkung der Branchenschwerpunkte: A.1 Kooperation der RWK-Städte in Zusammenarbeit mit Un-

ternehmen der Region, Schwerpunktthemen: Vermarktung, Ansiedlung, Bestandspflege, Existenzgründung, Unter-nehmenskooperationen, Touristische Kooperation

A.2 Unterstützung Unternehmenskooperationen und Netzwerk-Arbeit im Branchenschwerpunkt Kunststoffe / Chemie

A.3 Unterstützung Unternehmenskooperationen und Netzwerk-Arbeit im Branchenschwerpunkt Metall

A.4 Unterstützung der Entwicklung und der notwendigen Handlungsschritte zur Stärkung des Branchenschwerpunk-tes Energie

A.5 IBA-Abschlussprojekt 2010: „Schaufenster RWK Westlau-sitz“ (Arbeitstitel)

B. Projekte im Bereich Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung: B.1 Unterstützung des Berufseinstieges und Verbesserung der

Ausbildungssituation in der Region B.2 Zentrum für Werkstoffprüfung an der Fachhochschule Lau-

sitz B.3 Optimierung der Schulangebote im Sekundarbereich

- Neubau See-Campus Lauchhammer / Schwarzheide - Qualifizierung Oberschule Großräschen (Praxislernen),

Kooperation mit Technologie-, Gründungs- und Bil-dungszentrum

- Bündelung zweier Gymnasien und Schaffung eines ge-meinsames Funktionsgebäudes (Aula), Finsterwalde

C. Projekte im Bereich Infrastruktur und Verkehr: C.1 See-Stadt Senftenberg: Herstellung touristischer Infrastruk-

tur am Senftenberger See (Hafen) C.2 Infrastruktur Lausitzer Seenland: Schaffung schiffbarer

Verbindungen C.3 Neubau Niederschlesische Eisenbahntrasse für den

Güterverkehr C.4 Umbau Autobahn-Anschlussstelle Ruhland (in Verbindung

mit LeiLa-Konzept) und Sachsen-Magistrale

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C.5 Herstellung der Bahnüberführung in Lauchhammer (in Verbindung mit LeiLa-Konzept, Ausbau B169 im Raum Lauchhammer)

C.6 Optimierung der innerstädtischen Verkehrssituation Fins-terwalde: Bahnübergangsverlegung inkl. Stadtkernumfah-rung B 96 / L 60.

Im Rahmen des „Praxistext Starke Städte“ werden in den Integrier-ten Stadtentwicklungskonzepten (INSEK) von den Städten im RWK Westlausitz weitere Schlüsselmaßnahmen abgestimmt. Insbesondere bei den beabsichtigten INSEK-Maßnahmen der Stadt Senftenberg (See-Stadt Senftenberg: Verknüpfung und Auf-enthaltsqualitäten zwischen Innenstadt / Seeufer) und in Großrä-schen (Ausbau des Bildungs- und Wirtschaftsstandortes Seestraße) bestehen enge inhaltliche Verknüpfungen mit dem Standortent-wicklungskonzept.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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G.3 A - Projekte zur Unterstützung der Wirtschaftsförderung und zur Stärkung der Branchenschwerpunkte: A.1 Kooperation der RWK-Städte in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region

Schwerpunktthemen: Vermarktung, Ansiedlung, Bestandspflege, Existenzgründung, Unternehmenskooperationen, Tou-ristische Kooperation

Leitziele 3 - Aufbau eines Stand-ortverbundes mit regio-nalen Unternehmen... 8 - Interkommunale Ko-operation...

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die RWK-Städte kooperierten bisher auf wirtschaftlichem Gebiet in geringem Umfang. Kenntnisse über Schwer-punkte, Kompetenzen und Unternehmen (Kooperationen, Zulieferer etc.) liegen überörtlich kaum vor; gemeinsa-me Ansiedlungsinitiativen bestehen nicht bzw. Ansiedlungsbemühungen werden nicht koordiniert. Existenzgrün-dungsinitiativen werden in der Region nicht gebündelt. Kooperationen und gemeinsame Aktivitäten von Kommu-nen und Unternehmen sind schwach entwickelt. Die Kooperation der RWK-Städte hat mit dem Abschluss der Kooperationsvereinbarung im April 2006 einen ge-eigneten Rahmen bekommen. Damit wurde ein intensiver Kommunikationsprozess eingeleitet und strukturiert. Seit etwa Anfang 2006 hat eine Zusammenarbeit untereinander sowie mit Standort prägenden Unternehmen begon-nen, die auf verschiedenen Themenfeldern fortgeführt und intensiviert werden soll. Dieser Ansatz wird auch von den Unternehmen der Region unterstützt und gefordert. Für die Durchführung und Unterstützung der Maßnah-men im Standortentwicklungskonzept sowie die Fortführung des Dialoges innerhalb des Wachstumskerns müssen für die Zukunft die vorhandenen Strukturen und Ansätze weiter entwickelt und verfestigt werden. Zudem ist es für die Verbesserung der Außenwahrnehmung und der Vermarktungschancen zwingend notwendig, Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln und zu kombinieren.

Zeitraum 2006ff Kosten 50.000 EUR p.a.

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Die Zusammenarbeit der RWK-Städte hat einen breiten Zielkatalog zum Inhalt: • Ausbau und Verfestigung der interkommunalen Zusammenarbeit im Wachstumskern, u.a.

- Umsetzung der gemeinsamen RWK-Projekte und Unterstützung von RWK-Projekten Dritter bzw. der Städte - Vertretung des Wirtschaftsstandortes RWK Westlausitz auf nationalen und internationalen Veranstaltungen (in Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen) und Wahrnehmung der Interessen des Wachstumskerns Westlausitz nach außen. - Erstellung von Präsentationsmaterialien für Messen

• Unterstützung der Unternehmen bei Genehmigungsverfahren und Ansiedlungen

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• Aufbau einer besseren Zusammenarbeit zu und mit Behörden, Kommunen und Unternehmen, Einrichtung eines Ansprechpartners für Ansiedlungen / Anfragen in der Region / Entbürokratisierung

• Bestandspflege, d.h. Informationen zu Branchenschwerpunkten und Kompetenzen von Unternehmen (ge-meinsame Internet-Plattform) und Erfüllung von Dienstleistungs- und Supportfunktionen für die regionale Wirt-schaft (u.a. Erarbeitung Zulieferatlas, Zusammenstellung Kompetenzprofile)

• Verstärkung der Aktivitäten im Bereich Existenzgründung, u.a. Bündelung der regionalen Kompetenzen und Ressourcen im Lausitzer Unternehmer Centrum (LUC), Standort Senftenberg und Kooperationsstandort Groß-räschen (Technologie-, Gründungs- und Bildungszentrum)

• Unterstützung der Etablierung eines Innovationszentrums mit Schwerpunkt Chemie und Braunkohle-Chemie in Zusammenarbeit mit der BASF sowie eines Kompetenzzentrums Metall- und Elektroindustrie gemeinsam mit Netzwerkpartnern und Unternehmen der Region

Die Maßnahme bindet sich in die Gesamtstrategie des RWK Westlausitz ein, die eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Dritten sowie zwischen den Kommunen zum Ziel hat.

Finanzierung Kommunen, Teilprojekte mit Unter-stützung MW / ZAB, Un-ternehmen Partner Kommunen, MW, ZAB, Unternehmen

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die Effekte liegen in der gezielten Bündelung der Energien, des Finanzeinsatzes, der fachlichen und persönl ichen Kompetenzen und des personellen Bedarfs der Städte bei gleichzeitig größerem Wirkungsgrad. Über die Professionalisierung und Bündelung des gemeinsamen Außenauftritts ist die Möglichkeit gegeben, auf nationaler und internationaler Ebene zu werben und Neuansiedlungen zu ermöglichen. Mit der Maßnahme wird der schrittweise Aufbau einer intensiven Zusammenarbeit in der Region angestrebt. Mit-tel- und langfristig sollen in Zusammenarbeit mit den Standort prägenden Unternehmen geeignete Organisati-onsstrukturen entwickelt werden.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Im ersten Schritt präsentiert sich der RWK Westlausitz auf Einladung des brandenburgischen Städte- und Gemeindebundes am 26.10.2006 in der Brandenburgischen Landesvertretung in Berlin. Für das Jahr 2007 stehen die Vertiefung der Zusammenarbeit sowie die Vorbereitung einzelner Projekte (Internet-Plattform, Akquisitionsbausteine etc.) auf der Tagesordnung. Die Kooperation der Kommunen wird auf Basis der Kooperationsvereinbarung fortgeführt sowie konzeptionell und strategisch weiter entwickelt. Für diese Maßnahme wird kein Kabinettsbeschluss 2006 angestrebt. Für Projekte, die sich aus der Kooperation im Wachstumskern ergeben, erwartet der RWK Westlausitz ggf. zu einem späteren Zeitpunkt eine landesseitige Unterstützung.

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A.2 Unterstützung Unternehmenskooperationen und Netzwerk-Arbeit im Branchenschwerpunkt Kunststoffe / Chemie Leitziel 4 - Verbreiterung der wirtschaftlichen Basis sowie gezielte Weiter-entwicklung tragfähiger Wirtschaftsstrukturen

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Das Kunststoffkompetenzzentrum KuBra e.V. ist ein landesweites Netzwerk von über 30 Unternehmen der Kunst-stoffindustrie, Instituten und weiteren Partnern (BASF, Fränkische Rohrwerke, Febra-Kunststoffe, VESTAS Blades Deutschland, BTU Cottbus) mit zusammen rd. 3.700 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von rd. 1 Mrd. EUR. Der räumliche Schwerpunkt liegt im Süden Brandenburgs. Maßgebliche Aufgabe ist die intensive Unterstützung der Unternehmen aus der Branche mit dem Ziel, vorhande-ne Potentiale und Angebote an Wissenschafts- und Innovationspotenzialen zur Produktentwicklung weiter auszu-bauen.

Zeitraum 2007 bis 2009 Kosten 717.000 EUR

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Aufbau eines branchenorientierten Clustermanagements mit den Aufgaben: • Kommunikationsplattform, Informations- und Wissensvermittlung, • Kontaktanbahnung und Initiierung von Kooperationen • Moderation und Dokumentation der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, • Durchführung von Innovationsforen, Erstellung von Analysen, etc. Die Maßnahme ordnet sich hervorragend ein in die Zielstellung zur Stärkung und Weiterentwicklung vorhandener Branchen und Schwerpunkte.

Finanzierung GA-Mittel (70 % = 500.000 EUR) Eigenbeiträge der Un-ternehmen Partner KuBra e.V. Schwarzheide Unternehmen

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Einbindung weiterer Unternehmen aus der Branche (Potenzial 40 Unternehmen). Möglich ist der Aufbau von Kooperationen und Netzwerkverbindungen zu anderen Netzwerken (ArGe MEI, län-derübergreifende Kontakte nach Sachsen und Sachsen-Anhalt). Ausbau der Wettbewerbsvorteile durch Kooperation mit Forschungseinrichtungen, Steigerung des Innovationspo-tentials und Ausbau von Wertschöpfungsketten, Kooperation von Unternehmen Synergieeffekte sind gegeben mit der Maßnahme zum Aufbau eines Clustermanagements im Bereich Metall (Maßnahme 3) sowie den geplanten Aktivitäten zum Aufbau eines Innovationszentrums Chemie (BASF).

Umsetzungsstand / nächste Schritte Der GA-Antrag ist gestellt (4/2006). Die Bewilligung steht aus; der geplante Start ist Anfang 2007.

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A.3 Unterstützung Unternehmenskooperationen und Netzwerk-Arbeit im Branchenschwerpunkt Metall Leitziel 4 - Verbreiterung der wirtschaftlichen Basis sowie gezielte Weiter-entwicklung tragfähiger Wirtschaftsstrukturen

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Der Branchenschwerpunkt Metall ist in der Westlausitz - wie im gesamten Land Brandenburg - durch international agierende Unternehmen und kleinteilig auf regionaler Ebene agierende Unternehmen gekennzeichnet. Auf dieser Basis haben sich regionale Netzwerke in Südbrandenburg (Träger: Entwicklungsgesellschaft Energie-park Lausitz EEPL, Finsterwalde), in der Uckermark (Träger: Schiff GbR, Prenzlau) und im Raum Eisenhüttenstadt (Träger: IMU Institut, Berlin) gebildet. Die Zusammenarbeit der Netzwerke mit dem Ziel der landesweiten Ver-knüpfung sowie dem Ausbau der regionalen Kooperationsstrukturen ist bisher nicht vollzogen.

Zeitraum 2007-2009 Kosten 700.000 EUR

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Aufbau eines Clustermanagements mit den Aufgaben: Kommunikationsplattform, Informations- und Wissensver-mittlung, Kontaktanbahnung und Initiierung von Kooperationen durch Netzwerkmanagement, Moderation und Dokumentation der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, Durchführung von Innovationsforen, etc. Das Netzwerk soll sowohl landesseitig aktiv werden und hier insbesondere die Kompetenz Plasma-Technik (Kjell-berg Finsterwalde) entwickeln. Darüber hinaus ist die Vertiefung der regionalen Kooperation der Unternehmen beabsichtigt. Die Maßnahme ordnet sich hervorragend ein in die Zielstellung zur Stärkung und Weiterentwicklung vorhandener Branchen und Schwerpunkte.

Finanzierung GA-Mittel (70 % = 500.000 EUR), Unternehmen Partner Netzwerkpartner (s.o.), Unternehmen Arcelor, Kjellberg u.a.

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die angestrebten Effekte liegen einerseits in der Stärkung des Branchenschwerpunktes auf Landesebene. Darüber hinaus wird das Netzwerk eine jeweils starke regionale Ausrichtung haben. In Südbrandenburg bzw. der Westlausitz geht es darum, die Zusammenarbeit in der Region zu intensivieren, weitere Partner einzubinden, zu-künftig Wettbewerbsvorteile durch Kooperation mit Forschungseinrichtungen zu erzielen, das Innovationspotential zu steigern und Wertschöpfungsketten in der Region auszubauen. Mit der Netzwerkarbeit sollen auf regionaler Ebene mittelfristig die Grundlagen für die Bündelung der Kompeten-zen der Metall- und Elektroindustrie in der Westlausitz an einem Standort, z.B. in einem Kompetenzzentrum, An-Institut o.ä. geschaffen werden. Hier ist eine enge Kooperation z.B. mit der ArGe MEI, der Kjellberg-Stiftung, wei-teren Unternehmen und Hochschulen der Region vorgesehen.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Die Partner haben sich zu einer GbR zusammengeschlossen, den Netzwerkantrag vorbereitet sowie mit der ZAB abgestimmt. Der Beginn der Maßnahme ist für 2007 vorgesehen.

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A.4 Unterstützung der Entwicklung und der notwendigen Handlungsschritte zur Stärkung des Branchenschwerpunktes Ener-

gie (Unternehmenskooperationen, Vernetzung etc.) Leitziel 4 - Verbreiterung der wirtschaftlichen Basis sowie gezielte Weiter-entwicklung tragfähiger Wirtschaftsstrukturen

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die Energieerzeugung ist in den Kommunen des Wachstumskerns bzw. in der Region nach 1990 nahezu zum Erliegen gekommen. Die Braunkohlekraftwerke in der Region des heutigen RWK Westlausitz sind zurückgebaut worden. Seit einigen Jahren wird die Region wieder als Standort zur Energieerzeugung interessant. Bereits fertig gestellte oder in Bau bzw. in Planung befindliche Anlagen (Windpark Klettwitz / Sallgast, EBS-Kraftwerk „Sonne“ Großrä-schen, Gas- und Dampfkraftwerk Lauchhammer, Solarpark Finsterwalde, Energiewald Lauchhammer / Klostebrau, Biokraftwerke Lauchhammer und Senftenberg) verdeutlichen diese Entwicklung.

Zeitraum 2007ff Kosten offen

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Ziel ist, die Energiebranche in der Region nachhaltig zu stärken und auszubauen. Dazu sollen Ansiedlungsbemü-hungen und mögliche Investoren bei der Standortsuche und bei notwendigen Genehmigungen gezielt unterstützt werden. Dabei sind die verschiedenen Energieträger / -versorger mit einander zu vernetzen (Clustermanagement) mit der Zielstellung, schrittweise ein gemeinsames Lastenmanagement einzuführen. Die geplante Errichtung des GUD-Kraftwerks (1.100 MW, Wirkungsgrad 60 %) in Lauchhammer mit der Schaf-fung von 40 bis 50 AP kann dazu beitragen, die Energie-Gesamtleistung bei einem Leistungsabfall anderer Anla-gen (Windpark) aufrecht zu erhalten.

Finanzierung offen

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die angestrebten Effekte lauten wie folgt: • Verbesserung der Standortqualitäten der Westlausitz für die Ansiedlung anderer, energieintensiver Industriean-

lagen • Verringerung der durch die Stromerzeugung in der Region verursachten Umweltbelastung im Zuge der Moder-

nisierung der Kraftwerksanlagen

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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Partner Land, RWK-Städte, Energieträger und Energieversorger

• Erlangung von Kostenvorteilen für die Wirtschaft und kontinuierliche Angebotssicherung von Energie • Vorbereitung, Durchführung und Begleitung von Forschungsprojekten im Lastenmanagement (Zusammenar-

beit mit der FH Lausitz , der BTU Cottbus und CEBra [Centrum für Energietechnologie]) von Forschungsprojek-ten im Lastenmanagement (Zusammenarbeit mit der FH Lausitz und der BTU Cottbus)

Die Maßnahme untersetzt die von der Bundesregierung unterstützte Liberalisierung des deutschen und europäi-schen Energiemarktes und knüpft an die ausgewiesenen Branchenschwerpunkte in der Westlausitz an.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Das Projekt ist neu zu entwickeln. Im ersten Schritt ist notwendig: • Erfassung aller fertig gestellten, in Bau befindlichen und geplanten Vorhaben • Ermittlung möglicher Synergieeffekte • Ermittlung der Potenziale für ein regionales Lastenmanagement Erneuerbare Energien. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt strebt der RWK Westlausitz keinen Kabinettsbeschluss an; ggf. ergeben sich Projektanträge zu einem späteren Zeitpunkt. Erwartet wird die Unterstützung der Landesregierung bei der Neuansiedlung und bei notwendigen Genehmigungen.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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A.5 IBA-Abschlußprojekt 2010: „Schaufenster RWK Westlausitz“ (Arbeitstitel) Leitziel 7 - Standortangepasste Aufwertung der weichen Standortfaktoren sowie Weiterentwicklung natur-räumlicher und touristi-scher Potenziale

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die IBA Fürst Pückler-Land verfügt mit der Förderbrücke F60 in Lichterfeld-Schacksdorf über einen Fixpunkt, der die Vergangenheit und Tradition der Region aufgreift und sich zu einer wichtigen touristischen Destination entwi-ckelt hat. Die IBA strebt die Realisierung eines Abschlussprojektes (Fertigstellung 2010) in Partnerschaft mit Akteuren der Region an, mit dem die Zukunft angesprochen sowie die spezifischen Westlausitz-Themen, u.a. Energie, Wasser und Landschaft, aufgegriffen werden sollen. Der Standort des Abschlussprojektes ist am Ilse-See vorgesehen.

Zeitraum 2007ff Kosten offen

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Auf einem Ideenworkshop sind dazu von Kreativteams erste Ziele und Ideen entwickelt worden: Ausgangspunkt des ersten Ideenansatzes ist die geplante Anlage zur Reduzierung des Säuregehalts des Ilse-Sees. Die notwendige Energie soll durch regenerative Energieträger erzeugt, das „Abfallprodukt“ Wasserstoff für Expe-rimente und Projekte im Bereich Antriebstechnik verwandt werden, so dass eine autarke Energieversorgung gesi-chert ist. Durch die Verwendung neuer Werkstoffe (Kunststoffe, Metalle etc.) ist der Bezug zu regionalen Kompe-tenzen gegeben. Die Anlage kann „Schaufenster“ der Region für regionale und (inter-)nationale Partner werden. Schwerpunkt des zweiten Ideenansatzes sind die Themen Strukturwandel und Arbeit in der Region. Zum Beispiel können Unternehmen, Universitäten u.a. beispielhaft Produktionsabläufe zeigen und visua lisieren, neue Werkstof-fe präsentieren etc.. Zielgruppe sind die Region selbst - insbesondere Schulen und Bildungseinrichtungen - und darüber hinaus nationale und internationale Partner und Investoren, denen die Bedeutung und die Qualitäten des Standortes bewusst gemacht werden soll.

Finanzierung Land, Unternehmen u.a. Partner IBA, Land, Kommunen, Unternehmen, Dritte

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die Effekte liegen in einem höheren Bekanntheitsgrad der Region sowie einer erhöhten Aufmerksamkeit durch nationale und internationale Unternehmen und Partner. Darüber hinaus ist es für die Stärkung der Identität und des Selbstbewusstseins der Region hilfreich, entsprechen-de innovative und zukunftsorientierte Ansätze zu konkretisieren.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Die ersten konzeptionellen Ansätze wurden auf einem Ideenworkshop Anfang August 2006 unter Beteiligung von Kommunen, Unternehmen und weiteren Partnern der Region entwickelt. Die Überlegungen werden in den kommenden Wochen und Monaten konkretisiert. Für diese Maßnahme wird kein Kabinettsbeschluss 2006 angestrebt. Der Wachstumskern erwartet eine Positionierung der Landesregierung zu dem Projektansatz.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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G.4 B - Projekte im Bereich Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung B.1 Unterstützung des Berufseinstieges und Verbesserung der Ausbildungssituation in der Region Leitziel 5 - Sicherung des Fach- und Arbeitskräftebedarfs durch gezielte Qualifizie-rung vorhandener sowie Aufbau neuer Angebote

Handlungsbedarf / Ausgangssituation 25 % jedes Schulabgängerjahrganges verfügt nicht über die erforderliche Qualifikation für eine erfolgreiche Be-raufsausbildung, fast ebenso viele (23 %) beenden ihre Beraufsausbildung nicht (Stand 2004). Die Zahl der Aus-bildungsabbrecher ist seit 1994 um 75 % angestiegen, die der Schüler in berufsvorbereitenden Maßnahmen im gleichen Zeitraum um 50 %. Zurzeit bestehen diverse schulische, überbetriebliche und unternehmerische Angebote zur Aus- und Weiterbil-dung, zum Berufseinstig etc. nebeneinander her. Handlungsbedarf besteht insbesondere an der Schnittstelle un-ternehmerische Unterstützung / schulischer Alltag / familiäre Situation.

Zeitraum 2007 – 2010 Sonder-programm Soziale Stadt 2007 – 2008 INNOPUNKT 18 Kosten 400.000 EUR (100.000 EUR p.a.) aus Sonderprogramm Soziale Stadt 400.000 EUR aus INNOPUNKT 18

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Ziele sind die wirksame Verknüpfung der schulischen und schülerischen Angebote und Möglichkeiten mit den unternehmerischen Angeboten. Während sich das Soziale Stadt Projekt an alle Schüler der Oberschulen und Gymnasien des RWK Westlausitz wendet, richtet sich das INNOPUNKT-Projekt sowohl an die Grund- als auch weiterführenden Schulen der RWKe Westlausitz und Cottbus. Vielfältige Kooperationspartner aus regional ansäs-sigen KMUs, Kreiselternräte, Berufsberatungen, Netzwerken, etc. werden einbezogen Die Leistungen und Angebo-te der Projekte sind aufeinander abgestimmt und unterstützen einander. Aufgabendoppelungen sind aufgrund der engen Kooperation zwischen den Partnern ausgeschlossen. Nach Auslaufen des INNOPUNKT-Programms, können einzelne, inhaltlich effektive Unterstützungselemente aus dem Programm Soziale Stadt weiterfinanziert und unterstützt werden. Inhaltlich sind u.a. vorgesehen: • Erarbeitung / Ergänzung Regionaler Lehrstellenatlas, • Erarbeitung von Kooperationsvereinbarungen/Ausbildungsvorverträgen zwischen Schülern, Unternehmen und

Schulen mit dem Ziel „Sicherung eines Ausbildungsplatzes“ • Unterstützung von Jugendlichen bei Bewerbungen, Bewerbungsverhalten • Durchführung von berufspraktischen Eignungstests • Praxislernen, Vorstellung von Berufen und Berufsfeldern • Entwicklung von Fort- und Weiterbildungsangeboten für Lehrer / Erzieher etc.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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Finanzierung Soziale Stadt: (jeweils 1/3 Bund, Land, Kom-mune), INNOPUNKT 18: ESF, Land Partner RWK-Kommunen, Unternehmen, Schulen, Bildungsträger der Regi-on (WEQUA Lauch-hammer und HWK Cott-bus) als INNOPUNKT 18 Kooperationspartner

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Mit den Maßnahmen wird mittelfristig eine Verbesserung der Ausbildungssituation erwartet. Unternehmen sind auf Grund der durchgeführten Arbeitsschritte (s.o.) eher bereit auszubilden; Auszubildende und Schulabgänger sind in der Lage, besser mit beruflichen Anforderungen umzugehen und ihre beruflichen Neigungen zu erkennen. Beide Projekte sind Teil einer regionalen Gesamtstrategie zur Verbesserung der Ausbil-dungssituation in der Westlausitz. Durch die Verzahnung beider Projekte und die Zusammenarbeit mit vielfältigen regionalen Partnern ist von einer großen Breitenwirkung und vielfachen Synergieeffekten auszugehen. Die Kommunen des RWK fungieren als Kooperationspartner des INNOPUNKT 18 Antrages der WEQUA GmbH und der HWK Cottbus und haben ihre Unterstützung in einem Letter of Intent schriftlich dargelegt. Das MIR ist bereit, die grundsätzliche Ausrichtung des Projektansatzes durch eine Förderung aus dem Programm Soziale Stadt zu unterstützen, insofern der zweite Bestandteil des Gesamtpaketes (Antrag INNOPUNKT 18) positiv beschieden wird.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Die Antragstellung im Programm Soziale Stadt ist erfolgt (Juni 2006). Eine generelle Förderzusage des MIR erfolgt frühestens nach dem 05.09.2006 und ist abhängig von einer Förderung des Gesamtpaketes (d.h. Bestätigung des INNOPUNKT- Projektes der WEQUA/HWK). Erste Gespräche mit dem MIR und der LASA haben stattgefunden. Die Städte im RWK Westlausitz haben ihre Unterstützung für das Projekt INNOPUNKT 18 in einem Letter of Intent dokumentiert (s. Anlage).

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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B.2 Zentrum für Werkstoffprüfung an der Fachhochschule Lausitz Leitziel 4 - Verbreiterung der wirtschaftlichen Basis sowie gezielte Weiter-entwicklung tragfähiger Wirtschaftsstrukturen

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die FH Lausitz unterhält am Standort Senftenberg ein eigenes Labor für Werkstofftechnik, das u.a. (Forschungs-) Aufgaben erfüllt und über spezifische Kompetenzen verfügt: • Prüfung von Fe-Metallen und NE-Metallen zur Bestimmung der mechanischen Kennwerte (Zugversuch auch

unter Temperatureinfluss von - 150 °C bis + 900 °C möglich) • Untersuchung der chemischen Zusammensetzung von unlegierten bis hochlegierten Stählen, Eisen-

Gusswerkstoffen, Al-Werkstoffen und Kupferbasislegierungen • Prüfung von Nichtnewtonschen Flüssigkeiten, wie z. B. Öle, Schmierstoffe, Harze • Prüfung von Probekörpern, Bauteilen und Schweißnähten aus metallischen Werkstoffen auf Materialfehler und

Wanddicke • makroskopische Untersuchungen und mikroskopische Gefügeanalysen • Untersuchung von Legierungen, Bestimmung von mechanischen Kennwerten an Kunststoffen • Auftragsforschung und Schadensfallanalysen Dieses Angebot wird von Unternehmen der Region genutzt. In 2005 wurden ca. 15 Unternehmensanfragen, ü-berwiegend KMU, bearbeitet. Das Prüflabor der Fachhochschule ist jedoch nicht in der Lage, Zertifizierungen aus-zustellen. Dies wiederum ist für die Unternehmen und Nutzer, die ihre Produkte „geprüft“ verkaufen bzw. ver-markten müssen, von Bedeutung. Die Zertifizierungen müssen derzeit an Laboren bzw. Hochschulen in Dresden, Leipzig, München oder Berlin vorgenommen werden.

Zeitraum 2007ff Kosten rd. 130.000 € (Ersatzinvestition, Labor-ausstattung, Zertifizie-rungskosten) 50.000 € p.a. (Perso-

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Die optimale Auswahl, Verarbeitung und Anwendung von Werkstoffen sind entscheidende Faktoren wenn es um die Umsetzung von Ideen in erfolgreiche Produkte geht. Dazu sind kontinuierliche Qualitätsüberwachungen, Werkstoffprüfungen, Analysen sowie Auswertung und Berücksichtigung von Praxiserfahrungen erforderlich. Mit dem Ausbau des vorhandenen Labors zum Zentrum für Werkstoffprüfung an der Fachhochschule Lausitz kann für die Unternehmen der Region ein leistungsfähiges Angebot geschaffen werden. Die Fachkompetenzen des Prüfzentrums für Werkstofftechnik sollten alle Werkstoffklassen (Metalle, Kunststoffe, Leichtbau- und Verbundwerkstoffe) umfassen. Über die Tätigkeit als neutrales Forschungs-, Prüf- und Gutachter-institut sowie Zertifizierungen können Einnahmen erzielt werden.

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nalausstattung) Die Maßnahme bindet sich hervorragend in die Gesamtstrategie mit der Zielstellung Verbesserung des Technolo-gietransfers und der Zusammenarbeit von Unternehmen und der Fachhochschule ein.

Finanzierung MWFK (Antrag Großge-räte Universalprüfma-schine), Einnahmen durch Gutachten, Zertifi-zierungen etc. Partner FH Lausitz

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Der weitere Ausbau des Laborbereiches Werkstofftechnik ist ein Angebot für regionale Unternehmen, insbesonde-re aus den Branchenschwerpunkten Metall, Automotive, Kunststoffe/Chemie. Die Maßnahme wird von den Un-ternehmen unterstützt und befürwortet, zumal die Einrichtung und das Vorhalten eigener Prüfgeräte kostspielig ist. Ein weiterer Vorteil ist in den ergänzenden Laborbereichen und Fachkompetenzen der Fachhochschule Lausitz, z. B. Schweiß- und Fertigungstechnik, Konstruktion, Qualitätsmanagement, Mess- und Sensortechnik, Produktions-wirtschaft, Instandhaltung und Kunststofftechnik, zu sehen, die eine Ausweitung auf komplexe Prüfverfahren und Analysen zum Teil erst ermöglicht. Diese sind damit in der Regel deutlich schneller realisierbar als Einzeluntersu-chungen. Mit der Maßnahme können wissenschaftliche Kompetenzen und Erfahrungen, Innovationen und Entwicklung in der Region gehalten werden. Die FH Lausitz erwartet, dass über eigene Einnahmen eine schrittweise Eigenfinan-zierung des Zentrums für Werkstoffprüfung möglich ist. Synergieeffekte sind gegeben u.a. mit den Maßahmen zum Clustermanagement Kunststoffe / Chemie und Metall.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Der Antrag für die Anschaffung eines Großgerätes (Universalprüfmaschine) ist an das MWFK gestellt. Aus Sicht der FH Lausitz ist zunächst die Organisationsform und Anbindung innerhalb der Fachhochschule zu klären. Mit einer erfolgreichen Vorbereitung in 2007 könnte das Zentrum für Werkstoffprüfung in 2008 mit der Arbeit beginnen.

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B.3 Optimierung der Schulangebote im Sekundarbereich

- Neubau See-Campus Lauchhammer / Schwarzheide (naturwissenschaftlicher Schwerpunkt) - Qualifizierung Oberschule Großräschen (Praxislernen) - Bündelung zweier Gymnasien und Schaffung eines gemeinsames Funktionsgebäudes (Aula), Finsterwalde

Leitziel 6 - Sicherung und bedarfs-gerechte Weiterentwicklung der zentralen Strukturen und der infrastrukturellen Ausstattung in den RWK-Städten

Handlungsbedarf / Ausgangssituation In der Schullandschaft (Sekundarstufen) sind in den RWK-Städten angesichts der demographischen Entwicklung umfangreiche Veränderungen notwendig und geplant. Vorgesehen sind die Bündelung und Zusammenführung von Kapazitäten und Standorten, die inhaltliche Neuausrichtung und die stärkere Ausrichtung des Schulalltages und der Lehrpläne auf die Bedarfe der Unternehmen und der Wirtschaft.

Zeitraum 2007ff Kosten 20 Mio. EUR (See-Campus) 1,8 Mio. EUR (Campus Finsterwalde) 3,9 Mio. EUR (Oberschule Großräschen)

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Im Rahmen der Maßnahme sind folgende Schritte vorgesehen: • Die Gymnasien in Lauchhammer und Scharzheide sowie die Oberstufenzentren in Schwarzheide und Bries-

ke sollen an einem gemeinsamen Standort in Schwarzheide, dem „See-Campus“ Schwarzhei-de/Lauchhammer zusammengeführt werden. Das Gymnasium erhält einen naturwissenschaftlich-sprachlichen Schwerpunkt. Der See-Campus wird in Kooperation mit der BASF errichtet, entsprechende Verträge liegen vor. Ergänzend ist die Einrichtung eines Internates am Standort der vorhandenen, ehemali-gen Schule in Schwarzheide-West vorgesehen.

• In Großräschen wird die Oberschule aus dem Rückbaugebiet in das bauhistorisch bedeutende Gebäude des ehemaligen Gymnasiums verlagert. In ihr wird der Profilschwerpunkt „Praxislernen“ verstärkt umge-setzt. In Synergie mit dem Technologie-, Gründungs- und Bildungszentrum werden neben dem Praxislernen PPP-Modelle „Schule und Wirtschaft“, „Wirtschaft und Wissenschaft“ zur Berufsfrühorientierung, zur Siche-rung des Fachkräftebedarfs und damit zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes beitragen. Der Ausbau der Ganztagsschule und die damit verbundenen Arbeiten werden ab 2007 umgesetzt. Entsprechende Anträge sind gestellt. Die Finanzierung einer neuen Sporthalle, der Rückbau der baufälligen Spothalle und die Ver-besserung der Erschließung des Lehrbauhofs sind z.Z. nicht finanziell gesichert.

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• In Finsterwalde sollen die beiden noch vorhandenen Gymnasien zusammengelegt sowie räumlich-funktional und baulich (Aula, Campus) verknüpft werden. Notwendig sind der Umbau, die Sanierung und die Sicherstellung der bedarfsgerechten Nachnutzung des denkmalgeschützten Gebäudes.

Mit diesen Maßnahmen wird in der Region auf die absehbare Bevölkerungsentwicklung und tendenziell zu-rückgehende Schülerzahlen sinnvoll reagiert und inhaltlich umgesteuert. Die Maßnahme bettet sich ein in die Zielsetzung zur Verbesserung der Bildungssituation in der Region

Finanzierung See-Campus:: - rd. 2,6 Mio. EUR Landesprogramme - 3 Mio. EUR Private / BASF - 14,7 Mio. EUR (Kredite /EFRE-Mittel)) Campus Finsterwalde und Oberschule Großräschen: Stadtumbau-Programm / EFRE-Förderung Partner RWK-Städte, Landkreise, Land, BASF

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die wirtschaftlichen Effekte liegen in einer stärkeren Verankerung wirtschaftspolitischer Themen in den Schulen bzw. im Schulalltag. Damit besteht die Möglichkeit, den Berufseinstieg und die Ausbildungsfähigkeit von Ju-gendlichen mittelfristig zu verbessern. Dies wiederum trifft auf die vorhandene und zukünftige Nachfrage der Unternehmen nach Auszubildenden / Lehrlingen. Synergieeffekte bestehen mit den Zielstellungen der Städte in den jeweiligen Stadtumbau- und Stadtentwick-lungsprogrammen zur Bündelung der kommunalen Infrastruktur bei Erhalt der zentralen Funktionen. Die Maß-nahmen sind ein wichtiger Bestandteil der inhaltlichen Projekte zur Unterstützung des Berufseinstieges und der Verbesserung der Ausbildungssituation (siehe Projekt 2) und des INNOPUNKT 18 Antrages des Kooperations-partners der RWK-Städte WEQUA Lauchhammer / HWK Cottbus.

Umsetzungsstand / nächste Schritte SeeCampus: Antragstellung in Vorbereitung. Oberschule Großräschen: Der Antrag für Stadtumbau-Mittel und für Mittel über das Ganztagsschul-Programm sind gestellt; die Klärung der Finanzierung einzelner Bestandteile steht aus. Campus Finsterwalde: Planungen und Antragstellung in Vorbereitung, Umsetzung ab 2007/8 vorgesehen. Für alle Maßnahmen steht die Klärung einer Förderung über EFRE-Mittel 2007ff aus.

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G.5 C - Projekte im Bereich Infrastruktur und Verkehr C.1 See-Stadt Senftenberg: Herstellung touristischer Infrastruktur am Senftenberger See (Hafen) Leitziel 7 - Standortangepasste Aufwertung der weichen Standortfaktoren sowie Weiterentwicklung natur-räumlicher und touristi-scher Potenziale

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die Maßnahme See-Stadt ist für die Stadt Senftenberg von herausgehobener stadtentwicklungspolitischer Bedeu-tung und steht in enger Verbindung mit der überregionalen Entwicklungsstrategie zur Herstellung des Lausitzer Seenlandes. Damit soll die Verknüpfung zwischen Innenstadt und dem Senftenberger See / Seeufer hergestellt werden. Die Errichtung eines Hafens am Senftenberger See ist Bestandteil der Gesamtmaßnahme See-Stadt, die darüber hinaus Schwerpunkt im Stadtumbauprogramm und im INSEK ist bzw. werden wird .

Zeitraum 2007 - 2010 Kosten rd. 12 Mio. EUR

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes ist die größte Landschaftsbaustelle Europas. In den nächsten zehn Jah-ren wird eine durch Kanäle verbundene Wasserfläche von rund 12.500 ha entstehen. Die Stadt Senftenberg wird entsprechend ihres Leitbildes und der bereits vorhandenen Kompetenzen das touristische und gesellschaftliche Zentrum des Seenlandes sein. Der Hafen soll für die Freizeitschifffahrt und für den Berufsverkehr (Charterschifffahrt) errichtet werden und hat große Bedeutung wenn zum Beispiel die schiffbaren Kanäle in die benachbarten Seen geschaffen sind.

Finanzierung 2,6 Mio. EUR (§ 4 Braunkohlesan.) 1,5 Mio. EUR (STU) 7,4 Mio. EUR (EFRE) Partner Plattform SeeStadt, IBA, Vattenfall, Wasserver-band, ESS, LMBV

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Senftenberg ist die einzige Stadt im RWK Westlausitz, die mit einer umfassenden Infrastruktur direkt an einem See liegt. Von dem geplanten Hafen aus ist die Innenstadt in 3 min zu Fuß erreichbar. Am Stadthafen werden ent-sprechende Dienstleistungs- und Servicebereiche integriert, damit verbunden die Schaffung von neuen Arbeits-plätzen. Eine zusätzliche saisonale Belebung der Innenstadt erfolgt durch die unmittelbare Nähe zum Hafen und die Möglichkeiten der Charterschifffahrt aus dem gesamten Seenland. Synergieeffekte bestehen insbesondere mit der Maßnahme zur Herstellung der Verbindungen zwischen den Ge-wässern im Lausitzer Seenland (Maßnahme C.2, s.u.). Für wichtige vorbereitende Arbeiten, (Seezugang, Beräu-mung etc.) hat die Stadt Senftenberg bereits in 2006 Stadtumbaumittel beantragt und erhalten.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Studien und Planungen sind beauftragt; hier ist eine weitere Konkretisierung und Abstimmung mit den Partnern erforderlich.

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C.2 Infrastruktur Lausitzer Seenland: Schaffung schiffbarer Verbindungen Leitziel 7 - Standortangepasste Aufwertung der weichen Standortfaktoren sowie Weiterentwicklung natur-räumlicher und touristi-scher Potenziale

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die Flutung ehemaliger Tagebauflächen lässt in der Lausitz in den nächsten 20 Jahren eine Seenlandschaft ent-stehen. Allein der Kernbereich des Lausitzer Seenlandes ist größer als die Müritz, neben dem Bodensee der größte See in Deutschland. Der Bau der Überleiter 12 (schiffbarer Kanal zwischen dem Sedlitzer See und dem Ilsesee) und 11 (schiffbarer Kanal zwischen dem Senftenberger See und dem Geierswalder See) ist zwingend notwendig, um d ie Vernetzung eines großen Teils des Kernbereichs zu realisieren.

Zeitraum 2008 - 2010 Kosten rd. 11,7 Mio. EUR

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Die Lausitzer Seenkette ist in Europa die größte, künstlich geschaffene Seenlandschaft, deren Hauptpotenzial im Bereich Wassertourismus liegt. Ihre Realisierung wird voraussichtlich im Jahr 2018 abgeschlossen sein. Die Seen-kette unterscheidet sich von anderen Revieren durch die Besonderheit der durch den Bergbau gebauten und neu planbaren (künstlichen) Landschaft. Die Vernetzung der Seen untereinander ist ein wesentliches Kriterium, das Alleinstellungsmerkmal der Lausitzer Seenkette: „Überregional bedeutsames Wassertourismusgebiet mit sportlich-aktivem Charakter“ zu festigen. Um die Seen fluten zu können, müssen Verbindungen gebaut werden. Ein länderübergreifend abgestimmtes Kon-zept wurde erarbeitet, das die notwendige Größe der Kanäle darstellt. Der erste Überleiter wurde im Herbst 2003 eröffnet, weitere sind im Bau: ein Kanal verbindet den Geierswalder mit dem Sedlitzer See, der zweite den Part-witzer mit dem Sedlitzer See und der dritte den Partwitzer mit dem Neuwieser See.

Finanzierung Bergbaumittel Partner LMBV, Zweckverband Seenland Brandenburgische Lau-sitz

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Im Auftrag der beiden Wirtschaftsministerien von Brandenburg und Sachsen wurde im Jahr 2002 ein Touristisches Wirtschafts- und Nutzungskonzept für die Lausitzer Seenkette erarbeitet. Das Konzept unterstreicht die Notwen-digkeit und die wirtschaftliche Machbarkeit der schiffbaren Überleiter zwischen den ehemaligen Tagebaurestlö-chern. Durch die zeitlich gestaffelte Realisierung und ein koordiniertes Zusammenspiel der Akteure (Investoren, Betreiber) kann sich die Seenkette über ca. 15-20 Jahre zu einem weiteren Standbein der regionalen Wirtschaft entwickeln. Das Gutachten hat, um die potenzielle Ertragskraft der Seenkette prognostizieren zu können, ein Entwicklungs-

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Zweckverband Erho-lungsgebiet Senftenber-ger See (nur Überleiter) IBA Land Brandenburg Landesumweltamt

modell zugrunde gelegt und eine konservative Vergleichsrechnung mit dem Fränkischen Seenland durchgeführt. Danach ist die Herstellung der schiffbaren Kanäle tourismuswirtschaftlich plausibel. Die Kanäle stellen zugleich eine wichtige Grundvoraussetzung für den Erfolg der Seenkette dar Das Projekt ist Bestandteil der Gesamtstrategie „Lausitzer Seenland“, siehe auch Projekt Nr. 8 „Herstellung touris-tischer Infrastruktur am Senftenberger See (Hafen)“

Umsetzungsstand / nächste Schritte Im Herbst 2003 wurde der erste Überleiter zwischen dem Geierswalder und dem Partwitzer See eröffnet, drei weitere Kanäle sind bereits im Bau. Mit dem Bau der Überleiter 11 und 12 wird die schiffbare Verbindung des Kernbereichs des Lausitzer Seenlandes abgeschlossen. Der Zweckverband Seenland Brandenburgische Lausitz hat mit Beschluss vom 18.07.2006 die Überleiter Senftenberger See / Geierswalder See (Überleiter 12) und Sedlitzer See / Ilsesee (Überleiter 11) als prioritär umzusetzende Projekte eingestuft. D. h. das vor Umsetzung der übri-gen Projekte Lausitzer Seenland diese Projekte vorrangig realisiert werden sollen, da hiervon Synergien für die touristische Nutzung und wirtschaftliche Entwicklung zu erwarten sind. Projektträger für diese Planungen ist die LMBV. Für den Überleiter 11 befindet sich das Vorhaben in der Genehmigungsplanung. Die Ge-nehmigungsplanung für Überleiter 12 liegt vor. Fördermittelantragsteller, Bauherr und Betreiber sind die Kommunen Senftenberg (Überlei-ter 12) und Großräschen (Überleiter 11). Für die nächste Sitzung des Zweckverbandes Seenland Brandenburgische Lausitz ist ein Beschluss in Vorbereitung, der die Projektträger-schaft von Großräschen für Überleiter 11 zum Gegenstand hat, da gemarkungsseitig Senftenberg betro ffen ist.

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C.3 Neubau Niederschlesische Eisenbahntrasse für den Güterverkehr Leitziel: 2 - Weiterentwicklung und bedarfsgerechte Qualifizierung der über-örtlichen und regionalen Verkehrsangebote

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die BASF und andere Unternehmen der Region (Takraf GmbH) streben eine stärkere Verlagerung von Transpor-ten auf die Schiene an. Der Anteil liegt bei der BASF bereits bei über 50 % des Gesamtverkehrsaufkommens. Als Märkte gewinnen zugleich Russland und Asien (China) zunehmend an Bedeutung. Die Schienenverkehrsverbin-dungen von / nach Osten (Polen) sowie weiter in Richtung Russland / Asien sind auf brandenburgischer Seite für den Güterverkehr nicht qualifiziert genug. Bei BASF werden zugleich mit der Errichtung des Kombinierten Verkehrs-Terminals (Kabinettsbeschluss 11/05) wichtige Voraussetzungen geschaffen.

Zeitraum 2007f Kosten offen

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Mit dem Neubau der Niederschlesischen Eisenbahntrasse und dem Ausbau der Funktion des Rangierknotens Bahnhof Ruhland besteht die Grundlage für die Erweiterung der Containerumschlaganlage BASF Schwarzheide als Drehscheibe für Ost-Europa. Damit wird ein maßgeblicher Beitrag zur Sicherung und Stärkung des Standortes Schwarzheide im weltweiten Wettbewerb sowie im konzerninternen Verbund geleistet .Dank der Verknüpfung BASF-Standort, Rangierbahnhof und der Transportpotenziale ist die Maßnahme auch im Vergleich mit anderen Optionen die wirtschaftlich und infrastrukturell sinnvollste. Die Maßnahme bettet sich ein in die Strategie zur Verbesserung der verkehrlichen Rahmenbedingungen im Wachstumskern sowie zur Stärkung der Unternehmen aus den Branchenschwerpunkten.

Finanzierung offen Partner BASF, Land, / Bund, DB Netz AG

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die BASF erwartet eine Steigerung des Schienenverkehrsaufkommens um rd. 10 % für 2006 und 2007. Dies be-trifft das Gesamtverkehrsaufkommen (auf 920.000 to) sowie die Zahl der Eisenbahnwagen (18.500) und der Ganzzüge (1.330). Synergieeffekte sind gegeben insbesondere mit der Maßnahme lt. Kabinettsbeschluss zur Errichtung des KV-Terminals am Standort BASF Schwarzheide.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Die BASF läßt derzeit in Zusammenarbeit mit der TU Dresden, der DB Netz AG und weiteren Partnern ein Grobkonzept zur künftigen Nut-zung privater und öffentlicher Eisenbahninfrastruktur am Rangierknoten Ruhland erarbeiten (Fertigstellung Nov. 2006). Daraus leiten sich die nächsten Arbeitsschritte sowie die zu erwartenden Kosten ab. Die Realisierung ist ab 2008 möglich.

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C.4 Umbau Autobahn-Anschlussstelle Ruhland (in Verbindung mit LeiLa-Konzept) und Sachsen-Magistrale Leitziel: 2 - Weiterentwicklung und bedarfsgerechte Qualifizie-rung der überörtlichen und regionalen Verkehrsange-bote

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die VESTAS Blades Deutschland GmbH produziert derzeit in ihrem Werk am Standort Lauchhammer mit über 420 Mitarbeitern Rotorblätter mit einer Länge von 44m. Die Produktion beläuft sich aktuell auf ca. 1200 Stück p.a. mit einer durchschnittlichen jährlichen Kapazitätssteigerung von 15%. Um eine weitere Leistungssteigerung zu erzielen und den Anforderungen des Marktes zu entsprechen, sollen in näherer Zukunft Blätter mit einer Länge von 60m gefertigt werden. Um die erweiterte Produktion und somit die Wettbewerbsfähigkeit des Stand-ortes in Lauchhammer zu sichern, sind für den Versand der Rotorblätter bestimmte verkehrliche Infrastrukturen unabdingbar. Insbesondere ist die Auffahrt auf die Autobahn A 13 an der Anschlussstelle Ruhland nicht geeignet. Kurvenra-dien und -größen sowie Straßenbreite stimmen mit den Anforderungen nicht überein.

Zeitraum 2007ff Kosten 100 bis 200.000 EUR (je nach Variante)

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Vor dem oben geschilderten Hintergrund hat VESTAS eine Streckenstudie in Auftrag gegeben. Hierbei wurden verschiedene Varianten für den Rotorblatttransport von dem Werk in Lauchhammer zu einer Autobahnauffahrt geprüft. Ebenso sind notwendige Baumaßnahmen für eine Ertüchtigung der Strecke für den Transport von Ro-torblättern bis 60m Länge beschrieben worden. Aufgrund der Studienergebnisse wird von VESTAS die direkte Streckenführung von Lauchhammer über die B169 zur Anschlussstelle Ruhland mit Abstand präferiert. Diese Route ist mit den geringsten Maßnahmen für einen Zug mit 67 m zu ertüchtigen und erfährt die größte Akzep-tanz. Sie wurde mit dem Landesbetrieb für Straßenwesen in Cottbus abgestimmt. Ziel ist die Ertüchtigung der Anschlussstelle Ruhland an die A 13 in der Weise, dass Schwerlastverkehre / Trans-porte mit Überbreite die Anschlussstelle ohne Beeinträchtigung des sonstigen Verkehrs nutzen können. Bei dem geplanten Ausbau der B169 und der Anschlussstelle Ruhland sind die Verbreiterung der Auffahrt der IKW-Straße zur B169 (in beide Richtungen) und der beiden Ampelkreuzungen an der Anschlussstelle Ruhland zu optimieren. Die Maßnahme bettet sich ein in die Strategie zur Verbesserung der verkehrlichen Rahmenbedingungen im Wachstumskern.

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Finanzierung offen Partner Bund, Land

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die Effekte liegen in der verbesserten Erreichbarkeit der Unternehmen im Bereich Lauchhammer und Schwarz-heide, den Möglichkeiten einer verbesserten Logistik insbesondere für Schwer- und Großvolumentransporte sowie die Anbindung an weitere Verkehrsmittel wie Schiene und Schifffahrt. Die Maßnahme ist keine Alternative zu dem Projekt „Ausbau des Hafens Mühlberg einschließlich straßenseitiger Erschließung“ (siehe Sofortmaßnahmen lt. Kabinettsbeschluss 11/2005). Der Transport der Rotorblätter für den Übersee-Markt kann am effektivsten und preiswertesten über den Wasserweg abgewickelt werden. Die Auslieferung in den deutschen, österreichischen, baltischen und Donauraum wiederum ist auf eine effektive straßenseitige Anbindung angewiesen. Beide Maßnahmen erhöhen den Standortvorteil des RWK Westlausitz und tragen zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung der Unternehmen bei (s. Schreiben Takraf GmbH, VESTAS in der Anlage) Der Ausbau der Autobahnanschlussstelle stellt eine kurz- bis mittelfristige Lösung des Transportproblems großer Rotorblätter dar, da die Umfahrung der Stadt Bad Liebenwerda nach Aussage des Landesbetriebes frühestens 2012 fertig gestellt sein. Synergieeffekte sind gegeben mit den Maßnahmen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation und den Maß-nahmen im Zusammenhang mit der Herstellung der LeiLa-Trasse und der Sachsen-Magistrale, die beide an der Autobahnauffahrtstelle A 13 Ruhland zusammentreffen.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Die Streckenstudie wurde durch VESTAS erarbeitet und mit dem Landesbetrieb für Straßenwesen (LS) abgestimmt. Die Kosten wurden je Variante durch den LS ermittelt. Das Konzept und die Kosten liegen dem MIR vor, weiteres Vorgehen und Finanzierung unklar.

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C.5 Herstellung der Bahnüberführung in Lauchhammer (in Verbindung mit LeiLa-Konzept, Ausbau B169 im Raum Lauch-

hammer) Leitziel: 2 - Weiterentwicklung und bedarfsgerechte Qualifi-zierung der überörtlichen und regionalen Verkehrs-angebote

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Im Rahmen der weiteren Entwicklung der Stadt Lauchhammer ist eine Neuregelung der Verkehrsbeziehung erforderlich. Bereits im Flächennutzungsplan ist die Notwendigkeit eines innerörtlichen Umgehungsstraßensys-tems mit einer Straßenüberführung über die Gleisanlagen der DB Bahn nachgewiesen und in fünf Varianten überprüft worden. Gleichfalls werden im Zuge des Ausbaus der B 169 im Bereich Lauchhammer die Ab- und Zufahrten in das Stadtgebiet neu geregelt. Damit soll die Industrie- und Gewerbeerschließung entscheidend verbessert werden. Die Wohngebiete werden vom Durchgangsverkehr entlastet und die Zugriffszeiten von Feuerwehr und medizini-schen Diensten werden durch den kreuzungsfreiem Bahnübergang entscheidend verbessert.

Zeitraum 2007ff Kosten ca. 3,9 Mio. EUR

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Mit der Herstellung einer Bahnüberführung im Stadtgebiet Lauchhammer erfolgt die Verbesserung der Ver-kehrsbeziehung im Regionalen Wachstumskern, insbesondere zwischen den Städten Lauchhammer / Schwarz-heide und der Stadt Finsterwalde. Die Maßnahme bettet sich ein in die Strategie zur Verbesserung der verkehrlichen Rahmenbedingungen im Wachstumskern.

Finanzierung Eisenbahnkreuzungsgesetz und GVFG-Mittel Partner DB AG, Land, Stadt Lauchhammer LMBV

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die Effekte liegen in der erleichterten Erreichbarkeit der Unternehmen und des Stadtgebietes Lauchhammer und den Möglichkeiten einer verbesserten Logistik. Insbesondere Großtransporte wie die der Firma Beton Fertigteile Lauchhammer (B & F) von dem Gewerbegebiet zur Autobahn bzw. Richtung Finsterwalde werden durch die ver-änderten Radien erleichtert. Ein weiterer Effekt ist die bessere Vermarktbarkeit der innerörtlichen Gewerbe- und Industrieflächen. Synergieeffekte sind gegeben mit den Maßnahmen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation, insbesondere der Entlastung der Ortsdurchfahrt und den Maßnahmen im Zusammenhang mit der LeiLa-Trasse.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Notwendig ist der Abschluss der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung zwischen Land, Stadt Lauchhammer und Deutsche Bahn AG. Eine Grundsatzvereinbarung mit der Deutschen Bahn und dem LMBV über die Durchführung der Maßnahmen liegt vor. Die Entwurfsplanung liegt vor und die Verhandlungen zum Abschluss der Kreuzungsvereinbarung mit der DB AG sind in Vorbereitung .

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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C.6 Optimierung der innerstädtischen Verkehrssituation Finsterwalde: Bahnübergangsverlegung inkl. Stadtkernumfahrung B

96 / L 60 Leitziel: 2 - Weiterentwicklung und bedarfsgerechte Qualifizierung der über-örtlichen und regionalen Verkehrsangebote

Handlungsbedarf / Ausgangssituation Die B 96 wird derzeit von Osten kommend über die Gemeinde Massen bis zum Bahnhof Finsterwalde geführt, und dann über die Unterführung an der Bahnstrecke Leipzig - Cottbus nach Norden (Richtung Luckau bzw. mit Anschluss an die L 60 nach Doberlug-Kirchhain) weiter geleitet. Insbesondere die Kreuzungssituation an der Berliner Straße / Bahnhofstraße mit der nach Norden anschließenden Bahnunterführung führt u.a. auf Grund der zu engen Kurvenradien zu Behinderungen im Wirtschaftsverkehr. Die Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Ertüchtigung der B 96 / L 60 im Stadtgebiet Finsterwalde/Massen inkl. der Optimierung der Querungen der Eisenbahntrasse (Abschaffung niveaugleicher Übergänge) ist fester Bestandteil der Stadtentwicklungskonzeption Finsterwalde. Seitens der Stadt sind bereits umfangreiche Vorleistun-gen wie eine Bebauungsplanung und Grundstücksaufkäufe erbracht worden. Zur Trassenführung und zu Detaillö-sungen gibt es dokumentierte Übereinstimmung mit der benachbarten Gemeinde Massen/Niederlausitz. Die Unternehmen am Standort Finsterwalde/Massen unterstützen die Bemühungen der Stadt Finsterwalde zur Neuregelung der Trassenführung (s. Schreiben in der Anlage).

Zeitraum 2007ff Kosten 4.800.000 EUR

Zielsetzung / Einbindung Gesamtstrategie Die Zielsetzung liegt in der Herstellung einer innerstädtischen und für den Wirtschaftsverkehr optimierten Neufüh-rung der B 96 / L 60 auf einer Länge von rd. 3,2 km im Stadtgebiet Finsterwalde bzw. auf dem Gemeindegebiet Massen nördlich des bisherigen Trassenverlaufs inkl. der Herstellung der Brücke über die Bahntrasse. Die neue Trasse soll nach Abschluss der Maßnahme als B 96 gewidmet werden. In diesem Kontext bietet die Stadt Finsterwalde der Deutschen Bahn AG an, den niveaugleichen Übergang über die Bahn im Westen der Stadt (Forststraße) aufzugeben. Alternative Lösungen, z.B. der Ausbau der derzeitigen Bahnquerungen sind geprüft und als zu aufwendig bewertet worden. Im Ergebnis soll der Schwerlastverkehr aus dem Stadtkern herausgehalten und die Wegeführung verbessert wer-den. Darüber hinaus geht es um die Verminderung des Durchgangsverkehrs und die Verbesserung der verkehrli-chen Erschließung der Unternehmen im Gewerbegebiet Am Holländer, insbesondere aus der Automotive-Branche (Weigl Metallguß, Formteil- und Schraubenwerk- s. Schreiben in der Anlage).

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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Die Maßnahme bettet sich ein in die Strategie zur Verbesserung der verkehrlichen Rahmenbedingungen im Wachstumskern.

Finanzierung Bund, Land, Deutsche Bahn AG, Stadt Finsterwalde Partner Bund, Land, Deutsche Bahn AG, Stadt Finsterwalde

Wirtschaftliche Effekte / Synergieeffekte Die neue Trasse inkl. der optimierten Führung über die Bahntrasse verbessert den Zugang der Wirtschaftsunter-nehmen am Standort Finsterwalde und den westlich gelegenen Gewerbegebieten im Raum Doberlug-Kirchhain zur A 13 entscheidend. Gleichzeitig verbessert sie die Anbindung des Gewerbe- und Industrieparks Massen an die B 96 in westlicher Richtung. Weiterhin entlastet das Vorhaben die Innenstadt von Finsterwalde verbessert die Be-dingungen des innerstädtischen Einzelhandels und Wohnens. Synergieeffekte sind gegeben mit den Maßnahmen zur Verbesserung der verkehrlichen Situation.

Umsetzungsstand / nächste Schritte Die Stadt Finsterwalde hat ggü. dem Bund und dem Land schriftlich auf die Umsetzung der Ortsumfahrung B 96 - wie sie im Bundesver-kehrswegeplan verankert ist - verzichtet. Diese Variante beinhaltete eine „große“ Umfahrung über die Gemeinde Sonnewalde und ist aus Sicht der Stadt Finsterwalde nicht Ziel führend, da auch Besucherverkehr an der Stadt vorbeigeführt wurde. Stattdessen favorisiert die Stadt Finsterwalde die oben dargestellte „abgespeckte“ und kleinere Lösung. Der Landesbetrieb für Straßenwesen trägt diese Lösung mit und führt derzeit die erforderlichen Planungen durch (bis Leistungsphase 3). Erforderlich sind • der Abschluss einer Kreuzungsvereinbarung mit der Deutsche Bahn AG zur Herstellung der neuen Brücke über die Bahn und • die Abstimmung und die Zustimmung des Bundes zur Planung und zur Übernahme der Kosten der Maßnahme im Gegenzug zur He-

rausnahme der „alten“ Variante Ortsumfahrung B 96 aus dem Bundesverkehrswegeplan 2003. Für die Einleitung der notwendigen Schritte wird die Unterstützung des Landes Brandenburg ggü. dem Bund und der Deutschen Bahn AG erwartet.

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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H. Ausblick und Zusammenfassung Die Städte im RWK Westlausitz sind fest entschlossen, die Chan-cen, die sich aus der Wachstumskern-Ausweisung bieten, offensiv zu nutzen. Mit dem Standortentwicklungskonzept ist ein erster Schritt in Richtung der Abstimmung gemeinsamer Ziele und der Umsetzung gemeinsamer Vorhaben abgeschlossen. Die im April 2006 unterzeichnete Vereinbarung zur Bildung der „Kooperationsgemeinschaft Regionaler Wachstumskern Westlau-sitz“ ist aus Sicht der RWK-Städte eine adäquate Grundlage, um die begonnene Zusammenarbeit zu intensivieren und fortzufüh-ren. Mit der unter 1. bezeichneten Maßnahme „Kooperation der RWK-Städte in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region, Schwer-punktthemen: Vermarktung, Ansiedlung, Bestandspflege, Existenz-gründung, Unternehmenskooperationen, Touristische Kooperation“ haben sich die Kommunen ein wichtiges und ehrgeiziges Ziel selbst gesteckt. Unabhängig davon ist die enge Zusammenarbeit der Städte Lauchhammer und Schwarzheide per Kooperationsvertrag bereits vereinbart. Auch für Senftenberg und Großräschen, für die in den Überlegungen der Gemeinsamen Landesplanung die Ausweisung als Mittelzentrum in Funktionsteilung vorgesehen ist, steht eine engere Zusammenarbeit zukünftig auf der Agenda.

Im Ergebnis der Umsetzung sowie der weiteren Vorbereitung ein-zelner Vorhaben und der Einbindung von Unternehmen und Drit-ten kann sich der Bedarf nach einer Weiterentwicklung der Orga-nisationsstrukturen oder zur Bildung einer rechtlichen gesicherten Vertretung (Verein, Kommunale Arbeitsgemeinschaft o.a.) bzw. zur Gründung eines Beirates ergeben. Als strategisches Ziel steht die Bildung einer geeigneten Organisationsstruktur gemeinsam mit Unternehmen der Region zur Umsetzung wirtschafts- und be-schäftigungsfördernder Projekte im Fokus. Um die formulierten Ziele zu erreichen und die Engpassfaktoren zu beseitigen, ist die Unterstützung der Landesregierung darüber hinaus unabdingbar. Der RWK Westlausitz strebt einen Kabinettsbeschluss 2006 und die Unterstützung der Landesregierung für folgende Vorhaben an. Hier ist eine Umsetzung ab sofort bzw. 2007 möglich und kon-zeptionell vorbereitet: A.2 Unterstützung Unternehmenskooperationen und Netzwerk-

Arbeit im Branchenschwerpunkt Kunststoffe / Chemie A.3 Unterstützung Unternehmenskooperationen und Netzwerk-

Arbeit im Branchenschwerpunkt Metall B.1 Unterstützung des Berufseinstieges und Verbesserung der

Ausbildungssituation in der Region B.2 Zentrum für Werkstoffprüfung an der Fachhochschule Lau-

sitz

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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B.3 Optimierung der Schulangebote im Sekundarbereich, hier - Qualifizierung Oberschule Großräschen (Praxislernen),

Kooperation mit Technologie-, Gründungs- und Bil-dungszentrum

C.2 Infrastruktur Lausitzer Seenland: Schaffung schiffbarer Verbindungen

C.4 Umbau Autobahn-Anschlussstelle Ruhland (in Verbindung mit LeiLa-Konzept) und Sachsen-Magistrale

C.5 Herstellung der Bahnüberführung in Lauchhammer (in Verbindung mit LeiLa-Konzept, Ausbau B169 im Raum Lauchhammer)

C.6 Optimierung der innerstädtischen Verkehrssituation Fins-terwalde: Bahnübergangsverlegung inkl. Stadtkernumfah-rung B 96 / L 60.

Folgende Vorhaben sollen im Jahr 2007 weiter vorbereitet wer-den. Hier erwartet der RWK Westlausitz ein positives Votum der IMAG Aufbau Ost, um diese Vorhaben mit dem nötigen „Rücken-wind“ weiterentwickeln zu können: A.4 Unterstützung der Entwicklung und der notwendigen

Handlungsschritte zur Stärkung des Branchenschwerpunk-tes Energie

A.5 IBA-Abschlußprojekt 2010: „Schaufenster / Haus der Wirt-schaft“ im RWK Westlausitz“ (Arbeitstitel)

B.3 Optimierung der Schulangebote im Sekundarbereich, hier - Neubau See-Campus Lauchhammer / Schwarzheide - Bündelung zweier Gymnasien und Schaffung eines ge-

meinsames Funktionsgebäudes (Aula), Finsterwalde

C.1 See-Stadt Senftenberg: Herstellung touristischer Infrastruk-tur am Senftenberger See (Hafen)

C.3 Neubau Niederschlesische Eisenbahntrasse für den Güter-verkehr

Ergänzend sind im Standortentwicklungskonzept (Kap. F) die aus Sicht der RWK-Städte notwendigen Voraussetzungen und Rah-menbedingungen für eine positive Entwicklung des RWK Westlau-sitz aufgezeigt. Auf diese Themen haben die RWK-Städte nur ei-nen geringen bzw. keinen Einfluss. Im Standortentwicklungskon-zept kann sich die Rolle der Städte nur darauf beschränken, be-gründete Empfehlungen für grundsätzliche Entscheidungen ab-zugeben bzw. entsprechende Forderungen zu stellen. Eine Stellungnahme der Landesregierung / IMAG Aufbau Ost zu den skizzierten Themenfeldern wird von den Städten im Wachs-tumskern Westlausitz erwartet.

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Anhang: Übersicht Quellen und Materialien Brandenburger Fachkräftestudie, Entwicklung der Fachkräftesitua-tion und zusätzlicher Fachkräftebedarf. Ergebnisse einer Untersu-chung im Verarbeitenden Gewerbe, in der Gesundheits- und So-zialwirtschaft sowie im Tourismus, hrsg. vom Ministerium für Ar-beit, Soziales, Gesundheit und Frauen (MASGF) des Landes Bran-denburg (2005) Entwicklungskonzeption für Lauchhammer, Schwarzheide und Ruhland, hrsg. von den drei Städten (2003) Firmendatenbank Ostdeutschland, Hoppenstedt Firmeninformationen GmbH (2006) Gemeinsamens Landesentwicklungsprogramm (LEPro) der Länder Berlin und Brandenburg, hrsg. von der Gemeindamen Landespla-nungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg (2006) Integriertes ländliches Entwicklungskonzept für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz, hrsg. vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz (2005) Interkommunales Entwicklungskonzept Entwicklungskonzept für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz, hrsg. vom Landkreis Ober-spreewald-Lausitz (2003)

Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) des Landes Brandenburg Leitbild Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, hrsg. von der Ge-meindamen Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Bran-denburg (2006) Leitlinien der Kreisentwicklungskonzeption, hrsg. vom den Land-kreis Elbe-Elster (2003) Regionalmarketingstrategie Region Lausitz-Spreewald, hrsg. vom Regionalmanagement Lausitz-Spreewald (2005) Schulentwicklungskonzeptionen, hrsg. vom Landkreis Oberspree-wald-Lausitz und vom Landkreis Elbe-Elster Stadtentwicklungs- und Stadtumbaukonzepte der Städte Finster-walde, Großräschen, Lauchhammer, Schwarzheide und Senften-berg Strategien gegen den Fachkräftemangel, Band 1: Internationaler Vergleich, Gütersloh, hrsg. von Eichhorst, Werner und Thode, Eric (2002)

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Strategien gegen den Fachkräftemangel, Band 2: Betriebliche Optionen und Beispiele, Gütersloh, hrsg. von der Bertelsmannsti f-tung (2002) Vorschlag zur zukünftigen Ausgestaltung des Systems Zentraler Orte im Land Brandenburg, hrsg. von der Gemeinsamen Landes-planungsabteilung der Länder Brandenburg und Berlin (2006) Wegweiser Demographischer Wandel, hrsg. von der Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh ( 2006)

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Standortentwicklungskonzept RWK Westlausitz

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Anlagen Übersicht Gewerbe- und Industriegebiete Übersicht Unternehmen nach Branchenschwerpunkten Vereinbarung zur Bildung der Kooperationsgemeinschaft RWK Westlausitz (April 2006) zu Projekt B.2: Letter of Intent zur Beteiligung der RWK-Städte am Projekt INNOPUNKT 18 zu Projekt C.4 Schreiben der Takraf GmbH und der VESTAS zum Lastverkehr, Transportaufkommen und Vorhaben Autobahnanschlussstelle Ruhland zu Projekt C.6 Schreiben der Unternehmen Kjellberg Finsterwalde, Weigl Metallguß Finsterwalde, Formteil- und Schraubenwerk Finsterwalde, Kahelit Hennersdorf

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Standort-Nr.

Name Standort Anzahl Firmen

Gesamtfläche[ha]

Genutzte Fläche

noch verfügbar

Auslastungin %

FinsterwaldeFIU01 Am Holländer 14 23,0 16,0 5,0 69,6FIU02 An der Schraube 14 16,0 8,8 2,0 55,0FIU03 Südliche Brunnenstraße 3 11,0 9,0 5,5 81,8FIU04 Westliche Brandenburger Str. 19 17,0 10,0 8,6 58,8FIU05 Lausitz Flugplatz 8 40,0 30,0 11,8 75,0FIU06 Ehemalige FIMAG/ Tischfabrik/ Drahtw. 27 35,0 34,0 1,0 97,1FIU07 GIP Massen 28 65,7 53,5 12,2 81,4GroßräschenGR01 Am Räschener Laug 15 28,7 23,8 4,9 82,8GR02 Sonne 11 48,6 30,1 18,5 62,0GR03 Woschkower Weg 12 26,6 26,6 0,0 100,0GR04 Birkenweg 4 13,0 13,0 0,0 100,0GR05 Seestraße 64 14 3,0 3,0 0,0 100,0LauchhammerLA01: Industriegebiet-Süd 17 106,8 45,9 60,9 43,0LA02 Industriegebiet-Ost 24 57,1 48,8 8,3 85,5LA03 Industriegebiet-West 20 70,7 18,6 52,1 26,3LA11 Gewerbe-und Industriegebiet – ACZ 5 4,3 4,3 0,0 100,0LA12 Gewerbegebiet Möbelring 6 7,2 7,2 0,0 100,0SchwarzheideSW01 BASF-Werksgelände 12 230,0 130,0 100,0 56,5SW02 VIZ I 7 20,0 15,0 5,0 75,0SW03 Gewerbegebiet Schwarzheide-Süd 18 51,0 35,3 15,7 69,2SW04 Gewerbegebiet Schwarzheide-Mitte 11 6,2 5,1 1,1 82,3SenftenbergSE01 Gewerbegebiet Grubenstraße 5 5,4 2,2 3,3 39,7SE02 Gewerbegebiet Grünstraße 3 3,7 1,3 2,3 36,4SE03 Gewerbegebiet Laugkfeld 20 11,4 10,7 0,7 94,2SE04 Gewerbegebiet Industriepark Marga 11 58,7 12,5 46,2 21,3

Summe 289 881,0 568,1 312,6 64,5Jul 06

Übersicht der Gewerbegebiete im RWK Westlausitz Regionaler Wachstumskern Westlausitz - Standortentwicklungskonzept

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Fa-Nr. Firma StrasseNr PlzOrt Kategorie MAStandort

Automotive

FIU0004 Weigl Metallguß GmbH Am Holländer 15 03238 Finsterwalde Ind. 130FIU0005 Industriegalvanik GmbH Pflaumenallee 4 03238 Finsterwalde Ind. 85FIU0006 Formteil- und Schraubenwerk An der Schraube 28 03238 Finsterwalde Ind. 166FIU0008 Intier Automotive Interios GmbH Nobelstraße 1 03238 Massen - NL Ind. 65FIU0009 Tube Technology Systems AG Ernst-von-Delius-Str. 5 03238 Massen - NL Ind. 26GR0001 Abgas-Reinigungs-Technologien Kalz Anhalter Querstraße 1 a 01983 Großräschen Ind 7GR0014 Starz GmbH Elektrotechnik - Electronic Woschkower Weg 10 01983 Großräschen DL 150

DEKRA Automobil GmbH Technology Center Senftenberger Straße 30 01998 Klettwitz DL 70Sachsenring Zwickau AG Industriepark 1 03253 Tröbitz Ind. 47Böllhoff Produktions GmbH & Co KG Die Gehren 1 03249 Sonnewalde Ind. 80

Summe 826

Biotechnologie SE0001 Fachhochule Lausitz Großenhainer Str. 57 01968 Senftenberg DL 5Summe 5

Energiewirtschaft / - technologie + Mineralölwirtschaft / BiokraftstoffeLA0933 Vestas Blades Deutschland GmbH John-Schehr-Straße 7 01979 Lauchhammer OT Süd Ind 419FIU0003 SIAG Anlagenbau GmbH Nobelstraße 11 03238 Massen - NL Ind. 150FIU0011 Institut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwalde e. V. Brauhausweg 2 03238 Finsterwalde DL  20SW0019 Greiner Elektrotechnik und Systembau GmbH Handelsring 9 01987 Schwarzheide DL 10SW0021 Biopetrol Schwarzheide GmbH Naundorfer Str. 40/41 01987 Schwarzheide Ind;HA 57SW0026 EBM Elektro-Bau-Montage GmbH & Co. KG Ruhlander Str. 50 01987 Schwarzheide Ind;HA 20SW0027 Montagebau Schwarzheide GmbH Lauchhammerstr.43 01987 Schwarzheide DL 14GR0007 Heizkraftwerk Sonne Bergmannstraße 29 01983 Großräschen OT Freienh. Ind 30

Regionaler Wachstumskern Westlausitz - StandortentwicklungskonzeptÜbersicht der Unternehmen aus den Branchenschwerpunkten (nur Unternehmen mit mehr als 10 MA bzw. für die Branche bedeutende Unternehmen)

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SE0015 FK Solartechnik GmbH Industriepark 01968 Senftenberg DLSumme 720

Kunststoffe/ChemieLA1130 Barstadt & Buchwald GbR Beschichtungen Friedensstraße 31 01979 Lauchhammer OT Ost DL 4LA0779 GALATEA GmbH Kostebrauer Straße 8b 01979 Lauchhammer OT Ost Ind 54LA0364 TÜV Akademie GmbH Ernst-Schneller-Str. 3 01979 Lauchhammer DL 40FI FIWAPLAST GmbH & Co. KG Recycling Am Tower 1 03238 Schacksdorf DL 21SW0001 BASF GE Schwarzh. GmbH & Co. KG Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide DL 84SW0003 BASF Schwarzheide GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide Ind 2120

PolyAn GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide Ind 15SW0005 Biop Biopolymer Techologies AG Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide Ind 17SW0008 MIWAC Mitteldeutsche Wasserchemie GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide Ind 10SW0009 Puralis GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide Ind;HA 20SW0014 Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH Max-Planck-Str. 2 01987 Schwarzheide Ind 84SW0022 Cyclics Europe GmbH Naundorfer Str. 40/41 01987 Schwarzheide Ind;HA 62SW0023 Febra Kunststoffe GmbH Naundorfer Str. 40/41 01987 Schwarzheide Ind;HA 73SW0024 Z.E.I.T. GmbH Kunststoffkompetenzzentrum Naundorfer Str. 40/41 01987 Schwarzheide DL 4SW0025 ABB Lummus Global GmbH Schipkauer Str. 8 01987 Schwarzheide DL 12GR0018 Novihum GmbH Bergmannstr. 27 01983 Großräschen ?Summe 2620

LogistikLA0454 Industrietransporte Lauchhammer IKW-Str.55 01979 Lauchhammer OT Süd DL 8LA0701 K & K Transportgesellschaft Wilhelm-Külz-Straße 21 01979 Lauchhammer OT Ost DL 26LA1111 Kube& Kubenz Internationale Spedition und Logistik GmbH Eisenbahnstraße 10 01979 Lauchhammer OT West DL 5LA1083 Südbrandenburger Nahverkehrs GmbH Ortrander 33 01979 Lauchhammer OT Mitte DL 21LA1694 Meister Maschineninstandsetzungs GmbH Kluge Bahnhofstr.18 01979 Lauchhammer OT Ost DL 9LA0694 Noack Fuhrbetrieb Kleinleipischer Str. 46 01979 Lauchhammer OT DL 5LA1672 Transportbetrieb Rogowicz Friedrichstaler Str.12 01979 Lauchhammer OT Kostebrau DL 15SW0006 DHL Freigt GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide DL 25SW0011 StR Containerterminal Schwarzheide Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide DL 16SW0012 Alfred Talke Spedition GmbH & Co. KG Justus-von-Liebig-Str. 23 01987 Schwarzheide DL 18SW0013 Bertschi GmbH Justus-von-Liebig-Str. 29 01987 Schwarzheide DL 22SW0015 Klaeser GmbH Justus-von-Liebig-Str. 29 01987 Schwarzheide DL 12

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Walther Transporte Nach dem Horst 43A 03238 Finsterwalde DL 21Eurologistik Recycling GmbH Nobelstr. 15 03238 Massen DL 80

GR0004 Firmengruppe Holzhausen Gewerbestraße 6a 01983 Großräschen DL 34GR0008 Kockro Logistik und Speditions GmbH Woschkower Weg 14 01983 Großräschen DL 22Summe 339

Medien/IKTLA1501 Archikart Software AG Kostebrauer Straße 8b 01979 Lauchhammer OT Ost DL 52LA0546 Kalisch Computer- und Kassensysteme GmbH Hüttenstraße 1f 01979 Lauchhammer OT Ost DL;HA 9LA1754 LKG-Lausitzer Kabelbetriebsgesellschaft mbH Nordstraße 7 01979 Lauchhammer OT Nord DL 15LA2088 EDISEN-Elektronik Wilhelm-Pieck-Straße 35 01979 Lauchhammer OT Mitte Ind 8LA0413 Nachrichtentechnik Lauchhammer Finsterwalder Str.48 01979 Lauchhammer OT West DL 20LA0794 WMZ Werbe- und Medienzentrum Am Bürgerhaus 7 01979 Lauchhammer DL 7

RCS Richter Computer Systemhaus GmbH Ludwig-Erhard-Str. 2 03238 Massen DL, HA 35PC - Systeme Kaupisch und Partner Geschwister-Scholl-Str. 6 03238 Finsterwalde DL 12

FIU0010 AMC GmbH Am Tower 03238 Lichterfeld-Schacksdorf DL  7SW0002 BASF IT Services GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide DL 40SW0020 Cegelec Contracting GmbH Naundorfer Str. 40/41 01987 Schwarzheide DL 17SW0028 Lokalfernsehen Schwarzheide/Ruhland Handelsring 5 01987 Schwarzheide DL 5SE0008 WMZ Werbe- u. Medienzentrum Hörlitzer Str. 34 01968 Senftenberg DL 4SE0009 Level9 Medienproduktions GmbH Knappenstr. 1 01968 Senftenberg DL 5SE0010 Aktif Technology GmbH Töpferstr. 9 01968 Senftenberg DL 20SE0011 PC Soft GmbH A.-Hennecke-Str.37 01968 Senftenberg DL 37SE0012 IBAR Systemtechnik GmbH Grenzstr. 6 01968 Senftenberg DL 36SE0013 PRODAT Informatik GmbH Johannisthaler Str. 7 01996 SFB/OT Hosena DL 4SE0014 Clever Etiketten/Smart Label GmbH Schwarzbacherstr. 1 01996 Hosena DLSumme 326

Metallerzeugung, -be und -verarbeitung, MechatronikLA2211 DLZ-Schmidt GmbH Eisenwerkstraße 2 01979 Lauchhammer OT Ost DL;HA 5LA1490 KranTec Fördertechnikservice GmbH Am Werk 8 01979 Lauchhammer OT Ost Ind;HA 0LA0190 Metallbau Petack Franz-Mehring-Straße 44 01979 Lauchhammer OT West Ind;DL 6LA0421 Johannes Schmidt Schweißtechnik Lauchhammer Eisenwerkstraße 2 01979 Lauchhammer OT Ost DL;HA 0LA0633 HFG Transport Technik GMbH Schmiedeweg 2a 01979 Lauchhammer OT Süd Ind 13

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LA1164 Lauchhammer Kunstguß GmbH & Co. KGFreifrau-von-Löwendahl-Straße 1 01979 Lauchhammer OT Ost HW 18

LA1416 Takraf GmbH Bahnhofstraße 26 01979 Lauchhammer OT Ost Ind 210LA1523 Hawran Metallbearbeitung GmbH Franz-Mehring-Straße 60 01979 Lauchhammer OT West Ind 8LA0635 Salzgitter Stahlhandel GmbH Lindenstraße 7 01979 Lauchhammer OT Ost Ind;DL;HA 92LA0534 STH Stahlverarbeitung Hoffmann GmbH Eisenbahnstraße 10 01979 Lauchhammer OT West Ind 25LA1694 Meister Maschineninstandsetzungs GmbH Kluge Bahnhofstr.18 01979 Lauchhammer OT Ost Ind 9LA0685 Wiegel Feuerverzinken Lauchhammer GmbH Salzseestraße 01979 Lauchhammer OT Süd Ind 25

Stahl- und Metallbau Sonnewalder Str. 38 03238 Finsterwalde 13PILZ GmbH Grenzstr. 22 03238 Finsterwalde DL 24WILDE METALLBAU GmbH - Stahl- und Aluminiumkonstruktionen Finsterwalder Str. 15 03238 Finsterwalde/Massen Ind. 35

FIU0001 Drahtwerk und Stahlhandel GmbH Grenzstraße 45 03238 Finsterwalde Ind., HA 160FIU0002 Finsterwalder Maschinen- u. Anlagenbau GmbH Grenzstraße 41 03238 Finsterwalde Ind. 74FIU0007 Kjellberg Elektroden und Maschinen GmbH Leipziger Straße 82 03238 Finsterwalde Ind. 193FIU0012 KSF Kommutatoren u. Schleifringkörper Fiwa GmbH  An der Fimag 3 03238 Massen - NL DL 38Rösberg Engineering Ingenieurgesellschaft mbH für

Automation Handelsring 13 01987 Schwarzheide Ind 12SW0004 Berstorff Service GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide Ind 19SW0007 IMO Service GmbH Schipkauer Str. 1 01987 Schwarzheide DL 56SW0016 Stahlbaumontagen Hopisch GmbH Heinrich-Hertz-Ring 3 01987 Schwarzheide DL 12SW0017 TISET Kanal- und Rohrleitungselemente GmbH Justus-von-Liebig-Str. 17 01987 Schwarzheide Ind 11SW0018 Formen- und Musterbau GmbH Schwarzheide Handelsring 13 01987 Schwarzheide Ind 14GR0002 Altrad Plettac Production GmbH Woschkower Weg 11 01983 Großräschen Ind 51GR0005 FPA Freienhufener Pumpen und Armaturen GmbH Bergmannstraße 17 01983 Großräschen OT Freienh. Ind 26GR0006 FSB Freienhufener Stahlbau GmbH Seestraße 64 01983 Großräschen Ind 60GR0010 Metall- und Systembau Mitschke Bahnhofstr. 77 01983 Altdöbern Ind 24GR0011 Multimon Industrieanlagen GmbH Gewerbestraße 24 01983 Großräschen Ind 19GR0015 TSA Stahl- und Anlagenbaugesellschaft mbH Rudolf-Breitscheid-Straße 22 01983 Großräschen Ind 87GR0016 Verzinkerei Lausitz GmbH & Co. KG Woschkower Weg 11 01983 Großräschen Ind 40SE0002 Züblin Stahlbau GmbH Bahnhofstr. 13 01996 SFB/OTHosena Ind 145SE0003 Industrieanlagenbau GmbH Lindenstr.35 01968 Senftenberg Ind 38SE0004 ThyssenKrupp Industrieservice GmbH Franz-Mehring Str. 01968 SFB/OT Brieske Ind 60SE0005 Impuls Verschleißtechnik GmbH Spremberger Str. 37 01968 Senftenberg Ind 30SE0006 Koschener Alu-Bauelemente GmbH Industriepark 01968 SFB /OT Kleinkoschen Ind 15SE0007 Förster Montage GmbH Laugkfeld 11/13 01968 Senftenberg Ind 20Summe 1687

Page 81: Regionaler Wachstumskern Westlausitz Finsterwalde - … · 2014-01-15 · INSEKs) zu erarbeiten. Darin sollen die sp ezifischen Vorhaben zur Stärkung de s Standortes Stadt unter

RecylingLA0654 Scholz Recycling GmbH Lauchhammer Str. 38 01979 Lauchhammer OT Ost Ind 89LA IfN Anwenderzentrum GmbH Finsterwalderstr. 57 01979 Lauchhammer DL 18LA1074 Sanierungsgesellschaft Lauchhammer Bockwitzer 85 01979 Lauchhammer OT West Ind 200LA0629 RUBIN Städtereinigung GmbH Patschenweg 10 01979 Lauchhammer OT West DL 34LA1088 Entsorgungszentrum Lauchhammer GmbH Am Werk 10 01979 Lauchhammer OT Ost DL 8

Schrott Recycling FRANK ARLAND Zirkusplatz 1 03238 Finsterwalde DL 10GR0003 R & M arnholdt GmbH Woschkower Weg 11 01983 Großräschen DL 80GR0009 Matthäi Bau GmbH Bergmannstraße 53 01983 Großräschen OT Freienh. DL 130GR0012 NSG Sanierungsgesellschaft in der Niederlausitz mbH Bergmannstraße 27 01983 Großräschen OT Freienh. DL 160GR0013 Schwarze Elster Recycling GmbH Birkenweg 20 01983 Großräschen DL 200GR0017 Zemmler Recycling- & Aufbereitungstechnik Woschkower Weg 01983 Großräschen DL 5Summe 934

Gesamt 6523

Jul 06