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Referat: Referat: Altruismus Altruismus Seminar: Aggression und Hilfe Seminar: Aggression und Hilfe Seminarleiter: Dr. Andreas Seminarleiter: Dr. Andreas Zick Zick Referentin: Kirstin Kunath; Referentin: Kirstin Kunath; Janet Fischer Janet Fischer Datum: 16.November 2006 Datum: 16.November 2006

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Page 1: Referat: Altruismus Seminar: Aggression und Hilfe Seminarleiter: Dr. Andreas Zick Referentin: Kirstin Kunath; Janet Fischer Datum: 16.November 2006

Referat: AltruismusReferat: Altruismus

Seminar: Aggression und HilfeSeminar: Aggression und HilfeSeminarleiter: Dr. Andreas ZickSeminarleiter: Dr. Andreas Zick

Referentin: Kirstin Kunath; Referentin: Kirstin Kunath; Janet FischerJanet Fischer

Datum: 16.November 2006Datum: 16.November 2006

Page 2: Referat: Altruismus Seminar: Aggression und Hilfe Seminarleiter: Dr. Andreas Zick Referentin: Kirstin Kunath; Janet Fischer Datum: 16.November 2006

GliederungGliederung1.1. Was ist AltruismusWas ist Altruismus2.2. Egoistisch motiviertes vs. Altruistisch Egoistisch motiviertes vs. Altruistisch

motiviertes Prosoziales Verhaltenmotiviertes Prosoziales Verhalten2.1. Motivationsformen2.1. Motivationsformen2.2. Das 3 Wege Modell nach Batson2.2. Das 3 Wege Modell nach Batson

3.3. Einfluss von empathischen Gefühlen Einfluss von empathischen Gefühlen auf das Hilfeverhaltenauf das Hilfeverhalten

4.4. Empathie – Altruismus – HypotheseEmpathie – Altruismus – Hypothese5.5. Kosten – Nutzen Kosten – Nutzen 6.6. Faustlos – Prävention von GewaltFaustlos – Prävention von Gewalt

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AltruismusAltruismus- willentliche Verfolgung der Interessen oder des Wohls anderer- selbstloses Handeln - Zurückstellung eigener Anliegen bis hin zur Selbstaufopferung- Gegenbegriff zu Egoismus- Uneigennützigkeit = Synonym für Altruismus- als Schöpfer des Begriffs Altruismus gilt Auguste Comte

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Altruistisch motiviertes Altruistisch motiviertes prosoziales Verhaltenprosoziales Verhalten

Der Helfer ist besorgt über die Notlage Der Helfer ist besorgt über die Notlage des anderen. Er hilft aus Sympathie und des anderen. Er hilft aus Sympathie und Mitleid. Mitleid. „altruistic motivation“„altruistic motivation“

Egoistisch Motiviertes Prosoziales Egoistisch Motiviertes Prosoziales VerhaltenVerhalten

• Der Helfende beglückwünscht sich selbst ein Der Helfende beglückwünscht sich selbst ein verantwortungsbewusster Bürger zu sein, der verantwortungsbewusster Bürger zu sein, der anderen in Not hilft. anderen in Not hilft. „Self – reward“„Self – reward“

• Der Helfende hat schlechte Laune und möchte Der Helfende hat schlechte Laune und möchte dies ändern, indem er hilft. Da prosoziales dies ändern, indem er hilft. Da prosoziales Verhalten meist zu guter Laune führt. Verhalten meist zu guter Laune führt. „negative „negative state relief“state relief“

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• Der Helfende vermeidet Schuldgefühle, Der Helfende vermeidet Schuldgefühle, indem er hilft. indem er hilft. „negative self-evaluation“„negative self-evaluation“

• Der Helfende unterstützt vorsorglich, ehe Der Helfende unterstützt vorsorglich, ehe er sich einer negativer Bewertung er sich einer negativer Bewertung Unterziehung muss zum Beispiel wegen Unterziehung muss zum Beispiel wegen unterlassener Hilfe.unterlassener Hilfe.„„social rejection“social rejection“

• Der Helfer ist zunächst aufgeregt und Der Helfer ist zunächst aufgeregt und bestürzt nach der Bitte um Hilfe. Er hilft bestürzt nach der Bitte um Hilfe. Er hilft dann um seinen eigenen Kummer zu dann um seinen eigenen Kummer zu reduzieren. reduzieren. „aversive arousal“„aversive arousal“

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Das Drei Wege Modell Das Drei Wege Modell nach Batson 1991nach Batson 1991

• Weg 1 – Belohnungssuche - Weg 1 – Belohnungssuche - Bestrafungsvermeidung:Bestrafungsvermeidung: Egoistische Motivation Egoistische Motivation basiert auf Selbstbelohnung, Schuldgefühlen, basiert auf Selbstbelohnung, Schuldgefühlen, Reduzierung neg. Gefühle und auf Angst vor Reduzierung neg. Gefühle und auf Angst vor Sozialer Ablehnung bei Nichthilfe.Sozialer Ablehnung bei Nichthilfe.

• Weg 2 - Spannungsreduktion: Weg 2 - Spannungsreduktion: Egoistische Motivation - man möchte seine eigenen Egoistische Motivation - man möchte seine eigenen unangenehmen Gefühle verringern.unangenehmen Gefühle verringern.

• Weg 3 – prosoziales Verhalten: Weg 3 – prosoziales Verhalten: Altruistisch motiviert, basiert auf Altruistisch motiviert, basiert auf Einfühlungsvermögen, für die sich in Not Einfühlungsvermögen, für die sich in Not befindenden Person.befindenden Person.

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Coke 1978 untersuchte in seinem Coke 1978 untersuchte in seinem Experiment die Manipulation von der Experiment die Manipulation von der Entwicklung empathischen GefühlenEntwicklung empathischen Gefühlen

• Studenten hörten die Nachricht über die Studenten hörten die Nachricht über die Studentin Kati Banks, die ihre Eltern bei einem Studentin Kati Banks, die ihre Eltern bei einem Autounfall verloren hatte und nun nach Autounfall verloren hatte und nun nach Menschen suchte, die bereit waren ihre Menschen suchte, die bereit waren ihre jüngeren Geschwister zeitweise zu betreuen.jüngeren Geschwister zeitweise zu betreuen.

• Coke wollte untersuchen, welchen Einfluss die Coke wollte untersuchen, welchen Einfluss die Wahrnehmung der Situation und die eigene Wahrnehmung der Situation und die eigene Gefühlslage auf die Entwicklung von Empathie Gefühlslage auf die Entwicklung von Empathie haben und somit auch auf das das haben und somit auch auf das das Hilfeverhalten. Er ging davon aus das hohe Hilfeverhalten. Er ging davon aus das hohe Empathie auch eine größere Hilfeleistung zur Empathie auch eine größere Hilfeleistung zur Folge hat.Folge hat.

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• Einige Studenten sollten sich direkt auf Kati Einige Studenten sollten sich direkt auf Kati Banks konzentrieren und sich in ihre Lage Banks konzentrieren und sich in ihre Lage hineinversetzen, dabei erhielt ein Teil der hineinversetzen, dabei erhielt ein Teil der Gruppe einen Placebo der einen aufwühlenden Gruppe einen Placebo der einen aufwühlenden Effekt vermittelt, der andere Teil der Gruppe ein Effekt vermittelt, der andere Teil der Gruppe ein Placebo mit beruhigenden, entspannenden Placebo mit beruhigenden, entspannenden Effekt.Effekt.

• Die anderen sollten sich auf die technischen Die anderen sollten sich auf die technischen Elemente konzentrieren, wie zum Beispiel den Elemente konzentrieren, wie zum Beispiel den Ton mit dem die Nachrichten vermittelt wurde, Ton mit dem die Nachrichten vermittelt wurde, dabei wurde diese Gruppe ebenfalls so dabei wurde diese Gruppe ebenfalls so aufgeteilt, das ein Teil den Placebo mit aufgeteilt, das ein Teil den Placebo mit „aufwühlender Wirkung“ erhielt, die andere die „aufwühlender Wirkung“ erhielt, die andere die „beruhigende Wirkung“.„beruhigende Wirkung“.

Das Experiment variiert 2 Faktoren die Das Experiment variiert 2 Faktoren die Manipulation der Wahrnehmung der Manipulation der Wahrnehmung der Situation und die Wahrnehmung der Situation und die Wahrnehmung der

GefühleGefühle

Page 10: Referat: Altruismus Seminar: Aggression und Hilfe Seminarleiter: Dr. Andreas Zick Referentin: Kirstin Kunath; Janet Fischer Datum: 16.November 2006

Die ErgebnisseDie Ergebnisse• Als erstes kann man feststellen, das die direkte Als erstes kann man feststellen, das die direkte

Konzentration auf Kati eine größere Empathie Konzentration auf Kati eine größere Empathie entwickeln lässt, als die Fokussierung auf die entwickeln lässt, als die Fokussierung auf die technischen Elemente. Da Perspektivenübernahme technischen Elemente. Da Perspektivenübernahme die Entwicklung von Empathie zur Folge haben kann.die Entwicklung von Empathie zur Folge haben kann.

• Als zweites kann man feststellen, dass die Placebos Als zweites kann man feststellen, dass die Placebos eine starke Wirkung auf das Hilfeverhalten hatten. eine starke Wirkung auf das Hilfeverhalten hatten. Die Studenten haben die aufwühlenden Gefühle als Die Studenten haben die aufwühlenden Gefühle als Nebenwirkungen auf die Tabletten zurückgeführt. Nebenwirkungen auf die Tabletten zurückgeführt. Die Hilfsbereitschaft war gering, unabhängig von der Die Hilfsbereitschaft war gering, unabhängig von der Wahrnehmung Katis oder der Technik.Wahrnehmung Katis oder der Technik.

• Bei der entspannenden Wirkung zeigte sich, das Bei der entspannenden Wirkung zeigte sich, das diese beruhigende Wirkung die Empathie und die diese beruhigende Wirkung die Empathie und die Hilfsbereitschaft gegenüber Kati deutlich größer Hilfsbereitschaft gegenüber Kati deutlich größer war, als bei der Fokussierung der Technikwar, als bei der Fokussierung der Technik

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Theorie des Empathie-Basierten Theorie des Empathie-Basierten AltruismusAltruismusWenn wir Empathie für einen anderen Menschen empfinden, werden wir versuchen, dieser Person aus rein altruistischen Gründen zu helfen, ohne Rücksicht darauf, ob wir etwas dabei gewinnen.

Grafik: Empathie – Altruismus – Hypothese. Grafik: Empathie – Altruismus – Hypothese. ( nach Batsons, 1995)( nach Batsons, 1995)

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Experiment von Batson Experiment von Batson 19811981• Studenten beobachten wie Elaine Elektroschocks erhält, sie Studenten beobachten wie Elaine Elektroschocks erhält, sie

tat so als ob sie sehr leidetat so als ob sie sehr leide• Studenten (Versuchspersonen) wurden gefragt, ob sie das Studenten (Versuchspersonen) wurden gefragt, ob sie das

Experiment für Elaine fortsetzen würdenExperiment für Elaine fortsetzen würden• ……der einen Gruppe wurde vermittelt, dass sie viele der einen Gruppe wurde vermittelt, dass sie viele

Einstellungen mit Elaine teilen würden – hohe Einstellungen mit Elaine teilen würden – hohe EinstellungsähnlichkeitEinstellungsähnlichkeit

• ……der zweiten Gruppe wurde vermittelt, dass sie kaum der zweiten Gruppe wurde vermittelt, dass sie kaum gleiche Einstellungen mit Elaine teilen würden – geringe gleiche Einstellungen mit Elaine teilen würden – geringe EinstellungsähnlichkeitEinstellungsähnlichkeit

• außerdem konnte jeweils ein Teil der Gruppe sich der außerdem konnte jeweils ein Teil der Gruppe sich der Situation entziehen, der andere Teil nichtSituation entziehen, der andere Teil nicht

Hypothese: Hypothese: geringere Helferquote bei: „Flucht geringere Helferquote bei: „Flucht einfach“ und einfach“ und „„Unähnliche Einstellung“ ---------Unähnliche Einstellung“ --------- ansonsten in den anderen Situationen ansonsten in den anderen Situationen angemessene angemessene HelferquoteHelferquote

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Ergebnisse des Batsons - ExperimentErgebnisse des Batsons - Experiment

• „„Flucht einfach“ und Flucht einfach“ und „Unähnliche „Unähnliche Einstellungen lag die Einstellungen lag die Helferquote nur bei 18%, Helferquote nur bei 18%, bei den anderen war die bei den anderen war die Quote wesentlich höher – Quote wesentlich höher – interessant war das die interessant war das die Quote höher war unter Quote höher war unter der Bedingung: „Gleiche der Bedingung: „Gleiche Einstellung - Flucht Einstellung - Flucht schwierig“ und schwierig“ und „Ungleiche Einstellung - „Ungleiche Einstellung - Flucht schwierig“ => Flucht schwierig“ => Hinweis dafür Ähnlichkeit Hinweis dafür Ähnlichkeit und Vertrautheit, die und Vertrautheit, die Hilfsbereitschaft steigernHilfsbereitschaft steigern 0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

UnähnlicheE.

Ähnliche E.

FluchteinfachFluchtschwierig

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Positive und negative Positive und negative Konsequenzen der HilfeKonsequenzen der Hilfe

Unter welchen Bedingungen wird die Unter welchen Bedingungen wird die Hilfsbereitschaft Hilfsbereitschaft

geschwächt oder gestärkt?geschwächt oder gestärkt?1. Kosten der Hilfe!1. Kosten der Hilfe!

Wahrscheinlichkeit Prosozialen Verhaltens Wahrscheinlichkeit Prosozialen Verhaltens verringert sich, wenn Kosten zu hochverringert sich, wenn Kosten zu hoch(Zeitaufwand, Gefahr, Angst vor Blamage)(Zeitaufwand, Gefahr, Angst vor Blamage)

2. Belohnungserwartung2. BelohnungserwartungP.S.V. steigt bei materiellem Gewinn oder P.S.V. steigt bei materiellem Gewinn oder sozialer Anerkennungsozialer Anerkennung

33. . Belohnungen, die für die Empfänger der Belohnungen, die für die Empfänger der Hilfe antizipiertHilfe antizipiert

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Kosten – Nutzen – Kosten – Nutzen – Abwägung (Piliavin)Abwägung (Piliavin)

KostenKosten der Hilfeder Hilfe KostenKosten der der NichthilfeNichthilfe

niedrig niedrig hoch hoch

hoch hoch Direkte InterventionDirekte Intervention Indirekte Indirekte InterventionInterventionoder Neudefinition oder Neudefinition derderSituation, Situation, HerabsetzungHerabsetzungdes Opfers, des Opfers, DiffusionDiffusionder Verantwortung, der Verantwortung, usw. usw.

niedrig niedrig Variabel Variabel (im Wesenlichen (im Wesenlichen eine Funktion dereine Funktion derSituationsspezifiscSituationsspezifischenhenNormen) Normen)

Verlassen der Verlassen der Situation,Situation,Ignorieren, Ignorieren, Verleugnen Verleugnen

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Empathie und Kosten – Empathie und Kosten – Nutzen Abwägung nach Nutzen Abwägung nach

KrebsKrebs

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FAUSTLOSFAUSTLOS

Ein Gewaltpräventions-Curriculum Ein Gewaltpräventions-Curriculum für Grundschulen undfür Grundschulen und

KindergärtenKindergärten

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• Gewalt und Aggression unter Kindern ist mehr Gewalt und Aggression unter Kindern ist mehr ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt.ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt.

• Forschungsergebnisse legen den Schluss nahe, Forschungsergebnisse legen den Schluss nahe, dass es keine generelle Zunahme von Gewalt dass es keine generelle Zunahme von Gewalt gibt, sondern dass sich Qualität und Schärfe gibt, sondern dass sich Qualität und Schärfe der Gewalttätigkeit erhöht hat.der Gewalttätigkeit erhöht hat.

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Beschreibung:Beschreibung:

• Faustlos (Cierpka 2001) ist deutschsprachiges Curriculum zur Faustlos (Cierpka 2001) ist deutschsprachiges Curriculum zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen und Prävention Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen und Prävention aggressiven und gewaltbereiten Verhalten bei Kindernaggressiven und gewaltbereiten Verhalten bei Kindern

• setzt früh in der Entwicklung an und dient der langfristigen setzt früh in der Entwicklung an und dient der langfristigen AnwendungAnwendung

• beruht auf entwicklungspsychologischer fundierter Basisberuht auf entwicklungspsychologischer fundierter Basis• ist evaluiertist evaluiert• von Lehrerinnen und Lehrern bzw. den Erzieherinnen und Erziehern von Lehrerinnen und Lehrern bzw. den Erzieherinnen und Erziehern

umgesetzt, die vorab an einer eintägigen Fortbildung umgesetzt, die vorab an einer eintägigen Fortbildung • Material: Material:

- für den Grundschulbereich: Handbuch, Anweisungsheft und - für den Grundschulbereich: Handbuch, Anweisungsheft und Photos bzw. Overheadfolien ("FAUSTLOS - Koffer„)Photos bzw. Overheadfolien ("FAUSTLOS - Koffer„)- für Kindergärten („FAUSTLOS - Set“) mit zusätzlich zwei - für Kindergärten („FAUSTLOS - Set“) mit zusätzlich zwei Handpuppen (den Wilden Willi und den Ruhigen Schneck) Handpuppen (den Wilden Willi und den Ruhigen Schneck)

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Ansichten des ProgrammsAnsichten des Programms

aggressiven Kindern fehlen Kompetenzen im Bereich der aggressiven Kindern fehlen Kompetenzen im Bereich der Empathiefähigkeit, Impulskontrolle und Umgang mit Wut Empathiefähigkeit, Impulskontrolle und Umgang mit Wut und Ärgerund Ärger

InhaltInhaltFaustlos setzt bei den Schlüsselqualifikationen anFaustlos setzt bei den Schlüsselqualifikationen an

Schlüsselqualifikationen

EmpathieförderungGrundlage prosozialer Fähigkeiten Impulskontrolle Umgang mit Wut und Ärger

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EmpathieförderungEmpathieförderung durch lernen:durch lernen:

1. Gefühle anhand von Mimik, Gestik und situativen Anhaltspunkten 1. Gefühle anhand von Mimik, Gestik und situativen Anhaltspunkten zu identifizierenzu identifizieren2. zu erkennen, dass Menschen in Bezug auf die gleiche Sache 2. zu erkennen, dass Menschen in Bezug auf die gleiche Sache unterschiedliche Gefühle haben können,unterschiedliche Gefühle haben können,3. wahrzunehmen, dass Gefühle sich ändern können und welche 3. wahrzunehmen, dass Gefühle sich ändern können und welche Gründe es dafür gibt,Gründe es dafür gibt,4. Gefühle vorherzusagen4. Gefühle vorherzusagen5. zu verstehen, dass Menschen unterschiedliche Vorlieben und 5. zu verstehen, dass Menschen unterschiedliche Vorlieben und Abneigungen haben,Abneigungen haben,6. beabsichtigte von unbeabsichtigten Handlungen zu unterscheiden,6. beabsichtigte von unbeabsichtigten Handlungen zu unterscheiden,7. Regeln für Fairness in einfachen Situationen anzuwenden,7. Regeln für Fairness in einfachen Situationen anzuwenden,8. ihre Gefühle unter Verwendung von „Ich-Botschaften“ und aktivem 8. ihre Gefühle unter Verwendung von „Ich-Botschaften“ und aktivem Zuhören mitzuteilen undZuhören mitzuteilen und9. Sorge und Mitgefühl für andere auszudrücken9. Sorge und Mitgefühl für andere auszudrücken

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Impulsives VerhaltensImpulsives Verhaltens ist der zweite Baustein ist der zweite Baustein

zwei Unterrichtsstrategien zur Reduktion :zwei Unterrichtsstrategien zur Reduktion :1. Problemlöseverfahren 1. Problemlöseverfahren 2. Training von Verhaltensfertigkeiten 2. Training von Verhaltensfertigkeiten

1. Problemlöseverfahren1. ProblemlöseverfahrenBrainstorming und der Methode des lauten Denkens > Dialog Brainstorming und der Methode des lauten Denkens > Dialog mit sich selbst > wichtige Strukturen zur Problemlösung werden mit sich selbst > wichtige Strukturen zur Problemlösung werden gefestigt gefestigt

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aufeinander aufbauende, aufeinander aufbauende, fünf Schrittefünf Schritte::

1. Was ist das Problem? 1. Was ist das Problem? 2. Welche Lösungen gibt es? 2. Welche Lösungen gibt es? 3. Frage dich bei jeder Lösung:3. Frage dich bei jeder Lösung:• Ist sie ungefährlich?• Ist sie ungefährlich?• Wie fühlen sich die anderen?• Wie fühlen sich die anderen?• Ist sie fair?• Ist sie fair?• Wird sie funktionieren?• Wird sie funktionieren?4. Entscheide dich für eine Lösung und probiere sie aus!4. Entscheide dich für eine Lösung und probiere sie aus!5. Funktioniert die Lösung? Wenn nicht, was kannst du jetzt 5. Funktioniert die Lösung? Wenn nicht, was kannst du jetzt tun?tun?

Wenn das Verhalten nicht zur erwünschten Lösung geführt hat, Wenn das Verhalten nicht zur erwünschten Lösung geführt hat, werden die Kinder dazu ermuntert, den Problemlöseprozess werden die Kinder dazu ermuntert, den Problemlöseprozess erneut zu durchlaufenerneut zu durchlaufen..

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2. Training von Verhaltensfertigkeiten2. Training von Verhaltensfertigkeiten

Ziel: Ziel: die Kinder darin zu unterstützen, sich in sozialen Situationen die Kinder darin zu unterstützen, sich in sozialen Situationen angemessen und erfolgreich zu verhalten angemessen und erfolgreich zu verhalten

-Rollenspiele zum Experimentieren und Umsetzen der erlernten Strategien -Rollenspiele zum Experimentieren und Umsetzen der erlernten Strategien

-üben z.B. wie sie Ablenkungen und Störungen ignorieren können, wie sie -üben z.B. wie sie Ablenkungen und Störungen ignorieren können, wie sie jemanden höflich unterbrechen können, wie sie damit umgehen können, jemanden höflich unterbrechen können, wie sie damit umgehen können, etwas haben zu wollen, was ihnen nicht gehört oder wie sie dem Impuls zu etwas haben zu wollen, was ihnen nicht gehört oder wie sie dem Impuls zu lügen oder zu stehlen widerstehen könnenlügen oder zu stehlen widerstehen können

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Umgang mit Ärger und Wut

Techniken zur StressreduktionTechniken zur Stressreduktion ZielZiel::- unsoziales und schädigendes Verhalten soll korrigiert und in eine sozial - unsoziales und schädigendes Verhalten soll korrigiert und in eine sozial verträgliche Richtung gelenkt werden verträgliche Richtung gelenkt werden

-affektive Komponenten physischer Entspannung sollen sich mit kognitiven -affektive Komponenten physischer Entspannung sollen sich mit kognitiven Strategien der Selbstinstruktion und des Problemlösens verbindenStrategien der Selbstinstruktion und des Problemlösens verbinden

-Auslöser von Ärger und Wut sollen erkannt und mit dem Gebrauch -Auslöser von Ärger und Wut sollen erkannt und mit dem Gebrauch positiver Selbstverstärkungen und mit Beruhigungstechniken verbunden positiver Selbstverstärkungen und mit Beruhigungstechniken verbunden werdenwerden

Page 29: Referat: Altruismus Seminar: Aggression und Hilfe Seminarleiter: Dr. Andreas Zick Referentin: Kirstin Kunath; Janet Fischer Datum: 16.November 2006

aufeinander aufbauende Stufen aufeinander aufbauende Stufen (für die Schule):(für die Schule):

1.1. Wie fühlt sich mein Körper Wie fühlt sich mein Körper an?an?

2.2. Beruhige Dich:Beruhige Dich:• • Hole dreimal tief LuftHole dreimal tief Luft• • Zähle langsam rückwärtsZähle langsam rückwärts• • Denke an etwas SchönesDenke an etwas Schönes• • Sage: “Beruhige dich“ zu dir selbstSage: “Beruhige dich“ zu dir selbst

3.3. Denke laut über die Lösung Denke laut über die Lösung des Problems nachdes Problems nach

4.4. Denke später noch einmal Denke später noch einmal darüber nachdarüber nach

• • Warum habe ich mich geärgert?Warum habe ich mich geärgert?• • Was habe ich dann gemacht?Was habe ich dann gemacht?• • Was hat funktioniert?Was hat funktioniert?• • Was hat nicht funktioniert?Was hat nicht funktioniert?• • Was würde ich beim nächsten Mal Was würde ich beim nächsten Mal

anders machen?anders machen?• • Kann ich mit mir zufrieden sein?Kann ich mit mir zufrieden sein?

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weniger komplex und umfassend sind folgende fünfweniger komplex und umfassend sind folgende fünfSchritte (für den Kindergarten)Schritte (für den Kindergarten)

• 1. Wie fühle ich mich?1. Wie fühle ich mich?

• 2. Hole dreimal tief Luft2. Hole dreimal tief Luft

• 3. Zähle langsam bis fünf3. Zähle langsam bis fünf

• 4. Sage „Beruhige Dich“ zu Dir selber4. Sage „Beruhige Dich“ zu Dir selber

• 5. Sprich mit einem Erwachsenen über das, was Dich 5. Sprich mit einem Erwachsenen über das, was Dich ärgert ärgert

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Vielen Dank für Vielen Dank für Eure Eure

AufmerksamkeitAufmerksamkeitund Mitarbeit !und Mitarbeit !