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Radiologie und Nuklearmedizin Jahresbericht 2016

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Page 1: Radiologie und Nuklearmedizin - unispital-basel.ch · 4 Organisation Universitätsspital Basel Bereich Medizinische Querschnittsfunktionen Departement Radiologie Klinik für Radiologie

Radiologie und NuklearmedizinJahresbericht 2016

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2 Inhaltsverzeichnis

Jahresbericht 2016 Radiologie und Nuklearmedizin

Organisation 4

Leistungsangebot 6

Leistungsstatistik 8

Publikationen 24

Impressum 30

InformationenfürZuweiser 31

GlossarBMA:Biomedizinische AnalytikerCT: ComputertomografieMTRA: Fachperson für medizinisch-technische Radiologie HFMRT:Magnetresonanztomografie (= MRI: Magnetic Resonance Imaging)PET: Positronen-Emissions-TomografieSPECT:Single Photon Emission Computed TomographyUSB: Universitätsspital Basel

NeueAussenstelle Wir konnten das Zentrum für Bild- diagnostik neu integrieren. Und ermöglichen dort auch MRT-Termine in Tagesfrist. 9

AbdominelleDiagnostik Restrukturiert wurden Abtei-lung, Befunde und Forschung. 14

Neuroradiologie Computerbasierte quantitative Ana- lysen haben das Potenzial, das menschliche Auge zu ergänzen. Wir haben nachgeprüft. 16

InterventionelleRadiologie Unser Fokus galt der Erhö- hung der Sicherheit, z. B. bei Gefässpunktionen, sowie der nun etablierten Therapie von Gefässmalformationen. 17

MuskuloskelettaleDiagnostik Auch in der 3D-Tomo- grafie wurde die Bildqualität analysiert. Und optimiert. 18

Nuklearmedizin Die Forschung zur Diagnostik und Therapie neuroendokriner Tumoren wurde erneut ausge-zeichnet. Die Fortschritte helfen unseren Patienten. 19

RadiopharmazeutischeChemie Laborumbau als Kraft- akt bei voller Funktionalität und wissenschaftlicher Aktivi-tät. 20

Lehre 2016 waren unsere Ergebnisse in der Lehre sehr erfreulich. Für ein designiertes Ausbildungsinstitut für Lernende zahlreicher Fachbereiche und Stufen ist dies unabdingbar – wir finden neue Vermittlungsmethoden. 22

Herzbildgebung Mit Rubidium-PET/CT gehen wir einen Schritt in die Zukunft der Ischämiediagnostik – exakt und quantifizierbar. 10

3D-Druck Hochpräzise 3D-Modelle machen komplexe Pathologien schon vor der OP greifbar: für Chirurgen wie Patienten und Studierende. 12

Lungendiagnostik ‹Die Lunge ist in der MRT nicht darstellbar!› Unsere Wissenschaftler beweisen das Gegen- teil. 15und21

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Editorial 3

Das Bessere ist der Feind des Guten

Liebe Leserinnen und Leser

Zeiten des Wandels: Genau davon war im Editorial vor fünf Jahren die Rede. DRGs (diagnosebezogene Fallgruppen), die Verselbstän-digung des Universitätsspitals, auch personelle Wechsel standen bevor. Betrachten wir einige Veränderungen der letzten Jahre. An der vielleicht am häufigsten aufgeschlagenen Seite dieses Be-richts ist die Entwicklung von der Projektions- zur Schnittbilddia- gnostik ablesbar (vgl. die Seite 8). Die komplexen Methoden neh-men weltweit zu. Sie lassen den radiologischen Aufwand massiv nach oben schnellen. Wir führen 60 Prozent mehr CT- und MR-

Tomografien durch als vor fünf Jahren. Unsere Arbeit hat sich dadurch verdichtet, gleichzeitig ist sie anspruchsvoller gewor-den. Dies setzt die Mitarbeitenden unter höheren Druck. Dass ihre Leistungen dennoch überzeugend bleiben, erleben wir nicht nur täglich, sondern sehen es auch in nationalen und internationalen Evaluationen bezeugt, auch 2016. Das Bundesamt für Gesundheit beurteilte unsere CT-Abteilung im klinischen Audit als sehr gut und die Europäische Gesellschaft für Radio- logie erteilte unseren Strahlenschutzmassnahmen die Höchstnote. Im letzten Jahr wurden Radiologie und Nuklearmedizin zudem von der deutschen Krebsgesellschaft als Kooperationspartner zertifiziert. Ermöglicht wird dies nur durch kompetente, gut geschulte und hochmotivierte Mitarbeitende.Änderungen zeichnen sich auch in der Aus- und Weiterbildung ab. An der Universität sehen wir zunehmend einen Trend weg vom klassischen Frontalunterricht – hin zu Kleingruppenformaten. Letztere sind personalintensiv, bieten aber die Möglichkeit der praxisnahen Vermittlung und wurden von den Studierenden der Human- und Zahnmedizin mehrfach als exzellent evalu-iert. In den letzten Jahren haben wir auch die Weiterbildung stärker den Bedürfnissen unserer Assistenzärzte angepasst und verbessert. Unsere Vorstellungen wurden im Rahmen der Visitation des SIWF 2014 bereits sehr positiv beurteilt und sind nun umgesetzt. Wie in der jährlichen Evaluation der FMH ablesbar ist, erzielte unsere Klinik nach stetiger Optimierung in den letzten beiden Jahren schweizweit die Höchstnote der Schweizer Universitätsspitäler. Das Streben nach neuen Erkenntnissen und weiterführender Kompetenz muss – insbesondere an einem Universitätsspital – auch nach der Assistenzzeit gefördert werden. Wie unsere Publikationen, Kongressbeiträge und eingeworbenen Drittmittel zeigen, waren unsere Wissenschaftler auch in den vergangenen 5 Jahren rege tätig. Neben der organbasierten Forschung sind zunehmend übergeordnete Themen in unseren Fokus gerückt, etwa zur künstlichen Intelligenz in der Radiologie, zur automatisierten, schnellen Erkennung von Strukturen und Mustern in der Bildgebung. Dass für ihre wissenschaftlichen Leis-tungen auch Assistenzärzte, Doktoranden und MTRAs ausgezeichnet wurden, bestärkt uns, dass der von uns hoch gehaltene Teamgedanke umgesetzt wird. Auch jüngere Mitarbeitende bringen sich aktiv ein – Kreativität und Innovation sollen den notwendigen Nährboden haben.Entsprechend haben wir unsere Hierarchien in den vergangenen Jahren flacher und die Klinikorganisation durch Ressortleiter um eine weitere Dimension reicher gestaltet (vgl. die Seiten 4–5). Wir überdenken nicht nur die internen Strukturen, sondern waren auch in den vergangenen 5 Jahren an einer breiten Kooperation und Vernetzung interessiert – international, aber auch national. Wir sind gut in die für unser Fach relevanten Strukturen der Schweiz integriert und es ist uns nicht nur Pflicht, sondern eine grosse Freude, diesen wichtigen Anteil verantwortungsvoll liefern zu dürfen. So konnten wir Einsitz im Vorstand der drei grossen inländischen Fachgesellschaften nehmen, haben 2015 den Schweizerischen Radiologiekongress organisiert und sind regelmässig am internationalen Diagnostikkurs Davos (IDKD) vertreten. Zeiten des Wandels: Sie mögen Furcht schüren, insbesondere wenn sie mit stärkerem Druck verbunden sind. Und doch: Das Bessere ist der Feind des Guten. Es entsteht, wenn wir beweglich bleiben. Mit diesem Wunsch, auch für die nächsten 5 Jahre, bedanken wir uns für die gute Zusammenarbeit – stets zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten.

Ihr Elmar Merkle Ihre Beatrice Schädeli MuraChefarzt Leiterin von MTRAs und Administration

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Organisation

Universitätsspital Basel

Bereich Medizinische Querschnittsfunktionen

Departement Radiologie Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Interventionelle RadiologiePD Dr. C. J. Zech | Stv.: Dr. M. Takes

Abdominelle und onkologische DiagnostikProf. Dr. D. Boll | Stv.: PD Dr. T. Heye

Kardiale und thorakale DiagnostikProf. Dr. J. Bremerich | Stv.: Dr. G. Sommer

Diagnostische und interventionelle NeuroradiologieProf. Dr. C. Stippich | Stv.: PD Dr. M. Blatow

Muskuloskelettale DiagnostikDr. D. Harder (a. i.)

Radiologische PhysikProf. Dr. O. Bieri

NuklearmedizinProf. Dr. Dr. D. Wild | Stv.: Dr. G. Nicolas

Radiopharmazeutische ChemieDr. A. Bauman

MTRAs Magnetresonanztomografi eH. Mohr | Stv.: S. Hensel

MTRAs Angiografi eS. Dziergwa | Stv.: N. Hänggi

MTRAs Computertomografi eG. Stadelmann | Stv.: J. Janetzki

MTRAs konventionelle RadiologieE. Sommer | Stv.: L. Rizzo

MTRAs NuklearmedizinM. Nagy | Stv.: E. Rauber

Ausbildung MTRAs RadiologieU. Raia | Stv.: N. Zogg

Ausbildung MTRAs Nuklearmedizin S. Scheiwiller

Ausbildung BMAs radiopharmazeutische ChemieD. Biondo

Sekretariat und DatenmanagementA. Guggiana

AnmeldungN. Gleichauf

Pfl ege nuklearmedizinische BettenstationM. Speiser

BMAs radiopharmazeutische ChemieLeitung: D. Biondo | Stv.: S. Vomstein

Universität Basel

Fachbereiche Querschnitt und Medizinische Grundlagen

Medizinische Fakultät

InformatikA. Citrano

InformationstechnologiePD Dr. T. Heye

Medizinische DienstleistungProf. Dr. D. Boll

Aus-, Weiter- und FortbildungProf. Dr. J. Bremerich

FinanzenA. Escher

ForschungDr. Dr. B. Stieltjes

AussenstellenProf. Dr. G. Bongartz

Qualität und SicherheitPD Dr. C. J. Zech

Lean ManagementB. Schädeli

Ärzte und übriges akademisches PersonalChefarzt: Prof. Dr. E. Merkle | Stv.: Prof. Dr. G. Bongartz

MTRAs, Administration und nichtakademisches PersonalB. Schädeli Mura | Stv.: M. Nagy

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Organisation 5

Universitätsspital Basel

Bereich Medizinische Querschnittsfunktionen

Departement Radiologie Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin

Interventionelle RadiologiePD Dr. C. J. Zech | Stv.: Dr. M. Takes

Abdominelle und onkologische DiagnostikProf. Dr. D. Boll | Stv.: PD Dr. T. Heye

Kardiale und thorakale DiagnostikProf. Dr. J. Bremerich | Stv.: Dr. G. Sommer

Diagnostische und interventionelle NeuroradiologieProf. Dr. C. Stippich | Stv.: PD Dr. M. Blatow

Muskuloskelettale DiagnostikDr. D. Harder (a. i.)

Radiologische PhysikProf. Dr. O. Bieri

NuklearmedizinProf. Dr. Dr. D. Wild | Stv.: Dr. G. Nicolas

Radiopharmazeutische ChemieDr. A. Bauman

MTRAs Magnetresonanztomografi eH. Mohr | Stv.: S. Hensel

MTRAs Angiografi eS. Dziergwa | Stv.: N. Hänggi

MTRAs Computertomografi eG. Stadelmann | Stv.: J. Janetzki

MTRAs konventionelle RadiologieE. Sommer | Stv.: L. Rizzo

MTRAs NuklearmedizinM. Nagy | Stv.: E. Rauber

Ausbildung MTRAs RadiologieU. Raia | Stv.: N. Zogg

Ausbildung MTRAs Nuklearmedizin S. Scheiwiller

Ausbildung BMAs radiopharmazeutische ChemieD. Biondo

Sekretariat und DatenmanagementA. Guggiana

AnmeldungN. Gleichauf

Pfl ege nuklearmedizinische BettenstationM. Speiser

BMAs radiopharmazeutische ChemieLeitung: D. Biondo | Stv.: S. Vomstein

Universität Basel

Fachbereiche Querschnitt und Medizinische Grundlagen

Medizinische Fakultät

InformatikA. Citrano

InformationstechnologiePD Dr. T. Heye

Medizinische DienstleistungProf. Dr. D. Boll

Aus-, Weiter- und FortbildungProf. Dr. J. Bremerich

FinanzenA. Escher

ForschungDr. Dr. B. Stieltjes

AussenstellenProf. Dr. G. Bongartz

Qualität und SicherheitPD Dr. C. J. Zech

Lean ManagementB. Schädeli

Ärzte und übriges akademisches PersonalChefarzt: Prof. Dr. E. Merkle | Stv.: Prof. Dr. G. Bongartz

MTRAs, Administration und nichtakademisches PersonalB. Schädeli Mura | Stv.: M. Nagy

Unsere Klinik gehört zum Bereich Medizinische Querschnittsfunktionen des Universitätsspitals Basel. Sie ist partnerschaftlich in verschiedene Behand- lungszentren involviert und verfügt über mehrere Aussenstellen. Mit der Universität Basel ist sie in Forschung und Lehre vernetzt. Im ärztlichen Bereich ist sie in vier organspezifische Spezialabteilungen sowie die beiden Abteilungen für interventionelle Radiologie und für Nuklearmedizin gegliedert – ergänzt durch unsere naturwissenschaftlichen Abteilungen: radio- logische Physik und radiopharmazeutische Chemie. Zwei weitere Organisationsebenen strukturieren den medizinisch-technischen und administrativen Bereich sowie die IT nach Ressorts bzw. Infrastruktur. In den verschiedenen Teams sind rund 220 Mitarbeitende für uns tätig. Dargestellt ist der Stand von Dezember 2016.

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Leistungsangebot

Wir bieten das gesamte Leistungsspektrum der modernen diagnostischen und interventionellen Radiologie, Neuro- radiologie und Nuklearmedizin an, einschliesslich der mini-malinvasiven und endovaskulären Therapien sowie der Ra-dionuklidtherapie. Unsere Untersuchungen mit ionisierender Strahlung (CT, Röntgen) werden mit strahlendosisoptimier-ten Protokollen durchgeführt, die wir kontinuierlich verbes-sern, um die Strahlendosis weiter zu senken. Im Rahmen der Nachverarbeitung setzen wir Bildanalyseprogramme ein, die es uns erlauben, auch quantitative Aussagen bei kardiovaskulären und onkologischen Fragestellungen stan-dardisiert zu liefern.TechnischeAusstattung:Wir verwenden modernste Ge-räte. Neben Anlagen zur Durchführung von Sonografien (Ultraschall), konventioneller Röntgenbildgebung und An-giografien stehen uns 4 CT (16–128 Zeiler), 3 SPECT/CT, 1 PET/CT und 5 MRT (1,5–3 Tesla) zur Verfügung.

Detaillierte Informationen finden Sie unter www.unispital-basel.ch/radiologie-nuklearmedizin/technische-ausstattung

Konventionelle Röntgendiagnostik · gesamtes Spektrum der Projektionsradiografie (Thorax,

Skelett, Durchleuchtung) · 3D-Tomografie des Skelettsystems in gewichtsbelasteter,

stehender Position · Knochendichtemessung (DEXA: Duale Röntgenabsorp-

tiometrie) · konventionelle Kontrastmitteluntersuchungen:

· Gastrointestinaltrakt (Oesophagus, Magen, Dünn- und Dickdarm)

· differenzierte Schluckpassagen · Spezialuntersuchungen von Fisteln und Gängen · Urogenitalsystem · Hysterosalpingografien · sämtliche Arthrografien (in Kombination mit der MRT

oder der CT) sowie diagnostische und therapeutische Infiltrationen von Gelenken

· Myelografien

Ultraschall (Sonografie) · Hals und Schilddrüse · Pleura · Abdomen und Becken · Weichteile und Gelenke

· periphere Neurografie · Gefässe inkl. Doppler und Duplex · Kontrastmittel-Ultraschall (CEUS: Contrast-enhanced Ul-

trasound) aller genannten Bereiche, insbesondere von Leber und Niere

Computertomografie (CT) · Gehirn inkl. CT-Angiografie und Perfusions-CT · Gesichtsschädel, Schädelbasis und Felsenbeine · Hals inkl. CT-Angiografie der Halsarterien · Wirbelsäule inkl. CT-Myelografie · Thorax inkl. Koronar-CT · Abdomen und Becken · Urolith-Darstellung und -Charakterisierung durch Dual-

Energy-CT · Extremitäten und Gelenke inkl. Dual-Energy-CT für den

Gichtnachweis und metallartefaktoptimierte Bildgebung · CT-Angiografie · Kolonografie (virtuelle Kolonoskopie)

Magnetresonanztomografie (MRT) · Gehirn inkl. MR-Angiografie, Diffusions- und Funktions-

bildgebung, Spektroskopie und andere Spezialtechniken · Gesichtsschädel, Schädelbasis, Hals · Wirbelsäule, Rückenmark inkl. MR-Myelografie · Herz (inkl. Stressbildgebung), Lunge · Extremitäten und Gelenke inkl. Prothesenbildgebung mit

artefaktoptimierten Sequenzen und Rotationsbestim-mung

· periphere Neurografie · Leber und Gallenwege (MRCP: Magnetresonanz-Chol-

angiopankreatikografie) · Bauch- und Beckenorgane (inkl. Defäkografie) · Urogenitalsystem · MR-Angiografien des arteriellen und venösen Systems

(nichtinvasive Gefässdarstellung) · Spezialuntersuchungen von Fisteln und Gängen · Ganzkörperuntersuchungen zum Staging maligner Er-

krankungen des Knochenmarks

Mammadiagnostik · digitale Mammografie inkl. Tomosynthese (3D-Mammo-

grafie) · Sonografie (Ultraschall) · Mammografie-Screening

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Leistungen 7

· Galaktografie · MR-Mammografie · Brustbiopsie (Stanz- und Vakuumbiopsie) unter Bildkon-

trolle mit Ultraschall, Mammografie (Stereotaxie und Tomosynthese) und MR-Mammografie

· präoperative Befundmarkierung unter Bildkontrolle mit Ultraschall, Mammografie (Stereotaxie und Tomosyn-these) und MR-Mammografie

Nuklearmedizinische Diagnose- und Therapie-verfahren · PET/CT mit folgenden Tracern: 18F-FDG, 82Rb, 68Ga-DO-

TATOC, 68Ga-PSMA, 68Ga-exendin-4, 18F-Cholin, 18F-FET, 18F-DOPA, 18F-Florbetapir

· SPECT/CT, auch quantifizierbar · konventionelle Szintigrafie · Radionuklidtherapie:

· gezielte Radiopeptidtherapie neuroendokriner Tumo-ren (177Lu-DOTATOC-Therapie)

· Radiojodtherapie bei gut- und bösartigen Schilddrü-senerkrankungen

· Radioimmuntherapie (RIT) bei Lymphomen (Zevalin-Therapie)

· selektive interne Radiotherapie (SIRT) von Lebertumo-ren oder -metastasen

· Radiosynoviorthese schmerzhafter Gelenke · Radionuklidtherapie von Knochenmetastasen beim

Prostatakarzinom (Xofigo-Therapie)

Minimalinvasive Diagnose- und Therapie- verfahren · sonografisch, CT- und MR-gesteuerte Punktionen, Drai-

nagen und andere minimalinvasive Techniken · lokale Tumorbehandlungen (RFA: Radiofrequenzabla-

tion, Kryoablation etc.) an Lunge, Leber, Knochen und Weichteilen

· minimalinvasive Schmerztherapien an der Wirbelsäule (periradikuläre und Facettengelenk-Infiltrationen) und an- deren Gelenken

· Vertebroplastie · Behandlung von Galleaufstau durch perkutane Ableitung

und gegebenenfalls Stenting der Abflussbehinderung · Stabilisation von Beckenbrüchen mittels minimalinva-

siver Verschraubungen (in Kooperation mit der Trauma-tologie)

· Einlage und Management von Ernährungssonden · Einlage von peripher-zentralen Venenkathetern (PICC-

Lines: Peripherally Inserted Central Venous Catheter)

Endovaskuläre Diagnose- und Therapieverfahren · diagnostische Katheterangiografien des Körpers · kathetertechnische Behandlungen der arteriellen Ver-

schlusskrankheit mit allen modernen Verfahren (inkl. medikamentenbeschichteter Ballonbehandlung, mecha-

nischer Atherektomie, Thrombektomie und Lyse) · kathetertechnische Behandlungen von Erweiterungen

der Hauptschlagader und anderen Arterien · kathetertechnische Rekanalisation venöser Thrombosen

mit Thrombektomie (AngioJet), Lyse und Stenting (z. B. bei May-Thurner Syndrom)

· Embolisationen und Chemoembolisationen von Tumoren inkl. Radioembolisation (SIRT) der Leber

· Embolisation aktiver Blutungen, z. B. nach Trauma, und perioperative Blutungskontrolle durch Ballonokklusion der Aorta

· Myomembolisationen der Gebärmutter · Therapie von Gefässmalformationen (AV-Malformatio-

nen, venösen Malformationen, Hämangiomen und lym-phatischen Malformationen)

· selektive venöse Blutentnahme zur endokrinologischen Funktionsdiagnostik (z. B. aus Nebennierenvenen, Schild- drüsenvenen oder Sinus petrosus)

Interventionelle Neuroradiologiean Gehirn, Rückenmark, Orbita, Hirnnerven, Schädelbasis, Kopf-Hals-Bereich: · Thrombektomie, Thrombolyse (beim ischämischen Schlag-

anfall) · Coil-, Partikel-, Flüssigembolisationen (bei Hirnblutun-

gen, Aneurysmen, Malformationen) · Stent- oder ballonassistierte Embolisationen, flow diver-

ter (bei Aneurysmen, anderen Gefässmissbildungen) · Stenting oder Ballonangioplastie (bei Gefässstenosen

intra- oder extrakraniell) · Behandlung von Gefässverschlüssen (primär therapeu-

tisch oder präoperativ)

Radiopharmazie · patientenindividuelle Portionierung kommerzieller Radio-

pharmazeutika (18F-Radiopharmazeutika, Xofigo), kolloi-daler Formulierungen für die Radiosynoviorthese, Vorbe-reitungen für die SIRT

· radioaktive Zubereitung inaktiver Kitformulierungen: 99mTc-Radiopharmazeutika (über 10 Produkte), 111In-Oc-treoscan, 111In/90Y-Zevalin

· Herstellung diagnostischer und therapeutischer Somato- statin-Analoga: 68Ga/177Lu-DOTATOC

· laborseitiges Management von klinischen Studien der Nuklearmedizin, Herstellung von Prüfpräparaten, Be-stimmung der Pharmakokinetik

Radiologische Physik · Entwicklung neuer, schnellerer Verfahren, insbesondere

auch für den Ultra-Hochfeld-Bereich · methodische Unterstützung bei der Umsetzung von kli-

nischer und grundlagenorientierter Forschung · Beratung bei Fragen zum Strahlenschutz

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8 Leistungen

2015 2016 Total 2015 Total 2016

abdominelle und onkologische DiagnostikComputertomografien (CT) 5'803 6'335Ultraschall 4'614 4'599Magnetresonanztomografien 1'476 1'621konventionelle Untersuchungen 1'139 894 13'032 13'449

Mammadiagnostik diagnostische Mammografien 3'803 3'956Screening-Mammografien 686 779diagnostische Mamma-Sonografien 2'126 2'280diagnostische Mamma-Magnetresonanztomografien 438 479Interventionen 383 432 7'436 7'926

kardiale und thorakale Diagnostikkonventionelle Untersuchungen 20'265 19'674Computertomografien 6'307 6'926Magnetresonanztomografien 786 824 27'358 27'424

interventionelle RadiologieAngiografien 733 806 (davon mit therapeutischem Eingriff) (538) (526)Ultraschall 623 806Einlage von peripher-zentralen Venenkathetern 602 760Computertomografien 372 548konventionelle Untersuchungen 35 46 2'365 2'966

muskuloskelettale Diagnostikkonventionelle Untersuchungen 32'931 34'224Magnetresonanztomografien 4'576 5'460Computertomografien 2'099 2'463Ultraschall 603 666 40'209 42'813

diagnostische und interventionelle NeuroradiologieComputertomografien 9'756 10'717Magnetresonanztomografien 10'179 10'645konventionelle Untersuchungen 287 354Angiografien 279 326 (davon mit therapeutischem Eingriff) (113) (152) 20'501 22'042

Nuklearmedizinendokrinologische Untersuchungen 2'657 2'694Positronen-Emissions-Tomografien/CT 1'771 2'060 (davon mit diagnostischem CT) (1'019) (1'262)Herzuntersuchungen 1'618 1'465Untersuchungen des Bewegungsapparats 758 716abdominelle Untersuchungen 409 453pneumologische Untersuchungen 377 391neurologische Untersuchungen 29 29Therapien 682 620 8'301 8'428

Gesamtergebnis 119'202 125'048

Leistungsstatistik

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Aussenstellen 9

Sehen, was ist. Unser neues Zentrum für Bilddiagnostik

2016 konnten wir das Zentrum für Bilddiagnostik integrieren. Un-sere neue Aussenstelle bietet an zwei Standorten ein umfangrei-ches radiologisches und nuklearmedizinisches Spektrum samt Hochfeld-MRT und PET/CT. Zuweisungen, auch aus dem Universi-tätsspital Basel, erhalten gewöhnlich innert Tagesfrist einen Termin und werden innerhalb von 24 Stunden befundet.

Mit der neuen Aussenstelle, dem Zentrum für Bilddiagnos-tik, schaffen wir den (vermeintlichen) Spagat, unsere Zuwei-ser mit der hochspezialisierten Fachkompetenz eines Uni-versitätsspitals und doch persönlich, schnell sowie un- kompliziert zu betreuen. Dazu werden unsere Fachärzte an beiden Standorten des neuen Zentrums (direkt am Bahnhof SBB sowie in der Rennbahnklinik in Muttenz) rund um die Uhr durch die spezialisierten Radiologen und Nuklearmedi-ziner des Universitätsspitals unterstützt.Der medizinische Schwerpunkt des Zentrums liegt in der muskuloskelettalen Bildgebung. In diesem Bereich beste-hen enge Kooperationen mit der Rennbahnklinik in Mut-tenz, der Schmerzklinik in Basel und zahlreichen nieder- gelassenen Orthopäden und Chiropraktoren. Auf expliziten Wunsch (nur nach Absprache mit unseren Zuweisern), können wir die Kontakte für weitere Massnahmen – Abklä-rungen und Therapien – vermitteln. Ungewöhnlich ist sicher die hohe Flexibilität: Gewöhnlich erhalten Patienten innerhalb eines Tages einen Termin – sei

dies für konventionelle Untersuchungen, komplexe Schicht-bildverfahren oder für nuklearmedizinische Untersuchun-gen. Dies gilt auch für Patienten des Universitätsspitals. Ihnen steht durch die die neuen Aussenstellen ein grösserer Pool an Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Standorte der neuen Aussenstelle sind zudem lange geöff-net; unser Zeitmanagement ist auch während der Unter- suchung grosszügig. Wie am Spital ist es uns auch bei den Aussenstellen sehr wichtig, dass die von uns angebotene Diagnostik so genau, aber auch so schonend wie möglich ist. Wir erreichen dies durch den bewussten Einsatz hochmoderner Geräte. Die von uns verwendete Strahlendosis liegt bei all unseren Röntgenuntersuchungen deutlich unter den Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit. Um den Einsatz und die Menge von Kontrastmitteln für die CT sowie die MRT oder von schwach radioaktiven Substanzen bei der PET/CT auf das absolute Minimum zu begrenzen, verwenden wir mo-dernste Untersuchungsverfahren und arbeiten laufend da-ran, diese weiter zu optimieren. Unser 24-köpfiges Team setzt sich – neben dem ärztlichen Team – grösstenteils aus Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie zusammen. Es wird ergänzt durch unsere Teams am Patientenempfang, in Administration, IT, Medizinphysik und Betriebswirtschaft.

Sie sehen, was ist. Ein Teil des frischen Teams unse- rer neuen Aussenstelle zeigt sich für einmal nicht hinter, sondern vor der Kamera.

Detaillierte Informationen zum Zentrum für Bilddiagnostik finden Sie unter www.bilddiagnostik.ch

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Ein Schritt in die Zukunft der kardialen Bildgebung

Als erste Institution der Deutschschweiz konnten wir 2016 mit dem Einsatz von Rubidium in der PET/CT beginnen. Die nuklearmedizi-nische Untersuchung verbessert die Beurteilung von Durchblu-tungsstörungen der Herzmuskulatur – v. a. die Ischämiediagnostik.

Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist das sensi-tivste Verfahren für die molekulare Bildgebung. Sie verfügt über ein hohes zeitliches und räumliches Auflösungsvermö-gen. Darüber hinaus ermöglichen es die in der PET verwen-deten Radiopharmazeutika, die biochemischen und physio-logischen Prozesse quantitativ abzubilden. Aus diesem Grund ist die PET (in Kombination mit der Computertomo-grafie: PET/CT) fester Bestandteil der Bildgebung von malig- nen Tumoren. Trotz grossem Potenzial wird die PET in Europa nur selten in der Kardiologie eingesetzt. In den USA ist die kardiale PET in der Klinik jedoch weitgehend etabliert. Dort wird das hochauflösende anatomische und gleichzeitig funktionelle kardiale Bildgebungsverfahren in vielen Zentren angeboten.

Dank 82Rb (Rubidium-82) steht nun ein Tracer für die Herz-PET zur Verfügung, der mit geringem Aufwand – ohne Zy-klotron – aus einem Generator gewonnen werden kann.Nachdem der 82Rb-Generator vor Kurzem in der Schweiz zugelassen und die 82Rb-PET/CT als krankenkassenpflich-tige Leistung anerkannt wurde, konnten wir im Oktober 2016 mit den Untersuchungen starten. Wir sind damit das erste Spital der Deutschschweiz, das die 82Rb-PET/CT ein-führen konnte.

Wer profitiert von dieser Untersuchung?Primärer Einsatzzweck der 82Rb-PET/CT-Untersuchung ist die Diagnostik von Durchblutungsstörungen des Herzens. Zu den typischen Indikationen gehören: · Abklärung von Erkrankungen der Koronargefässe · Therapieverlaufskontrolle (z. B. medikamentöse Therapie,

perkutane transluminale Angioplastie oder aortokorona-rer Bypass)

· Differenzierung zwischen einer Ischämie und Kardio-myopathien sowie deren Subtypen

· nicht aussagekräftige Voruntersuchungen

Im Vergleich zur konventionellen nuklearmedizinisch-kardi-alen Bildgebung hat die neue Untersuchung mehrere Vor-teile für Patienten. Sie kann zeitsparend in einer Sitzung durchgeführt werden – 20 Minuten reichen für eine kom-plette Untersuchung mit und ohne medikamentöse Belas-tung. Zudem ist die Strahlendosis gering (mit weniger als 4 mSv liegt sie nur leicht über der natürlichen jährlichen Strahlenexposition in der Schweiz.

Präzise und quantifizierbarDie 82Rb-PET/CT-Untersuchung hat im Vergleich zum kon-ventionellen nuklearmedizinischen Verfahren eine höhere Sensitivität, Spezifität und räumliche Auflösung. In den meis-ten Fällen kann eine präzisere Diagnose gestellt werden.Darüber hinaus kommt – gerade bei der Herzbildgebung – die Quantifizierbarkeit als weiterer Vorteil der PET zum Tra-gen. Für die quantitative Auswertung des koronaren Blut-flusses verwenden wir hochentwickelte Softwarelösungen. Sie ermöglichen die nichtinvasive Messung und Auswer-tung (vgl. Abb. 1a–b). Quantitative Perfusionsmessungen sind bei vielen klinischen Fragestellungen, z. B. zur Diag-nose einer 3-Gefässerkrankung oder Erkrankung der kleinen Herzkranzgefässäste, von grosser Bedeutung.

PET/CT ist eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und Computertomografie (CT) in einem Gerät. Die Ver-bindung der beiden Schnittbildverfahren ermöglicht die Visua- lisierung der Anatomie von Körperstrukturen zusammen mit deren Funktion in einem präzisen Bild. Sie wird zur Darstellung von Tumoren und zur Diagnose von Organstörungen einge-setzt. Nach intravenöser Gabe einer schwach radioaktiv markierten Substanz wird deren Verteilung im Körper untersucht (auf-grund der extrem kurzen Halbwertszeit der Strahlung und der tiefen Dosierung ist die Strahlenexposition sehr gering). Zellen mit aktiverem Stoffwechsel – wie z. B. Tumorzellen – reichern die Substanz stärker an. Beim Zerfall der Strahlung setzen sie mehr Energie frei, die exakt gemessen und sichtbar gemacht wird. Verschiedene Strukturen des Körpers (Knochen, Weichteile, Luft) schwächen die Strahlung unterschiedlich ab. Diese Ver-änderung wird durch die CT korrigiert, die zudem eine ana- tomisch genaue Zuordnung der PET-Befunde ermöglicht.

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Herzbildgebung 11

Weitere AnwendungsmöglichkeitenDie wichtigste Anwendung der 82Rb-PET/CT-Untersuchung ist die Diagnose und Charakterisierung einer koronaren Herzkrankheit. Es gibt jedoch weitere Anwendungsmög-lichkeiten: Z. B. kann eine zur FDG (Fluordeoxyglucose)-PET/CT ergänzende 82Rb-Untersuchung eine myokardiale Hibernation (d. h. eine Ischämie mit Dysfunktion bei noch vitalem Myokardgewebe) zeigen. Dies kann bei der Diffe-renzierung zwischen myokardialer Hibernation und Beteili-gung einer Sarkoidose helfen bzw. den Entscheid für eine therapeutische Intervention beeinflussen. Zudem erlaubt die 82Rb-PET/CT-Untersuchung die Berechnung der kardia-len Vitalität. Science-Fiction-Autoren beschreiben, dass Krankheiten mit Hilfe einer Maschine nichtinvasiv und präventiv diagnosti-ziert werden. Mit der 82Rb-PET/CT-Untersuchung gehen wir einen Schritt in diese Richtung. Das Verfahren ermöglicht es, Koronarveränderungen, die zu einem Myokardinfarkt führen können, mit höherer Genauigkeit frühzeitig zu iden-tifizieren.

a

Ersatz für den Herzkatheter?Aufgrund ihres Potenzials, Herzkatheter-Angiografien teil-weise ersetzen zu können, kann die 82Rb-PET/CT-Unter- suchung die Kosten für das Gesundheitswesen verringern. Hinsichtlich der Genauigkeit korrelieren die Resultate der PET sehr gut mit jenen der Herzkatheter-Angiografie – dies haben mehrere Studien gezeigt.Darüber hinaus ist es uns mit der neuen PET-Kamera mög-lich, CT-Koronarangiografien zu erstellen (vgl. Abb. 2). Diese werden mit unserem hochentwickelten Hybrid-Gerät mit 128-zeiligem CT durchgeführt und können direkt im An-schluss an die 82Rb-PET/CT-Untersuchung angefertigt wer-den. Die CT-Koronarangiografie ermöglicht es, den Steno-sierungsgrad der Gefässe einzuschätzen, so dass mitunter auf eine weitere Katheterintervention verzichtet werden kann. Da die 82Rb-PET/CT-Untersuchung nichtinvasiv ist, sind katheterassoziierte Komplikationen ausgeschlossen. Als Nachteil des neuen Verfahrens kann angeführt werden, dass – im Gegensatz zur Herzkatheter-Angiografie – die Be-handlung (d. h. die Stentimplantation) nicht im selben Zug erfolgen kann.

Bilder einer 66-jährigen Patientin mit typischen kardialen Beschwerden (Angina pectoris):

Abb. 1a–b (links): Das 82Rb-PET/CT-Perfusionsbild zeigt eine Minderdurchblutung der Herzmuskulatur anterolateral unter Belastung (a) mit kompletter Erholung in Ruhe (b). Diese Veränderung ist vereinbar mit einer Ischämie im Versorgungsbereich des Ramus circumflexus (RCX), eines Astes der linken Koronararterie.

Abb. 2 (rechts): Die CT-Angiografie der Koronararterien zeigt eine signifikante Stenose des proximalen RCX (Pfeil). Diese ist vereinbar mit der in der PET/CT identifizierten Ischämie.

bei Belastung

in Ruhe

b

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12

Bildgebung wird greifbar

Das neue 3D Print Lab fertigt aus medizinischen Bilddaten rea- listische anatomische 3D-Modelle. Die exakten Visualisierungshil-fen unterstützen Chirurgen bei der Operationsplanung und werden in der Patientenaufklärung sowie in der Ausbildung eingesetzt.

Ein Schädel, ein quer aufgeschnittenes Herz, ein Hüftgelenk mit komplizierter Fraktur, eine verkalkte Hauptschlagader – dreidimensionale medizinische Modelle sind nicht nur die greifbare Ausprägung der Bildgebung. Sie nehmen als in-formative visuelle Hilfsmittel einen wachsenden Stellenwert in der Klinik ein, erleichtern die Planung von medizinischen Eingriffen, z. B. von Operationen oder den Einsatz von Im-plantaten. Komplexe Pathologien verdeutlichen sie ebenso für Chirurgen wie für Patienten und Angehörige im Aufklä-rungsgespräch sowie für Studierende und Assistenzärzte in der Ausbildung.Die am Universitätsspital Basel aufgrund radiologischer Da-tensätze erstellten 3D-Modelle konnten Klinikern schon oft wertvolle Unterstützung liefern: Z. B. werden in der Ortho-pädie bei komplexen Frakturen des Beckens 3D-Modelle verwendet, um die Osteosyntheseplatten vorzubiegen (vgl. Abb. 1 sowie die Umschlagrückseite dieses Berichts); hier-durch wird intraoperativ Zeit gespart und die Passgenauig-keit optimiert. Präoperative Modelle unterstützen indes auch Chirurgen bei der Planung von Herzoperationen (vgl. Abb. 2). 3D-Modelle von Aneurysmen dienen mitunter zur

Patientenaufklärung in der Gefässchirurgie (vgl. Abb. 3a–b). Sie helfen Angehörigen – wie unser Modell für die Kinder-kardiologie – auch, kongenitale Herzfehler (vgl. Abb. 4a–b) besser zu verstehen. Einige der Modelle werden denn auch zur Ausbildung eingesetzt.

Sinnvolle Erweiterung des SpektrumsFür ein medizinisches 3D-Modell ist die Grundlage meistens eine Schnittbilduntersuchung (CT oder MRT), doch auch digitale Volumentomografien (DVT) oder 3D-Ultraschall- daten können verwendet werden. Die Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin ist daher prädestiniert, diese Dienstleis-tung – als Erweiterung zur Bildgebung – anzubieten. Die Bilddaten werden in eine spezielle Software exportiert, welche die ausgewählten Strukturen in ein dreidimensio- nales Modell überführt (Segmentation). Bei Geweben von hohen Dichte- bzw. Signalunterschieden kann dies sehr schnell erfolgen, wobei die genaue Kenntnis von Anatomie und gewünschter Darstellungsart unabdingbar ist – insbe-sondere bei Weichteilsegmentationen. Das segmentierte Modell wird geglättet, überprüft und nochmals grafisch über die Bilddaten gelegt, um die Genauigkeit des Modells zu sichern. Der Ausdruck dauert – je nach Komplexität – bei einem Volumen von 10 cm3 ca. 2 Stunden.

Erfolgreiche Kooperation mit der ChirurgieÜber 3D-Drucker verfügt die Klinik für Radiologie und Nuk-learmedizin bereits seit mehreren Jahren. Die zunehmende Nachfrage hat – in Kooperation mit der Mund-Kiefer-Ge-sichtschirurgie – im Juni 2016 zur Gründung des 3D Print Lab geführt. Unser Labor verfügt derzeit über 10 Drucker an mehreren Standorten. Zusätzlich setzen wir einen Laser-Sinter-Drucker ein, der eine besonders hohe Reproduktions-qualität und die Verwendung sterilisierbarer Materialien ermöglicht. Damit können wir Schnittschablonen anferti-gen, die bei komplexen orthopädischen Eingriffen im Ope-rationssaal eingesetzt werden können.Diese Kooperation von Chirurgie und Radiologie ist ausser- gewöhnlich und eine höchst sinnvolle Summation von Kenntnissen. Die Radiologen besitzen das Knowhow zur Aus-wahl und Konfiguration des adäquaten Schnittbildverfahrens für die entsprechende Anatomie sowie der Nachverarbei-tungs- und Präsentationsmethoden; die Chirurgen verfügen über ein profundes Wissen zum möglichen Anwendungs-zweck, den Operationstechniken und -methoden.

3D-Druck3D-Drucken ist die umgangssprachliche Kurzbezeichnung für additive Fertigungsverfahren. Aus einem am Computer erstell-ten virtuellen Modell wird mittels verschiedener Druckmetho-den ein dreidimensionales Werkstück aufgebaut. Das erste Mal wurde 1983 vom amerikanischen Ingenieur Chuck Hull dreidimensional gedruckt. Seitdem wird die Tech-nik vor allem in der Flugzeug- und Automobilindustrie ange-wendet. Dort wird das Verfahren zur schnellen und präzisen Herstellung von Prototypen oder Werkstücken in geringer Auf-lage eingesetzt. Eine gängige Methode ist die sogenannte Fused Filament Fa-brication (FFF), die auch in unserem Labor verwendet wird. Hierbei wird ein schmelzfähiger Kunststoff über eine schmale Düse auf das Druckbett gepresst, wodurch das dreidimensio-nale Modell Schicht für Schicht aufgebaut wird.

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3D-Druck 13

Über 20 kg Material für 250 ModelleUnsere Modelle dienen zahlreichen Anwendungszwecken:· zur präoperativen Planung inderChirurgie: Heute

wird eine zunehmende Anzahl der früher offen vorge-nommenen Eingriffe minimalinvasiv durchgeführt, so dass dem Operateur mitunter kein umfassender anato-mischer Überblick möglich ist. Unsere 3D-Modelle er-leichtern die präoperative Planung und Orientierung.

· zurverbessertenFrakturversorgunginderOrthopä-die: Die 3D-Modelle erfüllen eine doppelte Funktion. Präoperativ helfen sie dem Orthopäden, den Frakturver-lauf richtig einzuschätzen und somit die beste Opera- tionsmethode zu wählen. Osteosyntheseplatten können am 3D-Modell vorbereitet und angepasst werden. Im Operationssaal kann somit Zeit gespart und die Präzision des Eingriffs erhöht werden.

· zumTraininginderinterventionellenRadiologieundder Gefässchirurgie: Minimalinvasive Gefässeingriffe (Angiografien) sind komplexe Eingriffe. Für Patienten be-deuten sie weniger Komplikationen als konventionelle Operationen. Herkömmliche Gefässmodelle, um diese Eingriffe zu üben und vorzubereiten sind indes enorm teuer. Zudem entsprechen sie nie der genauen Patien-tenanatomie. Aktuell arbeiten wir an einem günstigen Ver-

fahren zur Erstellung patientenspezifischer Gefässmodelle.· alsAnschauungsmittelfürAssistenzärzteundMedi-

zinstudenten:Da komplexe Erkrankungen häufig nur schwer vermittelbar sind, helfen dreidimensionale Mo-delle, etwa von kongenitalen Herzfehlern, diese besser zu verstehen. Auch fokal betonte Hirnvolumenminderun-gen als Korrelat für spezielle Demenzformen können dank 3D-Modellen besser verstanden werden.

· fürpassgenaueKunststoffprothesen inderMund-Kiefer-Gesichtschirurgie: Heute werden bei grossen Tumor-Resektionen im Mund-Kiefer-Bereich passgenaue Prothesen aus speziellen Kunststoffen gefräst und im-plantiert – mit entsprechend hohen Kosten. Diese wer-den in naher Zukunft ebenfalls mit einem speziellen Dru-cker kostengünstig dreidimensional gedruckt.

Seit der Gründung im Juni 2016 hat das 3D Print Lab bereits über 250 Modelle erstellt. Über 20 kg Kunststoff wurden verarbeitet. 2017 ist die Erweiterung um einen Mehrfarben- und Multimaterialdrucker geplant. Zudem möchten wir die Kooperation und Verzahnung innerhalb des Universitäts- spitals stärken – aber auch die Zusammenarbeit mit ande-ren Kliniken in der Nordwestschweiz fördern.

Nähere Infos finden Sie unter www.usb.ch/3DPrintLab

Abb. 1: Anpassung der Osteosyntheseplatte (am 3D-Modell) für eine komplexe Fraktur (Pfeilspitze) des Beckenrings durch den Orthopäden. Die Platte wurde anschliessend intraoperativ eingesetzt. (Das 3D-Modell wurde auf Wunsch spiegelverkehrt gedruckt, entsprechend ist die Fraktur auf der Gegenseite sichtbar.)

Abb. 2 (oben Mitte): 3D-Modell eines aufgeschnittenen Herzens mit Metastase in der Herzscheidewand. Das Modell wurde zur Planung des operativen Zugangs verwendet.

Abb. 3a–b (oben rechts): 3D-Modell eines infrarenalen teilthrombosierten Bauchaortenaneurysmas zur Patientenaufklärung in der Gefässchirurgie.

Abb. 4a–b: 3D-Modell eines komplexen kongenitalen Herzfehlers (Pulmonalatresie) mit künstlicher Verbindung zwischen dem arteriellen und pulmonal-arteriellen System (protektiver Blalock-Taussig-Shunt: Pfeilspitze).

Abb. 5: Dr. Philipp Brantner, Oberarzt der Radiologie, entfernt den letzten Rest der Stützstruktur des frisch gedruckten Modells eines Schädels mit Kalottendefekt (Foto: Coop/Heiner H. Schmitt).

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b

a b

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14 Abdominelle Diagnostik

NeuerungenFür die Abteilung für abdominelle und onkologische Dia-gnostik stand im vergangenen Jahr die Optimierung von Befundstrukturen im Mittelpunkt. Strukturierte Befundung mit innovativen Inhaltselementen ist der Befundung als Freitext deutlich überlegen – dies ist seit mehreren Jahren erwiesen. Die Umsetzung stellt jedoch die Radiologen vor Herausforderungen, da es herauszufinden gilt, welche Be-fundelemente jeweils abgebildet und fokussiert werden sollen. Dies gestaltet sich – abhängig von unseren sehr unterschiedlichen Zuweisungen und den damit verbunde-nen Anforderungen – sehr verschieden. Die Implementie-rung neuer Befundstrukturen ist ein dynamischer Prozess, der nur durch den regelmässigen Austausch mit dem je-weiligen Zuweiser erfolgreich sein kann. Zum Jahresende gelang es, die gesamte Befundung der abdominellen und onkologischen Bildgebung strukturiert und gegliedert zu realisieren.Eine neue Erfahrung war dabei die Integration von Studien aus dem Zentrum für Bilddiagnostik, einer unserer Aussen-stellen (vgl. den Artikel auf Seite 9). Im persönlichen Kontakt zu unseren externen Zuweisern konnten wir mit ihnen Be-fundstrukturen verbessern. Das Optimieren der für unsere niedergelassenen Kollegen relevanten Strukturen – sowie der intensivierte Kontakt – ist eine neue und erfreuliche Auf-gabe für uns.Letztlich hat sich das Kernteam der abdominellen und onko- logischen Diagnostik 2016 ebenfalls neu aufgestellt und wir freuen uns, Dr. Matthias Benz und PD Dr. Tobias Heye an Bord zu haben. Die Mammografie wird weiterhin mit siche-rer Hand von Dr. Sophie Dellas, unterstützt von Dr. Reto Eichenberger, geführt. Eine wichtige Neuerung in der Mam-mografie ist die Möglichkeit, nun allen Patientinnen dosis-neutral eine Tomosynthese anbieten zu können.

Neuorientierung auch in der ForschungMit der Neuaufstellung unseres Kernteams ging auch eine Reorientierung der wissenschaftlichen Schwerpunkte ein-her. Insgesamt vollzog sich 2016 der Schritt von der primär radiologischen Forschung zu interdisziplinären Forschungs- ansätzen mit unseren klinischen Kollegen aus den Abtei-lungen für· Viszeralchirurgie:Fokus auf die Darstellung von Hernien-

netzen mittels der MRT· Endokrinologie,DiabetologieundMetabolismus:Fo-

kus auf die Früherkennung von osteoporotischen Verän-derungen der Hüfte mittels der hochaufgelösten CT

· Urologie: Fokus auf die MRT der Prostata im Rahmen der Maintenance-Therapie, Evaluierung des PI-RADS-Befundungssystems sowie Einführung der Ganzkörper-MRT zum Staging von urogenitalen Malignomen, quanti- tative Erfassung von Steinlasten (vgl. die Abb.)

· Gastroenterologie und Hepatologie: Fokus auf den Aufbau einer Datenbank von fokalen und diffusen Leber- erkrankungen, Korrelation von histopathologischen und radiologischen Charakteristiken sowie Evaluierung des LI-RADS-Befundungssystems

Quantitative Bildanalyse bei einer 60-jährigen Patientin mit rechtsseitigen Flanken- schmerzen aufgrund eines Nierensteins. Die Analyse ermöglicht die exakte Be- stimmung des grössten und des kleinsten Durchmessers des Konkrements sowie von dessen Volumen. Mittels der Messungen kann eine optimale Therapieplanung und gegebenenfalls Verlaufskontrolle bezüglich der Steinlast erfolgen.

«Im vergangenen Jahr gelang es,

die gesamte Befundung der

abdominellen und onkologischen

Bildgebung strukturiert und geglie-

dert zu realisieren.»

Prof. Dr. med. Daniel Boll

Leiter abdominelle und onkologische Diagnostik

Neu strukturiert

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Kardiale und thorakale Diagnostik 15

Verbesserte MR-Bildgebung der LungeDie MRT wird immer häufiger zur Untersuchung des Brust-korbs eingesetzt, da sie ohne Röntgenstrahlen auskommt und deshalb besonders schonend ist. Das Lungengewebe erreicht in herkömmlichen MRT-Untersuchungen aber im Vergleich zu anderen Strukturen des Brustkorbs – wie Herz und Gefässen – nur eine sehr geringe Signalstärke und ist daher auf den entsprechenden Aufnahmen weniger gut beurteilbar. Die Abteilungen für radiologische Physik sowie für kardiale und thorakale Diagnostik der Klinik für Radiologie und Nuk-learmedizin haben in enger Zusammenarbeit eine Methode entwickelt, die es erlaubt, die Signalsteigerung der Lunge in der MRT nach Gabe eines Kontrastmittels im Vergleich zu anderen Organen deutlich zu erhöhen. Die Lunge wird so stärker hervorgehoben (vgl. die Abb.) und kann hinsichtlich ihrer Struktur und Funktion besser beurteilt werden.Das Verfahren (ufSSFP SER-Mapping: ultra-fast Steady-State Free Precession Signal-Enhancement-Ratio-Mapping) erfordert lediglich zwei kurze Messungen von ca. 10–15 Sekunden Länge.Nach erfolgreichen Tests an gesunden Personen verliefen auch erste klinische Tests an Patienten mit chronisch ob- struktiver Lungenerkrankung (COPD), Lungenkarzinom und Lungenfibrose positiv. Dabei ergab sich eine gute Überein-stimmung der Methode mit dem nuklearmedizinischen Standardverfahren 99mTc-MAA-SPECT/CT.

Neu aufgestossene Türen in der Herz- und Lungenbildgebung

NeuerungenIn der kardialen und thorakalen Diagnostik haben wir den Workflow anlässlich der Installation der beiden neuen MRT-Geräte komplett überarbeitet. Standardmässig wenden wir nun Mapping-Sequenzen an, um das Myokard nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ zu analysieren. Wir er-kennen damit z. B. eine Eisenüberladung des Herzens bevor es zu einer Schädigung bzw. Störung der Herzfunktion kommt. Auch können wir ein Ödem als Hinweis auf eine akute Herzmuskelerkrankung erkennen. Diese Technik dient zudem dem Nachweis und der Therapiekontrolle von Ent-zündungen des Herzmuskels.Die teleradiologische Expertenbefundung von CT-Bildern bei Verdacht auf Lungenfibrose haben wir 2016 substanziell ausgeweitet. Patienten mit dieser seltenen Erkankung kön-nen dank dem Programm von zentralisierter Expertise pro-fitieren wenn lokal keine entsprechenden Kenntnisse ver-fügbar sind. Die CT-Daten werden über eine speziell ge- sicherte Internetverbindung zu uns übertragen und von ei-nem interdisziplinären Expertengremium befundet. Dieser Service wird vor allem von Pneumologen in Osteuropa gern in Anspruch genommen.Den Workflow und die strukturierte Befundung haben wir weiter ausgebaut und mit Hilfe elektronischer Experten- systeme den gesamten Prozess von der Anmeldung bis zum fertigen Befund weiter vereinfacht. Dadurch stellen wir sicher, dass die Anforderungen unserer Zuweiser erfüllt werden und dass selbst komplexe Untersuchungen auch von unseren Assistenzärztinnen und -ärzten befundet wer-den. Das vereinfacht die Abläufe und steigert die Attraktivi-tät unseres Weiterbildungsprogramms.

Kontrastmittelanreicherung im Lungengewebe einer gesunden Person, dargestellt mittels ufSSFP SER-Mapping: Die neue Methode liefert speziell in der Lunge eine stärkeres Signal, wodurch diese im Vergleich zu allen anderen Geweben leuchtend hell dargestellt wird.

«In der Myokard-Diagnostik haben wir

2016 eine neue Tür geöffnet. Wir

konnten die neuen Mapping-Sequen-

zen als Standard in die Klinik ein-

führen und können das Gewebe nun

in der MRT genau charakterisieren:

qualitativ und quantitativ.»

Prof. Dr. med. Jens Bremerich

Leiter kardiale und thorakale Diagnostik

Sommer G, Pusterla O, Wiese M, Santini F, Tamm M, Lardinois D, Bremerich J, Bauman G, Bieri O. Assessment of contrast-enhancement in the lung paren- chyma using ultra-fast steady-state free precession MRI. European Congress of Radiology 2017, Vienna.

Eine andere, von den Abteilungen für kardiale und thorakale Diagnostik sowie für radiologische Physik entwickelte Technik zur Verbesserung der Lungenbildgebung in der MRT wird auf S. 21 beschrieben.

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16 Neuroradiologie

Neuerungen2016 konnten wir die sehr positive Leistungsbilanz der Neuroradiologie weiter ausbauen, stationär und ambulant. Relevante Leistungssteigerungen wurden in allen Modali-täten erzielt: CT, MRT und Angiografie.Nach dem Austausch bzw. der Aufrüstung der klinischen MRT stehen uns technisch einheitliche Geräteplattformen der neusten Generation (1.5 und 3.0 Tesla) zur Verfügung. Damit erreichen wir die bestmögliche Geräte- und Unter- suchungstreue – ein entscheidendes Qualitätskriterium für neuroradiologische Verlaufsuntersuchungen. Als erste neuroradiologische Abteilung der Schweiz haben wir die strukturierte Bildbefundung als Standardprozedur etabliert, zunächst für neurodegenerative Erkrankungen. Hierdurch werden relevante Befunde stets erfasst, anhand definierter Kriterien beurteilt und reproduzierbar dokumen-tiert. Entsprechende Routinen für Hirntumoren und MS (Multiple Sklerose) sind erarbeitet und werden erprobt. Im Zentrum für Bilddiagnostik, einer unserer Aussenstellen, leistet die Neuroradiologie seit Mitte des Jahres einen wich-tigen Beitrag zum radiologischen Angebot des Universitäts-spitals Basel. Drei habilitierte Neuroradiologen sind halbtags vor Ort oder befunden aus dem Spital. Damit wird das Kon-zept der Organspezialisierung auch im ambulanten Sektor konsequent umgesetzt. Die interventionelle Neuroradiologie hat sich weiterhin sehr positiv entwickelt, mit deutlicher Zunahme der endovasku-lären Schlaganfallbehandlungen für das Stroke-Center und der komplexen Behandlungen im Rahmen der hochspezia-lisierten Medizin. Hervorzuheben sind Wahleingriffe an grossen Hirnaneurysmen mit neuartigen, flussmodulieren-den Implantaten (flow-diverter) oder neuen intraaneurysma- tischen Embolisationsmaterialien.

Mehr als das Auge sieht

Texturanalysen von GlioblastomenDie verschiedenen Komponenten biologischer Gewebe las-sen sich in radiologischen Bildern anhand unterschiedlicher Grauwerte charakterisieren. Die in den Bilddaten enthaltene Information geht über die für das menschliche Auge er-kennbaren Kontraste hinaus und kann mit Hilfe dedizierter Software extrahiert werden. Diese Messwerte können wich-tige diagnostische Informationen liefern.Unser wissenschaftlicher Assistenzarzt Dr. Nicolin Hainc untersuchte – zusammen mit Radiologen unseres Teams – den Einfluss verschiedener Auswertungsparameter auf die Messergebnisse einer Software zur Texturanalyse an 46 Patienten mit Glioblastomen (bösartige, hirneigene Tumo-ren). Er konnte zeigen, dass die Messungen statistisch sig-nifikant durch die Tumorsegmentierung beeinflusst werden. Sowohl die Wahl und Grösse der ‹region of interest› (ROI) als auch die Anzahl inkludierter Nachbarschichten verän-derten die Messwerte massgeblich. Dies ist bei der Auswer-tung und Beurteilung von Texturanalysen radiologischer Bilddaten zu berücksichtigen.

Hainc N, Stippich C, Stieltjes B, Leu B, Bink A. Experimental texture analysis in glioblastoma – a methodological study. Investigative Radiology 2016. Accepted.

«Verantwortungsvoll eingesetzt

haben computerbasierte quantitative

Analysen radiologischer Bilder das

Potenzial, unsere Diagnostik zu

revolutionieren und ein wesentlicher

Baustein der personalisierten

Medizin zu werden.»

Prof. Dr. med. Christoph Stippich, Leiter dia-

gnostische und interventionelle Neuroradiologie

Beispiele für die durch die Tumorsegmentierung erzeugte Messungenauigkeit der ‹region of interest› (ROI) in der kontrast- mittelverstärkten, T1-gewichte-ten MRT: a: ‹konservative› ROI b: ‹konservative› ROI plus 2 mm c: ‹konservative› ROI plus 4 mm

a

b

c

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Interventionelle Radiologie 17

Zur optimalen präoperativen Bildgebung beim kolorektalen KarzinomDas kolorektale Karzinom gehört zu den häufigsten Tu-morerkrankungen in der Schweiz. Viele Patienten entwi-ckeln im Laufe der Erkrankung Lebermetastasen. Die chi- rurgische Resektion kann eine komplette Heilung bedeuten, wenn kein Tumorrest in der Leber verbleibt. Daher ist die präoperative Bildgebung enorm wichtig.Vor zwei Jahren wurden die Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten Multicenterstudie zum Einsatz des Kontrast-mittels Gd-EOB-DTPA (Primovist, Bayer) unter der Leitung von PD Dr. Christoph J. Zech im British Journal of Surgery publiziert. Der medizinische Nutzen für den Einsatz der MRT mit leberspezifischen Kontrastmitteln, natürlich auch hin-sichtlich der Strahlenexposition, ist darin unbestritten, aller-dings hat sich die Frage nach der wirtschaftlichen Mach-barkeit einer ‹liver-specific first›-Strategie gestellt. Diese Frage wurde in unserer Folgestudie geklärt. In Zusam-menarbeit mit dem gesundheitsökonomischen Forschungs-institut Optum Insight in Schweden wurden ein modell- basierter Ansatz entwickelt und die Daten der klinischen Studie geprüft. Somit konnten die Kosten der jewei ligen Strategien ermittelt werden. Obwohl eine Leber-CT als Ein-zeluntersuchung günstiger als eine MRT ist, war eine ‹CT first›-Strategie wegen der Notwendigkeit von Folgeuntersu-chungen eben nicht die günstigste Strategie. Die Ergeb-nisse haben untermauert, dass sich ein hochqualitatives Verfahren zu Beginn der diagnostischen Abklärung auch wirtschaftlich lohnen kann, da dadurch Folgekosten vermie-den werden können. Die Ergebnisse der Studie konnten im April dieses Jahres in European Radiology veröffentlicht werden.

Zech CJ, Justo N, Lang A et al., siehe Publikationen

NeuerungenIm vergangenen Jahr haben wir die Schwerpunkte der Ab-teilung zusammen mit unseren klinischen Partnern weiter ausgebaut: die Behandlung von Patienten mit pAVK – peri-phere arterielle Verschlusskrankheit – sowie die interven- tionelle Onkologie. Ein deutliches Wachstum konnten wir bei den sonografisch gesteuerten diagnostischen und thera- peutischen Eingriffen verzeichnen. Diesem Umstand haben wir Mitte 2016 mit der Anschaffung eines zweiten Ultra-schallgeräts für die interventionelle Radiologie Rechnung getragen. Dadurch kann der Ultraschall jetzt auch routine-mässig für Gefässpunktionen z. B. im Rahmen von Angio-grafien hinzugezogen werden, was einen Beitrag zur Verbes-serung der Patientensicherheit bedeutet (vgl. die Abb.). Besondere Fortschritte haben wir in der Therapie von Pati-enten mit Gefässmalformationen gemacht. Dieses Behand-lungsfeld hat sich vor allem durch den Einsatz von Dr. Mar-tin Takes fest bei uns etabliert. Über die interdisziplinäre Arbeit zusammen mit den klinischen Kollegen in der Häm-angiomkonferenz des Universitätsspitals Basel ist mittler-weile auch eine Zunahme von überregionalen Zuweisungen von Patienten zu verzeichnen. Durch die spezielle Vertiefung von neuartigen Behandlungsmethoden wie z. B. die Sklero-sierungstherapie mittels Alkoholgel konnten wir in Teil- bereichen eine Expertenrolle einnehmen und haben 2016 dazu spezifische Fortbildungen sowie – zusammen mit der vertreibenden Firma – ein Proctoring-Programm etabliert.

«Bei der Behandlung von Gefässmalfor-

mationen sind wir 2016 grosse Schritte

vorangekommen, nicht zuletzt dank

dem Einsatz und der Spezialisierung

des Interventionsteams sowie der

Prüfung und Vertiefung neuer Behand-

lungsmethoden.»

PD Dr. med. Christoph J. Zech

Leiter interventionelle Radiologie

Höhere Sicherheit – bei Gefässpunktionen und vor der OP

Die Ultraschall-gezielte Punktion ermöglicht eine genaue und sichere Punktion des Zielgefässes, hier der V. poplitea im Rahmen einer venösen Katheter-Thromb-ektomie bei einer Oberschenkel- und Beckenvenenthrombose.

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18 Muskuloskelettale Diagnostik

NeuerungenWährend des Forschungs-Sabbaticals (Oktober 2016–Sep-tember 2017) von Dr. Anna Hirschmann wird die Abteilung für muskuloskelettale Diagnostik von deren bisheriger Stell-vertreterin, Dr. Dorothee Harder, geleitet. Zusätzlich zum etablierten breiten Spektrum können wir durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit den klinischen Kollegen der plastischen Chirurgie neu die sonografische und MR-tomografische Darstellung des peripheren Nerven-systems anbieten. Hierbei liegt unser Fokus – insbesondere in Kombination der beiden Modalitäten – auf der Darstel-lung und genauen Lokalisierung posttraumatischer und postoperativer Nervenläsionen als potenzielle Ursache für chronische Schmerzsyndrome. Die präoperative Diagnostik der genannten Veränderungen wie auch die Darstellung anatomischer Varianten im peripheren Nervensystem sind aufgrund der hohen klinischen Relevanz für den Patienten ein wichtiger diagnostischer Beitrag für die Planung der gezielten operativen Therapie. Im Rahmen der Integration des Zentrums für Bilddiagnostik, unserer neuen ambulanten Aussenstelle, haben wir deren MRT- und CT-Untersuchungsprotokolle optimiert. Das Ärzte- team an beiden Standorten (Bahnof SBB und Rennbahnkli-nik in Muttenz) wird in sämtlichen muskuloskelettalen Fra-gestellungen von den subspezialisierten Kaderärzten des am Universitätsspital Basel lokalisierten Teams unterstützt. Durch die neu gewonnenen Untersuchungskapazitäten konnten wir die Wartezeiten für ambulante MRT-Untersu-chungen am Universitätsspital signifikant reduzieren. Als hochspezialisierter Dienstleister in der muskuloskeletta-len radiologischen und nuklearmedizinischen Diagnostik haben wir 2016 auch die Kooperation mit der Rennbahn- klinik, der Schmerzklinik in Basel sowie mit zahlreichen nie-dergelassenen Orthopäden und Chiropraktoren intensiviert.

Vergleich der Bildqualität von 3D- und Computer- tomografieZur Evaluation der Bildqualität der 3D-Tomografie-Funktion des Ende 2015 in unserer Klinik weltweit erstmals klinisch in Betrieb genommenen, multifunktionellen Röntgengeräts haben wir ein Phantom beigezogen. Es wurden Aufnahmen in verschiedenen Gerätepositionen im Raum (Trajektorien) sowie mit unterschiedlichen Dosisprotokollen gemacht. Diese wurden mit der konventionellen CT verglichen. Die Ortsauflösung, der Weichteilkontrast und die Strahlenbelas-tung wurden ausgewertet. Eine der Gerätepositionen erzeugte eine deutlich schlech-tere Bildqualität auf Grund des kleineren abgedeckten Win-kels und der somit geringeren Anzahl akquirierter Bilder. Mit der 3D-Tomografie waren jedoch 16 Linienpaare/cm sicht-bar während in der CT nur 10 Linienpaare/cm differenziert werden konnten (vgl. die Abb.). Der Weichteilkontrast war bei den hohen Dosisprotokollen vergleichbar mit der CT, bei den tieferen Protokollen signifikant schlechter. Die Strahlen- belastung war in der 3D-Tomografie – bei höherer Strahlen-dosis – deutlich höher als in der CT. Zusammenfassend ist die Bildqualität der 3D-Funktion vergleichbar (Weichteilkon-trast) bis besser (Ortsauflösung) als jene der CT.Eine weitere Studie an Wirbelsäulen von Körperspendern hat diese Ergebnisse bestätigt. Durch den Einsatz eines Kupferfilters sowie die Verbesserung von Geräteeinstellun-gen und Software haben wir daraufhin die Strahlenbelas-tung deutlich unter jene der CT gesenkt.

Benz RM, Garcia M, Amsler F, Voigt J, Fieselmann A, Falkowski AL, Stieltjes B, Hirschmann A. Initial evaluation of image performance of a novel 3D X-ray sys- tem: Phantom-based comparison of 3D tomography with conventional computed tomography. Abstract am Schweizerischen Radiologiekongress 2016. Akzeptiert als Vortrag für den ECR (European Congress of Radiology) 2017.

Das Segment des Bildqualitätsphantoms zur Beurteilung der Ortsauflösung hat Gruppen mit dünner werdenden Linienpaaren in enger werdendem Abstand. In der 3D-Tomografie (a: Pfeilkopf) waren bis 16 Linienpaare/cm differenzierbar, in der CT (b: Pfeilkopf) dagegen nur 10 Linienpaare/cm.

«2016 haben wir die Bildqualität

nicht nur in der Forschung verbes-

sert.»

Dr. med. Dorothee Harder

Leiterin muskuloskelettale Diagnostik (a. i.)

Präzision auch in 3D

a b

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Nuklearmedizin 19

Erstmals Somatostatinrezeptor-Antagonisten für die PET/CT bei neuroendokrinen TumorenGastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) sind bösartige Tumoren des gesamten Magen-Darm-Trakts inkl. der Bauchspeicheldrüse. Mit Ausnahme kleiner Magen- und Blinddarm-Tumoren werden diese häufig erst in einem späten, bereits metastasierten Stadium diagnosti-ziert. Entscheidend für den Therapieentscheid sind jedoch vor allem die frühe Erkennung sowie die genaue Standort-bestimmung (Staging) der Krankheit, so dass Patienten ku-rativ operiert werden können.Aktuell ist die PET mit Gallium-68-markiertem DOTATOC oder DOTATATE (Somatostatinrezeptor-Agonist) die beste Bildgebung für das Ganzkörper-Staging gastroenteropank-reatischer neuroendokriner Tumoren. Die Sensitivität dieser Untersuchung insbesondere für die Entdeckung von Leber-metastasen (häufigstes Vorkommen von Metastasen) ist jedoch aufgrund einer relativ hohen Speicherung in der normalen Leber begrenzt, führt sie doch zu einem geringen Bildkontrast. Mit der neuen Substanz 68Ga-OPS202 (Somatostatinrezep-tor-Antagonist) konnte bei 12 Patienten (im Rahmen unserer Phase I/II-Studie) aufgrund des signifikant besseren Bildkon-trasts eine deutlich höhere Anzahl von Lebermetastasen als mit dem Agonisten demonstriert werden: 149 gegenüber 97 Lebermetastasen beim Agonisten (vgl. die Abb.). Die Forschungsgruppe von Dr. Guillaume Nicolas, Dr. Mel-pomeni Fani, Dr. Felix Kaul und Prof. Damian Wild wurde 2016 für diese Arbeit mehrmals an nationalen und interna-tionalen Kongressen ausgezeichnet (vgl. die Liste der Aus-zeichnungen auf Seite 28).

NeuerungenIm Oktober konnten wir als erste Institution der Deutsch-schweiz mit dem Einsatz von 82Rb (Rubidium-82) in der PET/CT beginnen. Diese Untersuchung verbessert die Ischämie-diagnostik der Herzmuskulatur deutlich. Zudem weist sie eine geringere Strahlenbelastung als bisherige Verfahren auf (vgl. auch den Artikel auf den Seiten 10–11). Aufgrund des 2016 vom Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic bewilligten Dossiers für 177Lu-DOTATOC (Radio-pharmazeutika für die Therapie von Patienten mit neuroen-dokrinen Tumoren) können wir die 177Lu-DOTATOC-Therapie 2017 weiterführen. Dies kommt unseren Patienten, die an einem progredienten neuroendokrinen Tumor oder Menin-geom leiden, zugute.Seit Anfang des vergangenen Jahres ist die 18F-FET (Fluoro-18-Ethyl-L-Thyrosin)-PET/CT eine krankenkassenpflichtige Leistung. Damit steht diese Untersuchung Patienten mit Hirntumoren für die Verlaufskontrolle nach der Operation bzw. nach der Strahlentherapie sowie für die Planung, etwa von Biopsie, Bestrahlungsfeld und Operation zur Verfü-gung. Durch die Anschaffung des Infusionssystems Intego konnte die Dosierung und Injektion von Radiopharmazeutika für die PET/CT-Bildgebung automatisiert werden. Dies verbessert den Strahlenschutz für unser Personal und spart Zeit.

«Ebenso sicht- wie messbar sind die

Fortschritte, die unser Team 2016

zur Erkennung und Behandlung

neuroendokriner Tumoren gemacht

hat. Sie spiegeln sich in Auszeich-

nungen. Das freut uns. Vor allem

helfen sie aber unseren Patienten.»

Prof. Dr. med. Dr. phil. Damian Wild

Leiter Nuklearmedizin

Sichtbare Fortschritte in Diagnostik und Therapie neuroendokriner Tumoren

PET/CT-Bildgebung mit 68Ga-DOTATOC (a) und 68Ga-OPS202 (b) innerhalb von 4 Ta- gen bei demselben Patienten mit einem neuroendokrinen Tumor des Dünndarms und multiplen Lebermetastasen. Aufgrund des besseren Kontrasts ist in der 68Ga- OPS202-PET/CT eine höhere Anzahl von Lebermetastasen sichtbar (Pfeile).

a b

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20 Radiopharmazeutische Chemie

Ein ereignisreiches Jahr der Veränderung und Innovation

NeuerungenWir blicken zurück auf ein erfolgreiches 2016, das unter den Vorzeichen der Veränderung und Innovation stand.Der Umbau unserer Laborräume ist in zügigen Schritten in die Realisierungsphase übergegangen und konnte zum Jah-resende als erster grosser Meilenstein mit der Finalisierung der baulichen Arbeiten sowie den initialen behördlichen Bauabnahmen abgeschlossen werden. Kernelement des neuen Labors wird unter anderem das Spezialitätenheiss- labor sein, das über drei Syntheseheisszellen und eine Por-tionierungsheisszelle verfügt und zukünftig die GMP-kon-forme (Good Manufacturing Practice) Herstellung von aufwändigen Radiopharmazeutika und klinischen Prüfprä-paraten erlaubt. Für 2017 ist der Umzug der Gerätschaften und Mitarbeiten-den in die Labor- und Büroräumlichkeiten vorgesehen. Nach Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur und Qualifi-zierungs- bzw. Validierungsaktivitäten steht als zweiter gros- ser Meilenstein die Abnahme und die GMP-Zertifizierung durch die Behörden an. Neu ist auch die Einführung von 82Rb (Rubidium-82) in der PET/CT-Diagnostik des Herzens (vgl. dazu den Artikel auf den Seiten 10–11). Auch hier haben die Mitarbeitenden tat-kräftig an der Installation des neuen Laborarbeitsplatzes mitgewirkt sowie zum allgemeinen Gelingen beigetragen.Ebenso konnten 2016 erfolgreich bewilligungsrechtliche Aspekte für 177Lu-DOTATOC und 68Ga-DOTATOC geklärt wer-den, für die sich die Gesetzeslage verändert hat. Für 177Lu-DOTATOC war der Aufwand sehr hoch. Es mussten in kurzer Zeit ein pharmazeutisches Qualitätsdossier und weitere regulatorische Dokumente erstellt werden, welche die Swissmedic (Schweizerisches Heilmittelinstitut) und das Bundesamt für Gesundheit durchlaufen haben. Auf diesen Erfolg sind wir besonders stolz.

«Die neue Laborinfrastruktur stellt

einen Quantensprung dar in punkto

pharmazeutische Standards, Strahlen-

schutz und Arbeitsumgebung. Wir

schaffen damit die Basis für die GMP-

konforme Herstellung von klinischen

Prüfpräparaten und die Neueinfüh-

rung innovativer Radiopharmazeutika.»

Dr. rer. nat. Andreas Bauman

Leiter radiopharmazeutische Chemie

Verbesserte Tumortherapie durch breiteres RezeptorbindungsprofilDie Behandlung neuroendokriner Tumoren (NET) mittels der peptidrezeptorvermittelten Radiotherapie (PRRT) ist eine der etabliertesten Behandlungsformen in der Nuklearmedizin. Eines der wirksamsten Radiopharmazeutika ist 177Lu-DOTA-TOC, dessen peptidischer Wirkteil zur Klasse der Somato- statin-Agonisten zählt. Es entfaltet seine Wirkung durch zielgerichtete Bindung an eine der fünf möglichen Unter- einheiten des Somatostatinrezeptors (Subtyp 2; sstr2), wel-cher auf der Oberfläche neuroendokriner Tumorzellen in hoher Dichte ausgebildet wird. Unsere Forschung konzentriert sich stark auf die Verbesse-rung der Therapie neuroendokriner Tumoren. Die Antago-nisten haben bei uns bereits erste klinische Studien durch-laufen. Sie zeichnen sich im Vergleich zu den Agonisten durch eine erhöhte Bindungsdichte am Tumor aus. In unserer neusten, von der Kommission für Technologie und Innovation geförderten, präklinischen Arbeit untersu-chen wir Somatostatin-Agonisten, deren radioaktiv markier-ter peptidischer Teil über ein breiteres Rezeptorbindungs-profil verfügt (Subtypen 2 und 5; sstr2, sstr5). Wir erhoffen uns von beiden Ansätzen eine erhöhte Anreicherung der Radioaktivität im Tumor und damit eine bessere therapeu-tische Effizienz. Diese Arbeit haben wir gemeinsam mit unseren Industrie-partnern für ein EU- und US-Patent für Multi-Somatostatin-Rezeptor gerichtete Radiotracer eingereicht. Weiterfüh-rende Untersuchungen sind in Planung.

Blick auf die neue Produktionslinie des Spezialitätenheisslabors für die Her- stellung von aufwändigen Radiopharmazeutika und klinischen Prüfpräparaten.

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Radiologische Physik 21

Optimierte Lungenbildgebung dank radialer 3D-Sequenz TrueSTAR ist eine neue, schnelle, dreidimensionale radiale Gradienten-Echo-Sequenz zur Lungenbildgebung in der MRT (siehe die Abb.). Die radiale Bildgebung ist grundsätz-lich kein unbekanntes Verfahren in der MRT; diese Art der Bildakquisition wurde bereits in den frühen 1970er-Jahren durch Paul Lauterbur vorgeschlagen. Radiale Aufnahmever-fahren bieten gegenüber der herkömmlichen kartesischen line-by-line-Bildabtastung Vorteile, wie z. B. eine gute Be-wegungsunempfindlichkeit oder hohe Beschleunigungsfak-toren (und damit verkürzte Aufnahmezeiten durch eine komprimierbare Bildabtastung), sind aber besonders anfäl-lig für Geräteimperfektionen und Miskalibrierungen.Die TrueSTAR-Pulssequenz nutzt ein kohärentes Gradien-ten-Echo-Signal in Kombination mit sogenannten radialen Halbechos (dies entspricht einer halben Speiche in Abb. a) anstelle eines herkömmlichen vollen Echos (d. h. einer gan-zen Speiche), um die Repetitionszeiten zu verkürzen. Damit wird die Aufnahme weniger anfällig für magnetische Feld-verzerrungen, die z. B. beim Übergang von Luft zu Gewebe auftreten. Insbesondere trägt die invertierte Echoaufnahme (von aussen nach innen; center-in) aber dazu bei, Bildarte-fakte zu unterdrücken und dadurch die Qualität der Darstel-lung zu verfeinern. Insgesamt wird eine deutlich verbes-serte Visualisierung des Lungenparenchyms und des Gefässbaums erreicht. Pulsationsartefakte durch die Herz-bewegung werden durch das radiale Aufnahmeschema deutlich minimiert.TrueSTAR-Prinzip und Bildbeispiel: Die halb-radiale center-in-Abtastung (a) redu-

ziert Bildartefakte, die aufgrund von Geräteimperfektionen hervorgerufen wur- den. Zudem ist sie bewegungsunempfindlich. Das macht diese Methode beson- ders gut geeignet für die dreidimensionale morphologische Darstellung der Lunge in der MRT (b).

Eine andere, von den Abteilungen für radiologische Physik sowie für kardiale und thorakale Diagnostik entwickelte Technik zur Verbesserung der Lungenbildgebung in der MRT wird auf S. 15 beschrieben.

Visualisierung von Unsichtbarem

«Die Lunge kann man in der MRT nicht

darstellen – dies war bis vor Kurzem

die gängige Meinung.

Dass sie nicht zutrifft, beweisen wir

mit unserer Forschung zur morpholo-

gischen und funktionellen Lungenbild-

gebung.»

Prof. Dr. phil. Oliver Bieri

Leiter radiologische Physik

NeuerungenDie Anzahl der CT-Untersuchungen stieg in den vergange-nen Jahren an: sowohl am Universitätsspital Basel als auch in der gesamten Schweiz. Das führt zu einer höheren Ver-fügbarkeit von aussagekräftiger diagnostischer Information. Gleichzeitig muss die mit der CT einhergehende Strahlen-dosis optimiert werden. Eine wichtige Methode zur Opti-mierung sind die auf nationaler Ebene definierten Diagnos-tischen Referenzwerte (DRW) – Dosiswerte, die in Stan- darduntersuchungen nicht regelmässig überschritten wer-den sollten. Aufgrund von technischen Fortschritten, ver-besserten Untersuchungsprotokollen und optimierten Un-tersuchungsabläufen ist es möglich, die mittlere benötigte Dosis pro CT-Untersuchung zu senken. Eine Aktualisierung der DRW ist deshalb wichtig, um die Dosis kontinuierlich weiter zu optimieren. Die Abteilung für radiologische Physik ist an einem Projekt des Bundesamts für Gesundheit zur Aktualisierung der DRW in der CT beteiligt. Zu diesem Zweck werden im Uni-versitätsspital Basel dosisbezogene Daten für ausgewählte Standarduntersuchungen mit einer Dosismanagement-Software automatisiert gesammelt. Bei früheren Erhebun-gen mussten die Dosiswerte manuell ermittelt werden. In unserer Abteilung werden Methoden entwickelt, um Do-sisdaten zu bereinigen und Dosiswerte aus verschiedenen Zentren der Schweiz gemeinsam auszuwerten und damit repräsentative DRW für die Schweiz zu erhalten.

a b

Bauman G, Bieri O 2016, siehe Publikationen

Bieri O, Bauman G. Magnetic Resonance Imaging Method with Asymmetric Radial Acquisition of K-Space Data. US Patent Pending 20160334488

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Unsere Klinik ist in erheblichem Umfang eine Aus-, Weiter- und Fortbildungseinrichtung. Wir sind in die Ausbildung von Ärzten, Zahnärzten, Fachpersonen für medizinisch-technische Radiologie (MTRAs), Physikern, Biologen, Chemikern sowie anderen Fachleu-ten involviert und betreuen zahlreiche Studierende, Unterassisten-ten, Diplomanden und Doktoranden.

Als Teil des Universitätsspitals ist uns die Weiterentwick-lung der Expertise unserer Mitarbeitenden besonders wich-tig. Daher engagieren wir uns sowohl in der theoretischen als auch in der praktischen Fortbildung. Ärzte, MTRAs und Naturwissenschaftler profitieren von unseren regelmässi-gen internen Fortbildungsveranstaltungen und werden von uns unterstützt, externe Vorlesungen, Kongresse und Kurse zu besuchen. Unsere monatliche regionale Fortbildung in Radiologie und Nuklearmedizin sowie die systematischen Fortbildungen unserer MTRAs stehen auch externen Kolle-gen zum Besuch offen. Die Aus- und Fortbildung im Strah-lenschutz ist integraler Bestandteil sämtlicher Programme. Unser Fachwissen fliesst in nationale und internationale Lehrprogramme sowie Kurse und Workshops im Rahmen internationaler Fachgesellschaften ein. Unsere Patientinnen und Patienten profitieren von unseren Lehraktivitäten, stel-len diese doch eine hohe fachliche Kompetenz sicher. Als bildgebende Disziplin steuern wir Visualisierungshilfen für zahlreiche medizinische Ausbildungsgänge bei – seit der Etablierung unseres 3D Print Labs zunehmend auch in plas-tischer Form als dreidimensionale Modelle (vgl. Abb. 2 und den Artikel auf den Seiten 12–13).

Universitäre StudiengängeRadiologie und Nuklearmedizin sind in sämtliche Jahres-kurse des Bachelor- und Mastercurriculums Humanmedizin an der Universität Basel und in fast alle Themenblöcke in-volviert. Im 1. Jahreskurs vermitteln unsere Naturwissen-schaftler sowohl die Grundlagen der Physik als auch der Chemie, Letzteres mit Unterstützung des Departements Chemie der Naturwissenschaftlichen Fakultät. Zudem bie-ten wir eine praxisorientierte Einführung in Technik und Anwendung der radiologischen Verfahren. Im 2. und 3. Jah-reskurs rückt die Radioanatomie in den Vordergrund und das Erlernte wird in den Themenblöcken, einem obligatori-schen Anatomiemodul und mehreren sehr gut besuchten interdisziplinären Wahlmodulen (z. B. zur klinisch-radio- logischen Bildanalyse oder in unserem praxisnahen, stets

sehr gut evaluierten Projekt «Radiologie und Nuklearmedi-zin») vertieft. Unser Ausbildungsmodell aus Konzeptvorle-sungen und zugeordneten praxisorientierten differenzial- diagnostischen Bildinterpretationskursen steht auf dem Programm des 1. und 2. Masterstudienjahrs. Die für Studie-rende freiwillige Lehrveranstaltung «Klinische Radiologie: Hands-On-Workshop» konnten wir 2016 erneut mit gro-ssem Erfolg in den Semesterferien durchführen. Neben unseren Veranstaltungen für die Humanmedizin be-teiligen wir uns am Curriculum Zahnmedizin – mit spezifisch angepassten Veranstaltungen zu Radiologie, Strahlenphysik und -schutz sowie zur Nuklearmedizin. Im Herbstsemester wurde die Vorlesungsreihe Principles of Medical Imaging für Doktoranden in Biomedizinischer Tech-nik des Departements Biomedical Engineering zusammen mit Prof. Philippe Cattin durchgeführt. Auch im vergangenen Jahr wurden Studierende bei Mas-terarbeiten sowie Doktorierende (an der medizinischen und der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel) betreut. Zwei Habilitationen konnten erfolgreich abge-schlossen werden.

Studiengänge Gesundheitsmanagement und Life SciencesNach den guten Erfahrungen der vergangenen Jahre be-treuen wir seit Oktober 2016 vier weitere Studierende des Studiengangs Gesundheitsmanagement der Dualen Hoch-schule Baden-Württemberg (DHBW). Diese bearbeiten – wie die beiden Studierenden im 2. Ausbildungsjahr – eigen-ständige Projekte im Rahmen universitärer Vorgaben. Einige ihrer Resultate konnten wir bereits zur Optimierung der Abläufe unserer Klinik nutzen. Zudem unterstützen die Stu-dierenden auch andere Abteilungen des Spitals und können auf Wunsch in unsere neue Aussenstelle, das Zentrum für Bilddiagnostik, rotieren (vgl. den Artikel auf Seite 2).

Weiterbildung zum Facharzt Radiologie oder NuklearmedizinDie Weiterbildungen zum Facharzt Radiologie bzw. Nukle-armedizin folgen den Vorgaben der Verbindung der Schwei-zer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und werden durch das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) geregelt. Unser spezifisches Weiterbildungspro-gramm ist unter www.unispital-basel.ch/radiologie (in der Rubrik Lehre) zugänglich.

Lehre

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Lehre 23

Systematische Rotationen durch unsere klinischen Fach- abteilungen sowie strukturierte Mittagsfortbildungen tragen zur hohen Qualität unserer Weiterbildung bei. Zusätzlich zu den internen Abteilungswechseln rotieren angehende Fach-ärztinnen und -ärzte in unsere Aussenstelle im Felix Platter-Spital, in die Kinderradiologie des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) und optional in die Radiologie des Kan-tonsspitals Bruderholz oder des St. Claraspitals. Ein besonderes Anliegen ist uns die aktive Mitgestaltung der Weiterbildung durch die Assistenzärzte, die bei Inter-esse und Eignung auch in Forschungsprojekten mitarbei-ten. Dies spiegelt sich in der Evaluation aller radiologischen Weiterbildungsstätten durch die FMH wider, bei der wir in den letzten drei Jahren deutlich über dem nationalen Durch-schnitt lagen und 2016 erneut das beste Ergebnis aller Uni-versitätsspitäler sowie das zweitbeste Resultat aller Spitäler mit voller radiologischer Weiterbildungsberechtigung erziel-ten. Um sicherzustellen, dass Assistenzärzte nicht nur jene Fälle, die ihnen im Klinikalltag begegnet sind, sondern alle wich-tigen Krankheitsbilder erkennen, entwickeln wir zusammen mit der Wirtschaftsinformatik der FHNW eine E-Learning- Plattform mit spielerischen Elementen (vgl. Abb. 1). Raprad soll zur Ausbildungsstandardisierung beitragen. Die Platt-form wurde am Jahreskongress der Radiological Society of North America präsentiert. Unser Ziel ist es, dass die angehenden Fachärzte den An-forderungskatalog der FMH bereits nach vier Jahren erfül-len, um das letzte Jahr ihrer Weiterbildung einer Subspezi-alisierung widmen zu können. Hierfür bieten wir mindestens einjährige Fellowships in einer unserer Fachabteilungen an. 2016 haben alle unsere Kandidaten die Facharztprüfungen für Radiologie sowie für Nuklearmedizin bestanden.

Ausbildung zur Fachperson für medizinisch-technische RadiologieWir bilden MTRAs (diplomierte Fachpersonen für medizi-nisch-technische Radiologie HF) im Rahmen ihrer prakti-schen Ausbildung aus. Diese findet in sämtlichen Fachbe-reichen der Radiologie (diagnostische und interventionelle Radiologie, Radioonkologie und Nuklearmedizin) statt. Zusätzlich bieten wir für Studierende aus anderen Institu- tionen Hospitationen in unseren Spezialgebieten, der diag-nostischen und interventionellen Radiologie, an. Alle neun Studierenden des Bildungsgangs 2013 haben den eidgenössisch anerkannten Ausbildungsgang im Septem-ber 2016 erfolgreich bei uns abgeschlossen (vgl. Abb. 3). Melanie Häner wurde der Preis für die beste Diplomarbeit «DIEP Lappenplastik – ein modernes Brustrekonstruktions-verfahren nach Mastektomie» verliehen. Die Auszeichnung geht bereits das dritte Jahr in Folge an eine unserer Studie-renden. Die neun Studierenden stellten ihre wissenschaft-lichen Poster am Radiologie Kongress in Pontresina vor.Zwei Studierende hatten zudem die Möglichkeit, im Rah-

Abb. 1: Mit der neuen E-Learning-Plattform Raprad können wichtige Krankheits-bilder standardisiert erlernt werden.

men eines internationalen Austauschs im Frühjahr 2016 in die USA (North Carolina) zu reisen und dort Einblick in die US-amerikanische Tätigkeit als MTRA zu nehmen. Sie ka-men mit neuen Erfahrungen zurück und konnten in einer internen Weiterbildung davon berichten.

Ausbildung zum biomedizinischen AnalytikerJährlich betreuen wir einen Studierenden während seines – im Rahmen der Ausbildung zum biomedizinischen Analy-tiker HF (BMA) geleisteten – Praktikums. Während mehre-ren Monaten lernen unsere Studierenden den grossen Teil unserer Routinearbeit kennen und schreiben eine Diplom-arbeit, welche die Ausbildung bei uns dokumentiert. Mitun-ter führen die Ergebnisse dieser Arbeiten zu neuen Erkennt-nissen und positiven Veränderungen in unseren Arbeits- abläufen. Wir freuen uns, nach unserem Laborumbau wie-der angehende BMAs ausbilden zu können.Für alle BMA-Studierenden der Nordwestschweiz führen wir – seit über 25 Jahren – den Strahlenschutzkurs durch.

Ausbildung zum InformatikerSeit 2012 bilden wir einen Lehrling zum Informatiker mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) aus. Die vierjäh-rige Ausbildung umfasst neben dem theoretischen Unter-richt an der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Mut-tenz die Praxis in unserem Imaging-Support-Team.

Abb. 2: Zur Visualisierung komplexer Pathologien – wie von diesem kongenitalen Herzfehler – setzen wir in der Ausbildung Modelle unseres 3D Print Labs ein.

Abb. 3: 2016 haben alle unsere Studierenden die Diplomprüfung zur Fachperson für medizinisch-technische Radiologie HF bestanden.

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Artikel in Zeitschriften

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CaobelliF, Evangelista L, Quartuccio N, Familiari D, Altini C, Castello A, Cucinotta M, Di Dato R, Ferrari C, Kokomani A, Laghai I, Laudicella R, Migliari S, Orsini F, Pignata SA, Popescu C, Puta E, Ricci M, Seghezzi S, Sindoni A, Sollini M, Sturiale L, Svyridenka A, Vergura V, Alongi P, Young Aimn Working Group (2016) Role of molecular imaging in the management of patients affected by inflammatory bo-wel disease: State-of-the-art. World J Radiol 8(10): 829–45

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Publikationen

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Publikationen 25

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Horvath L, Kraft M, Fostiropoulos K, FalkowskiA, Tarr PE (2016) Salmonella enterica Subspecies diarizonae Maxillary Sinusitis in a Snake Handler: First Report. Open Forum In-fect Dis 3(2): 1–2

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Kainberger F, FalkowskiAL,Hirtler L, Riegler G, Schlegl T, Thaker S, Patsch J, Crevenna R (2016) Musculosceletal ima-ging in preventive medicine. Wien Med Wochenschr 166(1–2): 9–14

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Kraff O, Lazik-Palm A, HeuleR,BieriO, Quick HH (2016) 7 Tesla quantitative hip MRI: A comparison between TESS and CPMG for T2 mapping. MAGMA 29(3): 503–12

KretzschmarM, Heilmeier U, Yu A, Joseph GB, Liu F, Solka M, McCulloch CE, Nevitt MC, Link TM (2016) Longitudinal analysis of cartilage T2 relaxation times and joint degenera-tion in African American and Caucasian American women over an observation period of 6 years – data from the Osteo- arthritis Initiative. Osteoarthritis Cartilage 24(8): 1384–91

Krumm S, Kivisaari SL, Probst A, Monsch AU, ReinhardtJ,Ulmer S, StippichC, Kressig RW, Taylor K (2016) Cortical thinning of parahippocampal subregions in very early Alzheimer's disease. Neurobiology of Aging 38 (2): 188–96

Lee G, Twerenbold R, Tanglay Y, Reichlin T, Honegger U, Wagener M, Jaeger C, Rubini Gimenez M, Hochgruber T, Puelacher C, Radosavac M, Kreutzinger P, Stallone F, Hillin-ger P, Krivoshei L, Herrmann T, Mayr R, Freese M, WildD,Rentsch KM, Todd J, Osswald S, Zellweger MJ, Mueller C (2016) Clinical benefit of high-sensitivity cardiac troponin I in the detection of exercise-induced myocardial ischemia. Am Heart J 173:8–17

Maina T, Konijnenberg MW, KolencPeitl P, Garnuszek P, Nock BA, Kaloudi A, Kroselj M, Zaletel K, Maecke H, MansiR, Erba P, von Guggenberg E, Hubalewska-Dydejczyk A, Mikolajczak R, Decristoforo C (2016) Preclinical pharmaco-kinetics, biodistribution, radiation dosimetry and toxicity studies required for regulatory approval of a phase I clinical trial with (111)In-CP04 in medullary thyroid carcinoma pa-tients. Eur J Pharm Sci 91: 236–42

Manigold T, HirschmannA, Kyburz D, Daikeler T, Ankli B, Büttner F (2016) Gouty Arthritis of the Atlantodental Joint. Arthritis Rheumatol 68(6): 1539

MansiR, Minamimoto R, Mäcke H, Iagaru AH (2016) Bom-besin-Targeted PET of Prostate Cancer. J Nucl Med 57(Suppl 3): 67S–72S

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Mumme M, Barbero A, Miot S, Wixmerten A, Feliciano S, Wolf F, Asnaghi AM, Baumhoer D, BieriO,KretzschmarM,Pagenstert G, Haug M, Schaefer DJ, Martin I, Jakob M (2016) Nasal chondrocyte-based engineered autologous cartilage tissue for repair of articular cartilage defects: an observational first-in-human trial. Lancet 388(10055): 1985–94

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Publikationen 27

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Quartuccio N, CaobelliF,Di Mauro F, Cammaroto G, Young AIMN Working Group (2016) Non-18F-FDG PET/CT in the management of patients affected by HNC: State-of-the-art. Nucl Med Commun 37(9): 891–8

Radue EW, WeigelM, Wiest R, Urbach H (2016) Introduc-tion to Magnetic Resonance Imaging for Neurologists. Con-tinuum (Minneap Minn) 22(5, Neuroimaging): 1379–98

Rasenack M, Rychen J, Andelova M, Naegelin Y, StippichC,Kappos L, Lindberg RLP, Sprenger T, Derfuss T (2016) Efficacy and Safety of Fingolimod in an Unselected Patient Population. PLoS One 11 (1): e0146190

Riegler G, Drlicek G, Kronnerwetter C, HeuleR,BieriO,Bodner G, Lieba-Samal D, Trattnig S (2016) High-Resolution Axonal Bundle (fascicle) Assessment and Triple-Echo Stea- dy-State T2 Mapping of the Median Nerve at 7 Tesla: Preli-minary Experience. Investigative Radiol 51(8): 529–35

Robertson NL, Hricak H, Sonoda Y, Sosa RE, BenzM, Lyons G, Abu-Rustum NR, Sala E, Vargas HA (2016) The impact of FDG-PET/CT in the management of patients with vulvar and vaginal cancer. Gynecol Oncol 140(3): 420–4.

Schweizer M, Bloemberg GV, Graf C, FalkowskiAL, Ochs-ner P, Graber P, Urffer S, Goldenberger D, Hinić V, Graf S, Tarr PE (2016) Chronic Osteomyelitis Due to Tissierella car-lieri: First Case. Open Forum Infect Dis 3(1): 1–3

Serrallach B, Gross C, Bernhofs V, Engelmann D, BennerJ,Guendert N, BlatowM,Wengenroth M, Seitz A, Brunner M, (2016) Neural Biomarkers for Dyslexia, ADHD, and ADD in the Auditory Cortex of Children. Frontiers in Neurosci-ence 10 (7): Article No. 324

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Sigg SJ, SantiniF, Najer A, Richard PU, Meier WP, Palivan CG (2016) Nanoparticle-based highly sensitive MRI contrast agents with enhanced relaxivity in reductive milieu. Chemi-cal Communications 52(64), 9937–40

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Sou SM, Puelacher C, Twerenbold R, Wagener M, Honeg-ger U, Reichlin T, Schaerli N, Pretre G, Abächerli R, Jaeger C, Rubini Gimenez M, WildD, Rentsch KM, Zellweger MJ, Mueller C (2016) Direct comparison of cardiac troponin I and cardiac troponin T in the detection of exercise-induced myocardial ischemia. Clin Biochem 49(6): 421–32

Su F, Pedoia V, Teng HL, KretzschmarM, Lau BC, McCul-loch CE, Link TM, Ma CB, Li X (2016) The association be- tween MR T1ρ and T2 of cartilage and patient-reported out-comes after ACL injury and reconstruction. Osteoarthritis Cartilage 24(7): 1180–9

Thaiss WM, Haberland U, Kaufmann S, Spira D, Thomas C, Nikolaou K, Horger M, SauterAW (2016) Iodine concen- tration as a perfusion surrogate marker in oncology: Further elucidation of the underlying mechanisms using Volume Perfusion CT with 80 kVp. Eur Radiol 26(9): 2929–36

Yaldizli O, Penner IK, Yonekawa T, Naegelin Y, Kuhle J, Par-dini M, Chard DT, StippichC, Kira JI, Bendfeldt K (2016) The association between olfactory bulb volume, cognitive dysfunction, physical disability and depression in multiple sclerosis. European Journal of Neurology 23 (3): 510–9

ZechCJ, Justo N, Lang A, Ba-Ssalamah A, Kim MJ, Rinde H, Jonas E (2016) Cost evaluation of gadoxetic acid-enhan-ced magnetic resonance imaging in the diagnosis of colo-rectal-cancer metastasis in the liver: Results from the VA-LUE Trial. Eur Radiol 26: 4121–30

Bücher

Haaga JR, BollDT (2016) CT and MRI of the Whole Body. Elsevier, Philadelphia

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28 Publikationen

Buchkapitel

FaniM (2016) Current and Future Radiopharmaceuticals in Neuroendocrine Tumors Imaging. In: K. Pacak, D. Taieb (eds) Radionuclide Imaging and Therapy for Endocrine Tu-mors. Springer, Berlin, Heidelberg, 141–62

HirschmannA (2016) Meniscal Root Tears. Radiologic Di-agnostics. In: R Becker, GMMJ Kerkhoffs, PE Gelber, M Denti, R Seil (eds) ESSKA Instructional Course Lecture Book. Springer, Berlin, Heidelberg, 73–5

Rotigliano N, Murer M, Murer A, Hirschmann MT, Hirsch-mannA (2016) Preoperative imaging of the meniscus. In: C Hulet, H Pereira, G Peretti, M Denti (eds) Surgery of the Meniscus. Springer, Berlin, Heidelberg, 139–46

Rotigliano N, Murer M, Murer A, Hirschmann MT, Hirsch-mannA (2016) Postoperative imaging of the meniscus. In: C Hulet, H Pereira, G Peretti, M Denti (eds) Surgery of the Meniscus. Springer, Berlin, Heidelberg, 307–12

Schwitter J, BremerichJ (2016) Cardiac magnetic reso-nance in the intensive and cardiac care unit. In: Tubaro M, Vranckx P, Price S, Vrints C (eds) The ESC Textbook of In-tensive and Acute Cardiovascular Care. Oxford University Press, Oxford, 1–42

Wielpütz MO, Wild JM, BaumanG,van Beek EJR, Biederer J (2016) Clinical Magnetic Resonance Imaging Applications for the Lung. In: L Saba (ed) Imaging of the Cardiovascular System, Thorax and Abdomen. CRC Press, Boca Raton, 199–229

ZumofenDW,Becske T, Potts MB, Tanweer O, Raz E, Riina HA (2016) Endovascular Techniques for Tumor Emboliza-tion. In: HR Winn (ed) Youmans & Winn Neurological Sur-gery, Elsevier, Philadelphia, 899–907

Habilitationen

Garcia Alzamora M: Innovative MRT-Methoden in der Neuroradiologie. Medizinische Fakultät der Universität Ba-sel

HeyeT:Quantitative Bildgebung versus radiologische Er-fahrung – Konkurrenz oder logische Entwicklung? Medizi-nische Fakultät der Universität Basel

Auszeichnungen

EulerA:Student travel award der RSNA (Radiological So-ciety of North America) für: Image Noise and CNR: Are These Meaningful Parameters to Assess the Potential for Dose Reduction for Abdominal CT at Different Tube Volta-ges in the Era of Advanced Modeled Iterative Reconstruc-tion? A 12-reader Phantom Study

HaasT:3rd Place Research Focus Award der ISMRM (In-ternational Society for Magnetic Resonance in Medicine) für: Pre-operative Planning of Breast Reconstruction with Deep Inferior Epigastric Artery Perforator Flap: Potential of Non-contrast Enhanced MRA

Hirschmann MT, HirschmannA, Rasch H, Rotigliano N, Hart A, Henckel J, Hintermann B:Award of Excellence der AAOS (American Academy of Orthopaedic Surgeons) für: Findings from a specialized knee clinic for painful knee ar-throplasty – what have we learned?

NicolasG:International Best Abstract Award der SNMMI (Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging) für: PET/CT with the somatostatin receptor antagonist 68Ga-OPS202 is twice as accurate as with the agonist 68Ga-DO-TATOC for detecting liver metastases: Results of a phase 1/2 study in gastro-entero-pancreatic NET patients

NicolasG:1. Preis für das ‹Best Oral Abstract› (category: Clinical) der ENETS (European Neuroendocrine Tumor So-ciety) für: Comparison between the antagonist 68Ga-OPS202 and the agonist 68Ga-DOTATOC for somatostatin receptor PET/CT in gastroenteropancreatic NET patients: results of a phase 1/2 study

NicolasG:1. Preis am Tag der Klinischen Forschung des Departments Klinische Forschung am Universitätsspital Ba-sel für: Somatostatin receptor PET/CT with radiolabelled antagonist is twice as accurate as the agonist for detecting liver metastases: Results of a phase I/II study comparing 68Ga-OPS202 with 68Ga-DOTATOC PET/CT in gastro-entero-pancreatic neuroendocrine tumor patients.

PusterlaO:Magna Cum Laude Award der ISMRM (Inter-national Society for Magnetic Resonance in Medicine) für: Balanced SSFP pulmonary signal enhancement after con- trast agent injection

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Publikationen 29

PusterlaO:Magna Cum Laude Award der ISMRM (Inter-national Society for Magnetic Resonance in Medicine) für: Fast 3D quantitative 1H ventilation imaging of the human lung at 1.5T with SSFP

SommerG:Preis für den besten Vortrag beim 4th Annual Retreat des CardioVascular Magnetic Resonance research center (CVMR) am Centre d'Imagerie Biomedicale – Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CIBM-CHUV) für: Imaging the Void

Sowohl in der Wissenschaft als auch in der klinischen Routine ist uns der regelmässige Austausch zwischen etablierten, erfahrenen Ärzten und unserem Nachwuchs wichtig.

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30 Impressum

Impressum Herausgeber Universitätsspital Basel, Radiologie und Nuklearmedizin

Petersgraben 4, CH-4031 Basel

T +41(0)61 265 43 84, F +41(0)61 265 53 51

www.unispital-basel.ch/radiologie, www.radiologie.unibas.ch

RedaktionelleLeitung Prof. Dr. med. Elmar Merkle

Koordination,Redaktion,Layout,Satz Dr. phil. Seline Schellenberg

Druck Länggass Druck AG, CH-3001 Bern

Titelbild Dr. Philipp Brantner, Oberarzt der Radiologie, entfernt den letzten Rest der Stütz-

struktur des frisch gedruckten 3D-Modells eines Schädels mit Kalottendefekt

(Foto: Coop/Heiner H. Schmitt).

Umschlagrückseite Dreidimensional gedrucktes Modell eines Beckens mit komplexer Beckenringfraktur

(Foto: Coop/Heiner H. Schmitt).

Zur Erleichterung der Lesbarkeit verwenden wir die männliche Sprachform. Selbstverständlich bezieht diese beide Geschlech-

ter ein.

Diese Publikation, einschliesslich all ihrer Texte und Abbildungen, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ausser-

halb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin und der be-

teiligten Institutionen unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmun-

gen sowie für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© 2017 Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsspital Basel

Ein Teil unserer rund 220 Mitarbeitenden blickten am Weih- nachtsfest nach oben und in Richtung 2017 – andere sorgten hinter den Bildschirmen für eine umfassende Diagnostik (vgl. die Abb. auf Seite 29).

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Abteilungen Ärztliche Leitung E-Mail

Abdominelle und onkologische Diagnostik – Mammografie

Prof. Dr. med. Daniel BollDr. med. Sophie Dellas

[email protected]@usb.ch

Kardiale und thorakale Diagnostik Prof. Dr. med. Jens Bremerich [email protected]

Diagnostische und interventionelle Neuroradiologie Prof. Dr. med. Christoph Stippich [email protected]

Interventionelle Radiologie PD Dr. med. Christoph J. Zech [email protected]

Muskuloskelettale Diagnostik Dr. med. Dorothee Harder (a. i.) [email protected]

Nuklearmedizin Prof. Dr. med. Dr. phil. Damian Wild [email protected]

Radiopharmazeutische Chemie Dr. rer. nat. Andreas Bauman [email protected]

Radiologische Physik Prof. Dr. phil. Oliver Bieri [email protected]

Das 3D Print Lab können Sie über [email protected] kontaktieren.

Anmeldung von Patientinnen und Patienten Ärzte können ihre Patienten telefonisch sowie per Fax zur Untersuchung bei uns anmelden. Unser Anmeldeformular finden Sie auf www.unispital-basel.ch/radiologie in den Rubriken Anmeldung von Patienten sowie Informationen für Zuweiser.

Sie erreichen uns von Montag bis Freitag, 7.30–17.00 Uhr unter folgenden Telefon- und Faxnummern:

Telefon Fax

Allgemeine Radiologie +41 (0)61 556 56 65/6 +41 (0)61 265 46 60

Ultraschall (Sonografie) +41 (0)61 328 73 23 +41 (0)61 265 46 60

Computertomografie (CT) +41 (0)61 556 56 67 +41 (0)61 265 46 60

Magnetresonanztomografie (MRT) +41 (0)61 556 56 61/2 +41 (0)61 265 53 81

Interventionelle Radiologie +41 (0)61 556 56 68 +41 (0)61 265 46 60

Interventionelle Neuroradiologie +41 (0)61 556 56 68 +41 (0)61 265 46 60

Mammadiagnostik +41 (0)61 265 91 50 +41 (0)61 265 91 38

Nuklearmedizin +41 (0)61 328 66 81 +41 (0)61 265 48 97

Röntgendiagnostik K1 (nur für interne Zuweiser) +41 (0)61 265 91 50 +41 (0)61 265 91 38

Notfälle Notfälle müssen zwingend telefonisch beim zuständigen Dienstarzt angemeldet werden: +41 (0)61 328 68 00. Gleichzeitig benötigen wir die Anmeldung per Fax: +41 (0)61 265 46 60.

Universitätsspital Basel Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin Petersgraben 4, CH-4031 Basel +41 (0)61 265 25 25 (Spitalzentrale)

[email protected] www.unispital-basel.ch/radiologiewww.radiologie.unibas.ch

Informationen für Zuweiser

Leitung MTRAs, Administration und nichtakademisches Personal Beatrice Schädeli Mura [email protected]

Leitung Ärzte und übriges akademisches Personal Prof. Dr. med. Elmar Merkle [email protected]

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